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26 hf-praxis 4/2016 Design Es ist eine weit verbreitete Ansicht, dass die S-Parameter allein - kombiniert mit Harmo- nic Balance (HB), nicht für die Simulation der Leistung von Transistoren ausreichen. Dieser Artikel beschreibt eine Methode zum Entwerfen und Simulieren von Verstärkern für maximale Leistung mit NI AWR „Design Enviroment“, unter Verwendung von HB-Simulation, wenn die einzig verfügbaren Daten die S-Parameter der vorgesehenen Transistoren sind. Das Verfah- ren ist allgemein anwendbar, wenn keine nichtlinearen Tran- sistor-Modelle vorhanden sind. Es kann aber auch sehr hilfreich sein, selbst wenn nichtlineare Modelle zur Verfügung gestellt werden. Das Verfahren ist eine Erweite- rung von Steve Cripps‘ Load- Line-Lösung, die mit der Ein- führung der Power Parameter durch Pieter Abrie weiterentwi- ckelt wurde! Diese Techniken können zur Schaffung nützli- cher Approximationen verwen- det werden, die HB-Simulation mit Transistoren ermöglichen, für die es keine nicht-linearen Modelle gibt. Cripps‘ Load-Line- Ansatz Bild 1 zeigt die Ausgangsschal- tung und die Lastkennlinien eines Leistungsverstärkers (PA), zusammen mit Formeln für die Beziehungen zwischen Span- nung, Strom, Belastung und Leistung. Bild 2 zeigt die Diagramme, die den Prozess der Ermittlung von Ropt aus Lastlinien-Daten verdeutlichen. Die gemessenen Werte wurden den berechneten überlagert, das Ergebnis zeigt eine gute Übereinstimmung. Cripps‘ originale Arbeit wurde 1983 veröffentlicht, als HB- Simulation noch nicht verwen- det wurde und Load-Pull-Mes- sungen die einzige verfügbare Option zur Bauelemente-Cha- rakterisierung waren. Als seine Technical Note „GaAs FET Power Amplifier Design“ bei Matcom. Inc. erschien, standen HB-Simulationen zwar zur Ver- fügung, jedoch hatten sie u.a. das Problem, dass sie sehr langsam arbeiteten. Der Lösungsansatz von Cripps bot daher einen viel einfacheren Weg zum Design für hohe Leistung. Leider wurde seine Lösung nie in einem der allgemeinen Simu- latoren implementiert. Er wurde jedoch in einer erweiterten Form in dem von Pieter Abrie entwi- ckelten, spezialisierten Multi- MatchVerstärker-Design-Wizard integriert. Abrie präsentierte die Leistungsparameter in seinem Buch und implementierte sie in MultiMatch für das Design von Klasse-A- und Klasse-AB- Verstärkern. Die Mapping-Funktionen der Power Parameter zeigten jede Einschränkung in Verbindung mit der Transistor-Konfigura- tion, einschließlich Feedback, ohmsche Belastung, Position des Erdungsknoten, parallele Chips/Zellen, Fragen bezüg- HF/Mikrowellen-Verstärkerdesign unter Verwendung von Harmonic-Balance-Simulation und S-Parameter-Daten Bild 1: Ausgangsschaltung und Lastkennlinien-Diagramm einer Endstufe Bild 2 zeigt die Diagramme, die den Prozess der Ermittlung von Ropt aus Lastlinien-Daten verdeutlichen.

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Design

Es ist eine weit verbreitete Ansicht, dass die S-Parameter allein - kombiniert mit Harmo-nic Balance (HB), nicht für die Simulation der Leistung von Transistoren ausreichen. Dieser Artikel beschreibt eine Methode zum Entwerfen und Simulieren von Verstärkern für maximale Leistung mit NI AWR „Design Enviroment“, unter Verwendung von HB-Simulation, wenn die einzig verfügbaren Daten die S-Parameter der vorgesehenen Transistoren sind. Das Verfah-ren ist allgemein anwendbar, wenn keine nichtlinearen Tran-sistor-Modelle vorhanden sind. Es kann aber auch sehr hilfreich sein, selbst wenn nichtlineare Modelle zur Verfügung gestellt werden.

Das Verfahren ist eine Erweite-rung von Steve Cripps‘ Load-Line-Lösung, die mit der Ein-führung der Power Parameter durch Pieter Abrie weiterentwi-ckelt wurde! Diese Techniken können zur Schaffung nützli-cher Approximationen verwen-det werden, die HB-Simulation mit Transistoren ermöglichen, für die es keine nicht-linearen Modelle gibt.

Cripps‘ Load-Line-AnsatzBild 1 zeigt die Ausgangsschal-tung und die Lastkennlinien eines Leistungsverstärkers (PA), zusammen mit Formeln für die Beziehungen zwischen Span-nung, Strom, Belastung und Leistung.

Bild 2 zeigt die Diagramme, die den Prozess der Ermittlung von Ropt aus Lastlinien-Daten verdeutlichen. Die gemessenen Werte wurden den berechneten überlagert, das Ergebnis zeigt eine gute Übereinstimmung.

Cripps‘ originale Arbeit wurde 1983 veröffentlicht, als HB-Simulation noch nicht verwen-det wurde und Load-Pull-Mes-sungen die einzige verfügbare Option zur Bauelemente-Cha-

rakterisierung waren. Als seine Technical Note „GaAs FET Power Amplifier Design“ bei Matcom. Inc. erschien, standen HB-Simulationen zwar zur Ver-fügung, jedoch hatten sie u.a. das Problem, dass sie sehr langsam arbeiteten. Der Lösungsansatz von Cripps bot daher einen viel einfacheren Weg zum Design für hohe Leistung.

Leider wurde seine Lösung nie in einem der allgemeinen Simu-latoren implementiert. Er wurde jedoch in einer erweiterten Form in dem von Pieter Abrie entwi-ckelten, spezialisierten Multi-MatchVerstärker-Design-Wizard integriert. Abrie präsentierte die Leistungsparameter in seinem Buch und implementierte sie in MultiMatch für das Design

von Klasse-A- und Klasse-AB-Verstärkern.

Die Mapping-Funktionen der Power Parameter zeigten jede Einschränkung in Verbindung mit der Transistor-Konfigura-tion, einschließlich Feedback, ohmsche Belastung, Position des Erdungsknoten, parallele Chips/Zellen, Fragen bezüg-

HF/Mikrowellen-Verstärkerdesign unter Verwendung von Harmonic-Balance-Simulation und S-Parameter-Daten

Bild 1: Ausgangsschaltung und Lastkennlinien-Diagramm einer Endstufe

Bild 2 zeigt die Diagramme, die den Prozess der Ermittlung von Ropt aus Lastlinien-Daten verdeutlichen.

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Design

lich der Referenzebene, Mehr-stufigkeit und vieles mehr. Es gibt interessante Ähnlichkeiten mit den Rauschparametern, wie Serien-Feedback, was eine leich-tere Anpassung für maximale Leistung ermöglicht.Heute sind HB-Simulationen so schnell wie lineare Simulationen vor 20 Jahren. Obwohl präzise nichtlineare Transistor-Modelle entwickelt wurden, gibt es sie nach wie vor für viele nützli-che Transistoren nicht. Abrie´s Leistungsparameter- Ansatz ist eine vollständig entwickelte Methode, die problemlos in einen der allgemeinen Simula-toren zur Beschleunigung und Verbesserung des Design- Pro-zesses für P1dB , Psatmax ein-

gefügt werden kann, vor allem wenn nichtlineare Modelle nicht verfügbar sind.

Design-Beispiel: PA für 0,5 - 2,5 GHz

In diesem Beispiel wird der opti-mierte Designprozess für den Entwurf einer 0,5 - 2,5-GHz-Stufe mit einem 45 W Gallium-Nitrid (GaN)- high electron mobility Transistor (HEMT) beschrieben. Neben dem Design-Prozess werden die Ergeb-nisse der HB-Simulationen der dynamischen Belastungslinien (DLLs) für jede Stufe dargestellt. Das sorgt für ein besseres Ver-ständnis des Design-Prozesses und zeigt auch einen Weg, wie

man die gewünschte Leistung aus einer Transistorstufe erhält, wenn kein nichtlineares Modell verfügbar ist.Bild 3zeigt ein Schaltbild im Microwave Office Circuit Simu-lator, in dem das nichtlineare Transistormodell und der Tuner dazu verwendet werden könnten, die Impedanzen für die maxi-male Leistung und die Verstär-kung über das Frequenzband zu extrahieren. Hier werden jedoch nur die S-Parameter am Transis-tor Imax/2 extrahiert.

Die extrahierten S-Parameter werden dann in MultiMatch

importiert, wo ein lineares Modell an sie angepasst wird (Bild 4). Nach Festlegung der maximalen Strom- und Span-nungs-Bereiche (Clipping-Grenzen) auf den I/V-Kurven, dienen die Leistungsparameter zum Extrahieren der Load-Pull-Daten (Bild 5).

In Bild 6 ist das Ausgangs-Netzwerk synthetisiert, um die erforderliche Lastimpedanz für maximale Leistung vor dem Clippen bereitstellen zu können. Dann folgt die Synthese der ver-lustbehafteten und verlustfreien Anpassnetzwerke am Eingang, die für maximalen, flachen Ver-

Bild 3: Microwave-Office-Schaltplan

Bild 4: Anpassen eines linearen Modells an die S-Parameter in MultiMatch

Bild 5: Load-Pull-Konturen über der Bandbreite

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stärkungsverlauf und Stabilität sorgen.

Das MultiMatch-Layout lässt sich leicht in die gewünschte Form bringen. Mit wenigen Klicks können der Schaltplan und das Layout in Microwave Office exportiert (Bild 7) wer-den.

In Microwave Office werden die Microstrip-Diskontinuitäten vollständig simuliert, entweder durch elektromagnetische (EM) Modelle oder volle EM-Simu-lation von Teilen des Layouts. Das nichtlineare Modell und die HB-Simulation werden dazu verwendet, um die Leistungspe-

gel des Grundwellensignals und der harmonischen Signale, die zugehörige Verstärkung und Ver-stärkungskompression, Ströme, Spannung, Wirkungsgrad und ähnliches zu simulieren. Mit diesen Simulationen können dann einige kleinere Anpas-sungen vorgenommen werden, um die bestmögliche Leistung zu erzielen.

Die dynamische Last Linie (DLL) in der HB-SimulationCree stellte nichtlineare Modelle mit Zugriff auf Spannung und Strom über den inneren Genera-

tor (Stromgenerator) zur Verfü-gung. Die Simulation von Span-nung und Strom, und damit die DLL über dem Generator, eröff-neten eine wesentliche höhere Ebene der Visualisierung, des Verständnisses und der Design-möglichkeiten. Bild 8 zeigt die simulierten DLLs über die gesamte Bandbreite für Klasse-A- und Klasse-AB-Vorspan-nung bei geringen Leistungspe-geln. Es ist offensichtlich, dass der Klasse-A-Betrieb maximalen Hub für Spannung und Strom-stärke ermöglicht und damit die maximale Psat.

B i l d 9 z e i g t d i e D L L s bei Psat von Klasse-A- und Klasse-AB-Verstärkern (links) sowie Psat und PAE (rechts) über die gesamte Bandbreite für Klasse A und AB (rechts). Es ist offensichtlich, dass sie bei beiden Vorspannungen unge-fähr gleich sind, was die Gül-tigkeit der Design-Methode verdeutlicht.

In diesem Beispiel wurden zwei Kopien der entworfenen Ver-stärkerstufe über Hybrid-Kopp-ler miteinander verbunden, um eine symmetrische Ausgangs-stufe zu erhalten. Zwei aufei-nanderfolgende Treiberstufen wurden als nächstes entwi-ckelt. Diese Stufen basieren auf einem Cree GaN HEMT, für den ein nichtlineares Modell

verfügbar ist, sowie einem Gallium Arsenid (GaAs) hete-rojunction Field Effect Tran-sistor (HFET), für den es nur die S-Parameter eines Klasse-A-Vorspannungspunktes gibt.

Die S-Parameter des GaN-Tran-sistors, extrahiert aus Microwave Office, sowie die S-Parameter des GaAs-Transistors wurden in MultiMatch dazu verwendet, lineare Modelle für beide Tran-sistoren zu erzeugen. Mit defi-nierten Grenzen für Spannung und Strom wurden die Leis-tungsparameter und die Mög-lichkeiten der Synthese dazu benutzt, die beiden Treiberstufen für maximale Leistung und fla-chen Verstärkungsverlauf über die gesamte Bandbreite zu ent-werfen. Die simulierten Ergeb-nisse des MultiMatch-Designs zeigt Bild 10.

In Bild 11 ist Stufe 1 die Aus-gangsstufe und Stufe 2 die Ein-gangsstufe des zweistufigen Trei-bers. Die S-Parameter der bei-den Transistoren wurden ersetzt durch das nichtlineare Modell des Cree-GaN-Transistors und das lineare Modell für den GaAs-HFET. Spannungs- und Strom-messgeräte wurden über den inneren Generatoren platziert, außerdem eine M-Sonde am Ausgang des GaAs-Transistors.

In Bild 12 wurde das nichtli-neare Modell dazu verwendet, die I/V-Kurven und die DLLs der GaN-Transistorstufe über der Bandbreite zu simulieren. Darüber wurden in der linken unteren Ecke die Grenzlinien gelegt, welche die maximalen Spannungs- und Stromhübe des GaAs-Transistors vor dem Clip-pen definieren. Die DLLs wer-den innerhalb dieser Grenzen gezeigt. Diese Lastlinien wurden mithilfe des HB-Simulators und des linearen Transistor-Modells simuliert. Die Eingangsleis-tungspegel wurden so gewählt, dass die DLLs der GaAs-Tran-sistorstufe die harten Clipping-Grenzen nur gerade erreichen.

Aus Bild 12 ist ersichtlich, dass sich der GaN-Transistor bereits tief in der Kompression befindet, während der GaAs-Transistor gerade mit der Komprimierung

Bild 6: MultiMatch-Layout des Netzwerks

Bild 7: Das entsprechende Layout in Microwave Office.

Bild 8: Simulierte dynamische Lastlinien über der Bandbreite für Klasse-A- und Klasse-AB-Vorspannung bei niedrigen Leistungspegeln.

Design

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Bild 9: DLLs bei Psat der Klasse A und der Klasse AB (links) und Psat sowie PAE in der gesamten Bandbreite für Klasse A und AB (rechts).

Bild 10: Die simulierten Ergebnisse des MultiMatch-Designs: Verstärkung und RL (linke Grafik) sowie Leistung vor dem Clippen für jede Stufe und den gesamten Verstärker (rechte Tabelle).

Bild 11: Schematische Darstellung des Treibers in Microwave Office.

Design

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Design

begonnen hat. Die Ausgangs-leistung liegt dabei in der Regel 0,5 - 1 dB unter P1dB. Daraus wird ersichtlich, dass die GaAs-Stufe genügend Leistung für die Ansteuerung der GaN- Stufe lie-fern kann.Bild 13 zeigt u.a. die gesamte Leistungsverstärkung und Aus-gangsleistung sowie die Leistung des GaAs-Transistors, gemes-sen mit der M-Sonde in Bild 11.Das lineare Modell des GaAs-Transistors wurde in MultiMatch aus den S-Parametern extrahiert. Dies ist auch in Micro wave Office möglich. Für den GaAs-

Transistor waren die einzig verfügbaren Daten die S-Para-meter. Aus ihnen wurde ein lineares Modell extrahiert und anschließend die HB-Simulation zur Ermittlung der maximalen Klasse-A-Ausgangsleistung vor dem Clippen eingesetzt.

Diese Methode ist auch sehr nützlich, wenn jede Zelle eines mehrzelligen Transistors richtig belastet werden soll, was auch für mehrere parallelgeschaltete Transistoren gilt, wie sie z.B. bei MMIC-PAs üblich sind. Optimierung für die richtige DLL ist viel schneller möglich,

wenn lineare Modelle verwen-det werden. Dies ist wichtig, da die Netzwerke in der Regel sehr komplex sind und die Eingangs-Netzwerke ebenfalls optimiert werden müssen, um gleiche Ansteuerung zu erreichen.

Normalerweise bieten die MMIC-Design-Kits lineare und nichtlineare Modelle. Die Optimierung der ursprüngli-chen Schaltung durch Verwen-dung der linearen Modelle und Prüfung der endgültigen Ergeb-nisse mit Hilfe der nichtlinea-ren Modelle, ist eine bessere, schnellere und sicherlich präzi-

sere Design-Lösung. Die opti-male Lastkenlinie für maximale Ausgangsleistung kann ebenfalls relativ schnell über das nicht-lineare Modell des Transistors optimiert werden, wenn die Ein-gangsleistung für die Simulation niedrig ist.

Die Methode der HB-Simula-tion der DLL mit dem linearen Modell kann auch dazu verwen-det werden, die optimale Lastim-pedanz für maximale Ausgangs-leistung von Klasse-A- und auch Verstärkern der Klasse AB zu extrahieren. Bild 14 zeigt eine Schaltung, mit der dies mög-

Bild 12 (links): Treiber-IV-Kurven und DLLs; Bild 13 (rechts): Leistungs- und Verstärkungs-Verhalten des zweistufigen Treibers

Bild 14: Schaltung zum Extrahieren der optimalen Lastimpedanz

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lich ist. Sie verwendet ein line-ares Transistor-Modell, das von einer einstellbaren Leistungs-quelle angesteuert wird, einen Impedanz-Tuner am Ausgang und eine Gamma-Sonde, um die Impedanz des Tuners auf dem Smith-Diagramm darzustellen.

Bild 15 veranschaulicht den Prozess des Extrahierens der optimalen Lastimpedanz. Impe-danzen für jede andere Leistung unterhalb der maximalen lassen sich auch ermitteln. Das Extra-hieren von Volllast-Pull-Daten und Konturen ist mit den Para-metern in MultiMatch praktisch sofort möglich.

Bild 16, 17 und 18 zeigen die simulierten Daten der endgül-tigen Version des Verstärker-Design-Beispiels.

Zusammenfassung

Es wurde eine Methode für das Designen und Simulieren von Verstärkern für maximale Leistung mit HB-Simulation in Micro wave Office beschrieben, für den Fall, dass die einzig ver-fügbaren Daten die S-Parame-ter der Transistoren sind. Die Methode ist allgemein anwend-bar, von Low-Noise-Verstärkern bis zu High-Power-Verstärkern und von Schmalband- bis zu Breitband-Multi-Oktav-Versi-onen. Sie kann auch sehr hilf-reich sein, wenn die nichtline-aren Modelle verfügbar sind.

Pieter Abrie`s Leistungspara-meter-Ansatz ist eine schnelle und vielseitige Methode, aber sie existiert nur im MultiMatch Amplifier Design Wizard.

Bild 15: Der Prozess des Extrahierens der optimalen Lastimpedanz, mit Tuning für die optimale DLL (oben), und die Lastimpedanz entsprechend der optimalen DLL (unten).

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Design

Bild 16: Foto des endgültigen 50-W-Verstärkers für 0,5 – 2,5 GHz.

Die kürzlich entwickelten nicht-linearen Modelle von Cree bie-ten Zugriff auf die Spannung und den Strom über den inneren (intrinsischen Generator). Es ist offensichtlich, dass dies einen viel tieferen Einblick und noch mehr Vielseitigkeit bei den Design-Methoden und Ansät-zen eröffnet.

Referenzen1.Cripps, S.C., „A Theory for the Prediction of GaAs Load-Pull Power Contours”, IEEE-MTT-S lnt‘I. Microwave Symposium Digest, 1983, pp 221-223.2. Steve C. Cripps, „GaAs FET Power Amplifier Design”, Mat-com, Inc., Technical Note 3.23. Cripps, S.C., RF Power Amp-lifies for Wireless Communica-

tions, Artech House, 1999, ISBN 0-89006-989-1.4. Abrie, Pieter L.D., Design of RF and Microwave Amplifiers and Oscillators, Artech House, 2009, ISBN 978-1-59693-098-85. MultiMatch Amplifier Design Wizard, Pretoria: Ampsa (Pty) Ltd.; http://www.ampsa.com.6. Ivan Boshnakov, Anna Wood, Simon Taylor. „RF & Microwave Solid State Power Amplifier Design is a Speciality, ARMMS, April 2012AWR Group, NI would like to thank Ivan Boshnakov for his contribution to this applica-tion note.

■ National Instruments AWR www.ni.com/AWR

Bild 17: Die simulierte Klein- und Großsignal-Verstärkung (links) und die gemessene Klein- und Großsignal-Verstärkung (rechts) im Vergleich.

Bild 18: Die simulierte (links) und die gemessene Psat (rechts).