FrauenBlick Nr. 5

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AUSGABE 4 / 2014 | ZKZ 86390 | 4,- EURO WA ( H ) RE WERTE Die Aura des Wertvollen: Im Gespräch mit Innovations- Guru Mario Pricken • Share Economy: Teilen ist das neue Haben • Glück schlägt Geld: Generation Y fordert Personalchefs • Tante Emmas Comeback: Einkaufen ohne Verpackung • Juristentipp: ehrlich werben • Auf Augenhöhe: Führen mit Wertschätzung • Kämpft gegen Korruption: Edda Müller von Transparency International DAS MAGAZIN FÜR FRAUEN, DIE ENTSCHEIDEN FRAUEN BLICK

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Das Magazin für Frauen, die entscheiden. Leitthema: Wa(h)re Werte!

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WA(H)RE WERTEDie Aura des Wertvollen: Im Gespräch mit Innovations-Guru Mario Pricken • Share Economy: Teilen ist das neue Haben • Glück schlägt Geld: Generation Y fordert Personalchefs • Tante Emmas Comeback: Einkaufen ohne Verpackung • Juristentipp: ehrlich werben • Auf Augenhöhe: Führen mit Wertschätzung • Kämpft gegen Korruption: Edda Müller von Transparency International

DAS MAGAZIN FÜR FRAUEN, DIE ENTSCHEIDENFRAUEN

BLICK

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Für den einen sind sie Werte: Haus, Auto, Yacht und teure Hobbies. Statussymbole, die beweisen sollen: „Mir geht es gut. Sehr gut sogar. Und euch? Jaaaa, ihr könnt schwer mithalten.“

Diamonds are a girls best friend? Oder haben Diamanten nicht schon längst aus-gedient? Sind Werte nicht vielmehr jene, die uns gut tun? Die vom Alltag gestressteSeele streicheln in einer Welt, die sich immer schneller und schneller dreht, in der

offl ine sein fast nicht mehr möglich und damit allein schon ein großer Luxus ist, und die uns selten Zeit zum Innehalten gibt? Und plötzlich, in einem Moment der Ruhe, erinnern wir uns an damals, als wir barfuß über die vom Sommerregen getränkte Wiese liefen und die frischen Sonnenstrahlen genossen. Eine Erinnerung. Auch viel wert.

„Alles, was in dieser Welt Wertschätzung verdient, hat seinen Ursprung im Herzen, nicht im Kopf“, hat mal jemand gesagt und trifft damit eigentlich schon den Nagel auf den Kopf. Schließlich sind Werte Philosophien, Nachhaltigkeit, ein respektvoller Umgang (auch mit Mitarbeitern und Kollegen), eine humane Arbeitswelt, in der Leistung, Einsatz und Können gewürdigt werden. Wenig überraschend: Aktuellen Studien zufolge unterstützen Führungs-

kräfte ganz wesentlich die Gesundheit und Leistungsfähigkeit ihrer Mitarbeiter, wenn sie ihnen nur genug Wertschätzung entgegenbringen. Von gegenseitiger Wertschät-zung profi tieren auch die Kollegen untereinander. Und was im berufl ichen Bereich funktioniert, gilt natürlich auch genauso für das Kleinunternehmen „Familie“.

Für die aktuelle Ausgabe haben wir uns mit dem Thema Werte intensiv beschäftigt und allerhand Wissenswertes und Diskussionswürdiges gefunden. Lesen Sie selbst! Ihre Ilona Lütje & Daniela N. Barth

WILLKOMMEN

„Heutzutage kennen die Leute von allem den Preis und nicht den Wert.“Oscar Wilde (Irischer Schriftsteller)

offl ine sein fast nicht mehr möglich und damit allein schon ein großer Luxus ist, und die uns selten Zeit zum Innehalten gibt? Und plötzlich, in einem Moment der Ruhe, erinnern wir uns an damals, als wir barfuß über die vom Sommerregen getränkte Wiese liefen und die frischen Sonnenstrahlen genossen. Eine Erinnerung. Auch viel wert.

„Alles, was in dieser Welt Wertschätzung verdient, hat seinen Ursprung im Herzen, nicht im Kopf“, hat mal jemand gesagt und trifft damit eigentlich schon den Nagel auf den Kopf. Schließlich sind Werte Philosophien, Nachhaltigkeit, ein respektvoller Umgang (auch mit Mitarbeitern und Kollegen), eine humane Arbeitswelt, in der Leistung, Einsatz und Können gewürdigt werden. Wenig überraschend: Aktuellen Studien zufolge unterstützen Führungs-

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WA(H)RE WERTE

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EDITORIAL 3 Wa(h)re Werte! Über das, was wirklich wichtig ist und was wichtig scheint

NEWS 6 Gut zu wissen: Gleichberechtigt, glücklich, nachhaltig und engagiert

IM GESPRÄCH 8 Interview: Mario Pricken – Die DNA des Begehrens: Wertvolle Dinge haben eine Biografi e.

BUSINESS

12 Schöner Arbeiten: Sanftes Licht, besseres Büroklima, leise Rollkoffer – Produkte für Ästheten

17 Handelskammer: Corinna Nienstedt feiert ihr Dienstjubiläum

18 Tante Emmas Comeback: Marie Delaperrière ist „Unverpackt“

24 Da haben Sie Recht: Muss Werbung die Wahrheit sagen? Jurist Dirk Feldmann über gekonnte Formulierungen

45 Meisterstrasse: Perlen des Handwerks

ERFOLG

30 Auf Augenhöhe: Wie wollen wir in Zukunft arbeiten?

32 Starke Frau: Edda Müller, Vorsitzende von Transparency International Deutschland, engagiert sich gegen Korruption, Seilschaften und Lobbyismus

35 Lesen! Der Werte-Index 2014, Otto Normalverbraucher, die Biografi e einer Unbestechlichen und mehr Entdeckenswertes

38 Lernen: Besser studieren an der Nordakademie

GESELLSCHAFT

14 Glück schlägt Geld: Die Philosophie der Generation Y verändert die Wirtschaft. Wie gewinnen Unternehmen die Besten für sich?

22 Kultur: Hamburg als Kulturmetropole

26 Share Economy: Warum der Trend zum gemeinsamen Nutzen Ökonomen ebenso begeistert wie Unternehmensgründer und Weltverbesserer

NETWORK

40 Kennen Sie die schon? Spannende Frauen und nützliche Verbände

44 Nicht verpassen: Termine und Events

ININHALTINHALT

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46 FAMOUS LAST WORDS & ABO

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NEWSNEWSNEWSWie man Paparazzi für eine gute Sache einspannen kann, zeigten kürzlich die „Spiderman“-Nach-wuchsstars Emma Stone, 25, und Andrew Garfi eld, 30. Auf der Straße in New York verbargen sie ihr Gesicht hinter Pappschildern mit Botschaft: „Wir brauchen die Aufmerksamkeit nicht, aber diese wunderbaren Organisa-

tionen schon“, stand darauf, und eine Liste mit Non-Govern-ment-Organisationen wie WWO, die weltweit Waisenkinder unterstützt. Man stelle sich den Aufmerksamkeitswert vor, den Barbara Schöneberger oder Til Schweiger hierzulande mit solchen Zetteln erreichen könnten!

ENGAGEMENT

NACHHALTIGAdidas hat sich in den

„Best Global Green Brands“ von Platz 15 auf

Platz 8 geschoben und ist damit das einzige

deutsche Unternehmen in der Spitzengruppe.

Der Agentur für Markenberatung „Interbrand“

(mit Filiale in Hamburg) zufolge hat Adidas

dies seiner Vierfach-Strategie zu verdanken:

Beschaffung und Entwicklung umweltfreundlicher

Materialien, Durchsetzung grundlegender

Arbeitnehmer- und Menschenrechte,

Reduzierung des Wasserverbrauchs sowie der

Umweltverschmutzung. Im Juli beugte sich Adidas

auch dem Druck von Greenpeace und teilte mit,

es werde bei 90 Prozent seiner Produkte keine

gewässerbelastenden Perfl uorcarbone (PFC) mehr

einsetzen, ab 2018 bei 99 Prozent.

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Hamburg gehört zu den lebenswertesten Städten weltweit. In der Beurteilung des britischen Maga-zins “The Economist” kam die Stadt in diesem Jahr auf Platz 14. In die Liste fl ießen dreißig Kriterien ein, Hamburg überzeugte u. a. durch sein Freizeit- und Kulturangebot, die Vielfalt und Dynamik des Arbeitsmarktes, die Bildungsmöglichkeiten und die

geringe Kriminalitätsrate. Hamburg gehört mit Platz 8 auch zu den Top Ten der Smart Cities Europas, für die der US-Klimaberater Boyd Cohen die innovativsten, umweltfreundlichsten und nachhaltigsten Städte aufl istet. www.hamburg-news.hamburg/de/

GLÜCK

einsetzen, ab 2018 bei 99 Prozent.

www.interbrand.com/de

Ten der Smart Cities Europas, für die der US-Klimaberater Boyd Cohen die innovativsten, umweltfreundlichsten und nachhaltigsten Städte die innovativsten, umweltfreundlichsten und nachhaltigsten Städte aufl istet. www.hamburg-news.hamburg/de/www.hamburg-news.hamburg/de/

VERTRAUENWeltweit sinkt das Vertrauen in die Führungsqualitäten des Topmanage-ments. Glaubten im Vorjahr 25 Prozent der Befragten an diese, sind es jetzt nur noch 22 Prozent, geht aus einer Umfrage der internationalen Kommunikationsagentur Ketchum hervor. Die gute Nachricht: Frauen haben ihre Vertrauenswürdigkeit seit 2013 gegenüber Männern deutlich verbessert, insbesondere im Punkt „offene, transparente Kommunikation“ (62 Prozent versus 38 Prozent). Ein schlechter Führungsstil hat unmittelbare Auswirkungen auf das Geschäft. 61 Prozent haben deswegen schon eine Firma boykottiert oder weniger von ihr gekauft. Befragt wurden im Januar 2014 mehr als 6500 Menschen aus 13 Industrienationen. www.ketchum.com/de/ketchum-publico-news

Hamburg gehört zu den lebenswertesten Städten weltweit. In der Beurteilung des britischen Maga-zins “The Economist” kam die Stadt in diesem Jahr auf Platz 14. In die Liste fl ießen dreißig Kriterien ein, Hamburg überzeugte u. a. durch sein Freizeit- und Kulturangebot, die Vielfalt und Dynamik des Arbeitsmarktes, die Bildungsmöglichkeiten und die

GUT ZU WISSEN

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NEWSFAIR: So viel gab jeder Deutsche im

Schnitt 2012 für Fairtrade-Waren aus.

Das Siegel steht für stabile Mindest-

preise, sichere Arbeitsbedingungen und

eine umweltschonende Anbauweise.

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NEWSEuro

NEWS Ticker+++ Nutzen statt wegwerfen200 000 Flaschen falsch etikettiertes Shampoo, eine Lkw-Ladung voll Windeln: Jedes Jahr landen in Deutsch-land Waren im Wert von sieben Milliarden Euro auf dem Müll. „Innatura“, ge-gründet 2013 in Köln von Juliane Kronen, bekommt solcheSachspenden von Unterneh-men geschenkt und verteilt sie weiter an gemeinnützige Orga-nisationen. www.innatura.org

+++ Handys recyceln Ihre Roh-stoffe sind selten und wertvoll. Wer mit der Rückgabe vom Handy zum Recycling doppelt Gutes tun will, schaut auf die Programme der Telefonunter-nehmen: Die Telekom spendet für jedes eingesandte Handy an die deutsche Umwelthilfe, E-Plusan den NABU und Vodafonean die Initiative Off-Road-Kids.

+++ Brustkrebs Weil Mär-chen Therapie sein können, hat der Verein „mamazone– Frauen und Forschung gegen Brustkrebs“ ein Hörbuch mit Mutmachmärchen heraus-gegeben. Prominente Frauenlesen die Texte. Zu be-stellen für 8 Euro unter: www.mutmachmaerchen.de

+++ Regenwald und Kaffee In den tropischen Regenwäldern Sumatras wächst hervorra-gender Kaffee – und dort leben die letzten Orang Utans. Das „Orang Utan Coffee Projekt“ fördert Bauern, die ihre Kaffee-plantagen ökologisch bewirt-schaften und auf die Rodung des Urwaldes verzichten, der Lebensraum der Primaten ist. www.orang-utan-coffee.com

+++ Lügen stresst Wer bei der Wahrheit bleibt, wird gesünder und stärkt seine Beziehungen zu anderen Menschen. Lügenhingegen ist chronischer Stresspur, weil Lügner Angst haben,entdeckt zu werden. Das beleg-ten Psychologen der «Universityof Notre Dame» in Indiana/USA.www.health.usnews.com

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Die Führungsebenen deutscher Unter-nehmen sind noch überwiegend von Män-nern dominiert. Der Flugzeughersteller Airbus hat nun verkündet, hierzulande den Frauenanteil erhöhen zu wollen. Bei den Führungskräften beträgt er zur Zeit 7,9 Prozent, mittelfristiges Ziel sind 20 Prozent. Durch Förderprogrammesoll auch der Anteil der Meisterinnen –derzeit nur 3 Prozent – gesteigertwerden. Eine wesentliche Vorausset-zung für mehr Frauen in Führung sieht Airbus darin, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern. Kita-Plätze und fl exible Arbeitszeitmodelle sollenEntlastung schaffen – natürlich auch für Väter.

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GLEICHBERECHT I GT

RESPEKTDie Top-Marken für Outdoorkleidung The North Face, Patagonia, Mammut, Jack Wolfskin und Vaude haben sich verpfl ichtet, keine Daunen von Gän-sen und Enten aus Stopfmast oder Lebendrupf zu verarbeiten. „Wir wer-den die Firmen dabei unterstützen, sichere und transparente Rückver-folgungssysteme für Daunen zu schaffen, um so die Tierquälerei aus der gesamten Produktionskette zu verbannen“, so Gabriel Paun, Kam-pagnendirektor von „Vier Pfoten“. Die Tierschutzorganisation hat die Initia-tive gestartet, sie veröffentlicht auch Positivlisten für ethisch handelnde Gefl ügelproduzenten.www.vier-pfoten.de/kampagnen/nutztiere/gaense-enten/infolisten

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IM GESPRACH

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Was macht Objekte zu etwas Besonderem, warum entsteht ihr Wert erst im Kopf des Käufers und wie können Unternehmen ihren Produkten eine Aura

verleihen? Ein Gespräch mit Innovations-Guru Mario Pricken. von Angela Oelckers

Die DNA des Begehrens

WERTVOLLE DINGE HABEN EINE BIOGRAFIE

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Herr Pricken, warum schätzen die Menschen eine Uhr von Patek Philippe mehr als eine von Swatch? Die Zeit zeigen ja beide exakt.

Oh, das hat so viele Dimensionen, wo soll ich beginnen? Ihre Frage enthält schon einen Grund: Namen. Namen sind Mar-ken – und sie sind Orden, die wir uns ans Revers heften und die unserer Umgebung sagen: Wo möchte ich dazu gehören, was habe ich erreicht und für welches Weltbild stehe ich? Ich stelle fest, dass Brand Mana-ger ganz elektrisiert sind davon, was man mit einer Marke alles erreichen kann. Das Produkt muss gar nicht so werthaltig sein – wenn man eine stark aufgeladene Marke als Logo draufklebt, macht das einen Rie-sensprung und der Manager kann seine Margen maximieren. Bei den Parfums der Luxusmarken ist das so.

Was macht dann ein wirklich werthaltiges Objekt aus?

Es gibt eine wunderbar einfache Defi ni-tion: Es ist eines, das es wert ist, repariert zu werden. Das werfen Sie nicht weg. Sie werfen nur weg, was keine Geschichte, keine Persönlichkeit hat, was austauschbar ist. Zur tatsächlichen Werthaltigkeit gehört außerdem: wie lang hält es, kann es wei-tergegeben werden, hat es eine Geschich-te, hat es der Welt geschadet oder genutzt?

Ich habe in vierjähriger Arbeit mehr als 300 Objekte aus Wirtschaft, Kunst und Religion durchleuchtet und insgesamt acht Gruppen mit 80 Parametern isoliert, die sich in wechselnder Kombination in allem Kostbaren wiederfi nden. Zum Bei-spiel Einzigartigkeit: Im Produkt stecken vielleicht schwer zu gewin-nende Materialien oder aufwendige Handarbeit, oder es hat einer be-rühmten Persön-lichkeit gehört.

Das sind also authentische Eigen-schaften, die man nicht fi ngieren kann?

Ganz genau. Authentische Produkte besitzen eine authentische Biografi e – von der Geburt bis zum Tod, also von der ersten Idee bis zur Entsorgung. Sie lässt sich mit der herausragender Menschen wie Charlie Chaplin, Coco Chanel oder John F. Kennedyvergleichen: Sie sind mutig, unverwechsel-bar, sie haben Neuland betreten und Men-schen fasziniert. Wertvolle Produkte sind solche Persönlichkeiten, mit denen wir uns gerne umgeben und deren Glanz auf uns abstrahlt.

Kein Objekt dieser Welt kann alle achtzig Parameter erfüllen. Wie viele braucht es, um in die Spitzengruppe vorzustoßen?

Ich glaube nicht einmal, dass es viele sein müssen. Aber in einem bin ich mir sicher: Man muss die Nummer Eins sein. Wenn der Parameter zum Beispiel Sortenreinheit ist, ist das nur von Vorteil, wenn man nicht Nummer Zwei oder Zwanzig ist, sondern Nummer Eins. Wenn ein Objekt viele Para-meter enthält, aber in keinem der Beste ist, wird es nicht wertvoll sein. Die Regel heißt: Das Wertvolle führt. Es folgt nicht.

Also kann Mainstream nicht wirklich wertvoll sein?

Eher nicht. Massenprodukte müssen per-manenten Werbedruck erzeugen, damit wir sie überhaupt wahrnehmen. Sie versuchen vielleicht, mit vorübergehenden Zugangs-beschränkungen ihren Wert zu steigern, aber das ändert nicht wirklich etwas. Was etwas ändert, ist das massenhafte Begeh-ren: Je mehr Menschen durch ihr Begeh-ren die Wertbehauptung eines Produktes, das sie gar nicht bekommen können, bestä-tigen, desto kostbarer wird es. Schauen Sie sich die ‚Mona Lisa’ an oder Rolls Royce. Außerdem habe ich festgestellt: Wertvolle Dinge wachsen langsam. Das kann man nicht mit einer kurzen, krachenden Ein-führungskampagne erzwingen, das wäre ein Strohfeuer. >Fo

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Mario PrickenDer Österreicher

berät seit fast 18 Jahren internationale

Unternehmen im Bereich Kreativitätsstrategien

und Innovation. Mit der Fraunhofer-Gesellschaft

Deutschland entwickelte er neue Innovationsprozesse

für Forscher und Ingenieure, er unterrichtet

an der Universität für angewandte Kunst in Wien

und schreibt Bücher. www.mariopricken.com

„Produkte entstehen im Unternehmen, Werte im Kopf!“

Also kann Mainstream nicht wirklich wertvoll sein?

manenten Werbedruck erzeugen, damit wir sie überhaupt wahrnehmen. Sie versuchen vielleicht, mit vorübergehenden Zugangs-beschränkungen ihren Wert zu steigern,

Edle Aura:

Armband von Tamara

Comolli, Stiefel von

Vicente Sahuc

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IM GESPRACH

Muss ein Produkt das Beste weltweit sein oder haben Kleine eine Chance?

In Europa ist es so, dass Reiche eher verstecken möchten, dass sie wohlhabend sind. Ihre Produkte haben oft nicht mal ein Logo. Das Spannende an solchen Codes ist, dass sie nur für Insider, für Gleichgesinntefunktionieren und außerhalb gar keine Wirkung erzielen wollen: Die Zusammen-gehörigkeit stiftet den Wert. Daher können in der Alten Welt auch kleine, regionale Handwerksbetriebe sehr erfolgreich sein. Der neureiche Konsument aber, der welt-weit mit seinem Besitz zeigen will, was er in seinem Leben erreicht hat, der braucht auch eine weltweit funktionierende Marke.

Diese kleinen Handwerksbetriebe werden seit einigen Jahren von den großen Luxuskonzernen aufgekauft – und sind dann, wie ich fi nde, weniger authentisch.

Ja, leider. Denn sie stehen sofort unter dem Zwang des quartalsweisen Wachs-tums. Sie geben sich furchtbar Mühe, ihre industrialisierte Produktionsweise wie eine Manufaktur wirken zu lassen, aber in der Regel verschwindet eine authen-tische Dimension. Wo ist die Seele dieser Unternehmen geblieben? Dieses kurzfristi-ge Denken, dieses schnelle Ausschlachtendurch den Werbedruck wird von den Menschen aber durchschaut. Wert denkt nicht in Quartalen, sondern in Generationen.Man muss den Kunden glücklich machen, nicht die Bilanz.

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„Die Aura des Wertvollen” (Publicis Publishing, 39,90 Euro) ist ein Ratgeber für kreative Denker in Produktentwicklung, Marketing, Design, Events oder Kunst. Und es ist Lesestoff für Menschen, die wertvolle Dinge schätzen und die verstehen wollen, was diese Dinge zu etwas Besonderem macht.

Dann sind Konzernstrukturen ein Risiko für eine authentische Biografi e?

Auf jeden Fall. Die Leute wollen wissen, woher ihre Produkte kommen und unter welchen Umständen sie entstanden sind. Bis vor ein paar Jahren konnte sich ein Unternehmen noch mit Halbwahrheitendurchmogeln. Aber im omnipräsenten In-ternet gibt es keine Geheimnisse mehr, mit wenigen Klicks fi ndet ja jeder heraus, ob eine Marke ehrlich agiert oder nicht. Und wenn die Armbanduhr nicht aus der Manufaktur im Jura kommt, sondern aus einer Fabrik in Asien, dann fl iegt das dem Unternehmen schnell als Shitstorm um die Ohren. Transparenz ist zu einem der wichtigsten Werte in der Kommunikations-wirtschaft geworden, und das ist gut so.

Eine der Dimensionen, die Sie beschrei-ben, ist der ‚Einzigartige Makel’. Was meinen Sie damit – die Blaue Mauritius, die ein Fehldruck ist?

Eigentlich geht es bei allen 80 Parame-tern darum: um die Abweichung von der Norm! Wenn Sie führen wollen und nicht folgen, dann müssen Sie anders sein. In einem gewissen Kontext kann ein Fehler sogar positiv wirken. Es gab zum Beispiel einen Sportwagen, der dermaßen dumm zu schalten war, dass man ihn eigentlich kaum fahren konnte. Das war plötzlich ein Grundwesenszug, für den sich eine Insi-der-Gruppe fand, die genau darauf schwor. Es kann sich also im Laufe der Zeit etwas Liebenswertes entwickeln, das dann ein Alleinstellungsmerkmal ist. Massenware versucht Individualität zu imitieren, indem sie Produkten einen ‚vintage’-Look gibt.

Wie sieht es aus mit dem Parameter ‚Zeit‘, den kann man ja nicht imitieren?

Es gibt natürlich Objekte, die ihren Wert gewinnen, weil in ihnen so viele Jahre Forschung stecken. Oder Erfahrung oder Tradition. Aber wenn ein tolles Mountain-bike mit innovativer Technik zum Laden-hüter wird, weil es andere, noch innova-tivere Bikes gibt, dann ist der investierte Aufwand plötzlich verpufft. Wie viel etwas wert ist, bestimmt nicht das Objekt – das entsteht immer im Kopf des Konsumenten!

Also macht es Sinn, sich bereits bei der Produktentwicklung Gedanken zu machen, wie man den Wert schafft und vermarktet?

Aber ja, das ist der wichtigste Leitsatz. Das Marketing muss gleich am Anfang mit dabei sein und an der Biografi e arbeiten.

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Ihr Buch ist auch ein Arbeitstool, es bietet einen „4-D-Innovationsprozess“ an. Was ist das?

Schauen Sie, mit der Begehrlichkeit von Objekten ist es ja ein bisschen wie mit dem Verlieben: Wir sehen etwas in einem Men-schen, was andere nicht erkennen können. Und wenn Sie sich in eine besondere Uhr, ein elegantes Kleid, ein schönes Auto ver-gucken, dann sind die wie von einer Aura umgeben. In dem 4-D-Innovationsprozess geht es darum, einem Objekt genau diese vierte Dimension zu geben. Meine 80 Fak-toren sind wunderbare Instrumente, um eine Biografi e zu schreiben, die mit Wert anreichert.

Vermutlich funktioniert es aber nicht, sich ein paar der 80 Parameter und Beispiele herauszupicken und zu kopieren, oder?

Es nützt nichts, einen alten Erfolg mit neuer Farbe anzustreichen. Wie gesagt, Wert folgt nicht, er führt. Sie müssen also das Grundmuster nutzen, brechen und auf wirklich innovative Weise neu aufl aden, um Bedeutsamkeit zu schaffen. Das bedarf schon eines gewissen Mutes zum Risiko.

Die Parameter, die Wert schaffen sollen, müssen für den gesamten Lebenszyklus des Produktes angewendet werden. Wenn es um Reinheit geht, dann ist es nicht nur sauber gefertigt, vielleicht ist auch der Herstellungsort besonders rein oder die Verpackung.

Welche Dinge sind denn für Sie persönlich besonders wertvoll?

Instrumente! Ich besitze zum Beispiel eine Fender-Gitarre aus dem Jahr 1967. Einerseits ist der Marktwert dieses Son-dermodells in der letzten Zeit ziemlich gestiegen, andererseits hat sie eine ganz persönliche Geschichte, die mir sehr viel bedeutet. Wenn ich ein Instrument kaufe, ist damit bei mir eine Zeit des Suchens, Wählens, Sparens verbunden. Wir haben in den vergangenen Jahrzehnten ja alle total verlernt, auf etwas zu sparen! Alles muss überall und sofort verfügbar sein. Für mich aber macht die Wartezeit das gefundene Objekt schließlich besonders wertvoll. (

Fette Beute Mit der Ausstellung „Fette Beute. Reichtum zeigen“ widmet sich das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MKG) der Darstellung von Reichtum und der Selbstdarstellung von Reichen in der Fotografi e und den Massenmedien. Bis 11. Januar 2015, www.mkg-hamburg.de. Katalog: Kerber Verlag, 200 Seiten, 24,90 Euro im Museumsshop

Die neue Studie der schweizerischen GDI Gottlieb Duttweiler Institute ergründet, was uns in Zukunft lieb und teuer sein wird.

AUSZEIT STATT AUTO: DER LUXUSMARKT VON MORGEN?In wirtschaftlich aufstrebenden Ländern wie China, Indien oder Brasilien sehnt sich eine aufstrebende, kaufkräftige Mittelschicht nach wie vor nach klassischen Luxusgütern, die vor allem teuer, exklusiv, glänzend und mit sichtbarem Loge erscheinen müssen. Doch im Westen diagnostiziert die Studie einen Paradigmen-wechsel. „Gefragt sind weniger materielle Konsumprodukte als essentielle Erfahrungen, Zeit und Sinn-Erlebnisse“, sagt Autorin Martina Kühne. Man wünscht sich Zeit mit Freunden und Familie, für seine Gesundheit oder die Nähe zur Natur. Paradoxerweise gehört Verzicht zum neuen Luxus: Statt ‚Ich kann mir das leisten’ heißt es bei den Vermögenden heute ‚Ich leiste mir, darauf zu ver-zichten’. „Der Trend“, so Martina Kühne, „geht von der Verschwen-dung zur ‚Verschlichterung’“.Die GDI-Studie untersucht, wie sich das Luxus-Verständnis verändert, was diese Entwicklung antreibt, wo neue Produkte und Services entstehen, sich neue Märkte bilden und wie sich Unternehmen dafür positionieren müssen. „Der nächste Luxus“, zu bestellen für ca. 95 Euro unter www.gdi.ch/luxus

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Schön und gut (v. l.): Armreifen von Hermès, Couturekleid von Chanel, „Trinity“-Ring von Cartier, der auf 77 Exemplare limitierte „One77“ von Aston Martin

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GLOBAL

Die nach 1980 Geborenen nutzen ihren demografi schen Vorteil und fordern eine Veränderung der Arbeitswelt: mehr Sinn und Zeitfl exibilität, Führen mit Werten. Zum Nutzen

aller, wie sie erklären. Um Talente an sich zu binden, werden sich Unternehmen darauf einstellen müssen. Aber wie?

von Angela Oelckers

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eine Situation, wo es auf eine Top-Stellen-ausschreibung vielleicht keine einzige Be-werbung gibt.“

Ein bedrohliches Szenario, für das dringend Strategien gesucht werden – und zwar in allen westlichen Industrie-nationen. Auf Englisch „Generation Why“ ausgesprochen, steht der Begriff für die Sinnsuche und das Alles-Hinterfragen, die für diese jungen Beschäftigten typisch sind. Deren Eltern haben sich noch zu Sklaven ihres Jobs gemacht und Burn-out oder ge-scheiterte Ehen als Konsequenz vorgelebt. Die GenYs wurden von klein auf mit Auf-merksamkeit und Aufmunterung gepam-pert und sind es gewohnt, stets die Wahl zu haben. Groß geworden in der Feedback-Kultur der Social Networks erwarten sie, gelobt und auf Augenhöhe einbezogen zu werden. Als „faule Narzissten, die noch bei Mama und Papa wohnen“, schmähte sie das US-Magazin „Time“ vor kurzem in einer Titelgeschichte.

Die „GenYs“ widersprechen „Wir wollen arbeiten. Nur anders. Mehr im Einklang

S ie sind der Alptraum vieler Personal-chefs: Auf Karriere haben sie scheinbar keine Lust, statt dessen erwarten sie Sinn, Spaß und mehr

Zeit für Privates. Schon im Bewerbungs-gespräch erkundigen sie sich nach Sabbati-cal und fl exibler Arbeitszeit.

Die Rede ist von der Generation Y, den nach 1980 geborenen jungen Erwachsenen.Keine Altersgruppe wird derzeit so nervös erforscht wie die der Digital Natives, Mill-ennials und Maybe’s, wie sie auch heißen. Vor allem Unternehmen wollen wissen, wie die „GenY“ tickt, denn angesichts von Fach-kräftemangel und geburtenschwachenJahrgängen suchen sie verzweifelt nach gut ausgebildetem Nachwuchs und Kandida-ten für Führungsaufgaben. „Die Machtver-hältnisse zwischen Unternehmen und Mit-arbeitern verändern sich“, so Sven GáborJanszky vom Human Resources Dienst-leister Haufe in Freiburg, der gerade „Das Recruiting Dilemma“ publiziert hat. „Bei jedem gut ausgebildeten Menschen wird der Headhunter künftig zweimal in der Woche klingeln. Bis 2025 kommen wir in

GLÜCK SCHLÄGT GELDDIE „GENERATION Y“ REVOLUTIONIERT DEN ARBEITSMARKT

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mit unseren Bedürfnissen“, schreibt die Journalistin Kerstin Bund, 31, in ihrem im März veröffentlichten Buch „Glück schlägt Geld“, in dem sie sehr lesenswert ihre Altersgruppe erklärt. „Was Glück stiftet, kostet nicht einmal Geld: Herr über die eigene Zeit sein. Selbstbestimmung ist das Statussymbol meiner Generation.“ Dass dieses Streben nicht unbedingt im Gegen-satz zu Tugenden wir Fleiß und Ehrgeiz steht, zeigt die jüngste Shell-Jugendstudie, der zufolge die Leistungsbereitschaft unter den Zwölf- bis 25-Jährigen die höchste ist, die je gemessen wurde.

„Die jungen Menschen suchen durch-aus die Herausforderung“, bestätigt Audi- Personalvorstand Thomas Sigi, 49, im Gespräch mit dem „Spiegel“. Er ließ die Ypsiloner bei Audi – das ist fast je-der Fünfte – befragen und fand: „Das Arbeiten an Sachthemen ist ihnen oft wich-tiger als Personalverantwortung.“ Auch der schwäbische Bosch-Konzern hat das beobachtet und fördert seit einigen Jah-ren die sogenannten Fachkarrieren, genau wie EON, SAP oder Carl Zeiss. Ingenieure mit Leidenschaft für Technik können sich entwickeln, ohne mit jeder Hierarchie- stufe mehr Mitarbeiter führen und mehr Ma-nagement-Bürokratie ertragen zu müssen.

Employer Branding ist das Zauberwort der Zukunft. Die Bonner Agentur „AoN“ untersuchte die „Human Resources Future Trends“ und zeigt, dass zwischen Bewer-bern und Unternehmen eine markante Lücke klafft, wenn es darum geht, die wichtigsten Kriterien für wechselseitige Attraktivität zu benennen. Während letz-

tere auf Platz 1 „Belastbarkeit“ erwarten, empfanden sich nur 20 Prozent der High Potential Studierenden tatsächlich als be-lastbar. Um ihre Talente im Unternehmen nutzen zu können, empfiehlt AoN, die Stellenbeschreibungen zu überdenken, Mentoring-Programme einzusetzen, die die Jobeinsteiger unterstützen, und Mög-lichkeiten selbstbestimmten Arbeitens zu schaffen. Doch auch hier ist die Lücke rie-sig: 44 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, solche Möglichkeiten noch nie diskutiert zu haben.

Hat ein Unternehmen es trotzdem ge-schafft, Talente anzuziehen und einzustellen, gilt es fürderhin, ein Abwandern der >

Das Buch der Journalistin Kerstin Bund (31) über die Generation Y wurde für den Deutschen Wirtschafts-buchpreis nominiert

„Wir wollen arbeiten. Nur anders. Mehr im Einklang mit unseren Bedürfnissen.“

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nicht mehr protokollarisch geführt wer-den“, prophezeit Torsten Bittlingmaier, der das Talentmanagement der Telekom leitet, im Gespräch mit dem „Spiegel“. „Die Füh-rungskraft von morgen muss eher Identität stiften als Ziele vorgeben, muss Coach sein und nicht nur Chef, muss begeistern statt anordnen.“ Sie muss also mit Werten füh-ren und darin selbst Vorbild sein. Bislang halten nur 35 Prozent der von AoN befrag-ten Unternehmen Ehrlichkeit und Authen-tizität für wichtig bei einer Führungskraft. Das wird sich ändern müssen, denn in der Generation Y geben 73 Prozent an, die-se Soft-Skills seien sogar die wichtigsten Eigenschaften.

Die Ansprüche der Ypsiloner mögen manchen Personalern sauer aufstoßen. Doch wer konkurrenzfähig bleiben will, dem bleibt nichts anderes übrig, als sich um diese talentierten jungen Beschäftigten zu bemühen. Gelingt ihnen das, verbes-sern sie gleichzeitig auch das Engagement älterer Mitarbeiter. Denn jeder sechste Beschäftigte in Deutschland hat inner-lich gekündigt, 67 Prozent machen Dienst nach Vorschrift. Das geht aus dem aktuel-len „Engagement Index“ hervor, den das Meinungsforschungsinstitut Gallup veröf-fentlicht hat. Und so wirbt Kerstin Bund: „Meine Generation kämpft also nicht für sich. Sie kämpft für eine Kultur, die allen nützt!“ (

GLOBAL

Kreativen und Klugen in Patchwork- karrieren oder „Start-up“-Eigengründun-gen zu verhindern. Als eine Art Schutz-impfung gegen ungewollte Fluktuation wirkt hier die emotionale Mitarbeiterbin-dung. Für Wolfgang Witte, 64, der ein IT-Unternehmen leitet und im Vorstand des Demographie Netzwerk ddn sitzt, gehören Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie Work-Life-Balance zu den Essentials. In seiner Firma hat er Begriffe neu definiert: „Familie hat, wer für einen anderen Men-schen Verantwortung trägt. Wenn ein Single einen Angehörigen pflegt, kann er folglich die Vorzüge unseres familienfreundlichen Unternehmens beanspruchen.“

Digtal Natives sehen zudem nicht ein, warum sie für das „Stuhlwarmhalten“ be-zahlt werden sollten statt für ihre Kreati-vität und Effizienz. „Was spricht dagegen, nur zu Meetings ins Büro zu kommen, wenn sich die Arbeit zu Hause schneller erledigen lässt?“ so Kerstin Bund. Microsoft Deutschland zum Beispiel hat die Büro-Anwesenheitspflicht komplett abge-schafft und durch den “Vertrauensarbeits-ort” ersetzt. Damit das Persönliche nicht zu kurz kommt, gibt es Präsenzpflicht bei Teamtreffen und Mitarbeitergesprächen. Das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) hat über flexible Arbeitsbedingungen ge-forscht und gefunden, dass Unternehmen, die darauf setzen, im Schnitt 11 bis 14 Pro-zent mehr neue oder verbesserte Produkte auf den Markt bringen.

Die mit Social Media aufgewachsene Generation Y sucht vor allem eine neue Führungskultur, ohne die sie sich nicht an ein Unternehmen binden mag. „Künftig wird es weniger Hierarchien geben und mehr kleine Einheiten, die oft virtuell und

www.demographie-netzwerk.deIn dem gemeinnützigen Netzwerk haben sich rund 400 Unternehmen und Institutionen mit Personalverantwortung für über zwei Millionen Beschäftigte zusammengeschlossen, um den demographischen Wandel aktiv zu gestalten.

www.recruitinggenerationy.comGuter Blog mit Studien, Artikeln, Videos, Einsichten über die Generation Y, ihre Bedeutung für die Arbeitswelt, das Recruiting und (Personal-) Marketing der Millennials. Autor Christoph Fellinger befasst sich beruflich mit Employer Branding, Personalmarketing und Recruiting.

www.inqa.de Die Initiative „Neue Qualität der Arbeit“, als unabhängige Plattform 2002 gegründet, vernetzt Vertreter von Bund, Ländern, Verbänden und Institutionen der Wirtschaft, Gewerkschaften, der Bundesagentur für Arbeit, Unternehmen, Sozialversicherungsträgern und Stiftungen.

WEBTIPPS

Buch-TippsKerstin Bund: „Glück schlägt

Geld. Generation Y – Was wir wirklich wollen“, 200 Seiten,

Murmann Verlag 2014, ca. 20 Euro

Christoph Giese, Lena Schiller Clausen: „New Business Order“,

316 Seiten, Carl Hanser Verlag 2014, ca. 20 Euro

Ursula Kosser: „Ohne uns – die Generation Y“, 190 Seiten,

DuMont Verlag 2014, ca. 20 Euro

Philipp Riederle: „Wer wir sind und was wir wollen – Ein

Digital Native erklärt seine Generation“, 272 Seiten, Knaur

Verlag 2013, ca. 13 Euro

Sven Gábor Janszky: „Das Recruiting Dilemma“, Hauffe 2014, 222 Seiten, ca. 25 Euro

Andreas Dahlmanns: „Generation Y und

Personalmanagement“, R.Hampp Verlag 2013, Reihe

„Praxisorientierte Personal- und Organisationsforschung“,

ca. 20 Euro

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HANDELSKAMMERHANDELSKAMMER

Wer nicht rechtzeitig zur Jubiläumsfeier kam, hatte das Nachsehen. Schon lange vor dem offiziellen Beginn standen die Gäste Schlange, um Corinna Nienstedt persönlich zum 25. Dienstjubiläum zu gratulieren. Als erste Frau in der Geschäftsführung der Handelskammer Hamburg hat sie sich längst in dieser Männerdomäne durchgesetzt und mehr noch: Sie lässt sich von den männlichen Kollegen nicht so schnell die Butter vom Brot nehmen, sondern arbeitet einfach noch schlagkräftiger, zielstrebiger und strukturierter.Zielstrebigkeit gehörte schon immer zu ihren Stärken: So schaffte es Corinna Nienstedt damals auch an die berühmte französische Hochschule École Nationale d‘Administration (ENA), an der die Elite Frankreichs studiert. Nach einem Jahr in französischen Verwaltungen zog es sie allerdings zurück in den Norden. Die Handelskammer suchte jemanden, der fließend Französisch spricht. Zielstrebig ging es auch hier weiter – immer weiter nach oben. Heute ist sie Leiterin für den Bereich Internationales und eine der Geschäftsführerinnen, von denen es mittlerweile zwei weitere gibt. Eines ihrer vielen Verdienste. Schließlich setzt sich Corinna Nienstedt vor allem für Frauen in Führung ein und hat auch die altehrwürdige

Handelskammer von den weiblichen Qualitäten überzeugt. Wie stolz Handelskammer, Partner und Freunde der engagierten Frau sind, zeigte der volle Albert-Schäfer-Saal, der zum Jubiläum aus allen Nähten platzte. Übrigens: Corinna Nienstedt wurde mit dem Nationalen Verdienstorden der Französischen Republik ausgezeichnet und ist Ritterin des Nationalen Verdienstordens der Republik Frankreich.

Corinna Nienstedt feierte ihr 25. Dienstjubiläum

Wir gratulieren!

Manfred Herford, Corinna Nienstedt,

Norbert Kremeyer und Marie Herford (v.l.n.r.)

Heike Fölster

Dr. Hanspeter Vogel, Dr. Siegfried Schöne, Dr. Klaus Harbs, Dr. Peter Cordes und Birgit Albers (v.l.n.r.)

Nathalie Mouillot Prof. Dr. h.c. Christa Randzio-Plath

Christian Schümann, Prof. Dr. Hans-Jörg Schmidt-Trenz, Frank Horch, Dr. Hanno

Stöcker, Kolja Harders, Rainer Schöndube und Tamara Kitain (v.l.n.r.)

Prof. Dr. Hans-Jörg Schmidt-Trenz

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DIE GUTE IDEE

In Deutschland war sie die erste ihrer Art. Im Februar 2014 eröffnete Marie Delaperrière in Kiel ihr Geschäft namens „Unverpackt – lose, nach-

haltig, gut“. Die Idee dahinter ist genial simpel: Alle Produkte werden in eigenen, mitgebrachten Verpackungen vor Ort abge-füllt und erworben. Man nehme beispiels-weise die leere Waschmittelflasche und befülle sie einfach neu. Wer keine eigenen Verpackungen hat, kann Glasbehältnisse vor Ort erwerben und immer wieder ver-wenden. „Das spart Müll und Geld“, sagt Marie Delaperrière. „Und wir verschwen-den weniger Lebensmittel, da wir diese in individuellen Mengen einkaufen.“

Kaffee, Getreide, Frühstücksflocken, Süßwaren, Gewürze, Shampoo, Öle und Wasch- und Spülmittel – das Angebot an losen Waren, aufbewahrt in den durchsich-tigen Spendern in dunklen Holzregalen, ist

Ihr Ziel ist ehrgeizig: Marie Delaperrière will unser Konsumverhalten nachhaltig verändern und den täglichen Einkauf revolutionieren. Und das allein mit einer cleveren Idee und einem kleinen Geschäft namens „Unverpackt“. Doch der Verbraucher, so Marie, ist ein Gewohnheitstier. Für die Unternehmerin naht jetzt die Zeit der Entscheidungen. von Regina Schmidt

Einkaufen ohne Verpackungen

TANTE EMMAS COMEBACK

vielfältig. Auch frisches Obst und Gemüse stehen zum Verkauf. „Die Idee zu „Unver-packt“ kam mir bei der Lektüre des Buches „Zero Waste Home“ von Bea Johnson“, erzählt Marie. „Und dann begann ich zu forschen, wo es diese verpackungs- freien Läden gab: in den USA, in Canada, in England. Den in London habe ich mir angeschaut. Und dann 2013 mit der Pla-nung meines eigenen Geschäfts begon-nen.“ 100 000 Euro hat sie investiert in den Laden – alleine, ohne Fördergelder oder Kredite.

Maries Ziel ist es, dass der gesamte tägliche Einkauf einer Familie bei „Unverpackt“ getätigt werden kann. Was auf den ersten Blick wie ein nostalgischer Tante Emma Laden anmutet, soll sich zu einem effizienten Umschlagplatz für Lebensmittel und Haushaltswaren ent- wickeln. Das fordert Innovationen vor

Marie Delaperrière (41) Die „Unverpackt“-Gründerin war zuvor Projektmanagerin in einem internationalen Unternehmen. 2002 zog die Französin mit Mann und Kindern nach Deutschland, kündigte 2013 ihren Job und machte sich Anfang des Jahres selbstständig. www.unverpackt-kiel.de

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allem im Bereich der frischen Waren. An einem System für den Verkauf von Mol-kereiprodukten arbeitet Marie bereits. Sie steht in ständigem Austausch mit der Le-bensmittelbehörde. Ihre Geschäftsidee ist derartig neu, dass sie auch die deutschen Behörden immer wieder vor Herausfor-derungen stellt. Unverpacktes verkaufen – wie setzt man das um, den strengen ge-setzlichen Vorgaben entsprechend? Die 41-jährige Französin, die seit 2002 mit ih-rer Familie in Deutschland lebt, ist eine Debütantin auf diesem Gebiet, sie recher-chiert ständig spezielle Spendersysteme, die vor Sprühfeuchtigkeit schützen und die sie dann der Lebensmittelbehörde prä-sentiert. „Die sind sehr offen dort“, betont Marie, „Es wird ja oft über Behörden ge-schimpft, aber sie unterstützen mich wirk-lich sehr“. Ihre Arbeit setzt dennoch einen missionarischen Willen voraus, Tatkraft und Energie. Rund 60 Stunden umfasst Maries Arbeitswoche derzeit. Mit ihrem Mann Marc hat sie drei Kinder im Alter zwischen fünf und zehn Jahren. Diesen Job und die Familie zusammenzubringen, das ist eine Mammutaufgabe. Aber Marie ist ein beharrlicher Charakter.

Inzwischen gibt es in Deutschland meh-rere Geschäfte nach dem Kieler Vorbild. In Bonn eröffnete im Mai der Lebensmit-telhändler „Freikost“. In Berlin ging am 13. September „Original Unverpackt“ an den Start. Finanziert wurde dieses Unter-nehmen durch eine groß angelegte Crowd-funding-Aktion. Das sorgte für reichlich PR und mediale Aufmerksamkeit. Die Idee wird populärer, doch die einzelnen Unter-nehmen kooperieren nicht miteinander. „Wir haben zwar alle das gleiche Ziel“, sagt die dreifache Mutter. „aber wir fol-gen unterschiedlichen Wegen. Und haben wohl alle Angst, unser ‚Baby’ herzugeben.“ Maries Weg ist ein sehr idealistischer. Ihr geht es um die Inhalte. Um „dieses gute Gefühl, wenn ich nach dem Einkauf nicht im Müll versinke“, sagt sie. „Wir müssen raus aus diesem Überkonsum.“ 2013 ge-wann sie mit ihrer Geschäftsidee den Son-derpreis des Alumni Gründercups in Kiel.

Doch jetzt, nach all diesen kleinen Er-folgen, steht die Unternehmerin an einem

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Scheideweg. Mediale und gesellschaftliche Anerkennung ist das eine; aber was, wenn der Verbraucher einfach nicht mitzieht und die Bilanzen nicht stimmen? Circa 50 Kun-den besuchen täglich Marie DelaperrièresGeschäft. Laut ihres ursprünglichen Busi-nessplans sollten es 100 sein. „Viele Leute schwärmen von der Idee, aber sie kaufen einfach nicht hier ein“, sagt sie. „Es ist einfach unglaublich schwer, an die Ver-braucher und an ihr Verhalten heranzu-kommen! Diese Bequemlichkeit zu durch-brechen. Offensichtlich braucht es viel mehr Zeit, als ich dachte, damit sich der Gedanke des verpackungsfreien Einkaufs wirklich durchsetzt.“ >

Mehr Unverpacktes: www.freikost.de www.original-unverpackt.de

MüllbergRund 250 Millionen Tonnen Kunststoffprodukte werden weltweit pro Jahr produziert, ein Drittel davon wird in Verpackungen und Wegwerf-artikel verarbeitet. www.going-green.info

Web-TippsDie US-Autorin undAnti-Müll-Aktivistin Bea Johnson unterhält einen sehr informativen Blog mit Tipps und Anregungen zur Müllvermeidung im Alltag. www.zerowastehome.blogspot.de

Das Online-Portal Utopia setzt auf neue Maßstäbe im Umgang mit Rohstoffen und gibt gute Anregungen in Sachen Müllvermeidung. www.utopia.de

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Mehr über Marie Delaperrière unter www.unverpackt-kiel.de

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„Mit dieser Geschäftsidee habe ich den

Zeitnerv getroffen.“

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Wer Unverpacktes verkauft, braucht einen langen Atem – und ein vielfältiges Angebot – um den Kunden zu binden. Um mehr Waren anbieten und günstiger große Chargen einkaufen zu können, will Marie Delaperrière expandieren. Seit März hat sie bereits in Kiel einen zweiten Laden an-gemietet. Das Logo „unverpackt“ prangt bereits am Fenster – doch eröffnen kann sie ihn noch nicht. Es fehlt ihr einfach an Investitionskraft. „Ich habe bisher alles alleine geschafft“, sagt sie, „aber jetzt feh-len mir die finanziellen Mittel, jetzt schaf-fe ich es nicht mehr.“ Das Konzept hinter „unverpackt“ ist nicht billig. Alleine die

Ladenausstattung mit den maßgefertigten Regalen und Spendern ist ein hoher Kos-tenfaktor. Hinzu kommen die Personal- kosten. Circa 70 000 Euro müsste sie in einen zweiten Laden investieren. Marie Delaperrière ist, neben zwei Teilzeit-Ver-käufern, die einzige Vollzeitkraft. Mit die-ser Personalstärke kann sie keinen zwei-ten Laden betreiben. Jetzt, Ende 2014, ist für die 41-jährige Unternehmerin die Zeit des Rechnens, die Zeit der Entscheidung angebrochen. Sie ist auf der Suche nach Partnern und Investoren. „Ich muss der-zeit einfach schauen, was geht“, fasst sie zusammen, „größer werden oder mich auf ein Geschäft konzentrieren. Ich möch-te und werde weitermachen. Denn eines weiß ich genau: Mit dieser Geschäftsidee habe ich den Nerv der Zeit getroffen.“ (

DIE GUTE IDEE

Mehr Web-Tipps Hier finden sich Tipps

zum Thema Upcycling, also zu Wiederverwendung

und Weiterverarbeitung von Materialien.

www.fuereinebesserewelt.info

Der Filmemacher Valentin Thurn drehte mit „Taste the

waste“ einen eindrucksvollen Dokumentarfilm über das Thema Müll und

Müllvermeidung. www.tastethewaste.com

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SÜSSES GOLDSie gilt als Königin der Kakaowelt: die Praline.Zart schmelzend auf der Zunge verführt sie unsere Sinne. Ein Moment der Ruhe und des Innehaltens. Doch genauso sinnlich wie der Genuss einer Praline ist auch schon die Her-stellung. Wer einmal selbst erleben will, wie aus der bitteren Kakaobohne süßes Gold wird, ist im Chocoversum by Hachez perfekt aufge-hoben. Hier können Besucher sich selbst ein-mal als Chocolatier versuchen und mehr über die Hohe Kunst der Pralinenherstellung er-fahren. Eine süße Verführung, auch für immer mehr Firmen: Sie buchen die Pralinenkurse als himmlische Teambuilding-Maßnahme.

Ob Anfänger oder Fortgeschrittener – klar ist: Die eigene Phantasie ist das beste Rezept. Und so können die Teilnehmer der zweistün-digen Pralinenkurse auch ruhig mal vom Klas-siker mit Nüssen abweichen und statt dessen Bier oder Balsamico in die süßen Kreationen mischen. Unter professioneller Anleitung und mit viel Spaß erlernen sie Rezepte für Füllun-gen sowie Grundtechniken wie Tauchen, Igeln und Pudern oder auch schon die Feinheiten des richtigen Temperierens.

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Fotos: HACHEZ CHOCOVERSUM GmbH

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Nach dem offi ziellen Museumsschluss werden Pralinenkurse exklusiv für Firmen und Grup-pen ab 10 Personen angeboten. Dann können Sie dem Büroalltag entfl iehen und sich dem wohl schönsten Handwerk der Welt widmen. Los geht’s zunächst mit einer 30-minütigen Führung entlang der historischen Produktions-strecke. Hierbei lüften Sie erste Geheimnisse der Schokolade und wärmen, dank zahlreicher Probierstationen, Ihre Geschmacksnerven ordentlich auf. Schließlich lässt es sich mit dem süßen Geschmack auf der Zunge leichter arbeiten. Gefragt sind Feingefühl, Detailliebe, Kreativi-tät und Witz. In zwei Teams aufgeteilt, treten die Teilnehmer gegeneinander an. Das Team mit der leckersten und ideenreichsten Kreationgewinnt, doch das gemeinsame Erlebnis steht immer im Vordergrund. Am Ende nimmt jeder Teilnehmer Ideen und eine Schachtel mit sei-nen handgefertigten Köstlichkeiten mit nach Hause. Und die Bestätigung: Schokolade macht glücklich!

CHOCOVERSUM BY HACHEZMeßberg 1, 20095 Hamburg

Tel. 040 - 41 91 230-0, [email protected]

ÖFFNUNGSZEITENMontag - Sonntag | 10 -18 UhrDie Startzeiten der Führungen fi nden Sie auf der Homepage des CHOCOVERSUMs.

Kurse und Führungen: www.chocoversum.deInformationen und Buchungen für Gruppen: 040 41 91 23 [email protected]

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Romeo und Julia, Fotos: Christian Spahrbier

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Vielfalt abbildet, gleichzeitig aber die individuelle Qualität der Häu-ser zeigt und somit erstmals auf die ganzheitliche Vermarktung des Kul-turstandorts Hamburg abzielt.

Die große Stärke der Kampagne:Sie lässt die Kulturinstitutionen selbst zu Wort kommen. Zehn Plakat-motive wurden in enger Zusammen-arbeit mit Kulturpartnern wie der Hamburger Staatsoper, dem Thalia Theater, der Kunstmeile oder Kamp-nagel realisiert. Hamburgs Kulturse-natorin Professor Barbara Kisseler stellte Anfang November die Kam-pagne vor: „Hamburg ist Kulturstadt und diese besondere Qualität unse-rer Stadt stellen wir durch ein akzen-tuiertes Kulturmarketing deutlicher in den Vordergrund. Wir haben eine

Hamburgs Musicals sind großartig – das steht völlig außer Frage. Aber darü-berhinaus hat die Hanse-

stadt eine Kulturlandschaft zu bie-ten, die vor Vielfalt, Innovation und Qualität nur so strotzt. Eine Kultur-metropole durch und durch.“ Wo-von Thorsten Kausch, Geschäftsfüh-rer der Hamburg Marketing GmbH, hier schwärmt, sind rund 60 Museen und 45 Theater, die zusammen mit anderen außergewöhnlichen künst-lerischen Angeboten über 300 kul-turelle Einrichtungen für Hamburg ergeben. Um die Hansestadt künftig noch stärker als Kulturmetropole zu positionieren, haben sich Hamburg Marketing GmbH, Kulturbehör-de und die Kulturinstitutionen der Stadt an einen Tisch gesetzt. Das Er-gebnis: eine bildstarke Marketing-kampagne, die die Kultur in ihrer

MARKETINGKAMPAGNE MIT STARKER OPTIK

EINE BÜHNE FÜR HAMBURGS KULTUR

Kampagne gefunden, die es sämtli-chen Kultureinrichtungen und Initi-ativen ermöglicht zu zeigen, dass in Hamburg eine „Große Freiheit“ für „Große Kultur“ herrscht.“

Neben einer starken Optik sticht die Kulturmarketing-Kampagne vorallem durch eine langfristig ange-legte Laufzeit und Umsetzbarkeit für alle nationalen aber auch inter-nationalen Kommunikationskanäle hervor. „Die Hamburger Kultur-landschaft bewegt sich schließlich auch auf internationalem Niveau“, erklärt Thorsten Kausch. „Die Eröffnung der Elbphilharmonie wird Hamburg als Kulturstandort künftig fest auf der internationalen Land-karte etablieren.“

Hamburgs Bild als Kulturmetropolezu stärken, ist auf nationaler und internationaler Ebene von Wert. Schließlich spielt Kultur als wei-cher, aber zentraler Imagefaktor ei-ner Stadt im Werben um die Gunst von Neubürgern, Unternehmen und Touristen eine entscheidende Rolle. „Es ist überaus erfreulich, dass das Hamburg-Marketing jetzt verstärkt Hamburger Kunst und Kultur ver-markten möchte“, so der Intendant des Thalia Theaters, Joachim Lux. „Die Stadt nutzt ihre wirtschaftliche Kraft, um die Lebensqualität der Stadt zu stärken und sie für alle Gästeund Besucher noch attraktiver zu machen.“ (

Die Liste der Hamburger Kulturinstitutionen ist beeindruckend: Hamburger Staatsoper, Laeiszhalle, Deutsches Schauspielhaus, Deichtorhallen, Kampnagel, Thalia Theater, Museum für

Kunst und Gewerbe und so fort. Eine Kulturmarketing-Kampagne stärkt nun Hamburgs Profi l als Kulturmetropole und stellt die Vielfalt und das internationale Topniveau der

Hamburger Kulturlandschaft in den Vordergrund. von Jennifer Meyer

gebnis: eine bildstarke Marketing-kampagne, die die Kultur in ihrer

KULTUR

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GEZIELTER WISSENSTRANSFER

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Die Förderung von Nachwuchskräften wird bei der Firma Brüninghoff aus dem münsterländischen Heiden seit jeher groß geschrieben. Mit „Next Generation“ gibt es jetzt ein Programm, das junge Mit-arbeiter auf neue Aufgabenbereiche oder Führungsaufgaben vor-bereitet. Dabei wird vor allem auf einen gezielten Wissenstransfer zwischen den im Unternehmen beschäftigten Generationen gesetzt.

Die Unternehmenskultur im Hause Brüninghoff ist das Ergebnis einer inzwischen 40-jährigen Firmengeschichte. Sie setzt sich aus der Ge-samtheit der gewachsenen Wertvorstellungen, Normen und Überzeu-gungen innerhalb des Unternehmens zusammen. Als zentrale Elemente der Unternehmenskultur spiegeln sie sich in den Kommunikations- und Verhaltensweisen der Mitarbeiter des Projektbauspezialisten wider.

Um die Werte sowie das Know-how innerhalb des Unternehmens weiterzugeben, setzt Brüninghoff auf einen gezielten Wissenstransfer zwischen Jung und Alt. So gibt es mit „Next Generation“ ein Programm, das Mitarbeiter auf neue Aufgabenbereiche oder Führungs-aufgaben vorbereitet. In der eineinhalb Jahre dauernden Maßnahme absolvieren dabei jeweils zwölf junge und zwölf erfahrene Mitarbeiter ein Schulungsprogramm, bei dem Trainings im Bereich Soft Skills so-wie Fachseminare durchgeführt werden. Die Maßnahmen umfassen Themen wie Teamentwicklung, Konflikt- oder Changemanagement. Sie setzen sich aus Übungen, Simulationen sowie erlebnisorientierten und interaktiv gestalteten Rollenspielen zusammen.

Brüninghoff GmbH & Co. KGIndustriestraße 14, 46359 Heiden / Westfalen

Niederlassung HamburgJarrestraße 80, 22303 HamburgTel. 040 – 27 88 95 08 0

www.brueninghoff.de

„Wir realisieren rund 160 Großprojekte im Auftrag unserer Kunden – von der Planung bis zur schlüsselfertigen Ausführung. Wer unser Unternehmen kennt, weiß, dass die Mitarbeiter dies mit Leidenschaft und Begeisterung tun. Diese Haltung nach innen und außen zu vermitteln, ist eine zentrale Aufgabe im Hause Brüninghoff“, erklärt Geschäftsführer Sven Brüninghoff. (Foto: Brüninghoff)

AUSTAUSCH ZWISCHEN DEN GENERATIONEN

Die Brüninghoff GmbH & Co. KG gehört seit 40 Jahren zu den führenden Projektbau-Spezialisten in Deutschland. Der Hauptsitz des Unternehmens ist im münsterländischen Heiden. Weitere Niederlassungen sind an den Standorten Hamburg, Niemberg und Villingen-Schwenningen beheimatet. 400 Mitarbeiter realisieren europaweit über 160 Bauprojekte im Jahr. Das Kerngeschäft des Familienunternehmens ist die Produktion von vorgefertigten Bauelementen aus Beton, Stahl, Holz, Aluminium sowie die ganzheitliche Konzeption, Planung und schlüsselfertige Ausführung von Bauprojekten.

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DA HABEN SIE RECHT

bezeichnet, beansprucht in den Au-gen des Gesetzgebers ebenfalls eine Top-Position, die zu beweisen wäre.

Sie könnten allerdings kreativ werden: Wenn der Bereich nach-prüfbarer Tatsachen verlassen und Ihr Slogan vom Verbraucher als wer-betypische Übertreibung wahrge-nommen wird, kann die Spitzenstel-lungsbehauptung ohne Nachweise erlaubt sein. Das galt zum Beispiel bei einem Bier, das sich als „König der Biere“ bezeichnet.

Letztlich hängt die Wahl der For-mulierungen auch davon ab, wie Sie Ihre Konkurrenten einschätzen: Werden diese Sie juristisch angrei-fen? Tun sie dies mit Erfolg, müssen Sie die unzulässigen, rechtswidri-gen Maßnahmen sofort einstellen und bereits produzierte Werbemittel vernichten. Außerdem drohen Ord-nungsgelder und schlimmstenfalls Schadensersatzansprüche. Holen Sie sich also lieber vorab Expertenrat ein und genießen dann entspannt Ihre Werbekampagne! (

„Unser Unternehmen für Stoffe und Inneneinrichtung haben wir kürzlich erweitert, es ist jetzt in sieben Städten Schleswig-Holsteins mit Läden vertreten. Wir gehören zu den Größten der Branche; Auswahl,

Service und Kompetenz werden wohl von keinem Konkurrenten übertroffen. Ich würde jetzt gern damit in den Lokalmedien werben, bin mir aber nicht sicher, was ich ehrlicherweise behaupten darf.“

fragt Heike Friedrichsen, Flensburg

wer sich Anzeigen ansieht, kann leicht den Eindruck gewinnen, dass Ehrlichkeit in der Werbewirtschaft eine sehr relative Angelegenheit ist. Autos, die Gletscher hochfahren, Haarsprays, die jedem Wetter trot-zen und Kinder, die bei Fütterung mit bestimmten Lebensmitten zu den liebenswertesten Wesen wer-den. Nun ja.

Tatsächlich ist aber gesetzlich und durch Gerichtsurteile sehr präzise geregelt, welche Werbeaussagen zulässig sind und welche nicht. Das „Gesetz gegen den unlauteren Wett-bewerb (UWG)“ hat die Aufgabe, einerseits die faire Konkurrenz der Unternehmen zu gewährleisten, an-dererseits den Verbraucher vor Täu-schung und Irreführung zu schüt-zen. Es betrachtet Werbung aus dem Blickwinkel des Verbrauchers und verlangt, dass die aufgestellten

Sehr geehrte Frau Friedrichsen,

„WIR SIND DIE GRÖSSTEN“

Behauptungen wahr und beweisbar sind. Wenn Sie also mit Spitzenstel-lungen Ihres Unternehmens werben wollen, lautet die Kernfrage stets: Haben Sie nachprüfbare Belege und Vergleichszahlen?

Möchten Sie zum Beispiel damit werben, „der größte, renommier-teste Anbieter im Norden“ zu sein, brauchen Sie die entsprechenden Umsatz- und Käuferzahlen. Außer-dem sollten Sie belegen können, dass Sie Qualitätsprodukte anbieten, da nach dem Verständnis der Ver-braucher ein Renommee nicht aus-schließlich durch Umsätze erzielt wird. Die Behauptung „die größte Auswahl an Stoffen fi nden Sie hier“ können Sie nur aufstellen, wenn si-cher ist, dass kein anderer Anbieter in dem von Ihnen genannten geogra-fi schen Bereich eine solche Anzahl an Stoffen anbietet – keine leichte Aufgabe, das nachzuprüfen.

Wenn belastbares Zahlenmaterialfehlt, Sie aber sicher sind, eines der umsatzstärksten Unternehmen zu sein, dann heben Sie lediglich hervor, dass Sie zur Spitzengruppe gehören: „eines der größten/führen-den Unternehmen“. Umschreibun-gen helfen da übrigens auch nicht weiter: Wer sein Unternehmen als das „Beliebteste“, „von niemandem Übertroffene“ oder „Angesagteste“

Dirk FeldmannGründungspartner der Medienrechtskanzlei Unverzagt Von Have in Hamburg (uvh.de) und Spezialist für Arbeitsrecht

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MUSS WERBUNG DIE WAHRHEIT SAGEN?

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Mit Lust und Laune ins Vermögen

Liebe Leserin, lieber Leser,

im Juli wurde die Lebensversicherungsreform beschlossen. In diesem Kontext wird der

Garantiezins für Neuverträge ab 1. Januar 2015 auf 1,25% (derzeit noch 1,75%) gesenkt.

Dies gilt für alle Lebens-, Renten- und Berufsunfähigkeitsversicherungen – in allen Schichten. Also auch für Riester-, Rürup- und

betriebliche Altersvorsorge.Weder der geänderte Garantiezins, noch die

weiteren Änderungen z.B. hinsichtlich des Umgangs mit Bewertungsreserven sind Grund

für eine Kündigung bestehender Verträge, oder Anlass für einen überstürzten Abschluss

vor Jahresende. Am Ende zählt ohnehin die Gesamtverzinsung inkl. der Überschüsse.

Sollten Sie jedoch gerade mit dem Gedanken spielen, einen Altersvorsorge- oder

Berufsunfähigkeitsvertrag abzuschließen, empfiehlt es sich, innerhalb des Novembers

eine Beratung einzuholen. Dann haben Sie noch ausreichend Zeit, ein passendes Produkt zu suchen und sich den höheren

Garantiezins zu sichern.

HerzlichSusanne Kazemieh

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FrauenFinanzGruppeSusanne Kazemieh Grindelallee 17620144 Hamburg

Telefon: 040 / 41 42 66 67Telefax: 040 / 41 42 66 68E-mail: info@frauenfi nanzgruppe.deInternet: www.frauenfi nanzgruppe.de

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Reform der Lebensversicherungen

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Immobilienkredite sind aktuell günstig wie noch nie, der Immobi-lienmarkt ist beflügelt und immer mehr entscheiden sich für Kauf und gegen Miete. Der Grund liegt in der permanenten Senkung des Euroleitzinses. Er hat nun mit 0,05 Prozent einen Mini-Rekord-Wert erreicht. Noch nie war es so billig, eine Immobilie zu finan-zieren. Die Tarife bei einer Zins-Festschreibung von zehn Jahren sanken erstmalig auf unter zwei Prozent!Auch wenn eine Investition in die eigenen vier Wände als Geld-anlage durchaus sinnvoll ist, sind gerade hier auch Risiken und Gefahren zu berücksichtigen. Die Finanzkrise hat uns unter dem Stichwort „subprime“ gezeigt, welche Risiken das billige Geld ver-ursacht. Denn die Immobilie muss nicht nur in diesen (zinsgünsti-gen) sondern auch in späteren Zeiten (mit voraussichtlich deutlich höheren Zinsen) finanzierbar sein.

Aus diesem Grund darf in Niedrigzinszeiten nicht an der falschen Stelle gespart werden, nur damit die monatliche Belastung niedrig bleibt. Am Ende könnte im schlimmsten Fall sogar die Pleite stehen, wenn die Rückzahlung des Darlehens letztlich das eigene Budget

sprengt. Also: Auch wenn es auf den ersten Blick keinen besseren Zeitpunkt als heute zu geben scheint, Schulden zu machen, sollte das billige Geld auf kei-nen Fall der Grund für ein Investment in Immobilien sein.

Zinsfestschreibungsdauer, monatliche Annuitäten mit entspre-chenden Tilgungsanteilen und auch die Wertigkeit eines Ob-jekts sind bei einer Finanzierung Eckpunkte, die passen müssen.

Allerdings ist es nicht nur für Neuinvestitionen interessant, dieses „Niedrigzinsumfeld“ auszunutzen. Auch bei bestehenden Wohn-baufinanzierungen ist es eigentlich unverzichtbar, diese auf den Prüfstand zu stellen. Im Hinblick auf Sondertilgungsmöglichkeiten, Zinsbindung, Umschuldung oder Sicherung der niedrigen Zinsen (durch Forward-Darlehen), können hier teilweise mehrere tausend Euro eingespart werden. Oder anders gesagt: Man kann sich eine höhere Tilgung ohne Mehrbelastung sichern!

IM SCHLIMMSTEN FALL DROHT DIE PLEITE

IMMOBILIENFINANZIERUNG: ZINSTIEF SOLLTE NICHT DER EINZIGE KAUFGRUND SEIN

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Warum Share Economy Unternehmensgründer, Weltverbesserer und Ökonomen gleichermaßen begeistert

von Sabine Korndörfer

EIGENTUM VERPFLICHTET ?

DANN TEILEN WIR DOCH!

Collaborative Consumption, Share Economy, alternativer Konsum – es gibt viele Namen für dasselbe Phänomen: die Boombranche der nachhaltigen, gemeinsamen Nutzung. Doch wie sieht das konkret aus? Wir haben uns umgesehen.

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Dirk Feldmann, der Gründer von LifeThek, inmitten der Dinge, bei denen Leihen statt Kaufen gut funktioniert

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K ai und Pia wollen mit ihren beiden Kleinkindern einen Ausfl ug nach Hamburg machen. Eine Städte-reise – todlangweilig für Kinder.

Aber was wäre, wenn das Sightseeing mit dem Bollerwagen stattfände? Schon bes-ser. Noch vor kurzer Zeit hätte das bedeu-tet: Man reist mit einem PKW an, der groß genug ist, dass man auch den Bollerwa-gen einpacken kann. Setzt natürlich den Besitz von PKW und Bollerwagen voraus. Heute bedeutet das: Pia bucht die Bahn-tickets während Kai sich bei LifeThek einen Leih-Bollerwagen für die Dauer ihrerStädtetour reserviert.

Praktisch, so etwas. Aber das soll Share Economy sein? Da wird doch nicht geteilt, nur geliehen. Doch, hier befi nden wir uns schon mitten in einem Geschäftsfeld der Share Economy. Denn sie deckt Teilen, Tauschen und Leihen ab. „Ich spreche eigentlich lieber von Collaborative Eco-nomy – das macht die Sache deutlicher“, sagt Michael Bucher, Leiter des Compe-tence Team Shared Systems‘ Design am Fraunhofer IAO Institut in Stuttgart. Als arbeitswissenschaftliches Institut beschäf-tigt sich Fraunhofer IAO in diesem Fall mit Ressourcenknappheit und Konsum-Mustern,die diesem Phänomen begegnen können. „Share Economy mobilisiert ungenutzte Ressourcen. Sie aktiviert und produkti-viert Güter innerhalb ihres Lebenszyklus.“

Anders gesagt: Die Bohrmaschine, die sonst meist ungenutzt im Keller liegt, wird zum aktiven Kapital, indem sie gegen Ge-bühr entliehen wird. Und der Nutzer spart Anschaffungskosten und Lagerraum, in-dem er die Bohrmaschine nur leiht. „Aber auch ein weiterer, emotionaler Nutzen ent-steht: Man tut Gutes, hilft anderen aus. So

entsteht durch den sozialen Kontakt auch ein Wir-Gefühl, das die Zugehörigkeit zu der Gemeinschaft der Sparsamen, nach-haltig Denkenden und bedacht Konsumie-renden begründet“, führt Michael Bucher aus. Und diese Gruppe ist schon lange we-sentlich angesagter als die Luxuskonsu-menten. Sie gibt der Share Economy den Glamour, den Anstrich von Aufbruch in eine neue Konsumentenrolle, die Nutzer solcher Angebote begeistert.

Dem gegenüber stehen die Ökonomen, die zufrieden registrieren, dass Teilen das sich anbahnende Problem der Ressour-cenknappheit hervorragend lösen kann. So setzt sich nicht nur für Konsumenten, sondern auch in der Industrie die gemein-schaftliche Nutzung durch. „Nehmen Sie zum Beispiel die Automobilindustrie: Hier kaufen Autohersteller Anlagen oft nicht mehr. Sie werden ersetzt durch Betrei-bermodelle. Die Hersteller produzieren die Anlagen nicht mehr nur, sie betreiben sie auch – und verkaufen fertig lackierte Karosserien an verschiedene Autoherstel-ler“, erklärt Michael Bucher. „Vorstellbar ist hier eigentlich alles, was von der Not-wendigkeit begrenzter Mittel getrieben wird. Da ist noch viel Spiel drin.“

Im Februar 2013 prognostizierte das Magazin FORBES einen Gesamtumsatz von über 3,5 Milliarden Dollar und Wachstums-raten von 25 Prozent für die Share Econo-my. Im Juni 2014 allerdings relativierte das TIME Magazine diese Erwartungen mit Hinweis auf regulatorische Probleme. Auch Bucher betont: „Wir beschäftigen uns aber nicht nur mit den Möglichkeiten der gemeinsamen Nutzung. Es gibt auch die Kehrseite, die möglicherweise neue, ge-setzliche Regelungen erfordert.“ Denn die Probleme der Share Economy sind mitt-lerweile bekannt. So beschäftigt der Fall des Fahrdienst-Anbieters Uber Medien und Gerichte. Uber vermittelt Fahrten in Privatautos. Auf den ersten Blick ist das eine einmalige Mitfahrgelegenheit. Das ist auch so gewollt. Denn nur im Rahmen einer persönlichen Gefälligkeit greifen Re-gelungen zur Personenbeförderung nicht. Sobald Geld verdient wird, müssen ein >

Michael Bucher Leitet am Fraunhofer Institut IAO den Bereich „Shared Systems‘ Design“. Er analysiert Trends aber auch konkrete Gestaltungs-merkmale wie Organisation und Geschäftsmodell erfolgreicher Sharing-Konzepte.

„Man spart Anschaffungskosten und Lagerraum“

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WEITWINKEL

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Gewerbeschein vorliegen und Steuern be-zahlt werden, ein Personenbeförderungs-schein wird notwendig, eine Fahrgastver-sicherung – die Bürokratie schlägt in voller Bandbreite zu.

Das Beispiel wirft die Frage auf, wo die Grenze zwischen privaten Hilfsleistungen und öffentlich angebotenem Gewerbe ver-läuft. Denn diese Grenze bestimmt, wo welche gesetzlichen Bedingungen gelten. Ein spannender Präzedenzfall, denn er enthält viele Elemente, die kont-rovers diskutiert werden. Unter anderem auch die Fragen nach der Kommerzialisie-rung zwischenmenschlicher Hilfsleistun-gen und nach der Gefahr von Umsatzein-brüchen alter Geschäftsmodelle.

Kommen wir zurück zu Kai und Pia, die mittlerweile ihre Bollerwagen-Tour durch Hamburg beendet haben. Sie haben den Wagen wieder abgegeben und bei der Ge-legenheit im Laden ein Lastenfahrrad ent-deckt, das sie gleich für den nächsten Tag reserviert haben. Dirk Feldmann, Gründer der LifeThek, sieht darin einen weiteren positiven Aspekt des Ausleihens: „Es gibt Dinge, die in der Anschaffung eher teuer sind. Die würde man nie kaufen, wenn man sie nicht vorher ausprobieren könnte.“ Kai und Pia sind jedenfalls nach einem Tag Nutzung begeisterte Anhänger des Lasten-fahrrads. Sie wollen aber am letzten Tag ihres Hamburg-Trips noch ein anderes Modell ausprobieren.

Genau dieses Beispiel zeigt, um was es Gründer Feldmann bei der LifeThek ging: „Als ich eine Familie gründete, stellte ich fest, dass es besonders für Eltern und Kin-der Situationen und Produkte gibt, die sie

nur für eine gewisse Zeit benötigen.“ Diese Lücke füllt nun LifeThek. „Es ist mir wich-tig, nur hochwertige, möglichst nachhal-tig produzierte Produkte anzubieten. Das ist die Weiterführung des Gedankens der gemeinschaftlichen Nutzung.“ Mit diesem

Konzept konnte Dirk Feldmann bereits im ersten Jahr seiner Geschäftstätigkeit 2000 regel-

mäßige Ausleiher überzeugen. Doch dabei will er nicht stehen bleiben. „Aktuell sind wir auf der Suche nach

weiteren Partnern, denn wir wollen uns nicht nur regional vergrößern und ent- wickeln.“

Kai und Pia sind inzwischen nach Hause zurückgekehrt und haben sich zwei Lasten- räder gekauft. Denn bei täglicher Nutzung ist Anschaffung auf Dauer doch sinnvoll. Doch nun verstopfen die alten Drahtesel ohne Lastenträger den Keller. Gar kein Problem – auch hier gibt es eine Lösung der Share Economy: „Stuffle“ ist eine App, die einen mobilen Flohmarkt in der Nach-barschaft ermöglicht. Nach dem kostenlo-sen Download sieht man sofort, was es in der Nähe zu kaufen gibt. Ein Handyfoto und eine Kurzbeschreibung später sind die eigenen Waren eingestellt. Das dauert auch für Anfänger nur wenige Minuten. Gab es das nicht schon? „Nein, so gab es das nicht“, erklärt Morten Hartmann, einer der Gründer von „Stuffle“. „Existierende Angebote waren eher mobile Schnittstellen großer Versteigerungs- und Handelsporta-le. Unser Ansatz war es, den Handel in der Nachbarschaft zu beleben. Bei uns steht der Geo-Faktor ebenso wie die einfache Be-dienbarkeit im Vordergrund. Wir kümmern uns außerdem um Dialog, Bezahlung und Versand – auch das ist neu.“ Über 800 000 Downloads in knapp zweieinhalb Jahren geben Hartmann und seinem Team Recht. Eine starke Regionalpräsenz in Hamburg, dem Gründungsort von „Stuffle“, spiegelt den Nachbarschaftsgedanken wider. Pro-minente Blogger wie Nico Lumma ver-wiesen auf die App, Lokalmatadoren wie Viva con Agua werden in Charity-Aktionen unterstützt. Und die nächsten Ziele? „In Hamburg läuft alles bestens. Als nächstes wollen wir unsere Präsenz in anderen Re-gionen ausbauen und unsere Reichweite verbessern. Dazu sind wir gerade auf der Suche nach geeigneten Partnern“, verrät Hartmann.

Die Räder unserer beiden Städtereisenden sind mittlerweile verkauft. Der Käufer wohnt zwei Straßen weiter und kannte Pia und Kai vom Sehen. Aber auf die Idee, sie nach Rädern zu fragen, wäre er nie gekommen. (

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Das junge Gründerteam von Stuffle: Robin Brandt, Sarah Kirscht, Mark Jäger und Morten Hartmann (v.l.n.r.)

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Kinderchauffeur und Packesel für den Großeinkauf:

das Lastenrad bei LifeThek

Web-TippsLebensmittelreste verwerten

www.foodsharing.de

Mobiler Nachbarschaftsflohmarkt

www.stuffle.it (App)

Alles für die junge Familiewww.lifethek.de

Kleidung tauschenwww.kleiderkreisel.dewww.mamikreisel.de

Medien tauschenwww.hitflip.de

Von A bis Zwww.frents.com

Das Magazin zum Trend www.lets-share.de

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SEGWAYS EROBERN HAMBURG

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Verdutzte Passanten. Neugierige Blicke. In letzter Zeit sind diese immer häufi ger auf Hamburgs Straßen zu beobachten. Das hat einen Grund: Segways erobern dank des Hamburger Unternehmens Flashway die Hansemetropole. „Es ist wirklich kinderleicht. Kein Wunder, dass es so Laune macht mit den Segways zu fahren“, so Nadine Rissiek, Marke-ting- und Vertriebsleiterin bei Flashway. Mit den einachsigen Elektrorollern zu fahren, lernt man in wenigen Minuten. Gesteuert wird durch sanfte Gewichts-verlagerungen beim Fahren.

Damit dem Fahrspaß auch im Winter keine Grenzen gesetzt sind, hat sich das Hamburger Unternehmen etwas

Besonderes einfallen lassen. Im Herbst eröffnete „Hamburgs 1. Indoor-Seg-way-Parcours“. Im Oberhafenkontor kann auf 330 hellen Quadratmetern die eigene Begeisterung für das Segway-Fahren entdeckt werden – unabhängig von Wetter und Straßenverkehr. „Der Parcours eignet sich fantastisch dafür, erste Erfahrungen mit dem Segway zu machen und dem Gerät und sich selbst zu vertrauen“, bestätigt Sabin Berg-mann zwischen ihren ersten Runden auf der Indoorbahn. Jeden ersten Samstag im Monat kann der Elektroroller der be-sonderen Art von 10 bis 24 Uhr nach Herzenslust ausprobiert werden. Ab 20 Uhr wird die Musik dann etwas lauter und das Licht dunkler. Zudem laden Loungebereich und Bar zum gemüt-lichen Verweilen ein. Bei Club-Atmo-sphäre darf der Tag ausklingen oder die Nacht beginnen.

Doch der Indoor Segway Parcours ist nicht nur ein schönes Privatvergnü-gen. Er eignet sich perfekt für grandi-ose Firmenevents. „Diese sind für alle Beteiligten ein Riesenspaß. Vor allem weil immer ein Hauch von Konkurrenz-kampf in der Luft liegt“, erzählt Nadine Rissiek. „Zeitrennen sind besonders be-liebt. Manchmal ist der Ehrgeiz so groß, dass der eine oder andere den halben Parcours umfährt. Das gibt dann aber Strafpunkte“, scherzt die Vertriebs- und Marketingleiterin. Zudem können im-mer bis zu sechs Personen gleichzeitig auf dem Parcours fahren. Teambuilding kann dadurch mit viel Fahrspaß ver-knüpft werden. Die Location ermög-licht durch weitere Räumlichkeiten die Einbindung von zusätzlichen Event-tools, Gruppenarbeit und Workshops. Ein kleines Bistro versorgt die Fahrer mit Getränken und Snacks und wenn es etwas mehr sein darf, kann in einem separaten Raum auch ein Catering an-geboten werden. Privat oder berufl ich, so wird aus einer Runde Segway fahren ein unvergessliches Indoor-Erlebnis.

Indoor-Segway-Parcours im OberhafenkontorLippeltstraße 1, 20097 Hamburg Kontakt & Anmeldung im EventbüroTel: 040 – 94 36 97 26www.fl ashway-hh.de

Nadine Rissiek, Ansprechpartnerin für Buchungen und Eventwünsche.

WARUM SEGWAY INDOOR?

In einer 330 Quadratmeter großen und hellen Location kann man den Outdoor-Spaß Segway ab sofort auch mit Dach über dem Kopf erleben.

• von acht bis 88 Jahren über den Indoor-Parcours schweben• Fahrerlaubnis ohne Führerschein• keine Beeinträchtigungen von außen (Wetter, Verkehr, unebene Wege)• purer Fahrspaß auf dem Elektroroller• beheizt, auch in der kalten Jahreszeit ein großer Spaß• für Familien, Firmengruppen oder die Clique• ab 20 Uhr mit Club-Atmosphäre

Preise• 1 x je 15 Min = 15 Euro• 2 x je 15 Min = 25 Euro• 3 x je 15 Min = 30 Euro

Für Firmenevents und Großgruppen stellen die Mitarbeiter von Flashway mit Vergnügen ein individuelles Angebot zusammen.

WIE AUS DEM OUTDOOR-SPASS EIN INDOOR-VERGNÜGEN WIRD

Übrigens: Das Flashway-Team lässt sich regelmäßig schöne Aktionen ein-fallen. So lockt der Nikolaustag auch auf dem Indoor Segway Parcours mit vorweihnachtlichen Überraschungen. Buchungen sind über die Homepage möglich.

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KARRIERE

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WIE WIR HEUTE ARBEITEN WOLLEN

AUF AUGENHÖHE

Der Film ist entstanden, weil wir uns gefragt haben, ob Dinge wie Zusammenarbeit und Partizipa-tion, die vielen in unserer heu-

tigen Gesellschaft so wichtig zu sein schei-nen, auch in Unternehmen gelebt werden“, erklärt Silke Luinstra. Zusammen mit Ulf Brandes (44), Sven Franke (46), Philipp Hansen (24) und Daniel Trebien (32) hat die 44-Jährige in den letzten Monaten den Film „Augenhöhe“ gedreht. „Die Pioniere der Arbeitswelt des 21. Jahrhunderts“ wer-den in dem Film gezeigt“. Unternehmen, in denen die Menschen anders miteinan-der arbeiten. Selbstbestimmt, eigenver-antwortlich, wertschätzend, respektvoll – kurz: auf Augenhöhe.

Die Idee zum Film hatten die Fünf wäh-rend eines Workshops. Das ist jetzt ein Jahr her und die Filmproduktion ist in den Endzügen. „Was man schon sagen kann ist, dass alle Unternehmen, die wir in dem Film zeigen, eines gemeinsam haben“, er-zählt Silke Luinstra. „Jeder einzelne, der dort arbeitet, ist wichtig und als Mensch wertvoll. Sie werden häufig gefragt, was sie brauchen, um gute Arbeit zu machen. Dahinter steckt ein Menschenbild, das den Unterschied macht. Denn wenn Unterneh-men an ihre Mitarbeiter glauben, machen die auch etwas.“

Eines dieser Unternehmen im Film ist die Brandschutzfirma hhp Berlin, dessen Credo lautet: „Die Arbeit muss ins Leben passen, nicht umgekehrt.“ Die Arbeit-nehmer dürfen sich hier ihre Arbeitszeiten selbst einteilen. Anwesenheit kontrolliert niemand. Am Ende sind sie nur dafür ver-antwortlich, dass ihre Arbeit rechtzeitig fertig wird. Wer nachmittags das Fußball-spiel seines Kindes sehen möchte, darf das tun, muss am nächsten Tag aber vielleicht früher an die Arbeit. „Das Unternehmen gibt den Mitarbeitern Verantwortung und diese agieren verantwortlich“, so Silke Luinstra. „Ausnutzen tut das so gut wie keiner. Denn auch die Mitarbeiter wollen, dass das funktioniert, weil sie es großartig finden, so arbeiten zu dürfen.“ Dass sich Familie hier trotz Job leben lässt, ist wohl nur ein Grund, warum in der Brandschutz-firma mehr Frauen als Männer beschäftigt sind.

Doch auch, wenn der Film Augenhöhe heißt, ist der humanistische Ansatz nur ein Teil der Wahrheit. „Wir setzen uns auch die ökonomische Brille auf und zeigen, dass diese Art der Arbeit direkte wirtschaft-liche Vorteile bringt“, so Silke Luinstra. Denn die Unternehmen im Film zeigen auch, wie effizient und schnell man agie-ren kann, wenn man in flachen Hierarchi- Fo

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Es ist eines der Themen unserer Zeit und der jüngeren Generationen: Wie wollen wir in Zukunft arbeiten? „Augenhöhe“ gibt den Pionieren der Arbeitswelt des 21. Jahrhunderts eine Stimme und soll anderen Mut machen, neue Wege zu gehen.von Jennifer Meyer

Unsere Gesprächspartnerin Silke Luinstra

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en arbeitet. Jeder Mitarbeiter trägt mehr Verantwortung und hat auch mehr Ent-scheidungsgewalt. „Wenn der Chef alles erst entscheiden muss, ist das zu langsam“, weiß Silke Luinstra. „Heute schnelle Ent-scheidungen treffen zu können ist wichtig, weil die Märkte rasant sind.“ Wer zu lange braucht, verliere häufig. Darum werde es in Zukunft gehen.

„Das vorherrschende Bild von der Arbeitswelt ist veraltet. Der Film soll aber nicht missionieren, sondern inspirieren

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und ermutigen etwas zu verändern“, er-klärt Silke Luinstra. „Wenn man die Bilder im Film sieht, den Menschen zuhört, die wir mit unserer Kamera getroffen haben, spürt man, dass in diesen Unternehmen etwas anders läuft.“ (

Filmpremiere: 30. Januar 2015, 17.30 Uhr, Museum der Arbeit, Hamburg

Philipp Hansen (24), Ulf Brandes (44), Daniel Trebien (32), Silke Luinstra (44) und Sven Franke (46) (v. l.n.r.)

HanseBelt Zukunftskongress 2014 | 8. Dezember 2014, ab 11:30 Uhrin der Musik- und Kongresshalle Lübeck

Lust auf morgen machen: Zukunftsfaktor Unternehmenskultur.

Marlene FeuckerHanseBelt Managerin

Geschäftsstelle HanseBelt e.V.c/o IHK zu Lübeck

Fackenburger Alle 223554 LübeckTel. 0451 600 62 [email protected]

Beim HanseBelt Zukunftskongress 2014 beleuchten wir Ideen, die Lust auf Zukunft machen und unsere Region für die besten Köpfe attraktiver werden lassen. Wir ziehen eine erste Zwischenbilanz unserer bisherigen Aktivitäten und zeigen Ihnen, wo wir noch gemeinsam hin möchten.

Die Teilnahmegebühr beträgt 50,-€, inkl. Tagungsgetränke und Imbiss. Studenten erhalten einen Rabatt von 75 %.Melden Sie Ihre Teilnahme bitte an – bis Freitag, den 21. Nov. 2014. Bitte nutzen Sie dazu das Formular auf: http://zukunftskongress.hansebelt.de

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Ob als Umweltministerin in Schleswig-Holstein, Vizedirektorin der europäischen Umweltagentur, Vorsitzende der Bundes-Verbraucherzentrale: Immer trat die pro-movierte Politologin für ihre Überzeu-gungen ein, auch wenn diese politisch oft unbequem waren. Als Studentin kam sie 1963 für ihre Auffassung von Anstand und Freiheit sogar ein Jahr in der DDR ins Ge-fängnis: Die gebürtige Lausitzerin war als Fluchthelferin aufgeflogen, weigerte sich aber, jemanden zu verraten. Als Ministe-rialbeamtin unter Umweltminister Klaus Töpfer erreichte sie 1990, dass das erste CO2-Minderungsziel von 25 Prozent bis 2005 beschlossen wurde, was die europä-ischen Länder unter Druck setzte. „Mein größter beruflicher Erfolg“, wie sie sagt. Auch das Umweltsiegel „Blauer Engel“ geht auf ihr Konto. Die zierliche, ruhige Edda Müller verfügt über Mut, Durch-haltevermögen und Wissen – ideale Vor-aussetzungen also für eine Korruptions- wächterin.

„Bei TI definieren wir Korruption als Missbrauch anvertrauter Macht zum pri-vaten Nutzen oder Vorteil“, sagt sie, „sie ist strafbar, aber ein nahezu unsichtbares Phänomen: Es gibt nur Täter, den Beste-cher und den Bestochenen. An einer Auf-

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Edda Müller, 72, engagiert sich gegen Korruption, Seilschaften und

Lobbyismus: Sie ist Vorsitzende von Transparency International

Deutschland. „Anständiges Verhalten muss Teil der Unternehmenskultur

sein“, sagt sie, und rät Firmenchefs zu klaren, transparenten Regeln.

von Angela Oelckers

Ihre Stimme ist eine Überraschung. Hell klingt sie durch den Telefonhörer, wie die eines jungen Mädchens, voller Energie und Wirkungsdrang. Dabei ist

Edda Müller 72 Jahre alt, in Pension, und kann auf ein arbeitsames Berufsleben zu-rückblicken, in dem sie sehr viel bewegt hat. Doch Spazierengehen mit Dackel ist ihre Sache nicht: Lieber kämpft sie als Vorsitzende von „Transparency Internati-onal Deutschland“ (TI) in Berlin seit 2010 gegen Korruption, Seilschaften und unver- frorenen Lobbyismus, unermüdlich und mit dem Feuer einer Zwanzigjährigen. „Ich rege mich eben auf, wenn in dieser Gesellschaft etwas schief läuft“, sagt sie, „und ich mische mich gern ein.“

Transparency International wurde1993 in Berlin gegründet und ist inzwischen in über 90 Ländern tätig. Die unabhängige Organisation deckt Schwachstellen in Gesetzen und Institutionen auf und entwickelt politischen Druck, außerdem unterstützt sie Unternehmen dabei, Compliance-Regeln und Transparenz zu schaffen. www.transparency.de

„DAS ZIEL HEISST TRANSPARENZ!“

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deckung haben beide begreifl icherweise kein Interesse und setzen alles daran, ihr Tun zu verschleiern.“ Korruption ist kein Privileg von Bananenrepubliken, es gibt sie auch in Deutschland, man denke an die Skandale bei Siemens und MAN, an den mit Geschenken verwöhnten Bun-despräsidenten Wulff oder an die legalen, aber fragwürdig hohen Geldspenden der BMW-Großaktionärsfamilie Quandt an die CDU. Der diskrete Besitzerwechel von Bar-geld, den man in Griechenland „Fakelaki“ nennt, „kleiner Umschlag“, ist eher die Ausnahme. Beliebt sind hingegen Einla-dungen, Rabatte, Reisen. „Es gibt auch die systematische Korruption, zum Beispiel wenn ein Unternehmen eine schwarze Kasse einrichtet“, so Edda Müller – wie es „Hansa Taxi“ in Hamburg eine Weile tat, um daraus Hotelportiers zu schmieren.

Transparency International geht aller-dings nicht selbst gegen einzelne Personen vor, die unabhängige Organisation setzt auf strukturelle Veränderung und auf Auf-klärung. „Wir entwickeln Instrumente, die Unternehmen und Organisationen bei der Korruptionsprävention helfen“, so Edda Müller. Im Juni dieses Jahres wurde zum Beispiel die neue Broschüre „Führungs-grundsätze für Kleine und Mittlere Unter-nehmen“ zum Download bereitgestellt, die Möglichkeiten vorstellt, der Korruption vorzubeugen und sie zu bekämpfen.

Allmählich setzt sich in Unternehmen auch die Einsicht durch, dass der Reputa-tionsverlust durch Korruption sie nicht nur Geld, sondern auch ihre Zukunft kosten kann. „Zum Beispiel Siemens: Die waren lange sehr beliebt als Arbeitgeber, ganz

oben bei Ingenieuren“, so Edda Müller. „In der Zeit der Korruptionsfälle sanken sie auf der Beliebtheitsliste von Hochschul-absolventen rapide nach unten. So etwas kann sich in Zeiten des Fachkräftemangels kein Unternehmen mehr leisten!“

Wichtigstes Ziel in diesem Kampf ist die Transparenz. „Der Fisch stinkt vom Kopfe her!“, wettert Edda Müller mit ihrer Jung-mädchenstimme. Ein Firmenchef, der keineklare Grenze zieht, was zulässig ist und was nicht, vielleicht selbst Vorteile und Gefälligkeiten entgegennimmt, verschafft seiner Firma ein Problem. „In der Regel sind die Menschen ja nicht von vornhe-rein kriminell veranlagt,“ so Edda Müller, „aber wenn sie beobachten, dass derjeni-ge Vorteile hat, der auf Teufel komm raus Geschäftsabschlüsse macht und die An-ständigen sich hinten anstellen können – dann braucht man sich nicht zu wundern, wenn die Sitten weiter verfallen.“ Ein Un-ternehmen, auch ein kleines, ist also gut beraten, klare Regeln aufzustellen und Offenlegungs-Pfl ichten einzuführen. Das bedeutet nicht, dass alles, was wertvoller ist als ein Kugelschreiber, nicht als Geschenk angenommen werden dürfte und Spenden unzulässig wären. Wichtig ist nur, dass die Spielregeln eindeutig sind und allen be-kannt. „Ehrliches, rechtschaffenes, anstän-diges Verhalten“, so Edda Müller, „muss Teil der Unternehmenskultur sein. Sie muss dieses Verhalten belohnen, nicht In-centives setzen für Rücksichtslosigkeit.“ >

Hilfe für Unternehmen

bietet die Broschüre „Führungsgrundsätze

für Kleine und Mittlere Unternehmen zur Bekämpfung von

Korruption“, 24 Seiten, 553 kb, zum Download

unter www.transparency.de/Berichte-Checklisten-

Buecher.42.0.html

Vorsitzende von Transparency International Deutschland

EDDA MÜLLER Sie wurde 1942 in der Niederlausitz geboren, 1951 ging die Familie nach Westberlin. Sie studierte Politikwissenschaften, unter anderem an der renommierten École Nationale d’Administration (ENA) in Paris, und promovierte. Sie arbeitete in verschiedenen Bundesministerien in leitender Funktion. Von 1994-96 war sie parteilose Ministerin für Natur und Umwelt in der Landesregierung Schleswig-Holstein. Von 1997 bis 1998 leitete sie die Abteilung Klimapolitik des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie und anschließend bis 2000 als Vizedirektorin die Europäische Umweltagentur in Kopenhagen. Heute unterrichtet sie an Hochschulen Politik und Verwaltung. Seit Juni 2010 ist Edda Müller Vorsitzende von Transparency International Deutschland

TRANSPARENZMÄNGEL, BETRUG UND KORRUPTION IM BEREICH DER PFLEGE UND BETREUUNG Schwachstellenanalyse von Transparency Deutschland

Betreungsmissbrauch

DoppelabrechnungenMedizinprodukte

Bonusregelungen

ProvisionenBetreuu

ngsk

riminalität

Quersubventionierung

Fehlallokation

P�egegutachten

Zulas

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skriterien

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Kontrollde�zite

International Anti Corruption Day

2003 erklärte die Uno den 9. Dezember

zum weltweiten Antikorruptionstag. Infos

unter www.un.org/en/events/anticorruptionday

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Ein Regelwerk ist keine Misstrauens-erklärung an die Mitarbeiter, im Gegen-teil: Es schützt sie, schafft Sicherheit und hilft bei täglichen Entscheidungen: Darf ich meinem Großkunden Fußballtickets schenken? Darf ich mich von einem Liefe-ranten zu einem feinen Abendessen ein-laden lassen? „Die Mitarbeiter müssen ja auch wissen, wie sie handeln, wenn von ihnen Bestechung erwartet wird“, so Edda Müller, „zum Beispiel, wenn sie eine ver-derbliche Ware nicht aus dem Zoll kriegen ohne eine kleine ‚Gefälligkeit’. Das muss alles aus der Grauzone raus.“ Darüber hinaus macht es Sinn, auch Geschäfts-partner und Lieferanten über die haus-eigenen Regeln ausdrücklich aufzuklären.

Klare Spielregeln und Sanktionen er-leichtern es auch unfreiwilligen Komplizen, Rechtsverstöße oder Korruption zu mel-den. Da sie im Verborgenen stattfi nden, ist ihre Bekämpfung auf diese Whistleblowerangewiesen – deren Rechtslage aber ist prekär. Sie laufen Gefahr, angezeigt zu werden wegen Verletzung von Dienst- oder Amtsgeheimnis, müssen Karriere-nach-teile befürchten und werden oft als Nest-beschmutzer gemobbt. Der Fall der deut-schen Krankenpfl egerin Brigitte Heinisch,die die unzureichende Pfl ege von Men-schen in einem Altenheim anzeigte, dar-aufhin gekündigt wurde und bis zum Euro-päischen Gerichtshof für Menschenrechte gehen musste, um ihr Recht einzufordern, veranschaulicht diesen Missstand. „Die Whistleblower müssen dringend besser ge-schützt werden und“, so Edda Müller, „die Möglichkeit erhalten, anonym Hinweise zu geben.“ Viele Großunternehmen ha-ben Ombudsleute eingesetzt. Bei Siemens gibt es jetzt eine Plattform im Intranet, wo Mitarbeiter auch anonym einen Verdacht

Hinweise geben Der Verein „Pro Honore“ bekämpft seit 1925 den unlauteren Wettbewerb,

Korruption und alle Erscheinungsformen der Wirtschaftskriminalität.

Er berät Unternehmen und bietet ihnen an, die Funktion

des Ombudsmannes zu übernehmen. Über eine

Hotline können Mitarbeiter und Geschäftspartner anonym fragwürdiges Verhalten einem

Rechtsanwalt von „Pro Honore“ mitteilen und

mit diesem ein mögliches weiteres Vorgehen besprechen.

www.pro-honore.de

äußern können. Um ein Zeichen zu set-zen, verlieh TI den 2013er „Whistleblower Preis“ an Edward Snowden, der enorme Zivilcourage bewies, als er die allgegen-wärtige, globale Daten-Ausspähung durch Geheimdienste öffentlich machte.

Trotz allem, es geht voran. Zehn Jahrehat Transparency agitieren müssen, bis das Parlament in diesem Frühjahr die Ge-setze gegen Abgeordneten-Bestechung verschärft und der Bundesrat im Septem-ber dieses Jahres zugestimmt hat, die UN-Konvention gegen Korruption zu ratifi zie-ren. In Edda Müllers Stimme mischen sich Erleichterung, Stolz und ein Nachhall von Zorn: „Endlich! Als letztes EU-Land, das muss man sich mal vorstellen. Der Fort-schritt ist eine Schnecke.“

Was treibt sie an, sich so leidenschaftlich zu engagieren? Über die private Edda Müllerist so gut wie nichts bekannt, sie spricht nicht gern über sich selbst, ihr geht es um die Sache. „Ich glaube, meine Grundmotivation ist mein Gefühl für Ge-rechtigkeit. Diese Arbeit ist so spannend!“, sagt sie, und kommt sofort wieder auf höhere Ziele: „Ich glaube, dass wir in einem gesellschaftlichen Transforma-tionsprozess stecken. Wenn wir nicht stär-ker auf Integrität und Verantwortlichkeit achten, rutscht uns die Demokratie weg! Weil die Menschen dann das Gefühl haben, hier bedienen sich Einzelne, mau-scheln Mächtige aus Politik und Wirtschaft vor sich hin. Das ist äußerst gefährlich. Da lohnt es sich doch zu kämpfen!“ (

Schwarze Liste Seit dem 13. Januar

2014 gilt das gemeinsame Korruptionsregister von

Hamburg und Schleswig-Holstein: Kriminelle und

unredliche Firmen werden künftig für bis zu drei Jahre von der Vergabe öffentlicher

Aufträge ausgeschlossen. Das Register ist in der zentralen

Informationsstelle in der Hamburger Finanzbehörde einsehbar. www.hk24.de

Buchtipp

WIR STATT GIER Das zerbrechende Vertrauen der Bevölkerung in Politik und Wirtschaft, Marken und Institutionen erzeugt einen Paradigmenwechsel: Es wird erwartet, dass Führung sich gemeinschaftlicher Zielstellungen bedient und sich am WIR orientiert, statt aus Einzelinteressen und gegen den Willen der Gemeinschaft zu handeln. Gordon Müller-Eschenbach: „Wir statt Gier“, 16,90 Euro

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DIE UNBESTECHLICHE

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LESENLESENSeit 2009 zeichnet der „Werte-Index“ des Trend-forschers Peter Wippermann ein differenziertes Bild davon, welche Bedeutung z.B. Freiheit, Gemeinschaft, Familie, Erfolg in den Augen der Internet-User haben und wie sich Diskussions-schwerpunkte verändern. Grundlage für die Analyse sind über 150.000 veröffentlichte User-Meinungen aus Blogs, Foren und Communities. Darüber hinaus erfahren Unternehmen aus Experteninterviews, wie sie diese Werte in ihrer

Praxis anwenden und umset-zen können. Denn erfolgreich kommunizierte und gelebte Werte sind ein entscheiden-des Alleinstellungs-merkmal für Marken, Basis für Vertrauen und Vorausset-zung für Resilienz.

AUF DEM INDEX

Peter Wippermann, Jens Krüger: Werte-Index 2014, Deutscher Fachverlag, 42 Euro.

Fairtrade online Was ein Objekt für uns wert-voll macht, ist die Geschichte dahinter. Bei Importen aus fernen Ländern ist sie aller-dings oft eine von unwürdigen Arbeitsbedingungen. Daher rief die Hamburgerin Sophie Neuhaus vor kurzem den Fair-Trade-Shop „Amodini - telling the story“ ins Leben. Es gibt wunderschöne Dinge, von Tüchern über Taschen bis Schmuck, alle in Kooperation mit den Kunsthandwerkern in Dörfern produziert, unter fairen und sozialen Bedin-gungen. Das sichert deren Unterhalt und die Zukunft des traditionellen Handwerks. www.amodini.com

Nachdenkliches über den Wert von Werten

App für Autisten Die Berlinerin Doreen Kröber suchte vergeblich eine App, die es ihrem Sohn erleichtert zu kommunizieren – und erfand sie dann selbst. „Let me talk“ umfasst 9000 Bilder, die durch eigene ergänzt werden können. Sie lassen sich zu Sätzen kombinieren und vom Compu-ter vorlesen. Eignet sich auch für die Kommunikation mit kleinen Kindern, Sprachun-kundigen, z.B. mit Migranten - und auf Reisen. Android App, kostenlos im Google Play Store.

WEB APP&

Gemeinsam statt einsam

Foodoo ist eine neue Online- Plattform für alle, die sich einen netten Abend in lockerer Gesellschaft mit spannenden Gesprächen und gutem Essen wünschen. Besonders für Zugezogene ist es eine moderne Möglichkeit neue Leute kennenzulernen. Wer einladen oder einen Kochkurs veranstalten möchte, stellt dies einfach ein: Event auf foodoo.de erstellen, Datum und Preis pro Teilnehmer festlegen und los geht’s. Wer Gast sein möchte, reserviert sich eine Platz. Fertig. Bislang in Berlin und Hamburg, demnächst weitere Städte. www.foodoo.de

Die Vermittlung eines Gefühls dafür, was man in einer Gemein-schaft tut oder besser lässt, ist ein wesentlicher Gegenstand von Erziehung und Kompass mensch-lichen Alltagshandelns. Aber haben Wirtschaftsmenschen und Politiker, seien sie Christen oder nicht, eine klare Vorstellung, wie man auf anständige oder unanständige Weise sein Geld verdient, Politik macht oder Ar-beitnehmer behandelt? Nils Ole

Oermann beschäftigt sich intensiv mit der Frage, warum Gerech-tigkeit, Gemeinwohl und Menschenwürde zent-rale Anliegen der Wirtschafts-ethik sein müssen, wie man das erreicht und wie sich dieses neue Denken in konkreten Pro-blemfällen bewährt. „Anständi-ges Wirtschaften zeichnet sich durch eigennütziges Handeln aus, das immer auch nach dem

Nutzen für andere fragt“, so Oermann. Er ist Theologe und Direktor des Instituts für Ethik und Trans-

disziplinäre Nachhaltigkeits-forschung an der Leuphana Uni-versität Lüneburg.

GEWINN UND GEWISSEN

Nils Ole Oermann: Anständig Geld verdienen – eine protestantische Wirtschaftsethik, Herder Verlag, ca. 10 Euro

Die Autobiographie von Luc Jochimsen, 78 , schildert den Weg einer Unangepass-ten, die stets ihren Traum vom gerechten und guten Leben für alle verteidigte. „Ich erinnere mich, dass mein Vater, der ein Kriegs- und Nazigegner war, zu mir sagte: ‚Wenn Du überlebst, dann musst du etwas tun, damit die neue Zeit eine andere wird‘.“ Die promovierte Soziologin war oft die erste Frau: als Fernsehjournalistin, in der Panorama-Redaktion, in der Chefredaktion des Hessischen Rundfunks. „Ich habe mich immer als politische Journalistin verstanden. Politik war für mich allerdings nicht nur, was in der Regierung oder im Parlament passiert, sondern un-endlich viel mehr.“ Von 2005 bis 2013 saß sie für die Linkspartei/PDS im Deutschen Bundestag und machte auch dort mit streitbaren Aktionen von sich reden.

Luc Jochimsen: Die Verteidigung der Träume, Aufbau Verlag, ca. 23 Euro

Nach ethischen Kriterien einkaufen und die Wirt-schaft damit gerechter oder grüner gestalten – für diese Idee begeistert sich bereits jeder Fünfte. Der Wirtschaftsjour-nalist Caspar Dohmen unterzieht den Nutzen des moralisch korrekten Konsumierens einer Prüfung. Verändert sich unser Wirtschafts-system tatsächlich durch grünen Strom, regional gekaufte Äpfel, fair gehandelte Bananen und Autos mit Hybridantrieb? Verbessern sich so die Arbeitsbedingungen in den Erzeugerländern? Verändern Konzerne auf Druck der Konsumenten ihre Politik? Unterhaltsam und schlüssig bilan-ziert Dohmen unser Konsumentenverhalten, die Machtmechanismen von Marken und Konzernen und den Spielraum der Verbraucher. Ein informa-tives Buch, das Zusammenhänge neu beleuchtet und mögliche Lösungswege aufzeigt.

ENGAGIERT KONSUMIEREN?

Caspar Dohmen: Otto Moralverbraucher,

Orell Füssli Verlag, ca. 19 Euro

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„Deutschland muss endlich wieder staunen können! Wenn es um Produktdesign geht, sind die Deutschen eingeschlafen“ ist sich Tomyboy sicher. Der Künstler und Designer weiß wo-von er spricht. Er selbst stammt aus Hamburg und ging vor ein paar Jahren in die USA, um dort als Musikproduzent zu arbeiten. Dort angekommen merkte er schnell, dass in dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten auch seiner Kreativität keine Grenzen gesetzt waren. Er fi ng an mit fl uoreszieren-den Farben zu arbeiten und damit unter den Markennamen Beatnecks Bikes und Rocketbyz aus hochwertigen Lifestyle-Produkten wahre Kunstobjekte zu kreieren. „Anfangs war der Umgang mit den Farben schwierig“, erinnert sich Tomyboy. „Es braucht jahrelange Erfahrung, um ein perfektes Ergeb-nis erzielen zu können.“ Heute gehört er dank seines Know-hows und seinen leuchtenden Kreationen zu den Großen un-ter den Produktdesignern in den USA. Prominente wie Chris Brown, Ne-yo, Oliver Korittke und Shemar Moore gehören zu seinen begeisterten Käufern. Designs für limitierte Aufl a-gen der internationalen Marken Audi, Bentley, Mini Cooper und Harley Davidson stammen aus der Feder des genialen Künstlers. Seine Stücke werden als Pop-Art-Geschichten der Gegenwart gehandelt.

Doch ein Hype um die leuchtstar-ken Erfolgslabels wie in den USA

stellt sich in Deutschland nur lang-sam ein. „In den Staaten sind die

Menschen offener für neue Ideen und neue Trends – egal ob Musik,

Fashion oder Design“, weiß Tomyboy.„Menschen mit auffallend toll designten

Produkten werden gefeiert.“ In Deutschland sei die vornehme Zurück-haltung immer noch ein Thema. Nicht

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auffallen – und das um jeden Preis. Doch gerade auf Unternehmensebene ist das ein Fehler. Mar-ketinggelder werden mit diesen veralteten Werten im Hinterkopf oft falsch eingesetzt. Die Designs von Rocketbyz hingegen bringen ein Unternehmen ins Gespräch. Die Pro-dukte auf dem US-Markt zeigen: Vor allem über die sozialen Netzwerke verbreiten sich die inno-vativ designten Stücke rasant – zusammen mit den Marken, die dahin-terstehen. „Ein Produkt muss in der heutigen Zeit durch sein Design auffallen“, erklärt der Künstler. „Der Konsumist sehr stark vom Generationswechsel geprägt. Junge Erwachsene verzehren sich geradezu nach neuartigen Produkten.“Ein Unternehmen, das das verstanden hat, ist der Herstel-ler für Luxusarmbanduhren schlechthin: „Rolex Blaken“. Aus einer Kooperation zwischen Tomyboy und dem Uhrenherstel-ler entstammt eine aktuell erhältliche limitierte Aufl age der ersten fl uoreszierenden „Rolex Blaken“. In Handarbeit wurdejedes Ziffernblatt einzeln von dem Künstler eingefärbt. Zu-sammen mit einer speziellen Stahlveredelung fasziniert sie bereits bei Tageslicht. In einer Clubnacht entwickelt sie dann unter Schwarzlicht ihre vollkommene fl oureszierende Anziehungskraft. Lediglich 25 Stück sind weltweit erhältlich. „Rolex Blaken war schon immer eine hochwertige und klassische Marke, bei der alles handgefertigt wird. Das ist auch heute noch so“, so Tomyboy. „Diese Kooperation gibt Rolex Blaken aber einen völlig anderen Look.“Grundsätzlich sind dem Produktdesign mit den fl oureszieren-den Farben keine Grenzen gesetzt. Selbst Stoffe oder Leder lassen sich mit ihnen einfärben. So fallen dem Designer und Künstler täglich neue Stücke auf, die er gerne in Szene setzen würde. „Ein Porsche wäre großartig. Ein Traum von mir ist es aber, noch weiter zu gehen und irgendwann einmal eine Yacht oder einen Jet mit meinem Design zu sehen.“

Kontakt:

Ato C. Yankah [email protected]

www.rocketbyz.com

WIE FARBEN DEUTSCHLAND STAUNEN LASSEN

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RUBRIK

Studium und Praxis optimal verbindenDie NORDAKADEMIE ist die Hochschule der Wirtschaft. Sie wird als gemeinnützige Aktiengesellschaft unmittelbar von 43 namhaften Unternehmen und dem Arbeitgeberverband NORDMETALL getragen. Mit rund 1.700 Studierenden, davon bereits fast 300 Studierende in den Masterstudiengängen an der im Oktober 2013 eröffneten NORDAKADEMIE Graduate School, gehört die 1993 gegründete und staatlich anerkannte NORDAKADEMIE zu den größten privaten Hochschulen mit Präsenzstudiengängen. Die hohe Qualität und die hervorragenden Studienbedingungen sind durch zahlreiche Auszeichnungen belegt:

Auf dem malerischen Campus der NORDAKADEMIE in Elmshorn werden in Kooperation mit den Partner- unternehmen vier duale Bachelorstudiengänge angeboten.

NORDAKADEMIE Hochschule der Wirtschaft, Elmshorn:

Duale Bachelorstudiengänge(Studienstart jeweils zum 1.10. des Jahres) • Betriebswirtschaftslehre (B.Sc.)• Wirtschaftsinformatik (B.Sc.)• Angewandte Informatik (B.Sc.)• Wirtschaftsingenieurwesen (B.Sc.)

Die NORDAKADEMIE Graduate School im Hamburger Dockland konzentriert sich auf berufsbegleitende Master- studiengänge und Weiterbildungsangebote für Hochschul- absolventen.

NORDAKADEMIE Graduate School, Hamburg:

Berufsbegleitende Masterstudiengänge (Studienstart jeweils zum 1.4. und 1.10. des Jahres) • Master of Business Administration (MBA)• General Management (M.A.)• Marketing and Sales Management (M.A.)• Financial Management and Accounting (M.Sc.)• Wirtschaftsinformatik/IT-Management (M.Sc.)• Wirtschaftsingenieurwesen (M.Sc.)

Weiterbildung mit Hochschulzertifikat(Terminübersicht und weitere Informationen auf www.nordakademie-gs.de/weiterbildung/)• Management-Grundlagenmodule• Management-Vertiefungsmodule• Zertifikatskurse

Die NORDAKADEMIE hat viel zu bieten

Erstes Premium-Siegel der FIBAA im deutschsprachigen Raum für den MBA-Studiengang im Jahr 2008

Systemakkreditierung als eine der ersten Hochschulen in Deutschland 2012

Regelmäßig Spitzenplätze bei Hochschulrankings

Wir beraten Sie gern persönlich!

GRADUATE SCHOOL

NORDAKADEMIE Hochschule der WirtschaftKöllner Chaussee 11 · 25337 Elmshorn

Tel.: 04121 / 4090-0 · Fax: 04121 / [email protected] · www.nordakademie.de

NORDAKADEMIE Graduate SchoolVan-der-Smissen-Straße 9 · 22767 Hamburg

Tel.: 040 / 554387-300 · Fax: 040 / [email protected] · www.nordakademie-gs.de

KARRIERE

das Grundprinzip der Hochschule der Wirtschaft: eine praxisnahe Qua-lifi kation.

Schon Anfang der 90er war Deutschland berühmt für die dualen Ausbildungen. Allerdings fehlte lan-

ge Zeit ein international anerkannter Abschluss. Plate, der damals noch an einer anderen Schu-le lehrte, erfuhr schnell Unterstützung aus Rei-hen der Unternehmen. Die genau aufeinander abgestimmte Verzahnung von Unternehmen und Theorie klang in deren Ohren so verlockend, dass sie den Grundstein

legten: Als erste Hochschule ging die Nordakademie als gemeinnützigeAktiengesellschaft an den Start. „Das gibt es sonst nicht: eine private Hochschule, deren Träger die Un-ternehmen sind“, betont Plate und

ergänzt: „Wir leben die Demokratie – unabhängig von den Anteilen der einzelnen Aktionäre.“ Man verstehe sich als Gemeinschaft für einen gu-ten Zweck: Jungen Menschen werde eine hochqualifi zierte Ausbildung gesichert. „Unser Aktionäre bekom-men zwar keine Dividende, dafür aber einen Platz im Himmel“, sagt Plate lachend.

Heute gehören 45 Aktionäre zur 1993 gegründeten AG, insgesamt 300 Unternehmen sind der Akademie angeschlossen, Tendenz steigend. Schließlich spricht sich herum, dass die Studenten hier überdurchschnitt-lich qualifi ziert das Haus verlassen. Bis dahin haben die Unternehmen dann rund 80 000 Euro in den Stu-denten investiert. Dafür erhalten sie einen top ausgebildeten Mitarbeiter mit Praxiserfahrung. „Die Unterneh-men können die Studenten über die Semester bereits kennenlernen, ihre Talente erkennen und fördern und die Mitarbeiter entsprechend inte-grieren“, so Plate. Eine bessere Al-ternative zu den Trainees, die nach vielen Semestern an der Uni erst an das Berufsleben gewöhnt wer-den müssen? „Es lässt sich belegen: Unsere Studenten können am Ende wesentlich mehr als die Absolventen der staatlichen Universitäten.“

Klingt nach Konkurrenz. „Der Kampf beginnt vor allem 2018/2019“, sagt Plate. Prognosen zufolge wer-den dann die Zahlen der Abiturien-ten sinken. Die Nordakademie rüstet bereits auf: Man will sich schon früh in den Köpfen der Schüler festset-zen. So ist die Nordakademie Part-ner von „Jugend forscht“, fördert verschiedene Sportvereine und en-gagiert sich in Schulprojekten. Mo-mentan läuft es problemlos. „Früher mussten wir Klinken putzen, heute kommen die Studenten von allein“, freut sich Plate, der 1993 von 500 Studenten träumte. Heute sind es bereits 1400. Durch die Nähe zur Wirtschaft und den engen Dialog fühlt die Nordakademie den Puls der Wirtschaft. „Wir können unkompli-ziert und schnell neue Studiengänge designen“, so Plate. Erst Ende 2012 wurden zum Beispiel die Master-Studiengänge in Hamburg gestartet, von denen es heute bereits sechs Fachrichtungen gibt. Die hohe Qua-lität wurde bereits durch zahlreiche Auszeichnungen bestätigt. „Die Sie-gel sind für uns eine verdiente Aner-kennung“, sagt Plate. Aber der Qua-litätsanspruch sei auch ohne Siegel hoch – „für die Wirtschaft“. (

BESSERSTUDIEREN

Der Erfolg hat viele Väter und Mütter“, sagt Plate bescheiden und erzählt von den Unterstützern der

Nordakademie, die schon längst den Schritt vom beschaulichen Elms-horn ins große Hamburg gemacht hat. „Weg vom Provinz-Image“ war ei-nes der Ziele des Pro-fessors, der mit seiner tiefen Stimme und den grauen Haaren etwas Be-ruhigendes, Väterliches ausstrahlt. „Unsere Stu-denten werden von uns liebevoll betreut“, sagt Plate denn auch. Heißt: Keine überfüllten Hörsä-le, kein Mitlaufen unter Hunderten von Studenten. Stattdessen konzen-trierte Theoriephasen in kleinen Gruppen, direkter Austausch mit den Professoren und vor allem: aus-giebige Praxiszeiten. Denn das ist

Zum Semesterstart glänzt die Nordakademie in Elmshorn mit einem neuen Rekord: 390 Abiturienten haben dort gerade ihr

duales Bachelor-Studium begonnen, soviel wie noch nie zuvor in der Geschichte der Nordakademie. Das beweist einmal mehr: Die Idee der privaten Hochschule überzeugt. Hier werden Praxis

und Theorie so aufeinander abgestimmt, dass die Studenten nicht nur ein Hochschulzertifi kat erwerben. Vielmehr punkten sie darüber hinaus mit Praxis-Wissen und viel Erfahrung. Aus

einer kleinen Idee wurde eine große Vision. Visionär des Bildungswesen sei er aber dennoch nicht, betont Gründungs-

vater Prof. Dr. Georg Plate im Gespräch mit FrauenBlick. von Ilona Lütje

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Prof. Dr. Georg Plate

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Studium und Praxis optimal verbindenDie NORDAKADEMIE ist die Hochschule der Wirtschaft. Sie wird als gemeinnützige Aktiengesellschaft unmittelbar von 43 namhaften Unternehmen und dem Arbeitgeberverband NORDMETALL getragen. Mit rund 1.700 Studierenden, davon bereits fast 300 Studierende in den Masterstudiengängen an der im Oktober 2013 eröffneten NORDAKADEMIE Graduate School, gehört die 1993 gegründete und staatlich anerkannte NORDAKADEMIE zu den größten privaten Hochschulen mit Präsenzstudiengängen. Die hohe Qualität und die hervorragenden Studienbedingungen sind durch zahlreiche Auszeichnungen belegt:

Auf dem malerischen Campus der NORDAKADEMIE in Elmshorn werden in Kooperation mit den Partner- unternehmen vier duale Bachelorstudiengänge angeboten.

NORDAKADEMIE Hochschule der Wirtschaft, Elmshorn:

Duale Bachelorstudiengänge(Studienstart jeweils zum 1.10. des Jahres) • Betriebswirtschaftslehre (B.Sc.)• Wirtschaftsinformatik (B.Sc.)• Angewandte Informatik (B.Sc.)• Wirtschaftsingenieurwesen (B.Sc.)

Die NORDAKADEMIE Graduate School im Hamburger Dockland konzentriert sich auf berufsbegleitende Master- studiengänge und Weiterbildungsangebote für Hochschul- absolventen.

NORDAKADEMIE Graduate School, Hamburg:

Berufsbegleitende Masterstudiengänge (Studienstart jeweils zum 1.4. und 1.10. des Jahres) • Master of Business Administration (MBA)• General Management (M.A.)• Marketing and Sales Management (M.A.)• Financial Management and Accounting (M.Sc.)• Wirtschaftsinformatik/IT-Management (M.Sc.)• Wirtschaftsingenieurwesen (M.Sc.)

Weiterbildung mit Hochschulzertifikat(Terminübersicht und weitere Informationen auf www.nordakademie-gs.de/weiterbildung/)• Management-Grundlagenmodule• Management-Vertiefungsmodule• Zertifikatskurse

Die NORDAKADEMIE hat viel zu bieten

Erstes Premium-Siegel der FIBAA im deutschsprachigen Raum für den MBA-Studiengang im Jahr 2008

Systemakkreditierung als eine der ersten Hochschulen in Deutschland 2012

Regelmäßig Spitzenplätze bei Hochschulrankings

Wir beraten Sie gern persönlich!

GRADUATE SCHOOL

NORDAKADEMIE Hochschule der WirtschaftKöllner Chaussee 11 · 25337 Elmshorn

Tel.: 04121 / 4090-0 · Fax: 04121 / [email protected] · www.nordakademie.de

NORDAKADEMIE Graduate SchoolVan-der-Smissen-Straße 9 · 22767 Hamburg

Tel.: 040 / 554387-300 · Fax: 040 / [email protected] · www.nordakademie-gs.de

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STARKE FRAUEN

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Sie versorgen die Händler des Fischmarktes mit frisch

geschliffenen Messern. Und kümmern sich um

das Hamburger Ratssilber. Das allein klingt schon

preisverdächtig. Jetzt wurde das Team der Altonaer

Silberwerkstatt ausgezeichnet. von Sabine Korndörfer

Bereits zum zweiten Mal wurde in diesem Jahr der Ham-burger Handwerkspreis von Hamburger Sparkasse und

der Handwerkskammer Hamburg gemeinsam vergeben.

Und wer dabei spontan an Tisch-ler, Elektriker oder Maurer im Ar-beitsoverall denkt – liegt meilenweit daneben.

Handwerksbetrieb des Jahres ist die Altonaer Silberwerkstatt unter der Leitung der 33-jährigen Galva-niseurmeisterin Maxi Hänsch. Sie übernahm die Firma vor vier Jah-ren von ihrem Vater und konnte mit dem Traditionsunternehmen in den letzten Jahren die über 130-jährige

HANDWERKSBETRIEB DES JAHRESMaxi Hänsch (33), Galvaniseurmeisterin der Altonaer Silberwerkstatt

Geschichte erfolgreich fortschrei-ben. Denn einen Betrieb wie die Altonaer Silberwerkstatt wird man in Deutschland nicht noch einmal finden. Das Geheimnis liegt in der Kombination: ein Team aus Silber-schmieden, Schneidwerkzeugme-chanikern und Galvaniseuren ar-beitet an den unterschiedlichsten Aufgaben. So werden hier Stücke aus dem Hamburger Ratssilber ebenso restauriert wie die Messer des Ham-burger Fischmarktes geschliffen. Und so ganz nebenbei kann man im Onlineshop auch noch die Silberseife aus eigener Rezeptur erwerben. FrauenBlick gratuliert!

Ausgezeichnet: Handwerker des Jahres

ist der Burgfelder Biobäcker Martin Kastner

und Handwerksbetrieb des Jahres die

Galvaniseurmeisterin Maxi Hänsch.

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S eit mehr als 30 Jahren setzt sich die Cosmetologin für die Schönheit und Gesundheit der Haut ein. In ihrem Hamburger

Kosmetik-Fachinstitut Bel Etage kommen nur exklusive und hoch-wertige Kosmetikprodukte sowie neueste, innovative Techniken zum Einsatz. Wer mehr als nur eine klas-sische Schönheitsbehandlung er-wartet und eine optimale Lösung für die Haut sucht, ist bei Edeltrud Starkgut aufgehoben. Bereits 2005 wurde das Bel Etage zu den dreißig besten Kosmetikinstituten Deutschlands gekürt. Grundla-ge dieses Erfolges sind ihr fundiertes Wissen, ständige Weiterbildungen und ihr großes Interesse an innovativen Behand-lungsmethoden. „Wir haben bereits ein umfangreiches Portfolio und es wächst weiter“, so Edeltrud Stark. Aktueller Renner: Eine HydraFacial-

„Wir haben bereits ein umfangreiches Portfolio und es wächst weiter“

„Die schönsten Jahre einer Frau sind die, die man ihr nicht ansieht!“, sagt Edeltrud Stark. Als Hamburgs einzige No-Age®-Expertin weiß sie, wie das geht: „Der richtige Wirkstoff – in der richtigen Dosierung – zum richtigen Zeitpunkt!“. von Ilona Lütje

people+++ In den 90er Jahren war Jacqueline Otten Professorin für Modedesign an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften – als jüngste je berufene Professorin Hamburgs. Seit März 2014 ist die international erfahrene Hollän-derin nun Präsidentin der HAW. www.haw-hamburg.de

+++ Im September wurde Anke Schäferkordt, Vorstandsvorsit-zende von RTL-Deutschland, zur „Managerin des Jahres“ ge-kürt. Das sozial engagierte Back-waren-Unternehmen Mestemacher verlieh den Gleichstellungspreis zum 13. Mal.

+++ Susanne Gernandt ist neue Vorsitzende des Vereins „Ham-burg Macht Kinder Gesund“, der dringende Projekte an den großen Kinderkliniken UKE, Altonaer Kin-derkrankenhaus und Wilhelmstift fördert, die von den Kassen nicht fi nanziert werden. www.hhmkg.de

+++ Rita Schwarzelühr-Sutter,Staatssekretärin im Bundes-Um-weltministerium, ist neue Vorsit-zende des Kuratoriums der Deut-schen Bundesstiftung Umwelt, der größten Umweltstiftung Euro-pas. Sie ist die erste Frau in dieser Position. www.dbu.de

+++ Die Kanadierin Anita Sarkeesian setzt sich in ihrem Blog für eine Änderung des sexisti-schen Frauenbildes in Videospielen ein. Dafür wurde sie jetzt von der Spieleindustrie mit dem „Ambas-sador Award“ ausgezeichnet. www.youtube.com/user/feminist-frequency +++ Constance Neuhann-Lorenz hat den Prix Veuve Clicquot 2014 gewonnen. Die plastische Chirurgin ist Mitgründerin des Verbandes „Women for Women“. Die Mitgliedsärztinnen operieren ehrenamtlich für einige Wochen im Jahr in Indien, Bangladesh oder Kenia Frauen und Mädchen, die durch häusliche Gewalt oder Un-fälle entstellt wurden. www.womenforwomen-ipras.org

30 JAHRE FÜR DIE SCHÖNHEITEdeltrud Stark (69), Hamburger Kosmetik-Fachinstitut Bel Etage

Behandlung, die den Kundinnen in 60 Minuten zu jugendlich straffer Haut verhilft – ganz ohne Risiko und Nebenwirkungen.

Lifting ohne Skalpell: Die Cosme-tologin ist auf dem Gebiet der ganz-heitlichen Hautgesundheits- und Anti-Aging-Prävention spezialisiert. Als para-medizinische Hautthera-peutin bietet sie ihren Kunden weit mehr als die klassische Kosmetik. Neben der gewohnt professionellen Schönheitsbehandlung gehört auch die Früherkennung funktioneller Hautveränderungen sowie die ge-

zielte Ursachenbe-handlung vorzeitig einsetzender, de-generativer Hautab-bau- und Alte-rungsprozesse zu

ihrem Leistungsprofi l. Angewendet werden von ihr ausschließlich Pro-dukte ohne belastende Zusatzstoffe, denn: „Nur gesunde Haut ist schön!“

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Herausgeber: WIENER kontor Marketing & Verlag GmbH Jarrestraße 80 | 22303 HamburgTel. 040 – 69 64 64 70Fax: 040 – 69 64 64 [email protected] | www.wiener-kontor.deAufl age: 30 000Erscheinung: vierteljährlichGeschäftsführung: Daniela N. Barth, Ilona LütjeChefredaktion: Angela OelckersArt Director: Janine SchreuerLitho: Jasmin DuszynskRedaktion: Sabine Korndörfer, Harriet Lemcke,Ilona Lütje, Jennifer MeyerProjektmanagement: Saskia Zielke, Malú Schmidt-CarstensBildredaktion: Bodo Krug

Lektorat: Anja Mehnert – honigzeitZuschriften an die Redaktion: [email protected]: www.frauenblick-magazin.deSoziale Netze: www.facebook.com/frauenblickAnzeigen: WIENER kontor Marketing & Verlag GmbH Jarrestraße 80 | 22303 HamburgTel. 040 – 69 64 64 70 Frach+Kumst Medien GmbHVirchowstr. 65 b | 22767 HamburgTel. 040 – 60 08 83 980Druck: Lehmann Offsetdruck, NorderstedtVerteilung: Eyecatcher HamburgStresemannstraße 9 | 22769 HamburgABO: 23 Euro pro Jahr inkl. Versand

IMPRESSUM

Namentlich gekennzeichnete Artikel geben die Meinung des Verfassers, nicht unbedingt die der Redaktion wieder. Die Zeitschrift, alle in ihr enthaltenen Abbildungen und Beiträge sowie vom Verlag gestaltete Anzeigen sind urheberrechtlich geschützt. Abdrucke, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages. Eine Veröffentlichungsgarantie kann nicht gegeben werden. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen.

DAS MAGAZIN FÜR FRAUEN, DIE ENTSCHEIDENFRAUEN

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KOLUMNE Ist Ungleichheit etwa schön?Werte sind auf dem Prüfstand. Das neue Buch des amerikani-schen Gesellschaftstheoretikers Jeremy Rifkin sieht eine neue wirtschaftliche Organisationsform im Kommen, die Teilen über Besitzen stellt. Der Kapitalismus bleibt, aber wichtiger wird das Interesse an einer neuen Form von Zusammenarbeit. Und in der Tat teilen viele Menschen heute Autos und Woh-nungen, Ferien und Bildung, nutzen die globale Kommunika-tion. Dennoch verschwindet Ungleichheit zwischen Gesellschaften und in unserer Gesellschaft nicht. Noch niemals gab es so viele Milliardäre und in Deutschland sind 14 % der Menschen arm, weniger als anderswo, aber viel zu viele. Gerade Frauen haben deutschland- und europa-weit das größte Armutsrisiko. Ungleichheit ist ein Skandal, da alle Menschen gleich an Rechten und Würde geboren sind. Gleichheit ist die Schwester der Freiheit. Die Überwindung des Skan-dals Lohnungleichheit – Frauen verdienen in Deutschland 22 % weniger als Männer – kann zu mehr Gleichheit und Würde der Frauen beitragen.

Kulturen verbinden - das realisiert der Hamburger Verein Kulturbrücke ein-drucksvoll mit seinem Projekt Switch. Hourvash Pourkian und ihr Team bauen damit Brücken zwischen den unterschiedlichsten Nationalitäten in der Hansestadt. Einmal im Monat reisen vier Kinder unterschiedlicher Herkunft vier Tage lang „durch die Welt“. Sie verbringen jeweils einen Tag in den anderen Familien und erfahren so hautnah, wie es sich in und mit der fremden Kultur lebt. Die Kinder lernen landestypische Speisen kennen, erkunden Sprache, Musik und Traditionen. „Wir wollen mit dem Projekt die Solidarität in unserer Gesellschaft fördern und die Integration von Menschen mit Mig-rationshintergrund, insbesondere der Kinder, unterstützen“, betont die Vor-sitzende Hourvash Pourkian, die das Projekt ins Leben gerufen hat.Schließlich leben in Hamburg Men-schen aus mehr als 180 Nationen – 50 Prozent der Hamburger Kinder haben einen Migrationshintergrund. Der in-ternationale Kinderkulturaustausch unterstützt gezielt die Integrations-arbeit der Behörde, der Schulen und der Eltern. „Mit dem Projekt bauen wir bestehende Vorurteile ab und wirken neuen entgegen. Die Kinderweltreise fördert Toleranz und Verständnis für Andersartigkeit,“ betont die gebürtige Teheranerin. Switch wurde bereits mehrfach aus-gezeichnet, unter anderem als Ausge-wählter Ort 2008 “Deutschland – Land der Ideen”. Seit April 2013 gibt es das Projekt Switch auch für Erwachsene, in Planung ist das Projekt aktuell auch innerhalb großer Unternehmen.www. switchdeutschland.dewww. kulturbrueckehamburg.de

DABEI SEIN

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NETZWERKEN

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DABEI SEIN!

Für Frauenrechte auf der ganzen WeltDie Hamburger Frauenstiftung fi lia (gegründet 2001) weiß: „Veränderung ist möglich. Aus einer Unterdrückungsgeschichte von Frauen ist eine Emanzipationsbewegung geworden.“ „fi lia.die frauenstiftung“ engagiert sich darum für Chan-cengleichheit und unterstützt mit ihren Projekten benachteiligte Mädchen und Frauen in Hamburg, Deutschland, Europa und der Welt. Außergewöhnlich: fi lia ist eine Gemeinschaftsstif-tung. Wer Gutes tun will, ist hier willkommen. Die Stifterinnen werben ständig neue Förderer und Spender. Insgesamt konnten so im vergangenen Jahr rund 570 000 Euro als Spendeneinnahmen verbucht werden. Bis Ende 2013 ist das Stiftungs-vermögen auf 16 Mio. Euro gewachsen, 65 Stifte-rinnen sind heute im fi lia-Boot. In 2013 förderte

„fi lia.die frauenstiftung“ 18 Projekte in 12 Ländern mit insgesamt 120 712 Euro. Denn auch das ist außergewöhnlich: Die Stiftung setzt auf totale Transparenz und legt alle Zahlen offen. Als einzige (und größte) Frauenstiftung in Deutschland unterstützt fi lia Frauenprojekte auf der ganzen Welt. Dabei geht es um die Frauen-rechte rund um den Globus – zum Beispiel Frei-heit von Gewalt, politische Partizipation, Empo-werment, Zugang zu Beschäftigung und höherer Bildung. „Wir haben die Vision von einer gerech-ten, menschenwürdigen und vielgestaltigen Welt, zu der Frauen Entscheidendes beizutragen haben“, heißt es denn auch in der Stiftungs-Präambel. „fi lia.die frauenstiftung“ will die Welt verändern: Sie unterstützt Frauen und Mädchen darin, ihre Rechte einzufordern, Ressourcen gerechter zu verteilen und Entscheidungsmacht zu gewinnen. fi lia ist ein Teil der internationalen Frauenstif-tungsbewegung. www.fi lia-frauenstiftung.de

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Prof. Dr. h.c. Christa Randzio-Plath (Europaabgeordnete a.D.)

Kulturen verbinden - das realisiert der

In vier Tagen um die Welt

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Das Hamburger Spendenparlament ist volljäh-rig. Als ‚Wassermann‘ wurde es in diesem Jahr 18 Jahre alt. Die Idee: Spender in einem demokrati-schen Verfahren an der Vergabe ihrer Spenden-gelder zu beteiligen.Urheber ist der ehemalige Chef des Diakonischen Werkes und Landespastor in Hamburg, Dr. Ste-phan Reimers. Heute zählen rund 3400 Mitglieder zum Spendenparlament. Beeindruckende Zahlen: 57 Parlamentssitzungen, 1054 Hilfsprojekte, insgesamt 9,3 Millionen Euro Fördersumme! In den vergangen 18 Jahren hat das Spendenpar-lament Kirchenkaten für Obdachlose, berufl iche Förderung straffällig gewordener Jugendlicher, Betreuung schwerstbehinderter Menschen, Be-ratung sozial isolierter Frauen und Kinder geför-dert - und viele andere Projekte gegen Armut, Obdachlosigkeit und Isolation in Hamburg. Drei Mal im Jahr entscheiden die Mitglieder demo-

kratisch über Förder-

anträge von Trägern sozialer Projekte in Hamburg. Für seine visionären Marke-tingaktivitäten ist das Spendenparlament auch für den HAMMA-Award nominiert, der Mitte November vergeben wird. Mit der Auszeichnung ehren das Hamburger Abendblatt und der Marketing Club Hamburg seit drei Jahren „Marketing made in Hamburg“. In vier verschiedenen Kategorien werden Organi-sationen aus der Hansestadt gesucht, die Marke-ting-Konzepte und Kommunikationskampagnen mit Kreativität, Power, Begeisterung und Leiden-schaft umsetzen. „In Zeiten von Politikverdros-senheit und sinkender Wahlbeteiligung ist das Hamburger Spendenparlament mit seiner einzig-artigen Struktur ein leuchtendes Beispiel für bür-gerliches Engagement und gelebte Demokratie“,so der Vorstandsvorsitzende Jobst Böhning. Die

nächste und 58. Parlamentssitzung ist für Dienstag, 18. November, um 18 Uhr im Hör-saal A des Hauptgebäudes der Universität Hamburg an der Edmund-Siemers-Allee 1 geplant. www.spendenparlament.de

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Tipps+++ Es müssen nicht immerDrogen sein: Es gibt viele Süchte, die das Leben erschwe-ren. Bei Frauenperspektiven e.V.fi nden Betroffene Hilfe. Hier wer-den Frauen und Mädchen dabei unterstützt, wieder mehr Kontrolle über ihr Leben zu gewinnen. www.frauenperspektiven.de

+++ Neue Lebensperspektiven zu entwickeln und belastende Lebenssituationen zu überstehen, ist eine Herausforderung, die nicht alle Frauen allein schaffen. Sie fi n-den kompetente und diskrete Hilfe bei „Beratung und Information für Frauen - biff“. www.bifff.de

+++ Der Marie-Schlei-Vereinfeiert Jubiläum: Seit 30 Jahrendemonstriert er Frauenpower für eine gerechte Welt. Der Verein, der in Erinnerung an die frühere Entwicklungshilfeministerin MarieSchlei gegründet wurde und heu-te rund 750 Mitglieder zählt, fördert Frauen in Entwicklungs-ländern und setzt ihr Recht auf Bildung durch. www.marie-schlei-verein.de

+++ Kunden wollen nicht nur ein gutes Produkt kaufen, sondern auch ein gutes Gewissen. Das Thema Nachhaltigkeit spielt eine immer größere Rolle. Das „netz-werk nachhaltigkeit“ berät mit-telständische Unternehmen ganz-heitlich in allen Fragen nachhalti-gen Wirtschaftens. www.netzwerk-nachhaltigkeit.eu

+++ Bei dem Verein future-preneur.de lernen junge Menschen, was es heißt Unternehmer zu sein, eine eigene Idee zu entwickeln und diese umzusetzen. Mutma-cher und Coaches werden immer gebraucht. www.futurepreneur.de

+++ Unternehmer, Selbstständige und Führungskräfte aus Hamburg und Umgebung netzwerken bei M-Point. Neben wöchentlichen Gruppentreffen gibt es dort auch jede Menge Gast-Vorträge. In und um Hamburg gibt es bereits zehn aktive Gruppen. www.mpoint.biz

Privat wohnen auf der ganzen WeltSie gehört zu den erfolgreichs-ten Start-ups aus dem Silicon Valley: Die Online-Plattform Airbnb, über die private Unter-künfte vermittelt werden, wurdeim Oktober mit 13 Milliarden Dollar bewertet (nur noch der umstrittene Fahrdienst Uber ist mit geschätzten 18 Milliarden Dollar noch wertvoller).Airbnb, gegründet im August 2008 mit Sitz in San Francis-co, Kalifornien, ist ein gemein-schaftlicher Marktplatz, auf dem Menschen individuelle

Unterkünfte auf der ganzen Welt inserieren, entdecken und buchen können online oder vom Mobiltelefon aus. Sei es eine Wohnung für eine Nacht, ein Schloss für eine Woche oder eine Villa für einen Monat: für 190 Län-den gibt es Angebote. Man kann Mitbewohner auf Zeit sein oder eine Wohnung für sich allein fi nden. Zum Bei-spiel in Wien. Unser Tipp: Die-se schön zentrale und ruhige64 m² Wohnung nahe der Altstadt

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mag man gar nicht mehr verlassen. (www.airbnb.at/rooms/4161185)

18 Jahre Spendenparlament„Meine Stimme macht satt“

Das Präsidium des Hamburger Spendenparlaments (von li.):

Uwe Hahlbrock, Prof. Dr. Silke Boenigk, Peter Ohlinger.

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TERMINE

VERANSTALTUNGEN4.-23.11. CHINA Time Hamburg 2014Hamburg zeigt sich 2014 wieder von seiner chinesischen Seite: Zum 5ten Mal präsentiert die Hansestadt vom 4. bis 23. November über 200 Veranstaltungen rund um das Thema China. Ausstellungen, Konzerte, Theater, Kinovorstellungen, kulinari-sche Genüsse u.a. bieten Einblicke in das moderne und traditionelle China.www.chinatime.hamburg.de/programm

19.11. | 18-20 UhrConsultants Talk: Netzwerke und Mitglied-schaften sinnvoll nutzenDie Handelskammer Hamburg infor-miert die Beratungsunternehmen über branchenspezifi sche Themen und fördert den Austausch untereinander. Handelskammer Hamburg, Merkur-Zimmer, Adolphsplatz 1, 20457 HamburgAnmeldung: www.hk24.de

25.11. | 18-21 UhrMeeting MittelstandAgieren in Netzwerken ist heute ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Infor-mationen und der Austausch von Entscheidern untereinander bekom-men eine immer größere Bedeutung. Zukunftsorientierte Unternehmen suchen daher Plattformen, um hier entsprechenden Input zu bekommen. Der BVMW bietet dafür eine attrakti-ve Veranstaltung. Infos und Anmel-dung: www.bvmw.de

4.12.Deutscher MarketingpreisAm Abend des Kongresses erwartet Sie ein Highlight im spektakulären Ambiente der MagnusHall in Hamburg. Erleben Sie die Verleihung des Deutschen Marketing Preises, der Premium-Auszeichnung für Spitzenleistungen im deutschen Marke-ting. MagnusHall Hamburg, Amsinck-straße 70, Infos und Anmeldung: www.marketing-tag.de

9.-10.1. | 20 Uhr Tour-Musical 3 MusketierePrachtvolle Kostüme, opulentes Bühnenbild und spektakuläre Fecht-duelle: Die 3 Musketiere. Getragen von einem Live-Orchester erzählen 26 erstklassige Darsteller eine mitreißende Geschichte über Liebe, Stolz und Verrat. Infos und Tickets: www.3musketiere-musical.de

15.1.Business-FrühstückErfahrungsaustausch beim Business-Frühstück über aktuelle Entwicklun-gen, Projekte, Chancen und fachliches Know-how. Business Club Hamburg, Elbchaussee 43, 22765 HamburgInfos und Anmeldung: www.bch.de / Rubrik: ProgrammKosten: 18 EUR

16.1. | 19.30 UhrThilo Seibel – Ein Mann, ein Jahr, ein RückblickWas alles wahr war und was alles nicht wahr war – Thilo Seibel hat es sich für Sie gemerkt und unter die Kabarettlupe genommen. Ein Jahresüberblick. Gute Laune, gezielte Pointen und spitze Zunge. Das Schiff, Holzbrücke 2, Nikolaifl eet, 20459 HamburgTickets: www.theaterschiff.de

28.1. | 20 UhrEin Abend mit Ian McEwan „Kindeswohl“Lesung in englischer Sprache – Wer entscheidet über Leben und Tod? Ian McEwan erzählt von der Richterin Fiona Maye, die berufl ich wie privat in einen Gewissenskonfl ikt gerät.Hamburger Kammerspiele, Hartungstraße 9, 20146 HamburgEintritt: 16 EUR; 12 EUR (Schüler und Studenten)

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VERANSTALTUNGEN

FrauenBlick möchte auch Ihre Veranstaltungen mit aufnehmen. Wir freuen uns über Ihre Termine an: [email protected]

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7.12. | 11-18 Uhr Blockaden selber lösen Lernen Sie einfach anwendbare Selbst-Coaching-Methoden, um emotionale und mentale Blockaden schnell und nachhal-tig aufzulösen – berufl ich und privat.Integralis Institut Hamburg, Stückenstraße 74, 22081 HamburgAnmeldung: www.integralis-hamburg.de Kosten: 90 EUR

13.-14.12. Holy.Shit.ShoppingEine Idee, vier Städte, hunderte junge Designer und Künstler und ein groß-artiges Publikum. Seit 2004 geht die Designplattform HOLY.SHIT.SHOPPING auf Tournee und präsentiert ca. 150 handverlesene Designer, Kreative und Künstler zu tollen Beats. Hamburg Messe und Congress, Messeplatz 1, 20357 HamburgInfos: www.holyshitshopping.deEintritt: 4 EUR

15.12. WOMEN’s BusinessDayDie neunte Jahreskonferenz für Fach- und Führungskräfte, Young Professio-nals, Unternehmerinnen und Business-frauen ist zwar erst am 19. Februar, doch wer sich bis zum 15. Dezember anmeldet, sichert sich exklusive Frühbucher-specials. www.wbd2015.de

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MIT LIEBE GEMACHT, NACHHALTIG UND AUS DER REGION

PERLEN DER HANDWERKSKUNST

Mit der Meisterstrasse wollen wir hervorragen-de Handwerksbetriebe,traditionsreiche Manu-

fakturen, kulinarische Spezialitäten-erzeuger und landestypische Marken-produkte einfach mal vor den Vor-hang holen“, erklärt Nicola Rath. „Denn das produzierende Hand-werk ist ein unheimlich wichti-ger Wirtschaftszweig. Die schönen kleinen Läden und Werkstätten, in denen Handwerk noch gelebt wird, fi ndet man aber oft nicht.“ Die Österreicher Christoph und Nicola Rath entschlossen sich des-halb dafür, solche unter einer Dachmarke zu bündeln: der „Meis-terstrasse“. Fünfzehn Jahre ist das mittlerweile her. Heute tragen in Österreich bereits einige hundert Unternehmen das Siegel als Zeichen für Qualität, Authentizität und Regi-onsbewusstsein. Zahlreiche hoch-wertig produzierte Publikationen hat die Meisterstrasse bereits her-ausgegeben, in denen sie wahre Per-len von Unternehmen vorstellt.

Das, was das Ehepaar in Öster-reich erreicht hat, will es nun auch in Deutschland schaf-fen. 2013 sind die Wiener dafür nach Hamburg gezogen. „Laufend steigt die Zahl der Handwer-ker und Manufak-

Dipl.-Ing. Nicola RathGF Meisterstrasse

Goldschmiede, die Sehnsucht nach kleinen Kostbarkeiten wecken. Röstereien, die Kaffee tatsächlich wieder zum Genuss machen. Und Buchbinder, die so wunderschöne Stücke herstellen, dass der E-Reader zur Stil-Sünde wird. Die Plattform und Dachmarke „Meisterstrasse“ repräsentiert wahre Unternehmensperlen und stellt handwerkliches Können, Nachhaltigkeit und Regionalität wieder in den Fokus. von Jennifer Meyer

turen, die man hier fi nden kann und die beweisen, dass Ham-burg und der Norden ein guter Platz für die Produzenten von Qualitätsprodukten, und Handwerk und Manufakturen hierTeil einer nachhaltigen Entwicklung sind“,so Christoph Rath.Die Idee, auf all die kleinen Handwerks-betriebe und regiona-len Produzenten zusetzen, hielten anfangs viele für einen Fehler. Die Welt befand sich im Aufbruch. Globa-lisierung wurde zu dieser Zeit zu einem großen Wort und in-ternational agierende Unternehmensriesen wurden gefeiert. „Nachhaltigkeit. Regionalität. Handwerk - was in al-ten Zeiten als etwas Wertvolles ge-golten hatte, passte damals für viele nicht mehr zum Zeitgeist“, erinnert sich Nicola Rath.

Doch seit ein paar Jahren scheint es ein Umdenken in den Köpfen der Menschen zu geben. Der Konsum nachhaltig hergestellter Produkte aus der Region ist ein Riesentrend. Doch woher kommt er? „Ich glaube Globalisierung ist für viele etwas zu Abstraktes und Unbekanntes“, so Nicola Rath. „Altbewährtes gibt einem dann Sicherheit.“

Der Trend führt zu individuellen, hochqualitativen Produkten, die re-gional hergestellt werden, und bietet dem Handwerk ungeahnte neue Mög-lichkeiten. Ziel der Meisterstrasseist es, eine Brücke zwischen Produ-zenten und einem qualitätsbewuss-ten Publikum zu bauen. „Auch in Hamburg können wir bereits wun-derbare Betriebe präsentieren“, freut sich Nicola Rath, „täglich errei-chen uns neue Empfehlungen und tolle Handwerker melden sich bei uns an.“ ( Mehr infos unter: www.meisterstrasse.de

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GHANDELSKAMMERHANDWERK

wahre Unternehmensperlen und stellt handwerkliches Können, Nachhaltigkeit und Regionalität wieder in den

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LIEBE

125 MILLIONEN EURO

Der „Tag der Liebe“ ist auch der Tag

der Floristen – rund 125 Millionen Euro

werden hierzulande in der Valentinswoche

allein mit Schnittblumen umgesetzt. Frauen wollen

übrigens laut Statistik am

liebsten einen Rosenstrauß.

KUNST Die Versicherungssumme der „Mona Lisa“, die im Pariser Louvre jährlich zehn Millionen Besucher anzieht, liegt bei 600 Millionen Euro. 1503 gemalt, 77x53 cm, 50 Öllasuren auf Pappelholz, Firnis, vergoldeter Rahmen. Die Allianz Versicherung hat sich einen Spaß daraus gemacht, ihren Materialwert zu berechnen: etwa 3100 Euro.

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FAMOUS LAST WORDS

DIE NÄCHSTE AUSGABE ERSCHEINT IM FEBRUAR 2015 // SCHWERPUNKT: „SCHÖNER SCHEIN“

Abo ins Haus? Für 23 Euro pro Jahr unter: www.frauenblick-magazin.de/abo oder telefonisch unter 040 – 69 64 64 70 Foto

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WAS KOSTET DIE WELT? DIE WELT?KUNST DIE WELT?KUNST

Die Versicherungssumme DIE WELT?

Die Versicherungssumme

Liebe, Gesundheit, Schönheit der Natur: Die wirklich wichtigen Dinge lehren uns, das Wert und Preis zwei verschiedene Dinge sind

LEBEN 1,3 MILLIARDEN EUROBienen erbringen in Deutschland jährlich eine Bestäubungsleistung im Wert von 1,3 Milliarden Euro, errechnete die Biologie-Professorin Alexandra Klein. Mindestens ein Drittel unserer Nahrung verdanken wir dem Insekt. Gegenwär-tig sind Bienen von einem Massensterben ungeklärter Ursache bedroht.

LESEN Michael J. Sandel: „Was man für Geld nicht kaufen kann: Die moralischen Grenzen des Marktes“, Ullstein 2012, ca. 12 Euro

SCHÖNHEIT

Die Latino-Queen Jennifer Lopez hat ihren gesamten

Luxuskörper versichert, angeblich liegt die Gesamt-

summe bei 1 Milliarde Dollar. Ihr Markenzeichen, der

Po, ist laut Spiegel 250 Millionen Dollar wert.

SCHÖNHEIT

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$ GLÜCK 1 MILLION EUROEs soll Glück bringen, Geld in den römischen Trevi-Brunnen zu werfen. Rund 40.000 Kilo Münzen im Wert von über 1 Million Euro wurden 2013 darin versenkt, sie gehen an die Caritas. Wer wie einst Anita Ekberg in „Dolce Vita“ im Trevi duscht, sollte 500 Euro dabei haben: So hoch ist das Bußgeld.

ENTSPANNUNG „NULL EURO“

Beruhigend, vitalisierend, harmonisierend: Yo-gistas schwören auf den täglichen Sonnengruß. Die Übungsfolge soll Gesundheit und Langle-

bigkeit fördern. Namaste, Bitches!

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