e·MIXOLOGY 4/2013

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RADLER Erfrischend-zischend oder limonadig-zahm? Zehn GSA- Radler als Flaschenabfül- lungen im Test. PORTRAIT Ein Oligarch, ein Premium Vodka, und ein Hund namens Dow Jones. Was steckt hinter Russian Standard? NEUE BARS Nerd-Paradies oder Boudoir- Flair. Wir stellen die spannends- ten internationalen Neueröff- nungen vor. # 4/2013 e ·

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Vierte Ausgabe von e·MIXOLOGY im Jahr 2013 - Die besten Radler des Sommers - Die zehn besten Bar-Neueröffnungen der letzten 12 Monate - MIXOLOGY BAR AWARDS 2014

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1Neue Bars — Reingold Bar

RadleR erfrischend-zischend oder limonadig-zahm? Zehn GSa-Radler als Flaschenabfül-lungen im Test.

PoRTRaiT

ein oligarch, ein Premium Vodka, und ein Hund namens dow Jones. Was steckt hinter Russian Standard?

Neue BaRS

Nerd-Paradies oder Boudoir-Flair. Wir stellen die spannends-ten internationalen Neueröff-nungen vor.

# 4/2013e·

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2 Neue Bars — Reingold Bar

WeRTe leSeR,da Stillstand zwar nicht unbedingt der Tod aber zumindest die tödliche Langeweile ist, hier zunächst ein Hinweis in eigener Sa-che. Die MIXOLOGY BAR AWARDS 2014 gehen in die heiße Phase ihrer Vorbereitun-gen. Dabei gibt es diesmal einige wichtige Änderungen und Neuerungen. Wir klären Sie auf (S.17).

Der Sommer diktiert es: Das Thema rund um Spritz, G´spritzen, Hugo, Ingo, Schor-le, Biermischgetränk drängt immer mehr auch in die Bars. MIXOLOGY hat schon oft über die neuen Trends berichtet und war mit Empfehlungen und Verkostungen präsent. Nun haben wir uns einem Seg-ment zugewandt, das noch vor einiger Zeit im Markt der Flaschenabfüllungen kaum eine Rolle spielte, inzwischen aber unter den Biermischgetränken die höchsten Zu-wachsraten verzeichnet – dem Radler. Wo kommt es her? Stimmt sein Entstehungs-mythos? Welche verschiedenen Varianten gibt es und welche Hersteller konkurrieren miteinander? Wie natürlich und erfrischend ist der Geschmack, verglichen mit einem frisch hergestellten Radler? Lesen Sie, wer die Nase vorne hatte und wer noch etwas strampeln muss, um in die vorderen Ränge zu fahren. Überraschungen sind garantiert (S.4).

Kräftig in die Pedale getreten haben auch unsere Leser sowie einige internationale Experten, um Ihnen einen Überblick über die spannendsten Bareröffnungen der letz-ten 12 Monate zu verschaffen. Wie immer auf den Schwarzen Seiten haben wir aus der Vielzahl der Vorschläge die ersten Zehn ausgewertet und mit einem Kurzporträt für Sie versehen. Wenn Sie auf Reisen gehen, schauen Sie mal bei den Genannten vorbei – Sie werden nicht enttäuscht sein (S.13).

Und wer rollt das Feld im Vodka-Markt von hinten auf? Der charismatische Roustam Tariko kreiert mir Russian Standard nicht nur einen erfolgreichen Vodka, sondern auch seine Vision von einem neuen russi-schen Image. Ein Portrait (S.20).

Genießen Sie den kurzweiligen Mix.

Ihr Markus Orschiedt

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TwiTTer

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iNdex

4 BieRGeschichte und aktuelle Flaschenqualitäten des Sommerklassikers Radler

13 ScHWaRZe SeiTeDie 10 prominentesten Bar-Neueröffnungen der letzten 12 Monate

17 VeRaNSTalTuNGeN & WeTTBeWeRBeMit Schwung und neuer Jury zu den MIXOLOGY BAR AWARDS 2014

20 PoRTRaiTEin Vodka-Mogul und seine Visionen. Russian Standard im Erfolgsmoment

4 TaSTe FoRum RadleR

der Sommer ist da und damit die Sehn-sucht nach einem erfrischenden, leich-ten Bier-mischgetränk: der eine nennt es Radler, der andere alsterwasser. der markt an abgefüllten Produkten ist viel-fältig und unübersichtlich. unsere un-abhängigen Tester haben ihre Favoriten gekürt und diskutierten darüber, was ein gutes Radler ausmacht.

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Erfrischung im Biermarkt

TasTe Forum radler

Text Marco Beier Fotos Birte Filmer

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5mixology.eu

Bier gemischt mit Zitronenlimonade ist die Definition, die man verallgemeinernd nen-nen kann. Die Eingrenzung ist dabei wahr-lich nicht einfach. In Teilen Österreichs be-kommt man als Radler eine Mischung aus Bier und Almdudler Limonade. Während im Nordwesten das Alsterwasser, oder ein-fach Alster, der gewünschte Mix aus Bier und Zitronenlimonade ist, bekommt man in Berlin und Umgebung unter gleichem Na-men eher eine Mischung mit Orangen- an-statt Zitronenlimonade. Für einige bestand der Unterschied zwi-schen Radler und Alster lange in der Wahl des Bieres. Wurde Pils gemischt war das Ergebnis ein Alster, nahm man hingegen Helles erhielt man ein Radler. Da aber mittlerweile auch große Brauereien ihre ab-gefüllten Pils-Limonaden Mischungen als Radler verkaufen, hat sich dieser Ausdruck wohl nun biersortenübergreifend etabliert.

Die Entstehungsgeschichte des Radlers ist einmal mehr eine verworrene und mit zwei-

felhaften Ehrungen dekorierte Saga. Die Le-gende des Wirts Franz Xaver Kugler, der um 1920 eine Gaststätte in Deisenhofen, nahe München, betrieb, erzählt, dass 1922 in der dortigen »Kugler Alm« das Radler erfunden wurde. Nachdem die Menschen gerade das Rad fahren für sich entdeckt hatten, sah sich Kugler an einem Sommersonntag 1922 angeblich 13000 Radfahrern gegenüber und befürchtete das schnelle Schwinden seiner Biervorräte. Angeblich habe er spontan ent-schlossen, das übrige Bier halb und halb mit der Zitronenlimonade, die – zufällig - in rie-sigen Mengen vorhanden war, zu mischen. Kugler erhob sich somit zum Erfinder des Radlers. Die Wahrheit dürfte einige Jahre früher im ausgehenden 19. Jahrhundert liegen. Wo und von wem das Biermischgetränk wirk-lich erfunden wurde, wird aber wohl nie-mand mehr herausfinden. Fest steht nur, dass der Begriff Radler für ein Getränk schon deutlich vor der von Kugler genann-ten Zeit schriftliche Erwähnung fand.

Biermischgetränke konnten sich in den letzten Jah-ren entgegen aller Vorurteile im deutschen Markt etablieren. Neben einer großen Zahl an geschmack-lichen Animositäten gibt es ein Biermischgetränk mit Tradition und Daseinsberechtigung. Das Rad-ler, respektive Alsterwasser, soll an dieser Stelle genauer betrachtet und die Abfüllungen einiger Brauereien in einer Verkostung bewertet werden.

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6 Bier — Tastforum Radler

Sprung in die Moderne

Das Erfrischungsgetränk Radler war im Üb-rigen lange nur selbst mischbar oder in der Gastronomie zu bekommen. Das Biersteu-ergesetz verbot eine Herstellung fertiger Biermischgetränke bis 1993. Erst seitdem dürfen die Brauereien ihr fertiges Radler oder Alsterwasser abfüllen und verkaufen. Dabei wurde das Radler als solches erst recht spät entdeckt. Viele kümmerten sich zu Beginn um Mischungen aus Bier mit Cola, Fruchtaromen oder Energydrinks. Die Sparte dieser Getränke schrumpft aber in den letzten Jahren wieder, während sich der Klassiker aus Bier und Zitronenlimona-de immer mehr durchsetzt und mittlerweile von den meisten Brauereien hergestellt und abgefüllt wird.

Dementsprechend auch die guten Ab-satzzahlen im Bereich Bier und Limona-de. Während der Absatz beim puren Bier seit Jahren schrumpft, verzeichnet Radler enorm konstantes Wachstum. Nicht zuletzt auch wegen des immer beliebter werdenden alkoholfreien Radlers. Insgesamt ist der An-teil an fertig gemischten Radlern am Markt um etwa zehn Prozent höher als der ande-rer Biermischgetränke. Marc-Oliver Huhn-holz, Pressesprecher des Deutschen Brau-er Bund, bestätigt diesen Trend und sieht auch in den nächsten Jahren den Klassiker »Radler« auf dem ersten Platz der Bier-mischgetränke. Der Trend zu alkoholfreien Bieren oder Bieren mit geringerem Alkohol wie beim Radler, hat seine Ursache laut Huhnholz im gesellschaftlichen Wandel. »In einer schnelllebigen Welt mit vielen Al-koholverboten, hoher Mobilität und verän-derten Konsumgewohnheiten versprechen

diese Getränke einen Genuss ohne Reue«, beschreibt er seine Beobachtungen, die den Trend des Marktes gut beschreiben.

Unterschiede in der Herstellung

Die Unterschiede in der Herstellung von Radler sind immer noch groß. Manche Biere werden einfach nur mit künstlichen Aromen gemischt, gezuckert und im Alko-holgehalt herabgesetzt, während andere das normal gebraute Bier mit herkömmlicher Zitronenlimonade mischen. Doch auch bei der zweiten Zutat gibt es Un-terschiede. Limonade mit echtem Zitronen-saft oder die chemische Variante aus Zu-cker, Wasser und künstlichen Aromen. Die Unterschiede machen sich auf jeden Fall geschmacklich bemerkbar. Doch welches Radler von den vielen fertig abgefüllten am Markt ist denn nun das Bes-te? MIXOLOGy hat einige freiwillige Tes-ter zur Blindverkostung geladen und ihnen zehn verschiedene Radler zur Blindverkos-tung präsentiert.Neben dem MIXOLOGy-Bierexperten Pe-ter Eichhorn waren als Probanden Michael Frohnwieser, Barchef der Bar des Stue Ho-tel Berlin, Jean-Pierre Ebert, Betreiber der rivabar, Dirk Hoplitschek, Chefredakteur der Internet-Bierbewertungs-Community »Bier Index« und Filipp Djakovic, Barchef des Clubs Prince Charles anwesend.

Zu bewerten waren natürlich der allgemeine Eindruck. Zudem die Wahrnehmung des Zi-tronenaromas. Ist dieses künstlich oder ein natürliches Aroma und stimmt die Ausge-wogenheit zwischen den herben Biernoten und der Säure der Limonade? Außerdem

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kam die Ureigenschaft des Radlers unter die Lupe. Wie erfrischend und spritzig schmeckt es und wie ist der Kohlensäuregehalt?

Klare Rangfolge im Ergebnis

Die Ergebnisse waren unter allen Verkos-tern weitestgehend deckungsgleich. Die einzelne Punktevergabe fiel natürlich sehr individuell aus, aber am Ende war die Sor-tierung der Rangfolge eine einheitliche Sa-che. Interessant war, dass ein starker Ge-ruch des Bieres nicht automatisch zu hohen Punkten führte. Offensichtlich sind die Er-wartungshaltungen gegenüber Radler sehr anders als gegenüber einem normalen Bier.

Im Ergebnis sind alle Produkte trinkbar und in der Endabrechnung »solide« bis »gut«. Allerdings schaffte nur ein Produkt die Bewertung »sehr gut«. Dass ein bereits fertig gemischtes und abgefülltes Radler aber die Noten »ausgezeichnet« oder »her-ausragend« bekommen soll, darauf konnten sich die Tester nicht einigen. Dafür muss aber eventuell auch ein zu brei-tes Spektrum an verschiedenen Geschmä-ckern angesprochen werden. Bewertet wurden die Produkte nach dem bekannten MIXOLOGy-Schema, wonach die Blindverkostung 75 % des Endergebnis, die Preis-Leistungsbewertung und das Pa-ckaging 25 % ausmachen.

Sitzende Radlertester

mixology.eu

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1. Bitburger Radler70 von 100 Punkten – sehr gut

Preis: ca. 0,58 euroMenge: 0,33 lAlkoholgehalt: 2,5 % vol.Herkunft: deutschland / Rheinland PfalzHersteller: Bitburger BraugruppeInhalt: 50 % Bitburger Pils, 50 % Zitronenlimonade

Die Mischung aus Pils und Limonade über-zeugt die Tester. Einstimmig wird eine gut ausgewogene Balance aus herben Biernoten und frischen Zitrusnoten attestiert. Außer-dem konnte das Bitburger Radler durch feine Kohlensäure überzeugen, die die Aro-men des Radlers transportiert.

»Der Urintention eines Radlers folgend. Gut gemacht.« (Jean-Pierre Ebert)»So stell ich mir ein Radler vor, zumindest in der Nase. Es ist sehr rund und im Zweifel das, was man in einem Radler sucht« (Peter Eichhorn)

2. Krombacher Radler65 von 100 Punkten – gut

Preis: ca. 0,59 euroMenge: 0,33 lAlkoholgehalt: 2,5 % vol.Herkunft: deutschland / Nordrhein- WestfalenHersteller: Krombacher BrauereiInhalt: 50 % Krombacher Pils, 50 % Zitronenlimonade

Das zweite große Pils stellt den zweiten Platz im Radlervergleich. Die Tester attes-tieren einen sehr erfrischenden und durst-löschenden Geschmack. Die Fruchtaromen sind leicht dominanter als die Biernoten. Unbedingt eiskalt trinken lautet der Rat-schlag der Testenden.

»Keine unangenehme Süße und in der Nase sehr angenehme Gerstentöne.« (Peter Eichhorn)»Guter Durstlöscher und erfrischender, er-wachsener Spaß.« (Filipp Djakovic)

RADlER —DiE RANgliSTE

Bier — Tastforum Radler

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9mixology.eu

3. Öttinger Radler65 von 100 Punkten – gut

Preis: ca. 0,31 euroMenge: 0,5 lAlkoholgehalt: 2,5 % vol.Herkunft: deutschland / BayernHersteller: Öttinger BrauereiInhalt: 50 % Öttinger Voll-bier, 50 % »erfrischungsge-tränk mit Zitronengeschmack«

Der eindeutige Preis-Leistungssieger. In einzelnen Punkten wird dem Öttinger Rad-ler zwar eine zu große Dominanz der Limo-nade zugesprochen und deutliche Aromen des Bieres vermisst, insgesamt kann die Mischung aus Hellem und Limonade aber überzeugen und wird vor allem aufgrund der durstlöschenden Attribute gelobt.

»Sehr erfrischend und intensiv. Allerdings eher eine alkoholhaltige Limonade als Biermischgetränk.« (Dirk Hoplitschek)»Bier schmeckt man nur im Abgang. Kein klassisches Radler, aber trotzdem gut.« (Jean-Pierre Ebert)

4. Astra Alsterwasser61 von 100 Punkten – gut

Preis: ca. 0,55 euroMenge: 0,33 lAlkoholgehalt: 2,5 % vol.Herkunft: deutschland / HamburgHersteller: Holsten BrauereiVertrieb: carlsberg deutschlandInhalt: 50 % astra Pils, 50 % Zitronenlimonade

Ein Radler das alle Tester im Geruch über-zeugen konnte. Das Verhältnis von Limona-de und Bier ist gut balanciert und besticht durch eine angenehme Säure. Das Gesamt-bild wird nur durch eine künstliche Süße gestört.

»Bier-Limonadenverhältnis gut getroffen. Säure ist schmeckbar aber nicht zu limo-nadig.« (Jean-Pierre Ebert)»Kribbelnd auf der Zunge aber nicht ag-gressiv. Sehr süffig, aber eben auch aro-menarm.« (Dirk Hoplitschek)

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5. Beck‘s Green Lemon56 von 100 Punkten – solide

Preis: ca. 0,66 euroMenge: 0,33 lAlkoholgehalt: 2,5 % vol.Herkunft: deutschland / BremenHersteller: anheuser-Busch inBevVertrieb: anheuser-Busch inBevInhalt: 50 % Bier, 50 % erfri-schungsgetränk mit Zitronen-säure

Das Radler vom Biergiganten. Beck‘s Green Lemon verwirrt die Tester in ihrer Wahr-nehmung. Die künstliche Farbe will nicht zum gut ausbalancierten Getränk passen. Auch wenn die Zitrusaromen deutlich do-minant sind und das Bier nur im Abgang bemerkbar ist wird Beck‘s Green Lemon als sehr süffiger Vertreter der Radlergruppe wahrgenommen.

»Das leuchtet bestimmt im Dunkeln. Als Getränk ausgewogen komponiert.« (Peter Eichhorn)»Durchaus bier-artiger Geschmacksver-lauf. Fruchtigkeit am Anfang und leicht bieriger Abgang. Stimmig, wenn auch wenig bierig.« (Dirk Hoplitschek)

6. Lammsbräu Radler55 von 100 Punkten – solide

Preis: ca. 1,09 euroMenge: 0,5 lAlkoholgehalt: 2,5 % vol.Herkunft: deutschland / BayernHersteller: Neumarkter lammsbräu BrauereiVertrieb: eigenvertriebInhalt: 50 % Vollbier, 50 % Zitronenlimonade

Geschmacklich schlägt das Lammsbräu Radler eine leicht andere Richtung ein. Deutlichere Malztöne sind zu schmecken und das Bier scheint im Vordergrund zu stehen.Leider stört der intensive Geruch das Ge-samtbild doch zu sehr, als das sich Lamms-bräu Radler unter den vorderen Plätzen festsetzen könnte. Die Bio-Qualität schlägt sich zudem im Preis nieder.

»Abgesehen vom Geruch, top Balance und gute Biernoten.« (Filipp Djakovic)»Leicht herb und durchaus erfrischend.« (Peter Eichhorn)

Bier — Tastforum Radler

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7. Gösser Naturradler54 von 100 Punkten – solide

Preis: ca. 0,83 euroMenge: 0,33 lAlkoholgehalt: 2,0 % vol.Herkunft: Österreich / SteiermarkHersteller: Gösser BrauereiVertrieb: keine angabeInhalt: 40 % Bier, 60 % Fruchtsaftlimonade mit ech-tem Zitronensaft

Auch wenn dem Getränk durchaus guter Geschmack und tolle durstlöschende Ei-genschaft attestiert wurden, fiel die Bewer-tung eher durchwachsen aus. Leider fehlte den Verkostern durchgehend der Bierge-schmack.

»Super Erfrischung und enorm spritzig. Leider kein Radler.« (Filipp Djakov)»Schöne Zitrusnoten. Viel Süße und Säure, leider ohne die Aromen von Bier.« (Michael Frohnwieser)

8. Jever Lime52 von 100 Punkten – solide

Preis: ca. 0,65 euroMenge: 0,33 lAlkoholgehalt: 2,5 % vol.Herkunft: deutschland / NiedersachsenHersteller: Radeberger GruppeVertrieb: Radeberger GruppeInhalt: 51 % Bier, 49 % limet-tenlimonade

Die sehr dominante Limettensäure, die sich über alles legt, wird zwar von allen als er-frischend empfunden, stört sich aber mit den Aromen vom Bier. Als zu sauer und unbalanciert wird Jever Lime wahrgenom-men. Angenehm bitter aber auch aufgrund der künstlichen Farbe kein überzeugendes Produkt.

»Überraschend herb. Bei der Farbe ist das unerwartet.« (Peter Eichhorn)»Unausgewogen und übertrieben herb. Etwas zu stumpf im Abgang.« (Michael Frohnwieser)

mixology.eu

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12 Bier — Tastforum Radler

9. Warsteiner Zitrone51 von 100 Punkten – solide

Preis: ca. 0,62 euroMenge: 0,33 lAlkoholgehalt: 2,5 % vol.Herkunft: deutsch-land / Nordrhein WestfalenHersteller: Warsteiner BrauereiVertrieb: eigenvertriebInhalt: 50 % Bier, 50 % Zitro-nenlimonade

Die sehr aggressiven Noten von Säure und Zucker trüben das Gesamtbild dieses Rad-lers. In der Wahrnehmung eher künstli-che und übertriebene Süße, deren Aromen nicht wirklich zuzuordnen sind. Zudem tritt das erfrischende Gefühl, welches ein Radler ausmacht, bei keinem der Verkoster ein.

»Flach und breit, aber leider von Erfri-schung keine Spur.« (Jean-Pierre Ebert)»Deutlich herbe Noten vorhanden. Erin-nert an Bier mit Sirup.« (Filipp Djakov)

10. Rothaus Radler49 von 100 Punkten – durchschnittlich

Preis: ca. 0,58 euroMenge: 0,33 lAlkoholgehalt: 2,4 % vol.Herkunft: deutschland / Baden WürttembergHersteller: Badischer Staats-brauerei Rothaus aGVertrieb: keine angabeInhalt: 50 % Rothaus Bier, 50 % Zitronenlimonade

Das Radler aus Baden Württemberg schnei-det bei den Testern am schlechtesten ab. Undefinierte Aromen, die sich in der Nase breitmachen und ein insgesamt zu schwa-cher Biergeschmack lassen das Rothaus Radler ohne Glanzpunkte dastehen. Einzig die zugesprochenen deutlichen Hefenoten sind außergewöhnlich.

»Zu wenig Charakter. Die zu starke Süße unterbindet alle fruchtigen Noten.« (Filipp Djakov)»Unausgewogen weil viel zu süß. Kaum Frucht, schwach im Bier.« (Peter Eichhorn)

MIXOLOGY hat für die Verkostung Produktproben der Radler-Hersteller erhalten. Verkostet wurden die Radler-Sorten mit freundlicher Unterstützung der Zwiesel Kris-tallglas AG im »Bier Basic Bierdegustationsglas«.

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13Neue Bars — Reingold Bar

Wir danken unseren Lesern für ihr reges Feedback auf unsere Facebook-Umfrage und den internatio-nalen Experten, die uns bei der Recherche geholfen haben:

David Spanton, Australian Bartender Magazine Simon Webster, BarLifeUK.com Camper English, Autor , San Francisco Ingmar Voermann, Venuez , Amsterdam Martin Doudoroff, CocktailDBAllen Katz, Southern Wine and Spirits NY

die ScHWaRZe SeiTe

»The Dead Rabbit Grocery and Grog« (New York)

Unten rustikaler Beer-and-Whisky-Pub, oben eleganter Cocktail-Parlour. Die beiden

Iren Sean Muldoon und Jack McGarry lassen seit Anfang des Jahres die New Yorker

1850er aufleben – und kombinieren detailverliebt die Trinkgewohnheiten von beiden

Seiten des sozialen Spektrums. Wirklich neu, fantastische Qualität.

— deadrabbitnyc.com

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T o P T e N

Bareröffnungen im letzten Jahr

der internationalen

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14 Neue Bars — Reingold Bar

»The Canon Whiskey and Bitters Emporium« (Seattle)

Das Paradies für Nerds. 77 Seiten Spirituosenauswahl und komplexe Drinks satt. Ein

kleiner Barraum mit zurückhaltender Einrichtung – Mahagoni-Bar, Backboard, Cocktails.

Besitzer Jamie Boudreau kann protzen und klotzen.

— canonseattle.com

»Nola« (London)

New Orleans in Britannia. Die Bar im ersten Stock, gegenüber des Callooh Callay in

Shoreditch, läßt mit Live-Swing und historischen Rezepten den Geist des French Quarters

aufleben und ist lang nicht mehr nur Geheimtip unter Bartendern. Unter flirrenden De-

ckenventilatoren bekommt man hier schwere, satte Drinks und kreolische Snacks.

— nola-london.com

»Bellocq« (New Orleans)

Die Mixologen des Cure haben mit dem Bellocq eine Hotelbar im Boudoir-Stil eröffnet.

Samtsessel und tiefrote Wände, eiskalte Cobblers und tiefschürfende Cocktail-Experi-

mente mit Likörweinen.

— thehotelmodern.com/bellocq

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15Neue Bars — Reingold Bar

»Le Glass« (Paris)

Im Rotlichtviertel Pigalle haben die Macher der Taqueria Candelaria eine zweite Bar

eröffnet. Craft Biere der Brooklyn Brewery und fassgereifte Cocktails machen den

leicht abgerockten Laden zu einem besonderen Erlebnis.

— glassparis.com

»Dvars« (Amsterdam)

Das Dwars (dt: eigensinnig) bietet mit weitläufigem, kühl-modernen Interieur Cock-

tailgenuß und exzellentes Bar Food bis weit nach Mitternacht. Auf luxuriösen grün

gepolsterten Barstühlen, beschienen vom Licht der Aquarien kann man sich hier von

den Bartendern umgarnen lassen – das Dvars ist für seinen besonders freundlichen

Service bekannt.

— dvars.nl

»Bulletin Place« (Sydney)

Die kleine Nachbarschaftsbar von World Class 2012 Gewinner Tim Phillip hat im No-

vember 2012 eröffnet. Der Raum hat mit Betonwandkritzeleien und Orientteppichen

etwas sympathisch-halbfertiges. Die Karte wird täglich neu erfunden, je nach dem

was es auf dem Markt zu finden gibt.

— bulletinplace.com

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16 Neue Bars — Reingold Bar

»Le Croco Bleu« (Berlin)

Gregor Scholl wird auf dem Gelände einer ehemaligen Brauerei im Prenzlauer Berg

zum Wildtierbändiger. Verrückte Cocktailnamen wie Acu Acu oder Fairy Floss mit

Absinth-Zuckerwatte und das Ambiente mit Industrieromantik, Laborutensilien und

exotischen Pflanzen sind aufregend.

— lecrocobleu.com

»Floreria Atlantico« (Buenos Aires)

Kann es einen besseren Weg in eine Bar geben als durch einen Blumenladen? Ein

frisches Konzept aus Weinkeller, Ladengeschäft und Bar-Restaurant mit breiter Cock-

tailkarte im Szeneviertel Retiro.

— facebook.com/floreriaatlantico

»Hidden Bar« (Ibiza)

Tag und Nacht geöffnet bietet Cocktail Guru Chris Edwardes eine schrullige Spiel-

wiese für Erwachsene: Ein verwunschener Garten mit alten Bäumen und einem

Riesen-Schachfeld, unprätentiöse Atmosphäre und natürlich exzellente Drinks.

— facebook.com/hiddenbaribiza

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Das siebte Jahr bringt einige Veränderungen mit sich. Ein Überblick.

mIXoloGY bar awards 2014

Text Christian Kopp

mixology.eu

MIXOLOGY Bar Awards 2013

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Die MIXOLOGy BAR AWARDS sind er-wachsen geworden. Aus einer lockeren Par-ty wurde im letzten Jahr ein seriöses Dinner – aus einer Eventlocation der Ballsaal des Ritz Carlton. Eine wegweisende Richtung, die auch in diesem Jahr weiterverfolgt wird. Die großen Neuerungen werden feinjus-tiert, die Jury verändert. So sind beispiels-weise die letztjährigen »Special Mentions« eine eigenständige Kategorie geworden und komplettieren die insgesamt 13 zu verge-benen Awards für Deutschland, Österreich und die Schweiz.

Doch die wohl größte Änderung betrifft in diesem Jahr die Jury. Der bisherige Jury-vorstand Gregor Scholl reicht den Staffel-stab an Stefan Gabányi weiter. »Mir hat die Arbeit in der Jury viel Freude gemacht. Der Weg, den wir mit den Awards eingeschlagen haben, sollte von uns mit aller Energie wei-tergegangen werden.« sagt Gregor Scholl. »Da ich nun eine zweite Cocktailbar in Ber-lin betreibe, sehe ich mich nicht mehr im Stande, der Aufgabe des Juryvorsitzenden Genüge zu tun. Daher habe ich dem Mixolo-gy Verlag Stefan Gabányi als neuen Juryvor-sitzenden vorgeschlagen. Ich bin überzeugt, dass unter Gabányis Führung die Tradition kreativ weitergeführt wird. Die Jury hat auch weiterhin meine volle Unterstützung. Die Besten der Branche auszuzeichnen ist uns Aufgabe und Verpflichtung.«

Eine Aufgabe, der Gabányi sich gern an-nimmt. »Die Mixology Bar Awards sind die wichtigste Auszeichnung der Branche. Sie vermitteln der Öffentlichkeit das Bild eines anspruchsvollen, hochqualifizierten und selbstbewussten Berufstandes«, sagt Stefan Gabányi. »Es ist mir eine Ehre von Gregor Scholl die Aufgabe des Vorsitzes zu über-nehmen und im Oktober die besten Bars und Bartender zu beglückwünschen!«An der Seite von Juryvorsitz Stefan Gabá-nyi treffen sich Anfang August die weiteren Mitglieder der Jury in München:

Attila Kiziltas, Shepheard Bar, KölnYared Hagos, The Parlour, Frankfurt

Klaus St. Rainer, Goldene Bar, MünchenErich Wassicek, Halbestadt Bar, Wien

Gerhard Kozbach-Tsai, Grande Bar, WienJvan Paszti, Cranberry Bar, Zürich

Markus Blattner, Widder Bar, ZürichPeter Eichhorn, Mixology Magazin, Berlin

Das Ergebnis dieser Jurysitzung wird, ähn-lich dem letzten Jahr, am Awards-Abend im festlichen Rahmen bekanntgegeben. Das Berliner Grand Hyatt am Potsdamer Platz wird am Abend des 7. Oktober 2013 zur Bühne, wenn zwischen 400 und 500 Gäste die Besten der Szene feiern. Auch die »Awards Embassy« wird es in diesem Jahr wieder geben. Mit Netz und doppeltem Bo-den wird die technische Realisierbarkeit ab-gesichert und bietet ebenso vielen Zuschau-ern die Möglichkeit die Verleihung live im Internet oder bei Drinks in der Berliner Amano Hotel & Bar zu verfolgen. Bis dahin, Cheers – und ein Dankeschön an alle Jury-beiräte für ihre Stimmen!

Doch die wohl größte Änderung betrifft indiesem Jahr die Jury

Veranstaltungen & Wettbewerbe — MIXOLOGY Bar Awards 2014

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19mixology.eu

Der Sieger ist gekürt

dIsaronno mIXInG sTar

Italienisches Flair an der Spree – am 18. Juni hatten sich die 19 deutschen Finalisten des Disaronno Mixing Star 2013 in der Ber-liner Capitol yard Golf Lounge zusammen-gefunden, um Ihre Drink-Kreationen vorzu-stellen. Disaronno will mit dem Wettbewerb die Service-Komponente im Bartending för-dern und legt deshalb besonderen Fokus auf das Auftreten, auf die »Performance«, bei den Präsentationen.

Die Aufgabe: Lass Dich für Deinen Drink (natürlich mit Disaronno) von einem Film inspirieren. Viele hatten sich verkleidet, als Mariachi, als Highlander oder Mafiosi. Das

Rennen machte am Ende Christof Reichert aus dem Frankfurter Logenhaus. Im klassi-schen Anzug mixte er seinen »The Reservoir Dogs Cocktail« mit hessischer Lässigkeit, yamazaki und Auchentoshan Whisky, Dolin Wermut und Peychaud‘s. Seinen Signature Cocktail wird er am 4. Juli in Amsterdam der Final-Jury präsentieren können. Der Gewinner kann als VIP des Filmfestivals Ve-nedig sein Filmwissen erweitern und ganz nebenbei die neuesten Cocktail-Trends aus Italien entdecken. Wir wünschen Christof Reichert viel Erfolg!

— themixingstar.com

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Der geniale geschäftsmann Roustam Tariko bastelt an einem neuen Russland-Bild

russIsche Vodka-VIsIonen

Text Inka Klein

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Firmenzentrale von Russian Standard

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Das Unternehmen Russian Standard hat sich in weniger als zehn Jahren auf dem Markt etabliert und ist der zweitgrößte Vodkaproduzent der Welt. Maßgeblich daran beteiligt sind der zielstrebige gründer der Marke und die weltweit wach-sende lust am Premium Vodka.

Kein »Wässerchen«, was Vodka übersetzt heißt, hat den Spirituosenmarkt so virtu-os und steil erklommen, wie der Vodka von Russian Standard. Generell hat das russische Nationalgetränk durch seine Vielfalt und Pre-miumqualitäten längst den Ruf »geschmack-los« abgelegt. Russian Standard Vodka ist in der Sparte russischer Vodka schon seit längerer Zeit in der globalen Premium-Liga angekommen und Premiummarke Nummer 1 in Russland. Initiiert hat das Roustam Ta-riko, der bereits 1992 eine Firma mit dem selbstbewussten Namen Russian Standard in Sankt Petersburg gründete. Sechs Jahre spä-ter wird der gleichnamige Vodka ins Leben gerufen. Tariko wollte es nicht akzeptieren, dass seine Landsleute importierte Premium Vodkas tranken und somit immer ausländi-sche Hersteller den Spitzenplatz einnahmen.

Der charismatische Macher

Das Besondere an Roustam Tariko ist viel-leicht sein genialer Geschäftssinn, der ihm zwischen den Oligarchen Russlands einen Platz eingerichtet hat, den er sich rechtmä-

ßig verdient hat. Das Bemerkenswerte an ihm sind aber seine Visionen. Er wollte, dass seine Firma ein neues Image Russlands in der Welt verkörpert, abseits von der rauen Politik und restlichen Businesswelt.

Eine Vodkamarke die einen ganzen föderati-ven Staat repräsentiert? Zumindest auf dem Spirituosenmarkt hat sich Russian Standard deutlich Gehör verschafft. Das Destillat wird mit winterhartem Weizen aus der südrussi-schen Steppe und weichem Gletscherwasser aus dem Ladogasee hergestellt. Neben Rus-sian Standard Original, Gold und Platinum, der laut Hersteller mit einem hochmodernen Silberfiltrationssystem destilliert wird bietet das Unternehmen den »Luxusvodka« Impe-ria an. Tariko war bei Gründung der Marke bereits mit der Spirituosenindustrie mehr als vertraut. Da importierte der Selfmade Mogul schon länger ausländische Premium Spirits in sein Heimatland. Mittlerweile vertreibt sein Unternehmen Roust Inc. über zehn Marken, darunter Piper-Heidsieck, Coint-reau und Jägermeister.

mixology.eu

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22 Interview — Russische Vodka-Visionen

Vodka erobert Whiskey Hochburg?

In Deutschland ist der Russian Standard Ori-ginal das meistverkaufte Produkt der Range. Ungefähr 90 Prozent des Umsatzes gründen auf diesem Produkt. Die »fast growing mar-kets« befinden sich in Europa, allein auf der kleinen Insel Irland ist der Absatz 2012 im Gegensatz zum Vorjahr um 300 Prozent ge-stiegen. In Dubai konnte 31 Prozent Wachs-tum verbucht werden, in Spanien sind es 50 Prozent.Weniger als zehn Jahre benötigte Roustam Tariko um seinen Vodka von der Gründung der Marke bis ins 21. Jahrhundert zum Er-folg zu führen.

glOSSAR

A wie Absatz2012 wurden mehr als 2,9 Millionen 9 Liter Kisten in Russland und über 75 Exportmärk-ten in Europa, den USA und Asien verkauft.

B wie Bank Roustam Tariko gründete 1999 die Russian Standard Bank, die der exklusive Heraus-geber von American Express Kreditkarten in Russland und Russlands größtes privates Geldinstitut ist.

H wie HundDer vierbeinige Begleiter Roustam Tarikos trägt den Namen Dow Jones.

M wie Miss RussiaWie auch Donald Trump ist Roustam Tariko der Hauptsponsor und Besitzer eines Schön-heitswettbewerbs. Den »Miss«-Wahlen in Russland.

R wie Russian MuleDie Geschichte des Moscow Mules ist nicht eindeutig belegt, eine besagt jedoch, dass die amerikanische Firma Heublein mit ih-rer Vodkamarke Smirnoff 1941 an der Ent-stehung beteiligt war. Die Marke Russian Standard benennt ihre Version des Moscow Mule einfach nach dem ganzen Land. Dies-mal kommt der Vodka ja auch wirklich aus Russland. Mit Spicy Ginger von der Berliner Limonadenfirma Thomas Henry, Limetten-saft und ein paar Scheiben Gurke garniert, hat er in diesem Jahr seine Reise durch die Gastronomie begonnen.

Roustam Tariko

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T wie Tradition Bei einer Vodka Verkostung nehmen in Russland mindestens drei Personen teil.

V wie Vodkawissenschaft 1894 soll der russische Wissenschaftler Di-mitrij Mendeleev die elementare Rezeptur zur modernen Vodka-Herstellung entwickelt haben. Nach diesem Standard für russische Vodka Qualität destilliert Russian Standard seit seiner Gründung. Mendeleev hat neben-bei das Periodensystem der chemischen Ele-mente miterfunden und um 1880 die Maß-einheit Gramm für Vodka eingeführt. 100 Gramm fasst die »Stopka«, das traditionelle russische Vodkaglas.

W wie World Wide Web2006 kaufte Roustam Tariko die Domain-VODKA.cOM für 3 Millionen US-Dollar. Einige Zeit leitete diese auf die Russian Stan-dard Seite weiter. Sedo.com, eine Handels-plattform für Domains, hat damit den bisher teuersten Domainverkauf ihrer Geschichte erzielt.

Z wie ZukunftWenn Tariko nicht Geschäftsmann gewor-den wäre, wäre er nach eigener Aussage heu-te Grundschullehrer.

Vodka erobert Whiskey Hochburg?

Russian Standard hat ein klares Ziel für die Zukunft: Die Marke soll weiter ausgebaut werden und sich im internationalen Pre-mium Vodka Markt fest etablieren. Erst im Juni stockte das Unternehmen sein Port-folio deutlich auf. Auch Tarikos Credo, die

Authentizität beziehungsweise der Premi-um-Charakter der Marke sollen weiterhin im Vordergrund stehen.Die veralteten Anschauungen des Rubel-reiches und die fraglichen Methoden und Machenschaften der Politik werfen freilich noch einen Schatten über das Geburtsland des Vodkas. Betrachten wir aber nur den Spirituosenmarkt, kann die Marke Russian Standard durch die Kombination von Tra-dition und Moderne nicht nur in Russland, sondern auch in den anderen Ländern Er-folge verbuchen.Die Financial Times fragte Roustam Tariko 2011 wie er den Menschen einmal in Erin-nerung bleiben möchte. »Als netter Typ, der Russland auf die Karte neben die Länder gesetzt hat, die den Konsumenten Produkte höchster Qualität anbieten.«

Gegründet: 1992

Von: Roustam Tariko

Absatz: 26.100.000 Liter (2012)

Portfolio: 19 Produkte bisher, wobei kürzlich aber noch

mehr als 12 dazu gekommen sind.

Vertrieb: Campari Deutschland

UVP: ~ Russian Standard Original 11,99€ für 07,l

~ 1 Liter Flasche liegt bei ca. 16,49€.

~ Russian Standard Gold, 19,99€ für 0,7l

Die weiteren Varianten, der Russian Standard Platinum

und der Imperia sind nicht im LEH erhältlich. Diese

werden nur in der Top-Gastronomie angeboten und sind

in Deutschland nicht stark vertreten.

~ 0,7l Platinum ca. 28,00€

~ 0,7l vom Imperia ca. 45,00€

— russianstandardvodka.com

mixology.eu

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Bar guideIn dieser Ausgabe von e·MIXOLOGy verlo-sen wir 3 x einen MIXOLOGy BAR GUIDE 2013.

MIXOLOGy verlost dieses Nachschlagewerk und unverzichtbare Buch für den geneigten Connaisseur. Dazu erhält der Gewinner eine schöne »Buddel« voll Rum. Welcher das sein wird? Lassen Sie sich überraschen!

Um zu gewinnen einfach folgende Frage be-antworten:Wie hat der Russian-Standard-Grün-der Roustam Tariko seinen Hund ge-nannt?

Die Lösung bitte per Mail mit dem Betreff »Verlosung e·MIXOLOGY 4/2013« an:— [email protected]

Einsendeschluss ist der 1. August. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

imPReSSumInhalTe

»e·MIXOLOGY« ist ein publizistisches Angebot der Mixology Verlags GmbH. Inhaltlich Verant-wortlicher gemäß Paragraph 10 Absatz 3 MDStV: Markus Orschiedt ([email protected]), Mixo-logy Redaktion, Schlesische Str. 28, 10997 Berlin — mixology.eu

Autoren: Morten Kohrt (MK), Janek Weiss (JW), Christian Kopp (CK), Peter Eichhorn (PE), Marco Beier (MB)

Layout & Satz: studiograu.de

daTen

»e·MIXOLOGY« hat derzeit 3539 Empfänger. Stand: 4.7.2013

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Wegen Anzeigenformaten und Anzeigenpreisen in »e·MIXOLOGY« wenden Sie sich bitte an: Susan Dusin ([email protected]).

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Page 25: e·MIXOLOGY 4/2013

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1) the study or skill of preparing mixed drinks

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Page 26: e·MIXOLOGY 4/2013

26 Neue Bars — Reingold Bar

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1) the study or skill of preparingmixed drinks

2) magazine of bar culture

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»in wine there is wisdom, in beer there is freedom,

in water there is bacteria.«

Benjamin Franklin, Schrifsteller & Staatsmann

(1706 - 1790)