Extra Mediaplanung 13 2015 0 - wuv.de

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Nr. 13 /// 23. März 2015 Extra Mediaplanung Relevante Geschichten richtig platziert – das ist das Geheimnis erfolgreicher Mediastrategien. Von FMCG über Pharma zu Fashion und Telko

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Nr. 13 /// 23. März 2015

Extra

MediaplanungRelevante Geschichten richtig platziert – das ist das Geheimnis erfolgreicher Mediastrategien. Von FMCG über Pharma zu Fashion und Telko

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TM and © 2008 Twentieth Century Fox Film Corporation. All rights reserved.

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Chefredakteur Dr. Jochen Kalka

Stv. Chefredakteur Matthias Oden

Redaktion Christiane Treckmann (Ltg.), Julia Gundelach

Art Director Michael Gollong

Schlussredaktion Franz Adam

Mitarbeit Florian Allgayer (Redaktion), Martin Bell, Anja von Fraunberg, Andreas Klähn, Thomas Seldeck (Text), Susanne Herrmann (Schlussredaktion), Heidi Kral (Grafik und Setdesign), Barbara Renner (Bildredaktion)

Verlag Verlag Werben & Verkaufen GmbH, Hultschiner Straße 8, 81677 München, Tel. 0 89/21 83-70 30, Fax -78 68

Geschäftsführung Christian Meitinger, Dr. Karl Ulrich

Druck Vogel Druck und Medienservice GmbH, Leibnizstraße 5, 97204 Höchberg

Eine Beilage in W&V 13/2015

Inhalt Impressum

Reichweite und Interaktion

Julia Gundelach

[email protected]

Der Blick auf die aktuellen Werbestatistiken zeigt: Digitale Kanäle verzeichnen weiter steigende Anteile an den Media-Investitionen, doch der Löwenanteil der Kampagnenbudgets fließt nach wie vor in klassische Medienumfelder. In unserem Extra Mediaplanung zeigen wir am Beispiel unterschiedlicher Schlüsselbranchen, wie erfolgreiche Marken Reichweite und Interaktion gekonnt miteinander verknüpfen – mit spannen-den, relevanten Geschichten, die den Zielgruppen sowohl in klassischen Medien wie auch auf digitalen Kanälen pass-genau begegnen.

4 FMCG

So erreichen Kon-

sumgüterhersteller

heute die Haushalts-

entscheider

8 Pharma

Online wird als

Healthcare-Infoquel-

le immer wichtiger.

Mit welchen Folgen

für OTC-Werbung?

E D I T O R I A L

An

zeig

e

12 Telekommunikation

Crossmediales

Storytelling setzt

Abverkaufsimpulse

am Point of Sale

16 Fashion

Wie klassisches Print

und Social Media

erfolgreich zusam-

menwirken

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F M C G

Extra

Planen mit dem schnellen Dreh

FMCG-Mediapläne müssen hoch beweglich

sein. Online, Print & Co. ergänzen die

massive Fernsehpräsenz

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TEXT UND INTERVIEW: Martin Bell

73,86 %

0,91 %COCA-COLA

Mediaanteil TV

Mediaanteil Internet

Bruttowerbeausgaben im Zeitraum Dezember 2014

bis Februar 2015. Quelle: Ebiquity Hamburg

Das Leben ist ein Abenteuerspielplatz, findet

Mädchenschwarm Zac. Ein Sonnyboy wie aus

einer Soap. Kein Wunder. Drehbuchautoren

ersannen die Figur für RTLs Gute Zeiten,

schlechte Zeiten (GZSZ). Als nach einer Epi-

sode die Werbung läuft, taucht Zac plötzlich

am Rand des Splitscreens auf – und stibitzt

aus dem laufenden TV-Spot ein Stückchen

Schokolade. Eine Schogette, um genau zu sein.

Einfallen ließ sich das die Hamburger

Mediaagentur Initiative. Aufgabe war, Sympa-

thiewerte der Marke und Kaufbereitschaft zu

steigern. Nicht ohne Grund fiel die Wahl aufs

Fernsehen. „Verbraucher nutzen das Medium

nach wie vor häufig und intensiv, sodass hohe

Reichweiten gewährleistet sind“, erklärt Initia-

tive-Manager Klaus Laddey. „Zudem schätzen

Handelspartner TV-Werbung der Markenher-

steller, weil das auch ihre Attraktivität erhöht.“

Für den Schelm und die Schogette war GZSZ

der geeignete Treffpunkt. Zuschauer von Dai-

ly Soaps, recherchierte die Agentur, mögen

Schokolade – und sie ziehen Schogetten an-

deren Marken vor. Dieses Potenzial machte

sich die Kampagne zunutze. Mit Erfolg: Die

Kaufbereitschaft stieg um fünf, der Sympa-

thiewert der Marke um zehn Prozent.

Vorliebe für

bewegte Bilder

Waren des täglichen Bedarfs zählen zu den

treuesten Wegbegleitern des Werbefernse-

hens. Und zu den spendabelsten. In den Top

Fünf der größten Werbungtreibenden im TV

rangieren ausnahmslos Konsumgüterkonzer-

ne (FMCG), von Procter & Gamble über Fer-

rero bis Henkel (laut ZAW-Jahrbuch Werbung

2014). Manche Marken treten werblich sogar

nirgends außer im Fernsehen in Erscheinung.

Zumindest zeitweise. Die Brausen Sprite und

Mezzo Mix etwa oder auch Danones Frucht-

zwerge und der Joghurt Activia zeigten sich

in den Monaten Dezember bis Februar aus-

schließlich in der Flimmerkiste (Quelle: Ebi-

quity). Andere Mitspieler steckten im selben

Zeitraum immer noch das Gros ihrer Werbe-

gelder in TV, ob Naschkram wie Haribo

(97,94 Prozent), Kosmetikmarken wie Garnier

(91,28 Prozent) oder Waschmittel wie Persil

(88,84 Prozent). „Basismedium ist über alle

FMCG-Kategorien hinweg nach wie vor das

Fernsehen“, sagt Boris Cieslar, Managing Di-

rector, OMD Düsseldorf (s. Interview Seite 6).

Voraussetzung freilich ist ein sattes

Budget. Wer in der Flut aus täglich mehr als

10 000  TV-Spots Beachtung finden will,

kommt mit zwei, drei Schaltungen kaum hin.

Und Werbedruck kostet. Danones Fruchtzwer-

ge investierten laut Ebiquity in drei Monaten

fast drei Millionen TV-Euro, Haribos Gummi-

bärchen sogar mehr als 13 Millionen. Übers

Jahr summiert sich das. Rund 450 Mio. Euro

pumpt Großkunde Procter & Gamble laut

ZAW jährlich ins Fernsehen, weit mehr, als

mancher FMCG-Mittelständler an Umsatz

macht. 110 Mio. Euro sind das im Fall des

Spreewaldhofs, der gerade seine erste Marken-

kampagne fährt. Spreewald-Gurken im Fern-

sehen? Zu teuer. Die Mediaagentur Pilot ent-

warf stattdessen eine dreimonatige Kampag-

ne, die auf Zeitschriften, Plakate und Radio

abhebt. „TV ist keineswegs Bestandteil jedes

Mediaplans“, sagt Volker Neumann von Jäsch-

ke Operational Media (JOM). „Einige unserer

FMCG-Kunden verzichten darauf oder setzen

TV nur punktuell ein.“

Das könnte sich ändern. Ende 2014 ent-

schied das Bundesverwaltungsgericht: Auf

RTL, ProSieben & Co. ist regional ausgestrahl-

te Werbung zulässig. Eine Chance nicht zu-

letzt für kleine Mitspieler, in TV-Werbung

hineinzuschnuppern. SevenOne Media hat

FMCG-Marken im Visier, die nur in einzelnen

Gegenden vertreten sind, regionale Brauerei-

en und Mineralwasserbrunnen etwa, die der

Vermarkter der ProSiebenSat.1-Gruppe als

Neukunden gewinnen will. IP Deutschland,

Vermarkter der RTL-Gruppe, versteht dezen-

trale Werbung eher als Ergänzung überregio-

naler Szenarien. Zur Karnevalszeit buchte die

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Spirituosenmarke Kleiner Feigling in Nord-

rhein-Westfalen regional ausgesteuerte

Werbe plätze auf RTL hinzu. Und versuchte so,

der bundesweit laufenden Kampagne in den

Hochburgen der Jecken einen zusätzlichen

Schub zu versetzen. Eine Premiere.

Die Vorliebe für bewegte Bilder eint die

Branche der schnelldrehenden Konsumgüter.

Doch ihr TV-Engagement unterliegt unter-

schiedlichen Zyklen. SevenOne Media erhält

von Nielsen detaillierte Auswertungen, wie

sich die Spendings der Produktkategorien und

-linien im Jahresverlauf entwickeln. Bier etwa

hat das höchste Werbeaufkommen im April,

Limonade einen Monat später. Shampoos und

Tönungen verzeichnen ihr Jahreshoch im Ok-

tober, Parfums flimmern vor allem im Dezem-

ber über die Mattscheibe. Andere Mediengat-

tungen fungieren quer durch die Kategorien

als Beimengungen. Gewicht und Mischung

aber variieren. Beispiel Körperpflege: Im

Media mix legte TV 2014 gegenüber Vorjahr

zu und stieg auf fast 76 Prozent, Online dage-

gen verlor und kommt nur noch auf einen

Anteil von gut 6 Prozent. Anders die Lage in

der Getränkesparte: Der Fernsehanteil

schrumpfte merklich auf knapp 62 Prozent,

der Onlineanteil am Werbekuchen hingegen

wuchs von 6 auf bald 9 Prozent.

„Online hilft, Schwächen in der TV-

Abdeckung auszugleichen“, sagt Ebiquitys

Chief Operating Officer Hellmut Fischer.

Denn auch wenn sich nach wie vor jede Ziel-

gruppe übers Fernsehen erreichen lässt: „In

den gebuchten TV-Umfeldern findet sich

nicht immer eine homogene Verteilung der

umworbenen Zielgruppen.“ FMCG-Marken

verlängern ihre Fernsehkampagnen daher

gern ins Internet: in die Mediatheken der Pri-

vaten etwa, wo populäre Sendungen auf Abruf

bereitstehen. „10 bis 15 Prozent Reichweiten-

zuwachs lassen sich auf diesem Weg wirt-

schaftlich bewerkstelligen“, schätzt JOM-Ma-

nager Volker Neumann.

Klassische Elemente wie Anzeigen, Pla-

kate, Radiospots spielen eine untergeordnete

Rolle, dienen aber zur Fein- und Nachjustie-

rung. Verläuft der Absatz schleppend, stupst

Werbung im Hörfunk oder in Tageszeitungen

das Kaufinteresse an. „Die härteste Währung

für die Werbewirkung sind Verkaufszahlen“,

macht OMD-Manager Cieslar klar, „und die

lassen sich bei FMCG sehr direkt messen.“ Die

Anschaffung einer Tafel Schokolade verlangt

ja für gewöhnlich keine langfristige Kaufpla-

nung. Kommen Verbraucher auf die Idee, zu

einer bestimmten Marke zu greifen, setzen sie

das rasch in die Tat um. Entsprechend zügig

lässt sich feststellen, welcher Mediamix wirkt,

welcher nicht. „In Mediaplänen für FMCG-

Marken herrscht deutlich mehr Bewegung als

in denen anderer Branchen“, so Initiative-

Geschäftsleiter Laddey. „Man sieht schnell, ob

sich eine Maßnahme rentiert, und steuert die

Kampagne bei Bedarf neu aus.“ Mediaplanung

im Schnelldrehermodus.

Einfließen wird künftig verstärkt mobi-

le Werbung. Begehrlichkeiten wecken vor

allem Beacons: Mini-Sender, die in Drogerien

und Supermärkten Nachrichten an empfangs-

bereite Smartphones schicken. „Näher kommt

man an Einkaufende nun wirklich nicht ran“,

sagt OMD-Mann Cieslar. „Mit gezielten An-

geboten lassen sich hier unmittelbar Kauf-

impulse setzen.“

[email protected]

Interview

Herr Cieslar, TV ist für FMCG-Marken

weiterhin erste Wahl. Warum?

Fernsehen erzeugt kurzfristig und

kontinuierlich Reichweite, und das

kurz vor dem Einkaufsakt. Der Werbe-

kontakt vom Vorabend schwingt am

nächsten Tag nach und beeinflusst das

Einkaufsverhalten. In dieser Hinsicht

hat TV noch immer die beste Wirkung.

Aber der TV-Konsum wandelt sich …

Jüngere Zielgruppen reduzieren ihre

TV-Nutzung signifikant und neigen

außerdem zur Parallelnutzung, sei

es nun Smartphone oder Laptop,

neben dem laufenden TV-Gerät. Die

Zappingquote in den Werbeblöcken

nimmt zwar ab – die Aufmerksam-

keitsspanne aber auch.

Haben Sie dafür Lösungen parat?

Eine Strategie kann sein, Werbebot-

schaften Richtung Online zu verlän-

gern. Aber diese Verlängerung braucht

Relevanz, einen Content, der die Ziel-

gruppe interessiert – erst recht, da es

sich bei FMCG-Produkten in der Regel

um Low-Interest-Artikel handelt.

Die Verzahnung von TV mit anderen

klassischen Mediengattungen ist aus

der Mode gekommen?

Meine Erfahrung ist: Das Zusammen-

spiel von TV und Radio funktioniert

in einigen Produktkategorien gut. Aber

wenn Entscheider nicht an Hörfunk

glauben, lehnen sie schon Testprojekte

ab. Auch Kino und statische Plakate

sind unter FMCG-Markenartiklern

nicht wirklich wohlgelitten.

Boris Cieslar, Managing Director

OMD Düsseldorf

100 % 100 %DANONE

FRUCHTZWERGE

DANONE

JOGHURT

Mediaanteil TV Mediaanteil Print

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Bruttowerbeausgaben im Zeitraum Dezember 2014 bis Februar 2015. Quelle: Ebiquity Hamburg

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P H A R M A

Extra

Erfolgreich ohne Rezept

Aspirin, Prospan & Co. helfen nicht nur

Erkältungsgeplagten, sondern auch klassischen Medien:

In TV und Print wirkt OTC-Werbung

nach wie vor am schnellsten. Noch – denn auch

Pharma entdeckt langsam das Web

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Wer freut sich auf nasskaltes Wetter? Erkäl-

tungsviren – und ARD, ZDF, RTL, Sat.1 und

andere TV-Sender. Wenn uns Grippe und

Husten fest im Griff haben oder wir alle nur

möglichen Schutzmaßnahmen ergreifen

wollen, klingeln bei den Sendern die Kassen:

Es ist OTC-Werbezeit.

Das Angebot an Heilmitteln und -mittel-

chen ist groß. Und wer leidet, der nimmt gern,

was rezeptfrei über den Ladentisch („Over the

counter“ – OTC) verkauft wird, um sich den

Weg zum Arzt zu ersparen. Das ZDF profitiert

davon enorm: Über 38 Prozent der Werbeum-

sätze kommen aus dem Pharmasektor – er ist

der Hauptumsatzbringer für die Mainzer.

Zum Vergleich: Tatsächlich nimmt RTL no-

minell mehr ein (135 Mio. Euro), anteilig

macht das bei den Kölnern aber nur vier Pro-

zent der Werbeumsätze aus. Bei Sat.1 mit

sogar 163 Mio. Euro Einnahmen aus dem

Pharmasektor – deutlich mehr als die rund

123 Mio. Euro des ZDF – sind es prozentual

nicht einmal sechs Prozent von den Gesamt-

werbeeinahmen, wie eine Auswertung von

Ebiquity für 2014 (siehe Grafik rechts) zeigt.

„Pharma werbung ist direkt auf ein unmittel-

bares Problem zugeschnitten, das von dem

beworbenen Produkt gelöst werden kann.“

Außerdem wollen die OTC-Hersteller so gut

wie jede Altersgruppe erreichen – das schafft

TV immer noch am besten. Beispiel Prospan.

Husten haben wir alle – Hersteller Engelhard

Arzneimittel spricht denn auch alle Alters-

gruppen an mit diversen Darreichungsformen

wie Saft für Kinder, Lutschpastillen für Ältere

oder Liquid im Tütchen zum Mitnehmen für

die junge Zielgruppe. 4,8 Mio. Euro fließen

dafür in die Werbung, RTL holt sich mit

1,5 Mio. Euro den Löwenanteil.

Nicht nur auf Ältere

konzentrieren

Eine reine Konzentration auf ältere Zielgrup-

pen wäre also falsch, meint auch Kirstin

Heckelmann, Account Director Starcom

Mediavest. Gerade im Bereich der Nahrungs-

TEXT: Thomas Seldeck

ergänzungsmittel und Vitaminprodukte gebe

es nach ihren Analysen „noch Potenziale bei

den unter 50-Jährigen“. Und wer gern verreist,

der hat bestimmt schon die Vorteile einer gut

gefüllten Reiseapotheke schätzen gelernt –

Montezumas Rache kennt bekanntlicherwei-

se ebenfalls keine Altersgrenze.

Also alles easy in der Pharmaplanung?

Keineswegs. Schließlich zeigt sich gerade am

Beispiel der Erkältungswellen, dass sich ein

zwar noch langsamer, sich aber wahrschein-

lich verstärkender Prozess ankündigt: Rich-

tung Internet. Im Netz ist schließlich viel los,

sagt Axel Bellieno von Pilot Hamburg und

zählt auf, dass Onlineapotheken ordentlich

wachsen, das Internet hinter der direkten In-

formation beim Arzt bereits die wichtigste

Informationsquelle ist und Google eine eigene

Gesundheitsdatenbank ankündigt –was auch

immer sich dahinter verbirgt. „Was wir

OTC liebt das Fernsehen: 59 Prozent der

1,13 Mrd. Werbe-Euro, die Pharmaunterneh-

men 2014 für TV, Print, Radio, Online und

Außenwerbung ausgaben, entfielen auf TV,

insbesondere in den kälteren Monaten im je-

weils vierten und ersten Quartal. Fast jeder

fünfte Werbe-Euro sollte für Husten- und Er-

kältungsmittel trommeln, dicht gefolgt von

den Ausgaben für Schmerzmittel. Dietmar

Kruse, CEO Zentraleuropa Ebiquity, erklärt:

1163 MIO.

SAT. 16,0 %

2135 MIO.

RTL4,0 %

3123 MIO.

ZDF38,3 %

464 MIO.

ARD17,9 %

564 MIO.

VOX4,6 %

Bruttowerbeausgaben im Bereich Pharmazie 2014 für

TV; Angaben in Euro gerundet; Prozentangaben zum

Anteil von Pharmawerbung an den Gesamtwerbe-

erlösen des jeweiligen Senders. Quelle: Ebiquity

Pharma-Topsender

Gesamt Top 5: 669 Mio. Euro

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erleben, ist eine intensive Vorbereitung auf

mögliche Veränderungen hin ins Netz, aber

zugleich können wir noch keinen wirklichen

Shift, allenfalls eine eher kontinuierliche Ver-

schiebung, verzeichnen.“ Die Verschiebung

ist tatsächlich momentan nur ganz leicht zu

spüren, wie man gut am Beispiel Erkältung

ablesen kann: Ein klassisches Erkältungsprä-

parat wie Boxagrippal steckte 2014 laut Ebi-

quity brutto fast 20 Mio. Euro in TV-Werbung,

investierte aber nur knappe 230 000 Euro in

Internetaktivitäten. Womit Boxagrippal für

sich in Anspruch nehmen darf, über ein Fünf-

tel des gesamten kumulierten Budgets der

Top-15-Produkte im Internet auszugeben. So

bescheiden sind da momentan die Ansprüche.

Christian Weckopp, Geschäftsführer

TWT Online Marketing GmbH, betrachtet

Onlinewerbung im Pharmabereich als „große

Herausforderung“, und empfiehlt eine ausge-

feilte Content-Marketing-Strategie, denn „ein

cleveres Storytelling kann viel mehr bewirken

als eine klassische Display-Anzeige“.

Nur wenig Lust

aufs Internet

Womit Weckopp auf den ungehobenen Schatz

hinweist, den Pharma im Internet noch nicht

gefunden – und vielleicht auch noch nicht

ernsthaft gesucht – hat. Medikamente und

Arzneimittel sind letztlich immer erklärungs-

bedürftige Produkte. Was bislang Print leistet,

könnte früher oder später von Online über-

nommen werden. Noch sind Publikationen

wie die Apothekenumschau oder RTV in der

Planung unverzichtbar, dabei sollte Pharma,

so meint auch Ebiquity-Chef Dietmar Kruse,

online weit vorne dran sein. Das Web sei

schließlich das richtige Medium, um Infor-

mationen zu finden und zu vertiefen.

Sicher ist: Der OTC-Markt wächst.

„Die steigende Lebenserwartung führt

dazu, dass mehr Menschen in einem Alter

sind, in denen kleinere und größere Pro-

bleme zunehmen“, diagnostiziert Kirstin

Heckelmann. OTC biete da die schnel-

le Lösung, ohne Arzt- und vielleicht

auch immer öfter ohne Apotheken-

besuch, was Heckelmann als Chance

für individualisierte Kommunika-

tion vor dem (Online-)PoS identi-

fiziert. Klar sei aber auch, dass

dies nicht ohne starken Dach-

markenauftritt funktioniere. Sie

schließt daraus, dass für die

klassischen Kanäle noch

Wachstumsmöglichkeiten

übrigblieben. Dann könn-

ten TV und Print vielleicht

nur mit einen Schnupfen

davonkommen und sich

nicht gleich eine ausge-

wachsene Lungenentzün-

dung vom Virus Internet einfangen.

[email protected]

1BOEHRINGER

INGELHEIM PHARMA

Media: Mindshare

93 Mio. Euro

2BAYER HEALTHCARE

Media: Mediacom

66 Mio. Euro

3PFIZER PHARMA

Media: Mediacom

65 Mio. Euro

Top 3 Werbungtreibende

Mediamix im Pharmabereich

59,03 % TV

668,5 Mio. Euro

0,67 % Außenwerbung

7,6 Mio. Euro

37,76 % Presse

427,6 Mio. Euro

1,62 % Radio

18,4 Mio. Euro

0,92 % Internet

10,4 Mio. Euro

Bruttowerbeausgaben im Bereich Pharmazie 2014;

Spendings in Euro, gerundet. Quelle: Ebiquity

Bruttowerbeausgaben im Bereich Pharmazie 2014 für TV, Print, Internet,

Radio und Outdoor; Angaben gerundet. Quelle: Ebiquity

Werbeausgaben gesamt 1132,4 Mio. Euro

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T E L E K O M M U N I K A T I O N

Extra

Geschichten aus dem Alltag

Für die Telko-Branche ist Fernsehen nach

wie vor das Leitmedium. Doch ohne digitales

Storytelling kommt keine Marke mehr aus

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Irgendwie haben wir sie ja ins Herz geschlos-

sen. Vater Walter, Mutter Steffi, ihre Kinder,

ja selbst die etwas nervige Oma. Schade, dass

Familie Heins nicht in unserer Nachbarschaft

wohnt, sondern dass es sich um Schauspieler

handelt und wir ihr Leben nur als Serie im

Fernsehen verfolgen können. Allerdings keine

normale TV-Serie – die Erlebnisse der Heins-

Familie sind Teil der Telekom-Werbung. Re-

gelmäßig gehen neue Spots auf Sendung, für

Fans gibt es die Familiensaga zudem auf You-

tube und auf der Telekom-Website in speziel-

len Lang-Versionen.

Auf dem Telekommunikationsmarkt

wird es enger, die Anbieter geraten zudem

durch sinkende Umsätze unter Druck. Nach

Angaben des Branchenverbands VATM wur-

TEXT: Andreas Klähn

den mit 58,3 Mrd. Euro 2014 rund 1,2 Prozent

weniger umgesetzt als im Vorjahr. Die Bran-

che reagiert mit steigenden Werbeausgaben,

rund 950  Mio. Euro wurden laut Nielsen

„Above the Line“ in Werbung für Festnetz und

Mobilfunk gesteckt.

Die Telekom trommelt seit der Ifa 2014

für ihr Produkt Magenta Eins, einen Kombi-

Tarif für Festnetz, Mobilfunk und – wenn

gewünscht – TV. „Zuhause und Mobil werden

eins“ heißt der Claim, und die Mitglieder der

Familie Heins sind die Gesichter der von DDB

ersonnenen Kampagne (Media: Mediacom,

Düsseldorf). Die Bonner setzen auf ihre be-

kannte Marke – und auf Geschichten in Fern-

sehen wie Online: „Bei Familie Heins ver-

schmelzen wir klassische Werbung und Con-

tent Marketing zu einem seriellen Format“,

sagt Philipp Friedel, Leiter Marketingkommu-

nikation Telekom Deutschland. „Wir erzählen

Geschichten, die Bandbreite möglicher The-

men ist groß. Die Kampagne zielt nicht auf

einen schnellen Aha-Effekt, sondern zieht die

Zuschauer mit der Zeit hinein.“ Tatsächlich

finden sich im mit leicht ironischem Unterton

inszenierten Leben der Familie jede Menge

Magenta-Eins-Nutzungen. Vom Selfie über

Musik-Downloads bis zum Fernsehen auf

Grundlage einer entsprechenden Netzqualität

sind solche Anwendungen schließlich aus

dem Alltag der meisten Bundesbürger kaum

mehr wegzudenken.

„Die Zuschauer sollen spüren, dass die

Telekom hier auf unterhaltsame Weise das

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es auch am Point of Sale nicht“, so Köder. Di-

rekte Kommunikation am PoS oder bei Events,

etwa bei einer Tour durch 37 Fitnesscenter,

spielt eine wichtige Rolle. Da digitale Lifestyle-

Produkte erklärt werden müssen, gehört Be-

ratungskompetenz zur Marke, so Köder.

Die Kampagne zielt auf ein breites Pub-

likum bis 40 Jahre. Entsprechend ist die

Media wahl: Im Fernsehen werden die priva-

ten Sender – vor allem der ProSiebenSat.1-

Gruppe – gebucht. Daneben gibt es eine brei-

te Onlinepräsenz, etwa bei Spiegel Online und

in Social Media. Klassisches Print kommt in

der Mediaplanung von Mobilcom-Debitel da-

gegen nicht vor. Mit dieser Print-Verweige-

rung steht Mobilcom-Debitel nicht allein: Nur

rund zehn Prozent der Telko-Werbeausgaben

gingen 2014 in Print, zwei Drittel flossen ins

Fernsehen, so Nielsen.

Doch TV bekommt als stärkstes Medi-

um zunehmend Konkurrenz, heißt es bei Ha-

vas Media in Frankfurt. „Während TV eher

konstante Werbeeinnahmen verzeichnet, liegt

das Wachstum im Digitalen“, sagt Geschäfts-

führer Andreas Lützel. „Allerdings sprechen

wir lieber übergreifend von audiovisuellen

Medien, statt noch zwischen TV und Online-

video zu unterscheiden.“ Zusätzlich falle So-

cial und Owned Media eine höhere Bedeu-

tung zu, sagt der Havas-Chef, über eigene

Communitys mit den Kunden zu kommuni-

zieren werde immer wichtiger.

Für die O2-Kampagne „Schneller mit

LTE“ hat Havas Media einen Schwerpunkt auf

Fernsehen und Online gesetzt. „Zielgruppe ist

ein sehr junges Publikum, das dem Digitalen

gegenüber sehr aufgeschlossen und viel un-

terwegs ist“, sagt Martin Hok, Media-Director

bei Havas Media. „Wir setzen deshalb stark

auf Out-of-Home – das ist ein Kanal, der nach

wie vor seine Relevanz hat, gerade um die O2-

Shops herum.“

Doch nicht nur die Auswahl des Kanals,

auch die Wahl des richtigen Zeitpunkts ist

ganz entscheidend für Telekommunikations-

kampagnen. So ist es erfolgversprechend, die

Konsumenten zum richtigen Zeitpunkt – etwa

Schrumpfende Umsätze lassen die Branche

erfinderisch werden. So will Mobilcom-Debi-

tel neue Geschäftsfelder erschließen. Der als

Serviceprovider bekannt gewordene Anbieter

positioniert sich deshalb um „Die Margen im

reinen Mobilfunk werden immer niedriger,

wir gehen darum in Richtung Digital Life-

style“, sagt Marketingleiterin Kerstin Köder.

„Das sind für uns drei Bereiche: Fitness, En-

tertainment und Smart Home.“ Dies wird in

der neuen Kampagne unter dem Claim

„Macht, was ihr wollt. Wir machen’s möglich“

thematisiert. „Wir unterscheiden dabei klar

zwischen Image und Abverkauf. Bei Events,

Online, aber vor allem im TV geht es um

Emotionen und Marke. Am PoS, bei Promo-

tions und Out-of-Home steht dagegen Sales

im Vordergrund“, so Köder. „Um unsere neue

Positionierung zu vermitteln, brauchen wir

audiovisuelle Kanäle. TV ist unser Leitmedi-

um, von den knapp 40 Millionen Euro, die wir

für Above-the-Line-Maßnahmen ausgeben,

geht mehr als die Hälfte dorthin.“

Online nimmt eine Brückenfunktion

zwischen Marke und Abverkauf ein. Rund 70

Prozent aller Mobilcom-Debitel-Kunden in-

formieren sich vor Vertragsabschluss im Web.

„Überzeugt unser Onlineauftritt nicht, läuft

Familiengeschichten von der Telekom: Sohn Anton von der

Fernsehfamilie Heins geht bei seinem Referat zum Thema

Schwerkraft in der Schule schon mal in die Luft

wirkliche Leben abbildet“, sagt Eric Schoeffler,

Kreativchef von DDB. „Dabei schauen wir

genau, wo welche Inhalte Sinn ergeben, statt

einfach nur Kanäle zu befüllen.“ Die Familie

hat daher ihre großen Auftritte im Fernsehen

und Online, in anderen Reichweitenmedien

wie Print oder Außenwerbung taucht sie nicht

auf. „Eine klassische Produktpräsentation

passt nicht zu dieser Art von Storytelling“, sagt

Schoeffler.

Youtube-Multiplikator

erhöht Reichweite

Wichtig für die digitale Verbreitung der Kam-

pagne ist der Freund von Tochter Clara, ge-

spielt vom Youtuber Sami Slimani. Auf seinem

Youtube-Kanal mit über einer Million Abon-

nenten gibt Slimani Lifestyle-Tipps. „Youtuber

wie Slimani bieten neue Möglichkeiten, um

glaubwürdig mit Menschen in Kontakt zu tre-

ten. Das wird für Kampagnen immer wichti-

ger werden“, so DDB-Kreativchef Schoeffler.

Für die Telekom ist die Kampagne bisher ein

voller Erfolg, gut 650 000 Kunden konnten seit

dem Marktstart für Magenta Eins gewonnen

werden.

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Digitaler Lifestyle in Bewegtbild Mobilcom-

Debitel nutzt den Kanal Online als Brücke zwischen

Marken- und Abverkaufswerbung

kurz bevor ein Vertrag ausläuft – und am rich-

tigen Ort anzusprechen. Location Based

Advertising in Filialnähe hält Havas-Mann

Andreas Lützel deshalb für ein hoch spannen-

des Thema.

Allerdings: Mobile spielt im Mediamix

der Branche mit 1,5 Prozent bislang noch eine

untergeordnete Rolle. Im Mittelpunkt steht

die Marke – und die wird im TV inszeniert.

Oder im Wohnzimmer von Familie Heins.

[email protected]

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16 | W&V 13-2015 · EXTRA MEDIAPLANUNG

F A S H I O N

Extra

Catwalks für die Mode

Print ist für Fashion immer noch Pflicht.

Aber nicht mehr ausschließlich: Gerade jüngere

Marken setzen auf Multimediastrategien

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Diese Zahlen muss man sich auf der Zunge

zergehen lassen: 856 Seiten hatte die letzte

September-Ausgabe der US-Vogue, 631 davon

waren Anzeigen. So etwas hat es im deutschen

Markt zwar noch nicht gegeben – doch auch

hier muss sich die Leserin von Elle oder

Harper’s Bazaar erst durch Dutzende von An-

zeigenseiten blättern, bevor sie die ersten re-

daktionellen Zeilen zu sehen bekommt. Of-

fenbar ist Print für die Modebranche weltweit

nach wie vor Pflicht, denn „natürlich muss

eine Modemarke dort präsent sein, wo Mode

stattfindet, also in den relevanten Fashion-

Magazinen“, sagt Susana González, Director

Planning bei Media Team OMD.

Allerdings: Auch bei den Werbeauftrit-

ten der Modebranche muss mittlerweile deut-

lich differenziert werden. So präsentierten

sich Luxusmarken wie Armani, Dior oder

Chanel laut Hannelore Deimel, Head of Print

TEXT: Anja von Fraunberg

bei Mediaplus, noch immer fast ausschließlich

in den einschlägigen Hochglanzblättern, wo

der Raum für die entsprechende Eigeninsze-

nierung gegeben sei: „Die High-End-Marken

sehen sich nur darin und nirgendwo anders.“

Wobei es auch hier vor allem um eine Platzie-

rung möglichst weit vorn gehe, „Hauptsache

vor dem Wettbewerb“, so Deimel. Allenfalls

hochwertige Mode-Supplements in den über-

regionalen Tages- und Wochenzeitungen wie

etwa das Stilmagazin Icon der Welt am Sonn-

tag bieten noch den passenden Rahmen und

die passende Leserschaft. Darüber hinaus

passiert beim Großteil der Luxusmodemarken

in Sachen klassische Medien bislang aber

herzlich wenig. „Das Budget wäre zwar da, die

Zielgruppe aber nicht“, fährt Deimel fort.

Schließlich kann sich nicht jeder eine Jacke

von Fendi oder ein Kleid von Dolce & Gab-

bana leisten, somit wären bei einem Werbe-

auftritt in einem Medium wie dem Fernsehen

die Streuverluste schlichtweg zu groß.

Mediaplanerisch wesentlich anspruchs-

voller sind da schon die Werbestrategien der

Marken aus dem mittel- und niedrigpreisigen

Segment. Nicht nur, weil sie wesentlich brei-

tere Zielgruppen bedienen und sich mit ähn-

lichen Produkten gegen deutlich mehr Wett-

bewerber durchsetzen müssen. Hinzu kommt

auch, dass „die Konsumenten in diesen Preis-

segmenten nicht markenloyal sind“, weiß

González. Ganz klar: Ein Top von H&M,

Mango oder Zara wird gekauft, weil man es

gerade schön findet und nicht, weil man damit

ein Markenstatement abgeben will.

Um sich immer wieder ins Gedächtnis

der Konsumenten zu bringen, ist eine breit

*Quelle: AGOF mobile facts 2014-III (Medienauswahl: Kombination der Apps und MEWs). Top 5 der meistgenutzten Apps in Deutschland und führend im automotiven Bereich.

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18 | W&V 13-2015 · EXTRA MEDIAPLANUNG

Social-Media-Kanäle wie Facebook, Twitter

oder Instagram versuchen, den direkten Kon-

takt zu den Zielgruppen aufzunehmen, sie

immer wieder mit Nachrichten zu versorgen,

um sie so an die Marke zu binden. „Ein ganz

entscheidendes Vehikel ist gerade für die jun-

gen Modemarken die Verbindung zu den

Bloggern, die für Trends stehen und diese

auch näherbringen.“ Wer es als Marke schafft,

so Niggemann weiter, mit diesen Bloggern

glaubwürdige Communitys aufzubauen, so

dass diese die Marke auch weiterempfehlen,

der steigt auch in der Gunst der Konsumen-

ten. Allerdings ist hier sehr viel Fingerspitzen-

gefühl gefragt, denn „Blogger lassen sich nicht

kaufen. Sie müssen wirklich von der Marke

und den Produkten überzeugt werden“, betont

Niggemann. Das geschieht dann beispielswei-

se über spezielle Events oder indem Produkte

zum Test zur Verfügung gestellt werden.

Gegenüber diesem Mediafeuerwerk des

Niedrig- und Mittelpreissegments wirkt die

printlastige Kommunikation der Edelmarken

geradezu geräuschlos. Natürlich suchen auch

sie mittlerweile den Weg ins Netz, meist aber

dient der Webauftritt eher der Inspiration der

Kunden, die den Einkauf dann doch in den

Läden zelebrieren sollen. Denn über einen

eigenen Onlineshop verfügt bislang kaum eine

Designermarke; Hugo Boss oder Bogner sind

löbliche Ausnahmen. Wobei auch hier lang-

sam ein Umdenken stattfinden muss. Denn

auch in der solventen Gesellschaftsschicht ist

mittlerweile eine digitalaffine Zielgruppe

herangewachsen, die zwar weiterhin gern in

den Hochglanzmagazinen blättert, aber ge-

nauso gern bequem übers Web einkauft.

[email protected] Fo

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2014 2013 Veränderung

Fachzeitschriften 17 18 – 7,7 %

TV 172 155 + 10,8 %

Kino 4 3 + 13,3 %

Online 75 68 + 9,7 %

Out-of-Home 108 81 + 33,1 %

Publikumszeitschriften 230 213 + 7,7 %

Radio 40 33 + 22,4 %

Zeitungen 61 78 – 21,7 %

Mediamix in der Textilbranche

Bruttospendings in Mio. Euro

Quelle: Nielsen Media Research 2015

angelegte Markenkommunikation möglichst

entlang der gesamten Customer-Journey not-

wendig. Dabei spielt Print natürlich ebenfalls

eine Rolle, wobei neben der Anzeigenschal-

tung „auch die Präsenz in den Modestrecken,

also im redaktionellen Content, sehr wichtig

ist“, so OMD-Expertin González. Aber auch

TV wurde von der Modeindustrie vor ein paar

Jahren gerade bei der Einführung neuer Kol-

lektionen als nützlicher Reichweitenbringer

entdeckt, genauso wie Außenwerbung, die

zudem in den Einkaufsstraßen das Geschäft

beleben soll. H&M beispielsweise investiert

etwa die Hälfte des Budgets in Außenwer-

bung, ein Viertel in TV und gerade einmal

fünf Prozent in Print.

Entlang der gesamten

Customer-Journey

Nicht mehr wegzudenken aus dem Kommu-

nikationsmix der „bezahlbaren“ Modemarken

ist mittlerweile Online in all seinen Ausprä-

gungen. Schließlich findet das Thema Mode

sowohl inhaltlich als auch in Bezug auf den

Konsum immer mehr im Web statt, denn aus

Sicht der Verbraucher hat die Verschmelzung

zwischen Offline und Online schon längst

stattgefunden. Während diverse erfolgreiche

Modeblogs – gerade bei den jüngeren Ziel-

gruppen – den Printmagazinen als Inspirati-

onsquelle nach und nach den Rang ablaufen,

ist das Thema E-Commerce für nahezu alle

Altersgruppen eine Selbstverständlichkeit.

Das heißt: Ohne Onlineshop geht hier nichts

mehr. Entsprechend wichtig sind neben klas-

sischer Produktkommunikation auch Maß-

nahmen wie Retargeting, um den Nutzer in

den Webshop zurückzulocken.

„Bei jungen Fashionmarken geht der

Ansatz immer mehr in Richtung Involvement,

in die Interaktion mit der Zielgruppe“, erklärt

Julia Niggemann, Media Director bei Optime-

dia. So würden die Modelabel gerade über

Page 19: Extra Mediaplanung 13 2015 0 - wuv.de

1925 wagte Verleger Dr. Alfred Hüthig (1900 – 1996) die Gründung eines Fachverlages. Und es wurde eine Erfolgsgeschichte.

Dr. Alfred Hüthig machte den nach ihm benannten Verlag zu einem der größten und erfolgreichsten Fachverlage in Deutschland.

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