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Informationen aus den Standorten DARMSTADT WEITERSTADT WORMS 28 folio 2 / MÄRZ 2016 DARMSTADT WEITERSTADT WORMS Einige Bagger und Kräne benötigen Koen Van den Steen (r.) und Markus Nehring vom Industrial Real Estate Management in diesem Jahr in Darmstadt. Blauer Himmel über Darmstadt. Ein laues Lüftchen weht, und die Temperaturen klettern an diesem Tag Ende Januar bereits über zehn Grad Celsius. Perfekte Bedingungen also, um mit Koen Van den Steen vom In- dustrial Real Estate Management über die geplanten Baumaßnahmen im Jahr 2016 zu sprechen. Rückbau B1-3 Los geht’s mit dem Rückbau des Ge- bäudekomplexes B 1-3 einschließlich des Kamins im alten Kesselhaus. Jede Menge Strom-, Dampf- und Telefon- leitungen versorgen von hier aus die Büros und Labors sowie die Produk- tion des Standorts. „Die Leitungen müssen wir verlegen“, sagt Van den Steen. Abgetragene Steine und rück- gebaute Stahlteile werden katalogi- siert, der Boden wird auf eventuelle Verunreinigungen untersucht. „Erst wenn alles sauber und sicher ist, kann hier wieder etwas Neues entstehen“, so Van den Steen. Revitalisierung D16 Weiter geht’s mit dem fast 80 Jahre alten Gebäude D16, in dem ein Teil der Produktion des erfolgreichen Hoch- leistungsschaumstoffs ROHACELL erfolgt. Dank der steigenden Nach- frage soll hier erweitert werden. „Eine gute Gelegenheit, das Gebäude komplett zu ertüchtigen und auf den neuesten Stand zu bringen“, sagt Van den Steen. Mehr Parkplätze am Campus Nachdem das Gebäude 37 am Health Care Campus an der Kirschenallee bezogen ist, soll das Gelände mit Zaun, Tor und Schranke gesichert und mehr Raum für Parkplätze geschaffen werden. Die Sanierung der Aufzüge im Gebäude 31 schließt sich nahtlos an die Brandschutzmaßnahmen an. Büros für Competence Center Kundenorientiert im wahrsten Sinne des Wortes zeigt sich das Industrial Real Estate Management gegenüber den Kollegen des Geschäftsgebiets Oil Additives. Nach der Einweihung des Friction&Motion Competence Centers Ende 2015 werden nun Büros für die dort tätigen Mitarbeiter benötigt. Die- se sollen in der ersten Etage des Ge- bäudes A45 entstehen. Dort arbeiten derzeit noch Van den Steen und seine Kollegen. Der Betrieb läuſt weiter Geräuschlos und hindernisfrei geht kein Bau über die Bühne. Schon gar nicht an einem Innenstadtstandort wie Darmstadt. Güterwaggons müs- sen rangiert werden, Lkw liefern Rohstoffe an und holen fertige Pro- dukte ab, und die Feuerwehr muss jederzeit ein- und ausfahren können. Während der Baumaßnahmen soll der Betrieb weiterlaufen. Und wenn wie an diesem milden Tag im Januar das Wetter mitspielt, ist das doch bestimmt schon die halbe Miete. ( FF) Packen wir es an Bagger, Kräne und Baufahrzeuge werden auch in diesem Jahr das Bild im Werk Darmstadt prägen. GUT GEPLANT IST HALB GEBAUT Standortmasterplan heißt die Blaupause, nach der künſtig Um- und Neubaumaßnahmen sowie Sanierungen struk- turierter, koordinierter und flexibler vonstattengehen sol- len. Darin steht, was gemacht werden muss, ebenso wie das, was möglich ist. Denn: Gut geplant ist halb gebaut. Die Bezeichnungen ROHACELL®, PLEXIGLAS®, VISCOPLEX® und EUDRAGIT ® sind geschützte Marken der Evonik Industries AG oder ihrer Tochterunternehmen. Sie sind im Text in Großbuchstaben geschrieben.

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Informationen aus den Standorten

DARMSTADT WEITERSTADT WORMS

28 folio 2 / MÄRZ 2016 DARMSTADT WEITERSTADT WORMS

Einige Bagger und Kräne benötigen Koen Van den Steen (r.) und Markus Nehring vom Industrial Real Estate Management in diesem Jahr in Darmstadt.

Blauer Himmel über Darmstadt. Ein laues Lüftchen weht, und die Temperaturen klettern an diesem Tag Ende Januar bereits über zehn Grad Celsius. Perfekte Bedingungen also, um mit Koen Van den Steen vom In-dustrial Real Estate Management über die geplanten Baumaßnahmen im Jahr 2016 zu sprechen.

Rückbau B1-3Los geht’s mit dem Rückbau des Ge-bäudekomplexes B 1-3 einschließlich des Kamins im alten Kesselhaus. Jede Menge Strom-, Dampf- und Telefon-leitungen versorgen von hier aus die Büros und Labors sowie die Produk-tion des Standorts. „Die Leitungen müssen wir verlegen“, sagt Van den

Steen. Abgetragene Steine und rück-gebaute Stahlteile werden katalogi-siert, der Boden wird auf eventuelle Verunreinigungen untersucht. „Erst wenn alles sauber und sicher ist, kann hier wieder etwas Neues entstehen“, so Van den Steen.

Revitalisierung D16Weiter geht’s mit dem fast 80 Jahre alten Gebäude D16, in dem ein Teil der Produktion des erfolgreichen Hoch-leistungsschaumstoffs ROHACELL erfolgt. Dank der steigenden Nach-frage soll hier erweitert werden. „Eine gute Gelegenheit, das Gebäude komplett zu ertüchtigen und auf den neuesten Stand zu bringen“, sagt Van den Steen.

Mehr Parkplätze am Campus Nachdem das Gebäude 37 am Health Care Campus an der Kirschenallee bezogen ist, soll das Gelände mit Zaun, Tor und Schranke gesichert und mehr Raum für Parkplätze geschaffen werden. Die Sanierung der Aufzüge im Gebäude 31 schließt sich nahtlos an die Brandschutzmaßnahmen an.

Büros für Competence CenterKundenorientiert im wahrsten Sinne des Wortes zeigt sich das Industrial Real Estate Management gegenüber den Kollegen des Geschäftsgebiets Oil Additives. Nach der Einweihung des Friction&Motion Competence Centers Ende 2015 werden nun Büros für die dort tätigen Mitarbeiter benötigt. Die-

se sollen in der ersten Etage des Ge-bäudes A45 entstehen. Dort arbeiten derzeit noch Van den Steen und seine Kollegen.

Der Betrieb läuft weiterGeräuschlos und hindernisfrei geht kein Bau über die Bühne. Schon gar nicht an einem Innenstadtstandort wie Darmstadt. Güterwaggons müs-sen rangiert werden, Lkw liefern Rohstoffe an und holen fertige Pro-dukte ab, und die Feuerwehr muss jederzeit ein- und ausfahren können. Während der Baumaßnahmen soll der Betrieb weiterlaufen. Und wenn wie an diesem milden Tag im Januar das Wetter mitspielt, ist das doch bestimmt schon die halbe Miete. ( FF)

Packen wir es anBagger, Kräne und Baufahrzeuge werden auch in diesem Jahr das Bild im Werk Darmstadt prägen.

GUT GEPLANT IST HALB GEBAUTStandortmasterplan heißt die Blaupause, nach der künftig Um- und Neubaumaßnahmen sowie Sanierungen struk-turierter, koordinierter und flexibler vonstattengehen sol-len. Darin steht, was gemacht werden muss, ebenso wie das, was möglich ist. Denn: Gut geplant ist halb gebaut.

Die Bezeichnungen ROHACELL®, PLEXIGLAS®, VISCOPLEX® und EUDRAGIT ® sind geschützte Marken der Evonik Industries AG oder ihrer Tochterunternehmen. Sie sind im Text in Großbuchstaben geschrieben.

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29 DARMSTADT WEITERSTADT WORMS folio 2 / MÄRZ 2016

Menschen und Nachrichten

„Röhm & Haas weicht nach Weiter-stadt aus“, lautete die Schlagzeile in der Darmstädter Lokalzeitung vom 17. März 1966. Notwendig gewor-den war der Kauf, weil es am Standort Darmstadt für die geplanten Kapazi-tätserweiterungen keine Ausweich-möglichkeiten gab. Heute produzieren 550 Mitarbeiter in Weiterstadt gegos-senes und extrudiertes PLEXIGLAS sowie das Öladditiv VISCOPLEX und das Pharma-Polymer EUDRAGIT.

Vor 50 Jahren wurden die Weichen gestellt

w e i t e r s t a d t

Der Traktor auf dem Maisfeld, der Radlader in der Zementgrube, der Hochofen im Stahlwerk: Für alle braucht es früher oder später kompetente Menschen, die Fahr-zeuge, Geräte und Anlagen fach-männisch reparieren und warten können. An der Berufsschule Te-mirtau in der kasachischen Region Karaganda erlernten die insgesamt 1.200 Auszubildenden Berufe wie Elektriker, Mechaniker oder Me-chatroniker bisher nur theoretisch. Doch das wird sich ändern: Nach dem Vorbild des dualen Systems deutscher Ausbildungsstätten sol-len dort künftig Theorie und Praxis vermittelt werden.

Organisiert und diplomatischHarald Decker, Ausbilder der Elek-troniker für Betriebstechnik in Darmstadt, engagiert sich seit über einem Jahr dafür, dass 20 bis 30 angehende Industrieelektriker ab Spätsommer 2016 in Kasachstan mit dem ersten dualen Ausbildungsgang beginnen können. „Neben tech-nischem und organisatorischem Talent ist dabei viel diplomatisches

Geschick gefragt“, erzählt Decker. Sein Einsatzbericht, den er während seines ersten Aufenthalts vor Ort im Mai vergangenen Jahres führte, ist dann auch alles andere als ein Reisetagebuch. Lehrpläne erstellen, Lehrwerkstatt einrichten, Lehr-kräfte schulen: Decker hatte in Ka-sachstan jede Menge zu tun.

Seine diplomatischen Fähigkeiten musste er während seines Aufent-halts gleich mehrfach unter Beweis stellen. An einem Tag besuchte der Ausbilder zum Beispiel die Nationa-le Unternehmerkammer, um über die Berufsbezeichnung, die Aus-bildungsinhalte und die Prüfungen zu sprechen. Am einem anderen Tag wollte der Gebietsgouverneur wissen, ob die von ihm freigegebe-nen Investitionen auch gut angelegt seien. Ein Fabrikant von Kronkor-ken für ganz Asien, der Chef einer Lkw-Reparaturwerkstatt sowie

ein Produzent von Ventilen für die Öl- und Gasindustrie musste De-cker schließlich von den Vorteilen überzeugen, Auszubildende einzu-stellen und der Lehrwerkstatt der Berufsschule Maschinen und Teile zu überlassen, an denen praxisnah ausgebildet werden kann.

Lehrer besuchen DarmstadtZurück in Deutschland lud De-cker im Herbst 2015 einige Lehrer der kasachischen Schule nach Darmstadt ein. Gemeinsam be-suchten sie die Berufsschule, ar-beiteten mit Auszubildenden in der Lehrwerkstatt und simulierten Prüfungen. Seine nächste Reise nach Karaganda hat Decker auch schon geplant. Denn: Gut ausgebil-dete Elektriker, die Landmaschinen reparieren, Radlader warten und Hochöfen instandhalten, sind in Kasachstan sehr gefragt. (FF)

Ausbilder unter StromEvonik baut von Darmstadt aus die duale Ausbildung von Elektrikern in Kasachstan auf.

Ginge es nach Harald Decker, wür-den auch kasachische Berufsschüler künftig so gut ausgebildet wie Paul

Roth und Fereydoon Esmaeili.

Die duale Ausbildung von Industrieelektrikern in Kasachstan geht auf eine Initiative der Bundeskanzlerin Angela Merkel und des Präsidenten der Republik Kasachstan, Nursultan Nasarbajew, zurück. Neben Evonik Industries engagieren sich auch Claas, John Deere und Heidelberg Cement in der Region, Letztere bei der Ausbildung von Industriemechanikern und Land maschinenmechatronikern.

Seit Anfang des Jahres gibt es am Standort Worms im Ausbildungs-gebäude G 90 einen neuen Ereignis-management-Raum. Dort werden derzeit alle Mitglieder des Standort-bereitschaftsdienstes im Umgang mit Ereignissen geschult.

w o r m s Für den Fall der Fälle

Exemplare des Darmstädter Nachbarschaftsnewsletters „Drehkreuz“ sollen dreimal im Jahr erscheinen. Am 14. März lag in den Brief kästen der Anwohner in Darmstadt/ Weiterstadt erstmals „Drehkreuz“. Der Nachbarschaftsnewsletter soll anschließen an das Nachbarschaftsfest im September 2015 und den Dia log mit den Anwohnern weiter fördern und erhalten. Er informiert über ak-tuelle Termine und bietet Einblick in die Produkte und den Werksalltag. Die Nachbarschaftszeitung „Wormser Wissen“ erschien im Februar 2016 in neuem Gewand; sie geht dreimal im Jahr an 15.000 Haushalte. Themen sind unter anderem die Feuerwehr-übung der Stadt Worms und die Science Camps der Ausbildung. Mit-arbeiter finden beide Newsletter als PDF im Standortintranet.

d i a l o g

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30 folio 2 / MÄRZ 2016 DARMSTADT WEITERSTADT WORMS

Den Standort und die Mitarbeiter stärken: Daran arbeiten Michael Albert (l.) und Joachim Vogel in Darmstadt und Weiterstadt.

Viel im Fluss Oil Additives investiert weiter in neue Produkte und Qualität.

Als Fräulein Margarethe Rex am 1. November 1939 ihre Tätigkeit in der wissenschaft-lichen Bibliothek von Röhm & Haas aufnahm, behielt sich die Personalabteilung vor, sie auch in einer ihrer Vorbildung ähnlichen Stellung einzusetzen. Fräulein Rex war nämlich nicht nur Bibliothekarin, sondern auch promovierte Chemikerin. Mit Berufser-fahrung in Labors verschiedener chemischer Fabriken hatte sie sich als solche auch bei der Vorgängergesellschaft von Evonik beworben, aber erst im zweiten Anlauf Erfolg. Mit ihrem zweiten Standbein sozusagen. „Unsere Recherchen für ‚VerSIErt‘ zeigen, dass Margarethe Rex‘ Geschichte kein Einzelfall war“, sagt Doris Eizenhöfer, stellvertretende Leiterin des Konzernarchivs. „Chemikerinnen blieb lange Zeit der Weg ins Labor ver-wehrt – zumindest versuchte man nicht selten, sie mit anderen Aufgaben zu vertrösten.“ Wie Margarethe Rex und viele Frauen nach ihr diesen holprigen und oft mühevollen Weg dennoch gegangen sind, erzählt die Ausstellung „VerSIErt. Frauen machen Geschichte bei Evonik“. 24 Ausstellungstafeln mit Bildern und Dokumenten, eine Medienstele mit Hör-Bar und Porträts von 80 Mitarbeiterinnen aus 90 Jahren laden ein zu einer spannenden Reise durch die Historie der Beschäftigung von Frauen im Konzern. Vom 19. Mai bis zum 7. Juni 2016 wird die Ausstellung in Darmstadt im Gebäude F3 nahe der Brückenpforte in den Räumen des Showrooms zu sehen sein. Das Konzernarchiv bietet Führungen an, Termine werden im Intranet bekannt gegeben. (DE)

BÜCHER STATT BUNSENBRENNERa u s s t e l l u n g

Was hat sich 2016 für Sie verändert? Ich habe zum 1. Januar meine Arbeitszeit um 50 Prozent reduziert. Zusätzlich zum Facharzt für Arbeitsmedizin schließe ich in anderthalb Jahren meine Facharztausbildung für Innere Medizin ab.

Wie verlief rückblickend Ihr erstes Jahr als Werksarzt ? Spannend bis zum letzten Tag. Ich habe viele Sprechstunden in Flüchtlingsunterkünften ange-boten. In Darmstadt begleiten wir Werksärzte jetzt die Schichtplanumstellung in den Betrieben 6, 7, 19, 10 und 12. Wissenschaftlich unterstützt werden wir dabei vom arbeitsmedizinischen Lehrstuhl der Universität Köln. In einem ersten Schritt befragten wir alle etwa 100 Schichtmit-arbeiter nach ihren Gewohnheiten wie Schlaf-, Sozial- und Freizeitverhalten, aber auch zu den Erwartungen an das neue Modell. Ende 2016 werden wir das wiederholen. Dann wissen wir zum Beispiel, wer Lerche und wer Eule ist.

Wie bitte? Es gibt Frühaufsteher und Nachtmenschen. Der Frühaufsteher, also die Lerche, ist morgens hoch konzentriert, aber müde in der Nacht. Diese Er-kenntnis ist ein Aspekt, der bei der Ausarbeitung der Schichtpläne berücksichtigt werden kann. Das macht die Arbeit im besten Fall gesünder und führt zu mehr Zufriedenheit – sowohl beruflich als auch privat. (FF)

Der Facharzt für Arbeitsmedizin ist seit An-fang 2015 im Unternehmen an den Standorten Darmstadt, Weiterstadt und Worms tätig.

3 Fragen an ...Lucas Heereman

Je mehr die Anforderungen an Motoren und Getriebeteile steigen, umso mehr müssen Schmieröladditive verkraften.Kammpolymere sind wesent-lich stabiler als herkömm-liche Viskositätsverbesserer. Sie verfügen über eine lange Hauptkette und lange Seiten-ketten. Bei tiefen Temperatu-ren krümmt sich ihr Rückgrat: Das Polymer wird kleiner, die Fließeigenschaften des Öls verbessern sich. Bei Hitze streckt sich das Polymer, quillt und verdickt das Öl auf die gewünschte Viskosität. Produ-

ziert werden Kamm polymere bereits in Lauterbourg (Frank-reich). Bis Ende 2016 soll es auch in Weiterstadt eine Pro-duktionsanlage geben. „In einem intensiven und ver-trauensvollen Austausch mit den französischen Kollegen haben wir das Reaktordesign verbessert und werden künftig der steigenden Nachfrage noch besser gerecht werden“, sagt Betriebsingenieur Joachim Vo-gel. „Die Qualität unserer Pro-dukte ist sehr gut, die Rekla-mationsrate gering“, ergänzt Betriebsleiter Michael Albert.

„Nun wollen wir uns die letz-ten Prozente holen.“ Käme etwa ein Fass verbeult in Japan an, dann träfe den Mitarbeiter in Weiterstadt keine Schuld. „Und doch sind wir verant-wortlich dafür, was zwischen dem Wareneingang der Roh-stoffe bis zur Rechnungsstel-lung mit unseren Produkten passiert“, so Albert. Mit einer Qualitätsoffensive sollen Mit-arbeiter stärker sensibilisiert und qualifiziert werden, um Abläufe und Prozesse weiter zu verbessern und mehr Verant-wortung zu übernehmen. (FF)

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Im zweiten Anlauf gelang Margarethe Rex der Einstieg bei Röhm & Haas.

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31 DARMSTADT WEITERSTADT WORMS folio 2 / MÄRZ 2016

Wenn aus kleinen Schritten ein großer Sprung werden soll, braucht es Kondition, Ausdauer und Veränderungswille. Um der steigenden Nachfrage nach Polymethylmethacrylimid (PMMI) gerecht zu werden, müssen auch Mitarbeiter und Maschinen Schritt halten. Beide stehen im Mittelpunkt von sieben Teilprojekten, die im Frühsommer zu Verbesserungen der Arbeits sicherheit, Qualität und Verfügbarkeit führen sollen. Eines der Pro-jekte übernimmt Marco Voll aus dem Bereich Prozessentwicklung im Rahmen seiner Bachelorarbeit. Sein Ziel ist es, den Dosiervorgang eines flüs-sigen Formungshilfsmittels zu optimieren.

Voll begann 2001 bei Evonik Industries seine Ausbildung zum Industrie-mechaniker und arbeitete anschließend fünf Jahre auf Schicht im Form-

massenbetrieb. Während der eine oder andere angesichts der gewöhnungs-bedürftigen Gerüche die Nase rümpft, habe er die PMMI-Anlage schon immer gut riechen können. Voll büffelte auf der Abendschule für den Techniker in Ma-schinenbau und will im Sommer an der Fachhochschule Bingen seinen Bachelor in Prozesstechnik verteidigen. In der PMMI-Anlage wärmt er sich sozusagen auf für diesen Lauf. Auch wenn die An-

lage eine vergleichsweise kleine sei, beherberge sie komplexe und teilweise aufwendige Prozesse und Verfahren. „Hier Schwachstellen aufzudecken und Lösungen zu suchen, damit es reibungsloser läuft: Das ist meins.“ Neben dem erfolgreichen Abschluss seines Studiums hat sich Voll für 2016 noch etwas ganz Besonderes vorgenommen: „Im Herbst werde ich meinen ersten Marathon laufen.“ (FF)

Konzentriert achtet Siamak Djafarian darauf, dass die Formmassen-stränge beim Auskühlen im Wasserbad nicht miteinander verkleben oder zerbrechen. Eine typische Arbeit in der Nachtschicht von Betrieb 808 des Produktbereichs Molding Compounds. Nur eines ist an dieser Szene nicht gewöhnlich: Denn hier steht ein Chef höchstpersönlich im Betrieb. Djafarian ist Leiter des Produktbereichs Formmasse und ergreift bei seinem Besuch in Worms die Möglichkeit, die Arbeitsprozesse und die Kollegen näher kennenzulernen.

Der Formmasseleiter war bereits zum vierten Mal auf Schicht und erwartet keine Sonderbehandlung: „Ich bin hier als Teil des Teams und nicht als Chef. Deswegen wische ich auch schon mal den Boden. Jeder bei Molding Com-pounds ist gleich wichtig.“ Das überzeugt auch seine Mitarbeiter. „So wird der Chef menschlich“, erklärt Albert Schäfer, Schichtführer im Betrieb 808. „Das zeigt, was wir alle fühlen: Wir sind ein Team.“

Und dieses Team arbeitet Hand in Hand bei der Prozessverbesserung. Da-von konnte sich Djafarian selbst überzeugen: „Einige Probleme waren mir vom Papier her bekannt und wurden klar von der Produktionsleitung kom-muniziert. Die Mitarbeit auf der Schicht hat mir geholfen, die Hintergründe und Probleme zu erfassen. Wir haben eine Arbeitsgruppe geschaffen und Investitionen getätigt. Ich war sehr begeistert, wie stabil die Prozesse mitt-lerweile laufen.“ Nach der Umsetzung der Maßnahmen sind viele Schwie-rigkeiten gelöst, und die Kollegen können effektiver arbeiten. „Probleme erkennen, diskutieren und gemeinsam beheben: Das geht besser vor Ort“, fasst Djafarian zusammen. Bei einem kurzen Besuch seien die Mitarbeiter

meist noch zu zurückhaltend, um offen zu diskutieren. Erst bei einer ganzen Schicht könne man einen echten Eindruck gewinnen. „Eine Stärke von Evonik ist die persön-liche Beziehung zwischen den Mitarbeitern aller Ebenen. Um die zu verstärken, packe ich gern per-sönlich mit an“, so Djafarian. (NÖS)

Hand in Hand an Verbesserungen arbeitet das Team um Schichtführer Albert Schäfer (v.) im Betrieb 808. Davon konnte sich Formmasseleiter Siamak Djafarian vor Ort überzeugen.

Marco Voll macht ein Projekt zur Prozessverbesserung im Betrieb 808 zum Gegenstand seiner Bachelorarbeit.

Farbwechsel sind typische Arbeitsschritte im Schichtdienst des Betriebs 808. Durch Hinzu-fügen von Additiven wird der Formmasse eine bestimmte Farbe verliehen. Rot wird zum Bei-spiel für die Rückleuchten von Autos benötigt. Wird dann eine andere Farbe produziert, müs-sen die Maschinen komplett gereinigt werden. Während des Besuchs von Siamak Djafarian wurde gleich dreimal die Farbe gewechselt.

Chef auf SchichtDer Leiter des Produktbereichs Molding Compounds, Siamak Djafarian, packte im Schichtdienst in Worms selbst mit an.

Langer LaufMitarbeiter in der PMMI-Anlage in Worms verbessern kontinuierlich die Prozesse: Marco Voll unterstützt sie dabei.

»Prozesse und Verfahren verbessern: Das ist meins.«Marco Voll, Prozessentwickler Molding Compounds

IMPRESSUM Redaktion: Franziska Freudenreich, Tel. +49 6181 59-13618 Autoren dieser Ausgabe: Doris Eizenhöfer (DE), Franziska Freudenreich (FF), Nadine Nösler (NÖS)

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Informationen aus dem Industriepark Wolfgang HANAU

28 folio 2 / MÄRZ 2016 HANAU

Dass man substanzielle Prozess­optimierungen auch innerhalb kür­zester Zeit realisieren kann, hat ein Team aus Experten des Geschäftsge­biets Animal Nutrition, der Verfah­renstechnik und der Standort­Ser­vices in Hanau bewiesen. Das Team entwickelte einen neuen Verfahrens­schritt für die Methioninproduktion, der erstmals in der Me5­Anlage in Singapur implementiert wurde. Im Finale zum Innovationspreis von Evonik Industries konnte der ehema­lige Leiter des Entwicklungsprojekts, Martin Steurenthaler, kurz vor Weih­nachten das Publikum von der Bedeu­tung der Innovation überzeugen und den begehrten, mit 30.000 € dotierten

Preis in der Kategorie „Neue oder ver­besserte Verfahren“ mit nach Hanau nehmen.

Hier ist der sogenannte MMP­CN­Prozess entstanden, der die Methionin produktion nun noch einfacher und sicherer macht. Der Clou: Die in anderen Methionin­anlagen als Zwischenprodukt anfal­lende verflüssigte Blausäure wird bei diesem Prozess durch das deutlich einfacher zu handhabende MMP­CN (Methylmercaptopropionaldehyd­Cyan hydrin) ersetzt.

Nur eineinhalb Jahre vor der finalen Festlegung des Technologiepakets für den Me5­Produktionskomplex hatte das Geschäftsgebiet Animal Nutrition

entschieden, MMP­CN in einer Pilot­anlage in seinem Hanauer Technikum zu untersuchen. Das war wenig Zeit für die Entwicklung und den Bau der Pilotanlage, die Demonstration der technischen Machbarkeit, die Erhebung aller erforderlichen physi­kalischen und chemischen Daten und die Durchführung von Tests zur Pro­duktqualität von MMP­CN.

Auf Basis der ersten Versuchs­kampagne fiel die Entscheidung, den MMP­CN­Prozess in Singapur zu realisieren. Zwei weitere Kampagnen dienten der detaillierten Ausarbei­tung des Prozesses inklusive Aufska­lierung, der Kalibrierung von Ana­lysegeräten, die dann nach Singapur

verschifft wurden, und dem Training der zukünftigen Schichtführer.

Die Mühen haben sich gelohnt: Der Prozess läuft seit seiner Inbetrieb­nahme im Oktober 2014 in Singapur stabil. Für Martin Steurenthaler, der inzwischen als Technology Manager von Animal Nutrition in Singapur tätig ist, war das eine besondere Erfahrung: „Die Zusammenarbeit aller Beteiligten war fantastisch. Und auch die alten Methionin­Hasen im Segment haben uns mit ihrem Wis­sen voll unterstützt.“ Das der neuen Technologie zugrunde liegende Sicherheitskonzept wird ab 2016 in allen Methioninanlagen von Evonik eingeführt. (AL)

Verdienter ErfolgNeuer Verfahrensschritt für die Methioninproduktion gewinnt Innovationspreis von Evonik Industries.

Chemikant Helmut Müller überprüft Prozess parameter des Blausäurereaktors in der Pilot anlage des Ge-schäftsgebiets Animal Nutrition in Hanau.

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29HANAU folio 2 / MÄRZ 2016

Menschen und Nachrichten

Notieren Sie diesen Termin schon mal in Ihrem Kalender! Am 3. Juni findet wieder ein Betriebsfest für alle Evonik-Mitarbei-ter am Standort Hanau statt. Das Fest be ginnt um 15.30 Uhr hinter Gebäude 10. Weitere Infos werden vorab auch im Intranet veröffentlicht.

s a v e t h e d a t e Betriebsfest 2016 in Hanau

Zum Jahresanfang war die Ausstellung VerSIErt am Standort Hanau zu Gast. Besucher aus dem Industriepark, interessierte Bürger und ganze Schulklassen informierten sich über die Geschichte der Mitarbeiterinnen bei Evonik Industries und den Vorgängerunternehmen.

Wie hat sich die Beschäftigung von Frauen in den vergangenen 110 Jah­ren entwickelt? Das ist eine der Fragen, die VerSIErt am Beispiel von Evo­nik und den Vorgängergesellschaften beantwortet. „Vielen ist heute gar nicht mehr bewusst, wie es berufstätigen Frauen früher erging und wel­che Entwicklungen im Unternehmen stattgefunden haben“, sagt Andrea Hohmeyer, Leiterin des Konzernarchivs und Initiatorin von VerSIErt. Einige Geschichten aus der Ausstellung sind aus heutiger Sicht nicht mehr vorstellbar. So schieden Frauen bis in die 1950er­Jahre nach der Heirat automatisch aus dem Berufsleben aus. Und Ehemänner hatten noch bis 1976 das Recht, ihren Ehefrauen die Beschäftigung ganz zu untersagen. „Die Ausstellung hält uns den Spiegel vor und zeigt, was sich durch Aus­dauer und Zielstrebigkeit alles erreichen lässt“, sagt eine Besucherin.

Die Frauenbeschäftigung beginnt in den Vorgängerunternehmen von Evonik vor dem Ersten Weltkrieg. Sie markiert den Wendepunkt in einer von Männern dominierten chemischen Industrie. „Jetzt hatten Frauen den Fuß in der Tür“, erklärt Konzernarchivarin Doris Eizenhöfer. „Und sie haben sie langsam immer weiter aufgestoßen.“ Waren Frauen zunächst hauptsächlich als Sekretärinnen oder Stenotypistinnen tätig, eroberten sie nach und nach auch naturwissenschaftliche und techni­sche Berufe. Es dauerte bis in die 1970er­Jahre, bis der Anteil der Aka­demikerinnen merklich stieg. Die Chemikerinnen waren bis Ende der 1960er­Jahre nicht im Labor tätig, sondern in der Wissenschaftlichen Bibliothek oder der Patentabteilung. Bis sie in die Produktion durften, dauerte es noch länger. „Diese Zeiten sind zum Glück passé“, sagt Stand­ortleiter Gerhard Haubrich. Heute arbeiten Frauen bei Evonik in allen Berufen und Hierarchieebenen. Auch wenn noch viel „Entwicklungs­potenzial“ bleibe, wie Haubrich sagt. Denn während etwa jeder dritte Mann im Industriepark Führungskraft sei, habe nur jede sechste Frau Personalverantwortung.

Hohmeyer freut sich, dass VerSIErt im Unternehmen bis in die Vor­standsebene auf großes Interesse stößt. „Evonik nimmt die ausgewogene Beschäftigung von Frauen und Männern ernst und betrachtet sich hier durchaus selbstkritisch“, sagt sie. „Das zeigt, dass unser Unternehmen aus seiner Geschichte die richtigen Schlüsse zieht.“ (SKN)

Den Spiegel vorgehaltenDie Ausstellung „VerSIErt“ lieferte spannende Einblicke in die Geschichte der Beschäftigung von Frauen bei Evonik. Dagmar Schaufler war

1989 die erste Betriebs-leiterin der Degussa. Am Standort Hanau leitete sie den Beschichtungs-massen-Betrieb.

Am 25. April 2015 bebte in Nepal die Erde. Die Folge waren Tausende Todes-opfer, zerstörte Häuser und von der Außenwelt abgeschnittene Dörfer. Hilfs-organisationen und Freiwillige aus der ganzen Welt leisteten Hilfe. Auch Chris-tian Bangert, Chemieingenieur bei Evonik in Hanau, gehörte für drei Monate zu den Helfern. Bangert arbeitet seit 2007 für Evonik Industries. Nach seiner Ausbil-dung zum Chemielaboranten studierte er berufsbegleitend und betreut heute Upscaling-Prozesse bei Nutrition & Care. Im September 2015 verließ er sein Labor in Gebäude 916 in Richtung Kathmandu, der nepalesischen Hauptstadt. „Mein Chef hat mich sofort unterstützt und die Freistellung genehmigt“, sagt Bangert. „Voraussetzung war, dass eine Vertretung gefunden wird.“ Bangert war für eine christliche Hilfsorganisation in Nepal und hat unter anderem Aufgaben im Projekt-management übernommen. „Ich habe Projektanträge ausgearbeitet, Präsentati-onen erstellt und eingereicht“, erzählt er. „Da ging es zum Beispiel um den Wieder-aufbau von Wohnhäusern oder Trainings in der Landwirtschaft.“ Außerdem nahm Bangert an den Meetings der Vereinten Nationen teil, auf denen sich die Hilfsor-ganisationen untereinander abstimmen. Seit Januar ist er zurück im Industriepark Wolfgang. „Es ist schön, wieder im Labor zu stehen“, sagt er. „Auch weil meine Kollegen mir den Neustart wirklich leicht gemacht haben.“ (SKN)

e h r e n a m t Hilfe für Nepal

Zukunft braucht Vergangenheit: VerSIErt ermöglichte vielen jungen

Mitarbeiterinnen einen Ein blick in die Unternehmensgeschichte.

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30 folio 2 / MÄRZ 2016 HANAU

Gutes Netzwerk: Neben Koordination, Schnelligkeit und Ballgefühl geht es bei „Sport am Standort“ vor allem um den Spaß.

Arbeit am Netz„Sport am Standort“ kombiniert Training, Networking und Spaß an der Bewegung. Den Mitarbeitern im Industriepark bietet das Programm viele Möglichkeiten, Sportarten auszuprobieren und gleichzeitig Kollegen aus anderen Abteilungen kennenzulernen – auch beim Volleyball.

Neue Umgebung, neue Kollegen, gleicher Job – bei Transfer@Feuer-wehr können Werkfeuerwehrleute für mehrere Wochen an einem anderen Standort von Evonik Industries arbeiten. Der Hanauer Steffen Weicker tauschte dazu Dienstplan und Einsatzort mit Kai Böhler aus Rheinfelden. Weicker startete in Rheinfelden direkt in den Schichtbe-trieb. „Ich wurde von der Mannschaft vor Ort sehr nett aufgenommen und bin direkt als Maschinist ein Löschfahrzeug gefahren“, sagt er. Auch Böhler hat die Zeit in Hanau in sehr guter Erinnerung. „Nach-dem die Kollegen mir den Standort gezeigt hatten, konnte ich sofort mitarbeiten.“ Beide würden an dem Austausch jederzeit wieder teil-nehmen. Für Evonik bietet Transfer@Feuerwehr die Chance, dass die Werkfeuerwehren sich weiter vernetzen und ihr Wissen austauschen. Manchmal geht es um ganz kleine Verbesserungsideen. „Die Kollegen in Rheinfelden haben eine noch ausführlichere Checkliste für Behäl-terbegehungen, das hat Vorteile“, sagt Weicker. Auch Böhler konnte in Hanau dazulernen: „Mir hat der Aufbau der Hanauer Feuerlöscher-werkstatt gefallen, vielleicht können wir das in Rheinfelden ähnlich machen.“ Gleichzeitig profitieren auch die Gastgeber von dem Aus-tausch. So konnte Weicker in Rheinfelden von seinen Erfahrungen mit der Werkfeuerwehr-Ausbildung berichten, die dort bisher noch nicht angeboten wird. Neben der Arbeit geht es bei Transfer@Feuerwehr aber auch um den persönlichen Austausch. So entstehen Freundschaf-ten unter Kollegen, die sich sonst nicht kennengelernt hätten. „Das Team in Rheinfelden hat es mir da wirklich leicht gemacht. Auch in der Freizeit haben wir viel gemeinsam unternommen“, sagt Weicker. (SKN)

AB IN DEN SÜDENt r a n s f e r @ f e u e r w e h r

Herr Raschke, sind Sie mit viel Energie in Ihre neue Funktion gestartet?Das kann man so sagen. Mein Vorgänger, Jürgen Pfannkuchen, hat mir in den vergangenen Mona-ten sein in mehr als 20 Jahren aufgebautes Wissen weitergegeben. Da war es schon hilfreich, dass ich aufgrund früherer Tätigkeiten in den Berei-chen Verfahrenstechnik und Energiewirtschaft bereits Erfahrungen sammeln konnte und regel-mäßigen Kontakt mit Energiebetrieben hatte. Jetzt geht‘s mit Volldampf ins operative Geschäft.

Welche Herausforderungen sehen Sie für die Versorgung in Hanau? Derzeit wird an einer verbundoptimierten Ener-gieversorgung mit neuen Ansätzen gearbeitet. Unter anderem werden verschiedene zentrale und dezentrale Wärmeversorgungskonzepte und der Umgang mit Lastspitzen geprüft. Sämtliche Maßnahmen haben eine Priorität: Alles wird natürlich unter Beibehaltung der Versorgungs-sicherheit und -qualität geschehen.

Was liegt Ihnen speziell am Herzen? Konstruktive Arbeit im Team und die zuverlässige Zusammenarbeit mit anderen Bereichen finde ich sehr wichtig. Daher bin ich auch schon sehr gespannt auf die Ergebnisse der Mitarbeiterbe-fragung und die anschließend zu erarbeitenden Maßnahmen. Auch die Arbeitssicherheit ist und bleibt ein essenzielles Thema: Die Kollegen ar-beiten hier seit 15 Jahren unfallfrei. Ich wünsche mir, dass das auch in Zukunft so bleibt. (SW)

Am 1. März hat der promovierte Verfahrenstechniker Henning Raschke die Leitung der Energieversorgung im Industriepark übernommen.

3 Fragen an ...Henning Raschke

Wer pritschen und baggern möchte, sollte sich an Sebas­tian Stahl wenden. Der Mitar­beiter aus dem Engineering lei­tet die Volleyball­Gruppe von „Sport am Standort“ und klärt jede Woche ab, wer mitspielen kann. „Kommen genug Spieler zusammen, treffen wir uns mittwochs um 18.30 Uhr in der Halle der Elisabeth­ Schmitz­Schule in Hanau­Wolfgang“, sagt er. Die erste halbe Stunde nutzen die Spieler zum Auf­wärmen und für kleine Tech­nik­Übungen. Danach wird gespielt. „Es geht uns vor allem um den Spaß am Sport“, sagt Stahl. Die Gruppe steht daher allen Interessierten offen, Vor­kenntnisse sind nicht erforder­lich. „Jeder, der motiviert ist und sich bewegen möchte,

kann bei uns mitmachen“, so Stahl. Ob jung oder alt, Anfän­ger oder Fortgeschrittene – alle spielen in gemischten Teams, und erfahrene Spieler helfen Einsteigern. Volleyball ist et­was für Teamplayer. Wie bei den meisten „Sport am Stand­ort“­Angeboten ist die Teil­nahme kostenfrei und unfall­versichert. Interessierte müssen nur Sportkleidung und Hallenschuhe mitbringen, Bäl­le sind vorhanden. Im Sommer verlagern die Volleyballer ihre Treffen auch gern auf die Beach­ Volleyball­Anlage am Strandbad Spessartblick in Großkrotzenburg. Und manch­mal trifft sich die Gruppe ganz ohne sportliche Ambitionen – etwa auf ein Abendessen im Café del Sol oder ein Feier­

abendbier in einem nahe gele­genen Biergarten. Stahl: „Auch das findet ganz nach Lust und Laune statt“. (SKN)

• Mittwochs, 18.30 bis 20.00 Uhr• Elisabeth-Schmitz-Schule

Berta-von-Suttner-Str. 10 Hanau-Wolfgang

• Anmeldung bei: [email protected] oder [email protected]

• Einen Überblick über alle Sportar-ten finden Sie im Hanauer Intranet.

Schon gewusst? Volleyball wurde 1895 in Massachusetts von einem amerikanischen Sportlehrer erfunden. Nach Europa kam der Sport durch amerikanische Soldaten im Ersten Weltkrieg. Da Volleyball zum Sport-programm der Soldaten gehörte, wur-den Tausende Netze und Bälle über den Atlantik geliefert.

Steffen Weicker vor dem Turbolöscher in Rheinfelden. Hanauer Werkfeuerwehr-leute waren über Transfer@Feuerwehr bereits in Marl und Darmstadt im Einsatz.

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31HANAU folio 2 / MÄRZ 2016

REDAKTIONSTEAM Herausgeber: Dr. Gerhard Haubrich, Standortleiter Industriepark Wolfgang Redaktion: Silke Wodarczak (SW), Stefan Knichel (SKN), Annette Locher (AL)

Bernd Gasse leitet seit Januar den Techni­schen Service am Standort Hanau. Der Verfah­renstechniker übernimmt die Aufgabe von Ar­min Schneider, der Ende 2015 in den Ruhestand ging. Das helle Büro in Gebäude 960 erzählt viel über Gasse. An der Wand hängen Erinnerungs­stücke aus 30 Jahren in der Chemieindustrie. Eine Zeichnung des Quedlinburger Schlosses fällt ins Auge. In der kleinen Stadt in Sachsen Anhalt hat Gasse 1986 bei der Chemie­ und Pharmafirma Philopharm seine Laufbahn be­gonnen. Über deren Muttergesellschaft Asta Me­dica kam er 2000 zur Degussa Hüls AG. Später wechselte er für vier Jahre zu Raylo Chemicals nach Edmonton in Kanada. Im Jahr 2005 kam er zurück ins Unternehmen und leitete acht Jahre lang den Technischen Service in Wesseling, be­vor er Technikleiter am Evonik­Standort Fortier in den USA wurde. Ein großes Gruppenbild an der Wand erinnert an seine Zeit in Wesseling. „Die Standorte unterscheiden sich“, sagt er. „An einem Forschungsstandort wie Hanau begleitet man den Kunden in einem viel früheren Stadium als in der Produktion.“ Die Vorlaufzeiten seien in der Forschung kürzer und manchmal müsse alles ganz schnell gehen.

Derzeit analysiert Gasse die Abläufe und Herausforderungen in seinem Bereich. Beson­ders wichtig ist ihm die stärkere Vernetzung mit anderen Standorten. „Das schafft weltweit Synergien und ist auch eine Chance für unsere Mitarbeiter“, sagt er. Die Zusammenarbeit mit Verfahrenstechnik und Engineering, die im Rahmen des Projekts SynETIk bereits optimiert wird, will er weiter intensivieren: „Wir unter­suchen zusammen mit VT und Engineering, wie wir uns optimal aufteilen können, um die Ziele unserer Kunden zu unterstützen.“ Gasse schätzt die Mischung aus jungen und erfahrenen Kol­legen in Hanau. „Der Technische Service ist für die Zukunft gut aufgestellt. Die Werkstätten und Labors besitzen sehr viel Know­how und genie­ßen im gesamten Konzern einen hervorragenden Ruf“, sagt er. Gasse freut sich auf die neue Auf­gabe. Gerade SynETIk sei eine große Chance für das Unternehmen: „Die Frage, wie man das mit Leben füllen kann, motiviert mich.“

Die Wand in Gasses Büro informiert auch über sein Leben neben dem Job. Neben selbst gemal­ten Bildern seiner Kinder hängt dort auch ein knappes Dutzend Medaillen mit Aufschriften wie „Heldenlauf Hamburg“ oder „Beethoven Run Edmonton“. Gasse ist ein begeisterter Läu­fer: „Auch das motiviert mich.“ (SKN)

Gut aufgestellt

Die Wirtschaft erwartet in immer kürzerer Zeit Produkt­Updates. Güter sollen regelmäßig optimiert, aktualisiert und mit zusätzlichen Ei­genschaften ausgestattet werden. Industrie­unternehmen müssen daher neue Produktions­wege beschreiten, mit denen sie immer schneller auf die Marktbedürfnisse reagieren können. Im Bereich Technology & Infrastructure bereiten sich die Fachleute seit einigen Jahren auf die neuen Anforderungen vor, indem sie unter an­derem kleinere Prozessanlagen als „Bausatz“ konzipieren oder Container mit der notwendi­gen technischen Infrastruktur für kleine flexible Produktionseinheiten ausstatten.

„Zwischen Produktidee und Markteinfüh­rung liegen häufig immer noch viele Jahre. Da­bei ändern sich die Rahmenbedingungen für die chemische Industrie rasant: Die Innovations­zyklen zum Beispiel in der Elektronikindustrie verkürzen sich drastisch, ebenso wie Produkt­lebenszyklen. Als Folge verringern sich auch die zu produzierenden Mengen. Um auf diese Bedingungen eingehen zu können, entwickeln wir neue Anlagenkonzepte in Modulbauweise“, sagt Christian Blaufelder vom Geschäftsgebiet Technischer Service. „Langwierige Projektie­rungsverfahren wollen wir mit dem neuen Technologieansatz erheblich verkürzen und mit einer modularen Bauweise die Möglichkeit für eine flexiblere Produktionsweise schaffen.“

Aber was genau steckt nun hinter diesen mo­dularen Anlagenkonzepten? „Anlagenbereiche sollen zukünftig nach einem modularen Bau­kastensystem zusammengestellt werden kön­nen“, so Frank Stenger aus dem Geschäftsgebiet

Verfahrenstechnik & Engineering. „Durch den möglichen Austausch einzelner Prozessmodule sollen die Betreiber beispielsweise deutlich fle­xibler werden, wenn es darum geht, kurzfristig auf ein anderes Produkt umzustellen.“ Das Glei­che gelte für die Erhöhung von Kapazitäten, die durch zusätzlich bereitstehende Module schnell ermöglicht werden könne. Auch Rohstoffe könnten flexibler ausgetauscht werden.

Für den Betreiber bestünden neben einer schnelleren und flexibleren Installation weitere Vorteile. „Die kompakten Module können auf­grund ihrer Größe leicht transportiert werden und so weltweit an verschiedenen Standorten eingesetzt werden. Zudem ist die Entwicklung und Errichtung einer kleinen modularen Anlage vergleichsweise günstig, das Investmentrisiko damit geringer, was den Eintritt in neue Märkte erleichtert“, betont Blaufelder.

Stellt sich die Frage, ob die modulare Techno­logie für alle Anlagentypen interessant werden kann? „Prinzipiell ja. Wir starten derzeit na­türlich mit dem Einsatz und der Entwicklung in Forschungstechnika und Labors, in denen Fle­xibilität eine besonders große Rolle spielt. Erste Erfahrungen mit Klein­Produktionsanlagen gibt es aber auch schon“, erklärt Stenger.

Möglich, dass sich die Silhouetten von Chemie standorten künftig verändern. Auch wenn viele heute noch an hohe Kamine und riesige Kolonnenaufbauten denken: Die Zukunft vieler hochwertiger Spezialitäten liegt eher in der Mikrowelt. Dort, wo intelligente Prozesse auf kleinstem Raum für eine nachhaltige Pro­duktion sorgen. (SW)

Klein, kompakt, flexibelIn Verfahrenstechnik und Anlagenbau rücken zunehmend modulare Anlagenkonzepte in den Fokus. Der Bereich reagiert damit auf veränderte Marktbedürfnisse.

Als neuer Leiter des Technischen Services in Hanau will Bernd Gasse die Vernetzung mit anderen Standorten vorantreiben.

Bernd Gasse leitet den Technischen Service in Hanau.

Guter Rahmen: Diese modulare Anlage (o.) kann flexibel und schnell angepasst, umgerüstet oder einfach wieder aus der Umgebung entfernt werden. Auf dem Bild rechts hängt der EcoTrainer am Haken – eine Minianlage im Container-format, die über eine komplette verfahrenstechnische Infrastruktur verfügt.

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MARLHERNE-WITTENInformationen aus dem Chemiepark Marl und dem Standort Herne-Witten

28 folio 2 / MÄRZ 2016 MARL HERNE-WITTEN

Evonik Industries errichtet in Wit-ten eine neue Anlage zur Produktion von Spezial-Copolyestern. Als Binde-mittel für Lacke finden sie in der Be-schichtung von großflächigen Metall-bändern und Lebensmitteldosen Anwendung. Der Konzern investiert einen mittleren zweistelligen Millio-nen-€-Betrag in die Anlage, die über eine Jahresproduktionskapazität von mehreren Tausend Tonnen verfügen wird. Die Fertigstellung wird für 2018 erwartet. In Witten werden damit rund zehn neue Arbeitsplätze ge-schaffen, derzeit beschäftigt der Kon-zern dort rund 250 Mitarbeiter. „Wir bauen unsere Polyesterplattform wei-ter aus, weil wir unsere Position als innovativer Anbieter von Materialien

für hochwertige Metallbeschichtun-gen in einem attraktiven Wachstums-markt weiter stärken wollen“, sagt Dr. Ralph Sven Kaufmann, Mitglied des Vorstands von Evonik und Chief Operating Officer. Ein Treiber in die-sem Markt ist der Trend zu epoxid-harzfreien Dosenbeschichtungen, die kein Bisphenol A enthalten.

„Unser Anspruch ist es, als Lö-sungspartner für die Lack- und Ver-packungsindustrie das Wachstum unserer Kunden zu begleiten. Dabei liefern wir nachhaltige Produkte, die den Kundenanforderungen entspre-chen“, erklärt Dr. Dietmar Wewers, Leiter des Geschäftsgebiets Coatings & Adhesive Resins im Segment Re-source Efficiency. Spezial-Copolyester

ermöglichen Beschichtungen von höchster Qualität: Die ausreichende Flexibilität für die Verarbeitung des Metalls etwa zu Lebensmitteldosen ist gepaart mit genügend Härte und Schutz.

Weltweit führender AnbieterEvonik ist weltweit führender Anbie-ter für Polyester in den Anwendungen Metallbeschichtung und reaktive Schmelzkleber. Produktionsanlagen stehen an Standorten in Marl, Witten und Schanghai (China). Polyester der Marke DYNAPOL dienen als Binde-mittel für Lacke. Neben der Beschich-tung großflächiger Metallbänder werden sie in zunehmendem Maße auch für Doseninnenbeschichtungen

mit Lebensmittelkontakt sowie bei flexi blen Verpackungen verwendet. Polyester der Marke DYNACOLL kommen in reaktiven Einkompo-nenten- und thermoplastischen Schmelzklebern für technische Füge-anwendungen zum Einsatz.

Die neue Anlage zur Produktion von Spezial-Copolyestern in Wit-ten ist ein weiterer Beleg dafür, dass Evonik auch in Zukunft verstärkt auf den Produktionsstandort Deutsch-land mit seinen gut ausgebildeten und motivierten Arbeitskräften setzen wird. Konzernchef Klaus Engel: „Mit Wachstums- und Modernisierungs-investitionen in Deutschland stärken wir unsere Basis in wichtigen Zu-kunftsmärkten.“

Evonik baut Polyesterplattform ausIm vergangenen Jahr hat der Spezialchemiekonzern seine inländischen Produktionsstätten weiter gestärkt. Nun wurde ein neues Großprojekt im Heimatmarkt angestoßen: In Witten soll bis 2018 eine Anlage zur Produktion von Spezial-Copolyestern entstehen. Die Investitionssumme liegt im mittleren zweistelligen Millionen-€-Bereich.

VIEL KRAFT FÜR NEUESNeue Produktionsanlagen, modernisierte Infrastruktur-einrichtungen, Engagement in Forschung & Entwicklung: Evonik hat auch im vorigen Jahr wieder viel Kraft für Neu-es an seinen deutschen Stand-orten bewiesen. Mehr als 400 Millionen € investierte das Unternehmen laut aktu-eller Hochrechnung in seine inländischen Produktions-stätten.

Seid willkommen, Millionen: Am Standort Witten entsteht eine Anlage zur Produktion von Spezial-Copolyestern.

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Die Bezeichnungen DYNAPOL® und DYNACOLL® sind geschützte Marken der Evonik Industries AG oder ihrer Tochterunternehmen. Sie sind im Text in Großbuchstaben geschrieben.

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29MARL HERNE-WITTEN folio 2 / MÄRZ 2016

Christian Bahn, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender

im Gemeinschaftsbetrieb Marl

Einen silbernen Abend erlebte Christian Jantos (2. v. l.). Bei der Jubilar-ehrung der Feuerwehr-leute von der Stadt Marl und Evonik Industries gab es auch für den Che-mieparkmitarbeiter für 25 Jahre Dienst die ent-

sprechende Nadel. Sein Kollege Ralf Homfeld, der ebenfalls geehrt werden sollte, war leider verhindert. Bürgermeister Werner Arndt dankte allen Feuerwehrleuten für ihren „unermüdlichen Einsatz zur Rettung von Menschen und zum Schutz von Hab und Gut“. Christian Ronig (2. v. r.), Leiter der Werksicherheit Evonik in Marl, Herne und Wit-ten, verwies auf die gute Zusammenarbeit zwischen den Feuerwehren. Inzwischen sei die Sicherheitskooperation auch auf Dorsten und Haltern ausgeweitet worden. Mit auf dem Foto: Feuerwehrchef Hans-Günter Neumann (l.) und Tobias Dehling, Leiter Abwehrender Brandschutz.

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Silberne Nadel für Feuerwehrduo

Mit ihrer viertägigen Aktion „Punkt-nüchternheit“ lud die Arbeitsgruppe Suchtprävention des Gesundheits-managements zu einem alkoholfreien Trunk in die Kantinen ein. Im Fokus stand der Verzicht auf Alkohol in bestimmten Situationen, wie zum Beispiel am Arbeitsplatz und im Stra-ßenverkehr sowie in Verbindung mit Medikamenten. Mit dem Einsatz einer „Rauschbrille“ wurde ein Wert von rund 1,5 Promille simuliert, sodass zahlreiche Mitarbeiter bei ihren Ver-suchen, ein spezielles Türschloss zu öffnen oder sich per Handschlag zu begrüßen, ihr Ziel verfehlten.

p u n k t n ü c h t e r nSuchtprävention: Rausch-brille öffnet die Augen

Menschen und Nachrichten

Für manche mag der Begriff der Kollegin oder des Kollegen etwas altmodisch klingen. Er ge-hört aber zum Arbeitsleben dazu – ob man das nun mag oder nicht. Der Begriff der Kollegialität steht für uns Betriebsräte in einer Reihe mit To-leranz und Respekt. In einem Arbeitsumfeld, wo alles stimmt, wo ein gutes Betriebsklima herrscht und Sie sich wohl fühlen, da ist Kolle-gialität selbstverständlich.

Die nächste Stufe der industriellen Revolution, die Industrie 4.0, wird neue Herausforderun-gen an uns als gute Kolleginnen und Kollegen stellen. Arbeitsprozesse werden digitaler und damit komplexer, Arbeitszeiten flexibler, und der Druck auf jeden Einzelnen steigt. Überall begegnen uns Kosten-, Prozess- oder Organisa-tionsoptimierungen; Psychische Erkrankungen (z. B. Burn-out) werden zur häufigsten Berufs-erkrankung. Die Industrie 4.0 beschäftigt sich mit der technisch vernetzten Arbeitswelt von morgen – aber wie passt da der Kollege 4.0 rein?

Wir Betriebsräte und die Industriegewerk-schaft Bergbau, Chemie und Energie (IG BCE) packen dieses Thema nun aktiv an. Für uns muss der Mensch im Mittelpunkt stehen und nicht die Technik. Im Gesamtbetriebsrat haben wir eine Arbeitsgruppe zu diesem Thema eingerichtet. Liest man sich in die Vorstellungen unseres Un-ternehmens ein, dann kann man leicht glauben, dass wir es demnächst mit ganz neuen Arbeits-kollegen zu tun bekommen – als würden Ma-schinen unsere neuen Kollegen 4.0 werden. Und die sollen dann mit uns kooperieren, aber uns natürlich auch kontrollieren. Sie erkennen uns persönlich und unsere Sprache und werden mit uns über unsere Arbeit diskutieren. Sie reparie-ren sich selbst und nehmen uns Entscheidungen ab. Jede Art von Information wird gesammelt und verarbeitet. Wir alle werden dann in Netz-werken arbeiten und nicht mehr in Organisatio-nen. Früher haben Sie sich vielleicht über Nerds (Computerfreaks) lustig gemacht – aufgepasst: In der Industrie 4.0 werden Sie sich in einen ver-wandeln. Jedenfalls wenn es nach dem Wunsch der Industrie geht.

Noch ist diese „schöne“ neue Welt ein paar Jahre entfernt. Ich persönlich möchte kein ano-nymes Rädchen werden – ich möchte wissen, wo ich hingehöre. Für uns ist es wichtig, dass sich Vorgesetzte und Mitarbeiter anerkennen und wertschätzen. Sozialkompetenzen dürfen nicht verkümmern, sie müssen mehr denn je ge-hegt, gepflegt und vermittelt werden.

Solange Maschinen nicht Solidarität und Mit-gefühl beherrschen, sollten Sie sich nicht in eine Cloud der technischen Entmenschlichung drän-gen lassen. Wir setzen weiterhin auf bewährte Werte – denn der Kollege 4.0 braucht ein sozi-ales und kein technisches Lebensumfeld, um ausgeglichen, glücklich, produktiv und gesund sein zu können. Mehr denn je heißt es: Seien Sie sich selbst ein guter Kollege, dann sind Sie es auch für andere.

Seit Jahren sammelt Evonik Catering Services im Verkaufsshop am Lipper Weg in Marl alte CDs, DVDs und Korken. Verwaltungsleiter Peter Plaumann (l.) und Katja Kleine-Erwig übergaben das gesammelte Material in Säcken und einer Tonne nun wieder an Peter Hofmann, Abfallberater der Stadt Marl, für das Epilepsiezentrum Kehl-Kork. Dort wird es von Men-schen mit Behinderungen recycelt.

k o r k e n f ü r k o r kCatering Services sammeln wieder für den guten Zweck

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Sind Sie eine gute Kollegin oder ein guter Kollege?

Das Vorreiterquintett setzt sich zusammen aus Sergio Soravia, Michael Holthoff, Prof. Dr. Robert Franke, Dr.Stephanie Kempf und Dirk Fridag.

Six Sigma liefert seit über zehn Jahren einen erfolgreichen Ansatz für die Optimierung von technischen oder adminis-trativen Prozessen bei Evonik Industries. Das Geschäfts-gebiet Verfahrenstechnik & Engineering von Technology & Infrastructure ist konzernweit ein globales Kompetenz-center für Ausbildung und Anwendung von Six Sigma. Der methodische Ansatz zur systematischen und kundenorien-tierten Entwicklung von neuen Produkten und Prozessen für Forschung und Entwicklungsbereiche - „Design for Six Sigma“ (DFSS) - war für Evonik jedoch bisher Neuland.

In zwei Jahren wurden daher im Rahmen eines ge-meinsamen Entwicklungsprojekts an der Schnittstelle der Forschung von Performance Intermediates die Vorausset-zungen für die Anwendung dieser Methodik bei Evonik ge-schaffen. Nun liegt eine spezifische Roadmap vor, angepasst an Entwicklungsprojekte der chemischen Prozessindustrie. In Ergänzung zum bestehenden Idea-to-Profit-Prozess, der das „Was ist zu tun?“ beschreibt, führt die DFSS-Roadmap den Entwickler konkret durch den Entwicklungsprozess. So wird das „Wie komme ich dahin?“ mit konkreten, modu-laren, methodischen Vorgehensschritten beschrieben. Der wesentliche Nutzen dabei ist, systematisch die Ursachen und Wirkungszusammenhänge – von Kundenanforde-rungen, über Produktdesign bis hin zu optimalen Prozess-parametern – aufzubauen, die darauffolgende Produktions-einführung effizient und effektiv zu gestalten und so Entwicklungszeiten zu minimieren.

Weiterer Meilen-stein bei Six SigmaIn Marl ist erstmalig eine „Design for Six Sigma Black Belt“-Ausbildung erfolgreich durchlaufen worden. Fünf Belts wurden ausgebildet und zertifiziert – und die Metho-denkompetenz erheblich erweitert.

Schwarzgurte: Sergio Soravia, Michael Holthoff, Prof. Dr. Robert Franke, Dirk Fridag (v. l.) und Dr. Stephanie Kempf er-hielten den Six Sigma Black Belt.

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»Das Scheitern am PC sensibi-lisiert für acht-samen Umgang mit Alkohol.«Michael van Buer, Sozial- und Mitarbeiter beratung

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30 folio 2 / MÄRZ 2016 MARL HERNE-WITTEN

Ein Mädchen, ein Trampolin und ein Teil der Erdku-gel - das sind die Hingucker des neuen Key Visuals von Resource Efficiency. Als starke Symbole sollen die Bild-bestandteile die Kernbotschaft „Ressourcenschonung“ im Kopf des Betrachters fest verankern. So steht die Erdkugel für den schonenden und gleichzeitig effizien-ten Umgang mit Ressourcen – ein wichtiger Faktor für die wirtschaftlichen Aktivitäten bei Resource Efficien-cy. Das Trampolin ermöglicht große Sprünge bei klei-nem Einsatz und zahlt damit auf die Produkte und System lösungen ein, die den Kunden helfen, mit gerin-gem Aufwand den Energie- und Ressourcenverbrauch deutlich zu reduzieren. Als visueller Mittelpunkt des Bildes schließlich symbolisiert das Mädchen mit seinem (Freuden-)Sprung in den Himmel nicht nur das Wachs-tum, sondern auch den verantwortungsvollen Umgang mit den vorhandenen Ressourcen für die nachkommen-den Generationen.

Entscheidender Einfluss auf die Produkteigenschaften„Unsere Produkte sind oft nur ein kleiner Bestandteil des Endprodukts, aber sie haben häufig einen entschei-denden Einfluss auf die Eigenschaften des Produkts und schaffen so mit kleinem Materialeinsatz einen großen Mehrwert für den Kunden und die Umwelt“, erläutert Dr. Stefan Schulze, Leiter des Bereichs Integration Ma-nagement von Resource Efficiency.

Dies wird auch deutlich durch den Slogan des neuen Schlüsselbilds, der auf Anhieb mit der „Marke“ Resour-ce Efficiency assoziiert werden kann: „More value. Less resource. Wir bei Resource Efficiency sorgen für effizi-entes und nachhaltiges Wirtschaften - in der Industrie und im täglichen Leben.“

Starke Symbolikk e y v i s u a l

Ein Hingucker: das neue Key Visual von Resource Efficiency

Das Team: Dr. Ulrich Küsthardt, Guido Streukens, Dr. Friedrich-Georg Schmidt, Dr. Sandra Reemers, Ralph Aldridge, Dr. Emmanouil Spyrou, Eike Langkabel, Michael Vogel und Holger Lösch mit Evonik-Chef Klaus Engel. Nicht im Bild: Dr. Martina Ortelt, Andreas Merkel, Chris Runiewicz und Katharina Karns.

Hohe Festigkeit, geringes Gewicht: Glas- und Carbonfasern bieten ein enormes Leicht-baupotenzial für den Fahrzeug- und den Flugzeugbau. Doch bislang können die Mög-lichkeiten der Fasern nicht voll ausgeschöpft werden. Der Grund: Der Herstellungsprozess bis zum Verbundwerkstoff ist komplex und kostenintensiv. Mit VESTANAT PP hat Evonik Industries nun eine Technologie ent-wickelt, die sowohl die Prozessführung er-leichtert als auch Material und Kosten ein-spart. Mehrere Projekte mit großen Automobilherstellern, die die Technologie in der Produktion ihrer Zukunftsmodelle ein-setzen wollen, sind bereits gestartet.

Klaus Engel, Vorstandsvorsitzender von Evonik, zeichnete die Entwicklung mit dem Innovationspreis des Unternehmens für neue Produkte/neue Systemlösungen aus. „Für In-novationen brauchen wir die Kreativität, den Einsatz und den Mut unserer Mitarbeiter“, sagte Engel. „Der Erfolg von VESTANAT PP zeigt, dass sich Vertrauen in die Idee, Beharr-lichkeit gepaart mit der richtigen Portion Risikobereitschaft und technologische Kom-petenz auszahlen.“ Der Konzernchef verwies zudem auf die Bedeutung von Innovation als strategischem Eckpfeiler für Wachstum bei Evonik. So will das Spezialchemieunterneh-men in den nächsten zehn Jahren mehr als vier Milliarden € in Forschung und Entwick-lung investieren.

Vorimprägnierte FasernEines der bislang üblichen Verfahren zur Herstellung von Verbundwerkstoffen für den Leichtbau ist das sogenannte Resin Transfer Molding, kurz: RTM. Dieses Verfahren er-laubt jedoch nur eine chargenweise Produk-tion von Bauteilen, keine kontinuierliche. Zwar kontinuierlich, aber nicht ganz einfach ist die Herstellung über Prepregs, also mit Fasern, die mit Harz und Härtern bereits vorimprägniert sind. „Gängige Prepregs ha-

ben die Nachteile, dass sie nur bei –20 Grad Cel sius gelagert werden können und sehr klebrig sind“, erklärt Guido Streukens, Senior Ma nager Business Development Crosslinkers. Diese Nachteile werden mit VESTANAT PP ausgeschaltet: „Im Vergleich zu sonst üb-lichen Matrixsystemen, die aus den Fasern Verbundwerkstoffe werden lassen, erleich-tert VESTANAT PP die weiteren Produk-tionsschritte erheblich“, so Streukens weiter.

Verantwortlich dafür ist ein chemischer Trick: eine spezielle Kombination aus Kata-lysatoren. Diese Formulierung sorgt dafür, dass Prepregs nicht mehr kleben. Zugleich beeinflusst sie den Vernetzungsprozess des Materials. Bei normalen Temperaturen ist es dadurch trocken und lagerstabil, ab 80 Grad Celsius wird es thermoplastisch verformbar – ohne zu vernetzen -, und erst oberhalb von 140 Grad beginnt die Aushärtung. Letztere gelingt mit dem Einsatz von VESTANAT PP zudem besonders schnell.

Weitere Vorteile sind die sehr guten me-chanischen Eigenschaften des Matrixsys-tems. Sie erlauben es, mit weniger Material die gleichen Bauteileigenschaften wie bei anderen Systemen zu erzeugen. Damit kann der Einsatz den Herstellungsprozess von der Glas- oder Carbonfaser zum fertigen Bauteil deutlich vereinfachen, die Kosten senken und dazu beitragen, dass das Potenzial der Fasern industriell effektiver genutzt werden kann.

Fest und leichtInnovativ: Eine neue Technologie ermöglicht es, Bauteile aus Verbundwerkstoffen deutlich effizienter herzustellen.

»VESTANAT PP erleichtert die wei-teren Produktions-schritte erheblich.«Guido Streukens, Senior Manager Business Development Crosslinkers

Besonders im Kommunikationsmix von Events, Messen, Broschü-ren und anderem sorgt das neue Schlüsselbild von Resource Efficien-cy für eine sichtbare Alleinstellung und hohe Aufmerksamkeit. Fo

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Die Bezeichnungen VESTANAT® und VESTOSINT® sind geschützte Marken der Evonik Industries AG oder ihrer Tochterunternehmen. Sie sind im Text in Großbuchstaben geschrieben.

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31MARL HERNE-WITTEN folio 2 / MÄRZ 2016

Beim Transport eines mit Methyl-methacrylat beladenen Tanks ereignete sich am Abend des 24. Februar ein tragi-scher Lkw-Unfall in den Niederlanden, bei dem der Fahrer ums Leben kam. Im Rah-men des Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungssystems (TUIS) der chemischen Industrie in Deutschland wa-ren auch zwölf beziehungsweise drei Kräf-

te der Werk feuerwehren Marl und Wesseling vor Ort. Als gemeinsames Team unterstützten die Feuerwehren beider Standorte die öffentlichen Kräfte er-folgreich bei der Bergung der Ladung und Räumung der Straße. Am folgen-den Tag gegen 13 Uhr war der Tank weitgehend leer gepumpt, sodass der Rück transport des Lkw vorbereitet werden konnte.

Evonik-Feuerwehren helfen bei Lkw-Unfallt u i s - e i n s a t z

Evonik Industries wird im Chemiepark Marl eine neue Produktionsstraße für spezielle Polyamid-12-Pulver (PA12) bauen. Das Investitionsvolumen liegt im mittleren zweistelligen Millionen-€-Bereich. Die neue Anlage soll Ende 2017 in Betrieb gehen. Mit der Investition wird der Konzern die vorhandenen Jahreskapazitäten für PA12-Pulver um 50 Prozent steigern. „Die geplante In-vestition ist der nächste Schritt entlang unserer Wachstumsstrategie. Wir wollen damit die führende Position von Evonik als Anbieter von Polyamid- 12-basierten Hochleistungspolymeren weiter stärken und das Wachstums-potenzial in neuen Anwendungsfeldern nutzen“, so Dr. Ralph Sven Kauf-

mann, Chief Operating Officer von Evonik.

Resource Efficiency ist Markt-führer für PA12-Pulver, die unter dem Namen VESTOSINT vermarktet werden. Die Pulver werden beispielswei-se zur Beschichtung von Metal-len, in der Auto mobilindustrie

und Medizintechnik sowie als Mattierungs- oder Strukturmittel in Lacken eingesetzt. Daneben rechnet Evonik mit einer stark steigenden Nachfrage in der werkzeuglosen Fertigung – vor allem im 3-D-Druck. „Wir sehen ein attraktives Marktwachstum. Die neue Produktionsstraße soll den steigenden Bedarf langfristig decken und das Wachstum unserer Kunden unterstützen“, sagt Dr. Claus Rettig, Vorsitzender der Geschäftsführung der Evonik Resour-ce Efficiency GmbH.

PA12-Pulver sind besonders gut geeignet für den Einsatz in pulverbasier-ten 3-D-Druck-Verfahren wie dem High-Speed-Sintern sowie als Matrix thermoplastischer Verbundwerkstoffe aus Glas-, Kohle-, Aramid- oder Stahlfasern. Anwendungen finden sich beispielsweise in der Automobil- und Ölförderindustrie, dem Sportsektor oder der Orthopädie.

Luftführungsteil aus VESTOSINT, das im 3-D-Druck-Verfahren hergestellt wurde.

In schwierigen Zeiten wenden sich Beschäftigte zunehmend per E-Mail an die Sozial- und Mitarbeiterberatung im Chemiepark. Um eine sichere Kom-munikation zu gewährleisten, hat das Team, zugehörig zum Gesundheitsma-nagement, nun eine verschlüsselte, internetbasierte Beratungsplattform ein-gerichtet. „Diese Ergänzung ist die richtige Antwort auf das veränderte Kommunikationsverhalten der Menschen“, sagte Thomas Wessel, Personal-vorstand und Arbeitsdirektor von Evonik Industries, als er sich über die neu-en Möglichkeiten vor Ort informierte. „Als Unternehmen ist es uns wichtig, unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf unkomplizierte Art und Wei-se Unterstützung in schwierigen Lebenssituationen zu ermöglichen.“

„In unserer Onlineberatung können sie in einem individuellen Briefkasten Nachrichten verfassen und senden sowie Antworten auf ihre Beratungs-anfrage erhalten und lesen“, erläutert Eva Rademacher, Leiterin der Sozial- und Mitarbeiterberatung. „Das Tool ermöglicht eine niedrigschwellige Kon-taktaufnahme und dient zudem zur Überbrückung des Zeitraums bis zu einem persönlichen Gespräch“, ergänzt Daniela Unger, die sich gemeinsam mit Ricarda Gamm vorrangig um das Tool kümmert.

Zunächst wird die Onlineberatung als Pilotphase über einen Zeitraum von sechs Monaten angeboten. Angesprochen sind neben den Kolleginnen und Kollegen im Chemiepark auch die Evonik-Beleg-schaften in Herne, Witten und Künsebeck – also den Standorten, die das Marler Team bereits betreut, die aber über keine ständige Beratungsmöglichkeit vor Ort verfügen. „Es geht vor allem um Frage-stellungen aus dem Bereich psychosoziale Beratung“, erklärt Rademacher. „Das bedeutet: Unterstützung bei persönlichen

Problemen und Konflikten in vielfältigen Lebenssituationen. Dazu gehören Familien- und Partnerschaftskonflikte, psychische Belastungen und Er-krankungen wie zum Beispiel Stress sowie die Begleitung Angehöriger im Krankheitsfall und bei der Trauerbewältigung.“

QUICKLINKErreichbar ist die Onlineberatung im Intranet über den Quicklink der Sozial- und Mitarbeiterberatung des Chemieparks Marl. Auch von zu Hause aus lässt sich der Service nut-zen – und zwar über die Internetad-resse (URL) https://sozialberatung.evonik.com. Den Zugangsschlüssel zur Onlineberatung finden Sie auf der Seite der Sozial- und Mitarbei-terberatung Marl im Intranet.

Angebot für alle RatsuchendenBeschäftigte können sich in schwierigen Zeiten künftig über eine Onlineplattform an die Sozial- und Mitarbeiterberatung wenden.

Mehr PulverIm Chemiepark Marl entsteht bis voraussichtlich 2017 eine neue Produktionsstraße für spezielle Polyamid-12-Pulver (PA12).

»Wir wollen unsere führende Position weiter stärken.«Dr. Ralph Sven Kaufmann, Chief Operating Officer

REDAKTIONSTEAM Verantwortlich: Elisabeth Westermann Redaktion: Volker Hilbt, Katharina Simon, Linda Wozniak, Florian Zintl

Michael Appel, Leiter Gesundheitsmanage-ment Nord, Eva Rademacher, Ricarda Gamm,

Daniela Unger und Thomas Wessel geben grünes Licht für die Onlineberatung.

Page 13: folio 2 / MÄRZ 2016 DARMSTADT WEITERSTADT …corporate.evonik.com/misc/ePaper/folio/2016/folio-2016-02-de-lokal.pdf · Sein Einsatzbericht, den er während seines ersten Aufenthalts

RHEINLANDInformationen aus den Standorten Wesseling und Lülsdorf

Messstelle

Dauerbezugs­elektrode

Dauerbezugs­elektrode

Stromzufuhr

Kunststoffmantel

Kunststoffmantel

Gasrohrleitung

Gasrohrleitung

Schutzanlage

28 folio 2 / MÄRZ 2016 RHEINLAND

Herr Eitel, Sie haben aufgrund ihres langjährigen Einsatzes beim Werkschutz und Ermittlungsdienst einen großen Erfahrungsschatz. Was hat sich in den letzten Jahren verändert?Die Zahl der Straftaten bewegt sich bei uns seit Jahren auf einem sehr niedrigen Niveau, aber das Ziel der Kriminalität hat sich verändert. Wur­den früher noch Bohrmaschinen oder andere Handwerkzeuge gestohlen, stehen heute eher elektronische Ge­räte wie Smartphones oder Metall­diebstähle im Fokus. Leider müssen wir auch feststellen, dass die kleine­ren Delikte wie Fahrzeugbeschädi­gungen auf unseren Parkplätzen von dem Verursacher häufig nicht mehr gemeldet werden.

Erinnern Sie sich an besonders ungewöhnliche Fälle?In der letzten Zeit war sicherlich der Drogenfund im Spind eines Fremd­firmenmitarbeiters, der eine Fahn­dung der Polizei nach sich gezogen hat, besonders spektakulär. Am dümmsten fand ich persönlich den Diebstahl von gebrauchten Turnschu­hen. Wer macht denn so etwas?

Haben Sie eine Empfehlung, da­mit unseren Mitarbeitern nichts entwendet werden kann?Dazu gibt es immer noch einfache Re­geln, die man beachten kann. So rate ich stets, Wertgegenstände am bes­ten zu Hause zu lassen und niemals in einem Spind zu lagern. Achten Sie bei Ihrem Auto darauf, dass Sie keine elektronischen Geräte, Jacken oder Rucksäcke offen herumliegen lassen, um keine Einbrecher anzulocken, und verschließen Sie Ihr Fahrzeug sorgfäl­tig. Schauen Sie nicht weg, und mel­den Sie verdächtige Wahrnehmungen an den Werkschutz oder außerhalb unserer Firma an die Polizei. Stellen Sie sich bei Ermittlungen als Zeuge zur Verfügung, und stehen Sie zu Ihrer Wahrnehmung. Das hilft uns un­gemein bei unserem Ziel, ein sicheres Werk zu erhalten. (PAR)

Die Grafik zeigt den prinzipiellen Aufbau eines kathodischen Korrosionsschutz­systems.

Gashochdruckleitungen sind aus Stahl oder Kunststoff gefertigt. Da Erdgas nicht korrosiv wirkt, genügt es, einen äußeren Schutz vor Korro­sion im Erdreich zu errichten. Hierzu werden die Stahlleitungen möglichst lückenlos mit einem Kunststoff um­mantelt. Um die Dichtigkeit der Lei­tungen zu überprüfen, müssen wie­derkehrend Kontrollen an den Gasleitungen durchgeführt werden. Das in der letzten Folio vorgestellte Verfahren der Wasserdruckprobe kommt aufgrund seines erheblichen zeitlichen Aufwands nicht infrage. Eine weitere Möglichkeit, die Unver­sehrtheit einer Leitung sicherzustel­len, bietet der Einsatz von Strom. Durch das Anlegen einer elektrischen Spannung zwischen der Leitung und dem Erdboden wird Korrosion unter­drückt. Der sich dabei einstellende

Stromfluss ist ein Maß für den Korro­sions schutz. Er wird kontinuierlich erfasst und in die Betriebszentralen der Gasversorger übertragen. Über besondere physikalische und mathe­matische Verfahren kann man Fehl­stellen in der Kunststoffummantelung orten. Steigt der Stromfluss an, ist dies ein Indiz für Korrosion. Der „katho­dische Korrosionsschutz“ ist in der oberen Grafik dargestellt: Die Schutz­anlage erzeugt die elektrische Span­nung zwischen der Leitung und dem Erdreich. Der Stromverlauf wird ge­messen und in den Leitstand übertra­gen. Über die entlang des Verlaufs dieser Leitung aufgestellten Mess­pfähle kann man die Spannung und damit die Funktion des Korrosions­schutzes kontrollieren. Ein Span­nungsabfall ist dann ein Anzeichen für Korrosion. (ABP)

Ist auch noch alles dicht? Im zweiten Teil zum Thema Dichtigkeitsprüfung bei Gashochdruckleitungen erfahren Sie, welches weitere Verfahren für wiederkehrende Prüfungen eingesetzt werden kann.

ERDGASErdgas ist ein brennbares, natürliches Gas­gemisch, das in unterirdischen Lagerstätten vorkommt. Es tritt häufig zusammen mit Erdöl auf, da es auf ähnliche Weise entsteht. Erdgas besteht hauptsächlich aus Methan. Als fossiler Energieträger dient es unter anderem der Beheizung von Wohn­ und Gewerbe­räumen. Zudem ist Erdgas ein Wärmeliefe­rant für thermische Prozesse in Gewerbe und Industrie. Auch zur Stromerzeugung wird es genutzt.

KRAFTWERKIm Kraftwerk des Standorts Wesseling werden durch das Verbrennen von Erdgas Strom und Dampf erzeugt. Dampf wird zum Heizen von Prozessen in den Betrie­ben benötigt und nur zu einem kleinen Teil im Kraftwerk hergestellt. Der Hauptteil des Standortbedarfs wird aus Abhitze von Produktionsanlagen gewonnen. Die Strom­Eigen erzeugung des Standorts Wesseling beträgt rund 20 Prozent.

3 Fragen an … Bernd Eitel

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Seit 27 Jahren ist Bernd Eitel beim Werkschutz am Standort Wesseling beschäftigt. Er ist verantwortlich für den Ermittlungsdienst.

Die gelben Schilderpfähle aus Kunststoff weisen auf den Verlauf der Gashochdruckleitung hin.

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29RHEINLAND folio 2 / MÄRZ 2016

Die Logistik Rheinland ist stän­dig darauf bedacht, Abläufe und Prozesse für die Kunden am Standort zu optimieren. Das Ziel: die Sicherheit deutlich zu verbes­sern und erhöhte Kosten zu kom­pensieren. Jüngstes Beispiel ist die Investition in eine neue Verlade­rampe für den CC­Betrieb des Segments Performance Materials in Wesseling. Die Rampe ist nach den neuesten Arbeitssicherheits­standards ausgelegt und gewähr­leistet eine schnelle und vor allem

sichere Verladung. „Wir wollen unseren Kunden Wachstumskraft geben, und dafür investieren wir gern in eine sichere Zukunft“, be­tont Jürgen Peckart, Leiter Tech­nische Logistik Rheinland. Ein komplett um die Rampe verlau­fendes Geländer bietet verbesser­ten Halt und Schutz während der Beladung. Eine zusätzliche Aus­sparung am oberen Ende sorgt au­ßerdem dafür, dass der Kollege, der für die Ladungssicherung zu­ständig ist, in einem sicheren Be­

reich steht, während der Stapler­fahrer die Paletten in den Lkw lädt. Somit muss er nicht mehr nach jeder verladenen Palette die Rampe verlassen. Achtsamkeit sowie hohe und sichere Standard­prozesse sind in Bereichen, in denen Staplerverkehr und Verlade­personal zusammentreffen, unab­dingbar. „Ich bin stolz, dass wir eine ständige Optimierung für unsere Kunden generieren kön­nen“, freut sich Hans Fingerhuth, Leiter Logistik Rheinland. (SH)

Menschen und Nachrichten

Andreas Bosse­Plois (l.) hat vor einem Jahr den Vorsitz der Betriebssportgemeinschaft Evonik Wesseling e. V. von Franz Cella (r.) übernommen, der den Sportfreunden rund 20 Jahre lang vorgestanden hatte. Bosse­Plois dankte Cella und Rolf Tappert (ganz rechts) für ihren langjähri­gen Einsatz. Beide gehen 2016 in den wohlverdienten Ruhestand.

Sicherheits­zone: Die neue Rampe bietet einen verbes­serten Schutz während der Beladung.

Ende Februar lud die Betriebssportgemeinschaft Evonik Wesseling e. V. ihre Mitglieder zur jährlichen Jahreshauptversammlung ein. Von den derzeit 197 aktiven Mitgliedern waren 24 Sportler vertreten. Nach der Begrüßung durch den BSG­Vorsitzenden Andreas Bosse­Plois stellten die Spartenleiter die Ak­tivitäten des letzten Kalenderjahres vor. Bei zahlrei­chen Läufen, Turnieren, Rennen, Treffen und Events waren Kollegen in den aktiven Sparten Badminton, Laufen, Motorradfahren, Mountainbiken, Rad­rennsport und Tennis sehr engagiert. Besonders er­freulich war, dass auch die Sparte Hallenfußball vor Kurzem wiederbelebt werden konnte.

Sportfreunde gesuchtAlle Spartenleiter berichteten indes, dass sie über ei­nen sehr einsatzfreudigen, aber letztlich auch zu klei­nen Teilnehmerkern verfügen. „Alle Sparten würden sich über zahlreiche neue Mitglieder sehr freuen“, berichtete Bosse­Plois nach der Versammlung. „Mit­machen können auch Sportbegeisterte, die nicht bei Evonik angestellt sind“, ergänzt der Vorsitzende.

Ansprechpartner für den Radrennsport wird zukünf­tig Rainer Henschke sein, Dr. Roland Fornika betreut ab diesem Jahr die Tennissparte, die Aktivitäten der Hallenfußballer hat Ferdinand Dörstel übernommen. Bei den anderen Sportarten gab es keine Wechsel: Die Sparte Badminton koordiniert Andreas Bosse­Plois, Leiter für die Mountainbiker bleibt Josef Weingartz. Norbert Burfeid koordiniert wie in den Jahren zuvor die Aktivitäten der Motorradfahrer.

Andreas Lorenz ist seit sechs Monaten Ansprech­partner für die Laufgruppe. Als Kassenwart löst er nach sieben Jahren Schatzmeister Rolf Tappert ab, der Ende 2016 in den Ruhestand gehen wird. Damit ein reibungsloser Übergang erfolgen kann, wird er dem Team bis dahin noch beratend zur Seite stehen. Ein besonderer Dank galt neben Tappert auch dem lang­jährigen Vorsitzenden der Betriebssportgemeinschaft und Spartenleiter Radrennsport Franz Cella. Er wur­de für seine Verdienste geehrt. „Verabschiedet haben wir ihn nicht, denn wir hoffen, dass er uns noch viele Jahre als engagiertes Mitglied erhalten bleibt“, so Bosse­Plois. (ABP/PAR)

Rückblick und neue GesichterViele personelle Neuerungen gab es bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung der Betriebssportgemeinschaft Evonik Wesseling e. V. zu verkünden.

s i c h e r h e i t

Clevere Lösungen für Logistik­Kunden

Wie Frauen bei Evonik Industries und den Vorgängergesellschaften Kar­riere gemacht haben, zeigt „VerSiert“ ab dem 25. April 2016 am Standort Lülsdorf. Die historische Wanderaus­stellung gastiert für insgesamt drei Wochen im Rheinland. Zahlreiche Fotos und Ausstellungsstücke zeigen, wie Frauen die Arbeitswelt bei Evonik eroberten. Weitere Informationen finden Sie demnächst im Intranet. (SP)

v e r s i e r t Frauen machen Geschichte bei Evonik Industries

Die Betriebssportgemeinschaften der Standorte Lülsdorf und Wesseling nehmen bis Sommer 2016 an folgen­den Laufevents teil:31. März: Beueler Lauf10. April: Bonn Marathon 8. Mai: Volkslauf Alfter15. Mai: Volkslauf Hürth21. Mai: Stadtlauf Brühl und Fisher­man’s Friend Strongman Run am Nürburgring12. Juni: LyondellBasell­LaufSprechen Sie bei Interesse Andreas Lorenz, Leiter Laufsparte, an. (SP)

b e t r i e b s s p o r t Werden Sie aktiv!

Quadratmeter zusätzliche Bürofläche konnten in Wesseling generiert werden.Seit Anfang Dezember gibt es neue Nachbarn in der Josef­ Zimmermann­Straße. Kolleginnen und Kollegen des Einkaufs (Indirect Procurement) konnten ein frei stehendes Werks­wohnhaus in unmittelbarer Nähe des Standorts beziehen. Die räumliche Veränderung war aufgrund einer Um­organisation notwendig geworden. Da auf dem Standortgelände selbst keine freien Büroräume zur Verfügung standen und ein Umzug an einen an­deren Standort keine Alternative war, musste eine pragmatische Lösung her. Nach einigen kleinen Renovierungs­arbeiten werden die Räumlichkeiten jetzt als Büro fläche genutzt, ohne dass die Mitarbeiter die Anbindung an den Standort verlieren. (DP)

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30 folio 2 / MÄRZ 2016 RHEINLAND

Seit November 2015 sind in der laufenden Maßnahme „Start in den Beruf“ unter den insgesamt sechs Teilnehmern auch zwei junge Syrer, die erst vor einigen Monaten als Flüchtlinge nach Deutschland gekommen sind. Ziel des zehnmonatigen Programms ist die Erlangung der Ausbildungsreife beziehungsweise die er­folgreiche Vermittlung in eine Anschlussmaßnahme. Zu Beginn konnten die beiden Syrer, Mohammad Abdallah und Mohammad Al Matroud, nur wenige Wörter Deutsch. Die Psychologin Evelyn Zimny, die die Programmteilnehmer einmal pro Woche sozialpäd­agogisch betreut, erinnert sich gut an die erste Begegnung mit der neuen Gruppe: „Die ersten Stunden haben uns als Gruppe und auch mich persönlich zutiefst beeindruckt“, sagt sie. Mithilfe von Amin Saidali, der ebenfalls ein sogenannter Starter ist und aufgrund sei­ner marokkanischen Wurzeln etwas Hocharabisch spricht, ließ sich nach und nach herausfinden, welches Schicksal die beiden Syrer getroffen hatte und wie ihre Flucht nach Deutschland ver­laufen war. Am Ende des ersten Tages wurde eine gemeinsame WhatsApp­Gruppe mit dem Namen „Krass“ gegründet – also dem Wort, das die Gruppe den ganzen Tag vor sich hin gemurmelt hatte. So bildete sich in kürzester Zeit eine eingeschweißte Truppe, in der jedes Mitglied – egal welcher Herkunft – gleich viel wert ist. Zim­ny: „Teambuilding und Teamtraining laufen in dieser Gruppe mit einer Selbstverständlichkeit, die ich in 40 Berufsjahren als psy­chologischer Coach noch nicht erlebt habe.“ (VERA STRUNCK)

PERSONALIEN März/April 201640­jähriges DienstjubiläumWesselingRudolf Kuntze (TI­ST­HR­W­WES­FREIST)

25­jähriges DienstjubiläumLülsdorfChristian Ody (PM­FY­P­EB­BM)

Wesseling Ralf Hausmann (TI­TS­WES­SE­B)Rolf Neuber (PM­AM­O­BMA)

10­jähriges DienstjubiläumWesselingChristina Frank (TI­ST­GM­N­WES/LDF)

Das diesjährige Treffen der Medien­landschaft des Rhein­Sieg­Kreises fand Anfang 2016 in Lülsdorf statt. Zu Gast waren auch zahlreiche Vertreter der Poli­tik. Standortleiter Dr. Gerd Wolter hatte den Teilnehmern das Kasino des Stand­orts für die Veranstaltung zur Verfügung gestellt und nutzte die Gelegenheit, mit deutlichen Worten auf politische Stell­schrauben hinzuweisen, die für die wirt­schaftliche Weiterentwicklung der Re­gion – insbesondere aber für den Standort Lülsdorf – von großer Bedeutung sind. Dabei machte er deutlich, dass Genehmi­gungsverfahren schneller bearbeitet und gleichzeitig die Bürger durch eine offene Informationspolitik mit auf den Weg ge­nommen werden sollten. Der Bau eines trimodalen Hafens in Lülsdorf sowie ei­ner Brücke von Godorf nach Niederkassel sind zwei Projekte, die das Unternehmen im Rheinland zur Erweiterung der logis­tischen Aktivitäten dringend braucht und wichtige Faktoren für die Standortsiche­rung darstellen. Dass die beiden Ge­schäftsführer der dev.log GmbH, Hans Fingerhuth und Volker Schmitz, bei der Veranstaltung dabei waren, verstärkte die Signale für Veränderungen am Stand­ort. Mit der Gründung des Joint Ventures sollen verfügbare Freiflächen am Stand­ort Lülsdorf entwickelt und vermarktet werden. (DP)

Perspektive geben: Evelyn Zimny wird die Flüchtlinge in den nächsten Monaten auf das Leben in Deutschland vorbereiten.

Mohammad Abdallah (25) absolviert das Praktikum im Betriebs­restaurant am Standort Lülsdorf.

Psychologin Evelyn Zimny betreut die Gruppe der Start­in­den­Beruf­Absolven­ ten für zehn Monate.

Mohammad Al Matroud (21) ist während seines Praktikums im Lager der Materialwirtschaft eingesetzt.

Ende Oktober und Anfang No­vember 2015 fanden bereits zwei Übungen für die drei Wachabteilun­gen der Berufsfeuerwehr Bonn am Standort Bonn­Beuel von Evonik Industries statt. „Da die Berufsfeuer­wehr im Einsatzfall für die Wesse­linger Betriebsstätte zuständig ist, war es das Ziel der Übungen, die örtlichen Kenntnisse der Kollegen aufzufrischen“, so Benjamin Heine­mann, Leiter Vorbeugender Brand­schutz, der die Übungen zusammen mit den Kollegen der Berufsfeuer­wehr und des Betriebs geplant hat. „Natürlich konnten so auch interne Abläufe überprüft und optimiert werden“, berichtet Heinemann wei­ter. Als Vorbereitung wurde mit je­der Wachabteilung ein Rundgang über das Standortgelände durchge­führt. Die Übung, bei der ein Pro­duktaustritt im Wachslager simu­liert wurde, sollte das erworbene Wissen vertiefen. Die noch fehlende Übung mit der dritten Wachabtei­lung wird voraussichtlich im ersten Halbjahr 2016 stattfinden. Heine­mann: „Für dieses Jahr ist zusätzlich noch eine Großübung zwischen un­serer Werkfeuerwehr und der Be­rufsfeuerwehr Bonn in Planung.“ (SP)

Flüchtlinge erhalten neue PerspektiveIntegration ist für die Mitarbeiter an den rheinischen Standorten Lülsdorf und Wesseling kein Fremdwort.

b o n n - b e u e ll ü l s d o r f

Mehr Ortskenntnisse für Berufsfeuerwehr

Neujahrsempfang mit deutlichen Worten

Wir gedenkenLülsdorfHermann Grommes, 91 JahreErwin Spill, 84 Jahre

WesselingWilhelm Longerich, 85 JahreHans Werner Fendel, 66 Jahre

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31RHEINLAND folio 2 / MÄRZ 2016

Das Brauchtum hat in Wesseling einen hohen Stellenwert. Und wie in je­dem Jahr übernahm auch 2016 der Wesselinger Prinz während der Karne­valstage die Regentschaft. Seine „Tollität“ Prinz Herbert I. sicherte sich an Weiberfastnacht den goldenen Schlüssel der Stadt als Zeichen seiner Amtshoheit und regierte anstelle von Bürgermeister Erwin Esser über die Wesselinger Jecken. Zusätzlich gravierte der Prinz – einer alten Tradition folgend – seinen Namen auf den letzten freien Platz auf dem Schlüssel ein. An Aschermittwoch war die Regentschaft vorbei: Esser bekam seinen Schlüssel zurück und durfte sich gleich über einen weiteren Schlüssel freuen, der nun

Platz für die Namen der kommenden 20 Karnevalsprinzen bietet. Gefertigt wurde der neue Stadtschlüssel von Hermann­Josef Klett und Hermann­ Josef Sturm. Die beiden Mitarbeiter vom Evonik­Standort Wesseling hatten diese Aufgabe bereits zum vierten Mal über­nommen. Auch wenn die verantwortli­chen Personen dieselben geblieben sind, hat sich der Produktionsprozess in den letzten 43 Jahren stark verändert. Wurde

der Schlüsselkopf zu Beginn noch mit der Hand ausgesägt, können nun mit­hilfe eines Wasserstrahlschneiders sauberere Kanten geschnitten und die Arbeitsaufwände minimiert werden. Auch das Layout wird heute mit einem speziellen Zeichenprogramm erstellt. Dieses Mal holten sich Klett und Sturm zudem Hilfe von Nikolai Mauren und Christoph Pesch. Fast drei Arbeitstage verbrachten die beiden Azubis damit, den Schlüsselbart an den Kopf zu löten und ihr Werk auf Hochglanz zu polieren. Der neue goldene Schlüssel besteht aus massivem Messing und wiegt etwa 1,1 Kilogramm. (LUKAS PINNER)

Die Parksituation für Mitarbeiter im Norden des Standorts Wesseling ist an Tor 1 seit längerer Zeit mehr als unbefriedigend. Die Gestaltung der Zu­fahrt und die Anordnung der Parkplätze entsprechen nicht mehr den derzei­tigen Anforderungen. Zudem ist die Anzahl der Parkplätze oft nicht ausrei­chend, sodass Autofahrer mit vielfältigen Problemen zu kämpfen haben. Ist zum Beispiel im Parkhaus kein Platz mehr, müssen sie das Werksgelände aufgrund der beiden Lkw­Spuren weiträumig umfahren, um wieder auf den Parkplatz an der Gasstation gelangen zu können. Das kostet Zeit. Darüber hinaus stellt die eventuelle Nutzung einer regelwidrigen Abkürzung ein zu­sätzliches Unfallrisiko dar. Es besteht also Handlungsbedarf.

Die Abteilung Bau­ und Gebäudetechnik hat die Möglichkeiten einer Um­gestaltung geprüft und eine Neugestaltung des Einfahrtbereiches an Tor 1 geplant. Dabei ist eine Erweiterung der Stellplatzflächen im Bereich der an die L 300 angrenzenden Grünfläche vorgesehen. Da durch Veränderungen in den logistischen Abläufen die vorhandenen Lkw­Spuren nicht mehr be­nötigt werden, können zusätzliche Stellplätze geschaffen werden – genauso wie eine weitere Zufahrt zur Parkfläche an der Gasstation.

Die BaumaßnahmeFür die Realisierung der Ausbauvariante müssen zahlreiche Maßnahmen umgesetzt werden. So gilt es, die Flächenentwässerung sowie die entspre­chenden Kanalanschlüsse anzupassen, die vorhandenen Verkehrsinseln in

großen Teilen zu entfernen und umzu­arbeiten, die Oberflächenbefestigung auf der Grünfläche herzustellen sowie die entsprechenden Markierungs­ und Beschilderungsarbeiten durchzufüh­ren. Mit den Bauarbeiten soll schnellst­möglichst begonnen werden, frühestens aber erst nach Abschluss der Arbeiten an der Gasstation und am Parkhaus. Die Maßnahmen werden von der Bautech­nik vor Ort betreut. Die Umsetzung er­folgt in Teilabschnitten. (MICHAEL SIMONIS)

Am Ende der Baumaßnahme stehen den Mitarbeitern wieder mehr Parkplätze zur Verfügung.

Der neue Schlüsselkopf kombiniert das altstädtische Wappen von Wesseling mit der Welle des Logos der Stadt.

Umsetzung beginntMehr Parkplätze für die Mitarbeiter am Standort Wesseling: An Tor 1 wird die erste Stufe des neuen Parkkonzepts realisiert.

Brauchtum verbindetGlanz und Gloria: Der goldene Schlüssel der Stadt Wesseling wird seit fast einem halben Jahrhundert von Evonik gefertigt.

REDAKTIONSTEAM Koordination Regionalausgabe Rheinland: Doris Puffer (verantwortlich), TI-ST-WES-KOM, [email protected], Telefon +49 2236 76-2621 · Stefanie Prescher, TI-ST-WES-KOM, [email protected], Telefon +49 2236 76-2586 Redaktion Wesseling Christiane Bleiber (CHB), Andreas Bosse-Plois (ABP), Heinz Peter Brandenberg (BR), Stefanie Hergarten (SH), Mario Hütter (MHU), Michael Parmentier (PAR), Stefanie Prescher (SP), Doris Puffer (DP), Dr. Peter Schulte (SHU); Redaktion Lülsdorf Matthias Dathe (MD), Telefon +49 2208 691027, Manfred Fickert (FI)

Der knappe Parkraum zwingt die Mitarbeiter, jede mögliche Fläche zu nutzen.

»Wir haben insgesamt 95 Arbeitsstunden investiert.«Herrmann­Josef Sturm, Sachgebiets­leiter Ausbildung Werkfeuerwehr

DER AKTUELLE STANDDie ersten Maßnahmen im Zuge der Umgestaltung wurden bereits umge­setzt. Um eine freie Ebene zu schaffen, wurden Rodungsarbeiten auf der Grün­fläche an der L 300 durchgeführt. Durch die Neugestaltung des Bereichs an Tor 1 werden insgesamt 26 zusätz­liche Parkplätze geschaffen. Dadurch soll es zu einer Entspannung der Park­situation im Norden des Standorts Wesseling kommen.