«links» 114, Dezember 2010

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Mitgliederzeitung der SP Schweiz 114 � CH Dezember 2010 AZB 3001 Bern JUNGE PERSPEKTIVEN Das Nachwuchsförderungsprogramm der SP geht 2011 in die nächste Runde und wartet mit zahlreichen Höhepunkten auf. Melde dich jetzt an und sei dabei. Seite 18 © Stefan Krattiger links Am 13. Februar wird abgestimmt, jetzt startet die Kampagne zur Volks- initiative «für den Schutz vor Waffen- gewalt». Seiten 14 und 15 Nationalrätin Pascale Bruderer Wyss blickt auf ein ereignis- reiches Jahr als höchste Schweizerin zurück und verrät, auf was sie sich jetzt am meisten freut. Seiten 6 und 7 Reda El Arbi, der arrogante Verleger aus der Hauptstadt mit dem See, erklärt der SP, wie sie die Wahlen 2011 gewinnt. Seite 19 POSITIONEN CARTE BLANCHE GESPRäCH Gute Vorsätze fürs Wahljahr Weihnachten steht vor der Tür und schon bald starten wir ins 2011. «links» hat nachgefragt, was sich Genossinnen und Genossen vornehmen, damit die SP im Wahljahr erfolgreich ist. Seiten 2 und 3 Alle Jahre wieder: KREUZ WORT RäTSEL Seite 17

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Mitgliederzeitung der SP Schweiz

Transcript of «links» 114, Dezember 2010

Mitgliederzeitung der sP schweiz 114 � ch Dezember 2010 azB 3001 Bern

JUNGe PERSPEKTIVEN

Das Nachwuchsförderungsprogramm der SP geht 2011 in die nächste Runde und wartet mit zahlreichen Höhepunkten auf. Melde dich jetzt an und sei dabei.

Seite 18

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Am 13. Februar wird abgestimmt, jetzt startet die Kampagne zur Volks-initiative «für den Schutz vor Waff en-gewalt».

Seiten 14 und 15

Nationalrätin Pascale Bruderer Wyss blickt auf ein ereignis-reiches Jahr als höchste Schweizerin zurück und verrät, auf was sie sich jetzt am meisten freut.

Seiten 6 und 7

Reda El Arbi, der arrogante Verleger aus der Hauptstadt mit dem See, erklärt der SP, wie sie die Wahlen 2011 gewinnt.

Seite 19

Positionen cArte BLAncheGesPräch

Gute Vorsätze fürs WahljahrWeihnachten steht vor der tür und schon bald starten wir ins 2011. «links» hat nachgefragt, was sich Genossinnen und Genossen vornehmen, damit die sP im Wahljahr erfolgreich ist. Seiten 2 und 3

Alle Jahre wieder:KreUZWort

rätseLseite 17

2 links 114/Dezember 2010sPeZiAL vorSÄtze FürS WahLJahr

Tanja WalliserMit beschaulichen Weih-nachten wird es dieses Jahr nichts liebe Genossinnen und Genossen! Am Arbeitsplatz, beim Fussball und eben auch unter dem Weihnachtsbaum mit den Verwandten. Jetzt heisst es: Diskutieren, streiten, überzeugen. Zeigen wir den Menschen, warum nur die SP die Partei ist, die für die Inte-ressen von allen und gegen Privilegien für Reiche kämpft.

Niklaus Wepfer Den Schwung in der Bevölke-rung anlässlich der Wahl von Roberto Zanetti wollen wir ins 2011 mitnehmen. Mit der kan-tonalen Abstimmung über die SP-Initiative für eine wirksame Verbilligung der Krankenkas-senprämien starten wir ins neue Jahr und möchten es im Oktober mit einem Sitzgewinn ausklingen lassen.

Anita FetzIch werde 2011 weiterhin Kompromisse kompromisslos mittragen, wo sie wirkliche Ver-besserungen bringen; konse-quent mit den Menschen und für sie politisieren und mich nach wie vor mit Bodenhaftung für die Interessen meines Kan-tons und seiner Bevölkerung einsetzen.

Reto MüllerIch nehme mir vor, den Men-schen komplexe SP-Anliegen einfach zu erklären. Zum Beispiel Umverteilung: Wir nehmen denen oben alles und geben es denen unten, so geht es denen unten gut, da es denen, die ja oben waren, nur dann besser geht, nach Mani Matter, wenn es denen, die unten sind, auch gut geht, und da die, die nun mal oben waren, nun plötzlich unten sind, könnten die, die für ein-mal alles haben, denen, die dann eben nichts mehr haben, die Hälfte geben.

Sebastian DisslerIch werde in Luzern ein schlagkräftiges Wahlkampf-team zusammenstellen: Ricardo L. aus B. kommt ins Urnenbüro, Silvio B. aus I. organisiert die Wahl-Party und Julian Assange nimmt die Güselsäcke der Bürgerlichen unter die Lupe. Falls das Volk sich trotzdem dazu erfrechen sollte, die SP nicht zur stärksten Partei zu machen, verlagern wir unser Sekretariat nach Bulgarien.

Jacqueline FehrIch werde weiterhin stolz sein, mit Haut und Haar Sozialdemokratin zu sein und damit Mitglied der einzigen politischen Kraft, die sich seit über hundert Jahren für eine Gesellschaft einsetzt, die sich für das Wohl aller Menschen stark macht. Haben wir den Mut, uns weiterhin in den Wind zu stellen und für unsere Überzeugungen zu kämpfen!

Stefan Krattiger2011 will ich noch mehr mit den Leuten sprechen und mich als Gemeindepräsident auch wieder öfters auf ein Bier an den Stammtisch setzen – weil es Spass macht und weil ich so zeigen kann, dass wir von der SP eigentlich fast wie normale Menschen sind. Ausserdem halte ich mich mit Fremdwörtern zurück.

Charles Lewinsky2011 werde ich den Leuten, auf deren Stimmen wir ange-wiesen sind, immer wieder erklären, dass die SP trotz der utopistischen Aussagen im neuen Parteiprogramm nach wie vor eine Partei ist, die praktische Politik macht. Es wird auch nötig sein.

Alexander TschäppätAuch wenn wir heute im Gegenwind stehen: Die SP ist eine grossartige Partei, die viel für unser Land leistet. Ich werde mich für unsere sozialdemokratischen Über-zeugungen einsetzen und klarmachen, worum es geht: Es gibt keine Freiheit ohne Chancengleichheit. Darum braucht es einen starken Sozi-alstaat und eine Wirtschaft, die den Menschen dient.

Anna TannerMotivieren und Mobilisieren! Dieses ganz spezielle Doppel-pack M & M’s ist ab dem ersten Januar 2011 bei mir erhältlich. Es zielt darauf ab, möglichst viele junge Leute für die Juso Bielingue zu gewinnen und im Allgemeinen die Jugendpolitik durch die Neugründung des Jugendparlamentes in Biel anzukurbeln!

Susanne LeuteneggerOberholzer Ich pfl ege keine Vorsätze. Ausser beim Rauchen. Ich setzte mich für eine offene, soziale und umweltfreund-liche Schweiz ein, und das vor, während und nach den Wahlen. Anpassung bringt uns nicht voran. Nur wenn die Partei klare Positionen vertritt, bewegt sie etwas. Daher gilt: Einsatz statt Vorsatz.

Severin TobererIch will euch alle bei eurer politischen Arbeit im Alltag un-terstützen. Denn: Wir kommen gemeinsam vorwärts, wenn wir draussen im Leben zuhören und dort unsere Werte und Ideen vertreten.

3 links 114/Dezember 2010 GesPräch sPeZiAL

2016

Oktober 2016. Die Kampagne zur Erbschafts-steuer in der Schlussphase. Zwei Wochen vor dem Abstimmungstermin die entscheidende Arena. SP-Präsident auf der einen, economie-suisse-Chef auf der anderen Seite. Die Mode-ratorin erinnert gleich zu Beginn an die Regeln. Die Redezeit für die SP: 2 Minuten. Die Rede-zeit für die Gegner: die restlichen 78 Minuten. Die Verteilung ist die gleiche wie im offi ziellen Abstimmungsbüchlein. Auf einer viertel Seite konnte die SP ihre Argumente darlegen – die Gegenseite erhielt 10 volle Seiten.

November 2016. Die Abstimmungskam-pagne ist vorbei. «Überhaupt keine Auswir-kung» habe die ungleiche Redezeitverteilung in der Arena gehabt, das offi zielle Abstim-mungsbüchlein ebenfalls nicht, gibt economie-suisse nach dem knappen Erfolg zu Protokoll. Off enbar halte man das Volk für dumm, traue ihm keine eigenen Entscheide zu. Das sei un-glaublich, das Volk lasse sich doch nicht be-einfl ussen.

Oktober 2010. Die Redezeiten in der Arena sind glücklicherweise nach wie vor ausgegli-chen, beim Bundesbüchlein gelten die glei-chen Regeln für alle. Und doch ist 2016 schon heute Realität: 40 Mal mehr Mittel hat econo-miesuisse in die Kampagne gegen die Steuer-gerechtigkeitsinitiative investiert als die SP. 40 Mal mehr Raum, um ihre Botschaft zu verbrei-ten. Und die Reaktion von economiesuisse-Präsident Bührer nach der Kampagne tönte so heuchlerisch wie oben: Geld habe selbstver-ständlich überhaupt keinen Einfl uss.

Es ist klar: Mit Geld allein gewinnt man kei-ne Abstimmung. Ebenso klar ist aber auch: Hat jemand 40 Mal mehr Raum für die eigenen Argumente, 40 Mal grössere Chancen, gehört zu werden, kann das der entscheidende Vorteil sein. Und darum braucht es Regeln. Erstens Transparenz. Und zweitens einen gewissen Ausgleich. Etwa mit einer bestimmten Anzahl zur Verfügung gestellter Plakatstellen für alle kampagnenführenden Organisationen. Oder eine Anzahl Inseratefl ächen. Oder mit einem gewissen Grundbetrag für beide Seiten.

Damit nicht die heutige Werbesituation auf die Arena von 2016 übertragen wird, sondern das Prinzip der heutigen Arena auf die Werbe-situation 2016.

stAnDPUnKt

thomas christen Generalsekretär

Jon Pult2011 will ich mich dafür einset-zen, dass die SP bodenständi-ger, offener und festfreudiger wird. SP-Politik muss mitten im Leben stattfi nden. Überall im Alltag will ich für die SP hinstehen und sagen: «Ja, ich bin stolz in der SP zu sein. Wir stehen für eine bessere Ge-sellschaft. Wofür stehst du?»

Andrea SprecherDas ist das mit dem Rauchen (gar nicht), dem Sport (mehr) und dem Schoggi (weniger). Alles Vorsätze, die ich wieder nicht einhalten werde, aber das ist auch egal. Weil 2011 ist sowieso alles anders. Ich werde jede Minute in die Na-tional- und Ständeratswahlen investieren. Und viele Minuten davon auch in die Beiz, dort muss der Wahlkampf nämlich vor allem stattfi nden. Das ist viel, viel lustiger als Joggen oder Diät machen.Cédric Wermuth

Ich halte grundsätzlich nicht viel von Vorsätzen. Ich habe noch nie jemanden kennen gelernt, der oder die sich Ende Jahr noch an die Vorsätze erinnern konnte. 2011 ist das etwas einfacher. Unser ge-meinsamer Vorsatz muss klar sein: Wir wollen die Wahlen gewinnen. Mein persönlicher Vorsatz soll sein, dass ich 110 Prozent gebe für unseren gemeinsamen Wahlkampf!

Andrea JergerIch werde 2011 meine ganze Energie einsetzen um die SP unseren Mitmenschen näher zu bringen. Ich werde unserer Umwelt zuliebe für die Clean-tech-Initiative auf der Strasse Unterschriften sammeln und Stimmen gewinnen. Nur wenn wir gemeinsam auf der Stras-se präsent sind, gewinnen wir die Wahlen!

Susanne OberholzerIch nehme mir vor, auf dem Kla-vier die Internationale spielen zu lernen (jetzt, wo ich, Rück-tritt sei Dank, wieder Klavier-stunden nehmen kann), dazu lerne ich endlich den ganzen Text auswendig und trete dann mit einem Keyboard als Stras-senmusikantin auf und sammle Geld für die SP.

Clemens M. BreitschaftIm Frühling 2011 kandidiere ich für die SP Stadt Luzern für den Kantonsrat. Wichti-ger ist mir aber, dass wir als Basis aktiver und vernetzter werden! Daher mein Vorsatz: Mich noch aktiver vernetzen (Facebook!) und diese neue Bewegung aktiv unterstützen. Ein Start ist vielleicht die baldi-ge Seite: www.politaktiv.ch

Ursula WyssIm Kanton Bern will ich für die SP den Ständeratssitz von Simonetta Sommaruga verteidigen. Im Herbst 2011 will ich mithelfen, dass die SP bei den Nationalratswahlen belohnt wird für ihren Einsatz für Arbeitnehmende, Mieterin-nen und Konsumenten sowie für einen starken öV auch in den Regionen.

Emanuel WylerDas SP-Jahr 2011 wird nicht das Jahr der Tricks, Gags und Zebras. Sondern des soliden Polit-Handwerks, der attraktiven Events, der kurzen und verständlichen Texte. Mit der SP will ich nahe bei den Leuten politisieren, politische Themen und Abläufe einfach erklären. Und so die Men-schen dazu bringen, SP zu wählen.

Reisen in Armenien Unterstützen der Bevölkerung Unsere Reise-Angebote bringen Sie in Kontakt mit Geschichte und Gegenwart dieses Landes, mit dem Symbol-Berg Ararat und weiten Gebirgs-Landschaften des südlichen Kaukasus, mit vielen Zeugen einer geologisch jungen Natur und einer mehr als 3000 Jahre alten, schon seit frühesten Zeiten christlichen Kulturgeschichte

- und alles durchflutet von diesem besonderen Licht ...In der Regel (auf Wunsch) werden Sie bei den Leuten wohnen, die für Ihr Wohlbefinden sorgen. Und der enge Kontakt mit der lokalen Bevölkerung wird Ihnen Einblick geben in den armenischen Alltag und die Lebensweise der Menschen.

Diese Seite wurde durch ein besonderes Sponsoring ermöglicht - Möchten Sie unsere Aktivitäten in ähnlicher Art unterstützen ?

ArmenienArmes Land - Reiche Kultur

Die besondere Reise im Sommer 2011Eine Studienreise nach Yerevan und zu den Natur- und Kultur-schätzen des nördlichen und mittleren Armenien, geführt durch die Reisehochschule Zürich. rhz : 2.6. - 14.6.2011 In wenigen Tagen begegnen Sie Kirchen und Klöstern aus frü-hester christlichen Zeiten, filigran bearbeiteten Kreuzsteinen; vorchristlichen Sakral- und Profanbauten, Menhiren und Steinkreisen; überraschenden Landschaften und Formationen des geologisch jungen Landes; Geschichte und Kunst aus allen Zeiten, der eigenen Schrift seit dem 5. Jahrhundert; - in Museen, auf dem offenen Land und im alltäglichen Leben.

Armenien im südlichen KaukasusArmenien, das kleine postsowjetische Land in den Bergen des südlichen Kaukasus - nicht unähnlich der kleinen Schweiz in den Alpen - liegt am Schnittpunkt zwischen Europa und Asien und blickt auf eine jahrtausende alte, reiche Kulturgeschichte im Südkaukasus, in Anatolien und bis zum Mittelmeer zurück. Durch die Zerstörungen des Erdbebens von 1988, Befreiung und Krieg von 1990 und die folgende Energiekrise ist die stark entwickelte Wirtschaft im nun unabhängigen Armenien völlig zusammengebrochen und konnte sich bis heute nicht erholen.

"ZIRAN" ist das armenische Wort für Aprikose, eine Frucht, die seit so langer Zeit in diesem Land angebaut wird, dass schon die Römer sie für eine einheimische Frucht hielten: "prunus armeniaca". Sie spielt eine wichtige Rolle in der lokalen Kultur und Landwirtschaft - neu auch wieder für den Export. ZIRAN-Projekte gehen aus persönlichen Begegnungen in Armenien hervor und streben die Förderung von Verdienstmöglichkeiten insbesondere für Bewohner von abgelegenen Dörfern an.

Natürlicher Honig vom SevanseeUnser biologischer Honig wird von einer Imker-Kooperative südöstlich des Sevansees (knapp 2000 m ü.M.) produziert.

Trockenfrüchte und KräuterAprikose «prunus armeniaca» (mit schmackhaften Kernen), Pflaume, Pfirsich, Kirsche, Baumnuss, Haselnuss gedeihen in vielen Lagen als besonders leckere Früchte.Von Kleinbauern kultivierte, von der Produzentenorganisation «cheer» aufbereitet, von ZIRAN in die Schweiz gebracht.

Kunsthandwerk von feinster QualitätKunstvoll in unterschiedlichen Hölzern gearbeitete Bibel- und andere Szenen von Sasoon Yengibaryan.Traditionelle Blasinstrumente wie Duduk, Blul, Shvi, Zurna aus Aprikosenholz von Karen Hakobyan und Аrtur Grigоrуаn.Es ist ein Anliegen all unserer ZIRAN-Projekte, dass Arbeiten und Verdienst in Armenien bleiben. Daher werden unsere Produkte fertig für den Verkauf in die Schweiz aufbereitet. Der Verkaufserlös kommt vollumfänglich Aufbau und Förderung unserer Projekte im Rahmen des ZIRAN - Projekts zugute.

[email protected] www.ziran.ch

pierrot hans Brauerstrasse 60 CH-8004 ZürichTel: 044 241 41 31 Fax: 044 241 41 32

www.ziran.ch : [email protected] |

Wandern/Reiten "Privolnoje": 26.06. - 07.07. / 17.07. - 28.07.(ab Flughafen Yerevan) 25.09. - 06.10. /... CHF 1'500.-

Oster- und Pfingstreise: 14.04. - 25.04. / 02.06. - 13.06. (ab Flughafen Yerevan) CHF 930.-

Kultur Yerevan - "Alaverdi": 17.07. - 01.08. /... CHF 1'490.-Pferde-Trekking "Hankavan": 26.06. - 11.07. / 17.07. - 01.08.

(ab Flughafen Yerevan) 25.09. - 10.10. /... CHF 3'230.-Flugpreise ab Zürich variieren je nach Route und Saison: CHF 700 - 1'500

--> "Arailer": Kurze Trekkings nahe Yerevans - auch vor Ort zu buchen --> LEON_I,_II, Archäologie, Botanik, Wandern, Bike -> www.ziran.ch

--> rhz: Bildungsreise nach Armenien: 02.06. - 14.06.--> Eine weitere Bildungsreise nach Armenien und Karabagh ist neu im Aufbau

Originale Produkte aus Armenien

5links 114/Dezember 2010

[email protected] aus dem Kanton Freiburg und

Präsident der SP Schweiz

[email protected] und Präsident der SP Olten

Positionen

Steuergerechtigkeit

plumper Angstmacherei zu helfen wussten. Und die nervösen Erpressungsmanöver und Wegzugsdrohungen einiger Superreicher ha-ben deutlich gemacht, wem das Wohlergehen der grossen Mehrheit egal ist.

Die bürgerlichen Stimmen, die insbeson-dere in den letzten Wochen zur Einsicht ge-kommen sind, dass dem Steuerwettlauf klare Schranken gesetzt werden müssen, haben wir wohl gehört. Und wir werden sie beim Wort

nehmen. Die Stimmberechtigten haben mit dieser Abstimmung einen Auftrag erteilt. Nicht nur die 40 Prozent, die ja sagten, sondern auch all jene, die sich letztlich – einem grundsätzli-

chen Unmut zum Trotz – durch die Millionen-Kampagne von ihrer ursprünglichen und intu-itiven Stimmabsicht haben abbringen lassen.

Es ist ein Auftrag, weiter für eine gerechte Steuerpolitik zu kämpfen, mit konkreten Mass-nahmen. Erstens muss der Finanzausgleich verbessert werden. Es kann nicht sein, dass ressourcenschwache Kantone die Transfer-Gelder zur Finanzierung von Steuersenkungen verwenden. Zweitens gehört die Pauschal-besteuerung endlich abgeschafft. Sie wider-spricht dem Prinzip der Besteuerung nach der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit. Und drit-tens müssen wir endlich vorwärts machen mit einer landesweiten Erbschaftssteuer.

entlarvende Gegenkampagnestolze 40 Prozent haben ein Ja für un-sere steuergerechtigkeits-initiative auf ihren stimmzettel geschrieben. Weil sie nicht einverstanden sind, wenn sich einige wenige schamlos immer noch mehr nehmen. christian Levrat

Nein, unsere Initiative wurde nicht «abge-schmettert», auch wenn unsere Gegner das gerne so sehen. Volksinitiativen zu gewinnen, ist schwierig, das wussten wir. Wir wussten auch, dass die Zustimmung nach der ersten SRG-Umfrage noch zurückgehen würde. Der er-rungene Achtungserfolg zeigt, wie mies es um die Steuerge-rechtigkeit in der Schweiz tatsächlich steht.

Viele haben die plumpe Millionen-Kam-pagne der Gegner durchschaut. Unsere Argu-mente waren so gut, dass sie sich nur noch mit

parteiprogramm

es herrscht grosse Aufregung in unse-rer Partei, seit der Parteitag beschlos-sen hat, die «Überwindung des Kapi-talismus» als Ziel im Parteiprogramm festzuschreiben. alex capus

Marktwirtschaft. Markt gibt es, seit es Men-schen gibt. Ich mache dir eine Pfeilspitze aus Feuerstein, du töpferst mir dafür einen Krug. Ich gebe dir heute einen Weidenkorb auf Kre-dit, du bringst mir dafür morgen einen Korb voll Beeren aus dem Wald.

Wir wollen auch nicht das Kapital abschaffen. Es ist selbstverständlich und bedarf keiner Erwähnung, dass eine komplexe Kultur wie die unse-re ein abstraktes Zahlungsmit-tel braucht, weil sie mit reinem Tauschhandel nicht funktionieren würde.

Wir wollen auch nicht das Privateigentum abschaffen. Es soll jeder seine eigene Zahn-bürste haben, sein eigenes Velo und seine ei-gene Wohnung. Wenn er das will. Das ist doch selbstverständlich.

Was wir überwinden wollen, ist der Kapita-lismus – das ist jene Gesellschaftsform, in der ganz wenige über alle anderen befehlen und verfügen, weil sie den allergrössten Teil des Kapitals in ihren Händen angesammelt haben. Dieses Ziel kann man als Demokrat doch nur unterstützen. Ich verstehe die Aufregung nicht.

Liebe Genossinnen und Genossen, wir soll-ten uns durch die jahrzehntelange neoliberale Gehirnwäsche nicht beirren lassen. Wir müs-sen unserem inneren Kompass wieder stärker vertrauen. Selbstverständlich wollen wir als

Sozialdemokraten den Monopolkapitalismus überwinden. Wir sind gegen den Kapitalismus als Herrschaftsform und für eine soziale und demokratische Marktwirtschaft, in der jeder-mann mitbestimmen kann und die gleichen Chancen hat. Das ist doch selbstverständlich.

Unsere Argumente waren so gut, dass sich unsere Gegner nur mit Angstmacherei zu helfen wussten.

Den Kapitalismus überwinden

Ein realitätsfernes Versatzstück aus der ideo-logischen Klamottenkiste sei da hervorgeholt worden, schimpfen manche, sogar Parteiaus-tritte hat es deswegen gegeben; bei uns in Ol-ten sind es drei (auf zweihundertzwanzig Mit-glieder). Wie ich höre, regen sich in anderen Sektionen Stimmen, die ein Rückkommen auf die Lausanner Beschlüsse fordern.

Da kann ich nur staunen und darum bitten, dass wir uns beruhigen. Was haben wir denn beschlossen? Haben wir die Abschaffung allen Privatbesitzes bis zur Zahnbürste im Zahnglas postuliert? Wollen wir jede Privatinitiative ver-bieten und eine allumfassende Planwirtschaft einführen? Soll jeder Markt unterbunden wer-den von der Börse bis zum Gemüsemarkt auf dem Dorfplatz?

Nein, das haben wir nicht beschlossen. Den Kapitalismus wollen wir überwinden, nicht die

Wir sollten uns jetzt durch die jahrzehntelange neoliberale Gehirn-wäsche nicht beirren lassen.

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«Verstanden werden ist der schlüssel»ende november ist das Amtsjahr von Pascale Bruderer Wyss als Präsidentin des nationalrats und höchste schweizerin zu ende gegangen. im Gespräch mit «links» schaut sie zurück. interview: Stefan krattiger

Inhalten. Ausserdem: Wer so jung in die Politik einsteigt wie ich, weiss auch, dass es ein Leben nach der Politik geben muss.

Hast du dir eigentlich zu Beginn deiner Amtszeit Ziele gesetzt?Zwei Aufgaben gibt das Gesetz vor: Die Nati-onalratspräsidentin muss einerseits die Ses-sionen vorbereiten und die Sitzungen leiten sowie andererseits das Parlament national und international vertreten. Zusätzlich widmete ich mich einer dritten Aufgabe, nämlich dem Brückenschlag aus dem Bundeshaus heraus zur Bevölkerung.

Den Ratsbetrieb hattest du im Griff ?Bei der Leitung des Ratsbetriebs war es mir wichtig, optimale Rahmenbedingungen für die eigentlichen Akteure, die Ratsmitglieder,

Bist du froh, die Bürde des Amtes wieder los zu sein?Wie heisst es so schön: Ein Auge lacht, das an-dere weint. Es ist ein wunderschönes Amt. Vie-les werde ich vermissen. Ich freue mich aber auch, dass ich mich jetzt wieder sachpolitisch positionieren kann.

Wie stark musstest du dich zurücknehmen?Sehr stark. Das war ein bewusster Entscheid, aus Respekt gegenüber dem Amt. Man ver-tritt als Präsidentin nicht die Mehrheit des Parlaments, sondern die Institution in ihrer Gesamtheit. Dem habe ich konsequent Rech-nung getragen und ich denke, das wurde von Rat und Bevölkerung auch geschätzt. Das Na-tionalratspräsidium soll nicht für persönliche oder parteipolitische Interes-sen missbraucht werden – das gilt für jeden Präsidenten und jede Präsidentin genau gleich.

Ist das manchmal nicht wahn-sinnig schwierig?Doch, natürlich! Zum Beispiel dann, wenn sich jemand während der Debatte zu einem Thema äussert, mit dem man sich selber stark beschäftigt. Anstelle einer Reaktion im Rat gibt man dem- oder derjenigen dann halt mal bei einem persönlichen Gespräch eine Rückmel-dung. Die Zurückhaltung in Sachgeschäften gehört nun mal zur Rolle der Nationalratsprä-sidentin – das weiss man ja im Voraus, man stellt sich darauf ein.

Hast du dich denn wohl gefühlt in deiner Rolle?Ja, ich habe das Amt sehr gerne ausgeübt und mich breit getragen gefühlt – von der gesam-ten Bevölkerung, über Generationen- und Par-teigrenzen hinweg. Und natürlich hoffe ich, dass ich trotz der übergeordneten Rolle helfen konnte, die Wahrnehmung der SP in der Öf-fentlichkeit zu stärken.

Inwiefern?Dass man einer jungen Frau die Möglichkeit gibt, dieses Amt zu übernehmen, war ein mu-tiger Entscheid der Fraktion. An dieser Stelle möchte ich der Fraktion für das mir ausgespro-chene Vertrauen herzlich danken – und auch der Partei. Ich bin früh in die Politik eingestie-gen, vor vierzehn Jahren. Mein politischer Weg hat via kommunales und kantonales Parla-ment in den Nationalrat geführt. Diese Schritte

Wir müssen einfach bleiben – nicht im inhalt, aber in der Kommunikation.

In der soeben zu Ende gegan-genen Wintersession hat die Aargauer Nationalrätin Pascale Bruderer Wyss das Präsidium der grossen Parlamentskam-mer an den Walliser Jean-René Germanier von der FDP weiterge-geben.

waren nur möglich, weil in der SP diese Chan-cen auch jungen Leuten bewusst gewährt wer-den. Für diese Förderung und Unterstützung bin ich sehr dankbar – wenn ich in diesem Jahr etwas zurückgeben konnte, freut mich das.

Wie sehr geht dieses Amt an die persönliche Substanz?Tatsächlich fühle ich mich nun ziemlich müde, wie nach einer langen Reise. Und das war es in gewissem Sinne auch – eine Reise durch viele Regionen, mit ganz vielen Begegnungen. Ich bin zufrieden und mit einem Herz voll positi-ver Erfahrungen zurückgetreten. Aber eben, ich merke auch, dass es streng war und die Bat-terien weniger voll sind als auch schon.

Wenn man bereits mit 33 Nationalratspräsiden-tin ist, was kann da noch kommen?Ich habe mich bei einem Amt nie gefragt, wo-hin das vielleicht führen könnte. Klar, wenn ich auf die letzten 14 Jahre zurückblicke – Ein-wohnerrat, Grossrat, Nationalrat und Natio-nalratspräsidentin – sieht das aus wie ein aus-geklügelter Plan. Aber den hat es nie gegeben. Wichtig war mir immer, im aktuellen Amt mein Bestes zu geben – ohne schon an den nächsten Schritt zu denken. Auch im letzten Jahr habe ich all meine Energie in dieses Amt gesteckt und ich bin froh, dass ich jetzt ein paar Wochen ein bisschen «zurückfahren» kann. Ich habe keine Angst, jetzt in ein Loch zu fallen. Ich schöp-fe meine Motivation nicht aus Ämtern, sondern aus Über-zeugungen und politischen

links 114/Dezember 2010GesPräch mit paScaLe BruDerer WYSS

7links 114/Dezember 2010 GesPräch

«Verstanden werden ist der schlüssel»zu ermöglichen. Eine Parlamentspräsidentin soll meines Erachtens nicht im Zentrum der Wahrnehmung stehen. Wenn ein Schiedsrich-ter beim Fussball seinen Job gut macht, spricht nach dem Abpfiff ja auch niemand über ihn. Ich bereitete mich intensiv auf jedes Geschäft vor, denn ein übersichtlicher, für alle nachvoll-ziehbarer Ratsbetrieb war mir wichtig. Und die positiven Rückmeldungen seitens der Ratsmit-glieder zeigen mir, dass das gelungen ist und geschätzt wurde.

Und wie sieht deine Bilanz als «Botschafterin» aus?Ich führte viele Gespräche, hörte oft lange zu, versuchte Fragen zu beantworten und offene Punkte zu klären. Das war nicht immer ein-fach, aber stets sehr interessant. Die Finanz- und Wirtschaftskrise beschäftigte die Leute verständlicherweise stark. Und auch weitere brisante Themen gab es genug. Ich war zwi-schen zwei schwierigen Volksabstimmungen Parlamentspräsidentin, nämlich zwischen der Minarettverbots- und der Ausschaffungs-Ini-tiative. Diese Themen waren auch in interna-tionalen Diskussionen häufig präsent. Es war mir ein Anliegen, für unsere direkte Demokra-tie hinzustehen und sie zu erläutern – in ihrer ganzen Faszination und auch mit den damit verbundenen Herausforderungen.

Wie ist denn die Wahrnehmung im Ausland?Die Wertschätzung gegenüber der Schweiz ist nach wie vor gross! Die Schweiz wird positiv wahrgenommen – mit ihrer humanitären Tra-dition und mit einem politischen System, das auf Ausgleich, Konsens und Machtteilung setzt.

Die Medienberichterstattung war anders …Ja, und ich hätte mir natürlich auch einen an-

deren Entscheid gewünscht. Trotzdem stelle ich deswegen nicht das politische System in Frage. Anpassungen in gewissen Punkten mö-gen sinnvoll und wichtig sein, am Kern der di-rekten Demokratie hänge ich jedoch sehr. Sie erinnert uns immer wieder daran, wie wichtig die Nähe zur Bevölkerung ist. Wie wichtig es ist, ihre offenen Fragen zu beantworten.

Hast du das auch in deinen direkten Begegnun-gen gemacht?Ja. Mir war es wichtig, für die Leute spürbar zu sein. Ich habe ganz bewusst auch viele kleine-re Veranstaltungen besucht. Dort kommt man mit den Menschen ins Gespräch – viel eher als an einem Grossanlass im VIP-Bereich. Die «höchste Schweizerin» tönt für mich abgeho-ben, nicht hoch oben wollte ich sein. In der Romandie ist die Nationalratspräsidentin «la première citoyenne», das gefällt mir viel bes-ser. Für all die vielfältigen Begegnungen habe ich mir gerne viel Zeit genommen. Das hat viel Energie in Anspruch genommen, aber auch ein Vielfaches davon zurückgegeben.

Ist die SP oft zu weit weg von den Menschen?Das letzte Jahr hat mir gezeigt, wie nah wir mit unseren Themen bei den Leuten sind: Anfang Jahr war die Arbeitslosigkeit ein wichtiges The-ma, bis heute sind es die exzessiven Löhne und Boni. So wie es unsere Themen sind, müssen auch wir selber präsent sein bei den Leuten. Begegnungen und direkte Gespräche werden im Wahljahr der Schlüssel zum Erfolg sein. Da-für – gerade auch fürs Zuhören – sollten wir uns genügend Zeit nehmen. Und damit wir ver-standen werden, müssen wir einfach bleiben – nicht im Inhalt, aber in der Kommunikation. Verstanden werden ist zentral in der Politik, wie überall.

Der schönste Moment war …… die Vereidigung der zwei neuen Bundesratsmit-glieder. Und das Bewusstsein, dass Simonettas Einzug in den Bundesrat erstmals zu einer Frau-enmehrheit in der Regierung führt.

Der schlimmste Moment war …… kein bestimmter. Aber klar, es gab einige politi-sche Blockaden im Parlament, die mich geärgert haben. Das Schönste an diesem Amt …… sind kleine, alltägliche Begegnungen. Eine ältere Dame hat mich mal im Tram am Arm ge-

packt und mir mit Tränen in den Augen erklärt, dass sie noch Zeiten erlebte, da hätten Frauen in der Politik nichts zu suchen gehabt. Nun freue sie sich einfach wahnsinnig, wie anders das heute sei.

Nicht vermissen werde ich …… dass ich mich vor Volksabstimmungen mit mei-ner Meinung zurückhalten muss.

Am meisten überrascht hat mich …… die grosse Wertschätzung, die diesem Amt ent-gegengebracht wird. Die Nationalratspräsidentin wird überall nicht nur mit formellen Ehren, son-dern auch äusserst herzlich empfangen.

KUrZ nAchGefrAGt

Kein schutz vor WaffengewaltBerN Jährlich sterben in der Schweiz 300 Menschen durch Schusswaffen. In beinahe jedem Haushalt lagert ein Sturmgewehr, das den Wehrpflichtigen zur Aufbewahrung mit nach Hause gegeben wird. Die Initiative «für den Schutz vor Waffengewalt» verlangt, dass Militärwaffen nicht mehr im trauten Familien-heim, sondern in gesicherten Räumlichkeiten der Armee aufbewahrt werden. Leider haben der Bundesrat und das Parlament sich gegen die Waffenschutzinitiative und somit gegen den konsequenten Schutz der Bevölkerung vor Waffengewalt ausgesprochen. Über die Initiative wird am 13. Februar abgestimmt.

neue BundespräsidentinBerN Am 8. Dezember wurde Micheline Cal-my-Rey von der Bundesversammlung zur Bun-despräsidentin gewählt. Besonders aus gleichstellungspolitischer Sicht ist das anlau-fende Amtsjahr symbolträchtig: Micheline wird als Bundespräsidentin die Schweiz repräsen-tieren, wenn sich die Einführung des Frauen-stimmrechts im Februar zum 40. Mal jährt, am 8. März zum 100. Mal der Internationale Frau-entag gefeiert wird und der geschichtsträch-tige Frauenstreik im Juni 20 Jahre zurückliegt. Die Vorsteherin des EDA engagiert sich diplo-matisch und dennoch bestimmt für die Einhal-tung der Menschenrechte. Wir wünschen ihr für das Amtsjahr viel Erfolg.

Dreikönigs-AktionBerN Am 6. Januar findet eine schweizweite Dreikönigs-Aktion statt: Frühmorgens verteilen wir an möglichst vielen Standorten in der ganzen Schweiz Dreikönigs-Brötli. Die SP Schweiz produziert dazu Kleber mit dem Spruch «Keine/r ist KönigIn! Die SP macht Po-litik für alle statt für Privilegierte und Sonderin-teressen.» Die Sektionen sind aufgerufen, bei ihren lokalen Bäckereien einzelne 3-Königs-Brötli zu bestellen und diese mit dem Kleber zu verteilen. Das ist nicht nur eine sympa-thische Aktion, sondern soll vor allem zeigen, dass wir für die ganze Schweiz politisieren und nicht bezahlte Handlanger im Dienst von Son-derinteressen sind. Weitere Informationen fol-gen per Sektionsversand.

nationale erbschaftssteuerBerN Die SP arbeitet derzeit eng mit der EVP und den Grünen zusammen an einem Projekt einer Initiative für eine nationale Erb-schaftssteuer. Es ist vorgesehen, dass der ausserordentliche Parteitag in Zürich Ende März das Vorhaben ebenfalls diskutiert – um es möglichst bald auch auf die politische Trak-tandenliste zu setzen. Eine SP-Arbeitsgruppe feilt bereits seit Monaten an der optimalen Form einer eidgenössischen Erbschaftssteuer, nachdem in den letzten Jahren immer mehr Kantone diese Steuer abgeschafft haben.

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Kulturhaus Helferei, Kirchgasse 13 (beim Grossmünster)

Sa, 29. 1. 2011, 13.30 – 16.30 Uhr

Sa, 5. 2. 2011, 13.30 – 16.30 Uhr

links 114/Dezember 2010 SoziaLpoLitik · kauFkraFt · erNeuerBare schWerPUnKt

[email protected] Bern

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Mindestlohninitiative startet im Januar

Maria roth-BernasconiCo-Präsi den tin der SP-Frauen Schweiz und Nationalrä[email protected]

Menschenrechte konkret eingefordertDer Nationalrat berät am 16. Dezember über die Strafnorm gegen die weibliche Genital-verstümmelung. Am 29. November hat der Ständerat die Motion der Berner Nationalrätin Margret Kiener Nellen angenommen, die die Bestrafung von Freiern fordert, die bei Unmün-digen Sexdienstleistungen einkaufen. Das sind zwei Meilensteine für die Frauenrechte, die Kinderrechte und für das Recht auf einen un-versehrten Körper. Dies zeigt auch die Notwen-digkeit, die Menschenrechte konkret umzuset-zen und sie nicht als idealistische Luftschlös-ser in die Ecke zu stellen.

Aufgrund der Migrationsbewegung ist die weibliche Genitalverstümmelung auch in Europa ein Thema. UNICEF schätzt, dass 7000 Frauen und Mädchen in der Schweiz beschnitten oder davon bedroht sind. Für die SP-Frauen Schweiz sind die Grundrechte nicht verhandelbar, auch dann nicht, wenn Traditio-nen mit im Spiel sind. Deshalb reichte ich im März 2005 die parlamentarische Initiative für ein Verbot von sexuellen Verstümmelungen ein. Sie beinhaltet, dass das Verbrechen der Genitalverstümmelung an Frauen im Strafge-setzbuch explizit erwähnt wird. Geschützt sind in der Schweiz niedergelassene Frauen; selbst wenn die Tat im Ausland begangen wurde. Das Ziel ist, über eine klare Benennung des Verbre-chens eine Sensibilisierung zu erreichen.

Nur auf Repression und Strafe zu setzen ist jedoch Augenwischerei: Die Wirksamkeit der Bekämpfung beruht auf mehreren Massnah-men: dem Schutz der Kinder, der Mobilisie-rung der öffentlichen Meinung und vor allem der Mitbestimmung der Frauen. Deshalb reich-te ich auch eine Motion ein, die den Bundesrat beauftragt, regelmässige Informationskampa-gnen zu lancieren und Ausbildungs- und Er-ziehungsmassnahmen bei den direkt betroffe-nen Menschen zu unterstützen. Damit Eltern, die vor der Entscheidung stehen, ihre Tochter beschneiden zu lassen oder nicht, das klare Verbot kennen. Und damit Verwaltungsbeam-te, die über den Asylstatus entscheiden, wis-sen, dass einer Frau oder einem Mädchen die Genitalverstümmelung drohen könnte, wenn sie zurückreisen muss. Dieser Motion wurde stattgegeben. Das Resultat der Verbotsdiskus-sion steht bis Redaktionsschluss noch aus. In jedem Fall ist es nun aber am Bundesrat zu

KnALLrot

Die Kampagne «Keine Löhne unter 3000 franken» – lanciert vom sGB-Kongress im herbst 1998 – war be-kanntlich ein grosser erfolg. andré Daguet

von Mindestlöhnen soll sichergestellt werden, dass ein Lohn zum Leben reicht. Darum wird der Mindestlohn in der Initiative auf 22 Fran-ken pro Stunde (Referenzjahr 2011) festgelegt. Das entspricht einem Monatslohn von rund 3800 Franken bei einer 40-Stunden-Woche. Die Initiative sieht zudem vor, dass die Min-destlöhne regelmässig an die Lohn- und Teue-rungsentwicklung angepasst werden, auf der Basis des Rentenindexes der AHV.

Mit der Einführung eines gesetzlichen Min-destlohnes würde die Schweiz eine erhebli-che Lücke in ihrer Arbeitsmarktregulierung schliessen. In Europa kennen rund 70 Prozent der Staaten einen gesetzlichen Mindestlohn.

Mit der Einführung gesetzlicher Mindest-löhne schaffen wir einen wichtigen sozialen Fortschritt: Erstens steigen die tiefsten Löhne und zweitens sind alle Löhne – auch die mitt-leren Löhne – endlich besser gegen Lohndruck geschützt. Die Erfahrungen aus dem Ausland zeigen: Entgegen den Behauptungen der Wirt-schaft führen Mindestlöhne nicht zu mehr Arbeitslosigkeit, denn dort, wo solche in Kraft sind, können die Arbeitgeber die Löhne nicht mehr drücken. Und Personen in Tieflohnjobs, die zuvor zwei Jobs hatten, um überleben zu können, brauchen bei einem höheren Lohn nur noch eine Stelle.

Die tiefen Mindestlöhne – die vor allem Frauen treffen – sind seither in vielen Branchen teil-weise massiv angestiegen, so etwa im Gastge-werbe von 2350 auf 3400 Franken. Und seither hat die Zahl der Beschäftigten unter einem GAV stark zugenommen. Doch das reicht noch nicht, denn der Schutz der Löhne über Min-destlöhne ist in der Schweiz immer noch sehr lückenhaft: 60 Prozent der Lohnabhängigen sind nicht über Mindestlöhne abgesichert. Nach wie vor arbeiten rund 400 000 oder 10 Prozent der Beschäftigten in der Schweiz zu einem «Tieflohn», das heisst für weniger als 22 Franken pro Stunde. Zahlreiche Mindestlöhne liegen unter 20 Franken, z. B. in der Reinigung oder bei den Coiffeusen.

Die Chancen, die Mindestlöhne über GAV und die Allgemeinverbindlicherklärung von GAV (AVE) zu erreichen, sind leider begrenzt, denn ein Teil der Branchen ist nicht oder nur teilweise GAV-fähig, z. B. weil die Arbeitgeber nicht oder nur schlecht organisiert sind oder weil sich Arbeitgeber weigern, GAV zu verhan-deln, die diesen Namen verdienen.

Darum haben die Gewerkschaften und die SP Schweiz beschlossen, eine Mindestlohnini-tiative zu lancieren. Die Initiative will Gesamt-arbeitsverträge mit Mindestlöhnen fördern und subsidiär einen gesetzlichen Mindestlohn festlegen. Das Ziel ist klar: Mit der Festlegung

14 links 114/Dezember 2010Positionen Für DeN Schutz vor WaFFeNgeWaLt14

Mit einem Massnahmenpaket mehr schutzvor WaffengewaltZusammen mit rund 75 anderen Partei-en und organisationen hat die sP 2007 die initiative für den schutz vor Waf-fengewalt lanciert. evi allemann

das Parlament alle Vorschläge zur wirksamen Bekämpfung des Waffenmissbrauchs ab. Wenn es in der Vergangenheit Fortschritte gab, dann stets allein dank dem Schengenabkommen. Es liegt deshalb wieder am Volk, den Verfassungs-auftrag von 1993 zu konkretisieren und endlich eine wirksame Umsetzung einzuleiten.

evi Allemann, Nationalrätin, Bern

Der Abstimmungskampf ist lanciert

Dies nachdem das Parlament unsere Forderungen für ein strengeres Waffenrecht alle-samt bachab schickte und in der Revision des Waffengeset-zes wenig bis nichts dafür tat, die Sicherheit in der Schweiz zu erhöhen.

Die Initiative schlägt ein Massnahmen-paket vor, das insgesamt dazu führt, dass die Anzahl Schusswaffen in privaten Haushalten vermindert wird. Und das ist entscheidend! Denn die Verfügbarkeit von Schusswaffen hat einen direkten Einfluss darauf, ob diese auch gebraucht und schlimmstenfalls missbraucht werden. Rund 300 Menschen sterben jährlich infolge eines Schusswaffenmissbrauchs.

Wir können den Missbrauch von Schuss-waffen nie ganz ausschliessen. Aber wir kön-nen mit konkreten Massnahmen die Risiken massiv reduzieren. Genau diese Chance bietet die Initiative für den Schutz vor Waffengewalt. Und dabei geht es nicht um wenig: Rund 2.3 Millionen Waffen, wovon über 1.7 Millionen aktuelle oder ehemalige Militärwaffen sind, lagern derzeit in Schlafzimmerschränken, Kel-lergemächern oder Estrichabteilen. Die Politik muss alles daransetzen, dass das Risiko, dass unweigerlich von diesen Waf-fen ausgeht, so klein wie möglich ist. Deshalb gehören diese Schusswaffen sicher verwahrt – und zwar im Zeughaus.

Die sichere Verwahrung der Ordonnanz-waffe ist zwar symbolträchtig, doch alleine bringt diese Massnahme noch nicht den op-timalen Erfolg für mehr Schutz vor Waffen-gewalt. Die Initiative schlägt deshalb weitere Instrumente vor:• einen Bedarfs- und Fähigkeitsnach-

weis• ein zentrales Waffenregister• ein Verbot besonders

gefährlicher

Waffen – Serienfeuerwaffen und Vorder-schaftrepetierflinten (Pump Action) für pri-vate Zwecke

• Einsammelaktionen für Feuerwaffen.• Der Bund soll sich auf internationaler Ebe-

ne dafür einsetzen, dass die Verfügbarkeit von Kleinwaffen und leichten Waffen einge-schränkt wird.1993 befürworten über 80 Prozent der Stim-

menden und alle Kantone einen neuen Verfassungsartikel, der den Bund be-auftragt, den Missbrauch von Waf-fen zu bekämpfen. Das Parlament setzte diesen Volkswillen bis heute nicht um. Trotz zahlrei-cher schrecklicher Er-eignisse lehnte

15links 114/Dezember 2010 Positionen

Die Armeewaffe gehört ins Zeughaus, nicht in den Kleiderschrank

sind und dass die Schweiz im internationalen Vergleich eine hohe Anzahl Suizidtote und Familienmorde durch Schusswaffen aufweist. Ganz zu schweigen von all den Drohungen, welche von Schusswaffen in Haushalten aus-gehen. Ich habe zahlreiche Zuschriften er-halten, die von solchen Erlebnissen erzählen.

Die Verfügbarkeit von Schusswaffen in un-serem Land muss eingeschränkt werden. Es gibt kein Menschenrecht auf Waffenbesitz.

Im Durchschnitt erfolgt täglich ein Schuss-waffensuizid und zwischen 1969 und 2004 er-schossen sich in der Schweiz 12 174 Personen. Dies entspricht in etwa der Anzahl Menschen, welche in einer Stadt wie beispielsweise Opfi-kon leben. Schusswaffen sind in der Schweiz mit 27 Prozent das am häufigsten verwendete Tötungsinstrument.

Erfahrungen aus anderen Ländern wie Ka-nada zeigen, dass ein schärferes Waffenge-

setz und eine geringere Verfügbarkeit von Schusswaffen zu einer deutlichen Reduk-tion von Schusswaffensuiziden führen, ohne dass auf andere Tötungsmethoden ausgewichen wird.

Wir wissen, dass Versuche zum Suizid oder zur Tötung Dritter durch Schusswaf-fen äusserst effektiv sind. Die Überlebens-chance ist deutlich tiefer als bei den meisten anderen Methoden: Sie beträgt nur gerade zwei Prozent. Gleichzeitig weisen die Op-fer von Schusswaffensuiziden klar weniger vorangehende Suizidversuche auf als Opfer anderer Suizidmethoden.

Mit den Massnahmen, die die Initiati-ve vorschlägt, lassen sich Menschenleben retten. Schätzungsweise 100 pro Jahr, wie kürzlich an der Universität Zürich heraus-gefunden wurde. Engagieren wir uns also

mit aller Kraft für unsere Initiative, denn die Argumente sind auf unserer Seite und jedes einzelne Menschenleben ist es wert. Chantal Galladé, Nationalrätin, Mitglied der SiK und Erzie-hungswissenschafterin

Der Abstimmungskampf ist lanciertBuNDeSperSoNaL

es geht darum, ob Menschenleben und sicherheit höher gewichtet werden als die vermeintliche freiheit, in jedem haushalt Waffen lagern zu dür-fen. chantal galladé

Kein Land der Welt kennt diese Art der Armeewaffen-aufbewahrung. Die enorm grosse Verfügbarkeit von Schusswaffen in unserem Land führt dazu, dass Schuss-waffen in der Schweiz das häufigste Tötungsinstrument

Die sP-Gruppe Bundespersonal exis-tiert seit Jahrzehnten, sie dürfte aber vielen Parteimitgliedern kein Begriff sein. Deshalb hier ein kurzer Überblick über unsere Aktivitäten, die derje-nigen einer sektion nicht unähnlich sind. Yasmin cevik

Unsere Statuten nennen die Hauptanliegen: Die fortschrittlichen Kräfte innerhalb der Bun-desverwaltung sollen im Sinne des SP-Partei-programms gestärkt werden und es soll ein Beitrag zur Schaffung einer demokratischen

und bürgernahen Verwaltung geleistet werden. Natürlich sol-len auch die persönlichen und beruflichen Kontakte zwischen den Mitgliedern und den Ange-hörigen der Fraktion vertieft sowie die gemeinsamen Inte-ressen der SP-Mitglieder inner-halb der Bundesverwaltung

und ihrer Betriebe gewahrt werden. Vorausset-zung, um Mitglied bei der SP-Gruppe Bundes-personal zu werden, ist deshalb auch die Par-teimitgliedschaft bei der SP.Die Gruppe wird von einem Vorstand mit fünf Mitgliedern geleitet. Er wird ergänzt durch die sogenannten «Verbindungspersonen», d.h. Personen, die als Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Departemente an den viertel-jährlichen Sitzungen teilnehmen. Diese Struk-tur ermöglicht einen departementsübergreifen-den Informationsaustausch und schafft ein Be-ziehungsnetz zwischen GenossInnen in der ganzen Bundesverwaltung.Nebst der alljährlichen Hauptversammlung or-ganisieren wir zwei Mal pro Jahr einen Anlass für die Mitglieder. Einer der beiden Anlässe wird gemeinsam mit der SP-Fraktion durchge-führt, was es ermöglicht, Kontakte mit den Par-lamentarierinnen und Parlamentariern zu pfle-gen. Zuletzt konnten wir eine Veranstaltung mit Peter Hablützel, als ehemaliger Spitzenbeam-ter des Finanzdepartements ein profunder Ken-ner der Vorgänge im und der Hintereingänge zum Bundeshaus, durchführen.

[email protected]äsidentin der SP-Gruppe Bundespersonal

Hast du Interesse?Die SP-Gruppe Bundespersonal freut sich über Zuwachs. Meldet euch per Post unter SP-Gruppe Bundespersonal, 3000 Bern oder per E-Mail unter [email protected] an! Der Jahresbeitrag beträgt 30 Franken.

netzwerk im Bundeshaus

16 links 114/Dezember 2010Personen

rotstich

Wenn zweidasselbe tunDie Steuergerechtigkeits-Initiative wurde mittels einer millionen-schweren Angst-Kampagne gebo-digt. Guillotinierte Kühe, geköpfte Hühner und bemitleidenswerte Steuerzahlende, die wie ein Zitro-nenschnitzli ausgepresst werden, haben bei den Stimmberechtig-ten Spuren hinterlassen. Eine billige Ausrede sei das, giftelt die ehemals staatstragende FDP postwendend. Das Volk habe halt erkannt, was es am Steuerwettbe-werb habe, und die «unterlegene SP solle das Resultat akzeptieren, statt weiterhin Forderungen aus der sozialistischen Mottenkiste» zu lancieren.

«Die Befürworter konnten ge-gen die millionenteure Angstkam-pagne mit den besseren Argu-menten nicht durchdringen.» Das schrieben nicht wir, sondern – Ob-acht! – oben genannter Freisinn. Diesmal zum Resultat bei der Aus-schaff ungs-Initiative. Halbwegs Gmerkige stellen sich spätestens hier die Frage, ob Economiesuisse nicht gescheiter in ein paar guilloti-nierte Schafe investiert hätte, statt Politik gegen die grosse Mehrheit zu machen. Merke: Sauteure, ar-gumentfreie Kampagnen sind im-mer nur dann super, wenn sie der FDP helfen.

Deshalb widersprechen wir nicht, sondern warten, bis die FDP es selbst tut. Noch ein Beispiel ge-fällig? Um die Genossinnen und Genossen nach dem Parteitag ge-hörig zu piesacken, nimmt die FDP sogar ein bisschen Geld in die Fin-ger. Fast fühlen wir uns ein wenig geschmeichelt. Der Vorwurf, trans-portiert in hübschen Inseraten, ist ungeheuerlich: Wir würden einen «raschen Beitritt zum EU-Schul-denclub» anstreben. So steht’s auch auf Facebook. Unmittelbar über einem anderen Beitrag: «Un-sere neue Ständerätin in Bern? Vielleicht! Helfen Sie mit und un-terstützen sie die hervorragende Kandidatur von Christa Markwal-der.» Besagte ist Präsidentin der «Neuen Europäischen Bewegung Schweiz». Stefan Krattiger

Nachdem die SP des Kantons Jura erfreulicherweise bereits bei den Parlamentswahlen hatte zulegen

können, hat sie Mitte Oktober den Wahlsieg perfekt gemacht: Im zweiten Wahlgang hat neben der mit Bestresultat wiedergewählten elisabeth Baume-Schneider auch der «neue» Michael Thentz den Sprung in die kantonale Exekuti-ve geschafft. Damit hat er für die SP den Regierungssitz zurücker-obert, der vor vier Jahren an die FDP verloren ging. Wir gratulieren herzlich zur Wahl und wünschen viel Erfolg und Freude im Amt. Und wir hoffen natürlich, dass dieser Erfolg ein gutes Omen für die eidgenössischen Wahlen im nächsten Herbst ist.

Am 23. Oktober 2011, wenn Wahl-tag ist, wird Lucienne Vaudan ihr dreimonatiges Praktikum im

Zentralsekretariat schon längst hinter sich haben. Aktuell und

bereits seit An-fang November wirkt sie jedoch in der Kampag-nen-Abteilung der Partei. Die 23-Jährige lebt in Bern und stu-

diert in Zürich. Publizistik- und Kommunikationswissenschaften als Hauptfach sind bereits «ab-gehakt», neuere deutsche Lite-ratur und Filmwissenschaft im

KUnst iM ZentrALseKretAriAt

Gesehen

Nebenfach sind noch zu bewäl-tigen. Während einem Praktikum auf der Info-Redaktion von RaBe konnte sie zudem bereits wert-volle journalistische Einblicke und Erfahrungen sammeln. Ins-gesamt sind das natürlich beste Voraussetzungen, um auch beim «links» tatkräftig Hand anzulegen. Bei dieser Ausgabe hat sie das der-massen kompetent getan, dass sich der Chefredaktor noch vor Produktionsschluss überfl üssig fühlte und in die vorweihnachtli-chen Ferien verreisen konnte.

Start-Ziel-Sieg für Gianni Walther bei unserem Foto-Wettbewerb auf Facebook: Keine(r) hat dem Steuerbschiss schöner die rote Karte gezeigt als der Luzerner. Da gratuliert der Parteipräsident – auch wenn’s schlussendlich nur für einen Achtungserfolg für die Steuergerechtigkeits-Initiative gereicht hat.

GEMALTES, GEDRUCKTES, GEKLEBTESWerke von Peter Aeschbacher

Ausstellung im Zentralsekretariat der SP Schweiz, Spitalgasse 34 in Bern

Die Ausstellung dauert bis 25. Februar 2011Öff nungszeiten: Wochentags von 8.30 Uhr bis 12 Uhr und von 14 Uhr bis 17 Uhr. Oder nach Voran-meldung (Telefon 031 329 69 69)

17links 114/Dezember 2010 Personen

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WAAGreCHT 1 Vorname des SPD-Vorsitzenden 7 Dann gehören Geschäfte geschlossen (Mz.) 13 Der englische Hr. 14 Damit wird gehandelt 15 Rote Lippen soll man … 18 Die Römer und das SF kommen nicht ohne aus 19 So übersetzt man, während noch gesprochen wird 22 Nur darauf zu achten ist asozial 25 Von dort sendet das ZDF neue Politsatire 30 Engl. Bindewort 32 Skandi-navische Währungen heissen so 34 Gelehrtenrobe 35 Vorname von Ex-Labour-Chef Brown 37 Sie sind zur Erholung gedacht 39 Amtliche Abkürzung für Kalifornien 40 Ignoranten scheren sich keinen solchen 42 Ist das, was man gut gebrauchen kann 46 Ruf-name des ehem. US-Vizepräsidenten Gore 47 Französischer Ausdruck für ein Kleidungsstück 49 Konjugierte Vergangenheitsform von «reiben» 50 Lehre zum Ursprung des Universums 56 Legt sich auf das Nagelbrett 58 Ugs. Ausdruck für zeitlich begrenzt gültigen Zutritts- oder Fahrschein 60 Einer, der 2009 leider von uns ging 62 Stadt und Kanton in der Zentralschweiz (Abk.) 63 Bezeichnung für Himmelskörper 65 Eine Himmelsrichtung (engl.) 67 So viele Felder hätte dieses Rätsel, wäre es nur halb so gross 72 Einer fliegt nachts, ein anderer klebt 73 «Ihn» im Nominativ 74 Dieser «Grosse» schlägt London die Stunde 76 Vorname des österreichischen Bundeskanzlers 80 Wird man durch genug Bewegung 81 Niedersächsische Stadt an der Weser 82 Rufname LincolnsSeNKreCHT 1 Edelstein 2 Glauben, was nicht stimmt 3 Kosename mit dem gleichen Ursprung wie «Wendy» 4 Hellbraune Gat-tung der Kurzflügler 5 Zählt zu den Papageien 6 Bleibt übrig 7 Darauf fahren Cuche, Cologna & Co. 8 Franz. Fragewort 9 Die drei Doubles des Nells 10 Deutscher und skandinavischer Umlaut 11 Global Network Navigator (Abk.) 12 Wacht über den Euro (Abk.) 16 Internet TLD von Sierra Leone 17 Sankt (Abk.) 20 Französischer Maler des Impressionismus (Édouard) 21 Wenn dieser Fisch zittert, ist Strom dahinter 23 Bedeutende Figur 24 Ein Sozialwerk (Abk.) 26 Ursprung der Ruhe 27 Aktiven in der Buchhaltung für den Jahreswechsel 28 Konjugierte Form des Ausdrucks von Freude 29 Das liest der Winzer ab 31 Setzt man auf, um ein Ergebnis zu erhalten 33 Initialen Nixons 36 Fossiler Treibstoff 37 Anbieten heisst so bieten 38 Wird von den Vogelweibchen gelegt 41 Initialen des ehem. deutschen Bundespräsidenten Heuss 43 Präposition im Akkusativ 44 Quintett am Fuss 45 Ungefähr (lat.) 46 Ein Gericht aus dem Backofen 48 Oberer Gesichtsteil 49 Blumiges SP-Symbol (Mz.) 51 Luftähnliche Emission 52 Erfreuen die Heimwerkerin mehr als den Loskäufer 53 Kunst (lat.) 54 Abkürzung für die Sprache von 45 senkrecht 55 Ausruf des Entsetzens 57 Abkürzung einer gängigen Haushaltsmenge 59 US-Vizepräsident 61 Informationstechnische Gesellschaft (Abk.) 64 Derjenige der direkt Ange-sprochenen 66 Flüssigkeiten laufen da durch, Festes nicht 68 Man zieht ihn aus Respekt 69 Der «Gotthard-Kanton» 70 Europäische Währungsunion (Abk.) 71 Nebenfluss der Mokscha 74 Autokennzeichen des Bundesstadtkantons 75 Initialen des ehem. deutschen Politikers Blüm 77 Aus diesen Initialen wurde «Hergé» 79 Lateinische Vorsilbe für «wieder»

Nicht ganz freiwillig wurde Kampagnen-Zampano und Profi-Messenger Severin Toberer wäh-

rend drei Wochen in die Obhut der Schweizer Armee übergeben. Dort striegelte er Pferde, ging frühmorgend-lich mit Hunden

Gassi und genoss die Vorzüge der gemäss Eigenwerbung «besten Armee der Welt». Schliesslich wurde er mit der Konstruktion einer artgerechten Behausung für Meerschweinchen (resp. Heer-schweinchen) betraut, einem für die Landesverteidigung beson-ders wichtigen Auftrag. Ob sich da Gelegenheit zur Sabotage bot? Auch die Abschaffung der Armee beginnt im Kleinen.

Treue Leserinnen und Leser erinnern sich: Genau vor einem Jahr erfreute Hans-Jürg Fehr mit seinem Kreuzworträtsel im «links» das Herz der Rätselbegeisterten. Für unseren Leser Markus Müller aus Rohrbach (BE) Grund genug, ebenfalls schöpferisch aktiv zu werden. Das Resultat hat 196 Feldchen und ist nebenstehend abgedruckt. Herzlichen Dank dafür! Jetzt bist du an der Reihe: Schicke das Lösungswort bis Mit-te Januar an [email protected] oder an SP Schweiz, Redakti-on «links», Spitalgasse 34, 3001 Bern. Unter den richtigen Ein-sendungen verlosen wir diesmal Reka-Checks.

Der (durchaus nicht unvorteilhaft) entblösste Daniel Vasella zerrte die JUSO vor Gericht. Der Prozess vor dem Bezirksgericht Winterthur war jedoch vorbei, bevor er über-haupt richtig angefangen hatte. Das Gericht erklärte sich für nicht zuständig. Der Novartis-Boss hatte

gegen Vizepräsidentin Mattea Meyer geklagt, die zwar in Winter-thur wohnt – jedoch gar nichts mit dem Corpus (!) Delicti zu tun hat. Fortsetzung folgt. Vielleicht.

18 links 114/Dezember 2010AKtiV NachWuchSFörDeruNg

ReferentInnen und Kursorgani-satorInnen vorgestellt. Während einige Gruppen konkrete Beispie-le verwendeten, wie die Wahl-kampagne eines Teilnehmers oder die Abstimmungskampagne für die Cleantech-Initiative, wa-ren andere kreativ und kreierten eine Kampagne unter dem Motto «Gratisbier für alle». Dass bei der Erstellung dieser Kampagne Bier konsumiert wurde, ist ein bösar-tiges Gerücht und wird von allen Gruppenmitgliedern bestritten. Das von Monika Bolliger zur Ver-fügung gestellte Kampagnenraster hat uns bei der Vorbereitung ge-holfen und wird vielen Teilneh-mern auch künftig eine Hilfe beim Planen sein.

Der dritte und vierte Kurstag standen dann ganz im Zeichen der Medien. Schreibtrainings zum Verfassen von LeserInnenbriefen und Medienmitteilungen wurden von allen Teilnehmenden glei-chermassen geschätzt. Die Inter-

[email protected] des Nach-wuchsprogramms «Junge Perspektiven» 2010

viewübungen für Radio und Fern-sehen am letzten Kurstag haben uns allen die Schwellenangst für solche Auftritte genommen. Wir haben gelernt, dass wir als Inter-

viewte bestimmen, welche Rich-tung das Gespräch nimmt. Aller-dings bedingt dies viel Ruhe und Selbstbewusstsein. Und davon haben wir nach diesen Übungen alle ein bisschen mehr.

Am letzten Kurstag stellten sich alle noch einmal dem Referenten und der Referentin vor, und aus

Der letzte Kurstag hat im november stattgefunden. etwas wehmütig haben wir zurückgeblickt und waren froh, dass 2010 Bundesratswahlen stattfanden. Aber beginnen wir von vorne. viviane hösli

meiner persönlichen Sicht war zwischen der ersten und der letz-ten Vorstellungsrunde ein grosser Sprung passiert. Während am ers-ten Tag die meisten von ihrer Mo-tivation erzählten und die politi-schen Ämter noch spärlich gesät waren, wurde am letzten Kurstag klar, dass wir alle einen grossen Schritt weitergekommen sind. Es wimmelte nun von Co-Präsiden-ten, Vorstandsmitgliedern und LegislativpolitikerInnen. Wir alle haben einen grossen Schritt vor-wärts gemacht und dies verdan-ken wir nicht zuletzt den Motiva-tionsspritzen, die wir in diesem Jahr «Junge Perspektiven» erhal-ten haben.

Und weil der Bundeshausaus-flug wegen der Bundesratswah-len ins Wasser gefallen ist, wurde auch der Abschied etwas leichter, denn wir sehen uns alle noch ein-mal im März, wenn der Ausflug nachgeholt wird. Denn nebst al-len lehrreichen Kursinhalten war es auch einfach die fantastische Truppe, die dieses Jahr zum wirk-samen Erfolg geführt hat.

Interessiert?Mehr Infos und Anmeldung unter www.spschweiz.ch/perspektiven. Falls du Fragen hast, hilft dir Monika Bolliger gerne weiter: Telefon 031 329 69 91

erfahrungen und Bierideen

Am 27. März haben wir uns das erste Mal getroffen: 20 JUSO- und junge SP-Mitglieder aus der gan-zen Deutschschweiz. Wir hatten grosse Erwartungen an diesen Kurs und waren bereit, dazuzuler-nen. Gestartet wurde auch gleich mit grossartigen Referaten über die Geschichte der SP und ihre Schwerpunkte. Hans-Jürg Fehr hat anschaulich von den Wurzeln unserer Partei erzählt und Chris-tian Levrat hat mit seiner politi-schen Grundsatzrede alle in den Bann gezogen. Das anschliessen-de Bier fiel dann leider ins Wasser, weil die Reservation missglückt war. Aber wenn wir schon beim Bier sind…

Am zweiten Kurstag ging es um die Kampagnenplanung. Nadine Masshardt berichtete von ihren Erfahrungen im Wahlkampf und Daniel Furter erzählte Grund-sätzliches über die Kampagnen-planung. Mit dieser Theorie aus-gestattet, durften wir in Gruppen unsere eigene Kampagne aus-tüfteln. Die Ergebnisse wurden dann der hochwertigen Jury aus

Wir alle haben einen grossen schritt vorwärts gemacht.

Du bist zwischen 18 und 26 Jahre alt und hast Lust auf politische Ver-netzung und gemeinsames Enga-gement?

Wir bieten dir:Austausch mit anderen jungen, en-gagierten Mitgliedern • direkten Kontakt zu erfahrenen Politike-rInnen • Fachwissen und die rich-tigen Kontakte • Redetraining und Schulung im Umgang mit Medien

Du bietest uns:Interesse an Engagement • aktive Teilnahme am Programm • Zeit, Ta-tendrang, Energie und Mitwirkung • Verlässlichkeit, Diskussionslust und Teamfähigkeit

Bildungs-Anlässe 2011 in Bern– Dienstag, 15. März – Fraktions-event (nachmittags): Der Event fin-det während der Session im Bun-deshaus mit den Eidgenössischen ParlamentarierInnen statt mit an-schliessendem Apéro und der Mög-lichkeit zum regen Austausch.– Samstag, 2. April – Partei und Politik (ganztags): Geschichtliche und aktuelle politische Schwerpunk-te der SP Schweiz mit Ausblick auf die eidgenössischen Wahlen.– Samstag, 7. Mai – Kampagnen-schulung (ganztags): theoretische und praktische Kampagnenplanung (z. B. Wahlkampagne)– Samstag, 11. Juni – Medientrai-ning (ganztags): Wir üben den Um-

gang mit Radio und TV und bekom-men Tipps, wie wir uns persönlich optimal präsentieren.– Samstag, 27. August – Schreib-training/Umgang mit Print- und elektronischen Medien (ganztags): Wie schreibe ich Texte, damit sie abgedruckt werden. Wie pflege ich den Umgang mit Journalistinnen und Journalisten. Genderaspekt in den Medien. Neue Medien.

Es wird erwartet, dass die Teilneh-menden an allen Anlässen teilneh-men. Das gesamte Programm kostet 100 Franken (inkl. Verpflegung). Bei finanziellen Engpässen finden wir eine Lösung. Die Reisekosten wer-den persönlich getragen.

ProGrAMM

links 114/Dezember 2010

fremdenangstmacht impotent

Weiterbildung 2011

Unsere Programme 2010 sind er-schienen. Falls du deine Weiterbil-dung noch nicht geplant hast, wie wäre es zum Beispiel mit:• Gute Arbeit – Zukunft der Arbeits-

welt• Demografi scher Wandel und die

Folgen• Verschuldung versus Sparpro-

gramme – Staatsfi nanzen• Meine Rechte am Arbeitsplatz

praktisch erklärt• Gesundbleiben am Arbeitsplatz

Oder wie steht es mit:• IV und Behinderte unter

Spardruck – Die Invalidenversi-cherung im Schraubstock

• Gesundheitspolitik zwischen Markt und Service public

• Gewaltfrei miteinander reden• Älter werden im Beruf

Oder möchtest du dich weiterbilden als:• Mitglied einer Personalvertretung• Mitglied einer Vorsorgekommis-

sion

Dies und noch vieles mehr bieten wir an in Deutsch und Französisch. Es freut uns, wenn wir dich neugierig gemacht haben. Alle Ausschreibun-gen sind auf unserer Homepage er-sichtlich. Gerne stellen wir dir auch unsere Broschüren zu.

Übrigens, die Anmeldung erfolgt online www.movendo.ch, per Mail [email protected], Telefon 031 370 00 70 oder Fax 031 370 00 71.

Die Kosten für mindestens eine Weiterbildung werden für Gewerk-schaftsmitglieder von ihrer Gewerk-schaft getragen. Mit deiner Anmel-dung klären wir die Kostenfrage ab und informieren dich unverzüglich. SP-Mitglieder, die nicht Gewerk-schaftsmitglied sind, profi tieren vom reduzierten Tarif von 230 Franken pro Tag statt 390 Franken resp. 300 statt 450 Franken. Weiter kann bei Monika Bolliger (SP Schweiz, Tel. 031 329 69 91) fi nanzielle Unterstüt-zung beantragt werden.

Das Bildungsinstitut der Gewerkschaften

AGenDA

reda el ArbiVerleger des Zürcher Satiremagazins Hauptstadt: Arrogant und das zu [email protected]

iMPressUM

HerausgeberSP Schweiz und Verein SP-Info, Spitalgasse 34, 3001 Bern, Telefon 031 329 69 69 Fax 031 329 69 70Erscheint 9 Mal pro JahrAufl age 43 310 (Wemf)AbonnementspreiseFür Mitglieder der SP Schweiz gratisAdressänderungen/[email protected] Krattiger (Chefredaktion), Lucienne Vaudan, Barbara Berger (SP-Frauen), Niklaus Wepfer (SP Kanton Solothurn), Dieter Wüthrich (SP Basel-Stadt), Ruedi Brassel (SP Baselland), Daniel Furter (SP Kanton Bern), Katharina Kerr (SP Kanton Aargau), Pascal Ludin (SP Kanton Luzern), Susanne Oberholzer (SP Kanton Thurgau), Leyla Gül (SP Stadt Bern), Urs Geiser (Korrektor)e-Mail redaktionstefan.krattiger@spschweiz.chGestaltungskonzeptmuellerluetolf.chProduktionAtelier Kurt Bläuer, BernDruckRingier Print Adligenswil AGPostfach 3739, 6002 LuzernAnzeigenKilian Gasser, Medienvermarktung GmbHHellgasse 12, 6460 AltdorfTelefon 041 871 24 46, Fax 041 871 24 [email protected]

Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 6.12.Redaktionsschluss nächste Ausgabe: 17.1.11

cArte BLAnche

Ich kann nicht gross über Politik schrei-ben, denn ich glaube nicht an Politik. Ich bin kein Parteimitglied. Ich bin im Herzen Anarchist. Als Medienmensch glaube ich zutiefst an Manipulation. Aber ich bin eben auch so etwas wie ein Notfalldemokrat.

Ich glaube, dass die direkte Demokratie die beste aller schlechten Lösungen ist. Nein, die direkte Demokratie ist nicht Ausdruck von des Volkes Willen. Haben Sie die letzten 100 Jahre geschlafen? Die direkte Demokra-tie ist ein Wettbewerb der besten Marke-tingstrategien. Seit die meisten Schweizer lesen können, oder Radio hören, kann man sie leicht beeinfl ussen. Im Zeitalter des Fernsehens und des Internets erst recht. Dazu kommt, dass wir meistens über Dinge abstimmen, von denen wir keine Ahnung haben. Gen-Gesetzgebung? Bahnhof! Verfassungsrecht? Bahnhof! Steuerpolitik? Busbahnhof!

Da kommen dann die Parteien ins Spiel, sozusagen als «Meinungsagenturen». Sie setzen sich für uns mit komplexen Themen auseinander und fassen sie zusammen. Je einfacher und klarer, desto besser: «Auslän-der sind böse und nehmen uns Geld weg.» Das kracht! Da hört man schon die Werbe-melodie dazu. So schlicht, als wäre es von Frank Bodin. So macht es die Rechte. Und die Linke?

Die Linke sucht immer noch nach elegan-ten, überzeugenden Argumenten. Das ist, als ob man zu Fuss an einem Formel1-Rennen teilnähme. Die Linke erreicht mit ihren Argumenten immer nur die Leute, die bereits links stimmen. Um neue Wähler zu kriegen, muss man an tiefe Gefühle appel-lieren. Linke Slogans müssen ans Herz, in die Eier gehen. Sie müssen Angst, Stolz und Sex ansprechen. Nicht den Intellekt. Wenn wir etwas sehen, beurteilen wir es zuerst emotional. Unser Reptilienhirn fi ndet erst ein paar Sekunden später eine rationale Erklärung dafür.

«Fremdenangst macht impotent.» Naja, nicht ganz so elegant, aber mit etwas Aufwand kann man sicher was fi nden… Ich stimme für die Partei, die am besten zu meinen Schuhen, zu meiner Handtasche, zu meinem Image passt. Die mit dem geils-ten Slogan. Das mag für Vollblut-Idealisten bitter sein, aber in unserer Gesellschaft läuft das so.

13. Februareidgenössische AbstimmungWaff enschutz-Initiative

26. MärzWahlparteitag der SP Schweizin Zürich

25. JuniDelegiertenversammlung der SP Schweiz in Olten

23. Oktobereidgenössische Wahlen

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