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Interview Finanzvorstand Dr. Colberg über seinen Start im Konzern Lotus Evonik bringt den Leichtbau auf die Straße DAS MITARBEITERMAGAZIN DER EVONIK INDUSTRIES AG 6/2009 6/2009 Gut gespart Das Team OPEX sammelt leuchtende Beispiele für mehr Effizienz

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Interview Finanzvorstand

Dr. Colberg über seinen Start im Konzern

LotusEvonik bringt den

Leichtbau auf die Straße

D A S M I TA R B E I T E R M A G A Z I N D E R E V O N I K I N D U S T R I E S A G 6 / 2 0 0 9

6/2009

Gutgespart

Das Team OPEX sammelt leuchtende Beispiele

für mehr Effizienz

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Wissen ist Zukunft.Die Evonik Bildungsoffensive

… wir krempeln die Ärmel hoch und investieren jetzt in Ihre Weiterbildung. Denn Bildung ist der Motor für Fortschritt und Innovation und macht uns fi t für die Zukunft.

Also gehen Sie in die Offensive – oder besser: in die Evonik Bildungsoffensive. Informieren Sie sich im Intranet auf Evonik heute unter den Quicklinks.

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Die Bezeichnung PRODUKT® ist eine geschützte Marke der Evonik Industries AG oder ihrer Tochterunternehmen. Sie ist im Text in Großbuchstaben geschrieben.

Sparen in eigener SacheDer Konzern muss sparen. Dies ist vor allem wegen der Wirtschaftskrise eine Notwendigkeit und damit auch der Tenor unserer Berichterstattung über die Maßnahmen zur Steigerung der Kosteneffizienz, die nun im Rahmen des Programms „On Track“ zusammengefasst sind.

Dieser Tatsache können und wollen wir uns auch mit „Folio“ nicht verschließen – auch wir müssen unsere Kosten reduzieren. Gleichzeitig sind wir in besonderer Weise gefordert, Sie aktuell und umfassend über alle wesentlichen Entwicklungen im Konzern auf dem Laufenden zu halten. So werden wir ab sofort nicht mehr monatlich, sondern nur noch zehnmal im Jahr erscheinen. Konkret bedeutet dies, dass Sie in der zweiten Julihälfte ein Heft für die Monate Juli und August erhalten werden. Ähnlich verhält es sich zum Jahreswechsel. Dann produziert die „Folio“-Redaktion ein Heft für die Monate Januar und Februar. Mit dem Verzicht auf zwei Ausgaben, einer Reduzierung des Heftumfangs um vier Seiten sowie weiteren Maßnahmen in Vertrieb, Einkauf und Übersetzungen leisten wir damit einen signifikanten Beitrag zur Kostenreduzierung des Kommunikationsbudgets und damit zur Liquiditäts- und Ergebnissicherung des Konzerns.

Welche nachhaltig entscheidende Bedeutung „On Track“ für das Unternehmen hat, haben die Zahlen für das erste Quartal dieses Jahres mit einem deutlichen Rückgang bei Umsatz und EBITDA gezeigt. Zwar verspüre man in einigen Chemie-Geschäften eine leichte Erholung. Eine durchgreifende Belebung im Geschäfts-feld Chemie sei aber noch nicht in Sicht, sagte der Vorstandsvorsitzende von Evonik Industries Dr. Klaus Engel bei der Präsentation der Zahlen. Er zeigte sich aber zuversichtlich, auf Basis der bislang geleisteten Arbeit das für 2009 geplante Ein-sparvolumen von 300 Millionen zu erreichen.

In dieser und in den folgenden Ausgaben von „Folio“ werden wir Sie über „On Track“ informieren. In reduziertem Heftumfang, aber in der Qualität, die Sie von uns gewohnt sind und erwarten dürfen.

Die Agenda von Evonik für den JuniChicago (Illinois, USA), 22. bis 26. Juni: Auf der NPE, der größten Kunststoffmesse Nordamerikas, werden etwa 2.000 internationale Aussteller und rund 75.000 Fachbesucher aus über 100 Ländern erwartet. Die Geschäftsbereiche Inorganic Materials, Performance Polymers und Consumer Specialties sind vertreten.

Weltweit, Juni: Mit dem welt-weiten Versand von Fragebögen an alle Vertriebsmitarbeiter im Geschäftsfeld Chemie startet im Juni das Entwicklungsprogramm Marketing & Sales Performance Development (MSDP).

Frankfurt am Main, 16. bis 18. Juni: Die Techtextil gilt als zentrale Plattform für die Anwender und Entwickler von technischen Textilien in Forschung, Industrie und Architektur weltweit. Vor Ort ist das Geschäftsgebiet High Performance Polymers mit seinen Polyamid- und Polyetheretherketon(PEEK)-Formmassen zur Herstellung von Filamenten und den Polyimid-Fasern der Evonik Fibres GmbH.

Schanghai (China), 23. bis 25. Juni: Auf der CPhI China 2009 – Convention on Pharmaceutical Ingre-dients – treffen sich die Spe-zialisten der pharmazeu-tischen Branche, um Neuig-keiten auszutauschen und wichtige Kontakte zu knüp-fen. Im Fokus stehen vor allem pharmazeutische Wirkstoffe, chemische Zwi-schenprodukte sowie neue Formulierungen. Die Geschäfts gebiete Pharma Polymers und Catalystszählen zu den Ausstellern.

Sven Scharnhorst,Chefredakteur

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Auf ein WortMit welchen Stärken kann Evonik die Krise meistern? Wie war sein Start bei Evonik? Der neue Finanzvorstand Dr. Wolfgang Colberg im GesprächSEITE 18

3 Editorial Sparen in eigener Sache

6 Ein Bild und seine GeschichteStresstest für Blechbeschichtungen

8 Magazin Strom aus Grubengas, Messe in Frankfurt, Vertragsabschluss in Brasilien, Investition in Japan, Kunst aus der Nanowelt, mittags in Kamenz

12 Titelstory Das Team von Opera-tional Excellence sammelt die besten Lösungen an den Standorten – damit andere davon profitieren

18 Interview Der neue Finanzvorstand Dr. Wolfgang Colberg im Gespräch über das Programm „On Track“ und die Fitness von Evonik für den Kapitalmarkt

21 Personalplanung Plan@HR hat den Bedarf von morgen im Blick

22 Konzern Nicht Patentrezepte, sondern Kreativität und reflektiertes Handeln vermittelt das Leadership-Programm für Führungskräfte

24 Automotive Der Leichtbau-Lotus von Evonik ist jetzt straßentauglich

27 Personal Das PersonalForum 2009 stand ganz im Zeichen aktueller und kommender Herausforderungen

28 Hintergrund Die Wirtschafts- und Industriespionage boomt. Evonik setzt vor allem auf Prävention durch Aufklärung

Auf der SucheIm Dienste der Effizienz:

Das Team von Operational Excellence forscht nach Verbesserungspotenzial

und nachahmenswerten Lösungen SEITE 12

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32 Mitarbeiterporträt Stephan Koch hat sich einer ganz besonders anspruchsvollen Form des Segelns verschrieben

34 Leute/ImpressumNeuer Zentralbereich Portfolio-management, sportlicher Besuch in Essen, historische Forschung ab geschlossen, Preis für Stromsparer

36 Job Markt Neue Reihe zum Thema Berufsbilder bei Evonik

38 Quiz Vier iPod nano zu gewinnen

Steckbrief Dr. Johann Siegl aus Nauheim

Auf dem WasserBeim Freizeitsport von Stephan Koch kommt es vor allem auf Kondition und perfektes Teamwork an, wenn man nicht baden gehen willSEITE 32

Auf die StraßeEvonik baut einen Leichtbau-Lotus nun auch mit Straßenzulassung. So sollen Automobilbauer erkennen, was heute schon alles möglich istSEITE 24

Wenn Sie Fragen oderAnregungen haben, rufen Sieuns an. Sie erreichen dieRedaktion unter: +49 201 177-3340oder per Mail: [email protected]

TitelbildWie macht man Operational Excellence optisch deutlich? Fotograf Stefan Wildhirt entschied sich dafür, Alex-ander Möller, Michael Prim-ke und Dr. Ralf Janowsky ein Licht in Form einer Nacht-tischlampe aufgehen zu las-sen – indem er ein mit der Kamera synchronisiertes Blitzlicht darin platzierte

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Goldwertes VerfahrenRrrrums! Wieder hat es gescheppert. Und dann gleich noch einmal. Und immer weiter knattern Messing-muttern lärmend nieder auf das kleine Blech. Bis zum Schichtende können es bis zu eine Million Metall muttern sein, die es malträtieren und sich einem Goldschatz ähnlich auftürmen. Wozu der ganze Krach? Viel Lärm um nichts? Keineswegs. Die Testanlage klopft vielmehr die Qualität der Blechbeschichtung ab. Die nämlich ist mit Plastisolen beschichtet, für die der Geschäftsbereich Coatings & Additives in Wesseling, im Industriepark Wolfgang und in Darmstadt entscheidende Komponenten entwickelt und produziert. Die Plastisole haften als Unterbodenschutz unter fast allen gängigen Auto-Modellen. Dabei kommen vermehrt Acrylate von Evonik Industries unters Auto, denn verglichen mit konkurrierenden Polyvinylchlorid(PVC)-Beimischungen lassen die sich besser verarbeiten, haben ein günstigeres Kosten-Nutzen-Verhältnis und verbrennen bei der Entsor-gung ohne belastende Rückstände. Lohnt sich also, die Belastung immer wieder auszutesten. HOB

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Erfolgreicher ArbeitsschutzDie IPW GmbH hat bei der Arbeitssicherheit einen neuen Rekord aufgestellt. Im vergangenen Jahr sank die Zahl der Arbeitsunfälle mit Ausfallzeit erstmals auf null. Möglich machte den Erfolg ein intensives Vorbeugungsprogramm, mit dem die IPW GmbH die Mitarbeiter an den von ihr betriebenen Stand-orten Wolfgang und Frankfurt sensibilisiert. In Wolf-gang und Frankfurt gingen die Unfallzahlen seit 2004 stetig zurück. Wurden damals noch sieben Un -fälle mit Ausfallzeit gezählt, waren es 2007 nur noch zwei. Der IPW fördert das Sicherheitsbewusst-sein seiner rund 1.000 Mitarbeiter unter anderem mit intranetbasierten, interaktiven Schulungen. Dazu gehören Lektionen über Erste Hilfe, Schutzausrüs-tung und sicheres Verhalten am Arbeitsplatz.

Reflektierende Arbeitskleidung bei Dunkelheit hilft, Unfälle schon im Vorfeld zu vermeiden

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Bewegende Bilder„Bewegung und Ruhe“ war das Motto des von Evonik Industries gesponserten Wett-bewerbs Nano+Art 2009. Junge Wissenschaftlerinnen ermöglichten zum vierten Mal faszinierende Einblicke in die Welt des Nano-Kosmos. Der Wettbewerb ist Teil der Initiative nano4women, deren Mitglieder junge Frauen für den Zukunftsmarkt Nano-technologie begeistern und deren Anteil an der Nanowissenschaft erhöhen möchten. „Mit ihren Arbeiten tragen Sie dazu bei, die Nanotechnologie einer breiten Öffentlich-keit verständlich zu machen und deren gesellschaftliche Akzeptanz zusteigern“, sagte Dr. Markus Pridöhl, Koordinator für Nanotechnologie bei Evonik Industries anlässlich der Preisverleihung in Richtung der Teilnehmerinnen. „Zur Umsetzung spannender Aufgaben auf dem Gebiet der Nanotechnologie benötigen wir Talente mit Kreativität, Know-how und Engagement. Dafür brauchen wir Sie.“

Siegerin ist die Dresdnerin Franziska Wolny. „Nano Dancer“ zeigt eine Sequenz von Bildern einer Kohlenstoffnanoröhre, die mit verschiedenen Frequenzen zu Schwin-gungen angeregt wurde

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Die Anlagen saugen das Grubengas ab und produzieren daraus Strom

Mehr Strom aus GrubengasMit zwei neuen Grubengasprojekten beschäftigt sich die Minegas GmbH, an der Evonik Industries mehrheitlich beteiligt ist. In Oberhausen und Lünen soll Strom aus Methangas gewonnen werden. Das Gas entweicht beim Abbau aus der Kohle und ist deshalb in alten Bergwerken vorhanden. In Oberhausen geht jetzt eine Anlage in Betrieb, die aus dem Nordschacht des früheren Bergwerks Lohberg/Osterfeld Grubengas absaugt und daraus jährlich rund 25 Gigawattstunden Strom produziert. Damit können rund 8.000 Haushalte versorgt werden. Ganz nebenbei entlastet die Maßnahme das Klima um 150.000 Tonnen Kohlendioxid. Denn unverbrannt entweichendes Methan belastet das Klima weit stärker als die Abgase aus Verbrennungsprozessen. In Lünen ist eine Grubengasverwertungsanlage am Schacht 3/4 der ehemaligen Zeche Victoria geplant. Die erforderliche Bohrung ist für den Sommer vorgesehen. Sofern genügend Grubengas vorhanden ist, startet der Betrieb im kommenden Jahr.

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Die Bezeichnung ANTIL® Soft SC ist eine geschützte Marken der Evonik Industries AG oder ihrer Tochterunternehmen. Sie ist im Text in Großbuchstaben geschrieben.

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Vertrags-abschlussEvonik Industries hat in Brasilien mit MPX Energia S.A. einen Fünfjahresver-trag für sämtliche Kraftwerksprojekte von MPX abgeschlos-sen. MPX plant, in den nächsten Jahren Gas- und Kohlekraftwerke in Brasilien und Chile von circa 9.000 Mega-watt zu errichten. Das vorgesehene Leis-tungsspektrum bein-haltet unter anderem den Betrieb und die Instandhaltung sowie Bauleitung und Inbe-triebnahme von Kraft-werken sowie IT-Lösungen für Manage-ment, Optimierung und Überwachung des Kraftwerksbetriebs.

Weltgrößte ChemiemesseEvonik Industries war Anfang Mai Aussteller auf der größten Chemiemesse der Welt: der Achema 2009 in Frankfurt am Main. Die Besucher der Ausstellung konnten sich am Stand von Evonik über neue Produkte und Entwicklungen sowie über das Forschungskonzept Science-to-Business informieren. Ein wichtiges Thema am Messestand waren die Fortschritte im Bereich der Lithium-Ionen-Batterien. Beim Werben um die klügsten Köpfe stand vor allem die neue „Querdenker“-Kampagne des Konzerns im Vorder-grund, die besonders engagierte Einsteiger und Young Professionals für das Unternehmen begeistern will. Während der Messetage bot sich für die Gäste die Gelegenheit, sich umfassend über Evonik zu informieren.

Ausgerüstet mit Lithium-Ionen-Technik: der Fiat Panda am Stand von Evonik

HautnahTrockene Haut? Der neue Duschgel- und Shampoozusatz ANTIL Soft SC von Evonik Industries redu-ziert den Feuchtig-keitsverlust der Haut nach der Behandlung mit einem Tensid. Das neue Produkt zeich-net sich durch seine Basis von natürlichen Rohstoffen aus und ist daher leicht biolo-gisch abbaubar. Es ist sehr ergiebig und übertrifft trotz gerin-ger Konzentration herkömmliche Pro-dukte in den meisten seiner Eigenschaften. ANTIL Soft SC ent-spricht den Ecocert-Standards und somit den Anforderungen eines Bio-Produkts.

Hanau-Wolfgang macht Dampf

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Ein 500-Tonnen-Kran hievte den Koloss zentime-tergenau in die Stahlkonstruktion des neuen Gebäudes neben dem alten Dampfkesselhaus im IPW

Der Bau der neuen Dampf-kesselanlage im Industriepark Wolfgang kommt mit Riesen-schritten voran. Von Januar an wird nach der Fertigstellung mit dem hocheffizienten Brennkammer-/Kesselsystem Dampf erzeugt: „Die Energie stammt aus Braunkohlestaub, kurz BKS genannt, der mit einem Wirkungsgrad von über 90 Prozent in Dampf umge-wandelt wird. Im Industriekes-sel-Maßstab betreten wir mit unserer Pilotanlage weitge-hend Neuland“, sagt Dr. Stefan Rumpel, Projektverantwort-licher und Ansprechpartner für Energiesysteme im Enginee-ring. Der Bau der Anlage ver-hilft zu mehr Unabhängigkeit von teurem Erdgas und Heizöl und senkt damit langfristig die Energiekosten – ein wich-tiges Argument für Neuansied-lungen am Standort.

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_ Wie kann ich eine Web- und Audiokonferenz beantragen?Auf „Evonik heute“ befi ndet sich unter den „Quicklinks“ in der Rubrik „Kommunikation“ der Zugang zum Online-Formular. Nach der An-meldung dort werden die Zugangs-daten innerhalb von 24 Stunden zugeschickt. Nach Erhalt der Daten können Sie sofort eine Konferenz starten – steht Ihnen eine Webcam zur Verfügung, sogar mit Video._ Wie funktionieren die Konferenzen?Ganz einfach: Alle Teilnehmer werden vom Gastgeber mit einer E-Mail eingeladen. Durch Klick auf den enthaltenen Link startet die Konferenz direkt im Browser-Fenster, eine zusätzliche Software ist nicht nötig. Der Moderator der Sitzung kann für alle Teilnehmer

Dokumente und Präsentationen freigeben, so dass die Gruppe diese Dateien gemeinsam diskutieren und bearbeiten kann. Um die Kon-ferenz noch persönlicher zu ge-stalten, können bis zu sechs Web-cam-Fenster eingeblendet werden.

_ Welche Vorteile bieten sie?Zahlreiche! An erster Stelle natür-lich erhebliche Kosteneinsparungen durch weniger Reise- und Über-nachtungskosten sowie Zeiterspar-nisse durch den Wegfall der Reisezeit. Außerdem lassen sich die Sitzungen aufzeichnen und so besser dokumentieren. Des Weiteren können noch während des laufenden Meetings weitere Teilnehmer eingeladen werden. Schließlich sind die Konferenzen umweltschonend, weil der CO2-intensive Transport wegfällt. Der Erfolg ist dementsprechend: Seit der Neuregelung der Geschäfts-reisen ist die Nutzung von Web- und Audiokonferenzen deut-lich gestiegen – die Zahl der aktiven Nutzer so zum Beispiel um rund 65 Prozent.

Werner MüllerAm besten lassen sich Reisekosten einsparen, indem man gar nicht erst losfährt: Werner Müller vom Provider Management erklärt, wie Web- und Audiokonferenzen Geld und Zeit sparen

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Werner Müller, Teamleiter GNS-Provider-Management

Die Kapazität der neuen Alkoholat-Anlage liegt bei 60.000 Tonnen pro Jahr

Alkoholat-Anlage eingeweihtNur neun Monate nach der Grundsteinlegung hat Evonik Industries in Mobile im US-Bundesstaat Ala-bama eine neue Anlage zur Herstellung von Natrium-methylat eingeweiht. Mit einer Kapazität von 60.000 Tonnen pro Jahr liefert das Werk einen gebrauchs-fertigen Katalysator für die Produktion von Biodiesel aus nativen Ölen wie Raps und Sojaöl. Die Anlage soll die Nachfrage des wachsenden nordamerikani-schen Biodieselmarktes decken. Das neue Werk nutzt die Kosten- und Qualitätsvorteile des Standorts Mobile und unterstützt die Entwicklung einer führen-den Biodieselindustrie in den Vereinigten Staaten – zum Vorteil der Kunden, die mit hohen Preisen für fos-sile Kraftstoffe zu kämpfen haben. Evonik ist bereits heute mit seinem Spezialkatalysator Weltmarktführer.

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Quartalszahlen: mit „On Track“ durch die Krise„Die weltweite Wirtschaftskrise hat auch im ersten Quartal bei unserem operativen Ge -schäft tiefe Spuren hinterlassen. Vor allem die Chemie leidet“, sagte Dr. Klaus Engel, Vorsit-zender des Vorstandes der Evonik Industries AG anlässlich der Veröffentlichung der wirt-schaftlichen Eckdaten des Konzerns für die ersten drei Monate des laufenden Geschäfts-jahres. Demnach sank der Umsatz um 19 Prozent auf 3.205 Millionen €, das EBITDA ging um 49 Prozent auf 331 Millionen € zurück. Das Konzernergebnis verringerte sich konjunk-turbedingt von 284 Millionen € im Vorjahr auf minus 46 Millionen €.

Um die Herausforderungen der Krise zu meistern, hat Evonik das Effizienzsteigerungs-programm „On Track“ gestartet. „Mit ‚On Track‘ bündeln wir konzernweit alle Maßnah-men, um den Evonik-Konzern noch effizienter zu machen“, so Engel. „Harte Ein schnitte unter anderem in der Kostenstruktur sind notwendig, um die Schlagkraft und Zukunfts-fähigkeit des Konzerns zu steigern. Mit der Umsetzung unserer Maßnahmen sind wir voll auf Kurs.“ „On Track“ soll den Evonik-Konzern noch wettbewerbsfähiger machen, um aus der Krise gestärkt hervorgehen zu können. Zu den drei wesentlichen Bausteinen des Programms zählen ein aktives Portfoliomanagement, ein konsequenter Verwaltungsumbau sowie das Heben von kurzfristigen und nachhaltigen Ergebnispotenzialen. „Gerade so verbessern wir unsere Ausgangsposition, um die mittelfristigen Wertsteigerungsziele auch mit Blick auf die künftigen Anforderungen des Kapitalmarkts zu erfüllen“, sagte Dr. Engel. Evonik hat Anfang 2009 ein umfangreiches Kostensenkungsprogramm gestar-tet: Bis 2012 sollen weltweit nachhaltige Einsparungen in der Größenordnung von jährlich 500 Millionen € erzielt werden. Bereits im laufenden Jahr will der Konzern die Kosten um 300 Millionen € nach unten schrauben, wovon ein Teil einmalig und damit temporärer Natur ist. Der Ausblick für 2009 ist nach wie vor von großer Unsicherheit behaftet. Engel: „Im März haben wir zwar in einigen unserer Chemie-Geschäfte eine leich-te Erholung verspürt, eine durchgreifende Belebung ist jedoch nicht in Sicht.“ Aufgrund des dominieren den Anteils der Chemie an den gesamten Konzernaktivitäten geht Evonik für 2009 weiterhin von einem deutlichen Umsatz- und Ergebnisrückgang aus.

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KamenzDana Schmidt, Udo Richter, Frank Lublow, Susann Wießner und Sven Tzschoppe machen Pause in der moder-nen Cafeteria im sächsischen Kamenz. An einem herrlichen Frühlingstag wie diesem haben die Li-Tec-Mitarbeiter auch die Gelegenheit, im Außenbereich des wach-senden Standorts neue Energie zu tanken.

Evonik Industries war Platin-Sponsor der Jahrestagung 2009 des Boao Forum for Asia (BFA) in der Stadt Boao auf der südchinesischen Insel Hainan. Dr. Klaus Engel, Vorstandsvorsitzender der Evonik Industries AG, und Dr. Dahai Yu, Regional President Greater China Region von Evonik, nahmen an der diesjährigen BFA-Konfe-renz zum Thema Asia: Managing Beyond Crisis (Asien: Management über die Krise hinaus) teil. Im Laufe der dreitägigen Veranstaltung besuchte Dr. Engel mehre-re Gesprächsrunden mit Führungspersönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft, die sich vor allem um die „asiatischen Werte“ bei der Bewältigung der schlimmsten welt-wirtschaftlichen Turbulenzen der letzten sieben Jahrzehnte drehten. Bei den Gesprächen stand im Mittelpunkt, wel-che Auswirkungen die Krise auf den asia-tischen Raum hat, wie Asien die Heraus-forderungen möglichst unbeschadet überstehen kann und die immer größer werdende Rolle, die Schwellenländer auf der weltweiten Bühne der Finanzwirt-schaft spielen. Diese und weitere The-men waren Gegenstand der Diskussio-nen unter den Teilnehmern. Im Rahmen des China-Besuchs machte sich Engel auch ein Bild von den Fortschritten des Projekts MATCH (Methacrylate China) bei Schanghai und zeigte sich von der dort geleisteten Arbeit beeindruckt.

Dr. Klaus Engel machte sich ein Bild von den Arbeiten am MATCH-Projekt vor den Toren von Schanghai (China)

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Boao Forum: Austausch in Asien

Evonik ist in Japan bereits seit rund 40 Jahren mit einer Produktion von AEROSIL aktiv

Investition in JapanEvonik Industries investiert in die ZukunftsmärkteSolarenergie und Elektronik: Gemeinsam mit demjapanischen Partner Taiyo Nippon Sanso Corporation will Evonik ein zukunftsweisendes Projekt mit einem Gesamtvolumen in Höhe von rund 125 Millio-nen € verwirklichen. Kernstück ist der Bau einer neuen Verbundanlage für Monosilan und AEROSIL im japanischen Yokkaichi, rund 400 Kilometer südwestlich von Tokio. Damit macht Evonik mit sei-nen Solarsilizium-Aktivitäten erstmals den Schritt in den attraktiven asiatischen Markt. Baubeginn der Anlage soll Ende 2009 sein.

Die Bezeichnung AEROSIL® ist eine geschützte Marke der Evonik Industries AG oder ihrer Tochterunternehmen. Sie ist im Text in Großbuchstaben geschrieben.

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Verborgene Schätze ans

Dr. Alexander Möller, Michael Primke und Dr. Ralf

Janowsky (von links) vom Operational-Excellence(OPEX)-

Team Effizientes Energie-management: 29 Chemie-

Standorte hat das Team bislang untersucht – und Einspar-

potenziale zwischen 10 und 20 Pro-zent der Energiekosten

ermittelt

Die eigenen Prozesse ständig auf den Prüfstand zu stellen – das ist die Aufgabe des OPEX-Teams. Auf es das Know-how der Mitarbeiter und unterstützt die Produktionsstandorte darin, ihre Produktivität

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Die Werke sollen – und wollen – effi zient arbeiten. Um effizient arbeiten zu kön-nen, muss man die Kosten permanent

im Blick behalten: die Fixkosten, die Kosten für Energie- und Rohstoffverbrauch und die Lo-gistikkosten. Oder, wie Dr. Hans-Jürgen Kreß es ausdrückt, den „Dreiklang Markt – Roh-stoffe – Effizienz“. Evonik Industries hat das Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit und Produkti-vität seiner weltweiten Werke regelmäßig auf den Prüfstand zu stellen. OPEX, Abkürzung für Operational Excellence, ist dabei ständig auf der Suche nach Antworten auf die Frage: „Wie können wir unsere Produktivität wei-ter steigern, und was ist die intelligenteste Art und Weise, unsere Prozesse zu gestalten?“

„Operational Excellence“, erklärt Kreß, „ist ein Weg zur nachhaltigen und kontinuier-lichen Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und der Produktivität – unter Einbeziehung der Mitarbeiter und Nutzung des im gesam-ten Konzern vorhandenen Know-hows. Zu-sammen mit den operativen Bereichen suchen wir die richtigen Antworten. Denn letztlich sind nur ein effizienter Umgang mit Ressour-cen und die Steigerung der Produktivität aller Prozesse eine Überlebensgarantie vor allem für die Standorte in Europa und den USA.“

Dabei wird Kreß von einem Team aus rund 30 Mitarbeitern unterstützt: „Wir sind eine operative Einheit auf Augenhöhe mit den Standorten. Unabhängigkeit und Fachexper-tise: Das sind die Gründe, aus denen wir ak-zeptiert werden.“

„Operational Excellence ist ein Weg zu mehr Wettbewerbsfähigkeit und Produktivität“ Dr. Hans-Jürgen Kreß

Licht bringen der Suche nach Operational Excellence nutzt und Wettbewerbsfähigkeit weiter zu erhöhen

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Das Evonik-Engagement für eine verbesserte Energie-Effi-zienz wird auch außerhalb des Unternehmens aufmerksam registriert und gewürdigt. Jüngstes Beispiel: Aus den Händen von Jochen Homann, Staatssekretär im Bundes-ministerium für Wirtschaft und Technologie, empfing ein Evonik-Team am 21. April in Hannover den 3. Preis des internationalen Energy Effi-

ciency Award 2009. Diesen Preis verleiht die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) in Kooperation mit der Deut-schen Messe. „Evonik stellt die eigenen Prozesse und Verfah-ren immer wieder auf den Prüfstand – um die Umwelt zu schonen, Kosten zu sparen und gleichzeitig die Wettbewerbs-fähigkeit zu sichern“, kommen-tierte Dr. Klaus Engel, Vor-standsvorsitzender von Evonik.

„Wir zeigen, dass es möglich ist, Klima und Umwelt zu ent-lasten und zugleich nachhal-tigen wirtschaftlichen Erfolg zu erzielen.“ Evonik erhielt den Preis für die Optimierung einer Nachverbrennungs-anlage am Standort Münchs-münster. Die Anlage verbrennt die während des Produktions-prozesses entstehende Abluft mit hilfe einer Stützflamme, für die vor der Energie-Effizienz-Maßnahme 400 Kilogramm je Stunde (kg/h) Erdgas verfeu-ert wurde. In insgesamt vier Schritten ließ sich der Erdgas-bedarf um 72,5 Prozent auf nur noch 110 kg/h senken. Alle dort getroffenen Maß-nahmen führen zu einer jähr-lichen Reduzierung des CO2-Ausstoßes von knapp 9.300 Tonnen. Bei einer einmaligen Investitionssumme von 500.000 € hat der Standort seine Kosten um 680.000 € pro Jahr gesenkt.

AWARD FÜR ENERGIE-EFFIZIENZ

Preisträger: Michael Primke, Konrad Listl, Dr. Hans-Jürgen Kress, Gregor Westphal, Dr. Jens Busse

Das größte Pfund, mit dem OPEX wuchern kann, ist die Erfahrung des Teams. Viele Mit-arbeiter haben sich in unterschiedlichen Funk-tionen in Produktion und Technik umfassendes Know-how und Fachexpertise erarbeitet; „Leu-te, die draußen waren“, nennt sie Kreß. Viele waren Betriebsleiter oder in der Forschung, an-dere sind ihren Weg über den Servicebereich Verfahrenstechnik & Engineering gegangen. „Wir sind die Plattform der Operational-Ex-cellence-Idee des Konzerns“, sagt Kreß, selbst ehemaliger Geschäfts bereichs- und Werklei-ter. Oder wie der Chemiker Dr. Alexander Möl-ler mit einem Hauch von Selbstironie sagt: „Wir sind Praktiker mit Senioritätsprädikat.“

Dabei treten die OPEX-Mitarbeiter nicht wie Lehrmeister und Besserwisser auf, die den allein gültigen Weg gefunden haben. „Überall im Konzern finden sich hervorragende Best-Practice-Ansätze. Diese zu sammeln und zu verbreiten ist eine unserer Hauptaufgaben“, sagt Kreß. Das ist leichter gesagt als getan. „Eine Kultur der permanenten Verbesserung, des Strebens nach Operational Excellence in den Produktionswerken und des Von-ande-ren-Lernen-Wollens ist nicht überall gleich verbreitet“, formuliert Möller diplomatisch. „Umso größer ist die Befriedigung, wenn die Werke nach einer harten und fairen Diskus-

sion zu der Überzeugung kommen, dass das, was andere Standorte machen, nicht nur in-teressant ist, sondern sich im eigenen Betrieb übernehmen lässt und zum eigenen wirt-schaftlichen Nutzen eingesetzt und weiter-entwickelt werden kann.“

Übernehmen lässt sich einiges. Zum Bei-spiel beim Thema Energie-Effizienz, einem der weltweit großen Themen. In den Unter-nehmen hat es in den vergangenen Jahren rasant an Bedeutung gewonnen. Bei OPEX unterstützt das Team Effizientes Energie-

management (EEM) Werke und Standorte da-bei, Energie intelligenter und damit kosten-günstiger einzusetzen. „Linking Knowledge, Wissenstransfer, ist ein ganz wichtiger Punkt: Wir tragen die Erfahrungen anderer Werke weiter“, sagt Michael Primke. „Der entschei-dende Faktor ist, dass Mitarbeiter von OPEX und Fachleute aus den Werken und Betrieben in einem strukturierten Verfahren gemein-sam nach Lösungen suchen und diese Lö-sungen auch gemeinsam umsetzen. Genau diese konstruktive Zusammenarbeit vor Ort erleichtert die Lösungsfindung erheblich.“

Starker PraxisbezugDabei wird nicht nur mit PowerPoint und Ex-cel gearbeitet, sondern auch mit technischem Gerät: Das ist der starke Praxis bezug, den sich OPEX auf die Fahnen geschrieben hat. Da wird ein Sauerstoffmessgerät ebenso souverän ein-gesetzt wie eine Thermokamera oder ein Ul-traschall-Lecksuchgerät für Druckgas. Damit werden Daten ermittelt, die der anschließen-den Diskussion über Veränderungsprozesse die solide Grundlage verschaffen. „Wir klassifi-zieren die Maßnahmen in drei Gruppen: in so-genannte „quick wins“, also Vorschläge, die sich ohne Investitionen umsetzen lassen, sowie in Maßnahmen mit einer Kapitalrückfluss dauer von maximal einem Jahr und von mehr als zwei Jahren“, erläutert der Chemie ingenieur Dr. Ralf Janowsky. 29 der rund 120 Chemiestandorte von Evonik hat EEM inzwischen untersucht und Einspar potenziale zwischen 10 und 20 Pro-zent der Jahres energiekosten ermittelt. Und wenn alle Werke untersucht wurden? „Kön-nen Sie sich vorstellen, dass das Thema Ener-gie- Effi zienz einmal beendet sein könnte?“, fragt Janowsky lachend und fährt ernsthaft fort: „Technik und Anforderungen verändern sich ständig. In Mobile zum Beispiel wurden Ener-gieverbundmaßnahmen vor ein paar Jahren nicht umgesetzt, weil der Kauf eines Wärme-tauschers zu teuer erschien. Heute denkt man darüber anders.“

Der zweite große Bereich in der Produk-tion ist die Instandhaltung. Dahinter ver-birgt sich nämlich weit mehr, als hier mal eine Schraube oder eine Dichtung zu erset-zen, dort eine defekte Maschine wieder zum Laufen zu bringen. „Instandhaltung“, erklärt Möller, „ist die Summe aus Instandsetzung, Wartung, Inspektion und technischen Ände-rungen.“ Klar, dass in einem so komplexen Ar-beitsfeld viele finanzielle Mittel fließen und der Hebel zur Verbesserung der Kostenposi-tion besonders groß ist.

OPEX hat dafür ein strukturiertes Vor-gehen mit dem Namen ZINS entwickelt –

„Man kann nur das verbessern, was man auch messen kann“ Dr. Uwe Tanger

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Drei Männer und ein Schraubenschlüssel: Reiner Meiners, Dr. Alexander Möller und Dr. Wolfgang Wiening (v. l.) kümmern sich um das Thema Instandhaltung

Für Oberschichtleiter Ralf Zimmerhofer haben die OPEX-Kriterien am Standort Krefeld eine hohe Relevanz

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> die Abkürzung für „Zielsystem Instandhal-tung“. Mit einem Fragenkatalog werden alle Prozesse in der Instandhaltung durchleuch-tet – Basis für die anschließende intensive Diskussion mit Mitarbeitern aus Produktion und Technik. „Im Mittel zeigen wir mit ZINS acht bis zehn Prozent Verbesserungspoten zial auf“, rechnet der Energie- und Verfahrens-techniker Reiner Meiners vor. Zwölf Stand-orte hat OPEX inzwischen mit dieser Methode erfolgreich untersucht; aktuell sind ZINS-Dia-gnosen in Wesseling, Antwerpen (Belgien) und den USA geplant.

Vier ModelleIntern oder extern: Das ist eine ganz wichtige Frage bei der Organisation der Instandhaltung. Auf die es freilich keine allein gültige Ant-wort gibt – dafür gleich vier unterschiedliche Modelle. Das komplette Outsourcing der In-standhaltung – so hat es der Standort Münchs-münster gemacht. Der Komplettanbie ter im Konzern, der auch externe Kunden bedient – das ist das Modell Infracor. Service-Einheiten für die am Standort vertretenen Geschäfts-bereiche – so ist es an vielen Multi-User-Standorten organisiert. Oder Instandhaltung als organischer Bestandteil der Produktion – typisch für Single-User-Standorte. „Die Aufga-be von ZINS ist es, die für den Standort geeig-neten Prozessabläufe zu definieren. Denn die Kernprozesse sind überall gleich. Die ZINS-Diagnosen erlauben es, Vergleiche zu anderen Standorten zu ziehen und die am besten geeig-neten Prozesse herauszufinden. Das ist echtes Linking Knowledge“, unterstreicht Meiners.

Einkaufen kann man viele Dienstleis-tungen: vom Tief- über den Gerüst- bis zum Hochbau, die Verlegung von Rohrleitungen, Isolierung, Korrosionsschutz, Apparatereini-gung bis zur Montage und der Elektro-Mess- und -Regeltechnik. „Das funktioniert aber nur mit einem guten Fremdfirmenmanagement – und zwar weltweit. Derzeit sind wir dabei, das Handbuch für Fremdfirmenmanagement aus Deutschland auf alle anderen Standorte zu transferieren, um einheitliche Regeln zur Vergabe, zum Handling und zur Abrechnung durchzusetzen“, erklärt der Verfahrensinge-nieur Dr. Wolfgang Wiening.

Immer wieder stellt sich die Frage nach der Strategie bei der Anlagenverfügbarkeit für die Produktion. Will man 100-prozentige Anla-genverfügbarkeit erreichen, oder gibt man sich auch mit einer 98-prozentigen Verfüg-barkeit zufrieden? Denn um die restlichen zwei Prozent zu erzielen, müssen deutlich mehr als zwei zusätzliche Prozent investiert werden. Ein probates Instrument, die Instand-

haltung den Anforderungen eines Standorts anzupassen, heißt RBI – risikobasierte In-standhaltung. Dabei werden die wichtigsten Baugruppen und Teile einer Anlage nach den Fragen „Wie hoch ist das Risiko, und wie hoch ist die Ausfallwahrscheinlichkeit?“ klassifi-ziert. So ein Prozess braucht seine Zeit, aber er lohnt sich. „Das ist zwar kein ‚quick win’, man sieht die Einspareffekte nicht am nächsten Tag, aber auf lange Sicht ist das Einspar potenzial enorm“, unterstreicht Möller.

Drei PhasenWerke, Betriebe, Anlagen klassifizieren und daraus Veränderungsprozesse ableiten – „Andere Branchen machen das schon länger; die Chemie tut sich da ein bisschen schwerer“, sagt Dr. Uwe Tanger. Der Grund: „Die An lagen sind kapitalintensiv, spezialisiert und daher auf Langlebigkeit ausgerichtet.“ Verfahrenstech-niker Tanger beschäftigt sich mit dem OPEX-Brand „Drei-Phasen-Modell“. „Damit beschrei-ben wir die Entwicklung der Werke hin zu operativer Exzellenz mit dem Ziel, ein geeig-netes Produktionssystem zu installieren.“ In der ersten Phase steht die Basisoptimierung im Vordergrund. Dazu gehören die Erfassung von Produktionsdaten und die Einführung grund-legender Systeme. Ein Beispiel: OEE (Overall Equipment Effectiveness) als Beantwortung der Fragen, wann und warum eine Maschi-ne nicht produziert und welche Verluste da-durch entstehen. Tanger: „Solche Methoden machen deutlich, was in der Produktion ab-läuft, denn ich kann nur das verbessern, was ich auch messen kann. Ganz wichtig: Bei den da-raus abgeleiteten Maßnahmen sind viele Mitar-beiter beteiligt.“ Phase zwei ist überschrieben mit „Kontinuierlicher Verbesserungsprozess“. Hier kommen Methoden und Techniken zum Einsatz, mit denen die Daten in konkrete Ver-besserungen umgesetzt werden – zum Beispiel

„Einfach zehn Standorte schließen, dann gehts uns besser: Das stimmt nicht“ Bernd Marsch

Six Sigma. Phase drei beantwortet die Frage, „wie wir Produk tion organisieren, mit den Mit-arbeitern umgehen und Prozesse organisieren. Dieser ganzheitliche Ansatz ist wichtig, denn so verstehen die Mitarbeiter, wie die Verbesse-rungsprozesse ablaufen, und können die Ver-antwortung, die ihnen übertragen wird, er-folgreich übernehmen“, erklärt Tanger. Dazu stehen Instrumente wie Gruppenarbeit, Per-fect Plant oder TPM (Total Productive Main-tenance) zur Verfügung.

Wenn man den Blick vom perfekten Werk auf die perfekte Produktionslandschaft des ge-samten Konzerns richtet – dann sitzt man ir-gendwann im Büro von Bernd Marsch. Denn das ist sein Thema: Welcher Standort spielt künftig welche Rolle? Ein hochpolitisches Thema: Wird hier doch über die Perspektiven der Werke in einem immer enger werdenden Markt mit dem starken Gegenwind der Glo-balisierung nachgedacht. „Dabei gibt es keine Anhaltspunkte, dass Evonik durch die große Zahl seiner Standorte zurückgeworfen wird“, hat der Verfahrensingenieur Marsch analysiert. „Einfach zehn Standorte schließen, dann gehts uns besser: Das stimmt nicht. Der Hebel ist die Zuordnung eingeschränkter Investitionen ins-besondere für den Bereich Ersatz und Erhalt. Dazu braucht man Kriterien.“ Eine schwierige und heikle Aufgabe: Denn es geht um nicht we-niger als darum, ein Portfolio zu entwickeln, das den Standorten bei reduzierten Investitio-nen mehr Leistung abfordert. „Das funktio-niert nur, wenn man ihnen eine klare Rolle und Wertschätzung gibt“, meint Marsch.

OPTICAP heißt das aktuelle Instrument zur Investitionssteuerung – die Abkürzung für „Optimization of Capital Expenditures in Plant and Equipment“. Es hilft, Antworten zu geben auf die Frage, wie viel Geld ein Stand-ort wofür und warum ausgibt. Wie groß sind die Chancen der Investition, ist sie überhaupt nötig und vor allem: Rechnet sie sich? „Damit helfen wir den Geschäftsbereichen auch, In-vestitionen in den Kontext des Konzerns oder eines Investors zu stellen“, betont Marsch.

Dr. Thomas Haeberle, im Geschäftsfeld Chemie zuständig für OPEX, ist jedenfalls überzeugt: „Das Team von OPEX trägt die Idee Operational Excellence weltweit raus in unsere Werke, sichert Produktivitätssteige-rungen ab und unterstützt bei der kontinuier-lichen Verbesserung der Wettbewerbs- und Kostenposition. Dadurch werden wir gestärkt aus der Krise hervorgehen und unsere Wett-bewerbsposition weiter verbessern.“ CHE

Die Bezeichnung AEROSIL® ist eine geschützte Marke der Evonik Industries AG oder ihrer Tochterunternehmen. Sie ist im Text in Großbuchstaben geschrieben.

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Im Werk Rheinfelden (rechts eine Luftaufnahme, links eine Teilansicht der AEROSIL-Produktion) liefen die OPEX-Diagnosen besonders erfolgreich

Immer unter Dampf: In einem Kesselhaus (hier in Hanau-Wolfgang) bringt der effiziente Einsatz von Energie besonders viel Einsparpotenzial

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_ Herr Dr. Colberg, Sie haben über 20 Jahre in der Bosch-Gruppe gearbeitet und sind nun neuer Finanzvorstand von Evonik Industries. Was hat Sie zu dem Wechsel bewogen?Zunächst hat es mich gereizt, in eine ande-re Branche zu wechseln. Evonik ist ein jun-ger, großer Industriekonzern mit internatio-naler Ausrichtung und mit hochinteressanten und soliden Geschäftsfeldern, der seine Start-phase gerade erst hinter sich hat. So ein jun-ges Unternehmen birgt immer eine Reihe von großen Herausforderungen und einen gro-ßen Gestaltungsraum gerade für die Mitar-beiterinnen und Mitarbeiter in den kaufmän-nischen Bereichen. Ich verstehe mich nicht als reiner Finanzer, sondern als Vorstand, der auch sehr stark die strategische und operative Seite im Blick hat. Diese Konstellation – neben den vielen guten Gesprächen im Vorfeld – hat mich zu dem Wechsel bewogen._ Evonik verfügt über ein breites Portfolio, aber auch über eine besondere Eigentümerstruktur…… und die hat ebenfalls ihren besonderen Reiz. Wir haben mit der RAG-Stiftung einen gro ßen Anker-Eigentümer mit langfristigen Interessen und einem besonderen Auftrag. Auf der anderen Seite verfügt Evonik mit CVC über einen Private-Equity-Investor, der sehr viel Erneuerungskraft mitbringt, die einfach wichtig ist, um langfristig wettbewerbsfähig zu sein. Hier erlebe ich einen sehr produktiven Dialog zwischen Anteilseignern und Evonik-Management. Beide haben sich verpflichtet, Evonik langfristig auf dem Weg zu begleiten. Gerade in diesen schwierigen Zeiten haben wir ein großes Glück, eine derartige Eigentü-merstruktur, aber auch die Mitbestimmungs-kultur in unserem Unternehmen zu haben._ Wie nehmen Sie demnach Ihren Start in Essen wahr?Ich bin mit großer Freude dabei. Die Erwar-tungen, die ich im Vorfeld hatte, haben sich alle in positiver Weise bestätigt. In den Ge-sprächen mit den Mitarbeitern ist mir stets eine große Offenheit begegnet. Das hat mir geholfen, mich schnell in das Unternehmen zu integrieren. Man hat es mir insofern leicht gemacht, dafür bin ich sehr dankbar. Ich hatte

„Auch nach der Krise wird uns Der neue Finanzvorstand von Evonik Dr. Wolfgang Colberg über seinen Start, den Weg an den Kapital

aber auch eine längere Startphase, weil ich be-reits seit Januar in zentrale Prozesse integriert war. Es war ein fliegender Start._ Welchen Eindruck haben Sie von der Kultur bei Evonik?Was mich sehr beeindruckt, ist neben der Offenheit der Wille der Zusammenarbeit. Ich nehme trotz der vielen unterschiedlichen Herkünfte der Mitarbeiter einen „Evonik-Spi-rit“ wahr._ War es für Sie eine besondere Situation, dass das wirtschaftliche Umfeld bei Ihrem Start so schlecht war?Ich habe zuvor für ein Unternehmen gearbei-tet, das Hausgeräte verkauft. Durch die Im-mobilienkrise war dort der Abschwung deut-lich früher spürbar. Ich habe also eine Menge Übung in Krisenbewältigung mitgebracht. Es war nur eine Frage der Zeit, bis auch die Che-mie von der einbrechenden Weltkonjunktur betroffen sein würde. Aber es hilft jetzt nichts, die Krise zu bejammern, sondern wir müs-sen die nötigen Maßnahmen ergreifen. Einen Vorteil hat so eine Krise: Sie schweißt enger zusammen. Jeder muss seinen Beitrag leisten. Zur klaren Ausrichtung stellen wir alle begon-nenen und noch zu startenden Maßnahmen in den Rahmen unseres Konzernprogramms „On Track“. Dies soll uns sicher durch die Kri-se bringen und die langfristige Wettbewerbs-fähigkeit sichern._ Gibt es für Sie angesichts der Krise so etwas wie ein Gebot der Stunde?Es ist ein Schlagwort, ich benutze es trotzdem: Cash is king! Wir müssen unsere Liquidität si-cherstellen. Deshalb haben wir auf der Kosten- und Ausgabenseite Maßnahmen ergriffen, um unsere Handlungsfähigkeit zu behalten. Wir müssen uns auf das konzentrieren, was un-bedingt notwendig ist. Gebot der Stunde ist, dass wir unsere sogenannten „Covenants“ hal-ten, also Kriterien, die im Vorfeld mit unseren Banken vereinbart wurden. Es geht darum, weiterhin unsere Kreditwürdigkeit zu unter-mauern. Das ist in guten Zeiten mit hohen Ge-winnen kein Problem. In Zeiten einer Krise müssen wir aber ein besonderes Augenmerk darauf richten. Auch deshalb haben wir „On Track“ auf den Weg gebracht.

„Die Krise hat uns deutlich gezeigt, woran wir arbeiten müssen, etwa in Richtung operativer Exzellenz, Portfolio- und Strukturthemen. Wenn wir dies nun abarbeiten, werden wir beim nächsten Aufschwung gut vorbereitet sein, um an den Kapitalmarkt durchzustarten“

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nicht langweilig“ markt und das Programm „On Track“

_ Haben Sie denn zu jedem Zeitpunkt kurz-fristig zuverlässige Informationen darüber, wie die Evonik-Kennzahlen aussehen?Diese Instrumente haben wir im Rahmen der eingeleiteten Maßnahmen schnell aufgebaut. Heute wissen wir tagesaktuell, wie es um un-sere Liquidität steht. Die Kennzahlen über Er-gebnisentwicklung und Kosteneinsparungen stehen uns mindestens monatlich zur Verfü-gung. Das gibt uns zu jeder Zeit einen gu-ten Überblick, wo wir stehen. Damit haben wir die notwendige Sicherheit, um das Schiff durch den Sturm zu navigieren._ Wie verlaufen Ihre Gespräche mit den Banken?Selbstverständlich spielen bei den Banken-gesprächen Finanzierungsthemen eine Schlüs-selrolle. Bereits heute ist klar: In der Zukunft werden Kredite für Großinvestitionen für je-des Unternehmen schwerer zu bekommen sein, weil die Banken selber enorm knappe Finanzierungsrahmen haben. Was mich aber zuversichtlich stimmt, ist die klare Aussage, dass unsere Kernbanken auch langfristig fest zu uns stehen. Es liegt aber auch hier in ers-ter Linie an uns. Wir müssen gute Ergebnisse liefern._ Die Banken erwarten Ergebnisse, unsere Anteilseigner eine vereinbarte Dividende. Es ist in den vergangenen Monaten immer wieder die Frage gestellt worden, ob die Aktionäre ihre Dividendenpolitik angesichts der Krise überdenken sollten. Was halten Sie von solchen Forderungen?Wir haben von unseren Anteilseignern Kapi-tal zur Verfügung gestellt bekommen. Damit können wir wirtschaften und weiter wach-sen. Entsprechend stehen wir hier klar in der Pflicht. Wir dürfen nicht vergessen, dass un-sere Eigentümer selbst Verpflichtungen ha-ben. Die RAG-Stiftung hat ihren Auftrag zur Finanzierung der Bergbau-Ewigkeitslasten. CVC muss ihrerseits Kredite bedienen und das Einlagekapital verzinsen. Es wäre ein sehr schlechtes Zeichen, wenn wir diese Vereinba-rungen unsererseits nicht erfüllen würden. Hier geht es um unsere Glaubwürdigkeit. Ich bin auch der Meinung, dass die Dividenden-anforderungen an uns maßvoll sind.

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• Weltwirtschaftskrise: „Den Kopf hängen lassen nutzt nichts. Die Krise ist eine Heraus-forderung für Management und Mitarbeiter. Wir wollen mit Evonik das jeweils erfolg-reichste Unternehmen weltweit in unseren Branchen werden und eines Tages zu den renommiertesten Börsenunternehmen in Deutschland gehören. Das ist unsere Agenda, und an der arbeiten wir intensiv.“

• Staatliche Konjunkturprogramme: „Das Kurzarbeitergeld hilft uns, unsere exzellenten und gut qualifizierten Mitarbeiter an Bord zu halten und damit ein Teil der Krise abzu-wettern. Wir profitieren aber auch indirekt von den Hilfen, die unsere Kunden gewährt bekommen, beispielsweise die Auto-mobilindustrie mit der Umweltprämie.“

• Freizeit: „Ich bin in Kiel geboren. Es ist naheliegend, dass Segeln zu meinen liebsten Hobbys gehört. Wenn es mir meine Zeit erlaubt, mache ich gerne einen Törn auf dem Meer. Eine gute Gelegenheit, um den Kopf freizubekommen.“

WOLFGANG COLBERG ÜBER:

_ Das erklärte Ziel von Evonik, der Börsen-gang, wurde zunächst zurückgestellt. Halten Sie heute angesichts der Krise daran fest?Dies ist zunächst eine Entscheidung, die unse-re Aktionäre zu treffen haben. Aber eines ist außer Frage gestellt: Der Gang an den Kapital-markt bleibt unser Ziel. Wir werden nun die Zeit nutzen, um uns fit für den Kapitalmarkt zu machen. Daran arbeiten wir hart, ohne viel darüber zu reden._ Wie sehen Sie denn die Fitness des Konzerns mit Hinblick auf den Kapitalmarkt?Es ist immer eine Frage des Zeitpunkts. Die Krise hat uns auch deutlich gezeigt, woran wir arbeiten müssen, etwa in Richtung operativer Exzellenz, Portfolio- und Strukturthemen. Ich bin ganz sicher: Wenn wir dies nun abarbei-ten, werden wir beim nächsten Aufschwung gut vorbereitet sein, um an den Kapitalmarkt durchzustarten._ Im vergangenen Monat hat Evonik die Quartalszahlen präsentiert. Die waren nicht gut, es gab auch die Botschaft – ähnlich wie bei unseren Mitbewerbern –, dass noch nicht absehbar ist, wann die Talsohle durch-schritten sei. Sehen Sie trotzdem Anzeichen für eine grundsätzliche konjunkturelle Erholung?Ich wäre da sehr vorsichtig. Es gibt zwar das eine oder andere positive Signal, insbeson-dere aus Asien. Ich glaube aber, dass gerade die konsumentennahen Industrien wie Auto-mobil erst jetzt richtig von den negativen Ef-fekten aus dem Arbeitsmarkt betroffen sein werden. Ich halte es für sehr gefährlich, heu-te schon Entwarnung zu geben. Im Gegenteil: Wir müssen weiter ganz hart an unserem Pro-gramm arbeiten._ Erreichen wir die Ziele, die wir uns innerhalb des Programms „On Track“ vorgenommen haben?Zum einen wollen wir kurzfristig in diesem Jahr 300 Millionen € einsparen. Das ist ein Bündel aus Maßnahmen, die man sehr schnell umsetzen kann, die aber nur zum Teil nach-haltig sind. Es ist doch klar, dass wir nicht je-des Jahr Kosten im Personalbereich oder bei der Instandhaltung einsparen wollen und kön-nen. Das gilt auch für unsere Investitionspoli-tik. Jetzt sind wir dabei, uns von den kurzfris-tig notwendigen stärker auf langfristige und strukturelle Maßnahmen zu orientieren. Da-für haben wir „On Track“ als Rahmen für eine Vielzahl von Projekten gestartet, die auch eine große Dimension besitzen. Etwa beim SSC, wo wir stärker interne Optimierungspoten-ziale realisieren, aber auch an den Schnitt-stellen zwischen Services und den weiteren Unternehmenseinheiten besser werden wol-

len. Dies ist eines der Projekte, das dann nach-haltig zu den erforderlichen 500 Millionen € Einsparungen beitragen wird. Ein weiterer wichtiger Baustein innerhalb von „On Track“ ist unser Einkaufsprojekt „Sourcing Excel-lence“. Jetzt machen wir uns daran, die Ver-besserungspotenziale gemeinsam mit den Mit-arbeiterinnen und Mitarbeitern umzusetzen._ Auf welche Maßnahmen muss sich das SSC einstellen?Unsere Services verfügen zunächst einmal mit der Bündelung von Leistungen über ein sehr gutes Grundkonzept. Hier haben das Manage-ment und die Mitarbeiter in den vergangenen Jahren sehr gute Arbeit geleistet. Auf dieser Basis müssen wir nun die Prozesse inner-halb des SSC und übergreifend mit den SSC-Kunden weiter optimieren. Dafür ist Voraus-setzung, dass wir entsprechende Standards schaffen. Man darf also nicht – im übertra-genen Sinne – exotische Leistungen wie „ka-rierte Maiglöckchen“ beim Service bestellen, die dann dort zu hohen Preisen bereitgestellt werden müssen. Das SSC-Projekt im Rahmen von „On Track“ ist darauf angelegt, dass sich interner Dienstleister und Kunden noch bes-ser zusammenfinden. Das ist keine Bedro-hung für die Services, sondern eine Chance, sich nachhaltig marktgerecht aufzustellen._ Sind wir bei der Umsetzung des Programms schon auf der richtigen Schiene, also „on track“?Für das kurzfristige Programm haben wir wirklich eine Menge Ideen angehen können, und ich danke allen daran beteiligten Mitar-beitern für ihr großes Engagement. Jeder trägt mit seinen Maßnahmen dazu bei. Ich bin über-zeugt, dass wir die 300 Millionen € Einspa-

rungen in diesem Jahr erreichen, wenn wir weiter so konsequent unseren Weg gehen. Was die langfristigen Ziele von „On Track“ angeht: Da wird es bis Herbst dauern, bis wir die wesentlichen Blöcke zur Absicherung un-serer Effizienzziele beisammenhaben._ Sehen Sie die Gefahr, dass sich Evonik durch die Einsparprogramme seine Wachs-tumschancen für die Zukunft beschneidet?Im Gegenteil. Durch die Einsparungen auf der Kostenseite gewinnen wir Wettbewerbs-fähigkeit. Damit schaffen wir große Wachs-tumspotenziale, wenn die Märkte wieder anziehen. Aber auch innerhalb unserer Kosten-einsparungen sind wir mit dem Bereich For-schung & Entwicklung, der für die Zukunfts-gestaltung des Konzerns eine wesentliche Bedeutung hat, sehr behutsam umgegangen._ Alle Unternehmen wollen gestärkt aus der Krise hervorgehen. Was prädestiniert Evonik dafür?Wir haben die richtigen Programme. Wir ha-ben hoch motivierte Mitarbeiter, die aus ei-genem Antrieb an der Gestaltung des Un-ternehmens mitarbeiten. Und wir haben Arbeitnehmervertreter, die sehr unterneh-merisch handeln. Wenn wir unsere Vorhaben jetzt konsequent durchziehen, bin ich davon überzeugt, dass wir unseren Wettbewer-bern in ein paar Jahren die Rücklichter zei-gen. Und auch nach der Krise wird uns nicht lang weilig! SH/SVS

Dr. Colberg an seinem neuen Arbeitsplatz

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D a keiner die Zukunft voraussagen kann, bedienen sich die Personaler von Evonik Industries der Szenario-

Simulation: Welche Mitarbeiter brauchen wir, wenn wir eine neue Produktionsanlage bauen? Oder: Was bedeutet es, wenn in den nächsten Jahren viele Mitarbeiter in Alters-teilzeit gehen? Welchen Einfluss hat die Wirt-schaftskrise auf den langfristigen Personal-bedarf? Die Szenarien sind für die Personaler Grundlage einer Strategie, auf diese Heraus-forderungen zu reagieren.

Um den Personalbedarf auf lange Sicht richtig zu bewerten, ist Transparenz Grund-bedingung. „Personalarbeit hat immer einen langen Vorlauf“, erklärt Dr. Lars Renner, der im Zentralbereich Personalstrategie, -poli-tik & Mitbestimmung (C-HR) für das Projekt Plan@HR zuständig ist. Was das bedeutet, macht Dr. Thorsten Trachte an einem Bei-spiel deutlich: „Wenn Sie heute einen Kraft-werker ausbilden, dauert es etwa sechs Jah-re, bis er voll einsetzbar ist.“

„Ein Tool für die langfristige Personal pla-nung habe ich schon immer gesucht. Plan@HR zeigt uns künftigen Handlungsbedarf detail-liert für einzelne Berufsgruppen auf. Solch eine Transparenz konnten wir mit unseren früheren Methoden nicht erreichen.“ Das sagt einer, der es wissen muss. Antoine Meij-link, Personal- und kaufmännischer Leiter des Standorts Rheinfelden, war einer der ersten, der das System in der Praxis eingesetzt hat.

In Jobfamilien aufgeteiltPlan@HR berücksichtigt vor allem qualitative Elemente. „Früher haben wir nur Kosten und Köpfe geplant“, so Renner. „Vieles wurde auch aus dem Bauch heraus entschieden. Jetzt wis-sen wir ziemlich genau, welche Leute wir künf-tig brauchen.“ Zum Beispiel: Wie viele Che-miefacharbeiter oder Verfahrens ingenieure brauchen wir künftig? Plan@HR orientiert sich dazu an verschiedenen Job familien, die je nach Fragestellung unterschiedlich detailliert aufge-schlüsselt werden. Für die Produktion etwa in Facharbeiter, Facharbeiter mit Zusatzqualifika-tion und Meister. „Uns hat das Modell zum Bei-spiel gezeigt, dass unsere Politik, kontinuier-

lich auszubilden, auch für die Zukunft wichtig ist“, berichtet Meijlink aus der Praxis.

Für belastbare Szenarien müssen sowohl Planungen des Unternehmens als auch allge-meine Entwicklungen berücksichtigt werden. Zum Beispiel die demografische Entwicklung oder die höhere Fluktuation durch mehr Kon-kurrenz um Facharbeiter. Im Ergebnis ent-steht ein Modell, das die Differenz zwischen Bestand und Bedarf in der Zukunft zeigt und dieses Ergebnis mit den Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt abgleicht.

Zur Abbildung des zukünftigen Bedarfs ist die enge Zusammenarbeit zwischen den Personalern und den Geschäftsverantwort-lichen Voraussetzung. Denn nur so gelangt man an die nötigen Grundlagen für das Mo-dell. „Plan@HR fordert und fördert die enge Zusammenarbeit zwischen den untersuchten Einheiten und den Personalbereichen und er-höht so erheblich den Wertbeitrag der Modell-anwendungen“, hat Ulrich Bormann, Kon-zernbereichsleiter C-HR, festgestellt. „Der Personaler und die Produktionsleiter können gemeinsam Maßnahmen aus den Herausfor-

derungen ableiten“, so Meijlink. Die Metho-dik kann für kleine Einheiten – wie einen Pro-duktionsbetrieb –, aber auch einen Standort oder Evonik gesamt genutzt werden. In vier Workshops erarbeiten Renner und Trachte mit den Verantwortlichen der jeweiligen Ein-heiten zunächst die Faktoren, die den künf-tigen Personalbedarf, aber auch die Entwick-lung des Personalbestands beeinflussen. Das Modell simuliert und bewertet dann verschie-dene Zukunfts-Szenarien, woraus sich wie-derum Maßnahmen ableiten lassen.

Plan@HR läuft bereits an mehreren Stand-orten und in mehreren Geschäftsbereichen. Zurzeit entsteht ein Gesamtmodell für Evonik in Deutschland. „Wir gehören zu den ersten Unternehmen in Deutschland, die in dieser Form und Qualität strategische Personalpla-nung betreiben und damit einen Überblick über die künftige Personalsituation im ge-samten Konzern erhalten“, betont Bormann. „Zudem können wir mit Plan@HR die Anfor-derungen des Demografie-Tarifvertrags im Geschäftsfeld Chemie erfüllen, der unter an-derem Altersstrukturanalysen vorsieht.“ UJ

Die Zukunft im BlickWie viele Mitarbeiter mit welcher Qualifikation werden demnächst wo im Konzern gebraucht? Diese Frage beantwortet eine neue Methodik zur strategischen Personalplanung: Plan@HR

Auf der Suche nach dem Personalbedarf der Zukunft: Dr. Thorsten Trachte (links) und Dr. Lars Renner

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Obwohl bereits vor der Krise konzi-piert, sind die Inhalte des zweitei-ligen Programms „In die Zukunft

führen“ von eindringlicher Aktualität. Wie die ersten Führungskräfte bereits im Januar und April 2009 erfahren haben, geht es dabei um interdisziplinäres Denken und Wissen für das Management des 21. Jahrhunderts. Paral-lel dazu läuft das eigens für Konzerntalente entwickelte Programm „Leadership for Ta-lents“, das auf 360-Grad-Feedbacks und Coa-chings basiert.

Für Arbeitsdirektor Ulrich Weber sind diese Programme der Business Academy wichtige und sinnvolle Instrumente: „Wir investieren gezielt in die Führungskräfte-Entwicklung, da gutes Leadership die einzig stabile Konstante für eine kaum berechen-bare Zukunft ist. Gutes Leadership ist der He-bel, um gemeinsam mit den Mitarbeitern die notwendigen Wertsteigerungen im und für den Konzern zu erreichen.“ „Doch wo rauf kann man vertrauen, wenn sich die Rahmen-bedingungen der Arbeit so grundlegend än-dern?“, „Wie kann man mit den gewachsenen Herausforderungen im Führungsalltag eigen-verantwortlich und zugleich kooperativ ver-ständiger umgehen lernen?“: nur zwei von vielen Fragen, auf die die Teilnehmer selbst Antworten finden sollen – unterstützt durch erfahrene Referenten und Coaches unter-schiedlicher Disziplinen.

Persönlich überzeugenFür die Nähe zur Welt von Evonik Industries sorgt dabei die Ausrichtung der Programm-inhalte auf die Konzern-Kernkompetenzen Selbsterneuerung beziehungsweise Selbst-organisation, Kreativität beziehungsweise Innovations fähig keit sowie Verlässlichkeit in Führung und Zusammenarbeit. Diese wer-den in Vortragsveranstaltungen und Gruppen-arbeit nicht nur nachvollziehbar, sondern

durch anschauliche Experimente und per-sönliches Erleben auch greifbar gemacht. Zu-gleich orientiert sich das Programm an den Konzernwerten. Etwa Mut zum Neuen – wenn es darum geht, sich zu lösen von der Vorstellung vermeintlich vorhandener Patent-rezepte; verantwortliches Handeln – also nicht zu fragen, was das Unternehmen für mich, sondern, was ich für die Gesamtheit des Unternehmens tun kann.

Darüber hinaus will das Programm zum Vertrauen in sich selbst und in andere ermu-tigen. Schließlich müssen Führungskräfte gerade in schwierigen Zeiten durch ihre Per-sönlichkeit überzeugen. Die Teilnehmer ler-nen deshalb, durch den aktiven, reflektierten Umgang mit schwierigen Situationen neue Si-cherheit zu gewinnen und glaubhaft an Mitar-beiter zu vermitteln. Oder auch Muster neu-er Entwicklungen zu erkennen, sich selbst besser zu organisieren und ihre Teams ver-lässlich zu führen. Gleichzeitig eröffnen sich durch neue Einblicke andere Sichtweisen. Wer – wie in den Programmen praktiziert – durch Erkenntnisse der Komplexitäts- und Chaosforschung, das Zusammenspiel eines Streicher-Quartetts oder die Erfahrungen eines Bergführers und Veränderungs trainers mit Gedankengut aus gänzlich anderen Be-reichen konfrontiert wird, beginnt neu zu-zuhören, neu zu denken und zu handeln. As-pekte, die auch Vorstandsvorsitzender Dr. Klaus Engel beim Besuch des Leadership- Programms als wichtig herausstellte: „Nur durch intelligente Vernetzung von Menschen mit unterschiedlichem Wissen können wirk-liche Innovationen entstehen, kann Evonik profitabel und nachhaltig wachsen.“

Für Kopf, Herz und BauchDas Leadership-Programm will dazu einen Beitrag leisten. Es ist ein herausforderndes und motivierendes Programm. Eines, das we-

der Patentrezepte noch Gebrauchs anwei sun-gen liefert, dafür aber Selbstorganisa tion und Selbstverantwortung als Basis echter Gemein-schaftsleistungen fördert. Und eines, das Kopf, Herz und Bauch, also Verstand, Gefühl und In-tuition, gleichermaßen anspricht, wie Angelika Stucht-Engelke, Leiterin des Zentralbereiches Kompetenz- & Performance-Management, unterstreicht. „Bei allen wert vollen Impulsen, Instrumenten und Anregungen aus Theorie und Praxis – entscheidend ist die eigene Er-fahrung im Umgang damit. Nur so können Ideen und Konzepte wirklich durchdrungen und verinner licht werden. Nur so können sie glaubhaft im Führungsalltag von Evonik er-folgreich zur Anwendung kommen.“

Blick über den Zaun gefragtDie Teilnehmer sehen das genauso. Hans- Jürgen Schneider, Mitglied der Geschäfts-führung der Evonik Immobilien GmbH: „Das Leadership-Programm zeigt, wie wichtig Kreativität und Verlässlichkeit sowie die Be-reitschaft zum Perspektivenwechsel sind, um – gerade auch in schwierigen Zeiten –Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erfolgreich zu führen.“ Geradezu begeistert äußerte sich Thomas Hermann, Leiter Geschäfts bereich Inorganic Materials: „Kompliment für ein ausgezeichnet vorbereitetes Programm mit klarem Konzept und teils exzellenten Refe-renten und Diskussionspartnern. Ich habe viele wertvolle Denkanstöße erhalten, span-nende Gespräche geführt und Kollegen viel tiefer kennengelernt. Meine Erwartungen wurden deutlich übererfüllt.“ Ähnlich äu-ßerte sich auch Alfred Geißler, Mitglied der Geschäftsführung der Evonik Steag GmbH: „Der Blick über den Zaun des eigenen Wis-sens, des eigenen Unternehmens und der eige-nen Erfahrungen war ein Gewinn. Bitte wei-termachen!“ – der Bitte wird entsprochen. Im Herbst finden weitere Durchgänge statt. WK

„In die Zukunft führen“Leider gibt es zur Bewältigung der Wirtschaftskrise keine Patentrezepte. Evonik beschreitet deshalb mit seinem Leadership-Programm neue Wege. Indem es Führungskräfte dabei unterstützt, durch einen Perspektivwechsel andere Sicht- und Denkweisen anzuwenden

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Vernetzung von Menschen mit unterschiedlichem Wissen ist für Dr. Klaus Engel (Mitte) die Basis für

Innovation. Der Evonik-Vorstandsvorsitzende diskutierte mit den Teilnehmern des Leadership-Programms

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Bauteil/Einsatz: Ladeluftrohr

Produkt von Evonik: VESTAMID HTplus

Ergebnis: temperaturbeständig direkt am heißen Motor, halb so schwer wie ein herkömmliches Bauteil aus Aluminium

Weitere Besonderheiten:erstmals motornaher Einsatz von Kunststoff in sehr heißem Umfeld möglich

Bauteil/Einsatz:Lithium-Ionen-Batterie

Produkt von Evonik: Batterie-Seperator aus SEPARION, Elektroden aus LITARION,innovatives Zelldesign

Ergebnis:leistungsstärkere und sicherere Batterien

Weitere Besonderheiten:deutlich leichter als herkömmliche Batterien

Bauteil/Einsatz:Verscheibung

Produkt von Evonik:PLEXIGLAS

Ergebnis:besonders leicht, circa 45 Pro-zent Gewichtseinsparung gegen-über der Serienverglasung

Weitere Besonderheiten:exzellente Akustik

Bauteil/Einsatz:Karosserieteile (Sandwich-verbundbauteile: hintere/vorde-re Abdeckungen, Türen, Dach und Seitenteile)

Produkt von Evonik:Strukturschaum ROHACELL, Vernetzer DYHARD

Ergebnis: höhere Steifigkeit und deutlich weniger Gewicht der Bauteile

Weitere Besonderheiten: besseres Handling und bessereBeschleunigung, Verringerung des Benzinverbrauchs

Rennstrecke oder Bundesstra-ße? Beides ist drin, der Lotus

verfügt über ein Nummernschild und darf auf „normale“ Straßen

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Wer A sagt, muss eigentlich auch B sagen. Das zumindest dachten sich die Kollegen des Automo tive

Industry Teams (AIT) von Evonik Industries. Und entwickelten zusammen mit der Sport-wagenschmiede von Lotus Engineering im britischen Norwich einen ganz speziellen und straßenzugelassenen Lotus Exige – mit allen Leichtbaulösungen von Evonik und noch einigem mehr. „Die Vorlage war unser Renn wagen von Red Motorsport“, so AIT-Chef Klaus Hedrich, „mit dem wir in der Ver-gangenheit zahlreiche Rennsporterfolge, wie

Klassensiege bei der Dutch Supercar Chal-lenge, feiern durften.“ Das Konzept „geringes Gewicht“ wirkt immer und bei vielen wich-tigen Eigenschaften des Autos: beim Ben-zinverbrauch, in der Beschleunigung, beim Bremsen, in der Kurve. Also weniger ist hier immer viel mehr! Die Aufgabe: aufzeigen, wie rennerprobte Leichtbaulösungen ihren Weg in die Serienanwendung finden können. Und ganz nebenbei: wie attraktiv wirkliches Abspecken aussehen kann. Das Ergebnis: der Evonik Light Weight Design (LWD) Lotus, der in Summe satte 75 Kilogramm weniger

Bauteil/Einsatz:Schmierstoffadditive unteranderem für Motorenöle

Produkt von Evonik:VISCOPLEX

Ergebnis:höhere Leistung bei wenigerBenzinverbrauch

Weitere Besonderheiten:weniger CO2-Ausstoß

Rennsport in SerieKonsequenter Schritt: Evonik baut straßenzugelassenen Leichtbau-Lotus zur Präsentation bei Autoherstellern

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auf die Waage bringt als der schon sehr leich-te serienmäßige Exige S.

Und die verteilen sich so: Mit einer so-genannten Sandwich-Composite-Bauweise, einer Kombination aus Kohlefaser und dem Strukturschaum ROHACELL, wurde erstma-lig die gesamte Karosserie eines Straßenautos gefertigt. Die Matrix des Composite-Verbunds besteht aus einer mit DYHARD gehärteten Ep-oxidharzformulierung, die quasi als „Hochleis-tungsklebstoff“ zwischen der Kohlefaser und dem Strukturschaum dient. Im Einzelnen sind das der komplette Vorderwagen, das Heck-teil, die Türen, das Armaturenbrett und di-verse andere Karosserieteile. Dem Bau gingen diverse Tests, auch des Crash-Verhaltens, vo -raus. Die Seitenfenster des Lotus sind aus be-sonders leichtem, kratzfestem und gleichzeitig robustem Verbund aus PLEXIGLAS – und die Frontscheibe soll schon bald folgen. Das alles spart wertvolle Kilos und ermöglicht so weni-ger Benzinverbrauch, kürzere Beschleunigung und Bremswege und besseres Kurvenverhal-ten – entscheidende Vorteile bei der täglichen Autofahrt, nicht nur im Motorsport.

Damit aber nicht genug: Auch unter der Motorhaube hat sich Evonik der Gewichts-reduktion angenommen. Das Ladeluftrohr aus gegossenem Aluminium, mit dem der Motor beatmet wird, musste einem Kunst-stoffteil aus dem besonders temperatur-bestän digen VESTAMID HTplus weichen.

Es ist nicht nur halb so schwer wie das Alu-miniumbauteil, sondern optimiert mit seinen glatten Innenflächen auch den Luftstrom und die Motorleistung. Damit wurden erstmals derartige Kunststoffbauteile unmittelbar an dem heißen Motor verbaut.

Motor mit Chemie Aber die Automotive-Hightech von Evonik be-schränkt sich nicht nur auf die Erleichterung des Demonstrationsautos. Auch im Motor und im Antriebsstrang ist innovative Chemie am Werk: Reibungsreduzierendes Motorenöl mit Additiven VISCOPLEX und ein Spezial fett von den Schmierstoffexperten der Evonik RohMax Additives GmbH in Darmstadt für die hoch be-anspruchten Gelenkwellen sorgen für weni-ger Reibung, reduzierten Kraftstoffverbrauch und mehr Power auf der Straße. Gemeinsam mit dem Schmierstoffhersteller Fuchs Europe

konnte Evonik so den Verbrauch reduzieren, was auch dem CO2-Ausstoß zugutekommt: in Summe mit allen Leichtbaumaßnahmen nur noch 199 Gramm pro Kilometer.

Der Motorsport ist für Evonik ein Test-gelände für Alltagsanwendungen – die har-te Vorstufe zur Großserie. Denn nur was auf der Rennstrecke funktioniert, kommt später für ein Serienfahrzeug in Betracht. Ein wei-teres Beispiel: Die Starterbatterie des LWD Exige wurde wie die Batterie des Renn- Exige mit den Batteriematerialien der Evonik Lita-rion GmbH hergestellt, einer 100-prozen-tigen Tochter von Evonik, und mit Separa-toren aus SEPARION versehen. Beides ergibt eine besonders leichte, leistungsfähige und sichere Batterie. Diese Technologie wird mit Hochdruck bei Li-Tec in Kamenz für den Ein-satz in Elektrofahrzeugen entwickelt.

Kommt der Leichtbau-Lotus bei den Auto-entwicklern an? „Und ob“, lacht Hedrich, „es macht schon einen gewaltigen Unterschied, ob Sie von unseren Materialkonzepten über eine schöne Präsentation oder hinter dem Lenkrad eines begeisternden Fahrzeugs er-fahren. Und das ist durchaus Absicht: Das Fahrerlebnis im Evonik LWD Exige hinter-lässt einen überzeugenden Eindruck. MH

Eckpunkte des Leichtbau-Lotus von Evonik: derzeit 860 Kilogramm Gewicht, 240 Pferdestärken Leistung, Beschleunigung von 0 bis 100 Kilometer (km) je Stunde (h) in 4,3 Sekunden, 250 km/h Höchstgeschwindigkeit, Ver-brauch von 8,5 Liter/100 km, 199 Gramm/km CO2-Ausstoß

Für Evonik ist der Automobilbau ein wichtiger Abnehmermarkt. Von Spezialchemikalien für die Produktion spritsparender Reifen über Kunststoffteile für den Innenraum und Leichtbauteile für die Karosserie bis hin zu kratzfesten und hochglänzenden Lacken – Evonik steckt überall drin. Insgesamt ist dies der drittgrößte Markt von Evonik mit rund 1,9 Milliarden € Umsatz im Jahr (2007).

AUTOMOTIVE BEI EVONIK

Die Bezeichnungen DYHARD®, LITARION®, PLEXIGLAS®, ROHACELL®, SEPARION®, VESTAMID® und VISCOPLEX® sind geschützte Marken der Evonik Industries AG oder ihrer Tochter-unternehmen. Sie sind im Text in Großbuchstaben geschrieben.

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K ein Zweifel: Dieses Treffen stand ganz im Zeichen der Krise – von der Kri-se überschattet aber war es nicht. Das

zeigte sich schon zum Auf takt, als Vorstand Ulrich Weber von Evonik Industries den Teil-nehmern ein detailreiches Bild der Konzern-situation vermittelte. Gerade in schwierigen Zeiten, so Weber, sei eine effiziente und ver-lässliche Personalarbeit unver zichtbar. Dass der Konzern in dieser Hinsicht auf allen Ebenen gute Arbeit leiste, machte der Arbeits direktor an starken Beispielen deutlich: Vom Manage-ment demografischer Risiken im Konzern bis zum erfolgreichen Personal marketing, von der Zertifizierung als familienbewusstes Unter-nehmen bis zum entschlossenen Handeln bei der Umsetzung von Kurzarbeit.

Mit Blick auf das Veranstaltungsmotto zeigte sich Weber besonders erfreut über ein Ergebnis der jüngsten Mitarbeiterbefragung. Danach kennen rund 65 Prozent der Mitarbei-terinnen und Mitarbeiter die Konzernwerte von Evonik, rund 70 Prozent davon sehen die-se fest in ihrem Arbeitsumfeld verankert. Al-lemal gute Voraussetzungen also für wert- und werte orientiertes Handeln im Gesamtkonzern. Wie sich das mit Gewinn für den weiteren

Weg aus der Krise nutzen lässt, war Gegen-stand der anschließenden Arbeits gruppen zu unterschied lichen Fachthemen. Unter den Er-gebnispräsentationen war das Ergebnis einer Workshopgruppe besonders präsent, das sich wie ein roter Faden durch Arbeitsphasen, Vor-träge und Plenumsrunden des Tages zog: Per-sonaler haben Lust auf Menschen. Auch und gerade in der Krise gehe es nicht um die Ver-waltung von Stellen, sondern um die Gestal-tung von Arbeitsbeziehungen.

Wie vielfältig diese Aufgabe im täglichen Geschäft ist, wurde auch in den internen und externen Best-Practice-Vorträgen deutlich, die im Zentrum des zweiten Veranstaltungstages standen. Als Personalleiter der RAG-Stiftung unternahm Hans-Theo Köster einen Ausblick auf Evonik aus der Eigentümer sicht. Stefan Becker von der zur Hertie-Stiftung gehörenden berufundfamilie gGmbH erläuterte die Gül-tigkeit der griffigen Formel „Wirt schaft+Fami-lie=Wachs tum“, und Dr. Bettina Palazzo gab als langjährige Unter nehmens beraterin Auf-schluss darüber, warum auch gute Manager manchmal böse Dinge tun, vor allem aber: was hilft, um Menschen wie Unterneh men vor mo-ralisch fragwürdigem Handeln zu schützen.

Immer wieder legten Referenten und Teil-nehmer den Schalter um zwischen Wert- und Werte-Perspektive, arbeiteten den engen Zu-sammenhang heraus zwischen Arbeits umfeld und Arbeitsqualität. Das galt insbesondere auch für die internen Beiträge, die deutliche Akzente in Richtung Krisenbewältigung und Nachhaltigkeit von Managementprozessen setzten: Von Erfahrungs berichten zu Qualifi-zierungsmaßnahmen in der Kurzarbeit (Heinz Busley/Dietrich Hesse) über den Nachfeldpro-zess der Mitarbeiterbefragung 2008 (Andreas Kuhlmann) und Instrumente der strategischen Personalplanung (Christoph Büchling) bis hin zu Personalmarketing in schwierigen Zeiten (Alfred Lukasczyk) oder dem Thema Demo-grafie und Eigenverantwortung (Wilhelm Loick). „Ein gutes Rüstzeug, um die schwie-rigen Herausforderungen der nächsten Mo-nate anzugehen“, zog Ulrich Weber am Ende zweier ereignisreicher Veranstaltungstage Bi-lanz. Auf neue Methoden und Instrumente be-zog sich das natürlich auch. Aber mindestens ebenso auf etwas, das die Teilnehmer bereits mitgebracht hatten; etwas, das sie hier bestä-tigt fanden und umso reichlicher wieder mit nach Hause nahmen: Lust auf Menschen. SH

Lust auf MenschenIm wahrsten Sinne ausgewogen präsentierte sich das PersonalForum 2009. Unter der Überschrift „Wert- und Werteorientierung – unser Weg aus der Krise!“ ging es im Feierabendhaus des Chemieparks Marl vor allem um eines: die Frage nach der richtigen Balance

Ebenso vielfältig wie das Programm waren die Teilnehmer auf dem PersonalForum in Marl. Die Veranstaltung hat mittlerweile einen festen Platz in den Kalendern der HR-Mitarbeiter im Konzern. Über alle wesentlichen Themen der Personalbereiche wurde informiert und diskutiert

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Wenn der WirtschaftskrimiWirklichkeit werden kannIn Zeiten der Globalisierung hat nicht nur der Wettbewerb Hochkonjunktur, auch die Wirtschafts- und Industriespionage boomt. Bei Evonik setzt man daher neben dem klassischen Schutz insbesondere auf präventive Aufklärung, um dem Know-how-Verlust vorzubeugen

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Momentaufnahme eines Flughafens oder eines Bahnhofs irgendwo auf der Welt: Überall Menschen mit

aufgeklappten Laptops und Handys am Ohr, die zur Vorbereitung auf ein Meeting kurz noch einmal Zahlen kontrollieren oder De-tails zu Angeboten einholen – unüberseh- und unüberhörbar. Auch für die neugierige Person hinter ihnen, die nicht nur genau hin-hört, sondern längst mit einer Digitalkamera Fotos vom Laptop-Monitor gemacht hat.

MilliardenschädenÜbertrieben, denken Sie? Dr. Andreas Blu-me weiß es besser. Er kennt die Gefährdungs-lage. Und es sind Szenen wie diese, die dem Know-how-Schutz-Manager vom Intellec-tual Property Management (IPM) bei Evonik Industries den Schweiß auf die Stirn treiben. „Die Alltäglichkeit dieser Situation, die tau-sendfache tägliche Wiederholung zeigt, wie

wenig vielen Mitarbeitern das Thema Spiona-ge gegenwärtig ist.”

Tatsache ist: Weltweit sind heute un-gezählte staatliche und private Späher und Schnüffler unterwegs, um das Know-how von Unternehmen abzuschöpfen. Mit unvor-stellbaren Folgen. Experten zufolge geht der durch unfreiwilligen Know-how-Abfluss ver-ursachte Schaden in dreistellige Milliarden-Dollar-Höhe, allein in Deutschland entsteht nach Schätzungen des Innenministeriums ein jährlicher Schaden von mehr als 20 Milliar-den €. Und die Dunkelziffer ist außerordent-lich hoch, schließlich läuft Spionage in der Re-gel im Geheimen ab.

Grund genug für Evonik, das Ausmerzen von Schwachstellen zur Chefsache zu ma-chen. Allgemeingültige Verhaltensregeln, si-chere Prozesse und Schulungen einzurichten. Damit sich jeder Mitarbeiter der Bedeutung und Tragweite des Know-how-Schutzes be-

wusst ist und danach handelt. Doch worum geht es eigentlich, wenn von Know-how die Rede ist? Um innovative Entwicklungen? Um Unternehmensgeheimnisse? Oder doch um mehr, um Alltäglicheres? Eine erste Antwort da rauf gibt das Know-how-Schutz-Hand-buch der Evonik Degussa GmbH, das bereits als Rahmenwerk dient.

Wertvolle TelefonnummernAls „Know-how“ werden Informationen be-zeichnet, die nicht durch Schutzrechte des geis-tigen Eigentums wie etwa Marken, Patente, Geschmacks- und Gebrauchs muster oder auch Pflanzensortenschutz abgedeckt sind, jedoch in Kombination mit diesen das am Markt ver-wertbare kritische Erfolgs wissen darstellen. Dabei kann es sich um vieles handeln – etwa um Produktideen, um Konstruktions unter-lagen, Herstellungs verfahren, Lieferanten- und Kundendaten, Marketingstrategien,

Kein Raum für Vertraulichkeit.Wer auf Flughäfen oder

Bahnhöfen sein Handy oder seinen Laptop geschäftlich

nutzt, sollte auf der Hut sein. Denn die Gefahren, an

solch öffentlichen Plätzen aus-gehorcht und ausgespäht

zu werden, sind größer, als so mancher glaubt

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> Kalkulationen und Budgets oder um perso-nenbezogene Daten der Mitarbeiter. Informa-tio nen also, zu denen viele Zugang haben, die sie jedoch selten als wertvoll oder schützens-wert betrachten. Das gilt übrigens auch für Or-ganigramme, Telefonnummern oder Namen und Funktionen von Kollegen. „All das ist er-folgsrelevantes Know-how, das entlang der ge-samten Wertschöpfungskette auf interdiszi-plinäre Weise gesichert werden muss. Das ist dann ein moderner, machbarer Know-how-Schutz“, sagt Dr. Matthias Schäfer, Leiter Intel-lectual Property Management.

So vielfältig wie das begehrte Know-how, so zahlreich sind auch die Methoden der Spio -ne. „Headhunter etwa versuchen, durch mani-pulative Anrufe gezielt Namen oder Telefon-nummern abzufragen. Sei es, um Mitarbeiter, und damit auch Know-how, abzuwerben oder auch nur im fingierten Bewerbungsgespräch auszuhorchen“, erklärt Dr. Blume. Er rät des-halb zur Vorsicht: „Besser ist es, in solchen Fällen den Rückruf anzubieten oder sich die Anfrage kurz per E-Mail bestätigen zu lassen. Das lässt Zeit für einen kurzen Identitäts check und entlarvt Anrufer mit gefälschter Telefon-nummer.“

Vorsicht ist auch bei anderen lieben Ge-wohnheiten gegeben, etwa dem Einsatz von USB-Sticks. Die unbedachte Nutzung dieser mobilen Speichermedien kann zu erheblichen Risiken führen, da mit Hilfe von USB-Sticks oder auch CD-ROMs nicht nur Computer viren, Würmer und Trojaner, sondern auch Spiona-geprogramme übertragen werden können.

Verräterisches FlipchartUm solchen und anderen Gefahren vorzubeu-gen, haben Wolfgang Hinrichs, Leiter Quali-tätsmanagement & IT-Compliance, und sein Team unter Federführung von Corporate Se-curity Information Officer Dr. Volker Batroff zehn wichtige IT-Sicherheits- und Know-how-Schutz-Regeln für Evonik-Mitarbeiter heraus-gegeben. Auch hierbei geht es um Alltäglich-keiten wie den Umgang mit Passwörtern und

PINs oder mit E-Mails. „Externe E-Mails etwa sind von außen einsehbar. Es muss daher stets sorgfältig darauf geachtet werden, ob eine be-stimmte Information per E-Mail versandt wer-den darf“, warnt Batroff. Die gleiche Sorgfalt ist bei der Nutzung von Inter- und Intranet ge-fordert. Weitere wesentliche Verhaltens regeln sind unter dem Stichwort „Social Engi neering“ zusammengefasst. Dabei geht es um das be-reits beschriebene Verhalten in der Öffentlich-keit, aber auch den Umgang mit unbekannten Personen. „Geben Sie Informatio nen nicht un-geprüft weiter, lassen Sie sich nicht überrum-peln – auch wenn die Atmosphäre noch so an-genehm sein mag“, mahnt Batroff, der speziell zur Vorsicht aufruft beim Einsatz von Note-book oder Blackberry und bei Notebooks zur Verwendung eines Blickschutzfilters rät.

Ein anderer Punkt („Lassen Sie keine Do-kumente zurück!“) ist gerade Dr. Axel Schä-fer unangenehm aufgefallen. Beim Betreten

des Besprechungsraums hat der Mitarbeiter der Konzernrevision ein voll beschriebenes Flipchart vorgefunden. „Da steht die kom-plette Struktur einer neuen Abteilung drauf mit allen Namen und Zuständigkeiten“, ärgert er sich, zumal der Raum unverschlossen war. Dr. Schäfer prüft als Mitarbeiter der IT-Revi-sion hauptsächlich die Sicherheit und den ord-nungsgemäßen Betrieb der IT, hat dabei aber auch ein Auge auf den Zutritt und die phy-sische Sicherheit von Gebäuden. „Wir wollen Lücken und Schwachstellen aufzeigen, aber auch Innentätern auf die Spur kommen“, sagt er. Zwar kommt auf 500 Mitarbeiter gerade einmal ein Innentäter, der jedoch kann im Fall des Falles enormen Schaden anrichten. Umso wichtiger ist es, dass die unterschied-lichen Experten in Sachen Know-how-Schutz eng miteinander vernetzt sind.

Im Wesentlichen haben die Beteiligten dabei eines im Sinne: präventiven Schutz

„Aufmerksame Mitarbeiter sind die beste Firewall“Dr. Andreas Blume, Intellectual Property Management

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Informationsquelle Flipchart: Damit nach beendetem Meeting die oft geheimen Informationen auf dem Flipchart nicht zur Beute von Spio-nen werden, sollten die beschriebenen Seiten mitgenommen werden

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und Aufklärung. Und die tut vielerorts not, wie ein Blick auf die Sicherheitsregel „Ar-beitsplatz“ verrät. Der ist nach Dienstschluss nicht nur von vertraulichen Dokumenten frei zu halten („Clean Desk Policy“). Auch der Computer soll bei jedem Verlassen ge-sperrt, das Büro bei längerer Abwesenheit abgeschlossen werden. Und was auch nicht jedem klar ist: Was man selbst für Müll hält, kann für andere von unschätzbarem Wert sein . Einen Umschlag mit der Aufschrift „ver-trauliche Daten“ einfach neben dem Papier-korb im Kopierraum abzulegen dürfte weder im Sinne des Unternehmens noch von Dirk Lage, Mitarbeiter im Bereich Konzerndaten-schutz, sein. Er schützt zusammen mit wei-teren operativ tätigen Kollegen die perso-nenbezogenen Mitarbeiter-Daten vor dem Zugriff Unbefugter. Das Problem dabei: „Es gibt große lokale und auch kulturelle Unter-schiede, die in einer global für Evonik gelten-

den Richtlinie berücksichtigt werden müs-sen“, sagt er.

Wachsam im AlltagAber die Kritik an vergessenen Flipcharts, falsch abgelegten Daten und unverschlos-senen Bürotüren wirft für viele Mitarbeiter doch eine beunruhigende Frage auf: Kann oder darf man sich selbst in den Evonik-Räu-men nicht in Sicherheit wiegen? Leider nur begrenzt, wie Winfried Heuvelmann, der Lei-ter Ermittlungsdienst Werkschutz bei der In-fracor in Marl, erklärt: „Wir haben, was den Schutz der Gebäude, aber auch den Zutritt anbelangt, bereits zahlreiche Sicherheits-maßnahmen umgesetzt. Doch leider kön-nen wir nie sicher sein, ob ein Besucher im-mer nur redliche Absichten verfolgt.“ Was unweigerlich zu der Frage führt, wie miss-trauisch jeder Einzelne denn eigentlich sein muss. Gesundes Misstrauen ist gut, ein sorg-

fältiges und verantwortungsbewusstes Ver-halten aber noch viel besser, sagt Know-how-Schutz-Manager Blume. „Wenn nur ein Teil des unerwünschten Know-how-Abflusses durch IT-Angriffe zustande kommt, dann sind aufmerksame und geschulte Mitarbeiter die beste Firewall eines Unternehmens.“ Know-how-Schutz, so sein Appell, muss ein persön-liches Anliegen jedes Mitarbeiters sein, der seinen eigenen Arbeitsplatz sichern möchte. „Schutz ist nicht mit Hindernissen gleich-zusetzen, denn bei der Selektion der Maß-nahmen wird der Praktikabilität besonderes Augenmerk geschenkt.“ Vor allem aber sei Know-how-Schutz als ganzheitlicher, über-greifender Ansatz zu verstehen, „Silodenken ist fehl am Platz“.

Wie das funktionieren kann, wird derzeit bei der Creavis gezeigt, die als strategische Forschungs- und Entwicklungseinheit von Evonik für Spione besonders interessant und deshalb auch besonders schützenswert ist. Mit der Umsetzung des integrierten Know-how-Schutz-Programms entstand eine Keim-zelle für vielfältige konzernweite Aktivitäten. Daneben bleibt als Dreh- und Angelpunkt vor allem der aufgeklärte, motivierte Mitarbeiter, der mit offenen Augen durchs Arbeitsleben geht und zusammen mit den Kollegen eine At-mosphäre der Diskretion schafft – etwas äu-ßerst Wertvolles für ein Unternehmen, das weltweit Spitzentechnologie vermarktet.

Bei alldem ist den Know-how-Schützern eines wichtig: dass sie keine Aufpasser oder gar Polizisten sind. „Eher eine Art Street-worker“, wie Volker Batroff es beschreibt. „Schließlich wollen wir mit den Kollegen re-den, sie überzeugen und informieren und nicht gängeln – und zwar vom Azubi bis zum Top-Manager.“ Das Ziel: den Mitarbeitern klarzumachen, dass Know-how-Schutz je-den angeht. Und daher auch jeder gefordert ist, die Regeln und Richtlinien einzuhalten. Im Prinzip ganz einfach, wie Schäfer meint: „Bevor man irgendeine Information heraus-gibt, sollte man sich fragen, ob man das auch im privaten Umfeld täte.“ Kaum jemand gibt ungefragt Daten seiner Familie preis und lässt Wohnung oder Auto unverschlossen. So et-was wird auch im Berufsleben erwartet. „Wir streben keine Misstrauenskultur an, son-dern ein kritisches Verhalten und ein gesun-des Maß an Aufmerksamkeit“, unterstreicht Blume. Schließlich gibt es genug Menschen, die sich mit unlauteren Mitteln bereichern wollen – mit raffinierten, die Fiktion oftmals übertreffenden Mitteln. Und dagegen ist der konsequent angewandte gesunde Menschen-verstand der beste Schutz. WK

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Oben – die Know-how-Schützer von Evonik (v. l.): Winfried Heuvel-mann, Dirk Lage, Dr. Andreas Blume, Dr. Axel Schäfer und Dr. Volker Batroff. Unten – Blickschutz: Schon eine solche Folie reicht, um den Laptop vor begehrlichen Blicken Außenstehender zu schützen

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Mit allen Wassern gewaschenTüfteln für den großen Traum: Stephan Koch trimmt sich und sein Boot auf Erfolg für die Weltmeisterschaft auf dem Wasser. Bei Evonik optimiert er Chemieanlagen in Essen

Müssen sich schwer in die Riemen legen: Anlageningenieur Stephan Koch (rechts) und Steuer mann Lutz Scheulen bei der WM in Warnemünde

Tüfteln am Detail: Stephan Koch legt letzte Hand an Rumpf und Segel vor dem

großen Rennen um den Weltmeister-Titel

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Schweres Wetter heute! Rauer Wind, tü-ckische Böen, zerklüftetes Meer. Und wie es weiter draußen aussieht auf dem

Wasser, das weiß Stephan Koch noch gar nicht. Nicht eben leichte Bedingungen, wenn man Großes vor dem Bug hat. Und das hat Stephan Koch. Der Evonik-Mitarbeiter aus Essen und sein Kumpel Lutz Scheulen grei-fen nach dem Titel, dem Weltmeister (WM)- Titel! Schauplatz ist das Meer vor Warne-münde, wir schreiben das Jahr 2008. Stephan Koch, Projektingenieur in der Anlagentech-nik bei der Evonik Goldschmidt GmbH, und Lutz Scheulen haben harte Wochen hin-ter sich. Immer wieder ganz in ihrem Ele-ment, dem Wasser, dann wieder Schrauben und Schleifen am Boot und wieder raus auf die See zu neuen Test- und Trainings läufen. Doch die Anstrengungen tragen Früchte, die erste Klippe ist umschifft. Koch und sein Steuermann Scheulen machen die Leinen los bei den Einzelweltmeisterschaften im Segeln der 14-Footer. „14-Footer“, weil die Boote 14 Fuß lang sind, also etwa 4,20 Meter. „Das ist eine ganz besondere Boots klasse, eine Kon-struktionsklasse“, erklärt Koch. „Das heißt: Es sind im Wesentlichen nur die Bootsgröße vorgeschrieben, das Gewicht und die Grö-ße der Segel. Alles andere liegt in den krea-tiven Händen der Mannschaften, die die Boote ständig weiterentwickeln. Die aktu-ellen Konstruktionen sind komplett aus Kar-bon gefertigt.“ Und das gibt Speed. Über 25 Knoten machen die Boote auf dem Wasser, also etwa 45 Stundenkilometer.

Die Tücke der TechnikDoch bei allem Hightech: Die Geräte ha-ben auch ihre Tücken. „Das Boot hat über-haupt keine Eigenstabilität. Wenn ich es ein-fach ins Wasser schiebe, dann kippt es sofort um.“ Erst die zwei Mann Besatzung und de-ren Ausbalancieren geben dem Boot die nö-tige Stabilität für den Ritt durch und über die Wellen. Ein Wellenritt, der dem Team vieles abverlangt, vor allem Fingerspitzen-gefühl und eine Menge Kondition im Kampf mit dem Boot und den Elementen. Bis zu fünf Stunden sind Koch und sein Teamgefährte während der Weltmeisterschaft bei Einzel-rennen, den Individuals, ununterbrochen auf dem Wasser. Das eigentliche Rennen, die Re-

gatta, kann bis zu zwei Stunden dauern, und insgesamt sind zwölf Rennen zu segeln wäh-rend der WM. „Beim Wettbewerb fahren wir mehrere Würste und ein paar Dreiecke“, er-zählt Koch. Würste, so nennen Sportsegler den Kurs um zwei gegenüberliegende Bo-jen, Lee- und Luv-Tonne genannt, bei deren Umrundung ein Turn gleich einem sehr lang gestreckten, wurstähnlichen Oval in die Flu-ten gezeichnet wird. Dann gilt es noch, eine weiter draußen liegende Boje zu umschif-fen, so dass eine dreieckige Wettkampffahrt entsteht.

Dabei kann es an Bord schon mal so rau zugehen, wie das Meer selbst sich bisweilen gebärdet. Es herrscht filigrane Hierarchie im Zweimannteam. Der Steuermann hinten am Ruder gibt die Kommandos und hält den Kahn auf Kurs; der Vorschoter Stephan Koch muss die Kommandos ausführen, setzt die Segel, richtet sie aus am Wind und holt sie wieder ein. Er ist der Malocher an Bord. „Da kann es in der Hitze des Gefechts schon mal laut wer-den“, erzählt Koch. „Aber das ist nie wirklich ernst gemeint, sondern eher augenzwin-kernd.“ Und schließlich braucht es im Brausen von Wind und Wellen ohnehin eine gewisse Lautstärke in der Verständigung. Dennoch hat sich unter den Vorschotern über alle Kon-kurrenz hinweg so etwas entwickelt wie ein verschworener Haufen; einer, der sogar or-ganisiert ist. „Ja“, lacht Koch, „da gibt es die Crew’s Union, die Vorschotergewerkschaft, wobei ‚Gewerkschaft‘ eher spaßig gemeint ist. Das ist einfach ein lockerer Zusammen-

schluss der Vorschoter – mit festen Ritualen allerdings.“ So ist an Freitagen bei Wettkämp-fen beispielsweise das Tragen einer Krawatte mit Anker-Motiv vorgeschrieben. Wer ohne erwischt wird, muss Bier spendieren. Tradi-tionell veranstaltet die Crew’s Union wäh-rend einer Weltmeisterschaft einen bunten Abend, der auch fröhlich feucht werden kann, was nicht unbedingt an der wehenden Gischt liegen muss. Während des Abends werden alle Steuerleute – Stichwort: filigrane Hier-archie – bestraft, die sich während der Re-gatta unbo(o)tmäßig benommen haben. Die zum Beispiel ihren Vorschoter zu sehr an die Kandare genommen haben. Solche Steuer-leute müssen eine spaßige Bestrafung fürch-ten wie etwa die Aufführung eines Tanzes im Baströckchen.

Hartes TrainingNach durchfeierter Nacht steht am nächsten Morgen gleich wieder der Tanz auf den Wel-len an. Rund 80 Boote hatten für die Weltmeis-terschaft in Warnemünde gemeldet, etwa 300 Wettkampfboote der Klasse 14-Footer gibt es weltweit. „Das ist fast ein bisschen wie eine Fa-milie. Man kennt sich“, sagt Stephan Koch, der den Segelschein eher in der Tasche hatte als den Führerschein fürs Auto. Seine Leidenschaft für das Segeln hat ihn schon bis ans andere Ende der Welt zu Wettkämpfen in Australien geweht. Seinen Heimathafen aber hat er gleich hinter der holländischen Grenze, in Roermond. Dort geht er in seiner Freizeit am liebsten vor Anker und tüftelt mit an seinem 14-Footer herum, der „Kamikaze Reloaded“. Kamikaze, dabei haben die beiden Segel-Asse nicht die Himmelfahrts-kommandos japanischer Kampfflieger im Sinn, sondern vielmehr das, was der japanische Be-griff Kamikaze im Deutschen bedeutet: „gött-licher Wind“ nämlich. An göttlichem Beistand hat es möglicherweise gefehlt bei der Welt-meisterschaft in Warnemünde, denn für den großen Wurf, den WM-Titel, hat es nicht ganz gereicht. Aber immerhin belegten die wacke-ren Kämpen einen sehr achtbaren Platz im Mit-telfeld der internationalen Segler.

Wie schafft man es überhaupt in die inter-nationale Spitze? „Hartes Training“, sagt Ste-phan Koch. „Und wenn man 100 Kenterungen hinter sich hat, dann hat man das Boot auch ei-nigermaßen verstanden.“ HOB

Die ersten Boote der 14-Footer-Klasse segelten bereits Ende des 19. Jahrhunderts in England, Australien und Kanada. 1929 wurden sie als erster Bootstyp überhaupt vom Weltsegler verband als internationale Klasse anerkannt. Neue Boote kosten heute um die 15.000 €, gebrauchte gibt es ab 2.000 €.

Technische DatenLänge: maximal 4,27 Meter (m)Breite: maximal 1,83 mMasthöhe: 7,63 mRumpfgewicht: mindestens 74,25 KilogrammGesamtsegelfläche: circa 50 m2

DIE FAKTEN

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Stolz auf ihre EDI-Awards: Holger Düsterhöft, Christoph Baumanns, Christoph Dormels, Ralph Kunisch und Patrick Menzen (v. l.)

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Sportlicher Meinungsaustausch

Vier prominente Gäste von Borussia Dort-mund nahmen sich eine Stunde Zeit für

einen Fußball-Talk und eine Autogramm-stunde auf dem Campus von Evonik

Industries in Essen. BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, Sportdirektor

Michael Zorc, Trainer Jürgen Klopp und Mannschaftskapitän Sebastian Kehl beantworteten zunächst Fragen des

Evonik- Bundesliga-Beauftragten Lutz Dreesbach nach der sportlichen, aber

auch wirtschaftlichen Situation und aus dem Publikum. Anschließend erfüllten

Klopp und Kehl jeden Autogramm- und Fotowunsch der Mitarbeiter von Evonik,

von denen einige auch den fußballbegeis-terten Nachwuchs mitgebracht hatten.

Anschließend traf sich die BVB-Delega-tion mit dem Vorstandsvorsitzenden von

Evonik Dr. Klaus Engel und Personal-vorstand Ulrich Weber zu einem Infor -ma tionsgespräch. Am Ende belegte die

Borus sia nach einer erfolgreichen Saison mit nur fünf Saisonniederlagen und

einem tollen Schlussspurt einen undank-baren sechsten Tabellenplatz.

Kreativ-Preis für StromsparerAnfang April sind am Standort Krefeld erstmals die EDI-Awards verliehen worden. EDI steht für das Konzept Erfolg durch Ideen. Ausgezeichnet wurden Vorschläge im Rahmen des betrieblichen Verbesserungsvorschlagwesens, die dem Unternehmen und dem Standort besonders hohe Kosteneinsparungen ermöglicht haben. Den ersten Preis bekamen Holger Düsterhöft, Patrick Menzen, Christoph Baumanns und Günter Tognotti vom Standortservice, die in ihrem Vorschlag überzeugend darlegten, wie in den Produktionen Stromkosten reduziert werden können. Die Vorschläge sparen insgesamt knapp 200.000 € im Jahr ein.

Teamwork: Sebastian Kehl, Michael Zorc, Evonik-Chef Dr. Klaus Engel, BVB-Geschäfts führer Hans-Joachim Watzke und Erfolgs trainer Jürgen Klopp. Am Ende freuten sich Club und Sponsor ge-meinsam über eine erfolgreiche Saison

Ein besonderer AbschiedNach über 20 Jahren im Unternehmen verabschiedet sich Hannelore Heck, Leiterin des Eventmanagements der Evonik Services GmbH, zum 30. Juni in den Ruhe -stand. Mit der Organisation von Veran staltungen und Messen hat sie in den vergangenen Jahren maßgeb-lich das Bild zunächst der RAG und dann von Evonik Industries mitgeprägt. Bei ihrer Verabschiedung dank-ten ihr sowohl Christian Schmid, Leiter der Kommunikation Services, als auch Christian Kullmann, Leiter des Zentralbereichs Konzernkommunikation & Vorstandsbüro. „Wir verlieren eine Institution und behalten eine Freundin“, fasste Kullmann die Leistung von Hannelore Heck zusammen. Ihr folgt Martin Jennes, der bereits seit geraumer Zeit die Messeauftritte von Evonik mitverantwortet hat.

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War als Gastgeberin immer hoch geschätzt: Eventmanagerin Hannelore Heck

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34_Folio_06-09_DE_K0 3434_Folio_06-09_DE_K0 34 02.06.2009 12:41:46 Uhr02.06.2009 12:41:46 Uhr

Weber wechselt zur Deutsche Bahn AGArbeitsdirektor Ulrich Weber von Evonik Industries wird das Unternehmen in Richtung eines anderen deutschen Großkonzerns verlassen. In seiner Auf-sichtsratssitzung am 25. Mai hat der Aufsichtsrat der Deutsche Bahn AG Weber zu seinem Arbeits direktor bestellt. Weber ge hört in dieser Funktion seit 2001 dem RAG- und seit 2006 dem Vorstand von Evonik an. Seit 2007 ist er Vorstandsmitglied der RAG-Stiftung.

Neuer ZentralbereichIm Rahmen der Neuorganisation des Corporate Cen-ter hat der Vorstand von Evonik Industries beschlos-sen, den neuen Zentralbereich Portfoliomanage-ment zu schaffen. Wesentliche Aufgabe ist die kauf-männische Steuerung von Unternehmens projekten im Portfo liobereich. Der neue Zentralbereich, der dem Ressort des Finanzvorstands zugeordnet ist, steht unter der Leitung von Bernd Brinker, bisher Lei-ter des Zentralbereichs Investor Relations. Gleich-zeitig wurde beschlossen, den bisherigen Zentralbe-reich Investor Relations aufzulö sen. Verbleibende Aufgaben werden zukünftig durch die Zentralberei-che Finanzen und Kommunikation wahrgenommen.

PersonalienNeuer Leiter der Ver- und Entsorgungbei der Infracor GmbHZum 1. Juni 2009 hat Dr. Dietmar Wewers, bisher Leiter des Geschäftsgebiets Advanced Silanes, die Nachfolge von Dr. Rainer Fret-zen als Leiter der Ver- und Entsor-gung bei der Infracor GmbH über-nommen. Dr. Fretzen hat bereits am 1. Januar 2009 die Leitung des Strategischen Controllings im Ge -schäftsfeld Chemie übernommen.

Neuer Leiter des Servicebereichs Process Technology & Engineering Mit Wirkung zum 1. Juni 2009 hat Dr. Claas-Jürgen Klasen die Nachfol-ge von Prof. Dr. Ulf Plöcker als Leiter des Servicebereichs Process Techno-logy & Engineering übernommen. Herr Dr. Klasen wird die Projektlei-tung MATCH bis zum Abschluss der Inbetriebnahme, die für den Herbst geplant ist, weiterhin zusätzlich inne -haben. MATCH (Methacrylate China) steht für einen neuen Produktionsverbund für Methacrylat- und Poly-methylmethacrylat(PMMA)-Spezialitäten in China. FO

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Forschungs-projekt ab-geschlossenMit dem Erscheinen eines dritten Buchs hat das Geschäftsfeld Chemie die Erfor-schung der Geschich-te seiner Vorgän-gergesellschaften in der Zeit des Natio-nalsozialismus abge-schlossen. Das Ergebnis der umfang-reichen Forschun-gen des Frankfurter Wirtschaftshistori-kers Dr. Ralf Banken ist unter dem Titel „Edelmetallmangel und Großraub-wirtschaft. Die Ent-wicklung des deut-schen Edelmetall-sektors im ‚Dritten Reich‘ 1933–1945“ erschienen und kos-tet 49,80 €.

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Des Team des neuen Zentralbereichs Portfolio-management: Bernd Brinker, Dr. Andreas Jäger, Han-nelore Gantzer, Thomas Mahlstedt, Katja Angerhöfer

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Dr. Claas-Jürgen Klasen

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Verläßt Evonik in Rich-tung eines ande-ren deutschen Großkonzerns: Ulrich Weber

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IMPRESSUMHerausgeber: Evonik Industries Aktien-gesellschaft, Dr. Klaus EngelObjektleitung/Leitung Interne Kommunikation:Stefan HaverChefredaktion: Sven Scharnhorst (V. i. S. d. P.)Redaktionelle Beratung: Christoph PeckArt Direction: Wolf DammannChef vom Dienst: Stefan GlowaLeitung Konzernredaktion:Steffen HenkeManaging Editor:Christof EndruweitAutoren dieser Ausgabe:Horst-Oliver Buchholz (HOB),Christine Drath (CD),Christof Endruweit (CHE),Stefan Haver (SH),Michael H. Hoffmann (MH),Ursula Jäger (UJ),Walter Klöters (WK),Nina Labitzke (NL),Thomas Lange (TL),Anna Mondry (AM),Christoph Peck (CP),Sven Scharnhorst (SVS). Redaktionsanschrift:Rellinghauser Straße 1 45128 EssenPostfach: 103262, 45117 EssenTelefon +49 201 177-3340 intern 992-3340Telefax +49 201 177-3181E-Mail [email protected]: Karsten BootmannGestaltung: Martin Bartel;Arnim Knorst (Ltg.),Silke Möller/Redaktion 4, HamburgSchlussredaktion: Wilm SteinhäuserWechselseiten Standorte:Die Wechselseiten werden dezentral erstellt, redaktionell verantwortlich sind die jewei-ligen Geschäftsbereiche bzw. Standorte. Ein Kontakt ist auf den Wechselseiten aufgeführt. Verlag: HOFFMANN UND CAMPE VERLAG GmbH ein Unternehmen der GANSKE VERLAGSGRUPPE Harvestehuder Weg 42 20149 HamburgTelefon +49 40 44188-457Telefax +49 40 44188-236Geschäftsführung: Manfred Bissinger, Dr. Kai Laakmann, Dr. Andreas SiefkeObjektleitung: Eva Maria BöbelHerstellung: Claude Hellweg (Ltg.), Oliver LuppVertrieb: Kirsten Beenck Telefon +49 40 68879-139 Telefax +49 40 68879-199E-Mail [email protected]: PX2 , HamburgDruck: Neef & Stumme, WittingenCopyright: ©2009 bei Evonik Industries Aktiengesellschaft, Essen. Nachdrucke nur mit Quel lenangabe und Belegexem-plar. Der Inhalt muss nicht die Meinung des Herausgebers wiedergeben .

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„Was macht eigentlich…?“Unter diesem Motto finden Sie hier, beginnend mit der nächsten „Folio“-Ausgabe, regelmäßig Kurzporträts von Berufsbildern im Evonik-Konzern

Ob Chemielaborantin oder Koch – das Spektrum der Berufsbilder bei Evonik ist vielfältig

Bei Evonik Industries gibt es viele ver-schiedene Berufsbilder, von denen jeder schon einmal gehört hat: Anlagen-

bediener, Chemielaboranten, Baumkontrol-leure oder Portfoliomanager – all dies sind Titel von Stellenausschreibungen, die im In-tranet und in „Folio“ im internen Stellenmarkt veröffentlicht werden. Aber was verbirgt sich dahinter? Was macht ein Baumkontrolleur oder ein Portfoliomanager eigentlich? Was sind seine Aufgaben, und welche Qualifika-tionen werden hierfür benötigt?

Inhalte der BerufsbilderUm mehr über die Tätigkeitsfelder im Kon-zern zu erfahren, stellt das Job-Markt-Team von der nächsten Ausgabe an einzelne Be-rufsbilder aus den unterschiedlichsten Ge-schäftsbereichen von Evonik vor. Dabei gibt es sowohl Berufsbilder, die in allen Geschäfts-bereichen vorkommen, als auch solche, die zum Beispiel speziell im Energiebereich oder in der Immobiliensparte zu finden sind. „Wir möchten damit das Interesse und Verständnis für die Aufgaben unserer Kollegen und Kolle-ginnen erhöhen und gleichzeitig auch Ver-änderungsmöglichkeiten aufzeigen. Verän-derungen könnten zum Beispiel durch eine Umschulung oder Weiterbildung entstehen, die die Mitarbeiter in ihrer persönlichen und fachlichen Entwicklung voranbringt“, sagt René Kistmacher vom Job-Markt-Team.

Die kurzen und prägnanten Beschrei-bungen der Berufsbilder werden in erster Li-nie aus Informationen von Industrie- und Han-delskammern, Bundesministerien sowie den persönlichen Beschreibungen von Mitarbei-tern aus dem Evonik-Konzern bestehen. In der nächsten „Folio“-Ausgabe wird als erstes Be-rufsbild das Profil des Chemikanten aus dem Bereich Chemie vorgestellt.

Möchten Sie Ihren Kolleginnen und Kolle-gen gerne Ihr Berufsbild näherbringen? Wir freuen uns auf Ihren Anruf oder Ihre E-Mail.

Ansprechpartner:René Kistmacher +49 201 [email protected]

Was macht eigentlich dieser Mitarbeiter? Was sich hinter den einzelnen Berufen tatsächlich verbirgt, wird das Job-Markt-Team in einer neuen Serie vorstellen

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J O B M A R K T

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Bewerben können sich Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter der Evonik Industries AG und ihrer Konzern-

unternehmen. Benötigt werden in je-dem Fall vollständige Bewerbungs-unterlagen.

Über das Intranet von Evonik können Sie sich unter dem Menüpunkt Stellenmarkt direkt online auf Stellen ausschreibungen bewerben. Dort finden Sie ebenfalls eine Übersicht über alle Stellen angebote im Evonik-Konzern. Falls Ihnen eine Online-

Bewerbung nicht möglich ist, senden Sie Ihre Bewerbung bitte an die Evonik Services GmbHAbteilung PersonalmarketingRellinghauser Straße 1–1145128 Essen

Kontakt:Anna Schulze-Allen +49 201 177-2454Renate Kliss +49 69 218-3242 René Kistmacher +49 201 177-3362Für technische Fragen +49 6181 59-6666

FRAGEN UND BERATUNG RUND UM DEN JOB MARKT: WER KANN SICH BEWERBEN?

Stellenangebote

Alle Stellen finden Sie im Stellenmarkt im Intranet

Consultant Energy Management (m/w) Ref. D-WOL/DG-CEM/14.09Chemie: Evonik Degussa GmbH; Hanau-Wolfgang

Referent Versicherungs- und Kreditmanagement (m/w)Ref. D-ESS-04/09_STEAGEnergie: Evonik Steag GmbH; Essen

Fräser Thermoformer Shapes (m/w) Ref. D-DAR PP-HP/2001Chemie: GB Performance Polymers; Darmstadt

Gruppenleiter (m/w) Prozessentwicklung Ref. D-MAR-BM-0387 GChemie: Creavis Technologies & Innovation; Marl

Chemielaborant (m/w) Ref. D-MAR-BM-0334 WChemie: Evonik Litarion GmbH; Kamenz

Qualitätssicherungsmanager (m/w)Ref. D-WOL / HN-EA-QA-WG / 37Chemie: GB Health & Nutrition; Hanau-Wolfgang

Referent/Senior Accountant (m/w) Fixed AssetsRef. D/FRA-S-FS-0064Evonik Services GmbH; Frankfurt am Main Sachbearbeiter(in) im Kunden serviceRef. D-DAR/ROE/S1/4032Chemie: GB Performance Polymers; Darmstadt

Stellvertretender Service- und Veranstaltungsleiter (m/w) Ref. D-MAR-BM-0388 GEvonik Services GmbH; Marl

System Architect Special Applications (m/w)Ref. D/ESS-S-IS-55Evonik Services GmbH; Frankfurt am Main

Leiter Qualitätskontrolle (m/w)Ref. D-ESS-CU-CS-PT-OS-2400/09Chemie: Evonik Goldschmidt GmbH; Essen

Qualitätssicherungsmanager (m/w) Ref. D-WOL / HN-EA-QA-WG / 37Chemie: GB Health & Nutrition; Hanau-Wolfgang

Volljurist (m/w) für die rechtliche Beratung im Geschäftsfeld Energie SaarbrückenRef. D/SB-S-HR-LE-005Evonik Services GmbH; Saarbrücken

Sachbearbeiter (m/w) in der EntgeltabrechnungRef. D-MAR-BM-0385 GEvonik Services GmbH; Marl

Consultant Energy Management (m/w) Ref. D-WOL/DG-CEM/14.09Chemie: Evonik Degussa GmbH; Hanau-Wolfgang

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Q U I ZQ U I Z

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Das Lösungswort ist ein Hochleistungs-Schmierstoff-additiv und trägt zu einer besseren Motorleistung bei:

Die Buchstaben der korrekten Antworten ergeben die Lösung. Zur Teilnahme gibt es zwei Möglichkeiten: entweder per Postkarte an Evonik Industries AG, Folio-Quiz, Postfach 10 32 62, 45117 Essen, Germany, oder per E-Mail (Postanschrift nicht vergessen!) an [email protected]. Einsendeschluss: 24. Juli 2009. Teilnahmeberechtigt sind nur Mitarbeiter des Evonik-Konzerns.

Stradivari war ein russischer Architekt.

Kugelfische können sich bei Gefahr um das 200-Fache ihres Körper-volumens aufblähen.

Als „Isetta“ bezeichnet man einen Schweizer Höhlenkäse.

„On Track“ ist das Programm zur Effizienzsteigerung, das den Evonik-Konzern noch wettbewerbsfähiger macht.

Nur neun Monate nach der Grund-steinlegung hat Evonik in Mobile im US-Bundesstaat Alabama eine neue Anlage zur Herstellung von Natriummethylat eingeweiht.

OPEX ist die Abkürzung für „Operational Excellence“.

Die Anode ist die Gegen-elektrode zur Kathode.

Die Gravitation ist eine der vier Grund-kräfte der Physik.

Und jetzt die ge-sammelten Buch-staben der Reihen-folge nach in die Kästen eintragen.

Evonik liefert Plastisole, die als umweltfreundliche Oberflächenbeschichtung für Bleche dienen.

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FSingapur liegt auf der Süd-halbkugel.

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Ursprünglich war die Regatta eine in Vene-dig von der Piazzetta aus stattfindende Gondelwettfahrt auf den Kanälen der Stadt.

Ein Kubikmeter Stahl ist 7.800 Kilo-gramm schwer. Die gleiche Menge ROHACELL wiegt nur 32 Kilogramm.

T

Sauerstoffperoxid ist ein beliebtes Haarbleichmittel.

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Die innovative Lithium-Ionen-Tech-nik von Evonik macht den Weg frei für Elektrofahrzeuge in Serie.

PLEXIGLAS wird zum Bau von modern isolier-ten Gewächs-häusern genutzt.

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Rätsel-Rallye Prüfen Sie die folgenden Aussagen: richtig oder falsch? Die korrekten Antworten führen Sie vom Start zum Ziel über neun Buchstaben. In dieser Reihenfolge ergeben sie die Lösung

Das können Sie gewinnen: In jedem „Folio“ verlosen wir weltweit unter den teilnehmenden Mitarbeitern mit richtiger Lösung vier iPod nano von Apple mit acht Gigabyte Speicher.

Herzlichen Glückwunsch! Die Lösung aus „Folio 04/2009“ lautete PLEXALLOY. Die Gewinner werden auf „Evonik heute“ veröffentlicht.

Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir vier neue iPods

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In Indien werden weit mehr als 100 Sprachen gesprochen.

Der Oscar für die beste männliche Hauptrolle 2009 ging an Sir Paul McCartney.

Die Energie der Sonne entsteht durch Kernfusion.

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„Mit vollem Herzen“Wie beschreiben Sie einem Kollegen an einem ausländischen Standort Ihre Heimatstadt Nauheim in einem Satz?Eine sympathische Kleinstadt mit reicher interkultureller Vereinswelt und hohem Freizeitwert in zentraler Lage zwischen Mainz, Frankfurt und Darmstadt.

Was ist Ihnen von Ihrem ersten Arbeitstag noch in Erinnerung?Die freundliche Aufnahme im Kollegen-kreis und der gut vorbereitete Arbeitsplatz.

Welchen Tipp würden Sie einem Azubi an seinem ersten Arbeitstag geben?Sei und bleibe neugierig, und bringe dich mit vollem Herzen ein.

Welche Lektion haben Sie in Ihrem Leben gerne gelernt?Eine offene und freundliche Kommunikation erzeugt meist ein gleichartiges Echo.

Auf welche hätten Sie gerne verzichtet?Auf Kontakt mit Besserwissern und Rechthabern.

Sie haben 500 € zur freien Verfügung; was kaufen Sie dafür?Ein neues, lichtstarkes Teleobjektiv für meine Kamera, um auf der Pirsch nach Naturschönheiten niemand zu stören.

Als Kind wollten Sie gerne sein wie …… mein weltoffener und lebensbejahender Großvater.

Sie veranstalten ein Abendessen und dürfen einladen, wen Sie wollen. Wer kommt?Arbeitskollegen aus dem Projekthaus, Freunde vom Lions Club, Musiker-kollegen aus dem Streichorchester sowie ein paar Nachbarn.

Wenn Sie richtig genervt nach Hause kom-men, wie entspannen Sie am schnellsten?Bei gutem Wetter mit Gartenarbeit oder einer Fahrradtour durch den Wald; in der dunklen Jahreszeit erhelle ich mein Gemüt mit einer Etüde auf meiner Geige.

Sie machen sich nie auf den Weg zur Arbeit, …… ohne mich von meiner Familie zu verabschieden.

Was gefällt Ihnen an den Menschen im Ausland am besten?Der trockene englische Humor, die Gastfreundschaft der Italiener und die Lebensfreude der Spanier.

Was hat Ihnen das letzte Mal die Sprache verschlagen?Die Begründung des Finanzamtes zu meiner Steuererklärung, warum Ausgaben für meine eigenen Kinder nur begrenzt abzugsfähig sind, Spenden an Organisationen hingegen unbegrenzt.

Wir haben alle unsere Extravaganzen. Welche ist Ihre?Ich versuche, Dinge so exakt zu erklären, dass sie beim Empfänger auf Anhieb verstanden werden; allerdings dauert das manchmal meinen Kindern zu lange.

MEIN NAME IST

Dr. Johann SieglGESCHÄFTSBEREICH Projekthaus Functional Films & SurfacesFUNKTION Kaufmännische ProjektbetreuungNATIONALITÄT DeutschALTER 57 JahreWOHNORT Nauheim bei Groß-GerauFAMILIENSTAND Verheiratet, zwei Kinder

… ich spiele gern Geige, zeige soziales Engagement im Lions Club und übernehme Verantwortung als gewählter Gemeindevertreter

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44_Folio_06-09_DE_K0 Abs2:4444_Folio_06-09_DE_K0 Abs2:44 29.05.2009 17:28:34 Uhr29.05.2009 17:28:34 Uhr