„e-health auf dem Weg in die Regelversorgung: Was ist ... · „e-health“ – als Teil der...

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„e-health auf dem Weg in die Regelversorgung: Was ist sinnvoll, was ist nötig, was ist finanzierbar?“ ….. und was leistet die KVBW? Freiburg, 23.04.2016 Dr. med. Norbert Metke Vorsitzender des Vorstandes der KVBW

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„e-health auf dem Weg in die Regelversorgung: Was ist sinnvoll,

was ist nötig, was ist finanzierbar?“

….. und was leistet die KVBW?Freiburg, 23.04.2016

Dr. med. Norbert MetkeVorsitzender des Vorstandes der KVBW

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„e-health“ – als Teil der Digitalisierung der Gesellschaft ist da-ich berichtete. … 40 Mio. Deutsche surfen zu Gesundheitsfragen im Internet

Medizinisches Tele-Monitoring (Telemedizin) hat begonnen (Kardiologie, Lungenheilkunde, EBM-Ziffer „Videosprechstunde“)

e-health wird den klassischen Arzt-Patientenkontakt ergänzen und (Medgate) teilweise ersetzen,weil die IT Generation das will.

e-health erleichtert verwaltungstechnische Abläufe in den Praxen

Medizin ist so komplex geworden, dass es ohne e-health, aber auch ohne Arzt nicht geht

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„e-health“ – als Teil der Digitalisierung der Gesellschaft ist da Die Ärzte müssen dem Wunsch und den Vorgaben des Faktischen nämlich,

dass die Bevölkerung als Ergänzung zum klassischen Arztkontakt ergänzende Medien bei Fragen zu Gesundheit und Krankheits-bewältigung benutzen will, Rechnung tragen.

Das Internet und die Gesundheitsberatung im Internet haben ein Potential, die Marktmacht im Gesundheitswesen neu zu verteilen. Wer die Neu-definition, Verteilung und die resultierende Neuaufteilung des Marktes nicht sieht, wird an der Neuaufstellung dieses, nur noch bedingt teilnehmen.

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„e-health“ – als Teil der Digitalisierungder Gesellschaft ist daAber:Für die Patienten aber ist e-health ein verwirrendes Diagnostik- und Behandlungs-angebot, oft von kommerziellen Interessen und denen individueller Therapierichtung geprägt.

Deshalb muss der Arzt und Psychotherapeut aufgrund seiner fundierten Ausbildung,und nicht die Laienpresse, die „Apothekenpost“ und die weitgehend ausschließlich kommerziell und vom „Substitutionswahn“ getragenen Interessen von Internet-angeboten weiter der zentrale Ansprechpartner und die zentrale Versorger bei medizinischen Fragestellungen in Baden-Württemberg auch weiterhin bleiben. Das ist die Grundlage der Existenz unserer Praxen.

D. h. die zentrale Sorge und Fragestellung ist: Wie behalten wir den Patienten in Begleitung des niedergelassenen Arztes und geben ihn nicht an andere und insbesondere Arztersetzende ab?

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„e-health“ – als Teil der Digitalisierungder Gesellschaft ist da

Die zentrale Fragestellung für uns:

Soll die KVBW ein Konzept entwickeln um die zentrale Rolle der Niedergelassenen in der ambulanten Versorgung auch unter den Bedingungen einer digitalen Gesellschaft (eGK)

weiter zu gewährleisten und wenn ja wie?

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„e-health“ – als Teil der Digitalisierung der Gesellschaft ist da: Wir handeln.

d. h. „e-health“ wir handeln

„e-health“ = 4 Aufgabenblöcke

a) KV=Arzt als zentrales Info-Portal für Patienten,b) Patientenkoordination in die adäquate Versorgungsebene unter

bes. Berücksichtigung des KH-Strukturgesetzes (KHSG),c) e-Vernetzung Praxen,d) Umsetzung e-GK einschl. Videosprechstunde (Konsequenzen

e-health Gesetz).

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Die „to dos“ und die Lösungsansätze der KVBW

a) KV als zentrales Info-Portal = Aufgabe KBVfür Patienten

b) IT -Patientenkoordination in die adäquate = Unter Berücksichtigung desVersorgungsebene unter bes. Berücksichtigung KHSG Aufgabe KVBWdes KH-Strukturgesetzes (KHSG)

c) e-Vernetzung Praxen = Förderung einer Vernetzungdurch die KVBW

d) Umsetzung e-GK einschl. Videosprechstunde = Hilfestellung in BW – zentrale (Konsequenzen e-health Gesetz) Umsetzung KBV

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Die „to dos“ und die Lösungsansätze der KVBW-warum handeln wir?

Fakten:

1. Patientenströme in BW

2. KH-Strukturgesetz (KHSG)

3. Lösungsansatz

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Fakten - 1. Patientenströme in BWInsgesamt NFD-Scheine in BW (hochgerechnet) 2015

Die Patientenströme in BW gehen in die falsche Versorgungsebene wir erfüllen zu unseren Lasten den Sicherstellungsauftrag nur noch bedingt,darum.

1,26 Mio. NFD-Scheine Krankenhäuser1,25 Mio. NFD-Scheine vertragsärztlicher Bereich2,51 Mio. NFD-Scheine insgesamt für BW 2015

Gegenüber 2012 ist dies eine Steigerung von + 8%Gegenüber 2014 ist dies eine Steigerung von + 2%

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Fakten - 1. Patientenströme in BWNiedergelassene

1,25 Mio. NFD-Scheine

Versorgung durch 120 NFD-Praxen der KVBW überwiegend an Krankenhäusern und einen organisierten Fahrtdienst.

Minus 2 % zu 2012 (- 28% bei den Hausbesuchen im NFD gegenüber 2012).

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Fakten - 1. Patientenströme in BWKrankenhäuser (Zahlen 2015)Krankenhaus 1,26 Mio. NFD-Scheine (Anteil an NFD-Scheinen gesamt: 50%, gegenüber 2012 + 8 %, gegenüber 2014 + 2 %)

Davon: Wochentags während geöffneter Praxen: 0,43 Mio. NFD-Scheine

(zu 2014: + 8 %, zu 2012: + 30 %)

Nachts bei geöffneter NFP Praxen der Niedergelassenen: 0,59 Mio. NFD-Scheine(zu 2014: +/- 0 %; zu 2012 + 9 %)

Späte Nacht: 0,24 Mio. NFD-Scheine(zu 2014: + 9 %; zu 2012 + 33 %)

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Fakten - 1. Patientenströme in BWKrankenhäuser (Zahlen 2015)d. h. insbesondere:

I. 430 Tsd. Patienten (in 2012 + 30 %, zu 2014 + 8 %) suchen, während der regulären Sprechstundenzeiten, das KH auf und sollen (statt derzeit mit 35 €/Fall), 4-fach höher vergütet werden (120 €) (15 Mio. / 51 Mio.). zu Lasten der budgetierten Gesamtvergütung.

II. Trotz geöffneter Notfallpraxen suchen weiter 590.000 Patienten i. d. frühen Nachtstunden (ca.bis 22:00 Uhr) das Krankenhaus auf.

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2. KH-StrukturgesetzÜbersicht Änderungen Notfallversorgung (2)

D. h. für die niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten:Mehr als eine Million Patienten geht in die Krankenhäuser(35 Mio Euro derzeit,zukünftig140 Mio Euro)obwohl wir die Versorgungsebene vorhalten ,dies zu Lasten unserer Vergütung und unseres Sicherstellungsauftrages.

Wir benötigen eine IT-gestützte Patientenkoordination durch die KVBW zur Reduktion der sich am Krankenhaus vorstellenden Patienten – leisten wir das nicht, verlieren wir Marktmacht und Vergütung für die Grundversorgung. IT gestützt weil wir in einer digitalen Gesellschaft leben und die Bevölkerung das will.Es wird der am Markt verdrängt der kein gewünschtes Marktprodukt hat,deshalb IT.

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3. LösungsansatzDer Lösungsansatz der KVBW zur Koordination von sog. Notfallpatienten ist:

diese in Bezug auf ihre Erkrankung der adäquaten Versorgungsebene zuzuführen,

das Krankenhaus von den Patienten zu entlasten, die dort in der falschen Versorgungsebene sind.

Die Nacht/das Wochenende: 120 NFD-Praxen der KVBW mitFahrtdiensten

Der Tag: Dezentrale Portalpraxen (DPP) mit IT Steuerung des Patienten

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Lösungsansatz der KVBWSteuerung in dezentrale Portalpraxen (DPP)=15.000 Praxen in BW/Tag am Netz

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DPP

MedCall

Notfall-Patient

Homepage KVBW

KH-Ambulanz

HA / FA

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Modell I: Innovative Koordination der Patienten Modell „dezentrale Portalpraxen“ (tags)(M)

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sichtbar in allen regionalenTeilnehmerpraxen

MedCallKVBW

Patient

erfasst Beschwerdebild

MFA

erstellt „Ticket“

akuter Notfall

Teilnehmerpraxen

gewährleisten Telefon -kontakt innerhalb 1 Stunde

Klärung der Dringlichkeit ggf. taggleiche Zuweisung zu

- dienstbereiten Praxen (DPP)- Beratung telefonisch- kooperierenden KH-Ambulanzen- Zusatzvergütung

Aufsicht durch Ltd.

Arzt

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Modell II: Innovative Koordination der Patienten - reduzierte Variante

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MedCallKVBW

Patient

MFA

erstellet Dringlichkeitscode

sucht dienstbereite Praxis aufCode löst Zusatzvergütung aus

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Innovative Koordination der Patienten reduzierte Variante

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MedCall

KVBW

Patient

MFA

erstellet Dringlichkeits

codesucht dienstbereite Praxis auf

Code löst Zusatzvergütung aus

Nachteil

• keine Einbindung von KH-

Ambulanzen

• keine Verhinderung ggf. unnötiger

Arztkontakte

• Missbrauchpotential patientenseitig

sehr hoch• keine Steuerung !!

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3. Lösungsansatz: „e-health“

Auf dem Boden des Beschlusses der VV der KVBW 02.03.16:

„Der Vorstand wird aufgefordert, eine IT-Vernetzung aller Praxen anzugehen. Dazu wird vorgeschlagen, eine IT-Vernetzung auszuschreiben und in Modellregionen zu testen. Die

Finanzierung soll aus dem Strukturfonds erfolgen..“

werden wir ein Vernetzungsförderungsprojekt mit Mitteln und auf der Rechtsbasis des § 105 SGB V vorstellen, in Form einer Ideenausschreibung und diese,das Einverständnis unserer Partner Krankenkassen vorbehaltlich, mit 1 Mio Euro in 2016 fördern wollen .

Datum, Autor24

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Wir leisten

Die Zukunft hat begonnen,die Neuaufteilung erkennen,dem Markt das Produkt liefern das er abfordert um die Existenz der 21.500 Niedergelassenen zu sichern und endlich einmal als niedergelassene zu agieren statt zu reagieren.Deswegen leistet die KVBW Information und Patientenkoordinatioln mit den neuen Mitteln der Kommunikation die die Gesellschaft wünscht.

Datum, Autor25

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Vielen Dank.

Datum, Autor26