KunstEINSICHTBern Nr. 5

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1 Seite 4 ANTONY GORMLEY LIEGT EINFACH AUF DER HAND Seite 14 BESCHÄFTIGUNG MIT GESETZEN UND MÖGLICHKEITEN DER FARBE Augusto Giacometti Seite 34 AN DER ETWAS ANDEREN KULTURMEILE Bernhard Giger Seite 35 EIN ANNÄHERUNGSVERSUCH Franziska Burkhardt Das gemeinsame Magazin von Kunstmuseum Bern & Zentrum Paul Klee 14 Fokus KMB 4 Fokus ZPK 30 Partner 38 Kunstlink Agenda 34 Forum 41 Impressum 44 Member 26 Zusammenspiel 46 Bildergalerie No 5, September 2014

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Seite 4

ANTONY GORMLEY LIEGT EINFACH AUF DER HAND Seite 14

BESCHÄFTIGUNG MIT GESETZEN UND MÖGLICHKEITEN DER FARBE Augusto Giacometti

Seite 34

AN DER ETWAS ANDEREN KULTURMEILE Bernhard Giger

Seite 35

EIN ANNÄHERUNGSVERSUCH Franziska Burkhardt

Das gemeinsame Magazin von Kunstmuseum Bern & Zentrum Paul Klee

14 Fokus KMB

4 Fokus ZPK

30 Partner

38 Kunstlink Agenda

34 Forum

41 Impressum

44 Member

26 Zusammenspiel

46 Bildergalerie

No 5, September 2014

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Coop unterstützt das Zentrum Paul Klee als Partner. Und wünscht erlebnisreiche Museumsbesuche.

Für kulinarische Kunst.

Coop

Komposition aus Popcorn, Brezel, Flûte, Morchel, Pasta

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7 SPITZENWERKE AUS DER TATE – HENRY MOORE NACH EINEM VIERTELJAHRHUNDERT ZURÜCK IN DER SCHWEIZ

Er betrachtete die menschliche Figur als eine der interessantesten Herausforderungen

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KÜNSTLERISCHE RECHERCHE

Die walisische Künsterlin Bethan Huws erzählt im Interview mit der Kuratorin Kathleen Bühler von ihrer Faszination für das Werk von Marcel Duchamp

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BILDER AUF REISEN

Zwei Registrarinnen erzählen aus ihrem Arbeitsalltag

Inhalt

EDITORIAL

Liebe Leserinnen, liebe Leser

Richtungswechsel? Kurswechsel? Diese Fragen sind durch-aus angebracht. Das Zentrum Paul Klee beendet seine erste Dekade. Das Kunstmuseum Bern fällt Entscheide von Trag-weite. Ausserdem haben wir zu einer engeren Zusammenar-beit ja gesagt und schlagen ab dem kommenden Jahr einen gemeinsamen Weg ein. Das Zeichen, das sich im Bild hier über meinem Kopf und dem Zentrum Paul Klee erhebt, lässt sich als Sinnbild mit uns in Verbindung bringen, wenn auch nicht so simpel wie eingangs suggeriert. Die gigantische knallrote Stahlplastik ist eine skulpturale Umsetzung eines Paul Klee-Aquarells von Renzo Piano. Sie versetzt das Aquarell aus dem Jahre 1937 in die dritte Dimen-sion. Dessen Titel – «labiler Wegweiser » – kann nur von einem Wortkünstler wie Paul Klee stammen. Welch reizvol-ler Widerspruch, welch fundamentale Untergrabung eines Sinnbildes der Orientierung. Wohin führt der Weg? Nach rechts? Oder dreht sich der Pfeil nicht vielmehr im Kreise herum? Wie beständig ist dieser Wegweiser angesichts sei-ner krummen Stange? Nur eines scheint er zu sagen: Unge-achtet der Vorstellung vom Ziel gibt es keine Verlässlichkeit, wie man dorthin gelangt. So machen wir es doch wie Klee. Der Weg ist, was zählt. Wir gehen ihn, neugierig und bereit für unerwartete Erkenntnisse. Weder das KMB noch das ZPK wollen im gemeinsamen Pro-zess mit dem Kopf durch die Wand. Davon zeugt auch diese Nummer von KunstEINSICHTBern. Unsere hier vorgestell-ten Aktivitäten fächern sich zu einem beeindruckenden Gesamterlebnis auf. Es gibt Berührungspunkte, Kontraste, Komplementierungen. Sie zeigen, wie viel wir bereits heute für einen attraktiven Kunstort Bern leisten, und gerade die-ses Magazin verrät vielleicht auch, welcher Art die Reise voran gehen soll, nämlich mit Geschick und Selbstbewusst-sein, wenn es um den Auftritt geht, und mit Vertrauen in die Inhalte und Potenziale, die sich aus den Sammlungen und Historien der beiden Institutionen sowie dem Engagement und Knowhow unserer Mitarbeitenden nähren.Begleiten Sie uns auf dem Weg und vertrauen auch Sie lieber dem Rat der Künste, als den Wegweisern!

Peter Fischer, Direktor Zentrum Paul Klee

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Vielleicht fragen Sie sich, warum bringt Peter Fischer Antony Gormley ins Zentrum Paul Klee. Dies hat so viele Gründe, dass ich hier leider nicht alle aufführen kann. Ich kenne Gormley von ver-schiedenen meiner früheren Tätigkeiten, so zeigte ich etwa sein EUROPEAN FIELD, eine Installation bestehend aus mehr als 35‘000 Tonfigürchen, 2003 im Kunstmuseum Luzern.

Am Anfang des Gedankens der Ausstellung stand aber die Idee, den sehr kontrovers diskutierten grossen Ausstellungssaal des ZPK anders als bis-her zu nutzen. Die Hängewände verstand Renzo Piano eigentlich als modulares System – wieso also sie nicht einmal alle entfernen? Um den da-mit verbunden grossen Aufwand zu rechtfertigen, brauchte ich aber erst einmal eine Künstlerin oder einen Künstler, welcher imstande ist, diese leere Halle von 1700 Quadratmetern und einer Raum-höhe von bis zu 11 Metern zu bespielen. Meine Wahl fiel sofort auf Antony Gormley. Er verfügt über ein unbestrittenes Renommee, er hat in den letzten Jahren gigantische Innenräume wie die Hamburger Deichtorhallen aber auch ganze Landschaften, beispielsweise eine Fläche von 150 km2 im Bregenzer Wald bespielt. Die Themen des Raumes, des Körpers und seines Verhältnisses zwischen innen und aussen ziehen sich wie ein roter Faden durch sein Werk, er interessiert sich für die Analogien zwischen organischem Wachs-tum und rationaler Konstruktion, und und und. Gormley liegt einfach auf der Hand.

Weshalb biss der Künstler dann an und wie hat sich das Projekt daraufhin entwickelt?Im Sommer letzten Jahres habe ich Antony Gormley in seinem Atelier in London besucht. Er war von der Idee fasziniert, gerade diesen Raum zu bespielen. In einem Dokumentarfilm der BBC spricht er auch über diese Herausforde-rung, darüber, dass er dem riesigen Raum – beim Maurice E. Müller-Saal handelt es sich notabene um den grössten Kunstraum in der Schweiz – und all diesen Rundungen im Zentrum Paul Klee «etwas hartes, strenges, hermetisches» entgegen-setzen will.

«ANTONY GORMLEY. EXPANSION FIELD», 05.09.2014 – 11.01.2015

ANTONY GORMLEY LIEGT EINFACH AUF DER HAND

Antony Gormley mit seinem technischen Assistenten Pierre Jusselme (re.) und dem Stahlbauer Matthias Kallage (li.)

bei der Inspektion der Schweissarbeiten für die Skulpturen von EXPANSION FIELD, Foto: Peter Fischer

Fokus ZPK

Antony Gormley, Foto: Lars Gundersen

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Zuerst wollten wir die bestehende Arbeit MODEL ausstellen, aber nach aufwändigen Abklärungen mit den Bauingenieuren des ZPK stellte sich her-aus, dass der Boden nicht genügend tragfähig ist, um die 100-Tonnen-Last von MODEL aufzuneh-men. Aus heutiger Sicht erweist sich dies aber als ein Glücksfall, denn Gormley entwickelte daraufhin die Idee einer neuen FIELD-Arbeit. Sie besteht aus 60 von seinem Körper und dessen ver-schiedenen Haltungen abgeleiteten, streng recht-winkligen Stahlskulpturen. Für uns begann dann der andere Teil der Arbeit: Es galt, den Saal innert nützlicher Frist komplett leerzuräumen und erst noch ein neues Beleuchtungssytem zu entwickeln und einzubauen.

Welche Bedeutung hat diese Ausstellung für das Programm des ZPK?Die Ausstellung ist programmatisch für unsere Positionierung in der nationalen und internati-onalen Kunstwelt. Wir zeigen einen der bedeu-tendsten Bildhauer unserer Zeit erstmals in der Schweiz. Erstaunlich, aber wahr. Da soll noch

jemand sagen, es hätte in unserem Land zu viele Orte für die zeitgenössische Kunst oder das ZPK sei nicht der richtige Ort für die Gegenwart. Dann gibt es Parallelen im künstlerischen Den-ken zwischen Klee und Gormley. In der bis Okto-ber gleichzeitig laufenden Klee-Ausstellung zum Thema «Raum Natur Architektur» lassen sich diese entdecken. Keinesfalls will ich aber den Klee-Bezug überstrapazieren. Den meisten Be-sucherinnen und Besuchern ist es egal, ob eine zeitgenössische Position mit Klee in Verbindung gebracht werden kann oder nicht. Oder sie sind sogar froh, einmal etwas anderes als nur «Klee-Affines» zu sehen. Bei Gormley sind nebst den Pa-rallelen die Unterschiede zu Klee vorerst augen-fälliger. Die Monumentalität, die schiere Grösse und Masse, die unmittelbare Körperlichkeit, das dreidimensionale Medium. EXPANSION FIELD ist auch eine Reaktion auf den spezifischen Ort, an dem es gezeigt wird. Ich möchte vermehrt Künstler einladen, sich mit diesem aussergewöhnlichen Ort auseinanderzu-setzen. Die Gründer des ZPK haben ein zeitgenös-sisches Kulturzentrum errichtet, und als Haus des 21. Jahrhunderts öffnet es sich der Kunst des 21. Jahrhunderts. Renzo Pianos grosse Geste be-ruft sich auf den Hauskünstler, führt aber weit darüber hinaus, sodass sein Gebäude sowohl Klee wie Gormley beheimaten kann.

Peter Fischer

Eröffnung: Donnerstag, 04. September 2014, 18hDauer: 05.09.2014 – 11.01.2015 Kuratoren: Peter Fischer, Simone KüngEintritt: CHF 20.00Ein Katalog zur Ausstellung erscheint im November 2014.

Unterstützt von:

Antony Gormley, Foto: Lars Gundersen

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Fokus ZPK

Paul Klees Verhältnis zum Kunstmarkt war ein sehr bewusstes. Das zeigt nicht nur die buchhal-terisch akribische Dokumentation seines Schaf-fens, sondern auch seine Strategie, die Preise sei-ner Bilder selbst zu bestimmen.

Als erfolgreicher Künstler und Bauhausmeis-ter schuf er Mitte der zwanziger Jahre ein klar strukturiertes System von Preisklassen für seine Arbeiten auf Papier, das von I (450 Reichsmark) bis VIII (1500 Reichsmark) reichte. Davon un-terschied er die Kategorie der «Sonderklasse»-Werke, die er nicht auf den Kunstmarkt bringen wollte, weil er sie für besonders qualitätsvoll

oder für sich persönlich bedeutsam erachtete. Diesen Bildern der höchsten Qualitätsstufe sowie den Bildern, die Klee für seine Nachlass-sammlung reservierte oder seiner Frau Lily schenkte, ist diese Ausstellung «Paul Klee. Son-derklasse – unverkäuflich» gewidmet. Sie ist in enger Zusammenarbeit mit dem Museum der Bildenden Künste in Leipzig konzipiert worden, wo sie in modifizierter Form vom 1. März bis 25. Mai 2015 gezeigt wird.

Werke, die in ihrer Qualität für den Künstler be-sonders wertvoll warenDas Zentrum Paul Klee ist in der glücklichen Lage, fast hundert Werke der Kategorie «Son-derklasse» von insgesamt etwas mehr als drei-hundert in seiner Sammlung zu haben. Dieses herausragende Werkkonvolut bildet den Grund-stock einer Schau- und Nachlasssammlung, die als vom Künstler selbst konzipierte Retrospek-tive gelten kann. Diese können nun erstmals in einer thematisch und inhaltlich vertieften Ausstellung gezeigt werden. Ergänzt wird die Werkauswahl des ZPK durch eine Reihe bedeu-tender Leihgaben aus deutschen Museen und aus Privatbesitz. Eine Vielzahl von Dokumenten und weiterer Archivalien erhellen zudem spannende Zusammenhänge und Hintergründe von Klees Systemen der Preis- und Sonderklassen. Basierend auf einem Forschungsprojekt, das von Osamu Okuda und Marie Kakinuma unter der Leitung von Prof. Wolfgang Kersten von der Universität Zürich in Zusammenarbeit mit dem Zentrum Paul Klee und dem Museum der bilden-den Künste Leipzig realisiert wurde, bringt die Ausstellung eine Vielzahl neuer Erkenntnisse zum Thema «Sonderklasse» an den Tag. Diese werden in einer über 500 Seiten umfassenden Forschungspublikation präsentiert.

Michael Baumgartner

«Paul Klee. Sonderklasse – unverkäuflich», 21.10.2014 – 01.02.2015

DIE PERSÖNLICHE WERKAUSWAHL DES KÜNSTLERS

Eröffnung: Dienstag, 21. Oktober 2014, 18hDauer: 21.10.2014 – 01.02.2015Kurator: Michael BaumgartnerEintritt: CHF 20.00Begleitpublikation: «PAUL KLEE. SONDERKLASSE. UNVERKÄUFLICH». Wolfgang Kersten, Osamu Okuda, Marie Kakinuma; Hg. Zentrum Paul Klee und Museum der bildenden Künste Leipzig, ca. 544 Seiten mit ca. 400 farbigen Abb., erscheint Ende 2014

Paul KleeRequisiten Stilleben, 1924, 112 Ölfarbe auf Nesseltuch auf Karton, 36 x 44 cm, Zentrum Paul Klee, Bern

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SPITZENWERKE AUS DER TATE – HENRY MOORE NACH EINEM VIERTEL- JAHRHUNDERT ZURÜCK IN DER SCHWEIZ

«Henry Moore», 30.01.-25.05.2015

Bourne Maquette Studio in Perry Green, Henry

Moore Foundation Foto: Fabienne Eggelhöfer,

Reproduced by permission of The Henry Moore Foundation

Die Henry Moore -Ausstellung im Zentrum Paul Klee wird in einer umfangreichen Retrospektive das Schaffen des britischen Künstlers Henry Moore präsentieren. Sie zeigt zahlreiche Skulp-turen aus den verschiedenen Schaffensphasen und ist seit 1950 die erste umfangreiche Moore-Ausstellung in Bern.

Henry Moore (1898–1986) gehört zu den wichtigs-ten Bildhauern des 20. Jahrhunderts. Er konzent-rierte sich auf die Darstellung der menschlichen Figur und verlieh ihr in seiner bildhauerischen Umsetzung eine einzigartige Präsenz. Während seine frühen Skulpturen aus den 1920er Jahren noch auf heftige Kritik stiessen, entwickelte er sich in den folgenden Jahrzehnten zu einem der aner-kanntesten Künstler Englands. Öffentliche Auf-träge, der erste Preis bei der Biennale von Venedig 1948 und eine Förderung des British Arts Council in der Nachkriegszeit bescherten ihm internatio-nale Anerkennung und finanziellen Erfolg. In der Schweiz fand 1950 in der Kunsthalle in Bern eine erste umfangreiche Moore-Ausstellung statt. 65 Jahre später widmen wir dem Künstler im Zen-trum Paul Klee eine Retrospektive vorwiegend mit Werken aus der bedeutenden Sammlung der Tate. Dank der fruchtbaren Zusammenarbeit mit der Tate Modern ist es uns gelungen, zahlreiche hochkarätige Skulpturen aus verschiedenen Schaffensphasen auszuleihen. Die plastischen Arbeiten werden durch Grafiken ergänzt, so dass die Besucher einen Einblick in das vielseitige Werk von Henry Moore erhalten. Ein Besuch in der Henry Moore Foundation in der Nähe von London, wo der Künstler ab 1940 lebte, gibt einen eindrücklichen Einblick in den Arbeitsprozess des Künstlers. Für jeden Arbeits-

schritt und jede Technik gibt es ein Ateliergebäu-de, das auf dem ausladenden Landsitz verteilt ist. Besonders beeindruckend sind die Skulpturen in der Landschaft: die Figuren beleben und be-wohnen den Park, den Moore, wie mir der Ku-rator Sebastiano Barassi verriet, speziell für die Präsentation seiner Skulpturen konzipiert hatte. Angeregt durch zeitgenössische Diskussionen, wie sie beispielsweise in England von Roger Fry und Jacob Epstein oder in Frankreich von Pablo Picasso oder Constantin Brancusi geführt wur-den, begann Moore, sich in den 1920er Jahren intensiv mit der Sammlung afrikanischer und weiterer nicht-europäischer Kunst im British Museum auseinanderzusetzen. Ihn faszinierte die in der sogenannt «primitiven» Kunst vor-herrschende Reduktion auf einfache elementare Formen. In seinem ganzen Schaffen konzentrier-te er sich auf einige wenige Themen wie Masken und Köpfe, Mutter und Kind, Halbfiguren und Figuren liegend oder stehend. Er betrachtete die menschliche Figur als eine der interessantesten Herausforderungen. Ebenfalls setzte sich Moore

intensiv mit den Formen auseinander, die er in der Natur fand. So sammelte er Steine, Knochen und Hölzer, die ihn zu abstrakt organischen Skulpturen anregten. Auch wenn sich Henry Moore mit der damals in England vorherrschen-den Debatte um den Surrealismus und die geo-metrische Abstraktion auseinandersetzte, blieb seine künstlerische Sprache stets ausserordent-lich eigenständig.

Fabienne Eggelhöfer

«Great Art is not perfect .» Henry Moore in The Observer, 24. November 1957

Eröffnung: Donnerstag, 29.01.2015, 18hDauer: 30.01. – 25.05.2015Kuratorin: Fabienne EggelhöferEine Zusammenarbeit des Zentrum Paul Klee mit der Henry Moore Foundation und Tate.Eintritt: CHF 20.00

Fokus ZPK

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Bruno Ganz, Sie sind einer der besten Interpreten Robert Walsers, die ich kenne. Der Autor beschäftigt Sie dem-nach schon lange?Ja und nein. Ein Walser-Bild habe ich seit meiner Jugend mit mir herumgetragen, ohne den Autor dabei richtig zu kennen. Als ich ihn ernsthaft zu lesen begann – und das war erst vor Kurzem –, bin ich ihm rasch nahe gekommen.

Das klingt nach einem einschneidenden Ereignis.Es hat damit zu tun, dass ich begonnen habe, über mein Verhältnis zu Walser nachzudenken. Wäh-rend meiner Schulzeit, in Seebach, wo ich Zu-gang zu einer grossen Bibliothek hatte, habe ich viel gelesen. Philosophie, komplizierte Sachen, aber auch Literatur. Ich glaube, damals habe ich auch etwas von Walser in die Hände bekommen. Viel wichtiger aber waren meine spätere Woh-nung zwischen Twann und Ligerz und die Stadt Biel. Ich unternahm dort lange Wanderungen und habe mir dabei Walser als Fussgänger anver-

wandelt. Er hatte das Spazieren zu einem Prinzip erhoben, das gefiel mir. Zu meinen Erinnerungen gehören auch die Bilder seines Bruders Karl, die ich in einem Bieler Museum gesehen habe.

In dem Fall hat Sie Walsers Erzählung «Der Spazier-gang» gepackt?Ich empfand seine Bücher damals als schwierig. Ich habe einige angelesen, mehrfach, und war durchaus angetan, sogar fasziniert. Aber die Lektüre ist mir nie leicht gefallen, ich habe sie immer wieder aufgegeben. Stutzig hat mich ge-macht, dass Freunde von mir wie Peter Handke und Botho Strauss Walser liebten, und zwar nicht einfach gern hatten, sondern regelrecht liebten. Da begann ich mich zu fragen, ob ich etwas über-sehen hatte.

Es sind also andere Schriftsteller gewesen, die Ihnen Walser erschlossen haben?Nur bedingt. Es musste da erst ein deutscher Künstler kommen, Thomas Schütte, der ist schuld. Er hat darum gebeten, dass ich in einer Ausstellung von ihm etwas von Walser vorlese. Ich schlug «Wanderungen mit Robert Walser» von Carl Seelig vor, ein Buch, das ich seit Lan-gem kenne und sehr gerne mag. Aber, das woll-te er nicht. Er meinte, das sei ‹zweite Hand› und schlug stattdessen Walsers «Liebesgeschichten» vor. Im ersten Moment war ich beleidigt und wollte absagen. Doch dann begann ich zu lesen und habe realisiert, wie mein jahrzehntelanges Zögern und Zaudern gegenüber Walser ins Rut-schen geriet. Ich hatte zwar immer noch meine Widerstände gegenüber der pseudo-naiven Spra-che, war aber mehr und mehr fasziniert von ihrer Raffinesse. Und ich entdeckte Walsers unglaubli-che Ironie, begriff, wie er im selben Atemzug poe-tisch und kritisch ist.

Woher kamen denn die Widerstände?Vermutlich erschien mir Walser früher als zu wenig hohe Literatur. Ich hatte Angst vor dem Lokalen, das ich mit ihm verband, tat das als

Bruno Ganz im Gespräch mit Reto Sorg anlässlich seiner Robert Walser-Lesung am 02. November 2014

DER LANGE MARSCH IST EIN SPAZIERGANG

«Ich hatte zwar immer noch meine Widerstände gegenüber der pseudo-naiven Sprache, war aber mehr und mehr fasziniert von ihrer Raffinesse. Und ich entdeckte Walsers unglaubliche Ironie, begriff, wie er im selben Atemzug poetisch und kritisch ist.»

Fokus ZPK

Bruno GanzFoto: Ruth Walz

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Schweizer Kabarett ab. Ich wollte etwas ande-res: die Welt, die grosse Bühne. Von der Schweiz musste ich mich befreien, das waren ja damals die sechziger Jahre. Dabei war Walser ja selber weggegangen, nach Berlin, wie ich. Ich bin mit ihm nicht nur über Biel verbunden, sondern auch über Berlin, wo ich mein halbes Leben verbracht habe.

Walsers Berlin …… apropos Berlin, da muss ich Ihnen etwas er-zählen: Im vergangenen Frühjahr hatte ich eine Walser-Lesung im Berliner Ensemble, dem alten Brecht-Theater. Ich bin dort des Öfteren eingela-

den und habe schon die ganz Grossen gelesen: Jonathan Littell, Bolaño, David Foster Wallace – aber Walser wurde mein grösster Erfolg. Da war ich wirklich überrascht, das ist erstaunlich. Ich habe an dem Abend ebenfalls aus den «Liebesge-schichten» gelesen. Das Haus war voll, und es gab Applaus nach jeder Geschichte. Als ich mit mei-nem Programm nach etwa einer Stunde durch war und abgehen wollte, hielt mich der Inspizi-ent zurück. Es wurde geklatscht und geklatscht. Ich musste Zugabe um Zugabe geben, am Ende hatte ich anderthalb Stunden gelesen. Mit der Zeit hatte ich gar nichts Vorbereitetes mehr auf Lager und musste ab Blatt lesen, das heisst, ich habe die Texte auf der Bühne zum ersten Mal gelesen. Das war vielleicht ein Abenteuer. Dass Walser in Berlin so gut ankommt, gerade bei den Jungen, die da immer zahlreich anwesend sind, hat mir die Augen geöffnet. Sie müssen wissen, das Theaterpublikum in der deutschen Haupt-stadt ist unglaublich sprachbewusst, geradezu sprachversessen. Es hat Walsers Wortwitz sofort durchschaut und die abenteuerlichen Konstruk-tionen und die tollkühne Ironie gefeiert.

Hat Ihnen das nun am Ende die Freude an Seelig verdorben?Nein, ganz und gar nicht! Ich mag Seeligs «Wan-derungen mit Robert Walser» immer noch, es ist und bleibt ein wunderbares Buch, aus dem ich auch immer noch vorlese. Carl Seelig war ein freundlicher und feinfühliger Mensch, der viel für Robert Walser getan hat. Ich denke, ich habe bei ihm nach Walser gesucht – jetzt habe ich ihn gefunden.

Gespräch: Reto Sorg

Bruno Ganz liest Robert WalserMit einer Einführung von Dr. Reto Sorg, Leiter Robert Walser-Zentrum. In Zusammenarbeit mit dem Robert Walser-Zentrum.Sonntag, 02. November 2014, 11hEintritt: CHF 35 inkl. AusstellungseintrittVVK www.kulturticket.ch / Tel 0900 585 887 (CHF 1.20/Min)

Robert Walser in Berlin, um 1907

© Robert Walser-Stiftung Bern/Keystone

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Patrick Secchiari, unter Ihrer Leitung wird in der Ad-ventszeit im ZPK gesungen. Singen hat etwas Verbin-dendes, was sicher ein Grund ist, dass viele Menschen in Chören mitwirken. Was hat Sie zur Musik und zum Dirigieren gebracht?Als Kind habe ich immer im Kinder- und später im Jugendchor gesungen. Als dann die Anfrage kam, ob ich den Gemischten Chor in meinem Heimat-dorf Beatenberg leiten möchte, habe ich es einfach ausprobiert. Da es von Anfang an funktioniert hat, habe ich das Dirigieren später zu meinem Beruf ge-macht.

Das ZPK ist ein Mehrspartenhaus, hat schon viele un-gewöhnliche Aktionen erlebt. Was dürfen wir uns unter einem Chor-Happening vorstellen?Der Event soll ein offenes Singen sein. Das heisst, dass ein Leaderchor die Stücke im Vorfeld einstu-diert und die Besucher zwei Mal die Möglichkeit bekommen, die Lieder mitzusingen. Nach diesem offenen Singen ist das ganze bereits wieder vorüber.Der Reiz des Projekts besteht darin, dass man in einem ungezwungenen und ungewohnten Rah-men, nämlich im Museum, zusammen kommt, um

Weihnachtslieder zu singen. Viele Familien kennen die Lieder nicht mehr, da heute zu Hause weniger gesungen wird als früher. In diesem Rahmen sin-gen die Besucher jedoch gerne, da sie vom Chor und dem Dirigenten angeleitet werden. So geben wir die Tradition der Weihnachtslieder weiter, was nach wie vor ein Bedürfnis ist.

Das tönt nach Harmonie, Geborgenheit, Sehnsucht nach beständigen Werten und auch Gemeinschaftserlebnis. Wo liegen für Sie die Herausforderungen?Die grösste Herausforderung ist, dass gleich zu Beginn eine gute Stimmung entsteht und sich die Leute trauen mitzumachen. Wir dürfen nicht den

Anspruch haben, dass alles perfekt klingt. Es soll gleich ein Gefühl von Familie entstehen und natür-lich darf auch gelacht werden.

Die Rückbesinnung auf Authentizität und Tradition als Ausdruck eines Versuchs, der Hektik des Alltags zu entfliehen, lässt vieles wieder aufleben. Haben Sie eine Erklärung, weshalb das Chorsingen eine Renaissance erlebt?Es wurde schon immer viel in Chören gesungen, eigentlich gibt es keine Renaissance. Die Formate und das Repertoire haben sich jedoch stark ver-ändert. Heute will man nicht mehr einem Verein beitreten und in der Organisation mithelfen. Viele der traditionellen Chorlieder entsprechen nicht dem Zeitgeist. Projektchöre und Mitsingkonzerte, die ein spannendes, zeitgemässes Programm unter einer professionellen Leitung und Organisation anbieten, finden allerdings starken Zulauf.

Interview: Maria-Teresa Cano

Fokus ZPK

Interview mit dem Musiker Patrick Secchiari zum «Chor-Happening – Das ZPK singt» am 07. Dezember 2014

SINGEN VERBINDET UND MACHT GLÜCKLICH

«Chor-Happening – Das ZPK singt» unter der Leitung von Patrick Secchiari ist Teil des traditionellen Adventsprogrammes des ZPK.Sonntag, 07. Dezember 2014, 13h30 – 17h

«Die grösste Herausforderung ist, dass gleich zu Beginn eine gute Stimmung entsteht und sich die Leute trauen mitzumachen. Wir dürfen nicht den Anspruch haben, dass alles perfekt klingt. Es soll gleich ein Gefühl von Familie entstehen und natürlich darf auch gelacht werden.»

Patrick Secchiari

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«saper vedere – sehen lernen» entspricht seit Leonardo da Vinci einem Anliegen, das nicht nur auf Kunst und Architektur zielt. Mit einem Architektur-Spaziergang in und rund um das ZPK will das Creaviva vorab junge Menschen er-muntern, der gestalteten Welt bewusst und mit wachem Blick zu begegnen.

Lange ist es noch nicht her, da war das Schön-grün im Osten der Bundesstadt noch ganz schön grün. Wiesen, Felder, ein paar Bäume. Das hat sich in den vergangenen 20 Jahren gründlich verändert. Hätte Jörg Müller seine grossartige Presslufthammerchronik (Alle Jahre wieder saust der Presslufthammer nieder: Oder: Die Veränderung der Landschaft, FISCHER Sauerländer, 2007) nicht in Güllen angesiedelt – das Schöngrün wäre ein geradezu ideales Modell gewesen für die Illustra-tion der Veränderung einer Landschaft. Die einstige Beschaulichkeit des Perimeters zwischen Egelsee und Schosshaldenwald ist verschwunden. Verschwunden sind auch die Le-genden rund um die Villa hier in Züri West, in der es heute nicht mehr nach Marihuana riecht, sondern nach der Haute Cuisine von 17-Punkte-Koch Werner Rothen.

Es gibt Leute, die trauern der einstigen Stille nach. Sie vermissen die unbebaute Leere, leiden an der heutigen Zuvilisation und an der beschrif-teten Durchdringung der Welt.Mit dem sich verändernden Leben hat das Creaviva keine Mühe – zumal das Wecken von Freude am Gestalten der Welt zum Kerngeschäft des Kinder-museums gehört. Mehr Sorgen machen hingegen die zunehmende Gleichgültigkeit und Sorglosig-keit, mit der Kinder und Jugendliche der Möglich-keit beraubt werden, Wertschätzung und Achtsam-keit gegenüber Menschen und Ideen zu erlernen.Mit dem Architektur-Spaziergang in und rund um das Zentrum Paul Klee will das Creaviva die Gäs-te des ZPK ermuntern, dem Bauwerk mit Interesse und wachem Blick zu begegnen. 12 Stationen, sechs davon im Aussen-, sechs im Innenraum, bilden unterhaltsame, mit nur wenig Text verse-hene Zäsuren beim Vorhaben, den Blick zu schu-len und das Verständnis des Wie und Warum von Architektur zu fördern.Der Architektur-Spaziergang des Creaviva ist kos-tenlos und im Aussenraum durchgehend, inner-halb des ZPK von Di bis So 10-17 Uhr zugänglich.

Urs Rietmann

SEHEN LERNEN – BERNS ERSTER ARCHITEKTUR-SPAZIERGANG IM SCHÖNGRÜN

Kindermuseum Creaviva

Fokus ZPK

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Das Zentrum Paul Klee ist weit über die Landes-grenzen hinaus ein Begriff. Das wirkt sich positiv auf den Bereich Event & Congress Location des Zentrum Paul Klee aus. Museumsbesucherin-nen und -besucher aus aller Welt entdecken die Tagungsmöglichkeiten und verbreiten es ent-sprechend wirksam.

Mit rund 55 % an ausländischen Gästen steht das Zentrum Paul Klee im Vergleich mit anderen Kultur-häusern gut da. Es erstaunt darum nicht, dass auch immer wieder Anlässe mit internationaler Aus-strahlung im Zentrum Paul Klee abgehalten werden.So wie vom 22. bis 27. Oktober 2014, wenn Bern in japanische Kunst und Kultur getaucht wird. Rund 500 japanische Künstlerinnen und Künst-ler präsentieren dann an verschiedenen Orten in Bern einen bunten Querschnitt der kulturellen, handwerklichen und kulinarischen Traditionen ihres Landes.Die Japan Week hat bereits 38 Mal in verschiede-nen Städten Europas und der ganzen Welt statt-gefunden. Im Rahmen des Jubiläums «150 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen Japan und der Schweiz» führen die Organisatoren der International Friendship Foundation IFF in Zu-sammenarbeit mit der Stadt Bern die Japan Week 2014 in Bern durch. Der Anlass für dieses Jubilä-um ist die Unterzeichnung des ersten Handels- und Freundschaftsabkommen von Japan und der Schweiz am 6. Februar 1864.

Japan zum AnfassenIm Zentrum Paul Klee wird japanisches Kunst-handwerk in Form von Ikebana (Blumensteck-kunst), Kalligrafie, Origami (Papierfaltkunst) oder Bonsai – die japanische Gartenkunst im Kleinformat – präsentiert. In einer weiteren Kunstausstellung werden Werke gezeigt, die zum Ziel haben, die japanische Kunst weltweit zugänglich zu machen und die Werte der japani-schen Kultur wieder zu entdecken. Ein weiterer Höhepunkt und ein besonderes Erlebnis ist es, einer japanischen Teezeremonie beizuwohnen. Abends bereichern kraftvolle und bunte Dar-bietungen wie Taiko, Trommeln, Tanz, Theater, Musik und vieles mehr das abwechslungsreiche Programm.

Austausch zweier KulturenDie Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Japan möchten durch viele Begegnungen mit der Ber-ner Bevölkerung einen Beitrag für gegenseitiges Verständnis leisten und auch einen Einblick in die Schweizer Kultur erhalten. Hierzu werden auch Vereine (z.B. japanische Kampfkunst etc.) und Institutionen wie die Universität, Schulen und Altersheime eingebunden.

Event & Congress Location im ZPK«Dass wir im Zentrum Paul Klee eine grosse Vielfalt an Events durchführen dürfen, freut uns natürlich», sagt Erwin Schenk, Leiter Events und Multimedia, und weiter hält er fest: «Mit der Stadt Bern besteht eine langjährige Partnerschaft und die professionelle Zusammenarbeit wird von beiden Seiten sehr geschätzt.» Die hauseigene Infrastruktur garantiert eine hohe Qualität bei der Umsetzung von gewünschter Kongress- und Kommunikationstechnik sowie bei Konzerten und anderweitigen Veranstaltungen. Mit der Möglichkeit eines individuellen Rahmenpro-grammes in einem gehobenen Kunstambiente sowie Catering auf höchstem Niveau wird jeder Anlass perfekt abgerundet.Das detaillierte Programm der Japan Week 2014 ist ab Ende August 2014 auf www.bern.ch/japan-week2014 ersichtlich. Alle Veranstaltungen sind öffentlich und gratis zugänglich.Das Zentrum Paul Klee dankt der Stadt Bern für ihren grossen Einsatz zur Realisierung der Japan Week 2014.

Maria-Teresa Cano

22. bis 27. Oktober 2014

JAPAN WEEK IM ZENTRUM PAUL KLEE BERN

Buchen Sie Ihren nächsten Event im ZPK:• Auditorium mit 300 Sitzplätzen• Forum 335m2 mit flexiblen Bühnen- und Sitzrampenelementen• 4 Seminarräume bis 70 Personen• Hochwertige Audioanlage, lichtstarke HD Projektoren, Seamless HD Videomischpult• Grossleinwand, Simultananlage, Kupfer- und Glasfaser Netzwerk• Ganzes Gebäude rollstuhlgängig und klimatisiert• Musikinstrumentenpoolwww.zpk.org/events

Fokus ZPK

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Erstmalig findet in Russland eine Einzelausstel-lung mit Meisterwerken von Paul Klee statt. Sie ist eine Kooperation des Staatlichen Puschkin-Museums für Bildende Künste in Moskau mit dem Zentrum Paul Klee und der Fondation Beyeler.

Am 15. Dezember 2014 eröffnet im Moskauer Puschkin-Museum für Bildende Künste die erste Paul Klee-Ausstellung in Russland. Mit rund 130 Werken wird sie einen umfassenden Einblick in das Schaffen des Künstlers bieten. Es handelt sich um eine Kooperation der Fondation Beyeler und des Zentrum Paul Klee, die auch das Kunsthaus Zürich sowie das Kunstmuseum Bern durch weite-re Leihgaben unterstützen. Die Idee für dieses fas-zinierende Projekt wurde im Herbst 2013 geboren, als sich das Puschkin-Museum an die Fondation Beyeler mit dem Vorschlag wandte, die Werke des berühmten Malers erstmalig nach Moskau zu brin-gen. Nahezu 100 Jahre musste Russland auf seine erste Einzelausstellung warten, obwohl Klee der russischen Kunstszene durchaus ein Begriff war. Die Präsentation findet ausserdem zu einer beson-

deren Zeit statt: Im Jahr 2014 feiern Russland und die Schweiz das 200jährige Bestehen ihrer diplo-matischen Beziehungen. Somit soll die Ausstellung in Moskau zum krönenden Höhepunkt des Jahres-kulturprogramms werden, an dem sich zahlreiche kulturelle Institutionen beider Länder beteiligen.

«Wir waren von der Idee sofort angetan, denn mit dem Puschkin-Museum haben wir bereits 2008 gute Erfahrungen gemacht, als wir dort die ers-te Alberto Giacometti-Ausstellung in Russland zeigten. Anschliessend wanderte die Schau an die Staatliche Eremitage in St. Petersburg», so Sam Keller, Direktor der Fondation Beyeler: «Mit dem diesjährigen Projekt haben wir eine hervorra-gende Möglichkeit, einen weiteren bedeutenden Schweizer Künstler in Russland bekannt zu ma-

chen. » Für die Fondation Beyeler ist Klee mit 21 Werken – viele aus der späten Schaffensphase, die Ernst Beyeler vor allem wegen ihrer Ausdrucks-stärke, Dramaturgie und ihrer abstraktionsnahen Formensprache schätzte – einer der wichtigsten Sammlungskünstler. Dazu Sam Keller: «Aus un-serer Sammlung werden 14 Werke nach Moskau reisen.»Mit über 100 Werken stellt aber das Zentrum Paul Klee den grössten Teil der Leihgaben zur Verfü-gung. Für die russischen Museumsbesucher wird es sicherlich spannend, Klees Kunst im Kontext der Werke seiner russischen Zeitgenossen zu er-leben, beispielsweise Wassily Kandinsky, seinem Freund und Bauhaus-Kollegen, oder Pawel Filonow, dem Klee zwar nie begegnete, der aber ähnliche Ideen vom «organischen Wachstum» eines Bildes entwickelte.

Anna Szech

«PAUL KLEES RUSSLANDREISE»

Пауль Клее. Ни дня без линии (Paul Klee. Kein Tag ohne Linie), Staatliches Puschkin-Museum für Bildende Künste in Moskau, 15.12.2014 – 01.03.2015

Пауль Клее. Ни дня без линии (Paul Klee. Kein Tag ohne Linie) läuft vom 15.12.2014 bis zum 01.03.2015 im Staatlichen Puschkin-Museum für Bildende Künste in Moskau. Kuratorin ist Fabienne Eggelhöfer (Zentrum Paul Klee, Bern). Zur Ausstellung wird ein Katalog auf Russisch erscheinen. www.arts-museum.ru

Fokus ZPK

«Mit dem diesjährigen Projekt haben wir eine hervorragende Möglichkeit, einen weiteren bedeutenden Schweizer Künstler in Russland bekannt zu machen.» Sam Keller

Paul KleeVor dem Blitz, 1923Aquarell und Bleistift auf Papier, oben und unten Randstreifen mit Gouache, Aquarell und Feder auf Karton, 28 x 31.5 cmFondation Beyeler, Riehen/Basel, Sammlung BeyelerFoto: Peter Schibli, Basel

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Augusto Giacometti gilt als grosser Meister der Farbe. 1933 hat er seine intensive Beschäftigung mit dem Phänomen der Farbe in einem Radiovor-trag ausformuliert. Der Titel seines Beitrages «Die Farbe und ich» ist zugleich Motto und Leitmotiv der Ausstellung, welche von Daniel Spanke und Beat Stutzer kuratiert wird. Im Interview gibt Daniel Spanke einen Einblick in das Werk und das Leben des Schweizer Pioniers der Abstraktion.

Ein Meister der Farbe – ein Meister der Abstraktion. Wie hängen diese beiden Bezeichnungen für Augusto Giacometti zusammen?Augusto Giacometti ist einer der ersten Künstler, welcher sich mit der abstrakten Malerei auseinan-dergesetzt hat. Die Studienzeit in Zürich und Paris war ausschlaggebend für die Entstehung seiner Aquarellstudien auf Papier, die insbesondere Farb-quadrate enthielten, welche er dann miteinander

in Verbindung setzte. Bereits diese Werke zeu-gen von seiner grossen koloristischen Begabung. Der Wunsch, Farben einen eigenen Ausdruck zu verleihen, beschäftigte nicht nur Augusto Gia-cometti, sondern viele weitere Künstler in ganz Europa, die sich Anfang des 20. Jahrhunderts auf unterschiedlichste Weise mit dem Phänomen «Abstraktion» auseinandersetzten.

Könnte man sagen, dass Augusto Giacometti den Weg in die Abstraktion über die Farbe gefunden hat?Für Giacometti war Farbe ein wichtiger Bestand-teil der Abstraktion. Es wäre aber falsch zu be-haupten, dass es bei dieser neuen Art der Malerei nur um Ungegenständlichkeit geht. Die Befrei-ung vom Gegenständlichen führte dazu, dass die Künstler die verbleibenden bildnerischen Mittel – die Form und die Farbe – andersartig in Szene gesetzt haben. Sowohl Giacometti wie auch

BESCHÄFTIGUNG MIT GESETZEN UND MÖGLICHKEITEN DER FARBE

Interview mit dem Kurator Daniel Spanke zur Ausstellung «Die Farbe und ich. Augusto Giacometti», 19.09.2014 – 08.02.2015

Fokus KMB

Augusto GiacomettiBildnis Felix Moeschlin, 1919Pastell auf Papier, 68 x 66 cmKunstmuseum Bern, Schenkung zweier Berner Firmen und zweier Kunstfreunde© Erbengemeinschaft Nachlass Augusto Giacometti

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Pablo Picasso oder Adolf Hölzel haben das Gegen-ständliche aus ihren Bildern letztlich nicht aus-geschlossen. Die Abstraktion basiert aus meiner Sicht auf der Tatsache, dass das Bild nicht mehr als geöffnetes Fenster in der Wand wahrgenom-men wird, durch welches wir unseren Blick auf etwas bereits Bekanntes richten, sondern als eine mit Farbe bedeckte Fläche, welche Gegenständli-ches aber durchaus miteinbeziehen kann.

Ich habe gelesen, dass Giacometti Neuem gegenüber stets aufgeschlossen gewesen sei. Kannst du einige Bei-spiele dazu nennen?Er war durchaus sehr neugierig. Man könnte sagen, dass sein Weg durch die Kunst bestimmt worden ist. Giacometti ging von Stampa nach Zü-rich, um eine Ausbildung zum Zeichenlehrer zu absolvieren. In einer Bibliothek ist ihm dann ein Buch mit Bildern von Eugène Grasset in die Hän-de gefallen. Diese beeindruckten ihn so sehr, dass er nach Paris reiste, wo er bei Grasset studierte. Im Louvre entdeckte er wiederum die Fresken von Fra Angelico, die ihn veranlassten, nach Flo-renz zu gehen, wo er bis zum Ausbruch des Ers-ten Weltkrieges sein Wissen erweiterte. Zurück in Zürich, gelingt es Giacometti, sich als wichti-ger Schweizer Künstler einen Namen zu machen. Und er wird auch mit öffentlichen Aufträgen be-dacht, wie zum Beispiel mit den Kirchenfenstern des Grossmünsters in Zürich, welche in meinen Augen mit zum Besten gehört, was er während der 1920er- und 1930er-Jahren geschaffen hat.

Du und der Gastkurator und Giacometti-Spezialist Beat Stutzer planen, diese Glasfenster in die Ausstel-lung zu integrieren. Wie macht ihr das?Wir laden den Besucher ein, sich zunächst mit Giacomettis Entwürfen zu verschiedensten Glas-fenstern vertraut zu machen. Wir mussten uns aber etwas einfallen lassen, um die Glasfenster des Grossmünsters im Kunstmuseum Bern zu zeigen, ohne dass sie an Bedeutung verlieren. Wir präsen-tieren in der Ausstellung eine live Webcam-Über-tragung aus dem Grossmünster. Was ich an der Idee mag, ist die Tatsache, dass wir dem Besucher ermöglichen, den Wechsel der Tageszeiten und des Wetters mitzuerleben, was die Leuchtkraft der Fens-ter stark beeinflusst. Die Webcam wird auch wäh-

rend der Gottesdienste in Betrieb sein und so auch den Ton übertragen, was dem Ganzen zusätzlich Authentizität verleiht. Im Rahmenprogramm zur Ausstellung werden die Fenster auch Thema eines Gesprächs sein mit Christoph Sigrist, Pfarrer am Grossmünster Zürich, und Felix Gmür, dem Bischof von Basel. Unter dem Titel «Die Christi-Geburts-fenster Giacomettis im Grossmünster Zürich zwi-schen den Konfessionen» findet es am Montag, 2. Fe-bruar 2015 um 18 Uhr im Kunstmuseum Bern statt.

In der Ausstellung werden auch Werke anderer Künst-ler der Farbe zu sehen sein. Was wollt ihr damit sicht-bar machen?Hier in seiner Heimat wird Augusto Giacometti als grosser Künstler wahrgenommen, was sich unter anderem an seiner Beliebtheit auf dem Schweizer Kunstmarkt und an den hohen Preisen bemerkbar macht. Ausserhalb der Landesgren-zen ist er weniger bekannt. Beat Stutzer und ich haben beschlossen, Giacometti in den Kontext europäischer Farbmalerei zu stellen, weil wir überzeugt sind, dass er mit Künstlern wie Paul Cézanne, Johannes Itten oder auch Jerry Zeniuk auf Augenhöhe agiert.

Interview: Brigit Bucher

Eröffnung: Donnerstag, 18.09.2014, 18h30Dauer: 19.09.2014 – 08.02.2015 Kuratoren: Daniel Spanke, Beat StutzerEintritt: CHF 18.00 / red. CHF 14.00

Herzlichen Dank für die Unterstützung:

PRO SCIENTIA ET ARTE

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Augusto Giacometti hat zum «Phänomen Stampa» Entscheidendes beigetragen: Dass das unscheinba-re Bauern- und Bergdorf, weder Hauptort des Tales noch mit einer eigenen Kirche gesegnet, dank hier aufgewachsener und tätiger Künstler zum klingen-den Begriff in der Topographie moderner Kunst avancierte.

Im kargen Bergell, das nicht allen im Tal ein Aus-kommen sicherte, so dass viele als Zuckerbäcker in die Fremde ziehen mussten, bedurfte es beson-derer Anstrengung und fürsprechlicher Hilfe, um den Wunsch, Künstler zu werden, durchzusetzen. Die als Cousins zweiten Grades entfernt verwand-ten Giovanni und Augusto Giacometti haben sich behauptet: Giovanni ging zur Ausbildung nach München, Augusto an die Kunstgewerbeschule in Zürich. Der neun Jahre ältere Giovanni kehrte nach seiner Studienzeit ins Bergell zurück, wo er dann zeitlebens wirkte, während Augusto eine an-dere Laufbahn einschlug: Nach wichtigen Jahren in Paris, arbeitete er bis zum Ersten Weltkrieg in Florenz, um sich dann in Zürich niederzulassen. Die generationsgleichen Künstler aus dem glei-chen Dorf waren Konkurrenten und sich nicht gerade wohlgesinnt: Man habe sich gegenseitig knapp Guten Tag gesagt, wenn man sich zufällig im Bahnhofbuffet in Zürich begegnete!

Augusto Giacometti, der nie heiratete, hielt sich oft zu sommerlichen Malaufenthalten in seinem Elternhaus in Stampa auf. Einige Häuser talauf-wärts wuchs bei Giovanni Giacometti eine einzig-artige Künstlerfamilie heran: Mit Alberto, der als Bildhauer und Maler Weltruhm erlangen sollte, mit Diego, der seinem älteren Bruder zeitlebens als Assistent zur Hand ging und ein eigenes kunst-handwerkliches Werk hervorbrachte, mit Ottilia, und mit Bruno, dem nachmaligen Architekten.

FarbvisionenIm Zentrum von Augusto Giacomettis Schaffen steht das Primat der Farbe – sie war stets sein ei-gentliches Gestaltungs- und Ausdrucksmittel. So erweist sich sein vielfältiges Gesamtschaffen von frappanter Folgerichtigkeit, auch wenn dies durch stilistische Wandlungen verschleiert wird.

Giacometti war zunächst ein herausragender Künstler des Jugendstils und des Symbolismus, dann ein Pionier der abstrakten und ungegen-ständlichen Malerei und schliesslich ein bedeu-tender Wand- und Glasmaler, hat er doch die Kunst im öffentlichen Raum vor allem der Stadt Zürich während Jahrzehnten geprägt. Die schein-bare Wandlung des Künstlers vom Avantgardisten zu einem Vertreter der «art officiel» erwies sich indes rezeptionsgeschichtlich als problematisch.

Im Umfeld des Abstrakten Expressionismus «ent-deckte» man Giacometti Ende der 1950er-Jahre als Vorläufer, während die Ausstellung von 2003 im Bündner Kunstmuseum Chur das Œuvre des Künstlers konkret in den Zusammenhang der frühen Abstraktion stellte. Mit der Ausstellung im Kunstmuseum Bern wird Augusto Giacometti endlich auch ausserhalb seines Heimatkantons in einem grossen Schweizer Kunstmuseum umfas-send gezeigt und gewürdigt.

Beat Stutzer

Der Kurator Beat Stutzter zum Phänomen Stampa im Rahmen der Ausstellung «Die Farbe und ich. Augusto Giacometti», 19.09.2014 – 15.02.2015

IM ZAUBERREICH DER FARBE – AUGUSTO GIACOMETTI

Beat Stutzer mit dem Werk Eli Lotar III (1965) von Alberto Giacometti

(Bündner Kunstmuseum Chur, © 2014, ProLitteris, Zürich)

Fokus KMB

«Immer war es mir, als ob es ein Leben der Farbe an sich geben müsse, losgelöst

von jedem Gegenstand.» (Giacometti, Augusto: Die Farbe und ich, Zürich 1934, S. 14)

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Augusto Giacometti vor der Haustüre

seines Elternhausesin Stampa, 1947

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1818

Ab Oktober zeigt die walisische Konzeptkünst-lerin Bethan Huws eine umfangreiche Werk-gruppe, die in jahrelanger Beschäftigung mit dem Vater der Konzeptkunst, Marcel Duchamp, entstanden ist. Sie präsentiert über 2‘000 gezeich-nete, geschriebene und collagierte Forschungsno-tizen als Assemblage im Raum und weist damit neue Wege durch das unwegsame Forschungs-gelände von Duchamps geheimnisvoller Kunst. Dazu findet am 7. November auch ein interna-tionales Symposium statt. In einem ersten Ge-spräch erklärt die Künstlerin ihre Vorgehens-weise.

Seit wann beschäftigst du dich mit Duchamps Werk und was waren die Gründe dafür?Ich glaube die Beschäftigung mit Duchamp be-gann nach und nach. Als ich nach dem College in der Kunstwelt zu arbeiten begann, fielen mir immer häufiger Anspielungen auf Duchamps Werk auf, hörte ich öfters seinen Namen und sah mehr Werke von ihm. Ich erkannte langsam sei-nen Einfluss, obwohl in unserer Kunstschule in London sein Name nie erwähnt worden war.

Was werden wir in deiner Ausstellung im Kunstmuse-um Bern zu sehen bekommen? Die Ausstellung besteht aus der Re-Inszenierung dessen, wie ich mit den Forschungsnotizen in bestimmten Momenten gearbeitet habe. Das ers-te Mal hängte ich sie an die Wand, als ich einen Duchamp-Forscher in mein Atelier einlud, um ihm meine Aufzeichnungen zu zeigen. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden sie immer in dicken Ordnern aufbewahrt. Doch weil ich den Besuch dieses Kunsthistorikers erwartete und nicht in Panik geraten wollte, sollte ich mein Material nicht sofort finden, habe ich die wichtigsten Skizzen aufgehängt. In meinen Recherchenoti-zen behandle ich ungefähr siebzig Arbeiten von Duchamp, darunter die grösseren Werke wie Das Grosse Glas, Etant Données, welche auf der Wand gruppiert werden, und dann liegen Ordner mit Beobachtungen zu allgemeinen Kategorien, die mir in seinem Werk aufgefallen sind, auf Ti-schen. Die Besucher können durch die Ordner blättern und sie sich anschauen. Man befindet sich also, wenn du willst, in meinem Atelier.

Kannst du erklären, weshalb es sich dabei um Kunst und nicht bloss um Anmerkungen handeln soll? Für mich sind sie nicht unbedingt Kunst per se. Doch als Künstler kannst du sowieso alles machen, sei es Film, eine analytische Arbeit wie Michael Asher oder kochen. Denn es geschieht im Namen eines Künstlers mit einer gewissen Vorgeschichte und basierend auf bestimmten Kenntnissen. Des-halb muss ich den Forschungsnotizen keinen be-sonderen Kunststatus verleihen. Den erhalten sie, weil ich Künstlerin bin.

Was hast du zu Duchamps Werk herausgefunden, was bisher in der Forschung übersehen wurde?Ich glaube mein Beitrag besteht darin, dass ich den Umfang herausgestrichen habe, in dem Guillaume Apollinaire (1880–1918) Duchamps Werk beeinflusste. Davon war ich selber über-rascht. Die Gegenwart von Apollinaire ist stark zu spüren, und wenn wir das anerkennen würden, gäbe es ein anderes Verständnis von Duchamp.

Deine eigene künstlerische Arbeit dreht sich um Spra-che und Übersetzung. Hat dir das bei deinem Ver-ständnis von Duchamp geholfen?Ich reagiere sehr sensibel auf Sprache. Wie Duchamp registriere ich kleinste Nuancen und Veränderungen in der Bedeutung. Er hatte offen-sichtlich grosses Vergnügen am Spiel mit Wor-ten und Bedeutungen. Man erkennt es an seinen Werktiteln. Bereits Apollinaire unterstrich das Rationale und meinte, dass Duchamp für einen Maler aussergewöhnlich intellektuell sei. Die Art wie er seine Gemälde aufbaute, war sehr kon-zeptuell. Sowohl bei Duchamp wie bei meinem Werk steht die Beziehung zwischen Wort und Bild im Zentrum.

Während deiner Ausstellung wird auch ein Sympo- sium mit führenden Duchamp-Spezialisten stattfin-den. Welche neuen Erkenntnisse erhoffst du dir aus dem versammelten Wissen über Duchamp?Ich erwarte nichts Bestimmtes ausser Offenheit und eine engagierte Unterhaltung auf ruhigem Niveau; dass wir uns über gewisse Methoden und eine bestimmte künstlerische Haltung austau-schen. Weshalb sollte ich als Forscherin weniger

Interview mit der Künstlerin zur Ausstellung «Bethan Huws: Reading Duchamp, Research Notes 2007 – 2014 », 24.10.2014 – 01.02.2015

KÜNSTLERISCHE RECHERCHE

Fokus KMB

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wichtig sein als ein Kunsthistoriker? Ist dies ein bedeutendes Kunstwerk? Es ist mir eigentlich egal und ausserdem schon seit längerer Zeit kein Thema mehr in der Kunst. Wir sollten uns dar-um bemühen, für die Gesellschaft etwas beizu-tragen, sei es nun Kunst oder nicht. Darin besteht für mich Duchamps Lektion. Er hat die heilige Kuh «Kunst» geschlachtet, weil es ihm um das Leben ging. Und wenn es in der Kunst nicht ums Leben geht, hat es sowieso keinen Sinn.

Interview: Kathleen Bühler

Bethan Huws in ihrem Atelier in Berlin vor den Research Notes zuMarcel Duchamp © Foto: Franziska Rieder

Eröffnung: Donnerstag, 23.10.2014, 18h30Dauer: 24.10.2014 – 01.02.2015 Kuratorin: Kathleen BühlerEintritt: CHF 18.00 / red. CHF 14.00

Bethan Huws – Reading Duchamp Ganztägiges internationales Symposium zur Bedeutung von Marcel Duchamp und Bethan Huws´ künstlerischer Forschung über ihn.Freitag, 07.11. 2014, Kunstmuseum BernSiehe www.kunstmuseumbern.ch

Herzlichen Dank für die Unterstützung:

ERNST & OLGA GUBLER-HABLÜTZEL STIFTUNGMARIA UND HEINRICH WEGMANN

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Fokus KMB

«Im Hier und Jetzt! Schweizer Kunst der letzten 30 Jahre aus der Sammlung Kunst Heute»,24.10.2014 – 26.04.2015

PIONIERE WÄHREND DREI JAHRZEHNTEN: DIE STIFTUNG KUNST HEUTE

Schweizer Gegenwartskunst ist aus dem Kunst-museum Bern nicht mehr wegzudenken. Das war nicht immer so und bedurfte unter anderem der pionierhaften Sammlungstätigkeit der Stiftung Kunst Heute. Ihr erfolgreiches, rund dreissigjähri-ges Wirken wird in diesem Herbst mit einer um-fangreichen thematischen Ausstellung gewürdigt.

30 Jahre sind – historisch betrachtet – keine lange Zeit. Noch Mitte des 20. Jahrhunderts galt diese Zeitspanne als unabdingbarer Mindestabstand, um Kunstwerke überhaupt ins – ausschliesslich retrospektive – Blickfeld der Wissenschaft aufzu-nehmen. Es ist deshalb wenig erstaunlich, dass der zeitgenössischen Kunst auch in den Kunstmuseen lange nicht dieselbe Akzeptanz entgegenkam wie etwa den Werken der Klassischen Moderne. Noch in den 1980er-Jahren verzeichneten Schweizer Kunstmuseen Besucherrekorde mit grossen Retro-spektiven zu den international berühmten Klassi-kern. Wer sich damals für die hiesige Kunst der Ge-genwart interessierte, hatte einen schweren Stand.Im Jahr 1982 begegneten die Berner Kunsthistori-kerin Marianne Gerny-Schild und der Mäzen und Kunstsammler Donald Hess dem Unbehagen ge-genüber der rückwärtsgewandten institutionellen Rezeption mit der Gründung der Stiftung Kunst Heute. In Bern beheimatet, verpflichtete sich die Stiftung fortan dem Aufbau einer Sammlung «je-weils neuester Kunst», wie es der Stiftungszweck verlauten lässt. Schweizer Gegenwartskunst soll-te es sein und mit einer Ankaufskommission von

jungen KunstvermittlerInnen und KünstlerInnen sollte die Nähe zum hiesigen zeitgenössischen Kunstbetrieb gesichert werden. Die einzigen Auf-lagen bestanden darin, Werke von Kunstschaffen-den ihrer eigenen Generation anzukaufen sowie das Augenmerk auf zukünftige Museumsqualität zu legen. Deshalb konnten im Laufe der Stiftungs-tätigkeit auch zahlreiche Schlüsselwerke heute internationaler Stars wie Pipilotti Rist, Thomas Hirschhorn, John Armleder oder Fischli/Weiss erworben werden. 2003 wurde die gesamte Samm-lung dem Kunstmuseum Bern dann als Schenkung übergeben, darin eingeschlossen die zukünftigen Erwerbungen bis zur Einstellung der Stiftungstä-tigkeit im Jahr 2013. Diese erfolgte, weil es zuneh-

mend schwieriger wurde, Geld für die Stiftung zu finden, zumal das Kunstmuseum längst selbst und mithilfe weiterer Stiftungen Schweizer Gegen-wartskunst sammelte. Heute, rund 30 Jahre nach der Stiftungsgrün-dung, ist Schweizer Gegenwartskunst dank dem erfolgreichen Einsatz der Stiftung Hunst Heute im Kunstmuseum Bern fest verankert. Die im Herbst 2014 eröffnende Ausstellung «Im Hier und Jetzt!» befragt deshalb nicht nur die Aktualität der Sammlung angesichts der vergangenen Zeit, sondern würdigt ebenso den Pioniercharakter, welcher der Stiftung Kunst Heute in der Schweizer Kunstlandschaft beigemessen werden kann.

Sarah Merten

Ian Anüll, Furka, 1998aus der Serie Stil,

Laserkopie auf Leinwand, 27 x 38 cm

Kunstmuseum Bern, Schenkung Stiftung

Kunst Heute

Eröffnung: Donnerstag, 23.10.2014, 18h30 (gemeinsam mit der Ausstellung von Bethan Huws)Dauer: 24.10.2014 – 26.04.2015Kuratorin: Sarah MertenEintritt: CHF 18.00 / red. CHF 14.00

Herzlichen Dank für die Unterstützung:

PIERRE KOTTELAT

«Wer sich in den 80ern für die hiesige Kunst der Gegenwart interessierte, hatte in den

Kunstmuseen einen schweren Stand.»

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Zwei neu in die Sammlung gelangte Konvolute sind Anlass für die Präsentation von Werken des deut-schen Tierplastikers August Gaul (1869 – 1921) und des Berner Malers Martin Lauberburg (1891 – 1960).

Ihr Zusammentreffen verdanken die Werke von August Gaul und Martin Lauterburg einem Zufall oder besser: dem Ruf und der Tradition des Kunst-museums als einem Ort, an dem Kunstwerke gut aufgehoben sind. Die rund 120 Tierplastiken von August Gaul gelangten samt einer Anzahl grafi-scher Blätter Gauls als Dauerleihgabe der Zwillen-berg-Stiftung in die Sammlung. Das Kunstmuseum erwies sich als geeigneter Ort zur Unterbringung für die Gaul-Sammlung, die von Hugo und Elise Zwillenberg-Tietz im Berlin der 1920er Jahre ange-legt worden war und sich bis vor kurzem bei deren Nachkommen in der Nähe von Bern befand. Martin Lauterburg hingegen ist in Bern kein Unbekannter, seine Geranien-Bilder waren in den 1930er Jahren ein Renner und das Kunstmuseum erwarb bereits zu Lebzeiten des Künstlers wichtige Werke von ihm. Der jetzige Zuwachs ist der Überführung der Bestände der Martin Lauterburg-Stiftung ins Muse-um zu verdanken. Die beiden Neuzugänge entspre-chen zwei wichtigen Sammlungs-Schwerpunkten des Museums, der Klassischen Moderne und der Berner Kunst.

Zwei eigenständige KünstlerDie beiden Künstler sind sich nie begegnet und kannten einander wohl nicht einmal dem Namen nach. Der eine war in Berlin zu Beginn des 20. Jahr-hunderts berühmt für seine Tierskulpturen, die als Denkmäler im öffentlichen Raum oder in privaten Gärten standen. Der rund eine Generation jüngere Lauterburg war primär Maler und hatte sein Wir-kungsfeld in Bern und München. Hier vibrieren-de Farbe, geheimnisvoll belebte Innenräume und Schattenfiguren, dort die klare Form, die Natur als Vorbild und der Aussenraum als Bezugspunkt. Die beiden Künstler und ihr Werk könnten also unterschiedlicher kaum sein. Gerade dies indes er-laubt eine überzeugende, nicht konkurrenzierende Präsentation von Gaul-Bronzen und Lauterburg-Gemälden in einer gemeinsamen Ausstellung. Räumlich getrennt entfaltet sich ein je eigenes Uni-versum. Bei Gaul ist das eine regelrechte Menagerie

von Tieren, deren Vielfalt von ehrwürdigen Bären und Löwinnen über Ziegen, Enten und Pinguinen bis zu einem jungen, ein Meter hohen Elefanten reicht. Ob kleinstformatig oder lebensgross, Gaul erweist sich dabei als hervorragender Plastiker und Kenner der Tiere, für die er bleibende Ebenbilder schuf. Martin Lauterburgs Reich hingegen war die Malerei, für die er sich das Rüstzeug in München holte, wo er rund zwanzig Jahre lebte. Dort entdeck-te er die Alten Meister in den Museen und kam als Mitglied der Neuen Secession in Kontakt mit dem deutschen Expressionismus. In den 1920er Jahren begann er an jenen Themen zu arbeiten, die ihn fortan am meisten beschäftigen sollten, nämlich die Blumen-Malerei sowie sein eigenes Atelier, das er voller Requisiten und oft mit sich selbst als Pro-tagonist in magisch-surrealen Gemälden festhielt.

Magdalena Schindler

«August Gaul und Martin Lauterburg», 22.08.2014 – 11.01.2015

VON PINGUINEN UND GERANIEN

Soeben eingetroffen:Plastiken von August Gaul und Gemälde von Martin LauterburgFoto: Markus Mühlheim, Prolith, Juni 2014

Fokus KMB

Dauer: 22. 08.2014 – 11.01.2015Kuratoren: Matthias Frehner, Magdalena SchindlerEintritt: CHF 14.00 / red. CHF 10.00

Herzlichen Dank für die Unterstützung:ZWILLENBERG-STIFTUNG

Page 22: KunstEINSICHTBern Nr. 5

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Das Kunstmuseum Bern widmet Nakis Panayo-tidis, der zu den wichtigsten Vertretern der Arte Povera gehört, ab November 2014 eine Retrospek-tive. Regula Berger, die die Ausstellung zusam-men mit Direktor Matthias Frehner kuratiert, berichtet über einen ihrer Besuche im Atelier des Künstlers in Bern.

Der Weg vom Museum zum Atelier führt mich den Bundesrain hinunter, geradewegs am Wohn-haus von Nakis Panayotidis vorbei, zur Talstati-on der Marzilibahn und durch schmale Strassen bis zur Dampfzentrale. In der Nähe hat der Künst-ler sein «Kunstlaboratorium». Nakis kommt zeit-gleich mit mir an. Auf seinem Velo, wie meistens, wenn er unterwegs ist.

In der Mitte des Ateliers steht ein grosser Tisch, überhäuft mit Allerlei, stapelweise Papier, darauf Ge-schriebenes oder Skizzen, darunter ein Laptop, ein Fotoapparat, Tinkturen, Bücher, Klebeband, Leim, ein Messband, Schreibutensilien, ein Handy, ein Schwei-zer Sackmesser, Umberto Eco‘s «Il cimitero di Praga», eine Badehose, Zeitungsausschnitte, eine bronzene

Faust, die als Briefbeschwerer dient und vielleicht einmal Teil eines Kunstwerkes war oder es noch werden wird, und ein CD-Player, damit der Künst-ler, wie er mir später erzählen wird, «La Diva» Maria Callas in «Tosca» hören kann. In den Ecken stehen aufgerollte Leinwände, überall stapeln sich Objekte, manche eingepackt, andere nicht. Das Licht, das durch die milchigen Fenster dringt,

Fokus KMB

«Nakis Panayotidis. Das Unsichtbare sehen», 21.11.2014 – 15.03.2015

EVERY DAY IS ONE DREAMING DAY: IM ATELIER VON NAKIS PANAYOTIDIS

Ian Anüll, Furka, 1998aus der Serie Stil,

Laserkopieauf Leinwand, 27 x 38 cm

Kunstmuseum Bern, Schenkung Stiftung

Kunst Heute

Page 23: KunstEINSICHTBern Nr. 5

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beschert eine besondere Atmosphäre. Diese wun-dersame Welt lädt mich geradezu ein, Gegenstände anzufassen, zu untersuchen und zu finden, mit die-sem Museumsgut nicht unsorgfältig, aber doch ir-gendwie ungehemmter umzugehen, als ich es mir berufsbedingt gewohnt bin. Eine grosse Leinwand steht an eine Wand ge-lehnt. Ein langes Kabel führt davon weg, quer durch den Raum zu einer Steckdose am anderen Ende des Ateliers. Die Leinwand ist überdeckt mit einer Glasplatte, welche an sechs Stellen von mit Neon beschienenen Glasscherben gewaltsam durchbohrt ist. Oben links ein weisses Hemd über ein Eisengitter gehängt, ebenfalls hinterlegt mit Neon. Ein Werk, bestehend aus alltäglichen, ge-wöhnlichen Materialien, wie typischerweise für die Arte Povera verwendet, jener Bewegung, mit welcher der gebürtige Grieche Nakis Panayotidis während seiner Studienjahre in Turin 1966 in Berührung kam, sie aufnahm und weiterführte. Wie oft in seinem Schaffen ist auch hier das Licht ein wichtiges Element, das Verborgenes eröff-net und Wahrnehmungen verschiebt. Es akzen- tuiert die Schmutzränder des Kleidungsstücks, das plötzlich alltäglich wird und wie beiläufig, vielleicht im Zuge der Verrichtung einer Arbeit, über das Eisengitter gehängt scheint. Gleichzei-tig gibt es dem Werk etwas Entrücktes, Traum-haftes. Diese Empfindung ist umso eindrückli-cher, wenn man das Vorbild, nämlich Piero della Francescas «Il Battesimo di Cristo» (Die Taufe Christi; ca. 1448–1450), das Nakis Panayotidis 1982 in der National Gallery in London gesehen hat, kennt. Im Hintergrund ein gebeugter Jüng-ling, der sich gerade ein eben solches weisses Hemd überzieht. Eine ganz alltägliche Handlung, inmitten dieser mystischen Szene, wo Johannes der Täufer Jesus tauft, über dessen Haupt eine weisse Taube – der Heilige Geist – , zu Füssen der Fluss, der in seinem Laufe innezuhalten scheint. Nakis Panayotidis nennt sein 2014 entstandenes Werk «Every day is one dreaming day». Für mich jedenfalls sind diese Zeilen nicht nur Werktitel, sondern drücken die Stimmung aus, die mich im Atelier von Nakis Panayotidis empfing.

Regula Berger

Eröffnung: Donnerstag, 20.11.2014, 18h30Dauer: 21.11.2014 – 15.03.2015 Weitere Station der Ausstellung 2016: Hess Art Museum, Nappa ValleyKuratoren: Matthias Frehner, Regula BergerEintritt: CHF 14.00 / red. CHF 10.00

Herzlichen Dank für die Unterstützung:

BERNHARD UND MANIA HAHNLOSER

Nakis Panayotidis, Every day is one dreaming day, 2014Neon, Hemd, Plexiglas, Eisendraht, Glas auf Leinwand, 200 x 200 cm © Der Künstler

© Beide Abbildungen: Franz Schwendimann

Page 24: KunstEINSICHTBern Nr. 5

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Page 25: KunstEINSICHTBern Nr. 5

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Kunstverein Solothurn 30. Kantonale Jahresausstellung Parterre und Freispiel Graphisches Kabinett

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Kunst ist unterwegs. Ob nach Kassel an die documenta oder nach Venedig an die Biennale, ob nach New York oder nach Tokio, Rom oder Berlin, immer mehr Kunstwerke verlassen ihre heimatlichen Sammlungen und werden andern-orts in Sonderausstellungen gezeigt. Aus New York kommt eine Pelztasse, aus Paris ein Monet, aus München ein Kandinsky. Die Kunst geht zu den Menschen. Die besten, schönsten und pas-sendsten Werke wollen präsentiert sein.

Was für ein Aufwand hinter all diesen Kunst-Reisen steht, ist für Besucherinnen und Besucher selten sichtbar. In Museen sind Registrarinnen und Registrare für die Ausleihe von Werken von oder an andere Institutionen oder Privatperso-nen verantwortlich. Ein Job im Hintergrund, der Genauigkeit und Flexibilität verlangt. Regina Bühlmann und Edith Heinimann sind im Kunst-museum Bern und im Zentrum Paul Klee für die-se Aufgaben verantwortlich.

Ihr sehr unterschiedlicher Werdegang sagt viel über den Job als Registrarin aus. Nicht nur, dass es keine spezifische Ausbildungsmöglichkeit gibt, sondern je nach Museum unterscheiden sich auch die Tätigkeitsbereiche. Edith Heinimann kam 2002 über eine kaufmännische Ausbildung und diverse Stellen im Bereich Marketing und Direktion ans Sekretariat der Paul-Klee-Stiftung, mit der sie 2005 ans Zentrum Paul Klee wechsel-te. «Privat habe ich immer sehr gerne Ausstel-lungen besucht, und als ich die Stelle im Sekre-tariat der Paul-Klee-Stiftung sah, sprach mich dies sehr an», äussert Edith Heinimann. Ab 2006 übernahm sie erste Aufgaben als Registrarin und betreut nun seit fünf Jahren den gesamten Leih-verkehr.

Regina Bühlmann arbeitet seit fünf Jahren am Kunstmuseum Bern. Nach einem Studium der Kunstgeschichte in Bern war sie unter ande-rem für das Inventar der immobilen Kunst der Stadt Bern, als Ausstellungsassistentin bei der Europaratsausstellung in Bern und danach als Redaktorin beim Schweizerischen Institut für Kunstgeschichte in Zürich und der Gesellschaft für Kunstgeschichte in Bern tätig. Sie ist nun ei-

nerseits für den Leihverkehr der Sammlung ver-antwortlich, aber auch für die Inventarisierung der Bestände Malerei und Skulptur sowie für das Archiv. «Dabei ist es von Vorteil, dass ich ein Kunstgeschichte-Studium abgeschlossen habe und bereits viele Kontakte zu Museen hatte», er-wähnt Regina Bühlmann.

Die Inventarisierung war denn auch ursprüng-lich die Hauptaufgabe eines Registrars, was sich noch heute in der Berufsbezeichnung zeigt. Heu-te sind Registrare hauptsächlich für die Admi-nistration des Leihverkehrs verantwortlich. Dies ist nicht erstaunlich, ist doch der administrative

BILDER AUF REISEN Zwei Registrarinnen erzählen aus ihrem Arbeitsalltag

Zusammenspiel

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Aufwand für die Abwicklung des Leihverkehrs wie auch die Zahl der «reisenden» Kunstwerke in den letzten Jahrzehnten deutlich gestiegen. Vor fünfzig Jahren fanden noch weitaus weniger Sonderausstellungen statt, es gab auch weniger Institutionen, und vor allem waren konserva-torische und restauratorische Fragen noch we-niger bedeutsam. Heute muss ein Leihgesuch spätestens sechs Monate vor Ausstellungsbeginn eintreffen – meist ist der Vorlauf aber ungleich länger. Besonders wertvolle oder fragile Werke werden in Begleitung von Restauratorinnen oder Registraren auf den Weg geschickt, um den kor-rekten und sicheren Ablauf des Transports, die

Zustandskontrolle und die adäquate Installie-rung der Kunstobjekte zu garantieren. Die Regis-trarinnen versuchen im Vorfeld, alle Probleme zu erkennen. Trotzdem kann es zu Überraschungen kommen. Ihre erste Kurierreise per Flugzeug führte Edith Heinimann nach Washington. Vorgängig wurden alle möglichen Szenarien der Flugreise durchdacht. Schliesslich gab der Kunst-transporter mitten auf der Autobahn in den USA den Geist auf. «Auf das war ich nicht gefasst», meint Edith Heinimann dazu. Und auch Regina Bühlmann erlebte auf einer Kurierreise nach Rom, wie sich eine Reise aufgrund von Zollpro-blemen, Polizeikontrollen und ausgefallenem GPS um etliche Stunden verzögern kann – und dies mit wertvollem Gut im Gepäck. «Man muss starke Nerven haben und einfach ruhig bleiben», wie Regina Bühlmann erwähnt, «es gibt immer wieder Überraschungen». Eine besondere Her-ausforderung für Edith Heinimann war etwa die Ausstellung «Lust und Laster», da gleiche Leih-geber Werke für das Kunstmuseum und für das Zentrum Paul Klee zur Verfügung stellten. Eine enge Zusammenarbeit beider Häuser im Bereich des Leihverkehrs war hierbei unerlässlich. «Ich finde es vor allem spannend, dass man mit so vie-len Leuten, aber auch mit spannenden Kunstwer-ken zu tun hat», findet Regina Bühlmann. Denn die Tätigkeit als Registrarin bildet ein Scharnier zwischen Leihgebern und -nehmern, Technikern, Kunstspediteuren, Restauratorinnen und Kura-toren. Der Kontakt zu anderen Registraren und Registrarinnen – etwa im Verein swissregistrars – ist beiden sehr wichtig und erleichtert die Arbeit beträchtlich.

Dominik Imhof

Regina Bühlmann (Kunstmuseum Bern) und Edith Heinimann (Zentrum Paul Klee) Foto: Marie Louise Suter

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Bärn isch eso – Die Stadttour mit der Burgergemeinde Bern

EIN STADTFÜHRER, WIE ES IHN NOCH NIRGENDS GIBT

Gemeinsam mit der Burgergemeinde Bern wurde ein ganz neuartiger Stadtführer zu Bern reali-siert. Er dient nicht der Orientierung und ist für Touristen eigentlich wenig geeignet. Er ist ein Geschenk an die Bernerinnen und Berner. Er cha-rakterisiert und belebt Bern, ist voller Geschich-ten: erheiternde, herzerwärmende, geistreiche, überraschende, skurrile. Auch sonst wartet noch manche Überraschung in der kostenlosen App und mobilen Webseite auf ihre Nutzer.

Nach dem erfolgreichen Auftritt an der BEA 2013 mit dem Panoramakubus war vorerst nur klar, dass die Burgergemeinde Bern im Spätsommer einen weiteren Auftritt auf dem Bundesplatz ins Auge fasst. Die Absicht, einen Stadtführer zu realisieren, ergab sich aus verschiedenen Ideen

und überzeugte bald das ganze Projektteam. Das Abenteuer wurde in Angriff genommen.

Wie kann man Bern und seiner Bevölkerung gerecht werden? Was soll der Stadtführer bein-halten? Mit jeder Auswahl fühlt sich jemand an-deres ausgeschlossen. Alles zu thematisieren ist aber schlicht unmöglich.

Weil der Stadtführer ein Geschenk an die Bevöl-kerung sein sollte, lag das Konzept bald auf der

Hand. Die Auswahl wurde einer breiten Autoren-schaft übergeben. Massimo Rocchi, der sich so-fort für die Idee begeistern liess, wählte Orte für seine Kurzfilme aus. Weitere Autoren wählten verschiedenste Geschichten und Themen aus. Wir waren aber auch selber mit dem Mikrophon unterwegs, um spannende Persönlichkeiten auf-zuspüren, uns in die heitere Gedankenwelt von Kindern entführen zu lassen oder historischen Figuren eine Stimme zu verleihen. Neben etwa fünfzig Hörbeiträgen schrieb und illustrierte die buntgemischte Autorenschaft auch etwa dreissig eigenwillige Lieblingstouren. So können Sie sich etwa an die Fersen des Filmemachers Mano Khalil heften – vom PROGR bis in «Unser Garten Eden» im Bottigmoos. Oder die zweideutigen Illustrati-onen von Judith Bärtschi geniessen, sich durch den in Bern wohnhaften englischen Schriftstel-ler Diccon Bewes erklären lassen, wie komisch wir Berner eigentlich sind und Jürg Halter alias MC Kutti bei seiner Selbstbefragung bis zum bit-teren Ende ins «Bermuda-Dreieck» folgen.

Neben diesen vielfältigen Sichtweisen können Sie aber auch einfach in die beiden Panoramen von 1894 und 2013 eintauchen, Kinderangebote entdecken, stufengerechte Schultouren besuchen oder Praktisches erfahren. Der Stadtführer der Burgergemeinde ist ein wei-teres Stück Lebensqualität für Bern.

Simon HallerProjektleiter Expoforum GmbH

Kurzfilm zum Marzili mit Massimo Rocchi

Bärn isch eso – Die Stadttour mit der Burgergemeinde Bern. www.baernischeso.ch

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Das MoMA in New York, das Centre Pompidou in Paris oder die Tate Modern Gallery in London: Zur Zeit ist der Tanz Dauergast in den Museen der Welt. Die Grenzen zwischen Tanz und bildender Kunst werden fließender und es entstehen neue Impulse, die aus der Verbindung beider Kunstfor-men hervorgehen und in sie zurückwirken.

In der zeitgenössischen Kunst lässt sich seit Mit-te des 20. Jahrhunderts eine Entwicklung zur Per-formance und zum Tanz feststellen. Nach dem performativen Richtungswechsel in der Kunst sehe ich nun immer stärker eine installative Tendenz in den darstellenden Künsten, insbeson-dere im Tanz. Dabei wird deutlich, dass die Hal-tung der Künstler wichtiger ist als das Medium, durch das sie sich ausdrücken. Kunst ist eben kein Objekt, keine Form, sondern ein Erlebnis, eine Möglichkeit, ein Moment, dem man sich hingeben muss.Seit Beginn meiner Arbeit als Direktorin der Tanzcompagnie Konzert Theater Bern haben wir mit dem Zentrum Paul Klee, dem Naturhis-torischen Museum Bern und dem Kunstmuse-um Bern gemeinsam Projekte gestaltet. In dieser

Saison stehen gleich zwei Tanzstücke auf dem Spielplan, die an die Bildenden Künste anknüpfen.

«Requiem»Nanine Linning, die bereits «Zero» mit unse-rem Ensemble einstudiert hat, beginnt ihr neu-es Tanzstück «Requiem» mit einer begehbaren Ausstellung lebender Skulpturen auf der großen Bühne des Stadttheaters. Die Skulpturen von «les deux garçons» sind von grotesker Schönheit. 20 Tänzer, Chor, Gesangssolisten und das Berner Symphonieorchester zelebrieren diesen Abend, der das Wunder des Lebens zum Gegenstand hat.

«Giacometti»Im Kunstmuseum Bern gehören Werke Alberto Giacomettis zur ständigen Sammlung, ausser-dem werden ab Herbst 2014 Arbeiten seines On-kels Augusto zu sehen sein. Das hat uns dazu in-spiriert, einen Tanzabend über den bedeutenden

Bildhauer aus dem Bergell zu erarbeiten. Ryan Djojokarso – Gewinner des 1. Berner Tanzpreises 2014 – wird diese Weltpremiere, für die eigens Musik komponiert wird, choreografieren. Dabei spürt er den lebendigen Menschen in Giacomettis Skulpturen nach und haucht ihnen Leben ein. Zu ausgewählten Vorstellungen kann man sich im Kunstmuseum Bern durch eine Einführung zu Alberto Giacomettis Werken und einem Snack einstimmen lassen im Anschluss die Tanz-vorstellung besuchen.

Estefania MirandaDirektorin Tanz Konzert Theater Bern

www. konzerttheaterbern.ch

TANZENDE SKULPTUREN UND SKULPTURALE KÖRPER Verbindung von Tanz und bildender Kunst

Estefania Miranda © Foto: Epameinondas Zachos

Partner ZPK / KMB

«Requiem» ab 11. Oktober 2014, Stadttheater «Giacometti» ab 11. Januar 2015, Vidmar1 Vorverkauf: www.bernbillett.ch

«Kunst ist eben kein Objekt, keine Form, sondern ein Erlebnis, eine Möglichkeit, ein Moment,

dem man sich hingeben muss.»

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322014_Inserat Kunsteinsichten_FG Die Schenkung.pdf 1 18.08.2014 12:11:47

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*Aargauer Kunsthaus 23. 8. – 16. 11. 2014Aargauerplatz CH–5001 AarauDi – So 10 – 17 Uhr Do 10 – 20 Uhrwww.aargauerkunsthaus.ch

Sophie Taeuber-ArpHeute ist Morgen

Docking StationZeitgenössische Künstler/innen arbeiten mit Werken aus dem Aargauer Kunsthaus und der Sammlung Nationale SuisseMarc Bauer, Bianca Brunner, Philippe Decrauzat, Klodin Erb, San Keller, Petra Köhle / Nicolas Vermot Petit-Outhenin, Zilla Leutenegger, Michael Meier & Christoph Franz, Giacomo Santiago Rogado, Francisco Sierra

CARAVAN 3 / 2014: Max LeißAusstellungsreihe für junge Kunst

Bild: Sophie Taeuber-Arp, Coquilles et fleurs, 1938, Stiftung Hans Arp und Sophie Taeuber-Arp e.V. © Wolfgang Morell

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Forum

Kornhausforum Bern

AN DER ETWAS ANDEREN KULTURMEILE

2007 wollte der Gemeinderat das Kornhausforum schliessen. 2009 kam es mit überarbeitetem Konzept zum Neustart. Heute ist es Ort für Fotografie, Architektur und Design und gesellschaftspoliti-sches Podium.

Das Kornhausforum befindet sich in der Mit-te der Stadt. Kulturell ist seine Position jedoch keine zentrale, sondern mehr eine dazwischen: zwischen grossen Häusern und Offspace, halb im Schatten der Leuchttürme, halb in der Wild-nis der freien Szene. Das Kornhausforum ist kein klassischer Kulturort: sein Angebot fächert meh-rere Sparten, sein Publikum ist so durchmischt wie die Besucher am Samstagmorgen auf dem Wochenmarkt an der Münstergasse, die Betriebs-führung folgt striktem Low-Budget-Denken, was nicht anders möglich ist bei 270 Stellenprozent und einer Jahressubvention von Stadt und Kan-ton von 760‘000 Franken – wovon 409‘000 gleich wieder als Miete zurück an die Stadt gehen.

Offenheit und Niederschwelligkeit – das Korn-hausforum erhebt keinen Eintritt – sind bestim-mend. Dargestellt am ersten Halbjahr 2014 heisst das, dass einem Rückblick auf die Geschichte des Nordquartiers auf der Galerie eine Dokumentati-on zu 40 Jahre landwirtschaftlicher Kooperative Longo maï folgt, während unten im Stadtsaal eine Fotografin und drei Fotografen aktuelle fo-tografische Positionen vermitteln. Alle drei Aus-

stellungen verzeichneten in wenigen Wochen je gut 2000 Eintritte.

Auch das Kornhausforum liesse sich – wenn man denn möchte, in einem neuen Kulturkonzept zum Beispiel – auf die Reihe bringen: Auf einer städtischen Achse von drei strukturell ähnli-chen Orten, Reitschule/Grosse Halle, PROGR und eben Kornhausforum. Inhalte und Betriebsfor-men sind verschieden, aber alle drei Orte sind Mehrspartenbetriebe mit starkem, gesellschafts-politischem Bezug. Auf das Kornhausforum be-zogen: Hier wird, acht Jahre nach dessen Tod, das Schaffen von Kurt Blum, einem der wichtigsten Berner Fotografen des 20. Jahrhunderts, erstmals in Bern in dieser Breite gezeigt – im gleichen Saal verteidigt Regierungsrätin Barbara Egger gegen-über Architekten und Planern die Politik des kantonalen Amts für Grundstücke und Gebäude. Hier zeigt Shnit Kurzfilme und die Buskers machen Musik. Hier treffen sich Stadt und Region, hier kreuzen sich Kultur und Politik.

Im Vergleich zum unmittelbaren Nachbarn, dem Stadttheater, mag das alles ein wenig querfeldein sein. Geht man aber entlang der Kulturmeile von der Schützenmatte zum Kornhausplatz, liegt das Kornhausforum auf einmal durchaus zentral.

Bernhard GigerLeiter Kornhausforum Bern

Bernhard Giger© Foto: Alexander Jaquemet

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Eigentlich wollte ich zuerst alle Ateliers besu-chen. Ich hatte mir vorgestellt, in der ersten Woche durch die Gänge zu streifen, an Türen zu klopfen und dabei auf lauter inspirierende Men-schen und Projekte zu treffen.

Den Geschichten der 150 KünstlerInnen, die im Zentrum für Kulturproduktion arbeiten zu lau-schen, so hatte ich gedacht, würde mir helfen, Antworten auf die Fragen zu finden, die mir alle stellen: Worin besteht Deine Arbeit? Wie wirst du sie gestalten? Wo steht der PROGR in fünf Jahren?

Entdeckt habe ich in den ersten drei Wochen an-dere Geschichten. Zuerst kam die Führung durchs Haus, durch Kellergänge über Treppenstiegen bis hinauf in die Estrichräume. Mir werden Sanie-rungsetappen erklärt, ich folge Wasserrohren und Lüftungskanälen. Danach werde ich in Reglemen-te, Mietkonditionen, Nebenkostenabrechnungen und Sicherheitsfragen eingeführt.

Unzählige Anliegen werden an mich herange-tragen. Erstaunt bin ich über die Anzahl der Ar-beitsgruppen. Etliche Mieterinnen und Mieter engagieren sich, diskutieren seit längerer Zeit verschiedenste Themen und Projekte. Die Traditi-on aus der Zwischennutzung setzt sich fort. Aber ich stosse auch auf Ermüdungserscheinungen. Früher, so höre ich, konnten Ideen leicht umge-setzt werden, konnte etwas bewegt werden. Heute versickere so vieles in undurchsichtigen Entschei-dungsschlaufen.

Das Bedürfnis nach ad hoc Aktionen, kreativer Mitwirkung und unkomplizierter Selbstverwal-tung und die Aufgabe, eine professionelle, reg-lementierte Immobilienbewirtschaftung aufzu-bauen, stossen aufeinander. Klar ist: Es brauchte beides, damit der PROGR werden konnte, was er heute ist.

Vielleicht ist es Zeit, die beiden Positionen zu ver-binden. Der PROGR ist reif für die nächste Etappe. Dazu braucht es den Austausch zwischen den Gruppen, die Koordination der verschiedenen Pro-

jekte und klare, effiziente Entscheidungswege. Da-mit die Verwaltung der Nutzung dient. Damit Ide-en kreativ umgesetzt werden können. Und damit der PROGR der Ort bleiben kann, an dem Kunst gemacht, Kunst veranstaltet und über Kunst de-battiert wird.

Wo der PROGR in fünf Jahren steht, weiss ich nicht. Nach den Ferien werde ich zuerst alle Ate-liers besuchen, Geschichten lauschen und Ant-worten suchen. Zum Beispiel auf die Frage: Soll sich die Hofgestaltung wirklich an der Anzahl benötigter Abfallkontainer orientieren?

Franziska BurkhardtGeschäftsleiterin PROGR, [email protected]

Franziska Burkhardt studierte Geschichte, Slawistik und Baltisik an der Universität Bern und in Riga/Lettland. Ab 1998 arbeitete sie bei Pro Helvetia, zuerst als Programmverantwort-liche, danach als interimistische Leiterin des von der DEZA finanzierten «Swiss Cultural Programms in the Balcans and the Ukraine». Nach einem zweijährigen Aufenthalt in Italien, wo sie mit ihrem Mann einen landwirtschaftli-chen Betrieb aufbaute und Wein und Olivenöl produzierte, leitete sie während vier Jahren die Geschäfte des internationalen Filmfestivals Freiburg. Von 2009 bis 2013 war sie als Leite-rin der Sektion Kulturschaffen beim Bundesamt für Kultur zuständig für die Förderung von Design, Kunst, Literatur, Tanz, Theater und Musik. Sie ist Mutter zweier Kinder.

EIN ANNÄHERUNGSVERSUCHNeue Geschäftsleiterin im PROGR

Forum

«Der PROGR ist reif für die nächste Etappe»

Franziska Burkhardt

Page 36: KunstEINSICHTBern Nr. 5

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und ausserdem:

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Page 37: KunstEINSICHTBern Nr. 5

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In der Kunsthalle Bern wird Shahbazi Fotografien aus einer Reise in ihre zweite Heimat Iran zeigen. Die Künstlerin reis-te für 4 Monate mit ihrer Fami-lie nach Teheran, in dieser Zeit entstand der gesamte Inhalt für die Ausstellung. Shahbazi hat nach ihrer Rückkehr die Fotografien ihrer Reise nachbe-arbeitet und an die Architektur der Kunsthalle angepasst. Als Schweizer Künstlerin mit Ira-nischer Abstammung nimmt Shahbazi eine spannende Rolle zwischen zwei sehr un-terschiedlichen Ländern ein. Diese Verbindung von Identitä-ten gilt es in ihrem Werk auch aufzuzeigen und mit Besuchern

zu thematisieren: Diversität, Zugehörigkeit, Identität und Gemeinschaft sollen diskutiert werden. Autor: Stefan Pabst

Cantonale Berne Jura Weihnachtsausstellung19.12.2014 – 18.01.2015

Kunsthalle BernHelvetiaplatz 1CH-3005 [email protected]

KUNSTHAUS CENTRE PASQUART BIEL BIENNE

Le Mouvement – The City Performed31.08 – 02.11.2014

Welche Faktoren beeinflussen die Beziehung zwischen öffent-lichem Raum und Performance-kunst im politischen Kontext? Die 12. Edition der Schweizeri-schen Plastikausstellung fokus-siert den Körper in Bewegung. Die Ausstellung zeigt Werke von den 60er-Jahren bis heute und vertieft das Thema, indem die Performance als eine Form sozialer Choreographie vorge-stellt wird. Cantonale Berne Jura – Weihnachtsausstellung07.12.2014 – 18.01.2015

Kunsthaus CentrePasquArt Biel BienneSeevorstadt 71 –73 Faubourg du Lac2502 Biel [email protected]

ZENTRUM PAUL KLEE

Paul Klee. Raum Natur Architektur01.07. – 16.10.2014

Antony Gormley. Expansion Field05.09.2014 – 11.01.2015

Paul Klee. Sonderklasse – unverkäuflich21.10.2014 – 01.02.2015

Henry Moore30.01. – 25.05.2015

Klee und Bern14.02.2015 – 17.01.2016

Zentrum Paul KleeMonument im Fruchtland 33006 [email protected]

KUNSTHALLE BERN

Emanuel Rossetti: Delay Dust17.08. – 05.10.2014

Shirana Shahbazi17.10. – 07.12.2014

KUNSTMUSEUM BERN

Neu in der Sammlung. August Gaul und Martin Lauterburg22.08.2014 – 11.01.2015

Die Farbe und ich. Augusto Giacometti19.09.2014 – 08.02.2015

Im Hier und Jetzt! Schweizer Kunst der letzten 30 Jahre aus der Sammlung Kunst Heute24.10.2014 – 26.04.2015

Bethan Huws: Reading Duchamp, Research Notes 2007-201424.10.2014 – 01.02.2015

Nakis Panayotidis. Das Unsichtbare sehen21.11.2014 – 15.03.2015

Kunstmuseum BernHodlerstrasse 8 – 123000 Bern [email protected]

Vito Acconci,FOLLOWING PIECE, 'Street Works IV, Architectural League of New York; Activity, New York City; Oct 3-25, 1969Courtesy the artist

Kunstlink Agenda

Antony GormleyDETERMINE, 20134 mm Corten steel, 248 x 110 x 94.5 cmPhotograph: Stephen White, London

Pipilotti RistEindrücke verdauen (Magenendoskopiefahrt), 1993Videoinstallation; Video (1 Betacam SP Dub-Master-Kopie, ohne Ton), 1 VHS-Player, 1 s/w Kugelmonitor, 1 gelbes Badekleid und MäschchenKunstmuseum Bern, Schenkung Stiftung Kunst Heute© Die Künstlerin

Shirana Shahbazi[Tehran-02-2000], C-print on aluminium, Courtesy Galerie Bob van Orsouw, Zurich

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Eröffnung des Museum Franz Gertsch haben der Künstler Franz Gertsch und seine Frau Maria Gertsch-Meer sukzes-sive das gesamte Holzschnitt-werk bis zum Jahr 2013 in die Sammlung eingebracht. Somit ist das Museum im Besitz dieses vollständigen Teils des künstlerischen Schaffens von Franz Gertsch. Die Ausstellung «In Holz geschnitten - Franz Gertsch. Die Schenkung» umfasst Holzschnitte und Gemälde von Franz Gertsch aus den Jahren 1983 bis 2014.

Museum Franz GertschPlatanenstrasse 33401 [email protected] www.museum-franzgertsch.ch

KUNSTMUSEUM THUN

Call and Response. George Steinmann im Dialog06.09. – 23.11.2014

Die Ausstellung «Call and Response. George Steinmann im Dialog» befasst sich mit dem Schaffen des Künstlers

und Bluesmusikers George Steinmann, einem Brücken-bauer zwischen Kunst, Wis-senschaft und Gesellschaft.

KUNSTHAUS LANGENTHAL

Megarave28.08. – 16.11.2014

Vor 20 Jahren begann die grosse Zeit der Megaraves auf dem Gugelmann-Areal in Roggwil bei Langenthal. 1994 kam auch Netscape Navigator 1.0 auf den Markt, das junge World Wide Web begann populär zu wer-den. Ausgehend von diesem Blick zurück geht es im Projekt «Megarave-Metarave» um die künstlerische Auseinanderset-zung mit ästhetischen, gesell-schaftlichen, ökonomischen und politischen Fragen des di-gitalen Lebens sowie um histo-rische Spuren der Zukunftsver-sprechen der Rave-Kultur und

des frühen Webs. «Megarave-Metarave» ist eine Kooperation von Kunsthaus Langenthal und WallRiss Fribourg und beinhal-tet Ausstellungen und Veran-staltungen an beiden Orten.

Cantonale Berne Jura – Weihnachtsausstellung11.12.2014 – 11.01.2015

Kunsthaus Langenthal Marktgasse 13 4900 [email protected] www.kunsthauslangenthal.ch

MUSÉE JURASSIEN DES ARTS – MOUTIER Jean Scheurer – peinture, peintures21.09 – 16.11. 2014

Jean Scheurer, artiste essentiel sur la scène artistique Suisse, ex-plore depuis les années 1960 les potentiels de l’abstraction. En 1967, il est un des membres fon-dateurs d’IMPACT, un groupe

pluridisciplinaire lausannois gérant une galerie avant-gardiste jusqu’en 1975. En constante re-cherche, l’artiste sonde l’emprise des structures et des teintes – qui captent ou transmettent la lumière – sur notre perception. Ses cycles de toiles ou de dessins récents invitent à des aventures visuelles. Des aventures que pourrait effleurer la « sérendipi-té » – un des enjeux du travail de J. Scheurer – ou comment parve-nir à une découverte par hasard, en cherchant autre chose…

Cantonale Berne Jura – Exposition de Noël14.12.2014 – 01.02.2015

Jean ScheurerSans titre, 2013Acrylique sur papier, 25 x 21 cm© J. Scheurer

Musée jurassien des Arts 4, rue Centrale2740 Moutier [email protected]

MUSEUM FRANZ GERTSCH

Hiroshige & Kunisada. Faszinierende Farbholzschnitte05.07.2014 – 09.11.2014

In Holz geschnitten – Franz Gertsch. Die Schenkung20.09.2014 – 15.02.2015

Anlässlich einer grosszügigen Schenkung des Künstlers zeigt das Museum Franz Gertsch nahezu alle Holzschnitte von Franz Gertsch seit 1986. Dazu kommen ausgewählte Gemäl-de: das neueste Werk «Wald-weg (Campiglia Marittima)» (2013/14) wird erstmals in der Schweiz ausgestellt. Seit der

Franz GertschPestwurz, 1993Holzschnitt, 220 x157 cmHandabzug 1/12 auf Kumohadamashi Japanpapier von Heizaburo Iwano, 276 x 217 cm, OlivgrünMuseum Franz Gertsch, Burgdorf© Franz Gertsch

George SteinmannAuthentische Begehung, 1995Gory Hibinskie Tundry, KolaFotografie© 2014, ProLitteris, Zürich

Jan Vorisek, ohne Titel, 2014ToninstallationCourtesy of the Artist

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KUNSTMUSEUM BERN @ PROGR

Luzia Hürzeler: Biennale Bern 21. 08. – 20. 09.2014

Werke aus der Sammlung:Cécile Wick 25. 09. – 25.10.2014

Werke aus der Sammlung: Pavel Büchler (Lou Reed) und Franz Gertsch (Patti Smith)in Zusammenarbeit mit BONE 17 Festival für Aktionskunst in Bern30.10. – 06.12.2014

Cantonale Berne Jura12.12.2014 – 17.01.2015

STADTGALERIE BERN

L’harmonie des Extrèmes21.08. – 20.09.2014

Brigitte Dätwyler und Stefan Wegmüller

25.09. – 15.10.2014

Brigitte Dätwyler und Stefan Wegmüller beschäftigen sich beide mit der Thematik der Arbeit. Brigitte Dätwyler inter-essiert sich für den Zusammen-hang von Arbeit, Ethos und Freiheit. Eingebettet in einem eigens dafür entwickelten

Kunstlink Agenda

Steinmann beschäftigt sich seit mehr als 30 Jahren mit der Wechselwirkung unterschied-licher Wahrnehmungssysteme und in besonderem Masse mit Aspekten kultureller Nach-haltigkeit. Seine Projekte sind prozessorientiert, forschend und schaffen transdisziplinäre Netzwerke. Die Interdependenz von Ökologie und Ästhetik ist von besonderer Bedeutung.

Projektraum enter Heritage 1: Künstler als Ethnografen06.09. – 23.11.2014

Cantonale Berne Jura – Weihnachtsausstellung13.12.2014 – 25.01.2015

Projektraum enter Heritage 213.12.2014 – 25.01.2015

Sammlungsausstellung14.02. – 12.04.2015

Projektraum enter Heritage 314.02. – 12.04.2015

Kunstmuseum ThunThunerhofHofstettenstrasse 14CH-3602 [email protected]

@ PROGR

PROGR Zentrum für Kulturproduktion3011 Bern www.progr.ch

Ausstellungszone West – Eingang SpeichergasseAusstellungszone Ost – Eingang Waisenhausplatz

Setting zeigt sie performative Dialoge und Interviews.Im Rahmen der Ausstellung werden öffentliche Live-Anlässe statt finden. Stefan Wegmüller schleust Textma-terial aus der Werkzeitung der Daimler-Werke in crowdwor-king-Plattformen (fiverr.com, gigbucks.com, seoclerks.com, etc.) ein. Somit aktiviert er das historische Material im Kon-text einer neu aufkommenden «digitalen Arbeiterschaft». Eröffnung: Donnerstag 25. September / 18 Uhrwww.brigittedaetwyler.chwww.stefanwegmueller.ch

Anja Braun und Yvonne Müller30.10. – 29.11.2014

Bone 1702.12. – 06.12.2014

Cantonale Berne Jura12.12.2014 – 17.01.2015

Stadtgalerie im PROGRWaisenhausplatz 30Postfach 8318, 3001 [email protected]

Prof. Dr. W. HellpachDie Arbeitshaltung des FormersDaimler Werkzeitung Nr. 14/1920

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«KunstEINSICHTBern» Das gemeinsame Magazin von Kunstmuseum Bern & Zentrum Paul [email protected] HERAUSGEBER Kunstmuseum Bern Zentrum Paul Klee Hodlerstrasse 8–12 Monument im Fruchtland 33000 Bern 7 3006 Bernwww.kunstmuseumbern.ch www.zpk.org

KONZEPT / REDAKTION Ruth Gilgen Hamisultane, Maria-Teresa Cano, Brigit Bucher, Maria Horst, Magdalena Schindler MIT BEITRÄGEN VON Michael Baumgartner, Regula Berger, Brigit Bucher, Kathleen Bühler, Franziska Burkhardt, Aya Christen, Maria-Teresa Cano, Fabienne Eggelhöfer, Peter Fischer, Bernhard Giger, Ruth Gilgen Hamisultane, Simon Haller, Maria Horst, Dominik Imhof, Sarah Merten, Estefania Miranda, Urs Rietmann, Magdalena Schindler, Reto Sorg, Caroline Stettler, Beat Stutzer, Anna Szech

AUFLAGE18 000 Ex., Erscheint 2-mal jährlich Nächste Ausgabe März 2015

BEZUGMitglieder der Gönnervereine erhalten das Magazin nach Hause geschickt. Aufgelegt im Kunstmuseum Bern und Zentrum Paul Klee

GESTALTUNGMarie Louise Suter

DRUCKwww.jordibelp.ch

INSERATEFür die nächste Ausgabe können Inserate gebucht werden. Inserateschluss: 1. Februar2015Infos: [email protected]

UNTERSTÜTZUNGWir bedanken uns für die grosszügige Unterstützung beim Verein der Freunde Kunstmuseum Bern und der Bernischen Kunstgesellschaft BKG

Impressum

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Elementare

20. September 2014John M Armleder

Beni BischofReto BollerMark DagleyUrs FreiBernard FrizeMarcia HafifImi KnoebelJoseph MarioniOlivier MossetJohn NixonCarl OstendarpSteven ParrinoDavid ReedPatrick RohnerChristoph RütimannKarin SanderAdrian SchiessBernard TagwerkerGünter UmbergMichael VeneziaGünther WizemannHeimo Zobernig

bis 25. Januar 2015

Malerei

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Verein Berner Galerien

Galerie Art + Vision Marcel Göhring

Holzschnitte18.10. bis 15.11.2014

Martin Thönen Holzschnitte, Editionen 30.11. bis 30.12.2014Junkerngasse 34Tel. 031 311 31 91 www.artvisionbern.ch

Galerie Bernhard Bischoff & Partner SUMMERPROJEKT Bernhard Giger*: Künstlerinnenporträts 1972-1978 Curated by Ann Huber-Sigwart 21.8. bis 6.9.2014

Samuel Blaser, Christian Denzler, Radenko Milak, Kotscha Reist: (Hi)Stories 11.9. bis 18.10.2014 Ferhat Özgür / Costantino Ciervo: Now and Here 23.10. bis 22.11.2014 Camenisch / Indermühle: Catching Moments 27.11. bis 20.12.2014Progr_Zentrum, Waisenhausplatz 30 Tel. 031 312 06 66 / Fax 031 312 06 67 www.bernhardbischoff .ch

Druckatelier / Galerie Tom Blaess Daniel Zahner, Fotografi e

Susan Goethel Campbell (USA), HolzschnitteVernissage: So, 2.11.2014, 12 bis 17 Uhr

Öff nungszeiten November 2014:Fr bis Sa, 14 bis 17 Uhr, So, 12 bis 17 Uhr

Dezember 2014 geschlossen Finissage: Sa und So,

17. / 18.1.2015 11 bis 17 UhrUferweg 10b Tel. 031 079 222 46 61www.tomblaess.ch

Galerie Christine BrüggerKathy Thys*, Malerei

23.8. bis 20.9.2014Pascal Lombard, MalereiRicardo Carbajal, Malerei

3.10. bis 25.10.2014 Andreas Maier, Bild und Skulptur 1. bis 22.11.2014 Wolfgang Beltracchi Der Jahrhundertfälscher 30.11. bis 21.12.2014Kramgasse 31 Tel. 031 311 90 21 / Fax 031 312 16 50www.christinebruegger.ch

Galerie Béatrice BrunnerManon / Franticek Klossner

20.9. bis 17.10.2014George Steinmann

25.10. bis 22.11.2014Alain Jenzer

29.11. bis 20.12.2014Nydeggstalden 26Tel. 031 312 40 12 / Fax 031 312 40 13www.beatricebrunner.ch

Galerie da MihiOlivia Notaro* und Stefano Tondo

«Schneestürme und Wartesaal»7.8. bis 6.9.2014

Kunstaktion «Abandoned Paintings Laboratory» 2. bis 6.9.2014, täglich 10 bis 16 Uhr

Marcel Freymond, Christina Gähler, Yannick Lambelet, Marco N. Heinzen u. a.,

«YOLO», 11.9. bis 8.11.2014To be announced, 13.11.2014 bis 3.1.2015

Bubenbergplatz 15(1. OG Store Maggs)Tel. 031 332 11 90www.damihi.com

Galerie Dufl on & RaczPeterson Kamwathi* «Positions»

Links / Sam Hopkins«The incomplete archive of political smiles»

15.8. bis 20.9.2014Christine Boillat

3.10. bis 8.11.2014Franz Roth «Himmel und Hülle»

Links / Bone 17 – Performance Art Festival21.11. bis 20.12.2014

Gerechtigkeitsgasse 40Tel. 031 311 42 62www.dufl on-racz.ch

Galerie Henze & KlettererMenschheitsdämmerung

Die Künstler der «Brücke» unddie Lebensreform

Architekturzeichnungen KirchnersReformarchitektur und «Brücke»

6.9. bis 22.11.2014Präkeres Arkadien I

Bargheer und Peiff er Watenphul im italienischen Exil

Prekäres Arkadien IIGrosz im amerikanischen Exil

6.12.2014 bis 21.2.20153114 Wichtrach / BernTel. 031 781 06 01/ Fax 031 781 07 22www.henze-ketterer.ch

Galerie KornfeldDaniel de Quervain

verbunden mit der Publikation desWerkverzeichnisses der Druckgraphik Bd. III

11. bis 22. November 2014Laupenstrasse 41Tel. 031 381 46 73/Fax 031 382 18 91www.kornfeld.ch

Galerie Martin KrebsSamuel Buri*

«Gate to Eden»Aquarelle

27.8. bis 22.10.2014Weihnachts-Ausstellung

5.11. bis 23.12.2014Münstergasse 43Tel. 031 311 73 70 / Fax 031 951 31 56www.krebs.artgalleries.ch

KrethlowCaroline Schreiber

15.8. bis 20.9.2014Giro Annen

25.9. bis 25.10.2014Gerechtigkeitsgasse 72 / 74Tel. 031 312 35 01www.krethlow.ch

Kunstkeller BernBetriebsferien

bis Oktober 2014Willi Müller

Malerei und Zeichnungen25.10. bis 22.11.2014

Gerechtigkeitsgasse 40 Tel. / Fax 031 311 86 30www.kunstkellerbern.ch

Kunstraum OktogonLouis Soutter Heinz Egger*

LE FIL DU RÊVE – TELL9.8. bis 6.9.2014

KONRAD TOBLER im Gespräch mitHeinz Egger

Sa, 16.8.2014, 11 UhrTakashi Suzuki, Farbe / Raum / Licht

26.9. bis 18.10.2014Annemarie Köhli Grünig, Malerei

22.11. bis 13.12.2014Aarestrasse 96Tel. 031 311 13 30www.kunstraum-oktogon.ch

KunstreichMonika Steiner und Jürg C. Bächtold

Öl auf Holz / KeramikGegenüberstellung

21.8. bis 27.9.2014Karin Frank

en passantFoto / Acryl auf Leinwand

16.10. bis 15.11.2014Gerechtigkeitsgasse 76Tel. 031 311 48 49www.kunstreich.ch

Galerie Rigassi Ausserhalb des Galerienprogramms

der Galerie Rigassi Leena Zihlmann-Kaasalainen*

21.8. bis 6.9.2014Vernissage 20.8.2014, ab 20 Uhr

Robert S. Gessner / Gottfried Honegger11.9. bis 18.10.2014

Vernissage 10.9.2014, 18 bis 20 UhrTill Augustin / Stéphane Daireaux

6.11. bis 20.12.2014Vernissage 5.11.2014, 18 bis 20 Uhr

Münstergasse 62Tel. 031 311 69 64 / Fax 031 312 58 78www.galerierigassi.ch

«Meet the artists»6. September 2014, 11–16 Uhrmit * bezeichnete KünstlerInnensind anwesend

www.vereinbernergalerien.ch – [email protected]

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Werden Sie Freundin/Freund des Zentrum Paul Klee! Freuen Sie sich auf freien Eintritt in alle Ausstellungen, umfassende Informationen über die vielfältigen Aktivitäten des Zentrum Paul Klee und exklusive Einblicke. Als Freundin/Freund ZPK unterstützen Sie ein in der Schweiz einzigartiges Kunst- und Kulturzentrum.

Vorteile einer Mitgliedschaft

– Kostenloser Eintritt in alle Ausstellungen – Exklusive Führungen und Veranstaltungen mit unserem Direktor und Expertinnen und Experten– Einladungen zu den Ausstellungseröffnungen– Informationen zu Programm und Aktivitäten des ZPK– Abonnement des gemeinsam mit dem Kunstmuseum Bern herausgegeben Magazins «KunstEINSICHTBern»– 20% Rabatt auf unsere Ausstellungskataloge– Freier Eintritt in die «Fünfliberwerkstatt» des Kindermuseums Creaviva– Freier Eintritt zu den Familienmorgen-Programmen

MitgliederbeiträgeEinzelmitgliedschaft CHF 90.00 / Partnermitgliedschaft (1 Adresse, 2 persönliche Ausweise) CHF 140.00 / Familienmitgliedschaft (2 Erwachsene und Kinder bis 16 Jahre) CHF 170.00 / SchülerInnen, Studierende bis 26 Jahre CHF 30.00 / Firmen Gönnermitgliedschaft (2 übertragbare Freundeskreiskarten) CHF 500

KontaktFreunde Zentrum Paul Klee, Monument im Fruchtland 3, Postfach, 3000 Bern 31 / T + 41 (0)31 359 01 01 / [email protected]

FREUNDE ZPK

Member

Die Mitglieder des Vereins der Freunde Kunstmuseum Bern leisten einen wertvollen Beitrag an das Museum und an das Berner Kunstleben. Der Verein erwirbt mit den Beiträgen sei-ner Mitglieder hauptsächlich Kunstwerke für das Museum und rundet damit die Sammlung in ihren Schwerpunkten ab.

Vorteile einer Mitgliedschaft

Als Mitglied bieten wir Ihnen verschiedene Gelegenheiten, im Kreis der Freunde Kunst zu entdecken:– Gratis in die Sammlung und die Sonderausstellungen des Kunstmuseums Bern– 20% Rabatt auf Ausstellungskatalogen des Kunstmuseums Bern – Geschlossene Führungen durch die Ausstellungen des Kunstmuseums Bern– Einladungen zu Vernissagen und Veranstaltungen des Kunstmuseums Bern– Teilnahme an exklusiven Kunstreisen– Abonnement des gemeinsam mit dem Zentrum Paul Klee

herausgegebenen Magazins «KunstEINSICHTBern»– Jährliche Mitgliederversammlung mit aussergewöhnlichem Kunstanlass– Begrüssungsgeschenk zu Beginn der Mitgliedschaft

MitgliederbeiträgeEinzelmitglieder CHF 65.00 / Ehepaare CHF 100.00 / Studierende CHF 10.00 / Kollektivmitglieder CHF 300.00 / Private Gönner CHF 750.00 / Firmen und Institutionen als Gönner CHF 1500.00 / Einmaliger Beitrag CHF 2000.00

KontaktVerein der Freunde Kunstmuseum Bern, Hodlerstrasse 8 – 12, 3000 Bern 7 / T +41 (0)31 328 09 44 / [email protected]

MITGLIED WERDEN: PROFITIEREN UND UNTERSTÜTZEN

Aktuell :Exklusive Preview für MitgliederNakis Panayotidis. Das Unsichtbare sehenGespräch mit dem Künstler und ApéritivMittwoch, 19. November, 18h

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bernerkunstfonds

1993 wurde der Berner Kunstfonds durch den Verein der Freunde Kunstmuseum Bern, die Bernische Kunstgesellschaft BKG und die Kunsthalle Bern gegründet, um die Beziehungen zu Mäzenen und Sponsoren auf privatwirtschaftlicher Basis zu pflegen und zu koordinieren.Die Mitglieder leisten jährlich mit rund CHF 90 000.00 einen wichtigen Beitrag zur Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen Kunstmuseum Bern und Kunsthalle Bern sowie zur Kunstvermittlung und zum Kunstleben. Der Berner Kunst-fonds zählt an die 60 Mitglieder (Private, Firmen und Institu-tionen).

Sie fördern das Kunstmuseum Bern und die Kunsthalle Bern mit einem jährlichen Beitrag

Gönnermitgliedschaft 1: CHF 1000.00

– Wir laden Sie ein zu Vernissagen und allen anderen Anlässen in beiden Häusern.– Sie erhalten zwei unpersönliche Jahres-Freipässe für das Kunstmuseum Bern und die Kunsthalle.– 1–2 Sonderanlässe zu den Ausstellungen werden speziell für Sie organisiert.

Gönnermitgliedschaft 2: CHF 2000.00

– Zusätzlicher Vorteil: Wir bieten Ihnen auf Wunsch eine Führung mit den Direktoren durch unsere wichtigsten Ausstellungen.

Gönnermitgliedschaft 3: CHF 3000.00

– Zusätzlicher Vorteil: Wir organisieren für Sie einmal jährlich einen exklusiven Kunstüberraschungsanlass

KontaktBerner Kunstfonds, Hodlerstr. 8 – 12 , 3000 Bern 7 T +41 (0)31 328 09 44 / [email protected]

Die BKG fördert das Verständnis für die zeitgenössische Kunst und unterstützt insbesondere begabte junge Kunst-schaffende, das Kunstmuseum Bern sowie die Kunsthalle Bern. Die BKG veranstaltet Führungen in Ausstellungen und organisiert Kunstreisen, Atelierbesuche und Vorträge. Jähr-lich vergibt sie mit dem Louise Aeschlimann und Margareta Corti Stipendium den höchstdotierten privaten Kunstpreis der Schweiz. Im Jahr 1813 gegründet, gehört die BKG zu den ältesten Institutionen, die sich in der Schweiz der Kunstförde-rung widmen.

Vorteile einer Mitgliedschaft

– Einladung zur Vernissage des AC-Stipendiums und Zustellung der Publikation zur Ausstellung– Gratiseintritt in alle Ausstellungen des Kunstmuseums Bern und der Kunsthalle Bern– Abonnement des gemeinsam mit dem Zentrum Paul Klee herausgegebenen Magazins «KunstEINSICHTBern»– Gratisteilnahme an den von der BKG organisierten Atelierbesuchen und Führungen mit Apéro– Exklusive Kunstreisen im In- und ins Ausland– Einladung zu allen Anlässen des Kunstmuseums Bern– Begrüssungsgeschenk zu Beginn der Mitgliedschaft– Jahresgabe

MitgliederbeiträgeEinzelmitglieder CHF 80.00 / (Ehe-)Paare CHF 120.00 / Künstlerinnen und Künstler sowie Auszubildende und StudentInnen unter 25 Jahren CHF 30.00 / Gönnerinnen und Gönner CHF 150.00 (oder mehr)

KontaktBernische Kunstgesellschaft BKG, Hodlerstrasse 8 – 12, 3000 Bern 7 / T +41 (0)31 328 09 44 / [email protected] / www.kunstgesellschaft.ch

Aktuell :Exklusives Künstlergespräch mit Bethan Huws im Rahmen ihrer Ausstellung im Kunstmuseum BernMittwoch, 22. Oktober, 19h

Aktuell :Atelierbesuch in Zürich bei Shirana ShahbaziSamstag, 13. September

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Bildergalerie

Zenrum Paul Klee 1 Wladimir Kaminer liest und erzählt aus «Diesseits von Eden: Neues aus dem Garten»2 Mahmoud Turkmani auf der Oud zur Eröffnung der Ausstellung «Die Tunisreise. Klee, Macke, Moilliet»3 Musikalische Träumereien mit Jaël Malli (Lunik/MiNa) während der Museumsnacht 20144 Arno Camenisch las aus «Fred und Franz»5 Thomas Meyer im Gespräch mit Alexander Sury6 Daniel Beltons Video Tanz Performance «Traces / Spuren» ist eine Hommage an den Bauhausmeister Paul Klee und den Pionier der Chronofotografie Étienne-Jules Marey

Kunstmuseum Bern 7 Direktor Matthias Frehner mit der Kuratorin Valentina Locatelli, dem Ausstellungsarchitekten Ulrich Zickler und Isabelle Messerli, Kuratorin der Stiftung für Kunst, Kultur und Geschichte in der Ausstellung «Sesam, öffne dich!»8 Auftritt der Berner Rapperin und Beat-Boxerin Steff la Cheffe anlässlich der Museumsnacht im Kunstmuseum Bern9 Fachkundige Führung des Direktors Matthias Frehner für den Kleinen Burgerrat der Burgergemeinde Bern10 Die Kuratorin Kathleen Bühler wird von France 3 interviewt in der Installation von Yves Netzhammer11 Die Berner Mäzenin Marlies Kornfeld mit dem renommierten Videokünstler Bill Viola anlässlich der Preview seiner Ausstellung im Kunstmuseum Bern12 Der Gemeinderat der Stadt Bern zu Besuch im Kunstmuseum Bern in der Ausstellung von Bill Viola

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24. August – 23. November 2014Édouard Vuillard 1868–1940

Kunstmuseum WinterthurMuseumstrasse 52CH-8402 Winterthur Di 10–20, Mi bis So 10–17

www.kmw.ch

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Mehr KUNST für die Schweiz.

Die Credit Suisse pflegt langjährige Partnerschaften mit ausgewählten Kunstinstitutionen.

credit-suisse.com/sponsoring

So mit dem Kunsthaus Zürich, Kunstmuseum Basel, Kunstmuseum Bern, Kunstmuseum Winterthur, Kunsthaus Zug, Museum Rietberg in Zürich, Museo d’Arte Lugano, der Fondation Pierre Gianadda in Martigny und der Fondation de l’Hermitage in Lausanne.

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