Jahresbericht 2014

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Jahresbericht 2014 der Fernfachhochschule Schweiz Zürich | Basel | Bern | Brig

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Jahresbericht der Fernfachhochschule Schweiz (FFHS)

Transcript of Jahresbericht 2014

Jahresbericht 2014der Fernfachhochschule Schweiz

Zürich | Basel | Bern | Br ig

Impressum

HerausgeberinFernfachhochschule Schweiz (FFHS)Überlandstrasse 12, CH-3900 Brig

Gestaltungid-k Kommunikationsdesign, Bern

Auflage200 Exemplare

Genderhinweis Die in diesem Bericht verwendete maskuline bzw. feminine Sprachform dient der leichteren Lesbarkeit und meint immer auch das jeweils andere Geschlecht.

Inhaltsverzeichnis

Editorial 4

Direktion 6

Departement Wirtschaft und Technik 8

Departement Informatik 16

Departement Gesundheit 22

Institut für Fernstudien- und eLearningforschung (IFeL) 26

Zentrale Dienste 38

Finanzbericht / Revisionsbericht 44

Organigramm / Gremien 49

Ehrungen / Dank 51

Editorial

Bildungspolitische Weichenstellungen prägen vermehrt unseren Alltag.

Noch selten haben Themen der Bildungspolitik in der Öffentlichkeit eine so grosse Beachtung gefunden wie gerade heute. Denken wir nur an den Lehrplan 21 und an die in diesem Zusammenhang vieldiskutierte Frage des Fremdsprachenunterrichts.

Zwar setzen in unserer föderal organisierten direkten Demokratie Fragestellungen aus dem Bereich der Primar-schulstufe am meisten Diskussionspotenzial frei, weil sich, nicht immer ganz zu Unrecht, alle (wegen ihrer persönli-chen Primarschulerfahrung) irgendwie als Experten fühlen. Darum erstaunt es nicht, dass in verschiedenen Kantonen die Diskussionen heiss laufen und dass sogar Initiativen ergriffen werden.

Als am 21. Mai 2006 die Volksabstimmung über die Neu-ordnung der Verfassungsbestimmungen zur Bildung (sog. Bildungsartikel) durchgeführt wurde – letztlich die Grund-lage für die heutigen Debatten zum Lehrplan 21 – ging es überhaupt nicht hoch zu und her. Bei einer Stimmbeteili-gung von weniger als 30% sagten über 80% Ja zu einem Text, dessen Brisanz sich erst heute zeigt.

Im nationalen Blätterwald verursachen Informationen aus der Bildungswelt der sekundären und der tertiären Stufe vergleichsweise weniger Echo. Nicht allzu viel hört man aus der Domäne der Gymnasien, vielmehr schon aus dem Bereich der Berufsbildung. Dieser erlebt momentan sogar eine Art Höhenflug, der von den Medien mit grosser Sympathie begleitet wird, denken wir nur an die vielen positiven Berichte über die Vorzüge des dualen Berufsbil-dungssystems und über die Spitzenränge von Lernenden an den internationalen Berufswettbewerben.

Neu beginnt auf der tertiären Stufe das Bundesgesetz über die Förderung der Hochschulen und die Koordination im schweizerischen Hochschulbereich (Hochschulförderungs- und -koordinationsgesetz, HFKG) zu greifen. Dieses Gesetz

hat bis jetzt kaum hohe Wellen geworfen, weil es eben nur eine kleine Teilmenge der Bevölkerung betrifft, die soge-nannte Bildungselite. Entsprechend gab es bis anhin bloss in den Fachgremien intensive Diskussionen.

Die Ziele des HFKG kommen zwar in wohlgeformten Sätzen daher, bergen aber dennoch einigen Zündstoff und stellen die Ausführungsorgane und letztlich alle Beteiligten vor beachtliche Herausforderungen. Dabei wird neben dem Anspruch auf hohe Qualität die Schaffung eines Hochschulraumes mit gleichwertigem, aber andersartigen Hochschultypen angestrebt und es ist die Rede von der Durchlässigkeit und Mobilität zwischen den Hochschulen.

Auf der abstrakten Ebene von Zielformulierungen tönt dies alles sehr schön, fast schon wie eine wohlformulier-te Festrede. Die Stunde der Wahrheit wird jedoch in der harten Arbeit des Alltages schlagen und die möglicherwei-se spitzen Stolpersteine werden sich − wie der berühmte Teufel − erst in den Details zeigen: Wie wird es weiterge-hen mit dem Anspruch auf die Gleichwertigkeit bei gleich-zeitiger Andersartigkeit der Hochschultypen? Wird das Zusammenarbeitspotenzial zwischen den beiden tertiären Strukturen auch wirklich ausgeschöpft werden?

Meines Erachtens wartet sehr viel Knochenarbeit auf alle am Hochschulgeschehen Beteiligten. Auch, wenn vom Auftrag her alles klar zu sein scheint, so muss doch im

Präsident Stiftung Fernfachhochschule SchweizDr. phil. Hans Widmer

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Schnittstellenbereich etwas Neues geschaffen werden. Es braucht Biotope für wirkliche Interaktionen, eine neue Begegnungskultur tut not, damit sich im tertiären Bereich (entgegen dem Geist des Gesetzes) nicht ein Zweiklas-sensystem etablieren kann − ein System, in dem sich die einen als die eigentliche akademische Elite verstehen und die anderen als die armen Verwandten, die man in gönner-hafter Manier auch im tertiären Haus wohnen lässt. Nicht etwa, weil man ein solches gemeinsames Wohnen von innen her wirklich will, sondern, weil es der Gesetzgeber vorschreibt.

Zwar wird das Stimmengewirr im Zusammenhang mit den Auseinandersetzungen in der tertiären Etage des schwei-zerischen Bildungs- und Wissenschaftshauses nach aussen kaum bis an die Stammtische vernehmbar werden, wie der laute Streit um die Fremdsprachen, aber unwichtig sind die zu erwartenden Polemiken deswegen keineswegs. Denn es geht letztlich um die optimale Ausnützung aller Potenziale der Wissensproduktion und -vermittlung in unserem rohstoffarmen Land. Und da wäre jedes Klassen-denken fehl am Platz.

Dr. phil. Hans Widmer Präsident Stiftung Fernfachhochschule Schweiz

Direktion

Direktion

Zusammenarbeit mit der SUPSI

Durch den Angliederungsvertrag vom 19.12.2003 ist die FFHS an die Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana (SUPSI) als verwaltungsmässig autonome und in der SUPSI akademisch integrierte Einheit angeglie-dert. Kurt Grünwald, Direktor der FFHS, ist Mitglied der Direktion der SUPSI.

Der Schulrat ist das oberste strategische Organ der SUPSI. Als Nachfolger von Alberto Cotti steht Alberto Petruzella als Präsident diesem Gremium vor. Wilhelm Schnyder, Vizepräsident der FFHS, nimmt an den Sitzung des Schul-rats als Vertreter der FFHS teil.

Der nächste wichtigste Schritt in der Zusammenarbeit ist die Erarbeitung der SUPSI-Strategie 2017–2020. Diese gilt auch als übergeordnete Strategie für die FFHS als Teilschule.

Positionierung der FFHS als E-Hochschule

Auf der Grundlage von Megatrends und Trendanalysen geht es um die Umsetzung der Vision und Mission einer E-Hochschule in der Schweiz. Dieses Thema wurde an der Strategietagung 2014 in Zermatt im Referat des Zukunfts-forschers Georges T. Roos behandelt. Insbesondere die Trends der Digitalisierung und Personalisierung sowie des lebenslangen Lernens werden für die zukünftige Ausrich-tung der FFHS von hoher Bedeutung sein. Diese Ansätze sollen in Zukunft aufgearbeitet werden, um die FFHS mit dem Innovationspotenzial der Digitalisierung noch vermehrt zu stärken und zu positionieren. Im Sinne der Profilbildung braucht es eine klare Abgrenzung gegenüber der Vollzeit- und der berufsbegleitenden Ausbildung. Die gesamte Hochschule mit all ihren Mitarbeitenden erarbei-tet gemeinsam diese neue und veränderte Lernkultur.

Fachkräfteinitiative und das Praxisintegrierte Bachelor-Studium an der FFHS

Der Schweizer Wirtschaft mangelt es an Fachkräften. Deshalb hat das Eidgenössische Departement für Wirt-schaft, Bildung und Forschung (WBF) 2011 eine Fachkräf-teinitiative (FKI) lanciert und 2014 intensiviert. Ziel der FKI ist im Hinblick auf die demografische Entwicklung in Europa das inländische Potenzial an Fachkräften verstärkt auszuschöpfen.

Um diesem Fachkräftemangel (FKM) entgegenzuwirken bietet die FFHS ab Herbst 2015 als erste Fachhochschule der Schweiz ein Praxisintegriertes Bachelor-Studium (PiBS) in Informatik an. Das neuartige Studienmodell richtet sich an gymnasiale Maturanden. Die Studierenden sammeln an zwei bis drei Tagen in der Woche Praxiserfahrung im Un-ternehmen, während der restlichen Zeit absolvieren sie das reguläre Bachelor-Studium an der FFHS. Diese Kombina-tion aus Praxis und Theorie bietet den Unternehmen eine hervorragende Möglichkeit in ihren eigenen Nachwuchs zu investieren und erstklassige Fachkräfte heranzubilden.

Mauro Dell’ Ambrogio an der Diplomfeier

Anlässlich der Diplomfeier der FFHS konnten im Septem-ber 2014 251 Fernstudierende ihr Diplom entgegenneh-men. Mauro Dell’ Ambrogio, Vorsteher des Staatssekreta-riates für Bildung, Forschung und Innovation SBFI, folgte ebenfalls der Einladung der FFHS in die Simplonhalle in Brig. In seiner Gastrede würdigte er die Ausdauer und Selbstdisziplin der Diplomanden: «Sie haben im Fernstudi-um Selbstsicherheit, Fleiss und Mut bewiesen – Skills, die in Ihrer beruflichen Zukunft ein zusätzlicher Trumpf sein werden.»

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Insgesamt haben 20 Diplomanden das Master-Studi-um (MSc) in Business Administration und 169 ein Ba-chelor-Studium (BSc) in Betriebsökonomie, Informatik, Wirtschaftsinformatik oder Wirtschaftsingenieurwesen abgeschlossen. 62 Studierende nahmen ihr Diplom für eine Weiterbildung in Empfang. Die FFHS wünscht allen Absolventen viel Erfolg in ihrer beruflichen und privaten Zukunft.

Der Preis für den besten Bachelor-Abschluss, bereits zum 10ten Mal gestiftet von der Burgergemeinde Brig-Glis, geht an Stefan Imfeld, BSc Wirtschaftsingenieurwesen. Der Preis für den besten Abschluss im Master, gestiftet von Mobiliar Versicherungen, Brig-Glis, konnte Sven Rago-nesi entgegennehmen. Roger Hug, Absolvent des Studi-engangs Executive MBA, konnte den Preis für den besten Abschluss eines Weiterbildungs-Masters entgegenneh-men, gestiftet von der Credit Suisse AG Oberwallis.

Fernstudieren in der Schweiz

Universitäre Fernstudien Schweiz (FS-CH) und die FFHS haben für das Fernstudium in der Schweiz Pionierarbeit geleistet. Bereits 1991 nahmen die Fernstudieninitiativen

DirektorProf. Dr. Kurt Grünwald

Mauro Dell’ Ambrogio, Vorsteher des Staatssekretariates für Bildung, Forschung und Innovation SBFI, an der Diplomfeier der FFHS

im Wallis ihren Anfang – heute nutzen mehr als 2500 Studierende aus der ganzen Schweiz diese Studienmög-lichkeit. 2014 veröffentlichten die beiden Institutionen das Magazin «Fernstudieren in der Schweiz», um ihre bisherigen Leistungen festzuhalten und den Dialog für eine nachhaltige Förderung und Etablierung des Fernstudiums in der Schweizer Bildungslandschaft zu eröffnen. Dabei kommen Studierende und Absolventen sowie Repräsen-tanten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik zu Wort. Das Magazin ist in den drei Sprachen Deutsch, Franzö-sisch und Italienisch erschienen.

Departement Wirtschaft und Technik

Departement Wirtschaft und Technik

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Trotz der vorausgesagten langsameren Zu-nahme der Anzahl Studierenden an Schwei-zer Hochschulen konnten auch dank neuen Studienangeboten und der Kontaktpflege zu Wirtschaft, Verbänden und Schulen die Stu-dierendenzahlen weiterhin erhöht werden.

In der Ausbildung wurde das Strategieprojekt «Optimierung und Erweiterung der Majors» abgeschlossen. Damit erfüllen sowohl der BSc in Betriebsökonomie als auch der BSc in Wirtschaftsingenieurwesen sowie der MSc in Business Administration in allen neun Vertie-fungsrichtungen die aktuellsten Anforderun-gen der Wirtschaft und Industrie.

Innerhalb der Weiterbildung wurden interdis-ziplinäre CAS wie etwa «Intellectual Property» oder «IT & Law» in das Angebot aufgenom-men. Durch den Ausbau des Angebots steht den Studierenden die Möglichkeit offen, die für sie passgenaue Weiterbildung zu belegen. Dabei werden Weiterbildungs-Kombinationen studiengangübergreifend wie auch departe-mentübergreifend geschaffen.

Das Institut für Management und Innovation (IMI) konnte in 2014 wiederum neue Projekte akquirieren als auch Projekte erfolgreich zum Abschluss bringen. Dabei wurde Wert gelegt, die Projektergebnisse in Publikationen zu veröffentlichen und damit die Kompetenz der FFHS in den Forschungsfeldern des IMI nach aussen zu kommunizieren.

Fokus auf Vertiefungen im Bachelor Betriebsökonomie

Im September 2014 konnten 70 Betriebsökonomen in feierlichem Rahmen ihr Diplom in der Briger Simplonhalle entgegennehmen. Gleichzeitig starteten 82 Neuimmatri-kulierte im ersten Semester, womit am 15. Oktober 2014 der Stand von 415 Studierenden im Bachelor-Studiengang Betriebsökonomie erreicht wurde.

Erstmals wurde neben der Samstags-Passerelle auch am Montagabend eine Passerellengruppe bestehend aus Absolventen von höheren Fachschulen im gleichen oder verwandten Gebiet der Betriebswirtschaft in Zürich-Regens-dorf eröffnet. Zurückzuführen ist dies auf eine insgesamt hohe Nachfrage nach dem Montagabend-Modell im Raume Zürich.

Im Jahr 2014 wurde das Strategie-Projekt «Optimierung und Erweiterung der Vertiefungsrichtungen im BSc Be-triebsökonomie» abgeschlossen. Damit erfüllen alle fünf Vertiefungsrichtungen die Anforderungen des heutigen komplexen Wirtschaftsumfelds. Im Zuge dieser Optimierung und Erweiterung wurde entschieden, die Vertiefungsrich-tungen stärker zu positionieren, indem die Kompetenzen unserer Dozierenden und damit der gesamten FFHS mittels Fachartikeln nach aussen getragen werden. Fachbereichs-leitende und Dozierende haben im Jahr 2014 studien-gangsbezogene Fachartikel in schweizerischen Zeitschriften publiziert, die FFHS stand ihnen im redaktionellen Teil zur Seite. Wissenschaftliche Arbeiten oder Projektarbeiten von Studierenden, welche ein für die Öffentlichkeit interessantes Thema untersucht haben, werden in einem weiteren Schritt für die Presse aufbereitet und publiziert oder im Rahmen des FFHS-Newsletters vorgestellt.

Die alljährlich stattfindende Vereinsversammlung der AMS (Association of Management Schools Switzerland) fand im Jahr 2014 in Olten statt. Alle Wirtschaftsdepartemente der öffentlich-rechtlichen Fachhochschulen der Schweiz treffen sich an einem jeweils alternierenden Ort, um sich über bil-dungspolitische Themen zu informieren und auszutauschen.

Berufsbild Wirtschaftsingenieur stärken

Obwohl der BSc in Wirtschaftsingenieurwesen im 2014 einen Rückgang der Neuimmatrikulationen zu verzeichnen

LeitungDésirée Guntern Kreuzer

Departement Wirtschaft und Technik

hatte, führt die FFHS zusammen mit der SUPSI immer noch den zahlenstärksten Studiengang Wirtschaftsinge-nieurwesen in der Schweiz. Mittlerweile bieten sechs der sieben Schweizer Fachhochschulen diesen Studiengang an. Neu hinzugekommen ist 2014 die Fachhochschule der Ostschweiz (FHO) mit drei Standorten. Koordiniert über den Berufsverband der Schweizerischen Wirtschafts-ingenieure (VWICH) pflegen die Studiengangleiter aller anbietenden Fachhochschulen regen Austausch unterei-nander. Das Berufsbild soll so gestärkt werden. Anlässlich des durch den Verband organisierten alljährlichen Awards wurde auch 2014 die Bachelor-Thesis eines Absolventen der FFHS mit einem Preis gewürdigt.

Zum ersten Mal wurde in 2014 ein Online-Praktikum angeboten. Das Programmieren und Experimentieren an einer realen Anlage konnte von den Studierenden bequem von zu Hause aus vorgenommen und die Effekte visuell am Monitor online verfolgt werden. Das wurde durch die enge Kooperation zwischen der Höheren Fachschule für Technik Berner Mittelland (HFTM) und der FFHS ermög-licht. Auch damit baut die FFHS laufend die Kompetenz als E-Hochschule aus. Die aufgezeichneten Zugriffsstunden durch die Studierenden zeigten einen Bedarf, der die FFHS veranlasst, dieses Praktikum jedes Jahr durchzuführen. Weitere Praktika in den Modulen Konstruktion, Werkstoff-kunde, Computer Integrated Manufacturing und Elektro-technik runden das Angebot an Praxisorientierung ab.

In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass von den insgesamt 47 Bachelor-Thesen im 2014 mehr als 80% aus dem betrieblichen Umfeld der Studierenden kamen. Mit diesen wichtigen Informationen aus Industrie und Wirtschaft ist es der FFHS möglich, Module aus den Vertiefungsrichtungen laufend auf dem neuesten Stand zu halten.

MSc Business Administration − Innovation Management neu strukturiert

Der Master of Science (MSc) Business Administration konnte mit über 30 Anmeldungen in 2014 seinen Platz in der Schweizer Fachhochschullandschaft sichern. Erfolg-reich platzierte wissenschaftliche Artikel von Dozierenden, Fachbeiträgen und Statements von Studierenden weisen auf die Attraktivität des Studiengangs und die Qualität der

Inhalte hin. Um die Bedürfnisse des Marktes noch mehr aufzunehmen, wurde die Vertiefungsrichtung Innovation Management neu strukturiert und inhaltlich durch die Themen Leadership und Creativity ergänzt sowie das Thema Intellectual Property Rights gestärkt.

Bei den im Mittelpunkt des Studiengangs stehenden Pra-xis- und Forschungsprojekten wurde die Zusammenarbeit mit Firmen aus der Wirtschaft intensiviert sowie aktu-elle Forschungsthemen, wie Innovation Foresight, Cross Industry Innovation, Business Model Innovation, Domotics for Aging People, Social Entrepreneurship und Women’s Entrepreneurship, aufgegriffen.

Der Zukunftsworkshop, als Bestandteil des Moduls Crea-tivity & Entrepreneurship, findet mit den Studierenden im Ausland statt und wird als nächstes an der International Business School Jönköping in Schweden stattfinden. Die Modulinhalte von Ideengenerierung über Entrepreneurship und Start-Up bis hin zu Business Modelling bieten einen sehr guten Rahmen, sich vom Unternehmergeist und der Kreativität entsprechender Metropolen inspirieren zu lassen und in die Welt junger, erfolgreicher Unternehmen zu schauen.

2014 verstärkte der MSc BA sein Angebot für Unterneh-men. So wurden in Zusammenarbeit mit dem Staatse-kretariat für Wirtschaft SECO im Bereich Innovation ein Webinar und ein Workshop für KMU zum Thema «Inno-vation stärken mit neuen Geschäftsmodellen für KMU» durchgeführt als auch die neue FFHS-Veranstaltungsreihe «Business Breakfast» beim Thema «Ideenmanagement bei KMU und Grossunternehmen» unterstützt.

Zudem wird die Kompetenz aus dem MSc im neuen Weiterbildungsangebot CAS Intellectual Property ihren Niederschlag finden.

Executive MBA

Im September 2014 haben 21 Absolventen ihr berufs-begleitendes Studium erfolgreich abgeschlossen und das Executive MBA Diplom erhalten. Das beste Ergeb-nis erzielte Roger Hug, welcher in seiner Master-Thesis mittels Experiment den protektiven Einfluss von Sport auf das Entscheidungsverhalten von Führungskräften unter-suchte. Diese empirische Master-Thesis bildet zudem die

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Grundlage für eine künftige Publikation («Run to good decisions? How endurance sports effect leader’s decision making under stress»). Eine hochinteressante (und ebenso hoch bewertete) Master-Thesis schrieb Prof. Dr. Carlo Wolfisberg, Bereichsleiter und Dozent bei der Interkanto-nalen Hochschule für Heilpädagogik und ebenfalls Exe-cutive MBA Absolvent, über die Qualitätssicherung durch 360-Grad-Feedback in der Hochschullandschaft.

Erstmals zur Austragung gelangte das neue Wahlmo-dul Business Process Management, welches mit einer überragenden Anmeldezahl offenkundig das Interesse der Executive MBA Studierenden erreichte.

Die im Executive MBA angebotenen Module entstammen thematisch den führungsrelevanten Bereichen Manage-ment (sach- und zielorientierte Führung) und Leadership (menschen-orientierte Führung). Neu besteht die Mög-lichkeit, mit der Wahl von drei Modulen im Rahmen des dritten Semesters einen CAS Management oder einen CAS Leadership zu erhalten, wenn diese alle aus demsel-ben Bereich (Management oder Leadership) entstammen. Beide CAS können auch unabhängig vom Studiengang Executive MBA besucht werden, berechtigen jedoch nicht durch Kumulation mit einem DAS General Management zum MAS.

Erste Absolventen des MAS Business Law

Im Jahre 2014 waren im Weiterbildungsstudiengang MAS Business Law insgesamt 50 Studierende eingeschrieben und es konnte anlässlich der Diplomfeier erstmals 23 Stu-dierenden den Titel «Master of Advanced Studies in Busi-ness Law» verliehen werden. Zuvor hatten die Absolventen ihre Master-Thesis zu verfassen, wobei die Mehrheit der Absolventen aufgrund der hohen Aktualität eine Thematik aus dem Bereich Compliance & Corporate Governance wählte. Grosser Beliebtheit erfreute sich bei den Absol-venten der ebenfalls zum ersten Mal durchgeführte Moot Court. Die Studierenden vermochten sich optimal mit ihrer Rolle als Kläger, Beklagter oder Richter zu identifizieren und verstanden es, im nachgestellten Gerichtssaal mit ihren kurzen Plädoyers zu überzeugen. Die Feuertaufe des ersten Jahrganges des MAS Business Law ist damit bestens gelungen und die abschliessende Evaluation hat gezeigt, dass der Studiengang überzeugt.

Leitung– Désirée Guntern Kreuzer

Bachelor of Science– Betriebsökonomie– Wirtschaftsingenieurwesen

Master of Science– Business Administration

Executive Master (EMBA)– Business Administration

Master of Advanced Studies– Business Law

Diploma / Certificate of Advanced Studies– Diverse Angebote

Forschung– Institut für Management und Innovation (IMI)

Departement Wirtschaft und Technik

Es hat sich gezeigt, dass eine Vielzahl von Studierenden zunächst mit einem CAS beginnt und sich dann entschei-det, sukzessive den gesamten MAS in Business Law zu absolvieren. Aus diesem Grund wird künftig ein beson-deres Augenmerk auf die Bewerbung und Nachfrage einzelner CAS gelegt und damit zusammenhängend auch mögliche Kooperationen mit Verbänden, Organisation und Unternehmen entsprechend spezifisch angegangen.

CAS Apothekenmanagement

Im Juni 2014 führte die FFHS wiederum im Auftrag von pharmaSuisse den zweisprachigen Marketing-Kurs für Apotheker im Rahmen der Kurswoche in Murten durch. Im Herbst 2014 hat pharmaSuisse entschieden, dass der Marketing-Kurs neu ausschliesslich von der FFHS an-geboten werden soll. Damit wird ab 2015 nicht nur der strategische sondern auch der operative Teil des Marke-tings von der FFHS bestritten. Ob weitere BWL-Kurse für pharmaSuisse angeboten werden sollen, wird in 2015 in Zusammenarbeit mit pharmaSuisse geprüft.

Institut für Management und Innovation (IMI)

KTI-Projekt zur Förderung der Innovationskraft von KMU durch die Stärkung interdisziplinärer Zusammenarbeit

Die Notwendigkeit einer verstärkten Zusammenarbeit zwischen Mitarbeitenden aus unterschiedlichen Diszip-linen bzw. unterschiedlichen Organisationsbereichen zur Generierung von Innovationen wird von Forschern und Praktikern weitgehend erkannt. Dennoch sind sich viele KMU unschlüssig, welche Massnahmen sie ergreifen sol-len, wenn es darum geht, diese Art der Zusammenarbeit gezielt zu fördern.

Diesem Thema hat sich das IMI seit einigen Jahren ge-widmet und dazu verschiedene akademische und praxis-orientierte Publikationen verfasst. Im Jahre 2013 wurde in Zusammenarbeit mit dem DEASS (Departement für Betriebswirtschaft) der SUPSI ein Antrag für ein dritt-mittelfinanziertes Forschungsprojekt eingereicht. Dem Gesuch für das einjährige Projekt wurde im Mai 2014 von der Kommission für Technologie und Innovation (KTI) ent-sprochen. Das Projekt wurde im November 2014 gestartet.

Der Praxispartner seitens der Wirtschaft ist eine interna-tional tätige und marktführende Unternehmung, welche natürliches und synthetisches Graphit fördert, verarbeitet und weltweit vertreibt.

Im ersten Schritt der Projektumsetzung werden Hür-den, Treiber und notwendige Rahmenbedingungen von interdisziplinärer Zusammenarbeit in Innovationsprozessen analysiert. Aufbauend auf dieser Analyse werden Mass-nahmen und Tools entwickelt, um den Innovationsprozess unter dem Gesichtspunkt der interdisziplinären Interaktion zu verbessern. Ziel des Projektes ist es, Unternehmen in die Lage zu versetzen, die Zusammenarbeit in interdiszi-plinären Teams effizienter und konfliktfreier zu gestalten und damit interdisziplinär geprägte Innovationsprozesse häufiger und/oder schneller zum Erfolg zu führen. Die verallgemeinerbaren Ergebnisse sollen in einem Handbuch zusammengefasst werden und stehen im Anschluss des Projektes auch anderen Unternehmen zur Umsetzung zur Verfügung.

Untersuchung und Publikation zu Externen Mandaten in Nonprofit-Organisationen

Die Annahme der Abzocker-Initiative hat Konsequen-zen für die Pensionskassen. Seit Anfang 2015 sind sie verpflichtet, das Stimmrecht bei ihren Schweizer Aktien zwingend «im Interesse der Versicherten» auszuüben. Eine Untersuchung des IMI in Zusammenarbeit mit der Hochschule Luzern zeigt, dass der Aufwand durch die Neuregelung vor allem für kleinere und mittlere Vorsorge-einrichtungen von Bedeutung ist.

Erstmals wurde wissenschaftlich untersucht, welche Herausforderungen Schweizer Pensionskassen bei der Umsetzung der Abzocker-Initiative zu bewältigen haben und welche Vorbereitungen dafür bereits getroffen worden sind. Zu diesem Zweck wurden während des vergangenen Jahres ausgewählte Pensionskassen, Stiftungsaufsichts-behörden, Revisionsgesellschaften, Stimmrechtsberater und involvierte Branchenverbände befragt. Die Untersu-chungsergebnisse haben die drei Autoren Karsten Döh-nert, Daniela Schmitz und Daniel Zöbeli in der Studie «Die Minder-Initiative bei Pensionskassen – Situationsanalyse und Praxisempfehlungen» festgehalten. Dieser Leitfaden soll den Schweizer Vorsorgereinrichtungen aufzeigen,

Impressionen der Diplomfeier in der Briger Simplonhalle

Departement Wirtschaft und Technik

Die Publikation zur Studie «Die Minder-Initiative bei Pensionskassen – Situationsanalyse und Praxisempfehlungen»

wie diese die neuen Regelungen unbürokratisch und mit vertretbaren Kosten umsetzen können. So müssen die Pensionskassen beispielsweise festlegen, wie innerhalb ihrer Organisation der Entscheidungsprozess abläuft, um an einer Generalversammlung einer Aktiengesellschaft überhaupt im Interesse der Versicherten abstimmen zu können.

Viele der analysierten grösseren Vorsorgeeinrichtungen erfüllen die Vorgaben der zugehörigen Verordnung (VegüV) seit Längerem, denn sie haben schon vor der Annahme der Abzocker-Initiative ihr Stimmrecht wahrgenommen. Ihr Handlungsbedarf ist dementsprechend klein. Anders präsentiert sich die Situation für kleinere und mittlere Pensionskassen. Die Umsetzung der Initiative bedeutet für sie zweifellos einen beträchtlichen Aufwand. Es gilt, die Strukturen zu schaffen, um den Bestimmungen der Verordnung nachkommen zu können. Eine Möglichkeit ist, dass die Pensionskassen vermehrt auf Stimmrechtsbera-ter, so genannte «Proxy Advisors», zurückgreifen, die bei der Analyse der diversen Traktanden Unterstützung bieten. Aber selbst wenn ein Stimmrechtsberater zugezogen wird, sind die administrativen Belange nicht zu unterschätzen, so die Studie.

Ausblick

Im Rahmen der Strategie-Projekte werden 2015 neue Stu-dienangebote im Aus- und Weiterbildungsbereich geprüft. Unter Berücksichtigung der bestehenden Kompetenzen im Departement werden mittels Marktabklärungen potenziel-le Studienangebote evaluiert.

Im B2C-Bereich werden die Curricula, die Modulinhalte und Moodle-Kurse der beiden neuen CAS-Angebote «In-tellectual Property» und «IT & Law», deren Planung 2014 beschlossen wurden, entwickelt. Innerhalb der Weiter-bildung wird auf interdisziplinäre CAS/DAS/MAS-Ange-bote Wert gelegt. Diese übergreifenden Weiterbildungen können auch in Zusammenarbeit mit den beiden anderen Lehrdepartementen Informatik und Gesundheit lanciert werden.

Die bestehenden Kontakte zur Wirtschaft, zu Verbänden und Schulen werden auch 2015 intensiv gepflegt. In Zu-sammenarbeit mit Corporate Relations sollen im Bereich

B2B firmenspezifische Weiterbildungsangebote aus beste-hendem Modulangebot oder vorhandenen Kompetenzen in den Bereichen Wirtschaft, Technik und Law entwickelt werden.

Neben der fachlichen Angebotserweiterung und -an-passung steht auch 2015 die Positionierung der FFHS als E-Hochschule im Zentrum. In Zusammenarbeit mit dem Learning Center (LC) wird weiter forciert, dass die Dozierenden mithilfe der interaktiven und kollaborativen Moodle-Kurse die Studierenden via e-Moderation durch das Semester begleiten.

Das Forschungsfeld Innovation & Strategy vom Institut für Management und Innovation (IMI) wird 2015 das KTI-Pro-jekt zur Förderung der Innovationskraft von KMU durch die Stärkung interdisziplinärer Zusammenarbeit weiter vor-antreiben. Des Weiteren wird im Laufe der ersten Jahres-

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hälfte 2015 das Onlinetool «InnoScore.Schweiz» lanciert. Mit diesem Tool können Unternehmen die Qualität ihrer Innovationsaktivitäten evaluieren. Im Herbst 2015 ist ein grösserer KMU-Workshop geplant, im Rahmen dessen das Tool Schweizer Unternehmungen präsentiert wird.

Im Forschungsfeld Innovation & Finance des Instituts für Management und Innovation (IMI) steht in 2015 der Pro-jektabschluss des BREF-Drittmittelprojekts als auch der BSV-Aufträge an. Auch in 2015 sind wiederum vorwiegend praxisorientierte Publikationen; u.a. zu «Minder-Initiative bei Pensionskassen» geplant sowie Vorträge/Workshops zu aktuellen Forschungsprojekten und Publikationen innerhalb des Forschungsfeldes Innovation & Finance. Des Weiteren werden Marktabklärungen für Folgeprojekte oder neue Projekte in beiden Forschungsfeldern des Insti-tuts für Management und Innovation (IMI) vorgenommen.

Departement Wirtschaft und Technik

Departement Informatik

Departement Informatik

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Im Departement Informatik standen im Jahr 2014 zwei Tätigkeitsfelder im Fokus: Die Vorarbeiten für die erste Durchführung des Praxisintegrierten Bachelor-Studiums (PiBS) in Informatik sowie der Aufbau der FFHS- eigenen Informatikdienste. Die innovative Studienform PiBS ermöglicht gymnasialen Maturanden den direkten Einstieg in die Ar-beitswelt ohne auf einen Hochschulabschluss verzichten zu müssen. PiBS basiert auf der Kooperation zwischen Unternehmen, Stu-dierenden und Hochschule. Die Studierenden sammeln zu 40% Praxiserfahrung im Unter-nehmen, während der restlichen 60% absol-vieren sie das reguläre Bachelor-Studium. Der grosse Vorteil ist die aufeinander abgestimmte Verzahnung von Praxis und Theorie. Ange-sicht des zunehmenden Fachkräftemangels im ICT-Bereich ist das PiBS eine Chance für Unternehmen, hochqualifizierte Nachwuchs-kräfte im eigenen Betrieb auszubilden. Dank der intensiven Vorarbeiten konnten namhafte Unternehmenspartner für das neue duale Stu-dium gefunden werden, welches im Herbstse-mester 2015/16 zum ersten Mal startet.

Praxisintegriertes Bachelor-Studium (PiBS)

Der Fachkräftemangel in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) stellt für viele Unternehmen ein Problem dar. Die Imma-trikulationsquote an den Schweizer Hochschulen für das Studienfach Informatik stagniert gemäss Bundesamt für Statistik seit Jahren bei ca. 3%. Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) verabschiedete deshalb im Sommer 2014 ein Massnahmenpaket gegen den MINT-Fachkräftemangel, ursprünglich ausgelöst durch den Antrag der FFHS für ein duales Fachhochschul-studium. Das Massnahmenpaket beinhaltet unter ande-rem eine verstärkte Praxisorientierung in den technisch orientierten Studiengängen für Gymnasialmaturanden sowie die Wiederaufnahme von Aufnahmeprüfungen in den MINT-Studiengängen. Die FFHS erhielt in diesem Zu-sammenhang die Zustimmung für den schweizweit ersten dualen Studiengang. In einem Ausbildungs- und Prakti-kumsvertrag zwischen Studierenden, dem Unternehmen und der FFHS sind die Rahmenbedingungen festgehalten. Die Studierenden kommen im entsprechenden Fachbe-reich zum Einsatz und erhalten eine monatliche Entschädi-gung, die etwas über dem regulären Lernendenlohn liegt. Eine Betreuungsperson im Unternehmen stimmt zudem die Tätigkeiten mit den Studieninhalten ab.

Die FFHS konnte die Schweizerische Post als ersten Praxispartner für PiBS gewinnen. Sie stellt gemeinsam mit PostFinance insgesamt 10 Studienplätze zur Verfügung. Weitere Partner sind die Swisscom und diverse Unter-nehmen, so dass im Herbstsemester 2015/16 der erste PiBS-Studiengang gestartet werden kann.

In der Umsetzung sieht das PiBS vor, dass die Studieren-den ca. 20 Stunden pro Woche im Unternehmen sind, dort an Projekten mitarbeiten und die diversen Tätigkeiten und den Arbeitsalltag einer IT-Fachkraft kennenlernen. Die restliche Zeit ist dem Studium an der FFHS gewidmet: Gemäss dem flexiblen Modell der FFHS teilt es sich auf in Präsenzunterricht an einem Tag pro Woche und dem Selbststudium mithilfe der FFHS-Lernplattform.

Der PiBS-Studiengang entspricht inhaltlich im Wesent-lichen dem Curriculum des normalen BSc Informatik, womit die Anerkennung gewährleistet ist. In den Grundla-

LeitungProf. Dr. Martin Sutter

Departement Informatik

genfächern, wie zum Beispiel Mathematik, wurden einige Akzente anders gesetzt, um die Eintrittqualifikationen von gymnasialen Maturanden, die sich gegenüber den Berufs-maturanden unterscheiden, zu berücksichtigen. Ferner wurde teilweise die Modulabfolge angepasst, um die ge-genüber dem normalen Bachelor-Studiengang veränderte Anzahl Semester und Anzahl Wochenstunden zu optimie-ren. Unverändert bleiben die Wahlpflichtmodule und die drei Vertiefungsrichtungen Web & Data Science, IT-Sicher-heit oder Enterprise Computing. Neu sind hingegen die in jedem Studienjahr platzierten Praxis-Theorie-Transferblö-cke: Hiermit wird sichergestellt, dass sich der Studienin-halt und die praktische Tätigkeit im Unternehmen optimal ergänzen. Vor jedem Semester werden die anvisierten Praxiseinsätze zwischen Unternehmen und Hochschule abgesprochen. Die Studierenden besprechen die diversen Projektangebote mit ihren Betreuenden und suchen sich jene aus, die ihren Interessen sowie den Semesterinhalten am besten entsprechen. Das sorgt für Abwechslung und gezielten Aufbau der Kompetenzen.

Wiedereinführung Aufnahmeprüfungen für MINT-Studiengänge

Zu den vom SBFI beschlossenen Massnahmen zur Linde-rung des Fachkräftemangels gehört auch die Wiederein-

führung von Aufnahmeprüfungen für Studiengänge im MINT-Bereich. Am Departement Informatik betrifft dies den Studiengang Informatik. Neu können damit Interes-senten aufgenommen werden, die die formalen Bedingun-gen (Berufsmatura, gymnasiale Matura mit einem Jahr Berufspraxis, Abschluss an einer Höheren Fachschule) nicht erfüllen, aber erfolgreich eine Aufnahmeprüfung bestehen, die dem Stoff der Berufsmatura entspricht. Um die Vorbereitung auf die Aufnahmeprüfung zu erleichten, wurde ein Vorbereitungskurs in Mathematik, Physik und Deutsch mit Start im Januar 2015 aufgebaut. Englisch ist weder im Vorbereitungskurs noch in der Aufnahmeprü-fung vorgesehen, jedoch müssen Interessenten in Ergän-zung zur bestandenen Aufnahmeprüfung ein Englisch-Zer-tifikat auf europäischem Kompetenzniveau B1 vorweisen.

Aktuelle Trends − Anpassungen in den Studien-programmen

Nach einem Wechsel in der Studiengangsleitung wurde im Bachelor-Studiengang Informatik die bisherige Vertie-fungsrichtung Web Science neu ausgerichtet und in Web und Data Science umbenannt. Themen wie Information Retrieval, Machine Learning und Big Data wurden neu aufgenommen, um den aktuellen Trends in der Informatik Rechnung zu tragen. Insbesondere aber liegt damit die

Praxis oder Studium? PiBS ermöglicht gymnasialen Maturanden den Einstieg in die Berufswelt, ohne auf das Studium verzichten zu müssen.

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Ausrichtung der Vertiefungsrichtung näher beim For-schungsgebiet des Laboratory for Web Science (LWS), was den Transfer von der Forschung in die Lehre stärkt.

Der inhaltlich gründlich überarbeitete Weiterbildungsstu-diengang Master of Advanced Studies Web for Business wurde im Herbstsemester 2014/15 mit den Kursen Certificate of Advances Studies (CAS) in Web Engineering, CAS IT-Sicherheit und Diploma of Advanced Studies (DAS) Web- und Data Science erstmals gestartet.

Der Studiengang Bachelor of Science Wirtschaftsinfor-matik bildet gleichsam eine Brücke zwischen Betrieb-sökonomie und Informatik. Die Entwicklungen in der digital vernetzten Gesellschaft verlangen immer mehr nach Spezialisten, die die Zusammenhänge zwischen Wirtschaft und Gesellschaft über das Web 2.0 verstehen und gestalten können. Deshalb wurde eine neuartige Studienrichtung «Digital Connected Society» des BSc Wirtschaftsinformatik aufgebaut, welche erstmals im HS 2014/15 mit einer Klasse von 14 Studierenden gestartet werden konnte. Im Vergleich zur klassischen Studienrich-tung des BSc Wirtschaftsinformatik (Business Infor-mation Management) beinhaltet die neue Ausrichtung einen stärkeren Anteil an Inhalten, die in einem direkten Zusammenhang mit dem Austausch und der Verarbeitung von Daten und Informationen in einer vernetzten Welt stehen. Der Schwerpunkt im neuen Kompetenzprofil wird auf gesellschafts- und wirtschaftswissenschaftliche Themen gelegt.

Der Master of Advanced Studies Business- und IT-Consul-ting (MAS BITCON) erlebte einen sprunghaften Anstieg von Neuimmatrikulationen. Die über drei Dutzend ein-geschriebenen Studierenden schätzen insbesondere die personalisierbare Studienstruktur: Je nach gewünschtem Kompetenzprofil wählen die Studierenden ihre bevorzug-ten CAS aus, um insgesamt 50 ECTS-Kreditpunkte zu erreichen, was sie zur Ausarbeitung der Master-Thesis berechtigt. Der MAS BITCON hat einen sehr hohen Anteil von Absolventen, die mit dem MAS-Titel abschliessen.

Studierende der beiden Bachelor-Studiengänge Infor-matik und Wirtschaftsinformatik können seit 2014 in sechs Fachrichtungen Praxiszertifikate erwerben: SAP, Projektmanagement, ITIL, Prozessmanagement, Linux und Englisch. Die Zertifizierungen erfolgen in Zusammenarbeit mit den entsprechenden Firmen.

Die im Jahr 2013 konzipierte «Wissenschaftliche Begleit-qualifikation», welche den Bachelor-Studierenden am Departement Informatik übers ganze Studium verteilt das nötige Wissen vermittelt, um im neunten Semester er-folgreich die Bachelor-Thesis zu verfassen, wurde im Jahr 2014 weiter verfeinert und um einen wichtigen Baustein erweitert: Parallel zur Ausarbeitung der Thesis besuchen die Studierenden ein aus fünf Präsenzen bestehendes Kol-loquium, in dem sie zusammen mit Dozierenden die ver-schiedenen Phasen des Entstehungsprozesses der Thesis diskutieren können. Dieser intensive Erfahrungsaustausch soll die Qualität der Bachelor-Thesen insgesamt erhöhen und für die Studierenden wertvoller machen.

Seit 2014 finden im Modul «Grundlagen der Mathematik» keine Präsenzveranstaltungen an einem der Regionalzen-tren mehr statt. Der Kurs «Online-Einführung in Mathe-matik fürs Fernstudium» enthält das Kursmaterial in Form von elektronischen Skripts und E-Books. Zudem finden regelmässige und freiwillige Online-Konferenzen mit Ad-obe Connect® statt, in denen die Studierenden den Stoff und Verständnisprobleme mit dem Dozenten diskutieren können. Einzig die Modulprüfung am Schluss des Semes-ters verlangt noch die physische Präsenz der Studieren-den. Wie schon im Vorjahr können sich Studierende der Universitären Fernstudien Schweiz (Fernuni) in die OEMF einschreiben und wie FFHS-Studierende mitmachen, was auch rege benutzt wurde.

Aufbau der Informatikdienste FFHS

Bereits im Herbst 2013 startete die FFHS ein Projekt, um die seit einigen Jahren zunehmenden Probleme im ICT-Be-reich (Betrieb der FFHS-Lernplattform Moodle®, Perfor-manz der Netzwerke und Server, Sicherheit und Stabilität) zu analysieren und Lösungsvorschläge zur Verbesserung der Situation auszuarbeiten. Hauptergebnis war der Entscheid, dass die FFHS mit eigenen Informatikdiensten das spezifische Know-how einer E-Hochschule aufbauen und die Abhängigheit von externen ICT-Dienstleistungen vor allem auf technische Aspekte reduzieren will. Entspre-chend wurde das gewünschte Mass an Eigenleistungen im Verhältnis zu den extern bezogenen Dienstleistungen in denen für eine E-Hochschule vier prägenden Bereichen Büroautomation, Schulverwaltung, Learning Management System und E-Collaboration definiert (vgl. Grafik).

ICT-Integration

Departement Informatik

Ab Frühjahr 2014 wurde mit dem Aufbau des Teams der Informatikdienste begonnen, welches dem Depar-tement Informatik unterstellt wurde. Hauptaufgabe des neuen Leiters und der zwei Mitarbeitenden waren die Vorbereitungsarbeiten, um sich per Ende September vom bisherigen Hauptpartner zu lösen. Dabei wurden alle ICT-Systeme im damals aktuellen Zustand übernommen, um den laufenden Betrieb – sowohl für die FFHS-Mitar-beitenden wie für alle Dozierenden und Studierenden – nicht zu gefährden. Anschliessend starteten die Arbeiten, um die ICT-Dienstleistungen unter Berücksichtigung der Bedürfnisse der FFHS auf den neusten technischen Stand zu bringen. Dieser Prozess wird nach dem Initialaufwand noch lange Zeit in Anspruch nehmen. Die wichtigsten Projekte der Informatikdienste im Jahr 2014 waren:

– Umzug der kompletten ICT-Hardware in ein professio-nelles Data Center beim Bahnhof Brig sowie Vernetzung mit dem Standort der FFHS

– Kompletter Austausch der Netzwerkkomponenten im Regionalzentrum Regensdorf sowie Anschluss der FFHS an das Schweizer Hochschulnetzwerk von SWITCH

– Performanz-Verbesserung durch Hardware-Upgrade unserer Lernplattform Moodle®

– Anschaffung und Aufbau einer neuen zentralen Rech-nerinfrastruktur für die Bereitstellung sämtlicher ICT-Dienste der FFHS, inklusive Überwachungssystem

– Aufbau und Betrieb eines gemeinsamen «Single Point of Contact», gemeinsam mit dem Learning Center, für Mitarbeitende, Dozierende und Studierende für alle didaktischen und technischen Fragen im Umgang mit ICT-Mitteln

– Festlegen der ICT-Strategie, die sich aus der Gesamtstrategie der FFHS ableitet.

Laboratory for Web Science (LWS)

Am Forschungsinstitut des Departements Informatik, dem Laboratory for Web Science (LWS), starteten Mitte 2014 die Arbeiten für das KTI-Projekt «Psychometric Recommen-dation Engine for Multimedia Service Platforms», welches wesentliche Ressourcen noch bis 2015 binden wird. Das LWS ist Teil eines Konsortiums, dem die SUPSI und andere Fachhochschulen zusammen mit einem Wirtschaftspartner angehören. Das Projekt zielt darauf ab, die User Experience von multimedialen Inhalten durch den Einsatz einer psycho-metrischen Empfehlungsmaschine zu verbessern. Das LWS entwickelt dazu einen Prototypen, der Konsumpräferenzen für multimediale Inhalte empfiehlt, basierend auf den von den Nutzenden erhältlichen Daten wie Profil, Kontext und Vertrauen.

Daneben bearbeitete das LWS einige kleinere Projekte zusammen mit der SUPSI und übernahm den technischen Teil des Projekts ALMoo (Adaptive Learning with Moodle), welches vom Institut für Fernstudien- und E-Learning-For-schung (IFeL) geführt wird.

Eigenleistungen Fremdleistungen

Büroautomation Schulverwaltung Learning Management E-Collaboration

ICT Know-how

Technik

20 | 21 Departement Informatik

Gegen Ende des Berichtsjahres fand ein Wechsel in der Leitung des LWS statt. Damit verbunden war eine teil-weise Neuorientierung des LWS, das sich fortan auf zwei Forschungsfelder konzentrieren wird: (1) Data Science als Konsolidierung der bisherigen Tätigkeiten im Bereich komplexe Netzwerke, Empfehlungssysteme und Big Data und (2) Learning Analytics als neues Forschungsgebiet, um mithilfe des bestehenden Know-hows im Bereich Data Science die Trends und Muster von Daten aus Lernumge-bungen zu analysieren, was das personalisierte Lernen von Studierenden ermöglichen kann.

Mitarbeitende des LWS haben im Berichtsjahr in folgen-den Publikationen und Auftritten mitgewirkt (Auszug):

– Blattner, Marcel: «Big Data & Human Resources». Big Data World Congress, London, Juni 2014

– Blattner, Marcel: «Big Data − was wirklich dahinter steckt». KMU Blickpunkt, Juni 2014

– Blattner, Marcel: «Wie kann das HRM mit Big Data in Verbindung gebracht werden?». HR Swiss Congress, Bern, September 2014

– Blattner, Marcel: «Big Data. Mehr Schein als Sein?». Organisator, September 2014

– Blattner, Marcel: «Lebensphasen von Big Data-Projek-ten». Swiss ICT Symposium, Luzern, November 2014

– Blattner, Marcel: «TV total – Zukunft des Fernsehens». TV2.0 Summit, Zürich, November 2014

Ausblick

Das Jahr 2015 wird geprägt sein durch den erstmaligen Start des PiBS im Herbstsemester 2015/16. Noch stehen viele Vorarbeiten an wie zum Beispiel die Erstellung der modifizierten Modulpläne und Referenzkurse, die Ab-sprachen mit den Unternehmen und die Sicherstellung des Lehrbetriebs. Einen zweiten wichtigen Schwerpunkt im Jahr 2015 werden die Informatikdienste bilden, um schrittweise die geplanten Erneuerungen von Hard- und Software zugunsten der FFHS zu realisieren. Im Bereich Ausbildung wird erstmals der neue Vorbereitungskurs für die erweiterten Aufnahmeprüfungen stattfinden.

Leitung– Prof. Dr. Martin Sutter

Bachelor of Science– Informatik– Wirtschaftsinformatik

Master of Advanced Studies– Web4Business– Business & IT-Consulting

Diploma / Certificate of Advanced Studies– Diverse Angebote

Forschung– Laboratory for Web Science (LWS)

Departement Gesundheit

Departement Gesundheit

Departement Gesundheit22 | 23

Das Jahr 2014 im Departement Gesundheit stand ganz im Zeichen des Aufbaus eines neu-en Studienangebots im Bereich der Ernährung. Der neue Bachelor-Studiengang in Ernährung & Diätetik zielt insbesondere auf Berufstätige im Pflege- und Gesundheitsbereich sowie auf Wiedereinsteigerinnen und -einsteiger ab. Der Fokus wird neben Ernährungswissen-schaft und Diätetik auch auf psychologische (Beratung, Gesundheitspsychologie) und wirt-schaftliche Aspekte (Marketing/PR) gelegt. Die erste Durchführung ist auf Herbstsemester 2015/16 geplant.

Erster berufsbegleitender Bachelor Ernährung & Diätetik der Schweiz

Im Schweizer Gesundheitswesen fehlen qualifizierte Fachkräfte. Mehr Bildungsabschlüsse und flexiblere Stu-dienmodelle sind nötig. Ernährungsbedingte Krankheiten, allen voran die Volkskrankheit Übergewicht, sind für das Gesundheitswesen zunehmend eine Herausforderung. Mit dem ersten berufsbegleitenden Bachelor-Studium im Bereich Ernährung reagiert die FFHS auf diese steigende Nachfrage. Im Januar 2014 beschloss die Direktion, einen berufsbegleitenden Bachelor of Science in Ernährung & Diätetik auf den schweizerischen Bildungsmarkt zu brin-gen, Ende Juni 2014 kam der definitive positive Bescheid seitens des Schulrats der SUPSI. Die Eingabe des neuen Bachelorangebots verlief nach den Vorgaben des neuen Hochschulförderungs- und koordinationsgesetzes (HFKG), welches am 1. Januar 2015 in Kraft tritt. Die Inhalte des Studiums orientieren sich an den «Abschlusskompeten-zen FH-Gesundheitsberufe» der Rektorenkonferenz der Fachhochschulen der Schweiz (KFH), unter besonderer Berücksichtigung der berufsspezifischen Kompetenzen des Studienganges Ernährungsberatung.

Der berufsbegleitende Studiengang Bachelor of Science (BSc) Ernährung & Diätetik befasst sich mit den wissen-schaftlichen Grundlagen der Ernährungslehre und der Diätetik. Das Studium dauert vier Jahre und umfasst 180 ECTS. Ein obligatorisches Praktikum in der Ernährungs-beratung bereitet die Studierenden auf verschiedene Berufsfelder wie Einzel- und Gruppenberatungen, Aufklä-rung und Öffentlichkeitsarbeit, Produktentwicklung bzw. -information und die Lehr- oder Forschungstätigkeit vor.

Die Studieninteressenten durchlaufen vor der definitiven Zulassung eine Eignungsabklärung. Dieser «Numerus Clausus» wird aufgrund der beschränkten Praktikaplätze und der derzeitigen Arbeitsmarktsituation eingeführt.

MAS Gesundheitsförderung

Der Master of Advanced Studies (MAS) Gesundheitsför-derung startete im Herbst 2014 zum vierten Mal mit zwei Klassen. Der Weiterbildungsmaster wird vorwiegend von

LeitungFranziska Salvisberg

Departement Gesundheit

Grundlagenstudium (80 ECTS)

1. Sem. Anatomie /Physiologie Ernährungslehre I Gesundheitsförderung und Prävention Englisch

2. Sem. Ernährung versch.Bevölkerungsgruppen Ernährungslehre II Lebensmittelkunde

und Hygiene Ernährungspsychologie

3. Sem. Pathologie I Ernährungslehre III Gesprächsführungund Kommunikation

Einführung in das wis-senschaftliche Arbeiten

4. Sem. Pathologie II Diätetik I Gesundheits-management

Forschungsmethoden / Statistik I

Vertiefungsstudium (100 ECTS)

5. Sem. Diätetik II Diätetik III Beratungstechnik Forschungsmethoden / Statistik II

6. Sem. Diätetik IV Interdisziplinaritätund Berufsethik

Wissenschaftliches Praxisprojekt

Praktikum in derErnährungsberatung7. Sem. Marketing und

Öffentlichkeitsarbeit Komplexe Diagnosenund Beratungen

Wissenschaftliches Praxisprojekt

8. Sem. Selbstständigkeit Bachelor-Thesis

Curriculum Bachelor of Science SUPSI in Ernährung und Diätetik

24 | 25 Departement Gesundheit

Frauen aus dem Gesundheitsbereich besucht. Der älteste Teilnehmende ist 74 Jahre alt und hebt damit den Alt-ersdurchschnitt der Studierenden auf 43 Jahre.

Betriebliche Gesundheitsförderung

Die FFHS achtet auf die Gesundheit der Mitarbeitenden. Im Leitbild der FFHS ist Folgendes festgehalten: «Wir stehen ein für Chancengleichheit (Geschlecht, Herkunft, Religion, Behinderung usw.) und achten auf die Förderung der Gesundheit».

Diverse Gesundheitsaktionen stehen den Mitarbeiten-den der FFHS als Angebot zur Verfügung. Das Jahr 2014 stand auch hier im Fokus der Ernährung. Zwei diplomierte Ernährungsberaterinnen referierten unter anderem über «Brain Food», wie der ideale Teller aussieht und wieviel Zucker in welchen Lebensmitteln steckt.

Ausblick

Die erste Durchführung des Bachelor of Science Ernäh-rung & Diätetik startet im August 2015. Die Vorbereitun-gen hierzu laufen. Sowohl im MAS Gesundheitsförderung als auch im Bachelor Ernährung & Diätetik sind vorwie-gend Frauen die Zielgruppen.

Leitung– Franziska Salvisberg

Bachelor of Science– Ernährung & Diätetik

Master of Advanced Studies– Gesundheitsförderung

Certificate of Advanced Studies– Gesundheitsförderung und Prävention– Betriebliche Gesundheitsförderung– Gesundheitspsychologie

Institut für Fernstudien- und eLearningforschung (IFeL)

Institut für Fernstudien- und eLearningforschung (IFeL)

Institut für Fernstudien- und eLearningforschung (IFeL)26 | 27

Für das Institut für Fernstudien- und eLear-ningforschung war 2014 ein Jahr des Wandels. Im Rahmen einer Reorganisation wurde das Learning Center in den zentralen Dienst der FFHS eingegliedert, gleichzeitig wurde die Stabstelle Forschung ins IFeL integriert. Dar-aus entstanden die zwei Forschungsbereiche bzw. -teams «Fernstudien und eLearning» sowie «eCollaboration». Durch diese Reorga-nisation soll eine Konzentration der Kräfte auf Forschung und Dienstleistungen in beiden Be-reichen ermöglicht werden. Dabei fokussieren sich die Aktivitäten besonders auf die Umset-zung der Strategie E-Hochschule. Wichtige Beiträge dazu liefern die Forschungsfelder «Selbstreguliertes, mobiles und adaptives Lernen», «E-Reading und Usability», das neue Forschungsfeld «Neue Arbeitswelten» sowie die prioritäre Förderung der zwei bestehenden Forschungsfelder «Serious Games» und «Sto-rytelling in Working & Learning».

Forschungsbereich Fernstudien und eLearning

Aus der Gesamtheit an Forschungsaktivitäten 2014 werden im Folgenden die beiden strategischen Projekte ALMoo (Adaptives Lernen mit Moodle) und MobiLER (Mobiler LERnraum) hervorgehoben. Neben diesen zwei umfangreichen Projekten wurden weitere Forschungsakti-vitäten wie ICILS (International Computer and Information Literacy Study; siehe auch www.icils.ch) oder verschiede-ne kleinere Projekte im Forschungsfeld Selbstreguliertes Lernen durchgeführt sowie das CAS eDidactics weiter aufgebaut.

ALMoo – Adaptives Lernen mit Moodle

Adaptive Lernsysteme berücksichtigen Merkmale und Lernverhalten von Studierenden. Basierend auf entspre-chenden Beobachtungen passt das System, quasi als Lernassistent den Lernstoff an oder gibt Empfehlungen zur Optimierung der Lernprozesse. Im Projekt ALMoo wird die FFHS-Lernplattform pilotweise zu einem adaptiven Lern-system ausgebaut und in verschiedenen Modulen werden unterschiedliche Konzepte getestet sowie evaluiert. Seit seinem Start im Dezember 2013 hat sich das Projekt gut entwickelt: Zwei Kursblöcke im Studiengang Wirtschafts-ingenieurwesen sind mittlerweile als adaptive Lerneinhei-ten umgesetzt. Dabei wurde die Problemstellung behan-delt, dass die Studierenden mit sehr unterschiedlichem Vorwissen den Kurs beginnen. Das Modul wurde nun so konzipiert, dass je nach Grad des Vorwissens und Wei-terentwicklung des Wissens den Studierenden unter-schiedliche Übungen mit jeweils anderen Instruktionen zur Lösung empfohlen werden.

Hinter der Kursoberfläche versteckt sich ein Empfehlungs-mechanismus, der Studierenden dabei hilft, effizienter lernen zu können, indem das System zunächst einmal mit Hilfe eines Einstufungstests zu Beginn des Kurses Informationen zum aktuellen Kenntnisstand der Studie-renden innerhalb des jeweiligen Themas aufzeichnet. Auf Basis der Ergebnisse werden Empfehlungen zum Schwierigkeitsgrad der folgenden Aufgaben gegeben. Im nächsten Schritt misst das System den Wissenszuwachs der Studierenden nach der Erledigung der Aufgabe und

Leitung Bereich eCollaboration:Prof. Marco Bettoni

Leitung Bereich Fernstudien und eLearning:Prof. Per Bergamin

Messpunkt

Messpunkt

Empfehlung

Empfehlung

Entscheidung StudentIn

Entscheidung StudentIn

Aufgabe II Thema X

Aufgabe I Thema X

Einstufung

Nachlesen Diskutieren

...

Institut für Fernstudien- und eLearningforschung (IFeL)

spricht eine entsprechende Empfehlung zum folgenden Lernschritt aus. Die Funktionsweise und Effektivität der Empfehlungen sollen erprobt werden, damit zukünftig dieses Adaptionsmodell auf andere Kurse übertragen werden kann.

Das adaptive Moodle-System wirkt hierbei in diesem Sinn als digitaler Lernassistent und überbrückt Diskrepanzen zwischen Vorwissen und Lernverhalten, indem Studieren-den mit weniger Vorwissen Aufgaben empfohlen werden, die durch Lernhilfen und mehrere kleine Lernschritte ange-reichert sind. Zudem werden in diesem Fall Lösungsstrate-gien eingeübt, um sie nachhaltig in anderen Lernkontexten einsetzen zu können. Studierende mit ausreichendem Vor-

Schema Ablauf des Adaptionsmodells im Modul «Angewandte Naturwis-senschaften II»

rat an Fachwissen hilft das System, unnötige Lernschritte zu vermeiden. Parallel dazu gibt das System Hinweise und Informationen, wie die Kursteilnehmenden ihren Lernpro-zess gestalten und den eigenen Kursfortschritt überprüfen können.

Der bestehende adaptive Kurs ist das Ergebnis einer engen Kollaboration zwischen IFeL, das für die Entwicklung des didaktischen und technischen Konzepts des Adaptations-modells und deren Evaluation zuständig ist, dem Learning Center (LC), das methodisch-didaktische Unterstützung der Dozierenden bei der Umsetzung der adaptiven Kursin-halte gegeben hat, und den Dozierenden des Kurses als fachlichen Experten.

Der Unterschied zu regulären Moodle-Kursen ist auf den ersten Blick erkennbar, denn bereits die Oberfläche des Lernmoduls ist neu gestaltet. Das Modul nutzt die neuere Moodle-Version 2.7. Zusätzliche Tools und neue, einheitlich gestaltete Piktogramme sorgen für bessere Bedienbar-keit und Orientierung innerhalb der Lernplattform. Das Adaptationssystem wird permanent unter Einbezug der Evaluationsergebnisse weiterentwickelt.

MobiLER – Mobiler Lernraum

Mobiles Lernen wird in den beiden Horizon-Berichten (Higher Education) aus den Jahren 2013 und 2014 als eine der in den nächsten zwei bis drei Jahren aufkommenden Lerntechnologien bezeichnet. Diese Berichte gehören zu den renommiertesten Trendabschätzungen im Bereich des modernen Lernens. Auf dieser Grundlage wurde an der FFHS über die Forschungsgruppe Fernstudiendidaktik und eLearning das Projekt MobiLER lanciert. Das Projekt beinhaltet die Erforschung der Standards von für mobiles Lernen geeigneten Lernangeboten (Merkmale des Lern-materials) und den Bedingungen, unter denen effizientes Lernen über mobile Geräte stattfindet (Merkmale der Lernenden und der Lernstrategien). Im Kontext des Fern-studiums geht es dabei vor allem darum, das Selbststu-dium (an der FFHS nimmt dies ca. 80% der Lernzeit ein) technologiebasiert zu unterstützten. Gerade aktives mit Übung verbundenes Lesen spielt dabei eine wichtige Rolle. Deshalb werden in dem Projekt MobiLER Lesematerialien (wie Skripte, E-Books, Folien und Zusatzunterlagen) auf

Analyse geeigneter Programme zur Entwicklung von Lehrskripten in Epub (XML/HTML)

Distribution und Implementierung der E-Books in Moodle (App) mit interaktiven Funktionselementen

Etablierung eines geeigneten Produktionsworkflows möglichst auf Basis eines CMS

Implementationin Moodle

Produktion von Lehrmaterial

Produktions-workflow

moodle

28 | 29 Institut für Fernstudien- und eLearningforschung (IFeL)

Roadmap 2015 des Projektes MobiLER

verschiedenen digitalen Lesegeräten verfügbar gemacht und mit Lernaktivitäten auf der FFHS-Lernplattform Moodle verbunden. Dies sieht zwar auf einen ersten Blick einfach aus, jedoch verbergen sich dahinter komplexe Fragestellungen auf verschiedenen Ebenen. Grundsätzlich lassen sich drei Ebenen unterscheiden:

– Technologie: Z.B. wie werden Notizen, die auf einem Smartphone offline gemacht werden, gespeichert, damit sie auf dem Laptop wieder zur Verfügung stehen?

– Design & Usability: Z.B. wie müssen Inhalte dargestellt werden, damit sie sowohl auf einem kleinen Bildschirm, wie auch auf einem grossen Bildschirm gut lesbar sind?

– Interaktion in Lernaktivitäten: Z.B. wie können Notizen, die während des Lesens gemacht werden, mit Kommili-tonen geteilt werden?

Um die entsprechenden Fragen anzugehen, wurde bis 2014 ein Konzept erstellt, welches an den Eduhub-days, dem jährlichen Treffen der E-Learning-Zentren der schweizerischen Hochschulen, seitens des Studierenden-panels als interessantestes Konzept ausgezeichnet wurde.

Im Wesentlichen geht es darum, bestehende E-Books multimedial anzureichern und die Inhalte mit auf der Online-Lernplattform bestehenden Übungen zu verbinden. Diese interaktiven E-Books sollen dann auf verschiedenen mobilen Geräten wie beispielsweise Tablets zur Verfügung stehen.

Im vergangenen Jahr wurden mit verschiedenen Kurs-materialien Tests und Evaluationen durchgeführt. Es zeigt sich, dass rund die Hälfte der Studierenden eine positive und die andere Hälfte eine eher skeptische Einstellung gegenüber E-Books haben. Bei einem entsprechenden An-gebot benutzen gut ein Drittel der Studierenden E-Books mehrmals wöchentlich. Insgesamt sind die Studierenden neugierig gegenüber den weiteren Entwicklungen, bekla-gen jedoch immer noch zu wenig offene Funktionalitäten und zu eingeschränkte Usability. Insgesamt wünschen sich jedoch fast alle eine elektronische Lehrbibliothek.

Im kommenden Jahr wird die Forschungsgruppe einen technischen und mediendidaktischen Anforderungskatalog definieren, um Lehrskripte aus dem Portfolio der FFHS in ausgewählte E-Book-Formate zu überführen. Dieser Abschnitt schliesst die Auswahl eines standardisierten Pro-duktionsworkflows für die Umsetzung der E-Books mit ein.

Institut für Fernstudien- und eLearningforschung (IFeL)

Nach dieser systematischen Aufbereitung der Lehrmateria-lien werden diese den Studierenden über die Lernplattform zur Verfügung gestellt und hinsichtlich eines wirkungsvol-len, effizienten und nachhaltigen Einsatzes evaluiert.

Forschungsbereich eCollaboration

Neue Arbeitswelten für die Wissensarbeit

Im Mai 2014 wurde das neue Forschungsfeld «Neue Ar-beitswelten» lanciert. Zentral sind für das Forschungsfeld die Fragen, wie wir in Zukunft arbeiten und leben werden und welche Herausforderungen und Chancen die zukünf-tige Arbeitswelt für Unternehmen und Mitarbeitende mit sich bringt. Unter «Neuen Arbeitswelten» versteht man die Umgebung, in der Menschen ihre Arbeit in Zukunft verrichten werden. «Umgebung» wird nicht nur räumlich verstanden, sondern umfasst weitere Aspekte organisato-rischer (z.B. Arbeitsmodelle), virtueller (z.B. Interaktionsfor-men) und sozialer (z.B. Partizipation) Art.

Der heutige Trend der neuen Arbeitswelt geht deutlich hin zu Kommunikation, Austausch und Wissensweitergabe. Die Entwicklungen im weltweiten Wettbewerb verschie-ben den Schwerpunkt der Büro- und Wissensarbeit von stabilen Prozessen hin zu mehr Zusammenarbeit, die sowohl in virtuellen als auch in physischen Räumen stattfindet. Neuschöpfungen im Gebiet Informations- und Kommunikationstechnologien haben die Rahmenbedin-gungen für die Entstehung neuer flexibler Arbeitsweisen geschaffen. Der Arbeitsort hat sich bereits vom Standort des Unternehmens entkoppelt. Die Arbeit kann heutzutage von überall − z.B. von zu Hause oder unterwegs − ver-richtet werden. E-Collaboration kann in diesem Zusam-menhang eine wichtige Rolle spielen und zum Gelingen von Neuen Arbeitswelten wesentlich beitragen. Wichtige Themen sind dabei die Schnittstellen zwischen technik-gestützter Virtualität einerseits und direkter Begegnung in neuen Bürokonzepten. Wir fragen uns z.B. welcher Teil der Büro- und Wissensarbeit eines Unternehmens sich räumlich und zeitlich flexibilisieren lässt.

Office 21 – FFHS als Projektpartner

Seit 2014 ist die FFHS ein Kooperationspartner des Verbundprojekts «Office21» des Fraunhofer Instituts für

Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) in Stuttgart. Zusammen mit 20 weiteren Unternehmungen wie BMW, Adidas, Fujitsu, Kyocera, Microsoft, Soennecken, Volkswa-gen, Plantronic, Haworth etc. werden neue Erkenntnisse zum Thema zukünftige Arbeitswelten erforscht. Ziel des Projektes ist es, aktuelle und zukünftige Entwicklungen frühzeitig zu identifizieren und konkrete Handlungsopti-onen zur erfolgreichen Gestaltung und Implementierung neuer Arbeitswelten in den Unternehmen zu entwickeln. Das Forschungsteam E-Collaboration des IFeL beschäftigt sich schon lange mit dem Thema, wie Wissensarbeit mit elektronischen Hilfsmitteln auf Distanz erfolgreich bewäl-tigt werden kann. Sie kann nun im Rahmen des Projekts Office 21 bestehendes Wissen im Kontext der künftigen Arbeitswelt überprüfen und neue Erkenntnisse dazu ge-winnen. Das erste Projekt zur Untersuchung sozialer Inter-aktionen im Arbeitsumfeld – Modelling Social Interactions in Real Work Environments (MSI@work) − wurde bereits lanciert und wird in Zusammenarbeit mit den Forschenden der SUPSI realisiert.

Auf Basis fundierter arbeitswissenschaftlicher Methoden tauschen die Forschungspartner im Projekt Office 21 pra-xisrelevante Szenarien mit Fokus auf der Verbesserung von Kommunikation, Konzentration, Wohlbefinden, Produkti-vität, Motivation, Kreativität und Innovation, wobei sieben Themenbereiche behandelt werden:

– Corporate Coworking – Inspiration und Kreativität maxi-mieren

– Office Analytics – Erfolgreich arbeiten durch systemati-sche Individualisierung

– Smart Working Cultures – Das richtige Mass an Auto-nomie bestimmen

– Digital and Social Working – Flexible Arbeitsweisen technologisch unterstützen

– Office Design – Wirkung von Formen, Farben und Ma-terialien nutzen

– Office Lighting – Leistung und Wohlbefinden gezielt steuern

– Office Typologies – Investitionssichere Büros gestalten.

30 | 31 Institut für Fernstudien- und eLearningforschung (IFeL)

Die Forschungspartner treffen sich regelmässig in Projekt-steuerungsmeetings, wo eigene Wünsche und For-schungsfragen eingebracht werden und zukunftsweisende neuartige Konzepte beim Besuch von Firmen direkt vor Ort besichtigt werden können. Am Beispiel der Firma ENECO in Rotterdam wurden neue Massstäbe aufgezeigt. Die im Energiebereich tätige Firma beschäftigt 2300 Personen, wobei das neue im 2012 erstellte Gebäude nur Arbeits-plätze für 1530 Personen bereitstellt. Die Mitarbeiter können auch zu Hause, unterwegs oder bei Kunden ihre Arbeiten ausführen, sodass 30% der Gebäude-Räumlich-keiten eingespart werden können und trotzdem jederzeit noch 10% freie Arbeitsplätze im Gebäude vorhanden sind.

Das Arbeitskonzept umfasst die vier Arbeitsszenarien lokal, flexibel, mobil, speziell und durch Output-Based-Working wurden fixe Arbeitszeiten eliminiert. Ebenso aufgelöst wurde die fixe Arbeitsplatz-Zuteilung, ein Arbeitsplatz im Gebäude kann selbst gewählt werden und richtet sich nach dem spezifischen Inhalt der jeweiligen Aktivität.

Eine Mitarbeiterzufriedenheits-Umfrage im Betrieb hat ergeben, dass dem Konzept in der Praxis im Durchschnitt 8 von 10 möglichen Punkten vergeben wurden, obwohl es im Vorfeld als nicht durchführbar gehandelt wurde.

Arbeitswelt Campus FFHS und FS-CH

Die FFHS und Universitäre Fernstudien Schweiz (FS-CH) planen einen neuen gemeinsamen Campus am Hauptsitz in Brig zu bauen, um den neusten Standards in Sachen Infrastruktur gerecht zu werden und ihre Wettbewerbs-fähigkeit durch Schaffung einer innovationsförderlichen Arbeitsumgebung für Mitarbeiter zu sichern. Neben der Gestaltung der Arbeitsumgebung soll die Architektur des neuen Campus zum Symbol einer modernen, innovativen und zukunftgerichteten E-Hochschule bzw. Fernuni wer-den. Das IFeL unterstützt die Arbeitsgruppen der beiden Institutionen in allen Fragen rund um die neuen Arbeits-welten. Die gewonnenen Erkenntnisse aus der Arbeits-forschung in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer IAO

Im Unternehmen ENECO in Rotterdam kann auch in der Espresso Bar-Zone gearbeitet werden.

Institut für Fernstudien- und eLearningforschung (IFeL)

fliessen bereits in die Vorbereitung des Anforderungspro-fils für Architekten ein. Ein zentraler Punkt dabei sind die Anforderungen an Arbeitsräume und Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT).

Die Botschaft der Räume und ihrer Einrichtungen soll die Identifikation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen unterstützen sowie die FFHS-Werte − offene und partner-schaftliche Führungskultur, Autonomie, Zusammenarbeit und Vertrauen − nach innen und aussen kommunizieren.

Die IKT sind für eine E-Institution von besonderer Bedeu-tung. Die Möglichkeiten der IKT sind beinahe grenzenlos geworden. Heute kann man fast von überall arbeiten − «Your office is where you are». Die IKT machen die Einfüh-rung flexibler Arbeitsmodelle und neuer Arbeitsweisen im Unternehmen möglich, was die Frage nach der Überflüs-sigkeit neuer Raumkonzepte aufwerfen könnte. Doch soll der neue Campus in erster Linie zum kommunikativen Ort werden, der nicht nur neue Interaktionsmöglichkeiten schafft, sondern auch Gemeinschaft, Unternehmens-kultur, Begegnung und Austauscht fördert. Anhand des Anforderungsprofils wird 2015 ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben. Die ersten Schritte sind bereits eingelei-tet, um das Fraunhofer IAO für die Begleitung der Pla-nungs- und Bauphase des neuen Campus-Gebäudes für uns zu gewinnen.

MSI@work

Computergestützte Tools zur Erfassung sozialer Inter-aktionen in Organisationen gewinnen immer mehr an Bedeutung bei der Planung von Arbeitskonzepten in Bürogebäuden. Sie werden immer häufiger in Organisa-tionen eingesetzt, um soziale Interaktionen zwischen den Mitarbeitern in Echtzeit zu erfassen und das Risiko von Fehlplanungen zu minimieren. Ein gemeinsames Projekt in Kollaboration mit der Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana (SUPSI) zur Untersuchung sozialer Interaktionen in realen Arbeitsumgebungen wurde im Herbst 2014 lanciert. Die Idee für das Projekt «Modelling Social Interactions in Real Work Environments» (MSI@work) entstand im Rahmen des gemeinsamen For-schungskolloquiums der FFHS mit der SUPSI im Oktober 2014. Das Hauptziel des Projekts ist die Entwicklung eines

Modells, das soziale Interaktion zwischen den Mitarbeiten-den in einem Arbeitsumfeld beschreibt, sowie einer dazu benötigten Technologie. Ein Pilotversuch für 2015 wird mit der Unterstützung von über 20 FFHS Mitarbeitenden im Gebäude in Brig durchgeführt. Die Ergebnisse der Pilotstu-die werden in die Planung innovativer Raumkonzepte für den neuen Campus in Brig herangezogen. Das im Projekt eingesetzte Echtzeit Tracking System soll es erlauben, Kommunikations- und Verhaltensmuster der Mitarbeiten-den zu erkennen, daraus Raumbedürfnisse abzuleiten und diese in die Planung innovativer Raumkonzepte rechtzeitig zu integrieren. Denn richtig geplante Arbeitsplätze und Arbeitsräume sind in der Lage, Leistungen zu steigern, Arbeitsprozesse zu beschleunigen, den Innovationsgeist zu erhöhen sowie zur Verbesserung der Zufriedenheit und Lebensqualität der späteren Nutzer beizutragen. Für die Fortsetzung dieser Forschung nach Projektende ist ein KTI-Antrag geplant.

SMART UFFI

Das intelligente Büro ist ebenfalls Gegenstand einer Forschungskooperation zwischen der FFHS und der SUPSI. Durch geeignete Smart Office-Technologien soll die Zusammenarbeit unterschiedlicher Bürowelten im Allge-meinen und die Kollaboration der Forschenden in beiden Institutionen im Speziellen erleichtert werden.

«SMART UFFI» leitet sich von Smart Ufficio (intelligentes Büro) ab und bezeichnet eine dynamische Arbeitsumge-bung, welche die physischen Grenzen des klassischen Büros aufhebt und eine fliessende Interaktion zwischen präsenten und abwesenden Mitarbeitenden ermöglicht. Ziel ist es, durch Smart Office-Installationen alltägliche individuelle und kollaborative Tätigkeiten zwischen den Forschenden zu erleichtern und Interaktion auf intuitive Art zu ermöglichen. Gleichzeitig dient das Projekt dazu, das interdisziplinäre Potenzial der Forschungsfelder des Information Systems and Networking Institute (ISIN) der SUPSI und dem Laboratory for Web Science (LWS) der FFHS auszuloten. Das Team E-Collaboration des IFeL bringt seine Kompetenzen in E-Collaboration und Wissensmanagement ein. In der ersten Phase werden die Bedürfnisse der Forschenden analysiert, um daraus Hinweise für mögliche intelligente Szenarien zu gewinnen.

32 | 33 Institut für Fernstudien- und eLearningforschung (IFeL)

Die zweite Stufe beinhaltet dann die Installation von Smart Office-Technologien an den Standorten Brig und Manno. Das Projekt dauert insgesamt 12 Monate und wird vom gemeinsamen Forschungsfonds der FFHS und der SUPSI finanziert.

FOKO – Forschungskolloquium mit SUPSI

Bereits zum 5. Mal trafen sich am 24. Oktober 2014 Forschende der FFHS und der SUPSI zu einem interdiszip-linären Workshop. Der diesjährige Event stand unter dem Motto «Open Science» und fand erstmals in Brig statt.

Als Keynote sprach der belgische Innovationmanager Jef Staes über 3D-Innovation in Organisationen und plädier-te für ein verändertes Managementdenken, das sich am besten mit «NO SHEEPING!» umschreiben lässt. Haben wir in einer 2D-Businesswelt bislang gelernt, unsere Arbeit zu verrichten, weil wir dafür durch einen Abschluss quali-fiziert (aber nicht zwangsläufig auch passioniert) sind, soll sich das in der 3D-Organisation ändern. In einem innova-tiven Unternehmen, so Staes, bestimmen Leidenschaften und Begabungen, nicht Zeugnisse und Pflichtenhefte, was wir tun und wie wir es tun. Staes’ Plädoyer für ein Umden-ken wirkte in angeregten Diskussionen über den ganzen Tag nach.

Um den durchaus heterogenen Erwartungen der Teilneh-mer gerecht zu werden, wurde eigens für den Workshop ein neues Interaktionsformat entwickelt. Die Open Science Gallery (OSG) ist eine selbstorganisierende Methode zur Förderung von Zusammenarbeit in transdisziplinären Teams. Alle Teilnehmer wurden mit einer offenen Ein-stiegsfrage dazu eingeladen, eigene Ideen und relevante Themen einzubringen. Diese wurden anschliessend in kleinen Interessensgruppen bearbeitet. Die Ergebnisse aus diesen Breakout-Sessions wurden auf einer dafür vorgese-henen Posterwand festgehalten und schliesslich im Plen-um vorgestellt. Forschende aus den unterschiedlichsten Fachgebieten erhielten somit die Möglichkeit, mit Kollegen aus anderen Disziplinen zusammenzuarbeiten.

Mit dem alljährlichen Event verfolgen die Organisatoren das Ziel, die geografische und fachliche Distanz zwischen den einzelnen Forschungsgruppen zu überwinden und die Zusammenarbeit zu fördern. Mit Erfolg: Derzeit arbeitet

Leitung– Bereich Fernstudien und eLearning: Prof. Per

Bergamin– Bereich eCollaboration: Prof. Marco Bettoni

Schwerpunkte– Selbstreguliertes Lernen– Mobiles Lernen– E-Reading, Lernen & Usability– Neue Arbeitswelten für Wissensarbeit– Serious Games– Storytelling in Working & Learning

Institut für Fernstudien- und eLearningforschung (IFeL)

z.B. eine Gruppe am Projekt «Competence Playlist» zur Entwicklung eines innovativen Kompetenzmanagement Systems. Die Idee zum Projekt ist als Reaktion auf Jef Staes’ Keynote entstanden.

Forschungsfonds FFHS, Bando SUPSI und IT Grant

Der Forschungsfonds FFHS hat seit seiner Einrichtung im Jahre 2011 die Zusammenarbeit SUPSI-FFHS in 14 Projekten durch die Bereitstellung von ca. 200’000 CHF gefördert, d.h. im Durchschnitt ca. 14’000 CHF pro Projekt. Viele der bearbeiteten Projektideen sind am jährlichen gemeinsamen Forschungskolloquium entstanden, so u.a. das Projekt «Organisational Intelligence» des Instituts für Management und Innovation (IMI). Dank der Finanzierung durch den Forschungsfonds FFHS konnte aus jener Projek-tidee ein Forschungsantrag an die KTI erarbeitet werden, der im April 2014 bewilligt wurde. Eine weitere Möglich-keit, die Zusammenarbeit SUPSI-FFHS zu fördern, ergab sich 2014 dank der durch den Stiftungsrat beschlossene Bereitstellung von 100’000 CHF (IT Research Grant) als Sondermittel für die Förderung von Projekten im IT Bereich. Bewilligt wurden das Projekt «Smart UFFI», das sich der Thematik der Unterstützung neuer Arbeitsformen widmet (siehe oben) und das Projekt Georecommandation, mit dem eine Smartphone-Applikation und ein Web Service für

lokale Angebote (Produkte, Dienstleistungen) in der Umge-bung eines potentiellen Kunden entwickelt werden.

Im November 2014 hat die SUPSI die Ausschreibung (ital. Bando) des SUPSI-Fonds für Forschungsprojekte mit einem angepassten Reglement veröffentlicht. Neu wurde die Finanzierung durch den FFHS-Fonds in die Ausschrei-bung des SUPSI-Fonds integriert, dies in der Absicht, die Sichtbarkeit des Fonds innerhalb der SUPSI zu vergrössern und so die Chancen für neue kooperative Projekte SUPSI- FFHS zu erhöhen.

Competence Playlist

«Lass andere entscheiden, wo deine Stärken liegen!» − Ausgehend von dieser Aussage Jef Staes’ beschäftigt sich das Projekt mit der Frage, wie Kompetenzen von Mitar-beitern erfasst, strukturiert und sichtbar gemacht werden können. Bislang sind es meistens die Mitarbeiter selbst, die ihre Kompetenzen auflisten. Ein solches Vorgehen ist aber begrenzt, denn:

– Wir laufen Gefahr, uns Kompetenzen zu attestieren, die von uns erwartet werden (wir erwarten, dass ein Projektmanager kommunikativ ist. Selbst wenn er diese Fähigkeit nicht hat, wird er sie deshalb vermutlich in seinem Profil erwähnen).

Teilnehmer des 5. Joint Research Workshop der SUPSI und FFHS

34 | 35 Institut für Fernstudien- und eLearningforschung (IFeL)

– Unsere Selbstwahrnehmung ist beschränkt. Wir neh-men an, dass wir darin gut sind, worin wir einen Ab-schluss, ein Zertifikat oder ein Diplom haben. Kompeten-zerwerb ist aber gerade nicht an Zeugnisse gebunden.

Umso wichtiger ist es deshalb, das Feedback von anderen mit einzubeziehen. Denn Kollegen, Projektpartner, Freun-de etc. können unsere eingeschränkte Sicht ergänzen, korrigieren und erweitern. Dafür braucht es jedoch einen fairen Bewertungsmechanismus für soziales Feedback. Einen solchen zu entwickeln und einzusetzen, ist ein Ziel des Projekts.

SIG eCollaboration

Die Special Interest Group eCollaboration (SIG eCo) ist ein Netzwerk von eCollaboration-Experten aus Forschung, Lehre, Organisationsentwicklung, Projektmanagement und eLearning. Die Gruppe steht unter der Leitung des IFeL und umfasst Vertreter verschiedener Schweizer Hoch-schulen und (inter-)nationaler Forschungsorganisationen. In regelmässigen Meetings (online und face-to-face) identifizieren die Mitglieder Trends und neueste Entwick-lungen im Bereich eCollaboration, veranstalten Workshops mit Partnern aus der Praxis und lancieren gemeinsame Projektvorhaben. So trafen sich im April 2014 12 Mitglieder der SIG mit Vertretern der Europäischen Organisation für Kernforschung (Cern) in Genf, um sich gemeinsam über aktuelle Lösungen, Bedürfnisse und Herausforderungen virtueller Zusammenarbeit auszutauschen. Abschluss bildete eine Besichtigung des Cern Computer Centers.

Neben der Organisation eines weiteren Workshops mit einem Praxispartner plant die SIG für 2015 eine bedarfs-orientierte Standortbestimmung: Bedürfnisse, Ziele und Erwartungen der einzelnen SIG Mitglieder sollen identifi-ziert und aufeinander abgestimmt werden.

Kollaborative Kreativität an der INTE 2014

INTE (International Conference on New Horizons in Education) ist eine multinationale Konferenz und Plattform für neue Trends im Bildungswesen. Das Forschungsteam E-Collaboration lieferte an der INTE 2014 in Paris einen Beitrag über kollaborative Kreativität, dies virtuell in Form einer Video-Präsentation.

Besuch im CERN Computer Center

Institut für Fernstudien- und eLearningforschung (IFeL)

Wenn Studierende neue Ideen für den Unterricht und den Lernprozess einbringen wollen, benötigen sie dazu Förde-rung in Form von funktionierenden Strukturen, Methoden und Tools. Die meisten Bildungsinstitutionen stellen dazu aber zur Entwick lung von kreativen Ansätzen seitens der Studierenden nichts zur Verfügung. Mit dem Online-Tool «eCiC» (electronic Collaborative idea Cultivation) stellten die Forschenden an der INTE 2014 eine Lösung vor. Diese ermöglicht kollaborative Kreativität, indem Studierende und Lehrende gemeinsam Ideen auf strukturierte und geführte Weise fördern können. Das Ziel von «eCiC» ist es, Ideen die Chance zu geben, aufgenommen und weiterver-folgt zu werden. Dies geschieht durch einen kollaborativen Prozess, innerhalb dessen eine Idee in drei interaktiven Phasen kultiviert wird. Mit« eCiC» können Studierende eine neue Idee eingeben und diskutieren und mit der eigens dafür geschaffenen Solution-Finder-Me thode (SFM) weiterentwickeln. Zum Schluss werden Ergebnisse in einem Wiki festgehalten und als To-do-Liste aufgeführt. Das eCiC-Tool wurde in der Moodle-Lernplattform imple-mentiert, es schafft eine Möglichkeit, Ideen kollaborativ, zeit- und ortsungebunden zu kultivieren.

Ausblick

Im kommenden Jahr werden im Forschungsbereich Fern-studium und eLearning schwerpunktmässig die beiden Projekte ALMoo und MobiLER fortgeführt. Zudem wird das Forschungsfeld E-Reading und Usability wieder akti-viert. In diesem Zusammenhang wird ein Framework zur Messung von kognitiven und affektiven Belastungen wäh-rend des Lesens und Lernens aufgebaut. Hierzu werden Variablen des Eye-Trackings und der Pupillometrie, Dual Tasks und subjektive Skalen herangezogen. Zudem wird neu ein auf Face-Coding basierendes System zur Messung von Emotionen entwickelt. In verschiedenen Experimenten wird das Framework getestet und dessen Instrumente werden validiert. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Betei-ligung der Forschungsgruppe an der europäischen COST Aktion 1404 «E-Reading in the Age of Digitisation», in der Prof. Per Bergamin die Schweiz im Managementkomittee vertritt. Im Forschungsbereich eCollaboration wird im kommenden Jahr der Schwerpunkt auf dem Aufbau des neuen Forschungsfelds «Neue Arbeitswelten» liegen, wo

neben dem Abschluss der in 2014 begonnenen Projekte Arbeitswelt Campus FFHS/FS-CH, MSI@work und Smart UFFI in den Ausbau der Vernetzung investiert werden soll, u.a. mit der Forschungsgruppe von Prof. Markus Peschl an der Universität Wien.

Ausgewählte Auftritte

Bittel, N./Dejonckheere, S./Ndiaye, B. (2014). LLL creative café. Eduhub Days 2014, Geneva, 18.-19.02.2014

Bettoni, M., Bernhard, W. & Bittel, N. (2014). Collaborative Creativity with eCiC.5th INTERNATIONAL CONFERENCE ON NEW HORIZONS IN EDUCATION, INTE 2014, Paris - FRANCE, 25-27 June 2014, www.int-e.net. Video-Präsen-tation auf YouTube http://youtu.be/ng-T6HnPFqU

Bettoni, M. (2014). Collaborative Idea Cultivation: The eCiC Approach and System. Presentation at 19° Knowledge Management Forum, Milano, 6.10.2014, www.jekpot.com

Bergamin, P. (2014). Booms and silent aspects of innova-tive technology enhanced learning. Digital Technologies in Education: local and global insights into digital initiatives in higher education. Università della Svizzera Italiana (USI), Lugano, 24. October 2014.

Werlen, E. & Bergamin, P. (2014). OPeL: Online Prompting in eLearning. A new tool to foster skills and knowledge. European Conference on Education Research - ECER 2014. «The Past, Present and Future of Educational Rese-arch in Europe». Porto, Portugal, 3. September 2014.

Bergamin, P. & Werlen, E. (2014). Short educational ICT-in-terventions increase knowledge and behaviour in media literacy. 10th Annual BESA Conference 2014. Glasgow, 27. Juni 2014.

Ausgewählte Publikationen

Bittel, N. & Bettoni, M. (2014). From Complex Maths to Simple Stories: a Knowledge Management Approach to Education. In: Vivas, C./Sequeira, P.: Proceedings of the 15th European Conference on Knowledge Management Polytechnic Institute of Santarém, Portugal, 4-5 Septem-ber 2014, 1335-1339.

36 | 37 Institut für Fernstudien- und eLearningforschung (IFeL)

Bergamin, P., & Hediger, A. (2014). Kompetenzorientierung im Kontext neuer Lerntechnologien. In R. Arnold & K. Wolf (Hrsg.), Herausforderung: Kompetenzorientierte Hoch-schule (Bd. 78, S. 113–132). Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren.

Zentrale Dienste

Zentrale Dienste

38 | 39 Zentrale Dienste

Das Departement Zentrale Dienste erbringt für die gesamte FFHS zentrale Services und unterstützt diese administrativ und organisa-torisch. Gemäss diesem Leitsatz wurde im Jahr 2014 der Zentrale Dienst neu strukturiert, um professionelle und effiziente Dienstleistungen für die Departemente bzw. die Studieren-den zu gewährleisten. Das Learning Center, welches den Dozierenden Unterstützung in fernstudiendidaktischen Fragen bietet und bis anhin im Institut für Fernstudien- und eLear-ningforschung (IFeL) angesiedelt war, wurde komplett in die Zentralen Dienste integriert. Zudem wurde das Marketing und die Kom-munikation mit der Studienberatung neu in einem Bereich zusammengefasst.

Support für Dozierende durch das Learning Center

Am 19. September 2014 fand in Regensdorf zum dritten Mal der Fernstudientag für die Dozierenden der FFHS statt. Neu war der Tag als «Open Space» organisiert. An sechs Stationen erhielten die über 60 Teilnehmenden Tipps und Anregungen zum Lehralltag und der E-Didaktik mit dem Schwerpunkt «Selbstreguliertes Lernen». Wie die Auswertung der Evaluation ergab, waren die Teilnehmen-den mit dem Anlass sehr zufrieden.

Jedes Semester stehen den Studierenden mehr als 250 Einzelkurse auf der Lernplattform zur Verfügung. Damit diese Kurse den Qualitätsstandards entsprechen, analy-siert das Learning Center pro Semester rund 120 bis 140 Referenzkurse und erstellt entsprechende Qualitätsbe-richte mit Empfehlungen für die Überarbeitung. Bei der Erstellung und Überarbeitung der Referenzkurse werden die Dozierenden begleitet und unterstützt. Bevor die Kurse den Studierenden zugänglich gemacht werden, prüft das Learning Center nochmals alle Kurse auf ihre methodische und didaktische Qualität und korrigiert ggf. formale Fehler.

Prüfungserstellenden stehen seit September 2014 ein Webinar sowie ein umfassender Ratgeber mit hilfreichen Erklärungen und Tipps sowie weiteren Materialien zur Verfügung. Folgenden Fragen wird darin nachgegangen: Wie können Prüfungen optimal geplant und ausgewertet werden? Gibt es Hilfsmittel, die mich bei der Auswertung der Prüfungen unterstützen? Wie erstelle ich eine qualita-tiv gute Prüfung?

Weiterentwicklung der Lernplattform

Für das kommende Herbstsemester 2015/16 ist die Um-stellung von moodle.ffhs.ch auf die Version 2.7 geplant. Dafür wurde das neue Layout der Kurse festgelegt und diese mit einer kleinen Gruppe in einem Usabilitytest geprüft. Zudem wurden Anleitungen und Hilfestellungen überarbeitet, Tutorials neu konzipiert und Dokumentatio-nen erneuert.

Im Zusammenhang mit der Moodle-Umstellung im Herbstsemester 2015/16 ist die Integration und Einfüh-rung der Videoplattform Kaltura geplant. Entsprechende

LeitungSilvio Andenmatten

Zentrale Dienste

Implementierungen und Tests wurden durchgeführt und Dokumentationen vorbereitet.

Neuer Internet-Auftritt und erfolgreiche Open Days

Mitte Februar 2014 konnte die komplett neugestaltete Internetseite der FFHS in Betrieb genommen werden. Als zentrale Plattform sowohl für Interessenten als auch für Dozierende, Mitarbeitende und weitere Interessenten, soll die neue Webseite mit klarerer Struktur und zeitgemässem Design mit allen notwendigen Informationen aufwarten. Ebenfalls 2014 wurde eine inhaltliche wie auch visuel-le Auffrischung aller Informationsmaterialen in Angriff genommen, die Umsetzung ist auf die neue Werbephase 2015 geplant. Dazu gehört auch eine neue Tablet-Präsen-tation für Infoanlässe und weitere Beratungssituationen der Studienberatung, die auf interaktive Weise das Studi-enmodell und die einzelnen Angebote vorstellt.

Die «Open Days» (Tag der offenen Tür im Regionalzentrum in Regensdorf), organisiert durch die Studienberatung, fanden Anfang April 2014 bereits zum dritten Mal statt. Die Teilnehmerzahl konnte gegenüber den Vorjahren wiederum gesteigert werden, insgesamt nahmen 74 Studieninteressierte das Angebot wahr. Rückblickend sind die Open Days eine sehr wertvolle Veranstaltung und wichtige Ergänzung zu den regelmässigen Infoanlässen oder Beratungsgesprächen und werden im Frühjahr 2015 wieder stattfinden.

Ausblick

Die Strategie E-Hochschule wird auch für das kommende Jahr massgebend für die Tätigkeiten des Departements Zentrale Dienste sein. Die Neuorganisation des Departe-ments soll unter diesem Gesichtspunkt die geeigneten Strukturen schaffen, um die strategischen Vorgaben in den einzelnen Teilbereichen erfolgreich umzusetzen. Unter anderem werden 2015 folgende Schwerpunkte gesetzt: Update der Online-Lernplattform Moodle auf die neue Version 2.7 und die damit verbundene Begleitung bzw. Unterstützung der Dozierenden, Weiterentwicklung der E-Services für Studierende, Weiterführung der Neugestal-

tung der Informationsmaterialien und Erweiterung des Beratungsangebotes für Studierende hinsichtlich Themen wie Zeitmanagement, Arbeitstechniken etc.

40 | 41 Zentrale Dienste

Leitung– Silvio Andenmatten

Bereiche– Finanzen, Controlling und Human Ressources– Marketing, Kommunikation und

Studienberatung– Learning Center & Qualitätsmanagement– Studierendenadministration, Infrastruktur &

Logistik

Weiterbildung: Studierende nach Studiengang (Total 140)

ECTS-Punkte

MitarbeitendeStudierendeStudierende nach Geschlecht

1’212 60

Ausbildung: Studierende nach Studiengang (Total 1072)

74% 26%

EMBA 37%

18’237

BSc Betriebsökonomie 39% (412)

BSc Wirtschaftsinformatik 14% (152)

BSc Informatik 13% (142)

MSc Business Administration 6% (67)

BSc Wirtschaftsingenieurwesen 28% (299)

EMBA 40% (56)

MAS Business Law 17% (24)

MAS Business- & IT-Consulting 12% (17)

MAS Web4Business 10% (14)

MAS Gesundheitsförderung 21% (29)

Zentrale Dienste

201420132012201120102009200820072006

200

400

600

1000

1200

1400

800

Entwicklung der Studierendenzahlen2006 – 2014

Studierende nach Regionalzentrum

Zürich 68%

Bern 27%

Basel 4%

Brig 1%

42 | 43 Zentrale Dienste

5

Finanzbericht

Finanzbericht

5

44 | 45 Finanzbericht

Das Jahr 2014 ist für die Stiftung Fernfach-hochschule Schweiz auch aus finanzieller Sicht sehr positiv verlaufen. Obwohl sich die Studierendenzahlen erstmals leicht rückläufig entwickelt haben, konnten die Budgetvorga-ben eingehalten werden. Mit der Erweiterung des Studienangebotes im kommenden Jahr sollten die etwas tieferen Immatrikulationen gut aufgefangen werden können. Insgesamt schliesst die FFHS das Jahr 2014 mit einem Plus von CHF 318’795.80 ab.

ANZAHL ECTS & STUDIERENDE 15.10.12 +/- 15.4.13 +/- 15.10.13 +/- 15.4.14 +/- 15.10.14

BSc Wirtschaftsingenieurwesen

Total ECTS 3’987.0 -554.0 3’433.0 1’522.0 4’955.0 -467.0 4’488.0 740.0 5’228.0

Total Anzahl Studierende 219 -29 190 91 281 -37 244 55 299

BSc Wirtschaftsinformatik

Total ECTS 2’876.0 -196.0 2’680.0 -74.0 2’606.0 -446.0 2’160.0 413.0 2’573.00

Total Anzahl Studierende 169 -13 156 -4 152 -28 124 28 152

BSc BetriebsökonomieTotal ECTS 8’058.0 -1’199.0 6’859.0 1’193.0 8’052.0 -1’954.0 6’098.0 872.0 6’970.0

Total Anzahl Studierende 451 -80 371 76 447 -118 329 83 412

BSc InformatikTotal ECTS 2’740.0 -319.0 2’421.0 284.0 2’705.0 -424.0 2’281.0 173.0 2’454.0

Total Anzahl Studierende 156 -13 143 20 163 -29 134 8 142

MSc in Business AdministrationTotal ECTS 755.5 98.00 853.5 160.5 1’014.0 -119.00 895.0 117.00 1’012.0

Total Anzahl Studierende 47 -5 42 25 67 -7 60 7 67

Gesamttotal ECTS 18’416.5 -2’170.0 16’246.5 3’085.5 19’332.0 -3’410.0 15’922.0 2’315.0 18’237.0

Gesamttotal Anzahl Studierende 1’042 -140 902 208 1’110 -219 891 181 1’072

Finanzbericht

BILANZ PER 31.12.2014 31.12.2013

Aktiven

Flüssige Mittel 11’884’969.65 10’729’070.47

Forderungen 5’055’915.96 392’439.00

Aktive Rechnungsabgrenzung 941’504.65 3’489’785.93

Total Umlaufvermögen 17’882’390.26 14’611’295.40

Finanzanlagen 4’702.00 2.00

Sachanlagen 138’000.00 61’000.00

Total Anlagevermögen 142’702.00 61’002.00

Total Aktiven 18’025’092.26 14’672’297.40

Passiven

Fremdkapital kurzfristig 360’175.21 315’464.90

Passive Rechnungsabgrenzung 1’931’992.25 703’753.50

Fremdkapital langfristig 8’754’922.00 6’988’872.00

Total Fremdkapital 11’047’089.46 8’008’090.40

Stiftungskapital 185’000.00 185’000.00

Reserven 6’474’207.00 5’539’940.50

Total Eigenkapital 6’659’207.00 5’724’940.50

Jahresergebnis 318’795.80 939’266.50

Total Passiven 18’025’092.26 14’672’297.40

ERFOLGSRECHNUNG 1.1.2014 – 31.12.2014

Ertrag CHF

Beiträge Kantone 8’213’009.40

Studiengelder 5’182’219.40

Beiträge Bund 4’563’637.90

Beiträge Gemeinde 510’439.04

Projekterträge 272’100.00

Übriger Ertrag 91’908.45

Total Ertrag 18’833’314.19

Aufwand

Personalaufwand 10’979’630.80

Aufwand für Drittleistungen 4’096’597.72

Sonstiger Betriebsaufwand 3’113’276.17

Abschreibungen 334’974.25

Finanzerfolg -6’741.69

Ausserordentlicher Erfolg -3’218.86

Total Aufwand 18’514’518.39

Jahresergebnis 318’795.80

46 | 47 Finanzbericht

Verteilung der Kosten nach Leistungsauftrag (DB 1-5) in CHF

AUSBILDUNG 75.02 % 13’283’324

BSC INFORMATIK 25’465

BSC WIRTSCHAFTSINGENIEURWESEN 21’108

BSC BETRIEBSÖKONOMIE 20’886

BSC WIRTSCHAFTSINFORMATIK 24’513

MSC BUSINESS ADMINISTRATION 34’119

WEITERBILDUNG 12.93 % 2’289’475

DIENSTLEISTUNGEN 2.24 % 396’398

ANGEWANDTE FORSCHUNG & ENTWICKLUNG 9.81 %

1’736’328

Kosten pro Student/in in CHF

Finanzbericht

Revisionsbericht

SUPSI

Stiftungsrat Strategischer Beirat

Institut für Gesundheitsförderung & Prävention (in Vorbereitung)NN

Corporate RelationsAnja Bouron

Institut für Management & InnovationProf. Dr. Daniel Zöbeli

Laboratory for Web ScienceDr. Beatrice Paoli

Informatikdienste FFHSDr. Pierre Suter

Finanzen, Controlling & Human ResourcesJohannes Bühler

Marketing, Kommunikation & StudienberatungNatascha In-Albon

Learning Center & QualitätsmanagementUeli Zumkehr

Studierendenadministration, Infrastruktur & LogistikSilvio Andenmatten

Wissenschaftlicher Beirat

DirektionsassistentAmbros Bumann*

DirektorProf. Dr. Kurt Grünwald*

BSc in Ernährung und DiätetikFranziska Salvisberg

MAS in GesundheitsförderungFranziska Salvisberg

MSc in Business AdministrationUte Eisenkolb

BSc in BetriebsökonomieDésirée Guntern Kreuzer

BSc in WirtschaftsingenieurwesenRolf Singer

Executive Master of Business AdministrationDr. Claudia Stadelmann

MAS in Business LawMartin Stupf

BSc in InformatikOliver Ittig

BSc in WirtschaftsinformatikDr. Oliver Kamin

MAS in Web4BusinessOliver Ittig

MAS in Business- & IT-ConsultingDr. Oliver Kamin

DepartementGesundheit

Franziska Salvisberg*

DepartementWirtschaft & Technik

Désirée Guntern Kreuzer*

DepartementInformatik

Prof. Dr. Martin Sutter*

DepartementZentrale Dienste

Silvio Andenmatten*

Institut für Fernstudien- & eLearningforschung

Prof. Marco Bettoni*/ Prof. Per Bergamin

* = Mitglied der Direktion

48 | 49 Organigramm

Gremien

Stiftungsrat

Hans Widmer, Alt-Nationalrat, Präsident, Luzern

Wilhelm Schnyder, Vizepräsident, Steg

Walter Borter, Vizepräsident, Brig

Armin Walpen, Herrenschwanden

Franco Gervasoni, Direktor SUPSI

Patrick Amoos, Stadtrat, Brig-Glis

Ursula Gugg, Vertretung der lokalen Wirtschaft, Brig

Kurt Grünwald, Direktor FFHS

Strategischer Beirat

Hans Widmer, Alt-Nationalrat, Präsident, Luzern

Wilhelm Schnyder, Vizepräsident, Steg

Walter Borter, Vizepräsident, Brig

Armin Walpen, Herrenschwanden

Stefan Bumann, Dienststelle für tertiäre Bildung, Kanton Wallis

Uwe Haug, Vertreter Steinbeis Stiftung, Deutschland

Ursula Gugg, Vertretung der lokalen Wirtschaft, Brig

Erich Kalbermatter, Management Services, Gümmenen

Kurt Grünwald, Direktor FFHS

Wissenschaftlicher Beirat

Prof. Dr. Thomas Myrach, Universität Bern

Prof. Dr. Urs Frey, Hochschule St. Gallen

Prof. Dr. Hans Hinterberger, ETH Zürich

Prof. Dr. Rolf Pfeiffer, Export-Akademie

Baden-Württemberg

Externe Rekurskommission

Peter Margelist, Verwaltungs- und Rechtsdienst

DEKS, Kanton Wallis

Niklaus Holzer, Brig-Glis

50 | 51

Ehrungen

2014 konnte die FFHS fünf Dozierende für ihre 15-jährige und zehn Dozierende für ihre 10-jährige Dozierendentätigkeit ehren:

15 Jahre

– Manuel Bichsel, Dozent in den Fachbereichen Mathematik und Operation Research

– Silvia Stattenberger, Dozentin in den Fachbereichen Softwareentwicklung und Enterprise Computing

– Alexander Stüssi, Fachbereichsleiter und Dozent im Fachbereich Wirtschaftsrecht

– Peter Tellenbach, Dozent im Fachbereich Softwareentwicklung

– Markus Zemp, Dozent im Fachbereich Unternehmensführung

10 Jahre

– Daniel Aebi, Dozent im Fachbereich Datenbank- und Informationssysteme

– Heinrich Berchtold, Dozent in den Fachbereichen Marketing und Betriebswirtschaftslehre

– Walter Brigger, Fachbereichsleiter und Dozent in den Fachbereichen Gesellschaftswissenschaften, Wissenschaftskompetenzen, Softwareentwicklung und Enterprise Computing

– Yvonne Ganz, Dozentin im Fachbereich Betriebswirtschaftslehre

– Monika Holzegger, Dozentin im Fachbereich Accounting, Controlling und Taxation

– Cornelius Kortenbach, Dozent in den Fachbereichen Marketing und Unternehmensführung

– Daniel Lienhard, Fachbereichsleiter und Dozent im Fachbereich Accounting, Controlling und Taxation

– Martina Merkle, Dozentin im Fachbereich Unternehmensführung

– Frank Möhle, Dozent im Fachbereich Enterprise Computing und Softwareentwickung

– Eduard Schellenberg, Dozent im Fachbereich Technik

Dank

Wir nehmen die Gelegenheit wahr, den verschiedenen Institutionen, Ämtern und Personen für die Unterstützung und angenehme Zusammenarbeit im vergangenen Jahr unseren herzlichsten Dank auszusprechen:

Den verantwortlichen Personen der SUPSI:

– Herr Alberto Cotti (bisher) und Herr Alberto Petruzella (neu), Präsident des Schulrates der SUPSI

– Herr Franco Gervasoni, Direktor der SUPSI

– Herr Manuele Bertoli, Departementsvorsteher Erziehung, Kultur und Sport (TI)

Dem Departement für Bildung und Sicherheit des Kantons Wallis (DBS):

– Herr Oskar Freysinger, Departementsvorsteher

– Herr Stefan Bumann, Dienststelle für Hochschulwesen

Dem Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI)

– Herr Mauro Dell’Ambrogio, Staatssekretär

– Herr Blaise Roulet, Leiter Leistungsbereich Fachhochschulen

– Herr Marco Scruzzi, Grundsatzfragen und Verfahren

Danken möchten wir auch der Stadtgemeinde Brig-Glis für ihre finanzielle Unterstützung.

Ein spezieller Dank gehört den verschiedenen Gremien der Fernfachhochschule Schweiz, Brig (Stiftungsrat, Strate-gisch-politischer und Wissenschaftlicher Beirat) für ihr grosses Engagement.

Den Erfolg des vergangenen Jahres verdanken wir dem Vertrauen unserer Studierenden in unsere Institution und dem engagierten Einsatz unserer Mitarbeitenden und Dozierenden. Ihnen allen gehört unser herzlichster Dank.

Prof. Dr. Kurt Grünwald Direktor