Erwachsenenbildung und Soziale Ungleichheit 5. Juni 2013 Ingolf Erler Österreichisches Institut...

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Erwachsenenbildung und Soziale Ungleichheit 5. Juni 2013 Ingolf Erler Österreichisches Institut für Erwachsenenbildung Vortrag Graz 3. Dezember 2014 | 1 Ingolf Erler, Österreichisches Institut für Erwachsenenbildung Wenn Bildung die Antwort ist, was war eigentlich die Frage… Mag. Ingolf Erler Österreichisches Institut für Erwachsenenbildung

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Erwachsenenbildung und Soziale Ungleichheit5. Juni 2013

Ingolf ErlerÖsterreichisches Institut für Erwachsenenbildung

Vortrag Graz 3. Dezember 2014 | 1Ingolf Erler, Österreichisches Institut für Erwachsenenbildung

Wenn Bildung die Antwort ist, was war eigentlich die Frage…

Mag. Ingolf ErlerÖsterreichisches Institut für Erwachsenenbildung

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Vortrag Graz 3. Dezember 2014 | 2Ingolf Erler, Österreichisches Institut für Erwachsenenbildung

Bildung die Antwort auf,...

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Vortrag Graz 3. Dezember 2014 | 3Ingolf Erler, Österreichisches Institut für Erwachsenenbildung

„Deutschlands Rohstoffe sind die Gehirne der nächsten Generation. Vom Klammern kommt nichts. Wenn wir den War-of-Talents nicht annehmen, der weltweit tobt, haben wir global gesehen nicht mehr viel zu melden“

Bea Beste, Vorstandsvorsitzende des privaten deutschen Schulerhalters Phorms AG (Schäfer 2008).

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• „Jedes Jahr ein neues iPhone und iPad – ein Leben lang“• „Beruhigt schlafen, während andere den Job verlieren“• „G’scheiter werden, statt blöd sterben“• „Nur fesche Jungs und Mädels küssen“• (…) • „Lernen schützt vor dem Häf’n“• (…)• „Hilf dir selbst, dann hilft dir Österreich“

http://www.unentdeckte-talente.at/bildung-bringts/

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  PISA Mathe (2009)

PISA Lesen (2009)

Akademiker-Innenquote (30-34, 2011)

Jugend-arbeitslo-sigkeit (2012, ILO, <25)

Suizide pro 100.000 EW/Jahr

BIP/EW (nom.)

Happy Planet Index

Lebens-erwartung

Ökolog.Fußabdruck

AUT 506 490 24% 8,7% 15,3 48957 47,1 80,9 5,3

CH 531 509 44% 8,4% 17,5 81161 50,3 82,3 5,0

FIN 519 524  46% 17,7% 20,1 49350 42,7 80 6,2

Singapur 573 542   10,2% 10,3 49271 39,8 81,1 6,1

Südkorea 554 536  64% 8,9% 31 24329 43,8 80,6 4,6

Japan 536 538 59%(25-64j.) 7,9% 24,4 45920 47,5 83,4 4,2

UK 494 499 48% 21,3% 6,8 38592 47,9 80,2 4,7

USA 481 498 44% 16,5% 11 48387 37,3 78,5 8,9

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Schwere und Leichte Moderne

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Höherqualifizierung

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Bildungsstand der Bevölkerung nach Altersgruppen und Geschlecht (2008)

In % Männer Frauen

25 bis 64 Jahre

25 bis 34 Jahre

Differenz(%Punkte) 

25 bis 64 Jahre

25 bis 34 Jahre

Differenz(%Punkte) 

Höchstens Pflichtschule

14,5% 13,2% -1,4% 24,5% 15,1% -9,4%

Mittleres Bildungs-niveau

71,9% 71,2% -0,7% 60.8% 64,2% +3,4%

Akademische Ausbildung

13,5% 15,6% +2% 14,7% 20,7% +6%

Summe 100% 100% 100% 100%

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Höherqualifizierung

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Höherqualifizierung

Sozialer Aufstieg Titelinflation

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European Working Condition Survey (2005)

(Beschäftigte in privatwirtschaftlichen Unternehmen mit mehr als 10 beschäftigten)• 18% tayloristischer Arbeitsorganisationstypus (geringe Autonomie,

geringe Lerndynamik, hohes Arbeitstempo, repetitive und monotone Arbeiten)

• 12% einfach strukturierte Arbeit (geringe Lerndynamik, wenig kodifizierte, informelle Handlungsabläufe in der Arbeit

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Bildung

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Diskurs über TeilnehmerInnenZwei Argumentationsmuster (Helmut Bremer):• Entfaltungslernen vs. Anpassungslernen• Homo academicus vs. Homo oeconomicus

Beide gehen aus von „starken, selbstbewussten, souveränen, nach Selbstentfaltung oder Erfolg strebenden Akteuren und Lernern (…), für die soziale Begrenzungen eine untergeordnete Rolle spielen. […] In der sozialen Praxis der oberen Klassen ist dies nicht selten verbunden mit einem Blick auf die unteren Klassen, der dort vor allem Defizite ausmacht. […] Dabei wird leicht übersehen, dass die eigene Haltung auf einer privilegierten Position beruht,…“ (Bremer).

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E: Pflichtschule E: Lehre E: BMS E: AHS/BHS E: AkademikerInnen Durchschnitt0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%

32%

10% 7% 6% 8% 13%

44%

55%

40%

26% 19%

44%

10%

13%

20%

12%

7%

13%

9%16%

21%

33%

25%

18%

5% 6%12%

23%

41%

12%

Schulbildung der 15-34jährigen nicht in Ausbildung nach Schulbildung der Eltern

Pflichtschule Lehre BMS AHS/BHS Univ. etc.

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Übergang Sekundarstufe II:

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SchülerInnen mit anderer Erstsprache als Deutsch in der Sekundarstufe II

Quelle: Herzog-Punzenberger (2013): Nationaler Bildungsbericht 2012, Band 2: 247

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0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%

SO Sprache

NW Sprache

Geb. in nichtEU

Geb. in EU

60-64 Jahre

55-59 Jahre

50-54 Jahre

Universität, FH, u.ä.

AHS/BHS

Lehre

Pflichtschule

Einkommen 5. Quantil

Einkommen 4. Quantil

Einkommen 2.QuantilEinkommen 1.Quantil

kein Einkommen

Soziale Lagekein Einkommen

Einkommen 1.Quantil

Einkommen 2.Quantil

Einkommen 3. Quantil

Einkommen 4. Quantil

Einkommen 5. Quantil

Pflichtschule

Lehre

BMS

AHS/BHS

Universität, FH, u.ä.

25-29 Jahre

30-34 Jahre

35-39 Jahre

40-44 Jahre

45-49 Jahre

50-54 Jahre

55-59 Jahre

60-64 Jahre

Deutsch

Geb. in. A

Geb. in EU

Geb. in nichtEU

Deutsch

NW Sprache

Linear (NW Sprache)

SO SpracheMotivierte

Teiln

ehm

erIn

nen

45%

42,2%

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Vortrag Graz 3. Dezember 2014 | 20Ingolf Erler, Österreichisches Institut für Erwachsenenbildung

25-2

9 Jahr

e

30-3

4 Jah

re

35-3

9 Jahre

40-4

4 Jahre

45-4

9 Jahre

50-5

4 Jahre

55-5

9 Jahr

e

60-6

4 Jahre

0%10%20%30%40%50%60%

TN & MOT nach Alter

Teilnahme Motivation

kein Einkommen

Einkommen 1.Quantil

Einkommen 2.Quantil

Einkommen 3. Quantil

Einkommen 4. Quantil

Einkommen 5. Quantil

0%10%20%30%40%50%60%70%80%

TN & MOT nach Einkommen

Teilnahme Motivation

Pflichtschule Lehre BMS AHS/BHS Universität, FH, u.ä.

0%10%20%30%40%50%60%70%80%

TN & MOT nach Bildung

Teilnahme Motivation

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Vortrag Graz 3. Dezember 2014 | 21Ingolf Erler, Österreichisches Institut für Erwachsenenbildung

Barrieren und Schranken• Sozialer Bildungshintergrund und familiäre Bildungsstrategien

(Bildungsaspiration)• Einschränkende soziale Strukturen, physische oder psychische

Behinderungen• Zeitliche, räumliche, monetäre Restriktionen (Infrastruktur vor Ort,

Zeit-, Geldmangel etc.)• Einschränkende berufliche oder private Rahmenbedingungen• Mangelnde Informationen• Symbolische/kulturelle Barrieren

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Vortrag Graz 3. Dezember 2014 | 22Ingolf Erler, Österreichisches Institut für Erwachsenenbildung

Lebensstile – Milieus – Lernstile

• Die Menschen lernen nicht um des Lernens willen, sondern immer in Bezug auf ihre konkreten Lebensumstände, Erfahrungen und Ziele, die Anlässe für Bildungs- und Lernprozesse sind.

• Entscheidung für / gegen das Einziehen einer Lernschleife zur Lösung einer Handlungsproblematik (Klaus Holzkamp)

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Vortrag Graz 3. Dezember 2014 | 23Ingolf Erler, Österreichisches Institut für Erwachsenenbildung

Obere Milieus: Hegemonie und stilisierte SelbstentfaltungErhalt der exklusiven Position. Durch Betonung von Wissen, kultureller Kennerschaft und intrinsischer Motivation. Möglichkeit zur Verbesserung der Lebenslage. Abgrenzung von weiter unten stehenden Milieus Hochkultur bzw. Kurse für Führungskräfte

Mittlere Milieus: Mehr Selbst-bestimmung und Status durch BildungStreben nach Respektabilität, Berufsstolz, Aufstieg durch Ausbildung, gesellig, Vereine und in informelle Gruppen eingebunden, Suche nach richtigen Lebensentwürfen

Untere Milieus: Bildung als Notwendigkeit zum sozialen MithaltenBildung als nutzloses, aber notwendiges Übel; Teilnehmer von Qualifizierungsmaßnahmen für Langzeitarbeitslose

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Bildungsdispositionen Obere Zonen des sozialen Raums Untere Zonen des sozialen RaumsDistinktion: Unterscheidung von der Masse Nützlichkeit

Geist Körper, Sinnlichkeit

Abstraktion, Theorie Praxisbezug, implizites Wissen

„Scholastische Einstellungen“: Distanz von Notwendigkeiten und Zwängen

Erwerb von praktischem Wissen

Sprache: etablierter Code Restringierter Code, Sprechen mit körperlichem Agieren, Gesten

Selbstdistanzierung, reflexiver Umgang mit sich selbst (vgl. Persönlichkeitsbildung)

Wenig Möglichkeiten zur „scholastischen Reflexion“, sich seiner eigenen Fähigkeiten bewusst zu werden: Schaffung von expliziten zeitlichen und dinglichen Freiräumen

Stilisierung und Ästhetisierung Notwendigkeitsgeschmack

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Vortrag Graz 3. Dezember 2014 | 25Ingolf Erler, Österreichisches Institut für Erwachsenenbildung

Bedeutung für Bildungsarbeit• Respektvoller Umgang mit Erfahrungen• Nutzen und Kosten darlegen• Soziale Lage berücksichtigen• Motivation statt Zwang

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