Freundeskreis Peutinger Gymnasium Mitteilungsheft 1|2014

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1 PER ASPERA AD ASTRA FREUNDESKREIS PEUTINGER-GYMNASIUM Augsburg e.V. MITTEILUNGEN das Jubiläumsjahr in unserer Schule ist im vollen Gange und es gab bereits einige sehr lebendige und interessante Veranstal- tungen, die auch von einigen Mitgliedern des Freundeskreises besucht wurden. Im Januar 2014 wurde bei der „Sportgala“ auf der Bühne der Turnhalle zu passender Musik getanzt, gehüpft, gesprungen… und das alles auf einem Niveau und mit einer Perfektion, dass der Applaus der Zuschauer gar nicht mehr enden wollte. Besondere Talente, großer Fleiß und eine ansteckende Begeisterungsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler wurden bei dieser Veranstaltung ebenso deutlich wie das außergewöhnliche Engagement und Organisationstalent von Frau Garreis, die die gesamte Veranstaltung mit viel Herzblut begleitete. Kurz darauf folgte die Veranstaltung des P-Seminars Musik im Kulturhaus „Abraxas“. Auch dort gelang es Frau Deil und den SchülerInnen, die Zuhörer zum rhythmischen Mitwippen und Mitklat- schen zu verführen. Ein kleiner Rückblick auf die Musik der letzten 150 Jahre wurde in schwungvoller musikalischer, aber auch szenischer Darstellung geboten, ein großer Genuss für alle im voll besetzten Theater. Am 28.03.2014 fand unsere jährliche Mitgliederversammlung in der Schule statt. Der Finanzbericht durch unseren Kassier Heinz Förder war wieder einmal sehr positiv. Das Vereinsvermögen bleibt stabil, es konnten zahlreiche Projekte in der Schule gefördert werden. Die alle zwei Jahre stattfindenden Wahlen brachten folgendes Ergebnis: 1. Vorsitzende: Ulli Hellmann 2. Vorsitzender: Thomas Felsenstein 1. Kassenwartin: Ingrid Schaletzky 2. Kassenwartin: Ursula Kiening 1. Schriftführer: Christian Rombach 2. Schriftführerin: Hilde Perz 1. Kassenprüfer: Dr. Markus Steinert 2. Kassenprüferin: Gerda Martin Als neue Beiratsmitglieder wurden einstimmig gewählt: Stefanie Eckes, Dr. Thomas Dörsch, Heinz Förder, Viktoria Riegele. Auch Herr Reitemann (bisher Elternbeirat) hat zugesagt, in Zukunft mit dabei zu sein. Ich freue mich sehr, dass sie alle bereit sind, die Arbeit des Freundes- kreises zu unterstützen! Ein besonders herzliches Dankeschön gilt unserem bisherigen Kassier Heinz Förder, der viele Jahre das Vereinsver- mögen bestens verwaltet hat. Sogar in finanziell schwierigen Zeiten ist es ihm gelungen, das Geld günstig anzulegen. Unserem bisheriger Kassenprüfer Manfred Schmidt war es ein Anliegen, sein Amt in jüngere Hände zu geben. Danke Herr Schmidt für alles, was Sie in den Liebe Mitglieder des Freundeskreises, 61. Jahrgang Nr. 1 September 2014

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53. Jahrgang Nr. 1 86150 Augsburg, Mai 2005

53. Jahrgang Nr. 1 86150 Augsburg, Mai 2006

PER ASPERA AD ASTRA

FREUNDESKREISPEUTINGER-GYMNASIUMAugsburg e.V.

MITTEI LUNGEN

das Jubiläumsjahr in unserer Schule ist im vollen Gange und es gab bereits einige sehr lebendige und interessante Veranstal-tungen, die auch von einigen Mitgliedern des Freundeskreises besucht wurden. Im Januar 2014 wurde bei der „Sportgala“ auf der Bühne der Turnhalle zu passender Musik getanzt, gehüpft, gesprungen…und das alles auf einem Niveau und mit einer Perfektion, dass der Applaus der Zuschauer gar nicht mehr enden wollte. Besondere Talente, großer Fleiß und eine ansteckende Begeisterungsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler wurden bei dieser Veranstaltung ebenso deutlich wie das außergewöhnliche Engagement und Organisationstalent von Frau Garreis, die die gesamte Veranstaltung mit viel Herzblut begleitete.

Kurz darauf folgte die Veranstaltung des P-Seminars Musik im Kulturhaus „Abraxas“. Auch dort gelang es Frau Deil und den SchülerInnen, die Zuhörer zum rhythmischen Mitwippen und Mitklat-schen zu verführen. Ein kleiner Rückblick auf die Musik der letzten 150 Jahre wurde in schwungvoller musikalischer, aber auch szenischer Darstellung geboten, ein großer Genuss für alle im voll besetzten Theater.

Am 28.03.2014 fand unsere jährliche Mitgliederversammlung in der Schule statt.

Der Finanzbericht durch unseren Kassier Heinz Förder war wieder einmal sehr positiv. Das Vereinsvermögen bleibt stabil, es konnten zahlreiche Projekte in der Schule gefördert werden.

Die alle zwei Jahre stattfindenden Wahlen brachten folgendes Ergebnis:

1. Vorsitzende: Ulli Hellmann2. Vorsitzender: Thomas Felsenstein1. Kassenwartin: Ingrid Schaletzky2. Kassenwartin: Ursula Kiening1. Schriftführer: Christian Rombach2. Schriftführerin: Hilde Perz1. Kassenprüfer: Dr. Markus Steinert2. Kassenprüferin: Gerda MartinAls neue Beiratsmitglieder wurden

einstimmig gewählt: Stefanie Eckes, Dr. Thomas Dörsch, Heinz Förder, Viktoria Riegele. Auch Herr Reitemann (bisher Elternbeirat) hat zugesagt, in Zukunft mit dabei zu sein. Ich freue mich sehr, dass sie alle bereit sind, die Arbeit des Freundes-kreises zu unterstützen!

Ein besonders herzliches Dankeschön gilt unserem bisherigen Kassier Heinz Förder, der viele Jahre das Vereinsver-mögen bestens verwaltet hat. Sogar in finanziell schwierigen Zeiten ist es ihm gelungen, das Geld günstig anzulegen.

Unserem bisheriger Kassenprüfer Manfred Schmidt war es ein Anliegen, sein Amt in jüngere Hände zu geben. Danke Herr Schmidt für alles, was Sie in den

Liebe Mitglieder des Freundeskreises,

61. Jahrgang Nr. 1 September 2014

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letzten Jahren für den Verein geleistet haben, ich bin mir sicher, dass Sie uns weiterhin die Treue halten!

Aber auch allen anderen ein großer Dank für ihren Einsatz für unseren Freun-deskreis. Ohne Ihre ehrenamtliche Unter-stützung wäre vieles nicht möglich.

Der Bericht aus der Schule hat gezeigt, wie erfreulich viele Aktivitäten momentan im Peutinger stattfinden. Siehe dazu auch den Bericht von Herrn Dr.Mutter in diesem Heft.

Nach der Mitgliederversammlung gingen wir gemeinsam zum Jahresfest des Freundeskreises in der Mensa, wo bereits andere „Freunde“ auf uns warteten.

Wir alle wurden schwungvoll begrüßt mit flotten Liedern des P-Seminars Musik unter Leitung von Frau Deil. Nach freund-lichen Begrüßungsworten stellten Schüler des P-Seminars Kunst (Lehrer Alexander Holzapfel) ihre Entwürfe für die Neuge-staltung der Eingangshalle dar, die der Freundeskreis finanziell unterstützen wird. Nach einem kurzen Vortrag konnten wir die unterschiedlichen Modelle selbst be-gutachten und Fragen an die „Architekten“ stellen. Der Freundeskreis hat fest zuge-sagt, diese Umgestaltung zu unterstützen – spätestens nächstes Jahr werden wir das Ergebnis bewundern können.

Als nächster Programmpunkt gab es eine kurze sportliche Darbietung – zwei Schülerinnen zeigten eine „Rope-Skipping“- Kür, das gute alte Seilhüpfen in akrobatischer Form! Dafür müssten wir alle noch etwas üben…

Nach einer weiteren musikalischen Darbietung wurde das reichhaltige Buffet eröffnet.

Nachdem wir uns gestärkt hatten, gab es Gelegenheit, die neu renovierten naturwissenschaftlichen Räume (Chemie, Physik, Biologie) der Schule unter der fach-kundigen Führung von Frau Engelsberger (Fachlehrerin für Biologie und Chemie) zu

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besichtigen. Wir alle haben nicht schlecht gestaunt, wie modern, freundlich, hell und vor allem perfekt ausgestattet die Räume geworden sind. Viele erinnerten sich aus ihrer eigenen Schulzeit noch gut an den damaligen veralteten Zustand, auch Frau Perz (frühere Biologielehrerin) war schwer beeindruckt!

Alle trafen sich wieder in der Mensa und Thomas Felsenstein zeigte noch eine fotographische Zusammenstellung aller Projekte und Gegenstände, die der Freundeskreis in den letzten zehn Jahren finanziell und auch personell unterstützt hatte. Es war eine beachtliche Anzahl und wir konnten stolz sein, was durch unsere Hilfe alles realisiert werden konnte.

Wir hatten ein volles, abwechslungs-reiches Programm an diesem Abend, es gab viele Gespräche und eine richtig gute Stimmung. Zum Abschluss haben viele beim Aufräumen geholfen, ein besonde-res Dankeschön gilt an dieser Stelle dem neuen Hausmeister, Herrn Vural, der uns in vielfältiger Weise und bis zum Schluss tatkräftig und selbstverständlich unter-stützt hat.

Grußworte

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Am 3.Juli gab es an unserer Schule ein weiteres Highlight: Der Tag der Naturwis-senschaften mit den „Physikanten“, eine spannende, heitere und fesselnde Show in einer voll besetzten Turnhalle (siehe auch Bericht von Dr. Mutter)!

Am 28. Juli folgte dann noch ein kleiner Festakt zur Einweihung der neu gestalteten naturwissenschaftlichen Räume mit Vertretern der Stadt, von Spon-soren, VertreterInnen anderer Schulen und Lehrerinnen und SchülerInnen des Peutinger-Gymnasiums.

Am 24. Juli fand zum Abschluss des Schuljahres noch das alljährliche Schulfest statt. In fröhlicher und lockerer Atmosphä-re verbrachten SchülerInnen, LehrerInnen, Ehemalige und Gäste einen entspannten Nachmittag und Abend. Es war Gelegen-heit für Danksagungen und Ehrungen, Aufführungen und sportliche Aktivitäten. Eltern hatten eine riesige Menge Kuchen gebacken, es gab die leckeren Bratwürste, gemixte Drinks und ganz unterschiedliche Speisen. Und ein bisschen Werbung für den Freundeskreis konnten wir auch machen! Hier ein paar Eindrücke.

Immer dabei, der Elternbeirat.

Grußworte

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Vor der Schule trafen sich zwei „Ehemalige“, beide Mitglieder unseres Freundeskreises: Jorun Höllriegel und Axel Bellmann.

Im Herbst wird die Festschrift der Schule erscheinen, sie wird finanziell vom Freundeskreis unterstützt.

Den offiziellen Höhepunkt des Jubilä-umsjahres wird dann die Festveranstal-tung am 10.10.2014 im Goldenen Saal des Rathauses sein.

Sie können sehen, es ist sehr viel los am Peutinger, es ist eine alte, ehrwürdige, aber auch eine moderne, lebendige und den Anforderungen der heutigen Zeit auf-geschlossenen Schule mit einem aktiven Freundeskreis. Freuen Sie sich, dabei zu sein und unterstützen Sie uns, damit wir neue Mitglieder gewinnen.

Bitte geben Sie uns auch Rückmel-dungen, ob Ihnen unser Heft gefällt. Wir freuen uns über Anregungen und Kritik.

Ein Dankeschön an alle, die an unse-rem Heft mitgearbeitet haben, besonders an Axel Bellmann, der alle Beiträge und Fotos so gestaltete, dass dieses Heft ent-stehen konnte.

Ich wünsche Ihnen noch warme und sonnige Herbsttage

Ulli Hellmann

Grußworte

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5150 Jahre Peutinger-Gymnasium

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Peutinger-Gymnasium Augsburg Telefon: (0821) 324-18475 e-mail: [email protected] An der Blauen Kappe 10 Telefax: (0821) 324-18485 Internet: www.peutinger-gymnasium-augsburg.de 86152 Augsburg

Festveranstaltung zum 150-jährigen Schuljubiläum des Peutinger-Gymnasiums Augsburg; Rückantwort An der Festveranstaltung zum 150-jährigen Schuljubiläum des Peutinger-Gymnasiums Augsburg am 10.10.2014 um 17 Uhr im Goldenen Saal des Rathauses der Stadt Augsburg

nehme ich mit ….. weiteren Person(en) teil. nehme ich nicht teil.

Datum, Unterschrift: …………………………………………….. Name: ……………………………………………. Ggf. Institution: ……………………………………………. Straße: ……………………………………………. PLZ/Ort: ……………………………………………. Telefon: ……………………………………………. E-Mail: ……………………………………………. (Bitte bis spätestens 22.09.2014 per Post, Fax oder E-Mail zurücksenden.)

Fax 0821/324-18485 Peutinger-Gymnasium Augsburg An der Blauen Kappe 10 86152 Augsburg

Anwortkarte Festveranstaltung

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Ein Rückblick auf das vergangene Schuljahr 7

„Die Realgymnasien in Bayern sind entbehrliche Staatsanstalten; denn wie der § 34 der neuen Schulordnung für die techni-schen Schulen in Bayern zu entnehmen gibt, sind die Gegenstände der Realgymnasien dieselben wie in den Gewerbsschulen, mit Ausnahme von vieren, nämlich: lateinische und englische Sprache, analytische Geomet-rie und Elemente der höheren Analysis. Verstärkt die königliche Staatsregierung Bayerns unsere Gewerbsschulen mit je zwei Kursen und ebenso vielen Lehrern, so können auch diese vier Gegenstände gelehrt werden, und die Realgymnasien, deren Einführung und Fortbestand ohnehin enorme Summen Geldes verschlingt, erscheinen folglich ganz und gar überflüssig, mithin entbehrlich, besonders dann, wenn man erwägt, dass die Ausbesserung des schon Vorhandenen bei Weitem mit weniger Geldaufwand verbunden ist als die Einführung des nie Dagewesenen“.

Zu dieser Schlussfolgerung kam der Straubinger Religionslehrer und Schulins-pektor Friedrich Dobler in einer im Jahr 1864 erschienen Abhandlung, in der von ihm die Frage „Sind die Realgymnasien in Bayern ein Bedürfniß?“ „unpartheilich geprüft“ und „gewissenhaft beantwortet“ wurde. Hätte sich diese Auffassung damals in Bayern wirklich durchgesetzt, wäre die Entwicklung unserer Schule vermutlich anders verlaufen und wir könnten am Ende dieses Schuljahres 2013/14 wohl kaum auf das 150. Jahr unse-rer Schulgeschichte zurückblicken.

Tatsächlich war die Gründung der ersten sechs Realgymnasien in Bayern im Jahr 1864 durchaus umstritten. Auch der weitere Weg dieser neuen Schulart war über viele Jahre hinweg von Höhen und Tiefen gekennzeich-net. So setzte die königliche Verordnung vom 14. Mai 1864, in der die Errichtung von Realgymnasien in Augsburg, München, Nürnberg, Regensburg, Speyer und Würz-burg verkündet wurde, zwar einerseits einen gewissen Schlusspunkt unter eine jahrzehn-telange Entwicklung und eine Vielzahl von

Diskussionen, doch markierte sie anderer- seits nur den Anfang eines abermals viele Jahre dauernden Prozesses, in dessen Verlauf diese Schulart immer wieder erheb-lichen Veränderungen und Neuerungen unterworfen war. Erst am Beginn des 20. Jahrhunderts war das Realgymnasium im Wesentlichen etabliert und stabilisiert. Sein Bildungsauftrag, eine höhere allgemeine Bildung unter besonderer Betonung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächer zu vermitteln, war weitgehend aner-kannt und die von ihm verliehenen Berech-tigungen waren denen des humanistischen Gymnasiums vergleichbar.

Bis zum heutigen Tag ist die Geschichte der bayerischen Gymnasien von Neuent-wicklungen und Reformen gekennzeichnet. Und dies wird wohl auch in Zukunft so sein – darauf deutet nicht nur der kürzlich vom bayerischen Kultusminister initiierte Ge-sprächsprozess hin, der Antworten auf die Frage sucht, wie das Gymnasium inhaltlich, pädagogisch, methodisch und strukturell konzipiert sein muss, um seiner herausra-genden Funktion im Bildungs- und Erzie-hungsprozess der jungen Menschen und im bayerischen Schulsystem gerecht zu werden.

Doch trotz allen Wandels gibt es auch Konstanten. Während die Verordnung Ludwigs II. und der Lehrplan aus dem Jahr 1864 dem Realgymnasium noch den Cha-rakter einer Fachschule zuweisen, heißt es nach einer umfassenden Reform bereits in der Schulordnung für die Realgymnasien von 1874: „Das Realgymnasium hat die Aufgabe, auf dem in den unteren Klassen der Lateinschule gelegten Grund weiterbauend eine höhere allgemeine Bildung und zugleich die Vorbereitung zum selbstständigen Studium der exakten Wissenschaften zu gewähren.“ Nicht wesentlich anders liest sich die entsprechende Passage im heute gültigen Bayerischen Gesetz über das Erziehungs- und Unterrichtswesen: „Das Gymnasium

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8 Ein Rückblick auf das vergangene Schuljahr

vermittelt die vertiefte allgemeine Bildung, die für ein Hochschulstudium vorausgesetzt wird; es schafft auch zusätzliche Voraussetzungen für eine berufliche Ausbildung außerhalb der Hochschule“.

Nicht „Ausbildung“, sondern „vertiefte allgemeine Bildung“ – in den vielen Jahren desLebens und Arbeitens am Realgymnasi-um und am Peutinger-Gymnasium ging es stets um mehr als darum, die Schülerinnen und Schüler „fit für die Zukunft“ zu machen. „Bildung“, so formulierte es einmal der Schweizer Philosoph und Schriftsteller Peter Bieri, „ist etwas, das Menschen mit sich und für sich machen. Sich zu bilden, ist tatsächlich etwas ganz anderes als ausgebildet zu werden. Eine Ausbildung durchlaufen wir mit dem Ziel, etwas zu können. Wenn wir uns dagegen bilden, arbeiten wir daran, etwas zu werden – wir streben danach, auf eine bestimmte Art und Weise in der Welt zu sein.“

Dass sich in diesem Sinne auch das Schuljahr 2013/14, das 150. in unserer Schulgeschichte, in eine lange Tradition einreiht, wird durch den vorliegenden Bericht eindrucksvoll belegt. Besonders geprägt war dieses Jahr durch eine ganze Reihe von Aktivitäten, die im Zusammen-hang mit unserem Schuljubiläum standen. Den Auftakt bildete am 23. Januar 2014 eine Sportgala, die vom P-Seminar Sport unter der Leitung von Frau Garreis organisiert und gestaltet wurde. Die Mitwirkenden boten ein attraktives und vielfältiges Programm, von dem die zahlreichen Gäste sehr angetan waren. Bereits im November 2013 wurde mit einer Lesung eines namhaften Vertreters der Gegenwartsliteratur, des Schriftstellers Georg Klein, im 150. Jahr unserer Schulge-schichte ein besonderer literarischer Akzent gesetzt. Georg Klein, der als Schüler das Peutinger-Gymnasium besuchte und hier 1972 die Abiturprüfung ablegte, stellte in einem anregenden und ansprechenden Dialog mit Frau Prof. Dr. Stephanie Waldow, Professorin für Neuere deutsche Literatur-

wissenschaft mit dem Schwerpunkt Ethik an der Universität Augsburg, seinen neuen Roman „Die Zukunft des Mars“ vor. Initiiert und organisiert wurde der Abend von Herrn Leeb, dem ich an dieser Stelle herzlich dafür danke, dass unser Jubiläumsjahr mit dieser herausragenden Veranstaltung eine beson-dere Prägung erhalten hat. Eine Woche nach der Sportgala stellte der vom P-Seminar Musik unter Leitung von Frau Deil gestaltete Konzertabend „Ein Ständchen für Puschel“ einen weiteren Höhepunkt der Veranstal-tungen im Jubiläumsjahr unserer Schule dar. Auch hier gestalteten die Mitwirkenden ein äußerst ansprechendes Programm, das auf allen Seiten auf sehr große Anerkennung stieß. Weitere besondere Akzente im Jahr 2014 sind eine Ausstellung „Augsburg vor 200 Jahren“, die vom P-Seminar-Geschichte von Herrn Felsenstein konzipiert wurde und die im Gang vor den U-Räumen zu sehen war, sowie die Aktivitäten, mit denen vom P-Seminar Kunst unter Leitung von Herrn Holzapfel mit Unterstützung unseres Freun-deskreises die Neugestaltung der Eingangs-halle unserer Schule in Angriff genommen wurde mit dem Ziel einer geschlossenen künstlerischen und architektonischen Konzeption eines zentralen Raums unserer Schule.

Zu den Besonderheiten in unserem Jubiläumsjahr gehört auch die Erstellung einer Festschrift, die zum Festakt am 10. Oktober 2014 fertig gestellt sein wird. Die Festschrift wird unter anderem Darstellun-gen ehemaliger Schülerinnen und Schüler des Realgymnasiums und des Peutinger-Gymnasiums aus verschiedenen Altersgrup-pen enthalten, in denen diese ihre Schulzeit und deren Wirkungen auf die eigene Bio- graphie aus ihrer heutigen Perspektive näher beleuchten. Mit diesen Beiträgen wird sicher ein interessanter Bogen zwischen den oben ausgeführten Zielen des (Real-)Gymnasiums einerseits und der erlebten Wirklichkeit anderseits entstehen.

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Ein Rückblick auf das vergangene Schuljahr 9

Einen weiteren Höhepunkt in unserem Jubiläumsjahr stellte der „Tag der Naturwis-senschaften“ am 3. Juli 2014 dar, der von unseren Fachschaften Biologie, Chemie und Physik mit Unterstützung der Hochschule Augsburg und des Vereins deutscher Inge-nieure veranstaltet wurde. Die Showgruppe „Physikanten & Co.“, ein preisgekröntes Team aus Wissenschaftlern, Schauspielern und Moderatoren, präsentierte am Vormittag unseren Schülerinnen und Schülern und am Abend interessierten Eltern, Lehrkräften und Freunden unserer Schule eine spektakuläre Physik- und Wissenschaftsshow mit den spannendsten und unterhaltsamsten Experi-menten rund um die Naturwissenschaften.

Diese Veranstaltung setzte den symbo- lischen Schlusspunkt unter die Baumaßnah-men zur Umgestaltung und Modernisie-rung der naturwissenschaftlichen Räume. Während der Unterrichtsbetrieb in den neu geschaffenen Biologie- und Chemie-Fach-räumen im Frühjahr 2014 wieder aufge-nommen werden konnte, erstreckten sich die Baumaßnahmen im Physikbereich aber bis in die letzten Wochen des Schuljahres 2013/14. Insgesamt sind im Zuge der zwei-jährigen Bauphase zehn neu gestaltete Unterrichts- und Vorbereitungsräume ent-standen. Sie sind in jeder Hinsicht auf der Höhe der Zeit. Flexible Tische, die Zuleitung von Strom, Gas und EDV-Daten über Decken- schienensysteme, Panoramaabzüge und eine umfassende mediale Ausstattung mit Beamern, Visualizern und Tablets sind nur einige Highlights, die sehr gute Rahmenbe-dingungen für einen schüleraktivierenden und schülerzentrierten Unterricht bieten. Handelndes, erkundendes, eigentätiges und experimentelles naturwissenschaftliches Lernen - das war an unserer Schule bislang nur unter sehr schwierigen Bedingungen möglich. Die neuen Räume eröffnen nun die Chance, unsere Schülerinnen und Schüler deutlich wirksamer als bisher an die Natur-wissenschaften heranzuführen. Auch für das

gezielte Wecken von Begabungen, für das nachhaltige Fördern von Talenten und für die Gewinnung des dringend benötigten Nachwuchses im Bereich der Naturwissen-schaften haben sich die Voraussetzungen nun entscheidend verbessert.

Es gibt zwei neue Mitglieder unserer Schulgemeinschaft, die an unserer Schule zentrale Aufgaben wahrnehmen und für die das Schuljahr 2013/14 das erste Schuljahr am Peutinger-Gymnasium war. Dies ist zum einen Frau Studiendirektorin Ute Multrus, die als Nachfolgerin von Herrn Drechsel als Mitarbeiterin in der Schulleitung zum 1. August 2013 an unsere Schule versetzt wurde. Sie hat sich in ihre Aufgaben als Verantwortliche für den Vertretungsplan und Fragen der Schulorganisation rasch und souverän eingearbeitet und leistet hier mit herausragendem Engagement einen wichtigen Beitrag für eine gedeihliche Arbeit unserer Schulgemeinschaft. Gleichzeitig ist sie mit dem Erfahrungshintergrund, über den sie durch ihre mehrjährige Tätigkeit am Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungs- forschung verfügt, für unsere Schule insbesondere im Bereich der Schulentwick-lung und der Werteerziehung eine äußerst wertvolle Bereicherung. Auch unser neuer Hausmeister Herr Dursun Vural hat sich bereits im ersten Jahr seines Wirkens als Glücksfall erwiesen. Mit Energie, Tatkraft und Ideenreichtum geht er seine Aufgaben an und ist mit seiner zupackenden Art, seiner hohen Kompetenz, seiner unerschöpflichen Hilfsbereitschaft, seiner optimistischen, freundlichen und offenen Ausstrahlung, seinem umfassenden Verantwortungsbe-wusstsein für die gesamte Schule ein von allen Seiten sehr geschätztes Mitglied unserer Schulgemeinschaft.

Im Schuljahr 2013/14 wurde das Leitungsteam unserer Schule um vier Mitglieder erweitert, nachdem das Kultusmi-nisterium im Januar 2014 über den Antrag der Schule auf Einrichtung einer erweiterten

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Schulleitung positiv entschieden hat. Das Peutinger-Gymnasium gehört damit zu den ersten vier Gymnasien in Schwaben, an denen durch die Verkürzung der Führungs- spannen die Voraussetzungen für eine verbesserte Personalförderung und -ent-wicklung geschaffen werden. Ziel ist es, durch den Einsatz zeitgemäßer Führungsin-strumente eine differenzierte Rückmeldung an die Lehrkräfte zu ermöglichen, Kommu-nikation und Kooperation zu verbessern sowie die Profil- und Teambildung an der Schule zu unterstützen. Gleichzeitig nehmen die Mitglieder der erweiterten Schulleitung wichtige Querschnittsaufgaben wahr, die Koordinierung und Fokussierung von Berei-chen dienen, in denen ein Ausbau und eine Intensivierung der bisherigen Arbeit wün-schenswert sind. Nach einem schulinternen Bewerbungsverfahren nahmen Sabine Böck, Thomas Felsenstein, Birgit Forster und Angelika Garreis zum Halbjahr ihre Tätigkeit als Mitglieder der erweiterten Schulleitung auf. Mit der Einführung der erweiterten Schulleitung ist auch das Anliegen verbun-den, für die Realisierung der Zielsetzungen und Maßnahmen, die in dem Schuljahr 2012/13 begonnenen und im abgelaufenen Schuljahr weitergeführten systematischen Schulentwicklungsprozess erarbeitet werden, einen strukturellen Rahmen zu schaffen. Für diesen Prozess konnten wir mit Herrn Dr. Heinfried Habeck, der am Institut für Schulentwicklungsforschung an der Technischen Universität Dortmund tätig ist, einen ausgewiesenen Experten für die Be-gleitung von Schulentwicklungsprozessen gewinnen. Mit seiner Unterstützung sind wir bei der Etablierung einer Schulentwick-lungsgruppe und der Erarbeitung gemein-samer Schulentwicklungsziele wesentlich vorankommen.

Nach langen Bemühungen ist es im Schuljahr 2013/14 gelungen, in Zusammen-arbeit mit dem Amt für Kinder, Jugend und Familie der Stadt Augsburg das Projekt

„Sozialpädagogische Hilfen an Schulen (SaS)“ an unserer Schule zu verankern. Ziel des Projekts ist es, Kinder und Jugendliche sowie Erziehungsberechtigte und Lehrkräfte bei der Bewältigung von Schwierigkeiten und Konfliktsituationen zu unterstützen. Diese Unterstützung erfolgt durch die Beratung von Schülern, Eltern und Lehrkräften bei-spielsweise bei schulischen Problemen, bei Konflikten mit Mitschülern und Lehrkräften, bei familiären Schwierigkeiten oder bei Verhaltensauffälligkeiten, sowie durch sozia-le Gruppenangebote, durch die Vermittlung an andere Fach- und Beratungsstellen oder in Form einer weitergehenden Einzelfallhilfe. Das Projekt wird an unserer Schule in Trägerschaft mit der St. Gregor-Kinder-, Jugend-und Familienhilfe durchgeführt, die uns mit der Dipl. Pädagogin Katja Kuhn eine kompetente und erfahrene Mitarbeiterin zur Verfügung stellt. Bereits die Erfahrungen der ersten Monate belegen nachhaltig, wie wichtig und wie wertvoll die Tätigkeit von Frau Kuhn für unsere Schule ist.

„Wenn heute das Neue nur zu oft mit kritikloser Begeisterung hingenommen wird, weil es neu ist, so betrachtete man vor fünfzig Jahren Neuerscheinungen als Abweichungen eher mit Misstrauen“, heißt es im Geleitwort zur Festschrift zum 50-jährigen Bestehen des Realgymnasiums Augsburg im Jahr 1914. „Inzwischen erfreuen sich [die Realgymnasi-en] vielleicht gerade deshalb eines lebhaften Zugangs, weil sie neben den Bildungselemen-ten, die eine veränderte Zeit nun einmal fordert, die unschätzbaren Bildungswerte der Antike nicht über Bord geworfen haben.“ Im Kern haben diese Worte auch im 150. Jahr des Bestehens des ehemaligen Realgymna-siums und heutigen Peutinger-Gymnasiums Gültigkeit und bieten eine gute Basis, auf der sich auch in den kommenden Jahren die Aufgaben und Ziele des Gymnasiums erfolgreich verwirklichen lassen.

Dr. Wolfgang Mutter

Ein Rückblick auf das vergangene Schuljahr

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Augsburger Allgemeine, 6. Februar 2014

Aus der Presse

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Wir gratulieren herzlichst zum runden Geburtstag und wünschen alles Gute.

September 2014 65 Jahre Rosemarie Gutmann 80 Jahre Gert Kleist

Oktober 2014 60 Jahre Thomas Felsenstein 80 Jahre Theodor Emler 85 Jahre Robert Lochbronner

Dezember 2014 70 Jahre Peter Wölfle 75 Jahre Hans Masching

Januar 2015 65 Jahre Erasmus Kraus

März 2015 75 Jahre Prof. Dr. Erwin Röttinger 75 Jahre Herbert Falk 80 Jahre Dr. Peter Muscholl 95 Jahre Anneliese Weber

April 2015 80 Jahre Dieter Eckart Pfaff 85 Jahre Helmut Müller

Mai 2015 60 Jahre Bernd Herda 65 Jahre Dr. Werner Hofmiller 80 Jahre Dr. Hans-Jörg Hausleiter 90 Jahre Karl-Heinz Mandl

Juni 2015 85 Jahre Alois Schwalb

Juli 2015 60 Jahre David Ingram 65 Jahre Karl-Heinz Utz

August 2015 50 Jahre Manuela Ninding 60 Jahre Rosemarie Erdle 80 Jahre Dr. Max Keckeisen 50 Jahre Johanne Reiber

Oktober 2015 85 Jahre Dr. Wolfgang Hettinger

Aus der Mitgliederdatei

Der Freundeskreis heißt unsere neuen Mitglieder herzlich willkommen.

Ingrid Schaletzky und Günther Billenstein

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Aus der Presse

Augsburger Allgemeine, 9. Mai 2014

Wir trauern um unsere verstorbenen Studienfreunde und Mitglieder und werden ihnen stets ein ehrendes Gedenken bewahren.

Helmut Stich

Hubert Breindl

Kristin Becker

Josef Kummer

13Aus der Mitgliederdatei

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14 Aus dem Schularchiv: Das 100-Jährige

Glückwunschkarten sahen in den Zeiten vor der Computerisierung noch etwas anders aus: Erich Hessel, der Direktor des Anna-Gymnasiums und früherer Lehrer am Real-gymnasium, schickte 1964 diese wahrscheinlich vom Kunsterzieher gestaltete Karte an seinen Kollegen Dr. Steis.

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15Aus der Presse

Augsburger Allgemeine, 17. Februar 2014

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1616 Wo ist eigentlich Ellwangen?

Wer im Internet nach „Peutinger-Gym-nasium“ sucht, landet nicht automatisch in Augsburg, sondern muss feststellen, dass es auf dieser Welt noch ein zweites Gymnasium mit diesem Namen gibt. Es befindet sich in Ellwangen, einer kleinen Stadt im Osten Baden-Württembergs, ganz in der Nähe von Dinkelsbühl. Schaut man allerdings genauer hin, wird man bemer-ken, dass unser Peutinger ein ganz anderer als der ihre ist. Da ist zum einen Konrad, der große Augsburger Humanist (1465-1547), der sich als Namensgeber für ein „Real-gymnasium“ nicht unbedingt aufdrängte - doch viel Auswahl gab es ja 1968 nicht, als die Augsburger Gymnasien einen Namen suchen mussten (Brecht durfte es ja damals nicht werden). Der Ellwanger Theologe Ignatius Desiderius Peutinger (1641-1718), ein entfernter Verwandter Konrads, hat sich dagegen die Namensgebung redlich verdient, vermachte er doch sein nicht

unbeträchtliches Vermögen den dortigen Jesuiten, damit sie davon ein Kollegium, also eine theologische Ausbildungsstätte errichten konnten. Der Besitz der Ellwanger Jesuiten wurde 1802 säkularisiert und aus dem Kollegium wurde ein staatliches Gymnasium, das bis heute besteht und den Namen des Stifters trägt.

Angesichts des Problems mit dem Namen ist es gut, dass es noch eine zweite Verbindung zwischen unseren beiden Schulen gibt: Ellwangen selbst war jahr-hundertelang Residenz eines kleinen geistlichen Fürstentums, dessen Herrscher der Leiter des dortigen Chorherrenstifts war und sich deshalb „Fürstprobst“ nennen durfte. Die Fürstprobstei Ellwangen aber gehörte bis 1817 kirchenrechtlich zum Bis-tum Augsburg. Erst als die Bistumsgrenzen den Grenzen der neuen Königreiche Bayern und Württemberg angepasst wurden, ging die Verbindung verloren.

Vom Abenteuer eines „grenzüberschreitenden“ Schulprojekts

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17Wo ist eigentlich Ellwangen?

Von all dem hätten wir wahrscheinlich nie erfahren, wenn nicht eines Tages Dr. Hermann Rieger, der Direktor des PG Ellwangen, bei uns aufgetaucht wäre, um anlässlich des 1250-jährigen Stadtjubilä-ums ein gemeinsames Projekt der beiden Schulen vorzuschlagen. Und weil wir ja auch in den Vorbereitungen zu unserem Jubiläum steckten, haben wir natürlich gerne zugesagt. Geplant wurde eine Aus-stellung, in der die gemeinsame Geschichte thematisiert werden sollte: „Augsburg bzw. Ellwangen vor 200 Jahren“.

Die 13 Mitglieder des P-Seminars „Augsburg vor 200 Jahren“ beschäftigten sich also ausgiebig mit der für unsere Stadt so folgenreichen Epoche: Sie lernten den Übergang von der freien Reichsstadt zur bayerischen Provinzstadt mit all seinen Konsequenzen kennen, suchten Informa-tionen über den Beginn der Textilindus-trie und die Umgestaltung des Bistums und arbeiteten sich in die Geschichte der Augsburger Schulen ein. Dann suchten sie passende Bilder und Karten, formu-lierten Texte und erarbeiteten Ideen für die Gestaltung der Ausstellungsplakate. Heraus kam eine kleine, aber sehr feine Ausstellung, die wir voll Stolz am 23. Januar bei der Eröffnung unseres Jubiläumsjahres präsentierten. Sie stieß bei den Gästen auf ein überwältigendes Interesse – sogar der Oberbürgermeister und der Schulreferent reihten sich in die lange Warteschlange ein und ließen sich geduldig die Geschichte ihrer Stadt erklären.

Nun musste aber alles noch nach Ellwangen geschafft werden, schließlich

war das ja der Sinn des Projekts. Das war allerdings leichter gesagt als getan: Eine „grenzüberschreitende“ Zugfahrt mit einer Schülergruppe in den bahntechnisch doch recht abgelegenen württembergischen Osten ist alleine schon schwierig genug. Will man noch einen einigermaßen vertret-baren Preis und eine erträgliche Reisedauer haben, wird es richtig kompliziert. Uns allen wird besonders der Bahnhof „Goldshöfe“ in Erinnerung bleiben, ein einsames Haus in einer gottverlassenen Gegend, irgendwo im bayerisch-schwäbischen Grenzgebiet. Man steigt dort auf der Vorderseite dieses Hauses aus dem bayerischen Zug aus, überquert zu Fuß die Landesgrenze und findet nach einigem Suchen auf der Rück-seite ein weiteres Gleis, auf dem es dann weitergehen soll. Das alles wirkt so un-wirklich, als wäre man in die Kulissen eines Wild-West-Films geraten. Ellwangen hat uns dann gastfreundlich aufgenommen: Wir bauten die Ausstellung in der Aula des Gymnasiums auf und erteilten gruppen-weise der gesamten – höflich interessierten – 8. Jahrgangsstufe Nachhilfeunterricht in Augsburger Geschichte. Dann gab es noch ein Gespräch mit der Oberstufe, die uns glühend um diese tolle Einrichtung des P-Seminars beneidete, sowie ein Mittagessen in der Mensa und schon gings wieder auf den langen Heimweg. Es hat sich trotzdem gelohnt!

Wer neugierig geworden ist: Die Ausstellung wird noch einmal im Herbst, rund um den offiziellen Jubiläums-Festakt am 10. Oktober, im Augsburger Rathaus zu sehen sein.

Thomas Felsenstein

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Hinschauen statt Wegschauen

Ein neues Mitglied für den Beirat

... und dann solidarisch handeln. Diesen Leitsatz verinnerlichten 10 Schülerinnen und Schüler der 7. und 8. Jahrgangsstufe bei ihrer Ausbildung zu Fahrzeugbeglei-tern, sogenannten Coolridern, die sie im November und Dezember 2013 durchlie-fen. Bei dem von den Stadtwerken Augs-burg in Zusammenarbeit mit dem Polizei-präsidium Schwaben Nord durchgeführten Zivilcourage-Projekt lernen sie, wie sie einen wichtigen Beitrag zu einem sozial-verträglichen Miteinander im öffentlichen Nahverkehr leisten können. In Augsburg nutzen täglich über 156.000 Menschen Bus und Straßenbahn, sodass es besonders in den Hauptverkehrszeiten und im Schüler-verkehr auf gegenseitige Rücksichtnahme ankommt. Vom Gedrängel und Geschubse an der Haltestelle über zu laute Musik bis hin zu Füßen oder Kaugummis auf den Sitzen - in Theorie- und Praxiseinheiten werden die Coolrider von ausgebildeten Trainern der Stadtwerke und der Polizei darin geschult, inakzeptable Situationen

in Bus und Bahn zu erkennen und deeska-lierend sowie gewaltfrei einzugreifen. Kon-krete Eingriffsmöglichkeiten werden dabei anhand von Rollenspielen erprobt und anschließend reflektiert. Um die Ausbil-dung möglichst realitätsnah zu gestalten, finden die praktischen Trainingseinheiten im Fahrzeug statt. So wird auch gleich deutlich, welche zusätzlichen Anforderun-gen ein fahrender Bus mit lautem Motor an die Coolrider stellt.

Der Ursprung des Projektes liegt in Nürnberg. Dort leisten seit 2002 mittler-weile über 2000 Schülerinnen und Schüler einen wichtigen zivilgesellschaftlichen Beitrag. Nach erfolgreicher Pilotdurchfüh-rung im Schuljahr 2012/2013 soll das Pro-jekt schrittweise auf Augsburger Schulen ausgedehnt werden. Mit ihrer Teilnahme an der zweiten Runde des Projekts gehören unsere Schüler zu den ersten Coolridern in Augsburg, worauf wir besonders stolz sind.

Astrid Freidhof

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Liebe Mitglieder des Freundeskreis, in der Jahreshauptversammlung am 28. März 2014 wurde ich zur neuen Schatzmeisterin des Freundeskreises gewählt.

Seit fast 20 Jahren bin ich dem Peutin-ger-Gymnasium verbunden, da zwei mei-ner Kinder hier ihre Schulzeit verbrachten. Die Kassiertätigkeit übe ich gerne aus, auch für den Förderverein des Peutinger-Gymna-siums und für andere Vereine. Ich bin schon im Ruhestand, tätig auch für den Senioren-beirat der Stadt Augsburg, genieße die Zeit, bin aber auch froh und dankbar, daß meine Unterstützung in den jeweiligen Gremien gerne angenommen wird. Ingrid Schaletzky

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Liebe Ehemalige, liebe Freunde des Peutinger-Gymnasiums,

anlässlich unseres 150-jährigen Schuljubiläums erscheint im Oktober eine umfangreiche, langfristig erarbeitete und attraktiv gestaltete Festschrift, in der fast 60 Autoren dazu beigetragen haben, ein möglichst lebendiges und anschauliches Bild unserer Schule in Vergangenheit und Gegenwart entstehen zu lassen.

Einige Stichwörter zum Inhalt:Das Geheimnis von „Puschel“ Eine „Architektour“ durchs Schulhaus Der Geheime Studienrat Dr. Bock Peutingers Familienleben Brechts Freundeskreis Frauenpower am PGEDV am PG Chinesischunterricht Leseförderung Schultheater SchüleraustauschSchülerunternehmen Schule unter Segeln Ökoschulprogramm OGS u. v. m.

Außerdem erinnern sich zahlreiche ehemalige Schülerinnen und Schüler unter-schiedlicher Generationen an ihre Schul-zeit und erzählen von ihrem beruflichen Werdegang.

Das Buch, das ca. 320 Seiten umfasst, erscheint in einer hochwertigen Ausstat-tung (Hardcover, durchgehend farbig illus-triert, Fadenheftung). Es ist daher nicht nur interessant und oft auch amüsant zu lesen, sondern stellt auf längere Sicht ein schönes Erinnerungsstück dar.

150 Jahre Peutinger-Gymnasium 19

Falls Sie sich bis Ende September zum Kauf entschließen, erhalten Sie die Fest-schrift noch zum günstigen Subskriptions-preis von 15 Euro (Ab 15. Oktober: 20 Euro).

Sie können per Email, Brief oder Telefon bestellen, wir schicken Ihnen die Festschrift dann umgehend zu.

Email: [email protected], Stichwort: Festschrift

Tel.Nr.: 0821-5998811 (Thomas Felsenstein)

Adresse: Thomas Felsenstein, Springergäss- chen 12, 86152 Augsburg

Dr. Wolfgang Mutter, SchulleiterUlli Hellmann, Vorsitzende

Thomas Felsenstein, Stellvertreter

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2020 Oberstufentheater 2014: Mehr als nur „Schul“-Theater

Wir feiern heuer das 150-jährige Beste-hen unserer Schule und da war für unsere Theatergruppe natürlich kein Vorbeikom-men an Bertolt Brecht, dem wohl bekann-testen Schüler. Die Wahl fiel schließlich auf sein Drama „Leben des Galilei“.

Im September 2013 begannen 26 Schülerinnen und Schüler aus der Q11 und Q12 mit der sehr intensiven Probenarbeit, wobei hervorzuheben ist, dass bis Dezem-ber ausschließlich an Bühnenpräsenz und Körpersprache gefeilt wurde, da mehr als die Hälfte der Darstellerinnen und Dar-steller über keinerlei Schauspielerfahrung verfügte. Getreu der These von Wolfgang Sting „Über Theater lernt man am meisten, indem man es macht“ waren dann auch alle Beteiligten der großen Herausforde-rung „Galilei“ gewachsen und das Ober-stufentheater unserer Schule konnte eine „grandiose Inszenierung in den Theaterkeller der Schule zaubern“ (AZ, 11.4.14).

Die Arbeit an der Textvorlage - Strei-chungen, Interpretationen - war ausge-sprochen zeitaufwändig und intensiv und über das Ausprobieren verschiedener Möglichkeiten der szenischen Darstellung wurde letztendlich von allen Beteiligten gemeinsam ein in sich schlüssiges Gesamtkonzept erarbeitet. Alle erlebten sich als Teil eines Teams, in dem jeder Einzelne Verantwortung übernahm. Hervorzuheben ist an dieser Stelle auch die große Eigeninitiative der Schülerinnen und Schüler, v.a. bezüglich der Kostüme / Requisiten, aber auch beim Umschreiben einzelner Textpassagen oder gar ganzer Szenen.

Einen wichtigen Beitrag zu der stim-migen Inszenierung leistete unser Kunst-lehrer Alexander Holzapfel mit seinem AK Bühnenbild: Entsprechend der Glie-derung des Stückes in 15 Bilder wurden

auf das Bühnengeschehen abgestimmt Projektionen eingeblendet – teilweise als Verfremdung bekannter Gemälde oder als bearbeitete Fotografien der Handlungsor-te. Ergänzt wurde das Bühnenbild durch Videos, eine gelungene Auswahl an Musik-stücken und einem mit viel Liebe zum Detail gestalteten Bühnenraum, in dem die Zuschauer ins 17. Jahrhundert eintau-chen konnten. Ein großes Kompliment an dieser Stelle an alle Theatertechniker, die in den Aufführungen für einen reibungs-losen Ablauf der Licht-, Ton- und Video-Choreographie sorgten. Danke an alle für die großartige Zusammenarbeit!

Ganz besonders hervorheben möchte ich auch die Regieassistenz von Sonja Grab, die in ihren zwei Jahren als Studien-referendarin mit großem Eifer viel Zeit und viel Energie in die Theaterarbeit gesteckt hat. Ihr Mitwirken war eine Bereicherung für alle Beteiligten. Dafür unser allerherz-lichster Dank – verbunden mit den besten Wünschen für ihre Zukunft als Deutsch-, Erdkunde und Theaterlehrerin!

Natürlich ist eine derartige Produktion mit zwei Schulstunden pro Woche alleine nicht zu stemmen, es waren zahlreiche

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2121Oberstufentheater 2014: Mehr als nur „Schul“-Theater

Aus der Presse:

Überstunden und Zusatzproben an den Wochenenden nötig, die allen Beteiligten ein hohes Maß an Zeit und Kraft gekostet haben. Aber gutes Schultheater entsteht nur, wenn es sich an der Ernsthaftigkeit künstlerischer Arbeits- und Produkti-onsformen orientiert und nicht einfach (Schul-) Theater „gemacht“ wird, nur um eine Inszenierung um der Literaturvorlage

Augsburger Allgemeine, 25. Januar 2014

willen irgendwie auf die Beine zu stellen. „Nur“ Schultheater zu machen, darf der Anspruch nicht sein. Das große Lob in der Augsburger Allgemeinen ist sowohl Lohn für unsere fast schon professionelle Theaterarbeit als auch Ansporn für die kommenden Jahre.

Christian Werber

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22 Klassentreffen Abiturjahrgang 2004

Ende Juni 2014 fand das erste Klassentreffen des jüngsten Jubiläumsjahrgangs statt: etwa 25 Ehemalige, 6 Lehrer (Martin Hoffmann, Bernd Kammerer, Manuela Ninding, Maximilian Röflle, Martin Meyer und Karla Wagner) und die damalige Rektorin des Abiturjahrgangs 2004 trafen sich 10 Jahre nach ihrem Abschluss wieder in ihrer alten Schule. Dabei wurden auch langjährige Mitglieder des Jahrgangs eingeladen, die aus verschiedenen Gründen in anderen Jahren oder an anderen Orten ihr Abitur erlangt haben. Aber auch der Nachwuchs für das PG fehlte nicht!

Nach einem Sektempfang führte die ehemalige Schulleiterin Frau Martin durch das Schulhaus und berichtete über die zahlreichen Neuerungen der letzten 10 Jahre. Im Thorbräukeller wurde dann bei Essen, Trinken und Fuflball über alte Zeiten geschwelgt!

Die oftmals sehr lange Anreise und die tolle Organisation haben sich wirklich gelohnt, denn es war ein wirklich gelungenes Klassentreffen!

Viktoria Riegele

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Aus der Presse: 23

Augsburger Allgemeine, 6. Februar 2014

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Augsburger Allgemeine, 22. März 2014