DV-Dialog 5/11

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DV-DIALOG.DE Aus dem Inhalt Klartext Mark Holenstein, Vice President Central Europe bei Hybris ! Smartphones im On- und Offline-Handel 23. Mai 2011 | 26. Jahrgang | G 30793 E 5 | 2011 Mobil im Lager Die Strategie „Pick & Go“ findet immer mehr Akzeptanz. | Seite 10 IBM i, Fels in der Brandung Allen Unkenrufen zum Trotz bleiben die Anwender treu. | Seite 9 FOTO: ULRICH BAATZ D ie Logistikbranche hat sich von der Krise erholt – der Trend im weltweiten Güter- verkehr zeigt deutlich nach oben. Nicht nur die zuletzt gebeutelten Nutzfahrzeughersteller verspüren wieder Aufwind, sondern auch die maritime Logistik sowie die auf Speditionen, Ree- dereien und Fluglinien spezialisierten IT-Dienstleister. Mehr denn je gefragt sind heute IT-Sys- teme, die den globalen, intermodalen Warenfluss auf Straße, Schiene, Wasser und in der Luft abbilden, um durch in- telligente Planung und Automation die Stückkosten für Transport und Lage- rung zu senken. Um die Transportkos- ten pro Stück zu ermitteln, kalkulieren viele Unternehmen natürlich die Kos- ten für Personal, Fahrzeuge und Kraft- stoff sowie Posten für Wartung und In- standhaltung der Flotte. Auch Maut- gebühren, Transitkosten und Versiche- rungsprämien werden hinzuaddiert. Nicht immer wird daran gedacht, dass für Verwaltung und Stellplätze der Fahrzeuge ebenso Kosten anfallen wie etwa durch Zinsen für laufende Kredite zur Finanzierung der Fixkosten. Andere Kostentreiber, wie eine suboptimale Disposition bzw. Touren- und Einsatz- planung von Lkw und Fahrern, werden noch vernachlässigt. Das sind Kosten, die sich teilweise stär- ker als steigende Spritpreise auf die Lo- gistikkosten auswirken. Unnötige Kos- ten entstehen ebenfalls, wenn bei Lie- ferspitzen oder bei Krankheit eines Mit- arbeiters Laderaum hinzugekauft wer- den muss. Durch ein Outsourcing an spezialisierte Dienstleister lassen sich solche Kosten eliminieren, denn Logistikdienstleister setzen z.B. spezielle Tourenplanungs- Software ein, um die Zahl der benötig- ten Lkw spürbar zu reduzieren, erklären die beiden Active-Logistics-Geschäfts- führer Klaus Hufnagel und Werner Habryka gegenüber DV-Dialog. Interview Seite 4 SCHLAG ZEILEN Amazon Cloud-Blackout: Viele Da- ten verloren – ohne Backup. amazon.de +++ Verräterische Apple-Geräte: iPad und iPhone sammeln Bewegungs- daten. apple.de +++ Über 100 Mio. Sony-Kundendaten geklaut: Sammel- klage über 1 Mrd. Dollar wegen Verlet- zung des Datenschutzes. sony.de +++ Cyber-Angriff auf die ESA: Server der Weltraumagentur gehackt. esa.int +++ Microsoft kauft defizitäre Skype für 8,5 Mrd. Dollar. microsoft.de +++ Nokias Abschied von Symbian an Accenture auslagert. nokia.de +++ CAD-Expertise erworben: Bechtle übernimmt Solidline. bechtle.de +++ Auf Power7 gesetzt: IBM und Sybase lancieren eine M-Commerce-Appliance. sybase.de +++ Büro-Suite wieder unabhängig: Oracle verabschiedet sich von Open Office. oracle.de +++ EU will Netzneutralität notfalls per Gesetz garantieren. eu.int +++ ANZEIGE Im Gespräch mit den beiden Active-Logistics-Geschäftsführern Werner Habryka (links) und Klaus Hufnagel (rechts) UNABHÄNGIGE FACHZEITUNG FÜR DIE MIDRANGE-WELT Martina Koederitz leitet IBM Deutschland Vorgänger Martin Jetter jetzt Chefstratege | Seite 2 Neue Konzernstruktur Cisco-Chef John Chambers will Fehler ausbügeln | Seite 2 ERP-Hersteller IBS formiert sich neu Andreas Brock ist neuer Deutschland-Chef | Seite 2 Novell wird aufgeteilt Suse Linux abgespalten | Seite 3 Die Cloud im Blick Group Business Software erwirbt die Pavone AG | Seite 3 Oligopol bei Festplatten? Samsung und Hitachi verkaufen ihre Aktivitäten | Seite 3 Ende einer Ära PC-Ware heißt jetzt Comparex | Seite 3 Kooperation vertieft Partner Bison und ML mit neuer Vertriebspartnerschaft | Seite 6 EDI-Partnerschaft Impuls AG kooperiert mit Client Computing | Seite 6 Zeit der Mega-Deals Infor schluckt Lawson | Seite 8 IBM-Server gefragt Das Geschäft brummt | Seite 8 DVD IM INTERNET Active Logistics baut SaaS- Fundament für Spediteure Mobile Endgeräte entwickeln sich zum ständigen Begleiter der Kunden vor und während des Einkaufs. Im Rahmen der aktu- ellen Studie „Von Multi-Channel zu Cross- Channel – Konsumentenverhalten im Wan- del“ der Forschungs- und Beratungsinitia- tive ECC Handel in Zusammenarbeit mit der Hybris GmbH geben 25,4 Prozent der be- fragten 929 Smartphone-Nutzer an, sich bei ihrem letzten Kauf im stationären Handel über ihr Handy informiert zu haben. In der Studie wurden insgesamt über 1.000 Internetnutzer und weitere 500 Early Adop- ter (Smartphone-Nutzer, jünger als 30 Jahre) zum Informationsverhalten bei ihrem letzten Kauf im stationären Handel, im Inter- net und über den Katalog befragt. Sowohl für den stationären Handel als auch für den Online-Handel nimmt die Bedeutung des Smartphones während der Kaufentscheidung deutlich zu. Interessant ist hier vor allem der Zeitpunkt der Nutzung: 50 Prozent ge- ben an, sich vor dem Besuch im Geschäft mobil informiert zu haben. 35,6 Prozent ha- ben ihr Smartphone darüber hinaus wäh- rend des Einkaufs genutzt. Zudem erweitern immer mehr Unterneh- men ihren Auftritt um ein M-Commerce- Angebot. Dabei ist es elementar, den mobi- len Kanal nicht losgelöst von den anderen Kanälen zu betrachten. Vielmehr müssen alle Instrumente – Online, Print, Mobile, POS, Kundendienst – so miteinander ver- knüpft werden, dass dem Kunden ein naht- loses Cross-Channel-Einkaufserlebnis er- möglicht wird. Es kommt daher zu einer im Handel noch nie dagewesenen Herausforde- rung: das Verschmelzen zweier Vertriebska- näle, denn Smartphones ermöglichen das gleichzeitige Informieren und Einkaufen im On- und Offline-Handel. > < Ihr Newsletter... ... aus der Welt der IBM Business Systems! Jetzt kostenlos registrieren und Wissensvorsprung sichern! www.dv-dialog.de Ihr Newsletter... ... aus der Welt der IBM Business Systems! ANZEIGE

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DV-Dialog ist seit über 25 Jahren die große Fachzeitung für IBM Business Systems, System i und AS/400

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Page 1: DV-Dialog 5/11

DV-DIALOG.DE

Aus dem Inhalt

Klartext

Mark Holenstein,Vice President CentralEurope bei Hybris

!

Smartphones im On- und Offline-Handel

23. Mai 2011 | 26. Jahrgang | G 30793 E

5 | 2011

Mobil im LagerDie Strategie „Pick & Go“ findet immermehr Akzeptanz. | Seite 10

IBM i, Fels in der BrandungAllen Unkenrufen zum Trotz bleiben dieAnwender treu. | Seite 9

FOTO: ULRICH BAATZ

Die Logistikbranche hat sichvon der Krise erholt – derTrend im weltweiten Güter-verkehr zeigt deutlich nach

oben. Nicht nur die zuletzt gebeuteltenNutzfahrzeughersteller verspüren wiederAufwind, sondern auch die maritimeLogistik sowie die auf Speditionen, Ree-dereien und Fluglinien spezialisiertenIT-Dienstleister.Mehr denn je gefragt sind heute IT-Sys-teme, die den globalen, intermodalenWarenfluss auf Straße, Schiene, Wasserund in der Luft abbilden, um durch in-telligente Planung und Automation dieStückkosten für Transport und Lage-

rung zu senken. Um die Transportkos-ten pro Stück zu ermitteln, kalkulierenviele Unternehmen natürlich die Kos-ten für Personal, Fahrzeuge und Kraft-stoff sowie Posten für Wartung und In-standhaltung der Flotte. Auch Maut -gebühren, Transitkosten und Versiche-rungsprämien werden hinzuaddiert. Nicht immer wird daran gedacht, dassfür Verwaltung und Stellplätze derFahrzeuge ebenso Kosten anfallen wieetwa durch Zinsen für laufende Kreditezur Finanzierung der Fixkosten. AndereKostentreiber, wie eine suboptimaleDisposition bzw. Touren- und Einsatz-planung von Lkw und Fahrern, werdennoch vernachlässigt.

Das sind Kosten, die sich teilweise stär-ker als steigende Spritpreise auf die Lo-gistikkosten auswirken. Unnötige Kos-ten entstehen ebenfalls, wenn bei Lie-ferspitzen oder bei Krankheit eines Mit-arbeiters Laderaum hinzugekauft wer-den muss. Durch ein Outsourcing an spezialisierteDienstleister lassen sich solche Kosteneliminieren, denn Logistikdienstleistersetzen z.B. spezielle Tourenplanungs-Software ein, um die Zahl der benötig-ten Lkw spürbar zu reduzieren, er klärendie beiden Active-Logistics-Geschäfts-führer Klaus Hufnagel und Werner Habryka gegenüber DV-Dialog.

Interview Seite 4

S C H L A G Z E I L E NAmazon Cloud-Blackout: Viele Da -ten verloren – ohne Backup. amazon.de+++ Verrä t e r i s c he Apple-Geräte:iPad und iPhone sammeln Bewegungs -daten. apple.de +++ Über 100 Mio.Sony-Kundendaten ge klaut: Sa m m e l -klage über 1 Mrd. Dollar wegen Ver let -zung des Datenschutzes. sony.de +++Cyber-Angriff auf die ESA: Serverder Weltraumagentur ge hackt. esa.int+++ Microsoft kauft defizitäreSkype für 8,5 Mrd. Dollar. microsoft.de+++ Nokias Abschied von Symbian –an Accenture auslagert. nokia.de +++CAD-Expertise erworben: Bechtleübernimmt Solidline. bechtle.de +++Auf Power7 ge setzt: IBM und Sybaselancieren eine M-Commerce-Appliance.sybase.de +++ Büro-Suite wiederunabhängig: Oracle verabschiedetsich von Open Office. oracle.de +++ EUwill Netz neutralität notfalls perGesetz garantieren. eu.int +++

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Im Gespräch mit den beiden Active-Logistics-Geschäftsführern 

Werner Habryka (links) und Klaus Hufnagel (rechts)

UNABHÄNGIGE FACHZEITUNG FÜR DIE MIDRANGE-WELT

Martina Koederitz leitetIBM DeutschlandVorgänger Martin Jetter jetztChefstratege | Seite 2

Neue KonzernstrukturCisco-Chef John Chambers willFehler ausbügeln | Seite 2

ERP-Hersteller IBS formiert sich neuAndreas Brock ist neuerDeutschland-Chef | Seite 2

Novell wird aufgeteiltSuse Linux abgespalten | Seite 3

Die Cloud im BlickGroup Business Software erwirbtdie Pavone AG | Seite 3

Oligopol bei Festplatten?Samsung und Hitachi verkaufenihre Aktivitäten | Seite 3

Ende einer ÄraPC-Ware heißt jetzt Comparex | Seite 3

Kooperation vertieftPartner Bison und ML mit neuerVertriebspartnerschaft | Seite 6

EDI-PartnerschaftImpuls AG kooperiert mit ClientComputing | Seite 6

Zeit der Mega-DealsInfor schluckt Lawson | Seite 8

IBM-Server gefragtDas Geschäft brummt | Seite 8

DVD IM INTERNET

Active Logistics baut SaaS-Fundament für Spediteure

Mobile Endgeräte entwickeln sich zumständigen Begleiter der Kunden vor undwährend des Einkaufs. Im Rahmen der aktu-ellen Studie „Von Multi-Channel zu Cross-Channel – Konsumentenverhalten im Wan-del“ der Forschungs- und Beratungsinitia-tive ECC Handel in Zusammenarbeit mit derHybris GmbH geben 25,4 Prozent der be-fragten 929 Smartphone-Nutzer an, sich beiihrem letzten Kauf im stationären Handelüber ihr Handy informiert zu haben. In der Studie wurden insgesamt über 1.000Internetnutzer und weitere 500 Early Adop-ter (Smartphone-Nutzer, jünger als 30Jahre) zum Informationsverhalten bei ihremletzten Kauf im stationären Handel, im Int e r -net und über den Katalog befragt. Sowohlfür den stationären Handel als auch für denOnline-Handel nimmt die Bedeutung desSmartphones während der Kaufentscheidungdeutlich zu. Interessant ist hier vor allemder Zeitpunkt der Nutzung: 50 Prozent ge-ben an, sich vor dem Besuch im Geschäftmobil informiert zu haben. 35,6 Prozent ha-ben ihr Smartphone darüber hinaus wäh-rend des Einkaufs genutzt.Zudem erweitern immer mehr Unterneh-men ihren Auftritt um ein M-Commerce- Angebot. Dabei ist es elementar, den mobi-len Kanal nicht losgelöst von den anderenKanälen zu betrachten. Vielmehr müssenalle Instrumente – Online, Print, Mobile,POS, Kundendienst – so miteinander ver-knüpft werden, dass dem Kunden ein naht-loses Cross-Channel-Einkaufserlebnis er-möglicht wird. Es kommt daher zu einer imHandel noch nie dagewesenen Herausforde-rung: das Verschmelzen zweier Vertriebska-näle, denn Smartphones ermöglichen dasgleichzeitige Informieren und Einkaufen imOn- und Offline-Handel.

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Page 2: DV-Dialog 5/11

MIDRANGE-MARKT | UNTERNEHMEN DV-Dialog 5/2011 | 23. Mai 2011

ERP-Hersteller IBSformiert sich neu

IBS, ein Anbieter von ERP-Softwarefür Großhandel und Distribution,

hat sich personell in vielen Manage-ment-Positionen neu aufgestellt. Im Zuge eines mehrmonatigen Pro-zesses wurde im Februar nicht nurJohan Berg als neuer CEO berufen,sondern im vergangenen Sommerauch Stephen Thornton als Execu-tive Vice President for the Enter-prise Business und im März der frü-here Epicor-Manager Ian Walker alsneuer Vice President Sales Enter-prise in Europa. Die Veränderungenvollzogen sich vor dem Hinter-grund der wirtschaftlichen Gesun-dung, die IBS nach weiteren Kosten-reduktions- und Fokussierungs-maßnahmen erreicht hat. Derzeit baut IBS Enterprise Ger-many am Standort Hamburg eindeutschsprachiges Support-Teamauf, um den hiesigen Kunden künf-tig enger mit Rat und Tat zur Seitezu stehen. Geplanter Starttermin

hierfür ist der 1. Juli 2011. Das Pro-jekt ist aktuell eine Hauptaufgabefür Andreas Brock, der seit März beiIBS als neuer Business DevelopmentDirector die Geschicke der DACHO rganisation verantwortet. Der bis-herige IBS-Chef Thomas Brandt, dererst Anfang 2010 zum Regional Director GSE (German SpeakingEurope) berufen worden war, hatdas Unternehmen verlassen.

www.ibs.net/de

IBM-Geschäftsführer MartinJetter wird Chefstratege

Martina Koederitz rückt an die Spitze der IBM Deutschland

Netzwerk-Pionier Cisco strafft dieOrganisation und will sich auf

fünf Kernbereiche konzentrieren.Dabei handelt es sich um Core-Rou-ting, Switching und Services, umCollaboration, Virtualisierung inRechenzentren, Cloud Video sowieArchitekturen für Business-Transfor-mation. Die Produktion der Flip- Kameras wurde bereits eingestellt.

„Heute strebt der Markt nach Vereinfachung“, begründete Vor-standschef John Chambers denSchritt, nachdem er auch Fehlereingeräumt hatte. „Es ist an derZeit, die Verfahren zur Umsetzungunserer Strategie zu vereinfachen.“Auch der Vertrieb werde gestrafft;künftig soll es nur noch drei geogra-fische Einheiten geben: Amerika,Europa mit Nahost und Afrika so-wie Asien mit dem pazifischenRaum. Zudem wurde die Kund-schaft in neue Zielgruppen segmen-tiert: Großunternehmen, Behörden,Mittelstand, Service Provider sowiePartner.

www.cisco.de

Neue Konzern-struktur für Cisco

Firmenchef JohnChambers hat Fehlereingeräumt.

Arbeiten künftig eng zusammen: Martin Jetter (links) auf dem Cebit-Stand mit IBM-CEO Sam Palmisano

Martina Koederitz ist dieerste Frau an der Spitzevon IBM Deutschland.

Andreas Brock, Business DevelopmentDirector der IBS Enter-prise Germany GmbH

Vertriebsleiterin Martina Koede -ritz wurde bereits seit Monaten

als Nachfolgerin von Martin Jetter(51) an der Spitze von IBM Deutsch-land gehandelt. Am 4. Mai trat die47-jährige Topmanagerin dann offi-ziell in die Fußstapfen Jetters, derals Strategiechef der IBM Corpora-tion in die Konzernzentrale berufenwurde. Jetter, der seit November 2006 diehiesigen Geschäfte des Computer-konzerns lenkte, übernimmt in Ar-monk/USA den vakanten Job des„Vice President Strategy und Gene-ral Manager Enterprise Initiatives“der IBM. In seiner neuen Rolle soller die Weiterentwicklung der ge-samten Geschäftstrategie der IBMverantworten.

Stichtag für den Chefwechsel inDeutschland war der 4. Mai, als derstudierte Maschinenbauer Jetter in der turnusmäßigen Sitzung des Aufsichtsrates den Vorsitz dieses

Gremiums von Erich Clementi (52)übernahm, der auch sein Vorgängerals Strategiechef war. Anschließendwurde Koederitz zur Vorsitzendender Geschäftsführung der IBMDeutschland GmbH bestellt.Damit ist Martina Koederitz dieerste Frau an der Spitze von IBMDeutschland. Sie ist damit alleinunter fünf Männern in der Ge-schäftsleitung, aber nicht die ersteLandeschefin bei IBM, wie schonein Blick auf unsere Nachbarländerzeigt: Tatjana Oppitz leitet IBMÖsterreich, Isabelle Welton die IBMSchweiz und Anna Sienko IBM Polen.Koederitz ist allerdings in über 100Jahren erst die zweite Frau in derdeutschen IBM-Führungsriege –nach Personalchefin Julia Wiemers-lage von 1999 bis 2005.Martina Koederitz arbeitet schonseit 1987 für „Big Blue“, hatte imMai 2009 das Geschäftsführungsres-sort Mittelstand bei IBM Deutsch-land übernommen (siehe DV-Dia-log 6/2009, S. 2 und 1–2/2010, S. 1)und war erst im Oktober zur Ver-triebsleiterin befördert worden(siehe DV-Dialog 11/2010, S. 24).Außerdem war sie von April 2007bis Anfang 2008 Assistentin desIBM-Chefs Sam Palmisano gewesen;dieser Assistenzjob gilt als eine Vor -aussetzung für die Berufung zum

Deutschland-Chef des Computer-konzerns.

we

Jetter übernimmt denVorsitz des IBM-Aufsichtsrates

5 | 2011 INHALT2MIDRANGE-MARKT4 „Neue SaaS-Lösung für das Transportmanagement aus einem Guss!“

Im Gespräch mit den beiden Active-Logistics-Geschäftsführern Werner Habryka und Klaus Hufnagel

6 Joint-Venture in der Schweiz gegründetSemiramis-Partner A-Mea und Vlex Consuling bündeln ERP-Geschäfte

8 Wege in die Wolke Das Ulmer Systemhaus Fritz & Macziol positioniert sich als Partner beim Cloud Computing

8 Das Server-Geschäft der IBM brummtBlendende Bilanz in den BRIC-Staaten –beste Verkäufe von IBM-Hardware seit zehn Jahren

8 Die Zeit der Mega-Deals ERP-Hersteller Epicor verkauft; Lawson wird durch Infor übernommen

PRODUKTE9 IBM i, ein Fels in der Brandung

Wachsender IBM-Umsatz mit dem Midrange-Betriebssystem –allen Unkenrufen zum Trotz bleiben die Anwender der Plattform treu

9 Software hilft bei der Automation des Rechenzentrums Help/Systems hat den „Schedule Activity“-Monitor erweitert

10 Pick & Go hebt ab Zwei neue Lagerlösungen: Still beschleunigt Kommissionier um über 15 Prozent – Topspeech Lydia mit führerlosen Gabelstaplern kombiniert

10 „Tragbare“ IT-Lösungen für Produktion und Fertigung Die Software Datakey Pro ist für die mobile Datenerfassung (MDE) in Warenvorbereitung und Kommissionierung konzipiert

10 Rundruf: Worauf ist bei der Einführung mobiler Endgeräte zu achten?Eine Kurzumfrage unter den Midrange-Experten in Deutschland

11 Smartphones als MDE-ClientsMobisys Solution Builder (MSB) für iPhone und iPad vorgestellt

12 Thin Clients: Effizienz vor MegahertzIgel steigt aus dem Megahertz-Wettrüsten aus

13 SugarCRM mit neuer IBM i EditionBessere Kontrolle der Daten, geringeres Störungsrisiko beim Betrieb

14 Fibu to goDashboard App bringt betriebliche Kennzahlen aus Veda FA Finanzen auf das iPhone

14 Marktübersicht: Software für das Finanz- und RechnungswesenEine tabellarische Übersicht über das aktuelle Produktangebot

15 Neue Fibu für SemiramisDetails zum Finanzsoftware-Framework von Comarch

16 IBM i direkt mit Storage verknüpfenWie IBM-i-Anwender innovative Speichertechnologien nutzen können

ANWENDUNGEN17 Gelungener Brückenschlag

Modernes Varianten-ERP bei ASDO verankert

19 Neues B2B-Netzwerk für DanoneEffiziente EDI-Plattform zum Austausch von jährlich 9 Mio. Nachrichten mit 600 Handelspartnern eingeführt

20 Internationaler Einsatz gefragtJumo modernisiert sowohl das Rechnungswesen als auch das Produktinformationsmanagement

20 DCW-Ablösung bei Weber HydraulikDie Krise zur Neuausrichtung der Geschäftsprozesse genutzt

21 Europaweit die ERP-Landschaft konsolidiert Yusen Logistics führt nach Firmenfusion zunächst ein neues Rechnungswesen ein

22 Pflanzen mit FrischegarantieVersandhändler Gärtner Pötschke setzt im Lager auf die Parallelkommissionierung

Kommunikation mit System Mitutoyo Europe: Drei Aufgaben,

eine EDI-Lösung

Seite 18Anwendungen

Neue Power7-BladesDas neue Power-Blade PS704 bringt

nach IBM-Angaben 60 Prozent mehr Leistung

Seite 9Produkte

KARRIERE23 Veranstaltungen24 Personalien und Impressum

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DV-Dialog 5/2011 | 23. Mai 2011 UNTERNEHMEN | MIDRANGE-MARKT 3

ICH LIEBE ES SCHNELL*

Rangee GmbH Aachen · Tel.: +49 (0) 241 - 997 28 50 · Fax: +49 (0) 241 - 997 28 59 · [email protected] · www.rangee.com

www.twitter.com/rangee_tc

* Das R-LT360-L mit Terminalemulation (u.a. 5250 für IBM i) benötigt für den Bootvorgang weniger als 30 Sekunden

· Modell LT360 · Intel Atom 1,6 GHz· DVI / VGA· seriell / parallel· Leistungsaufnahme < 15 Watt

Seagate und Samsung rücken zu-sammen: Nachdem Western Di-

gital mit dem Erwerb von HitachiGST (siehe DV-Dialog 3/2011, S. 6)seine Marktführung bei Festplattenausbauen will, zieht Seagate als Nr. 2im Markt nach und will für knapp1,4 Mrd. Dollar die Festplatten -sparte des koreanischen Samsung-Konzerns erwerben. Die Vereinbarung geht aber nochweiter: Samsung erhält eine 10-pro-zentige Beteiligung an Seagate, sollin seinem PC- und Notebook-Port-folio Seagate-Platten verwendenund Flash-Speicher an Seagate lie-fern. Außerdem wurde die gegensei-tige Lizenzierung von Patenten ver-einbart.Damit verbleibt mit Toshiba (rundzehn Prozent Marktanteil) nur nochein weiterer maßgeblicher Herstellervon Hard Disk Drives (HDDs), sodass die Kartellwächter auf den Plangerufen sind.

we

Spekulationen umMicro Focus

D ie britische Software-SchmiedeMicro Focus, Anbieter auch von

AS/400-Lösungen wie dem einst-mals populären Rumba, steht mög-licherweise vor einer Übernahme.Wie aus einer Pressemitteilung derBriten hervorgeht, traf die Interes-sensbekundung eines potentiellenInvestors ein, die überprüft wird. Al-lerdings sei offen, ob es zu einer for-malen Übernahmeofferte kommenwerde, hieß es weiter. Die Gerüchte-küche wusste Ende April schonmehr: Demnach soll der Interessentdie Investmentgesellschaft Bain Capital sein, die 890 Mio. £ (rund 1 Mrd. Euro) geboten haben soll,also deutlich mehr als die Marktka-pitalisierung von knapp 760 Mio. £Ende April.Der Aktienkurs des durch etlicheAkquisitionen seit 2006 rasch ge-wachsenen Unternehmens hat inden letzten zwölf Monaten stark ge-litten, was Micro Focus als Übernah-menziel attraktiv macht. Die schwa-che Bewertung der Aktie wird vorallem durch die schlechten Bilanz-zahlen verursacht; zuletzt wurde diePrognose für den Umsatz des lau-

fenden Geschäftsjahres auf 432 bis442 Mio. Dollar und damit auf dasNiveau des Vorjahres reduziert.Aber auch die vielen Abgänge vonTopmanagern dürften zur Krise bei-getragen haben.Micro Focus, ursprünglich ein Cobol-Spezialist, hat sich seit 2006 als Soft-ware-Modernisierer positioniert. Dasist nicht wie gewünscht gelungen,denn rund die Hälfte der 433 Mio.Dollar Umsatz im Geschäftsjahrstammt aus der Wartung (260 Mio.Dollar). Das ist leicht verdientes Geldund viel für ein klassisches Software-Haus, zumal von den gut 180 Mio.Dollar Lizenzumsatz knapp dieHälfte von OEM-Partnern stammt.Das macht Micro Focus auch für Fi-nanzinvestoren wie Bain interessant.

www.microfocus.com/de/

Oligopol bei Festplatten?Auch Samsung und Hitachi ziehen sich aus der Herstellung von Plattenlaufwerken zurück.

AKQUISITIONEN

D ie texanische Attachmate Groupgab am 27. April den Abschluss

der Übernahme des Netzwerkpio-niers Novell bekannt, nachdem dieAuflagen der Kartellbehörden beimVerkauf von 882 Novell-Patentenan die CPTN Holding umgesetztworden sind. So musste die CPTNHolding, hinter der Apple, EMC,Oracle und Microsoft stehen, diePatente unter der GNU General-Pu-blic-Lizenz Version 2 erwerben.Attachmate, ein Unternehmen derInvestoren Golden Gate Capital,Francisco Partners und ThomaBravo, erwarb demnach Novell wie

im November vereinbart (siehe DV-Dialog 12/2010, S. 3) vollständig für6,10 Dollar je Aktie und hat – wiebereits im November vertraglichvereinbart – die Patente für 450Mio. Dollar an CPTN verkauft. Novell wird nun aufgeteilt und inForm zweiter separater Geschäfts-einheiten unter den Marken Novellund Suse betrieben. Der Preis be-läuft sich auf 2,2 Mrd. Dollar, wobeier Attachmate „nur“ rund 650 Mio.Dollar kostet – wegen des Patentver-kaufs und Novells Barvermögenvon rund 1 Mrd. Dollar.

we

D ie Group Business Software AG(GBS) gab kürzlich die Über-

nahme der Paderborner Pavone AGbekannt, um das Angebot um Tech-nologien zum Management vonGeschäftsprozessen auf Basis vonLotus Notes zu ergänzen.Mit Pavone ergänzt GBS das Ange-bot sowohl um Workflow-Softwarefür Notes/Domino als auch um einegroße Kundenbasis, nach Firmenan-gaben über 2.500 Kunden mit mehrals 150.000 Anwendern. „Durch denBeitritt zur GBS-Gruppe erhalten un-sere Kunden Zugang zu einem brei-ten Support- und Technologie-Ange-bot in Nordamerika und Europa“,erklärt Pavones Aufsichtsratsvorsit-zender Prof. Ludwig Nastansky denVerkauf. „Dies wird es uns ermögli-chen, die Investitionen in For-schung und Entwicklung in den Be-reichen Cloud Computing, Mobili-tät, E-Mail-Management, CRM undAnalytics zu steigern.“Die „Akquisition bringt uns Techno-logien, Synergie-Effekte im Kunden-umfeld und mehr als 40 Mitarbeiteraus den Bereichen Entwicklung, Ver-trieb und Dienstleistungen“, erklärteJörg Ott, CEO von GBS, der so auchdie Präsenz in der Banken- und Versi-cherungsbranche stärken will.

www.gbs.com

Die Cloud im Blick

Novell wird aufgeteiltAttachmate schließt Übernahme ab: Patentverkauf mit Auflagen

Novell-CEO Ron Hovsepian:Hat das Unternehmen ge-meinsam mit vielen anderenTopmanagern verlassen.

D ie Leipziger PC-Ware AG hatAnfang Mai den Namen von

Comparex angenommen, nachdemman zum 1. Juni 2007 acht zentral-europäische Landesgesellschaftenvon Comparex übernommen hatte. Allerdings geriet PC-Ware daraufhinins Trudeln und wurde 2008 selbstdurch die österreichische RaiffeisenInformatik übernommen, die seit-her ihre Beteiligung bis zur Kom-plettübernahme erhöht und das U n t e r -n e h men von der Börse genommen hat. In dem im März beendeten Ge-schäftsjahr 2010/2011 erreichten1.700 Mitarbeiter 975 Mio. Euro U m -satz und nach schweren Verlustenauch wieder einen Gewinn vor Zin-sen und Steuern (10,7 Mio. Euro).

www.comparex.de

Ende einer Ära

Nigel Clifford trat Mitte April nach elf Monatenals CEO von Micro Focus ab.

Der britische IT-Sicherheitsexperte Sophosübernimmt den Karlsruher Anbieter vonNetzwerksicherheitslösungen Astaro. Dasist mit 56 Mio. Dollar Umsatz und einer 30-prozentigen Wachstumsrate im Jahr 2010der weltweit viertgrößte Anbieter für Unified Threat Management (UTM). Bereits2009 hatte Sophos mit Utimaco ein deut-sches Unternehmen geschluckt.

www.sophos.de

Die Ametras l2B GmbH hat sich im Rah-men ihrer Expansionsstrategie an der Nobab GmbH beteiligt, einem Spezialis-ten für Video-Tracking und -Tracing sowieProzessautomatisierung für Paketdienst-leister und Logistiker. Nobab wird in dieAmetras-Gruppe integriert und verstärktdas bisherige Team der 200 Mitarbeiterum weitere 20 Entwickler und Berater.Mehr als 3.000 Server und 60.000 Kame-ras betreibt das nun als Ametras NobabGmbH firmierende Unternehmen bei Kun-den wie DPD, wobei der Support europa-weit vom Service-Partner Getronics über-nommen wird.

www.ametras.com

Seit Jahren ist das Systemhaus AllgeierHolding stramm auf Wachstumskurs:Auch 2010 wuchs der Konzernumsatz um38 Prozent auf 308,7 Mio. Euro, das Ergeb-nis vor Zinsen und Steuern (EBIT) eben-falls um 38 Prozent auf 11,0 Mio. Euro.Die Finanzschulden stiegen zum 31. De-zember auf 32,5 Mio. (Vorjahr: 8,8 Mio.)Euro – plus Genussrechtskapital von 13Mio. Euro. Die liquiden Mittel erhöhtensich von 49,2 Mio. auf 61,3 Mio. Euro. ZuAllgeier gehört seit dem vergangenenSommer auch der ausgewiesene ERP- Experte Terna GmbH.

www.allgeier.com

Fusion zweier Integratoren in den USA: ImMärz hat Liaison Technologies, ein Provi-der cloud-basierter Integrations- und Daten-Management-Services den auf ManagedFile Transfer und B2B-Integration speziali-sierten IBM-Partner Nubridges erworben.

www.liaison.com

SaaS-Plattform für Beschaffungsteams:GXS, globaler Integrationsdienstleister undBetreiber der Cloud-basierten Integrations-plattform Trading Grid mit deutscher Nie-derlassung in Hürth bei Köln, hat Roll-stream erworben, ein Unternehmen, dasSoftwareasaService (SaaS) im Bereich En-terprise Community Management anbie-tet. Die Verbindung von Rollstream mitdem Trading Grid soll globale Betriebsab-läufe und Supply-Chain-Prozesse in der Be-schaffung verbessern. Der GXS-Rollstream-Service ist seit April erhältlich und soll mitSupport in der Landessprache Anfang 2012weltweit verfügbar werden.  

www.gxs-gmbh.de

Mit Wirkung zum 1. April haben die Gesell-schafter der Frankenthaler Infoflex GmbHihre Geschäftsaktivitäten auf die derzeitrund 200 Mitarbeiter starke Conet Solu -tions GmbH übertragen. Das größte Unter-nehmen der Conet-Gruppe kann nun ne-ben dem von Infoflex entwickelten Output-Management-Produkt Office Bridge auchDienstleistungen rund um die Planung undEntwicklung von Software-Lösungen sowiedie Installation von Software-Produktenanbieten. Frankenthal ergänzt außerdemdas Conet-Standortnetz – und auch die An-sprechpartner sollen an Bord bleiben.

www.conet.de

Mit der Erwerb von Q-go will CRM-ExperteRightnow sein Wachstum weiter ankur-beln. Durch Nutzung von Q-gos Suchtech-nologie mit natürlicher Spracherkennungsoll Rightnows neuer CX Intent Guide dieIntention erkennen können, die Surfer mitihrer Suche verfolgen. Der Intent Guideund auch die „Natural Language Search“sind bereits im Versions-Update RightnowCX February 2011 enthalten.

www.rightnow.de

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Page 4: DV-Dialog 5/11

Habryka: Ein anderer Bereich ist ebenfallssehr im Kommen: Werklogistik. Dabei gehtes darum, innerhalb eines Werkes die Pro-duktion zu versorgen und zu entsorgen. Dasheißt im Endeffekt: Ein Werk produziert nurnoch – den Rest macht der Dienstleister.

Reden wir von den Spediteuren ...Habryka: Das sind unsere Kunden, die alldiese Trends umsetzen können sollten. DerenGeschäfte haben 2009 durch die Wirtschafts-krise stark gelitten. Die Umsätze sind um 15bis 20 Prozent eingebrochen. Das heißt auch:Die Preise für Transporte sind wegen Überka-pazitäten in den Keller gerauscht. Hufnagel: Die Spediteure erleben zwar wiedermehr Nachfrage, doch die Preise für Trans-porte sind noch nicht wieder auf dem Niveauvon 2008. Gleichzeitig steigen die Kosten,vor allem für Energie und Personal. Das heißtim Umkehrschluss für die Spediteure: Siemüssen ihre Stückkosten senken, um wiederauf die Margen von früher zu kommen. Dasruft nach modernen IT-Lösungen.

Was charakterisiert denn eine IT-Lösungfür das Transport- und Logistikmanage-ment, die Sie zeitgemäß nennen würden?Hufnagel: Vor allem Flexibilität. Früher hatder Spediteur Hard- und Software zur Rationa-lisierung bestimmter Aufgaben angeschafft.Der Preis dafür war weitgehend unabhängigvom Transportvolumen. Das wird sich mitden neuen Lösungen ändern, die heute unterStichworten wie Cloud Computing oder Soft-ware as a Service (SaaS) diskutiert werden.Habryka: Flexibilität heißt aber mehr als nurder Umstieg auf SaaS-Lösungen. Eine mod e r n eSoftware muss mehrere Transportebenensteuern können: also europäischen Landver-kehr, Sammelgut, Ladungsverkehr, Luft- undSeefracht. Das müssen künftige Systeme auseinem Guss abdecken können, ohne dass derKunde immer wieder neu investieren muss.

Liefertreue und die Pünktlichkeit. Das Ziel istalso mehr Qualität zu niedrigeren Kosten.

Was heißt Flexibilisierung der Logistik -kosten?Habryka: Je mehr ich transportiere, destomehr zahle ich – und umgekehrt. Das ist derAbschied von den Fixkosten-Verträgen.

Gibt es Branchen, in denen Sie besonderenHandlungsbedarf sehen?Hufnagel: Diese Trends ziehen sich querdurch alle Branchen, vielleicht ausgenom-men die Automobilindustrie als Vorreiter.Hier sind die Potentiale in der Logistik schonfast ausgeschöpft. Die Automobilhersteller haben es ja vorexer-ziert, wie man die betriebliche Logistik bis indie Produktion optimieren kann. Stichwortesind hier Lieferungen just-in-time oder just-in-sequence – und nicht mehr nur von Ein-zelteilen, sondern von kompletten Systemen.

Wer ist denn derzeit besonders aktiv?Habryka: Der Handel gibt Gas. Der Handellegt erst jetzt nach, weil dort die Logistikkos-ten ohnehin geringer sind als in der Indus-trie, wo sich die Optimierung dementspre-chend schon viel früher gelohnt hat. Hufnagel: Die Konzepte im Handel sind da-bei aber sehr unterschiedlich. Die Metro ver-sucht, alles selber zu machen, währendEdeka beispielsweise auf die Konzentrationder Logistikfunktionen setzt. Wieder andersgehen die saisonal getriebenen Händler vor –ich nenne sie einmal die „Nanu-Nanas dieserWelt“. Es würde für sie überhaupt keinenSinn machen, die Logistik zentral zu betreiben.

Durch Outsourcing an spezia-lisierte Logistik- und Trans-portdienstleister werden dieLogistikkosten gesenkt undin vielen Fällen flexibilisiert.Hier ist intelligente Software

gefragt, die in Verbindung mit moderner Telematik unerlässlich für Planung und Aus-führung der Transportprozesse ist: Anderslassen sich globale Waren- und Güterströmenicht organisieren – weder für minutiös ge-taktete lokale Just-in-time-Lieferungen nochfür komplexe Supply-Chain-Netze.Hier setzt Active Logistics an, mit 250 Spezia-listen europaweit einer der größten Kom-plettanbieter von Speditions- und Logistik-software sowie Rechenzentrumsdiensten.Die Kernkompetenz liegt in der Umsetzungkomplexer Logistikprozesse im Land-, See-,Lufttransport und Lagermanagement, wobeidie IT-Systeme die gesamte Wertschöpfungs-kette abdecken – von der Auftragsannahmeüber die Lager-, Hallen- und Transportorga-nisation bis zu Zollabwicklungen, zu inter-nem Clearing und zur Fakturierung.

Herr Hufnagel, was steht heute im Zentrumder Überlegungen eines Unternehmers, wennes um die Optimierung der Logistik geht? Klaus Hufnagel: Man muss unterscheiden:Reden wir von der Logistik in Industrie undHandel oder reden wir von der Logistik beieinem Logistikdienstleiter, denn auch dieSpezialisten haben bei der innerbetrieb -lichen Logistik durchaus noch Optimie-rungspotentiale.Werner Habryka: Industrie und Handel wol-len vor allem die Logistikkosten senken undflexibilisieren. 90 bis 95 Prozent der Unter-nehmen treiben deshalb das Outsourcing anSpeditionen oder Kontraktlogistiker voran. Hufnagel: Zu den kostensenkenden Maß-nahmen kommen auch noch Optimierungs-bestrebungen hinzu, etwa mit Blick auf die

Hufnagel: Flexibilität der Software bedeutetauch Anpassbarkeit und schnelle Einfüh-rung. Beispielsweise ist die Berücksichtigungunterschiedlicher nationaler Gegebenheitenheute bereits im Software-Standard abgebildet.Projekte mit zwölf oder 18 Monaten Laufzeitsind heute undenkbar in der Branche. Typische Projekte dauern heute ein bis drei Monate; früher hätten diese vielleicht nochvier bis acht Monate gedauert.

Wie schaffen Sie das? Durch mehr Personal?Habryka: Wir haben den charmanten Vor-teil, dass wir unsere Software dem Kundenauch in unserem eigenen Rechenzentrumzur Verfügung stellen können. Das heißt:Anders als früher müssen wir uns um Infra-struktur und Server beim Kunden dann inden Projekten gar nicht mehr kümmern.Auch die Kommunikation ist heute inklusivealler Schnittstellen komplett in der Softwaregeregelt, mit den EDI-Standards von Eancomüber Edifact bis VDA oder auch mit unter-schiedlichen SAP Idocs. Da haben wir imLaufe der Jahre viel Know-how aufgebaut. Hufnagel: Früher wurden IT-Experten in dieFilialen geschickt und haben dort jeweilseine Woche lang die Software eingerichtet;das ist nicht mehr nötig. Und anders als frü-her ist auch der Zugriff auf Anwendungen inunseren Rechenzentren jederzeit möglich.

In Deutschland. Aber international sieht esnoch nicht so rosig aus, oder?Hufnagel: Wenn die Speditionen auch in derKaribik, Asien oder Afrika aktiv sind, brau-chen sie Lösungen mit geringem Bandbrei-tenbedarf. Da kommt es nicht auf eine schi-cke Oberfläche an, sondern zum Beispiel aufeine vollständig auf dem Internet-StandardSIP basierende Kommunikation. Habryka: Dann können die User wirklichvon jedem Ort der Welt zu jederzeit mit der

TITELINTERVIEW4 DV-Dialog 5/2011 | 23. Mai 2011

„Neue SaaS-Lösung für dasTransportmanagement aus einem Guss!“Im Gespräch mit den beiden Active-Logistics-Geschäftsführern Werner Habryka (links) und Klaus Hufnagel (rechts)

TEXT: BERTHOLD WESSELER | FOTOS: ULRICH BAATZ

»Disposition in Echtzeitund zeitnahes Controlling«

Klaus Hufnagel

Page 5: DV-Dialog 5/11

Software in unserem RZ arbeiten, zumalwenn die Installation wirklich einfach ist.

Was meinen Sie mit einfacher Installation?Habryka: Der User soll sich einfach in unserRZ einwählen können – und zwar ohne dassdazu irgendeine Software auf seinen Clientgeladen werden müsste. Er sollte dann miteinem beliebigen Browser damit arbeitenkönnen; die Konfiguration seines Endgerätesdarf keine Rolle spielen. Darauf achten dieSpediteure heute schon sehr genau.

Die Autobahn gilt als Deutschlands größtesLager. Welche Rolle spielt heute das Trans-portmanagement in der modernen Logistik? Habryka: Im Transportmanagement könnendie Speditionen heute Geld verdienen oderverlieren, während die Prozesse im Lager weit-gehend optimiert sind und keinen externenEinflüssen unterliegen. Der Lkw jedoch kannim Stau stehen oder eine Panne haben.Während der Transport im Lager kein großesThema mehr ist, müssen die Spediteure aufder Straße dafür sorgen, dass ihre Verkehregut getaktet und ihre Lkw ausgelastet sind.Mit einer Lkw-Auslastung von 80 Prozentlässt sich kein Geld mehr verdienen.

Was heißt das für die Software?Hufnagel: Sie muss eine Disposition in Echt-zeit und ein zeitnahes Controlling ermögli-chen. Beispielsweise sollte bei einer Anfrage

schnell klar sein, ob sich mit dem TransportGeld verdienen lässt oder nicht. Habryka: Im Transportmanagement trenntsich die Spreu vom Weizen, denn im Lagerarbeiten Speditionen sehr effizient. Teilweisemit Hilfe von komplexer Lager-Software und„Pick by Voice“, teilweise auch nur mit Ex-cel. Das heißt aber auch: Der Preis für dasEinlagern einer Palette hat sich bei 1,80 Euroeingependelt. Damit lässt sich kaum nochGeld verdienen.Hufnagel: Groß im Kommen ist derzeit ge-rade bei mittelständischen Spediteuren dasThema Tourenoptimierung. Dazu kommenspezielle Software-Werkzeuge zum Einsatz,klassisch für den Fernverkehr. Neuerdingswerden aber auch vermehrt Nahverkehrstou-ren optimiert, vor allem in Ballungsräumenwie dem Ruhrgebiet.

man sie bezahlt – bis der Schaden eintritt.Wenn Sie bedenken, dass unser RZ etwa 40Prozent der Stückgutsendungen in Deutsch-land abwickelt, können wir uns einen Aus-fall einfach nicht leisten.

Mit Active Logneo entwickeln Sie derzeiteine brandneue Transport-Management-Software als SaaS-Lösung. Warum? Hufnagel: Gute Frage, denn unsere bewähr-ten Software-Pakete sind funktional auf einem guten Stand. Die eingangs erwähnteFlexibilität lässt sich aber mit Blick auf künf-tige SaaS- und Cloud-Lösungen architektur-bedingt nicht mehr gewährleisten. Habryka: Denken Sie auch an einen weltwei-ten Einsatz oder an die einfache Program-mierung durch die Anwender selbst. Daswürde ein derart umfangreiches Redesign be-deuten, dass eine Neuentwicklung wirt-schaftlicher ist. Wir werden unser Know-howim Transportmanagement also in eine neueForm bringen, ohne den technologischenBallast der letzten 30 Jahre mitzuschleppen.Hufnagel: Wobei festzuhalten ist, dass wirauch unsere bisherigen Lösungen mindes-tens bis 2015, vielleicht auch bis 2016 weiterentwickeln werden. So bringen wir jetzt neueModule für Teil- und Komplettladungen oderfür die Integration von neuen Anwendungenim Customer Relationship Management aufden Markt. Irgendwann werden wir aber einen Schnitt machen müssen, weil diese

Lösungen sich nicht mehr zehn Jahre langweiterentwickeln und nutzen lassen.

Was sollen die besonderen Stärken vonActive Logneo werden?Hufnagel: Die Software wird Land-, Luft undSeefracht aus einem Guss abbilden. Das gibtes heute so noch nicht. Heute braucht einSpediteur dafür mindestens zwei, wennnicht drei Software-Systeme mit all den re-sultierenden Problemen, z.B. bei der Bedie-nung oder bei der Integration der Stamm -daten. Außerdem implementieren wir den„Supply Chain“-Gedanken. Das heißt: AlleTeilnehmer der Lieferkette, vom Produzen-ten bis zum Endkunden, können auf sämt -liche für sie relevanten Daten in Echtzeit zu-greifen. Das kann heutige Transport-Ma-nagement-Software nur eingeschränkt. <

Denn wenn viele Lkw oft im Stau stehen, istTourenoptimierung gefragt – mit Tools, dieverschiedene Parameter in Echtzeit einbezie-hen können, zum Beispiel: Wo ist ein Stau?Wie lang ist er? Lohnt es sich, den Stau zuumfahren? Sollte die Tour dann anders ge-staltet werden? Dabei helfen die vielen Da-ten, die – auch mobil – erfasst und dann indie Firmenzentrale weitergeleitet werden.

Diese Datenflut muss aber auch in Echt-zeit verarbeitet werden können ...Habryka: Genau. Dafür sind nicht nur per-formante Server und adäquate Speicher -systeme nötig, sondern auch Software-Sys-teme, die mit diesen Daten etwas anfangen.Beispielsweise mit den Positionsdaten vonFracht und Lkw oder mit Zustellquittungenund Schadensmeldungen durch den Fahrer. Hufnagel: Sie brauchen ja Systeme, die dieseDatenmenge nicht nur in Echtzeit am Bild-schirm anzeigen kann, sondern aus diesenDaten auch einen Mehrwert generiert. Dasunterschätzen viele.

Können Sie uns ein anderes Beispiel für dieBewältigung der Datenflut geben?Hufnagel: Früher gab es beim Tracking & Tra-cing im Versand drei Statusarten: verpackt,unterwegs und angekommen. Heute dage-gen sind 15 bis 30 Zustände für eine Sen-dung üblich, die dann bis auf Artikel- undPositionsebene mitgeführt werden müssen.

Wie müssen denn die Schnittstellen zuERP- und Warenwirtschaftssystemen ge-staltet sein, damit hier keine Staus bei derEchtzeitverarbeitung entstehen?Habryka: Die ERP-Hersteller predigen seit Jahrund Tag hochintegrierte Systeme und denVerzicht auf Schnittstellen. SAP & Co. habenja auch durchaus Lösungen für das Transport-und Lagermanagement entwickelt. Letztlich zeigt sich, dass zwar die Integrationin die Buchhaltung und das Controlling op-timal ist, Industrie und Handel aber in derPraxis entweder die Logistik auslagern oderfür die rein operativen Aufgaben Spezialsys-teme nutzen – und sei es als Subsystem zuden Logistikmodulen des ERP-Herstellers. Hufnagel: Moderne Logistiksysteme bestehenaus einer Komposition exzellenter Speziallö-sungen, die über Webservices in Echtzeit mit-

einander kommunizieren. Das verdrängt diereine EDI-Kommunikation immer mehr, beider immer sämtliche Daten übertragen wer-den – ob das nötig ist oder auch nicht. Beispiel: Beim Tracking & Tracing lässt sich soviel Bandbreite und Speicherplatz sparen, dadie 15 bis 30 Stati in der Regel nur für sehr we-nige Sendungen gefragt sind. Sie sollten folg-lich auch nur dann übertragen werden.

EDI wird seine Bedeutung behalten – für dieMassendatenverarbeitung, aus Sicherheits-gründen und zur Beschreibung von Datenfor-maten. Wenn heute von VDA 1913 die Redeist, weiß jeder Spediteur, was gemeint ist. Fürden Datenaustausch mit den Spediteurenund ihren Kunden verwalten wir heute rund700 unterschiedliche Datenformate undSchnittstellen.

Active Logistics hat seine Software urspr ü n g -lich für die AS/400 entwickelt. Warum?Hufnagel: IBM spricht heute zwar von iSeriesoder Power System i, aber jeder weiß, wasmit AS/400 gemeint ist: ein stabiles und per-formantes System mit wenig Administra -tionsaufwand. Die geringen „Total Cost ofOwnership“ sind entscheidend, denn in

unserem Rechenzentrum in Niederaula ver-arbeiten wir für rund 400 Kunden die Datenvon rund 40 Mio. Sendungen im Jahr.

Welche Rolle wird Server-Technologie in derÄra des Cloud Computing überhaupt nochspielen – und wie wichtig bleibt diese IBM-Plattform für Active Logistics?Hufnagel: Auch virtuelle Server müssen auf ei-ner Hardware laufen. Wir haben uns bei denwichtigen Systemen für die Plattform IBM ientschieden, weil wir absolut sicher sein wol-len, dass alles funktioniert. Unsere Softwarekönnte zwar auch auf anderen Servern laufen,aber nicht so störungsarm und so einfach. Habryka: Das System i ist teurer als einWindows- oder Linux-Server. Wir sehen daswie eine Versicherung gegen Ausfälle. Bei ei-ner Versicherung fragt man sich auch, wofür

DV-Dialog 5/2011 | 23. Mai 2011 KLAUS HUFNAGEL & WERNER HABRYKA | TITELINTERVIEW 5

»IBM i als Versicherunggegen Ausfälle«Werner Habryka

Für jede Anforderung das richtige WerkzeugERP-, PLM/CAx- und IT-Lösungen für den Mittelstand

Die Unternehmensgruppe tritt jetzt unter einer

Dachmarke auf:

www.computerkomplett.de

Page 6: DV-Dialog 5/11

KOOPERATIONEN

6 MIDRANGE-MARKT | PARTNERSCHAFT DV-Dialog 5/2011 | 23. Mai 2011

Der EDI-Spezialist Client Compu-ting hat gemeinsam mit dem

ERP-Hersteller Impuls AG, Krefeld,eine Software für die reibungsloseDatenkommunikation für kleineund mittlere Lieferanten in den Be-reichen Bekleidung, Textil, Schuhe,Sport und Accessoires entwickelt.

„Ziel dieser Partnerschaft ist, EDIund Radio-Frequency Identification(RFID) ohne hohen Investitionsauf-wand kleineren Unternehmen zurVerfügung zu stellen“, erklärte Im-puls-Vorstand Rainer Markwitz.„Damit werden die Prozesse gemäßGS1 standardisiert – und Kunden er-

dem CCClearing Center einenneuen Marktzugang.Die Client Computing GermanyGmbH, eine Tochter der insgesamtrund 80 Mitarbeiter starken Com-pello Software AS, ist ein EDI- undEAI-Systemhaus mit mehr als 2.000Installationen. Mehr als zwei Dritteldes deutschen Einzelhandels arbei-tet nach Firmenangaben mit derEDI-Lösung EDICOMM. Für diedeutsche Textilbranche betreibt derSpezialist für die Implementierung,die Konvertierung und das Moni -toring der Nachrichtentypen imelektronischen Datenaustausch dasBTE Clearing Center, eine Outsour-cing-Lösung für den Bundesver-band des Textileinzelhandels (BTE)mit mehr als 1.000 angebundenenKunden.

www.impuls.de

D ie beiden Schweizer Comarch-Partner A-Mea Informatik AG

und Vlex Consulting AG bündelnseit Anfang Mai ihre Kräfte und bie-ten die ERP-Produkte Semiramis,Vlex Plus und Vlex Plan in Zukunftschweizweit gemeinsam über VlexConsulting an.Die geplante enge Zusammenarbeitwird dadurch untermauert, dass A-Mea sich an der Vlex ConsultingAG, Rheineck, beteilligt. A-Meastellt bei diesem Mitglied der VlexGroup einen zweiten Geschäftsfüh-rer neben Paul Lutz: Jürg Feuz, Mit-glied der A-Mea-Geschäftsleitungund verantwortlich für Vertrieb undMarketing.

„Der Zusammenschluss unserer Un-ternehmen wird uns speziell in derSchweiz als ERP-Spezialist völligneue Perspektiven eröffnen“, hofftFeuz. „Neben unserer starken Prä-senz im Raum Ostschweiz habenwir nun die Möglichkeit, die Semi-ramis- und Vlexplus-Kunden imMittelland und in der Zentral-schweiz über den Standort in Surseenoch näher zu bedienen.“ Mit diesem Schritt werden künftig inder Gruppe mehr als 100 Mitarbeiterin den Bereichen Beratung, Projekt-leitung und Entwicklung im erstenSchritt an nunmehr drei SchweizerStandorten – und später auch inDeutschland – zusammengefasst. Im Zuge der strategischen Partner-schaft sollen Ressourcen gerade fürGroßkunden aus dem Mittelstandsowie für die Umsetzung von kom-plexen Einführungsprojekten zu-sammengeführt werden. Die beidenComarch-Systempartner wollen zu-dem das Produkt-Portfolio um eig e n -entwickelte, ergänzende Lösungs-komponenten in Bereichen wieBDE (Betriebsdatenerfassung), CRM(Customer Relationship Manage-ment) oder Produktions-Leitstandsowie EDI (elektronischer Datenaus-tausch) auf Basis von ComarchECOD zusammenführen bzw. er-weitern.

Die A-Mea Informatik AG mit Sitzin Arbon, seit 2003 Semiramis-Part-ner und somit ein Partner der erstenStunde noch aus KTW-Zeiten, ver-fügt über Erfahrung bei der Einfüh-rung von ERP- und PPS-Systemenbei mittelständischen Unterneh-men aus Produktion und Handel.Die Kernkompetenzen erstreckensich von der ganzheitliche ERP-Pro-jektrealisierung über die Prozessbe-ratung bis hin zur umfassendenHardware- und Netzwerkbetreuung.

www.vlexplus.com

Semiramis-Partner A-Mea undVlex Consulting gründen

Joint-Venture in der Schweiz

Zusammen-gerückt

Impuls AG kooperiert mit EDI-Spezialist Client Computing

EDI-Partnerschaft geschlossen

IBM und die Group Business Soft-ware AG (GBS) stellen ihre Koope-

ration beim Cloud Computing aufein festes Fundament. Hierzu wurdeein Kooperationsvertrag geschlos-sen, der den gemeinsamen Ausbauund die Nutzung des Marktpoten -tials für Cloud-Technologien inDeutschland vorsieht. GBS wird laut Constanze Zarth,COO Europe bei GBS, die Cloud-Plattform Group Live in die Zusam-menarbeit einbringen, mit der sichvollständig automatisiert IT-Lösun-gen für Unternehmen in der Cloudbereitstellen lassen. IBM wird dieSystemintegration, den RZ-Betriebund die Projektleitung überneh-men. Um das resultierende gemein-same Angebot am Markt zu positio-nieren, wollen beide Unternehmenauf technischer und vertrieblicherEbene sowie im Marketing eng mit-einander zusammenarbeiten.

www.gbs.com

Nach der erfolgreichen Moderni-sierung des bewährten ERP-Pa-

ketes Alpha.px2 für die Bison Solu -tions AG (siehe DV-Dialog 1–2/2011,S.19) unterstützt der ProjektpartnerML Software nun auch die Bison-Kunden bei der Einführung desneuen ERP-Releases.Stabilität, funktionale Reife, Flexibi-lität und Anpassung an individuelleBesonderheiten sind nur einige Fak-toren, die Alpha.px2-User an ihrerbewährten ERP-Anwendung festhal-ten lassen. Um ihnen neue Perspekti-ven zu eröffnen, entschied sich Bi-son für eine Erneuerung des IBM i-basierten ERP-Systems mit Hilfe deriNext-Suite von ML-Software. DieML-Spezialisten entwickelten damitergänzende neue Funktionalitätenund ein zeitgemäßes Frontend aufBasis des Microsoft-Framework .Net.Das neue Alpha.px2 ist damit auchhinsichtlich der Bedienung auf demaktuellen Stand der IT-Technologie.

Nach der erfolgreichen Entwick-lungszusammenarbeit wird ML nunauch die Markteinführung der mit-modernisierten ERP-Lösung unter-stützen, erklärt ML-GeschäftsführerTorsten Klinge. Dabei steht die Modernisierung von kundenindivi-duellen Anpassungen und Ergän-zungen im Vordergrund, die nichtüber den Releasewechsel abgedecktsind, sondern außerhalb des ERP-Standards nachvollzogen werdenmüssen.Mit Hügli, einem international agie-rendem Traditionsunternehmen derNahrungsmittelindustrie, ist dererste Bison-Kunde laut Klinge schonerfolgreich auf die neue Alpha.px2-Version gewechselt. Dort ging dieneue Lösung im April am Standortin Tschechien in den Echtbetrieb.Drei weitere Aufträge seien bereitserteilt und sollen noch im erstenHalbjahr abgewickelt werden.

www.ml-software.com

Kooperation vertieft

Kons

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halten einen langfristigen Investiti-onsschutz der bereits eingesetztenMappings. Dies gilt auch für dieEinführung eines eigenen Konver-ters.“ Die Partnerschaft umfasst dieSoftware-Entwicklung und den Ver-trieb der neuen Lösung CCClearingCenter.„Die langjährige Partnerschaft mitImpuls ist von gegenseitiger Weiter-entwicklung geprägt“, ergänzt Ger-mar Polhammer, Bereichsleiter Ver-trieb und Consulting bei der ClientComputing Germany GmbH, Isma-ning. „Neu ist, dass wir speziell fürkleine und mittlere Unternehmennun eine genau auf deren Bedürf-nisse zugeschnittene EDI-Lösungkonzipiert haben, denn ein kleinesBudget verträgt meistens keine gro-ßen Investitionen.“ Das Reseller-Modell mit der Impuls AG eröffne

Impuls und ClientComputing sorgenfür die Übermittlungvon Bestellungenund Rechnungen in der Textil - branche.

Gemeinsame Software-Lösung entwickelt

Cloud-Kooperationvertieft

Constanze Zarth, COO Europe bei GBS: Gehtneue Wege in der Anwendungsbereitstellung

Jürg Feuz, Mitglied der Geschäftsleitungbei A-Mea und neuerGeschäftsführer beiVlex Consulting

Paul Lutz, Geschäfts-führer der Vlex Consul-ting AG in Rheineck

Regelkreis geschlossen: Zur engen Ver-zahnung zwischen strategischem Prozess-management und operativer Qualitätssi-cherung hat Binner IMS seine Software-Lösungen Sycat mit Babtec CAQ integriert– und eine Vertriebspartnerschaft mit derBabtec GmbH geschlossen. Die in Sycatmodellierten Unternehmensprozesse, dieeine Lokalisierung von Verbesserungspo-tentialen erleichtern, werden mit BabtecCAQ R6 zur Minimierung von Verschwen-dung und zur Aufdeckung weiterer Poten-tiale genutzt.

www.binner-ims.de

Midrange-Experten spannen zusammen:Prodata Computer Services, ein ameri-kanischer Anbieter von Datenbank- undProgrammier-Tools für das System i, gibteine Partnerschaft mit Interform A/S be-kannt. Dieser dänische Hersteller vonOutput-Management-Software will dieProdata-Tools an seine europäischen Kun-den vermarkten. Im Gegenzug wird Pro-data die Artform/400-Produktlinie inAmerika anbieten.

www.artform400.com

Die beiden ausgewiesenen SAP-KennerWindhoff Software Services und Stasbündeln ihre Expertise für Business Intel-ligence und Performancemanagementmit Business Objects. Hintergrund ist,dass der Mittelstand die Chancen durch BIoft nicht ausschöpft, weil die Umsetzungsehr viel Zeit braucht. Stas Control sollnun bei der Einführung von SAP BusinessObjects Zeit und Geld sparen. „WindhoffSoftware Services bietet allein durch rund1.000 Bestandskunden ein enormes Potential für den Einsatz unserer Lösung“, freut sich Bernd Wenninger, Geschäftsführer Vertrieb bei Stas.

www.stas.de

Erweiterte BI-Funktionen für Personal-Software: Die Fujitsu-Tochter TDS schließteine Kooperation mit dem Business-Intel-ligence-Experten Detect Value GmbH fürdas Personal- und IT-Controlling auf Basisvon SAP BW/SAP BO und Qlikview. MitQlikview erhalten Kunden, die SAP HCModer P&I Loga einsetzen, ein flexiblesTool, das Templates und Berichte für dasPersonalmanagement schnell und zuver-lässig zur Verfügung stellt.

www.tds.fujitsu.com/hr

Crossroads, Hersteller der VTL Sphinxspeziell für den Einsatz im Umfeld vonIBM i, hat den Dienstleister CapgeminiNederland B.V. als neuen Vertriebspart-ner gewonnen, der fortan die Produktefür „Backup“, „Monitoring von Tape-Li-braries“ und „Sicherstellen der Lesbar-keit von Tapes“ verkaufen wird. Die Nie-derlande sind hierbei die primäre Zielre-gion; weitere Gebiete sollen folgen.

www.crossroads.com

Produktions- und Distributionslogistik mitStandard-Software: Eine Kooperation imBereich SAP-Lagerlogistik vereinbart ha-ben die auf Prozessoptimierung speziali-sierte Münchener KPS Consulting und dasLogistik-Projekthaus IGZ aus Falkenberg inder Oberpfalz. Ziel ist es, die Kunden beider Optimierung ihrer Logistik mit SAP-Standard-Software besser zu unterstützen,den Nutzen der SAP-Systeme zu erhöhenund ihre Einführungszeiten zu reduzieren.

www.kps-consulting.com

Ein Technologie- und Vertriebsabkommengeschlossen hat die Itac Software AG mitder Digitaltest GmbH, um den Funktions-umfang ihres branchenübergreifenden Ma-nufacturing Execution Systems mit Blickauf die Elektronikindustrie um CAD/CAM-Komponenten von Digitaltest zu erwei-tern. Die C-Link CAD/CAM Viewer ergänzenden Reparatur- und Diagnoseplatz deriTAC.MES.Suite, womit dort eine Visualisie-rung des Leiterplatten-Layouts und der da-zugehörigen Schaltpläne gewährleistet ist.

www.itacsoftware.de

Die Partner Bison und ML Software schließen Vertriebspartnerschaft

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DV-Dialog 5/2011 | 23. Mai 2011 TRENDS | MIDRANGE-MARKT 7

Zero-Client-Anbieter Pano Logicreagiert jetzt auch mit personel-

ler Verstärkung auf steigende Nach-frage im Bereich Desktop-Virtuali-sierung.Pano Logic, Hersteller virtualisie-rungsbasierender Zero-Client-Desk-tops, eröffnet eine neue zentraleu-ropäische Niederlassung am Stand-ort Leipzig. Neu zum Team hinzuge-kommen sind Doreen Lammerz,vormals bei PC-Ware mitverant-wortlich für den Vertrieb in Zentral-europa, sowie Mario Rasser für denPostsales Support in Deutschland.Außer in Leipzig ist Pano Logic hier-zulande noch mit der internationa-len Vertriebszentrale in Münchenaktiv.

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Inzwischen ist es Tradition: Einmaljährlich tagen der Common-

Arbeitskreises „SAP on IBM i“ unddie entsprechende Arbeitsgruppeder Deutschsprachigen SAP-Anwen-dergruppe DSAG gemeinsam – dies-mal am 16. Juni in der Rotkäppchen-Sektkellerei in Freyburg/Unstrut. Die Agenda ist dicht gepackt. Nach-dem IT-Direktor Andre Birrenbachdie Sektkellerei Rotkäppchen, selbstAnwender von SAP on IBM i, vorge-stellt hat, berichten Christian Höl-ters (SAP) und Manfred Höschele(IBM) über die Neuigkeiten aus demgemeinsamen „Porting Team“ derbeiden Hersteller. „Smart Cloud for SAP“ heißt der Vor-trag von Jochen Hinrichs (IBM),während sein Kollege Eric Kass über„n-tier Scenarios für SAP on i“ refe-riert und Benny Schaich-Lebek (SAP)„Best Practice“-Empfehlungen fürden Einsatz von Java gibt. Neben die-sen Herstellervorträgen gibt es aberauch weitere Praxiserfahrungendurch IT-Leiter Josef Huber, der überdie gelungene SAP-Implementierungbei Karwendel berichtet.

www.common-d.de/arbeitskreise/

sap_on_IBM_i. html

Neues zu „SAP on IBM i“

Das Pano System des 2006 in RedwoodCity (Kalifornien) gegründeten Unterneh-mens ist eine vollständige virtuelle „End toEnd“-Lösung für Desktop-Virtualisierung.Es besteht aus dem Pano Manager, einemVerwaltungs- und Verbindungsassisten-ten für virtuelle Maschinen, aus demPano Device (einem echten Zero Client,der weder CPU, Betriebssystem, Speicher,Treiber, Firmware, Software noch aus-tauschbare Komponenten besitzt) sowiePano Direct für die Verbindung zu denzentralisierten Desktops. Diese zum Patent angemeldete Technolo-gie vereinfacht eine komplexe Desktop-Computing-Umgebung durch die Ausdeh-nung der I/O-Verbindung über das Netz-werk. So kann der virtuelle Desktop einnatives Windows ohne teure, anfälligeProtokolle liefern.

www.panologic.com

Über das Pano SystemPano Logic in Leipzig

Das Team von Pano Logic

Der Microsoft-Partner Time Xten-der, ein dänischer Spezialist für

Business Intelligence, ist ab sofortvon Nürnberg aus über Partnerauch auf dem deutschen Markt ak-tiv. Time Xtender wendet sich vorallem an kleine und mittelständi-sche Unternehmen, die eine kosten-günstige Möglichkeit zur Erhöhungder Effektivität ihrer BI-Prozesse suchen.

Von der Datenüberprüfung undUmwandlung bis zur Einrichtungvon OLAP-Cubes verspricht TimeXtender eine BI-Lösung, die in einem Bruchteil der üblichen ZeitDatenanalysen plant, entwirft undaufbaut. Dieser gesamte Prozess er-folgt über eine grafische Benutzer-oberfläche; die Programmierung derSQL-Codes entfällt. Der Anschlussan fast alle Datenquellen wie DB2,Oracle, ODBC-Datenbanken, SAP-Systeme oder Tabellenkalkulations-programme ist möglich.

www.timextender.de

Time Xtender in Deutschland

Um die durchgängige Anbindungeiner E-Commerce-Plattform an

SAP Business All-in-One zu ermögli-chen, kooperieren die beiden SAP-Partner ePages und Honico. Derneue On-Demand-Webshop bestehtaus einem vorkonfigurierten On-line-Shop von ePages; die techni-sche Anbindung liefert Honico mitseinen Systemmanagementproduk-ten. Die Basis-Version für 399 Euromonatlich erlaubt es, bis zu 10.000Produkte in 1.000 Kategorien in biszu drei Sprachen verkaufen, heißtes. Mit der Flex-Version für 699Euro monatlich sollen sich sogar biszu 200.000 Produkte in bis zu 2.000Kategorien online verkaufen lassen.

www.honico.de

E-Commerce aus der Cloud

Rasche Implementierungvon Datenanalysen

D ie neue IBM-Studie „From Com-plexity to Client Centricity“

macht deutlich, das über 90 Prozentder befragten Banker ihr gegenwär-tiges Geschäftsmodell für verände-rungsbedürftig halten. Dazu passtauch das Fazit einer Expertenrunde,die im April auf der HausmesseCom11 des IT-Dienstleisters Fiduciadiskutierte: Technik muss in den

Hintergrund rücken und Abläufeleicht verständlich werden, damitder Mensch im Zentrum der Kunde-Bank-Beziehung steht.

Abläufe schlank, schnell und sicherge stalten will Jens-Olaf Bartels, Vor-stand der Fiducia IT AG. Mittel zumZweck: Standardisierung und Pro-zessbeschleunigung mit Hilfe virtuel-ler Assistenten, vorbelegter Vorgängeund bankindividueller Menüs. „ITdarf kein Ballast sein, sondern mussunterstützen“, mahnt Bartels. „Des-halb entwickeln wir unser Banksys-tem Agree immer weiter zum klugenAssistenten im Hintergrund.“

Auch die von IBM befragten Bankererkennen, dass sie ihre Geschäfts-modelle verändern müssen, umweiter zu wachsen. Sie wissen ande-rerseits aber auch, dass sie ihre Kun-den und deren Bedürfnisse besserverstehen müssen, um maßge-schneiderte Angebote und Servicesbieten zu können und ihr Risikoma-nagement anzupassen.

Angestrebt werden verbesserte kun-denspezifische Angebote und Ge-bührenmodelle. Gleichzeitig ermit-telte die IBM-Studie, dass die hohebetriebsbedingte Komplexität dasBankenökosystem jährlich über 200Mrd. Dollar kostet und die Vorsteu-ergewinne um durchschnittlich 20Prozent belastet. Wenn es die Banker schaffen, ihreProdukte und Services auf die Be-dürfnisse ihrer Kunden zuzuschnei-den, sind sie laut Studie auch bereit,bis zu zehn Prozent mehr für ver-besserte Angebote und Services zubezahlen. Über 60 Prozent der be-

fragten Banker glauben, dass besserangepasste Gebührenmodelle hel-fen können, die Kundenloyalität zuvertiefen und die eigenen Ver-dienstmöglichkeiten zu verbessern.

Ihre Kompetenz zu den Themen„Data Warehousing“ und „Sicher-

heit“ bündelt die IBM. In Böblingenwird das europaweit erste Kompe-tenzzentrum für Netezza-Technolo-gien eröffnet, in Brüssel das erste sogenannte „Institute for AdvancedSecurity“ in Europa.Im deutschen IBM-Forschungs- undEntwicklungszentrum in Böblingensoll im neuen „Center of Excel-lence“ für Business Analytics mitNetezza die Performance der Appli-ances aufgezeigt werden. Hauptauf-gabe des CoE sollen Testläufe mitder im November 2010 von IBMübernommenen Technologie unter

realen Bedingungen sein. Kundenkönnen ihre Daten zur Verfügungstellen und sie mit Hilfe der Netezza-Appliance analysieren undauswerten lassen, um so verschie-dene Business-Intelligence-Lösun-gen zu vergleichen und sich von derVerarbeitungsgeschwindigkeit zuüberzeugen. Dafür wurde bereitseine Netezza Twin Fin installiert.

Das „Institute for Advanced Secu-rity“ in Brüssel soll die Zusammen-arbeit von öffentlichen und priva-ten Organisationen im Kampf ge-gen Bedrohungen der IT fördern. Esdient als Diskussionsplattform undzentrale Anlaufstelle für Sicherheits-fragen – von internem Datenmiss-brauch bis hin zur organisierten Cyber-Kriminalität. Hier stellt IBMauch Informationsmaterial bereit,zum Beispiel Podcasts, Berichte desIBM X-Force Teams, Blogs sowieBest Practices zu den Themen Cyb e r -Security, Cloud Computing undSchutz von Endgeräten.

www.ibm.de

IBM gründet zweiKompetenzzentren

Vorsprung durch Vereinfachung?Geschäftsmodelle der Banken vor grundsätzlichem Wandel

Um all diesen Zielen etwas näher zukommen, empfiehlt Dr. RainerFuhrmann, Leiter Banking und Financial Markets der IBM Unter-nehmensberatung in Nordost -europa, drei Maßnahmen: erstensdie Ausdifferenzierung von Preis-modellen, um Kundenwünsche inden verschiedenen Segmenten bes-ser zu erfüllen. Zweitens eine Mo-

dernisierung der Verfahren zur Kun-densegmentierung. Und drittensdie Verbesserung der Kundenerfah-rung und -zufriedenheit in den ver-schiedenen Vertriebs- und Kommu-nikationskanälen. Um dies zu erreichen, müssen Ban-ken nach Fuhrmanns Überzeugungin ausgeklügelte Analyse-Werkzeugeinvestieren. Diese helfen dabei, ihreBetriebsmodelle entsprechend zuspezialisieren sowie hochwertigeProdukte und Services zu entwi-ckeln, die den Kundenbedürfnissenentgegenkommen. „Wie der Wandel hin zu mehr Kun-denorientierung angesichts des not-wendigen Umbaus der Organisationsamt gewachsener IT-Landschaftenzügig bewerkstelligt werden kann,ist oft die große Frage“, so Fuhr-mann. „Flickschusterei hilft meistnicht, ganzheitliche Lösungsan-sätze sind der sichere und schnel-lere Weg zum Ziel.“

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Fiducia-VorstandJens-Olaf Bartels:„IT darf kein Ballastsein, sondern muss unterstützen!“

Bankprodukte und -servicesauf den Bedarf zuschneiden

IBM verzeichnete 2010 mehr als 8.000 neue Sicherheitslücken.

IBM- Institut für „AdvancedSecurity“ in Brüssel

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STRATEGIEN

8 MIDRANGE-MARKT | TRENDS DV-Dialog 5/2011 | 23. Mai 2011

Bei IBM läuft im Jahr des Centen-nials nicht nur das Server-Ge-

schäft noch besser als ohnehin er-wartet. Im ersten Quartal wuchs derIBM-Umsatz um acht Prozent auf24,6 Mrd. Dollar und der Gewinnsogar um zehn Prozent auf 2,9 Mrd.Dollar. Als Hauptgründe für dieübertroffenen Erwartungen nannteIBM den schwachen Dollar undeine gute Entwicklung auf denWachstumsmärkten.„Wir sehen weiterhin, dass sich un-sere Wachstumsinitiativen auszah-len“, verwies Konzernchef SamuelPalmisano bei der Vorlage der aktu-ellen Bilanz auf die blendenden Ge-schäfte in den so genannten BRIC-Staaten – Brasilien, Russland, Indienund China. Hier verbesserte sich derUmsatz um 26 Prozent. Dagegenseien die Europäer zurückhaltendgeblieben, wenn es um IT-Produkteund -Services geht; der IBM-Umsatzin EMEA wuchs um drei Prozent auf7,8 Mrd. Dollar. Insgesamt hat IBMaber in über 40 Ländern zweistelligeWachstumsraten erzielt. Deshalbhob Palmisano die Gewinnprog-nose für das Gesamtjahr 2011 aufmindestens 13,15 Dollar je Aktiean.

Angekurbelt wurde das Umsatz-und Gewinnwachstum der IBMauch durch die Hardware-Sparte(„Systems and Technology Group“)mit der besten Bilanz der letztenDekade. Sie legte beim Umsatz um19 Prozent auf 4,0 Mrd. Dollar zu,vor allem weil das Geschäft mit denneuen Produktgenerationen bei denMainframes (+41 Prozent Umsatz)und den Power7-Systemen (+19Prozent) regelrecht brummt.

Insgesamt hat IBM mit den PowerSystems im 1. Quartal acht ProzentMarkanteil hinzugewonnen, auchwegen 210 „competitive displace-ments“ im Gesamtwert von über 200Mio. Dollar. Bei rund 60 Prozent die-ser Ablösegeschäfte wurden Sun-Ser-ver, bei rund 30 Prozent HP-Rechnerabgelöst. Das Gesamtvolumen derAblösegeschäfte seit Anfang 2009wird auf 2 Mrd. Dollar beziffert,dank fast 2.000 Server-Ablösungen.

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Das Ulmer Systemhaus Fritz &Macziol will sich als kompeten-

ter Partner beim „Cloud Compu-ting“ positionieren und hat dahersein Dienstleistungs-Portfolio umdas Angebot von Cloud- und Soft-ware-as-a-Service (SaaS)-Beratungerweitert. Als Partner führender Hersteller(wie IBM, Microsoft oder SAP) kannFritz & Macziol sowohl deren jewei-lige Cloud-Technologien anbietenals auch herstellerneutrale Bera-tungsangebote entwickeln. Die Be-ratungsleistungen beziehen sich aufalle Betriebsmodelle des CloudComputing (Public, Private/Corpo-rate oder Hybrid Cloud). In der hy-briden Cloud – also in der Kombi-nation aus Public und Private/Cor-porate Cloud im Zusammenspielaus internen und externen Services– sieht Oliver Schallhorn, Ge-schäftsführer bei Fritz & Macziol,die heute wohl typischste Form desCloud Computing und daher auchdas größte Nachfragepotential beiseinen Kunden.

„Zu jedem Cloud-Ansatz gibt es un-terschiedlichste Optionen und Ange-bote“, erklärt Schallhorn, warumeine vorherige Analyse der individu-ellen Bedarfslage und der Rahmen-bedingungen hinsichtlich vorhande-ner Plattformen, Geschäftsprozesseund Anwendungsszenarien derwichtigste Schritt auf dem Weg indie Cloud ist. „Dabei haben wir dieMöglichkeit, aus den Angeboten derunterschiedlichen Hersteller die fürdie Anforderungen am besten geeig-nete Lösung auszuwählen – ein kla-rer Vorteil für unsere Kunden.“ Kon-tinuierliche Aufwendungen fürHardware, Software, Lizenzen entfal-len; die Abrechnung erfolgt bedarfs-gerecht. Gleichzeitig steht schnelleine betriebsfertige Lösung zur Ver-fügung, die auf viele Mitarbeiter aus-

gerollt werden kann. Selbst bei Last-spitzen, weiteren Usern oder beimerforderlichen Einsatz zusätzlicherDienste ist dynamisch eine Anpas-sung möglich, ohne dass man sichGedanken um eine erweiterte Infra-struktur oder zusätzliche Lizenzenmachen muss. Es gibt aber auch Risiken. So bestehtzur Zeit noch eine Grauzone bei derErfüllung gesetzlicher Richtlinien be-züglich der Datenhaltung außerhalbvon Deutschland. Auch die Gerichts-barkeit ist nicht bei jedem Anbieterin Deutschland, was im Streitfall zuKomplikationen führen kann. Einerder wesentlichen Punkte für oder wi-der Cloud Computing ist laut Schall-horn die Datensicherheit, da unterUmständen kritische Geschäftsdatendas Unternehmen verlassen.

www.fum.de

Wege in die Wolke

Zeit der Mega-DealsLawson stimmt Übernahme durch Infor zu

ressant ist in diesem Zusammen-hang vor allem die Tatsache, dassauch Lawson eine ERP-Lösung (na-mens M3) anbietet – und Inforselbst diverse Software-Produkte fürdas Finanz- und Personalwesen an-bietet.Infor hatte zuvor bereits angekün-digt, 400 zusätzliche Software-Inge-nieure einzustellen und im Ver-gleich zum Vorjahr rund 60 Prozentmehr Produkte und Erweiterungenzur Verfügung zu stellen. Darüberhinaus ist geplant, dass die Notwen-digkeit von Anpassungen verrin-gert, vermehrt lokale Versionen an-geboten sowie das Erstellen von Be-richten und anwenderspezifischenErweiterungen vereinfacht werden.Infor und Lawson wollen zudem einen umfangreicheren Funktions-umfang für vertikale Industrien an-bieten, in denen sie über sich ergän-zende Stärken verfügen – so bei-spielsweise für das Gesundheits -wesen, die Länder- und Kommunal-behörden, den Großhandel, dieTextil-, Lebensmittel- und Geträn-keindustrie, den Ausrüstungsverleihund die Service- sowie Prozess- undFertigungsindustrie.Lawson beschäftigt derzeit 3.800Mitarbeiter, die in den vergangenenzwölf Monaten 764 Mio. DollarUmsatz erwirtschaftet haben. Infor,nach der Gründung im Jahr 2002durch zahlreiche Akquisitionenzum drittgrößten ERP-Hersteller derWelt avanciert, erzielt mit rund8.000 Mitarbeitern und etwa 70.000Unternehmenskunden in 125 Län-

dern einen Jahresumsatz von über1,7 Mrd. Dollar. Gegründet im Jahr2002 als Agilisys wurde nach derÜbernahme der deutschen ERP-Schmiede Infor der Namen in InforGlobal Solutions geändert und dieFirmenzentrale nach Alpharettaverlegt. Heute gehören zahlreiche„Urgesteine“ der ERP-Branche zuInfor, darunter auch viele AS/400-Häuser wie Brain, Ratioplan, SSAoder Mapics – um nur einige zunennen. Mit Lawson, das im Jahr2006 mit dem Kauf der schwedi-schen Intentia das Geschäftsvolu-men verdoppelt hatte, kommennun zwei weitere bewährte Produkt-linien aus der AS/400-Welt ins In-for-Portfolio, das damit dann beiinsgesamt über 75.000 Kunden imEinsatz wäre.

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Das Management des ERP-Her-stellers Lawson Software hat am

26. April einem Übernahmeangebotvon Infor-CEO Charles Phillips imWert von rund 2,0 Mrd. Dollar zu-gestimmt, das mit Hilfe des Infor- Eigentümers Golden Gate Capitalfinanziert wird.Demnach wird Lawson von derGGC Software Holding erworben,einer Tochter von Golden Gate Capital und Infor. Die Aktionäresollen 11,25 Dollar je Aktie in barerhalten. Das sind 7,3 Prozent weni-ger als der Börsenkurs am 25. April,jedoch 14 Prozent mehr als am 7.März, als die Übernahmeverhand-lungen publik wurden. Damals warvon einem Infor-Angebot im Wertvon mehr als 1,8 Mrd. Dollar dieRede. Die geplante Transaktion un-

terliegt den üblichen Bedingungenund soll im dritten Kalenderquartal2011 abgeschlossen werden – fallsdie Aktionäre zustimmen.Zugestimmt hat bereits das Lawson-Management, das rund neun Pro-zent der Aktien besitzt. „Infor undLawson werden gemeinsam eineumfassende und integrierte Enter-prise Application Suite anbieten“,sagte Phillips. „Nach Abschluss derTransaktion planen wir, viele derAnwendungen so schnell wie mög-lich miteinander zu integrieren. Daserfolgt per Standards.“ Außerdemseien weitere Innovationen dafürgeplant, wie Kunden Geschäftsan-wendungen einführen, nutzen underweitern. In der Pressemitteilung ist die Redevon den Manufacturing-, Supply-Chain-, Product-Lifecycle-, Work-force- und Asset-Management-Lö-sungen von Infor sowie den Finan-cial- und Human-Resources-Produk-ten von Lawson, die künftig durchSingle Sign-on und einheitlichesLook & Feel eine nahtlose Naviga-tion über modulare Anwendungenerlauben sollen – unabhängig obdiese vor Ort oder über Cloud Com-puting bereitgestellt werden. Inte-

Server-Geschäftder IBM brummt

Epicor verkauftPraktisch zeitgleich zur Lawson-Über-

nahme geht in der ERP-Branche ein

zweiter Mega-Deal über die Bühne: Die

Investmentfirma Apax Partners erwirbt

für insgesamt 2 Mrd. Dollar Epicor Soft-

ware und Activant Solutions – und will

diese beiden Unternehmen verschmel-

zen.

So soll einer der größten ERP-Anbieter

mit den Schwerpunkten Fertigung, Groß-

und Einzelhandel sowie Dienstleistungen

entstehen, der nach Abschluss der Fusion

Epicor Software Corporation heißen soll

und von der Börse genommen wird.

www.epicor.com/germany

Konzernchef Samuel Palmisano: „UnsereWachstumsinitiativen zahlen sich aus!“

Blendende IBM-Zahlen in den BRIC-Staaten –Brasilien, Russland, Indien und China

Die beste Hardware-Bilanzder letzten zehn IBM-Jahre Infor-CEO Charles

Phillips will „nach Ab-schluss der Transaktionviele der Anwendun-gen so schnell wiemöglich miteinanderintegrieren“.

Oliver Schallhorn, Geschäftsführer bei Fritz & Macziol: Hauptvorteil der Services ausder „Wolke“ ist der Kostenfaktor.

Die Abrechnung erfolgtbedarfsgerecht

Der Schweizer CA-Partner CM First AG hateine Tochtergesellschaft in Mailand ge-gründet, um auch im traditionell starkenitalienischen IBM-i-und CA-Plex-Markt aktiv zu werden. Die Tochter CM First srlbietet ein breites Spektrum von Moderni-sierungslösungen an, beginnend bei tak-tischen Tools mit PHP on IBM i bis hinzukompletten Migrationen von CA 2E nachPlex/Java/C#.

www.cmfirst.ch

Every Angle Software Solutions BV, einholländischer Experte für „OperationalBusiness Intelligence“ für SAP-Systemeund ein Pionier für In-Memory-Technolo-gie, hat in Kleve eine deutsche Niederlas-sung eröffnet. Der frühere SAP-ManagerReiner Pistorius wurde zum Geschäftsfüh-rer der Every Angle Deutschland GmbHernannt. Er soll die Betreuung deutscherKunden wie Continental, Schunk oderEppendorf verbessern.

www.everyangle.com

Mit dem Hersteller wächst auch dieDeutsche Oracle-Anwendergruppe e.V.(DOAG) – und begrüßte Anfang April ihr4.000. Mitglied: Karsten Pagel, SeniorConsultant der Altran GmbH. Damit hatsich die Mitgliederzahl in den letzten fünfJahren verdoppelt.

www.doag.org

Cloud-Allianz gegründet: Gemeinsam mit45 anderen Cloud-Anbietern und -Nutzernhat IBM jetzt das Cloud Standards Customer Council (CSCC) ins Leben ge -rufen. Unter den Gründungsmitgliedernsind z.B. AT&T, CA Technologies, Fujitsu,Red Hat und die deutsche Software AGebenso wie IT-Anwender, etwa Citigroupoder Lockheed Martin.

www.cloud-council.org

Ab sofort bietet die NCT GmbH aus Treburauch die Langzeitarchivierung für i5- Daten als Service an. Die IT-Experten hal-ten für Unternehmenskunden die not-wendige Hardware und Software vor, umdie Dokumente während der gesamtenAufbewahrungsdauer abrufbar zu ma-chen – mit allen notwendigen Ressourcenhinsichtlich Rechnerleistung, Plattenspei-cherkapazität, Bandlaufwerken, Druckernund Netzwerkkomponenten.

www.nctgmbh.de

Logicalis, ein serviceorientierter System-integrator mit Spezialisierung auf demGebiet der Netzwerk- und RZ-Technologie,baut „Enterprise Power Cloud“ auf. AufBasis des IBM-Servers Power 770 (undvirtuellen AIX- und IBM-i-Servern darauf)will die Tochter des südafrikanischenKonzerns Datatec ein Cloud-Angebot fürdiejenigen Unternehmen lancieren, dievon ihrer Cloud mehr erwarten als nurWindows- oder Linux-Support. Angebotenwerden „Compute Container“ für AIX-und IBM-i-Workloads; unterstützt werdendie Betriebssystem-Versionen ab AIX 5.3und ab i5/OS V5R4.

www.logicalis.de

RFID – aber sicher: Mit Unterzeichnungdes Regelungsrahmens zur Datenschutz-Folgenabschätzung („Privacy Impact As-sessment“, PIA) bei RFID-Anwendungendurch EU-Kommissarin Neelie Kroes am6. April gibt es erstmals ein Regelwerkfür den RFID-Einsatz und dessen Auswir-kung auf den Datenschutz.

www.bitmi.de

Die Schweizer Plaut-Tochter hat sich aufProzesse in der Getränkeindustrie fokus-siert, diese in der Branchenlösung „PlautWorks Beverage“ umgesetzt und damitKunden wie Red Bull, Rauch, Maspex,Mokate, Coca Cola HBC, RamseierSuisse und Rivella überzeugt. Campariist ein weiterer prominenter Neukunde,bei dem Plaut mit dem Anwendersupportfür die DACH-Region beauftragt wurde.

www.plaut.com