Gasschutz Und Luftschutz 1933 Nr.8 August

download Gasschutz Und Luftschutz 1933 Nr.8 August

of 28

Transcript of Gasschutz Und Luftschutz 1933 Nr.8 August

  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1933 Nr.8 August

    1/28

    Mitteilungsblatt amtlicher Nachrichten

    Schriftleitung: Dr. Rudolf Hansli

    an

    und Prsident Heinrich Paetsch

    Herausgeber: Dr.

    August SchrimpH

    NR8 BER LIN, IM A U GUST 1933

    3

    JA

    HR GANG

    Luftschutzbungen

    in Schlesien 1933: I

    Flugmeldebung

    in

    Ober- und

    Niederschlesien. H

    Luftschutzbung

    in

    Breslau. III.

    Erprobung von verschiedenen Alarmierungseinrichtungen

    in Breslau. IV.

    Entgiftungsbung

    in Lieg

    nitz. V

    Feuerwehrbung

    in Glogau. VI. Behelfsbrckenbau in Oppeln.

    Auslandsnachrichten.

    Personal

    notizen. Verschiedenes. Referate.

    Literatur.

    Die Luftschui:Jbungen in

    Schlesien VO lD

    19.bis 24.Juni1933

    Kri t ische Betrachtung und usw-er tung ih re r

    Ereebnisse

    t

    Teil

    Flugmeldebung

    in

    Ober-

    und

    Niederschlesien

    Die Flugmeldebung Schlesien, die Ende Juni

    dieses

    Jahres

    in Ober. und

    Niederschlesien

    statt.

    fand, und deren Auslufer bis in die

    Provinz

    Bran.

    denburg

    reichten, ist die Fortsetzung der syste.

    matischen Erpro

    bung

    des

    deutschen Flugmelde.

    netzes

    im groen gewesen. Man knnte daher .der

    Meinung sein, da

    sich

    eine

    kritische

    Beleuchtung

    erbrigte, den

    n tatschli

    ch

    sind -

    soweit

    der

    Auenstehende

    das

    zu

    beurteilen vermag

    - die

    Erfahrungen,

    die

    sich

    bei solchen

    bungen er.

    geben, im groen

    und ganzen

    die gleichen. Immer.

    hin drfte

    die

    Wichtigkeit des

    Flugmeldedienstes

    eine

    kritische

    Berichterstattung, die vielleicht in

    einzelnen

    Punkten Wiederholungen frherer

    Be.

    trachtungen

    enthlt, rechtfertigen, um

    so mehr,

    als

    auch

    die geographische Lage Schlesiens - ein.

    gel

    agert

    zwischen

    Polen und Tschechei

    - fr die

    D

    urchfhrung der

    bung besondere

    Verhltnisse

    schuf. Die

    Nhe

    der

    Grenze nach

    Nordosten und

    Sdwes

    t

    en

    bedingt

    einen

    b

    esonders

    gut

    arbei

    t

    en.

    den

    Flugmeld

    edienst.

    A n l age u n d

    Dur c h f h r ung

    de r a r

    t i ge r b u n

    gen

    l

    ei den

    - das

    mu

    leider

    immer wieder mit grtem

    Nachdruck

    betont

    werden

    - a n

    e in

    e m n

    i ch

    t

    weg

    z u

    leu

    g

    nenden

    Mange l :

    die unz u r e i c h e nde

    Z i

    e id a r s t e l l

    u n g. Whrend man im Ausland

    bei solchen

    bungen

    militrische Flugzeuge

    mit

    Geschwindigkeiten bis

    zu 300 km

    und

    Steighhen

    ber 6000 m ein

    setzt, gibt

    es fr

    uns

    nur die

    Mglichkeit, ermie tete

    Sportfl

    ugzeuge mit geri

    n.

    gen

    Gesc

    hwindigkei t

    en

    (bis

    160 km

    u

    nd

    Steig.

    hhen (bis 3000 m) zu

    verwende

    n.

    Es

    bedarf

    keines

    besonderen Hinweises, da durch

    derartige

    Um.

    stnde die Durchfhrung

    solcher bungen

    sowie

    die

    Urteilsbildung

    ber Zweck.

    und

    Unzweck.

    migkeit bestimmter

    Einrichtungen erheblich er.

    schwert werden .

    Um so

    erfreulicher

    ist

    es, unter

    dem

    unmittel.

    baren

    Eindruck

    der bung stehend,

    festzustellen,

    da der

    Flugmeldedienst durch

    all die

    bisherigen

    bungen immer

    mehr zu der Organisation wird,

    die er

    sein

    soll. Eigenmchtigkeiten, .die bei

    frhe.

    ren bungen

    teilweise

    auf

    zu

    groem Eifer

    des be.

    teiligten p.ersonals, teilweise auf

    Unkenntnis

    der

    Vorschriften beruhten, verschwinden.

    Die einzel.

    nen

    Dienststellen lassen erkennen,

    da im Laufe

    der

    Zeit

    an Hand der

    Vorschrift

    und der

    Erfah.

    rungen gute Ar beit geleistet

    und das Verstndnis

    des einzelnen fr diese

    Organisation

    vertieft wor.

    den

    ist.

    Die

    Organisation

    im

    groen hat

    sich

    bewhrt.

    Die

    Aufstellungsorte der

    F I u g w

    ach

    e n

    waren

    im allgemeinen richtig gewhlt. Die

    bereits er.

    whnte Grenznhe bedingt naturgem,

    da

    gerade diesem Gebiet besondere Aufmerksamkeit

    zugewendet ist. Wenn der Besucher hier und

    da

    unwahrscheinliche Verhltnisse antraf, so wird

    das

    wohl in

    erster

    Linie

    daran

    liegen,

    da man

    seitens der

    Leitung

    angeordnet hatte, unter keinen

    Umstnden Flurschden zu verursachen.

    Die Aufstellung der Flugwachen auf erhhten

    Punkten

    im

    Gebirge

    gab Gelegenheit,

    erneut

    die

    Frage

    der

    Verwendung

    von T r

    m e n als Flug.

    wachort zu

    berprfe

    n.

    Es

    besttigte

    sich

    hierbei,

    da oh

    ne

    einen sac

    h

    gemen Windsch

    utz

    der

  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1933 Nr.8 August

    2/28

    beste Aussichtsturm eine schlechte Flugwache sein

    kann.

    Man wird

    demnach

    fr

    einen

    festen,

    gut

    ein

    gebauten Windschutz und darber

    hinaus

    fr den

    Flugwachposten

    auch fr

    einen

    gewissen

    Wettep

    schutz sorgen

    mssen. Trme

    mit

    Aufbau drften

    fr die

    Aufstellung

    von

    Flugwachposten

    beson

    ders ungeeignet sein. Der Aufbau behindert die

    Sicht und macht den gleichzeitigen Einsatz von

    mehreren Beobachtungsposten erforderlich.

    Di

    e

    Notwendigkeit von

    Fe

    rn

    g I

    se rn

    sowie

    von

    M e l d e r o s e n fr die

    Nacht wurde von

    den Flugwachbesatzungen mehrfach errtert. Die

    Ansichten

    bezglich

    der Fernglser

    gehen

    sehr

    auseinander. Angesichts der groen

    Flughhen des

    Luftangreifers,

    mit denen im Ernstfalle gerechnet

    werden

    mu,

    scheint

    die

    Ausrstung der

    Flug

    wachen mit

    einigen

    guten Fernglsern

    uncrllich.

    Allerdings

    ist hieran

    gleichzeitig die

    Forderung

    zu

    knpfen, da

    eine

    derartige Ausrstung

    nur

    Zw

    e

    ck hat, wenn durch

    grndliche

    Ausbildung

    eine zweckmige

    Handhabung

    des

    Gertes

    gewhrleistet

    ist.

    Melderosen mit

    leuchtfhiger

    Beschriftung fr

    den

    Nachtdienst

    drften

    sich

    erbrigen;

    es

    mu von einer

    gut

    ausgebildeten

    Flugwach-Mannschaft verlangt

    werden,

    da

    sie

    auch

    ohne Melderose in der

    Lage ist,

    Meldungcn

    abzugeben.

    Eine

    merkliche Untersttzung knnen

    hierbei die bei

    frheren

    bungen erprobten

    S e k t o r e n p f h I e sein. Sie werden in einiger

    Entfernung

    von der

    Melderose

    in

    Verlng

    erung

    ihrer Schenkd aufgestellt.

    Am

    besten ei

    gnen

    sich weie Stbe. In die

    Rum

    e zwischen

    den

    ein

    zelnen

    Pfhlen

    werden zweckmig kleine Tafeln

    mit

    der Ziffer des

    Sektors

    gestellt.

    H o

    r c h g r u b e n

    waren zur Vermeidung von

    Flurschden nicht

    berall angelegt.

    Wie

    bei

    frheren

    bungen

    war

    auch diesmal

    das \\lesen

    der Horchgruben noch nicht

    berall richtig er

    kannt. Erst

    eine genaue

    Anleitung ber Zweck

    und

    Anlage

    der Horchgrube wird hier

    Abhilfe

    schaffen.

    Im

    Zusammenhang mit dem Bau der o r c h

    grube sei die Frage der

    T a

    r

    n u n

    g der F

    lug