InfoRetica 1/2013

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InfoRetica Mitarbeiterzeitung der Rhätischen Bahn Periodico della Ferrovia retica Periodica da la Viafier retica Nr. 1 / März 2013 Für unsere Kunden

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Mitarbeiterzeitschrift der Rhätischen Bahn

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InfoRetica Mitarbeiterzeitung der Rhätischen BahnPeriodico della Ferrovia reticaPeriodica da la Viafier retica

Nr. 1 / März 2013

Für unsere Kunden

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In dieser Ausgabe

Editorial/Editoriale«Novitads» aus der Direktion«Novitads» dalla DirezioneStrategie Güterverkehr 2020Retica 30ALLEGRA-TriebzugProjekt Albulatunnel II unterwegs nach BernNeue DiesellokKesselrevision DampflokVier neue Schneefräsen100 Jahre Bever – ScuolTablet-PC’s für LokpersonalAktion GlückstagMarktforschungRhB-BotschafterRückblick auf die ErbenkampagneClà FerroviaEinweihung der Verkaufsäume Davos PlatzInframationMedienbahnDamals, vor 30 JahrenAus dem RhB-ArchivNeues in KürzeMitarbeiterumfrage 2011ArbeitssicherheitBehindertenkonferenz GraubündenPensionskasse der RhBBahnmuseum AlbulaPraktikum bei der RhBPeKologin – Infomarket 2013ESV RätiaPersonalchronik

Herausgeber: Geschäftsleitung der Rhätischen Bahn 7002 Chur

Redaktion: Peider Härtli (hä), [email protected] Yvonne Dünser (yd), [email protected] Sandra Beeli (sb), [email protected] Seraina Hartmann (sh), [email protected]

Frontbild: «Für unsere Kunden» von Max Galli

Nächster Redaktionsschluss: 13. Mai 2013

Auflage: 3200 Exemplare, 4-farbig

Abonnement: Inland: Fr. 50.– / Ausland: Fr. 60.–

© by RhB: Weiterverwendung und Nachdruck erwünscht, jedoch nur unter Quellenangabe

Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier

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Liebe Mitarbeitende

Per Ende Februar ist unser Mediensprecher und Chefre-daktor der InfoRetica, Peider Härtli, nun endgültig in den wohlverdienten «Ruhestand» gegangen. Peider verstand es hervorragend, die RhB in ihrem vielfältigen Umfeld gut zu positionieren. Mit ihm verliert die RhB eine Persönlichkeit, die dem Unternehmen über Jahre gegen Aussen und Innen hin ein Gesicht und eine Stimme verliehen hat. Seine Kontakte zu den Medien hat er während seiner 24-jährigen Karriere hervorra-gend gepflegt, so dass er ein gutes Verhältnis zu den verschiedenen Berichterstattern aufbauen konnte.Wie einzelne Bildimpressionen in dieser Ausgabe bele-gen, durfte Peider während seiner Zeit bei der RhB auch grosse nationale und internationale Persönlich-keiten wie Walter Roderer, Dario Cologna, Carlo Janka, Hillary Clinton, Al Gore oder Kofi Annan im Namen der RhB empfangen. Sein Aufgabengebiet war breit gefä-chert, interessant und hin und wieder auch mit Uner-wartetem bespickt.

So manchem Jubiläum oder Event stand er tatkräftig beiseite und unterstützte es mit seinen Ideen und seiner Kreativität. Zudem hat er als Chefredaktor unsere gern gelesene Mitarbeiterzeitschrift «InfoRetica» mit seinem Engagement, seiner Innovation und seinen seriösen und gründlichen Recherchen massgeblich geprägt.Bei der RhB gibt es wohl kaum jemanden, der Peider nicht kennt. Und auch ausserhalb der RhB ist er be-stimmt kein unbeschriebenes Blatt. Ich sehe Peider als ein echtes Original! Viele von Ihnen durften ihn per-sönlich kennen lernen und mit ihm zusammen arbei-ten, so wie ich. An dieser Stelle bedanke ich mich für diese langjährige, kollegiale, wertvolle und angeneh-me Zusammenarbeit! Lieber Peider, es hat Spass ge-macht, mit dir zusammen zu arbeiten und ein Teil dei-nes Redaktionsteams zu sein!

Und wie Peider so schön sagen würde: Uf wiederluaga! A revair! Arrivederci!

Editorial/EditorialeVon Sandra Beeli/Di Sandra Beeli

Cari collaboratori,

a fine febbraio, il nostro addetto stampa e caporedat-tore di InfoRetica, Peider Härtli, sarà giunto finalmente alla meritata pensione. Peider aveva la capacità straor-dinaria di posizionare bene la FR nel suo variegato contesto. Con lui, la FR perde una personalità che nel corso degli anni ha saputo conferire all’azienda un volto e una voce, verso l’esterno ma anche al suo in-terno. Nei 24 anni della sua carriera egli ha curato in modo eccellente i suoi contatti con i media, riuscendo a costruire un buon rapporto con i diversi cronisti.Come testimoniano alcune fotografie pubblicate in questa edizione, durante la sua permanenza alla FR Peider ha accolto a nome dell’azienda anche grandi personalità nazionali e internazionali quali Walter Ro-derer, Dario Cologna, Carlo Janka, Hillary Clinton, Al Gore o Kofi Anan. Il suo campo d’attività era molto diversificato, interessante e di tanto in tanto anche co-stellato da eventi inattesi.

Egli infatti ha preso parte attivamente a diversi anni-versari o eventi, contribuendovi con le sue idee e la sua creatività. Inoltre, in qualità di caporedattore, con il suo impegno, il suo spirito innovativo e le sue ricerche serie e approfondite ha dato un’impronta determinan-te a «InfoRetica», la nostra seguita rivista per i colla-boratori. Alla FR non vi è proprio nessuno che non conosca Pei-der. E anche esternamente ad essa, di certo non è uno sconosciuto. Considero Peider una persona veramente originale! Molti di voi, proprio come me, hanno avuto il privilegio di conoscerlo personalmente e di lavorare con lui. In questa occasione desidero ringraziarlo per questa pluriennale collaborazione collegiale, preziosa e piacevole! Caro Peider, è stato un piacere lavorare con te e far parte della tua squadra d’intervento!

E come direbbe così bene Peider:Uf wiederluaga! A revair! Arrivederci!

Sandra Beeli

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«Novitads» aus der DirektionVon Martin Gredig

Allegra, liebe Mitarbeitende

Jetzt ist es ein Jahr her seit meinem Stellenantritt als Finanzchef der RhB. Ich habe ein tolles Unternehmen und ein gutes Team angetroffen. Es ist viel gelaufen 2012. Für mich gab es viel Neues zu lernen – und gibt es immer noch. In lebhafter Erinnerung sind mir zum Beispiel der Einblick ins interne Kontrollsystem (IKS) bei den Kassen mit Simon Rohner in Scuol und der Be-such der Werkstatt in Poschiavo, wo ich von meiner Puschlaver-Zeit her bekannten Gesichtern wieder be-gegnete. Auch an die Führerstandsfahrt mit Richard Lenz von Chur nach Ilanz mit Besichtigung des Güter-umschlags in Ilanz und Schnaus und an die Mitarbei-terinformation in Samedan mit «privater» Führung von Gian Rudolf Pinggera durch die Werkhallen erin-nere ich mich gut. Die Baustellenbesichtigung im Tun-nel Klosters mit Miriam Stäger’s Lunchpaket und die nächtliche Einsetzung der Fussgängerüberführung Gurgs bei Bonaduz unter Leitung von Karl Baumann waren weitere Highlights. Eindrücklich war auch das Ken-nenlernen der Organisation Rollmaterial, wo ich mich ohne die kompetente Begleitung von Ivo Hutter wohl in den Werkhallen Landquart verirrt hätte. Dann na-türlich das Kennenlernen des Immobilienportfolios mit rund 900 Objekten, die Stationsbesuche von Malans bis Küblis sowie Davos und St. Moritz mit den entspre-chenden Bauvorhaben, des Rechenzentrums und der Informatik im Stellwerk Chur, der Materialwirtschaft inklusive der Besichtigung des Güterumschlags und der umfangreichen Lager in Landquart. Ich bekam auch umfassende Einführungen in die Tätigkeit des Controllings sowie des Rechnungs- und Lohnwesens. All das und vieles mehr ist RhB! Herzlichen Dank an Euch alle für die grosse Unterstützung bei meiner Ein-führung.

Wir sind im Aufbruch – daran habe ich Freude. Wir haben eine solide Strategie 2020. Wir investieren wei-terhin in die Infrastruktur und verstärkt in neues Roll-material. Das Ziel ist eine moderne, zeitgemässe Ver-kehrsunternehmung mit hoher Kundenorientierung und Leistungsfähigkeit. Das begeistert mich – faszinierend anders unterwegs. Die Basis ist gelegt: Die strategische Ausrichtung ist in der Mittelfristplanung eingearbeitet. Die finanziellen Werte bestätigen die Machbarkeit. Für das Flottenkonzept haben wir seitens Controlling und Unternehmensentwicklung eine umfassende Wirt-schaftlichkeitsanalyse vorgenommen und dabei aufge-zeigt, dass die Beschaffung neuer Fahrzeuge gegenüber der Verlängerung der Nutzungsdauer von Rollmaterial älteren Datums auch finanziell die bessere Lösung ist.

Nebenbei haben wir auch in der Pensionskasse durch die getroffenen Massnahmen und die Freigabe eines Pakets von insgesamt über CHF 30 Mio. durch den Stif-tungsrat und den Verwaltungsrat der RhB eine gute, so-lide Ausgangslage geschaffen. Die Finanzierung der Pensionskasse prägt auch den Rechnungsabschluss 2012. Dennoch und dank realistischer Planung, gutem Kostenmanagement sowie der Auflösung von Rückstel-lungen weisen wir für 2012 ein ausgeglichenes Ergebnis aus. Das ist eine gute Leistung. Gratulation!

Wir starten also mit sehr positiven Vorzeichen in die neue Strategie. Ich freue mich auf die weitere gute Zu-sammenarbeit und danke Euch allen für Euer tägliches Engagement für die RhB!

Herzliche GrüsseMartin Gredig

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«Novitads» dalla DirezioneDi Martin Gredig

Allegra, cari collaboratori

è ormai trascorso un anno dalla mia entrata in servizio come dirigente del settore finanze della FR. Ho trovato un’azienda eccezionale e un ottimo team. Sono successe molte cose nel 2012. Ho avuto molto di nuovo da impa-rare e ce n‘è anche tuttora. Conservo un ricordo molto vivo, ad esempio dell’introduzione al sistema di con-trollo interno (SCI) nelle casse con Simon Rohner a Scuol e della visita in officina a Poschiavo dove ho incontrato di nuovo volti noti del periodo trascorso in quel luogo. Ricordo molto bene anche il viaggio nella cabina del ca-potreno con Richard Lenz da Coira a Ilanz , dove abbia-mo visitato lo scalo merci di Ilanz e Schnaus, e anche le notizie dei collaboratori a Samedan con la guida «priva-ta» di Gian Rudolf Pinggera attraverso i capannoni dell›officina. Altre esperienze uniche sono state le visite ai cantieri nella galleria di Klosters con il cestino da viaggio di Miriam Stäger e il montaggio notturno del ca-valcavia pedonale di Gurg presso Bonaduz, sotto la dire-zione di Karl Baumann. Straordinario è stato anche co-noscere l’organizzazione del materiale rotabile, dove senza la guida competente di Ivo Hutter mi sarei certa-mente smarrito nei capannoni dell’officina di Landquart. Poi, naturalmente la conoscenza del portafoglio immo-biliare comprendente circa 900 oggetti, le visite alle sta-zioni da Malans a Küblis nonché a Davos e St. Moritz con i relativi progetti edilizi, la visita al centro di calcolo e informatico nella cabina di manovra a Coira, la gestione dei materiali compresa la visita allo scalo merci e all’am-pio deposito a Landquart. Sono stato anche introdotto in modo approfondito all›attività del controlling nonché della contabilità e del sistema salariale. FR è questo e molto altro ancora! Un caloroso ringraziamento a tutti voi per l’enorme supporto fornito alla mia introduzione in azienda.

Siamo in marcia e questo mi rallegra. Abbiamo una so-lida strategia 2020. Continueremo a investire nell’infra-

struttura e ancora di più in nuovo materiale rotabile. L’obiettivo da raggiungere è un impresa di trasporto moderna e al passo con i tempi, con un elevato orienta-mento al cliente e massima efficienza.Questa è la cosa che mi entusiasma – un modo diverso e affascinante di viaggiare. La base è stata posta: l’orientamento strategico è stato integrato nella pianificazione a medio termine. I dati finanziari ne confermano la fattibilità. Per quanto ri-guarda il programma di rinnovo totale del parco veicoli, noi del settore controlling e dello sviluppo aziendale abbiamo eseguito un’analisi completa della redditività, rilevando che rispetto al prolungamento della durata d’uso di materiali rotabili di vecchia data l’acquisto di vetture nuove è la soluzione migliore anche sotto l’a-spetto finanziario.

Inoltre, anche nella cassa pensioni abbiamo creato una buona e solida situazione di partenza grazie alle misure adottate e all’approvazione di un pacchetto di comples-sivi CHF 30 milioni da parte del Consiglio di fondazione e del Consiglio di amministrazione della FR. Il finanzia-mento della Cassa pensioni si ripercuote anche sulla chiusura contabile 2012. Ciò nonostante e grazie a una pianificazione realistica, a un’oculata gestione delle spese nonché allo storno degli accantonamenti, per il 2012 presenteremo un risultato in pareggio. Questo è veramente un buon risultato. Congratulazioni!

Ci affacciamo quindi alla nuova strategia sotto auspici molto positivi. Sono lieto di poter continuare a collabo-rare con tutti voi e desidero ringraziarvi per l’impegno quotidiano profuso per la FR!

Cordiali salutiMartin Gredig

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Im Laufe des vergangenen Jahres erarbeitete die Ge-schäftsleitung der RhB die Strategie der «Bündner Güterbahn». Matthias Tscharner, Leiter Güterverkehr, erläutert der Redaktion InfoRetica in einem Kurzge-spräch einige Aspekte der Neuausrichtung.

Peider Härtli (PH): Direktor Hans Amacker erklärte an den Mitarbeiterinformationen eure Strategie mit «Güterverkehr nach Mass». Was meint er damit?Matthias Tscharner (MT): Güterverkehr nach Mass heisst, sich zukünftig im schnelllebigen Transportmarkt, in welchem der Güterverkehr tätig ist, unternehmerisch richtig zu bewegen. Wir sind dort tätig, wo es Sinn macht und fahren nur Transporte, die uns betriebs-wirtschaftlich weiterbringen.

PH: Was sind das für Faktoren, die den Güterverkehr beeinflussen? Sind es andere als im Reiseverkehr?MT: Faktoren, die unsere tägliche Arbeit beeinflussen, sind zu allererst unsere Kunden. Sie bestellen immer kurzfristiger. Weiter sind es natürlich unsere Mitbe-werber. Es sind sehr flexible LKW-Unternehmen. Im Gegensatz zum Reiseverkehr sind bei uns nicht alle

Preise fix. Im Gegenteil, alle Preise sind das Ergebnis von zum Teil zähen Verhandlungen zwischen unseren Kunden und uns. Auch hier ist der harte Wettbewerb spürbar.

PH: Ihr fahrt auf den gleichen Gleisen wie der Personenverkehr. Wie wirkt sich Retica 30 und die Beschaffung der neuen Triebzüge auf den Güter­verkehr aus?MT: Die Auswirkungen sind recht gross. Da der Perso-nenverkehr in der Schweiz per Gesetz eine sogenannte Trassenpriorität geniesst, wird die Möglichkeit, Güter-züge zu fahren, durch Retica 30 eingeschränkt. Zudem verunmöglichen die zu beschaffenden, automatisch gekuppelten Triebzüge das Mitführen von Güterwagen. Güterverkehr auf dem Netz der RhB zu betreiben wird dadurch sicher nicht einfacher!

PH: Das tönt wenig euphorisch!MT: Klar erschweren und verteuern diese Projekte den Güterverkehr. Klar ist aber auch, dass wir unsere Gü-terzugsfahrpläne der Zukunft bereits seit der ersten Planungsphase zu Retica 30 kennen und wir uns meh-

Matthias Tscharner, Leiter Güterverkehr.

Strategie Güterverkehr 2020Interview mit Matthias Tscharner, von Peider Härtli

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rere Jahre Schritt für Schritt auf diese neue Situation vorbereiten können. Ich bin überzeugt, dass wir es dank Kreativität verstehen werden, unsere Kunden auf leicht angepasste Rahmenbedingungen «umzupolen». So bietet die neue Situation auch betriebliche Vorteile.

PH: Also ist im Güterverkehr nicht Hopfen und Malz verloren?MT: Nein. Mich stimmen vor allem die Marktaussagen positiv. Dem Güterverkehr in der Schweiz werden gro-sse Wachstumsraten vorausgesagt; grössere gar als im Personenverkehr. Dieses Bild zeigt sich zum Teil auch in Graubünden. Wir sehen vor allem im Kombiverkehr starkes Wachstumspotenzial. Viele Schweizer Grossun-ternehmungen wollen «grüner» transportieren. Dies kommt uns in den nächsten Jahren zugute.

Unsere Umsätze werden nun aber erstmal sinken, denn die Zementlieferungen nach Sedrun Alp-Transit sind praktisch abgeschlossen. Wir verlieren unseren weitaus grössten Kunden. Es ist nun aber unser Ziel, diese Um-satzverluste durch neue Projekte bis 2018 zu kompen-sieren.

Strategie Güterverkehr 2020Interview mit Matthias Tscharner, von Peider Härtli

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PH: Was unternimmt der Güterverkehr Spezielles, um die wachsende Gütermenge im Kombiverkehr auf die Bahn zu bringen?MT: Wir richten unser Marketing ausschliesslich auf den Kombiverkehr aus. Wir werben aber nicht nur im Kan-ton Graubünden, sondern vor allem im Mittelland. Dies weil die Kunden mit dem grössten Wachstumspoten-zial alle im Mittelland beheimatet sind. Wir stehen immer wieder von morgens früh bis abends spät an Bündner Strassen und beobachten LKWs; Woher kom-men sie? Wohin fahren sie? Welche Grösse haben sie? Dies ist unsere Marktforschung! Wir wissen sehr genau, wen wir wo angehen müssen, um potenzielle Kunden zum Umstieg von der Strasse auf die Schiene zu bewe-gen. Zur Zeit bearbeiten wir ca. 60 Kundenprojekte al-leine im kombinierten Verkehr.

Matthias Tscharner, die Redaktion dankt ganz herzlich für das spannende Gespräch!

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Die RhB heute: Stundentakt ist StandardDie Taktdichte sowie die Fahrzeit sind zwei wichtige An-gebotsmerkmale des öffentlichen Verkehrs. Mit den Grossprojekten Bahn 2000 sowie der NEAT konnte die SBB wesentliche Verbesserungen erzielen und der Halbstundentakt ist heute beim Fern- und Regionalver-kehr vielfach die Regel. Bei der RhB wurde mit der Eröff-nung der Vereinalinie Ende 1999 letztmals eine grössere Angebotsverbesserung vorgenommen. Der Stundentakt ist auf dem Netz der RhB genauso wie auf der Linie Zü-rich – Chur seit langer Zeit Standard und stellt eine der wenigen Ausnahmen auf den Hauptachsen der Schweiz dar.

Sowohl für die Tourismusregion Graubünden als auch für die tourismusgeprägte RhB sind attraktive Bahnangebo-te wichtig. Der heutige Stundentakt ist ein Standort-nachteil und vermindert die Wettbewerbfähigkeit des Kantons und der RhB. Hinzu kommt, dass die Strassen im Kanton Graubünden gut ausgebaut und fahrzeitver-kürzende Umfahrungen (beispielsweise in Klosters, Saas und Küblis) realisiert wurden oder bald fertiggestellt werden. Die Bahn verliert damit weitere Marktanteile gegenüber dem motorisierten Individualverkehr.

Die Bedeutung und Notwendigkeit einer Angebotsver-besserung für den Kanton Graubünden wurden durch die beteiligten Instanzen erkannt. Im Strategischen Ent-wicklungsprogramm Bahninfrastruktur (STEP) sind so-wohl Ausbauten im Korridor Zürich – Chur als auch auf dem Netz der RhB vorgesehen. Die RhB hat mit dem Pro-jekt Retica 30 die Aktivitäten zur Weiterentwicklung des Fahrplanangebots gebündelt. Auf den Markt ausgerich-tet wurden mittel- bis langfristig (2025) folgende Schwerpunkte definiert:n Häufigere und schnelle Verbindungen nach Davosn Schnelle, attraktive und dichte Verbindungen ins

Oberengadin

Retica 30: Konkurrenzfähig dank HalbstundentaktVon Marco Lüthi

n Moderne, gut erschlossene S-Bahn in der Agglomera-tion Chur

n Erschliessung der Schwerpunkte St. Moritz, Davos, Thusis, Arosa, Ilanz und Klosters durch stündlich zwei Verbindungen

Eine Angebotsverdichtung ist nur mit zusätzlichem Per-sonal, mehr Rollmaterial und Ausbauten von Infrastruk-turanlagen realisierbar. Vor allem die notwendigen Inf-rastrukturausbauten auf dem mehrheitlich einspurigen Netz der RhB benötigen einen längeren Zeitraum, sind kostenintensiv und können nicht über ordentliche Mit-tel der Leistungsvereinbarung finanziert werden (daher STEP). Damit aber nicht bis 2025 auf eine weitere we-sentliche Verbesserung gewartet werden muss, wird der durch SBB und RhB aufeinander abgestimmte Halbstun-dentakt ab 2014 schrittweise eingeführt.

Die RhB 2014: Zweistündiger HalbstundentaktDie erste Etappe ab Sommer 2014 beinhaltet jede zwei-te Stunde einen zusätzlichen Intercity Zürich – Chur, auch zweistündiger Halbstundentakt genannt. Dieser wird durch die RhB mit einem Anschluss nach St. Moritz und Davos abgenommen. In dieser ersten Phase wird bei der RhB das neue Angebot mit bestehendem Rollm-aterial gefahren. Investitionen in neues Rollmaterial für die Angebotsverdichtung mussten auf Vorgabe der Be-steller auf Ende 2018 hinausgeschoben werden. Das bestehende Rollmaterial, allen voran die Stammnetz-pendelzüge aus den Jahren 1971/79, müssen daher einer Lebensdauer verlängernden Refit-Aktion unter-zogen werden. Als nicht vermeidbare Konsequenz müs-sen die Reisenden während dieser Einführungszeit von und nach Davos mit den zusätzlichen Zügen in Klosters umsteigen.

Ab Dezember 2014 wird das Angebot für Pendler zwi-schen Chur und Ilanz an den Wochentagen durch zu-

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Ausgangslage. Etappen 2014.

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sätzliche Züge zu den Hauptverkehrszeiten verbessert. Im Freizeitverkehr ist an Spitzentagen ein Anschluss nach Arosa auf den zusätzlichen Intercity gewährleistet. Mit dieser Angebotsverdichtung können neue Kunden angesprochen werden und zusätzlich lassen sich als po-sitiver Effekt die heutigen Kapazitätsengpässe an den Spitzentagen reduzieren.

Ab 2019 werden dann sukzessive die neuen, sogenann-ten Flügeltriebzüge eingesetzt. Diese verkehren im Abschnitt Landquart – Klosters kombiniert als gemein-samer Zug und werden in Klosters je nach Fahrtrichtung getrennt oder vereint und fahren so separat von/nach Davos und St. Moritz (via Vereina). Umsteigevorgänge in Klosters sind dann keine mehr notwendig. Die Flügel-triebzüge reduzieren die Anzahl benötigter Trassen im Prättigau. Dadurch lässt sich die Anzahl notwendiger Infrastrukturausbauten reduzieren und gleichzeitig kann gegenüber einem herkömmlichen Betrieb die Produkti-vität gesteigert werden.

Bis 2025: Durchgängiger HalbstundentaktAbgestimmt auf die Anschlüsse der SBB wird bis 2025 im Prättigau und nach Davos das Angebot zu einem Halbstundentakt verdichtet. Der genaue Einführungs-zeitpunkt ist noch offen und hängt wesentlich von der SBB (Infrastrukturausbau im Korridor Zürich – Chur) so-wie von den Bestellern Bund und Kanton ab. Auch St. Moritz wird dann stündlich zwei Verbindungen haben, je eine ab Chur via Albula und eine ab Landquart via Vereina.

Im Bereich der S-Bahn Chur ist ein Halbstundentakt ge-plant. Auch hier ist der Einführungszeitpunkt offen, eine deutlich frühere Umsetzung wird angestrebt. Eine Er-weiterung der S-Bahn mit stündlich zwei Verbindungen bis nach Thusis muss jedoch aufgrund der unverhältnis-mässig hohen Kosten bei den dafür benötigten Infra-

strukturausbauten zurückgestellt werden. Die zweite Verbindung wird daher wie heute in Kombination mit dem Bus ab Rhäzüns erfolgen. Auch die Projekte zur Fahrzeitverkürzung im Prättigau sowie der Wolfgang-tunnel zwischen Klosters und Davos sind tiefer priori-siert und beim Bund im Programm STEP als zweite Dringlichkeitsstufe definiert oder hängen von Ausbau-projekten der Strasse ab (Fideris – Küblis).

Fazit: Chancen und Weiterentwicklung dank Retica 30 Die schrittweise Einführung des Halbstundentakts sowie die getroffenen Massnahmen bieten die Möglichkeit, das neue Angebot ab 2014 kostengünstig einzuführen. Dank diesen Anpassungen konnten die finanziellen Hindernisse überwunden werden. In der gesamten Ent-wicklung gilt es zu berücksichtigen, dass der Fahrplan zwischen sämtlichen Partnern des öffentlichen Verkehrs in Graubünden (SBB, RhB, Postauto und weitere Busun-ternehmungen) abgestimmt wird. Damit soll auch das Busangebot punktuell ausgebaut werden.

Der Halbstundentakt mit Retica 30 auf den nachfragein-tensiven Linien erhöht die Konkurrenzfähigkeit der RhB und ermöglicht ein weiteres Wachstum. Die Wettbe-werbsfähigkeit des Kantons Graubünden als Arbeits- und Tourismusstandort wird damit gesteigert und die RhB leistet dazu einen wesentlichen Beitrag. Die Strate-gie 2020 der RhB baut wesentlich auf den Fahrplanaus-bau Retica 30 auf und ist eng mit der Flottenentwick-lung verknüpft. Neben der Effizienzsteigerung wird mit neuen Fahrzeugen – ganz im Sinne unserer Kundinnen und Kunden – auch bezüglich Komfort ein Quanten-sprung erreicht.

Freuen wir uns auf die Chance, die visionäre Angebots-entwicklung Retica 30 gemeinsam für die RhB zu reali-sieren.

Etappen 2019. Etappen 2030.

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Am Dienstag, 8. Januar 2013, nahm der erste der fünf neuen ALLEGRA-Stammnetztriebzüge den fahrplanmä-ssigen Einsatz im Rahmen eines Ertüchtigungsbetriebs auf. Die von Stadler Rail für die Rhätische Bahn ge-bauten Niederflur-Triebzüge werden im Grossraum Chur eingesetzt. Damit kom men die Fahrgäste auf der Strecke Thusis – Chur – Landquart – Schiers in den Genuss von modernen komfortablen und leistungsstarken Fahrzeu-gen. Die AL LEGRA-Stammnetztriebzüge ersetzen die über 40 Jahre alten Triebzüge und wer den – zusammen mit den 15 bereits erfolgreich eingesetzten sogenannten Zwei spannungstriebzügen – das Bild der RhB-Züge auf dem bündnerischen Schienen netz prägen.

Am 7. Januar 2013 fand – quasi als Generalprobe zum fahrplanmäs sigen Einsatz am Folgetag – eine Medien-Premierenfahrt von Chur nach Reiche nau-Tamins statt. Mit an Bord des ALLEGRA-Stammnetztriebzuges 3103 waren Vertreter der Stadler Rail, Gemeindevertreter aus dem Einsatzgebiet sowie Vertreter des Amts für Energie und Verkehr (AEV) und der RhB. Bei dieser Gelegenheit fand auch die Taufe des neuen Triebzuges auf den Na-men Hortensia von Gugelberg statt.

Ein Bekenntnis für den AgglomerationsverkehrNach der erfolgreichen Inbetriebnahme der 15 Zwei-spannungstriebzüge des Typs AL LEGRA auf den Strecken Chur – Arosa, Landquart – Davos Platz sowie auf der Bernina linie verkehrt seit Dienstag, 8. Januar 2013, der erste der fünf ALLEGRA-Stammnetztriebzüge zwischen Thusis – Chur – Landquart – Schiers. Damit stehen den Kundin nen und Kunden im Grossraum Chur zeitgemässe Fahrzeuge für die Fahrt zur Arbeit, zur Schule, zu Besu-chen oder auch zum Einkauf zur Verfügung. RhB-Direk-tor Hans Amacker unterstrich die grosse Bedeutung die-ser Kunden für die Bündner Bahn: «Mit einem guten Fahrplan- und Preisangebot und neu auch mit den mo-dernen, komfortablen ALLEGRA-Triebzügen wollen wir

Meilenstein für den AgglomerationsverkehrVon Peider Härtli

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allen Fahrgästen ein attraktives Gesamtpaket anbieten und zudem neue Kundinnen und Kunden von den Vor-teilen des öffentlichen Verkehrs auch in der Agglomera-tion überzeugen». Dabei betonte er stolz die Vorzüge der Niederflurwagen, welche sich besonders für den be-quemen Ein- und Ausstieg von gehbehinderten Men-schen in Rollstühlen oder für den Transport von Kin-derwagen und Velos eignen. Für Amacker ist die Inbetriebnahme dieser neuen Züge ein «Meilen stein für den Agglomerationsverkehr in Graubünden».

Mit ALLEGRA­Stammnetztriebzügen in eine neue ÄraIn der Tat: Die fünf neuen ALLEGRA-Stammnetztriebzüge werden – zusammen mit den bereits im Einsatz stehen-den 15 ALLEGRA-Zweispannungstriebzügen – das Bild auf dem bündnerischen Schienennetz markant prägen. Optisch sind sie kaum voneinander zu unterscheiden. Aufgrund ihres klassischen Einsatzgebiets in der Agglo-meration Chur sind sie jedoch mit entscheidenden tech-nischen Unterschieden versehen. Im Gegensatz zu den bisher ausgelieferten dreiteiligen sogenannten ALLEGRA-Zweispannungstrieb zügen bestehen die neuen Kompo-sitionen aus vier Einheiten – aus je einem Trieb- und Steuerwagen sowie aus zwei kurz gekuppelten Nieder-flur-Zwischenwagen. Diese sind mit Rollstuhlbereich, einem behindertengerechten WC sowie einem Multi-funktionsraum ausgestattet. Den Reisenden stehen ins-gesamt 180 Sitzplätze, davon 24 in der ersten Klasse, sowie zusätzliche 22 Klappsitze zur Verfügung. Mit kli-matisierten Fahrgasträu men und modernen Fahrgastin-formationssystemen mit Flachbildschirmen erfüllen die ALLEGRA-Stammnetztriebzüge die Erwartungen der heutigen, modernen Kundinnen und Kunden. Erstmals werden bei der RhB Videoüberwachungsanlagen in Fahrzeugen installiert. Dies entspricht dem internatio-nalen Standard und dient der Sicherheit der Fahrgäste und des Personals und soll nicht zuletzt die Fahrzeuge gegen Vandalismus schützen.

Hans Amacker und Werner Glinkin (AEV) bei der Taufe.

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Meilenstein für den AgglomerationsverkehrVon Peider Härtli

Projekt Albulatunnel II unterwegs nach BernVon Peider Härtli

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Das Projekt für den Neubau des Albulatunnels II der RhB tritt in die entscheidende Phase: Nachdem der Verwal-tungsrat der RhB Ende November 2012 grünes Licht gegeben hatte, wurde drei Tag vor Weihnachten das ins-gesamt vier Tonnen schwere Dossier des Plangenehmi-gungsprojektes auf seine Reise nach Bern, zum Bundes-amt für Verkehr (BAV) geschickt. Läuft alles nach Plan, rechnet die RhB mit dem Baubeginn im ersten Halbjahr 2014 und der Eröffnung 2020. Die Gesamtkosten des neuen Tunnels belaufen sich auf rund 345 Millionen Franken, inklusive der Erneuerung der Stationen Preda und Spinas und der Erschliessungen.

Dringender ErneuerungsbedarfEine Zustandserfassung des mittlerweile 109-jährigen Albulatunnels im Jahr 2006 brachte einen gravierenden Erneuerungsbedarf und Sicherheitsrisiken zu Tage: Mehr als die Hälfte der 5’865 m langen Tunnelröhre befindet sich in schlechtem Zustand und muss erneuert werden. Nach eingehender Prüfung der Variante «Instandset-zung» einerseits und «Neubau» andererseits, entschied sich die RhB vor zwei Jahren für einen Neubau. Aus-schlaggebende Argumente dafür waren der relativ ge-ringe Kostenunterschied sowie kaum fahrplanrelevante Einschränkungen während der Bauphase und das we-sentlich höhere Sicherheitsniveau einer Neuanlage.

Jahrhundert­Bauwerk ersetzt Jahrhundert­BauwerkDer historische Albulatunnel besticht durch eindrückli-che Zahlen: In nur 5 Jahren Bauzeit wurde 1898 bis 1903 die 5’865 m lange Röhre durch den Berg getrieben. 1’316 Mann arbeiteten am und im Tunnel, unzählige er-litten dabei Verletzungen, 21 verloren gar ihr Leben. Der Albulatunnel ist der höchste Alpendurchstich einer Voll-

bahn (durchschnittlich 1’800 m ü. M.) und wurde am 1. Juli 1903 eröffnet.

Der neue Albulatunnel II soll nördlich des bestehenden Tunnels im Abstand von 30 Metern gebaut werden. Für die Sicherheit sorgen zwölf Querverbindungen zwischen den beiden Röhren, und nach Abschluss des Neubaus soll der jetzige Tunnel zum Sicherheitstunnel umgebaut werden. Die Verantwortlichen der Rhätischen Bahn rechnen mit Gesamtkosten (Tunnel sowie Stationsanla-gen Preda und Spinas) von ca. 345 Mio. Franken und der Inbetriebnahme des neuen Albulatunnels im Jahr 2020.

Dem Welterbestatus Rechnung tragenDer Albulatunnel liegt auf der Strecke Chur – Thusis – St. Moritz bzw. Chur – Thusis – Pontresina – Tirano und ist seit 2008 Teil des UNESCO Welterbes «Rhätische Bahn in der Landschaft Albula/Bernina». Bei der Planung des neuen Tunnels arbeitete die RhB eng mit den Verant-wortlichen der Denkmalpflege des Kantons und des Bundes zusammen. Sämtliche Änderungen des Erschei-nungsbildes sowohl der Geländegestaltung als auch der Anlagen wurden berücksichtigt. Die Ergebnisse wur-den in einem «Masterplan» festgehalten und gelten als Richtschnur für den Umgang mit der historischen Bau-substanz und den neu dazukommenden Bauten.

Christian Florin, Leiter Infrastruktur. Erich Büsser, Leiter Amt für Energie und Verkehr.

Hans Amacker, Direktor und Christian Florin, Leiter Infrastruktur.

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Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 1 / 2013

Diesellok Gmf 4/4 28701 – 28704Von Werner Camenisch

Im 2013 werden zwei der vier bestellten dieselelektri-schen Lokomotiven, mit einer Leistung von 1800kW, von der Schalker Eisenhütte ausgeliefert. Diese wer-den nach der Inbetriebsetzung der Infrastruktur über-geben. Somit wird die Sicherheit auf den Baustellen mit Bauzügen erhöht. Die Loks werden auf dem ge-samten Netz der RhB eingesetzt. Im Winter werden sie für die Schneeräumung mit den neuen Schneefräsen der Firma Zaugg eingesetzt.

Für die Schalker Eisenhütte war und ist es eine grosse Herausforderung, das anspruchsvolle Pflichtenheft in

Längsschnitt durch die Lokomotive. Der Lokkasten bei der Werkabnahme in Dessau. Das Drehgestell in der Montagehalle bei der Schalker Eisenhütte.

die Realität umzusetzen. Noch nie wurde dort eine so komplexe Lokomotive gebaut. Zum guten Gelingen des Projekts trug insbesondere die beiderseitige enge und intensive Zusammenarbeit bei. Trotzdem wurde allen schnell klar, dass unter den gleichen deutschen Begrif-fen, Deutsche und Schweizer nicht immer dasselbe ver-stehen. Schalke musste sich mit den Gegebenheiten einer Schmalspurbahn sowie mit den besonderen Be-dingungen bezüglich der Streckenverhältnisse und den Klimabedingungen bei der RhB vertraut machen. Das Design der Lok wurde bereits vor der Ausschreibung durch die Firma Nose erarbeitet und war entsprechend umzusetzen.

Aus diesen Gründen sind die Leistungsanforderungen des Pflichtenheftes an die Lokomotiven sehr hoch. Um diese Anforderungen zu erfüllen wurde von MTU ein 12 Zylinder Dieselmotor mit einer Leistung von 1800 kW verbaut. Konkret fordert das Pflichtenheft auf der Berni-nalinie bei 70 ‰ mit 140 t Anhängelast in Doppeltrakti-on eine Geschwindigkeit von mindestens 25 km/h. Eine weitere wichtige Vorgabe war es bei Doppeltraktion eine Anhängelast von 420 t mit einer minimalen Geschwin-digkeit von 35 km/h bewegen zu können.Zur Erreichung der Projektziele wurden von Schalke star-ke Partner benötigt. Die Drehgestelle z. B. wurden von der Firma Prose im Auftrag von Schalke konstruiert. Sie-

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Technische Informationen zu den Lokomotiven:

Dienstgewicht 64 tLänge über Puffer 16690 mmHöhe 3700 mmBreite 2650 mmDrehzapfenabstand 9800 mmAchsabstand im Drehgestell 2300 mmMaximalgeschwindigkeit 100 km/hLeistung Dieselmotor 1800 kWMotortyp MTU 12V 4000 R43LTankinhalt 2500 lAnfahrzugkraft 230 kNDauerzugkraft 160 kNAntrieb Tatzlager/HohlwelleLokbremse Flüssigkeitsgekühlte E-Bremse DruckluftbremseZugsicherung ZSI 127

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Stand der Lok bei der statischen IBS. Die Seitenwände werden erst nach Abschluss der Arbeiten geklebt.

Blick auf die Lokomotive aus der Vogelperspektive (ohne Dach).

Die Lokomotiven 1 und 2 in der Montagehalle bei Schalke.

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mens lieferte den Stromrichter und die Fahrmotoren. Identische Fahrmotoren sind bereits beim Asia-Runner im Einsatz. Für die Loksteuerung wurden die Produkte von Selectron gewählt.

Eine ganz besondere Herausforderung war die Konst-ruktion der Drehgestelle. Da die neuen Dieselloks mit 64t noch ein wenig schwerer sind als unsere Ge 4/4 III war es konstruktiv höchst anspruchsvoll die Lauffähig-keit im 45 m-Bogen zu gewährleisten.

Für Schalke war die Konstruktion des Wagenkastens ein weiterer grosser Meilenstein auf dem Weg zum Ziel. Besonders die Einhaltung der heutigen Festigkeitsan-forderung unter Berücksichtigung der maximal zuläs-sigen Achslasten sowie das ganze Energieversorgungs-paket im Maschinenraum unterzubringen erforderte viel Geschick und Können der Projektbeteiligten.

Ein weiteres Novum ist der neu konzipierte Führerraum. Dieser ist sehr grosszügig ausgelegt und ermöglicht ein angenehmes Arbeitsklima für das Lok- und Bauperso-nal. Der Führerraum ist ebenfalls das Ergebnis einer intensiven Zusammenarbeit zwischen den beiden Projektteams und den Lokführern. An der erstellten Maquette wurden wichtige Details vor der Umsetzung geklärt.

Weitere intensiv bearbeitete Punkte waren das Bedien- und Softwarekonzept. Dazu benötigte es einige Um-läufe zwischen Schalke und der RhB. Hier traten be-sonders die grossen Unterschiede zwischen den bei Schalke bekannten Vorgaben einer Normalspurlok und den Anforderungen der RhB zu Tage. Durch die gute Zusammenarbeit konnten die Diskrepanzen jedoch bereinigt werden. Dies wird sich mit dem Ergebnis des Endproduktes auszahlen.

Ich freue mich diese Lokomotive in wenigen Wochen auf dem Streckenetz der RhB anzutreffen. Der Inbe-triebsetzung und den Optimierungsarbeiten sowie den ersten Einsätzen im Baudienst und im nächsten Winter bei der Schneeräumung sehe ich mit Spannung entge-gen.

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Lok 108 schon bald wieder «unter Dampf»Von Walter Frech

Stolze 57 Dampflokomotiven und vier Dampfschnee-schleudern zischten und fauchten vor 100 Jahren auf dem Bündner Schienennetz. Nach der Elektrifizierung des gesamten RhB-Netzes in den 1920er-Jahren wur-den fast alle Lokomotiven in alle Welt verkauft. Inzwi-schen sind diese Lokomotiven alle ausrangiert und zum grössten Teil verschrottet. Einzig in Thailand können noch die Lok 118 (in Chieng Mai) und die Lok 123 (in Bangkok) als Denkmal-, resp. Museums-Lokomotive, im typischen «indonesischen Look» bestaunt werden.

Immerhin fünf «Dampfrösser» und drei Schnee-schleudern haben überlebt. Davon sind vier bei der RhB bis heute betriebstüchtig erhalten geblieben und lassen auf den leider wenigen Fahrten die Dampfro-mantik aufleben und die Kinderherzen höher schlagen. Es sind dies: Die G 3/4 Nr. 1 «Rhätia» (Baujahr 1889), die beiden G 4/5 107/108 (Baujahr 1906) und die selbstfahrende Bernina-Dampfschneeschleuder Xrotd 9213 (Baujahr 1910).

Die Lok G 3/4 Nr. 11 «Heidi» (Baujahr 1902), wurde 1977 an die Modellbaufreunde Eiger verkauft. Diese Lok ist im Jahre 2000 durch den Club 1889 zurückge-holt worden. Zurzeit wird die «Heidi» wieder betriebs-fähig gemacht. Mit einem neuen Kessel und Ölfeue-rung soll auch diese Lok wieder auf unserem Netz dampfen.

Die Lok G 3/4 Nr. 14 (Baujahr 1902), die 1972 an die Appenzellerbahnen verkauft worden ist, wird nach längerer Standzeit ebenfalls wieder betriebsfähig her-gerichtet.

Von den übrigen zwei Dampfschneeschleudern wartet die eine, die Xrotd 9214 (Baujahr 1912, selbstfahrend, nicht betriebsfähig) bei der Museumsbahn Blonay-Chamby auf ihre Aufarbeitung. Die zweite, die Xrotd 9212 (Baujahr 1913, nicht selbstfahrend) wird zurzeit in Goldau komplett aufgearbeitet und bald auf der Dampf-bahn Furka Bergstrecke (DFB) zum Einsatz kommen.

Die Dampflok 108Wie alle Dampflokomotiven – und Druckbehälter ganz allgemein – werden auch die Kessel unserer Lok durch den SVTI (Schweizerischer Verein für Technische Inspek-tionen/Kesselinspektorat) jährlich einer sogenannten «äusseren» und 2-jährlich einer «inneren» Inspektion unterzogen.

Bei der letzten «Inneren» der Lok 108 haben wir vom SVTI die Auflage erhalten, die abgezehrten aber noch dichten Bodenring-Nieten in der Feuerbüchse inner-halb eines Jahres zu ersetzen.

Zudem hatten sowohl die Rauch- und Siederohre im Kessel, als auch der Überhitzer-Rohrsatz das Ende ihrer Lebensdauer erreicht. Weiter war auch die planmässige Revision des mechanischen Teiles (Laufwerk/Bremsen) fällig. Nach einigen Abklärungen war man sich einig, dass die Lok 108 nicht ausrangiert, sondern wieder einsatzbereit gemacht werden soll. Für die Dampfein-sätze bei der RhB hätte wohl eine Lokomotive genügt. Mit zwei Loks entfallen die aufwendigen Überfuhren bei Dampffahrten auf der Südseite, das Engadin hat ihre «Engiadina» wieder und die attraktiven Doppel-traktionen können weiterhin angeboten werden.

Abheben des Kessels in der ALLEGRA-Halle BW Landquart.

Feuerbüchs-Rohrwand nach dem Ausrohren zur Kontrolle auf Steg-Risse.

Fertige Feuerbüchse, alle Siede- und Rauchrohre sind eingewalzt und gebördelt.

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Fertige Rauchkammer, alle Siede- und Rauchrohre sind eingewalzt mit Über hitzerkopf.

Kessel, noch ohne Isolation, Ansicht von hinten (Stehkessel).

Isolierter und teilweise eingeblechter Kessel.

RevisionsarbeitenNach den Vorbereitungsarbeiten Ende 2011 wurde der Kessel im Januar 2012 abgehoben und inklusive Ver-schalung nach Stein-Säckingen transportiert, wo durch eine Spezialfirma die Sanierung des mit Asbestkissen isolierten Kessels erfolgte. Im Februar reiste der Kessel nach Dintikon (Nähe Lenzburg) in die Werkstätte von Demian Soder. Die recht aufwendigen Revisionsarbei-ten konnten im Mai begonnen werden und dauerten bis Weihnachten 2012.

Nach dem «Ausrohren», dass heisst dem Entfernen der 112 Siede- und 18 Rauchrohre im Kessel, musste die Feuerbüchsrohrwand relativ aufwendig aufgearbeitet werden. Durch das frühere Nachwalzen undichter Roh-re waren die Bohrungen stark aufgeweitet und dadurch die Stege zwischen den Rohren recht dünn geworden. So mussten die Bohrungen zuerst mit eingeschraubten Kupferbüchsen wieder auf den Nenndurchmesser ge-bracht werden, bevor die neuen Siederohre und die Rauchrohre eingewalzt wurden. Weiter wurden knapp 90 abgezehrte Bodenringnieten und Nietkopfschrau-ben in der Feuerbüchse und in der Rauchkammer er-setzt. Auch 17 Stehbolzen mussten ersetzt werden. Zusätzlich galt es, diverse kleinere notwendige Revisi-onsarbeiten am Kessel auszuführen.Am 28. Dezember 2012 hat der Kessel die Druckprobe und die Schlussprüfung mit Bravour bestanden. Nach der Reinigung und dem Neuanstrich ist der revidierte Kessel am 22. Januar 2013 in Landquart eingetroffen. Ende Januar war der Kessel schon fertig mit Steinwoll-matten (Flumroc) isoliert und mit den neu gestriche-nen Verschalungsblechen «eingekleidet».

Der Überhitzer-Rohrsatz ist zurzeit bei Demian Soder in Fabrikation und wird bei aufgesetztem Kessel voraus-sichtlich im März in Landquart eingebaut.

Die planmässigen Revisionsarbeiten am mechanischen Teil (Rahmen, Laufwerk, Bremsen) konnten aus Kapa-zitätsgründen erst Anfang Januar 2013 richtig ange-gangen werden. Nach der Reinigung des Untergestelles und der Radsätze wurden diese auf Risse geprüft, alle Achslager, Blattfedern, sowie das Bremsgestänge kont-rolliert und geschmiert, sowie die revidierten Bremszy-linder, mit neuen Bremswellenlagern, wieder montiert. Die Trieb- und Kuppelstangenlager wurden kontrolliert und wo nötig aufgearbeitet. Auch alle Armaturen wol-len gereinigt und kontrolliert und eine Menge weiterer kleinerer Revisionsarbeiten erledigt sein. Weiter hat die Lok auch einen neuen Führerstands-(Holz-)Boden erhalten.

Nach dem Aufsetzen des Kessels, geht es darum, sämt-liche Armaturen, Schmierleitungen, Rohre, Geländer und übrige Verschalungen wieder zu montieren, den Überhitzer-Rohrsatz einzubauen und die Lok fertig zu stellen.

Wenn alles «rund läuft» hoffen wir, die Lok im Früh-ling wieder in Betrieb nehmen zu können. Nach er-folgreicher Probefahrt und Erledigung allfälliger Nach-arbeiten, wäre es unser Ziel, die Lok 108 am 20. und 21. April 2013 «im frischen Glanze» vor die «Clà Ferro-via-Züge» einspannen zu können.

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Vier neue SchneefräsenVon Daniel Frei

Im August 2012 wurde die letzte neue Schneefräse in Landquart auf die Schienen der Rhätischen Bahn ge-stellt. Mit der Ablieferung verfügt der Geschäftsbereich Infrastruktur nun über vier, mit modernster Technik ausgerüstete Schneefräsen.

Von der Vertragsunterzeichnung im Dezember 2009 dauerte es rund 16 Monate bis zur Auslieferung der ersten Maschine. Bis August 2012 verbauten rund 100 Mitarbeiter der Firma Zaugg AG in Eggiwil unzählige Blechteile, Motoren, Zylinder, Hydraulik- und Pneuma-tikleitungen sowie Kupferkabel und elektrische Bautei-le zu vier Schneefräsen.

Die Schneefräsen verfügen über keinen eigenen Fahr-antrieb, sie werden im Einsatz von speziell ausgerüste-ten Triebfahrzeugen geschoben. Diese werden von den Führerständen der Fräsen über Kabelverbindungen oder Funk ferngesteuert. Die Besatzungen bestehen aus mindestens einem Triebfahrzeugführer und einem Maschinisten, welcher die Fräsaggregate bedient.

Die beiden Bernina-Fräsen erreichen als Maximalwerte eine Räumbreite von 6 Metern (in 2 Durchgängen) und eine Räumhöhe von 4.6 Metern ab Schienenoberkante. Die Räumleistung der 30 Tonnen schweren Fahrzeuge beträgt 8’500 Tonnen pro Stunde.

Die beiden für das Stammnetz vorgesehenen Schnee-räumfahrzeuge sind je 26 Tonnen schwer und errei-chen eine Räumleistung von je 3’500 Tonnen pro Stun-de. Die maximale Räumbreite liegt bei 5.8 Metern (in 2 Durchgängen) die maximale Räumhöhe bei 3.2 Me-tern ab Schienenoberkante.

Als Besonderheit ist bei allen Maschinen eine hydrau-lische Hub- und Wendevorrichtung eingebaut (die Fahrzeuge besitzen nur eine Zug- und Stossvorrichtung am Heck). So können sie ohne grossen Aufwand in die entsprechende Räumrichtung gebracht werden.

Einsatz einer neuen Schnee-fräse.

Ansicht des Führerstands. Wendevorgang. Parade der vier neuen Schneefräsen.

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95401 95402 95403 95404Achsen 2 2 2 2Dienstgewicht 24 t 24 t 30 t 30 tGrösste Räumbreite im 1. Durchgang 3’400 mm 3’400 mm 3’600 mm 3’600 mmGrösste Räumbreite in 2 Durchgängen 5’800 mm 5’800 mm 6’000 mm 6’000 mmGrösste Räumhöhe 3’170 mm SOK 3’170 mm SOK 4’630 mm SOK 4’630 mm SOKHauptdieselmotor 1 16 Liter 8 Zylinder 440 kW 16 Liter 8 Zylinder 440 kW 16 Liter 8 Zylinder 440 kW 16 Liter 8 Zylinder 440 kWHauptdieselmotor 2 - - 16 Liter 8 Zylinder 440 kW 16 Liter 8 Zylinder 440 kWHilfsdieselmotor Hatz 1D81C 10kVA Hatz 1D81C 10kVA Hatz 1D81C 10kVA Hatz 1D81C 10kVAInhalt Dieseltank 2’600 Liter 2’600 Liter 2’600 Liter 2’600 LiterLauffähigkeit StN, ChA, BB StN, ChA, BB StN, ChA, BB StN, ChA, BBmaximale Räumleistung 3’500 t/h 3’500 t/h 8’500 t/h 8’500 t/hVmax 60 km/h 60 km/h 60 km/h 60 km/hWurfweite 18 … 40 m 18 … 40 m 18 … 40 m 18 … 40 m

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Jubiläumswochenende vom 29./30. Juni 2013Von Eugen Rohner

Das hat es in der Geschichte der Rhätischen Bahn noch nie gegeben: 2013 feiert die RhB gleich drei Jubiläen! Gefeiert wird das 100-jährige Bestehen der Linie Bever – Scuol-Tarasp. Gleichzeitig mit der Betriebsaufnahme dieser Strecke erfolgte ein Versuchsbetrieb mit elektri-schen Zügen – seit dem 1. Juli 1913 steht die Jubilä-umslinie 100 Jahre unter Strom. Und last but not least, können wir die älteste elektrische, noch betriebsfähige RhB-Lok dem Publikum präsentieren. Trotz ihres Alters dürfte die alte Dame, die Ge 2/4 Nr. 222 aus dem Jah-re 1913, am Wochenende für einmal im Rampenlicht stehen und bei klein und gross für entsprechendes Aufsehen sorgen.

Das Festprogramm steht! Eine faszinierende Symbiose aus Natur, Kultur, Sprache und Technik erwartet die Be-sucher.

Zahlreiche Attraktionen n Grosse Lok- und Zugparade mit elektrischen Lokomo-

tiven aus allen Zeitepochen (Bever)n Rollende RhB-Konzertbühne durch das Engadin; am

Samstag mit «The Vintage Big Band» und am Sonntag mit den «Fränzlis da Tschlin»

n Camera obscura - wie anno dazumal n Bever, Zuoz, Lavin und Scuol-Tarasp - vier Festplätze

mit zahlreichen Attraktionen für gross und kleinn Historische Züge zwischen Bever – Scuol-Tarasp

ExtrazügeZwei Erlebniszüge sorgen für eine attraktive Verbin-dung vom einen Festplatz zum andern. Am Wochenen-de verkehren nebst den fahrplanmässigen Zügen fol-gende zusätzlichen Erlebniszüge:

n Alpine Classic Pullman Express, der mondäne und beliebte Luxuszug der 30er Jahre. Als besondere At-traktion führt dieser Zug den schönsten RhB-Gesell-

Ein historischer Zug mit der 100-jährigen Lok Ge 2/4 Nr. 222 (Foto Sandro Triacca).

Kurz nach der Betriebsaufnahme (Foto Renato Mengotti).

Bahnhof Scuol-Tarasp kurz nach der Betriebsaufnahme (Foto Archiv Renato Mengotti).

schaftswagen: die Piano Bar. An diesem Wochenende sind die Jubiläumsbillette 2. Klasse auch für diesen Erstklass-Zug gültig!

n Historischer Zug, wie anno dazumal im grünen Dritt-klasswagen und mit der beliebten «Oerlikoner-Lok» Ge 4/6 Nr. 353.

100 Jahre unter Strom ­ technische Pionierleistungen von 1913–2012Am Samstagabend präsentiert die RhB vor dem ehe-maligen Umformerwerk in Bever einen Rückblick über die gewaltige Entwicklung der Elektrotechnik (Zugför-derung). Lokomotiven aus allen Zeitepochen:n Ge 2/4 Nr. 222 (1913) «Schnupftrückli»n Ge 4/6 Nr. 353 (1914) «Oerlikoner»n Ge 6/6 I Nr. 414 (1929) «Krokodillok»n Ge 4/4 I (1947) «BoBo I»n Ge 6/6 (1958) «BoBoBo»n Ge 4/4 II (1973) «BoBo II»n Ge 4/4 III (1993) «BoBo III»n ABe 4/4 Nr. 501 (1939) «Fliegender Rätier»n ABe 4/16 Nr. 3104 (2012) «ALLEGRA-Stammnetzpen-

del»

Einfach für RetourAn den Festtagen gilt das Motto «Einfach für Retour» auf dem ganzen Netz der Rhätischen Bahn und von Postauto Graubünden.

Das JubiläumsbillettMit dem attraktiven Jubiläumsbillett (Tageskarte 2. Kl.) reist der Besucher an diesem Wochenende beliebig oft von Festplatz zu Festplatz. Jubiläumsbillette sind auf den Festplätzen entlang der Jubiläumsstrecke erhält-lich. Der Spezialpreis beträgt CHF 10.– für Kinder (6–16 Jahre) und Erwachsene mit ½ Abo; CHF 20.– für Er-wachsene.

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Lokpersonal papierlos unterwegsVon Florian Ambauen

Die Rhätische Bahn rüstet ihr Lokpersonal mit tragbaren Computern aus. Mit den neuen Arbeitsgeräten können künftig alle Vorschriften und Anweisungen elektronisch abgerufen werden. Das bis heute übliche Ausdrucken der aktuellen Informationen entfällt. Die Aktualisierung der Dokumente erfolgt durch eine tägliche Synchronisa-tion mit einer zentralen Datenplattform.

Am Montag, 4. März 2013, erhielten die ersten Lokführer der RhB einen Tablet-PC aus den Händen von Markus Barth, Leiter Produktion der RhB. Mit dem neuen Ar-beitsgerät entfällt für das Lokpersonal das Herumschlep-pen aller Vorschriften und Anweisungen in Form von Papier. Aktuelle Informationen werden in Zukunft täg-

lich von einer zentralen Datenplattform auf die tragba-ren Computer übermittelt. «Mit der Einführung der trag-baren Computer stellen wir sicher, dass dem Lokpersonal immer die aktuellsten Informationen zur Verfügung ste-hen», so Markus Barth. «Gleichzeitig können wir Ein-sparungen bei der Erstellung von Informationen erzie-len, da das regelmässige Ausdrucken von Vorschriften und Anweisungen sowie deren Verteilung wegfallen».

Die Einführung der tragbaren Computer für das Lokper-sonal wurde durch eine enge Zusammenarbeit der Bereiche Produktion und Informatik ermöglicht und ist ein weiterer Schritt zur Modernisierung und Produkti-vitätssteigerung bei der RhB.

Markus Barth bei der Übergabe der Tablets an die Lokführer.

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«Aktion Glückstag»Von Yvonne Dünser und Jasmin Epp

Die RhB, das Amt für Energie und Verkehr Graubünden (AEV) sowie die Stadtpolizei Chur lancierten am Montag, 11. März 2013, die «Aktion Glückstag». Automobilisten, die in der Stadt Chur während der Aktion eine Parkbusse erhalten, bekommen gleichzeitig einen ÖV-Gutschein über 40 Franken.

Ermunterung, öffentlichen Verkehr zu erprobenStau, Parkplatzsorgen oder gar eine Parkbusse: Wer mit dem Auto pendelt, kann davon ein Liedchen singen. Warum also nicht einmal dem öffentlichen Verkehr eine Chance geben? Dies die Idee der «Aktion Glückstag», welche das AEV, die RhB sowie die Stadtpolizei Chur vom 11. bis 31. März 2013 gemeinsam durchführen. Auto-mobilisten haben oft wenig Erfahrung im Umgang mit Bahn und Bus, die «Aktion Glückstag» soll dabei helfen, Hemmschwellen zu senken.

Parkbussenzettel mit GegenwertWährend der «Aktion Glückstag» heften die Polizistin-nen und Polizisten der Stadtpolizei Chur nicht nur den Bussenzettel an die Windschutzscheibe, sondern auch einen Gutschein über 40 Franken. Dieser kann bei der RhB, PostAuto, SBB und Stadtbus Chur beim Kauf eines Monats- oder Jahresabos (BÜGA, Streckenabo, Stadt-busabo) in Zahlung gegeben werden. Dadurch sollen Autofahrer animiert werden, auf öffentliche Verkehrs-mittel umzusteigen.

«Aktion Glückstag» für den öffentlichen Verkehr: Thierry Müller (AEV, links), Anton Rettich (Stadtpolizei Chur, Mitte), Agnes Grünenfelder (RhB, rechts )

Bündner Pilotaktion im Rahmen der kantonalen PendlerstrategieDer Kanton Graubünden setzt sich für einen attraktiven öffentlichen Verkehr ein und hat in den letzten Jahren gemeinsam mit den Transportunternehmen eine leis-tungsfähige Transportkette aufgebaut. Ziel der Pilotakti-on «Glückstag» ist es, den öffentlichen Verkehr weiter-hin zu stärken und das Verkehrsaufkommen breiter als bisher auf verschiedene Verkehrsmittel zu verteilen. So soll der Anteil Reisende, die den öffentlichen Verkehr nutzen, erhöht werden. Die Rhätische Bahn ihrerseits trägt mit ihrem modernen Rollmaterial und attraktiven Angeboten aktiv dazu bei.

«Pendla isch zwäg» – Aktionswoche im AprilNicht nur die «Aktion Glückstag» steht ganz im Zeichen des ÖV und der Pendler. Die RhB überrascht ihre Fahr-gäste auch in der ersten Aprilwoche im Grossraum Chur mit verschiedenen Aktionen. Am Freitag, 5. April 2013 steigt als Höhepunkt ein grosses Pendlerfest in Chur. Mit dieser Aktion will die RhB den treuen Kundinnen und Kunden für ihr Vertrauen danken und möglichst viele neue Fahrgäste von den Vorzügen des öffentlichen Ver-kehrs über zeugen. Dabei werden die neuen AL LEGRA-Stammnetztriebzüge, das gute Fahrplanangebot sowie das auf die Bedürfnisse abgestimmte Fahrausweis-An-gebot einem breiten Publikum näher gebracht.

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Weiterhin hohe ZufriedenheitVon Felix Ulber

Um die Qualität unserer Dienstleistungen zu messen, führte die RhB im letzten Sommer und Herbst mit Un-terstützung eines unabhängigen Marktforschungsinsti-tuts eine repräsentative Kundenbefragung durch. Das Ergebnis ist erfreulich, auch wenn in einigen Bereichen noch Verbesserungspotenzial vorhanden ist.

Untersucht wurden folgende Produkte: Bernina Ex-press, Bernina Express Bus, Freizeitverkehr, Pendler und Autoverlad Vereina. Wir erhielten insgesamt 2’736 Rückmeldungen. Herausragend sind die Bewertungen für den Bernina Express und den Bernina Express Bus, wozu vor allem die hohen Bewertungen für die Zugbe-gleiter und die Busfahrer beigetragen haben. Im Frei-zeitverkehr wurden die Kunden auch zu den neuen ALLEGRA-Triebzügen befragt. Während Reisekomfort, Innendesign und das Kundeninformationssystem in den ALLEGRA-Triebzügen sehr gut bewertet wurden, befindet sich die Laufruhe noch nicht auf dem er-wünschten Stand. Im Pendlerverkehr erhalten die in den letzten Jahren eingeführten Kundeninformations-systeme auf den Bahnhöfen positive Bewertungen. Kritischer betrachtet werden die für Pendler wichtigen Kriterien wie Preis-Leistungs-Verhältnis und Fahrplan-angebot. Der Glacier Express wurde in einer separaten Marktforschung zusammen mit der MGB erhoben. Die Kundenzufriedenheit kann auch im Glacier Express als hoch bezeichnet werden.

Bei der Frage nach dem Reisemotiv steht die Bahnfahrt durch eine spektakuläre Landschaft klar im Vorder-grund. Das UNESCO Welterbe ist bei vielen Kunden be-kannt. Der Pendler legt in erster Linie Wert auf die Umweltverträglichkeit. Zudem schätzt er, keine Park-platzsorgen zu haben und nicht im Stau steckenzublei-ben.

Interessante Erkenntnisse liefern auch die Fragen zum Reiseverhalten und zur Kommunikation. So fuhren zum Beispiel 80 % der befragten Gäste zum ersten Mal mit dem Bernina Express. Dazu beigetragen hat die ausser-ordentlich hohe Weiterempfehlungsrate von 9,3 auf der Zehnerskala. Dieser Wert kann so interpretiert wer-den, dass 93 % aller Reisenden den Bernina Express Freunden und Bekannten weiterempfehlen. Die Erkenntnisse der Kundenbefragung fliessen in die Geschäftsbereiche ein und dienen als Basis für eine kontinuierliche Verbesserung unserer Dienstleistungs-qualität. Gleichzeitig dürfen sich jedoch auch die Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter der Rhätischen Bahn über die Ergebnisse und die zahlreichen positiven Rückmeldungen der Kundenbefragung freuen.

Mittelwert über alle befragten Zielgruppen

Gesamtzufriedenheit

Weiterempfehlung

Der humoristische Teil der Kundenbefragung

Die Kunden hatten die Möglichkeit, im Fragebogen zusätzliche Informationen handschriftlich einzutragen. Davon wurde rege Gebrauch gemacht. Unter anderem war folgendes zu lesen:

n Compared to Spanish Railaway, this is paradise.

n Machen Sie doch tagsüber an kleinen Haltestellen «Halt auf Verlangen», z. B. Furna

n Mein Mann und ich verbringen unsere Ferien nur hier, weil ihre Bahn existiert!

n Im Bernina Express bitte die Höhe und die Aussentemperatur anzeigen.

n Perche non venite a fare Bernina Express anche in Italia? Sarebbe bellissimo.

1 2 3 4 5

4.2 (Vorjahr 4.2)

1 5 10

8.8 (Vorjahr 8.7)

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Gesucht: begeisterte RhB­BotschafterVon Roman Cathomas

Sie sind überall, sie informieren, berichten und erzäh-len. Sie sind mal da, mal dort, mal drinnen, mal drau-ssen.

Gemeint sind die RhB-Botschafter, welche «speziell» von unseren Gästen gebucht werden, um mehr zu er-fahren. Reiseleiter, UNESCO Guides, Schulreferenten und Bahnmuseum Albula Guides. Diese treten mit ihrer Begeisterung für unsere, sogar von der UNESCO als weltweit einzigartig anerkannte RhB, vor den Gästen auf. Sie ziehen die Zuhörer in ihren Bann, beantworten jede noch so spezielle Frage, und unterhalten mit blei-benden Auftritten. RhB-Guides sind ein wichtiger Teil des Produktes. Sie ermöglichen den interessierten Gäs-ten eine tiefere Auseinandersetzung mit den Beson-derheiten unserer einzigartigen Gebirgsbahn.Alle von uns haben wohl den Unterschied schon erlebt, ob man Schilder lesend durch ein Museum irrt, oder sich dem roten Faden des Guides folgend durch ein Museum bewegt. Viele sind wohl schon durch Städte geschlendert und haben die Geschichten hinter den Fassaden verpasst, die ein Stadtführer so bleibend er-zählen könnte. Dabei ist der Guide, wie es heutzutage heisst, in der Rolle des Entertainers. Ein Geschichten-erzähler, ja sogar fast ein wandelndes Lexikon. Die Gäste verdanken den Auftritt mit Aufmerksamkeit, In-teresse und Freude und werden flux ebenfalls zum Botschafter für die RhB, wenn sie Freunden und Be-kannten ihr RhB-Erlebnis berichten oder dieses online posten. So werden unsere Guides zu wertvollen «Wer-beträgern» der RhB.Dabei sind heute bei der Rhätischen Bahn und dem Bahnmuseum Albula verschiedene Botschafter unter-

wegs. So werden die Reiseleiter meist für Sonderfahr-ten eingesetzt, die UNESCO Guides waren bislang für die Schulangebote am Albula und Bernina im Einsatz und werden ab Sommer 2013 auch für das neue Ange-bot «RhB-Explorer» im Bahndorf Bergün-Filisur einge-setzt. Wie es der Name schon sagt, spezialisieren sich die Bahnmuseum Guides Albula auf das Museum in Bergün, wobei sie sich ergänzend auch als «Aussengui-de» des Museums für Führungen entlang des Bahner-lebniswegs von Preda bis zum Landwasserviadukt aus-bilden lassen können.

Die RhB und das Bahnmuseum Albula sind überzeugt, dass es noch viele «versteckte» Guide-Talente gibt, die Freude hätten, den Gästen ihre RhB vorzustellen. Ge-sucht werden Personen, die Interesse und Freude hät-ten, sich diesem Hobby als Guide in der Freizeit zu widmen. Obwohl die heutige Technik vieles ermöglicht, so kann kein Gerät die Persönlichkeit eines Menschen ersetzen. Selbstverständlich wird dafür gesorgt, dass jedes Talent noch die nötige Ausbildung erhält, um kompetent in die Rolle des Guides zu schlüpfen. Ge-führte Angebote sind gefragt, sollen eines der Unter-scheidungsmerkmale der RhB sein. Denn nirgendwo anders als bei der RhB kann Eisenbahn in all ihren Fa-cetten so einzigartig, authentisch und originell erlebt werden.

Interessierte für diesen Nebenjob als RhB Reiseleiter/in, UNESCO Guide, Schulreferent/in oder Bahnmuseum Al-bula Guide melden sich bitte beim Produktmanage-ment der RhB, Roman Cathomas, Telefon 081 288 63 90. Wir freuen uns!

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Rückblick auf die ErbenkampagneVon Eugen Rohner

Bekanntlich ist die RhB seit 2008 Teil des UNESCO Welt-erbes; konkret handelt es sich um die Strecke Thusis – St. Moritz – Bernina – Tirano. Mit diversen Massnah-men und Angeboten sowie Inszenierungen entlang der erwähnten Strecke möchte die RhB das UNESCO Welter-be einem breiten Publikum (inkl. einer neuen Zielgrup-pe) auf witzige Weise bekannt machen. Das UNESCO Welterbe der RhB sollte ein schweizweites Thema wer-den. Im Sommer 2011 erfolgte der Startschuss mit der Imagekampagne «Die ganze Schweiz kann erben».

Inzwischen ist bereits die dritte Welle angelaufen und aufgrund der gemachten Erfahrungen der Anfangspha-se konzentriert man sich nun auf die vielseitige Ange-botspalette entlang der ganzen UNESCO Welterbestre-cke. Die RhB positioniert sich verstärkt mit den touristischen Partnern in der spannenden Freizeitwelt des UNESCO Welterbes. 25 attraktive Angebote konnten auf der neu geschaffenen interaktiven Plattform ge-erbt bzw. gewonnen werden!Das Resultat darf sich sehen lassen: Knapp 7000 Inter-essenten hätten gerne etwas bei uns geerbt! Die gröss-te Nachfrage löste die Publireportage in der Coop-Zei-tung aus: 4500 Teilnehmer wären gerne mit dem Bernina Express auf die Reise durch die bunte Herbst-welt gekommen. Leider konnten nur 300 glückliche Gewinner daran teilnehmen. Ebenfalls auf sehr grosses

Interesse stiessen die «Führerstandsfahrten» (knapp 600 Personen). Ein Hit war auch die eigene Party im schönsten RhB-Wagen: ein Gewinner aus dem Wallis durfte seine Freunde zu einer Fahrt in der «Piano Bar» nach St. Moritz einladen. Aber auch ausgefallene Tou-ren in der Luft (Taxiflug mit Gleitschirm), durch den Eiskanal (Bobfahrt) oder durch tief verschneite Land-schaften (Schneeschuhtrekking) sorgten für entspre-chendes Interesse und Publicity.

Gleichzeitig mit der Lancierung der Angebote wurde auch der Aufbau der Facebook Community gefördert. Bekanntlich gibt es in der Schweiz bereits 3 Millionen Personen mit einem Facebook-Account. Die Kampagne hatte dazu beigetragen, die RhB-Facebook-Fan-Com-munity nachhaltig auszubauen. Der Kanal verfügt be-reits über 18 000 aktive Nutzer. Natürlich werden wir auch in Zukunft mit spannenden Inhalten, unglaubli-chen Geschichten und zahlreichen Filmen sowie Fotos auftreten und so die Bekanntheit der UNESCO Welter-bestrecke weiter festigen.

Aus diesen Gründen wird die Kampagne 2013 fortge-setzt. Im Januar hat die «Kick-off-Sitzung» stattgefun-den und alle dürfen sich wieder auf nicht alltägliche und attraktive Angebote aus dem UNESCO Welterbeland freuen.

Der Coop-Erbzug. Winter-Cabrio in Aktion. Schneeschuhsafari.

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Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 1/ 2013

Erste Abenteuer mit Clà FerroviaVon Werner Caluori

Mit der neu geschaffenen Figur Clà Ferrovia wird ein RhB-Erlebnis in längerfristiger Partnerschaft mit Linard Bardill für Kinder und deren Eltern geschaffen. Clà Fer-rovia ist ein Kondukteur, ein spezieller Piraten-Kon-dukteur. Er wohnt im Zug und hat seinen eigenen Wa-gen. Gerne lädt er Kinder auf seinen Erlebnisreisen zu sich ein. Denen erzählt er von seinem abenteuerlichen Leben. Denn Clà hat schon viel erlebt und ist schon weit herumgekommen. Er kennt die Geheimnisse der Schiene und der Tunnels, der Brücken und Kehren, der Schluchten, Berge und Wälder.

Nach dem Drehbuch von Linard BardillDie Rolle des ganz speziellen RhB-Kondukteurs wurde nach dem Drehbuch des Liedermachers und Geschich-tenerzählers Linard Bardill geschrieben. Die Idee, die RhB als «Raum» für die Abenteuer mit Kondukteur Clà zu wählen, lag Linard Bardill auf der Hand: «Im Nor-malfall wird ein Kind auf den Kindersitz geschnallt und durch die Landschaft gekarrt. Das Kind ist ein gefahre-nes. Im Zug hingegen hat das Kind Raum und dadurch wird es zum Reisenden». Bei den Erlebnisfahrten wird als wichtiger Bestandteil des Konzepts immer die Brü-cke zur RhB und zur Faszination «Bahn» geschlagen.

Erste erfolgreiche Erlebnisfahrten mit Clà FerroviaDie ersten drei Abenteuer mit Clà Ferrovia starteten im Dezember in Chur. Diese waren innerhalb weniger Tage bereits ausverkauft. Passend zur Weihnachtszeit war das Ziel das «Lichterland», wo es auf die Suche nach dem Adventslicht ging. Um 15 Uhr fuhr der Dampfzug in den Bahnhof Chur ein, während auf dem Gleis 11 schon gespannt viele Kinder und Eltern singend auf ihn warteten. Musikalisch begleitet wurde die Reise von Linard Bardill. Die Kinder wurden eingeladen, in den vorderen Waggon einzusteigen, während die Eltern in den hinteren Waggons Platz nehmen konnten. In Clà’s

Einfahrt des Dampfzuges mit Clà Ferrovia. Gespannt lauschen die Kinder den Klängen von Linard Bardill.

Der Höhepunkt der Fahrt – das Lichterland.

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Bahnwagen tauchten die Kinder in die Geschichten ein, die er mit seinem Helfer Luzi erlebt hatte. Er erzählte die Geschichte vom Geheimnis des «Lichterlands». Nach einer Weile gemeinsamen Singens und Spielens erklärte Clà den Kindern, dass der Weg ins Lichterland durch die Wüste führe. Deshalb müsse man kurz an-halten, um Wasser für die Lokomotive zu besorgen. So-mit hatte der Zug seinen ersten Stopp in Reichenau, um Wasser zu tanken.

Parallel zu den Geschehnissen im Kinderabteil übten die Eltern in den anderen Waggons die Lieder zusammen mit Linard Bardill. Alle bekamen einen kleinen, weissen Stern, den sie mit Schmirgelpapier weich polieren soll-ten, um ihn im Lichterland den Kindern um den Hals binden zu können, als kleines Geschenk zum Andenken.Nach der Weiterfahrt hiess es dann in Valendas: «Alle aussteigen!» Als alle draussen versammelt waren, wies Clà Ferrovia den Weg und alle machten sich singend auf ins Lichterland. Ein Stück über dem Bahnhofshäus-lein war ein Lichtbaum auf einem schneebedeckten Feld zu sehen. Ein Weg in Form einer Spirale führte zum Lichterbaum. Nun machten sich alle Kinder, ange-führt von Clà, auf den Weg dorthin. Jeder bekam eine Kerze, die er rund um den Weg platzieren konnte. Zum Abschluss kehrten alle zurück zum Gleis, wo alle mit Brot, Wienerli, Suppe, Musik und Orangenpunsch ver-wöhnt wurden, bis die Rückreise angetreten wurde und der Abend im Churer Bahnhof zu Ende ging.

Kondukteur Clà Ferrovia wird berühmtIn diesem Jahr sind Jahreszeitenfahrten am 20./21. April ins Blumenland und am 19./20. Oktober ins Far-benland geplant. Ein Rückblick zu den Dezember-Fahrten sowie aktuelle Informationen zu den Erlebnisfahrten mit Clà Ferrovia gibt’s unter www.cla-ferrovia.ch

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Einweihung der Verkaufsräume Davos PlatzVon Thomas Sonderegger

Die Verkaufsräume im neuen Bahnhof Davos Platz sind am 30. November 2012 nach einer 7-monatigen Bau-phase eröffnet worden. Eigentlich wäre ja richtig im neuen alten Bahnhof eröffnet worden. Das Gebäude stammt aus den 40er Jahren, erbaut vom berühmten Davoser Architekten Rudolf Gaberel.

Diese Tatsache hat die Bauplanung vor verschiedene Herausforderungen gestellt. Man konnte die Aussen-hülle des Bahnhofes nicht beliebig abändern und auch beim Innenausbau mussten verschiedene Vorgaben des Heimatschutzes eingehalten werden. Trotzdem war das erste Ziel dem Kunden und den Mitarbeitenden zeitgemässe, moderne Verkaufsanlagen zur Verfügung zu stellen.Dies ist mit dem jetzt abgeschlossenen Umbau sicher bestens gelungen. Die hellen Verkaufsräume mit den Holzelementen strahlen eine heimelige Wärme aus. Mit den offenen Verkaufsschaltern sind unsere Reisebera-ter näher beim Kunden, die Kommunikation und die Beratung wird dadurch persönlicher und einfacher. Die verschiedenen sehr positiven Reaktionen unserer Kun-den bestätigen immer wieder diesen Eindruck.

Auch der Warteraum konnte dank unserer Partner Des-tination Davos Klosters, dem Kirchner Museum und dem Bahnmuseum Albula aufgewertet werden. Der wartende Kunde hat neu die Möglichkeit sich über ver-schiedene Angebote zu informieren. Ausserdem ist am Bahnhof der erste Standort des neuen Infosystems der Destination. Aber auch das Kirchner Museum und das Bahnmuseum Albula werden mit ihren Auftritten am Bahnhof unsere Gäste begeistern.

Im Aussenbereich fällt natürlich sofort die neue gelbli-che Farbe auf. Diese entspricht in etwa dem ursprüng-lichen Originalanstrich der 30er-Jahre. Die helle Farbe wertet das ganze Gebäude positiv auf.

Auch im Untergeschoss wurden verschiedene Umbau-ten vorgenommen. So entstanden neue Garderoben-räume für die Betriebsangestellten, ein neuer Aufent-haltsraum und neue Einteilerräume für das Lok- und Zugpersonal.

Fortsetzung im FrühjahrWeitere dringend notwendige Arbeiten im Aussenbe-reich werden vor allem während einer 10-wöchigen Streckensperrung im Frühjahr 2013 vorangetrieben. Dann wird der stufenlose Zugang zu den Perronanlagen realisiert. Der Durchbruch der Unterführung Richtung Jakobshorn-Bahn, sowie die Erhöhung der Perronan-lagen fallen auch in diese Zeit.

Dank an alle BeteiligtenZum Abschluss möchte ich es nicht unterlassen den Be-teiligten am Umbau dieser Etappe meinen herzlichen Dank auszusprechen. Dies sind die Architektur- und die Bauleitung mit Norman Woorth von Maurus Frei und Partner und Renato Florineth, weiter allen betei-ligten Handwerkern, welche einen wirklichen Schluss-spurt hingelegt haben. Besten Dank auch dem Team der Immobilien mit Niculin Vital und Erwin Rageth. Zu guter Letzt ein herzliches Dankeschön dem Team von der Produktion unter der Leitung von Markus Meier und meinem Team mit Daniela Hidber für die fantastische Vorbereitung und der Mithilfe beim Umzug.

Markus Meier, Leiter Betrieb Davos Platz, Thomas Sonderegger, Leiter Verkauf Davos Platz, Viktor Zindel, Leiter Vertrieb Graubünden Nord und Christian Florin, Leiter Infrastruktur.

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InframationVon Reto Sidler

Die Sanierung der Bahnübergänge macht Fortschritte: Auf der übergangsreichen Berninalinie konnte im Feb-ruar die Schrankenanlage «Punt dals squilats» zwischen Celerina Staz und Punt Muragl Staz in Betrieb genommen werden. Im Oktober wurde ein Fussgängerübergang ob Surovas und einer ob Morteratsch aufgehoben.Im Bahnhof Trin wurde Ende November die Schranken-anlage in Betrieb genommen, die Fahrbahnplatten wurden aber wegen des Schnees erst nach einem Wär-meeinbruch im Januar eingebaut.

Fertigstellung Bahnübergang Trin. Dieser unübersichtliche Bahnübergang mit einem Wanderweg oberhalb von Morteratsch wurde aufge hoben. Neu führt ein attraktiver Wanderweg unter der Berninabachbrücke hindurch.

Die neuen Stammnetzpendelzüge erlauben wie die ALLEGRA-Triebzüge den ebenerdigen Einstieg in die Niederflurabteile an den Stationen mit Hochperrons. Noch hat leider der grösste Teil der RhB-Stationen kei-ne Hochperrons. Aber auch hier geht es vorwärts. Für den Ausbau der Perronanlagen in Malans und Bonaduz sind die Kredite genehmigt und die Plangenehmigungs-verfahren eingeleitet. Wenn die Plangenehmigungen rechtzeitig erteilt werden, beginnen die Bauarbeiten noch 2013.

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Datum: 25.09.2012

Der Bund3001 Bern031/ 385 11 11www.derbund.ch

Medienart: Print Themen-Nr.: 384.8Abo-Nr.: 1075179Medientyp: Tages- und Wochenpresse

Auflage: 50'231Erscheinungsweise: 6x wöchentlich

Seite: 1Fläche: 34'418 mm²

MedienbeobachtungMedienanalyseInformationsmanagementSprachdienstleistungen

ARGUS der Presse AGRüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 ZürichTel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01www.argus.ch

Argus Ref.: 47376521Ausschnitt Seite: 1/1

Medienbahn

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Damals, vor 30 Jahren

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Geplante Anschlüsse für Bever – Scuol bis 1919Von Gian Brüngger

Wir feiern dieses Jahr 100 Jahre Bever – Scuol. Als die-se Linie im Bau war, entstanden verschiedene Projekte für Anschlusslinien.

Die Vintschgaubahn (auch Reschenscheideckbahn genannt)Die Österreicher projektierten die Fortsetzung der nor-malspurigen Vintschgaubahn (Meran – Mals über den Reschenpass nach Landeck. Als sie von der projektier-ten Linie Bever – Scuol vernahmen, interessierten sie sich für einen Anschluss an diese Linie. Im Jahre 1906 fand dann in Nauders eine Konferenz mit Delegierten des Bundesrates und den Österreichern statt. Es kam aber zu keiner Einigung. Während die Österreicher ei-nen Anschluss der RhB an die geplante Vintschgaubahn im Dorf Nauders wünschten, gaben die Vertreter aus Bern zu Protokoll:«Die schweizerischen Interessen verlangen, dass in erster Linie die Verbindung der Rhätischen Bahn mit der Vintschgaubahn durch eine dem Inn folgende, schmalspurige Linie in der Richtung Pfunds hergestellt werde».Die Schweiz wollte eine Linie, die möglichst lange auf Schweizer Boden verlief und auch technisch einfach zu realisieren war. Um den nötigen Nachdruck zu ver-schaffen, erteilte der Bundesrat im Jahr darauf der RhB die Konzession von Martinsbruck über Finstermünz dem Inn entlang bis an die Grenze. Schon Holsboer hatte für seine Scalettabahn eine Konzession für eine Linie Capella (Chapella bei Cinuos-chel) – Schuls (Scuol)

– Martinsbruck (Martina) welche an die RhB überge-gangen war. Die Österreicher lenkten ein und erteilten sogar die Bewilligung auf ihrem Gebiet Planaufnah-men zu machen.Für die RhB waren diese Linien zweitrangig, denn die Bauabteilung hat genug Arbeit mit den in Bau befind-lichen Linien Samedan – Pontresina, Davos – Filisur, Ilanz – Disentis und Bever – Scuol. Der Ausbruch des

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Ersten Weltkrieges machten dann aber alle Pläne zu-nichte. Trotz verlorenem Krieg planten die Österreicher im Jahre 1918 am Bau der bereits im Krieg begonnenen Vintschgaubahn-Fortsetzung weiter. Interessant ist aber, dass hier der Anschluss der RhB in Tösens vorge-sehen war.

Die OfenbergbahnIm Februar 1906 reichte die Bozen – Meranerbahn ein Konzessionsbegehren an das Schweizerische Post- und Eisenbahndepartement ein. Am 15. Oktober desselben Jahres antwortete das Departement mit dem Hinweis auf die Konferenz in Nauders vom 3. Mai 1906, wonach zuerst die Linie Schuls – Martinsbruck – Pfunds sicher-gestellt sein müsse, bevor die Eidgenossenschaft eine Konzession für eine Ofenbergbahn erteile. Bei diesem Anlass bemerkte der Vorsteher des Eisenbahndeparte-ments, dass es ihm zweckmässiger schiene, wenn sei-nerzeit das schweizerische Initiativkomitee sich um die Konzession der Ofenbergbahn bewerben würde als die Bozen – Meranerbahn.

Präsident des schweizerischen Initiativkomitees war der Münstertaler F. Manatschal. Auf das Schreiben des Initiativkomitees reagierte das Eisenbahndepartement am 4. Dezember 1906 mit dem Hinweis, dass daran festgehalten werde, zuerst die Unterengadiner An-schlusslinie vor der Ofenbergbahn, aus für die Schweiz und den Kanton Graubünden verkehrspolitischen und militärischen Gründen zu erstellen. Die gleichzeitige Finanzierung beider Linien zersplittere die Projekte, sodass in absehbarer Zeit weder die Verbindung mit Landeck, noch diejenige mit dem Etschtal durch den Ofenberg zustande kommen werde.Heute wissen wir, dass beide nicht mehr zustande ka-men. Die RhB war stets der Meinung, die Hauptzubrin-gerlinie für das Engadin wäre die Albulalinie und eine Öffnung nach Osten nur neue Probleme gebracht hätte.

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Neues in Kürze

Krokodil und UngeheuerVon Eugen Rohner

Die über 100-jährige RhB-Dampfschneeschleuder Xrot 9213 ist auch unter dem Begriff «Bernina Ungeheuer» bekannt. Während den Wintermonaten kämpft sich die-ses Ungetüm jeweils durch die meterhohen Schnee-mauern an der Bernina. Die Schneeräumung auf der höchsten Bahn-Transversale der Alpen ist für die zahl-reichen Eisenbahnfans immer wieder ein ganz beson-deres Ereignis.

Dieses Jahr erfuhr die ausgeschriebene Erlebnisfahrt «Schnee & Eis» ein zusätzliches Highlight: Als Stoss- und Zugfahrzeug kam das «Bernina Krokodil», die Ge 4/4 Nr. 182, zum Einsatz. Natürlich war diese Erlebnisfahrt in-nert Kürze ausverkauft. Die nicht alltägliche Zugskom-position lockte am 19. Januar 2013 nebst den zahlen-den Teilnehmern unzählige Schaulustige auf die Bernina. Eine internationale Gesellschaft befand sich an Bord des Extrazuges: nebst vielen Schweizern waren Deutsche, Italiener, Engländer, ein Schwede, ein Japaner und ein Australier mit von der Partie. Ganz besonders stolz, da-bei sein zu können, war der 11-jährige Max aus Unna (Deutschland). Er hat diese Fahrt zum Geburtstag ge-schenkt bekommen. Seine Mutter erzählte dem Reise-leiter, dass Max für die Anreise ins Engadin am Freitag extra Schulfrei bekommen hatte. Die Begründung der Schulleitung: eine solche Exkursion ist Bestandteil des Historikunterrichtes und man unterstütze solche Vorha-ben!

Aktion «Guetzli»Von Simona Stefanoni

Am 4. Dezember 2012 um 11.00 Uhr versammelten sich fünf motivierte RhB-Mitarbeitende und login-Lernende bei der Bäckerei Romana in Laax. Den ganzen Tag wur-den Teige ausgewallt, Guetzli gestochen und bepinselt. Anfangs noch mit viel Elan, nach 5 Stunden dann eher schleppend. Um 19.00 Uhr war es soweit, und auch die letzten der 13’000 Guetzli kamen aus dem Ofen. Dann hiess es nur noch verpacken. Die login-Lernenden vom Bahnhof Thusis übernahmen diese Aufgabe und erle-digten diese in der kommenden Woche. Total gab es 2’600 Säckli à 5 Guetzli. Am 17. Dezember 2012 wurden diese dann den Pendlern auf den Frühzügen verteilt, was auf grosse Freude bei den Reisenden stiess.

Fotohalt bei der berühmten Wasserscheide kurz vor Ospizio Bernina. (Foto Peter Pfeiffer)

Die zwei Ungeheuer in voller Aktion. (Foto Daniel Frank)

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Preisübergabe Schulklasse ZillisVon Nora Zindel

Vom 6. bis 11. November 2012 fand in der Stadthalle in Chur die Fiutscher Berufsmesse statt. Dort hatten die Besucher – vor allem Schüler – die Gelegenheit, einen Einblick in das Berufsleben zu erhalten und direkt mit Lernenden über ihre verschiedenen Lehren zu sprechen. Auch login war mit einem Informationsstand vertreten und stellte unter anderem auch die Berufe der RhB vor. Nach den erfolgreichen Messetagen hatten wir die Auf-gabe, aus den zahlreichen Wettbewerbsteilnehmern, einen glücklichen Gewinner zu ziehen. Dabei hatte ein Schüler der 1. Sek aus Zillis die Nase vorne und wurde von der Glücksfee ausgewählt. Die Schulklasse war sehr gespannt auf unseren Besuch und hat sich sehr über die Geschenke und natürlich über ihren Preis gefreut. So konnten Nadia Flütsch und ich mit einem Lächeln im Gesicht nach Landquart zu-rückreisen und die Schüler der Planung ihrer Schulreise überlassen. Bestimmt werden sie einen unvergesslichen Tag auf den Strecken der RhB erleben.

Grüsse aus Rio de JaneiroVon Eugen Cantieni

Heinz Husistein, Auswanderer und Sommerverstärkung beim Zugpersonal, steht vor der Corcovado Bergbahn in seiner Wahlheimat Brasilien. In freudiger Erwartung auf seinen bevorstehenden Sommereinsatz bei der RhB, hat er sich schon mal unsere Krawatte umgebunden. Auf der Zugfahrt zur Christusstatue kann er seine Berufskennt-nisse unter Umständen auch gewinnbringend einsetzen.

Neuer Werbewagen bei der «Bündner Güterbahn»Von Wiro Capol

Anfang Februar 2013 wurde ein neuer Werbewagen der Firma Conrad-Storz AG in Betrieb genommen. Der Kes-selwagen des Typs «Za» mit der Wagennummer 8141 wurde durch unsere Malerei weiss angestrichen und mit dem Logo der Firma beklebt. Die Firma Conrad-Storz AG hat damit neben ihrer Tanklastwagen-Flotte nun auch einen RhB-Kesselwagen mit der gleichen Werbean-schrift. Der aufgeführte Kesselwagen wird derzeit aus-schliesslich für Benzintransporte zwischen Landquart und Pontresina eingesetzt und bekräftigt die Zusam-menarbeit des grössten Mineralölkunden mit der Bünd-ner Güterbahn.

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Bernina Express Catering SüdVon Karin Furger

Seit dem Sommer 2012 kommen die Bernina Express Gäste zwischen Tirano und St. Moritz in den Genuss von Snacks, kühlen Getränken und, dank der Kooperation mit Badilatti, frischem Kaffee. Dieser Service bedarf ei-ner starken Mannschaftsleistung: Vom Einkauf durch die Bahnhöfe Tirano und Poschiavo, über das Nachfüllen bis zum Verkauf im Zug durch das Zugpersonal wird die Ca-teringleistung von der RhB selbst umgesetzt. Das spezi-ell auf die italienische Kundschaft ausgerichtete Sor-timent und der persönliche Service fanden bei der Kundschaft grossen Anklang und werden auch 2013 weitergeführt. Als kleines Dankeschön für das grosse Engagement erhielten alle Beteiligten im Dezember ei-nen Lebkuchen vom Produktmanagement.

Nachwuchs bei der RhBVon Astrid Schmid

Für Nachwuchs ab 2026 bei der Rhätischen Bahn ist gesorgt!

Steinschlag bei BrusioVon Simon Rageth

Am 8./9. Januar 2013 ereignete sich im Bereich des Kreisviaduktes Brusio ein Steinschlag. 50 % des Schutz-dammes wurden mit Gesteins- und Felsmaterial gefüllt. Dank des 2009 erstellten Dammes fand bloss ein einzi-ger Stein den Weg auf die Gleise. Diese Sicherheitsmass-nahme hat sich also bewährt und verhinderte weit grö-ssere Schäden. Die Entleerung des Schutzwalles wurde zusätzlich unter ständiger Überwachung des Hangs durchgeführt. In der Felswand wurden 40 Spiegel (Dis-tanzmesser) zur geodätischen Überwachung installiert. Diese 40 Punkte werden bis im Frühsommer kontinuier-lich vermessen, halbstündlich überwacht und ausge-wertet. Die wichtigste Schutzmassnahme ist aber das Entleeren des Dammes. Dies geschah bis Mitte Februar, sodass die Strecke Poschiavo – Tirano ab dem 17. Febru-ar 2013 für den Bahnverkehr wieder freigegeben wurde.

Moreno Casanova, der Gottabuab von Astrid Schmid.

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Mitarbeiterumfrage 2011Von Eric Wyss

80 % der Massnahmen umgesetzt – Danke!Bis Ende 2012 wurden von den insgesamt 253 Mass-nahmen unternehmensweit bereits 203 Massnahmen, d. h. 80 % umgesetzt. Für die Ableitung und Umsetzung der Massnahmen wurde von den Vorgesetzten und Mit-arbeitenden in zahlreichen Workshops und Sitzungen viel Zeit und «Herzblut» investiert. Dank Ihrer enga-gierten Mitarbeit konnten wesentliche Verbesserungen in den Bereichen Führung, Zusammenarbeit, Kommu-nikation und Prozesse erzielt werden.

Der Umfang und die Themen der einzelnen Massnah-men variieren. Beispielsweise wurden Pflichtenhefte von Mitarbeitenden überprüft und angepasst, Mass-nahmen zur Verbesserung des persönlichen Kontakts zu Mitarbeitenden anderer Geschäftsbereiche definiert und Massnahmen zur frühzeitigen Information und Einbindung der Mitarbeitenden durch die Führungs-kraft definiert. Daneben wurde auch an vielen «klei-nen Themen» gearbeitet, die sich täglich auf das «Wohlbefinden» der Mitarbeitenden auswirken, wie z. B. das Einführen regelmässiger, dokumentierter Feedback Gespräche, gemeinsame Kaffeepausen und Mittagessen nach Sitzungen und viele weitere.

Der aktuelle Stand der Massnahmenumsetzung ist auf dem Intranet unter «Für Mitarbeitende – Mitarbeiten-denumfrage» einsehbar.

Das Führungsteam und HR danken Ihnen herzlich für Ihr Mitwirken und Engagement bei den aus den Ergeb-nissen der Mitarbeiterumfrage abgeleiteten Massnah-men.

Neue Mitarbeiterumfrage im Juni 2013Im Juni 2013 starten wir erneut mit einer Mitarbeiter-umfrage. Wir möchten damit die Wirksamkeit der Massnahmen aus der letzten Mitarbeiterumfrage und «den Puls» unserer Mitarbeitenden messen. Dieses Jahr werden wir auch am Swiss Arbeitgeber Award teilneh-men. Der Swiss Arbeitgeber Award bietet allen Schwei-zer Unternehmen ab einer Grösse von 100 Mitarbeitern die einzigartige Möglichkeit, sich mit den besten Ar-beitgebern der Schweiz zu vergleichen.

Mehr Infos unter www.swissarbeitgeberaward.ch

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Arbeitssicherheit geht alle anVon Roald Hofmann

Arbeitssicherheit dient dem Wohl jeder einzelnen Mit-arbeiterin und jedes Mitarbeiters. Besonders im Bahn-betrieb lauern viele Gefahren, welche das Einhalten von Sicherheitsstandards elementar machen. Vor ei-nem Jahr haben wir deshalb in der InfoRetica über den Start des Projekts «integrierte Sicherheit» berichtet und im Intranet zwischenzeitlich in loser Folge über wichti-ge Projektabschnitte informiert.

Als Ziele des Projekts «integrierte Sicherheit» stehen die Stärkung des Wissens über die Arbeitssicherheit und die Verbindlichkeit unseres sicherheitsbewussten Handelns im Fokus. Damit soll eine gute Grundlage ge-schaffen werden, unsere Unfallrate – zum Wohl der Mitarbeitenden und des Unternehmens – auf maximal vier Berufsunfälle pro 100 Mitarbeitende zu senken. Treiber des Projekts sind die Geschäftsleitung und das von ihr eingesetzte Kernteam, welches sich aus Vertre-tern aller Geschäftsbereiche zusammensetzt.

Um den aktuellen Stand und die Verankerung der Ar-beitssicherheit sowie die ihr dienenden Instrumente zu beurteilen, sind mehr als 50 Mitarbeitende im Rah-men einer Umfrage dazu aufgerufen worden, ein State-ment zur Arbeitssicherheit abzugeben. Im Anschluss an eine erste Auswertung dieser Aussagen haben drei Mit-arbeitende der SUVA während vier Tagen mit einer Viel-zahl von RhB-Mitarbeitenden aller Stufen und Ge-schäftsbereiche Einzelgespräche geführt und/oder vor Ort Audits gehalten. Die durch die Umfragewerte und die Audits gewonnenen Erkenntnisse sind durch die SUVA zu einer repräsentativen Lagebeurteilung ver-dichtet und der Geschäftsleitung präsentiert worden. Dabei hat sich der Eindruck eines bereits guten Standes bestätigt. Es hat sich aber auch gezeigt, dass das Ver-

antwortungsbewusstsein für die Arbeitssicherheit noch gestärkt werden muss. Das Kernteam hat in der Folge Verbesserungsvorschläge erarbeitet und der Geschäfts-leitung konkrete Massnahmen zur Umsetzung vorge-schlagen.Im Wesentlichen geht es um die Weiterentwicklung des Verantwortungsbewusstseins zu einer elementaren Selbstverständlichkeit gegenüber der Arbeitssicherheit. Die vom Kernteam ausgearbeiteten Massnahmen sehen zukünftig eine umfassendere Sicht der Arbeitssicher-heit in Form eines auf drei Säulen stehenden Hauses vor. Diese Metapher steht für die Erkenntnis, dass Sta-bilität nur dann garantiert ist, wenn das Dach von den drei Pfeilern «System», «Führung» und «Mitarbeiten-de» einschliesslich der dazwischen abspielenden Pro-zesse getragen wird. Für die Tragfähigkeit des Funda-ments sind Grundsätze erarbeitet worden, welche für alle Mitarbeitenden verbindlich sind. Diese Grundsätze bilden eine auf zentrale Punkte reduzierte Basis für die Führung und ersetzen das bisherige Leitbild. Die so ge-nannte «Charta Arbeitssicherheit» ist auf die Ge-schäftsbereiche abgestimmt und zu lebenswichtigen Regeln zusammengefasst worden. Massnahmen unter-schiedlicher Priorität und ein Themenspeicher geben der Basis zusätzliche Stabilität. Die von der Geschäftsleitung im Grundsatz genehmig-ten Unterlagen und Prozessanpassungen werden lau-fend in der Prozesslandschaft im neu gestalteten Si-cherheitsportal aufgeschaltet und können ab sofort eingesehen werden. Damit die vorgenommenen Akzentverschiebungen bei den Abläufen, Aufgaben und Kompetenzen und im Re-portingprozess (Umsetzungsetappe 1) nachhaltige Wir-kung zeigen, werden ab Mitte Jahr Kaderschulungen durchgeführt.

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Sensibilisieren und Barrieren abbauenVon Yvonne Dünser

Bei der alljährlichen Weiterbildung des Zugpersonals der RhB stand am Donnerstag, 22. November 2012, der Umgang mit Menschen mit einer Behinderung im Mit-telpunkt. Im Rahmen eines Workshops und eines Par-cours wurden Alltagssituationen durchgespielt und dabei psychologische Schranken und gegenseitige Un-sicherheiten abgebaut.

Menschen mit Behinderung wollen auch mobil seinIn den letzten Jahren haben sich das Angebot und die Infrastruktur im öffentlichen Verkehr für Menschen mit Behinderung stetig verbessert. Auch die Rhätische Bahn rüstet ihre Züge und Infrastruktur laufend um und auf. Gemäss Gesetzgebung sollen bis im Jahr 2023 Bedingungen geschaffen werden, dass jeder Zug be-hindertengerecht zugänglich ist und Menschen mit ei-ner Behinderung problemlos und komfortabel ihr Ziel erreichen können.

«Wir sind auf gutem Weg, auch wenn die Umsetzung zeitlich und finanziell anspruchsvoll ist», so Ivo Hutter, Leiter Rollmaterial und Mitglied der Geschäftsleitung RhB. «Bereits seit Inkrafttreten des Behindertengleich-stellungsgesetzes im Jahr 2004 wird auf die behinder-tengerechte Umrüstung von Rollmaterial und Infrastruk-tur besonderen Wert gelegt, und bei neuen Projekten und Anschaffungen wird dieser Aspekt selbstverständ-lich bereits in die Planung mit einbezogen».

Gegenseitig Verständnis weckenAm gemeinsam von der RhB und der «Behinderten-konferenz Graubünden» organisierten Schulungs- und Weiterbildungstag zeigte sich, dass auf beiden Seiten Unsicherheiten und Informationsbedarf besteht.

«Ziel des Weiterbildungstages war es, die Zugbegleiter für die Wünsche und Bedürfnisse von Menschen mit ei-ner Behinderung zu sensibilisieren», erklärte Eugen Cantieni, Leiter Zugpersonal bei der RhB. Es bestünden vielfach psychologische Barrieren, die sich an einem solchen Begegnungstag abbauen liessen.

Auch Martina Tomaschett, Vorstandsmitglied der Dach-organisation «Behindertenkonferenz Graubünden» be-tont die Wichtigkeit, dass sich Menschen mit und ohne Behinderung ohne Ängste und Vorurteile begegnen: «Menschen mit einer Behinderung sind dankbar für Hilfestellungen. Wo möglich, wollen sie aber oft auch selbständig sein. Hier gilt es, beim Personal des öf-fentlichen Verkehrs Verständnis und Geduld zu wecken und zu fördern».

Spielerisch aufeinander zugehen«Wie führt ein Blindenhund sein Herrchen oder Frau-chen zum richtigen Zug?» «Wie bediene ich den Mobi-Lift so, dass der Fahrgast sich sicher fühlt?». Dies nur zwei Beispiele, wie das Zugspersonal der RhB und Menschen mit einer Behinderung in Landquart ge-meinsam Alltagssituationen durchspielten und meis-terten.

Die Stimmung in der ALLEGRA-Halle der RhB in Land-quart war gelöst, und die anfängliche Zurückhaltung – auf beiden Seiten – war rasch der Freude am gemein-samen Erleben und Sich-Begegnen gewichen.

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Sensibilisieren und Barrieren abbauenVon Yvonne Dünser

Interview mit Martina TomaschettVon Eugen Cantieni

Statements von Martina Tomaschett, Ressortleiterin Bau und Verkehr, Behindertenkonferenz Graubünden

Martina, was war aus deiner Sicht die Motivation, sich an diesem Kurs zu engagieren?Durch solch wichtige Kurse, können zwischenmenschli-che Barrieren abgebaut werden – so wird ersichtlich, dass Leute mit Handicap ganz normale Menschen sind. Man kann mit ihnen reden, ihre Bedürfnisse erkennen und entsprechend auf sie eingehen. Wichtig ist mir die Botschaft: «Egal was für eine Behinderung, jeder Mensch soll vollwertig bedient und behandelt werden».

Was waren deine Eindrücke und Erlebnisse des Kurstages mit dem Zugpersonal?Der Kurs war für uns sehr eindrücklich, das Zugpersonal hat sehr grosses Interesse gezeigt. Der Austausch zwi-schen dem Zugpersonal und uns war echt toll. Es sind auch viele Fragen gestellt worden; auch im praktischen Teil war es eine Freude wie alle mitgemacht haben.

Wenn du einen Wunsch an den öV äussern darfst, wie lautet er?Ich würde mir wünschen, dass es noch mehr solche Veranstaltungen geben würde. Auch wäre ich froh, dass wir bei Planungen an Zügen oder Bahnhofsum-bauten stärker mit einbezogen würden. Denn theore-tisch ist ja alles möglich, aber in der Praxis sieht es oft anders aus. Ferner wünschte ich mir schlankere Kom-munikationswege zwischen dem Call Center (handicap/

Brig) und dem Zugpersonal. So könnte die Anmeldefrist verkürzt und das Zugpersonal besser vorbereitet werden.

KurzportraitMein Name ist Martina Tomaschett ich wurde am 17. Januar 1968 in Chur geboren. Ich habe die Schulen in Chur besucht und danach eine Lehre als Coiffeuse gemacht. Mit 17 Jahren habe ich die Diagnose MS be-kommen. Habe aber trotz allem noch zwei Kinder be-kommen. Vor zwei Jahren bin ich in die Behinderten-konferenz Graubünden für Bau und Verkehr gewählt worden. Diese Aufgabe gefällt mir sehr. Man kann vie-le Sachen bewirken und sie hat sehr viel mit Menschen zu tun.

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Worum geht es?

Menschen mit Behinderungen oder altersbedingten Einschrän-kungen haben dasselbe Recht auf autonome Mobilität und dasselbe Bedürfnis danach wie nicht eingeschränkte Personen. Dabei spielt der öffentliche Verkehr eine zentrale Rolle.

Seit dem 1. Januar 2004 ist das Behindertengleichstellungsge-setz (BehiG) samt seinen Verordnungen in Kraft. Es hält fest, dass der öffentliche Verkehr (öV) bis spätestens Ende 2023 den Bedürfnissen der behinderten und altersbedingt eingeschränk-ten Reisenden entsprechen muss. Mit Blick auf die demographi-sche Entwicklung unserer Gesellschaft ist dies ein Vorhaben, von dem nicht nur jüngere Menschen mit einer dauernden Beeinträchtigung, sondern ein bedeutender Teil der öV-Benüt-zenden profitiert. Denn mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, nicht mehr gut zu sehen, nicht mehr gut zu hören oder nicht mehr gut gehen zu können. Aber auch junge und gesunde Personen sind froh, wenn das Einsteigen mit dem Kinderwagen oder mit schwerem Gepäck ein Kinderspiel ist. Und: wer hat sich nicht schon einmal den Fuss verstaucht?

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Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 1 / 2013 Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 1 / 2012

Pensionskasse der Rhätischen BahnVon Urs Brunett

Der Stiftungsrat der Pensionskasse RhB hat anlässlich seiner Sitzung vom 1. November 2012 unter anderem folgende Beschlüsse gefasst:

n Reduktion des technischen Zinssatzes von 3.5 % auf 3.0 %

n Gestaffelte Senkung des Umwandlungssatzes von 6.4 % auf 5.7 %.

Was heisst dies für die Versicherten?

Technischer ZinssatzDer technische Zinssatz ist eine rechnerische Grösse, die bei der Pensionierung des Versicherten zum Tragen kommt. Er zeigt uns mit welchen Renditen auf den Finanzmärkten in Zukunft gerechnet werden kann. Mit diesen Renditen wird das im Zeitpunkt der Pensionie-rung vorhandende Sparguthaben der Versicherten ver-zinst.

Aufgrund des tiefen Zinsniveaus auf den Finanzmärk-ten muss künftig mit deutlich reduzierten Rendite-möglichkeiten gerechnet werden. Deshalb muss der technische Zinssatz von heute 3.5 auf 3.0 Prozent an-gepasst werden. Bedingt durch die Senkung von 0.5% musste zusätzliches Kapital in der Höhe von 11.1 Mio. Franken zur Finanzierung der laufenden Renten be-schafft werden.

Eine Senkung des technischen Zinssatzes hat ebenfalls eine Senkung des Umwandlungssatzes zur Folge.

UmwandlungssatzBei der Pensionierung wird das angesparte Altersgut-haben (gebildet aus den Sparbeiträgen des Arbeitge-bers und Arbeitnehmers plus Zinsen) mit dem so ge-nannten Umwandlungssatz in eine lebenslange Rente umgewandelt.

Mit der Senkung des Umwandlungssatzes wird das vor-handene Altersguthaben (das Guthaben gehört dem Versicherten) nicht geschmälert, sondern auf mehr Jahre aufgeteilt.

Die Höhe des Umwandlungssatzes wird durch die Le-benserwartung der Versicherten und von den erwarte-ten Erträgen der Finanzmärkte bestimmt. Einmal im Jahr erhalten Sie Ihren persönlichen Leis-tungsausweis. Dieser informiert Sie konkret über die Höhe des Altersguthabens und die Leistungen der Pen-sionskasse (Alters-Invaliden-Hinterlassenleistungen). Im Leistungsausweis sind auch die für Sie gültigen Um-wandlungssätze aufgeführt.

Warum Umwandlungssatz anpassen?Beim Umwandlungssatz wird die zukünftige Lebenser-wartung sowie der zukünftig zu erwartende Anlageer-

Beispiel: Altersguthaben CHF 100 000.– x 5.7 % Umwand-lungssatz = jährliche Rente von CHF 5’700.–(damit ist das vorhandene Sparkapital nach 17.5 Jahre (bisher 15.6 Jahre) aufgebraucht. Die Rente wird aber selbstverständlich lebenslänglich bezahlt),

38 Seite 2RhB Vorbereitung auf die Pensionierung 2012

DREISÄULENKONZEPTDreisäulenkonzept. Rentenkapital.

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Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 1/ 2013

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trag (technischer Zinssatz) berücksichtigt. Die zuneh-mende Lebenserwartung der Rentenbezüger ist statistisch ausgewiesen. Die Lebenserwartung steigt innerhalb von fünf Jahren um rund ein Jahr bei den Männern und ca. ein halbes Jahr bei den Frauen. Das bei der Pensionierung vorhandene Kapital muss dem-zufolge länger ausreichen (Lebenserwartung) und gene-riert während dieser Phase auch noch weniger Ertrag (Reduktion technischer Zinssatz). Mit der Anpassung des Umwandlungssatzes wird der heutigen und zukünftigen Lebenserwartung Rechnung getragen.

Beiträge an die berufliche VorsorgeDer Beitrag an die berufliche Vorsorge setzt sich zusam-men aus dem Sparbeitrag und dem Risikobeitrag. Diese berechnen sich auf der Basis des versicherten Lohnes und richten sich nach dem Alter des Versicherten. Der Sparbeitrag wird dem Altersguthaben des Versicherten gutgeschrieben. Mit zunehmendem Alter (bis zum Alter 61) werden höhere Beiträge vom Lohn abgezogen und somit kann es vorkommen, dass im Januar des folgen-den Jahres weniger Nettolohn ausbezahlt wird. Der

Lebenserwartung

1981 1991 2001 2010 2011

im Alter 65

Männer 14.3 15.6 17.3 18.9 19.0

Frauen 18.2 19.8 21.1 22.2 22.2

Quelle: ESPOP, STATPOP, BEVNAT

Grund liegt darin, dass jüngere Versicherte meist weni-ger verdienen. In der zweiten Lebenshälfte ist oft der Lohn höher und somit können auch grössere Abzüge verkraftet werden.

Der Abzug für die Pensionskasse setzt sich wie folgt zu-sammen:

Der Sparbeitrag wird ihrem persönlichen Sparkonto (Al-tersguthaben) gutgeschrieben. Der Risikobeitrag dient der Pensionskasse zur Finanzierung der Risiken Tod und Invalidität und somit steht ihnen dieser Abzug nicht zur Verfügung.

Was ist der versicherte Lohn?Die Pensionskassenbeiträge werden auf dem versicher-ten Verdienst erhoben. Der versicherte Verdienst ent-spricht nicht dem vollen Lohn, sondern nur einem Teil davon. Dies deshalb, weil die Pensionskassenrente die AHV Rente ergänzen soll. Der versicherte Verdienst wird berechnet, indem vom Jahresgehalt ein bestimmter Be-trag (der Koordinationsabzug) abgezogen wird. Ab ei-nem Jahresgehalt von CHF 73’710.– sind dies CHF 24’570.– (gilt für 2013). Bei tieferen Löhnen entspricht der Koordinationsabzug 33.3 % des Jahresgehaltes. Ein tieferer Koordinationsabzug führt zu einer besseren Pensionskassenleistung.

Sparbeitrag Risikobeitrag

Beitrag für die zukünf tige Altersrente

Beitrag für die Risiken Tod und Invalidität

= Beitrag an die berufliche Vorsorge

Umwandlungsansätze. Einnahmen und Ausgaben müssen in der Waage sein.

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Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 1 / 2013

Aufruf Bahnmuseum AlbulaVon Nora Hauswirth

Als Konservator habe ich bisher viel vom Fachwissen meiner RhB-KollegInnen profitieren können. In Zu-kunft hoffe ich, regelmässig in der InfoRetica ein klei-nes Rätsel oder eine Lücke in der Sammlung zu präsen-tieren und mit eurer Hilfe zu lösen. In dieser Ausgabe suchen ich und das Team vom Bahn-museum Gewerkschafts- und Gruppenbilder für eine neue Wechselausstellung sowie Betreuer für den Fahr-simulator. Zudem möchten wir auf einen Workshop mit Gian Brüngger und eine Fotoreise im Albulatal hinwei-sen.(Gion Caprez, Konservator Bahnmuseum Albula in Bergün)

GruppenbilderIn der Sammlung vom Bahnmuseum Albula befindet sich ein Bild der «Sektion Rhätia» des Vereins Schwei-zerischer Lokomotivführer von 1898, eine Schenkung von einem pensionierten Lokführer. Von diesen Grup-penbildern existiert meist ein grossformatiges Original in Form einer Collage von Porträts mit farbig gemaltem Untergrund. Das Original hing am Arbeitsort oder im Vereinslokal, die Mitglieder besassen kleinere fotogra-fierte Exemplare, wie unser Bild eines darstellt.Diese Tradition wird bei der RhB immer noch gepflegt. Noch heute stellen sich Gewerkschaftssektionen, Bahn-hofteams oder Jahrgängergruppen stolz dem Fotografen.Wir möchten diese Form der Gruppenbilder dokumen-tieren. Wer unter der Leserschaft der InfoRetica weiss von solchen Bildern in Büros, Aufenthaltsräumen oder privaten Stuben? Gion Caprez, Konservator vom Bahn-museum und Lokführer in Chur, freut sich über jede Meldung als SMS an 079 585 41 16 oder per E-Mail an [email protected] Interesse sind historische, aber auch aktuelle Auf-nahmen, möglichst mit Bezeichnung der porträtierten Gruppe und der einzelnen Personen.

Fahrsimulator­Betreuer Seit November 2011 steht vor dem Museum die Ge 6/6I 407. Nach über 50 Jahren im Dienst und drei Jahrzehn-ten als Denkmal wurde sie wieder zum Leben erweckt und mit einem Fahrsimulator ausgestattet. Besucher können nun im Führerstand die Lokomotive mittels originaler Schalter und Hebel virtuell durch das Albula-tal steuern. Für die Betreuung der Gäste suchen wir pensionierte Lokführer oder Fans, die den Gästen die Lok erläutern. Die Einsätze sind jeweils von 13-15 Uhr (1–2 mal/Woche) und werden entschädigt. Nora Haus-wirth (081 420 00 05 – [email protected]) freut sich über Ihre Kontaktaufnahme.

Workshop in der Sammlung Gian Brüngger (Bahnhistoriker und langjähriger Mitar-beiter der RhB) gibt einen besonderen Einblick in die Sammlung des Bahnmuseums Albula.

Workshop: CHF 150.– p.P. inkl. Workshop-Unterlagen Datum: Do 28. März 2013, 10.30–15 UhrAnmeldung: [email protected] Telefon 081 420 00 05 (bis 21. März)

Fotoreise im UNESCO WelterbeIm September entführt das Bahnmuseum Albula auf eine besondere Fotoreise ins Albulatal. Wir wandern zu unbekannten Fotostandorten, die meist nicht unmit-telbar neben den Gleisen liegen. Als Fotomotive die-nen uns die diversen Kunstbauten sowie das auf der Strecke verkehrende Rollmaterial.

Kursleitung: Tibert Keller, Peter Pfeiffer und Christian Zellweger

Datum: 11.–15. September 2013Weitere Infos: www.bahnmuseum-albula.ch

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Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 1/ 2013

Aufruf Bahnmuseum AlbulaVon Nora Hauswirth

Praktikum bei der Rhätischen BahnVon Gregor Malzacher

Von Ende September bis Mitte März absolvierte ich im Rahmen meines Studiums zum Maschinenbauingeni-eur mein Praxissemester im Fachbereich Engineering/Support des GB Rollmaterial in Landquart.

Ende September stand ich nun das erste Mal in mei-nem Leben in einem Grossraumbüro und wurde freundlichst vom ganzen Team begrüsst. Nach einer in-tensiven Einarbeitung bei der ich mich mit den Werk-stätten in Landquart vertraut machte, viel Neues sah, mir ganz viele neue Gesichter merken musste, – bei einigen brauchte es mehrere Anläufe bis ich mir den Namen zum Gesicht dauerhaft merken konnte – ging es auch sogleich mit der praktischen Arbeit los.

Ausgestattet mit einem umfangreichen Aufgabenpaket ging es von nun an darum, mein bisher eher theoreti-sches Wissen in der Praxis anzuwenden.

Unterstützt von meinem Betreuer und Ansprechpartner André Bieri, bestanden meine Aufgaben darin, ihn bei den laufenden Optimierungsmassnahmen am ALLE-GRA-Zweispannungstriebzug (ZTZ) zu unterstützen.

Die erste Aufgabe, welcher ich mich widmete, bestand darin, den idealen Radschallabsorber für den ZTZ zu ermitteln. Bei Fahrten durch enge Kurven, wie sie auf der Linie Chur-Arosa sowie der Berninabahn vorkom-men, wird das Rad des Zuges in Schwingungen versetzt, welche sich durch ein lautes, hohes, unangenehmes Geräusch bemerkbar machen. Dieses Geräusch lässt sich mit so genannten Radschallabsorbern erheblich verringern. Es galt nun den besten am Markt verfügba-ren Radschallabsorber mittels einer Messfahrt zu bestimmen. Mit etwas Unterstützung hatte ich nun erstmals die Möglichkeit eine Messfahrt zu planen,

durchzuführen und auszuwerten. Eine spannende und anspruchsvolle Aufgabe, welche mich forderte. Ende Oktober war dann nun alles bereit für meine erste Nachtschicht. Eine Nacht lang führten wir zwischen Arosa und Litzirüti Messfahrten durch und konnten die Radschallabsorber auf Herz und Nieren testen.

Weitere Aufgaben, in welche ich eingebunden war, waren die Betriebserprobung des Stammnetztriebzuges (STZ), die Optimierung der Spurkranzschmieranlage des ZTZ, ebenfalls verbunden mit einigen Nachtschichten, Messungen zum Fahrkomfort und zum Innenraum-lärmpegel sowie Verschleiss- und Gewichtsmessungen im Vereinatunnel.

Was bleibt? Für die RhB ein verbessertes Fahrzeug und eine Grundlage für weitere Optimierungen.

Es war eine wertvolle Erfahrung für mich, die Möglich-keit zu haben, im Rahmen meiner Aufgaben selbstän-dig zu arbeiten, mich einzubringen und Verantwortung zu tragen. Ich konnte ein halbes Jahr lang facetten- und abwechslungsreiche Praxiserfahrungen sammeln, habe vielfältige Einblicke in die verschiedenen Berei-che des Geschäftsbereich Rollmaterial bekommen und konnte viel von meinen Kollegen lernen. Nicht zu ver-gessen sind auch die zahlreichen positiven Erfahrun-gen mit Menschen in fast ganz Graubünden, sei es in der Zusammenarbeit als Kollegen bei der RhB, mit Fahrgästen oder auch privat.

Zum Schluss bleibt mir nur noch allen, mit denen ich während des Praktikums zu tun hatte, im speziellen André Bieri und Daniel Ritler, eines zu sagen:

Grazia fitg

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Gregor Malzacher in der Werkstatt. Nachtschicht auf der Linie Chur – Arosa.

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Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 1 / 2013 Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 1 / 2012

PeKo – was ist das?Von Reto Mathiuet

Geschichte und Entstehung der PeKo bei der RhBMit der Einführung des FAV 2004–2008 wurde die PeKo RhB erstmals aufgestellt und die betriebliche Mitwir-kung – welche seit 1993 gesetzlich verankert ist – ins Leben gerufen. Vorgängig war dies durch die Gewerk-schaften SEV und transfair (Sozialpartner) sichergestellt. Obschon die RhB einen recht hohen Anteil an gewerk-schaftlich organisiertem Personal hat, musste auch der Rest des Personals vertreten sein. Bei der ersten Kons-titution war der Ausschuss das oberste Organ. Doch durch die immense Grösse des Ausschusses scheiterte eine PeKo in ihrem Handeln und viele gute Ideen konn-ten nicht verwirklicht werden.

Strukturen in der PeKoDurch die oben beschriebenen Erkenntnisse wurden die Strukturen im FAV 2008–2012 geändert. Aus den fünf Geschäftsbereichen wurde ein Vertreter und aus den beiden grossen Personalgruppen Zug- und Lok-personal ein zusätzlicher Vertreter in die PeKo Unter-nehmung gewählt. Die sieben PeKo Unternehmens-mitglieder organisieren sich selbstständig und wählen die Ausschussmitglieder. Die PeKo trifft sich regelmäs-sig an Sitzungen, welche auch künftig in der Fläche stattfinden, um dem Personal vor Ort jeweils die Mög-lichkeit zu bieten – an den im Voraus angekündigten Orten/Zeiten – vorbeizuschauen.

Weiterbildung und Kompetenzen der PeKoDie PeKo mit all ihren Ausschussmitgliedern, die sich ein- bis zweimal jährlich treffen, wurden speziell aus- und weitergebildet. (siehe PeKo Bericht «Mitwirkung mit Wirkung» in der IR 2/2011).

FAV RhB 2012 - 2016 Stand: 08.02.2013

PeKo Unternehmung

RhB

PeKo Vorsitz: • Roger Tschirky • Reto Mathiuet

PeKo P-LP-U

Produktion Lokpersonal

• Reto Mathiuet

079 586 60 79

PeKo P-U

Produktion ohne Lokpersonal

• Heinz Zwicky

081 288 26 43

Peko V-ZP-U

Vertrieb Zugpersonal

• Roger Tschirky

079 331 81 17

PeKo V-U

Vertrieb ohne Zugpersonal

• Andreas Brot

081 288 32 39

PeKo F-U

Stab Finanzen

• …

079 331 81 17

PeKo R-U

Rollmaterial

• Emil Strub

081 288 22 35

PeKo I-U

Infrastruktur

• Jürg Wielath

081 288 26 38

PeKo P-LP-ATAusschuss (Technik)

• M.Fischer • M.Meuli • B.Kohler • H.Meier

PeKo P-AP

Ausschuss

• HJ.Minder • E.Küng

PeKo V-ZP-AP

Ausschuss (Personal)

• R.Tschirky • M.Schmid • G.Meister

PeKo V-AP

Ausschuss

• A.Brot • C.Müller • …

PeKo R-AP

Ausschuss

• E.Strub • …

PeKo P-LP-AP

Ausschuss (Personal) • P.Cavelti • R.Mathiuet • (H.Meier)

PeKo I-AP

Ausschuss

• J.Wielath • R.Arpagaus • M.Maissen • P.Crameri

PeKo Strukturen RhB (Organigramm)

Die externen Weiterbildungen umfassen Basiskurse für Personalvertretungen, Rollenverständnis sowie Rechte und Pflichten einer PeKo. Die ausgewählten Mitarbei-tenden werden durch die RhB unterstützt und einzelne Mitglieder besuchen weiterhin Kurse, um ihre Aufgabe zu erfüllen.

Die PeKo ist im Besitz eines offiziellen Handbuchs für Personalvertretungen mit all ihren Handlungsfeldern als Leitfaden.

Wer ist für was zuständig?Die RhB hat einen speziellen Part in der Organisation dieser Handlungsfelder mit den Gewerkschaften abge-schlossen. Diese deckt sich fast mit den Strukturen der SBB, welche ebenfalls identische Sozialpartner hat.

Themen resp. HandlungsfelderDie PeKo wirkt in keinen Lohnverhandlungen mit und es werden keine arbeitszeit relevanten Themen in der PeKo behandelt. Im Grundsatz kann alles, was mit «Geld und Zeit» zu tun hat, über die Sozialpartnern ein-gebracht werden. Die restlichen Handlungsfelder sind Themen der PeKo. Damit ist jedoch bereits ein Kon-fliktfeld eröffnet, denn es gibt mehrere Themen die nicht klar zuzuweisen sind.

Zurzeit wird das bestehende PeKo-Reglement überar-beitet. In den BILA (Bilateralen Sitzungen mit HR) ist neu auch ein Vertreter der Sozialpartner anwesend. Mittels eines Prozesses soll die Verantwortlichkeit (PeKo oder Sozialpartner) festgelegt werden, damit keine Doppel-spurigkeiten entstehen.

Peko-Organigramm. Zertifikat.

Page 43: InfoRetica 1/2013

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 1/ 2013

PeKo – was ist das?Von Reto Mathiuet

>Input / <Output Merkpunkte Hilfsmittel Verantw.

21.12.12 / HR-PL

Abkürzungen

Prozessarchitektur

Organigramm

Seiten

!! ENTWURF !!

PeKo Prozess

Einstiegsportal

Rollenverteilung

Start

MA

PeKo

PeKo

HR

SEV, PeKo, HR

HR

HR

HR

Fachbereiche

Fachbereiche

Fachbereiche

1

Antragsformular

Aufnahme in Pendenzenliste SEV

Aufnahme in Pendenzenliste PeKo

BILA HR –PeKo Unternehmung -

SEV

21

NEIN

Budget Unterhalt

Antrag wird weiterverfolgt

PeKo sammelt Inputs

Rückmeldung an BILA

Input/Idee/Rückmeldung durch MA an PeKo PeKo erstellt Antrag Eingabe an BILA mit HR

Eingabefrist beachtenPrüfen wer ist Zuständig: PeKo Unternehmung oder PeKo Technik

BILA HR – PeKo – SEV und Entscheid über Zuständigkeit

Entscheid HR, ob Antrag weiterverfolgt wird Aufnahme Pendenzenliste

HR bezieht wenn nötig, die zustän-digen Fach- und Dienstbereiche mit ein.

HR kontaktiert die Fachbereiche oder Fachdienste - Prüfen des Antrages durch Fachbereiche

Einholen KVA und Klärung Budget

Entscheid über Realisierung erfolgt durch die Fachbereiche/Fachdienste

Erledigung durch die Fachbereiche/ Fachdienste und Rückmeldung an HR

Gegenseitige Info L P-LP/L V-ZP –HR über Anträge und Erledigungsstand

Rückmeldung PeKo

HR kontaktiert weitere Bereiche;Kontaktaufnahme

ausschliesslichdurch HR

EinbezugweitererFB/DB nötig?

Erledigung durch HR

Erledigung

Inputs Mitarbeitende

Inputs Mitarbeitende

Weitergabe an PeKo

Ausschüsse, PeKo ALT

Rückmeldung via HR an

PeKoEnde

InputIdee/Vorschlag Mitarbeitende

OutputVorschlag umgesetzt

KoSi P-SU, I, R, P-LP, PeKo

JA

Anträge betreffend Rollmaterial oder

Infrastruktur

Andere Anträge

JA

NEIN

Budget P-SU

Aufnahme in den Budgetprozess

Erledigung

ODERJA

NEIN

KoSi L P-LP/P-S

Zuständigkeit SEV

Bearbeitung und Erledigung d. SEV

Zuständigkeit PeKo

Technische Anträge

Formen der Mitwirkungn Verbeiständigung – «beistehen und beraten» (PeKo

oder Sozialpartner mit Mitarbeitenden, welche dies beanspruchen)

n BILA-Sitzungen (PeKo mit HR und Sozialpartner)n Sitzungen PeKo RhB mit der Geschäftsleitung (Sitzung

mit Direktor, Leiterin HR und je nach Thema weitere GL Mitglieder)

Regelungen bei themenübergreifenden Handlungs­feldernBei der Umsetzung der Ferienorganisation der Mitarbei-tenden und der Vernehmlassung der Dienstplangestal-tung nach AZG, stellen die Sozialpartner ihre gewähl-ten Mitglieder zur Verfügung.

Weitere in der Verantwortung der PeKo liegende The-menbereiche sind: Dienstkleider, Dienstzimmer, Ar-beitsmittel etc., die unter Umständen durch «Dritte» (Ausschussmitglieder der PeKo oder Arbeitsgruppen) ihren Auftrag im Namen der PeKo ausführen.In technischen Handlungsfeldern besitzt die PeKo beim «Zug- und Lokpersonal» eigene Fachausschüsse, die sich selbständig konstituieren und sich ein- bis zwei-mal jährlich mit ihrem Fachbereichsleiter treffen.

Ziele der PeKoIn den nächsten InfoRetica Ausgaben werden Hand-lungsfelder thematisiert und Ziele der PeKo aufgezeigt.Ein Ziel 2012 war und ist es auch in Zukunft, die PeKo und ihre Handlungsfelder jedem Mitarbeitenden be-kannt zu machen und das Vertrauen in die Arbeit der PeKo zu stärken.

Weiter soll die Mitgestaltung der Arbeitsplätze (Dienst-pläne) über alle Bereiche den Namen «Mitwirkung» verdienen und die Vernehmlassung anhand eines Pro-zesses ablaufen. Das Messen der Mitarbeitendenzufrie-denheit in der Mitarbeitendenumfrage 2013, ist wie schon bei der letzten Umfrage im Jahre 2011 ein wich-tiges Thema, an welchem die PeKo beteiligt ist.

Handlungsfelder sind:n Auftrag und Mitwirkungsrechten Arbeitsformenn Betriebskliman Arbeitsorganisation und Qualitätn Arbeitszeit (Thema Sozialpartner)n Lohn (Thema Sozialpartner)n Weiterbildungn Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheitn Nachhaltigkeitn Erhaltung von Arbeitsplätzen (auch Thema Sozial-

partner)n Gleichstellung von Frauen und Männern im Betriebn Berufliche Vorsorge (Thema Sozialpartner)n Interessenthemen der Mitarbeitenden (z. B. Steuer-

bezugsverein)

Folgende Themen werden in der nächsten InfoRetica vorgestellt.n Verbeiständigung – was ist das?n Schweigepflicht – was heisst das?

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Handbuch. Prozesslandschaft.

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Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 1 / 2013

Die Erlebniskarte wurde zum DartspielVon Erika Wismer

Am 19. Januar 2013 fand der Infomarket login im Ausbildungszentrum Löwenberg statt. Hauptziel die-ser Berufsausstellung ist den Lehrabgängern Stellen-angebote und Anstellungsbedingungen vorzustellen und den Lernenden Fachrichtungen und Vertiefungs-punkte aufzuzeigen. Rund 1000 Lernende aus dem öffentlichen Verkehr fanden dieses Jahr den Weg nach Muntelier.

Die Unternehmungen der Transportbranche, nament-lich SBB, Swiss, Swissport, BLS, VBZ, Sersa, Hochschule Winterthur und viele mehr, versuchten ihren Auftritt möglichst ansprechend für das junge Publikum zu ge-stalten. Da sah man Kartonflugzeuge, Energiedrinks, Glücksräder, Malwettbewerbe – alle wollten etwas Spezielles anbieten.

Die RhB machte mit der neuen RhB-Erlebniskarte auf sich aufmerksam. Diese Erlebniskarte wurde im For-mat 175 cm auf 135 cm zu einem Dartspiel umfunkti-

oniert und als Wettbewerbsplattform genutzt. Das Treffen der vorgegebenen Ziele Davos, Bergün, Land-quart oder «des kleinen roten Zuges» erwies sich als Herausforderung und wer einen der attraktiven Preise gewinnen wollte, brauchte Glück und viel Fingerspit-zengefühl. Die Schlange vor der Dartwand war jeweils gross, denn viele wollten einen der begehrten Haupt-preise (ein Skiweekend in Davos, ein Schlittelplausch in Bergün oder Tickets für ein HCD-Heimspiel) gewin-nen.

Der RhB-Stand war durchwegs gut besucht. Es kamen sehr viele Anfragen über die möglichen Fachrichtun-gen, Stellen und Laufbahnen bei der RhB. Die Lehrab-gänger wollten konkret wissen, was für Stellen zu was für Vertragsbedingungen die RhB anbietet.

Vielen Dank an alle Helfer am Infomarkt 2013: Patricia Demarmels, Andrea Pfiffner, Adrian Bislin, Florian Stad-ler und Hanspeter Rykens.

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Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 1/ 2013

Klubmeisterschaften auf Davos PISCHAVon Jürg Boner

Am Sonntag, 27. Januar 2013, hat der ESV Rätia eine weitere Austragung des bereits traditionellen Skirennens auf Davos/Pischa durchgeführt. Über 100 Eisenbahne-rinnen und Eisenbahner aus der gesamten Schweiz konnten sich bei besten äusseren Bedingungen und ei-ner perfekten Piste an 2 Riesentorläufen messen.

Mit dem zum SVSE Cup zählenden Riesenslalom wurden ebenfalls die ESV Rätia Klubmeisterschaften durchge-führt. So durften wir die Rennläufer und -innen (Alpin und Snowboard) bei sehr gutem Wetter und hervorra-gend präparierten Pisten empfangen. Der durch unse-ren Präsidenten ausgesteckte Lauf war anspruchsvoll. Trotzdem haben fast alle Teilnehmer das Ziel der bei-den Läufe unfallfrei erreicht. Auch dank dem grossen Engagement der Pischa Bergbahn Mitarbeiter musste der zweite Lauf nicht neu gesteckt werden. Allen Hel-fern einen herzlichen Dank und auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr.

Ranglisten­Auszug ESV Rätia und Gäste:Herren1. Wyss Kurt 1.43.59 Klubmeister2. Bebi Jürg 1.43.833. Erler Celli 1.48.61

Damen1. Beerli Claudia 1.44.612. Wyss Marianne 1.53.623. Camenisch Jacky 1.58.41

Klubmeisterschaft ESV Rätia:Herren1. Wyss Kurt 1.43.59 Klubmeister

Damen1. Wyss Corinne 1.43.94 Klubmeisterin

Herzlichen Glückwunsch allen Gewinnern und allen Teilnehmern. Ein grosses Dankeschön an die Helfer und an die Sponsoren und Inserenten.

Klubrennen Damen v.l.n.r.: Marianne Wyss, Claudia Beerli, Jacky Camenisch.

Klubrennen Herren v.l.n.r.: Jürg Bebi, Aldo Cortesi (OK Präsi), Celli Ehrler.

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Page 46: InfoRetica 1/2013

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Personalchronikvom 2. Dezember 2012 bis 1. März 2013

Juri Bruggisser Gleismonteur/Verkehrswegbauer, Davos Platz

Aldo Conrad Leiter IT System Engineering, Chur

Stefania Daniele Reiseberaterin, Thusis

Samuel Egloff Elektromonteur, Landquart

Marco Fisler Wagenreiniger, Tirano

Manuela Galatti E-Business und Social Media Marketing Manager, Chur

Christian Gebhardt Gleismonteur/Verkehrswegbauer, Klosters

Daniele Godenzi Fachspezialist, Landquart

Simon Lüber Lokführer, Samedan

Armando Luzi Gleismonteur/Verkehrswegbauer, Zernez

Daniel Manser Controller, Chur

Matthias Paulus Fachspezialist, Landquart

Albert Pinggera Gleismonteur/Verkehrswegbauer, Zernez

Rafael Stutz Betriebsangestellter, GUZ Landquart

Ruth Vital-Mebold Admin. Mitarbeiterin Verkauf Güterverkehr, Chur

Michael Wehrli Fachmeister-Stellvertreter Fahrleitung, Landquart

Matthias Wyrsch Fahrdienstleiter, Landquart

NachträgeFlavio Guetg Reiseberater, St. Moritz

Nachtrag; Eintritt 01.12.12Stefan Signer Handwerker, Landquart

Nachtrag; Eintritt 01.12.12Jonche Toshevski Betriebsangestellter, GUZO Samedan

Nachtrag; Eintritt 01.12.12

H E R Z L I C H W I L L K O M M E N !

Rinaldo Brunett Fahrdienstleiter, Klosters

Maik Capeder Mitarbeiter Controlling, Chur

Beat Gansner Leiter Verkauf, Chur / Domat/Ems

Thomas Glükler Produktmanager Autoverlad/Charter, Chur

Andreas Jenny Gleismonteur/Verkehrswegbauer, Klosters

Andreas Kalberer Lokführer, Davos

Urs Kuhn Lokführer, Chur

Elvio Manzi Fahrleitungsmonteur, Landquart

Urs Marugg Sachbearbeiter Güterverkehr, Chur

Claudio Migliorini Fahrleitungsmonteur, Landquart

Reto Putzi Bahnmeister, Landquart

Gianmarco Rutz Lokführer, Samedan

Richard Schläpfer Betriebsdisponent, Arosa

Bill Staub IT Projektleiter, Chur

Vera Stiffler Leiterin Marketing/Kommunikation, Chur

Eintritte

Austritte

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Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 1/ 2013

Juri Bruggisser Gleismonteur/Verkehrswegbauer, Davos Platz

Aldo Conrad Leiter IT System Engineering, Chur

Stefania Daniele Reiseberaterin, Thusis

Samuel Egloff Elektromonteur, Landquart

Marco Fisler Wagenreiniger, Tirano

Manuela Galatti E-Business und Social Media Marketing Manager, Chur

Christian Gebhardt Gleismonteur/Verkehrswegbauer, Klosters

Daniele Godenzi Fachspezialist, Landquart

Simon Lüber Lokführer, Samedan

Armando Luzi Gleismonteur/Verkehrswegbauer, Zernez

Daniel Manser Controller, Chur

Matthias Paulus Fachspezialist, Landquart

Albert Pinggera Gleismonteur/Verkehrswegbauer, Zernez

Rafael Stutz Betriebsangestellter, GUZ Landquart

Ruth Vital-Mebold Admin. Mitarbeiterin Verkauf Güterverkehr, Chur

Michael Wehrli Fachmeister-Stellvertreter Fahrleitung, Landquart

Matthias Wyrsch Fahrdienstleiter, Landquart

NachträgeFlavio Guetg Reiseberater, St. Moritz

Nachtrag; Eintritt 01.12.12Stefan Signer Handwerker, Landquart

Nachtrag; Eintritt 01.12.12Jonche Toshevski Betriebsangestellter, GUZO Samedan

Nachtrag; Eintritt 01.12.12

H E R Z L I C H W I L L K O M M E N !

Rinaldo Brunett Fahrdienstleiter, Klosters

Maik Capeder Mitarbeiter Controlling, Chur

Beat Gansner Leiter Verkauf, Chur / Domat/Ems

Thomas Glükler Produktmanager Autoverlad/Charter, Chur

Andreas Jenny Gleismonteur/Verkehrswegbauer, Klosters

Andreas Kalberer Lokführer, Davos

Urs Kuhn Lokführer, Chur

Elvio Manzi Fahrleitungsmonteur, Landquart

Urs Marugg Sachbearbeiter Güterverkehr, Chur

Claudio Migliorini Fahrleitungsmonteur, Landquart

Reto Putzi Bahnmeister, Landquart

Gianmarco Rutz Lokführer, Samedan

Richard Schläpfer Betriebsdisponent, Arosa

Bill Staub IT Projektleiter, Chur

Vera Stiffler Leiterin Marketing/Kommunikation, Chur

Pensionierungen Giancarlo Ferrari, Gleismonteur/Verkehrswegbauer, Samedan

Sisto Gervasi, Wagenreiniger, Poschiavo

Peider Härtli, Leiter Unternehmenskommunikation/Mediensprecher, Chur

Remigio Raselli, Lokführer, Poschiavo

Theodor Weber, Lokführer, Landquart

A L L E S G U T E I M R U H E S T A N D !

Dienstjubiläen

H E R Z L I C H E N G L ü C K W U N S C H !

Primo CantoniBetriebsangestellterPoschiavo

Men RauchGleismonteurZernez

25 Dienstjahre

Albert Barandun, Gruppenleiter, Thusis

Adalbert Bearth, Gleismonteur, Ilanz

Anton Brunner, Lokführer, Landquart

Hans-Jörg Demarmels, Projektleiter, Landquart

Jürg Gredig, Lokführer Samedan

Rudolf Pargätzi-Beusch, Gruppenleiter, Landquart

Anto Vidic, Pulitore di carrozze, St. Moritz

40 Dienstjahre

Martin Sturzenegger Leiter Geschäftsbereich Vertrieb & Marketing, Chur

Corina Wenzin Sachbearbeiterin Buchhaltung, Chur

Daniela Zuckschwerdt Projektleiterin, Chur

A L L E S G U T E F ü R D I E Z U K U N F T !

Page 48: InfoRetica 1/2013

29. / 30. Juni 2013 

JubiläumsfestBever — Zuoz — Lavin — Scuol

Die Rhätische Bahn feiert ihre

Jubiläumslinie Bever — Scuol-T.

Weitere Informationen unter

www.rhb.ch/bever-scuol

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