ecoLife 3/11

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bewusst schön leben 3/11 CHF 6.50 Das Schweizer Magazin für Nachhaltigkeit 9 7 7 1 6 6 2 3 0 8 1 0 0 0 6 3 / Juni 2011 www.eco-life.ch eco life Das himmlische Kind Roman Bühler hat das Windrad neu erfunden. Vegi für Gourmets Spitzenkoch Tobias Funke heizt den Grill für uns ein. Gute Nacht Tipps fürs Schlafen im Zelt. Blühende Stadt Der Nutzgarten erobert Küchen- balkone.

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Das Schweizer Magazin für Nachhaltigkeit

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bewusst schön leben

3 /11 CHF 6.50Das Schweizer Magazin

für Nachhaltigkeit

9 771662 308100

0 6

3 /

Juni

201

1 w

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-lif

e.ch

ecolife

Das himmlische KindRoman Bühler hat

das Windrad neu erfunden.

Vegi für Gourmets Spitzenkoch

Tobias Funke heizt den Grill für uns ein.

Gute Nacht Tipps fürs Schlafen

im Zelt.

Blühende Stadt Der Nutzgarten

erobert Küchen­balkone.

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Mein Balkon lebt

Als ich die Beiträge für die vorliegende Ausgabe von «ecoLife» überarbeitete, kam es nebst vielen anderen auch

zu folgendem E­Mail­Wechsel: -- Von: Reto Wüthrich <[email protected]> Betreff: Gartentipps An: Karin Hänzi <[email protected]> Hallo Karin

Nur eine kurze Replik auf den Text über den «GartenLaden»: Ich finde ihn sehr gelungen. Er passt ausgezeichnet ins nächste Heft, ist ebenso unterhaltsam wie wissenswert. Allerdings musste ich schon auch etwas schmunzeln. Dass Frau Schönig eine Birke auf dem Balkon hat, ist aussergewöhnlich. Das kommt bei uns definitiv nicht in Frage. Dafür stehen dort immerhin bereits Basilikum, Rosmarin, Salbei, ein alter Osterbaum, das rosarote Windrad unserer Tochter Lia Hanna und last but not least: mein schöner Kugelgrill. In diesem Sinne: einen schönen Abend.

Gruss, Reto --

Am nächsten Tag erreichte mich die Antwort unserer freien Mitarbeiterin Karin Hänzi: -- Von: Karin Hänzi <[email protected]> Betreff: Re: Gartentipps An: Reto Wüthrich <[email protected]> Tschou Reto

Merci, das freut mich sehr. In Sachen Birke gehe ich mit Dir einig. Grill und Windrad fehlen bei uns zwar noch, dafür hats ein Bänkli, Erdbeeren, Birnen-, Zitronen- und Aprikosenbäumchen, Schnittlauch, Minze, Zitronenver-veine, Zitronenmelisse, Petersilie und hoffentlich bald auch Tomaten und Zucchetti. Am Rest arbeiten wir.

Liebe Gruess, Karin

­­

Die beiden hier erwähnten Balkone befinden sich mitten in der Stadt. Wir sind also ebenfalls sogenannte «Urban

Gardeners» und gehören zu jenen Menschen, die den Nutzgarten in die Innenstadt verlegt haben.

Ganz offensichtlich entspricht dies einem Megatrend. Denn für diese Ausgabe von «ecoLife» haben wir junge

Leute entdeckt, welche diese ganze Sache noch eine Spur grösser aufziehen wollen: die «Urban Farmers».

So heisst ein Start­up­Unternehmen aus Zürich, das derzeit auf der Suche nach 500 bis 1500 Quadratmetern

grossen Flachdächern, Industriebrachen oder ungenutzten Zwischenräumen ist, um dort Gewächshäuser zu

errichten. Darin wollen sie Gemüse und Fische züchten. Verrückt, oder? Aber lesen Sie selbst.

Reto Wüthrich,

Chefredaktor ecoLife

3  / 11 ECOLIFE 3EDITORIAL

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Kunststoff / zu 92%recycelbar

Inserat Zeitschrift Ecolife 210 x 297 mm 19.5.2011 11:01 Uhr Seite 1

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4 ECOLIFE 3 / 11EcOTHEMEN

FOKUS ENERGIE

8 Wind: das himmlische Kind Roman Bühler hat die Windanlage für den Hausgebrauch er­

funden. Sie läuft so ruhig, dass sie problemlos im Wohnquartier stehen kann.

14 Wärme: heisse Gefühle 99 Prozent des Innern der Erde sind mehr als 1000 Grad heiss.

Das bedeutet: viel Energie. Warum bloss gehts mit der Förderung nicht schneller?

18 Wasser: kraftvolles Element In Rheinfelden entsteht das modernste Wasserkraftwerk Europas.

20 Sonne: Swissness für die Welt Im Bereich Solarenergie sind Schweizer Unternehmen weltweit

mittendrin statt nur dabei.

ecoThemen

20

LEBEN

23 Grill-Dinêr vom Spitzenkoch ecoLife bat den Spitzenkoch Tobias Funke, den Funken

zu zünden: Also entwarf er ein fabelhaftes Grill­Diner für Vegi­Gourmets.

28 Natürliche Nächte Campingferien liegen enorm im Trend. ecoLife zeigt schöne

Orte, gute Zelte und bittet Experten um Tipps für gemütliche Nächte in der freien Natur.

33 Schatzsuche in der Natur Wenn sich Menschen jeden Alters mit GPS oder App auf die

Suche nach Murmeln machen, ist klar: Es geht um Geocaching.

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3  / 11 ECOLIFE 5EcOTHEMEN

20 Sonne: Richtig viel Sonne gibt es zum Beispiel in der Wüste. Oder auf dem Meer. Clevere Ideen zur Nutzung von Solar-energie kommen aber aus der Schweiz. Etwa von 12-jährigen Firmengründern.

23 Schlemmen: Lieber Herr Funke, könnten Sie für ecoLife ein Grill-Diner entwerfen, das gänzlich ohne Fleisch auskommt? Der Spitzenkoch Tobias Funke nickte und heizte für uns den Grill an. Wunderbar!

28 Schlafen: Der Outdoor-Experte sagt, wo man in der Schweiz am schönsten zeltet. Der Chefredaktor schlägt die Zelte vor. Und der TCS-Campingchef weiss, woran man beim Campen denken sollte.

WIRTScHAFT

37 Forelle vom Dach Urban Farmers will Industrie­Flachdächer nutzen, um darauf

Treibhäuser zu errichten. Darin sollen Bio­Früchte gezogen und Fische gezüchten werden. Nein, das ist kein Kohl!

UMWELT

43 Grüne Ideen für Balkonien Immer mehr Menschen lassen sich von urbanen Gegenden

nicht abschrecken und verlagern den Nutzgarten in die Stadt. Worauf soll man dabei achten? Und was hat es mit dem «GartenLaden» auf sich?

23

28SERVIcE

3 Editorial Reto Wüthrich, Chefredaktor: «Mein Balkon lebt»

6 ecoTicker Ein paar Dinge, um bewusst schön zu leben

44 Impressum

45 Vorschau aufs nächste Heft

46 Persönlich Hans­Peter Fricker, Geschäftsleiter WWF Schweiz

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6 ECOLIFE 3 / 11EcOTIcKER

Neues Leben in der Säumerstation Inmitten wildromantischer Natur auf der Südseite des Berninapasses ist letztes Jahr unter der Leitung des innovativen Hoteliers Jürg Mettler (Hotel Misani, Hotel Restorant Lej da Staz) die ehemalige Post­ und Säumerstation La Rösa zu neuem Leben erweckt worden. Er liess die­se mit feinem Gespür für die sensible Balance von historischem Charme und modernen Ansprüchen komplett restaurieren. Letzten Sommer wurde ein Hotel eröffnet, das den Gästen mit Flair für das Be­sondere, Romantische, Ausgefallene einen faszinierenden Ort des in­novativen Agriturismo bietet. Die je vier Doppel­ und Einzelzimmer begeistern. Als Besonderheit sind die Matratzen vom 83-jährigen Andrea Compagnoni aus edlen Rosshaaren gefertigt. Er ist einer der wenigen, die dieses Handwerk in der Schweiz noch beherrschen. Die Bettüberwürfe wurden von Dorffrauen aus Poschiavo aus hochwertigen Stoffen genäht. Gäms­geweihe verzieren die Zimmerwände, Holzböden und die ursprünglichen Waschschalen und Krüge verströmen den Charme der damaligen Epoche. Im Erdgeschoss wohnen die Ziegen von La Rösa. In den Kellern werden die hauseigenen «Prodotti Capra» produziert: Frischkäse, Ricotta und Halbhartkäse. www.larosa.ch

Käse im Kino Ausverkaufte Vorstellungen, Warte­schlangen bis zur Strasse, Extravor­führungen: Die Kinopremiere von «Die Käsemacher. Ausländische Alp­sennen im Berner Oberland» in Mei­ringen (BE) wurde zum überraschen­den Erfolg. Über 600 Besucherinnen und Besucher wollten den Dokumen­tarfilm der 32-jährigen Berner Filme­

macherin Sarah Fasolin sehen. Sie hat einen unterhaltsamen Film realisiert, der auf zwei Haslitaler Alpen spielt. Dort hat die Filme­macherin, die selber während fünf Sommern «z’Alp» ging, fünf ausländische Sennen und ihre Bergbauern einen Alpsommer lang mit der Kamera begleitet. Denn die Alpwirtschaft, einer der traditionellsten Wirtschaftszweige, würde ohne Angestellte aus dem Ausland kaum mehr funktionieren: Mittler­weile kommen 30 bis 50 Prozent des Alpperso­nals aus dem Ausland. Während 99 kurzweiligen Minuten dokumentiert sie Freud und Leid des Alplebens. Die aktuellen Aufführungsdaten in den Schweizer Kinos sind auf der Website des Films zu finden. www.diekaesemacher.ch

ecoTickerHessnatur verschenkt Bio-BodyAus Anlass seines 35-jährigen Bestehens will Hessnatur «jedem Neugeborenen die Möglich-keit geben, auf natürliche Weise ins Leben zu starten», wie es beim Naturtextil-Modeunter-nehmen heisst. Deswegen verschenkt Hessna-tur allen im Jahr 2011 geborenen Kindern ein Baby-Body aus reiner Bio-Baumwolle. Das Kurz-arm-Body kann während des ganzen Jahres übers Internet kostenlos bestellt werden. Ein-fach anklicken, Foto oder Kopie der Geburtsur-kunde hochladen und der Baby-Body wird por-tofrei verschickt. www.hessnatur.com/babybody

Creme zum Glück«Feel beautiful», heisst das Motto der neuen Bio-Wirkstoffkosmetik von Farfalla. Die neue Linie von Farfalla wirkt mit innovativen Pflanzenextrakten und ausklügelten Rezepturen aus der neuesten Anti-Ageing-Forschung, mit besten Bio-Pflanzen-ölen und mit kristallklarem Bergquellwasser aus den Schweizer Alpen. Als ganz besonderes Pro-dukt gibts sogar eine «Glückscreme». Für den Schweizer Naturkosmetikhersteller Farfalla ist Bio schon seit über 25 Jahren logisch. Alle 18 Produkte der neuen Gesichtskosmetik sind folglich NaTrue-zertifiziert (14 Biokosmetik, 3 Naturkosmetik mit Bio-Anteil, 1 Naturkosmetik). Das bedeutet nicht

nur einen sehr hohen Bio-Anteil, sondern auch den vollständigen Verzicht auf Mineralöle, synthe-tische Stoffe, Silikone oder PEG sowie Tierversuche. www.farfalla.ch

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3  / 11 ECOLIFE 7EcOTIcKER

«Green Gourmet» für die bewusste KücheDie Migros hat gemeinsam mit dem WWF «Green Gourmet» lanciert – ein Kochbuch für alle, die gerne saisonal, gesund und nachhaltig kochen und essen. Die meisten im Kochbuch verwendeten Zutaten stammen aus dem saiso-nalen Migros-Sortiment und sind grösstenteils in Labelqualität erhältlich. «Green Gourmet» wird in allen Migros-Filialen für 29 Franken ver-kauft. Das auf FSC-Papier gedruckte Standard-werk soll einen festen Platz in den Schweizer Küchen erhalten und für Spass beim Auspro-bieren der Rezepte und Lob am Esstisch sorgen. Konzipiert und umge-setzt wurde das Buch vom Team der Kochzeit-schrift «Saisonküche». Auf 240 Seiten werden über 200 schmackhafte und bunte Gerichte prä-sentiert. Die Rezepte werden ergänzt durch Informationen rund um Nachhaltigkeitsthemen wie Ökologie, Erhalt der Artenvielfalt, Fairtrade und Gesund-heit.

Jetzt kommt das «Bike Sharing» PostAuto, SBB und «Rent a Bike», der grösste Velover­mieter in der Schweiz, bauen ab diesem Frühsommer das erste nationale Bike­Sharing­Netz in der Schweiz auf. An vorerst rund 20 SBB-Bahnhöfen stellen die Partner Mietstationen für herkömmliche Velos und Elektrovelos zur Verfügung. An allen Bike­Sharing­Stationen stehen die Velos rund um

die Uhr in Selbstbedienung zur Verfügung. Die Kundinnen und Kunden erhalten dank dem nationalen Systemansatz zu allen Velos an allen Standorten Zugang. Die drei Partner engagieren sich mit diesem neuen Angebot für die kombi­nierte und nachhaltige Mobilität. www.rent-a-bike.ch

Spannendes FrüchtchenNoch bis am 21. August 2011 zeigt das Vögele Kultur Zentrum in Pfäffikon (SZ) die Ausstellung «going Bananas» – eine überraschende Annäherung an die Alltagsfrucht mit ungeahnten Aspekten. Welches sind die Be-dingungen dafür, dass ein normales Nahrungs-mittel – ein gesundes, gutes und erst noch günstiges – auf der Varietébühne gefeiert wird? Dass die Nummer 1 der Früchteabteilung zu ei-nem Bedeutungsträger mutiert, dessen Reich-weite sich über noch ganz andere, unvermutete Gebiete erstreckt? Mit «going Bananas» gehen die Kuratorinnen Annemarie Bucher und Corne-lia Meyer den unterschiedlichen Repräsentatio-nen der gelben krummen Frucht nach. Zu ent-decken ist eine botanisch wie kulturell vielseiti-ge Frucht, die global wie auch lokal bedeutungs-voll ist. Eine Ausstellung, die mit erstaunlichen Schnittstellen zwischen Natur, Kultur, Kunst und Kult aufwartet. www.voegelekultur.ch/veranstaltungen.

Fürs Entlebuch begeisternNach einem mehrjährigen Aufenthalt in Bolivien kehrten Dagmar Anderes und Marcel Kunz 2009 in die Schweiz zurück und zogen ins Entlebuch (BE/LU). Der Grund: Als leidenschaftlich Reisende wollten sie in einer ländlichen Region wohnen, in der Erkundungs­touren von der Haustür aus möglich sind. Sie waren von der Um­gebung begeistert und wollen diese Begeisterung jetzt mit all je­nen teilen, die «einen authentischen Einblick in eine Region, in der vieles ein bisschen anders ist als sonst wo» erhalten wollen, wie sie erklären. Jede Kurzreise verbindet thematische Wanderungen mit

Besuchen bei Einheimi­schen und soll den Begriff «Biosphärenreservat» verständlich und erlebbar machen. www.biosphaeren-reisen.ch

www.biosphaere.ch

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8 ECOLIFE 3 / 11FOKUS ENERGIE

Das himmlische KindRoman Bühler hat ein Windrad für den Hausgebrauch erfunden. Seine Windkraftanlage läuft so ruhig, dass sie problemlos in einem Wohnquartier stehen kann. Der Clou dabei ist die vertikale Drehachse der Rotorblätter. Wie ist Bühler bloss auf so etwas gekommen? Text Daniela Schwegler, Foto Geri Krischker

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3  / 11 ECOLIFE 9FOKUS ENERGIE

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10 ECOLIFE 3 / 11FOKUS ENERGIE

Herr der LüfteDass Roman Bühler (50) eine Lehre als Automechaniker absolvierte, ist lange her und schon fast vergessen. Hier fand er sein Glück nicht. Dafür in der Luft. Roman Bühler ist ausgebildeter Pilot. Er flog für die Pilatus-Werke, war Mitglied des Red-Bull-Acroteams und Schweizer Meister im Motor-Kunstflug. Bühler studierte Phy-sik und Aerodynamik, schrieb Bücher darüber und revolutionierte mit seiner  (inzwischen verkauften) Firma Paratech vor 25 Jahren die Gleitschirmfliegerei.  Zudem war Bühler Mitglied der Schweizer Nationalmannschaft im Hängegleiten. Der ehemalige Ostschweizer Meister im Kunstturnen ist ein sportbegeisterter Mensch, der gerne läuft oder klettert. Zudem spielt er Gitarre, Klavier und Hand-orgel. Er ist Vater von fünf Kindern.

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3  / 11 ECOLIFE 11FOKUS ENERGIE

«Wind ist mein Element. Schon als kleiner Junge hatte ich das Gefühl, ich kön­

ne nur meine Arme ausbreiten und wie ein Vogel davonfliegen», erinnert sich Roman Bühler. Mit sie­ben Jahren bastelte er Modellflugzeuge, mit zwölf Deltasegler und Heissluftballone. Als Erwachsener wurde der heute 50-Jährige aus Horn (TG) dann tatsächlich Pilot. Und er war einer der ersten Gleit­schirmkonstrukteure. Vor 25 Jahren gründete er eine Gleitschirmfirma, die später zu einer der weltweit gröss­ten wuchs. Die Gleitschirme litten damals an einer Kinder­krankheit: Sie hatten die Tendenz, vorzuschiessen – der Schirm nimmt dabei volle Fahrt auf, klappt nach vorne her­unter und bringt den Piloten in arge Schwierigkeiten. «Die ungeheure Kraft, die der Wind bei diesem Vorgang frei­setzte, faszinierte mich», sagt Roman Bühler. Die Frage, wie dieser Effekt auch positiv genutzt werden konnte, liess ihn nicht mehr los.

Lernen vom Fliegen So lange nicht, bis in seinem Kopf die Idee einer vollkommen neuartigen Windkraftanlage reif­te. Mit dem sogenannten H-Rotor stellte der Tüftler das Prinzip bisheriger Windkraftanlagen auf den Kopf. Wort­wörtlich: Denn anders als bei den gemeinhin bekannten Windrädern dreht der H-Rotor nicht um die horizontale, sondern um die vertikale Achse. Die Flügelanordnung um den Mast erinnert an ein H, daher der Name: H-Rotor. Und bei diesen Flügeln ist das Vorschiessen erwünscht. Dank die­ses Effekts beginnen die Rotorblätter schon bei geringstem Wind zu drehen. Und produzieren damit Strom.

Jahrelang trug der Erfinder seine Idee mit sich herum, machte Skizzen, erstellte Berechnungen und füllte Notizzet­tel um Notizzettel. Bald fing auch sein Bruder Daniel, ein ehemaliger Crossair-Pilot, Feuer für die neuartige Windan­lage. «Wir starteten mit unseren ersten Rotormodellen wie Bill Gates mit Microsoft in einer Garage», lacht der 50-jähri­ge Erfinder. Das war vor vier Jahren. Dabei musste Roman

Nachdenken, skizzieren, ausprobieren –

und schliesslich gelang Roman Bühler und seinem Team

der Durchbruch: eine vollkommen neue Windanlage.

Bühler von Grund auf alles neu entwickeln: Form, Material, Grösse der Flügel. Bei der Entwicklung floss alles Wissen aus der Fliegerei mit ein.

Lastwagen als Windkanal Den ersten Prototypen bau­ten die Brüder in ihrer Freizeit. Das war 2008. Zu Testzwe­cken montierten sie diesen auf einen kleinen Lastwagen und fuhren damit durch die Gegend. «Der Lastwagen simulierte den Windkanal unter freiem Himmel», erklärt Bühler. Und das Prinzip funktionierte! Das Windrad hatte die Feuertau­fe bestanden. Damit war die Grundlage gelegt für die Grün­dung des eigenen Unternehmens: Envergate.

Die Rotorblätter aus Kohlefasern wurden perfektioniert. Im März letzten Jahres ging die erste Anlage ans Stromnetz. Die Betriebszentrale der Migros Ostschweiz in Gossau stell­te eine Bühlersche Anlage auf ihr Dach: Deren Mast ist neun Meter hoch, die Flügel sind sechs Meter lang. Im Normalbe­trieb liefert die Anlage Strom für zwei Einfamilienhäuser.

Leise und ausgeklügelt «Unsere Anlage läuft praktisch geräuschlos», sagt Roman Bühler. «Mit 40 Dezibel ist sie kaum lauter als die Umgebungsgeräusche in Wohnquartie­ren.» Das liegt an der Anordnung der Flügel. Die Form des Flügelendes ist so gestaltet, dass der Wind praktisch ohne Wirbel darum herum fliesst. Und die Wirbel an der Austrittskante oder an der Spitze des Ro­tors sind die, die den grossen Lärm verursa­chen. Ausserdem strömt der Wind den ganzen

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Stichwort «Energietipp»

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12 ECOLIFE 3 / 11FOKUS ENERGIE

Flügel mit derselben Geschwindigkeit an, was das Rau­schen minimiert. Das ist wichtig. Denn der Lärm ist meistens der Grund, weshalb konventionelle Anlagen ausserhalb von Wohnsiedlungen aufgestellt werden müs­sen. Ein weiterer Vorteil des H­Rotors: Er muss nicht nach dem Hauptwind ausgerichtet werden. Eine ausge­klügelte Steuerung stellt die Rotorenblätter immer opti­mal in den Wind. Weil das alles so schön funktioniert, hat Roman Bühler eine Vision. Darin setzt jeder Einfa­milienhausbesitzer auf Windkraft und die Menschheit ganz allgemein auf eine autarke Stromversorgung. Zumal ein Drittel der Menschheit noch immer ohne Strom lebe, wie Bühler vorrechnet. «Mit unserer Anlage kann man überall, wo es auch nur ein bisschen Wind hat, Strom produzieren.» Wobei dieser entweder in die bestehenden Stromnetze gespiesen oder mittels Batterie gespeichert werden kann. Vor allem abgelegene Orte können von der Technologie profitieren. Berghütten zum Beispiel oder Beschneiungsanlagen in den Bergen.

Der Markt für solche Windanlagen in der Schweiz ist wegen Windmangels eher klein. Aber das nehmen die Gebrüder Bühler gelassen. Denn die ab 59’000 Franken teuren Windanlagen sollen den Weltmarkt erobern. Sie sind auf dem besten Weg dazu. Bühlers lieferten schon nach England, Irland, Indien oder Deutschland. Die Auftragsbücher sind gut gefüllt. «Seit dem Unglück in Japan ist die Nachfrage merklich gestiegen», so Bühler.

Wie ein Baum Bühler glaubt fest an die Zukunft der Windenergie. «Das nukleare Zeitalter neigt sich dem Ende zu.» Natürlich brauche das Umdenken noch Zeit.

Glauben Sie es oder nicht: Aber daraus könnte

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Und es gilt einige Hürden zu nehmen: Zum Beispiel be­ansprucht ein Windrad Landfläche. Aber in Siedlungs­gebiete integriere sich die Anlage sehr gut, zumal sie kaum höher als ein Baum sei, sagt Bühler. «Und im Ver­gleich zu den möglichen Folgen eines Atomkraftunfalls sollte uns die Windkraft doch geringe Nachteile wert sein.» www.envergate.com

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Bioqualität aus den Tropen bis ins Regal

Gewürze wie Pfeffer oder Zimt wachsen in der Schweiz nicht. Sie werden importiert, beispielsweise aus Sri Lanka. Auch Importgewürze gibt es in Bioqualität. Um diese

zu gewährleisten braucht es eine lückenlose Prozesskette und Kontrollen.

Gewürze waren einst so wertvoll, dass Pfefferkörner gar als eigene Währung galten. Zimt und Muskat-nuss wurden mit Gold aufgewogen, ein Pfund Safran war im Mittelalter so viel Wert wie ein Pferd. Selbst wenn sie längst keine Symbole für Reichtum sind – kostbar sind Gewürze nicht nur aufgrund des Geschmacks, sondern auch wegen ihrer gesundheitsfördernden Inhalts-stoffe. Nicht zuletzt deshalb setzt die Migros auf hochwertige Produkte, vermehrt auch in Bioqualität: Import-gewürze wie Pfeffer, Kurkuma und Zimt aus Sri Lanka oder Kräuter wie Basilikum und Petersilie aus Europa dürfen das Migros-Bio-Label nur tragen, wenn jede Produktionsstufe – Anbauer, Händler, Verarbeiter – biozertifi ziert ist. Am besten lässt sich dies anhand der Reise eines nachhaltig produzierten Pfefferkorns vom Strauch bis ins Glas verfolgen: Kleinbauern in Sri Lanka ernten die Pfefferkörner und lassen sie trocknen. Danach bringen sie ihre Rohware zu einer Kooperative, welche die Gewürze verschifft. Bio-Zertifi zierungsstellen

vor Ort kontrollieren, dass die Bauern und die Kooperative pes-tizidfrei und nach internationalen Umweltstand-ards arbeiten. Für Importprodukte aus den meisten Entwicklungs-ländern muss zudem eine Bescheinigung vorliegen, die nachweisen kann, dass die lokalen Biorichtlinien der Schweizer Bio-verordnung gleichwertig sind. Per Schiff wird die Ökoware in einen

Nordseehafen spediert. Dort wird sie vom Verarbeiter im Auftrag der Delica AG, eines Unternehmens der Migros-Industrie, in Empfang ge-nommen und weiterverarbeitet. Die schwarzen Bio-Pfefferkörner werden in der Schweiz nach der Qualitäts-kontrolle direkt abgefüllt und ins Migrosverteilzentrum transportiert. Damit sichergestellt ist, dass sich Bio auf der ganzen Linie durchzieht, sind eine klare Kennzeichnung, ein getrennter Warenfl uss und regelmäs-sige Kontrollen unerlässlich. Schon beim Abpacken werden die Gewürzsäcke speziell beschriftet und getrennt von konventionellen Produkten gesammelt, transportiert, verarbeitet und abgefüllt. Bei jedem Handwechsel der nachhal-tig produzierten Ware muss genau deklariert werden: Welche Menge Pfeffer kam rein, welche Menge ging raus. Und das wiederum schaut sich der Bio-Inspektor bei seinen Kont-rollen ganz genau an. So kann er die lange Reise des Bio-Pfeffers anhand von Lieferscheinen auch in Gegen-richtung zurückverfolgen: Vom Migros Regal sogar bis zum Pfeffergarten in Sri Lanka.

Die Bioprodukte der Migros werden aus hochwertigen Rohstoffen herge-stellt. Die Schweizer Landwirtschafts-produkte stammen von Landbaube-trieben, die nach den Richtlinien von Bio Suisse zertifi ziert sind. Import-produkte entsprechen der europä-ischen Bio-Verordnung. Die Einhaltung der Richtlinien wird von unabhängigen Institutionen geprüft. Infos: www.migros.ch/bio

Das Bio-Logo der Migros

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14 ECOLIFE 3 / 11FOKUS ENERGIE

Es b e g a n n mit viel Hoffnung

und endete mit einem gewaltigen Schock: In Kleinhüningen hat ten die Fachleute der Geo power AG eine Probebohrung bis 5000 Me ter Tiefe durchgeführt. Als sie Wasser ins Innere der Erde pumpten, um das Gestein zu zerklüf­ten und die Durch­lässigkeit zu erhöhen, rechneten sie mit Mikro­Beben, die höchstens von hoch­empfindlichen Mess­geräten aufgezeich­net werden können. Stattdessen bebte die Erde, Scheiben gin­gen zu Bruch, Men­schen gerieten in Panik. Auf der Richterskala erreichten die Erdstösse eine Stärke von bis zu 3,5. Die Schäden an Gebäu­den und anderen Einrichtungen waren das eine. Viel schwe­rer wogen die Schäden am Image: Seit diesem Tag, dem 8. Dezember 2006, erntet man in der Schweiz skeptische Bli­cke, wenn man das Wort Geothermie ausspricht. Ist diese Form der erneuerbaren Energie also am Ende?

Gigantisches Potenzial Das Gegenteil ist der Fall. Die Schweiz ist Weltmeister bei der Erdwärme. Jedenfalls, wenn es um die Nutzung von Erdwärmesonden geht. Um kleine Anlagen für den Hausgebrauch also. Anders sieht es aus beim sogenannten «Deep Heat Mining», wo 200-grädige Erdwär­me aus fünf bis sechs Kilometern tiefen Schichten der Erde gefördert wird. Hier wirkt Basel als Schreckgespenst. Das Projekt ist stillgelegt. Andere Standorte haben es deswegen schwer. Niemand will sich die Hände verbrennen. Dabei wäre das Potenzial gigantisch.

In einem Buch über Geothermie von Nationalrat und Un­ternehmer Georges Theiler (siehe Interview), ist nachzulesen, dass das Paul Scherrer Institut das theoretische geothermische Potenzial für die Schweiz in einer Tiefe von drei bis sieben Kilometern auf 15 900 000 Terawattstunden schätzt. Damit liesse sich rund tausend Mal so viel Strom gewinnen, wie die Schweiz heute verbraucht. Aber eben: Das ist die Theorie.

Blick nach St. Gallen Nun ruht die Hoffnung auf St. Gal­len. Hier hat das Stimmvolk im letzten Winter 159 Millionen Franken für neue Bohrungen bewilligt. Mit einem Ja­Anteil

Heisse GefühleGeothermie ist jetzt verfügbar. Egal, ob es regnet, schneit oder windstill ist. 99 Prozent des In­nern der Erde sind mehr als 1000 Grad heiss. Die Reser­ ven unter unseren Füssen sind un­ermesslich gross. Sie zu fördern, belastet die Umwelt nicht. Es wäre alles so ein­fach. Wenn bloss «Basel» nicht pas­siert wäre. Reto Wüthrich

Duplex- Erdwäreme-sonde

Koaxial-Erdwärme-sonde

Hydro- thermal-systeme

Verschiedene Verfahren zur Energiegewinnung aus der Erdkruste

Wärme- gewinnung aus Stein

Wärme- gewinnung aus heissem Grundwasser

Wasser-zirkulation durch künstlich stimulierte geklüftete Gesteins- for mationen

Page 15: ecoLife 3/11

3  / 11 ECOLIFE 15FOKUS ENERGIE

«Eine riesige Ressource»  Interview: Reto Wüthrich

ecoLife: In diesen Tagen erscheint ein Buch über Geothermie, für das Sie die Initiative er griffen ha-ben und nun als Herausgeber zeichnen. Weshalb?Georges Theiler: Ich befasse mich schon seit Jahren mit erneuerbaren Energien, aber auch mit Fragen der Energieeffizienz. Es ist mir schon seit längerem be­wusst, dass wir Alternativen brauchen. Ich bin im Zuge meiner Tätigkeit auf die Geo thermie gestossen und habe schnell einmal festgestellt, dass da ein uner­schöpfliches Reservoir unter uns liegt.Skizzieren Sie kurz, worum es in diesem Buch geht und wer es lesen sollte?Die Antwort auf brennende Energiefragen liegt 4000 bis 5000 Meter unter uns: Mutter Erde liefert jederzeit verfügbare Energie, 24 Stunden täglich, und zwar un­entgeltlich und über Jahrzehnte – zur intelligenten Stromproduktion. In der Geothermie wartet eine riesi­ge Ressource. Deren Erschliessung und Nutzung kann, wie uns die Ereignisse in Japan lehren, nicht länger hin­ausgeschoben werden. Zur Leserschaft zähle ich Leu­te, die sich für erneuerbare Energien interessieren, die nach Alternativen suchen. Es sind aber auch Investo­ren, die nach der Lektüre das immense Potenzial dieser neuen Energiequelle erkennen werden.Was spricht aus Ihrer Sicht dafür, dass die Schweiz u.a. auf Geothermie setzen sollte?Für die Schweiz beziffert die Axpo das langfristig er­schliessbare Potenzial der Stromerzeugung aus geo­thermischen Ressourcen auf jährlich 17 TWh. Das ent-spricht mehr als einem Viertel des aktuellen Strom­verbrauchs. Aber zu welchem Preis?Eine Studie des Paul Scherrer Instituts schätzt die zukünftigen Gestehungskosten für Strom aus Erd­wärme in der Schweiz auf 7 bis 15 Rp./kWh. Vergli­chen mit anderen erneuerbaren Energien würde die Geothermie damit zu den günstigsten Energiequel­len zählen. Weiter ist Erdwärme stetig nutzbar und äusserst umweltfreundlich. Sie lässt sich dezentral vor Ort pro du zie ren, ganz in der Nähe des Verbrauchers. Georges Theiler ist Unternehmer und seit 1995

Nationalrat für die FDP. Er wohnt in Luzern.

In diesen Tagen erscheint das von ihm

herausgegebene Buch «Geo thermie.

Die Alternative – Wie Erdwärme zu Elek-

trizität wird». Es ist zum Preis von

29 Franken im Buchhandel, über www.

theiler.ch und www.gammadruck.ch

zu beziehen.

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Page 16: ecoLife 3/11

16 ECOLIFE 3 / 11FOKUS ENERGIE

Als das Unternehmen Geopower

in Basel nach Wärme bohrte, bebte die

Erde. Doch deshalb sollte man die

Flinte nicht gleich ins Korn werfen.

Das Programm für Energieeffi zienz und erneuerbare Energien.

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von der Nutzung und vom Standort

des Gerätes ab.

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der Normprüfung über 24 h) Energieverbrauch kWh/Jahr Hoher Verbrauch

Niedriger Verbrauch Modell Hersteller Energie

Page 17: ecoLife 3/11

3  / 11 ECOLIFE 17FOKUS ENERGIE

von 83 Prozent. In wenigen Monaten wird man wissen, ob das Projekt realisiert wird. Die Chancen stehen gut. Im Ge­gensatz zu Basel werden in der Ostschweiz keine Klüfte und Spalten in den Fels gebrochen. Das Risiko für Erderschütte­rungen gilt als minimal.

Erfüllen sich die Hoffnungen auf heisses Wasser, erfolgt anschliessend der Bau des Geothermie-Heizkraftwerks. Die Anlage soll dereinst rund drei bis vier Prozent der von der Stadt St. Gallen benötigten Elektrizität liefern. Läuft alles nach Plan, kann St. Gallen 2014 das erste Geothermiekraft­werk der Schweiz in Betrieb nehmen. Etwas weniger tief bohrte Riehen. Hier findet sich derzeit die einzige industri­elle Geothermieheizung in der Schweiz, die Grundwasser aus mittlerer Tiefe (1200 bis 1500 Meter) nutzt. 2000 der ins­gesamt 9000 Wohneinheiten der Gemeinde Riehen werden mit geothermischer Energie versorgt – eine Pionierleistung.

Folgt bald Jubel? Grossprojekte mögen ins Stocken ge­raten sein. Geht es um geothermische Energie, die in einer Tiefe von 5 bis 150 Metern gewonnen wird, darf man in der Schweiz aber getrost von einem Boom sprechen. Das liegt vor allem am Durchbruch von Wärmepumpen auf dem Hei­zungsmarkt. «In keinem anderen Land sind mehr Erdwär­mesonden pro Quadratkilometer installiert. Deren Bestand hat sich in den letzten zehn Jahren mehr als verdreifacht», heisst es im Buch von Georges Theiler.

Kein Wunder: Geothermie steht jederzeit und unabhän­gig von Wind, Wetter oder Sonneneinstrahlung zur Verfü­gung. Man kann damit kleine Einfamilienhäuser beheizen, aber auch grosse Bürokomplexe oder Schulhäuser. Solche Projekte wurden in der Schweiz schon zu Hauf rea­lisiert. Zum ganz grossen Jubel fehlt jetzt nur noch ein «Daumen hoch» aus St. Gallen.

Die Baumesse. Wo man schaut, bevor man baut.

Parallelmesse

Patronat

Quelle: marty häuser ©

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Stichwort «Energietipp»

Page 18: ecoLife 3/11

18 ECOLIFE 3 / 11FOKUS ENERGIE

Kraft aus dem WasserStrom aus Wasserkraft ist in der Schweiz die wichtigste Energiequelle. Für frischen Power sorgt dabei die Energiedienst Holding. Sie baut in Rheinfelden für und 470 Millionen Fran- ken das modernste Wasserkraft­werk Europas. Es wird noch dieses Jahr Strom für 170 000 Haushalte lie­ fern. Fabrice Müller

Page 19: ecoLife 3/11

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3  / 11 ECOLIFE 19FOKUS ENERGIE

Die Zukunft der Wasserkraft tost, sprudelt, perlt und strömt im aargauischen

Rheinfelden. Hier entsteht derzeit das mo­dernste Wasserkraftwerk Europas. «Das neue Werk liefert sauberen Strom für rund 170 000 Haushalte», sagt Alexandra Edlin­ger­Fleuchaus. Sie ist Kommunikationsbe­auftragte der Energiedienst Holding in Laufenburg, die für den Bau verantwort­lich ist. In einem Land, das seinen Strom zur Hälfte aus Wasserkraft bezieht, stossen solche Bauprojekte auf grosse Faszination. Erst recht, weil es kaum noch Neubauten gibt. Es fehlt an Standorten. Oder am poli­tischen Willen. Je nach Ansicht.

Rheinfelden hingegen sprüht vor Ener­gie, wenn es um Wasserkraft geht. Und das ausgerechnet in einem Ort, der zur Hälfte aus Wald besteht. Vier Rohrturbinen bil­den das Herz des neuen Werks. Sie werden jährlich 600 Millionen Kilowattstunden erneuerbare Energie erzeugen. Das sind drei Mal mehr als das alte Werk. Mit einer

Was serspiegel absenkung im Unterwasser konnte das nutz­bare Gefälle von bisher sechs auf etwa neun Meter erhöht werden. Zusammen mit den leistungs­starken Tur binen, die einen Ge-samtdurchfluss von 1 500 Kubik­metern Wasser pro Sekunde ermög lichen, steigt die Leis­tung markant. «Dieses Neubau­projekt ist zukunftsweisend, weil hier nach dem neuesten Stand der Technik Strom aus

erneuerbarer Energie erzeugt wird», so Alexandra Edlinger-Fleuchaus.

Ein neuer Gebirgsfluss Wasserkraft ist als einer der wenigen Energieträger aus erneuerbarer Energie permanent nutz­bar. Die Kraftwerke nut zen die potenzielle Energie des Wassers, das auf ein bestimm­

tes Niveau angestaut wird. Die verfüg bare

Energie ergibt sich aus der Masse des Wassers und dem Höhenunter­schied zwischen Oberwasser und Unter­wasser. Deshalb versucht man, das dem Kraftwerk zufliessende Wasser möglichst vollständig durch die Turbinen zu führen und in elektrische Energie umzuwandeln.

Neben modernster Technik sind aber auch die Einbettung des neuen Kraft­werks in die Natur und die ökologischen Aufwertungsmassnahmen eine Besonder­heit des Grossprojekts in Rheinfelden. Ein naturnahes Aufstiegs- und Laichgewäs­ser soll vielen Wasserlebewesen neuen Lebensraum bieten. In seiner Dimension und Gestaltung wird er den Charakter ei­nes Mittelgebirgsflusses simulieren – mit Stromschnellen, tiefen Rinnen und Inseln aus Kies. Insgesamt investiert die Energie­dienst Holding rund 15 Millionen Franken in 65 ökologische Massnahmen. «Rheinfel­den war das erste Bauprojekt seiner Art, das einer umfangreichen Umweltverträg­lichkeitsprüfung unterzogen wurde», so Alexandra Edlinger-Fleuchaus.

Trauer um Kulturdenkmal Viel zu reden gab in der Region und darüber hi­naus, dass mit dem Kraftwerkneubau das rund 130 Meter flussaufwärts liegende und über 100 Jahre alte Stauwehr wei­chen musste. Es beheimatete die welt­weit erste grosstechnische Anlage zur Erzeugung von Drehstrom und galt als älteste noch erhaltene Anlage zur gross­technischen Nutzung von erneuerbarer Energie. Doch selbst der Weltkongress des Internationalen Komitees für die Be­wahrung des industriellen Kulturerbes blitzte ab: Das Wehr wurde abgerissen. 2003 begann der Bau des neuen Wasser­kraftwerks. Noch dieses Jahr wird er ab­geschlossen. www.energiedienst.ch

Querschnitt des neuen

Wasserkraftwerks in

Rheinfelden. Vier Rohrtur-

binen erzeugen rund

600 Millionen Kilowattstun-

den erneuerbare Energie

pro Jahr.

Kraft aus dem WasserStrom aus Wasserkraft ist in der Schweiz die wichtigste Energiequelle. Für frischen Power sorgt dabei die Energiedienst Holding. Sie baut in Rheinfelden für und 470 Millionen Fran- ken das modernste Wasserkraft­werk Europas. Es wird noch dieses Jahr Strom für 170 000 Haushalte lie­ fern. Fabrice Müller

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Stichwort «Energietipp»

Page 20: ecoLife 3/11

Das Raunen, das durch die Energiebranche ging, war so laut, dass es auch in der breite­ren Öffentlichkeit gut hörbar war: Megasol,

ein Unternehmen aus dem oberaargauischen Aarwangen (BE), bot der BKW FMB AG einen spitzbübisch guten Deal an: Megasol werde im Auftrag des bernischen Energieunter­nehmens 16 000 Hausdächer mit Solarpanels ausstatten. So könne dieses auf das geplante AKW Mühleberg II verzich­ten. Das Projekt sollte 13 Milliarden Franken kosten – etwa so viel wie Bau, Betrieb und Abfallentsorgung eines AKW. Mit Fukushima und dem bundesrätlichen Grundsatzent­scheid, auf den Bau neuer AKW zu verzichten, ist der schlaue

Plan von Megasol obsolet geworden. Geschickt war der Schachzug aber auf jeden Fall. Denn jetzt ist Megasol einer noch breiteren Bevölkerungsschicht als Anbieter von Solar­systemen bekannt.

Experimente mit acht Jahren Dabei ist Megasol auch ohne diesen Coup bereits eine feste Grösse im Solarmarkt. Der Anbieter von Inselsystemen, Netzverbund-Solarmodulen, In­dustrielösungen und vielen anderen Solarprodukten vom Vieh­hüter über Strassenleuchten bis hin zu portablen Solarlaternen gehört zu den am schnellsten wachsenden Solarunternehmen in der Schweiz. Megasol wurde bereits 1993 gegründet. Der

20 ECOLIFE 3 / 11FOKUS ENERGIE

Thomas Hinderling will

Solarinseln im Meer bauen

(oben, unten links). Und

Anlagen des Oberaargau-

er KMU Megasol (unten

rechts) überziehen schon

bald die ganze Welt.

Sonnige PioniereDer eine heisst Markus Gisler. Als er 12 Jahre alt war, gründete er Megasol. Der andere ist Thomas Hinderling, der Mann mit den Solarinseln im Meer. Zwei Solarpioniere aus der Schweiz. Reto Wüthrich

Page 21: ecoLife 3/11

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Clou: Firmengründer Markus Gisler war damals gerade mal 12 Jahre alt. «Ich war einfach überzeugt, dass So­larenergie die Energiequelle der Zu­kunft ist», sagt Gisler, der als Acht­jähriger erstmals mit Photovoltaik-Anwendungen experimentierte und sofort fasziniert war.

Heute arbeiten rund 40 Leute für Megasol. Zu den bekannten Kunden gehören Ex-Bundesrat Moritz Leuen­berger, der beim Aarwanger KMU eine Solargartenleuchte einkaufte, oder Mama Sarah Obama, die Grossmutter des US-Präsidenten. Megasol liefert seine Produkte in 20 Länder. Die meisten und die wichtigsten sind Eigenentwicklun­gen. Ergänzt wird das Sortiment durch zugekauftes hochwertiges Zubehör.

Sonneninseln im Meer Der Chef von Megasol ist heute 30 Jahre alt. Oder jung. Und voller Taten­drang: «Wir möchten besonders im Bereich Gebäudeintegration massiv expandieren», blickt er voraus. «Für uns ist es selbstverständlich, dass Dächer nicht nur Regen abhalten

und gut aussehen, sondern gleichzeitig auch Strom für den Haushalt und das Elektromobil produzieren.» Da hat Gisler etwas gemeinsam mit Thomas Hinderling. Dieser ist zwar bereits im Pensionsalter, jedoch genauso voller Pioniergeist. Die Idee seiner Firma Nolaris: Künstliche, auf dem Meer schwimmende Inseln werden grossflä­chig mit Sonnenkollektoren ausgerüstet. Diese Plattformen mit einem Durchmesser von bis zu fünf Kilometern können etwa gleich viel Energie produzieren wie ein kleineres Kernkraftwerk.

Der erste Prototyp steht in der Wüste von Ras al­Khaimah in den Vereinigten Arabischen Emiraten und wurde im Sommer 2009 in Be­trieb genommen. «Alles hat bestens funktio­niert. Wir werden kleine Änderungen vorneh­men, das ist alles», sagt Thomas Hinderling, der mitten in Verhandlungen für erste Grossanlagen steckt. «Zwei bis drei voll funktionsfähige Inseln – dann erwarte ich eine Explosion», sagt er und meint: in geschäftlicher Hin­sicht. www.megasol.ch,

www.nolaris.com

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Stichwort «Energietipp»

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Stichwort «Energietipp»

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Stichwort «Energietipp»

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Page 22: ecoLife 3/11

22 ECOLIFE 3 / 11EcOMARKT

DürigGärten AG mit SwissBioPoolHerr Dürig, was hat Sie an herkömmlichen Schwimmteichen gestört? Der Energieverbrauch ist durch den Einsatz herkömmlicher Pumpen enorm. Dann stammen die Skimmer, das sind die Oberflächenabsauger, aus dem konventio-nellen Poolbau. Sie haben in einem biologischen S ystem nichts verloren, da einge-sogene Kleintiere in ihnen ertrinken. Zudem empfand ich die Reinigung als um-ständlich und unbefriedigend. Wie funktionieren Ihre SwissBioPools? Wie die meisten Systeme haben auch wir einen durchströmten Filterkörper für die biologische Reinigung. Nur geschieht die Umwälzung mit einem Luftheber. Das Wasser wird mit Luft ver wirbelt und stabilisiert den Sauerstoffgehalt. Luft zu pumpen benötigt wesentlich weniger Energie, als Wasser zu pumpen.Ihre Schwimmteiche verbrauchen weniger Energie als andere Systeme. Wie gross ist der Unterschied?Oft werden für die Umwälzung Pumpen mit 1000 Watt und mehr eingesetzt. Der hohe Energieaufwand dieser Pumpen kann über 2000 Franken im Jahr kosten, bei uns sind es nicht einmal 50 Franken. Wir erhalten mit 30 Watt pro Stunde 100 Kubikmeter glasklares Wasser und eine gute Oberflächenabsaugung mit 70 Litern pro Minute. Bei einer Studie der Zür-cher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW) war das SwissBioPool-System Testsieger bezüglich Energieeffi-zienz und tierschonende Wasserumwälzung. Zudem erfordert der Unterhalt wenig Aufwand. www.duerig-gartenbau.ch

ecoMarkt

CHEZ VOUS  CATERINGCHEZ VOUS CATERING heisst: Wir kochen für Sie, wo Sie gerade sind. Bei Ihnen zu Hause, in Ihrer Firma, im Schloss oder im Waldhaus...Fusion heisst unser Stil: Wir nutzen die Gewürze und Zubereitungsar-ten vom ganzen Erdball und versu-chen immer wieder neuartige Kom-binationen zu finden. Dass  jedes Ge-richt neben dem erstklassigen Ge-

schmack auch toll aussieht, ist Ehrensache.Wir verwenden in unserer Küche keine Fertig- oder Halb-fertigprodukte. Für uns selbstverständlich: Frischfleisch ist Bio-Qualität. Alle Terrinen, Saucen, Teige, Glacen und Desserts werden in unserer Küche hergestellt. Wir sind seit der Gründung im Jahre 2002 bei Goût Mieux dabei. Esther Villiger und ein Team von rund 25 Mitarbeiter-innen, Köchinnen und Kellnerinnen gehen auf die Vor-lieben des Gastebers - auf Sie - ein. Spezialwünsche finden immer Platz und sind erwünscht. Ihr Anlass wird so einzig-artig und persönlich. www.chezvous.ch

Höchste Energieeffizienz  dank SpecksteinspeicherAls führender Hersteller und Anbieter setzt sich die ATTIKA FEUER AG seit 30 Jahren intensiv mit dem faszinierenden Element Feuer auseinander. Zu den neusten Entwicklun-gen gehört das  attika-Speichermodul. Es sorgt  dafür, dass die bei der Verbrennung entstehende Warmluft oberhalb des Feuerraums auf eine natürliche Weise ge-speichert und dosiert über mehrere Stunden als milde Strahlungswärme in den Wohnraum abgegeben wird.  Es entsteht ein behagliches und komfortables Raumklima. Zudem werden eine bessere Energieeffizienz und ein ge-ringerer Holzverbrauch erzielt. Besonders in dicht ge-bauten Wohnräumen, wo gleichmässige Wärmeabgabe wichtig ist, sind Feuerstellen mit Speicherwirkung im Vorteil. Das Speichermodul wird unsichtbar hinter dem Stahlmantel eingebaut. Die Feuerstelle behält somit ihr schlichtes und pures Design. Attika-Feuerstellen werden in modernsten Fabrika tionsstätten hergestellt und stehen für höchste Schweizer Qua-lität mit acht Jahren Garantie. Der Vertrieb der Feuerstellen erfolgt über ausgesuchte Fachhändler.  www.attika.ch.

André Dürig gründete

seine Firma 1996. Der

Gärtnermeister und seine

zwölf Mitarbeiter gestal-

ten Gärten und planen

Pools. Dürig ist begeister-

ter Tüftler und hat das

energiesparende

Schwimmteichsystem

«SwissBioPool» ent -

w ickelt.

Page 23: ecoLife 3/11

Grill­Dinêr für Vegi­GourmetsTobias Funke ist einer der besten Köche des Landes. Er kocht im Obstgarten in Freienbach mit 16 Gault-Millau-Punkten. Nun hat der «Aufsteiger des Jahres» exklusiv für ecoLife einen edlen vegetarischen Grill­Schmaus kreiert. Bitte anfeuern! Text Petra Koci, Rezepte Tobias Funke, Foto Dave Brüllmann

3  / 11 ECOLIFE 23LEBEN

«Bei diesem Menu sollte man von allem gleichzeitig 

essen, nicht eins nach dem anderen. So kommt die 

Harmonie des Ganzen richtig zum Vorschein.»

Page 24: ecoLife 3/11

Der Duft von geräuchertem Holz steigt auf, in der Folie auf dem Gitterrost knistert und brutzelt es. Tobias Funke kauert vor seinem

Gartencheminée und legt ein Holzscheit nach bis die Flam­men um die aluverpackten Mais-Cannelloni züngeln.

Solche und ähnliche kulinarische Vegi-Gerichte zaubert der junge Spitzenkoch jeweils auch auf seine Grand-Menu-Speisekarte. Eine Seltenheit in der Haute Cuisine – und ein Riesenerfolg in Funkes Obstgarten, seinem eigenen Restau­rant. Für den mit 16 Gault-Millau-Punkten geadelten Chef aber ganz selbstverständlich: «Als Gastgeber ist es meine Aufgabe, dem Gast Aussergewöhnliches zu bieten. Dazu ge­hört auch, dass ein Vegetarier Küche auf Spitzenniveau ge­niessen kann.»

Fleisch- und fischlose Menus sind für ihn eine kreative Herausforderung, denn «man ist eingeschränkter, muss Kombinationen weglassen und fantasievoller sein». Inspirie­ren lässt sich Tobias Funke zuallererst von der aktuellen Sai­son, auf dem Gemüsemarkt, in der Natur, in seinem Kräu­tergärtchen. Überhaupt sind Kräuter – Rosmarin, Thymian, Zitronenthymian – unverzichtbar für seine Grillküche. «Meist habe ich zuerst einen bestimmten Geschmack im Kopf. Dann kommen die Ideen drum herum, dann fangen wir an zu tüf­teln und zu probieren.»

Inzwischen sind auch die Randenkroketten in der Glut knusprig geröstet. Tobias Funke platziert sie auf Mangold-häppchen, spritzt Sauerrahm-Espuma dazu. Ein dampfendes und duftendes Grillmenu in Grün, Violettrot, Weiss, im Feuer zubereitet. «Mit dieser Kreation wollten wir durchblicken lassen, dass wir modern kochen, das heisst auch fettreduziert und gesund.»

Und wie sieht Tobias Funkes persönliches Rezept für eine tolle Grillparty aus? Als Zutaten wählt er interessante Leute, feines Essen und etwas Gutes zum Trinken – was braucht es mehr? Zurzeit grillt der engagierte Spitzenkoch allerdings kaum im privaten Rahmen, dafür ab und zu mit seinem Team. Und dieses Obstgarten-Grillfest sieht dann so aus: «Ein gros ser langer Tisch, ein gutes T-Bone-Steak oder Pouletbrüstli – und einfach mal richtig Zeit haben.» www.funkesobstgarten.ch

24 ECOLIFE 3 / 11LEBEN

Lässt den Funken auf seine

Gäste überspringen:

Spitzenkoch Tobias Funke

grillierte exklusiv für

ecoLife.

*Alle Rezepte für 4 Personen

Page 25: ecoLife 3/11

3  / 11 ECOLIFE 25LEBEN

Cannelloni mit Zitronen- Ricotta auf Mais mit Polenta* Füllung 300 g Ricotta 100 g Mascarpone 6 Eigelb 1 Zitrone, Schale abreiben und entsaften 50 g Paniermehl

Ricotta mit Mascarpone, Eigelb, Zitronensaft, Zitronen schale und Paniermehl vermischen und abschmecken. Die Masse in einen Spritzsack füllen.

Cannelloni 150 g Nudelteig 1 roher Maiskolben 200 g Bechamel

Den Nudelteig 2 mm dick auswallen und 10 cm x 8 cm grosse Rechtecke ausschneiden. Anschliessend die Nudelteigblätter kurz blanchieren und im Eiswasser abschrecken. Nun die Mascarpone­füllung auf die Rechtecke spritzen. Die Nudelteigblätter zusammen­rollen, sodass die Öffnung nach unten zeigt. Die rohen Maiskolben im Salzwasser weich garen. Anschliessend die Maiskolben halbie­ren und die Cannelloni darauf anrichten. Die Bechamelsauce darüber giessen und mit Parmesan bestreuen. In Alufolie einwickeln und über dem Feuer 15 Minuten grillieren.

Linth­Mais 200 g Linth-Mais für Polenta 1 EL Butter ½ Zwiebel gehackt 1 Knoblauchzehe 2dl Weisswein 5dl Bouillon 50 g geriebe­ner Parmesan Butter geschlagener Rahm Salz und Pfeffer

evtl. Muskatnuss Fingerlimes (spez. Zitronenart) wenig Zitronenzesten

Den Linth­Mais mit Butter, Zwiebeln und Knoblauch anrösten. Mit Weisswein ablöschen. Den Weisswein einreduzieren lassen und dann mit Bouillon auffüllen. Die Polenta weich garen und immer ein bisschen Bouillon nachgiessen. Zum Schluss mit Parmesan, Butter und geschlagenem Rahm abbinden. Mit Salz und Pfeffer evtl. Muskat­nuss abschmecken. Grillierte Cannelloni auf der Polenta anrichten. Mit den Fingerlimes und etwas Zitronenzesten garnieren.

Randenkroketten mit Sauerrahm-Espuma* Sauerrahm­Espuma3 dl Sauerrahm Salz und Pfeffer 1 Limone

Den Sauerrahm mit Salz, Pfeffer und ein bisschen Limonensaft ab­schmecken. Die Masse in einen Kisagbläser füllen. Den Bläser mit 2 Patronen versehen und 3 Stunden kühlstellen.

Gaiospino Verdicchio,

Fattoria coroncino 2007

Vielschichtiges, mineralisches Bouquet

mit Aromen von weissen Blumen bis hin zu

exotischen Früchten und feinen Gewürz­

noten. Am Gaumen cremig, dicht, wiederum

vielschichtig und üppig strukturiert.

Produzent: Coroncino, Staffolo

Land/Region: Italien, Marche

Traubensorte(n): Verdicchio

Ausbau: in Barriques ausgebaut

Trinkreife: jetzt bis 2014

Serviertemperatur: 9 bis 11 °C

«Dieses Gericht will sommerlich erfrischen – deshalb 

zieht sich der Geschmack der Zitrone durch: vom Ricotta 

über die Polenta bis zur Zitronenthymian-Sauce.»

Page 26: ecoLife 3/11

26 ECOLIFE 3 / 11LEBEN

Randenpulver 1 rohe Rande

Die rohe Rande schälen und in hauchdünne Scheiben schnei­den. Bei 75 °C im Backofen 8 bis 12 Stunden trocknen. Die Randenchips müssen ganz trocken sein, um sie im Mixer zu Pulver verarbeiten zu können.

Randenkroketten 1 EL Distelöl 1 Zwiebel gehackt 1 Knoblauchzehe ge­hackt gehackter Thymian 400 g gekochte pürierte Agria- Kartoffeln 360 g pürierter Tofu 280 g gekochte und pürierte Randen Salz und Pfeffer 3 Eigelb Mehl 3 Eier

Paniermehl

Gehackte Zwiebel und gehackten Knoblauch im Diestelöl an­dünsten. Anschliessend den Thymian und die Agria-Kartoffel-, Tofu­ und Randenpürees beigeben und gut vermischen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Nun das Eigelb beigeben und mit dem Paniermehl die richtige Konsistenz abbinden. Die Masse muss spritzfähig sein. Masse in einen Spritzsack abfül­len. Das Loch so aufschneiden, dass die Krokette einen Durch­messer von 2 cm hat. Die Kroketten sollten ca. 8 cm lang sein. Anschliessend die Kroketten mehlen und dann durch die Eier ziehen. Danach im Paniermehl gemischt mit Randenpulver wenden. Nun die Kroketten in Alufolie einwickeln. In der Glut 8 Minuten lang garen.

Farbiger Mangold Olivenöl wenig Zwiebeln wenig Knoblauch 750 g roter Mangold

Blaufränkisch Leithaberg, Prieler, Burgenland 2007

Offene Nase, Kirschen, Lakritze sowie eine dezente Scho­

konote, vielschichtig mineralisch untermalt. Am Gaumen

finessenreich, saftig, reife Tannine und mit einer bezau­

bernden Extraktsüsse.

Produzent: Prieler, Schützen am Gebirge

Land/Region: Österreich, Burgenland

Traubensorte: Blaufränkisch

Ausbau: 20 Monate Lagerung in gebrauchten

Barriques bzw. Holzfässern

Trinkreife: jetzt bis 2018

Serviertemperatur: 16 bis 18°C

Den Mangold in 5 mm breite Streifen schneiden. Im Olivenöl andüns­ten mit Zwiebeln und Knoblauch, Salz und Pfeffer abschmecken.

Ein Häufchen Mangold auf dem Teller anrichten. Die Kroketten auf dem Mangold servieren. Den Kisagbläser gut schütteln und Sauer­rahmtupfen rundherum spritzen.

Modernes Ravioli mit Brennessel* Brennesselsauce1 rote Zwiebel gehackt Olivenöl 1 kg frische Brennnesseln 80 g Agria-Kartoffeln schälen, klein würfeln 1 Liter Gemüsebouil­lon 1 dl Weisswein Salz und Pfeffer Zitronensaft

Die gehackte Zwiebel im Olivenöl andünsten. Brennnesseln und Kartoffelwürfel beigeben und mitdünsten. Mit Weisswein ablö­schen und mit der Gemüsebouillon auffüllen. Bitte beachten, dass dies nicht länger als 5 Minuten kochen sollte, damit die grüne Farbe erhalten bleibt. Anschliessend mit dem Mixer mixen und durch ein Sieb passieren und mit Salz und Pfeffer plus wenig Zitronen­saft abschmecken.

Tomatengelee1 kg reife Tomaten 1 Liter Wasser 200 g Eiweiss 1 Zweig Ba­silikum Salz und Pfeffer Agar­Agar

Die reifen Tomaten mit 1 l Wasser und dem Basilikum mixen. Dann das Eiweiss beigeben und auf schwacher Hitze langsam aufko­chen. Die Masse durch ein Passiertuch absieben. Danach den kla­ren Saft aufkochen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Auf 1 Liter Tomatensaft kommt ein gehäufter Esslöffel Agar-Agar. Den fertigen Tomatengelee auf ein Blech giessen, welches mit Klar­sichtfolie ausgelegt ist. Nicht dicker als 1 mm giessen und mindes­tens 2 Stunden kühl stellen. Die Eier im Salzwasser mit Essig po­chieren, nicht länger als 90 Sekunden bei 80 bis 85°C.

Ricottatupfen240 g geräuchter Ricotta Salz und Pfeffer Rotes Hawaiisalz Basil Limon Cress

Den geräuchten Ricotta mit einem Schneebesen verrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Ricottamasse in einen Spritzsack abfüllen und kühl stellen.

Die Brenneselsauce auf einem flachem Teller zu einem Kreis gies­sen und das pochierte Ei darauf anrichten. Das Ei mit dem roten Hawaiisalz würzen. Um das Ei gleich grosse Ricottatupfen spritzen. Zum Schluss den Tomatengelée genügend gross ausschneiden und über das poschierte Ei legen. Auf den Ricottatupfen befestigen. Mit wenig Olivenöl den Gelée nappieren und mit Basil Limon Cress garnieren.

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Natürliche NächteDie Menschen haben Sehnsucht nach ursprüng­lichen Naturerlebnissen. Ein Indiz dafür ist der ak­tuelle Camping­Boom. Auf dem Campingplatz oder in der freien Wildnis zu übernachten hat viel Charme. ecoLife hat ein paar Tipps zusammenge­tragen. Jürg Buschor, Reto Wüthrich,

Beat Herzog

Die schönsten Orteans Herz gelegt von Jürg Buschor

Passo del Sole Vom Lukmanierpass ist man relativ schnell durch lichte Lerchenwälder hochgestiegen in die­se alpine Landschaft mit ihren frei mäandrierenden Berg­bächen und Seelein. Im Sommer ein Blumenmeer. Und je nach Platzierung des Zelts mit sehr schönem Ausblick.Oberes Fulmoos Das Obere Fulmoos kann man entweder vom Simplon herkommend über den Bistinen-pass, von Gspon auf einem schönen Höhenweg oder das Nanztal hochsteigend erreichen. Der schöne Flecken schliesst das Nanztal ab und ist genau an der Trennlinie zwischen der hochalpinen Steinwüste und den darunter-liegenden Alpweiden. Geteilt wird der Ort (oftmals) mit Walliser Schwarznasenschafen. Badeseelein sowie ga­rantiert fliessendes Wasser ersparen einem das Schlep­pen von Wasser. Die Ruhe ist komplett, die Aussicht über das Tal hinaus auch nicht ohne. Und die Wanderung zum Camp ist sehr schön, egal woher man kommt.Hoher Kasten Bereits zehn Minuten vom viel be­suchten Aussichtsrestaurant des Hohen Kastens entfernt ist die Stille perfekt. Besonders, nachdem die letzte Bahn die Touristen zu Tal gebracht hat. Einem Adler­horst gleich überschaut man das Rheintal bis zum Bo­densee. Es scheint im freien Fall hinunterzugehen, was dem Campingplatz den besonderen Reiz verleiht. Apro­pos Adler – die fliegen hier auch ab und zu am Zelt vor­

bei. Es gibt einige sehr schöne fla­che Zeltstellplätze und auch ge­nügend Holz zum Feuer machen. Getränke muss man selber mit­bringen, weil im verkarsteten Ge­biet kein Wasser fliesst. Jürg Buschor

ist Herausgeber des «outdoor guide», dem

grössten und wichtigsten Outdoor-Magazin

der Schweiz. www.outdoor-guide.ch

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28 ECOLIFE 3 / 11LEBEN

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Die Camping-Tipps von Beat Herzog

• Kontrollieren Sie zu Hause zuerst einmal, ob noch alles vorhanden ist, was es zum Zelten braucht. Nehmen Sie zusätzliche Heringe und Leinen als Reserve mit.

• Wenn Sie Ihr Zelt aufstellen, schauen Sie sich den Unter­grund (Rasenfläche) genau an. Wählen Sie eine Stelle mit wenig Gefälle. Ideal ist weicher Boden, der aber auch nicht zu nass ist. Es sollte nicht zu viele Steine haben, damit es keine Probleme beim Einschlagen der Heringe gibt.• Bei einem Neukauf klären Sie ab, welches Zelt Ihren Bedürf­

nissen entspricht: 2er-Zelt oder Familien­zelt für mehr Komfort? Machen

Sie Ihre Reise mit dem Rucksack, dem Velo

oder mit dem Auto? In welche Region ver reisen Sie? Ist es

vorwiegend trocken und heiss oder regnerisch? Auch die Stabilität des Zeltes bei Wind ist ein wichtiger Faktor. Um diese Fragen zu beantworten, lassen Sie sich am besten in einem Fachgeschäft beraten.

• Ein guter Schlafsack und eine Isolationsmatte oder eine Luftmatratze sind beim Zelten ein wichtiger Bestandteil für eine gemütliche Nacht.

• Zum Zelten sollten Sie auch die richtige Kleiderwahl berück­sichtigen. So schön das Wetter auch sein mag, es kann schnell umschlagen. Vergessen Sie die wetterfeste Kleidung nicht.

• Den Gaskocher, die Wechselkartusche, Campinggeschirr und Besteck dürfen nicht fehlen, damit Sie nicht hungern müssen. Wenn der Platz ausreicht, zusätzlich Camping-stühle und einen Klapptisch mitnehmen. Eine Taschen­lampe (Wechselbatterien nicht vergessen) oder eine Later­ne mit Solar­Energie ist hilfreich.

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• Denken Sie auch daran, dass Sie den Platz, welchen Sie zum Zelten genutzt haben, am Ende Ihrer Reise genau so verlassen, wie Sie ihn vorgefunden haben. Beat Herzog ist Regionalleiter beim Touring-club

Schweiz (TcS), dem mit 29 Standorten grössten

Anbieter von campingplätzen in der Schweiz.

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3  / 11 ECOLIFE 31LEBEN

Page 32: ecoLife 3/11

Gesundes Haus – gesunder Mensch !Das Bedürfnis vieler Menschen, in einem  gesunden Wohnumfeld leben zu können steigt. Der Grund dafür ist auch die ständig steigende Zahl an Aller - gien und Umweltbelastungen, verursacht durch Wohngifte und belastende Strahlen, die das Immunsystem und den empfindlichen Organismus  schwächen. Wie kann man dies ausschliessen? Bereits bei der Wahl von Grundstück und Standort des zukünftigen Hauses können spätere Belastungen, z. B. durch Erdstrahlen, Wasseradern oder Elektrosmog, vermieden bzw. stark reduziert werden. Eine speziell auf Belastungsfaktoren abgestimmte Hausplanung führt später zu spürbar besserem Wohn klima. Mittels Elektrosmog- oder auch Raumluftmessungen hat man als Bauherr  die Gewissheit, in einem wohngesunden Haus zu leben. Beim Holzhaus-Spezialisten Baufritz AG aus Thun, hat der  zukünftige Hausbesitzer die Sicherheit, ein spürbar gesundes und wertvolles Haus zu erhalten. Alle verwendeten Baumaterialien  unterliegen hier einer strengen Qualitäts- und Schadstoffkontrolle. So besteht die Wärmedämmung des gesamten  Hauses aus baubiologisch wertvollen, naturbelassenen Hobelspänen. Zum nachhaltigen Gesundheitsschutz der Bewohner  trägt  eine zusätzlich  integrierte Elektrosmog-Schutzebene bei. Noch vor dem Einzug liefert Baufritz mit einer Luftschad stoffmessung und einem Gesundheitspass des Gebäudes den Beweis für höchste Wohnqualität. Nähere Informatio nen und eine kostenlose Archi tekturbroschüre erhalten Sie unter www.baufritz-el.ch

Krüger präsentiert energie-sparende K limageräteKlimageräte verschaffen bei heissen Sommertempera-turen willkommene Kühlung. Aber: Sind solche Anlagen nicht Energieschleudern? Krüger, der Schweizer Markt-leader für Klimageräte, beweist mit den neuen Toshiba-Geräten das Gegenteil. Vorbei sind die Zeiten, als Klima-anlagen Energiefresser waren. Heute finden sich Geräte auf dem Markt, die durch Umweltfreundlichkeit und Energieeffizienz überzeugen – und deshalb das Ökoge-wissen in keiner Weise belasten. Die Hybrid-Inverter- Klimageräte von Toshiba werden ausschliesslich mit dem umweltneutralen, FCKW-freien Kältemittel R/410A be-trieben. Fast alle Geräte erreichen die bestmögliche Ener-gieeffizienz – dank der revolutionären Inverter-Techno-logie, die einen kontinuierlichen Betrieb mit geringen Schwankungen erlaubt. Darüber hinaus absorbieren Mehrfachfiltersysteme schlechte Gerüche, Rauch, Staub, Pollen, Bakterien und andere Schadstoffe. Das heisst,  die Geräte sorgen für hohen Komfort und ein angenehmes, gesundes Klima. www.krueger.ch

Innovationen und  Nachhaltigkeits-Marketing  – ein Lehrgang für nachhaltigen Marketingerfolg«Tue Gutes und sprich darüber», lautet eine weit verbreite-te Maxime. Wie man das am besten anstellt, vermittelt ein neuer CAS-Lehrgang der School of Management and Law.Das Thema «Nachhaltigkeit» gewinnt mehr und mehr  an Bedeutung und stellt Unternehmen vor neue Heraus-forderungen. Immer öfter stellen Konsumentinnen und Konsumenten ökologische und soziale Ansprüche an Unter-nehmen und deren Produkte. Nachhaltigkeit, längst mehr als ein Modethema, wird zur zentralen Zukunftsauf-gabe auf strategischer und operativer Ebene. Der CAS-Lehrgang nimmt den neuen Ansatz auf. Nicht mehr nur Trans aktionen und Kundenbeziehungen stehen im Mit-telpunkt, Unternehmen müssen auch ökologische und soziale Vorteile glaubwürdig zum Ausdruck bringen,  um Produkte erfolgreich zu vermarkten. Marketingverant-wortliche verschiedener Branchen sollen für die neue Marketingdenkweise sensibilisiert werden. Die Teilneh-menden lernen Elemente zur Strategiedefinition kennen und wissen, welche Möglichkeiten sich hinsichtlich Pro-dukt- und Preisgestaltung bieten. Sie erfahren, welche Rolle Logistik und Supply Chain dabei spielen und was bei der 

Gestaltung glaubwürdiger Kommu-nikationsmassnahmen zu berück-sichtigen ist. Weitere Informationen unter: http://www.zmm.zhaw.ch

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Jagd nach der MurmelAuf Schatzsuche mit dem GPS­Gerät an der frischen Luft: Reich wird man beim Geocaching nicht. Aber immerhin reich an spannenden Erlebnissen und Entdeckungen. Petra Koci

3  / 11 ECOLIFE 33LEBEN

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Die modernen Schatzsucher heissen «sixrows», «mike245», «tiefschürfer» oder «geogümper». Die Schätze von

heute sind meist kleine Tupperware-Boxen oder Filmrollenbehälter und lagern in Baumstümpfen, auf Klettersteigen, in Steinhaufen, unter Eisenbahnbrü­cken und an vielen weiteren ausgefallenen Orten.

Über 1,372 Millionen sogenannter «Caches» sind weltweit versteckt. In den Behältern finden sich nebst einem Logbuch meist nur kleine Dinge ohne besonderen Wert. Denn in erster Linie geht es beim Geocaching um Spannung und Abenteuer und da­rum, Landschaften und Orte zu entdecken, die man auf einem Ausflug wohl eher links liegen gelas­sen hätte.

Elektronische Schnitzeljagd So zum Beispiel das wildere Ufer des Flüsschens Sihl im Kanton Zü­rich. Die Koordinaten «N 47° 12.865 E 008° 34.836» führen die «swiss_geckos» an den Ausgangspunkt der Expedition: Von diesem Parkplatz aus geht es auf Spurensuche nach einer Multi-Cache – einer elektronischen Schnitzeljagd über mehrere Etap­pen. Eine knifflige Sache, denn erst wenn alle Sta­tionen richtig gelöst sind, gelangt man zum Schatz.

Sind die Koordinaten der Stationen im GPS ein­gegeben, die Cache-Beschreibung mit den jeweili­gen Fragen vom Internet ausgedruckt? Gut, es kann losgehen. Das kleine Gerät lotst das Familienteam über einen Spazierpfad und hinein in den Sihlwald. Unter einer Brücke plätschert ein Bächlein über moosbewachsene Steine. Wir sind am ersten Stopp. Ist hier irgendwo eine Tafel, an der sich eine Zahl ab­lesen lässt? Tatsächlich. Also Lösung aufschreiben und weiter. Die Kinder nehmen das GPS-Gerät und führen an. Wie weit bis zum nächsten Rätsel? 387 Meter. 118 Meter. 34 Meter, bald muss es kommen. Da, die Verkehrstafel ist nicht zu übersehen.

Muggel in Sicht Auch die nächste Aufgabe fällt leicht: die Astlöcher an der Sitzbank am Fluss-Ufer zählen. Noch ist die Schatzsuche ein gemütlicher Spaziergang. Die «swiss_geckos» laufen saftigen Lö­wengras­Wiesen entlang, beobachten Enten auf ei­nem Inselchen in der Sihl. Schon naht der nächste Stopp, meldet das GPS-Gerät. Zu dumm, dass ge­nau an der verdächtigen Stelle zwei Personen um­herstreichen. «Hoffentlich schauen uns diese Mug­gel nicht zu», lacht der Expeditionsleiter – als Mug­gel werden im Cacherjargon unbeteiligte Passanten bezeichnet. Endlich trotten sie weiter und wir wer­den kurz darauf auch hier fündig. Etwas weiter flussaufwärts führt eine gedeckte alte Holzbrücke über das Wasser. Was meint Meister GPS? Aha, ab sofort gehts weg vom Spazierweg auf einem alten vergandeten Pfad direkt dem Ufer ent­lang. Dass man dabei dem Bauern nicht durchs Feld

Geocaching – so gehts:Auf geocaching.com meldet man sich kos­tenlos als Mitglied mit einem Benutzernamen an. Die Seite listet – z.B. mit Hilfe von Postleit­zahl oder Land/Region – alle Caches auf. Deren Koordinaten überträgt man an sein GPS­Gerät oder Smartphone. Ge­übtere Cacher können auch eigene Caches verstecken und die Ko­ordinaten/Beschreibun­gen auf die Site stellen. www.geocaching.com

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trampelt, ist Geocacher- Ehrensache. Wir steigen über Baumstämme, schieben Zweige zur Seite, bis wir vor einem kaum mannshohen Tunnel stehen. Tiefdunkel klafft der ehemalige Säumer­stollen, verlangt nach Stirn­lampe und solidem Schuh­werk. Also, Kopf runter und durch. Der Matsch im Dun­kel klebt wie Kaugummi an den Schuhen, «schlumpf schlumpf» tönt es bei jedem

Schritt. Ob es hier Fledermäuse gibt? Die kühle Höhle erzeugt Hühnerhaut. Gut, ist da auch schon das Licht am Ende des Stollens erkennbar.

Murmel gegen Münze Nach zwei Stunden sind alle Rätsel gelöst, sie ergeben zusammen neue Koordinaten.

Sofort füttern wir das GPS-Gerät und marschieren ein paar hundert Meter weiter. Halt, meldet das Navigations­gerät: Null Meter – hier sollte sich irgendwo ein Schatz verstecken. Wir stehen nun wieder auf dem Spazierweg, kein Hinweis, alles unauffällig. «Jetzt müsst ihr zum In­dianer werden», mahnt der Teamführer. «Fangt an, Spu­ren zu lesen: Entdeckt ihr Trampelpfade? Auffällige Steinansammlungen? Löcher in Baumstämmen?» Tat­sächlich, nach dem Anheben von Steinen, nach Griffen in Baumhöhlen und behutsamem Tasten an verborgenen Orten ist mit Hilfe aller Expeditionsteilnehmer der Schatz nach einer Weile geborgen: eine Tupperware-Box, gefüllt mit Kinderspielzeug, einem Mini-Kompass, einem Stift, einer Murmel und einem Logbuch. Wir tra­gen darin Datum und Decknamen ein und legen den Schatz wieder zurück.

Die Ausbeute dieses Nachmittags: eine Glasmurmel gegen eine exotische Münze ausgetauscht. Und die kost­bare Erfahrung gemacht, auf abenteuerliche Weise einen unbekannten Fleck in der Natur entdeckt zu haben.

36 ECOLIFE 3 / 11LEBEN

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Die Forelle vom DachEin junges Schweizer Unternehmen will im glei­chen Wasserbad Forellen züchten und Tomaten ziehen. Und zwar in einem Gewächshaus, das auf dem Flachdach mitten in der Stadt steht. Klingt total gaga. Die Urban Far­mers meinen es aber ernst. Reto Wüthrich

«Guten Tag, mein Name ist Roman Gaus. Ich komme von den Urban Farmers. Wir

würden gerne auf dem Flachdach Ihres Industriegebäu­des Forellen und Gemüse züchten.» So oder ähnlich könnte sich der Jungunternehmer vorstellen, wenn er in Schweizer Städten nach geeigneten Orten für sein Pro­jekt sucht. Denn im Kern geht es beim Start-up-Unter­nehmen Urban Farmers aus Zürich genau darum: auf 500 bis 1500 Quadratmetern grossen Flachdächern, Indus-triebrachen oder ungenutzten Zwischenräumen ganzjäh­rig Gewächshäuser zu betreiben, um dort Fische zu züch­ten sowie Obst, Gemüse oder Salat anzupflanzen.

Natürlich klingt das beim ersten Hinhören utopisch und verrückt. Doch die Urban Farmers sind absolut ernst zu nehmen. Gaus ist Ökonom und war Manager in lei­tenden Positionen verschiedener Industrieunternehmen. Zu den Mitgründern und zum Kernteam gehören ein Wissenschaftler, ein Ingenieur, ein Architekt und ganz grundsätzlich junge Menschen mit beeindruckenden Abschlüssen und Titeln. Und einer gemeinsamen Vision: Mit Urban Farmers wollen sie zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung beitragen, indem sie «unter ökologisch nachhaltigem Ressourceneinsatz lokale Lebensmittel in der Stadt für die Stadtbevölkerung produzieren». So steht es auf der Website. Doch wie sieht die Realität aus?

Es geht um Aquaponic Treffen mit Roman Gaus in einem der bekannten Viadukt-Bogen im Zürcher Kreis 5. Im sogenannten Hub Zürich steht sein Bürotisch. Hier arbeiten unterschiedliche Leute, die zukunftsweisende Projekte anpacken. Sie tun Dinge, die teilweise völlig gaga klingen. Aber die vielleicht morgen die Welt verän­dern. Urban Farmers passt hierher. Beim Gespräch be­stätigt Gaus die Sache mit den Gewächshäusern in der Stadt: Jawohl, wir wollen städtische Farmen betreiben, wo im Winter zum Beispiel Forellen und Nüsslisalat he­ranwachsen, im Sommer Zander, Kräuter, Peperoni, Gurken, Erdbeeren, Bananen oder Melonen.

Hinter dieser Idee steckt eine ebenso komplexe wie clevere Wissenschaft, die an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaft seit 1999 intensiv erforscht wurde: Aquaponic basiert auf den beiden Anbaumethoden «Aquakultur» (Aufzucht von Fischen oder Pflanzen im Wasser) und «Hydroponic» (Aufzucht von Pflanzen im Wasser statt traditionell im Boden) und nutzt dabei die Symbiose der Natur, indem die Nährstoffe aus der Fisch­farm als natürliche Düngemittel für die Aufzucht von Pflanzen verwendet werden.

Garantiert biologisch Wie das technisch genau funktioniert, ist im Internet bestens dokumentiert. Ver­

3  / 11 ECOLIFE 37WIRTScHAFT

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blüffend und gewichtig sind jedenfalls die Vorteile dieses Systems: Gegenüber kon­ventionellen Pflanzenkulturen im Boden verringert sich bei Aquaponic der Wasserbe­darf um mindestens 80 bis 90 Prozent, da das Wasser im Kreislauf zirkuliert und nicht im Boden versickert. Gleichzeitig entstehen durch und durch biologische Produkte, denn der Einsatz von Pestiziden, Fungiziden oder Antibiotika würde den Kreislauf ad absur­dum führen. Der Einsatz von Pflanzen­schutzmitteln ist zum Beispiel absolut ausge­schlossen, da diese Stoffe sonst in die Fisch­zucht gelangen und die Fische schädigen würden. Angesichts dieser Technologie wird schnell einmal klar: Urban Farmers bie­tet keine lustigen Tools für den eigenen Bal­kon. Vielmehr ist jedes einzelne Gewächshaus ein professionelles Kleinunternehmen, das von

einem ausgebildeten Profi geleitet wird. «Wir wollen Urban Farmers jetzt mal etablieren und dann in einem Franchising-Konzept ver­vielfältigen», sagt Roman Gaus. Sein Unter­nehmen soll künftig die Planung, Umsetzung und Inbetriebnahme einer Anlage managen. «Sobald die Produktion jedoch läuft, ziehen

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wir uns zurück und stellen mit technischem Support die Qualität und Wartung der Ur­ban Farm sicher.»

Futuristischer Bauern-hof Okay, das System haben wir also verstanden. Wer aber wird die Zander­filets und Salate aus diesem futuristisch an­

mutenden Stadtbauernhof letzten Endes essen? Simpel ausgedrückt: Jede Urban Farm ist eine Genossenschaft, und wer sich finanziell betei­ligt, kriegt den gesunden Food auf den Teller. Eine Urban Farm von 500 Quadratmetern Fläche wirft jährlich rund 3 Tonnen Fisch und

15 Tonnen Gemüse ab. «Damit können wir 200 Menschen ein ganzes Jahr lang ernähren», rechnet Gaus vor.

Nun wird auch verständlich, weshalb Gaus stets den Spass- und Erlebnisfaktor der Urban Farmers hervorhebt: Eine solche Anlage dient zwar der Ernährung, soll aber immer auch ein Treffpunkt sein, der die Faszination eines urba­nen Gewächshauses auf dem Flachdach in Form von Events, Gastronomie oder Exkursionen für alle erlebbar macht. «Die Leute verspüren heute eine grosse Sehnsucht nach der Natur. Sie wol­len wieder wissen, woher die Lebensmittel stammen, die sie essen», so Gaus. Die urbane Farm füllt diese Lücke. 2012 soll die erste in Basel starten. www.urbanfarmers.ch, www.aquaponic.ch,

www.hubzurich.ch

Roman Gaus referiert über

Aquaponic. Das ist keine

neue Sportart. Sondern die

Möglichkeit, Fisch und

Früchte auf Flachdächern

zu züchten.

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«Klimaschutz inbegriffen» – EgoKiefer vereint Mehrwerte in ihren ProduktenEgoKiefer, die Nr. 1 im Schweizer Fenster- und Türenmarkt, macht mit ihren Innovationen die  Kunden zu Klimaschützern. Die Leistungswerte der MINERGIE®-zertifizierten EgoKiefer Fenster-systeme im  Bereich Wärmedämmung sind wegweisend. Das EgoKiefer Fenster system XL® erfüllt  als erstes Fenster in der Schweiz sogar die strengen MINERGIE-P®-Auflagen. Bei all ihren Fenstern und Haus türen legt  EgoKiefer ein spezielles Augenmerk auf den Bereich Klimaschutz. Dank her-vorragenden Wärmedämmwerten wird im Verlauf der Lebensdauer deutlich mehr Energie einge-spart, als für die Produktion, Aus lieferung und Montage   aufgewendet wird. Zum Kundenservice von EgoKiefer gehört  die neue Internet-Plattform www.energy-and-more.ch. Diese bietet Hausbesitzerinnen und Hausbesitzern wichtige Infos rund ums Energiesparen.  Für den Bereich Fenster und  Türen ist EgoKiefer seit Anfang 2010 exklu  siver Leading Partner von MINERGIE®. Alle Fenstersysteme von EgoKiefer sind MINERGIE®-zertifiziert. Die EgoKiefer Kunststoff- und Kunststoff/ Aluminium-Fenster XL® sind die ersten MINERGIE-P®-zertifizierten Fenster der Schweiz. Dass sich Klimaschutz und Design hervorragend kombinieren lassen, beweist eben dieses XL®-Fenster mit der erfolgreichen Nomina tion für den Designpreis der Bundesrepublik Deutschland 2011. EgoKiefer, Fenster + Türen, cH-9450 Altstätten, Tel. +41 71 757 33 33, [email protected], www.egokiefer.ch

Wellenrot  Infrarot- HeizsystemeSeit 5 Jahren bietet Wellenrot Infrarot-heizungen verschiedener Hersteller an. Das Angebot umfasst 6 führende Ge-rätelinien, vorwiegend aus deutscher Produktion. Das gesamte Angebot fi nden Sie unter: www.wellenrot.ch.

Das Design und die Multifunktiona lität der IR-Heizungen hat in den letzten zwei Jahren sehr viel dazugewonnen. Gestochen scharfe und farbechte Bil-

der auf Glasheizplatten, klare Spiegel, nachträglicher Druck auf Heizungen in Metall-Ausführung, Wandtafel-heizungen, Rahmen nach Wunsch, Farben nach Wunsch … Die IR-Heizungen können als  dekorative Elemente in  die Räume integriert werden.Uber die Effizienz und die Umweltverträglichkeit der elektrischen Direktheizungen gibt es hunderte von be-geisterten Wellenrot-Kunden. Kein Heizsystem kann  es mit der IR-Heizung aufnehmen. Die Energie, die ver-ausgabt wird, um ein anderes Heizsystem zu produ-zieren, ist unvergleichlich viel höher als der Produktions-aufwand der IR-Heizungen.  Die Frage ist immer: «Was bleibt unter dem Strich?» und da kann auch eine Wärme-pumpe nicht mithalten.Die Zukunft gehört der Elektrizität, nicht nur in der  Mobilität sondern auch im preisgünstigen und umwelt-schonenden Beheizen der Niedrigenergiehäuser.

LehmColor von HAGA  in neuen Farben erhältlichDie HAGA AG befasst sich seit mehr als 50 Jahren mit Lehmbaustoffen und Lehmfarben. Auf vielfachen Kun-denwunsch bietet HAGA jetzt neu LehmColor in ver-schiedenen, auch sehr intensiven Farbtönen an. Für die naturfarbige Wandgestaltung setzt der Handwerker am besten Farblehmputze, farbige Tonerde, natürliche Lehmfarbtöne oder Erdfarbpigmente ein. Für eine farbi-ge Oberflächengestaltung hat HAGA die LehmColor Farbkollektion erweitert. Neu sind die Farbtöne Orient, Kamille, Curry, Pflaume, Terracotta, Mauve, Caramel, Marron, Ocean, Linde und Mohn erhältlich. Mit ver-schiedenen Mischverhältnissen mit Offwhite bietet die-se Farbkollektion vielfältige Variationen. Die Farben bleiben über Jahre hinweg lebendig und kräftig. Lehm-baustoffe von HAGA sind ein Garant für qualitativ hoch-stehende Produkte. Die Auswahl an Lehmprodukten entspricht den Bearbeitungsmethoden für Wände, De-

cken und Böden – mit oder ohne Farbe. Das Sortiment um-fasst Lehm-Grundputze, Mör-tel und Deckputze oder Lehm-Color-Streichputz. Natürliches Bauen ist zukunftsweisend. 

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40 ECOLIFE 3 / 11EcOMARKT

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Klimaschutz inbegriffen.

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Am Forum ö 2011 vom 12. und 13. Mai im Kloster­

gut Paradies, Schaffhausen, disku­tierten über 150 VertreterInnen von Öbu­Mitgliedunternehmen über die Rollenverteilung zwi­schen Staat und Wirtschaft. Un­ter anderem referierte alt Bundes­rat Moritz Leuenberger über die «Nachhaltigkeit der Politik der Nachhaltigkeit», ferner wurde Chris tian Hunziker, CEO von Hunziker Partner AG in Winter­thur, als neuer Präsident der Or­ganisation gewählt.

«Wie viel Staat für eine nachhal-tigere Wirtschaft?» Eröffnet wurde die Tagung zum Thema: «Wie viel Staat für eine nachhaltigere Wirtschaft?» mit dem Referat «Wie nachhaltig ist die Politik der Nachhaltigkeit» von alt Bundesrat und neugewähltem Implenia-Verwal­tungsrat Moritz Leuenberger. Er erklärte, dass man sich, ohne es explizit zu definieren, einer ökologischen Steuerre­form annähert. So sind die einzigen neuen «Steuern», die in den letzten Jahren in der Schweiz eingeführt wurden, die LSVA, der Klimarappen und die CO2­Abgabe.

Am Freitagmorgen präsentierten die ReferentInnen verschiedene Vorstellungen von Aufgabenteilung zwischen Staat und Wirtschaft. Für René Buholzer, Leiter Public Policy der Credit Suisse, sind allfällige Regulierungen, Be­rechenbarkeit und Wettbewerbsneutralität von eminenter Bedeutung. Zudem sei es wichtig, die Wirtschaft inter-national zu koordinieren. Aus der Sicht von Hans Ruedi Schweizer, Unternehmensleiter der Ernst Schweizer AG, braucht es einen Mix aus Lenkungsabgaben und markt­wirtschaftlichen Instrumenten, um die externen Kosten zu internalisieren. Ebenso können Belohnungen, Förderbei­träge, Informationskampagnen sowie Bildung und For­schung nachhaltige Auswirkungen haben. Für Martin Hu­ber, Verwaltungsratspräsident der Georg Fischer AG, ste­hen nachhaltige Innovationen im Produktebereich im Mit­telpunkt. Der Staat soll sich darauf beschränken, realistische Ziele zu setzen und faire Rahmenbedingungen für alle zu schaffen.

Im Anschluss an die unternehmerischen Redner ka­men Monika Bütler, Professorin für Volkswirtschafts­

lehre und geschäftsführende Di­rektorin des Schweizerischen Instituts für Empirische Wirt­schaftsforschung (SEW) an der Universität St. Gallen, und Lucas Bretschger, Ökonomie­professor an der ETH Zürich, zu Wort. Monika Bütler befürwor­tet eine langsame Einführung von sinnvollen regulierenden Mass­nahmen wie Lenkungsabgaben mit transparenter Rückerstat­tung. Lucas Bretschger präsen­tierte Modellresultate die besa­gen, dass die Schweizer Wirt­schaft mit einer ambitionierten Energie­ und Klimapolitik wei­terhin wachsen kann. Im Ver­gleich zu einer Entwicklung ohne Klimawandel und ohne Energie­knappheit verursacht die Ener­gie­ und Klimapolitik moderate, aber nicht vernachlässigbare Kosten.

Am Nachmittag stellte Michael Skou Andersen, tätig für die Europäische Umweltagentur EEA und Professor für politische Ana­

lysen an der Aarhus-Univer si tät in Kopenhagen, das CO­METR-Projekt vor, in dem verschiedene Ansätze von CO2-Lenkungsabgaben in sechs europäischen Ländern verglichen werden. Es zeigte sich, dass jene Länder mit den höchsten Steuersätzen die grössten Reduktionen bei Brenn- und Treibstoffen erreichten. Ausserdem seien die negativen Effekte für energieintensive Branchen dank diverser Ausnahmeregelungen und Effizienzgewinnen moderat.

Nach drei weiteren Referaten von Markus Koschenz, Implenia, Joanna Hafenmayer, Microsoft, und Cornelia Diethelm, Migros, diskutierten die TeilnehmerInnen in Workshops weiter. Vor dem Apéro wurde in einem le­bendigen Jekami über die Hauptargumente einzelner Aspekte zur ökologische Finanzreform abgestimmt. Eine klare Mehrheit der Anwesenden sprach sich persönlich für eine Ökologisierung des Steuersystems aus, was viel Grund zur Hoffnung auf eine kreative grüne Wirt­schaftszukunft gibt.

Öbu, das Netzwerk für nachhal tiges Wirt schaft en in der Schweiz,

ist Thinktank für Umwelt-, Sozial- und Manage ment themen. Die

Öbu realisiert unternehmensspezifische und wirtschafts politische

Projekte und fördert den Erfah rungs aus tausch zwischen den gut

350 Mitgliedsunternehmen. Öbu, Sabi-

na Döbeli, co-Geschäftsleiterin,

[email protected],

Telefon 044 364 37 38

3  / 11 ECOLIFE 41PUBLIREPORTAGE

Forum ö Wie viel Staat für eine nachhaltigere Wirtschaft? Sabina Döbeli

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42 ECOLIFE 3 / 11PUBLIREPORTAGE

Neben einem Geschäftsbericht veröffentlichen immer mehr Unternehmen auch Infor­

mationen über ihre Nachhaltigkeitsleistung. Die Qualität dieser CSR­ oder Nachhaltigkeitsberichte ist allerdings sehr unterschiedlich: Im schlechtesten Fall erschöpfen sie sich in leeren PR-Floskeln, im besten Fall setzen sie eine kontinuierliche Verbesserungsspirale in Gang und unterstützen Unternehmen auf dem Weg zu einer nach­haltigeren Leistungserbringung.

Der Nachhaltigkeitsberichterstattung wird immer grössere Bedeutung zugemessen, und in Ländern wie Frankreich und Schweden ist sie bereits vorgeschrieben. Auch in der Schweiz ist das Thema aktuell: Gegenwär­tig ist eine Motion im Nationalrat hängig, die die Be­richterstattung über Umwelt-, Sozial- und Governance-Aspekte ins Schweizer Börsenreglement integrieren will. Auch wenn sich die Berichterstattungspflicht auf gesetzlicher Ebene momentan kaum durchsetzen wird, so erwarten viele Stakeholder dennoch, dass Unterneh­

men ein ganzheitliches Bild ihrer Tätigkeit vermitteln und zeigen, welche Auswirkungen ihr Handeln auf Um­welt, Umfeld und Lieferkette hat.

Die Forderung nach mehr Transparenz über die Fol­gen der unternehmerischen Tätigkeit hat verschiedene Gründe. Zum einen haben sich viele Unternehmen in den letzten Jahrzehnten zu global tätigen, mächtigen und stark vernetzten Akteuren entwickelt, deren Han­deln im Falle von Misswirtschaft oder Unfällen potenzi­ell enorme ökologische und gesellschaftliche Auswir­kungen haben kann. Zum anderen unterhalten heute die meisten Unternehmen Geschäftsbeziehungen mit Liefe­ranten in unterschiedlichsten Ländern. Die Produkti­onsbedingungen in diesen weltumspannenden Wert­schöpfungsketten sind jedoch oft nicht mit den hiesigen Standards vergleichbar, und Unternehmen können sich mit Themen wie Kinder- oder Zwangsarbeit konfron­tiert sehen.

Dem zunehmenden Legitimationsdruck begegnen immer mehr Unternehmen mit der Veröffentlichung ei­nes Nachhaltigkeitsberichts. Der Wert dieser Berichte muss allerdings kritisch hinterfragt werden. Oft sind die Berichte zwar gut gemeint, erschöpfen sich aber in an­ekdotischen Schilderungen von Einzelinitiativen, wo­hingegen ein systematischer Zugang zu den sozialen und

ökologischen Auswirkungen und eine strategische Ein­bettung des Themas fehlen. Qualität und Wert solcher Berichte können jedoch erheblich gesteigert werden, wenn sie in einem strukturierten Prozess erarbeitet wer­den, wie ihn z.B. die Global Reporting Initiative (GRI) entwickelt hat. Die regelmässige Zusammenstellung von Informationen und Indikatoren zu sozialen und ökologi­schen Themen initiiert im Unternehmen eine Diskus sion darüber, was Nachhaltigkeit für das Un terneh men über­

haupt bedeutet. Welche Themen sind wichtig für ein Unternehmen und seine Stakeholder? Gibt es unterschiedliche oder übereinstimmende Er­war tungen? Wie sind die verschiedenen Er war­tun gen zu gewichten? Die Auseinandersetzung mit solchen Fragen führt dazu, dass ein Bewusst­

sein für Nachhaltigkeitsthemen entwickelt wird und diese systematischer gemanagt werden.

Mit einem systematischen Berichtsprozess erhält ein Unternehmen ein Instrument, mit dem die eigenen Stär­ken und Schwächen im Nachhaltigkeitsbereich heraus­gearbeitet werden können. Dr. Irène Perrin ist Senior consultant

bei BSD consulting; Peter Teuscher ist Geschäftsführer bei BSD con-

sulting. BSD consulting ist eine international tätige, auf Nachhaltig-

keitsthemen spezialisierte Unternehmensberatung. Sie unterstützt

Organisationen aller Art bei der Entwicklung und Umsetzung von

Nachhaltigkeitsstrategien und der Kommunikation darüber. BSD con-

sulting ist zudem zertifizierter Trainingspartner der Global Reporting

Initiative (GRI) sowie GRI-Datenpartner für die Schweiz.

sanu-WeiterbildungZusammen mit BSD Consulting bietet sanu | bildung für nachhaltige ent wick lung ein von  der Global Re-porting Initiative (GRI) zertifiziertes Training an, in dem das nötige Wissen vermittelt wird, um einen an GRI  orientierten Nachhaltigkeitsbericht zu erstellen. Die nächsten Kurstermine sind der 24. bis 25. August 2011 und 26. bis 27. Oktober 2011. Weitere Informatio-nen unter www.sanu.ch.

Der Nachhaltigkeitsbericht – mehr als nur ein Kommunikationsinstrument Die Kommunikation über die gesellschaftlichen und ökologischen Aus­wirkungen von Unternehmen gewinnt an Bedeutung. Dr. Irène Perrin, Peter Teuscher

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Die beste Nachricht zuerst: Richtig angepflanzt, platziert und ge­

pflegt, gedeiht trotz fehlendem Gartenbeet fast alles erfolgreich, in gewissen Fällen gar auf engstem Raum. Kartoffeln beispielswei­se lassen sich dank eines speziellen Topfes nicht nur platzsparend anpflanzen, sondern ebenso unkompliziert ernten. Salat wiede­rum beansprucht in der Breite etwas Platz, gelingt jedoch im schönen Holzkistchen auch auf dem Fensterbrett vor der Küche.

Verraten tut uns all dies Ninja Schönig. Sie hat zu Hause eine Birke auf dem Balkon stehen – «funktioniert problemlos, vielleicht, weil Birken in freier Wildbahn selbst vor Regenrinnen nicht haltma­chen», – und ist bei der Wyss Samen und Pflanzen AG für die neue Geschäftseinheit «GartenLaden» verantwortlich.

Wachsende Lust Vorerst zwei solche Läden wurden diesen Frühling eröffnet. Einmal in Biel, einmal in Bern. Weitere sollen folgen. Sie holen die immer zahlreicher werdenden Stadtgärtnerinnen und -gärtner dort ab, wo sie wohnen, sind bequem mit Velo oder ÖV erreichbar und richten ihr Angebot mit Saisonalem und Regionalem auf die wachsende Lust am «Urban Gardening» aus. Dass es sich hierbei um mehr als einen kurzfristigen Trend

Ein Hoch aufs Stadt­gärtnernDer Nutzgarten erobert Küchenbalkone und Dach­terrassen. ecoLife hat bei Pflanzenexpertin Ninja Schönig vom «GartenLaden» nachgefragt, was wo unter welchen Umständen am besten gedeiht. Karin Hänzi

Hier kaufen Urban Gardeners ein: Den «GartenLaden»

gibt es vorerst in Biel und Bern.

«Wichtig ist ein sonniger

Standort. Peperoni,

Basilikum, Schnittlauch

und Petersilie bevorzugen

zudem ein windstilles

Plätzchen.»

handelt, davon ist Remo Vetter, Gartenphilosoph und Au­tor des Buches «The Lazy Gardener», überzeugt: «Der Bezug zur Natur wird wieder wichtiger, eine Alternative zu Supermarkt und langen Transportwegen ebenfalls. Da kommt ein Nutzgarten, der sich mit etwas Kreativität bereits auf wenigen Quadratmetern Balkon realisieren lässt, genau richtig.»

Ein Platz an der Sonne Entscheidend sei für Kräu­ter, Gemüse und Früchte ohnehin nicht der Platz, so Ninja Schönig. «Wichtiger ist ein sonniger Standort.» Ohne Sonne werde es mit hauseigenen Tomaten, Zuc­chetti, Salaten, Kartoffeln, Beerensträuchern, Obstbäum­

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IMPRESSUMecoLifeDas Schweizer Magazin für Nachhaltigkeitwww.eco-life.info

VerlagProfilePublishing GmbHPfadacher 5, 8623 WetzikonTel. +41 (0)43 488 18 [email protected]

Roger Meili, [email protected] Stich, [email protected]

chefredaktorReto WüthrichTel. +41 (0)79 414 69 [email protected]

Redaktionelle Mitarbeit an dieser Ausgabe Karin Hänzi Petra KociFabrice MüllerDaniela Schwegler

Gestaltung und ProduktionKarin [email protected]

DruckvorstufeKüenzi und Partner8135 Langnau / Zürich 

LektoratNadya Dalla Valle 8047 Zürich

Druckdierotationsdrucker73730 Esslingen

FotosGerhard Krischker (Cover/S. 0–0)Dave Brüllmann (S. 00)Bruno Eberli  (S. 15)Geo Ch.Grossmann (S. 20)Alex Buschor (S. 28)Urban Farmers (S. 38-39)i-works/amanaimagesRF (S. 42) power Basel AG (S. 16)Getty:Antony Edwards (S. 18)Alex Buschor (S. 30)Geir Pettersen (S. 31)Reinhard Dirscherl (S.37)

InserateMediaforce AG Yves Heutschi, AnzeigenleitungWebereistrasse 47 8134 AdliswilTel. +41 (0)44 772 22 77Fax +41 (0)44 721 19 01

AbonnementecoLife erscheint  sechsmal jährlich Einzelpreis Fr. 6.50Jahresabonnement Fr. 30.–(Ausland: plus Portokosten)

Bestellungen Tel. +41 (0)43 488 18 [email protected]. 978-3-905989-06-9

©ProfilePublishing GmbH, 8623 WetzikonNachdruck und elektronische  Wiedergabe nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags.

ecoLife übernimmt keine Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte, Bilder und Datenträger aller Art.

chen sowie Salat- und Teekräutern schwierig. «Peperoni, Basilikum, Schnittlauch und Petersilie bevorzugen zu­dem ein windstilles Plätzchen. Durchlässige Erde und Langzeitdünger gehören überall dazu.»

Für alle etwas hält die Blumenwelt bereit. «Schatten­liebende Stauden sind zum Beispiel Eisenhut, Beeren­klau, Duftveilchen und Funkien. Letztere mögen den Balkon sogar lieber als den Garten, weil sie hier weniger Schnecken ausgesetzt sind.» Sonnenbalkone wiederum lassen sich mit Gräsern, Chinaschilfen, Prachtscharte, rotem Sonnenhut und Steppenkerze in ein Blütenpara­dies verwandeln. Nicht unterschätzen dürfe man über­dies den Einfluss der Sonnenstore, hält die Pflanzen-expertin fest: «Auch in Hitzezeiten sollte diese zumindest über Nacht hochgezogen werden. Gestaute Luft erhöht das Pilzrisiko.» Wyss Gartenladen: Moserstrasse 14b, 3013 Bern und

Silbergasse 42, 2500 Biel. www.wyss-blumen.ch

Gutes für den StadtgartenTomaten-Saatgut «Cherry Rot» ist eine ertragreiche Sorte  mit kleinen, roten Tomaten von besonders  aromatischem und  süssem Geschmack. Für Topfkultur auf dem Balkon geeignet.  Fr. 2.40/Tüte

Mobil gärtnern Die Pflanzengefässe von Bacsac sind aus robustem, reiss- und abriebfestem Geotextil, dazu leicht, luft- und wasser-durchlässig, und sie können dank fest vernähten Tragegriffen samt Inhalt problemlos verschoben werden. Im Winter zusammenfalten und irgendwo verstauen. Erhältlich in verschiedenen Formen und 

Grössen. Fr. 59.– (hier die Version 40x40 cm/50 Liter)

Treibhäuschen Das Tomatentreibhäuschen für die Anzucht  von Tomatensetz-lingen. Mit 16 Quelltabs Ø 50 mm, 25 x 25 x 8 cm. Fr. 19.90. Die Produkte wurden vom «GartenLaden» in

Bern und Biel ausgewählt. U.a. dort gibt es sie auch zu kaufen.

44 ECOLIFE 3 / 11UMWELT

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3  / 11 ECOLIFE 45VORScHAU

Gefallen wir Ihnen?Mehr ecoLife gibts im September 2011Autsch! Uff! Iiih! ecoLife nimmt Sie mit zum Barfuss­wandern. Keine Bange. Das tut gar nicht so weh. Sondern ist äusserst gesund.

Mmmmmmh! Brot selber zu backen macht Freude und schmeckt ausgezeichnet. Doch wo gibt es noch Mühlen, die Bio­Mehl verkaufen?

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46 ECOLIFE 3 / 11PERSÖNLIcH

«Der WWF hinterlässt positive Spuren

auf diesem Planeten. Ohne unse­ren Einsatz in über hundert Län­dern wären der Pandabär, das Nashorn oder der Orang­Utan vielleicht schon ausgerottet. Mich für den Erhalt der Natur mit ihren wunderbaren Tier­ und Pflanzenarten einzusetzen, ist denn auch das Schöne an meiner Arbeit als Geschäftsführer des WWF Schweiz.

Unser Ziel muss es sein, künftigen Generationen eine Welt mit mindestens gleich guten Lebensgrundlagen zu hinterlassen, wie wir sie heute haben. Das heisst, dass wir nicht mehr Res­sourcen verbrauchen, als die Welt laufend nachzuproduzieren vermag. Im Moment lebt die Erdbevölkerung auf Kredit, indem sie mehr Rohstoffe verbraucht. Doch der Planet wächst nicht. Für einen nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen wird der Westen darum seinen Verbrauch reduzieren müssen. Das heisst nicht, dass wir zurück in die Höhle und den modernen Komfort aufgeben müssen. Aber wir müssen vermehrt auf Energieeffi­zienz und auf erneuerbare, umweltverträgliche Energien set­zen wie zum Beispiel die Solarenergie.

Das schont auch das Klima. Und den Klimaschutz schreibt der WWF besonders gross im Jahr seines 50. Jubiläums. Unser Augenmerk gilt vor allem aufstrebenden Wirtschaftsmächten wie China mit ihren rasanten Wachstumsraten. Die Leute in den

dortigen Städten haben bereits einen modernen Lebensstil. Aber in gros sen Teilen des Landes ist die Bevölkerung noch sehr arm und ringt zum Teil sogar um Nahrung. Also strebt sie einen höheren Lebens standard an. Soll das Land mit den 1,3 Milliarden Menschen nachhaltig wachsen, ist es wichtig, die Entwicklung von Anfang an in eine gute Richtung zu lenken. Die Natur soll genutzt, aber nicht übernutzt, und die Güter möglichst im eigenen Land produziert werden. Die Entwicklung darf nicht so verlaufen wie im Westen, wo wir einen ökologischen Fussab­druck von 2,5 und mehr Planeten haben. Das geht nicht auf.

Ich persönlich versuche meinen Ressourcenverbrauch so tief wie möglich zu halten. Wir haben Sparlampen daheim. Wir lassen die Wäsche trocknen und tumblern sie nicht, wir schal­ten die Geräte aus, damit sie keinen Standby­Verbrauch haben.

Wir heizen nicht über 20 Grad, wir ha­ben kein Auto, sondern benut zen den öffentlichen Verkehr, wir fliegen mög­lichst wenig. Ich esse nicht sehr viel Fleisch, weil das besser ist fürs Klima, denn die Fleisch­Produktion ist ext­rem energieintensiv. Mit andern Wor­ten: Ich versuche, im Alltag das zu tun, was möglich ist, ohne dass ich mich deswegen eingeschränkt fühle. Im

Gegenteil: Ich habe ein gutes Gefühl dabei, wenn ich mich ver­nünftig verhalte. Auch mit meinen eigenen Kräften versuche ich nachhaltig umzugehen. Ich sitze jeden Morgen 25 Minuten komplett still. Das gibt mir die Konzentration für den Tag.

Dass auch in der Schweiz der nachhaltigere Weg möglich ist, zeigt die Zusammenarbeit des WWF mit der Wirtschaft: zum Beispiel mit Migros, Coop, Möbel Pfister, Swisscom oder Ikea. Je nachhaltiger die Wirtschaft ihr Angebot gestaltet, desto weni­ger müssen wir als Umweltschutzorganisation die Konsumen­tinnen und Konsumen ten sensibilisieren. Darum wäre das Schönste, was uns passieren könnte, dass wir uns dereinst sel­ber überflüssig machen und im Lauf der nächsten 150 Jahre auflösen könnten.

Bis wir so weit sind, bleiben wir am Ball. Auch politisch, wo sich alle Parteien engagieren müssen, um gute Umweltbedin­gungen zu schaffen. Denken Sie an die Festlegung der Grenz­werte bei Feinstaub, Lärm oder beim Ausstoss von CO2. Ich bin Mitglied der FDP. In einer bürgerlichen Partei zu sein ist ein Vor­teil, weil ich versuchen kann, die Partei für Umweltanliegen zu motivieren.» www.wwf.ch, www.footprint.ch

Hans-Peter Fricker ...... ist 62 Jahre alt und seit 2004 Geschäfts-leiter des WWF Schweiz (260 000 Mit-glieder, Jahresbudget ca. 50 Mio. Franken, 135 Angestellte). Dieses Jahr feiert der WWF Schweiz seinen 50. Geburtstag.

«Ich sitze jeden Morgen komplett still»Aufgezeichnet von Daniela Schwegler

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«Schweiz aktuell im Wald»

Die Hüttenbauer4. bis 23. Juli, 19.00 Uhr, SF 1www.wald.sf.tv

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