Grundlagen des Quantencomputers - KIT · 2 Gliederung 1.Qubit und Quantenregister 2.Quantengatter...

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KIT – Karlsruher Institut für Technologie Christian Tesch Grundlagen des Quantencomputers

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  • KIT – Karlsruher Institut für Technologie Christian Tesch

    Grundlagen des Quantencomputers

  • 2

    GliederungGliederung

    1. Qubit und Quantenregister

    2. Quantengatter

    3. Mögliche Anwendungen für Quantencomputer

    4. Praktische Implementierungen

  • 3

    Qubit

    ● Klassisches Bit: – 0 oder 1

    ● Quantenbit (kurz: Qubit):– Superposition aus Basiszuständen und :

    und

    mit

  • 4

    Dekohärenz

    ● Zerstörung der Superposition eines Qubitsdurch Wechselwirkung mit der Umgebung

    ● Quantenmechanische Effekte nur innerhalb Dekohärenzzeit nutzbar

    ● Größte Hürde auf dem Weg zum Quantencomputer

  • 5

    No Cloning Theorem

    ● Superpositionszustände können nicht kopiert werden

    ● Urpsrungszustand muss beim Kopieren verändert werden

  • 6

    Zustandsgemisch

    ● Keine vollständigen Informationen über Zustand

    z.Bsp. aufgrund von:● Messungenauigkeiten● Ensemblemessung

    ● Darstellung über Dichtematrix :

  • 7

    Bloch Sphere

    ● Darstellung des Zustands in Kugelkoordinaten

    ● Obere Halbkugel:– Höhere Wahrscheinlichkeit zu erhalten

    ● Untere Halbkugel– Höhere Wahrscheinlichkeit zu erhalten

  • 8

    Quantenregister

    ● Zustände mit mehreren Qubits

    ● z.Bsp. Zwei-Qubit-Quantenregister:– Mögliche Basiszustände:

    – Werden aus Tensorprodukt der einzelnen Basiszustände gebildet

    d.h. :

    ● Üblich ist Dezimaldarstellung bei größeren Registern:– z.Bsp.:

  • 9

    Verschränkung

    ● „spukhafte Fernwirkung“

    ● Verschränkter Zustand:

    ● Messung an erstem Qubit legt Zustand des zweiten Qubit fest

    ● Widerspricht Lokalitätsprinzip

  • 10

    Klassische Gatter

    A Y1

    NOT-Gatter AND-Gatter OR-Gatter

    XOR-Gatter NAND-Gatter

    A

    BY

    ≥1A

    BY

    &

    A

    BY

    &A

    BY

    =1

  • 11

    Klassische Gatter

    ● Anzahl Eingabebits ≠ Anzahl Ausgabebits

    ● Information geht verloren

    → Reduktion der Zustände von 4 auf 2

    → Reduktion der Entropie um

    → Abgabe von Wärme

    (Neumann-Landauer-Grenze)

  • 12

    Quantengatter

    ● Quantengatter = unitäre Operation● Reversibel● Kein Informationsverlust → keine Wärmeabgabe aufgrund Entropie● No-Cloning-Theorem:

    Kopieren nicht möglich mit reversiblen Operationen● Erschwert Fehlerkorrektur

  • 13

    Ein-Qubit-Gatter

    Hadamard-GatterPauli-X/Y/Z-Gatter

    Phase-Shift-Gatter

  • 14

    Quantengatter über mehrere Qubits

    SWAP-Gatter

    CNOT-Gatter

  • 15

    Quantengatter über mehrere Qubits

    CU-Gatter

  • 16

    Quantengatter über mehrere Qubits

    Hadamard-Gatter über Quantenregister

    z.Bsp.:

    nur auf erstes Qubit:

    nur auf zweites Qubit:

  • 17

    Universeller Satz von Quantengattern

    ● Satz von Quantengattern zur Darstelung aller möglicher Operationen

    ● Notwendig zur Realisierung von Quantencomputern

    ● Universeller Satz → jede Rechenoperation kann implementiert werden

    ● Ein möglicher Satz besteht z.Bsp. aus allen Ein-Qubit-Gatter und dem CNOT-Gatter

  • 18

    Problem von Deutsch

    ● Unbekannte Funktion

    ● Frage: Ist die Funktion konstant oder balanciert?

    ● Konstant:

    ● Balanciert:

    ● Beispiel: echte Münze oder Trickmünze

    ● Klassisch sind zwei Funktionsaufrufe nötig

    ● Quantencomputer benötigt nur einen

  • 19

    Rechnung: Problem von Deutsch

    ● Präparation eines Zwei-Qubit Zustands● Anwendung der Hadamard Transformation● Funktion „kontrolliert“ anwenden auf zweites Qubit● Erneute Anwendung der Hadamard-Transformation● Messung: möglicher Ausgang:

    – : ist konstant

    – : ist balanciert

  • 20

    Schaltkreis Problem von Deutsch

  • 21

    Shor-Algorithmus

    ● Faktorisierung von Zahlen– 2001: Faktorisierung von 15 durch IBM– 2011: Faktorisierung von 21 an der University of Bristol

    ● Laufzeit schneller als beim klassischen Computer

    ● Kann RSA-Verschlüsselung knacken

  • 22

    Grover Algorithmus

    ● Suche in unsortierten Datenbanken mit Einträgen

    ● Laufzeit:– klassischer Computer:– Quantencomputer:

    ● DES Brute Force:– Klassischer Computer: ca. 317 Jahre– Quantencomputer: ca. 1,5 Minuten

  • 23

    Kryptographie

    ● Quantenkommunikation mittels Qubits

    ● Lauschangriff kann festgestellt werden– Lauscher misst → zerstört Superposition– Lauscher kann aufgrund von No-Cloning-Theorem keine Kopie erstellen

  • 24

    DiVincenzo Kriterien

    ● Wohldefinierte Qubits, System muss skalierbar sein

    ● Präparation der Qubits in reine Zustände

    ● Ausreichend lange Dekohärenzzeit

    ● Universeller Quantengatter Satz

    ● Qubits alle einzeln messbar

  • 25

    Kriterien für die Quantenkommunikation

    ● Stationäre Qubits in bewegliche Qubits überführen

    ● Austausch beweglicher Qubits an entfernten Orten

  • 26

    Ionenfallen Quantencomputer

    ● Ionen gefangen in elektromagnetischem Feld

    ● Grundzustand und angeregter Zustand entsprechen den zwei Basiszuständen

    ● Universeller Satz von Gattern implementierbar

    ● Skalierbar

    ● Vielversprechender Ansatz

  • 27

    NMR - Quantencomputer

    ● Moleküle als Quantenregister

    ● Kernspin der Atome als Qubits

    ● Nicht skalierbar

  • 28

    Kryptographie

    ● Keine eigentlichen Quantencomputer

    ● Reine Kommunikation

    ● Photonen als bewegliche Qubits

    ● Systeme sind bereits kommerziell erhältlich

  • 29

    Literatur

    ● Quantum Computing – A Short Course from Theory to Experiment,

    J. Stolze, D. Suter

    ● Quantum Computing verstehen, M.Homeister

    ● Explorations in Quantum Computing, Colin P. Williams

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