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GMP - Basisschulung Arzneimittelherstellung in Krankenhäusern TK2010 Kongress der WGKT am 14.09.2010 an der Medizinischen Hochschule in Hannover Nikolaus Ferstl, Dipl.-Ing. (FH)

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GMP - Basisschulung Arzneimittelherstellung in Krankenhäusern

TK2010 Kongress der WGKT am 14.09.2010 an der Medizinischen Hochschule in Hannover

Nikolaus Ferstl, Dipl.-Ing. (FH)

Themenübersicht

1.  Begrüßung / Vorstellung 2.  Grundlagen der Reinraumtechnik 3.  Anforderungen an die Raumlufttechnik 4.  Regularien, Reinheitsklassen 5.  Planungsumsetzung 6.  Grundlagen der Qualifizierung

Themenübersicht

1.  Begrüßung / Vorstellung 2.  Grundlagen der Reinraumtechnik 3.  Anforderungen an die Raumlufttechnik 4.  Regularien, Reinheitsklassen 5.  Planungsumsetzung 6.  Grundlagen der Qualifizierung

Präsentation WGKT, TK2010 Seite 4 14. - 15.09.2010 in Hannover, NFE GMP-Basisschulung

Grundlagen der Reinraumtechnik

Was ist ein Reinraum? Definition nach VDI 2083 : Ein Reinraum ist ein durch eine Wand oder Ähnliches abgegrenzter Bereich, dessen Reinheitsgrad durch Einleitung gereinigter Luft mit Überdruck erreicht wird.

gefilterte Zuluft

Decke

Wand

+/- 0 Gleich- druck

Boden

+ + Überdruck

► Definition Reinraum / Reinraumzone

Was ist eine Reinraumzone? Definition nach “EG-Leitfaden einer guten Herstellungspraxis für Arzneimittel” : Ein Bereich mit kontrollierten Bedingungen hinsichtlich partikulärer und mikrobieller Verunreinigungen, der so konstruiert ist und genutzt wird, dass das Eindringen, Entstehen und Verbleiben von Verunreinigungen vermindert wird.

Es ist sinnvoller von einer Reinraumzone als von einem Reinraum zu sprechen, da sich die heute anerkannten Konzepte nicht mit nur einem Raum realisieren lassen.

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► Kontaminationsquellen im Reinraum

*)schlechte Filterqualitäten, Undichtigkeiten an den Filterdichtflächen, Leckagen im Kanalsystem Abrieb in Umluftgeräten und im Kanalsystem

Interne Verunreinigungen

Personal

Prozess

Fertigungsgeräte, Maschinen, Werkzeuge

ungeeignete Baumaterialien, Werkstoff

mechanischer Abrieb im Reinraum

Externe Verunreinigungen

Zufuhr verunreinigter Außenluft bzw. Umluft*)

Personal

unreine Prozessmedien, Rohstoffe

unzureichend gereinigte Materialien, Werkzeuge etc.

Grundlagen der Reinraumtechnik

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► Prozentuale Verteilung der Kontaminationsquellen

Im Wesentlichen ist hier die Verunreinigung durch die Menschen zu beachten die mehr als 30% der gesamten Verschmutzung im Reinraum ausmacht.

Mensch

30 - 40%

Prozess

20 - 30%

Fertigungsgeräte

20 - 30% Prozess-Medien

5 - 10% Luft

5 - 10%

Grundlagen der Reinraumtechnik

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100 000

500 000

1 000 000

2 500 000

5 000 000

7 500 000

10 000 000

15 - 30 000 000

Stehen und Sitzen - ohne Bewegung Sitzen mit leichter Kopf-, Hand- oder Unterarmbewegung Sitzen mit mittlerer Körper- und etwas Fußbewegung Aufstehen mit voller Körperbewegung Langsames Gehen - ca. 3,5 km/h

Gehen - ca. 6 km/h

Gehen - ca. 9 km/h

Gymnastik und Sport

Bewegungsart Partikelemission pro Minute und Person

1 000 - 13 000 KBE je nach Tätigkeit Keimabgabe pro Minute (nach Botzenhart)

► Partikelemission durch Personen bei verschiedenen Bewegungen ohne Reinraumkleidung

Grundlagen der Reinraumtechnik

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Vergleich bei verschiedenen Bewegungsarten mit Reinraum- Kleidung oder Straßenanzug

Grundlagen der Reinraumtechnik ► Reinraumkleidung

Themenübersicht

1.  Begrüßung / Vorstellung 2.  Grundlagen der Reinraumtechnik 3.  Anforderungen an die Raumlufttechnik 4.  Regularien, Reinheitsklassen 5.  Schutzkonzepte, Strömungsarten 6.  Planungsumsetzung 7.  Ausführungsbeispiele 8.  Grundlagen der Filtertechnik 9.  Grundlagen der Qualifizierung

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► Lufttechnische Maßnahmen an industriellen Arbeitsplätzen allgemein, sind notwendig, wenn…

  von Luft getragene Verunreinigungen beim arbeitenden Personal und / oder am zu bearbeitenden Produkt zu Beeinträchtigungen bzw. Störungen führen würde

  die personelle Behaglichkeit und / oder die Erfordernisse der Produktion die Einhaltung von definierten Klimaparametern verlangen

  und / oder bei großer Raumtiefe entstehende Wärme und verbrauchte Luft nicht durch vorhandene Fenster abgeführt werden kann

-> Erfüllen der gültigen Anforderungen, wie z.B. cGMP-, FDA- Richtlinien und Anforderungen der pharmazeutischen Aufsichtsbehörden Deutschland (RP)

Anforderungen an die Raumlufttechnik

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► Allgemeine und spezielle GMP – Anforderungen an die Belüftung von Fertigungsräumen sind…

  Allgemeine Zielgröße: Vermeidung des Eindringen von Insekten und von Umweltschmutz - maschinelle Belüftung mit wirksamer Filtration - ggf. mit Temperierung und Feuchteregelung

  Klare nischenfreie Anordnung von Rohrleitungen, Beleuchtungskörpern, Belüftungseinheiten, Ver- und Entsorgungsarmaturen

  Wartungs-, Instandhaltungs- und Qualifizierungspläne

  Spezielle Anforderungen an Räume / RLT bei der Fertigung von sterilen Produkten, Hormonen, Zytostatika und allergisierenden Antibiotika: - dichte Zwischendecken - keine unkontrollierten Verbindungen nach draußen - Lüftung mit definiertem Druckgefälle - geeignete Schleusen - definierte Zuluftqualität - Abluftaufbereitung

Anforderungen an die Raumlufttechnik

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► Parameter und allgemeine Grundlagen   Raumsollwerte - Kunden-, Produkt-, Prozess- bzw. Raumspezifisch - Keine eindeutige Definition für alle Anwendungsfälle

  Luftwechsel, Reinheitsklassen - Kunden-, Produkt-, Prozess- bzw. Raumspezifisch - Keine eindeutige Definition für alle Anwendungsfälle - Differente Anforderungen an Raumluftströmung und Partikelanzahl

  Raumdruckhaltung - wesentlicher Bestandteil des Hygienekonzepts ist die Einhaltung definierter Raumdrücke - Druckkaskaden bezogen auf Differenzdrücke zwischen den Reinraumklassen - Strömung vom reinen zum unreinen Bereich durch definierte Überströmflächen

  Luftbefeuchtung - Erfüllung der Anforderungen im klassifizierten Bereich und nach ASR - Verwendung von min. gefiltertem Schwarzdampf für RR-Klasse D und C

  Raumbuch - Definition der vereinbarten Anforderungen - Beinhaltet alle sonstigen relevanten und notwendigen Daten

Anforderungen an die Raumlufttechnik

Themenübersicht

1.  Begrüßung / Vorstellung 2.  Grundlagen der Reinraumtechnik 3.  Anforderungen an die Raumlufttechnik 4.  Regularien, Reinheitsklassen 5.  Planungsumsetzung 6.  Grundlagen der Qualifizierung

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► Gegenüberstellung der Regelwerke

ISO USA USA EEC Japan UK Germany France EEC

ISO 14644-1

US Fed Std 209E

US Fed Std 209D

CEN TC 243

JIS B 9920

BS 5295 VDI 2083-1

AFNOR CGMP

2001 1992 1988 Draft 1989 1989 1990 1981 2005 0,35 0,01 ISO 1.0 1

1 0,03 ISO 1.5 0 3,5 0,1 ISO 2.0 2 0 11 0,3 ISO 2.5 M 1.0 1

35 1 ISO 3.0 M 1.5 1 3 1 111 3 ISO 3.5 M 2.0 2 352 10 ISO 4.0 M 2.5 10 4 2

1.112 28 ISO 4.5 M 3.0 3 3.520 100 ISO 5.0 M 3.5 100 5 E or F 3 4.000 A+B

11.121 283 ISO 5.5 M 4.0 4 35.200 1.000 ISO 6.0 M 4.5 1.000 6 G or H 4 40.000

111.210 2.830 ISO 6.5 M 5.0 5 352.000 10.000 ISO 7.0 M 5.5 10.000 7 K 5 400.000 C

1.112.096 28.300 ISO 7.5 M 6.0 6 3.520.000 100.000 ISO 8.0 M 6.5 100.000 8 (L) 6 D

11.120.963 283.000 ISO 8.5 M 7.0 7 (M) 35.200.000 1.000.000 ISO 9.0 M 7.5

Particles per m3 >=0,5 µm

Particles per cft >=0,5 µm

Regularien, Reinheitsklassen

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► Reinraumklassen graphisch

Regularien, Reinheitsklassen

Themenübersicht

1.  Begrüßung / Vorstellung 2.  Grundlagen der Reinraumtechnik 3.  Anforderungen an die Raumlufttechnik 4.  Regularien, Reinheitsklassen 5.  Planungsumsetzung 6.  Grundlagen der Qualifizierung

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Sollwerte Abw. Bemerkung

Außenluftzustand Sommer 32°C / 40% Schwülefall wird nicht berücksichtigt

Außenluftzustand Winter -18°C / 100%

Raumlufttemperatur Reinraum 20 - 27°C Sommerkompensation bis 27°C

Raumlufttemperatur Schwarzbereiche 20 - 27°C Umkleiden / Sommerkompensation

Raumlufttemperatur Technikbereiche, Schwarz ohne Lüftung keine mechanische Belüftung

Rel. Raumluftfeuchte Kopfbereich 35 - 50% max. 50% r.F. / (vorerst zwei Linien)

Rel. Raumluftfeuchte Rein- und Schwarzbereiche 50% +/-15%

Rel. Raumluftfeuchte Technikbereiche, Schwarzbereiche ohne Lüftung

frostfrei keine Anforderung

► Beispiel Übersicht Auslegungs-, Raumparameter, -konditionen bei der Herstellung und Verpackung von Feststoffen

Bereich gewählter Luftwechsel [1/h]

Büro 6

Konfektionierung 8

Flure 10

Bereitstellung 12

Allg. Produktionsbereich 15

Kopfbereich Verpackung 15

Spülen 20

RR-Klasse Strömung Filterklasse Filter Anordnung Partikel < 0,5 µm Mikrobiologie (Warn-/Aktionswert)

Produktion Turbulent H14 Endständig im Zuluftauslass < 3.500.000/m³ (ISO 8.0) < 500 / 800 KBE/m³

Verpackung Kopfbereiche Turbulent H14 Endständig im

Zuluftauslass < 3.500.000/m³ (ISO 8.0) < 500 / 800 KBE/m³

Verpackung Turbulent F 9 Im Zentralgerät < 10.000.000/m³ (ISO 8.5) keine Anforderung

Schwarz Turbulent F 9 Im Zentralgerät keine Anforderung keine Anforderung

Planungsumsetzung

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► Strömungssimulation Deckenabsaugung contra Bodenabsaugung Planungsumsetzung

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Planungsumsetzung ► Systemvergleich Mischluft- / Außenluftsystem

  Wirtschaftlichkeitsvergleich zwischen: - Reine Außenluftanlage mit Kreuzstromwärmetauscher (50% der Wärmemenge der Abluft werden wieder verwendet) - Mischluftanlage mit einem Mindestaußenluftanteil von 30%

  Technische Grundlagen: - errechneter Volumenstrom 65.200 m³/h - Keine Entfeuchtung mit folgender Ausnahme: Kopfstation der Verpackungslinien 4 und 5 mit maximal 50 % relativer Feuchte) - Raumtemperatur nach Sommerkompensation (22 - 27°C) geregelt - Im Bedarfsfall: Vorheizen auf 10°C und Nacherhitzen auf 26°C - Kühlgrenztemperatur 20°C - Abschalten der Anlagen außerhalb der Betriebszeit (6.00 – 22.00)

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Planungsumsetzung

  Grundlage Wetterdaten: Wetterdaten des Jahres 2004 mit stündlicher Angabe von Temperatur und relativer Feuchte

► Systemvergleich Mischluft- / Außenluftsystem

  Ergebnisse

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Planungsumsetzung

  Gegenüberstellung der Ergebnisse: - ca. 30% weniger Heizleistung der Mischluftanlage pro Jahr - ca. 7% weniger Kühlleistung der Mischluftanlage pro Jahr - ca. 45% weniger Befeuchterleistung der Mischluftanlage pro Jahr

  Entscheidung zu Gunsten der Mischluftanlage aus folgenden Gründen: - geringerer Leistungsbedarf in allen thermodynamischen Zustandsänderungen der Luftaufbereitung, der zum Erreichen desselben Raumzustandes nötig ist - geringerer Platzbedarf in der Technikzentrale seitens der Anlagen - geringere Anschlussleistungen - geringeres Investitionskosten - geringere Betriebskosten

  Einen Nachteil der Mischluftanlage stellen lediglich die Kreuzkontaminationsgefahr und die gegenüber der Außenluftanlage schlechtere Variabilität bei Umbauten dar

► Systemvergleich Mischluft- / Außenluftsystem - Ergebnisse

Themenübersicht

1.  Begrüßung / Vorstellung 2.  Grundlagen der Reinraumtechnik 3.  Anforderungen an die Raumlufttechnik 4.  Regularien, Reinheitsklassen 5.  Planungsumsetzung 6.  Grundlagen der Qualifizierung

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► Begriffsdefinition / EG-GMP-Leitfaden

Validierung: „Beweisführung in Übereinstimmung mit den Grundsätzen der Guten Herstellungspraxis, dass Verfahren, Prozesse, Ausrüstungsgegenstände, Materialien, Arbeitsvorgänge oder Systeme tatsächlich zu den erwarteten Ergebnissen führen“.

Qualifizierung: „Beweisführung, dass Ausrüstungsgegenstände einwandfrei arbeiten und tatsächlich zu den erwarteten Ergebnissen

führen“.

Trennung: Anlagenqualifizierung und Prozessvalidierung

Grundlagen der Qualifizierung

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► Urkundliche Beweisführung , dass alle Reinräume und Systeme…

  in Übereinstimmung mit den Anforderungen der aktuell gültigen Vorschriften und Richtlinien (FDA, cGMP, usw.) geplant wurden.

Design Qualification

  gemäß ihrer geplanten Spezifikationen / Anforderungen installiert wurden. Installation Qualification

  gemäß ihrer geplanten Spezifikationen / Anforderungen betrieben werden und einen verlässlichen Herstellungsprozess in den Produktionsräumen sicherstellen.

Operational Qualification

Grundlagen der Qualifizierung

Präsentation WGKT, TK2010 Seite 25 14. - 15.09.2010 in Hannover, NFE GMP-Basisschulung

► Validierungsstruktur

Qualifizierung (DQ, IQ, OQ)

Reinigungsvalidierung

Prozessvalidierung

Validierung

Personalschulung

Änderungskontrolle / Revalidierung

  Maschinen   Technische Gebäudeausrüstung (TGA)   Computersysteme

  Herstellverfahren   Verpackungsvorgänge etc.

Performance Qualification (PQ)

Grundlagen der Qualifizierung

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Grundlagen der Qualifizierung ► Projektphasen, Integration Qualifizierung

IQ-Protokolle (Entwurf)

Grob-Risiko- Analyse

Test-Definitionen für IQ/OQ

IQ-Durchführung

OQ-Durchführung

DQ-Durchführung

Behörden-management

VMP (Entwurf)

GMP- Review

VMP (Endversion)

Definition Qualifizierungsumfang

Definition Kritischer Systeme

Genehmigung VMP und DQ-Protokolle

Inbetriebsetzung Realisierung Basic Engineering Detail Engineering

Leistungsabschnitt 1

PQ / PV

Validierung

Genehmigung IQ-Protokolle

Genehmigung OQ-Protokolle

Probeläufe Leistungsabschnitt 4

DQ-Protokolle (Entwurf)

OQ-Protokolle (Entwurf)

Kalibrierung

SOPs (Entwurf)

SOP-Genehmigung

Detail-Risiko-Analyse

Schulung/ Training

Genehmigung IQ-/OQ-Bericht

RV

Leistungsabschnitt 2 + 3

Behörden- management

IQ-/OQ- Bericht

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► Nachweisparameter für die Funktionsqualifizierung (OQ) der Reinräume

Grundlagen der Qualifizierung

Präsentation WGKT, TK2010 Seite 28 14. - 15.09.2010 in Hannover, NFE GMP-Basisschulung

► Zeitintervalle für Requalifizierung

Grundlagen der Qualifizierung

Präsentation WGKT, TK2010 Seite 29 14. - 15.09.2010 in Hannover, NFE GMP-Basisschulung

► Qualifizierung pharmazeutischer Produktionsräume – Übersicht Teil 1 Voraussetzungen: Baugewerke sind ohne GMP – Mängel abgenommen und sind nach der Grundreinigung für betriebliche Zwecke fein gereinigt. Die RLT – Anlage ist mängelfrei abgenommen, einjustiert und in vollem Betrieb „at rest“.

Es werden folgende Q- Punkte den entsprechenden Plänen entnommen und dokumentiert:

  Qualifizierung des Decken- / Wandsystems: - Bautechnische und sicherheitstechnische Abnahme - Abnahme vereinbarter und spezifizierter GMP - Kriterien - Reinigungsfähigkeit gemäß Prüfbericht, Ableitfähigkeit -> Prüfbericht - Beständigkeit gegen… -> Prüfbericht, Dichtigkeit gegen Spritzwasser -> Prüfbericht - ggf. Prüfung Überdruckbeständigkeit, Keimzahlen auf Oberfläche

  Qualifizierung des Fußbodensystems - Abnahme auf Gebrauchstüchtigkeit (Funktionen), GMP- Kriterien - Reinigungs-, Desinfektionsversuch, Ableitfähigkeit -> Prüfbericht - (bei Rk <= C) Abklatsch und Untersuchung auf KBE

Grundlagen der Qualifizierung

Präsentation WGKT, TK2010 Seite 30 14. - 15.09.2010 in Hannover, NFE GMP-Basisschulung

► Qualifizierung pharmazeutischer Produktionsräume – Übersicht Teil 2  Abnahme und Qualifizierung des RLT - Systems - Erfolgreiche Abnahme gemäß DIN EN 12599 und spezieller Vorgaben zur Sicherheit - Erfolgreiche DQ, IQ und OQ der RLT – Anlage inkl. spezieller Vorgaben - Partikelzahlen und Keimzahlen an den Luftauslässen gemäß Vorgaben („at rest“) - ggf. auch in der Raumluft an vorher definierten Messstellen („in operation“)

Grundlagen der Qualifizierung

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit !

Nikolaus Ferstl, Dipl.-Ing. (FH) Leiter Technische Zentrale Universität und Universitätsklinikum Franz-Josef-Strauß-Allee 11 93053 Regensburg Tel.: 0941-944-4500 Fax: 0941-944-4502 [email protected]

GMP - Basisschulung Arzneimittelherstellung in Krankenhäusern

TK2010 Kongress der WGKT am 14.09.2010 an der Medizinischen Hochschule in Hannover

Nikolaus Ferstl, Dipl.-Ing. (FH)

Anhang zum Vortrag

Themenübersicht

1.  Grundlagen der Reinraumtechnik 2.  Anforderungen an die Raumlufttechnik 3.  Regularien, Reinheitsklassen 4.  Schutzkonzepte, Strömungsarten 5.  Planungsumsetzung 6.  Ausführungsbeispiele 7.  Grundlagen der Filtertechnik 8.  Grundlagen der Qualifizierung

Präsentation WGKT, TK2010 Seite 34 14. - 15.09.2010 in Hannover, NFE GMP-Basisschulung

Grundlagen der Reinraumtechnik

  Unter Verunreinigungen versteht die Reinraumtechnik nicht nur Staubpartikel im strengen Sinne, sondern alle Störeinflüsse fester, flüssiger, gasförmiger, thermischer und elektromagnetischer Natur, die den Verlauf eines Prozesses und die Qualität eines Produktes negativ beeinflussen können.

  Die Partikelgrößen werden in Mikron (Abkürzung µ), d.h. griechisch "klein„ angegeben. 1 Mikron ist 1 millionstel Meter oder 1 tausendstel Millimeter.

  Zum Vergleich: 1 menschliches Haar hat etwa 60 - 80 Mikron Durchmesser,

alle Partikelteilchen von etwa 5 Mikron und kleiner werden durch die Luft

getragen und daher als Schwebstoffe bezeichnet.

► Definition Verunreinigungen

und / oder

Kontamination aus der Umgebung

Schutz der

Produkte

gegen

freigesetzte Partikel,

Bakterien, usw.

Schutz der

Personen

gegen

Präsentation WGKT, TK2010 Seite 35 14. - 15.09.2010 in Hannover, NFE GMP-Basisschulung

► Partikelgrößen und -verteilung

Grundlagen der Reinraumtechnik

Präsentation WGKT, TK2010 Seite 36 14. - 15.09.2010 in Hannover, NFE GMP-Basisschulung

3.0

4.0

5.0

6.0

7.0

Reinraum Klasse nach ISO 14644-1

Reinraum Kleidung

spezielle Unter- bekleidung

Kopfbedeckung Schuhe Handschuhe Wechselzyklus

Overall

Overall

Overall

Overall

Overall oder Kittel

ja

ja

empfehlens- wert

Vollschutzhaube

Vollschutzhaube

Vollschutzhaube

Kopfhaube Bartabdeckung Kopfhaube oder Mütze, Bartabedeckung

lange Überstiefel

lange Überstiefel

lange Überstiefel

Überstiefel oder Überschuhe Überschuhe

puder- und fusselfrei puder- und fusselfrei puder- und fusselfrei puder- und fusselfrei nach Bedarf

bei jedem Eintritt

bei jedem Eintritt

täglich

täglich

täglich bzw. alle 2 Tage

Kittel Mütze

nein

nein

nein Überschuhe nach Bedarf alle 2 Tage 8.0

Grundlagen der Reinraumtechnik ► Empfohlene Reinraumkleidung

Präsentation WGKT, TK2010 Seite 37 14. - 15.09.2010 in Hannover, NFE GMP-Basisschulung

► Partikelkonzentration in der Atmosphäre

ISO 7,8

ISO 5

Grundlagen der Reinraumtechnik

Themenübersicht

1.  Grundlagen der Reinraumtechnik 2.  Anforderungen an die Raumlufttechnik 3.  Regularien, Reinheitsklassen 4.  Schutzkonzepte, Strömungsarten 5.  Planungsumsetzung 6.  Ausführungsbeispiele 7.  Grundlagen der Filtertechnik 8.  Grundlagen der Qualifizierung

Präsentation WGKT, TK2010 Seite 39 14. - 15.09.2010 in Hannover, NFE GMP-Basisschulung

1: Nasenloch – Wetterschutzgitter 6: Luftröhre – Kanalsystem

2: Nasenhaare – Grobfilter 7: Zwerchfell - Ventilator

3: Nasenschleimhäute – Feinfilter 8: Bronchien - Feinverteilungssytem

4: Schleimhäute – Befeuchter 9: Lungenbläschen - Feinstfilter

5: Schleimhäute – Erhitzer 10: Lungen - Raum

► Komponenten einer RLT – Anlage im Vergleich zum Menschen Anforderung an die Raumlufttechnik

Themenübersicht

1.  Grundlagen der Reinraumtechnik 2.  Anforderungen an die Raumlufttechnik 3.  Regularien, Reinheitsklassen 4.  Schutzkonzepte, Strömungsarten 5.  Planungsumsetzung 6.  Ausführungsbeispiele 7.  Grundlagen der Filtertechnik 8.  Grundlagen der Qualifizierung

Präsentation WGKT, TK2010 Seite 41 14. - 15.09.2010 in Hannover, NFE GMP-Basisschulung

► Betriebszustände eines Reinraumes

(1): je nach Betreiberfestlegung auch außer Betrieb

Regularien, Reinheitsklassen

Präsentation WGKT, TK2010 Seite 42 14. - 15.09.2010 in Hannover, NFE GMP-Basisschulung

► EG / USA – Vergleich der Partikelgrenzwerte

Grenzwerte in 1/ft³ für Partikel ≥ 0,5 µm

Regularien, Reinheitsklassen

Präsentation WGKT, TK2010 Seite 43 14. - 15.09.2010 in Hannover, NFE GMP-Basisschulung

► EG / USA – Vergleich der Keimgrenzwerte

Grenzwerte in 1/m³ für KBE (Koloniebildende Einheiten)

Regularien, Reinheitsklassen

Präsentation WGKT, TK2010 Seite 44 14. - 15.09.2010 in Hannover, NFE GMP-Basisschulung

► Keimgrenzwerte in nicht-steriler Herstellung

Grenzwerte in 1/m³ für KBE (Koloniebildende Einheiten)

Mikrobiologische Luftqualität in Produktionsräumen für die Herstellung nicht-steriler Arzneimittel nach dem Aide mémoire „Inspektion von Qualifizierung und Validierung“:

Regularien, Reinheitsklassen

Präsentation WGKT, TK2010 Seite 45 14. - 15.09.2010 in Hannover, NFE GMP-Basisschulung

► Anforderungen bei der Herstellung steriler Produkte (Europa - USA) Regularien, Reinheitsklassen

Präsentation WGKT, TK2010 Seite 46 14. - 15.09.2010 in Hannover, NFE GMP-Basisschulung

► Beispiele für Reinheitsklassenzuordnungen

FDA Critical area: ISO class 5 in operation at 0,5 µm

EEC Class A: ISO class 5 at rest or in operation at 0,5 µm

FDA Supporting Clean Area: ISO class 7 in operation at 0,5 µm

EEC Class C: ISO class 7 at rest or in operation at 0,5 µm

EEC Class D: ISO class 8 at rest or in operation at 0,5 µm

Regularien, Reinheitsklassen

Präsentation WGKT, TK2010 Seite 47 14. - 15.09.2010 in Hannover, NFE GMP-Basisschulung

DIN 1946 Raumlufttechnik: Gesundheitstechnische Anforderungen DIN 1946 Teil 4 Lüftungstechnische Anlagen in Krankenhäusern und anderen Räumen

des Gesundheitswesens DIN EN 12599 Lüftung von Gebäuden - Prüf- und Messverfahren für die Übergabe eingebauter raumlufttechnischer Anlagen DIN EN 12792 Begriffe und Symbole (Ersatz für DIN 1946 Teil 1) DIN EN 13779 Lüftung von Nichtwohngebäuden (Ersatz für DIN 1946 Teil 2) DIN EN 13053 Lüftung von Gebäuden - Zentrale raumlufttechnische Geräte – Leistungskenndaten für Geräte VDI 2083, 1-12 Reinraumtechnik VDI 2167, 1 Technische Gebäudeausrüstung von Krankenhäusern, Heizungs- und Raumlufttechnik VDI 3801 Betreiben von Raumlufttechnischen Anlagen VDI 3802 Raumlufttechnische Anlagen für Fertigungsstätten VDI 3803 Raumlufttechnische Anlagen: Bauliche und technische Anforderungen VDI 6022 Hygienische Anforderungen an Raumlufttechnische Anlagen RLT-Richtlinie 01 Allgemeine Anforderungen an Raumlufttechnische Geräte VDMA 24186 Leistungsprogramm für die Wartung von technischen Anlagen und

Ausrüstungen in Gebäuden (Blatt 1: Raumlufttechnik) DIN EN ISO 14644 Reinräume und zugehörige Reinraumbereiche (RuzR) DIN EN ISO 14644-1 RuzR: Klassifizierung der Luftreinheit DIN EN ISO 14644-2 RuzR: Festlegungen zur Prüfung und Überwachung zum Nachweis der

fortlaufenden Übereinstimmung mit T1 DIN EN ISO 14644-4 RuzR: Planung, Ausführung und Erst-Inbetriebnahme DIN EN ISO 14644-5 RuzR: Betrieb DIN ISO 14698 Biokontaminationskontrolle, Überwachung von Mikroorganismen EG-Leitfaden einer guten Herstellungspraxis 21 CFR Part 210f code of federal regulations der FDA FDA - Guideline of sterile products produced by aseptic processing

Normen, Richtlinien

► Wesentliche Normen und Richtlinien, Literatur (Auszug)

Präsentation WGKT, TK2010 Seite 48 14. - 15.09.2010 in Hannover, NFE GMP-Basisschulung

  VDI 6022 Blatt 1

  VDI 3803

  VDI 2167

  DIN 1946 T4

  DIN EN 13053

  EN 13779

Normen und Richtlinien

► Hygieneanforderungen an RLT- Anlagen und -Geräte

Präsentation WGKT, TK2010 Seite 49 14. - 15.09.2010 in Hannover, NFE GMP-Basisschulung

► Technischen Regeln zu den Anforderungen an Raumlufttechnik: ISO > EN > DIN > VDI

  ISO - Regeln - DIN EN ISO 14644: Reinräume und zugehörige Reinraumbereiche DIN EN ISO 14644-1: Klassifizierung der Luftreinheit DIN EN ISO 14644-2: Festlegungen zur Prüfung und Überwachung zum Nachweis der fortlaufenden Übereinstimmung mit T1 DIN EN ISO 14644-4: Planung, Ausführung und Erstabnahme - DIN EN ISO 14698: Biokontaminationskontrolle, Überwachung von Mikroorganismen

  Euronormen EN ersetzen DIN / VDI - Regeln - DIN EN 12792 ersetzt DIN 1946-1 - DIN EN 13779 RLT für Nicht-Wohngebäude ersetzt DIN 1946-2 - DIN EN 779 ersetzt 24185 (Feinstaubfilter) - DIN EN 1822 ersetzt 24184 (Schwebstofffilter) - DIN EN 12599 Abnahme RLT und Messtechnik ersetzt VDI 2079 und 2080

Normen, Richtlinien

Präsentation WGKT, TK2010 Seite 50 14. - 15.09.2010 in Hannover, NFE GMP-Basisschulung

► Technischen Regeln zu den Anforderungen an Raumlufttechnik: ISO > EN > DIN > VDI

  Neue VDI - Regeln - VDI 2083: Reinraumtechnik (Blatt 1 bis 16) VDI 2083-1 (2005): Partikelreinheitsklassen der Luft VDI 2083-3 (2005): Messtechnik in der Reinraumluft VDI 2083-4 (2006): Planung, Bau und Erst – Inbetriebnahme von Reinräumen VDI 2083-5 (2007): Betrieb von Reinräumen

VDI 2083-8 (2009): Molekulare Verunreinigung der Reinraumluft VDI 2083-9 (2006): Reinheitstauglichkeit und Oberflächenreinheit - VDI 2167 (2004): Heizungs- und Raumlufttechnik in Krankenhäusern = ersetzt durch DIN 1946-4 (2008) - VDI 6022 (2006): Hygieneanforderungen an raumlufttechnischen Anlagen

  weiter geltende VDI – Regeln - VDI 3801 (2000): Betreiben von RLT - Anlagen - VDI 3802 (1998): RLT für Fertigungsstätten - VDI 3803 (2002 -> 2010): Bauliche und technische Voraussetzungen für RLT - VDI 3804 (2009): RLT für Bürogebäude

Normen, Richtlinien

Präsentation WGKT, TK2010 Seite 51 14. - 15.09.2010 in Hannover, NFE GMP-Basisschulung

► Technischen Regeln zu den Anforderungen an Raumlufttechnik: ISO > EN > DIN > VDI

  VDI 6022 Blatt 1 (2006) - Hygieneanforderungen an Raumlufttechnische Anlagen und Geräte

Allgemeine Festlegungen hinsichtlich Ort der Ansaugung Materialien an der Anlage Beschreibung des Hygienezustandes Abnahme nach DIN EN 12599 regelmäßige Prüfungen und Hygieneinspektionen - Planung, Fertigung und Ausführung Regelstrategien

  VDI 6022 Blatt 2 (2007) - Hygiene-Anforderungen an Raumlufttechnische Anlagen und -Geräte – Messverfahren und Untersuchungen bei Hygienekontrollen und Hygieneinspektionen

- Mikrobiologische Anforderungen und Anforderungen an die Sauberkeit - Branchenspezifische Festlegungen - Checklisten, Messverfahren

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