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bewusst schön leben 5/11 CHF 6.50 Das Schweizer Magazin für Nachhaltigkeit 9 7 7 1 6 6 2 3 0 8 1 0 0 1 0 5 / Oktober 2011 www.eco-life.ch eco life Kluger Fischer Unterwegs mit Paolo Fanciulli Alter Glanz Der Vintage- Trend hält sich wacker Archaisch wohnen Die Rückkehr des antiken Holztisches Der Dirigent im Rebberg Christoph Rehli – zwischen Sinfonie und Önologie

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Das Schweizer Magazin für Nachhaltigkeit

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bewusst schön leben

5 /11 CHF 6.50Das Schweizer Magazin

für Nachhaltigkeit

9 771662 308100

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5 /

Okt

ober

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ecolife

Kluger Fischer Unterwegs mit Paolo Fanciulli

Alter Glanz

Der Vintage- Trend hält sich

wacker

Archaisch wohnen

Die Rückkehr des antiken Holztisches

Der Dirigent im RebbergChristoph Rehli – zwischen Sinfonie und Önologie

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Blütenzart für Haut und Haar.

Mandelblütenpflege: Das Beste aus der Natur.Pflanzen und deren Extrakte spielen seit jeher eine grosse Rolle bei der Pflege gesunder und problematischer Haut. Hohe Qualitätsansprüche und ausgefeilte Rezepturen sind für den Erfolg der Kneipp Mandelblütenlinie verantwortlich. Reines, natürliches Mandelöl pflegt sensible und trockene Haut und wirkt auf-bauend, nährend und regenerierend. Kneipp ergänzt die beliebte Mandelblü-tenlinie aus 16 Gesichts- und Körperpflegeprodukten neu mit einem intensiv pflegenden Shampoo für trockenes und strapaziertes Haar. Kneipp gibt’s in Ihrer Migros. www.kneipp-schweiz.ch

Neu

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Ich bin schwindelfrei. Ich bin mutig. Ich bin geländetauglich. Mit anderen Worten: Ich erfülle

die Voraussetzungen, um im Urnerland mit einer Seilbahn zu fahren. Denn hier ist Seilbahnfahren

noch ein Spektakel, ein Erlebnis, ein Naturwunder. Für viele auch: eine Mutprobe.

Sie denken jetzt womöglich, ich würde übertreiben. Aber dann tippen Sie doch mal im Internet

die Adresse www.seilbahnen-uri.ch ein, und schauen Sie sich den wunderbaren Urner Seilbahn-

führer etwas genauer an. Achten Sie ganz besonders auf die Bilder der Seilbahnkabinen und auf

die Anzahl Höhenmeter im Verhältnis zur Fahrzeit. Und? Dagegen ist doch der Silver Star in Rust

ein Schlafwagen.

Wahrlich, es gibt kaum etwas Atemberaubenderes als Seilbahnfahren im Kanton Uri. Zuerst

verschlägt es Ihnen den Atem auf der Fahrt, falls Sie so mutig sind, dabei die Augen offen zu halten

(und sogar noch nach unten zu blicken!). Und dann verschlägt es Ihnen den Atem, wenn Sie

oben aussteigen und sehen, wo Sie die Seilbahn hingeschaukelt hat.

Erst kürzlich habe ich den Nervenkitzel wieder erlebt: drei Seilbahnen in zwei Tagen. Am ersten

Tag mit Familie von der Talstation Brügg auf dem Gemeindegebiet Bürglen via Mittelstation

Eierschwand auf das 1730 Meter über Meer gelegene Ruogig. Das ist wie ein Trip in eine andere

Welt. Unten die hektische Betriebsamkeit des Urner Hauptortes Altdorf. Dann die Fahrt in

kleinen, engen Kabinen – und selbstverständlich steigt ein 86 Jahre alter bärtiger Älpler mit Tabak-

pfeife zu. Oben: frische Bergluft, gemütliche Wanderwege, Steinbrocken zum Klettern, lauschige

Alpstubli und ein Panorama für die Götter.

Am zweiten Tag in der Vierergondel von Erstfeld auf den Schwandiberg. In der Kabine sitzt sichtlich

angespannt ein Wanderer. Er möge die Berge hier, die Menschen, ihren Dialekt, alles, erzählt er.

Bloss die Seilbahnen seien der pure Horror. Er wandert ins Maderanertal. Ich zur Alp Ronen, hoch

auf den Bälmeten und auf der anderen Seite hinunter aufs Haldi, die Sonnenterrasse mit

Tiefblick. Von dort führt die Seilbahn ins Tal nach Schattdorf. Die Kabine hat Platz für 15 Personen.

Ein aussergewöhnlicher Luxus.

Ich lege Ihnen einen Herbstausflug ins Urnerland ans Herz. Schön, wurden diese alten Seilbahnen

erhalten. Sie führen ins Glück. Auch wenn unterwegs etwas Horror lauert.

Reto Wüthrich,

Chefredaktor «ecoLife»

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Horror am Schwandiberg

Blütenzart für Haut und Haar.

Mandelblütenpflege: Das Beste aus der Natur.Pflanzen und deren Extrakte spielen seit jeher eine grosse Rolle bei der Pflege gesunder und problematischer Haut. Hohe Qualitätsansprüche und ausgefeilte Rezepturen sind für den Erfolg der Kneipp Mandelblütenlinie verantwortlich. Reines, natürliches Mandelöl pflegt sensible und trockene Haut und wirkt auf-bauend, nährend und regenerierend. Kneipp ergänzt die beliebte Mandelblü-tenlinie aus 16 Gesichts- und Körperpflegeprodukten neu mit einem intensiv pflegenden Shampoo für trockenes und strapaziertes Haar. Kneipp gibt’s in Ihrer Migros. www.kneipp-schweiz.ch

Neu

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FOKUS FOOD8 DerDirigentimRebberg Christoph Rehli dirigiert Sinfonieorchester. Und er macht

in der Toskana eigenen Biowein. In «ecoLife» erzählt er über diese zwei Welten – und was sie verbindet.

14 DerbesteKäsederSchweiz Für den Andeerer Traum gehen einige meilenweit. Zum Beispiel

bis in die Dorfkäserei von Andeer. Dort macht Maria Meyer den vielleicht besten Käse der Schweiz. Aber das ist noch nicht alles ...

18 FischenmitPaolo Das Fischerboot von Paolo Fanciulli tuckert irgendwo auf

dem Tyrrhenischen Meer. Manchmal sind Gäste mit dabei, die wissen wollen, wie er zum mutigen Schützer der Küstengewäs-ser vor dem Naturpark der Maremmen geworden ist.

24 LangsamerGenuss Es gibt Dinge, die darf man nicht schnell essen. Sondern

muss sie still und langsam geniessen. «ecoLife» hat einfach mal drei davon herausgepickt. Mmmmh!

ecoThemen

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LEBEn26 Guteingeseift Astrid Nigg hatte genug von diesen chemischen Schaum -

bolzen. Also begann sie, selber Seife herzustellen. Naturseife, um genau zu sein. In ihrem Kurs kann man das auch lernen.

28 DasarchaischeZuhause Auf einmal wollen alle wieder so einen dicken, schweren,

antiken Holztisch im Esszimmer haben. Micasa-Chef Matthias Wunderlin über authentische Wohntrends und Naturmate-rialien.

30 Upcycleyourlife! Die einen nennen es «Shabby Chic», die anderen «Vintage».

Jedenfalls ist das Upcyclen alter Gegenstände nach wie vor sehr beliebt. So sehr, dass sogar alte Hotels wieder florieren.

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8 TraubensindMusik: Auf den ersten Blick hat ein Sinfonieorchester rein gar nichts ge-meinsam mit einem Rebberg in der Toskana. Christoph Rehli vereint diese beiden Welten auf sich. Und sieht Parallelen.

42 Schwarzistgrün: Der Schwarzwald wird von uns Schweizerinnen und Schweizern oft unterschätzt. Dabei ist die Urlaubsregion eine Pionierin in Sachen Ökotourismus.

30 Altistneu: Nennen Sie es «Vintage». Nennen Sie es «Shabby Chic». Oder formulieren Sie: «Upcycling statt Recycling». Fakt ist: Das Alte in neuem Style zu verkaufen, liegt im Trend. Egal, ob es um Hotels oder Mode geht. Das Gute: Diese Trend ist «öko».

WIRTSChAFT32 ClevereTüten Der Muntermacher der Natur boomt: Weltweit werden immer

mehr Milchprodukte konsumiert. Doch damit wächst auch der Müllberg. Jetzt sind innovative Verpackungen gefragt. «ecoLife» hat bei Tetra Pak nachgefragt, wie die Tüte der Zukunft aussieht.

36 WiegrünsinddieEmergingMarkets? Die Entwicklung in den Schwellenländern lässt die Herzen der

Investoren hüpfen. Doch darf man in China & Co. investieren? Kippt man damit nicht das grüne Gewissen auf die Müllhalde?

UmWELT42 GoldenerHerbstimgrünenSchwarzwald Selbst der Schwarzwald wird im Herbst farbig. Und grün ist

die beliebteste Ferienregion Deutschlands sowieso schon: Die Gegend um Freiburg im Breisgau ist ein Öko-Vorzeigeobjekt.

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42SERVICE3 Editorial

Horror am Schwandiberg

6 ecoTicker Ein paar Dinge, um bewusst schön zu leben

45 Vorschau/Impressum

46 Persönlich Sarina Arnold, Model

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6 ECOLIFE 5 / 11ECOTICKER

Delphin mit ElektroantriebDer Basler Michael Kutter war 1991 einer der ersten, die an einem Pedelec getüftelt haben – heute bekannt als E-Bike oder Elektrovelo. Jetzt startet der Erfinder mit dem serienmässig produzierten Modell Dolphin Express durch. Kutters Dolphin ist schnell, stark, elegant und überwindet locker Distanzen von über 100 Kilometern. Der Dolphin Express hat nach Kutters An-gaben die grössten Energiereserven aller serienmässig pro-duzierten E-Bikes der Schweiz. Dank dieser enormen Kapazität und Kutters patentiertem Antriebssystems hängte am Berg selbst ein untrainierter «Kassensturz»-Testfahrer den mehr-fachen Weltmeister im Zeitfahren, Fabian Cancellara, schlicht-weg ab. Der Erfolg der Dolphin-E-Bikes geht auf Kutters Weit-

sicht und eine klare Vision zurück: eine neue Art der Fortbe-wegung zu schaffen und die Mobilität der Zukunft zu verän-dern. www.dolphin-ebike.ch

Neuer Shop mit 320 lokalen WeinperlenMit der Marke Divino haben die Weinkellereien des Lebensmittel-Detailhändlers Volg vor eini-gen Jahren eine neue Vertriebslinie geschaffen. Der Schwerpunkt liegt auf einer grossen Aus-wahl an lokal produzierten Weinen, ergänzt mit schönen Tropfen aus Frankreich, Italien oder Spanien. Seit kurzer Zeit werden 320 erlesene Weine im «Caveau Divino» an der Schaffhauser-strasse 6 in Winterthur in eleganter Umgebung präsentiert. «Kompetente Beratung, Degusta-tionen und zahlreiche Serviceleistungen zeigen, was das Traditionshaus Volg Weinkellereien  seiner Kundschaft zu bieten vermag», so Geschäfts-führer Thomas Wettach über das neue Wein-geschäft.www.divino.ch

Grün und trotzdem buntMit einer Besonderheit in Sachen Ökologie wartet die neue «Packs 'n' Bags»-Kollektion von Vaude auf: Zur Materialfärbung wendet Vaude das Verfahren der Spinnfärbung anstatt der sonst üblichen Flotten-

färbung an. Dies hat den wesentlichen Vorteil, dass die Farbe vor dem Verweben des Materials aufge-bracht wird. Damit sinkt der Wasserverbrauch um fast 90 Prozent, weil das flüssige Gut beim Aufbrin-gen der Farbe und im nachträglichen Spülprozess hin-fällig wird. Ebenso beachtlich sind die Einsparun gen in Sachen Energie, CO2-Ausstoss und Einsatz von Chemikalien – sie liegen bei rund 60 Prozent. Die  21 Modelle umfassende Kollektion beinhaltet zudem eine Besonderheit beim Design. Allen Taschen liegt eine liegende Acht zugrunde. Das auch als Unend-lichkeitszeichen bekannte Symbol ist als durchgän-giges Designelement in der ganzen Kollektion  eingesetzt – sei es nun in der kleinen Gürteltasche, in praktischen Umhänge-, Laptop- oder Sport-taschen, bei Daypack oder Trolley. www.vaude.com

ecoTickerSchaffhauser  shoppen smarterDer WWF Schaffhausen hat kürzlich einen etwas anderen Einkaufsführer für die Geschäfte der Schaffhauser Innenstadt lanciert. Auf Basis eines Stadtplans soll den Konsumentinnen und Konsumenten das vielseitige Angebot an umwelt- und sozialverträglichen sowie regionalen Produkten und Dienst-leistungen nähergebracht werden. Mit dem Einkaufsführer will der WWF Schaffhausen für eine verantwortungsvolle, umweltbewusste Konsumweise sensibilisieren. 24 Geschäfte erfüllen die Anforderungen des WWF und wurden in den Einkaufsführer aufgenommen. www.wwf-sh.ch

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Herausgeber: WWF Sektion SchaffhausenSponsor: Raiffeisenbank SchaffhausenIdee, Realisation, Produktion: Daniela FurterGestaltung: Claudine SaurerFoto: Katrin Weyermann Bötschi (pixelio.de)Druck: Unionsdruckerei SchaffhausenPapier: 100% Recycling, FSC-zertifiziert, CO2-neutralAuflage 08/11: 3‘000 Exemplare© Altstadtplan: BBF Communication + Design

Der WWF Schaffhausen präsentiert

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5  / 11 ECOLIFE 7ECOTICKER

Haie im KinoMit «Haie 3D» zeigt das Verkehrshaus Film-theater in Luzern einen neuen beeindruckenden Dokumentarfilm. Der von Jean-Michel Cousteau präsentierte Film bietet eine einzigartige drei-dimensionale Reise durch die faszinierende Welt dieser gewaltigen und gefährdeten Raubtiere. Der Film liefert zugleich eine eindringliche Bot-schaft zum Artenschutz. Wer sich den Film an-schaut, macht Bekannt-schaft mit dem Weissen Hai, dem Hammerhai, dem Walhai und vielen anderen Meeresbewohnern. Sie folgen einem internationalen Team von Meeresforschern auf den Spuren der gewaltigsten Jäger unter Wasser und sehen Haie aus nächster Nähe in ihrem  natürlichen Lebensraum. Und sie erleben die Jäger aus der Tiefe, wie sie wirklich sind: Nicht hinterhältige, menschenfressende Ungetüme, sondern faszinierende und hochgradig gefähr-dete Tiere, die bereits Millionen Jahre vor den Dinosauriern existierten. www.sharks3D.com,

www.filmtheater.ch

Bergell  für die Haut

Die im Bergell beheimatete Kosmetikmarke Soglio ist aus der Ver-edelung von Rohstoffen aus unseren Bergen entstanden. Dazu gehören die in Soglio angebauten und in Wildwuchs gesammelten Kräuter. Den übrigen Bedarf bezieht Soglio von weiteren biolo-gisch arbeitenden Bergbauern aus dem schweizerischen Bergge-biet. Die Schafmolke stammt von Bauernbetrieben im Prättigau. Die Richtlinien für kontrollierte Naturkosmetik sind auch für Soglio ein Massstab. «Als kompromisslose Spezialitätenhersteller haben wir jedoch bei verschiedenen Rezepturen Anlass, davon auch abzuweichen. Wenn wir wertvolle Natursubstanzen noch aufwerten können durch einen kleinen Anteil an Grundstoffen, auf die das Kriterium «natürlich» nicht oder nur teilweise zutrifft, dann ent-scheiden wir uns kompromisslos für die Güte des Endproduktes», heisst es bei Soglio. Hinter der Marke steht nicht zuletzt der Wille, in einer sich von der Natur entfremdenden Zivilisation naturnah zu wirken und mit frischem Unternehmergeist einen innovativen Betrieb im Bergell aufzubauen. www.soglio-produkte.ch

Die schönsten HotelsDer neue Hotelführer des Schweizer Heimatschutzes ist in einer überarbeiteten Auflage wieder erhältlich. Besonders im Fokus stehen in «Die schönsten Hotels der Schweiz» kleinere Hotels, die auch im Innern noch originale Bausubstanz vorweisen können. Die dritte Auflage des Büchleins stellt 67 historische Hotels oder neuere Gastbetriebe in geschichtsträchtigen Mauern vor. Die Aus-wahl reicht von historischen Hotelbetrieben bis hin zu renovierten und sorgfältig umgestalteten Villen oder Schlössern. Ein sorgsamer Umgang mit dem Gebäude und der Einrichtung – sei diese histo-risch oder neu – sowie Echtheit und Ambiance waren für die Wahl

ausschlaggebend. Das 104- seitige Büchlein (deutsch/französisch) mit zahlreichen Ab bildungen ist für 16 Franken erhältlich. www.heimatschutz.ch

Nachhaltiger StiftDie Faber-Castell-Unter-nehmensgruppe gilt mit über zwei Milliarden Blei- und Buntstiften pro Jahr als weltweit bedeu-tendster Hersteller im Bereich holzgefasste  Stifte. Das Unternehmen, das in diesem Jahr sein 250. Firmenjubiläum begeht, wurde im Jahr 2008 Mitglied des Global Forest & Trade Network (GFTN), einer Organisation des WWF. Die Platt-form dient Unternehmen, die eine umwelt- und sozialverträgliche Waldbewirtschaftung fördern. Mit dem Beitritt zum GFTN hatte sich Faber- Castell verpflichtet, seinen Anteil an FSC-zertifi-zierten Holzressourcen bis 2012 auf 90 Prozent zu erhöhen. Dieses Ziel wurde bereits Mitte 2010 übertroffen. 95 Prozent des in der gesamten  Faber-Castell-Unternehmensgruppe verwende-ten Holzes ist nunmehr nach den strengen Auf-lagen des FSC zertifiziert. Auch die restlichen Holzmengen stammen aus kontrollierter, nach-haltiger Forstwirtschaft. Faber-Castell hat somit nach eigenen Angaben die höchste Quote an eingesetztem FSC-Holz in der gesamten Schreib-warenbranche. www.faber-castell.ch

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Der Dirigent im Rebberg Der eine Grossvater war Weinbauer. Der andere klassi scher Sänger. So wuchs Christoph Rehli auf: zwischen Winzer-handwerk und Leidenschaft für Musik. Das hat ihn sichtlich geprägt. TextRetoWüthrich,FotoDuccioNacci

8 ECOLIFE 5 / 11FOKUS FOOD

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5  / 11 ECOLIFE 9FOKUS FOOD

Der Dirigent im Rebberg Der eine Grossvater war Weinbauer. Der andere klassi scher Sänger. So wuchs Christoph Rehli auf: zwischen Winzer-handwerk und Leidenschaft für Musik. Das hat ihn sichtlich geprägt. TextRetoWüthrich,FotoDuccioNacci

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10 ECOLIFE 5 / 11FOKUS FOOD

Ganz still ist es in der alten Villa. Durch die Fenster fallen Sonnenstrahlen in die dunk-

len Räume. Es ist das Institut für Klassik, Dirigieren und Kirchenmusik, das zur Hochschule Luzern gehört. Das Haus liegt an traumhafter Lage auf Dreilinden, hoch über der Stadt mit Blick auf den Vierwaldstättersee und die Berge. Die Tür schwingt auf. Die Holzdielen knar-ren. Christoph Rehli ist da. Ein schlanker Mann mit grauen Locken, die ihm in den Nacken fallen. Wir setzen uns neben einen Selecta-Automaten, der hierhinpasst wie eine Cola-Dose ins Gourmetrestaurant. Und dann erzählt Rehli seine Geschichte.

ZweiWelten Es ist eine, die immer wieder in ver-meintlich unterschiedlichen Welten spielt. Bis heute, da er gleichzeitig Dirigent und Weinbauer ist. Schon die Kindheit führte ihm vor Augen, wie verschieden die Welt sein kann. Daheim in Lindtal, der südlichsten Ge-meinde im Kanton Glarus, sah er gewaltige Berge, rohe Natur und bäuerlicher Alltag auf der einen Seite. Ein zu-nehmend durch die Industrialisierung geprägter Kanton auf der anderen. Auf der Strasse traf er knorrige Einhei-mische, aber auch Italiener und Türken, die in den Fab-riken arbeiteten. Wilde Winter trieben ihn raus zu Schneeballschlachten. Und wenn er heimkehrte, war das Haus erfüllt von klassischer Musik. Der eine Gross-vater arbeitete als Weinbauer. Der andere als klassischer Sänger. Zwei Welten.

Nachdem er die Matur im Sack hatte, liess er Glarus hinter sich. Für immer. «Ich wusste schon immer, dass ich Dirigent werden will», erzählt Christoph Rehli. Also ging er nach Zürich, um an der Musikhochschule zu studieren. Er promovierte in den Hauptfächern Dirigieren, Klavier, Orgel und Theorie. Sein Wissen vertiefte er später in Amerika oder der Tschechischen Republik, er nahm Pri-

vatstunden in Paris, besuchte Meisterkurse in halb Euro-pa, stellte da und dort Orchester zusammen, um als Diri-gent Praxis zu sammeln. Viel Zeit verbrachte er in Ost-europa, das ihn künstlerisch faszinierte. Seine Leiden-schaft für die Musik verband er mit sozialem Engagement. Rehli dirigierte die Orchester nicht nur, er half ihnen auch, Tourneen zu organisieren und CD-Aufnahmen zu machen, um Devisen zu beschaffen. Er erinnert sich an kalte Proberäume. Aber auch an warme Herzen.

ImverlorenenLand Bald ist Glarus weit, weit weg. Die Kontakte verflüchtigten sich. Rehlis Eltern zogen weg. Auch sie liessen sich davon inspirieren, dass die Welt zwei Gesichter hat. Als die Roten Brigaden, eine kommunistische Untergrundorganisation, in den 70er-Jahren Italien in Angst und Trauer versetzte und nie-mand, wirklich niemand einen Gedanken daran ver-schwendete, in der Toskana Ferien zu machen, taten Rehlis Eltern genau dies. Mehr noch: Sie kauften unter verständnislosem Kopfschütteln ihrer Bekannten in der Nähe von San Gimignano ein verlottertes Bauerngut, das davor mehr als ein Jahrzehnt leer stand.

Der Teenager Christoph, eben 14 Jahre alt geworden, verstand es zuerst auch nicht. Aber als er zum ersten Mal dort war, verschlug es ihm den Atem. Er sei sofort in die Landschaft, die Sprache, die Kultur vernarrt gewesen. Und erst recht in die Küche. «Ich war mir Café complet und Milchreis gewohnt», so Rehli vielsagend.

Der gute Freund Zum Gehöft gehören ein Rebberg und 150 Olivenbäume. Als kurze Zeit später ein junger Bauer in die Nachbarschaft zog, baten ihn Rehlis, sich da-rum zu kümmern. Marco und seine Frau Enza sagten zu. Es entstand eine tiefe Freundschaft, die immer noch an-hält. Und der letztendlich zu verdanken ist, dass Vedi

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Bioqualität aus den Tropen bis ins Regal

Gewürze wie Pfeffer oder Zimt wachsen in der Schweiz nicht. Sie werden importiert, beispielsweise aus Sri Lanka. Auch Importgewürze gibt es in Bioqualität. Um diese

zu gewährleisten braucht es eine lückenlose Prozesskette und Kontrollen.

Gewürze waren einst so wertvoll, dass Pfefferkörner gar als eigene Währung galten. Zimt und Muskat-nuss wurden mit Gold aufgewogen, ein Pfund Safran war im Mittelalter so viel wert wie ein Pferd. Selbst wenn sie längst keine Symbole für Reichtum sind – kostbar sind Gewürze nicht nur aufgrund des Geschmacks, sondern auch wegen ihrer gesundheitsfördernden Inhalts-stoffe. Nicht zuletzt deshalb setzt die Migros auf hochwertige Produkte, vermehrt auch in Bioqualität: Import-gewürze wie Pfeffer, Kurkuma und Zimt aus Sri Lanka oder Kräuter wie Basilikum und Petersilie aus Europa dürfen das Migros-Bio-Label nur tragen, wenn jede Produktionsstufe – Anbauer, Händler, Verarbeiter – biozertifi ziert ist. Am besten lässt sich dies anhand der Reise eines nachhaltig produzierten Pfefferkorns vom Strauch bis ins Glas verfolgen: Kleinbauern in Sri Lanka ernten die Pfefferkörner und lassen sie trocknen. Danach bringen sie ihre Rohware zu einer Kooperative, welche die Gewürze verschifft. Bio-Zertifi zierungsstellen

vor Ort kontrollieren, dass die Bauern und die Kooperative pes-tizidfrei und nach internationalen Umweltstandards arbeiten. Für Importprodukte aus den meisten Entwicklungsländern muss zudem eine Bescheinigung vorliegen, die nachweisen kann, dass die lokalen Biorichtlinien der Schweizer Bio-verordnung gleichwertig sind. Per Schiff wird die Ökoware in einen Nordseehafen spediert. Dort wird

sie vom Verarbeiter im Auftrag der Delica AG, eines Unternehmens der Migros-Industrie, in Empfang ge-nommen und weiterverarbeitet. Die schwarzen Bio-Pfefferkörner werden in der Schweiz nach der Qualitäts-kontrolle direkt abgefüllt und ins Migrosverteilzentrum transportiert. Damit sichergestellt ist, dass sich Bio auf der ganzen Linie durchzieht, sind eine klare Kennzeichnung, ein getrennter Warenfl uss und regelmäs-sige Kontrollen unerlässlich. Schon beim Abpacken werden die Gewürzsäcke speziell beschriftet und getrennt von konventionellen Produkten gesammelt, transportiert, verarbeitet und abgefüllt. Bei jedem Handwechsel der nach-haltig produzierten Ware muss genau deklariert werden: Welche Menge Pfeffer kam rein, welche Menge ging raus. Und das wiederum schaut sich der Bio-Inspektor bei seinen Kon-trollen ganz genau an. So kann er die lange Reise des Bio-Pfeffers anhand von Lieferscheinen auch in Gegen-richtung zurückverfolgen: Vom Migros-Regal bis zum Pfeffer-garten in Sri Lanka.

Die Bioprodukte der Migros werden aus hochwertigen Rohstoffen hergestellt. Die Schweizer Land-wirtschaftsprodukte stammen von Landbaubetrieben, die nach den Richtlinien von Bio Suisse zertifi ziert sind. Importprodukte entsprechen der europäischen Bio-Verordnung. Die Einhaltung der Richtlinien wird von unabhängigen Institutionen geprüft. Infos: www.migros.ch/bio

Das Bio-Logo der Migros

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12 ECOLIFE 5 / 11FOKUS FOOD

Torre – so heisst das Bauerngut – heute einen sagenhaften Wein und bestes Olivenöl produziert. Immer wieder verbrachte Christoph Rehli seine Freizeit in der Toskana. Ende 1999 ging das Landhaus in seine Hände über. Er renovierte es sanft, wahrte dabei den ursprünglichen

Charakter und bot es kurze Zeit später erstmals zur Miete an. Die Gäste waren begeistert. Viele kommen immer wie-der und bleiben wochenlang. Mit dem Rebberg indes ver-fuhr er radikaler. Er liess ihn abreissen. Doch nur, um einen professionellen Neuanfang zu wagen. Rehli bat einen Agro-Önologen aus Siena, sich den Boden, die Lage, die Hang-neigung anzusehen, um ihn zu beraten. Der Experte war etwas verwundert, dass Rehli in einer Gegend, die vor al-lem für Weisswein bekannt ist, einen Roten produzieren wollte. Doch Verwunderung wich bald Bewunderung.

EhrlicheArbeit Im Jahr 2005 wurden die ersten Re-ben gesetzt, 2008 folgte die erste inoffizielle, ein Jahr später die erste offizielle Ernte. Diesen Herbst kommt der erste Jahrgang auf den Markt. Ein ehrlicher Wein, dicht, von ho-her Qualität, rühmen selbst so bekannte Sommeliers wie Paolo Basso und Jérôme Aké Béda. Vor allem aber ist es ein Biowein. «Der Boden ist so gut, die Umgebung unglaub-lich, die Weintradition gross», sagt Rehli. Alles andere als eine ökologisch nachhaltige Weinproduktion, naturscho-nend und unverfälscht, kam für ihn gar nie in Frage. Dafür nimmt er in Kauf, dass die Umstände nie mehr als 6000 Flaschen Wein pro Jahrgang zulassen werden. Dass die Ar-beit mühselig ist, weil alles von Hand gemacht wird. Dass jede unschöne Traube einzeln herausgeschnitten oder nach der Ernte aussortiert werden muss, weil nur die besten Früch-te einen Wein hervorbringen, wie ihn sich Rehli vorstellt.

Dies ist die Schnittstelle, wo Rehlis unterschiedliche Wel-ten ineinandergreifen: der Dirigient und der Weinbauer. Bei einem Sinfonieorchester geht er mit Klangvorstellun-gen an ein Werk, füllt diese mit Musik, mit Charakter, mit Farbe, wie Christoph Rehli es beschreibt. In einer ganz be-sonderen zeitlichen Abfolge entstehe etwas, das er da und dort beeinflussen könne, aber nicht restlos. Vieles geschehe aus der Natur der Sache heraus. Und wie es dann wirklich klinge, das vollendete Werk, zeige erst das Konzert. Es sei also wie beim Wein: «Bis der Schluck im Glas ist, weiss man nicht so genau, was herauskommt», sagt Rehli.

DenaltenRebbergaufVediTorreliessChristophRehliabtragen,umeinenprofessionellenNeuanfang

zuwagen:Rehliwillhiereinenehrlichen,dichten,qualitativhochstehendenBioweinproduzieren.

Vedi Torre, San GimignanoDie sanfte Hügellandschaft zieht einen sofort in ihren Bann. Der Hang neigt nach Südwesten. Tuff,  Lehm und Sand wechseln sich in Schichten ab. Mit den 1,25 Hektaren und gut 5000 Rebstöcken  dürfte Vedi Torre das kleinste Weingut der Toskana sein. Aber vielleicht eines der besten. Achtzig Pro-zent der Trauben sind Sangiovese, zwanzig Prozent

Canaiolo Rosso, beides autochthone, typische Sorten der Toskana. Sie ergeben einen ausge-wogenen, fruchtigen und gradlinigen Wein. Der etwas leichtere Sonora 2009 eignet sich zu Antipasti genauso gut wie zu Pasta. Der Eco Barrique 2009 lagerte zwölf Monate in Ei-chenfässern und ist die Perle des Weingutes. Ein runder voller Wein mit kräftiger Farbe und einem Charakter, dem man die Erde und Sonne der Toskana förmlich ansieht.  www.veditorre.ch,www.icea.info

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14 ECOLIFE 5 / 11FOKUS FOOD

Gekrönte Käserin Die am häufigsten ausgezeichnete Käserin der Schweiz heisst Maria Meyer. Zusammen mit ihrem Mann schaffte sie im bündnerischen Andeer ein Käsewunder. Aufhorchen lässt: Sie ist Deutsche. VeraRüttimann

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Gekrönte Käserin Die am häufigsten ausgezeichnete Käserin der Schweiz heisst Maria Meyer. Zusammen mit ihrem Mann schaffte sie im bündnerischen Andeer ein Käsewunder. Aufhorchen lässt: Sie ist Deutsche. VeraRüttimann

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Das kleine Dorf Andeer, beschaulich zwi-schen den wildromantischen Bündner Schluchten Rofla und Viamala gelegen,

ist für Freundinnen und Freunde des leckeren Käses eine sehr wichtige und besonders gute Adresse. Sie kommen wegen des Andeerer «Gourmet», «Rustico», «Bergrahm-mutschlis» und des «Andeerer Traums» in die Dorfsen-nerei. Der sechs Monate alte Rohmilchkäse wurde 2010 an der Käseweltmeisterschaft in den USA zum zweitbes-ten Käse der Welt gekürt. Ebenso köstlich munden Rahm, Quark, Ziger und Butter.

Durch diese Publizität wurde auch bekannt, dass die beste Käserin der Schweiz eine Deutsche ist. Eine mit Sinn für Nachhaltigkeit: Eine sorgfältige wirtschaftliche Entwicklung im Berggebiet war für die Käsemeisterin aus Wasserliesch bei Trier von Beginn an Programm. Im Kleinbetrieb konnten sechs Arbeitsplätze in der Verar-beitung und Vermarktung geschaffen werden.

SchlaueBauern Rückblick: Die studierte Agrarin-genieurin verbrachte schon zu ihren Studienzeiten als Sennerin viele Monate in den bündnerischen Bergen, wo sie auch ihren Mann Martin «Floh» Bienerth kennenlernte. «Man hat mir dort nie bewusst gezeigt, dass ich Deutsche bin», beteuert Maria Meyer. Man habe auf «andere Dinge geschaut». Sie sagt: «Die Bauern haben schnell gemerkt, dass ich käsen kann.» Mitte der 90er-Jahre erlebte sie mit, wie die Milchbauern im Rheinwald und im Schams auf biologische Produktion umstellten. 2001 übernahm sie mit ihrem Mann die leer stehende Dorfsennerei in Andeer. Die Zukunft sah Maria Meyer von Beginn an klar in qualitativ hochwertigen regionalen Produkten. Die Sen-nerei sollte im Dorf bleiben, die lokale Kultur gestärkt werden. Maria Meyer erreichte durch geduldige Gesprä-che, dass die Bauern ihre Milch nicht mehr ins Unterland

abführten, weil sie diese in der Dorfsennerei zu Käse ver-arbeiten wollte. Heute kann sie den Andeerer Biohöfen einen guten Milchpreis sichern.

ReicherKräuterschatz Maria Meyer baute bei der Her stellung ihres Käses ganz auf den reichen Kräuter-schatz der Böden um Andeer. «Diese Kräuter sind nicht mit Chemikalien verseucht, daher ist die Milch so gut.» Sie schätzt zudem ihre Bauern, «die ihre Kühe liebevoll halten und ihnen ihre Hörner lassen». Eine wechselsei tig positive Schwingung, die sich auch auf die Milch aus-wirke. Und danach auf den Käse. www.sennerei-andeer.ch,www.alpsicht.ch

AufdenAlpwiesenumAndeerfindendieKühereichlichguteKräuter.«DieseKräutersindnichtmitChemikalienverseucht,

daheristdieMilchsogut»,sagtdieKäserinMariaMeyer.UnddeshalbistwohlauchihrKäsesogut.

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Bergkäse erwandernWas tut die Kundin, wenn der Quartier- Käseladen seine Räumlichkeiten umbaut und deswegen für fünf Wochen schliesst? Sie holt die Leckereien direkt am Ort  der Entstehung ab. Mit diesem Gedanken 

war der Grund stein fürs «Chäs wandern» gelegt.  Einen Winter, einen Frühling und  einen Sommer lang war Tina Balmer mit Stift und Papier unterwegs, um  Käsemeister und Bäuerinnen zu treffen. Was  sie erlebte und erfuhr, gibt es nun in Form eines Hef-tes. Sechs Portraits, sechs Tagesausflüge, sechs Schweizer Gegenden. Und viel Käse. Guten Käse. Und auch schön: Jedes Heft wird einzeln von Hand mit drei Linoldrucken illustriert. «Chäswandern– 6ausgesuchteBergkäse.6WanderungenanihrenUrsprung»,

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Paolo fischt klüger Vor ein paar Jahren hatte «il pescatore» Paolo Fanciulli ein Problem: Die Fischerträge vor der Küste der Toskana gingen massiv zurück. Diesem Problem ist er wörtlich auf den Grund gegangen. Und hat dazu Hunderte Touristen eingespannt. DavidCoulin

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• SALINA

• MASSA MRITTIMA

• GROSSETO• ISOLA D‘ELBA

Das Meer ist glatt und samtig blau, und die Morgensonne steht noch tief genug über dem Tyrrhenischen Meer zwi-

schen Siena und Rom, um angenehm zu wärmen. Lang-sam tuckert der Fischkutter von Paolo Fanciulli an den mit Macchia-Gestrüpp überzogenen Kalkklippen und kurzen, grobbekieselten Strandabschnitten des Marem-ma-Naturparks vorbei. Fotografieren kann man das kaum, man müsste die Szenerie malen – mit den See-möven, die erwartungsvoll über dem Schiff kreisen.

DrachenkopfundTintenfisch An einer gelben Boje stoppt Paolo seinen Kutter. Er greift ins Wasser, holt das Ende eines Fischernetzes hinaus und führt es über eine elektrische Metallwinde ins Boot. Langsam gleitet das anderthalb Kilometer lange Netz – es ist grobmaschig genug, um zu kleine Fische durchschlüpfen zu lassen – ins Boot. Hie und da hat sich ein Fisch oder ein Krusten-tier aus der vielfältigen Mittelmeerfauna im Netz ver-heddert. Jedes einzelne dieser Meeresgetiere bringt die Gäste, die Paolo seit zwanzig Jahren auf seine Barke mit-nimmt, zum Staunen.

Auch schon mal einen Tintenfisch in den Händen ge-halten? Oder eine Fünfkilobrasse? Fast zu jedem Fisch erzählt der Mann mit den stahlblauen Augen im rot ge-brannten Gesicht eine Geschichte. «Das ist ein Scorfano, ein Drachenfisch», sagt er, während er mit flinken Fin-gern an starken Händen sorgfältig ein kleines, stachelbe-wehrtes Urgetier aus dem Netz herauslöst und ins Meer zurückwirft. «Es ist sehr giftig. Mein Onkel starb an ei-nem Stich von ihm.» Auch das linke Auge von Paolo tränt und eitert. «Ein Stück Koralle ist mir vor drei Tagen ins Auge geraten. Das ist mir noch nie passiert.» Lang-sam füllt sich die Box mit Makrelen, Thunfischen und Fischen mit so fantasievollen Namen wie «Lecciastella» oder «Zarago reale».

Fischhäuser gegen Piraten Hundert Kilogramm Tagesfang bei einem Kilopreis von vielleicht 10 Euro – das ist kein gutes Geschäft mehr. Früher war das anders. «Vor dreissig Jahren hatten wir in dreissig Metern Netz so viele Fische wie heute in anderthalb Kilometern», sagt Paolo. Viele Fischerbetriebe sind eingegangen, während Paolo bei Ämtern und Politikern um die Zulassung von Touristen auf die Fischerboote kämpfte. Wenn er heute auch nicht mehr der einzige Fischer ist, der Pescaturismo anbietet, so war er doch der erste.

Mit den Touristen floriert sein Geschäft wieder. Aber Paolo ist mehr als ein Geschäftsmann. Vielmehr sieht er sich als Aufklärer und Mahner. Er zeigt auf den weissen Schaum, der am ufernahen Wasser aufliegt – «Seife», sagt er nur. Er weiss auch genau, warum der Fischbe-stand so dramatisch zurückgegangen ist. Schuld daran sind die «Piratenfischer», die ihre feinmaschigen Netze

PaoloFanciullinimmtdieSachegerneselberindieHand:AlserseinenKutterzumwiederholtenMalhalbleerindenHafensteuerte,

weildadraussenkaummehrFischbeständeauszumachenwaren,erfanderdenPescaturismo.HeutefloriertseinGeschäftwieder.DochFanciulli

istmehralseinGeschäftsmann.EristAufklärerundMahner.

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Parco della MaremmaDer Naturpark erstreckt sich über 25 Kilometer von Alberese südlich von Grosseto bis Talamone. Er besteht aus einer eindrücklichen pinienbestandenen Tief-ebene (sie wurde erst im Zweiten Weltkrieg trocken-gelegt und dadurch malariafrei) und einem dicht-überwachsenen Hügelzug. Sieben bezeichnete Park-wanderwege führen von Alberese oder Talamone aus zu Türmen und Höhlen und zeigen die Vielfalt von Flora und Fauna – z. B. mit geführten Vogelbeobach-tungstouren oder dem Riesenquarium in Talamone. www.parco-maremma.it

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*

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mit tonnenschweren Eisenketten beschwerten und sie so über den Meeresgrund schleifen liessen. Zurück blieb eine lebensfeindliche Unterwasserwüste. Im Stil eines heroischen Mafiajägers nahm Paolo Fanciulli den Kampf gegen die Raubfischerei auf. Aber niemand mochte ihn wirklich unterstützen – nicht die Fischereiverbände, nicht die Politiker, nicht einmal die Umweltverbände. «Die Schwarzfischer verstanden keine Scherze. Sie droh-ten, mich umzulegen», sagt er.

Da hatte er die Idee mit den «Fischhäusern». Durch-löcherte Betonklötze sollen am Meeresboden wieder Le-bensraum bieten für Kleinfische, Seegras und als Versteck für Fischlaich dienen. Günstiger Nebeneffekt: An den Eisenhaken, die an den Blöcken festgemacht sind, zer-reissen Schleppnetzfischer ihre Netze. Jetzt bekam er Hilfe von einer Seite, mit der er nie gerechnet hatte – von seinen Pescatouristen. Viele spendeten für sein Projekt, und die internationale Presse sorgte für den nötigen Druck, um die Bewilligungen zu erzwingen.

Meeresfischeàdiscrétion Vor fünf Jahren konnte er rund 600 solcher Betonklötze vor der Küste des Natur-parks versenken lassen. «Seither erholt sich der Fischbe-stand wieder, wenn auch nur langsam», sagt Paolo, wäh-rend er zwischen Steineichen inmitten des Naturparkes für seine Gäste die Fische grillt. Sein Grillgeheimnis? «Zuerst kommt das Öl, dann der Fisch», sagt er. Und: «Man muss die Fische oft wenden.» Später verspeisen die Gäste Sushi vom Thunfisch, Spaghettini mit Tinten-fisch-Sugo und gegrillte Seezungen. Dazu gibt es weis-sen Vermentino und roten Morellino – selbstverständlich aus biologischem Anbau.

«Noch etwas will ich euch zeigen», sagt Paolo und lässt die Gruppe auf den Pick-up aufsteigen. Nach einer kurzen Safaritour durch den für die Öffentlichkeit ge-sperrten Parkteil lässt er seine Gäste von einem Adler-horst nochmals sein ganzes paradiesisches Reich über-blicken: den Park und das Meer. Wie ein Kalenderbild. Nur schöner.

Unterwegs mit PaoloAnfahrt: Von Chiasso über Milano/Parma oder Milano/Genova nach Livorno/Rosignano. Dann über die  SS1 «Via Aurelia» bis Talamone. Mit dem Zug über Milano/Firenze/Livorno nach Fonteblanda/Talamone.Vormittagsangebot, 8 bis 12 Uhr: Teilnahme am Fischfang, Entdeckungstour mit Schlauchbootausflug in die Meeresgrotten von Cala di Forno; 44 Euro. Tagesangebot mit Mittagessen: Ausflug in den Parco della  Maremma und Möglichkeit zum Baden und Schnorcheln; ca. 100 Euro. www.paoloilpescatore.it

SchonmaleinenTintenfischgestreichelt?PaoloFanciullinimmtinteressierteTouristinnenundTouristenmitaufsMeerhinausund

erzähltihnendortvonseinenAbenteuernaufhoherSee.Aberauchdavon,wieerimStileinesheroischenMafiajägersdenKampfgegen

dieRaubfischereiaufnahm.UndsoaucheinbisschenzurnatürlichenEchtheitdesParcodellaMaremmabeitrug.

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Ganz langsam essen Es gibt so viele schöne regionale Produkte, bei denen es sich lohnt, nur ganz langsam hineinzubeissen. Und ganz langsam zu kauen.Und ganz langsam zu schlucken. Und dann ganz langsam von vorne. Und ganz langsam wieder und wieder. Und dabei vielleicht sogar die Au- gen zu schliessen. Drei Ideen dazu. DavidCoulin

Boutefas: Neujahrssschmaus  nach Waadtländer ArtEsisteinUngetümvoneinerWurst,diedaaufdemTablettliegt.BiszuzweiKiloschwer,vonderFormherähnlicheinemselbstgemachtenFussball,vomInhaltherabereineechteWaadtländerSaucisson.«Nursanfterundharmonischer»,sagtTony,ChefkochdesHoteldel’AigleinCouvet.«DennerstenstrocknetderBoutefasdankseinerFüllewenigerausalsdieSaucisson,undzweitensdringtderRauchbeimRäucherungsprozesswenigerschnellindenWurstballonein.»AlsWaadtländeristTonymitdemBoutefas(sprich:«butfa»)aufge-wachsen.«MeineMutterhatimmerzumJahresendeeinenBoutefasgekocht,ganzein-fachmitTeigwarendazu.DamithieltenwirlockerdurchbisMitternacht.»DaherauchderName.Erleitetsichabvomfranzösischen«boutelafaim»,wassovielheisstwie«verjagtdenHunger».DerBoutefaswirdauchalsCharcuterieverkauft.NichtnurimWaadtland,sonderninderganzenRoman-dieundsogarinTeilendesKantonsBern.BestelltwerdenkannerzumBeispielbeiderPauli-MetzginMurtenoderüberSpezialmetzgereieninderRegion.www.paulimetzg.ch

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Ganz langsam essen Es gibt so viele schöne regionale Produkte, bei denen es sich lohnt, nur ganz langsam hineinzubeissen. Und ganz langsam zu kauen.Und ganz langsam zu schlucken. Und dann ganz langsam von vorne. Und ganz langsam wieder und wieder. Und dabei vielleicht sogar die Au- gen zu schliessen. Drei Ideen dazu. DavidCoulin

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26 ECOLIFE 5 / 11LEBEn

Duftende Seelenschmeichler Astrid Niggs Naturseifen sind hautfreundlich und duften vielfältig nach Kräutern. Wertvolle Pflanzen öle liebkosen die Haut und umschmeicheln die Seele. «ecoLife» hat bei ihr im Toggenburg vorbeigeschaut. DanielaSchwegler

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Im schmuck renovierten Toggenburger Bauernhaus in Wildhaus duftet es wunderbar. Tritt man ein, um-schmeicheln einen feine ätherische Düfte von Ast-

rid Niggs Seifen. Oder genauer: kalt gerührten Naturseifen. Sie sind im ganzen Haus zum Trocknen ausgelegt. Die Verkaufs-regale sind bestückt mit hübsch verpackten Seifen in allen er-denklichen Sorten: Ringelblumenseife, Zitronen-Seiden-Seife oder Schoggiseife mit Ziegenmilch.

Wir treffen Astrid Nigg in ihrer Seifenwerkstatt an, wo sie eine neue Seifenmischung zusammenbraut. Da es dabei ganz schön gefährlich zu und her geht, ist sie mit Skibrille, Gummi-handschuhen und Schürze ausgerüstet. Als sie Natriumhydro-xidstücke im destillierten Wasser auflöst, steigt Dampf auf. Die Lauge wird heiss. Das Seifenrühren kann ins Auge gehen. «Eine kleine Unaufmerksamkeit, ein Spritzer auf der Haut, und es entsteht sofort eine schmerzhafte Brandwunde», erklärt sie. Auch sollte man die giftigen Dämpfe nicht einatmen.

NatürlichesPeeling Der Dämpfe wegen steht das Fens-ter offen. Von draussen strömt eine frische Herbstbrise her-ein. Herbst und Winter sind für Astrid Nigg die Hauptsaison der Seifenproduktion. Der Garten ruft immer weniger und es bleibt mehr Zeit fürs Arbeiten im Haus. Während des Sommers hat sie im Garten vor dem Haus und auf umliegen-den Alpwiesen Kräuter und Blumen gesammelt: Frauen-mänteli, Johanniskraut, Zitronenmelisse, Pfefferminz, Ho-lunder, Lavendel, Thymian oder Salbei.

Einen Teil der Kräuter liess sie trocknen. Diese festen Pflanzenbestandteile sorgen später in der Seife für einen an-genehmen Peelingeffekt auf der Haut. Aus dem anderen Teil hat sie Ölauszüge hergestellt. Das heisst, die Pflanzen in ein Glas gefüllt, dieses mit kalt gepresstem Olivenöl aufgefüllt und das Ganze vier Wochen an der Sonne ziehen lassen. Die fettlöslichen Pflanzenbestandteile sind dabei ins Öl überge-gangen und können später in der Seife ihre Wirkung entfal-ten: die Kamille wirkt beruhigend, die Pfefferminze erfri-schend und Rosmarin fördert die Durchblutung.

Der Verseifungsprozess Unterdessen hat Astrid Nigg die verschiedenen Pflanzenöle exakt abgewogen und die Pflanzenfette sachte eingeschmolzen. Nun kommt die abge-kühlte Lauge unters handwarme Öl-Fett-Gemisch. Dann heisst es rühren. «Beim Verseifungsprozess verbinden sich Öl- und Laugenmoleküle, parallel dazu entsteht Glycerin», er-klärt die Fachfrau. «Glycerin ist ein Feuchtigkeitsspender für die Haut.» Der wertvolle Stoff bleibt nur bei kalt gerührten

Seifen erhalten. Ebenso die essenziel-len Fettsäuren, Vitamine und Spuren-elemente. Bei industriell im Heissver-fahren hergestellten (Billig-)Produk-ten gehen diese kostbaren Substanzen verloren und das Glycerin wird entzo-gen, um daraus andere Produkte wie Lippenstifte und Cremes herzustel-len. «Darum trocknen diese Seifen die Haut oft aus, so dass man sich nach

dem Duschen eincremen muss», sagt Astrid Nigg. «Mit Natur-seifen ist das nicht nötig. Die Haut bleibt samtig weich.» Im Un-terschied zur Industrieseife enthält die Naturseife keine Par-fümöle, Konservierungs- oder anderen chemischen Zusatzstof-fe. Die Rohstoffe sind alle natürlich. «Naturseifen sind hoch-wertige Pflegeprodukte.» Der Toggenburgerin kommt nichts anderes mehr auf die Haut. Und auch ihre Familie schwört un-terdessen auf die hautverträglichen Naturprodukte.

BiszurPuddingphase Mittlerweile ist die Seifenmasse durchs Rühren sämig geworden. Nun fügt sie den Kräuter-ölauszug und die ätherische Öle hinzu. Und rührt weiter bis zur Puddingphase. Jetzt noch ein Schuss Rahm «für die Sä-migkeit, eine schöne Schaumbildung und weil die Haut das einfach liebt». Dann füllt sie die Masse in Förmchen ab und deckt diese zu. Erst nach einem Tag Trocknen kann der Sei-fenblock zu handlichen Seifenstücken zugeschnitten werden.

Und überhaupt brauchts jetzt Geduld, bis man die guten Stücke unter der Dusche beim Einseifen testen kann. Denn wie guter Wein müssen auch Naturseifen reifen. Acht Wochen sind das Minimum. «Am liebsten mag ich sie zwischen halb- und einjährig», sagt Astrid Nigg. «Nach spätestens drei Jahren sollte man sie aber aufgebraucht haben. Denn des Überschuss-fettanteils wegen können sie sonst ranzig werden.»

Mit dem heutigen Seifenresultat ist sie rundum zufrieden und strahlt übers ganze Gesicht: «Seifenmachen ist einfach etwas Schönes. Ich liebe es.» Astrid Nigg gibt Kurse im

Naturseifemachen. Mehr über ihre Produkte und die Kurse gibts hier:

www.toggenburger-naturseifen.ch

Naturseife selber machenSelbereinekaltgerührteNaturseifeherzustellen,istkeineHexerei mitAstridNiggsSeifenrezept.HatmanalleZutatenbereit,istdieSeifeinzweiStundengerührt.Zutaten: 125 g Kokosöl, 125 g Olivenöl, 100 g Rapsöl, 50 g Lein-öl, 50 g Sonnenblumenöl, 25 g Bienenwachs, 25 g Jojobaöl, 65 g Natriumhydroxid, 170 g Kräutertee aus destilliertem Wasser, 1 Esslöffel getrocknete, zerkleinerte Kräuter,  15 g ätherische Öle, zum Beispiel Rosmarin, Pfefferminz, Thymian, Lemongrass und Eukalyptus.Und so gehts: Natriumhydroxid vorsichtig – geschützt mit Schutzbrille, Handschuhen und Schürze – ins Wasser ge-ben. Gut rühren, bis sich alles aufgelöst hat. Die Lauge ab-kühlen lassen. Feste Öle schmelzen, abkühlen und mit den flüssigen Ölen mischen. Lauge mit den Ölen und  Fetten mischen, 20 Minuten rühren, bis die Seifenmasse verdickt, Jojobaöl, ätherische Öle und Kräuter beigeben und weiterrühren bis zur Puddingphase. In Plastikform ab-füllen, abdecken und einen Tag ruhen lassen. In Seifen-stücke schneiden. Acht Wochen bei Zimmertemperatur reifen lassen.

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Duftende Seelenschmeichler Astrid Niggs Naturseifen sind hautfreundlich und duften vielfältig nach Kräutern. Wertvolle Pflanzen öle liebkosen die Haut und umschmeicheln die Seele. «ecoLife» hat bei ihr im Toggenburg vorbeigeschaut. DanielaSchwegler

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«ecoLife»:Wirsindneugierig.WiewohntderChefvonMicasa?Matthias Wunderlin: Mit drei kleinen Kindern ist es wichtig, dass die Einrichtung praktisch und familientauglich ist. Funktionale Möbel, die auch etwas aushalten, sind für den fami-liären Alltag am besten geeignet. WiewürdenSiediesenWohnstilinkur-zerFormcharakterisieren?Tendenziell sind wir vom Stil her eher urban eingerichtet – nach dem Motto «Weniger ist mehr». Die Einrichtung ist hell, und wir mö-gen es gerne frisch und punktuell auch farbig.AllesbeiMicasagekauft?(schmunzelt) Etwa die Hälfte der Einrich-tung ist von Micasa. Darunter finden sich aber auch andere Einrichtungsstücke aus meiner Zeit vor Micasa: Möbel und Acces-soires, die wir aufgrund ihres guten Zustan-des behalten haben oder an denen wir ein-fach emotional hängen und von denen wir uns somit nicht trennen wollen. Sie prägen mit Micasa die Trend-Stil-richtung«modernländlich».DasklingtbeimerstenHinhörenparadox,weildasLändlichelangeZeitebengeradenichtalsmoderngalt.Washatsichgeändert?

Wir stellen fest, dass besonders ländliche Esszimmer eine wichtige Rolle spielen. Massive Holztische vermitteln eine heime-lige und gemütliche Atmosphäre. Alltags-hektik und ständiges Unterwegssein sor-gen dafür, dass man sich zu Hause entspan-nen und wohlfühlen will. Die Einrichtung soll Geborgenheit und Ruhe vermitteln. Die Gesellschaft besinnt sich zurück zu ihren Wurzeln. Traditionelle Werte und Stile spie-len dabei eine grosse Rolle. UnddievielbeschworeneSwissness?Auch diese. Die Kundinnen und Kunden su-chen Authentizität und Echtheit. Damit meinen wir Gegenstände, die einen gewis-sen Wert haben, durch das Altern eher schöner werden und eine Geschichte er-zählen.Dürfenwiralsodavonausgehen,dasses bei Micasa nun MassivholztischeundSitzbänkeinantikemLookgibt?Wir pflegen keinen Antik-Look, eher setzen wir auf Möbel mit einem archaischen, rohen Look. Unverarbeitete Materialien und Mas-sivhölzer spielen in diesem ländlichen Stil eine wichtige Rolle und sind definitiv mo-disch. Zudem führt Micasa grundsätzlich

zwei Stile: «modern urban» und «modern ländlich».

DiewahrenTrendsetterimBereichvonNaturmöbeln waren spannende KMU,die das Bedürfnis nach traditionellerEchtheit inmodernemOutfitviel frü-her erkannt haben. Fühlen Sie sichnichtetwaswiediealteFasnacht?Nein. Micasa ist kein Trendsetter. Wir bieten zeitgemässe Möbel und Accessoires an. Wir setzen auf Stilsicherheit. Damit bieten wir unseren Kunden die sichere Wahl und zu-dem auch Artikel, die über eine längere Zeit Freude machen, gerade weil sie einen zeit-losen Charakter haben. WienachhaltigsindSie?Für unser Mutterhaus Migros war Nachhal-tigkeit schon immer ein wichtiges Thema. Somit sind auch wir diesem Wert verpflich-tet. Entsprechend kaufen wir nachhaltige Möbel und Accessoires ein. Trotzdem füh-ren wir die Labels nicht um jeden Preis – wichtig ist bei der Nachhaltigkeit auch der Beschaffungsweg, dieser soll möglichst kurz sein. Und letztlich spiegelt sich Nach-haltigkeit auch in der Langlebigkeit unserer Artikel. Wieäussertsichdaskonkret?Nur ein kleines Beispiel: Wir führen ein Schlaf-zimmerprogramm im Sortiment, für welches der italienische Produzent in ganz Europa FSC-zertifizierte Spanplattenreste sammelt und diese dann für die Produktion wiederver-wertet. Das nennen wir nachhaltig. Welche Holzarten sind bei Naturmö-belnbesondersangesagt?

Das archaische Zuha use Der massive Holztisch kehrt ins Esszimmer zurück. Rohe und archaische Möbel sollen den Men schen die Geborgenheit ihrer Kindheitstage zurückbringen. Der Trend ist auch bei den grossen Einrichtungs häusern angekommen. «ecoLife» fragte bei Matthias Wunderlin nach, dem Leiter von Micasa. InterviewRetoWüthrich

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Am gefragtesten sind Eichenholz und Nuss-baumholz. Esche und Kernesche sind lang-sam wieder mehr in Trend. Das Holz zu sol-chen Möbeln stammt aus sehr unterschied-lichen Ländern. Wir haben Holz vor allem aus Italien, Kroatien, Polen, Rumänien, Bosnien Herzegowina, den USA oder im Fall von Aka-zienholz aus Vietnam. Wenn immer möglich und sinnvoll kaufen wir FSC-Hölzer ein, wo-bei wir uns in den Fabriken vor Ort unser ei-genes Bild machen, damit wir die Produktion in Sachen Hygiene, Sicherheit, Prozesse und Verarbeitung überprüfen können.WelcheweiterenMaterialienspieleninBezugaufEchtheiteinewichtigeRolle?Grundsätzlich geht es ja bei diesem Trend um möglichst pure Materialien, die eine wohlige und heimige Atmosphäre verbrei-ten. Textilien sind in diesem Kontext sehr wichtig. Darum führen wir ein umfängliches Bio-Cotton-Sortiment. In unserem Acces-soires-Sortiment finden sich zudem etwa Geschirrsets oder auch Vasen, welche aus rezyklierten Ma-terialien hergestellt wurden.

Das archaische Zuha use Der massive Holztisch kehrt ins Esszimmer zurück. Rohe und archaische Möbel sollen den Men schen die Geborgenheit ihrer Kindheitstage zurückbringen. Der Trend ist auch bei den grossen Einrichtungs häusern angekommen. «ecoLife» fragte bei Matthias Wunderlin nach, dem Leiter von Micasa. InterviewRetoWüthrich

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Aus alt mach schön Egal ob Mode, Accessoires, Design-objekte oder Möbel: Vintage ist beliebt wie nie. Statt Neues zu produ zieren, wird aus Altem Schönes gemacht. Das sieht hervorragend aus und ist erst noch öko logisch sinnvoll. RetoWüthrich/AnjaVatter

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Es gibt etwas zu feiern. Der soge-nannte Vintage-Trend hat Ge-burtstag. Er wird heute zehn Jahre

alt. 2001 war es, als Julia Roberts an der Os-car-Verleihung in einem 20 Jahre alten Valen-tino-Kleid auftrat. Das Publikum erstarrte, staunte und brach dann in Begeisterungsstür-me aus. Trendsetter begannen der Stil-Ikone sofort nachzueifern. Die Modehäuser erkann-ten den lukrativen Modetrend und sprangen auf. Sie nannten es «Shabby Chic», «Upcyc-ling statt Recycling» oder eben «Vintage». Auf Flohmärkten, in Mottenkisten, Archiven und auf dem Estrich von Oma und Opa wurde nach Altem gesucht, das man entstauben und neu vermarkten konnte. Kreative wühlten sich «durch die Entwürfe der Vergangenheit, um Ansatzpunkte für die Mode der Zukunft zu entdecken», wie das Magazin der «Süd-deutschen Zeitung» treffend beschrieb. Längst vergessene Trouvaillen fanden so den Weg zu-rück ans Tageslicht.

StückemitSeele Dabei gibt es viele Per-len zu entdecken. In ihrem Online Shop mit dem Namen Jo Brauer verkauft zum Beispiel Dusanka Simic mit Kennerinnenblick ausge-wählte Kleidungsstücke, die von Mamis und Omas einst getragen wurden. Was ist so be-sonders daran, dass alle Welt darauf abfährt? Nun, es sind die Geschichten hinter den Stü-cken, die kleinen Details, die anderen Schnit-te, die besonderen Knöpfe. Dusanka Simic sagt: «Secondhand-Kleider sind einfach ge-brauchte Kleider. Wer Vintage kauft, will et-was Besonderes und Seltenes anziehen.»

Dahinter steht auch ein nachhaltiger Aspekt. Wer Vintage trägt, wirkt implizit der Roh-stoffknappheit und damit teurer werdenden Materialien entgegen. Vintage lebt davon, den Wert von Unikaten zu erkennen, aufrechtzu-erhalten und durch die richtige Pflege zu stei-gern. Oder eben: Aufwerten statt Wiederver-werten. Jedes ausgegrabene Einzelstück hat eine Seele. «Alte und getragene Lederjacken sehen doch einfach besser aus als neue. Das ist nicht nur bei Kleidung so, sondern auch alte Möbel strahlen diesen speziellen Charme aus», so Dusanka Simic.

Nostalgischer Charme Längst hat der Vintage-Trend auf Accessoires, Möbel oder Designobjekte übergegriffen. Cafés oder Shops werden mit Mobiliar aus der Brockenstube eingerichtet und deswegen als hippe Lokale gefeiert. Und auf einmal entdecken alltagsmü-de Urlauber hinten im Rosenlauital im Berner Oberland diese charmante Quelle der Ruhe wieder: Bereits seit dem späten 18. Jahrhun-dert beherbergt das Hotel Rosenlaui hier seine Gäste. Feinste Belle Epoque inmitten spekta-kulärer Bergwelt. Das Haus sieht aus, als ob die Zeit vor Jahrzehnten stehen geblieben wäre. Christine Kehrli, die das Hotel von Mai bis Oktober betreut, sagt: «Dass zurzeit der Stil des 19. Jahrhunderts und der Jahrhundert-wende dem Geschmack der Zeit entspricht, ist für uns ein Glücksfall.» In den 50er- und 60er-Jahren sei es weitaus schwieriger gewesen, Hotelgäste für einen Aufenthalt im Belle-Epo-que-Haus zu begeistern. Heute sei das anders.

Wer im Hotel Rosenlaui absteigt, will vor allem Ruhe. Kein Fernseher, kein Radio, kein Internet – das Hotel liegt sogar in einem Funkloch. Und Ruhe ist ja irgendwie auch etwas von früher. Für diese Art der Ent-schleunigung bietet das Interieur das richtige Ambiente. Es atmet den Charme vergangener Zeiten. ModevonDusankaSimicgibtesunter

www.jobrauer.com. Ruhige Nächte im Hotel Rosenlaui

unterwww.rosenlaui.ch.

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Altes wird neuEs gibt so viel Vintage, dass man nicht weiss, wo anfangen. Zu emp-fehlen ist das Modege-schäft Memphis Belle Vintage in der Berner Altstadt (www.memphis

bellevintage.ch), das Ho-tel Villa Flor in S-chanf mit Jugendstil-Gäste-zimmern (www.villaflor.ch) oder das Hotel La Rösa in der alten Säumer-station am Berninapass (www.larosa.ch). Dann Gastrolokale wie «Bim Grosi» in Bern, wo zu Swingmusik allerlei Gluschtiges aus Gross-mutters Küche auf ty-pischem Alltagsge-schirr serviert wird (www.bimgrosi.ch), sowie das «Frau Meise» in  Baden(www.fraumeise.ch) oder «Dini Mueter»  an der Langstrasse in  Zürich (www.dinimueter-

bar.ch). Und zum Sel-bermachen gibt es das wunderbare Buch «Mach neu aus alt.» (Henrietta Thompson, 272 Seiten, Edel-Verlag, Hamburg, ISBN 978-3-941378-25-4, Fr. 42.90)

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Aus alt mach schön Egal ob Mode, Accessoires, Design-objekte oder Möbel: Vintage ist beliebt wie nie. Statt Neues zu produ zieren, wird aus Altem Schönes gemacht. Das sieht hervorragend aus und ist erst noch öko logisch sinnvoll. RetoWüthrich/AnjaVatter

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Grüne Hüllen für die Milch Der Muntermacher der Natur ist für einen gewalti- gen Müllberg verantwortlich: Deshalb erfindet Tetra Pak ökologisch sinnvolle Verpackungen für die Milch. RetoWüthrich

Es gibt bei Tetra Pak einen Milch- index: eine Studie, die eben zum vierten Mal vorgestellt

wurde und für die nächsten zehn Jahre einen Anstieg des weltweiten Konsums von Milch und flüssigen Milchproduk-ten um rund 30 Prozent prognostiziert. Das ist viel. Ausgelöst wird der Boom vor allem durch das wirtschaftliche Wachstum und die steigende Kaufkraft der Mittelschicht in Asien.

350 Milliarden Liter Im Milchin-dex zeigt der weltweit führende Anbie-ter von Verpackungen für Lebensmittel Fakten, Zahlen und Trends zur globalen Milchindustrie auf. Zum Beispiel dies:

Der Bedarf an flüssigen Milchproduk-ten wird bis 2020 weltweit in fast allen Regionen steigen. Einzige Ausnahme bildet Westeuropa, das bereits den höchsten Pro-Kopf-Verbrauch an Milch verzeichnet. Die stark wachsende Nach-frage in Asien spiegelt die zunehmende Verlagerung der Wirtschaftskraft von West nach Ost wider: Die aufsteigende Mittelschicht wird die Nachfrage nach gesunden und verpackten Produkten in Supermärkten und kleinen Geschäften von Schanghai bis Mumbai ankurbeln.

Der Studie zufolge wird die globale Nachfrage nach Milch und anderen flüssigen Milchprodukten – einschliess-lich aromatisierter Milch, Trinkjo-

ghurt, angereicherten Milchgetränken und Kleinkindmilch – bis zum Jahr 2020 auf rund 350 Milliarden Liter wachsen (2010: 270 Milliarden).

KehrseitederMedaille «Auch die Urbanisierung und die Verbreitung moderner Einkaufsgewohnheiten durch aktive, gesundheitsbewusste und gut informierte Kon su men tinnen und Konsumenten führen zu einem Anstieg der Nachfrage», sagt Dennis Jönsson, Präsident und CEO von Tetra Pak. «Das wirtschaftliche Wachstum in Schwellenmärkten hat Millionen Men-schen aus der Armut geholt. Sie haben mehr Geld, eine bessere Ausbildung

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5  / 11 ECOLIFE 33WIRTSChAFT

Von Migros

Von Emmi

Von Coop

Clever  verpacktTetra Pak Schweiz ist seit Anfang 2010 FSC-zertifiziert und produ-ziert mehr als 60 Pro-zent der Jahresproduk-tion an Verpackungen aus FSC-zertifiziertem Rohkarton. Der ganze Bedarf kann noch nicht gedeckt werden, da weltweit zu wenig Wald nach FSC-Stan-dards zertifiziert ist. «ecoLife» stellt drei öko-logisch sinnvoll ver-packte Produkte vor: 

Coop, Free From Milk, lactosefrei, Past, 1 l. Wer an einer Lactose-Unverträg-lichkeit leidet, muss längst nicht mehr auf Produkte mit Milch verzichten.

Emmi, Energy Milk  Berries, 330 ml  (Limited Edition). Erdbeeren,  Heidelbeeren, Himbeeren und ganz viel Milch: Die Energy Milk sorgt für frische Kräfte.

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lichen Vitamine und Mineralstoffe bei sowie der tiefe Fettgehalt. Die Milchsäurebakte-rien verliehen der But-termilch eine unver-gleichlich säuerlich‐erfrischende Note.

und höhere Ansprüche», so Jönsson. «Das bedeutet für die Milchproduzenten so-wohl eine Herausforderung als auch die Chance, den wachsenden Durst der Welt nach Milch zu stillen.»

Das ist schön für Tetra Pak, dessen Verpackungen täglich Hunderte von Millionen Menschen in weltweit über 170 Ländern in Händen halten. Mit fast 22 000 Mitarbeitenden ist das Unterneh-men in über 85 Ländern tätig. Kehrseite der Medaille: Mit dem steigenden Kon-sum wachsen auch die Müllberge und der CO2-Ausstoss. Die grossen Marken und Händler in aller Welt verstärken deshalb ihr Öko-Engagement. Zum Beispiel ver-sprach die amerikanische Milchindustrie,

ihre CO2-Bilanz bis zum Jahr 2020 um 25 Prozent zu verbessern. Tetra Pak kündig-te vor Kurzem an, seinen CO2-Ausstoss bis Ende 2020 auf das Niveau von 2010 verringern zu wollen. Relativ gesehen ent-spricht dies einer Reduzierung des äqui-valenten CO2-Ausstosses um 40 Prozent.

Grüne Innovation Das geht nicht mir nichts, dir nichts. Sondern setzt In-novationen voraus. Tetra Pak gilt in der Branche als Antreiber für neue Entwick-lungen. So wurde jüngst ein Produkt mit dem Namen Evero Aseptic lanciert: der erste aseptische Getränkekarton für Milch in Flaschenform. Die neue Verpa-ckung für haltbare Milchprodukte kom-biniert die einfache Handhabung einer Flasche mit den ökologischen und ökono-mischen Vorteilen des Kartons. «Es handelt sich um ein völlig neues Verpackungs-konzept mit klaren Vorteilen für die Her-steller, den Handel sowie die Konsumen-ten», wirbt Charles Brand, Vice President Marketing und Product Management bei Tetra Pak.

Die Produktneuheit wurde ursprüng-lich für UHT-Milch entwickelt, ein-schliesslich nicht sauerstoffempfindlicher Milch, die mit Kalzium, Proteinen, Fa-sern (Inulin), Vitamin A und D und Mi-neralstoffen angereichert ist. In Kürze wird sie auch für Rahm und eine breite Palette an weiteren Getränken angeboten. Dazu zählen Milchmischgetränke sowie sauer-stoffempfindliche, mit Omega 3, Eisen, Zink und Vitamin C angereicherte Milch.

Tüten mit FSC Erste Molkereien etwa in Spanien oder Deutschland haben ihre Betriebe für die neue Verpackung umgerüstet. Dabei kommt ihnen zugute, dass die Betriebskosten 25 Prozent niedri-ger und der Stromverbrauch 50 Prozent unter jenem der anderen aseptischen Fla-schenabfüllanlagen liegt. Das ist auch für die Umwelt relevant. Zudem gilt Karton aus nachwachsenden Rohstoffen und mit FSC-Zertifizierung als umweltfreundlich. Und nur solcher wird bei Tetra Pak ver-wendet. www.tetrapak.ch

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Die Schweizer Banken haben es nicht einfach zurzeit. Negativschlagzeilen der Gross ban-ken schaden dem ganzen Sektor. Fast dem

ganzen. Es gibt eine Bank, die seit 21 Jahren glaubwürdig eine alternative Philosophie lebt, die sich auch bezahlt macht. Die Geschäftstätigkeit der Alternativen Bank Schweiz (ABS) ist nämlich dem Gemeinwohl, Mensch und Natur sowie der weltverträglichen Lebensqualität heutiger wie künftiger Generationen verpflichtet. Sie bietet Bank-dienstleistungen für Kundinnen und Kunden an, denen eine soziale und ökologische Entwicklung wichtig ist, und ver-steht ihr Handeln als solidarische und solide Alternative zur ökonomischen Logik des kurzfristigen Profits. Die ABS ver-zichtete explizit auf spekulative und ökologisch oder sozial fragwürdige Geschäfte.

Die Strategie ist bisher aufgegangen. Entgegen der Pro-phezeiung des routinierten Bankiers Nicolas Bär von der Bank Julius Bär, welcher der jungen Bank 1990 wenig Überlebenschancen einräumte: «... Idealismus und Ge-schäftssinn sind zwei ganz verschiedene Paar Schuhe. Un-ter diesen Voraussetzungen glaube ich nicht, dass die Al-ternative Bank Schweiz ein Erfolg werden kann» (Zeit-schrift «moneta» 3/1990).

1990 hatten 2700 Privatpersonen, Organisationen und Be-triebe ein Aktienkapital von 9,5 Millionen Franken gezeich-net und am 29. Oktober öffnete die ABS ihre Schalter in Ol-ten. 1991 schloss die ABS das Geschäftsjahr mit einer Bilanz-

summe von 57 Millionen Franken und einem Verlust von 756 000 Franken ab. 20 Jahre später hat die Bilanzsumme der ABS die Milliardengrenze überschritten und sie konnte am 6. Dezember 2010 ihren 25 000. Kunden begrüssen (Ge-winn: rund 1 Million Franken).

Das Abenteuer ABS hat sich gelohnt. Der kleine David konnte sich unter den Banken-Goliaths behaupten. Die Werte der ABS, zum Beispiel, keine unversteuerten Gelder anzunehmen (Weissgeldstrategie), spiegeln die Werte vieler verantwortungsvoller Bürger und Bürgerinnen dieses Lan-des, die ihr Geld dieser Bank anvertrauen.

Vorgelebte Nachhaltigkeit Die Bank definiert heute Nachhaltigkeit im Sinne des People-Planet-Profit-Modells, das ein optimales Verhältnis zwischen Sozialem (People), Ökologie (Planet) und Ökonomie (Profit) anstrebt. So heisst es grösser werden, aber dennoch «anders» bleiben.

Die ABS verlegte 2009 den Hauptsitz in das historische Gebäude des ehemaligen Walter-Verlages am Amtshausquai 21 in Olten und wollte gleichzeitig einen Beitrag zum Klima-wandel. Das Gebäude wurde umfangreich renoviert und war bei Bauabschluss erst das dritte und bisher grösste Verwal-tungsgebäude nach Minergie-P-Standard in der Schweiz. Neben energetischen und ökologischen Anforderungen er-füllt der Bau höchste Ansprüche an die Arbeitsplatzqualität. Das Gebäude bietet rund 100 Arbeitsplätze, davon wird ein Viertel fremdvermietet.

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Alternative Bank Schweiz – das nachhaltige Geld insti tut in der Schweiz AndreasFrei,Öbu

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36 ECOLIFE 5 / 11WIRTSChAFT

«ecoLife»: Die wirtschaftliche Bedeu-tungderSchwellenländeristindenletz-tenJahrenstarkgestiegen.Bleibtdasso?Simone Schärer*: Schwellenländer werden in ihrer Rolle als Stütze oder Motor der Welt-konjunktur langfristig weiter an Bedeutung gewinnen. Im Vergleich günstigere demo-grafische Voraussetzungen, im Schnitt tiefe-re Verschuldungsraten und ein tendenziell überdurchschnittliches Wirtschaftswachs-tum weisen auf attraktive Wachstumsmög-lichkeiten hin und sprechen mittel- und langfristig für eine höhere und diversifizierte Gewichtung der Schwellenländer in der An-lagestrategie von globalen Investoren. GleichzeitiglassensichdieFolgenvonUmweltzerstörung,Wasserknappheit,LuftverschmutzungundrascherUrba-nisierung nicht leugnen.Das ist richtig. Diese Herausforderungen im Umwelt- und Sozialbereich haben einen zunehmenden Einfluss auf die dort ansässi-gen Unternehmen in ihrer operativen Tätig-keit und müssen im Rahmen des Anlagepro-zesses systematisch berücksichtigt werden. Wir sind überzeugt, dass sich die Berück-sichtigung relevanter Nachhaltigkeitskriteri-en für Anlegerinnen und Anleger auszahlt.Weshalb?Nur ein Beispiel: Während der Kohleverbrauch weltweit und besonders in China rapide an-steigt, ist es bemerkenswert, dass China gleichzeitig auch der am schnellsten wach-sende und, gemessen an der installierten Ge-samtkapazität, seit 2010 der weltweit grösste Windenergiemarkt ist. Im Spannungsfeld zwi-schen Umweltverantwortung und steigender Ressourcennachfrage können Unterneh-men, die in ihren Geschäftsmodellen und Pro-duktionsprozessen auf Ressourceneffizienz

und erneuerbare Ressourcen setzen, langfris-tig von Wettbewerbs vorteilen profitieren. Und damit auch die Investoren. Das Potenzial für erneuerbare Energien ist immens.GibtesandereBereiche,die sich fürsGreen Business in Schwellenländernanbieten?Die gibt es. Um etwa den negativen Auswir-kungen des zunehmenden Verkehrs entge-genzuwirken, sind in Schwellenländern In-vestitionen in Milliardenhöhe für neue Mo-bilitätskonzepte nötig. Hier geht es etwa um effizientere Motoren, alternative Antriebs-systeme wie Hybrid- und Elektrofahrzeuge oder den Ausbau des öffentlichen Verkehrs. Vor diesem Hintergrund ist das Thema nachhaltige Mobilität in Schwellenländern auf jeden Fall ein interessantes Investitions-gebiet mit viel Entwicklungspotenzial.

Wird Nachhaltigkeit in den EmergingMarketszumErfolgsrezept?Ja, denn wie die Vergleiche der ökologi-schen Fussabdrücke deutlich zeigen, würde ein Kopieren des Lebensstils der bestehen-den industrialisierten Volkswirtschaften durch die aufstrebenden Schwellenländer zu einem Ressourcenkollaps führen. Abhilfe schaffen können nur nachhaltige, innovati-ve und ressourceneffiziente Wertschöpfungs-

prozesse. Viele Lösungsansätze zur Ent-koppelung des Wirtschaftswachstums vom Ressourchenverbrauch sind schon vorhan-den, weitere werden folgen. Wolässtsichdiesbeobachten?Nehmen wir das Beispiel Wasser: Weil die Süsswasserreserven wegen der anhaltenden Verschmutzung des Wassers – insbesondere im Siedlungs-, Industrie- und Landwirt-schaftsbereich – zusehends knapp werden, ist ihre effizientere Nutzung bereits heute lebensnotwendig. Zudem spielt sauberes Wasser bei der Bekämpfung von Krankheiten und Epidemien in Entwicklungs- und Schwel-lenländern eine äusserst wichtige Rolle. Aus diesen Gründen steigt in diesen Ländern die Nachfrage nach Wasser- und Abwasserauf-bereitungstechnologien. Zentral bezüglich Wassereffizienz sind auch Unternehmen,

die spezialisiert sind auf Bereiche wie Was-ser-/Abwasserleitungen, Sanitärinstallationen oder Wassermessung, aber auch Unterneh-men aus Bereichen, die über wassereffizien-te Produkte und Prozesse verfügen.DieVerletzungvonMenschenrechtendurchUnternehmenbleibtaberweitereinProblem.Leider ist das so, ja. Auch bei der Armutsbe-kämpfung besteht grosser Finanzierungs-

Emerging Markets: Nachhaltigkeit wird zum Erfolgsfaktor Schwellenländer sind der Motor der Weltkonjunktur. Das Potenzial der Emer ging Markets ist enorm. Doch viele Anleger zögern, weil sie die ökologische und soziale Nachhaltig keit in diesen Ländern in Frage stellen. Neue Anlaysen der ZKB zeigen aber positive Entwicklungen. InterviewRetoWüthrich

Nachhaltig analysiertSeit 1996 verfügt die Zürcher Kantonalbank über ein Nachhaltigkeitsresearch-Team, das Analysen und Bewertungen nach ökologischen und sozialen Kriterien für Aktien und Obligationen erstellt. Die aktuelle Publikation «Fokus Nachhaltigkeit» mit Schwerpunkt Emerging Markets kann bei der Zürcher Kantonalbank bezogen werden. Bestellungen direkt an E-Mail [email protected]

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bedarf. Unternehmen mit höheren sozialen Stan-dards und Geschäftsmodellen, die einen gesell-schaftlichen Nutzen erbringen, bieten deshalb lang-fristig orientierten Investoren mehr Sicherheit. Verschiedene Studien weisen darauf hin, dass Unter-nehmen in Schwellenländern, die sich mit dem Ma-nagement von Umwelt- und Sozialfragen sowie mit guter Unternehmensführung von der Konkurrenz ab-heben, einen bedeutenden Mehrwert bieten.WieidentifiziereichsolcheUnternehmen?Der steigende Bekanntheitsgrad freiwilliger Stan-dards zur Nachhaltigkeitsberichterstattung von Un-ternehmen oder sogar die gesetzliche Verankerung der Verpflichtung zur Berichterstattung in immer mehr Ländern hat dazu geführt, dass die Berichter-stattung von Unternehmen zu Nachhaltigkeitsthe-men in den letzten 20 Jahren markant zugenommen hat. Auch Schwellen- und Entwicklungsländer haben vermehrt angefangen, über Umwelt-, soziale und Corporate-Governance-Aspekte zu berichten. WiegehenSiebeiderZKBvor?Unsere Analyse ist komplex und tiefgreifend. In einem ersten Schritt prüfen sieben Analystinnen und Ana-lysten die Ausschlusskriterien. Diese haben zum Ziel, Unternehmenstätigkeiten oder -produkte aus Invest-ments auszuschliessen, die wesentlich zu den welt-weit grössten Umweltproblemen und sozialen Risi-ken beitragen (z. B. Förderung fossiler Energieträger, Herstellung von Waffen). Dann folgt je nach Unter-nehmensgrösse eine ausführliche Überprüfung quantitativer und qualitativer Positivkriterien. Die da-bei positiv bewerteten Unternehmen bilden das nachhaltige Anlageuniversum. *Simone Schärer ist

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Emerging Markets: Nachhaltigkeit wird zum Erfolgsfaktor Schwellenländer sind der Motor der Weltkonjunktur. Das Potenzial der Emer ging Markets ist enorm. Doch viele Anleger zögern, weil sie die ökologische und soziale Nachhaltig keit in diesen Ländern in Frage stellen. Neue Anlaysen der ZKB zeigen aber positive Entwicklungen. InterviewRetoWüthrich

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38 ECOLIFE 5 / 11PUBLIREPORTAGE

Hinter diesem Wachstumspotenzial stehen globale Megatrends wie das Bevölke-

rungswachstum, die Ressourcenverknappung oder die Substitution risikobehafteter Technologien. Eine Unter-nehmensbefragung bei 200 Cleantech-Unternehmen er-gab denn auch: 85 Prozent von ihnen erwarten ein lang-fristig stabiles Wachstum des eigenen Absatzes.

Die volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Innovation im Umweltbereich sind in der Schweiz be-sonders gut. Das Land rangiert auf Platz eins im Global Competitiveness Report 2009/2010 des World Econo-mic Forums. Nebst diesen Rahmenbedingungen ist qua-lifiziertes Personal laut europäischen Unternehmen, wel-che das deutsche Umweltbundesamt befragte, der wich-tigste interne Erfolgsfaktor für Umweltinnovation.

Umweltkompetenz ist also eine innovationstreibende Schüsselqualifikation. Eine reiche Bildungslandschaft mit über 150 Bildungsgängen erlaubt den Kompetenzerwerb in der Schweiz. Die Orientierung im unübersichtlich strukturierten Angebot fällt dem Interessierten allerdings schwer. Um Abhilfe zu schaffen, gründete sanu vor fünf Jahren mit anderen Umweltbildungsanbietern den natio-nalen Verbund «service-umwelt». Dieser organisiert am 15. November 2011 den ersten nationalen Infoabend für Umweltbildungsinteressierte aus der ganzen Schweiz.

Infoabend«WeiterbildungimUmweltbereich»:15.Novem-ber2011,BildungszentrumWaldLyss Service-Umwelt, der schweizerische Verbund der Umwelt- und Nachhal-tigkeitsausbildenden, präsentiert sein reiches Bildungsan-gebot für künftige Spezialisten oder Generalisten sowie für Akademiker und Nichtakademiker. Denn Umweltbil-dung ist mehr als ein Trend, sie ermög licht auch Karriere! Wir laden Sie herzlich zum Infoabend von acht verschie-denen Aus- und Weiterbildungsinstitu tionen ein. Weitere

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Umwelt - kom petenz als innovations-treibende Schlüssel - quali fikationAlleine für Cleantech-Anwendungen wird bis 2020 ein weltweites Marktvolumen von 2215 Mrd. Euro oder 5 bis 6 Prozent des globalen Wirtschaftsvolumens pro- gnostiziert. Mit einem jährlichen Wachstum von 5,4 Prozent leisten Umwelttech- nologien laut einer BBT-Studie einen erheb- lichen Beitrag zu Wirtschaftswachstum und Beschäftigung.

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Natürliche Hautpflege vom Toten MeerMineral Beauty System ist die erste Naturkosmetiklinie der Welt, welche die Mineralien des Toten Meeres mit Vitamin E und  Provitamin B5 kom biniert. Diese hochwertigen Produkte enthalten überdies Aloe Vera,  Jojoba sowie in der auf den jeweiligen Hauttyp abgestimmten Gesichtspflege linie einen Sonnenschutz. Sie werden vor Ort am Toten Meer produziert und abgepackt, um die höchste Qualität zu gewährleisten. Ihre Produktion erfüllt das international anerkannte Qualitätslabel ISO-Norm 9001. Durch die Formulierung der Produkte ohne  Alkohol, ohne Parfum und ohne tierische Liposomen ist diese Pflegelinie vielseitig anwendbar: Sowohl für die  normale, gesunde als auch für sensible, für allergisch reagierende oder gar für die von Hautkrankheiten betroffene Haut jeden Alters. Die Linie ist pH-neutral, alkalifrei und wurde ohne Tierversuche ent wickelt. Sie eignet sich hervor-ragend für die sanfte Reinigung und Pflege unserer Haut und hilft, Irrita tionen zu lindern, die Haut zu regenerieren und sie in  ihrer natürlichen Funktion zu unterstützen. Da auf die  üblichen Ballaststoffe als Trägersubstanz verzichtet werden kann, ist sie zudem schnell und leicht einziehend – sie schmiert nicht – und ist dadurch erst noch sparsamer in der Anwendung. Durch  den Verzicht auf Hochglanzwerbung und durch schlanke Vertriebs formen sind diese Produkte preislich äusserst  attraktiv. Mineral Beauty System besteht aus über 75 verschiedenen Artikeln für die Gesichts-, Körper-, Sonnen- und Haarpflege: fettfreie Cremen, hervorragende Masken, Naturseifen, Reinigungsartikel, Bade-  und Duschprodukte, Shampoos, Salz und Schlamm, etc. Wertvolle Aloe-Vera- /Aloe-Ferox-Produkte (Gel und Saft) sowie das dermatolo gische antiallergene Camouflage-Make-up und der Kompaktpuder von Coverderm runden das Sortiment ab. Durch die Vielfalt der zahlreichen Pflegeartikel werden diese Pro-dukte  sowohl den Ansprüchen der empfindlichen Säuglingshaut bis hin zu denen  reifer Haut vollauf gerecht. Kurz, eine Rundum-Körperpflegelinie für alle, die Wert auf eine möglichst schonende, naturnahe, reizarme, aber sehr wirksame  Pflege  legen. Unverbindliche umfassende Beratung über die Hautpflege mit Produkten des Toten Meeres und detaillierte Unterlagen erhält man kostenlos bei: EstaTradingGmbH,Sonnmattstrasse4,CH-4103Bottmingen,

Telefon0614213044,Fax0614213053,[email protected],www.esta-trading.ch

ecoMarkt

5  / 11 ECOLIFE 39ECOmARKT

Das Solarenergiesystem, das nicht von sich reden macht.Mit seiner klaren Struktur und reduzierten Form unterstützt das Solarmodul von Panotron den aktu-ellen Trend der Architektur und integriert sich optimal in seine Umgebung. Es verleiht jedem Dach ein harmonisches Bild und produziert erst noch Strom und Wärme. Ihre Vorteile: Diskrete Integration in die Dachkonstruktion, keine Baubewilligung notwendig, modulares Stecksystem und einfache Montage. Mehr über das Panotron Solarenergiesystem erfahren Sie unter www.panotron.com.

Wir beraten Sie gerne persönlich. Kontaktieren Sie uns unter 031 838 12 30 oder [email protected].

Damit Sie nicht auS Der häuSerreihe tanzen

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ecoMarkt

40 ECOLIFE 5 / 11ECOmARKT

«Green A’fair» – Fair-Trade- Accessoires aus Eco-Leder

«Green A’fair» ist die Symbiose von funktionellem Design und sozialer sowie nachhaltiger Produktion. Die Lederwa-ren der Organisation Craft Resource Center in Indien wer-den aus schonend gegerbtem Eco-Leder nach den Krite-rien des fairen Handels fabriziert. Taschen, Rucksäcke, Portemonnaies oder Gürtel für be-wusste Ästheten, hergestellt und verarbeitet aus ange-nehm weichem Büffelleder: Die Linie «Sugar Cane»  ist sportlich natürlich (Bild), «Lady Black» für die elegante Business-Frau, ‹Soft Touch› klassisch unvergänglich und «Origin» die dunkelbraune, robuste Unisex-Linie. claro fair trade ist exklusiver Vertriebspartner von «Green A’fair» in der Schweiz. Die Produkte mit dem eingestanz-ten Baum finden Sie in ausgewählten claro Läden, im  claro Online-Shop und im neuen claro Katalog. Jetzt be-stellbar auf www.claro.ch

Wo die wilde Bohne wächst – Gourmetgenuss und RegenwaldschutzDer einzige Wildkaffee der Welt wächst in den Bergregen-wäldern der äthiopischen Provinz Kaffa, der Urheimat des Arabica-Kaffees. Dort werden die kostbaren wilden Bohnen von den Bauern sorgfältig gepflückt, an der Sonne getrock-net und von Hand sortiert. In der Schweiz schonend gerös-tet, entfalten sie ihren unverkennbaren Charakter und das intensive Aroma. Wildkaffee aus dem Regenwald ist nicht nur ein einzigartiges Geschmackserlebnis für westliche Feinschmecker und Kaffeeliebhaber, sondern auch Lebens-grundlage von über 6000 Bauernfamilien in Kaffa.  Ziel des von «GEO schützt den Regenwald» initialisierten Projektes ist die Erhaltung des Regenwaldes dank scho-nender Nutzung. Dieses verfolgt auch die UNESCO, die die  Region 2010 als Biosphärenreservat anerkannt hat . Sie zeigt damit, dass der Schutz von Ökosystemen und biologischer Vielfalt Hand in Hand gehen kann mit wirtschaftlichem Erfolg und gesellschaftlichem Zusammenhalt. So dürfen die Bauern von Kaffa weiterhin Wildkaffee und Waldprodukte  wie Gewürze und Ho-nig sammeln, gleich-zeitig verpflichten sie sich in Waldnutzungs-plänen, die Abhol-zung einzuschränken und im Wald keine neuen Ackerflächen anzulegen.  Mehr zu «Kaffa» und weiteren Regenwald-produkten unter www.originalfood.ch

Der Marktführer für wohngesunde Bio-Architektur !Individuelle Holzhäuser der  Baufritz AG  vereinen ökologische Perfektion mit  frischem modernem Design und höchster Energieeffizienz. Die frei geplanten Archi-tektenhäuser werden ausschliesslich mit streng schadstoffgeprüften, natürlichen  Materialien realisiert. Zahlreiche Innovationen wie die Holzspäne-Dämmung oder die eigens entwickelte Schutzebene  gegen Elektrosmog sorgen für ein wohngesundes Raumklima im Inneren dieser klimaschützenden Bio-Designhäuser.Als Beweis dieser aussergewöhnlichen Bauqualität erhält der Kunde einen Gebäude-Gesundheitspass vor seinem Einzug ins neue Baufritz-Gebäude. Wer biologisch gesund bauen möchte, dem empfehlen wir die sehr informative Baufritz-Website. www.baufritz-el.ch

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Premiere für den Slow Food Market

Vom 11. bis 13. November 2011 findet in Zürich erstmals der «Slow Food Market Schweiz» statt. In zwei (Markt-)Hallen der Zürcher Messe präsentieren vorwiegend Schweizer Produzenten den  Besuchern der «Messe des guten Geschmacks» an Marktständen ihr vielfältiges Angebot,  wecken den kulinarischen Entdeckergeist und laden ein zum  Degustieren, Diskutieren und Einkaufen. Sogenannte «Laboratori del Gusto» bieten die Möglichkeit, den Geschmack erlesener  wie  ursprünglicher Lebensmittel unter professio neller Anleitung zu er leben. Eine Vertiefung der Informationen über die dargebote-nen Lebensmittel und eine Schulung des eigenen  Geschmackssinnes bietet das vielfältige Rahmenprogramm. So haben beispiels - weise die Teilnehmenden der «Laboratori del Gusto» die Möglichkeit, verschiedene Kombinationen von Produkten unter professio-neller Anleitung zu degus tieren. Den entsprechenden Lebensmittelproduzenten, namhaften Referenten oder einzelnen Convivien (Slow Food Regionalgruppen) bietet dies gleichzeitig Gelegenheit, ihre Produkte den Besuchern und Endkunden zu präsentieren. Die Zeitschrift «ecoLife» tritt dabei als Präsentatorin des Laboratorio «Pasta & Honig» auf. SlowFoodMarketSchweiz,11.bis13.November2011,

Hallen9.1+9.2derMesseZürich.Öffnungszeiten:Freitag12Uhrbis21Uhr,SamstagundSonntag10Uhrbis19Uhr.www.slowfoodmarket.ch

5  / 11 ECOLIFE 41ECOmARKT

Handgefertigte Keramik für attika-Modelle – Schweizer HandwerkstraditionViel Erfahrung und Fingerspitzengefühl fliessen bei  attika in die Herstellung von handglasierter Kera-mik ein. Die Keramik wird aus hochwertiger natürli-cher Tonmasse von Hand hergestellt und glasiert. Die Keramikverkleidung der Feuerstelle speichert als massereicher Mineralstoff die Hitze des Feuers und gibt diese über mehrere Stunden dosiert als

gesunde und angenehme Strahlungswärme in den Wohnraum ab. Ein weiterer Vorteil von Keramik ist die aus serordentlich lange Lebensdauer. Handwerkliches Können und modernste Brenntechnik garantieren die hohe Qualität von attika. Die Modelle Geo und Poleo überzeugen nicht nur durch die spannende sowie elegante Form, sondern auch durch die Vielfalt an Modellvarianten und Materialien. Zum Beispiel die Variante in handgefertigter Schweizer Keramik. Dieses natür-liche Material sorgt für einen farblichen Akzent und besitzt gute Speichereigenschaften. Somit sind Geo und Poleo in Ke-ramik nicht nur schön, sondern auch ein guter Wärmespei-cher, welcher für angenehme Strahlungswärme im Wohn-raum sorgt. attika  erweitert die Farbpalette der Keramikgla-

suren laufend, wie zum Beispiel die neu lancier-ten, edlen Farbtöne Weiss, Lila, Achat, Champagner, Mokka und Basalt. Zudem sind Geo und Poleo für den Einsatz in Niedrigenergie-/Minergie-Häusern auch mit dem konkurrenzlosen Air-System für kontrollierte Verbrennungsluft-zufuhr erhältlich. www.attika.ch

Plus X Award 2011 – Bauknecht zum dritten Mal in Folge innovativste Marke des JahresDie Jury des Plus X Awards zeichnete Bauknecht zum drittenMal in Folge als innovativste Marke des Jahres in der Pro-duktgruppe Elektrogrossgeräte aus. Mit der Auszeichnungbehauptet Bauknecht erneut seine Spitzenposition als inno-vatives Unternehmen. Bereits im Frühjahr 2011 wurde Bau-knecht für herausragende Produktleistungen in den Berei-chen Funktionalität, Ökologie, Bedienkomfort und Design prämiert.«Wir freuen uns sehr, dass wir auch in diesem Jahr wieder als innovativste Marke 2011 ausgezeichnet worden sind. Die An-erkennung bestätigt unsere Ausrichtung auf die Bedürfnisse der Kunden, die bei Bauknecht im Mittelpunkt der Produkt-entwicklung stehen», freut sich Eric Freienstein, Geschäfts-führer von Bauknecht AG Schweiz.ProduktedesJahresundAuszeichnungeninallenKate-gorien. Im Verlauf dieses Jahres erhielt Bauknecht für die Ecostyle-Waschmaschine, die Mikrowelle MW 79 und den Kosmos-Kaffeevollautomat den begehrten Preis «Bestes Produkt des Jahres 2011». Zudem wurde der Hausgeräteher-steller über die unterschiedlichsten Produktbereiche hin-weg mit Auszeichnungen in den Kategorien Funktionalität, Ökologie, High Quality, Bedienkomfort und  Design geehrt. 

Das bestätigt das Ziel von  Bauknecht, innovative,umweltschonende und komfortable Hausgeräte zu entwickeln, die den Wünschen der Kunden entsprechen.  www.bauknecht.ch

Bildübersicht Plus X Award

Abdruck mit Quellenangabe Bauknecht Hausgeräte GmbH kostenfrei. Wir freuen uns über Veröffentlichungsbelege.

Eric Freienstein, CEO Bauknecht AG Schweiz Eric Freienstein ist seit 2008 Geschäftsführer der Bauknecht AG in der Schweiz.

Logo Plus X Award Der Plus X Award wird seit 2004 vergeben und ist Europas grösster Technologie-Wettbewerb. Bereits zum dritten Mal in Folge zeichnete die Jury des Plus X Awards Bauknecht als „Innovativste Marke des Jahres“ in der Produktgruppe Elektrogrossgeräte aus.

Bildübersicht Plus X Award

Abdruck mit Quellenangabe Bauknecht Hausgeräte GmbH kostenfrei. Wir freuen uns über Veröffentlichungsbelege.

Eric Freienstein, CEO Bauknecht AG Schweiz Eric Freienstein ist seit 2008 Geschäftsführer der Bauknecht AG in der Schweiz.

Logo Plus X Award Der Plus X Award wird seit 2004 vergeben und ist Europas grösster Technologie-Wettbewerb. Bereits zum dritten Mal in Folge zeichnete die Jury des Plus X Awards Bauknecht als „Innovativste Marke des Jahres“ in der Produktgruppe Elektrogrossgeräte aus.

EricFreienstein,CEOBauknechtAG

Schweiz. Eric Freienstein ist seit 2008

GeschäftsführerderBauknechtAGin

der Schweiz.

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42 ECOLIFE 5 / 11UmWELT

Gaby Baur ist bezahlt fürs Schwärmen. Also sagt sie: «Der Herbst ist im Schwarzwald eine der be-

liebtesten Jahreszeiten zum Wandern und Biken. Die Luft ist frisch und würzig. Das Licht im Herbst lässt die Landschaft besonders reizvoll erscheinen. Zwischen den Tannen und Fichten zaubern die verfärbten Laubbäume schöne Farb-kleckse.» Morgens sei es oft neblig, doch scheine bald schon die Sonne durch und das gebe eine fast mystische Stimmung.

Nun arbeitet Gaby Baur aber für Schwarzwald Touris-mus. Von ihren Worten liessen wir uns zwar inspirieren. Aber überzeugen wollten wir uns selbst. Deshalb fuhr «eco-Life» nach Freiburg im Breisgau und von dort weiter zu der Bahnstation Altglashütten-Falkau, die auch gleich eine Fe-rienwohnung, ein Restaurant und ein Veloverleih ist. Ein gu-ter Ort also, um die Gegend kennenzulernen, die so nahe an der Schweiz liegt und trotzdem oft etwas unterschätzt wird.

RinderundKatzenpfötchen Dabei ist gerade der soge-nannte goldene Herbst eine sehr schöne Zeit, um den Schwarzwald zu besuchen. Schon nur die Statistik spricht dafür. Die zweite Monatshälfte im Oktober ist jene mit der niedrigsten Niederschlagsmenge. Die häufige Hochdruckla-ge sorgt dafür, dass es auf den Berggipfeln sonnig und warm ist. Der Nebel bleibt unten im Tal zurück, wenn man mit den Wanderschuhen oder dem Velo zum Beispiel auf den Feld-berg, den Blauen oder den Belchen hochsteigt – drei der schönsten Aussichtspunkte im Südschwarzwald.

Die Achse Feldberg-Belchen besticht zudem durch ihre Vielfalt an deutschlandweit einzigartigen Lebensräumen. Seltene Tier- und Pflanzenarten wie Katzenpfötchen, Quell-jungfer und Perlmuttfalter haben in dieser Kulturlandschaft eine Heimat, obwohl die Region touristisch oder landwirt-schaftlich erschlossen ist. Bis zum Jahr 2012 sind hier zahlrei-che Naturschutz-Massnahmen geplant. Zum Beispiel verhin-dert eine Wiederbeweidung der Belchenkuppe mit Hinter-wälder Rindern das Vorrücken des Waldes. Diese zähe und genügsame Rasse graste dort bereits in früheren Jahrzehnten.

ErholungimNaturpark Überhaupt ist der Südschwarz-wald eine der schönsten und meistbesuchten Erholungsre-gionen Deutschlands: Berge bis fast 1500 Meter Höhe, wilde Schluchten, urige Schwarzwaldhöfe, blühende Wiesen, frucht-bare Weinberge, dichte Wälder – das alles sorgt für eine Nautrsinfonie, die gerade auch im Herbst faszinierend ist.

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Goldener Herbst im Schwarzwald Es ist schön im Schwarzwald. Gerade auch im Herbst, wenn die Sonne die Berggipfel wärmt und im Tal die Nebelschwaden durch die Wälder schleichen. «ecoLife» war mit dem Mountain Bike unterwegs. Und hat dabei einige Pioniertaten in Sachen ökologischem Tourismus entdeckt. RetoWüthrich

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Das Plus für noch mehrWärme.

Cristia-Termica PlusCheminéeofen mit Wasser-WärmetauscherDer Cristia-Termica Plus ist der erstewassergeführte Cheminéeofen, welchermit einem überdurchschnittlichen Wir-kungsgrad die Energie direkt ins Wasserbringt. Dank der Speicherfunktion desOfens wird die Wärme kontrolliert in denRaum abgegeben. Das Brennholz wirdmaximal genutzt für noch mehr Wärme –ein Plus an Behaglichkeit!

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44 ECOLIFE 5 / 11UmWELT

Wir waren für «ecoLife» einige Tage per Mountain Bike unterwegs. Allein die herrlichen Trails zwischen Blauen und Belchen oder von Freiburg aus via Ross-kopf auf den Kandel lassen einen jubeln.

Der Südschwarzwald ist ein 370 000 Hektar grosser Naturpark. Das Gebiet reicht von Elzach und Triberg im Norden bis nach Waldshut-Tiengen und Lörrach im Süden. Im Westen schliesst er die Vor-bergzone bis Freiburg und Emmendingen ein, nach Osten dehnt er sich bis Donau-eschingen und Villingen-Schwenningen auf der Baar-Hochebene aus.

Seit Einführung einer Gästekarte, die als Freifahrticket für Bus und Bahn in der gesamten Region Schwarzwald gültig ist, gilt die Gegend als Vorreiterin eines CO2-reduzierten Urlaubs. Dazu tragen auch klimazertifizierte Hotels, Solar-Kommu-nen und lokale Initiativen wie Energie-nachweise und Klimarechner, beispiels-weise im Todtnauer Ferienland bei. Mit dem Ökopionierprojekt «Zukunftsmobli-tät» wurden diesen Sommer sogar erst-mals eigens Reiseangebote entwickelt, die eine klimafreundliche Anreise, Unter-

kunft und Ernährung mit umweltscho-nender Mobilität vor Ort (Elektro- und Biogas-Autos) und klimafreundlichen Unternehmungen kombinierten.

Wir haben mit dem Mountain Bike ebenfalls ein umweltfreundliches Fort-bewegungsmittel gewählt, entdeckten ein wahres Singletrail-Eldorado sowie ein Projekt, für das wir bald wieder zurück-kehren wollen: «Bike Crossing Schwarz-wald»: Der 450 Kilometer lange Bike-Weg verbindet die Höhepunkte der le-gendären Schwarzwald-Fernwander-wege von Pforzheim im Norden zum Hochrhein im Süden. 16 000 Höhenme-ter warten auf uns. Ja doch, wir kommen wieder. Da braucht Frau Baur gar nicht erst loszuschwärmen. www.schwarzwald-tourismus.de

Grün schlafenZwei Hotels stechen aus dem Schwarzwald-Angebot besonders hervor, wenn es um ökologische Nachhal-tigkeit geht. Da ist für jene, die in der schönen Stadt Freiburg im Breisgau näch-tigen wollen, das Best Wes-tern Premier Hotel Victo-ria. Das Null-Emissions-Haus (seit 2002) mit vier Sternen wurde zweimal als umwelt freundlichstes Hotel der Welt aus gezeich-net. Und für jene, die es eher in die Höhe zieht, gibt es den Feldberger Hof, ein Vier-Sterne-Familien-hotel, das klimaneutral geführt wird und im gröss-ten Naturschutzgebiet Baden-Württembergs auf  1300 Metern liegt.  www.feldberger-hof.de, www.victoria.bestwestern.de

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MountainBikegestiegen?Danngönnen

SiesichdocheinBadinBadenweiler.

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5  / 11 ECOLIFE 45VORSChAU

IMPRESSUMecoLifeDas Schweizer Magazin für Nachhaltigkeitwww.eco-life.ch

VerlagProfilePublishing GmbHPfadacher 5, 8623 WetzikonTel. +41 (0)43 488 18 [email protected]

Roger Meili, [email protected] Stich, [email protected]

ChefredaktionReto Wüthrich, [email protected]

RedaktionelleMitarbeit andieserAusgabeDavid CoulinVera RüttimannDaniela SchweglerAnja Vatter

GestaltungundProduktionKarin [email protected]

DruckvorstufeKüenzi & Partner8135 Langnau (Zürich)

LektoratPatrizia Villiger 8802 Klichberg

Druckdierotationsdrucker73730 Esslingen

FotosDuccio Nacci (Cover, S. 8 ff.)mamo.ch (S. 3), Monaco Thomas (S. 6)Maurice K. Grünig (S. 7)Getty Images/Flickr RF (S. 9)Vera Rüttimann (S. 14)Marcus Gyger  (S. 16)David Coullin (S. 18 ff.)Unger Heinz, Fotohalle (S. 28 ff.)Heinz Unger (S.30),  Palma Fiacco  (S. 36)Getty Images, Don Farrall (S. 37)Hampi Krähenbühl (S. 40)Castiglioni (S. 41), Bade- und Kurver-waltung Gmbh Bad Bellingen (S. 44)Daniel Hager (S. 45)Sven  Bänziger (S. 46)

InserateMediaforce AG Yves Heutschi, AnzeigenleitungWebereistrasse 47 8134 AdliswilTel. +41 (0)44 772 22 77Fax +41 (0)44 721 19 01

AbonnementecoLife erscheint  sechsmal jährlich Einzelpreis Fr. 6.50Jahresabonnement Fr. 30.–(Ausland: plus Portokosten)

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ecoLife übernimmt keine Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte, Bilder und Datenträger aller Art.

Gefallen wir Ihnen?Mehr «ecoLife» gibts im Dezember 2011: Chice Hotels statt Lotterhütten Clevere Hoteliers haben in den Schweizer Alpen alte Hütten in Perlen verwandelt.

Gute Reise in die Zukunft Unsere Autorin reiste nach Bali und nahm an einem aussergewöhnlichen Trekking teil. Eines, das Kindern eine Zukunft gibt.

Eine saubere Sache Eine neue Fabrik in Zürich-Oerlikon. Eine riesige Waschanlage. Und alles nachhaltig.

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46 ECOLIFE 5 / 11PERSÖNLICH

«Als Urnerin bin ich mitten in den Bergen aufge-

wachsen. Darum verkörperte ich das natürlich-charmante Butter-mädchen, das über die Alpenblumen-wiese hüpft, sehr gerne. Viele Leute kennen mich wohl aus diesem Fern-sehspot. Die Dreharbeiten waren mal was ganz anderes als mein sonstiger Job als Model, wo ich an Fotoshoo-tings posiere oder in London, Paris oder New York über die Laufstege stolziere. Das schöne an meinem Job als Topmodel ist für mich, dass ich viel reise und von der Welt sehe.

Aber ich komme immer wieder gerne heim zu meiner Familie und in die Berge. Die Urner Bergwelt hat mich geprägt. Die Berge sind für mich Erholung pur. Im Sommer beim Wan-dern und im Winter beim Schlitteln mit unserer Tochter Felice, die heute dreijährig ist. Als sie im Frühling 2008 mit einer schweren Gesichts-

fehlbildung zur Welt kam, war das ein Schock. Sie hatte eine Kiefer-Lippen-Gaumenspalte, der Volks-mund spricht auch von Hasenschar-te. Im ersten Moment brach für mich eine Welt zusammen. Warum trifft das jetzt mich? Ich fiel in ein tiefes Loch und weinte viel. Es war wie ein böser Traum. Seither weiss ich, wie zerbrechlich das Glück sein kann.

Aber inzwischen wurde Felice operiert und man sieht ihr fast nichts mehr an. Die Operation ist gelun-gen. Bis sie 18 ist, wird sie noch etwa dreimal operiert werden müssen. Und das schönste aller Kinder war sie für mich schon vor der Operation. Das tönt jetzt vielleicht platt, wenn ich das sage, die ich mich ja in der Welt der Schönheit bewege. Aber ein schöner Körper ist nur die Hülle. Unser wahres Wesen liegt tiefer. Ein schöner Mensch ist für mich einer, der Wärme, Liebe und Glücklich-sein ausstrahlt.

Vor anderthalb Jahren fragte mich die AWD-Stiftung Kinderhilfe an, ob ich Botschafterin werden wol-le. Die Stiftung setzt sich für Kinder mit Spaltenfehlbildungen ein. Ich sagte sofort zu, weil mir der Schock über die Gesichtsfehlbildung meiner Tochter noch in den Knochen steckte. Und weil es mir ein Herzensanliegen ist, Kindern mit schlechten Startbe-dingungen zu einem besseren Leben zu verhelfen.

Letzen Herbst reiste ich erstmals mit der Berner Kinderchirurgin Bri-gitte Winkler nach Bischkek, der Hauptstadt Kirgistans. Im bitterar-men zentralasiatischen Land mit der wunderschönen Gebirgslandschaft baut die Stiftung AWD ein chirurgi-

sches Zentrum auf. In Kirgistan gibt es auffällig viele Kinder mit einer Gesichtsspalte. Und vor dem Ein-satz des Hilfswerks wurden sie zum Teil gar nicht operiert.

Am Kinderspital in Bischkek lernte ich als Erstes den sechs Mona-te alten Keirat und seine Eltern ken-nen. Er hatte eine starke Spalte, ähnlich die meiner Felice. Keirat hat so eine schöne Ausstrahlung. Das Lächeln, seine Augen. Ich erlebte hautnah, wie der Kleine durch die Operation ein neues Gesicht ge-schenkt bekam. Es ist so schön, gibt es dieses Spital und haben die Kin-der überhaupt die Möglichkeit, ope-riert zu werden. Mit dem neuen, un-versehrten Gesicht bekommen sie eine Chance auf ein menschenwür-diges Leben. Sie werden nicht mehr geächtet, sondern können würdevoll durchs Leben gehen. Meine Aufga-be als Botschafterin ist mir deshalb sehr wichtig. Ich weiss, was die Kin-der durchmachen und kann den Eltern Hoffnung geben: Es wird alles gut.

Ich war sicher nicht das letzte Mal in Kirgistan. Für nächstes Jahr planen wir wieder eine Reise. Ich freue mich jetzt schon, die Kinder und ihre Eltern wieder zu sehen. Ihre Schicksale gingen mir sehr nah und ich möchte erfahren, wie es ihnen heute geht. Kirgistan braucht unsere Hilfe. Und wir können sie geben. Uns geht es ja im Vergleich zur Zentral-asiatischen Schweiz, wie das wunder-schöne Land auch genannt wird, ex-trem gut.»

«Die Schicksale gingen mir sehr nah»AufgezeichnetvonDanielaSchwegler

Sarina Arnold ... ... ist 31 Jahre alt und gewann mit 16 den Wettbewerb Swiss Elite Model Look. Das war der erste Meilenstein in ihrer Karriere als Topmodel. In der Schweiz ist die sympathische Urnerin auch als «Buttermeitli» aus der Werbung bekannt. Sarina Ar-nold ist Botschafterin der Stiftung AWD-Kinderhilfe, die sich um not-leidende Kinder kümmert.

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