Lokale Stadtausgabe 1 2010

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29. Januar 2010 • 2. Jahrgang Sinnliche Momente Fotograf Jonas Werner Seite 13 Bis der Saal tobt Das Männerballet der „Drecksäck“ Seite 3 Beate Popps Liebling Fastnacht ist ihr Alltag Seite 9 stadtausgabe

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Lokale Stadtausgabe 1 2010

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1lokale zeitung stadtausgabe 29. januar 2010

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Sinnliche MomenteFotograf Jonas Werner Seite 13

Bis der Saal tobtDas Männerballet der „Drecksäck“ Seite 3

Beate Popps LieblingFastnacht ist ihr Alltag Seite 9

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2 lokale zeitung stadtausgabe 29. januar 2010

Leben am Wasser

Wo Träume repariert werdenBootsbauer Stefan Kaufmann leitet zusammen mit Vater Werner eine Werft ... weiter Seite 5

Musik

Melodische HandarbeitSeit letztem Sommer musiziert ‚Handarbeit 1+‘ zusammen. weiter Seite 10

Porträt

Der fotografi erende Che GuevaraMusik war für Jonas Werner immer besonders wichtig. Doch dann kam alles anders. ... weiter Seite 13

Mainzer Namen

Die Seppel-Glückert-PassageDas Mainzer Stadtgebiet hat unzählige Straßen. Manche sind bekannt ... weiter Seite 8

Das lesen Sie in dieser Ausgabe:

Lebensgemeinschaft

Gemeinsam statt einsamSind die Kinder aus dem Haus, stellt sich für viele die Frage: Was jetzt? weiter Seite 6

• Editorial •• Editorial •• Editorial •• Editorial •• Editorial •

Barbara Reiser • Herausgeberin

präsentiert

Am 13. Februar ist es end-lich soweit – bei der ersten Mainzer Südstadt Fastnacht wird gefeiert ohne Grenzen. In dieser Nacht verwandeln sich acht Bars und Clubs, der Mainzer Südstadt in närrische Party-Locations. Jeder der acht Schauplätze steht unter einem anderen Motto. DJs und Liveakts sorgen für die richtige Fastnachtsstimmung und für Party bis zum Morgengrauen.

Zu einem der Höhepunkte der Mainzer Südstadt Fast-nacht gehört der Au� ritt einer besonders bekannten Mainzer Band.Die Stadtausgabe verlost fünf-mal zwei Karten für die Main-zer Südstadt Fastnacht.Sortiere einfach die unten stehenden Buchstaben rich-tig, fi nde den Namen der bekannten Mainzer Band her-aus, die bei der Südstadt Fast-

nacht au� ritt und schicke die Lösung unter dem Kennwort „Südstadt“ per E-Mail an:

[email protected]

Die fünf schnellsten Narren bekommen jeweils zwei Kar-ten für die erste Mainzer Südstadt Fastnacht. (ohne Gewähr)

Gewinnspiel

5 x 2 Karten für die erste Mainzer Südstadt Fastnacht

C B S T C K S E H A S U M MWie heißt diese lokal bekannte Band?

Jetzt sieht man sie wieder überall: die Narren. Bunt kostümiert mit lautem Gezeter machen sie auf sich aufmerksam. Sie äußern sich

frech über die menschlichen Eigenarten, ziehen über die große und kleine Politik her und scheuen sich nicht, den Finger genüsslich in

so manche Wunde zu legen. Hinter all dem kritischen Frohsinn steckt immer ein Quänt-chen Wahrheit, das ö� er auch mal weh tut. Wie die Dornen an der Rose. Augenscheinlich ist alles so schön, die Dornen können aller-dings ganz schön verletzend sein, wenn man auf sie trif� .

Alles hat eben zwei Seiten, eine Schoko-ladenseite und eine, die manchmal bitter schmeckt. Nichts ist rundum gut. Deshalb ist es manchmal hilfreich, sich die zweite Ebene anzuschauen. Dann erst können wir mit erwei-

tertem Bewusstsein verändernd eingreifen. Und für solche Perspekti-venwechsel, ist der Narr verantwortlich: Uns mit Humor verpackt die Seite zu zeigen, die vielleicht nicht so schmeckt, sich aber mit Lachen leichter verdauen lässt. Wie die Hofnarren einst hat die politische Fastnacht eine wichtige Rolle. Jenseits vom wohl formulierten Politi-kjargon und dem vorbehaltlosen Glauben an das Gute im Menschen, dürfen die Narren uns den Spiegel vorhalten. Und in den bunten Ver-zerrungen erkennen wir so manch wahren Gesichtszug.

Der Narr in uns

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Seit November trainieren die fünf Männer im Alter zwi-

schen 47 und 57 Jahren min-destens einmal in der Woche im Tanzraum Mainz für ihren Auf-tritt. Trainerin Steffi Küchen-meister lässt die Herren dabei ordentlich schwitzen und bringt sie regelmäßig an ihre Grenzen. Seit vier Jahren coacht die Hip Hop-Tanzlehrerin die Gruppe und sie ist zufrieden mit ihren Jungs. „Das Niveau ist mir sehr wichtig“, erklärt sie. „Wenn das

so eine Gruppe gewesen wäre, die nur im Tutu auftritt, dann hätte ich hierbei nicht mitge-macht.“ Denn mit der Fastnacht hat die Tanztrainerin nicht viel am Hut. Die anderen aber auch nicht. Jedenfalls nicht mit der traditionellen Fastnacht wie man sie sonst so von Mainz gewohnt ist.

Allerdings haben sie den Urfastnachtsgedanken, näm-lich die Obrigkeit zu kritisie-ren, mit den Meenzer Dreck-säck wieder aufl eben lassen. „Unser Anspruch ist es, das politische Geschehen spitz zu kritisieren“, sagt Rainer Christ. Ein großes Vorbild ist die berühmte Kölner Stunksit-zung. „Wir sind das Baby der Stunksitzung“, meint Klaus Cartus und er ist stolz auf alljährlich fünf ausverkau� e Sitzungen im Haus der Jugend.

Männertanzgruppe sorgt für Stimmung mit Niveau

„Was wir am besten können“

„Innerhalb von 45 Minuten waren alle Karten weg“, erzählt der Sozialpädagoge. Bei den „Trunksitzungen“ der Dreck-säck gibt es weder Komitee noch Orden, weder Garden noch Narrhallamarsch. Dafür sollte man „Marmor, Stein und Eisen bricht“ singen können, denn das ist das traditionelle Abschlusslied. Außerdem fl iegt regelmäßig eine überdimen-sionierte Drecksau aus Sto� durchs Publikum.

„Wir verstehen uns als Kollektiv und so hat jeder verschiedene Aufgaben im Verein.“ In den Anfangsjah-

ren hat Rainer regelmäßig mit Sketchen auf der Bühne gestanden. Als Bühnentech-niker hat Klaus auch heute noch einen anstren-genden Doppel-job, doch zum Glück kommt die Männertanz-gruppe erst ganz zum Schluss dran.

„Wir leiten mit unserer Perfor-mance die Disco ein, die dann bis zum Morgengrauen dau-ert“, erzählt Wolfgang Gabler.

Tänzer bringen den Saal zum Toben„Um Stimmung zu machen, geben wir unser Letztes“, ergänzt der Pädagoge, denn es ist eine Frage der Ehre, dass der Saal nach ihrem Au� ritt toben muss. Was in diesem Jahr geboten wird, soll noch ein Geheimnis bleiben. Nur so viel: „Haut zeigen ist an Fastnacht immer angebracht“, verrät Ste� zu ihrer Choreo-grafi e. „Wir hatten von Anfang an den Anspruch, dass wir den Mädels was bieten wol-len“, sagt Klaus. Und er macht klar, dass es einen ganz klaren Unterschied zwischen ihnen und einem klassischen Män-nerballett gibt. „Das sind ein halbes Dutzend dicke Männer, die sich albern verkleiden und den Bauch schwingen“, bringt es Rainer auf den Punkt. Die Männertanzgruppe legt dage-gen großen Wert auf Niveau. Tänzerische Vorbildung hat allerdings nur Stephan Reitz. Der Lehrer ist zum zweiten Mal dabei und er macht seit vielen Jahren Stepptanz und Hip Hop. Klaus tänzerische Erfahrung beschränkt sich rein privat auf die Disco und Rainer hat gar keine Erfahrung in Sachen Tanzen. „Als sich der Verein gegründet hat, meinte meine Frau, ich sollte auch was machen und da habe ich mich halt zu dem entschie-den, was ich am besten kann“, erzählt er augenzwinkernd. Und das mit der Stimmung, das gelingt ihnen jedes Jahr auch ohne Erfahrung aufs Neue. •ust•Fotos: Ute Strunk

Mann zeigt Bein: Vor dem Spiegel wird Haltung geübt.

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• Fastnacht •• Fastnacht •• Fastnacht •• Fastnacht •• Fastnacht •

Als Alternative zur traditionellen Fastnacht haben sich die Meen-zer Drecksäck 1995 gegründet. Von Anfang an sorgte die Männertanzgruppe auf der Bühne kräftig für Stimmung. Rainer Christ, Klaus Cartus und Thomas Dang gehören zu den Gründungsmitgliedern und sie proben zurzeit fl eißig für die 15. Kampagne. Außerdem mit dabei sind Wolfgang Gabler und Stephan Reitz.

„Drecksäck“ sind alle im besten Alter.

Ste� Küchenmeister zeigt den Männern wo‘s langgeht.

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4 lokale zeitung stadtausgabe 29. januar 2010

• Bücher •• Bücher •• Bücher •• Bücher •• Bücher •

Weder die Bibel noch die christliche Tradition beant-

worten die Frage nach dem Sinn des Lebens. Und die Hoffnung auf einen Platz im Himmel moti-viert nicht wirklich zu verant-wortlichem Handeln. Ausgehend von dieser Grundaussage zeigt der Finther Autor Gerd Kallweit in seinem Buch „Verantwortung vor Gott?“ gesellschaftliche Ziele auf, für die es sich zu engagieren lohnt, wenn man den Sinn des Lebens nicht im Jenseits, son-dern in der real existierenden Welt sucht.

An drei Fakultäten der evangelischen Theologie hat sich Gerd Kallweit seinen von der Kindheit her bewahrten biblischen Glauben „wegstu-diert“, trat aus der Kirche aus, und für Jahrzehnte blieb die Thematik um Religion, Kirchen und Theologie im Hintergrund. Dabei wollte er eigentlich Pfarrer werden, entschloss sich dann aber für den Journalismus.

Gerd Kallweit ruft zur Verantwortung eines jeden auf

Lebenssinn im Diesseits suchenSeit ein paar Jahren in Rente, hat Kallweit seine politischen und religionskritischen Über-legungen zusammengefügt zu einem Diskussionsbeitrag um Werte und Verantwortung. Doch wie passt das zueinander?

Kritik am Einfluss der Kirchen auf die Politik„Ich habe eigentlich zwei Anlie-gen“, erklärt Kallweit. „Wir Menschen sind aufeinander angewiesen wie die Zellen eines Körpers, die auch nur zusammen funktionieren. Dazu brauchen wir keinen Glauben, sondern das soziale Netz.“ Und Kallweit ist sich sicher: „Genau da läu� etwas grundlegend falsch.“ Zum einen kritisiert er den Einfl uss der Kirchen auf die Politik, den er für schädlich hält. Vor der Konstituierung des rheinland-pfälzischen Landtags werde beispielsweise ein Got-tesdienst abgehalten. „Was hat das eine mit dem anderen zu tun“, fragt Kallweit. Oder zum

Thema Stammzellenforschung: „Woher nehmen die Kirchen die Kenntnis zu entscheiden, wann das Mensch-Sein beginnt?“

Zum anderen bemängelt Kallweit die Finanzierung des sozialen Netzes, die daran kranke, dass sie an die lohn-abhängige Beschä� igung geknüp� ist. Eigentlich sei es Aufgabe der Gesamtge-sellscha� , dafür zu sorgen, dass Rentner und Arbeitslose fi nanziell über die Runden kommen. Eine von allen Unter-

Verantwortung zu überneh-men, „unabhängig davon, ob wir Gott für möglich oder für wahrscheinlich halten, ob wir sogar an ihn glauben oder von seiner Nichtexistenz überzeugt sind.“ Als Agnostiker, der die Existenz Gottes weder leugnet noch für gesichert hält, bereut er das Theologiestudium nicht. Daraus habe er schließlich erst die Erkenntnisse gezogen, die er nun anderen weitervermit-teln möchte.

Zehn Jahre arbeitete er freiberufl ich, dann im Presse-referat im Hessischen Umwelt-ministerium, danach im rhein-land-pfälzischen Umweltmi-nisterium. •hb•Foto: Helene Braun

nehmen und Selbstständigen aufzubringende Sozialsteuer könnte sowohl die Lohnsteuer als auch die Sozialbeiträge der Arbeitnehmer und Arbeitgeber ersetzen. Sie wäre am Umsatz zu bemessen, unabhängig von der Zahl der Beschä� igten. Nach dem Muster der Zeitarbeit schlägt der Autor zudem eine Trennung zwischen Arbeitgeber und Beschä� igungsstelle vor. Alle Menschen sollten danach lebenslang staatlich angestellt sein, ihre Beschä� igungsstelle aber nach Bedarf und Neigung wechseln können.

Buch als AppellSein Buch will Kallweit als Appell verstanden wissen,

Der Finther Autor Gerd Kallweit zeigt in seinem Buch „Verant-wortung vor Gott?“ gesell-schaftliche Ziele auf, für die es sich zu engagieren lohnt. Und das gerade, wenn man den Sinn des Lebens nicht im Jenseits, sondern in der real existierenden Welt sucht.

Gerd Kallweit übt in seinem Buch Kritik an der Kirche und appelliert an die Verantwortung der Menschen.

„Mit dem neuen Behandlungsverfahren Ultraschall könnenProblemzonen, Verschlackung, Cellulite und schlaffe Hautjetzt der Ver gangenheit angehören“, so Simone Werner,Institutsleitung des newLIFE Instituts in Wiesbaden.Schlaffe Haut heißt schlaffes Bindegewebe – ein Zeichen,dass die so genannte Collagensynthese, die ständigeRundum-Erneuerung der Collagenfasern, nicht ausrei-chend stattgefunden hat. Den Grund hierfür hat man bis-lang in zu vielen weiblichen Geschlechtshormonen ge-sehen, unabhängig davon, ob diese auf natürliche Weiseim weiblichen Körper produziert oder mit der Nahrungaufgenommen wurden. Infolge des schlaffen Bindegewebes funktioniert die so ge-nannte physiologische Muskelpumpe, mit deren Hilfe überdas Lymphsystem großmolekulare Stoffwechselreste, sog.

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5lokale zeitung stadtausgabe 29. januar 2010

Weltumsegler hatten sie schon einige in der Bootswerft

Kaufmann. Aber an einen Kun-den erinnert man sich hier besonders gern. In Kostheim ließ er sich sein Schiff für die pazi-fischen Gewässer aufrüsten. Am australischen Great Barrier Reef ist er auf Grund gelaufen und gesunken. Nachdem die Einzel-teile geborgen waren, wurden sie wieder an den Rhein geschafft, mit neuem Rumpf zu einem see-tüchtigen Schiff zusammenge-baut und dann ging es postwen-

Ein Satyr-Kopf ziert die Fassade des Jugendstilgebäudes am

Bismarckring Nummer 8 in Wiesbaden. Das steinerne Schmuckstück ist mittlerweile das Signet von „Luxbooks“, einem kleinen Verlag, den Namenspatron Christian Lux und seine Lebensgefährtin Annette Kühn gründeten.

Seither haben die Beiden bereits für Wirbel gesorgt. Die Geschä� e organisieren sie von zu Hause aus. Auf rund 100 Quadratmetern dreht sich fast alles um schöne Literatur. Alle Zeit, die neben Studium, momentaner Arbeitssuche und der Erziehung ihres Kindes bleibt, investieren die unermüd-lichen Jungunternehmer in ihr gemeinsames Projekt.

Im Oktober 2008 entdeckten Christian Lux (31) und Annette Kühn (28) im F.A.Z.-Feuilleton ein groß angelegtes Porträt von sich. „In diesem Moment wuss-ten wir, dass ein wirkliches Inter-esse an unserer Arbeit bestand“, berichten sie stolz. ‚Luxbooks‘

Bootswerft in der dritten Generation

Wo Träume repariert werden

Kleiner Verlag in Heimarbeit

„Wir sind Luxbooks“

Der Bootsbauer Stefan Kauf-mann leitet zusammen mit Vater Werner eine Werft, die sein Großvater 1929 gegründet hat. Die Bootswerft ist durch und durch ein Familienbetrieb. Wäh-rend die Männer in den Hallen die Boote reparieren, kümmern sich Mutter Inge und Stefans Frau Lucie um die Büroarbeit.

dend wieder nach Australien. „Der wollte sein Schiff nur bei uns reparieren lassen.“, lacht Ste-fan Kaufmann.

Die Liebe zum WasserVon wem die Familie ihre Liebe zum Wasser geerbt hat, ist nicht überliefert. Aber an den Modell-bauschi� en und Sammlerstü-cken des Urgroßvaters, die noch heute das Büro zieren, kann man erkennen, dass die Leidenscha� schon lange vor der Gründung der Bootswer� geweckt worden sein muss.

Wer� gründer August Kauf-mann machte eine Ausbildung zum Bootsbauer und gründete mit 27 Jahren die Wer� . Es war der erste Bootsbaubetrieb in der Region und die erste Ansied-lung auf der Maarau. „Die Leute haben ihn für verrückt erklärt, damals war die Au noch kein übervölkertes Naherholungsge-biet, sondern für die Gemeinde Kostheim ein lästiges Anhäng-

existiert bereits seit 2001, als Christian Lux gerade mal damit begonnen hatte, zu studieren. Schon als Elfjähriger wünschte er sich eine Schreibmaschine. Als Jugendlicher verfolgte er gebannt die Bachmann-Preis-verleihungen im Fernsehen. Die

sel, weiß Inge Kaufmann zu berichten. Die ersten Kunden waren Fischer, die damals noch zahlreich den Rhein bevölkerten. Maschinen gab es damals noch keine. Die Konstruktionen, die August Kaufmann erfand, um auch größere Boote in und aus dem Wasser zu manövrieren, erregten große Aufmerksamkeit.

Spektakuläres peppt den AlltagNach dem Krieg verdiente man das Geld vor allem mit der Vermietung von Liegeplätzen. „Der Boom der Jachten hat erst Mitte der 1970er Jahre ange-fangen, nachdem die Häuser bezahlt waren, wurde in die

Möglichkeit Buch- und Litera-turwissenscha� zu kombinieren, ließen den gebürtigen Essener 1999 nach Mainz umsiedeln. Im Studium lernte er Annette Kühn kennen, seine heutige Lebens-gefährtin. Vor drei Jahren wurde ihr gemeinsamer Sohn geboren. Heute leben sie in Wiesbaden.

Das Konzept von „Luxbooks“ ist klar und konsequent. Anfang 2008 kam der Durchbruch, als sie mit sieben Lyrikbänden auf

dem deutschen Buchmarkt Stel-lung bezogen. Sie legten „so frech wie kalkuliert“ den Schwerpunkt auf amerikanische Nachkriegs-Lyrik von der Hoch- bis zur Pop-Kultur. Die Autoren für ihren Verlag zu gewinnen war einfach, berichten sie. Selbst John Updike

Schi� fahrt investiert“, erklärt Stefan Kaufmann. Der Vater eignete sich damals das Wis-sen um die neuen Kunststo� e an. Mit einem der neuartigen Kunststo� boote wurde er 1978 auf dem Bodensee Schweizer Meister. Das führte dazu, dass auch andere Branchen anfragten und seinen Rat einholten. Nicht selten mussten die Kaufmanns auch schon mal Kühl-LKWs oder Spezialwagons der Bahn reparie-ren. „Im Bootsbau arbeitete man zuerst mit Kunststo� , wie sowas repariert werden kann, davon hatte man in anderen Branchen noch gar keine Ahnung“, erläu-tert der Bootsbauer. Er selbst hat

war sofort bereit seine Lyrik bei „Luxbooks“ unter die Menschen zu bringen: „Unsere Strategie war, ein literarisches Umfeld zu scha� en, in dem sich Autoren wohl fühlen können.“ Dabei ver-stehen sich Christian Lux und Annette Kühn als Bibliothekare einer von ihnen auch persönlich favorisierten Literatur.

Konsequent die Idee verwirklichtMit „Luxbooks“ gehen die

Beiden betont puristisch ans Werk. Die Büchlein im hand-lichen, nahezu quadratischen Paperback, synoptisch, das Original-Gedicht neben der deutschen Übersetzung, keine Klappentexte – das fi ndet Anklang. Die Übersetzungen besorgen sie zuweilen selbst, sonst werden die Gedichte von befreundeten Dichtern wie Ron Winkler oder Jan Wagner ins Deutsche übertragen. Neben den Originalen entstehen neue Kunstwerke.

„Lyrik ist die Wurzel aus der unser Verlag wächst“, erklärt Christian Lux. Und obwohl Lyrik bekanntlich nur einen kleinen Leserkreis in den Bann zieht, ist sie gerade das Erfolgs-rezept von „Luxbooks“. „Hier ist viel Nachholbedarf, nicht

Bootsbauschreiner gelernt und repariert am liebsten die edlen Holzjachten. „Aber viele unserer Kunden sind in der dritten Generation Stammkunden, da müssen wir alles können.“ Als die 37 Meter lange, 150 Tonnen schwere „Tilac“ aus dem James-Bond „GoldenEye“ auf dem Rhein einen Unfall hatte, wurde sie in der Kaufmannwer� wieder seetüchtig gemacht. Die tägliche Arbeit ist weniger spektakulär. Aber wenn wieder einmal einer den Traum von der großen Fahrt träumt, dann stehen Stefan und Werner dabei mit Rat und Tat zur Seite. •ag•Fotos: Armin Gemmer

nur weil die amerikanische Lyrik bisher hierzulande kaum zugänglich gemacht wurde. Wir machen auch ein Stück weit wieder gut, was so manche Schule verbrochen hat, weil sie die Lust an Lyrik nicht richtig vermitteln konnte.“ Dezent eingestreute Illustrationen wer-ten die Bücher zusätzlich auf. Das ist vor allem der Job von Annette Kühn, in den sie alle Liebe des Details legt. Daneben arbeitet sie mit professionellen Illustratoren zusammen. Der Fluss von Text und Bild spielt für sie eine große Rolle.

Mittlerweile gibt es bei „Luxbooks“ eine neue Reihe, die den Schwerpunkt des Pro-gramms neben der Erweite-rung um Prosa von den U.S.A. auf Lateinamerika ausweitet. „Bis zur Buchmesse 2010 pla-nen wir eine Anthologie junger argentinischer Lyrik. Bereits erschienen ist eine Werkaus-wahl von Fabián Casas.“

„Luxbooks“ veranstaltet regelmäßig Lesungen, unter anderem in der Galerie „Aller-gutendinge“ in der Mainzer Gartenfeldstraße. •hen•Foto: Henning Berg

• Bücher •• Bücher •• Bücher •• Bücher •• Bücher •

Alte Schi� stechnik schmückt das Büro. Stefan Kaufmann auf dem Steg vor der Familienwerft.

Neben bedeutenden Stimmen deutscher Lyrik der Gegenwart legen sie den Schwerpunkt auf amerikanische Lyrik des 20. Jahrhunderts. Annette Kühn und Christian Lux betreiben ihren kleinen Verlag von zu Hause aus.

www.luxbooks.de

100 Quadratmeter Literatur und ein Kind verbindet die beiden Literaturwissenschaftler..

29. januar 2010

• Leben am Wasser •• Leben am Wasser •• Leben am Wasser •• Leben am Wasser •• Leben am Wasser •

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6 lokale zeitung stadtausgabe 29. januar 2010

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• Lebensgemeinschaft •• Lebensgemeinschaft •• Lebensgemeinschaft •• Lebensgemeinschaft •• Lebensgemeinschaft •

Vor fünf Jahren kam im Freundeskreis von Eva Kre-

ker und Helmut Knietzsch die Frage „Wie wollen wir später einmal leben?“ immer häu-figer auf. Schließlich erreich-ten sie den Punkt, an dem sie sich entscheiden mussten, ob

Alternative Wohnmöglichkeiten rücken in den Fokus

Gemeinsam statt einsamüber dieses Thema weiter nur geredet oder auch etwas getan wird. 2007 gründeten sie den Verein „ChancenReich e.V.“.

Neue Chancen in der GemeinschaftMittlerweile ist der Verein von ursprünglich 7 auf 21

Mitglieder angewachsen. Von Anfang an wurden die priva-ten Tre� en von den monatlich stattfi ndenden Vereinstre� en getrennt. Wichtig ist den Mit-gliedern, dass jeder im Verein mitarbeitet. Hier gibt es nie-manden, der sich, ohne etwas beizusteuern, in ein gemachtes Nest setzen kann. Hier packt jeder bei der Planung mit an. Das gemeinsame Ziel ist es eine Wohnsituation in der Innenstadt zu scha� en, bei der jede Partei seine eigene Woh-nung hat und doch mit der Gemeinscha� zusammen lebt. Wichtig ist ihnen auch, die vielleicht zukün� igen Nach-barn im Vorfeld durch Akti-onen, wie Wanderausfl üge,

Weihnachtsfeiern und Ähn-liches, gut kennen zu lernen.

Gemeinsam in die StadtViele der Mitglieder, sind für ihre Familien in Kleinstädte gezogen, doch für das Alter wollen sie wieder zurück in die Stadt. Helmut Knietzsch schätzt die Bewegungsfreiheit, die man in einer Innenstadt hat: „Es ist zu mühevoll wegen jeder Aktivität immer ins Auto steigen zu müssen.“ In einer größeren Stadt seien mehr Anregungen und Spaß zu fi n-den. „Wir wollen weiter die Möglichkeit haben, auch den Kopf zu fordern.“ Auch für Eva Kreker und ihren Mann ist ein Wohnsitz in der Stadt mit einer Gemeinscha� 50 plus die ideale Lebensform für das Alter. Auch wenn nicht alle ihre Kinder begeistert sind, dass die Eltern das Familiendomizil aufgeben wollen. Hartmut Messmann

Auch gemeinsame Freizeitgestaltung gehört zum Vereinsleben dazu.

kam erst im Sommer 2009 zu dem Verein dazu. Bei einer Veranstaltung über Wohnalter-nativen wurde er auf „Chancen-Reich“ aufmerksam. Auch für ihn als Single war das Konzept überzeugend. „Gemeinsam statt Einsam“ möchte er sein Leben auch jenseits der 50 gestalten.

Bis es allerdings soweit ist, muss noch vieles geplant und organisiert werden. Und selbst wenn ein Objekt gefunden wird und die ersten Mitglieder ihre neuen Wohnungen beziehen, wird die Arbeit des Vereins noch nicht fertig sein, denn es kom-men ständig neue Mitglieder dazu. Manche fühlen sich eher zu Mainz hingezogen, andere zu Wiesbaden oder Frankfurt. So wird sich erst in Zukun� zeigen, in welchen Konstellationen sie zusammen leben werden. Informationen fi nden Sie unter www.chancenreich-ev.de. •lim•Foto: privat

Sind die Kinder aus dem Haus, stellt sich für viele die Frage: Was jetzt? Oft erscheint die Wohnung, das Haus zu zweit oder gar alleine riesig und leer. Um diesem Zustand zu begegnen, gründeten einige den Verein ‚ChancenReich‘. Denn sie wollen auch nach der Familienphase aktiv am Leben teilnehmen.

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7lokale zeitung stadtausgabe 29. januar 2010

• Musik •• Musik •• Musik •• Musik •• Musik •

Eigentlich war alles nur Zufall. Während des Studiums fuhr

Lothar Pohl Taxi, um Geld zu verdienen. Als er sich an einem Halteplatz mit Johannes Malo-lepszy unterhielt, erfuhr er, dass „Hansi“ Malolepszy zwar eine Band und auch einen baldigen Auftritt hatte, jedoch keinen Sänger. Pohls Reaktion war: „Dann sing ich halt“. So entstan-den 1980 die Crackers, auch wenn sie zuerst noch nicht den Namen hatten.

Die Achtziger – das Jahrzehnt der CrackersEs wurde geprobt und kleinere Au� ritte wurden gespielt, die begeistert von dem Publikum aufgenommen wurden. Damals

Ein Leben für die Musik

Loti und die Crackersbestand das Repertoire der Band gerade mal aus 12 Liedern und Lothar „Loti“ Pohl erzählt, dass diese als Zugabe einfach noch einmal wiederholt wurden. Dann kam der Au� ritt, für den „Loti“ eigentlich überhaupt erst zur Band dazu geholt wurde: Das Konzert auf dem Neroberg war ausverkau� ; und die fünf jun-gen Männer entschieden sich, als Band zusammen zu bleiben. Nur sechs Wochen später folgte ein Plattenvertrag und weitere sechs Monate später hatten die Crackers eine halbe Millionen Platten verkau� . Lothar Pohl, der eigentlich BWL-Student war, brach sein Studium ab und arbeitete, zusammen mit den anderen Bandmitgliedern als Profi musiker.

Doch 1987 war der Traum fürs Erste vorbei. Die Crackers trennten sich, doch nicht endgültig. Lothar Pohl und Johannes Malolepszy machten zusammen mit drei neuen Musi-kern 1989 weiter und gingen

wieder auf Tournee. Bis 1993 war die Band in dieser Beset-zung hauptberufl ich als Musiker unterwegs. Dann war die zweite Ära der Crackers vorüber. Doch aller guten Dinge sind Drei. In

Sie sind die Kultband Wies-badens – die Crackers. Lothar Pohl war als Sänger immer an vorderster Front und somit das Gesicht der Musikgruppe.

den späten Neunzigern kam die ursprüngliche Besetzung der Band wieder zusammen und ist es seitdem auch geblieben. Aber aus dem Hauptberuf ist mittler-weile ein Hobby geworden.

Liebe zur Musik blieb bestehenAuch in ihren jetzigen Berufen beschä� igen sich die Bandmit-glieder auf irgendeine Art und Weise mit Musik.

„Loti“ selbst hat schon wäh-rend der Crackers-Zeit die Grundsteine für seinen jetzigen Beruf gelegt. Seit 89 hat er eine Promotionfi rma, die sich anfangs nur mit Musikveran-staltungen beschä� igte. Schließ-lich beendete er auch sein, für „die Crackers“ abgebrochenes, Studium und macht 2005 ein Diplom als Innovationsmana-ger. Mit seinen Bandkollegen, mit denen er in den Jahren der Pause eigentlich gar keinen Kon-takt hatte, verbindet ihn mittler-weile eine Freundscha� , die es so in der früheren Zeit nicht gab.

Mit seinem Leben schein Lothar Pohl zufrieden zu sein. Jedoch würde er heute bei eini-gen Dingen anders und klüger reagieren und entscheiden.

Jetzt, da die Crackers ihr 30-jähriges Jubiläum feiern, spielen sie nur noch zum Spaß und kön-nen sich selbst aussuchen wo sie dieses tun. „Das ist ein Privileg, dass wir nutzen.“ •lim•Foto: privat

Loti und die Crackers rocken das Haus.

• Hochschule Rhein-Main •• Hochschule Rhein-Main •• Hochschule Rhein-Main •• Hochschule Rhein-Main •• Hochschule Rhein-Main •

Eigentlich ist Prof. Dr. Ing. Robert Kanz kein Mainzer,

auch kein Wiesbadener, er ist Rhein-Mainer. Er studierte ‚Konstruktiven Ingenieurbau’ in Darmstadt, lebt seit elf Jah-ren in Mainz und arbeitet in Wiesbaden an der Hochschule Rhein-Main.

Nach dem Studium hatte Robert Kanz in der Wirtscha� gearbeitet. Doch die Freude an der Lehre brachte ihn dazu, sich auf eine Stellenanzeige der Hochschule zu bewerben. Dort ist er, neben seinen ande-ren Lehrtätigkeiten, auch der Leiter des Treppenbaulabors.

Das TreppenbaulaborDort entwickelt Robert Kanz zusammen mit Studenten Ideen für neue Bauweisen von Treppen und Treppenbautei-len. Diese werden dann mit Computerprogrammen und praktischen Versuchen im Treppenbaulabor auf Faktoren, wie die Belastbarkeit, über-prü� . Allerdings hat er dieses

Bauingenieurwesen an der Hochschule Rhein-Main

Die Kunst des Treppenbaus

Semester kein Seminar dieser Art angeboten, erst im nächs-ten Wintersemester können die Studenten im Treppenbau-labor aktiv arbeiten. Meistens würden die Studierenden viel Zeit und Arbeit in die Erpro-bung ihrer Thesis einsetzten, erzählt der Leiter des Labors. Denn alle Versuche werden selbstständig aufgebaut und durchgeführt. Professor Robert Kanz steht dabei als Berater

zur Verfügung, unterstützt aber die Studenten auch bei den Ausführungen. Die Arbeit macht ihm sehr viel Spaß: „Es ist immer etwas Neues“, erzählt er.

Lehrtätigkeit in NamibiaIm Sommer ist Professor Kanz Teil eines ganz anderen Pro-jektes. Er wird zusammen mit einem weiteren Bauingenieur-Kollegen nach Namibia reisen,

um dort an der Polytech-nischen Universität Windhuk ein Blockseminar zu halten. Robert Kanz berichtet, dass er durch diese Erfahrung seinen eigenen Horizont erweitern möchte. Vor allem die Lehrer-fahrung im Ausland ist es, die ihn reizt.

Diese Reise tritt er in der vorlesungsfreien Zeit an. ‚Frei-zeit‘ sei für ihn ein sehr dehn-barer Begri� erklärt Robert

Die Studenten bauen die Treppenteile selbst.

Kanz, da sein Beruf und die Arbeit im Treppenbaulabor sehr zeitintensiv seien. Wenn dann doch noch Zeit übrig bleibt, verbringt Robert Kanz diese am liebsten mit seiner Familie. Aber auch Musik nimmt einen Teil in seinem Leben ein, denn er singt in einem Mainzer Kammerchor. •lim•Fotos: Lena Limbach und privat

Auch die Arbeit am Computer ist für das Treppenbaulabor wesentlich.

Robert Kanz ist Lehrender an der Hochschule Rhein-Main und leitet das Treppenbaulabor des Fachbereichs Architektur und Bauingenieurwesen. Er unterstützt die Studierenden bei der Entwicklung neuer Treppen-bauweisen.

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8 lokale zeitung stadtausgabe 29. januar 2010

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• Mainzer Namen •• Mainzer Namen •• Mainzer Namen •• Mainzer Namen •• Mainzer Namen •Die Seppel-Glückert Passage

Fastnachtsvorträge gegen das Naziregime

Jeder Mainzer und jede Main-zerin geht wohl häufig durch

diese Straße ohne irgendetwas über ihren Namensgeber zu wis-sen. Die Seppel-Glückert Passage ist noch eine relativ neue Straße. Sie entstand 1961 auf dem Gelände zwischen Stadthaus- und Betzelsstraße, welches im Zweiten Weltkrieg stark zerstört wurde. Benannt wurde diese Passage, die von der Haltestelle Höfchen in Richtung Römerpas-sage verläu� , nach dem Mainzer Josef Glückert.

„Seppels“ Anfänge in der FastnachtAm 1. Juni 1891 wurde er in Mainz als Sohn eines Schreib-

warenhändlers geboren. Er war Mitglied des Mainzer Domchors und übernahm das Geschä� seines Vaters. 1925 wurde er Mitglied des MCV und begann so seine Karriere in der Fastnacht. Am 11.11.1925 stand Josef Glü-ckert, der von den Mainzern „Seppel“ genannt wird, zum ersten Mal in der Bütt und hielt einen Vortrag. 1927 wurde ihm

vertretungsweise das Protokoll übergeben, welches er ab 1929 komplett übernahm.

Zeitkritische Beiträge im Dritten ReichWährend des Dritten Reichs war die Mainzer Fastnacht ein schwieriges und schwer durch-schaubares Thema. Es wurden zwar viele „braune“ Vorträge gehalten, jedoch gab es auch

einige Reden, in denen Kritik an der Zeit und der Politik zu erken-nen sind. Seppel Glückert ließ sich nicht von den Machthabern einschüchtern und hielt an sei-nen zeitkritischen Beiträgen fest. Während der Übertragung einer MCV-Sitzung auf dem Reichs-sender Frankfurt spielte Glückert zum Beispiel auf das Konzentra-tionslager in Dachau an. Darauf-

Das Mainzer Stadtgebiet hat unzählige Straßen. Manche sind bekannt, da sie Namen von berühmten Mainzern tragen. Die lokale zeitung beleuchtet daher die Namensgebung einiger Straßen und Plätze.

Namensgeber Seppel Glückert

hin schaltete der nationalsozia-listische Sender die Übertragung ab. Auch über die Führungsetage des Dritten Reiches spottete Sep-pel Glückert gerne und häufi g in seinen Fastnachtsvorträgen.

In der Nachkriegszeit als SitzungspräsidentWährend des Zweiten Weltkriegs selbst wurde keine Fastnacht gefeiert. In der Nachkriegszeit führte der französische Stadt-kommandant die „Mainzer Abende“ als Ersatz für die Fast-nachtssitzungen ein. Zu den Ver-anstaltern dieser Abende gehörte auch Josef „Seppel“ Glückert. Der Fastnachter erlangte hohes Ansehen bei den französischen Behörden und erhielt eine Gene-rallizenz für weitere Au� ritte.

1947 wurde Glückert zum Präsident des MCV und blieb dies bis zu seinem Tod durch einen Schlaganfall 1955. Im Jahr 1961 wurde die neue Passage in der Mainzer Innenstadt nach ihm benannt. •lim•Fotos: Lena Limbach und MCV

Page 9: Lokale Stadtausgabe 1 2010

9lokale zeitung stadtausgabe 29. januar 2010

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Lirum, Larum, Löffelstil, ich und du und Müllers Kuh, der

Mann, von dem diese Reime stammen, ist heute ein wenig in Vergessenheit geraten, aber beim Anblick der alten Schuluniform gerät Beate Popp, Leiterin des Fastnachtsmuseums im Pro-viantamt, noch immer ins Schwärmen. Da werden die Kindheitserinnerungen lebendig und die Augen fangen an zu leuchten, genauso wie damals, vor mehr als einem halben Jahr-hundert, als sie die Uniform zum ersten Mal gesehen hat. Die Fastnacht ist bei uns eine Institution. Aber ihr gleich ein Museum zu widmen, das ist typisch für Mainz und zeigt, wie tief dieses Brauchtum hier ver-ankert ist. Handgemalte Darstel-lungen der Fastnachtszüge aus dem 19. Jahrhundert, Figuren, Dokumente, Uniformen, Pri-vatpersonen und alle großen Vereine haben ihre liebsten Stücke abgegeben und der Allge-meinheit zur Verfügung gestellt. Objekte von großem ideellem und materiellem Wert. Nun, man spürt es schon, der Job des Museumsleiters in Sachen Fastnacht ist eine verantwor-

Beate Popp und ihr Lieblingsobjekt

Diese Liebe hat ein Leben lang gehalten

tungsvolle Herausforderung. Über 8000 Besucher zählte das Museum im letzten Jahr. Sogar Koreaner und Amerikaner inter-essieren sich für die närrischen Bräuche. Mehr als 40 Freiwillige arbeiten in den Räumen des Pro-viantamts. Aber wie wird man eigentlich Leiterin eines solchen Museums?

Die Leidenschaft heißt FastnachtViele haben sicher eine klare Vorstellung davon. Als Kind in eine Fastnachtsfamilie hin-eingeboren werden und sich ein Leben lang hocharbeiten. Aber Beate Popp ist nicht mal in Mainz aufgewachsen. Die gebürtige Heidelbergerin hat

ihre Jugend in Neckargmünd verbracht. Auch dort weiß man die Fastnacht zu feiern. Schon früh kam sie mit dem när-rischen Brauch in Kontakt. Als Siebenjährige dur� e sie zum ersten Mal mit ihrem Vater mit in eine Gaststätte. Dort wurde die Mainzer Fernsehfastnacht übertragen. „Fernsehen zu Hause gab’s damals noch nicht, das konnte sich niemand leis-ten. Und alles war Schwarz-weiß“, lacht Beate Popp. Das ist lange her, aber ihr Interesse war geweckt. Gut zehn Jahre später war sie Karnevalsprin-zessin in Neckargmünd. 1976 wurde ihr Mann nach Mainz versetzt. Sie selbst fand eine

Stelle bei der Bank für Gemein-wirtscha� . Dort hat sie für ihren Chef die Büttenreden geschrieben. Schnell wurde man auf sie aufmerksam. Bereits im Folgejahr dichtete sie für die Vorsitzenden des Mainzer Narren Clubs die Sit-zungsreden.Als sie vor fünf Jahren in Ruhe-stand ging, wurde sie zunächst stellvertretende Museumslei-terin, bevor sie dann 2007 das Ehrenamt ganz übernahm. Wenn man Beate Popp fragt, welche Schwerpunkte sie seit dieser Zeit bei ihrer Arbeit gesetzt hat, dann kommt wie aus der Pistole geschossen: „Die Kinder. Kindergeburts-

tage, Rallyes im Museum oder das Spielen mit Ratschen und Orden, das ist mindestens so wichtig, wie die Führungen für Erwachsene“, erklärt sie. Auch die Kleinsten werden schon in der Bütt begrüßt, sie hält eine kurze Rede und übt anschlie-ßend mit den Kindern das Reimen. Möglicherweise geht es ja dem einen oder anderen so wie ihr damals, als sie Wilhelm Lamneck zum ersten Mal in seiner Schul-uniform gesehen hat. Zumindest bei der siebenjährigen Beate Popp hat damals alles so ange-fangen. Eine Liebe, die ein Leben lang gehalten hat. •ag•Fotos: Armin Gemmer

In unserer Serie „Lieblings-objekte der Mainzer Museums-direktoren“ haben wir passend zur fünften Jahreszeit mit Beate Popp gesprochen. Sie ist die Leiterin des Fastnachtsmuseums im Proviantamt. Die alte Schul-uniform, die Wilhelm Lamneck vor 50 Jahren auf der Prunk-sitzung getragen hat, ist ihr Lieblingsobjekt.

• Lieblingsstück •• Lieblingsstück •• Lieblingsstück •• Lieblingsstück •• Lieblingsstück •

Wilhelm Lamnecks alte Schuluniform.

Ein Mainzer Original mit Schwellkopf und Schuluniform.

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10 lokale zeitung stadtausgabe 29. januar 2010

• Musik •• Musik •• Musik •• Musik •• Musik •„Handarbeit 1+“ gibt Popsongs einen neuen Charakter

Melodische Handarbeit

Die vier Musiker gehen im All-tag völlig unterschiedlichen

Tätigkeiten nach. Der älteste der Band, Daniel Höling, sorgt als Polizist für Sicherheit, sein 30-jähriger Bruder Dominik arbei-tet als IT-Systemberater, Tobias ist 20 Jahre alt und studiert Medieninformatik und die 17-jährige Laura, das Nesthäkchen der Gruppe, geht noch zur Schule.

Frühe musikalische ErfahrungenAlle haben schon früh musika-lische Erfahrungen sammeln

können. Die beiden Höling-Brüder waren Mitglieder in einem Blasorchester und beherrschen verschiedene Instrumente. Dominik spielt Fagott sowie Saxophon und ist bei „Handarbeit 1+“ an der Gitarre zu hören. Daniel lernte Oboe und spielt mittler-weile auch Bassgitarre. Tobias begann bereits mit sechs

Jahren seine Karriere als Schlagzeuger. Auf die Frage, wie seine Eltern mit der Laut-stärke umgin-gen, erzählt er, es hätte deshalb nie Probleme gegeben. Im Gegenteil: Tobias Eltern haben sein musikalisches Talent immer gefördert. Inzwischen gibt der Student selbst Schlag-zeugunterricht. Wenn er mit den anderen drei zusammen Musik macht, spielt er auf dem Cajòn, welches auch Kisten-trommel genannt wird.

Die Realschülerin Laura kommt aus einer Musiker-familie. Ihre ältere Schwes-ter Jenniff er hat es auf dem Musikmarkt bereits geschafft und ist als Sängerin ‚Jenniff er Kae‘ in Deutschland erfolg-reich. Erfolg möchte auch Laura haben und das Poten-

tial dazu hat sie auch. Es ist erstaunlich, wie viel Kraft und Gefühl in der Stimme dieser so zierlichen Person stecken. Doch zunächst möchte sie vor allem dieses Jahr ihren Real-schulabschluss machen.

Spaß an der MusikWenn „Handarbeit 1+“ bekannte Popsongs covert, gibt die Band diesen einen komplett neuen Charak-ter, denn sie verwendet als Instrumente ausschließlich ihre Gitarren und die Kisten-trommel. In einer Zeit, in der Musiktitel vorwiegend am Computer bearbeitet und die

Sie kennen sich bereits seit vielen Jahren. Früher waren sie alle Mitglieder der Band „Jolly Jumper“. Seit letztem Sommer musizieren die Brüder Daniel und Dominik Höling wieder mit Laura Kästel und Tobias Geisler als ‚Handarbeit 1+‘ zusammen.

Geprobt wird in Daniels Wohnzimmer.

Töne sogar immer häufi ger nicht mit realen Instrumenten erzeugt werden, bieten die Variationen von „Handarbeit 1+“ eine überraschend schöne Alternative. Eindrucksvoll ist dies zum Beispiel mit ihrer Version von Lady Gagas „Papa-razzi“ gelungen.

Bis zum Sommer, wenn sich Laura nach dem Schul-abschluss entscheidet, wie sie ihren weiteren Weg gestalten möchte, bleibt das Quartett auf jeden Fall zusammen. Und so lange machen sie das, was ihnen am meisten Spaß macht – Musik! •lim•Fotos: Lena Limbach

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lokale zeitung stadtausgabe 29. januar 2010 11

• Clubbing •• Clubbing •• Clubbing •• Clubbing •• Clubbing •

Mitte Januar präsentierte sich die Sportlerparty in einer

ganz besonderen Location, dem „Pastis - Café de Paris“. Wie der Name schon sagt, erwartet die Besucher dort ein stimmungsvolles französisches Ambiente. Florian, Thorsten und Timo aus Idstein haben sich auch diesmal wieder auf den guten Geschmack der Ver-anstalter verlassen, die sich für jede Party einen neuen schö-nen Veranstaltungsort suchen. Dem Charme des alten Gebäu-des kann sich tatsächlich kei-ner der Gäste entziehen. Auch Alva, Lucia, Gianna und Ellie haben gehört, dass die Sport-lerparty „cool sein soll“.

Paris ganz nahDie gemütliche Stimmung der französischen Brasserie ver-leiht auch einer pulsierenden Party ein ganz besonderes Flair. Der ehemalige Wartesaal am Wiesbadener Hauptbahn-hof mit seinen hohen Decken und Oberlichtern ist in fran-zösischem Stil eingerichtet und vermittelt dem Besucher sofort das Gefühl, in Paris zu sein. Nasir aus Hochheim arbeitet seit vier Monaten hier und schätzt das Ambiente

Wenn eine idyllische Brasserie zum Partytreffpunkt wird

Sportlerparty auf Französisch

sowie das gute Arbeitsklima. An diesem Abend verkauft er Hot Dogs an die hungrigen Partygäste. Sein Stand befi n-det sich im extra für dieses Event errichteten Außenzelt, wo auch die Tanzgruppe „Dan-

gerous Mainz“ ihre Breakdance-Künste zum Besten gibt.

Frühzeitig Karten sichernKurierfahrer Björn hat jede Menge Spaß und Fußballer Niko freut sich schon darauf, später das Tanzbein zu schwin-gen. Für die passende Musik sorgt DJ Gil, der der Menge mit einer Mischung aus House, Classics und RNB einheizt. Auf der Tanzfl äche lassen sich noch mehr Sportbegeisterte fi nden, wie zum Beispiel Daniela aus Taunusstein. Auf die Frage, was sie hierherführt, antwortet sie lachend: „Ich liebe eben Sport!“ Mittlerweile hat sich vor dem Eingang eine lange Schlange enttäuschter Feierlustiger gebildet, die leider keine Karte mehr bekommen haben. Doch die Türsteher können kein Auge zudrücken, da das „Pastis“ schon aus allen Nähten platzt. Insider wissen, dass man sich frühzeitig eine Eintrittskarte sichern sollte. Während drin-nen noch bis fünf Uhr mor-gens gefeiert wird, löst sich die Schlange der Wartenden lang-sam auf. Vielleicht klappt es ja bei der nächsten Sportlerparty. •bic/mou•Fotos: Isabel Bickelhaupt und Tatiana Mouret

Auch im neuen Jahr darf sich die Wiesbadener Partyszene wieder auf die legendären Sportler-partys freuen, die sich im letzten Jahr als eine der erfolgreichsten Feten rund um Wiesbaden etabliert haben.

Die Barkeeper mixen einen Cocktail nach dem anderen.

Sportlerin Daniela in ihrem Element.

Lena und Philippa gefällt das Design des Cafés.

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Page 12: Lokale Stadtausgabe 1 2010

12 lokale zeitung stadtausgabe 29. januar 2010

• Damals•• Damals•• Damals•• Damals•• Damals•

Mainz, 29.01.2000Wegen eines Turbinenschadens bei den Kraft werken Mainz-Wiesbaden müssen tausende Mainzer frieren. Die Fernwärme muss für die höher gelegenen Stadteile auf Sparfl amme gehal-ten werden, um die Wärmever-sorgung der Uniklinik aufrecht halten zu können. Nur 15 bis 18 Grad Raumtemperatur werden in den betroff enen Wohnungen erreicht. Fachleute gehen davon aus, dass ein Lager der Turbine kaputt ist. Es wird vermutlich noch einige Tage dauern, bis der Schaden behoben ist.

Wiesbaden, 29.01.2000Die Fassade des erst kürzlich renovierten Stadtwerkegebäudes am Wiesbadener Schillerplatz muss erneut renoviert werden. Erst im letzten Jahr wurden neue Platten an der Außenfas-sade angebracht. Im Gegensatz zu den früheren Platten, wurden diese mit Haken, anstatt mit

Das geschah in Mainz und Wiesbaden heute vor … Jahren

Mainzer frieren, Wiesbadener renovieren

Mörtel am Gebäude angebracht. Im vergangen November wurde festgestellt, dass die Platten für diese Befestigungsart nicht die benötigte Bruch- und Biegefes-tigkeit haben, weshalb jetzt Mar-morplatten verwendet werden sollen.

Mainz, 29.01.1990Rheinland-pfälzische Jugend-liche besuchten Brüssel und diskutierten dort mit Experten aus den EG-Kommissionen

über Umweltfragen. Die For-mulierung: „Umweltschutz ist ein Luxus, den sich nur reiche Länder leisten können“, von dem für Energie zuständigen Mitglied im Kommissariat Schmidhuber, Hitzler, stieß bei den Jugend-lichen auf heft ige Kritik. Die 24 Rheinland-Pfälzer klagen über die vielen fi nanziellen Mittel, die anstatt in alternative Energien in die Atomenergie fl ießen.

Wiesbaden, 29.01.1990Im Kurhaus wurde an 831 Hand-werker der Meisterbrief über-reicht. In festlichem Ambiente, im Friedrich-von-Thiersch-Saal würdigte Wirtschaft sminister Helmut Haussmann die Ver-dienste der Meister und des gesamten Handwerkstandes. Im künft igen europäischen Binnen-markt müsse dem deutschen Handwerk nicht bange sein, „Qualität ist nicht nur auf dem deutschen Markt ein Verkaufsar-gument“, so Haussmann.

Mainz, 29.01.1980Drei Mainzer sind nach 15 000 Kilometern in einem einmoto-rigen Flugzeug wohlbehalten in die Heimat zurückgekehrt. Dr. Stefan Kehr, Dr. Otto Scho-fer und Bernhard Heusch brachen Anfang Januar von Mainz-Finthen in Richtung Afrika auf. Die drei Abenteurer überquerten die Wüste Sahara, durchfl ogen einen Staubwind und legten am Tag eine durch-schnittliche Strecke von 2000 Kilometern zurück. Insgesamt absolvierten sie eine Flugzeit von 67 Stunden.

Wiesbaden, 29.01.1980Die Schülerinnen und Schüler der Kasteler Wilhelm-Leusch-ner-Schule bekamen eine neue Turnhalle. Die Halle wurde bei einer Einweihungsfeier ihrer Bestimmung übergeben. Künst-lerische Darbietungen der Schü-ler umrahmten die Feier. •lim•

In unserer Reihe „Was geschah in Mainz und Wiesbaden heute vor…“ schildern wir unseren Lesern, welche Ereignisse und The-men die Mainzer und Wiesbadener Bürgerinnen und Bürger am jewei-ligen Erscheinungsdatum unseres neuen Stadtmagazins vor 10, 20 und oder 30 Jahren beschäftigt haben. Heute der 29. Januar.

IMPRESSUM

Verlag und Herausgeber:Die Lokale Zeitung GmbHOber-Olmer-Straße 4, 55127 MainzTelefon: 06131/57 63 70Fax: 06131/57 63 719E-Mail: [email protected]

ViSdP: Barbara Reiser M.A.

Bezug: über Promoter + 500 Auslagestellen in der Innenstadt

Redaktionsleitung:Tom Hö[email protected]

Redaktion und Fotos:Henning Berg, Helene Braun, Armin Gemmer, Corinna Hiss, Lena Limbach, Tatiana Mouret, Hubert Neumann, Anja Otto, Annette Pospesch, Ute Strunk

Anzeigenleitung:Dennis MaierOber-Olmer-Straße 4, 55127 MainzTel. 06131/57 63 712Mobil: 01 76/22 82 32 79

[email protected] 01/2009

Anzeigendisposition und Verwaltung:Diana Becker, Tel. 06131/57 63 720

Art Direction:Stephan Weiß (verantw.), Klaudia Mann

Herstellung:Christian Müller, Dirk Tschakert

Druck:Druck- und VerlagshausFrankfurt am Main GmbHRathenaustraße 29–3163263 Neu-Isenburg

Aufl age:30.000Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen!

nächster Erscheinungstermin:Februar 2010

Stephan DingesDie Fotografi e ist schon seit seiner Jugend ein wichtiger Bestandteil seines Lebens. Mit dem Einzug der bezahlbaren Digitaltechnik begann der eigentlich gelernte Industriekaufmann und heutige Finanzbuchhalter einer Werbeagentur, sein Hobby und seine Fähigkeiten im Umgang mit der Kamera

auszubauen. Aus heutiger Sicht des mittlerweile 34-Jährigen wäre es sicher einfacher gewesen eine Ausbildung zum Fotografen zu durch-laufen. Aber wie sagt es sich so schön, es gibt viele Wege die nach Rom führen und nicht immer ist der direkte Weg auch der beste Weg. ••

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lokale zeitung stadtausgabe 29. januar 2010 13

• Porträt •• Porträt •• Porträt •• Porträt •• Porträt •

Eigentlich war Jonas Werner eher musikalisch geprägt. Der

junge Mainzer spielt verschie-dene Instrumente und hatte Musik in der Oberstufe als Leis-tungskurs gewählt. Bei zwei Musical-Aufführungen seiner ‚alten‘ Schule wirkte er mit. Er mimte den Che Guevara in „Evita“ und glänzte als Judas in „Jesus Christ Superstar“.

Mit Musik wollte er sich ursprünglich auch in seinem Berufsleben beschäft igen. Sein eigentlicher Plan war es nach dem Abitur Psychologie bezie-hungsweise Musiktherapie zu studieren; er hatte sogar schon einen Studienplatz in Heidelberg. Doch dann kam der Zivildienst. Aufgrund sei-nes späteren Berufswunsches arbeitete Jonas Werner in einer Jugend- und Kinderpsychiatrie. Obwohl ihm der Zivildienst grundsätzlich Spaß machte, merkte er dann doch, dass diese Berufsrichtung nicht die Richtige für ihn ist.

Neues Ziel: FotografieAber was sollte er stattdessen machen? An Fotografi e hatte er zuerst nicht unbedingt gedacht. Mit 14 Jahren bekam der heute 27-Jährige seine erste Kamera geschenkt. Seit dem hatte er zwar immer recht viel fotografi ert, jedoch nie mit einem professionellen Anspruch. Dennoch hatte

Zwischen Musik und Fotos

Der fotografierende Che Guevara

Jonas Werner schon früh einen Hang zur Kunstfotogra-fi e entwickelt. „Die Prägung war schon da“, berichtet er. Im Rahmen seines Zivildienstes hatte er sogar Fotokurse für die Kinder gegeben.

Seine Freundin brachte ihn dann auf die Idee, dass er doch eine Ausbildung zum Fotografen machen könnte. Eigentlich war es schon zu spät im Jahr für Bewerbungen. Als in Wiesbaden bei einem Por-trätfotografen ein Bewerber absprang, ergriff Jonas Werner die Chance und begann seine Ausbildung. Nach kurzer Zeit folgte die Ernüchterung. Er berichtet, dass seine eigenen Fähigkeiten schon weiter waren als die fotografi schen Möglichkeiten, die er bei dem Porträtfotografen hatte.

Über eine Bekannte erfuhr er, dass bei „Roger Richter Photo-graphie“ eine Ausbildungsstelle frei war. Bereits nach einem kurzen Telefonat war klar, dass Jonas Werner die Stelle bekom-men sollte. Nach drei Jahren Ausbildung bekam er auch direkt eine Festanstellung.

Spontanität gehört dazuJonas Werner gefällt vor allem das Abwechslungsreiche an seiner Arbeit als Fotograf. Allerdings sei dies auch eine negative Seite des Berufes. „Du weißt nie, was in der nächsten Woche auf dich zukommt.“ Er muss quasi jeder Zeit ein-satzbereit sein, hat dafür aber auch recht viele Freiheiten. Zum Beispiel ist er auch freibe-rufl ich tätig und kann eigene Projekte und Ideen umsetzten.

Er hat bereits mehrfach mit jungen Modedesignern zusam-mengearbeitet. Mit ihnen entwickelt er für die jeweiligen Kollektionen Bildkonzepte, die er dann umsetzt.

Dokumentation in ThailandDiesen Februar steht ein besonders großes Projekt an. Für eine Wiesbadener Hilfsor-ganisation fl iegt er gemeinsam mit seiner Freundin nach Thailand um dort den Aufbau eines neuen Kinderheims in Phrao zu dokumentieren. Das soziale Engagement wurde auch sehr stark von seinem Chef Roger Richter, der bereits

solche Projekte umsetzte, beeinfl usst.

Das Thailand-Projekt sieht Jonas Werner nicht nur als Arbeit, sondern auch als Freizeit an. Und als solche, wäre es der erste Urlaub seit fünf Jahren. „Ich gestehe mir eigentlich kei-nen Urlaub zu“, dafür sei auch gar keine Zeit da, neben der Arbeit bei Roger Richter und sei-nen freiberufl ichen Tätigkeiten.

Hobbys hat er momentan eigentlich keine mehr, auch dafür fehle die Zeit, dabei würde der 27-Jährige gerne mal wieder Musik machen. •lim•Fotos: Jonas Werner

Musik war für Jonas Werner immer besonders wichtig. Auch in seinem berufl ichen Leben wollte er mit Musik arbeiten. Doch dann kam alles anders.

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Page 14: Lokale Stadtausgabe 1 2010

14 lokale zeitung stadtausgabe 29. januar 2010

Krimi Teil 9

Auch ein blindes Huhn … Hubert Neumann

Helga stieß scharf die Luft aus. »Was haben wir denn überse-hen?«, fragte sie, und eine Spur von Gereiztheit klang durch ihre Stimme.

»Die Kiste -«, entgegnete Lucia. »Fängst du jetzt wieder damit

an!«, unterbrach sie Helga, packte sie am Arm und sah sie beinahe entsetzt an. »Ich dachte, die kleine Episode im Haus der Verstorbenen hätte dich endlich kuriert! Aber nein, die Dame findet kein Ende. Die fixe Idee, dass der gute Herr Schröder seine Großmutter erschlagen hat, ist so tief in deine Seele eingedrun-gen wie ein Nagel in die Wand. Deswegen hätte ich ihn beinahe tot geschlagen.« Sie hielt inne, um Atem zu schöpfen. Sie hatte furchtbar schnell gesprochen. »Ich hoffe, dass du mich nie mehr in eine solche Notlage bringst.«

»Aber -«, begann Lucia ein-geschüchtert, verstummte aber sofort.

»Aber was?« »Das ist es doch gerade. Morde

sind vor allem Beziehungsde-

likte. Denn die größte Gefahr geht von Menschen aus, die uns am nächsten sind. Zu Beginn des Lebens sind es die Eltern, in der Mitte des Lebens der Ehe-partner, später dann die Kinder oder Enkelkinder. Mörder und Totschläger sind eben nicht die Leute mit der Verbrechervisage, mit angewachsenen Ohrläpp-chen, tiefliegenden Augen und fliehender Stirn.«

»Das schlägt dem Fass den Boden aus!«, entgegnete Helga. Sie wirkte mehr als aufgebracht. »Du drehst es so, wie du es gerade brauchst. Letzte Woche hast du hier«, sie stand auf, »an diesem Tisch genau das Gegen-teil behauptet, dass Herr Schrö-der wie ein Mörder aussehe.«

»Hab ich das?« Lucia blieb gelassen. Da zuckte kein Muskel, kein Lidschlag zeigte Betroffen-heit oder etwas Ähnliches. Helga würde sich bald wieder beruhi-gen. Sie winkte den Kellner zu sich, der sie wie eine alte Freundin begrüßte und bestellte ein Känn-chen Kaffee und zwei Sachertor-ten, denn der verbackene Zucker

würde sie beide beruhigen. »Tötungsdelikte«, fuhr sie fort, als der Kellner wieder gegangen war, »begehen meist diejenigen, die sich zuvor nichts haben zuschulden kommen lassen. Ganz normale Menschen wie du und ich, von denen jeder behaupten würde: Der? - Niemals!«

Helga funkelte Lucia wütend an. »Willst du mir jetzt wieder einmal weismachen, dass ich eines Mordes fähig bin?« Sie stützte ihre Hände auf den Tisch und beugte sich zu Lucia hinun-ter. »Du bist krank! Ja, du hast richtig gehört, krank. Ein Fall für den Psychiater. All die Morde, von denen du sprichst, existieren nur in deinem Kopf. Das haben wir ja gesehen! Lauter Hirnge-spinste, in die du dich verstrickst

hast und aus denen du nicht mehr heraus kannst.«

Lucia verzog das Gesicht. Sie wollte etwas Wichtiges entgeg-nen, ihre Freundin davon über-zeugen, dass alles doch sehr gut möglich sein könne, in diesen unsicheren Zeiten, wo die Zei-tungen jeden Tag über irgendein Verbrechen berichteten, ließ es aber fallen, als der Kellner den Kaffee und die Torten auf den Tisch stellte. »Danke«, sagte sie nur, während er eine leichte Ver-beugung machte, um sogleich mit dezenter Selbstsicherheit zu entschwinden. Vielleicht ist alles ja doch eine fixe Idee, dachte sie, und ich bin wirklich krank. Viel-leicht sind meine Vermutungen ja wirklich Vorurteile, die von dem beeinflusst sind, was ich über Verbrechen denke. Lucia spürte, dass sie vor Scham errötete. Sie würde niemals wieder jemanden beschuldigen! »Du hast Recht«, sagte sie lapidar. »Es tut mir wirk-lich Leid. Ich sollte mich wirklich um wichtigere Dinge kümmern, wie etwa meinen neuen Trauer-

fall. Eine ältere Dame. Eigentlich kaum älter als wir. Sie hinterlässt einen Ehemann, einen früheren Anwalt, mit dem ich gestern schon gesprochen habe. Er muss sie sehr geliebt haben. Seine Augen waren voller Tränen, als er von ihr erzählte, und seine Stimme zitterte. Ich werde ihm zur Seite stehen. Die Trauerze-remonie, bei der ich, obwohl sie eine Katholikin war, eine Rede halten soll, findet am Grab in engstem Kreise statt.« Sie reichte Helga ein Bild. »Eine stattliche Frau, nicht wahr?«

Helga zuckte zusammen, als sie das Bild in den Händen hielt. »Menschenskinder«, sagte sie. »Die kennen wir. Aber nicht als Anwaltsgattin, sondern - « Sie hielt einen Moment inne. »Da stimmt etwas nicht!«

Lucia war verwirrt, ja, sie spürte sogar einen herrlichen Anflug von Erregung. Ein neuer Fall? Trotzdem blieb sie ruhig und blickte ihre Freundin arg-wöhnisch prüfend an. Sollte Helga sie auf die Probe stellen?

Fragen: Wird Lucia wirklich niemals wieder einen Menschen des Mordes verdächtigen. Will Helga Lucia auf die Probe stellen. Wer ist diese Frau, von der Helga behauptet, sie zu kennen.

Hubert Neumann ist Historiker, Dozent für wissenschaftliches Schreiben und Autor. Für sein literarisches Schaffen hat er mittlerweile mehrere Preise erhalten, u. a. den Martha-Saalfeld-Förderpreis des Landes Rheinland Pfalz. Sein grotesk-trashiger Kriminalroman „Lusthängen“ wurde von den Lesern der Wochenzeitung DIE ZEIT auf Platz 9 der Leser-Besten-liste des Jahres 2008 gewählt.

Mit Wirkung zum 01.01.2010 ist die neue

Düsseldorfer Tabelle mit deutlich gestiegenen Sätzen für den Kindesunterhalt

veröffentlicht worden. Diese Tabelle dient den Gerichten als Grundlage für die Berech-nung des Kindesunterhalts und wird in regelmäßigen

Abständen der aktuellen Preis- und Einkommensent-wicklung angepasst. Die Anpassung zum Jahreswech-sel wurde erforderlich, weil

die neue Bundesregierung ihre Pläne zur Stärkung der Familien und Alleinerziehen-den umgesetzt und sowohl das Kindergeld als auch den steuerlichen Kinderfreibetrag erhöht hat.

Mit durchschnittlich 13% ist diese Erhöhung auch kräftig ausgefallen. In der unters-ten Einkommensgruppe (bis 1.500,00 € monatliches Nettoeinkommen des Unter-haltspflichtigen) erhält ein Kind bis zum 6. Lebensjahr 225,00 € monatlich und damit 26,00 € mehr als bisher. Bis zum 12. Lebensjahr liegt der Mehrbetrag bei 32,00 € (neuer Zahlbetrag: 272,00 €) und bis zum 18. Lebensjahr bei 39,00 € (neuer Zahlbetrag: 334,00 €). Alleinerziehende haben dar-über hinaus 20,00 € mehr an Kindergeld in der Tasche, das für die ersten beiden Kinder auf 184,00 € je Kind, für das dritte auf 190,00 € sowie für das vierte und jedes weitere Kind auf 215,00 € angehoben wurde.

Rechtsanwalt und Fachanwalt für Familienrecht

Rechtsanwältin und Fachanwältin für Verkehrsrecht

Peter H. DinckelsFachanwalt für Familienrecht

Jean-Pierre-Jungels-Str. 455126 Mainz-Finthen

Tel. 0 61 31/93 07 00 • Fax 0 61 31/47 70 84www.dinckels.de • e-mail: [email protected]

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Rechtsanwalt und Fachanwalt für FamilienrechtPeter H. DinckelsFachanwalt für Familienrecht

Peter h. DinckelsFachanwalt für Familienrecht

Malisa BeyerleinRechtsanwältin

Die genaue Einstufung in die für den Unterhaltspflichtigen jeweils maßgebliche Ein-kommensgruppe setzt jedoch die genaue Kenntnis der von jedem Oberlandesgericht für seinen Bezirk herausgege-benen Unterhaltsleitlinien voraus.

Zu beachten ist auch, dass der Unterhaltsberechtigte den erhöhten Unterhalt aus-drücklich geltend machen muss. Eine Verpflichtung für die Vergangenheit erfasst lediglich den Zeitraum bis zum ersten des Monats, in dem dem Pflichtigen die Zahlungsauffor-derung zugegangen ist. Fach-kundige Beratung ist deshalb in jedem Fall sinnvoll.

Peter H. DinckelsRechtsanwalt und Fachanwalt für Familienrecht

Rechtstipp§Neue Düsseldorfer Tabelle bringt mehr Unterhalt

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Page 15: Lokale Stadtausgabe 1 2010

lokale zeitung stadtausgabe 29. januar 2010 15

Wie viele Menschen in Rhein-land-Pfalz gehen einer

Erwerbstätigkeit nach, und wel-che Berufe üben sie aus? Wie ist die Wohnsituation von Haushal-ten und Familien?

Antworten auf diese häufi g gestellten Fragen gibt der so genannte Mikrozensus. Diese statistische Erhebung erfolgt seit 1957 jährlich, in Rheinland-Pfalz befragen Interviewer des Statisti-schen Landesamtes rund 18.000 Haushalte. Die Interviewer wurden sorgfältig ausgewählt und intensiv auf ihre Aufgabe vorbereitet. Sie können sich mit einem Ausweis des Statistischen Landesamtes legitimieren und kündigen ihren Besuch zudem einige Tage vorher schrift lich an. Das Interviewerteam besteht aus ehrenamtlichen Erhebungsbe-auft ragten, die ebenso zur strik-ten Geheimhaltung verpfl ichtet sind wie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Statistischen Landesamtes. In Mainz fi nden die Befragungen von Januar bis September 2010 statt.Kontakt für Nachfragen: [email protected] •red/ta•

lokale zeitung stadtausgabe 29. januar 2010

• Nachrichten •• Nachrichten •• Nachrichten •• Nachrichten •• Nachrichten •Statistische Erhebung

Interviewer befragenViele Läuferinnen und Läufer

bereiten sich schon intensiv auf den Mainzer Marathon am Sonntag, 9. Mai 2010 vor. Viele trainieren allerdings falsch oder unökonomisch. Aufgrund der großen Nachfrage im Vorjahr bietet der Novo-Nordisk Guten-berg-Marathon in einer gemein-samen Aktion mit dem Mainzer Laufladen „Wolf´s Running World“ am Samstag, 27. Februar 2010 erneut ein gezieltes Lauf-training zur Verbesserung von Technik und Koordination an. Geleitet wird das Training von Mamadou Lamine Ndiaye, Spit-zentrainer aus dem Senegal.

Die Trainingslektionen fi nden auf der Bezirkssport-anlage in Mainz-Laubenheim statt. Umkleidekabinen und Duschen stehen zur Verfü-gung. Trainiert wird in zwei Blöcken zu je zwei Stunden (9-11 Uhr sowie 12-14 Uhr). Die ersten 160 Teilnehmer werden benachrichtigt und erhalten alle weiteren Infos. Die Teil-nahme ist kostenfrei.Anmeldung: www.test.wolfs-running-world.de •red/ta•

Lauf-ABC mit Mamadou

Laufstil verbessern

• Das Allerletzte •• Das Allerletzte •• Das Allerletzte •• Das Allerletzte •• Das Allerletzte •

Man hat Zeit – gewiss ein sehr rares Gut – und schlendert

ganz gemütlich und ohne Ziel durch die Einkaufsstraßen unserer Stadt, als habe man gerade die Langsamkeit ent-deckt. Um einen herum nichts anderes als hektische Betrieb-samkeit. Alles hechtet und hetzt von Geschäft zu Geschäft, von Termin zu Termin oder gerade dem Bus hinterher. Besonders augenfällig in all dem Gehetze sind die Menschen, die an einem Papierkaffeebecher mit einem kleinen Loch im Plastik-deckel nuckelnd durch die Gegend rennen, als hätten sämt-liche Mainzer Cafés geschlossen. Coffee-to-go nennt man dieses nicht mehr ganz so neuartige Phänomen, worüber in letzter Zeit so viel berichtet wird. Kein anderes Alltagsding, wie dieser Papierkaffeebecher, so heißt es, symbolisiere die Widersprüche des modernen Menschen bes-ser. Denn er stehe für das Ver-langen nach Muße, befriedigt

im Vorüberhasten, spiegle kurzum unser Verhältnis zur Zeit. Zeit, so lautet die Devise, muss gespart werden, aber auf eine sanfte und entspannende Art, wie beim Coffee-to-go, also, um das Ding beim Namen zu nennen, wie beim aushäusigen Kaffeetrinken aus schnöden Pappbechern. Doch wer Zeit spart, müsste doch, so fragt man sich zwischen all den Kaffee schlürfenden Unrasten (ein altertümlicher, aber doch so treffender Begriff für den ruhe-losen und getriebenen Men-schen), bestimmte Rücklagen gebildet haben, müsste also an anderer Stelle über genügend Zeit verfügen? Was machen diese Unraste eigentlich, so fragt man sich weiter, mit der auf-wändig eingesparten Zeit? Die Frage lässt sich für einen Fla-neur und guten Beobachter leicht beantworten: Sie setzen sie ein, um noch mehr Zeit zu sparen. Daher müssen die Autos schneller fahren, die Schweine

und Hühner schneller wachsen… Und der Mensch? Er muss immer jünger, aktiver, flexibler und natürlich auch schneller werden. Die Unraste sparen also nicht, um mehr, sondern um noch weniger Zeit zu haben. Es ist wie bei der Fabel vom Hasen und Igel. Sie laufen und laufen – holen die Zeit niemals ein.

Als Flaneur kann man jetzt den Kopf selbstgerecht lächelnd leicht zur Seite neigen und jedem Passanten, der es wis-sen will, am eigenen Beispiel demonstrieren, wie einfach es doch ist, sich Zeit zu nehmen. Denn man muss sie sich nur stehlen. Nicht umsonst wird der Flaneur auch Tagedieb genannt. Und weil man diese Weisheit über möglichst viele Passanten ausstreuen möchte, promeniert man nicht zum nächsten Res-taurant, sondern zum Brezel-stand. Brezel-to-go, könnte man jetzt sagen. Einszweidrei, im Sauseschritt läuft die Zeit; wir alle laufen mit.

Hubert Neumann

Kolumne

Hase und Igel

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