kredo 6 - Die Freude der Christen

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Die Freude der Christen Eltern freuen sich, wenn ihren Kindern etwas gelingt. Nach harter Arbeit freuen wir uns, das Resultat unserer Mühe in Ruhe anzuschauen. Wer lange alleine ist, freut sich über einen Besuch, der von der Einsamkeit erlöst. Was zeichnet die Freude der Christen aus? Christen sind Menschen, die sich an Christus freuen. Nun stellt sich die Frage, welchen Grund es gibt, sich an einem Menschen zu freuen, der vor Jahrhunderten gelebt hat. Die Antwort ist einfach: Ich freue mich an Christus, weil das, was er sagte, das, was er tat, und sein ganzes Wesen so einzigartig sind, dass ich nicht aufhören kann, darüber zu staunen. Christus sagte immer die Wahrheit. Seine Worte waren in jeder Situation von einer unvergleichlichen Reinheit und Ernsthaftigkeit geprägt. Er ver- stand es, Verzweifelte zu trösten, Ängstliche zu ermutigen und Ver- achtete aufzurichten. Selbst dort, wo er einen Menschen zurechtwies, verachtete er ihn nicht, sondern wollte ihm aufrichtig zum Guten verhelfen. Am Ende seines Lebens hatte er kein böses Wort für seine Peiniger, sondern bat seinen himm- lischen Vater sogar, dass er ihnen diese Sünde nicht anrechnen solle. Wann immer ich die Worte in den Evangelien lese, die Christus zu seinen Zeitgenossen sprach, wün- sche ich mir, ebenfalls auf diese Weise angesprochen zu werden. Einzigartig sind allerdings nicht nur die Worte, sondern auch das, was Christus tat. Er setzte Zeichen, in- Zeitschrift der Evangelisch-reformierten Kirche Westminster Bekenntnisses in Winterthur September 2011, 6. Ausgabe kredo Liebe Leserinnen und Leser Haben Sie sich heute schon ge- freut? Ich hoffe es. Kein Mensch kann ohne Freude leben. Das Leben vergeht uns rasch, wenn wir nur Trübsal blasen können. Freude ist mehr als nur eine Verschönerung und eine besondere Lebensqualität. Freude lässt uns leben. Weil wir Menschen nicht freudlos leben können, sind wir zu wahren Freudensuchern geworden. Ständig suchen wir etwas, was das Leben lebenswert macht; nach Momenten, die wir unbeschwert verbringen können. Wenn schliesslich eine Freude langsam verblasst, müssen wir uns erneut aufmachen und eine neue Quelle finden. Weil die Freude für unser Leben so bedeutend ist, wäre es doch wunderbar, etwas zu finden, worüber man sich immer freuen kann. Mit dieser neuen Ausgabe von kredo lade ich Sie dazu ein, über die Freu- de der Christen nachzudenken. Es ist eine Freude, die nicht vergeht, weil sie einen Grund hat, der nie- mals vergehen wird. Pfarrer Thomas Reiner «Es freut mich, dass der Schöpfer von Himmel und Erde seine Ge- schöpfe nicht alleine lässt, sondern ihnen in seinem Sohn begegnet.»

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Es freut mich, dass der Schöpfer von Himmel und Erde seine Geschöpfe nicht alleine lässt, sondern ihnen in seinem Sohn begegnet.

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Die Freude der ChristenEltern freuen sich, wenn ihren Kindern etwas gelingt. Nach harter Arbeit freuen wir uns, das Resultat unserer Mühe in Ruhe anzuschauen. Wer lange alleine ist, freut sich über einen Besuch, der von der Einsamkeit erlöst. Was zeichnet die Freude der Christen aus?

Christen sind Menschen, die sich an Christus freuen. Nun stellt sich die Frage, welchen Grund es gibt, sich an einem Menschen zu freuen, der vor Jahrhunderten gelebt hat. Die Antwort ist einfach: Ich freue mich an Christus, weil das, was er sagte, das, was er tat, und sein ganzes Wesen so einzigartig sind, dass ich nicht aufhören kann, darüber zu staunen. Christus sagte immer die Wahrheit. Seine Worte waren in jeder Situation von einer unvergleichlichen Reinheit und Ernsthaftigkeit geprägt. Er ver-stand es, Verzweifelte zu trösten, Ängstliche zu ermutigen und Ver-

achtete aufzurichten. Selbst dort, wo er einen Menschen zurechtwies, verachtete er ihn nicht, sondern wollte ihm aufrichtig zum Guten verhelfen. Am Ende seines Lebens hatte er kein böses Wort für seine Peiniger, sondern bat seinen himm-lischen Vater sogar, dass er ihnen diese Sünde nicht anrechnen solle. Wann immer ich die Worte in den Evangelien lese, die Christus zu seinen Zeitgenossen sprach, wün-sche ich mir, ebenfalls auf diese Weise angesprochen zu werden. Einzigartig sind allerdings nicht nur die Worte, sondern auch das, was Christus tat. Er setzte Zeichen, in-

Zeitschrift der Evangelisch-reformierten Kirche Westminster Bekenntnisses in Winterthur September 2011, 6. Ausgabe

kredoLiebe Leserinnen und Leser

Haben Sie sich heute schon ge-freut? Ich hoffe es. Kein Mensch kann ohne Freude leben. Das Leben vergeht uns rasch, wenn wir nur Trübsal blasen können. Freude ist mehr als nur eine Verschönerung und eine besondere Lebensqualität. Freude lässt uns leben.Weil wir Menschen nicht freudlos leben können, sind wir zu wahren Freudensuchern geworden. Ständig suchen wir etwas, was das Leben lebenswert macht; nach Momenten, die wir unbeschwert verbringen können. Wenn schliesslich eine Freude langsam verblasst, müssen wir uns erneut aufmachen und eine neue Quelle finden. Weil die Freude für unser Leben so bedeutend ist, wäre es doch wunderbar, etwas zu finden, worüber man sich immer freuen kann. Mit dieser neuen Ausgabe von kredo lade ich Sie dazu ein, über die Freu-de der Christen nachzudenken. Es ist eine Freude, die nicht vergeht, weil sie einen Grund hat, der nie-mals vergehen wird.

PfarrerThomas Reiner

«Es freut mich, dass der Schöpfer von Himmel und Erde seine Ge-schöpfe nicht alleine lässt, sondern ihnen in seinem Sohn begegnet.»

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dem er jene besuchte, die von allen verachtet wurden, sich um jene kümmerte, die von allen anderen aufgegeben wurden, Kranke heilte und sogar Tote zurück ins Leben rief. Christus war nicht einfach nur ein Mensch, sondern viel mehr als das: Gott selbst, der mitten unter den Menschen lebte. Ein herrliche-res Wesen als er ist nie über die Erde gegangen. Was für eine grossartige Nachricht, dass der Schöpfer aller Dinge mit-ten in seine Schöpfung kommt! Christen verehren nicht bloss einen Propheten, wie das andere Religio-nen tun, der besondere Einsichten in die göttlichen Dinge hatte. Chris-ten hören nicht auf die Worte eines anderen Menschen, der einen be-sonderen Draht zum Himmel hatte. Christen folgen auch keiner menschlichen Vorstellung von ei-nem Gott. Ganz im Gegenteil glau-ben Christen, dass Gott sich selbst vorgestellt hat. Der Ewige hat sich in Raum und Zeit durch seinen Sohn den Menschen gezeigt. Was die Zeitgenossen Christi sahen und von ihm hörten, war Gott selbst. Christus hatte nicht bloss einen be-sonders guten Draht zum Himmel, sondern lebte von Ewigkeit her in der himmlischen Herrlichkeit. Sie ist seine Heimat. Aus diesem Grund brauchte er nicht erst eine Verbin-dung zu den himmlischen Dingen herzustellen, um anderen Auskunft geben zu können. Christus berich-tete von der ewigen Gemeinschaft mit dem Vater und dem Heiligen Geist in der er schon immer gelebt hatte. Er selbst war Teil der himmli-schen Herrlichkeit. Was kann es also Grossartigeres geben, als ihm zuzuhören und ihn und sein Tun zu beobachten! Genau das können wir, wenn wir die Bibel aufschlagen und die Berichte der Zeitzeugen lesen. Wir erfahren nicht nur, was Gottes Sohn auf Erden tat, sondern auch, welche Auswirkun-gen sein Reden und Handeln auf

die Menschen hatte, die ihm be-gegneten. Kurz zusammengefasst, gab es zwei Reaktionen auf diese Begegnung. Einige Menschen lehn-ten Christus ab, weil sie sich daran störten, dass er beanspruchte Got-tes Sohn zu sein. Sie kehrten ihm den Rücken, weil sie merkten, dass sie seiner Gerechtigkeit niemals genügen konnten. Andere freuten sich über die Begegnung, weil sie erlebten, dass etwas ganz Beson-ders passiert war. Gott selbst war zu ihnen gekommen. Er liess sich nicht von ihrer Ungerechtigkeit ab-schrecken, sondern machte sich auf, ihnen den Weg zum Himmel zu zeigen. Sie freuten sich zu hören, dass ihre Sünden vergeben wurden und Gott mit ihnen neu anfangen wollte. Diese Freude behielten sie nicht für sich, sondern sagten es anderen Menschen weiter. Sie er-zählten davon, dass sie gegen Gott und seine Herrlichkeit gesündigt hatten und sie durch Christus Ver-gebung empfangen durften. Sie berichteten davon, dass sie durch die Begegnung mit Gottes Sohn verändert wurden und ihr Leben einen neuen Sinn bekommen hatte: die neue Freude an Gott, der ihnen liebevoll begegnet war.Genau diese Nachricht gibt den Christen heute noch allen Grund zur Freude. Es freut mich, dass der Schöpfer von Himmel und Erde sei-ne Geschöpfe nicht alleine lässt, sondern ihnen in seinem Sohn be-gegnet. Es freut mich zu hören, dass Christus alle meine Sünden vergibt. Genau wie die Menschen, von denen wir in den Evangelien erfahren, möchte ich mit dieser Freude nicht alleine bleiben. Darum habe ich Ihnen heute geschrieben. Wenn Sie noch mehr über die be-freiende christliche Freude wissen möchten, rufen Sie mich an, oder schreiben Sie mir. Es gibt auf dieser Welt nichts Schöneres, worüber wir uns unterhalten könnten.

GottesdienstDie gemeinsamen Gottesdienste sind immer ein Höhepunkt in der Woche. In der Ruhe des Sonntags kann der Mensch auf den aufmerken, der über ihm steht, und es wird klar, dass vor dem ewigen Gott nicht das zählt, was wir leisten, sondern das, was er für uns geleistet hat.

Die Gottesdienste finden jeden Sonn-tag um 10 Uhr statt. Sie sind herzlich dazu eingeladen.

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KontaktEvangelisch-reformierte Kirche Westminster BekenntnissesWinterthur

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Internetwinterthur.reformiert-wb.ch

Impressumkredo, Ausgabe 1/2011

Herausgeber und verantwortlich für den Inhalt:Evangelisch-reformierte Kirche Westminster Bekenntnisses Winterthur