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e-Vorlesung
Posthepatischer Ikterus
Alexander ToliosZentralinstitut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik
Universitätsklinikum Düsseldorf - Heinrich Heine Universität
Direktor: Professor Dr. F. Boege
eVL posthepatischer Ikterus - Alexander Tolios Zentralinstitut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Seite 2
• Allgemeine Erläuterungen zu eVL
• Lernziele zum posthepatischen Ikterus
• Bilirubin-Stoffwechsel
– prähepatischer Ikterus
– (intra)hepatischer Ikterus
– posthepatischer Ikterus
• Labordiagnostik bei Cholestase
– Cholestasemarker versus Leberfunktionsmarker
• Zusammenfassung
• Literatur
Übersicht
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• Im TB/SB „Klinisches Denken und Handeln in Diagnostik und
Therapie“ werden i.R. des 2-Wochen-Blocks zum Gastrointestinal-
Trakt vom Fach Klinische Chemie 3 elektronische Vorlesungen
(eVL) angeboten: - Ikterus posthepatisch (Beisp.: Cholestase)
- Pankreas-Labordiagnostik
- Tumormarker (Beispiel Colon-CA)
• Wie bei Präsenz-VL wird für die Nachbearbeitung einer eVL die
Zuhilfenahme weiterer Literatur empfohlen.
• Die Inhalte dieser 3 eVL werden in der Blockabschlussprüfung
(erste Teilklausur = TB9 alt) thematisiert mit insgesamt 2 Fragen
(1x MC/ 1x MS).
• Die eVL können elektronisch durchgearbeitet werden. Einzelne Folien verlinken
jeweils auf andere Folien innerhalb einer Datei. Unabhängig davon können die
einzelnen Vorlesungen auch ausgedruckt werden.
• Bei organisatorischen Rückfragen stehen Ihnen als Ansprechpartnerinnen des
Zentralinistituts für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik zur Verfügung:
– Dr. Eva Katharina Kierysch ([email protected])
– Dr. Urte Fahron ([email protected])
– Nihan Özgüc ([email protected])
Allgemeine Erläuterungen zu eVL
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Nach Durcharbeiten dieser eVL können die Studierenden …
1. … den Bilirubin-Metabolismus beschreiben
2. … die verschiedenen Arten des Ikterus benennen
und die wichtigsten Gründe für deren Entstehung
erläutern
3. … die entscheidenden Befunde der Labordiagnostik
beim posthepatischen Ikterus mit Schwerpunkt
Cholestase aufzählen und erklären
• Arbeitszeit für diese eVL: ca. ½ Unterrichtsstunde
Der posthepatische Ikterus - Lernziele
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• Erklären Sie die Physiologie des Bilirubin-Stoffwechsels.
Wiederholen Sie hierbei kurz die folgenden Themen:
– Hämoglobin-Abbau
– Löslichkeit (lipophil/hydrophil)
– Glukuronidierung
– Indirektes/direktes Bilirubin
– Bilirubin-Exkretion
• Blättern Sie erst dann weiter
Aufgabe 1: Bilirubin-Stoffwechsel
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• Die Abbildung rechts gibt eine
Übersicht über den Bilirubin-
Stoffwechsel.
• Darüber hinaus finden Sie im gelb
unterlegten Bereich rechts eine
Zusammenfassung der
Ursachen für die verschiedenen
Formen des Ikterus.
• Gehen Sie die wichtigsten Punkte
der Abbildung durch.
Aufgabe 1: Bilirubin + Ikterus
Dörner - 2009 7. Auflage - Klinische Chemie und HämatologieWeiter
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Frage:
• Welcher Form des Ikterus ist die Cholestase bei
Gallensteinen zuzuordnen?
Klicken Sie die richtige Antwort an.
Aufgabe 2: Ikterus-Formen
Dörner - 2009 7. Auflage - Klinische Chemie und Hämatologie
Prähepatischer Ikterus
Hepatischer Ikterus
Posthepatischer Ikterus
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Aufgabe 2: Ikterus-Formen → prähepatisch
Renz - 2009 - Praktische LabordiagnostikZurück
• Falsch!
Ein prähepatischer Ikterus ist durch einen erhöhten Anfall von
indirektem Bilirubin bei (eher) unauffälligem direktem Bilirubin
gekennzeichnet (z.B. bei Hämolyse).
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Aufgabe 2: Ikterus-Formen → (intra)hepatisch
Renz - 2009 - Praktische LabordiagnostikZurück
• Falsch!
Ursachen für einen intrahepatischen Ikterus können u.a. eine
eingeschränkte Bilirubinaufnahme in die Hepatozyten oder eine
Konjugations- oder Exkretionsstörung des Bilirubinglukuronids sein.
Bei z.B. einer Hepatitis wäre sowohl ein Anstieg des indirekten
Bilirubins als auch des direkten Bilirubins messbar.
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• Richtig!
Bei Cholestase (z.B. bei Cholezystitiden, Gallensteinen, Gallen-
blasenkarzinomen und anderen Abflussbehinderungen) kommt es
zu einem posthepatischen Ikterus. Der Anteil des direkten
Bilirubins liegt weit über dem Anteil des indirekten Bilirubins.
Aufgabe 2: Ikterus-Formen → posthepatisch
Renz - 2009 - Praktische LabordiagnostikWeiter
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• Zählen Sie wichtige Laborparameter im Rahmen der
Leberfunktionsdiagnostik auf.
• Erklären Sie zu jedem der von Ihnen genannten
Laborparameter, welchen diagnostischen Wert dieser
hat.
• Welche der auf der nächsten Seite aufgeführten Marker
spielen eine entscheidende Rolle für die labormedizi-
nische Differentialdiagnostik zum Thema Cholestase?
Aufgabe 3: Labordiagnostik bei Cholestase
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Aufgabe 3: Labordiagnostik bei Cholestase
AST (Aspartat-Aminotransaminase)
ALT (Alanin-Aminotransaminase)
CHE (Cholinesterase im Plasma)
γ-GT (Gamma-Glutamyltransferase)
AP (alkalische Phosphatase)
Bilirubin (indirekt und direkt)
Thromboplastinzeit (Quick)
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Sieben ausgewählte Laborparameter im Rahmen der Leberdiagnostik
Bitte den ausgewählten Parameter für weitere Informationen anklicken.
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ALT (GPT)
Die ALT ist kein Cholestase-Marker!
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AP
Die AP ist ein Cholestase-Marker!
Erläuterungen zur AP:
AP (alkalische Phosphatase) ist eine Gruppe von Glykoproteinen,die in Leber, Knochen, Plazenta, Intestinum und Nierevorkommen.Bei cholestatischen (hepatobiliären) Lebererkrankungen benignerund maligner Ursache kommt es über die Retention vonGallensäuren zur Induktion der AP in Hepatozyten undGallengangsepithel.
Referenzbereich (Frauen): 35-104 U/LReferenzbereich (Männer): 40-129 U/L
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AST (GOT)
Die AST ist kein Cholestase-Marker!
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Bilirubin
Bilirubin ist ein Cholestase-Marker!
Erläuterungen zum Bilirubin:
Bilirubin entsteht als wasserunlösliches Abbauprodukt des Häms(indirektes = unkonjugiertes Bilirubin) und wird an Albuminadsorbiert zur Leber transportiert. Dort erfolgt die Veresterungmit Glukuronsäure zu wasserlöslichem direktem = konjugiertemBilirubin. Anschließend erfolgt die Sekretion von konjugiertemBilirubin über die Gallenwege in den Darm.Bei Behinderung des Galleabflusses oder Leberschäden gelangtkonjugiertes Bilirubin in das Blut und wird renal ausgeschieden.
Referenzbereich Gesamt-Bilirubin (Erwachsene): < 1,1 mg/dlReferenzbereich direktes Bilirubin (Erwachsene): < 0,3 mg/dl
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CHE
Die CHE ist kein Cholestase-Marker!
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γ-GT
Die γ-GT ist ein Cholestase-Marker!
Erläuterungen zur γ-GT:
Die γ-GT (Gamma-Glutamyltransferase, auch: GGT) kommt inLeber, Niere, Pankreas, Dünndarm, Lunge, Milz u. a. Gewebenvor. Die im Serum messbare γ-GT stammt aus der Leber, sodasssie diagnostisch ein für die Leber und Gallenwege spezifischesEnzym ist.Im Serum ist die γ-GT größtenteils an HDL und andereLipoproteine gebunden. Klinisch ist die γ-GT ein Leberzellnekrose-und Cholestaseparameter.
Referenzbereich (Männer): < 55 U/lReferenzbereich (Frauen): < 38 U/l
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Thromboplastinzeit (Quick)
Die Thromboplastinzeit ist kein Cholestase-Marker!
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Cholestasemarker
Die folgenden Parameter sind Cholestasemarker:• AP• Bilirubin• γ-GT
Die folgenden Parameter sind keine Cholestasemarker.Ihre Bedeutung wird i. R. von anderen Lehrveranstaltungen imDetail thematisiert.
• ALT• AST• CHE• Thromboplastinzeit (Quick)
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Zusammenfassung posthepatischer Ikterus
• Die Hauptursachen für einen posthepatischen Ikterus
sind Abflussbehinderungen der Galle (Cholezystitiden,
Gallensteine, Gallenblasenkarzinome).
• Die Konzentration des direkten Bilirubins liegt in diesen
Fällen deutlich höher als die des indirekten Bililrubins.
• Die AP und die γ-GT sind als Cholestasemarker
geeignet. Beide sind jedoch nicht ausschließlich bei
Cholestase erhöht.
• ALT, AST, CHE und Thromboplastinzeit (Quick) sind bei
Leberfunktionserkrankungen mitbetroffen, jedoch nicht
spezifisch für eine cholestatische Erkrankung.
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• Michael P. Manns, Sabine Schneidewind (Herausgeber):
Praxis der Hepatologie. 2016 1. Auflage
• Jörg Braun, Arno J. Dormann (Herausgeber):
Klinikleitfaden Innere Medizin. 2013 13. Auflage
• Harald Renz (Herausgeber): Praktische Labordiagnostik.
Lehrbuch zur Laboratoriumsmedizin, Klinischen Chemie
und Hämatologie. 2009 1. Auflage
• Klaus Dörner, Thomas Deufel, Renate Dörner (Autoren):
Klinische Chemie und Hämatologie. 2009 7. Auflage
Literaturangaben/Quellen