Dienstag, 6. Juli 20041 Filmsprache – Zeichen und Syntax ein Referat von Ingrid Gooss und...

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Dienstag, 6. Jul i 2004 1 Filmsprache – Zeichen und Syntax ein Referat von Ingrid Gooss und Christina Romberg - Proseminar „Information & Medien“ Dozentin: Dr. Monique Jucquois- Delpierre

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Dienstag, 6. Juli 2004 1

Filmsprache – Zeichen und Syntax

ein Referat von Ingrid Gooss und Christina Romberg

- Proseminar „Information & Medien“Dozentin: Dr. Monique Jucquois-

Delpierre

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„Ein Film ist schwer zu erklären, weil er leicht zu

verstehen ist.“(Filmsemiotiker Christian

Metz zur Analyse des Films)

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Wie sehen und verstehen wir einen

Film?• Film und Sprache ähneln und

unterscheiden sich• Man muss nicht die Sprache eines

Films erlernen, um ihn zu verstehen

• Jeder Mensch kann ein visuelles Bild wahrnehmen und verstehen

• Bilder erzielen im Film eine andere Wirkung als Sprache

• Bilder werden „gelesen“ und auf Basis unseres Vorwissens zugeordnet und interpretiert

• Kulturelle Unterschiede in der Wahrnehmung, z.B. Necker-Würfel

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Wie nehmen wir ein Bild wahr?

• Wir sehen in „Sakkaden“ von einer 20tel Sekunde ohne, dass es uns bewusst ist

• Visuelle Schärfe erzeugt das Auge durch Fixierung von Gegenständen

• Bilder „lesen“ wir ebenso wie die Seite eines Buches

• Wir wissen wie man Schrift liest, da wir es erlernt haben, aber wie man bewusst Bilder liest, wissen wir nicht

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Nach Monaco kann man ein Bild auf drei

Arten lesen:

1) Physiologisch durch viele Sakkadenmuster

2) Ethnographisch beeinflusst durch eigene Erfahrungen und kulturelle Konventionen

3) Psychologisch durch Angleichung und Integration eigener (individueller) Erfahrungen

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Was ist Semiotik?• Semiotik ist die Lehre der Zeichensysteme• Vertreter: Ferdinand de Saussure, Charles

Sanders Peirce und Charles William Morris• Wurde in den 60er Jahren zur Analyse des Films

verwendet• Idee der Semiotik: Kommunikation erfolgt durch

sprachliche Zeichen, z.B. präsentiert das span. Wort „naranja“ eine Orange und das auf der Spitze stehende weiße Dreieck mit rotem Rand „Vorfahrt gewähren“ (aus Wesch, Andreas (2001): Grundkurs Sprachwissenschaft Spanisch. Stuttgart: Klett.)

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• In der Sprache unterscheiden wir zwischen zwei Teilen des Zeichens: Ein Zeichen besteht aus einem Signifikant (das Bezeichnende) und einem Signifikat (das Bezeichnete).

• Die Lautform „Buch“ ist der Signifikant für das, was es bezeichnet: das Buch (Signifikat)

• Die Literatur spielt mit der Beziehung zwischen beiden Elementen, baut Konstruktionen aus Lauten und Bedeutungen

• Im Film sind Signifikant und Signifikat fast identisch das Bild einer Rose ist viel näher an einer realen Rose als die Lautform „Rose“

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„Wir verstehen einen Film nicht, weil wir sein

System kennen, sondern wir kommen zu einem

Verständnis seines Systems, weil wir den

Film verstehen.“(Filmsemiotiker Christian Metz)

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• In der Literatur lassen sich Zeichen umwandeln: „Rose“ wird zu „Röschen“, „rosig“, „rosa“...

• Im Film lassen sich Zeichen nicht umwandeln:

„Das Bild einer Rose ist im Kino das Bild einer Rose ist das Bild einer Rose ist das

Bild einer Rose...“ (James Monaco)

• In der Literatur kann der Autor die Gedanken seines Lesers nur beschränkt lenken

• Im Film überlässt der Regisseur dem Zuschauer nicht viel Phantasie, da er ein Objekt auf bestimmte Art präsentiert

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Denotation und Konnotation in Film und

Sprache• Sprache und Film haben eine denotative

(„bezeichnende“) Bedeutung: Sie bezeichnen und erzählen etwas

• Sprache eignet sich zur Darstellung von Sachverhalten oder Gedankengängen

• Ein Film hat eine direktere Beziehung zur Realität als Sprache, z. B. bei Personenbeschreibungen

• Sprache wirkt durch ihre Vielzahl konnotativer („bezeichneter“) Bedeutungen

• Im Film werden konnotative Fähigkeiten im Bild selbst oder mittels Ton, Kamera und Sprache angewendet, um präzise Vorstellungen zu geben

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In Anlehnung an den Semiotiker Peirce

unterscheidet der Autor Peter Wollen in seinem Buch „Signs and Meaning“ (1969)

drei Arten von Zeichen:

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Icon - typisches Kurzschluss-Zeichen im Film

- der Signifikant ähnelt dem Signifikaten - z.B. die Frau auf einer

Toilettentür oder der angstvolle Schrei einer Frau im Film

Symbol - - ein willkürlich gewähltes Zeichen

- aufgrund von Konventionen erlernt - keine direkte Beziehung zwischen Signifikant und Signifikat - z.B. die Lautform „Tisch“ und das Bild des Tisches

Index - ist weder willkürlich gewählt noch besteht eine direkte Beziehung zwischen Signifikant und Signifikat

- er zielt direkt auf eine konnotative Bedeutung an - liegt zwischen Icon und Symbol - z.B. Wie stellen wir die Idee „Hitze“ im Film dar? Wassertropen auf der Stirn und warme Farben erzeugen die konnotative Bedeutung „Hitze“

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Beispiel eines Icons in„Die Vögel“

Alfred Hitchcocks „Die Vögel“ (1963)

auf dem Filmplakat wird mit dem Icon „Schrei“ das gezeigt, was gemeint ist: Angst

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Wie entsteht Konnotation im Film?

Metonymie (griech., etwa: „Ersatz-Bedeutung“)ist eine rhetorische Figur, in der eine assoziierte Vorstellung verwendet wird, um eine Idee hervorzurufen oder einen Gegenstand darzustellen, z.B. fallende Kalenderblätter als Idee des Vergehens der Zeit

Synekdoche (griech., etwa: „mit verstehen“)Ist eine rhetorische Figur, in der ein Teil für das Ganze oder das Ganze für einen Teil steht, z.B. „Vierzylinder“ für „Auto“; „die Polizei“ für „der Polizist“

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Tropeist eine Redewendung bzw. die Umkehrung eines Wortes, z. B. „er fliegt“ statt „er rennt“. Die Trope funktioniert wie eine Metapher.Sie kann als dynamisch betrachtet werden, denn es werden durch Wendungen der Zeichen neue Bedeutungen erschlossen.Beispiel: Umkehrung der Redewendung „avoir des fourmis dans les mains“ in Dalís und Buñuels Film „Un chien andalou“ (1928) eingeschlafene Hände haben

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„Un chien andalou“- Regie: Luis Buñuel & Salvador

Dalí- surrealistischer Film aus dem Jahr

1928- spielt mit Bildern und

Erwartungen der Zuschauer- Salvador Dalí:

„Ich hatte einen Film entworfen, von dem ich wollte, dass er die Denk- und Sehgewohnheiten ... schockierte und erschütterte...“ (Quelle: stummfilmmusiktage.de)

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Beispiel einer Trope in „Un chien andalou“

Umkehrung der Redewendung „avoir des fourmis dans les mains“ („eingeschlafene Hände haben“)

Das Bild fesselt und fasziniert den Zuschauer, erzeugt Verwirrung

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Codes im Film• Die Struktur des Films definiert sich durch ein Zusammenspiel

bestimmter Codes• Codes lassen sich aus dem Film herleiten; sie sind keine

Gesetze, nach denen gearbeitet wird• Es gibt verschiedene Codes:

- Codes lassen sich aus Kulturen herleiten, z.B. Sitten und Gebräuche, die einfach reproduziert werden

- Codes im Film können auch in anderen Kunstformen auftreten, z.B. bestimmte Gesten- Einige Codes existieren häufig im Film, z.B. Montage, um die Zeit zu formen- fotographische Codes wie z.B. Farben und Beleuchtung- technische Codes wie z.B. Schnitt

Eine Kombination verschiedener Codes gibt dem Film eine bestimmte Wirkung und verstärkt die Bedeutung

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Beispiel für Codes in „Psycho“Alfred Hitchcocks „Psycho“ (1959)

-Szene in der Dusche-kulturelle Codes Duschen

& Morden fotographischer Code Kontrast

von Farben: Frau in hellen Licht, Mörder in dunklen Licht

musikalischer Code Musik setzt bei Gefahr ein, verstärkt sich, ist beim Mord drohend und hektisch

technischer Code schneller Schnitt, der die Mordtat in ihrer Wirkung unterstreicht

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Form – die technische Ebene

Der Filmemacher sieht sich mit drei Fragen konfrontiert:1) Was soll soll er filmen? 2) Wie soll er es filmen? Mise en Scène („In-Szene-Setzen“) 3) Wie soll er die Einstellung präsentieren? Montage als Veränderung der formbaren Zeit

Das Schaffen einer Szene bedeutet, sowohl die Zeit als auch den Raum zu organisieren.

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Mise en Scène- Die Bildkomposition

Codes des statischen Filmbildes

Die Wahl der tatsächlichen Bildgröße ist durch das vorgegebene Bildformat eingeschränkt, jedoch können die Dimensionen des Bildes während des Filmes durch Maskierung verändert werden, z.B. durch die Kameraführung. Die Beziehung zwischen dem Bild und der Kameraführung ist von Bedeutung. Dabei kann man grob zwischen ‚geschlossener’ und ‚offener Form’ des Bildes unterscheiden.

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Drei Codes der Kompositions-Ebene

1) Bildebene 2) Geografie des Raumes

3) Tiefen-Ebene

Sub-Codes:- Entfernung und Proportion

- Form-, Linien- und Farbenelemente besitzen ihren eigenen latenten Dominanten

Beleuchtung ist ein wichtiges Mittel, um diesen Dominanten zu verändern

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Mise en Scène- Kameraeinstellungen

Eine Kamera wird technisch formell als ununterbrochene

Aufnahme definiert und enthält die folgenden wichtigen Kriterien:

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Der Bildausschnitt- grobe Einteilung der Einstellungsgrößen

Extremtotale - Totalüberblick - liefert Orientierung

Totale - gesamte Szenerie im Bild

- Beobachterfunktion

Halbtotale - Kamera näher am Objekt - Körpereinstellung

Halbnah - etwas 2/3 des Objekts im Bild

Nah - zeigt z.B. eine Person ab Nähe der Brust -subjektive Kamera vermittelt Nähe

Groß - zeigt z.B. den Kopf einer Person (vgl. Portraitfoto) - Betonung der Mimik

Detail - Kamera fokussiert Objekt aus extremer Nähe

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Die SchärfeEs gibt zwei Achsen für die Bestimmung von Schärfe: 1.

Achse unterscheidet zw. Schärfentiefe und flacher Schärfe 2. Achse unterscheidet zw. harter und weicher Schärfe

Schärfenwechsel 1. Schärfemitführung

- Die Schärfe wird gewechselt, damit die Kamera einen sich bewegenden Gegenstand scharf behalten kann

2. Schärfenverlagerung - Die Schärfe wird verändert, um die Aufmerksamkeit von einem Gegenstand weg zu einem anderen zu lenken

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Die Perspektive

Kamerastandpunkt Die Neigungsachse

bestimmt, von welcher Höhe aus die Kamera aufnimmt: Man unterscheidet zwischen

-Vogelperspektive-Obersicht-Augenhöhe-Untersicht-Froschperspektive

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- Einstellungsgrößen bestimmen die emotionale Nähe des Zuschauers zum Schauspieler.

- Totale Einstellungsgrößen benötigt der Zuschauer zur Orientierung, um die folgenden engeren Einstellungen besser einordnen zu können.

- Totale Einstellungsgrößen benötigen eine längere Einstellungslänge, da der Zuschauer mehr Bildinformation erfassen muss.

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Filmbeispiel „Vertigo“

Alfred Hitchcocks „Vertigo“ (1958) -Szene „The Fallen Cop“-

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Die Kamerabewegung

Die Kamera bewegt sich um ihre drei (theoretischen) Bildachsen:

1. Schwenk-Achse = Achse des Annäherungswinkels 2. Neigungsachse

Schwenken oder Neigen bedeutet, das Bild zu wechseln

3. Querachse = Rollen Rollen bedeutet, das ursprüngliche Bild

zu verändern

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Die Kamera dreht sich nicht nur um diese drei Achsen, sondern sie bewegt sich auch von einem Punkt zu einem anderen.

Fahrten: Der Zuschauer bewegt sich physisch in die Szene hinein und dadurch verlagern sich die räumlichen Beziehungen zwischen den Gegenständen und seiner Perspektive.

Zoom: Da sich die Kamera nicht bewegt,verändert sich auch die Beziehung zwischen den Objekten auf den verschiedenen Ebenen des Bildes nicht. Die Perspektive des Zuschauers bleibt konstant, selbst wenn das Bild vergrößert wird.

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Filmbeispiel „Vertigo“

Alfred Hitchcocks „Vertigo“ (1958) -Szene „ The Tower“-

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MONTAGE und SCHNITTTECHNIK

„Ein guter Schnitt ist der, den man nicht sieht“.

klassischer Stil des ‚Hollywood-Schnitts’- Orientierung am Modell der „découpage classique“ - unauffällige Eleganz, Flüssigkeit und Komprimiertheit der Übergänge um den Rhythmus des Handlungsablaufs beizubehalten. - Aufnahme soll so geschnitten werden, dass der Schnitt nicht mit der zentralen Handlung der Aufnahme kollidiert.

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ein Schnitt kann sein: - hart

- weich ( Überblendung)

weitere Schnitttechniken: - Auf- und Abblenden

- Trickblende- Schärfenwechsel- Reißschwenk

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Kontinuität im Schnitt, also das flüssige, harmonisch ineinander Übergehen von einer Einstellung zur nächsten wird dann erreicht, wenn:

1) Blickrichtungen korrespondieren2) Bewegungsrichtungen sich nicht

gegenseitig aufheben3) das Bild nicht springt