KulturLANDkompass Rheintal Nr. 1

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Kultur LANDkompass Rheintal Pfalz Eifel/Ahr – Westerwald/Lahn Hunsrück/Nahe – Mosel/Saar Rheinhessen Inhalt HIGHLIGHTS 26 OPEN AIR SCHLOSS ENGERS 28 AUTORENPORTRÄT 30 GEWINNSPIEL 32 INTERVIEW 34 TICKER 38 Frühjahr 2009 BALKAN-BEATS, BöSE POLKAS UND TROMMELGROOVES  7. WELTKULTURFESTIVAL HORIZONTE 24. UND 25. JULI 7. WeltkulturfestIval horIzonte festung ehrenbreItsteIn Weitere Informationen unter: www.horizonte-festival.de eingerahmt in das fantastische ambiente der festung ehrenbreitstein (unesCo Weltkulturerbe) findet ende Juli in koblenz zum siebten Mal das „horizonte festival“ statt. auf zwei großen bühnen wird ein abwechslungsreiches Programm aus traditioneller und zeitgenössischer Weltmusik geboten. Neben den virtuosen Insel-Instrumental- Anarchisten The Ukulele Orchestra of Great Britain und dem Música Popular Brasileira-Star Vanessa Da Mata sind Künstler aus Afrika, Lateinamerika, Osteuropa und Frankreich (Ma Valise) in Koblenz vertreten. Horizonte bietet Balkan-Beats von Shantel (BBC World Music Award 2006), Swing, Balkan-Brass und orientalischen Pop mit Fatima Spa, Trommelgrooves von menino-jam und böse Polkas von Figli Di Madre Igno- ta – Estrelas do Fogo (traditionelle Musik der Kapverdischen Inseln). Zulu (Bar- celona, Niederlande) und Rafael Pondé (Brasilien), Tuck & Patti (USA) und die deutsche Ska-Gruppe The Slapstickers nehmen Zuhörer und Zuschauer mit auf eine abwechslungsreiche Weltmusikreise. Moderiert wird das Festival von Stephan Maria Glöckner (Menino). The Slapstickers www.kulturland.rlp.de 25 www.kulturland.rlp.de www.ukuleleorchestra.com Ma valIse www.mavalise.com shantel www.bucovina.de fIglI DI MaDre Ignota www.figlidimadreignota.it rafael PonDé www.rafaelponde.com the slaPstICkers www.slapstickers.de

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KulturLANDkompass Rheintal Nr. 1

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KulturLANDkompassRheintalPfalz Eifel/Ahr – Westerwald/LahnHunsrück/Nahe – Mosel/SaarRheinhessen

Inhalt

HIGHLIGHTS  26

OPEN AIR SCHLOSS ENGERS  28

AUTORENPORTRÄT  30

GEWINNSPIEL  32

INTERVIEW  34

TICKER  38

Frühjahr 2009

BALKAN-BEATS, BöSE POLKAS UND TROMMELGROOVES  7. WELTKULTURFESTIVAL HORIzONTE

24. UND 25. JULI

7. WeltkulturfestIval horIzonte festung ehrenbreItsteIn

Weitere Informationen unter: www.horizonte-festival.de

eingerahmt in das fantastische ambiente der festung ehrenbreitstein (unesCo Weltkulturerbe) findet ende Juli in koblenz zum siebten Mal das „horizonte festival“ statt. auf zwei großen bühnen wird ein abwechslungsreiches Programm aus traditioneller und zeitgenössischer Weltmusik geboten.

Neben den virtuosen Insel-Instrumental-Anarchisten The Ukulele Orchestra of Great Britain und dem Música Popular Brasileira-Star Vanessa Da Mata sind Künstler aus Afrika, Lateinamerika, Osteuropa und Frankreich (Ma Valise) in Koblenz vertreten. Horizonte bietet

Balkan-Beats von Shantel (BBC World Music Award 2006), Swing, Balkan-Brass und orientalischen Pop mit Fatima Spa, Trommelgrooves von menino-jam und böse Polkas von Figli Di Madre Igno-ta – Estrelas do Fogo (traditionelle Musik der Kapverdischen Inseln). Zulu (Bar-celona, Niederlande) und Rafael Pondé (Brasilien), Tuck & Patti (USA) und die deutsche Ska-Gruppe The Slapstickers nehmen Zuhörer und Zuschauer mit auf eine abwechslungsreiche Weltmusikreise. Moderiert wird das Festival von Stephan Maria Glöckner (Menino).

The Slapstickers

www.kulturland.rlp.de 25www.kulturland.rlp.de

www.ukuleleorchestra.com

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18. INTERNATIONALES GAUKLER- UND  KLEINKUNSTFESTIVAL31. JulI bIs 2. august, koblenz

Seit 1992 verwandelt das Gaukler- und Kleinkunstfestival die Koblenzer Altstadt jedes Jahr für drei Tage in ein fantasti-sches Straßenspektakel. Freitagabend, Samstag und Sonntag werden unter freiem Himmel inmitten der Altstadt ausgesuchte internationale Gaukler, Walk-Act-Künstler, Jongleure und Clowns Besucher jeden Alters auf Bühnen, Plätzen, Gassen und im Gaukler-zelt verzaubern. Die große Gauklergala fasziniert am Samstagabend. Im großen Finale am Sonntagabend konkurrieren die besten Gaukler um den Kleinkunst-preis. Eine Jury ermittelt die Gewinner. Für 2009 haben sich wieder hochkarätige Künstler angekündigt: Rudi Schaluppke erzählt bissige Geschichten von einem Arbeitsplatz, in dem der Fußpilz selbst regiert, Steve Rawlings, der Irrwisch unter den Comedy-Performern, mischt mit einer einzigartigen Mischung aus Stand-up-Comedy und technisch brillanter Jonglage jedes Publikum auf.www.gauklerfest-koblenz.de Kk

ROMMERSDORF  FESTSPIELE19. JunI bIs 12. JulI abteI roMMersDorf

Menschen, Masken, Musik: Die Abtei Rommersdorf ist 2009 erneut Kulisse für einen facettenreichen Kultursommer im Neuwieder Stadtteil Heimbach-Weis. Nach dem großen Erfolg des Vorjahres liegt bei den diesjährigen Rommersdorf Festspielen der Schwerpunkt erneut auf Kabarett und Comedy, daneben stehen jedoch auch klassisches Schauspiel und Musik auf dem Programm.Alte Hasen wie Robert Kreis oder New-comer wie Florian Schroeder werden das Publikum unterhalten. Mit Stefan Jürgens, der vor zwei Jahren in Rommers-dorf begeisterte, gibt es ein Wiedersehen. Auch das klassische Schauspiel kommt nicht zu kurz: Das Ensemble der Burg-festspiele Bad Vilbel ist erneut zu Gast. Zudem erobern einheimische Künstler die Rommersdorf-Bühne, so etwa die Läster-mimen oder die Theatergruppe Chamä-leon. Was bei den Festspielen ebenfalls nicht fehlen darf, ist das umfangreiche Kindertheater-Festival. www.neuwied.de/rommersdorf2009.html Kk

IMMER WIEDER RHEIN! 17. MaI bIs 12. JulI festung ehrenbreItsteIn

Das Landesmuseum Koblenz zeigt im Ravelin der Festung Ehrenbreitstein Aufnahmen bekannter englischer Fotografen des 19. Jahrhunderts sowie zeitgenössische Arbeiten von Mitgliedern der Norwich & District Photographic Society. Fotografien von Francis Frith, Cundall & Fleming und William England werden den neuen Arbeiten der Mitglie-der des Fotoclubs Norwich, der britischen Partnerstadt Koblenz’, gegenübergestellt. Motive der Rheinromatik und die archi-tektonische und landschaftliche Vielfalt des Rheintals stehen im Mittelpunkt der historischen Aufnahmen. Die zeitge-nössischen Arbeiten dokumentieren die individuelle Sichtweise der Fotografen, ihre Suche nach dem Besonderen und außergewöhnlichen Stimmungen an den bekannten Orten.www.landesmuseumkoblenz.de Kk

Kulturland Highlights

Florian Schroeder

www.kulturland.rlp.de26 www.kulturland.rlp.de

florIan sChroeDerwww.florian-schroeder.de

ROMMERSDORFFESTSPIELErobert kreIswww.robert-kreis.com

GAUKLER- UND KLEINKUNSTFESTIVALruDI sChaluPPkewww.myspace.com/schaluppke

stefan Jürgenswww.stefanjuergens.com

burgfestsPIele baD vIlbelwww.kultur-bad-vilbel.de

theater ChaMäleonwww.chamaeleon-dorsten.de

IMMER WIEDER RHEIN!norWICh & DIstrICt PhotograPhIC soCIetywww.ndps.co.uk

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LAHNECK LIVE 15. bIs 17. MaI, lahnsteIn

„Very british“ und gewohnt vielseitig – von Soul und Funk über A Capella, Old and New Rock bis hin zu Shakespeare und englischer Klassik sowie Hexen und dem typisch englischen Humor: Auch in diesem Jahr hat Lahneck Live für jeden etwas zu bieten.Während der Freitag musikalisch beginnt, verwandeln am Samstag britische Comedy, ein schottisches Dudelsack-Or-chester und eine Comedy-Stadtführung die Innenstadt in eine einzige Bühne. Am Sonntag stehen die Kinder im Mittel-punkt: Es gibt eine Mittelalter-Rallye, Heike Handlos liest in der Kapelle aus „Catweezle“, wo auch das L’Una Theater das Stück „Das Elfenwunder“ aufführt.www.lahneck-live.de Kk

POLITICAL SHORTCUTS22. bIs 23. MaI, kulturfabrIk koblenz

2009 findet erstmals in Koblenz das Kurzfilmfestival Political Shortcuts statt. Es soll einen Überblick über aktuelle po-litische Themen geben, deren Beachtung fördern und zu einer kritischen Auseinan-dersetzung anregen. Rassismus ist das Thema der Festival-premiere: Er hat viele Gesichter und findet sich auf unterschiedliche Weise in der Gesellschaft wieder. Die Filme werden Ausprägungen rassistischer Zuschrei-bungen und Ausgrenzungen ebenso zum Thema machen wie Gegenstrategien oder antirassistisches Engagement. Im Rahmen der Political Shortcuts wird es ein umfangreiches Begleitprogramm geben. www.political-shortcuts.de Kk

17. KOBLENZ INTERNATIONALGUITAR FESTIVAL & ACADEMy 25. MaI bIs 1. JunI

Weit über zweihundert konzertierende Künstler, Dozenten und Studenten aus mehr als fünfzig Ländern finden sich ab Ende Mai in Koblenz zum Guitar Festi-val ein. Es werden rund 5.000 Besucher erwartet. Das alljährliche Kulturereignis gehört aufgrund seiner Qualität und stringenten Programmatik zu den renom-miertesten Spezialfestivals für Gitarre weltweit. Zu den 22 Veranstaltungen, öffentlichen Meisterkursen, Workshops und Vorträgen kommt in diesem Jahr erstmals die Messe Koblenz Guitar Fair hinzu. Im Foyer der Rhein-Mosel Halle präsentieren Gitarren-bauer und Händler von weltbekannten Gitarrenmarken ihre Produkte. www.koblenzguitarfestival.de Kk

15. MENDELSSOHN-TAGE14. März bIs 8. noveMber koblenz

Werke der Geschwister Fanny Hensel und Felix Mendelssohn Bartholdy sowie Arnold Mendelssohn erklingen alljährlich bei den Mendelssohn-Tagen in Koblenz. Hinzu kommen Werke von Komponisten, mit denen sich die Mendelssohns ausein-andergesetzt haben. Vortragsreihen zur Familiengeschichte und ihrer besonderen Beziehung zum Rheinland vermitteln Hintergrundinformationen.www.mendelssohn-koblenz.de Kk

COOL BRITANNIA IN WALDBREITBACH 10. MaI bIs 5. JulI

Großbritannien und seine Kunst- und Kulturszene, vor allem die musikali-schen Höhepunkt der vergangenen vier Jahrhunderte, stehen im Mittelpunkt des Kultursommers in Waldbreitbach. Musi-kalische Größen wie Henry Purcell, John Stanley, Elton John und The Beatles wer-den vokal und instrumental interpretiert. Den Kleinsten wird sich im Mitmach-The-ater die Welt der Märchen eröffnen. www.waldbreitbach.de Kk

BAD, MAD  AND DANGEROUS  18. & 19. JunI arP MuseuM bahnhof rolanDseCk, reMagen

George Gordon Lord Byron – geheimnis-voll, schillernd, skandalumwittert. Unter verschiedenen Aspekten werden Leben und Werk des britischen Lyrikers in einer Lesung und einem Konzert beleuchtet. Auch Ingo Bracke wird in einer Lichtins-tallation das Thema des zerrissenen Byronschen Helden inszenieren.www.arpmuseum.org Kk

Auletta Roberto Aussel

www.kulturland.rlp.dewww.kulturland.rlp.de 27www.kulturland.rlp.de

LAHNECK LIVE

l‘una theaterwww.luna-theater.de

aulettawww.auletta.de

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allein die alabasterfarbene Pracht des schloss engers in neuwied ist es wert, dass dort open-air-konzerte veranstal-tet werden. Wenn unterm nachtblauen himmel das licht einer großen bühne das prunkvolle bauwerk aus dem 18. Jahr-hundert in all seiner architektonischen grandezza magisch illuminieren lässt, sorgen die livedarbietungen erlesener stars aus volks- und Popmusikszene, aber auch aus den genres folk, swing und Jazz für die akustische hauptkomponente einer konzertreihe, deren Merkmal es ist, die sinne der besucher zu betäuben. Der nahe rhein, in klaren sommernächten liegt er ruhig und majestätisch in seinem weiten bett, tut sein übriges: es ist eine kulisse von vollkommener ästhetik.

eröffnung mit dem sWrDass hier in den letzten Jahren Spitzen-künstler wie Chris Rea und Roger Cicero auftraten, nimmt nicht Wunder. Auch das SWR-Fernsehen lässt sich die Gelegen-heit nicht entgehen, alljährlich Konzerte von Engers aus in die Wohnzimmer zu senden. Zu reizvoll ist das Ambiente im Schlagschatten des einst als Jagd-, Lust- und Sommerschloss erbauten Spätba-rockgebäudes, das zugleich Sitz der Villa Musica ist. In diesem Jahr überträgt der SWR eine Ausgabe seiner Reihe „Fröh-licher Weinberg“ mit Schlagergrößen wie Marc Marshall, der durch den Abend moderiert, sowie Claudia Jung und dem ambitionierten Bläser-youngster Dirk Schiefen live vom Schloss. Zum Teil ist die Hauptveranstaltung bereits ausver-kauft, die Tischplätze im Hauptblock sind begehrt.

Doch es gibt noch Karten, auch für die öf-fentliche Generalprobe am Nachmittag.

Die Ticketpreise an diesem Eröffnungstag sind besonders moderat. Nur zwei Tage später ist es wiederum der SWR, diesmal der Radiosender SWR 4, der für das Pro-gramm verantwortlich zeichnet. Mode-riert von Walter Depenheuer und Lore Mertens werden Helene Fischer, Marianne und Michael und die Swinging Voices aufspielen. Zudem nimmt das Polizei-orchester Rheinland-Pfalz das Publikum in Unterhaltungshaft. Auch an diesem Juninachmittag lacht der kleine Geldbeu-tel, eine Sitzplatzkarte kostet zehn Euro.

swing, Jazz und südamerikaVon Mitte Juli bis Anfang August wird es hochkarätig im Schlosshof. Der aktuell erfolgreichste deutsche Schlagersänger, Semino Rossi, eröffnet gemeinsam mit seiner Band eine bestechend besetzte Konzertreihe. Rossis südamerikanischem Charme folgen die Swinglegenden. Unter diesem Titel werden Vertreter eines Genres auf Schloss Engers präsentiert,

Lust aufs LustschlossVON CLAUDIA JUNG BIS HUBERT VON GOISERN

Schloss Engers

Open-Air-Konzerte Engers

www.kulturland.rlp.dewww.kulturland.rlp.de28 www.kulturland.rlp.de

fröhlICher WeInbergwww.swr.de/weinberg

MarC Marshalwww.marcmarshall.de

ClauDIa Jungwww.claudia-jung.de

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MarIanne & MIChaelwww.marianneundmichael.de

sWIngIng voICeswww.swinging-voices.info

seMIno rossIwww.seminorossi.com

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welches seit kurzem eine Renaissance erlebt. Hugo Strasser und Max Greger, dazu Bill Ramsey sowie die Kessler-Ge-schwister Alice und Ellen werden hier durch den Abend swingen. Als Special Guest komplettiert die SWR Big Band das Programm. Es folgt mit Helen Schneider eine echte Jazzgröße, deren Stimme im Zeichen ihres aktuellen Albums „Dream a little Dream“ zwischen kräftiger Zartheit und amoureusem Flüstern changiert. Nicht minder stimmgewaltig tritt am nächsten Konzertabend Gitte Haenning mit Orchester auf die Schlossbühne.

Deutschsprachig und stimmungsgeladenSchließlich wird noch einmal gehörig aufgedreht. Aus der obersten Etage der deutschsprachigen Stimmungsmusik

kommen Hubert von Goisern und die Erste Allgemeine Verunsicherung (EAV) nach Engers. Ersterer tritt im Rahmen seiner „S’Nix“-Tour auf. Der Mann mit der Ziehharmonika, der wie kein Zwei-ter rockige und poppige Elemente mit alpiner Jodelkunst verquickt, dürfte dafür sorgen, dass Sitzplätze nur noch als Wort auf Eintrittskarten existieren – hier wird aufgestanden, geklatscht und mitgejohlt.Die EAV ist neben Falco sicher die be-kannteste Erscheinung österreichischer Popkultur. Seit über drei Jahrzehnten produzieren die Künstler aus dem Land der Berge musikalischen Klamauk am laufenden Band, wobei nicht selten ein gesellschaftskritischer Unterton in ihren Werken mitschwingt: Tschernobyl, Sextourismus, Alkoholismus und religiöse Fragen waren nur ein paar der brisanten

Themen, deren die EAV sich in ihrer ein-zigartigen Weise angenommen hat – der erhobene Zeigefinger ging dabei stets mit einem zwinkernden Auge einher. Die langjährigen Bühnenprofis um Front-mann und Sänger Klaus Eberhartinger werden mit ihrer „Best of Show“ eine aufwendige Musiktheaterrevue auf die Bühne bringen. Kk

AUF EINEN BLICK

oPen-aIr-konzerte sChloss engers, neuWIeD-engers12. Juni bis 2. August

Weitere Informationen unter: www.schlosskonzerte-engers.de

Foto

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Rak

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Helen Schneider

Hubert von Goisern

www.kulturland.rlp.de 29www.kulturland.rlp.de

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Jeder Vater ist zugleich auch Sohn – eine nüchterne Feststellung, die David Wag-ners jüngst im Februar erschienenem Roman „Spricht das Kind“ zugrunde liegt. Der Blick auf das eigene Kind weckt Er-innerungen an die eigene Kindheit – seit jener des 1971 in Andernach geborenen Autors sind ereignisreiche Jahre ins Land gegangen. Wagner studierte in Bonn, Paris und Berlin Allgemeine und Verglei-chende Literaturwissenschaft und Kunst-geschichte. Er hielt sich über längere Zeit in Rom, Barcelona und Mexiko Stadt auf, um schließlich wieder in Berlin anzukom-men. Als Journalist schrieb er Feuilletons für die Berliner Seiten der Frankfurter All-

gemeine Zeitung und Kolumnen für Die Zeit, arbeitete außerdem für die Berliner Zeitung. Erste Erzählungen waren bereits wäh-rend seines Mexikoaufenthalts in den Neunzigern entstanden, es folgten der Debütroman „Meine nachtblaue Hose“, Gedichtbände, Essays und weitere Erzäh-lungen. Parallel zu seiner wachsenden Bibliografie wurden Wagner einige Aus-zeichnungen für sein literarisches Schaf-fen verliehen, darunter der Georg-K.-Gla-ser-Preis des Landes Rheinland-Pfalz und der Martha-Saalfeld-Preis. Ferner kam er dank seines literarischen Schaffens in den Genuss dreier Auslandsaufenthalte in

Rumänien, den USA und Frankreich. Gewissermaßen ein Mann von Welt, treten, gerade in einem Werk wie „Spricht das Kind“, mitunter David Wagners Wurzeln zutage: etwa dann, wenn ein Zu-hörer bei einer Lesung ein Detail aus An-dernach entdeckt, obwohl die Stadt am Rhein in Wagners aktuellem Roman gar nicht auftaucht. In „Meine nachtblaue Hose“ schlängelt sich der Fluss indessen durch das Werk selbst. In seinem ersten Roman schildert David Wagner seine Kindheit im Rheinland der siebziger und achtziger Jahre des 20. Jahrhunderts. Kk

Porträt

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Spuren seiner Wurzeln  DAVID WAGNER

IN ANDERNACH GEBOREN, VERSCHLUG ES DAVID WAGNER IN DIE WEITE WELT.  HEUTE LEBT ER ALS SCHRIFTSTELLER IN BERLIN. DOCH AUFMERKSAME LESER FINDEN IN SEINEM JÜNGSTEN BUCH HINWEISE DARAUF, WOHER DER AUTOR STAMMT.

www.kulturland.rlp.dewww.kulturland.rlp.de30 www.kulturland.rlp.de

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BIBLIOGRAFIE

„Spricht das Kind“, Roman, Droschl, 2009„Ich bin der Mann. Sie ist die Frau.“, Essays, SuKuLTuR, 2007„Endivien“, Erzählung, SuKuLTuR, 2006„Der Kunstschütze galt als einer der wenigen Artisten“, SuKuLTuR, 2005„Weiße Nacht“, Erzählung, SuKuLTuR, 2004„Was alles fehlt“, Erzählungen, Piper, 2002„In Berlin“, Gesammelte Feuilletons, Nicolai-sche Verlagsbuchhandlung, 2001 „Meine nachtblaue Hose“, Roman, Alexander Fest Verlag, 2000

PREISE UND STIPENDIEN

2005 Martha-Saalfeld-Preis 2004 3 Monate Besançon auf Einladung des Centre Régional du Livre de Franche- Comté 2003 Fellow im Ledig-Rowohlt-House in Omi, Ny, USA 2002 2 Monate Rumänien auf Einladung der Stiftung Brandenburger Tor, Berlin 2002 Stipendiat der Stiftung Niedersachsen 2001 Kolik-Literaturpreis Wien 2001 Georg-K.-Glaser-Preis 2001 des Landes Rheinland-Pfalz2000 Dedalus-Preis des SWR und des Landes Baden-Württemberg1999 Walter-Serner-Preis 1998 Alfred-Döblin-Stipendiat der Akademie der Künste

Das ist ein Spaten, sagt das Kind im Sandkasten, das ist eine Schaufel, das eine Schippe. Und gräbt so seinen Wort-schatz aus, führt vor, zeigt seinen Hort an Worten.

Das Kind malt eine Sonne. Eine Wolke. Sagt, das sei ein Baum. Was sie malt, sieht aber nicht einmal von weitem, nicht im entferntesten danach aus. Aber wenn sie doch sagt, daß es ein Baum sei? Ist es nicht nur eine Abmachung?

Ich selbst weiß ja auch nicht so genau, was Wörter bedeuten. Vielleicht weiß ich es bloß, weil ich weiß, was sie nicht bedeuten. Manchmal, am Rand meiner eigenen Sprachkenntnis, hört die Sicher-heit auf, stehe ich plötzlich auf weichem Boden, weiß nicht mehr, was das eine oder andere nun tatsächlich heißen soll,

und sinke, Suppe, Sumpf, Strumpf. Vielleicht weiß auch das Kind, was die Wörter bedeuten, nur, weil es weiß, was sie nicht bedeuten. Es schwimmt erst mal mit in der Sprache, die um uns fließt.

Als Kind hatte ich eine Zeitlang die Vor-stellung, alles sei aus Wörtern gemacht, ich glaubte, die ganze Welt setze sich aus sehr klein geschriebenen Wörtern zusammen, die Wand, der Teppich, der Stuhl, jeder Quadratzentimeter meines Zimmers bestand aus tausenden, unle-serlich klein geschriebenen Wörtern, die Wand aus dem tausendfach geschriebe-nen Wort Wand, die Tapete aus dem fein geschwungenen, abertausendfach wie-derholten Wort Tapete, und in der Nacht lag ich auf einem Kissen, dessen Bezug aus dem Wort Kissenbezug gewebt und dessen Plumeau tausendfach mit dem

Wort Kopfkissenfüllung gestopft war. Oder doch mit Daunen?

Ich wußte nicht, wie viele Wörter ich in meinem Zimmer zusammenbringen könnte, ich sah und las Bett, Wand, Schal-ter, Lampe, Glühfaden, Bilderrahmen, ich lag auf der aus dem Wort Matratze gemachten Matratze, ich schloß die Au-gen und sah die Schatten, die Lampe, das Fenster, den Vorhang, das Fensterkreuz, den Lichtschein vom Flur, der aus dem Wort Licht bestand, und so weiter.

Bitte, eine Frage, sagt das Kind, was ist eine Schippe?

auszüge aus: „spricht das kind“ (Droschl, 2009)

Das Kind legt Wörter auf jeden Gegen-stand, das Kind hat bald für alles einen Namen.

Bleiben da nicht große Brachen? Ränder und Randstreifen ohne ein einziges Wort? Gebiete, für die es gar keine Wörter gibt? Auf denen noch gar keine Wörter liegen? Was wird mit den Zwischenräumen? Dem Unbenennbaren dazwischen? So dicht ich die Wörter auch lege, es bleiben doch immer Lücken. Und die leeren Felder werden, so kommt es mir vor, immer größer. Als dehne sich alles um mich he-rum aus und drifte unter meinen Füßen auseinander.

Die Fläche ist die Projektion der Kugel-oberfläche, die Linie die der Fläche, der Punkt die der Linie. Nur in die andere Richtung setzt das keiner fort.

Der Text ist die höhere Mannigfaltigkeit um uns herum. Die Form, die Hülle, das Gewebe, das sich um die Gestalt, von der ich gar keine klare Vorstellung habe, legt.

Der Erwachsene, so scheint’s, ist verpflich-tet, die Welt zu verstehen. Er gibt sich alle Mühe, diesen Eindruck zu erwecken. Eigentlich dürfte kein Kind und auch sonst niemand ihm glauben, denn die Lücken werden mit der Zeit doch immer größer. Nie wieder war ich so schlau wie Anfang zwanzig.

schippe

höhere Mannigfaltigkeit

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Interview

sein erstes Programm hat den titel „Man(n) sieht sich! – ein endzwanziger in Wort und lied“. tobias Mann zeigt darin humorvoll selbstkritisch und exemp-larisch an seiner biografie, wie „eine generation durch elterliche abschirmung an der basis aufweicht und schon allein das verschwinden eines laubfrosches zu schwerwiegenden traumata führen kann“. sein aktuelles bühnenprogramm hat den titel „Man(n)tra – Der sinn des lebens in zwei stunden“.

Seine autobiografischen Ausflüge in die Vergangenheit hinter sich lassend, stürzt sich Toby nun „voll und ganz auf das Hier und Jetzt, um dem alltäglichen Wahnsinn

einen Sinn abzuringen – und sei es auch nur Unsinn“. „Digitalisieren wir uns zu Tode? Und lohnt sich das Leben im Up-date 2.0 noch? Viel dringender die Frage: Reicht die Hardware unseres Körpers noch aus, um die aktuelle Alltagssoftware laufen zu lassen?“ Mit Mundwerk, Gitarre und Klavier im Anschlag zieht er alle komödiantischen Register und bemäch-tigt sich verschiedener Schattierungen des Humors – Satire und Ironie garniert mit einer gehörigen Portion frechem Zynismus und hanebüchenem Nonsens. Ob Politik, Religion, Zeitgeist oder Alltäg-lichkeiten – ebenso wie seine Themen wechseln sich Stand-ups und witzig-hin-tersinnige Lieder ab, die in Kombination

mit Manns unstillbarem Bewegungstrieb und seiner einzigartigen Mimik einmal mehr einen erstklassigen Kabarettabend garantieren. Oder wie es die Jury des Deutschen Kleinkunstpreises 2008 in ihrer Laudatio beschrieben hat: „Den För-derpreis zum Deutschen Kleinkunstpreis 2008 erhält Tobias Mann. Damit zeichnet die Jury einen lausbubenhaften Charmeur aus, der mit kritischem Blick souverän ei-nen Bogen schlägt zwischen Kabarett und Comedy, zwischen Politik und Philosophie, zwischen Wissenschaft und WorldWide-Web. Davon erzählt und singt er facetten-reich und mit großer Musikalität. Das quirlige Allroundtalent verbindet spielend Genres und Generationen.“ Kk

Tobias Mann„Ich bin, der ich bin“ Im Interview mit Albert Hoehner

RHEINLAND-PFALz HAT EINEN NEUEN STAR IN SACHEN GEHALTVOLLER HUMOR. DER MAINzER KABARETTIST, COMEDIAN UND MUSIKER TOBIAS MANN, BUNDES-WEIT AUCH SOLO UND MIT ACA & PELLA AUS DER TV-FASTNACHT BEKANNT,  EROBERT DERzEIT IM DEUTSCHSPRACHIGEN RAUM DIE (KLEINKUNST-) BÜHNEN.

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www.kulturland.rlp.de34 www.kulturland.rlp.de

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für den entertainer knacki Deuser ist Comedy weitaus politischer als kabarett, weil es den alltag mit einbezieht, für den literaten heinz strunk sind Comedians nur schlechte retortenclowns, zwischen Dieter hildebrandt und Mathias richling ist jetzt gerade wieder die alte Come-dy-kabarett-Diskussion entfacht. Wo verortest du dich da?Ich halte diese Unterscheidung für über-flüssig. Was mich vor allem an der Dis-kussion stört, ist, dass jahrelang Comedy gleichgesetzt wurde mit Blödsinn und minderwertigem Schrott und Kabarett grundsätzlich als hochwertig und klasse galt. Das gefällt mir nicht, weil es einfach nicht stimmt. Wir sollten endlich dahin kommen, jemanden danach zu beurtei-len, ob er lustig ist und etwas zu sagen hat oder eben nicht lustig ist und keine Aussage hat. Wir sollten das Lager- und Schubladendenken von Comedy und Kabarett endlich überwinden.

hat nicht der Comedy-boom auch dem kabarett mehr freiheiten via tv ge-bracht?Ja, auf jeden Fall. Der Boom lustiger Formate hat auch für Kabarettisten mehr Entfaltungsmöglichkeiten im TV gebracht – natürlich auch, weil es die Unterscheidung zwischen Kabarett und Comedy eigentlich nicht gibt. Es ist ein Boom für alle Farben des Humors.

Jetzt bist du als teil der spaßgeneration in der vergangenheit immer wieder kri-tisiert worden, ist denn vieles „spaßiger“ geworden?

Was meine Biografie angeht, kann ich nur sagen, dass sich das Befinden meiner Generation nicht auf Spaß reduzieren lässt. Man muss sich ja nur anschauen, wie dieser Kampf stattfindet, einen Ar-beitsplatz zu finden, zu behalten und sich auch ansonsten in dieser Gesellschaft zu bewähren. Ich habe das Gefühl, man muss heute dauernd im roten Bereich des Drehzahlmessers laufen, um etwas zu er-reichen. Daher ist es eher eine Katharsis, eine seelische Reinigung, wenn man mal ablacht oder feiert.

beim begriff der spaßgeneration schwingt ja auch der vorwurf einer unpo-litischen haltung mit…Im Gegenteil. Ich beobachte in meiner Generation, übrigens auch unter Künst-lerkollegen, dass sich viele darum be-mühen, die Grenzen des bisher politisch Korrekten aufzuheben. Das ist vielleicht die Rebellion – die Rebellion gegen diese festgefahrenen Schwarz-Weiß-Malereien, die einfach die Generation vorher in die Sackgasse geführt haben. Man lacht auch wieder mehr über sich selbst, man zieht sich selbst in den Fokus. Das mache ich auch ausführlich in meinem Programm. Dabei rede ich allerdings nur vordergrün-dig über mich, während ich eigentlich über die Befindlichkeiten einer gesamten Generation spreche und dabei vieles hu-moristisch hinterfrage, ja auch zum Teil der Lächerlichkeit preisgebe.

vor nicht allzu langer zeit hat bei deinen auftritten ein Johanniter-bus zum trans-port ausgereicht, bei deiner DvD-Pro-

duktion im März war die halbe Mainzer altstadt durch drei sattelschlepper mit equipment blockiert. ein großer sprung …Ich war selbst etwas schockiert. Erstmal, weil eine riesige Verantwortung auf einem lastet. Man ist der Protagonist an diesem Abend. Alles, was da ange-karrt wird, hat den Zweck, die eigene Performance einzufangen. Und wenn die schlecht ist, wird dieser ganze Apparat null und nichtig. Es hängt alles von dem Typ ab, der auf der Bühne steht – das ist schon beängstigend, denn der war ja ich.

zUR PERSONSeit September 2005 ist Tobias Mann als Solokabarettist auf den Bühnen der Nation unterwegs. Zuerst mit seinem Programm „Man(n) sieht sich“ und nun auch mit „Man(n)tra“. Unter anderem bespielt er Schmidts Tivoli (Hamburg), das Theater Wühlmäuse (Berlin), den Quatsch Comedy Club (Berlin und Ham-burg), das unterhaus und den Frankfur-ter Hof (Mainz), die Lach- und Schießge-sellschaft (München), das Senftöpfchen (Köln) und das Kom(m)ödchen in Düsseldorf. Zahlreiche renommierte Co-medy- und Kabarettpreise wie der Trierer Constantin Comedy Preis 2006/2007,

der Münchner Förderpreis „Goldene Weißwurscht 2007“, der Münchner „Kabarett Kaktus 2006“ und der Publi-kumspreis des Kleinkunstfestivals 2007 der Berliner Wühlmäuse wurden ihm verliehen. 2008 gewann Toby Mann den Hamburger Comedy Pokal und den Bonner Prix Pantheon. Zuletzt überreich-te man ihm für sein Programm „Man(n) sieht sich! – Ein Endzwanziger in Wort und Lied“ den Kabarettpreis „Memmin-ger Maul 2009“. Darüber hinaus wurde er mit dem Deut-schen Kleinkunstpreis 2008 (Förderpreis der Stadt Mainz) ausgezeichnet.

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www.kulturland.rlp.de 35www.kulturland.rlp.de

sChMIDts tIvolIwww.tivoli.de

DIe WühlMäusewww.wuehlmaeuse.de

quatsCh CoMeDy Club www.quatsch-comedy-club.de

unterhaus www.unterhaus-mainz.de

frankfurter hof www.frankfurter-hof-mainz.de

golDene WeIssWursCht www.stustaculum.de

PrIX Panthoneon www.pantheon.de

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Dafür war der auftritt überraschend souverän.Ich war zwar furchtbar aufgeregt, aber ich habe es geschafft, meine Nervosität zu unterdrücken. Man sagte mir, dass ich gut gespielt habe. Dann will ich das mal glauben.

Jetzt der auftritt in „neues aus der an-stalt“ im zDf – ist das der bundesweite Durchbruch? Es ist auf jeden Fall eine ganz wichtige Sendung für mich. Ob es mein Durch-bruch ist, kann ich nicht sagen. Was ich sagen kann ist, dass ich mit dem letzten Jahr und auch für dieses Jahr mit meinem Vorankommen sehr zufrieden bin. Die Kartenverkäufe ziehen überall spürbar an und ich stehe wie ein kleines Kind mit großen Augen davor. Ich kann manchmal diese Eigendynamik selbst nicht glauben, die sich in relativ kurzer Zeit entwickelt hat.

Du hast ja mal bei McDonalds hinter der theke gearbeitet, das hat dir bestimmt auch die ein oder andere entertainment-erfahrung gebracht. Wie ist das mit der fastnacht, was hat dir die Mainzer fast-nacht mitgegeben?Ich habe durch die Fastnacht sehr viel gelernt. Wann hast du schon mal als blutjunger Mensch die Gelegenheit, direkt vor so einem großen Auditorium zu spielen. Ich habe in dieser Hinsicht verschiedene Aggregatzustände des Künstlerdaseins erlebt. Zum einen spielte ich in einer Rockband: The Four-Funny- Five. Wir haben in Jugendzentren ge-spielt, da kamen manchmal fünf, 15, in der Spitze fünfzig Leute. Und parallel hab ich dann in der Fastnacht vor 600 Leuten oder in der Rheingoldhalle gar vor 2.000 Leuten einen Auftritt gehabt. Das hat sehr geschult.

Was verbindet fastnacht mit Comedy und kabarett? Waren nicht die Mainzer gonsbachlerchen unter herbert bonewitz die erste Comedy-truppe?Ja, klar. Die Schnittmenge ist größer, als sich die beiden Gruppen zugestehen. Beides fußt auf der gleichen Philoso-phie: auf der Bühne gegen die Obrigkeit mal Tacheles zu reden – und das mög-lichst komödiantisch. Aber man muss schon sagen, dass die Grenzen in der

Fastnacht enger gesteckt sind als im Kabarett. Das liegt natürlich zuallererst ganz einfach daran, dass du bei einer Fastnachtssitzung ein breiter gefächertes Publikum hast.

Manche haben dir ja diesen sprung über die fastnacht hinaus nicht zugetraut …Ach, was haben die Unken gerufen: „Das schafft der nie. Der ist ein regionales Phänomen. Mehr nicht. Der wird deutsch-landweit nicht funktionieren.“ Das war für mich nur noch mehr Ansporn. Und ich musste mich dazu noch nicht einmal groß verstellen. Ich bin einfach der, der ich bin. Ich babbele genauso auf der Bühne, wenn ich in Hamburg oder Zürich spiele. Die Leute verstehen mich und

TERMINE RHEINLAND-PFALz:

DI, 28. APRIL, 22.15 UHR ZDF – Neues aus der AnstaltSA,13. JUNIAlzenau Schlösschen Michelbach SA, 27. JUNI Tobias Mann & Friends 11. Mainzer Zeltfestival, Mainzer VolksparkDI, 8. SEPTEMBER TV-Aufzeichnung 3sat-Zelt-Festival, 3sat-Zelt, ZDF-Gelände

DVD: Im Juli/August erscheint bei Universal: „Man(n) sieht sich!“.

Weitere Informationen unter: www.tobiasmann.de

www.kulturland.rlp.de36 www.kulturland.rlp.de

neues aus Der anstaltanstalt.zdf.de

MaInzer zetfestIval www.frankfurter-hof-mainz.de

3sat-zeltfestIvalwww.3sat.de/kleinkunst

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Ticker Pech gehabt: rock-am-ring in der Eifel ist auch in diesem Jahr wieder ausverkauft. 80.000 Musikfreaks dür-fen sich freuen. Mit dabei werden evt. die Mainzer Bands earotation und Million Dollar handshake sein, die bei der „Coca-Cola sound-wave Discovery“-Tour in die Live-Runde (ausgewählt aus 2.000 Bewerbern von einer Expertenjury und den MyS-pace-Usern) unter die besten 24 Newcomer-Bands gewählt wurden. Ende April entschei-det nun das Publikum im Kölner E-Werk, wer endgültig bei Rock-am-Ring dabei sein kann. ++++ Die vielfach preis-gekrönte Drehbuchautorin und Regisseurin Margarethe von trotta („Die bleierne Zeit“, „Rosa Luxemburg“, „Rosen-straße“) entwirft in ihrem neuen Film „visionen“ das Porträt der außergewöhn-lich begabten und mutigen Äbtissin und Heilkundigen hildegard von bingen (ca. 1098-1179). „Vision – Aus dem Leben der Hildegard von Bingen“, bundesweiter Start am 24. September. Im historischen Museum am strom in Bingen, Museums-straße, kann man sich vorab in der Dauerausstellung über Hildegard von Bingen infor-mieren. ++++ Feierlich: Am 18. Mai ist wieder verfassungstag mit „Landtag Backstage“ und einem unterhaltsamen Programm. Im Rahmen der rheinland-pfälzisch-burgun-dischen Partnerschaft hat das haus burgund in Mainz das Jazz-Ensemble Medium band amsa aus Dijon eingeladen. Infos: www.landtag.rlp.de

++++ Kleinkunst: Ab dem 4. September wird das 3satfesti-val auf dem Mainzer Lerchen-berg mit Stars und Newco-mern der Kleinkunstszene u. a. das Superwahljahr 2009 unter die Lupe nehmen. volker Pispers, frank lüdecke, florian schroeder und Django asül beweisen im 3sat-zelt, dass das politische Kabarett lebt.

Außerdem sind eingeladen: der Mainzer Shootingstar to-bias Mann, der oberbayerische Kabarettist helmut schleich, der Betroffenheitslyriker olaf schubert und der selbster-nannte Meisterkabarettist Christoph sonntag. Mit Ina Müller und ihrer Band wird das diesjährige Festival am 4. September im 3sat-Zelt auf dem ZDF-Gelände eröffnet. ++++ Go crazy: Unterwegs zu Europas verrücktesten Veranstaltungen waren ralf Prestenbach und Wolfram Denzer. In einer Multimedi-amitmachlesung berichten sie vom Moorschnorcheln in Wales, Kuhfladenlotto in Schwaben oder von der To-matina in Spanien und vielen anderen Events in Europa. Am 10. Juni in Koblenz, Circus

Maximus ++++ Schalala: Die-ter thomas kuhn & band rei-sen auch 2009 wieder durch das Land. Eine neue Show, ein neues Bühnendesign und neue Bühnenoutfits der Band garantieren etliche Knall-effekte. Was sich aber auch auf der neuen Tournee nicht ändern wird, ist der überbor-dende Fun bei Kuhns Auftrit-ten. „Ein Kuhn-Konzert ist wie der letzte Kindergeburtstag!“ Am 27. Juli, Freilichtbühne Loreley, Infos: www.dietertho-maskuhn.de ++++ „Heiter und kritisch – very British“: Beim 9. humordichter-festival auf Burg Stolzenfels gibt es am 29. Mai Satirisches über den Humor im Allgemeinen und den britischen im Besonderen. Lesung mit Musik mit den Poeten und Wortkünstlern des steinbach-ensembles, Baden-Baden. Musik: the georg singers, Musikdirektor: georg Wolf. Sommerhalle, Schloss Stolzenfels. Infos: www.schloss-stolzenfels.de

++++ Cool Art: kunstreich ist ein Projekt der Jugendkunst-werkstatt koblenz e.v. Junge Leute zwischen 14 und 27 Jahren und Künstler setzen sich in Workshopgruppen mit verschiedenen künstlerischen Ausdrucksmitteln auseinan-der. Im Mittelpunkt steht u.a. die Beschäftigung mit dem Thema des Kultursommers

„Cool Britannia“. 3. bis 5. Juli, Fort Konstantin, Infos: www.jukuwe.de ++++ XIX. ander-nacher Musiktage auf Burg Namedy vom 21.bis 24. Mai: Alljährlich bietet der Spiegel-saal der Burg eine vorzügliche Kulisse, wenn im Rahmen der „andernacher Musiktage” Künstler der nationalen und internationalen Spitzenklasse musizieren. Die künstlerische Leitung liegt in den Händen des Xyrion-trios. Eröffnungs-gala (21.Mai) – Xyrion Trio (nina tichman, Klavier; Ida bieler, Violine; Maria kliegel, Cello. Programm: ludwig v. beethoven (1770 bis 1827) Trio c-moll, op. 1 Nr. 3; Dimitri schostakovitch (1906 bis 1975) Trio e-moll, op. 67; felix Mendelssohn bartholdy (1809 bis 1847) Trio d-moll, op. 49. Infos: www.andernach.net ++++ Die rheinsirenen sind virtuose Instrumentalistinnen mit originellen und neuen Arrangements. Ob Filmmusik, Popmusik im Sound der 20er Jahre, Charleston, Rock‘n‘Roll, Tango oder Swing – das perfekt eingespielte Sextett bringt die alten und jüngeren Klassiker in ungewohnt fri-schem Soundgewand auf die Bühne; aber auch unbekann-te Schätze werden aus den Untiefen des Rheins gehoben und an der Oberfläche zum Funkeln gebracht. Die Rhein-sirenen – da werden Sie Ohren machen! 4. Mai, „Südliche Nächte“, abtei rommersdorf, Neuwied, Infos: www.rheinsi-renen.de ++++ Ein Land feiert: rheinland-Pfalz-tag vom 3. bis 5. Juli in Bad Kreuznach. Infos: rlp-tag.de albert hoehner

Django Asül

Ina Müller

www.kulturland.rlp.de38 www.kulturland.rlp.de

3sat-zeltfestIvalwww.3sat.de/kleinkunst

volker PIsPerswww.volkerpispers.de

frank lüDeCkewww.frank-luedecke.de

florIan sChroeDerwww.florian-schroeder.de

DJango asülwww.django-asuel.de

tobIas Mannwww.tobiasmann.de

helMut sChleIChwww.helmut-schleich.de

olaf sChubertwww.olaf-schubert.de

ChrIstoPh sonntagwww.sonntag.tv

Ina Müllerwww.inamueller.de

hIstorIsChes MuseuM aM stroMwww.bingen.de

roCk aM rIngwww.rock-am-ring.com

CIrCus MaXIMuswww.circus-maximus.org

DIeter thoMas kuhnwww.dieterthomaskuhn.info

steInbaCh enseMblewww.steinbachensemble.de

XyrIon trIowww.xyriontrio.com

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Rheinsirenen

Earotation

Dieter Thomas Kuhn

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