Luzerner Freisinn 01/2013

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Nr. 1 / 8. Februar 2013 AZB / 6003 Luzern 23. Jahrgang / Erscheint sechsmal jährlich / Offizielles Organ der FDP.Die Liberalen Luzern Editorial 2 Fraktion 6 FDP Frauen Kanton Luzern 7 Jungfreisinnige Kanton Luzern 13 Groupe Politique 14 Stadt Luzern 17 / 18 Abstimmungen 19 NEIN zur Minder-Initiative 20 / 21 / 22 Herausgeberin / Redaktion / Inserate: FDP.Die Liberalen, Postfach 6136, 3001 Bern, T: 031 320 35 35, F: 031 320 35 00, E: [email protected], www.fdp.ch. Kantonalteil: Redaktion Luzerner Freisinn, Jacqueline Theiler, Waldstätterstrasse 5, 6003 Luzern, T: 041 220 14 14, F: 041 220 14 10, E: [email protected], www.fdp-lu.ch. Layout : Neue Luzerner Zeitung AG, Maihofstrasse 76, 6002 Luzern, T: 041 429 52 52, E: [email protected]. Druck: NZZ Print, Postfach, 8021 Zürich, T: 044 258 15 06 / 09, E: [email protected]. LUZERNER FREISINN Inhalt Zu Besuch bei ... Vize-Kantonsratspräsidentin Irene Keller Irene Keller erzählt, was ihr das Amt als Vize-Kantonsratspräsidentin be- deutet, wie sie die Zusammenarbeit zwischen Gemeinden und Kanton ein- schätzt und was sie sich für ihre Amts- zeit wünscht. Seite 4 Vom Nationalrat in den Ständerat Ständerat Georges Theiler über die Unterschiede zwischen den beiden eidgenössischen Kammern. Seite 5 Gasparone: Gaunereien, Schmugglereien, Möchtegerne Ein Rückblick auf den gelungenen Operettenabend in Sursee. Seite 7 FDP Adligenswil lanciert eigenes Blättli Mit den «Liberalen Adliger Nachrich- ten» geht die Ortspartei neue Wege. Seite 8 Klartext mit Rolf Born «Es ist Fasnachtszeit!» Seite 11 Etwas zu gewinnen! Gewinnen Sie einen Gutschein im Wert von 100 Franken. Seite 12 Parteitag in Sempach Knapp zwei Monate ist es her, seit die FDP zum Parteitag in die Festhalle Sempach lud. Der diesjährige Parteitag bleibt nicht nur dank dem Gast- referenten Bundesrat Johann Schneider-Ammann in bester Erinnerung. Auch die hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion bot den Gästen einen spannen- den Zugang zum brisanten Thema «Herausforderungen der Berufsbildung». Eröffnet wurde der Parteitag traditio- nell mit dem Freischarenmarsch. Ver- mutlich haben sich einige der Gäste das wohlbekannte Musikstück auf- merksamer als üblich angehört. Denn die Luzerner Liberalen gedachten mit dem Freischarenmarsch nicht nur der Freischarenzüge, sondern auch des 150. Todestages von Jakob Robert Steiger, einem Anführer der Freischa- renzüge und engagierten Bildungs- politiker. Im folgenden Eingangsrefe- rat des Historikers Pirmin Meier ka- men die Anwesenden in den Genuss eines unterhaltsamen und informati- ven Rückblicks auf das Leben und Wirken dieser eindrücklichen libera- len Persönlichkeit. Bundesrat Johann Schneider- Ammann zur Berufsbildung Unbestrittener Höhepunkt des Partei- tages war der Auftritt von Bundesrat Johann Schneider-Ammann. Der Vor- steher des Eidgenössischen Volkswirt- schaftsdepartementes konnte aus ers- ter Hand Auskunft zu Herausforde- rungen, aber auch Perspektiven der Schweizer Berufsbildung geben. Da- bei hob der FDP-Bundesrat insbeson- dere die Innovations- und Wettbe- werbsfähigkeit als Schlüssel zum Er- folg der Schweiz hervor. Podiumsdiskussion zum Fachkräftemangel Unter der Moderation von Oliver Kuhn, Chefredaktor von Tele 1, dis- kutierten FDP-Regierungsrat Robert Küng, Christoph Lindenmeyer (CEO Schindler Aufzüge AG, Vorstandsmit- glied Economiesuisse) sowie Markus Theiler (Fach- und Kaderselektion bei Jörg Lienert AG) über den zurzeit viel beklagten Fachkräftemangel. Fazit der spannenden Diskussionsrunde war einerseits die Notwendigkeit einer at- traktiveren Berufsbildung, anderer- seits aber brach liegendes Potenzial bei den Unternehmen, das durch inno- vative Ideen und einer besseren Ver- einbarkeit von Beruf und Familien genutzt werden kann. Brassband Bürgermusik Luzern spielte den Freischarenmarsch.

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Parteizeitung der FDP.Die Liberalen Luzern

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Page 1: Luzerner Freisinn 01/2013

Nr. 1 / 8. Februar 2013 AZB / 6003 Luzern

23. Jahrgang / Erscheint sechsmal jährlich / Offizielles Organ der FDP.Die Liberalen Luzern

Editorial 2Fraktion 6

FDP Frauen Kanton Luzern 7Jungfreisinnige Kanton Luzern 13

Groupe Politique 14Stadt Luzern 17 / 18

Abstimmungen 19NEIN zur Minder-Initiative 20 / 21 / 22

Herausgeberin / Redaktion / Inserate: FDP.Die Liberalen, Postfach 6136, 3001 Bern, T: 031 320 35 35, F: 031 320 35 00, E: [email protected], www.fdp.ch. Kantonalteil: Redak tion Luzerner Freisinn, Jacqueline Theiler, Waldstätterstrasse 5, 6003 Luzern, T: 041 220 14 14, F: 041 220 14 10, E: [email protected], www.fdp-lu.ch. Layout : Neue Luzerner Zeitung AG, Maihofstrasse 76, 6002 Luzern, T: 041 429 52 52, E: [email protected]. Druck: NZZ Print, Postfach, 8021 Zürich, T: 044 258 15 06 / 09, E: [email protected].

LUZERNER

FREisiNNInhalt

Zu Besuch bei ... Vize-Kantonsratspräsidentin Irene KellerIrene Keller erzählt, was ihr das Amt als Vize-Kantonsratspräsidentin be-deutet, wie sie die Zusammenarbeit zwischen Gemeinden und Kanton ein-schätzt und was sie sich für ihre Amts-zeit wünscht. Seite 4

Vom Nationalrat in den StänderatStänderat Georges Theiler über die Unterschiede zwischen den beiden eidgenössischen Kammern.Seite 5

Gasparone: Gaunereien, Schmugglereien, Möchtegerne Ein Rückblick auf den gelungenen Operettenabend in Sursee.Seite 7

FDP Adligenswil lanciert eigenes BlättliMit den «Liberalen Adliger Nachrich-ten» geht die Ortspartei neue Wege.Seite 8

Klartext mit Rolf Born«Es ist Fasnachtszeit!»Seite 11

Etwas zu gewinnen!Gewinnen Sie einen Gutschein im Wert von 100 Franken.Seite 12

Parteitag in sempachKnapp zwei Monate ist es her, seit die FDP zum Parteitag in die Festhalle Sempach lud. Der diesjährige Parteitag bleibt nicht nur dank dem Gast-referenten Bundesrat Johann Schneider-Ammann in bester Erinnerung. Auch die hoch karätig besetzte Podiumsdiskussion bot den Gästen einen spannen-den Zugang zum brisanten Thema «Herausforderungen der Berufsbildung».

Eröffnet wurde der Parteitag traditio-nell mit dem Freischarenmarsch. Ver-mutlich haben sich einige der Gäste das wohlbekannte Musikstück auf-merksamer als üblich angehört. Denn die Luzerner Liberalen gedachten mit dem Freischarenmarsch nicht nur der Freischarenzüge, sondern auch des 150. Todestages von Jakob Robert Steiger, einem Anführer der Freischa-renzüge und engagierten Bildungs-politiker. Im folgenden Eingangsrefe-rat des Historikers Pirmin Meier ka-men die Anwesenden in den Genuss eines unterhaltsamen und informati-ven Rückblicks auf das Leben und Wirken dieser eindrücklichen libera-len Persönlichkeit.

Bundesrat Johann Schneider-Ammann zur BerufsbildungUnbestrittener Höhepunkt des Partei-tages war der Auftritt von Bundesrat Johann Schneider-Ammann. Der Vor-steher des Eidgenössischen Volkswirt-schaftsdepartementes konnte aus ers-ter Hand Auskunft zu Herausforde-rungen, aber auch Perspektiven der Schweizer Berufsbildung geben. Da-

bei hob der FDP-Bundesrat insbeson-dere die Innovations- und Wettbe-werbsfähigkeit als Schlüssel zum Er-folg der Schweiz hervor.

Podiumsdiskussion zum FachkräftemangelUnter der Moderation von Oliver Kuhn, Chefredaktor von Tele 1, dis-kutierten FDP-Regierungsrat Robert Küng, Christoph Lindenmeyer (CEO Schindler Aufzüge AG, Vorstandsmit-

glied Economiesuisse) sowie Markus Theiler (Fach- und Kaderselektion bei Jörg Lienert AG) über den zurzeit viel beklagten Fachkräftemangel. Fazit der spannenden Diskussionsrunde war einerseits die Notwendigkeit einer at-traktiveren Berufsbildung, anderer-seits aber brach liegendes Potenzial bei den Unternehmen, das durch inno-vative Ideen und einer besseren Ver-einbarkeit von Beruf und Familien genutzt werden kann.

Brassband Bürgermusik Luzern spielte den Freischarenmarsch.

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2 Nr. 1/ 2013

Editorial

Rück- und Ausblick

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Ihr AnsprechpartnerUrs SchumacherParteipräsident FDP, Ortspartei [email protected]

DIE HEUTIGEN BEDÜRFNISSE SIND VERNETZT

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Das vergangene Jahr stand im Zeichen der Konsolidierung und der Stärkung unserer Strukturen. Die Geschäftslei-tung wurde um ein neues Ressort er-weitert. Seit Mai 2012 betreut Damian Müller als Leiter «Orts- und Wahl-kreisparteien» diesen Bereich. Seine primäre Aufgabe wird es sein, die Be-ziehungen zwischen Kantonalpartei und Ortsparteien besser zu pflegen. Kantonsrat Josef Langenegger, Leiter Liberale Umwelt, ist seit letztem Herbst Vizepräsident ad interim unse-rer Partei. Neue Geschäftsführerin ist Jacqueline Theiler, sie trat Anfang Jahr die Nachfolge von Sascha Kretz an. Ein spezielles Augenmerk legte die Parteileitung das ganze Jahr über auf die vom Wahlkampf strapazierten Parteifinanzen.

2013 legen wir den Fokus nun wie-der ganz auf die politische Arbeit und die Vorbereitungen für die Wahlen 2015. Unser übergeordnetes Ziel ist klar: Wir wollen bei den Wahlen 2015 gewinnen. Um dies zu erreichen, wol-

len wir die liberalen Werte hochhalten und damit unseren eingeschlagenen Weg konsequent weitergehen. Es gilt nun, unser Profil zu schärfen und nahe an der Basis zu sein. Entsprechend sind Geschäftsleitung, Fraktion und die ein-

zelnen Ressorts gefordert. Die intensi-ven Arbeiten haben bereits begonnen.

Auch in personeller Hinsicht rich-ten wir uns auf die Wahlen 2015 aus. Schliesslich wollen wir bei den nächs-ten Wahlen mit den besten Köpfen antreten. Zu diesem Zweck stellen wir zurzeit ein Wahlkampfteam zusam-men, das sich gezielt den personellen und strategischen Fragen widmen wird. Es freut uns, wenn wir Sie, liebe liberale Leserinnen und Leser, auch darüber baldmöglichst informieren können.

Ihr Peter Schilliger, Präsident FDP.Die Liberalen Luzern

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Unsere Ressorts sind in Bewegung! Die Mitglieder des Ressorts Umwelt trafen sich am Freitag, 18. Januar, in der Umwelt-Arena in Spreitenbach zur Diskussion der politischen Schwerpunkte 2013–2015.

Die FDP.Die Liberalen Luzern freut sich über das tatkräftige Engagement, das die Ressorts an den Tag legen, und dankt den Mitgliedern für ihre wert-volle politische Arbeit!

Die drei Ressorts Liberale Umwelt, Liberale Gesellschaft und Liberale Wirtschaft sind wichtige Grundpfeiler der Partei und ermöglichen eine hohe Fachkompetenz und Effizienz bei der Erarbeitung von politischen Themen, der Ausarbeitung von Vorstössen und der Behandlung von Vernehmlassun-gen.

Die FDP freut sich, schon bald die Früchte dieser engagierten Arbeit vor-zustellen und in den politischen Pro-zess einfliessen zu lassen!

Mehr zu unseren Ressorts finden Sie auch auf unserer Webseitewww.fdp-lu.ch. Das Ressort Umwelt auf Besuch in der Umwelt-Arena in Spreitenbach.

 

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Delegiertenversammlung in ReidenAm Montagabend, 28. Januar 2013, fanden sich die Delegierten der FDP.Die Liberalen Luzern im Hotel-Res-taurant Sonne in Reiden ein. Neben der Parolenfassung zu den drei eidge-nössischen Abstimmungsvorlagen wurde auch der Jahresbericht 2012 vorgestellt. Das vergangene Jahr sei ganz im Zeichen der Konsolidierung und Stärkung der Strukturen gestan-den, so Peter Schilliger. «Jetzt gilt der Fokus wieder ganz der politischen Arbeit und der Vorbereitung für die Wahlen 2015.»

Die Parolenfassungen standen im Zeichen der drei eidgenössischen Ab-stimmungsvorlagen. Die Anwesenden durften sich auf hochkarätige Referen-ten wie Fraktionschefin Gabi Huber, Ständerat Thomas Minder und Hans-Ulrich Bigler, Direktor des Schweize-rischen Gewerbeverbandes, freuen.

Die Delegierten fassten folgende Parolen:

Volksinitiative «gegen die Abzockerei»Gäste pro: Thomas Minder, Ständerat (parteilos), Schaffhausen; kontra: Gabi Huber, Nationalrätin und FDP-Fraktionschefin, Uri

NEIN-Parole (149 zu 61 Stimmen)

Bundesbeschlussüber die FamilienpolitikOrientierung: Nadine Felder, Präsi-dentin Jungfreisinnige Kanton Luzern

NEIN-Parole (186 zu 24 Stimmen)

Änderung des Bundesgesetzes über die RaumplanungGäste pro: Robert Küng, FDP-Regie-rungsrat, Willisau; kontra: Hans-Ul-rich Bigler, Direktor Schweizerischer Gewerbeverband

JA- Parole (103 zu 96 Stimmen)

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Zu Besuch bei …

Vize-Kantonsratspräsidentin irene KellerSeit Januar 2013 sind Sie Vize-Kan-tonsratspräsidentin. Was bedeutet Ihnen dieses Amt?Es ist eine grosse Ehre, auf dem Sprung ins Präsidialjahr zu sein – persönliche Ehre, aber auch Ehre und Würdigung für die Seegemeinden, die noch gar nie die Möglichkeit hatten, den oder die höchste Luzernerin zu stellen, weder in der FDP noch in der CVP.

Das Amt der (Vize-)Kantonsratsprä-sidentin wird vor allem mit reprä-sentativen Funktionen verbunden. Gibt es auch konkrete Einfluss- und Gestaltungsmöglichkeiten?Wie konkret diese Gestaltungsmög-lichkeiten sind, werde ich als Vize neben Urs Dickerhof sicher genau er-fahren. Dass es aber solche gibt, davon bin ich überzeugt. Das hängt sehr stark mit den eigenen Wesenszügen zusam-men, ob ich die Sitzungsleitung, aber auch die Repräsentationen aktiv an-gehe oder nicht. Wenn man an die letzten Jahre zurückdenkt, gibt es unterschiedliche präsidiale Auftritte – die einen bleiben mehr in Erinne-rung als die andern.

Als Vize-Kantonsratspräsidentin nehmen Sie in der Geschäftsleitung des Kantonsrates Einsitz. Welche Themen kommen hier auf den Tisch?Ich war bis jetzt an einer Sitzung der GL. Es geht um die Vorbereitung der Session, um die Vorbereitung von ver-schiedenen Wahlen (z. B. Gerichte, Staatsanwaltschaft), dann aber wohl auch um den Austausch unter den Fraktionen.

In einem Jahr werden Sie voraus-sichtlich zur Kantonsratspräsidentin gewählt. Welche Vorbereitung wer-den Sie bis dahin noch treffen?Wie bereits erwähnt werde ich die Arbeit von Urs Dickerhof gut beob-achten, dann aber auch Gespräche mit Ehemaligen führen, z. B. Hans Luter-nauer und Heidi Lang. Zur Vorberei-tung gehört auch die zeitliche Organi-sation meiner Arbeit, d. h. ich habe Ende 2012 bereits zwei Tätigkeiten

abgegeben und werde nun im Laufe des Jahres noch weitere abgeben. Ich möchte im Präsidialjahr, zusammen mit dem Regierungspräsidenten Robi Küng, für unsern Kanton und dadurch

auch für die FDP ein gutes, sympathi-sches Bild abgeben.

Als Kantonsrätin und Gemeindeam-mann von Vitznau engagieren Sie

sich seit vielen Jahren in der Politik. Was begeistert Sie an dieser Tätig-keit?Wenn ich das so genau wüsste! Ich könnte mit einem Gotthelf-Zitat ant-worten: «Im Hause muss beginnen, was leuchten soll im Vaterland.» Ich bin in einem politisch interessierten und aktiven Eltern- und Grosseltern-haus aufgewachsen. Mein Grossvater war auch Gemeindeammann und Grossrat. Dies gepaart mit meinem Charakter ist wohl die Grundlage. Mit-denken, mitreden, Verantwortung übernehmen, umsetzen und «am Char-re zieh» lag mir schon immer im Blut.

In Ihrer Tätigkeit als Mitglied des Verbandes Luzerner Gemeinden (VLG) und Gemeindeammann kennen Sie die politische Arbeit auch aus der kommunalen Perspektive. Wie schätzen Sie die Zusammen-arbeit zwischen Kanton und Ge-meinden ein?Grundsätzlich ist die Zusammenarbeit gut. Es braucht aber sehr viel gegen-seitiges Verständnis, und es ist auch ein Wellental, d. h. mal ist es einfacher, mal kracht es auch im Gebälke. Wobei dies aus meiner Sicht unabdingbar ist, um wirklich gute, konstruktive Lösun-gen zu finden, die für beide Seiten stimmen. Wichtig ist, dass wir im Ge-spräch sind und bleiben, dass beide Partner versuchen, die Position des andern nachzuvollziehen und dann beide einen Schritt machen.

Als Vize-Kantonsratspräsidentin und angehende Kantonsratspräsidentin stehen Ihnen zwei spannende Jahre bevor. Was wünschen Sie sich für diese Zeit?Ich wünsche mir Gesundheit, damit ich diese Zeit nicht nur einfach bewäl-tigen kann, sondern sie auch geniessen kann. Natürlich wünsche ich mir auch, dass ich die hohen Erwartungen an dieses Amt erfüllen kann. Zum Schluss wünsche ich mir hie und da einen freien Moment, um Bergluft schnuppern zu können, damit die Kraftreserven wieder gefüllt werden!

Irene Keller wurde 1950 in Vitznau geboren. Ihre politische Erfahrung konnte Sie bereits auf verschiedens-ten Ebenen einbringen und erwei-tern. So ist sie seit 2000 Gemeinde-ammann von Vitznau und nimmt seit 2007 Einsitz im Kantonsrat. Daneben engagiert sich Irene Keller unter an-derem auch im Vorstand des Verban-

des der Luzerner Gemeinden (VLG) und ist Präsidentin der Luzerner Pensionskassen. Im vergangenen Dezember wurde Irene Keller zur Vize-Kantonsratspräsidentin ge-wählt. Turnusgemäss wird Irene Kel-ler im nächsten Jahr zur Kantons-ratspräsidentin gewählt.

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Beitrag Bundesparlamentarier

Vom Nationalrat in den ständerat – mit KnopfdruckGeorges Theiler, Ständerat

Was unterscheidet eigentlich den Stän-derat vom Nationalrat? Diese Frage wird mir häufig gestellt. Um den we-sentlichen Unterschied zu erfassen, ist ein Blick zurück notwendig. Mit der Gründung der neuen Eidgenossen-schaft haben die Kantone 1848 einen Teil ihrer Selbstständigkeit an den Bund abgetreten. Im Nationalrat ist die Sitzzahl der einzelnen Kantone im Verhältnis zur Einwohnerzahl festge-

legt. In den Ständerat kann bekannt-lich jeder Kanton zwei Vertreter wäh-len. Das führt dazu, dass die kleinen und mittelgrossen Kantone in der klei-nen Kammer ein verhältnismässig grösseres Gewicht haben. Da Parla-mentsentscheide nur mit der Zustim-mung beider Räte zu Stande kommen, ist sichergestellt, dass keine Beschlüs-se im einseitigen Interesse der Grossen getroffen werden können. Aus der gleichen staatspolitischen Überlegung braucht es für jede Verfassungsände-

rung zusätzlich zum Volksmehr auch das Ständemehr.

Die Aufgaben und die Kompeten-zen des Ständerates sind aber grund-sätzlich die gleichen wie die des Na-tionalrates. Die Arbeitsbelastung ist jedoch höher. Insbesondere deshalb, weil sich die Kommissionsarbeit auf weniger Köpfe verteilt. So bin ich Mit-glied von drei arbeitsintensiven Kom-missionen: Verkehr- und Fernmelde-wesen KVF, Umwelt, Raumplanung und Energie UREK und Finanzkom-mission FK.

Grosse Unterschiede gibt es jedoch in der Arbeitsweise. Im Stöckli, wie der Ständerat auch genannt wird, ist es erfreulich ruhig, und die Aufmerk-samkeit ist hoch. Gegenseitiger Res-pekt ist selbstverständlich. Jedes Rats-mitglied kann ohne Redezeitbeschrän-kung zu jedem Geschäft vom Platz aus sprechen. Parteipolitik spielt eine untergeordnete Rolle. Es ist spürbar,

dass gemeinsam um gute und tragfä-hige Lösungen gerungen wird. Die Debatten sind häufiger als im Natio-nalrat von regionalpolitischen Interes-sen geprägt. Um jedoch kantonale und regionale Interessen durchsetzen zu können, braucht es auch im Ständerat viele Vorbereitungsgespräche, über-zeugende Argumente und die Unter-stützung der Mehrheit.

Ein Unterschied besteht auch im Abstimmungsprozedere. Der Ständerat hat es bis jetzt mit Hinweis auf das be-sondere Klima abgelehnt, die Abstim-mungen wie im Nationalrat per Knopf-druck durchzuführen. Ich bin jedoch der Meinung, dass öffentlich zugäng-lich sein soll, wie wir abstimmen. Elektronische Abstimmungen liefern sofort klare und unmissverständliche Resultate. Der Ständerat wird im Früh-jahr noch einmal darüber beraten und ich hoffe, dass er dann die Türe öffnet für die Abstimmung per Knopfdruck.

Georges Theiler

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6 Nr. 1/ 2013

Fraktion

Die Liberalen halten, was sie versprechen!In der Kantonsratssession vom 28./29. Januar bildeten freie Ladenöffnungs-zeiten, der kantonale Aufgaben- und Finanzplan sowie Mundart im Kinder-garten die Schwerpunkte. Einmal mehr hielt die FDP die liberalen Wer-te hoch und machte sich für mehr Frei-heit und gesunde Finanzen stark.

Ladenöffnungszeiten: Mehr Freiheit – weniger BürokratieDie FDP-Fraktion unterstützt die Ini-tiative «Für freie Ladenöffnungszei-ten» der Jungfreisinnigen. Freie La-denöffnungszeiten und die Abschaf-fung unnötiger Gesetze gehören zur Grundhaltung der FDP. Eine innere Überzeugung lässt sich nicht über Bord werfen! Deshalb unterstützen die Libe-ralen nach dem Motto «steter Tropfen

höhlt den Stein» jeden weiteren Anlauf zur Liberalisierung der Ladenöff-nungszeiten. Mit der Flexibilisierung will sie dem Gewerbe gleich lange Spiesse gewähren und den Konsumen-ten Wahlfreiheit garantieren. Auch übergeht die Initiative die Anliegen der Angestellten nicht: Die Regelungen der Ruhe- und Feiertage bleiben auch mit Annahme der Initiative dem Gesetz-geber vorbehalten. Der Kantonsrat hatte kein Gehör für diese liberalen Anliegen und lehnte die Initiative ab.

Aufgaben- und Finanzplan: Gesunde FinanzenDen Aufgaben- und Finanzplan 2013–2016 lehnt die Fraktion der FDP.Die Liberalen Luzern ab. Der Kanton Lu-zern muss in der Steuerpolitik ein ver-

lässlicher Partner bleiben. Zahlreiche Firmen konnten hier neu angesiedelt werden, und weitere Zuzüge von Fir-men und auch Privatpersonen werden folgen. Das bedeutet aber auch, dass wir nicht im «Hüst und Hot»-Stil die Steuern anpassen. Der Kanton Luzern gehört zu den Boom-Regionen der Schweiz und hat starkes Entwick-lungspotenzial. Die FDP.Die Libera-len hat Geduld und verlangt daher auch vom Kanton, dass die Planung langfristige Ziele priorisiert. Deshalb trägt die Fraktion Steuererhöhungen auf Vorrat nicht mit.

«Mundart im Kindergarten»: Nein zur Initiative, Ja zum GegenvorschlagDie Initiative bezweckt eine rigide

Handhabung der Schriftsprache im Kindergarten. Der Gegenvorschlag des Regierungsrats will beide Spra-chen gleichberechtigt behandeln. Die FDP.Die Liberalen wie auch der Kan-tonsrat lehnen die Initiative ab und sprechen sich für den Gegenvorschlag aus. Es ist zumutbar, dass Kinder im Kindergarten sowohl Mundart wie auch Schriftsprache anwenden. Denn auch für Kinder ist es üblich, sich im Alltag beider Sprachen zu bedienen. Deshalb soll die mündliche Sprach-kompetenz in Hochdeutsch genauso gefördert werden wie in Mundart.

Kontaktapéro Januar 2013Am 30. Januar 2013 trafen sich Be-hörden und Politik zum alljährlichen Kontaktapéro. In der schönen und an-genehmen Atmosphäre des Festsaals der Maskenliebhaber-Gesellschaft Luzern führten die Gäste interessante Gespräche.

Kantonsrat Ruedi Burkard, Geschäftsleitung Kantonalpartei, blickt als Mitglied der Maskenliebhabergesellschaft auf deren Geschichte zurück.

Die Gäste geniessen die schöne Atmosphäre.

Präsidenten unter sich: Nadine Felder, Präsidentin Jungfreisinni-ge Luzern, und Peter Schilliger, Präsident Kantonalpartei.

Staatsanwalt Orvo Nieminen und Oberrichter Peter Arnold im Gespräch.

Oberrichterin Renata Wüest.

Fraktionschef Rolf Born.

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FDP.Die Liberalen Frauen Kanton Luzern

Besichtigung des iHomeLab in HorwRund 20 interessierte Frauen und Männer trafen sich am 23. Oktober 2012 bei der Hochschule Luzern, Technik & Architektur in Horw, zur Besichtigung des iHomeLab. Das iHomeLab ist ein Forschungslabor für Gebäudeintelligenz, Energieeffi-zienz, Komfort und Sicherheit bis ins hohe Alter. Ein 18-köpfiges Wissen-schaftlerteam der Hochschule Luzern widmet sich der Erforschung und Ent-wicklung der Kosten-Nutzen-Effi-zienz, der Benutzerfreundlichkeit und Massentauglichkeit. Das iHomeLab ist ein internationales Joint-Venture-Forschungsprojekt.

Während einer einstündigen Füh-rung erläuterte Peter Kronenberg den Anwesenden, wie sich das Gebäude den Gewohnheiten und Bedürfnissen des Benutzers anpasst. Vom Licht über den Strom, die Heizung, ja die

ganze Telekommunikation (Radio, TV): Alles ist automatisiert und auf das Verhalten des Bewohners abge-stimmt. Möglich macht dies die Ver-netzung vorhandener und neuer Sen-soren. Der «Smart Energy Monitor» zeigt auf, wo die Energiefresser ste-hen, und erklärt auf verständliche Art, wo Energie gespart werden kann. Äusserst interessant war die Demons-tration der allein lebenden, älteren Bewohnerin, die stürzt und reglos am Boden liegen bleibt. Das intelligente automatische Notrufsystem mit Situ-ationserkennung schaltete sich sofort ein und erkannte, dass die Bewohne-rin bewusstlos war, und alarmierte nebst den Angehörigen umgehend die Ambulanz.

Der ausgiebige Apéro lud an-schliessend zum Verweilen und Dis-kutieren ein.Das iHomeLab in Horw.

Ortsparteien

Operette «Gasparone» in surseeDas neue Jahr startete die FDP des Wahlkreises Sursee mit einem gesell-schaftlichen Höhepunkt: Eine grosse Anzahl FDP-Gesinnte erfreuten sich am 11. Januar an der eigens für die FDP aufgeführten Operette «Gaspa-rone».

Bevor der Vorhang gezogen wurde, begrüsste der Wahlkreispräsident von Sursee Charly Freitag die grosse Schar Teilnehmer. Ebenso verdankte er die Apéro-Sponsoren Egli Garten-bau, Pneuhaus Frank, A und F Com-putersysteme, Landi Sursee sowie aus der Nachbargemeinde Landtwing Rütter AG.

Charly Freitag begrüsste die beiden Nationalräte Peter Schilliger mit Gat-tin und Albert Vitali mit Gattin und dankte allen Liberalen für den grossen und steten Einsatz, der oft auch im Hintergrund geleistet wurde. Nach diesen Dankesworten ging man zum Geniessen über. Peter Schilliger, Albert Vitali, Charly Freitag und Benedikt Furrer (v. l.) stossen auf den gelungenen Operettenabend an.

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8 Nr. 1/ 2013

Ortsparteien

FDP Adligenswil lanciert eigenes BlättliDie Erstausgabe des Flyers «Liberale Adliger Nachrichten» (LAN) wurde am Montag, 5. November 2012, in allen Adliger Haushalten verteilt, für uns aktiv involvierte Vorstandsmitglieder ein freudiger Moment!

Dominique Rohner, Heidy Knüsel und Joachim Cerny

Diese Erstausgabe ist nur dank Mit-hilfe externer Personen zu Stande ge-kommen. Einerseits überzeugte uns vom Erscheinungsbild her im Herbst 2011 der Wahlflyer der FDP.Die Li-beralen Stadt Luzern. Von ihnen er-hielten wir grünes Licht betreffend ähnliche Namensgebung, sodass wir im Frühling 2012 zusammen mit einem sehr versierten Grafiker und dessen Prototyp unsere eigenen Vor-stellungen umsetzten. Vom Vorstand der FDP.Die Liberalen Adligenswil waren Heidy Knüsel Zeller, Joachim Cerny und Dominique Rohner betei-ligt.

Da die inhaltliche Erarbeitung recht aufwendig ist und die Kosten relativ hoch sind, versuchen wir für die kom-menden Jahre mindestens eine, im Idealfall zwei Ausgaben zu produzie-ren.

Die erste Ausgabe der «Liberalen Adliger» Nachrichten können Sie auf der Homepage der Ortspartei unter www.fdp-adligenswil.ch online lesen.

Mit den «Liberalen Adliger Nach-richten» (LAN) geht die FDP.Die Liberalen Adligenswil neue Wege. Wie ist die Idee entstanden, ein eigenes «Blättli» zu publizieren? Der Grundstein bzw. Grundgedanke zu den LAN liegt bereits über andert-halb Jahre zurück und war Bestandteil von Ideen einer Arbeitsgruppe zum Werben von Neumitgliedern. Die He-rausgabe von Nummer eins entsprach einem unserer Jahresziele 2012.

Welche Rückmeldungen erhielten Sie auf die Erstausgabe der LAN?Die uns zugetragenen Rückmeldungen aus der Bevölkerung waren durchwegs positiv, vor allem auch wegen des hier in Adligenswil brandaktuellen The-

mas des pendenten Alters- und Ge-sundheitszentrums.

Das Herausgeben einer eigenen kleinen Zeitung ist zeit- und kosten-aufwendig und braucht zudem ent-sprechendes Know-how. Wie bewäl-tigen Sie dies als Ortspartei?Da unser Redaktionsteam über wenig Eigenerfahrung mit der Herausgabe von Drucksachen verfügt, war uns schnell klar, dass wir professionelle Hilfe in Anspruch nehmen müssen. Dies gelang uns durch Beizug eines sehr erfahrenen Grafikers. Wir rech-nen, dass wir eine jährliche Ausgabe aus unserer Parteikasse begleichen

können. Bei weiteren Ausgaben wären wir auf zusätzliche Sponsorenbeiträge angewiesen. Die Entscheidungen zu diesen Punkten haben wir noch nicht gefällt.

Mit den LAN haben Sie einen direk-ten Kommunikationskanal zwischen den Liberalen und der Bevölkerung geschaffen. Wie und zu welchem Zweck möchten Sie dies zukünftig nutzen?Mit dem «Rigi Anzeiger» und dem «Rontaler» haben wir zwei regionale Wochenzeitungen, in denen wir im-mer wieder einen Artikel platzieren können. Ausführlich und intensiv mit

einem Thema auseinandersetzen und dadurch von den anderen Parteien ab-heben können wir uns aber nur mit einem eigenen Publikationsorgan. Es ist uns wichtig, im Dorf Präsenz zu zeigen und zu aktuellen Themen Stel-lung zu beziehen. Dadurch erhoffen wir uns auch, Sympathisanten und Neumitglieder zu gewinnen.

Dürfen sich die Adliger schon bald auf eine neue Ausgabe der LAN freuen? Ja, das dürfen sie. Die Zweitausgabe ist momentan für Mai/Juni 2013 vor-gesehen.

Dominique Rohner, Heidy Knüsel Zeller und Joachim Cerny (v. l.) freuen sich über die erste Ausgabe der «Liberalen Adliger Nachrichten».

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Luzern

Nr. 1/ 2013 9

Neue Parteipräsidenten

Ortsparteien

Kantonsrat Damian Müller an der Verleihung des LeaDeR-Award in BrüsselBei der Verleihung des «LeaDeR Award» in Brüssel gehörte auch der FDP-Kantonsrat Damian Müller zu den Nominierten. Der Luzerner belegte den hervorragenden zweiten Rang. Das ist ein eindrückliches Zeugnis von Damian Müllers politischem Leistungsausweis. Der «LeaDeR-Award» «Liberaldemo-kratischer Preis für Lokal- und Regio-nalpolitiker», zeichnet herausragende, liberale Persönlichkeiten in Europa aus. In diesem Jahr war der FDP-Kan-tonsrat Damian Müller einer von drei Nominierten in der Kategorie «beson-ders wirksame Parteiarbeit an der Ba-sis». Seine Nomination und der hervor-ragende zweite Platz haben bewiesen, dass Damian Müller den Vergleich mit der internationalen Konkurrenz kei-neswegs scheuen muss. Der 28-jährige FDP-Politiker ist seit Mai 2012 Mit-glied der Geschäftsleitung der FDP.Die Liberalen Luzern und führt das Ressort Orts- und Wahlkreisparteien. Dank seinem Einsatz ist es ihm innert kürzester Zeit gelungen, das Ressort zu einem integralen Organ der Kanto-nalpartei zu machen und sich selbst als wichtiges Bindeglied zwischen Kan-tonal- und Ortspartei zu positionieren. Darüber hinaus engagiert sich Damian Müller als Ortsparteipräsident der Ge-meinde Hitzkirch und nimmt seit 2011 Einsitz im Kantonsrat. Kantonsrat Damian Müller wurde in Brüssel geehrt.

… in DierikonDer neue Ortsparteipräsident der FDP Dierikon heisst Lu-kas Waldispühl. Der 40-Jäh-rige ist verheiratet mit Susan-ne Marfurt Waldispühl und hat zwei Töchter. Er arbeitet als Ökonom (lic. oec. HSG) als Leiter Controlling bei der

Swisscanto Holding in Zürich. Er ist der Nachfolger von Beat Linsenmaier. Sein Lebensmotto lautet: «So wenig Staat wie möglich, aber nicht weniger.»

… in BallwilDie neue Ortsparteipräsiden-tin der FDP Ballwil heisst Nicole Waldispühl. Sie ist 35 Jahre alt, verheiratet und hat vier Kinder. Sie arbeitet als Kauffrau, Bäuerin und ist Familienfrau. Nicole Waldi s- pühl tritt die Nachfolge von

Catherine Schwarz an und folgt dem Motto: «Für eine Politik mit gesundem Menschenverstand und Verantwortung für zukünftige Generationen.»

… in EschenbachDer neue Ortsparteipräsident der FDP Eschenbach heisst Stéphane Müller. Der 39-Jährige ist verheiratet und hat zwei Kinder. Er ist Be-reichsleiter bei den SBB und Mitglied der Geschäftsein-heit Intervention. Politische

Erfahrung konnte Stéphane Müller unter anderem als Mitglied der Bürgerrechtskommission in Eschen-bach sammeln.

Wir danken den abtretenden Parteipräsidenten für ihre geleistete Arbeit und wünschen ihren Nachfolgern in ihrem Amt viel Erfolg und alles Gute.

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Luzern

10 Nr. 1/ 2013

Weblog-Beitrag: luzern.fdp-blogs.ch

Keine Hü-und-Hott-strategieDamian Müller, Hitzkirch

Die Halbierung der Gewinnsteuer, die sogenannte Steuerstrategie des Kan-tons Luzern, trägt erste Früchte. Ob-wohl im letzten Monat massive Kritik von Links an der bürgerlichen Steuer-strategie ausgeübt wurde, zogen im letzten Jahr neue Firmen in den Kan-ton Luzern. Im Vergleich zum Vorjahr wurden über 1760 Neueintragungen im Handelsregister registriert. Somit trotzt der Kanton Luzern dem ange-spannten wirtschaftlichen Umfeld mit neuen Arbeitsplätzen und höheren Steuereinnahmen. Ich bin überzeugt, dass die gewählte Steuerstrategie Zeit braucht, damit weitere positive Zei-chen wahrgenommen werden können. Hätte sich der Kanton Luzern dem Steuerwettbewerb nicht gestellt, hätte das Steuersubstrat weiter abgenom-men und der Kanton wäre gegenüber den steuergünstigen Nachbarkantonen massiv unter Druck gekommen. Die

gesellschaftlichen und politischen Ebenen benötigen für die kommenden Herausforderungen Mut und den Wil-len, der Steuerstrategie die nötige Zeit zu geben. Wir brauchen keine Hü-und-Hott-Strategie, sondern die Geduld von vier bis sechs Jahren, damit wir anschliessend allfällige Korrekturen vornehmen können.

Damian Müller

Veranstaltungshinweis

Philipp Müller in LuzernGleich zweimal wird Philipp Müller in den kommenden Wochen im Kan-ton Luzern Halt machen. Am 1. März lädt die Ortspartei Emmen die Bevöl-kerung herzlich zur Veranstaltung zu den Themen «wie führt Philipp Müller die FDP auf die Erfolgsstrasse» und «Erwartungen der FDP Schweiz an die Ortsparteien» und offeriert im An-schluss einen Apéro. Der Anlass be-ginnt um 19.00 Uhr im Betagtenzen-trum Alp in Emmenbrücke.

Am Dienstag, 9. April, wird Phi-lipp Müller in Dagmersellen über ak-tuelle Themen referieren. Die FDP.Die Liberalen Dagmersellen begrüsst alle Interessierten ab 20.00 Uhr im Gasthaus Rössli in Dagmersellen.

FDP-Parteipräsident Philipp Müller kommt nach Luzern.

NewsletterBleiben Sie auf dem Laufenden und nutzen Sie unseren Newsletter! Die Luzerner FDP informiert in regelmäs-sigen Abständen via Newsletter über alles Wichtige und Aktuelle rund um die Partei. Neben Veranstaltungshin-weisen finden Sie im Newsletter In-formationen zu politischen Brenn-punkten, parlamentarischen Vorstös-

sen und vieles mehr. Sollten Sie bisher noch keinen Newsletter von uns erhalten haben, können Sie sich unter www.fdp-lu.ch/newsletter registrieren. Verpasste Newsletter können auf unse-rer Homepage im Archiv abgerufen werden.

Wir heissen Sie in Reiden willkommen!

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Luzern

Nr. 1/ 2013 11

Klartext mit Rolf Born

Es ist Fasnachtszeit!Fasnacht ist in diesen Tagen in. Kon-fetti, Masken, Kostüme und Fas-nachtswagen prägen das Bild. Mehr als 200 000 Personen besuchen die Luzerner Fasnacht. Auch die Fas-nachtsanlässe und die Umzüge in der Luzerner Landschaft und den Agglo-merationsgemeinden werden von Zehntausenden von Fasnachtsverrück-ten besucht. Schweizer werden oft als spröde, trocken, emotionslos und in allen Lebenslagen als überlegt und zurückhaltend bezeichnet. Im Grund-satz ist diese Beurteilung wohl nicht ganz verfehlt, aber es gibt eine Aus-nahme. Denn während der fünften Jahreszeit, so werden die Fasnachts-tage bezeichnet, überwiegen Fröhlich-keit, Ausgelassenheit und manchmal sogar überschäumende Lebensfreude. Mit viel Kreativität, Ideenreichtum und meist grossem zeitlichem Auf-wand werden Kostüme und Fasnachts-wagen erstellt. Die Ideen von ganzen Gruppen, Vereinen, Musiken und auch unzähligen Einzelmasken für Sujets kennen fast keine Grenzen. Ge-schmacksfragen, Konventionen und Normen treten während der Fasnacht in den Hintergrund. Toleranz wird nicht gepredigt, sondern gelebt. Denn in diesen Tagen kann und darf man sich über Politik, Sport und Kultur,

aber auch über Religionen und Länder lustig machen. Rechtfertigungen wer-den nicht erwartet. Vom Schmutzigen Donnerstag bis zum Start des Ascher-mittwoch und darüber hinaus wird fast pausenlos gefeiert, und die Massen entfliehen dem Alltag. Kritik an aus-gelassenem Tun und Handeln verhallt. Über alle gesellschaftlichen Schichten hinweg, ungeachtet der parteipoliti-schen Grundeinstellung, Jung und Alt – Fasnacht ist von allen und für alle! Die Tradition «Fasnacht» verbindet und bildet damit eine grosse Brücke zwischen den verschiedensten Gesell-schaftsschichten und den Generatio-nen. Wildes und närrisches Treiben im öffentlichen Raum ist einer der Er-folgsfaktoren der Fasnacht, und es funktioniert in aller Regel sehr gut. Es ist unbestritten, auch an der Fasnacht werden Regeln gebrochen, Grenzen überschritten, und auch Exzesse sind nicht auszuschliessen – genau wie im alltäglichen Leben auch. Dennoch, basierend auf einer verwurzelten Tra-dition, ist die überwältigende Mehrheit trotz aller Ausgelassenheit und Freude eigenverantwortlich, und deshalb kann die Fasnacht unbeschwert als Top-Ereignis genossen werden. Die Fasnacht ist eine Erfolgsgeschichte. Die Fasnacht im Kanton Luzern ver-

zeichnet weiterhin zunehmende Teil-nehmer- und Besucherzahlen. Die Fasnacht im Kanton Luzern boomt. Enge Vorschriften, unzählige Gesetze und die steigende Regulierungsdichte sind dagegen mehr Flop als top. Als unsägliche Normen die Fasnacht be-hindern sollten, ging ein Aufschrei durch die Fasnachtsgesellschaften und Organisationen. Verpflegungszonen, Flaschen- und Geschirrpfand sowie Märkli für Fasnachtswagen wurden erfolgreich und mit viel Freude be-kämpft. Und siehe da: Die Fasnacht

funktioniert dennoch weiter und wie! Die Fasnacht konzentriert sich auf ihre Stärken und findet eine Erfolg ver-sprechende Balance zwischen Ideen-reichtum, Kreativität und der Rück-sichtnahme auf die überlieferten Tra-ditionen. Das soll uns Vorbild sein. Mit Weitsicht, Innovation, zielführen-der, seriöser Arbeit und dem Verzicht auf unnötige, behindernde Normen bringen wir den Kanton während der vier ordentlichen Jahreszeiten weiter. Aber jetzt steht zuerst eine rüüdig schöne Fasnacht im Zentrum.

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Luzern

12 Nr. 1/ 2013

Kreuzworträtsel

Gewinnen Sie einen Blumen-gutschein im Wert von 100 Franken.

So können Sie gewinnen: – per MailSenden Sie das Lösungswort, Name und Adresse an: [email protected]

– per PostkarteSenden Sie das Lösungswort, Name und Adresse an: FDP.Die Liberalen Luzern, Kreuzwort rätsel, Waldstät-terstrasse 5, 6003 Luzern.

Wir wünschen Ihnen viel Glück!

Gewinner Kreuzworträtsel 05/2012:Alfred Studer, Pfaffnau.

Wir gratulieren Ihnen herzlich zum Gewinn.

Teilnahmeschluss: 15. März 2013.

Sachpreise werden nicht in bar ausbezahlt.

Es wird keine Korrespondenz geführt. Die

Gewinner werden schriftlich benachrichtigt.

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

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Luzern

Nr. 1/ 2013 13

Jungfreisinnige des Kantons Luzern

Neue WahlkreisverantwortlicheDer Vorstand der Jungfreisinnigen des Kantons Luzern hat sich Ende Juli 2012 an seinem Workshop verschiede-ne Ziele gesetzt (über die zu ergreifen-den Massnahmen und die gesetzten Ziele haben wir bereits in einem vor-herigen «Freisinn» berichtet). Unter anderem haben sich die Jungfreisinni-gen dort das Ziel gesetzt, in allen Wahlkreisen präsent zu sein. Gerne teilen wir Ihnen mit, dass wir mit der Krienserin Mara Dalla Bona neu wie-der eine Verantwortliche im Wahlkreis Luzern Land haben und mit dem Em-mer Dominik Marti einen Verantwort-lichen des Wahlkreises Hochdorfs. Beide gehören zudem dem Einwohner-rat ihrer Einwohnergemeinde an.

Veranstaltungshinweis

Ein Beispiel, wie wir Gesell-schaftspolitik erlebbar machen wollen, findet am 26. März 2013 statt. Die Jungfreisinnigen besu-chen das Lernlabor der Pädagogi-schen Hochschule (PHZ). Das Lernlabor versucht naturwissen-schaftliche Bildung an der Volks-schule besser zu verankern. Das ist vor dem Hintergrund des Fach-kräftemangels in technischen Be-rufen ein aktuelles Thema.

Anmeldung: http://doodle.com/x54y2qk5th2g2nuaMara Dalla Bona, WK-Verantwortliche

Luzern-Land.Dominik Marti, WK-Verantwortlicher Hochdorf.

Mitgliederversammlung vom 15. Februar 2013

Das Ressort Gesellschaft stellt sich vorPhilipp Brun, Ressortleiter Gesellschaft JFLU

Es liegt im Wesen der Politik, dass immer mehr Bereiche des täglichen Lebens «gestaltet» bzw. reguliert wer-den: Killerspiel- und Alkoholverbote sowie die Einschränkung von Laden-öffnungszeiten sind nur einige wenige Beispiele. Diese Bevormundung untergräbt die Grundfesten unserer Demokratie: das freie Denken und Handeln der Gesellschaft und ihrer Individuen.

Die Politik der Jungfreisinnigen kann man umschreiben als «Politik von Jungen für Junge – aber nicht aus-schliesslich!». Wir sehen uns nicht zu-letzt auch als liberale Speerspitze der FDP und möchten eine Gesellschafts-politik, die von freien und eigenver-antwortlichen Bürgern ausgeht. Unter Freiheit verstehen wir die grösstmög-liche Abwesenheit von staatlichem Zwang. Was die FDP jahrelang für die Wirtschaft gefordert hat, soll aus jung-

freisinniger Sicht auch in Gesell-schaftsthemen gelten. Im Ressort Ge-sellschaft wollen wir uns deshalb künftig vor allem in den Themenfel-dern Sicherheit (z. B. Jugendgewalt), Drogen/Suchtmittel und Bildung stär-ker positionieren.

Das Ressort Gesellschaft bietet die Möglichkeit, sich mit aktuellen gesell-schaftlichen Fragen zu befassen, die den Kanton Luzern bewegen. Wir wollen Missstände bei der Gesell-schaftspolitik thematisieren, Einfluss nehmen und vor allem auch unser Know-how aufbauen, um auf Aktua-litäten rasch reagieren zu können. Ak-tuell stehen wir noch am Anfang, alle Jungfreisinnigen sind deshalb herzlich eingeladen, in einem der Themenfel-der mitzuwirken.(E-Mail an: [email protected])

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Luzern

14 Nr. 1/ 2013

Groupe Politique

Zeit drängt für neue LösungenMindestens dreimal pro Woche einen Lauf absolvieren, sei eine wirksame Massnahme im Gesund-heitswesen. Über die Zukunft der dörflichen Hausarztpraxen referierte der Nebiker Arzt Emil Thürig.

Edith Knittel

Zu Beginn der Veranstaltung in Ebers-ecken gedachte die Versammlung eh-rend des kürzlich verstorbenen Kurt Hodel. Er hatte sich zusammen mit Klaus Wermelinger und Marlise Stöckli bei den FDP Senioren, Amt Willisau, die monatlich interessante Anlässe organisieren, mit grossem Einsatz engagiert. Klaus Wermelinger würdigte seine Verdienste. Zuverläs-sig, zuvorkommend und immer ein-satzbereit habe Kurt Hodel jeweils nebst vielem anderen auch für Vor-schauen und Berichterstattungen ge-sorgt. Seine Lücke zu schliessen sei nicht einfach. Das Thema des Anlas-ses, «Zukunft der hausärztlichen Pra-xen», sorgte für einen Grossauf-marsch. Klaus Wermelinger freute sich denn auch über die gegen 100 Interessierten.

Kein Patentrezept«Ich habe kein Rezept zur Lösung des Hausärztemangels» erklärte der Nebi-ker Hausarzt Emil Thürig zu Beginn seines Referates. Seine klaren und in-teressanten Ausführungen beinhalte-ten aber eine Reihe von Vorschlägen und Lösungsansätzen. Die zentrale Frage laute, welches Gesundheitswe-sen wir möchten und was wir bereit seien, dafür auszugeben. Eine kosten-neutrale Umsetzung sei nicht möglich.

Die jungen Ärztinnen und Ärzte hätten andere Vorstellungen von Frei-zeit und Beruf, erklärte Thürig. Viele möchten lieber in einem Anstellungs-verhältnis mit geregelten Arbeitszei-ten tätig sein, wanderten in andere Berufsgruppen ab, zur IV zu telefoni-schen Auskunftsdiensten usw. Zwar werde von einem Überangebot bei den Spezialisten gesprochen, doch gelte diese Aussage nur bedingt. Bei den Orthopäden beispielsweise herrsche auch Mangel. Dr. Thürig erwähnte auch die Finanzen, er wolle sich aber

nicht beklagen, betonte er. Vom Brut-tostundenlohn von 200 Franken müss-ten auch das Personal und weitere Nebenkosten bezahlt werden. Der Einkommensverlust in den letzten 40 Jahren liege bei 35 Prozent. Der Ver-dienst aus Selbstdispensation sei ein wichtiger Einkommensbestandteil. Unerwähnt bleibe leider oft, dass Stu-dien klar bewiesen, dass dort, wo die Ärzte die Medikamente selbst abge-ben, die Ausgaben wesentlich tiefer seien.

Lösungsansätze vorhandenGemäss Emil Thürig braucht es im Gesundheitswesen in erster Linie Vi-sionen. Dann müsse man sehen, wie diese umgesetzt werden könnten. Ers-te Lösungsansätze seien vorhanden. So sollen ab 2018 rund 300 Medizin-studenten mehr ausgebildet werden, einsatzbereit seien diese aber leider erst zehn Jahren später. Positiv bewer-tet er die Assistenz in Hausarztpraxen (siehe Kasten). Wichtig erscheint ihm, dass die Leistungen nicht medizini-scher Berufsgruppen wie Medizi-nisch-Technische Assistenten (MPA) endlich auch abgegolten werden. Die-se seien gut ausgebildet und könnten

den Arzt in vielen Bereichen entlasten. «Eine kostenneutrale Umsetzung der Zukunftsmodelle ist indes eine Illu-sion.» Thürig erwähnte verschiedene Versorgungsmodelle, wie Gesund-heitszentren, Ärztenetzwerke, Grup-penpraxen mit all ihren Vor- und Nachteilen wie Verantwortungsbe-reich, weitere Wege für Patienten, Wechsel der Ansprechpersonen usw. Fest stehe, dass generell mehr Ausbil-dungsplätze geschaffen werden müss-ten, denn es mangle auch an Pflege-fachkräften, und die einzelnen Aus-bildungsgänge müssten aufeinander abgestimmt werden.

Systemwechsel braucht Zeit«Wichtig wäre eine nationale Gesund-heitsstrategie», erklärte Thürig, Ver-antwortung beim Bund, Umsetzung in den Kantonen. Die Bedürfnisse von Stadt und Land seien unterschiedlich. Die Leistungserbringer müssten aus-handeln, wie das neue Modell auf eine gute wirtschaftliche Basis gestellt werden könne. «Aber ein System-wechsel braucht Zeit.» Fest stehe, dass jeder und jede etwas zur Gesundheit beitragen könne, durch gesunde Er-nährung und durch Bewegung. «Wer

gesunde Beine hat, sollte mindestens dreimal in der Woche laufen gehen.» Dies sei eine kostenlose und einfache Massnahme mit grosser Wirkung. «Unsere eigene Bequemlichkeit steht uns leider aber oft im Weg.»

ÜberalterungDas Durchschnittsalter aller Haus-ärzte liegt bei 57 Jahren. Bis 2021 gehen 75 Prozent in Pension. Der Anteil der Frauen bei den Studie-renden liegt bei 60 Prozent, doch möchten diese meist nur Teilzeit arbeiten. 48 Prozent der in der Schweiz tätigen Ärzte stammen aus dem Ausland. In der Schweiz gilt nach wie vor der Numerus clausus. Die Zahl der Studierenden sei nie der Realität angepasst wor-den, sagt Emil Thürig. Erst seit kur-zem würden Assistenzärzte auch in Hausarztpraxen ausgebildet. Dies sei Erfolg versprechend, weiss Dr. Thürig aus eigener Erfah-rung. Zwei bei ihm tätige Assis-tenzärzte hätten sich für Hausarzt-praxen entschieden, ein weiterer habe dies wahrscheinlich vor.

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Nr. 1/ 2013 15

Hitzkircher-Forum 2012

Jugendkriminelle werden nicht als solche geboren! «Jugendkriminalität – quo vadis?» Bei der Austragung des 4. Hitzkircher-Forums wurde intensiv über Jugendgewalt und -kriminalität diskutiert. Über 220 Personen besuchten die Veranstaltung vom 21. November 2012. Eine striktere Erziehung der Jugendlichen und eine bessere Überwachung neuer Medien wurden vom Podium als Lösungsansätze gesehen.

Bereits zum vierten Mal organisierte die FDP.Die Liberalen Hitzkirch unter der Federführung von OK-Prä-sident und Kantonsrat Damian Müller sowie Leiter Sponsoring Daniel Elmi-ger das Hitzkircher-Forum. Der An-lass stand unter dem Motto «Jugend-kriminalität – quo vadis?». «Es ist eine kleine Gruppe von Jugendlichen, die ein massives Störverhalten zeigt», sag-te Hans-Jürg Käser, Polizeidirektor des Kantons Bern und Präsident der Konferenz der kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren, in seinem Referat. Er beleuchtete die Problematik viel-fältig und reicherte seine Ausführun-gen mit eindrücklichen persönlichen Erlebnissen und Beispielen aus dem Alltag seiner Polizisten aus.

Hochkarätiges Podium Kantonsrat Damian Müller hatte als Podiumsleiter die Ehre, dem Publi-kum eine Podiumsrunde vorzustellen, die sich durch Fachwissen und prakti-sche Erfahrung auszeichnete. Zum Hauptreferenten Hans-Jürg Käser ge-sellten sich Adj Thomas Kathriner, Chef der Polizeiregion Hochdorf, Si-bylle Ueberschlag, Jugendanwältin des Kantons Luzern, Andreas Völlmi vom Verein Stopp Gewalt und Mike Hauser, Präsident des FC Luzern, der über zehn Jahre Sicherheitsverant-wortlicher des FCL war.

Spannende Diskussionen Mit viel Herzblut vertraten die einzel-nen Teilnehmer ihre Standpunkte und brachten ihre persönliche Erfahrung ein. Die Podiumsgäste waren aber auch nicht verlegen, die Aussage eines anderen Teilnehmers zu kontern. Hart, aber fair wurden Probleme und Schwierigkeiten rund um das Thema

Jugendgewalt und -kriminalität dis-kutiert, Thesen und Ansichten portiert oder aber wort- und gestenreich ver-

teidigt. Genau so, wie eine Podiums-diskussion eben sein soll: informativ und unterhaltend.

Austausch mit und unter den GästenNachdem sich die Gäste auf dem Podium mit vielen Aspekten rund um das Thema Jugendkriminalität und Jugendgewalt auseinandergesetzt hat-ten, wurde zum Abschluss die Runde auch für das Publikum geöffnet. Die Podiumsteilnehmer durften interes-sante Fragen beantworten und auch einige Voten aus dem Publikum ent-gegennehmen. Der diesjährige Toshi-ba-Wettbewerb wurde von Hugo Bu-cher aus Hämikon gewonnen. Er er-hielt aus dem Hause Toshiba einen multifunktionellen Drucker, über-reicht vom Toshiba-Partner Marcel Kaufmann von Borner Office Hitz-kirch.

Hitzkircher-Forum bleibt bestehen OK-Präsident Damian Müller äusserte sich im Anschluss zufrieden: «Unsere Vision, der Bevölkerung keinen 08/15-Anlass zu bieten, konnten wir dank den grosszügigen Sponsoren um-setzen. Die über 220 Besucher zeigten, das Hitzkircher-Forum ist eine Platt-form mit spannenden Gästen und nicht weniger interessanten Referenten. Re-gierungsrat Robert Küng unterstrich mit seinem Besuch die Wertschätzung und Bedeutung des Hitzkircher-Fo-rums.» Anschliessend wurde den Be-suchern wiederum ein reichhaltiger Aperitif serviert, bei welchem sich die Gäste über die Themen des Abends austauschen konnten.

Das Organisationskomitee dankt allen Besucherinnen und Besuchern für die Teilnahme am vierten Hitz-kircher-Forum. Die nächstjährige Durchführung ist bereits festgelegt und findet am Mittwoch, 20. Novem-ber 2013, statt.

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Luzern

16 Nr. 1/ 2013

Bördos Kolumne

ist liberale Politik «schuld» an der Lebensqualität der schweiz?Inclusive political institutions (wovon eine der wichtigsten ein zentralisierter Staat darstellt), welche mit daraus fol-genden inclusive economic institu-tions die einzig richtigen Anreize für Reichtum schaffen.

In Zeiten der Krise; und eine solche erleben wir – wenn nicht direkt in der Schweiz – so doch europäisch und international im Moment; gibt es im-mer wieder Bestrebungen seitens von ÖKONOMEN, die Welt zu erklären (anno dazumal war dies Mancur Olson mit seinem Meisterwerk «Aufstieg und Niedergang von Nationen»). Das ökonomische Must für Englischspre-chende oder Englischlernende wie ich (ich versuche am 16. März das CAE zu bestehen -> keep your fingers cros-sed for me): Why Nations Fail.

So deutlich und einfach kriegte ich die Welt noch nie erklärt (habe schon einige Bücher gelesen – das letzte von Nabokov: Lolita). Es ist nicht die geo-grafische Lage; nicht die Kultur und auch nicht unsere Unwissenheit, wel-che einige Länder reich und einige arm macht oder belässt. Nein; hören Sie genau hin und freuen Sie sich über die Hauptmerkmale – da dies in der Schweiz schon seit Jahrzehnten genau auf diesen Pfeilern aufgehängt ist. Un-ser Wohlstand rührt vom Umstand her, dass wir einen demokratischen Staat mit einer liberalen Wirtschaftsord-nung besitzen, ummantelt von einer Rechtsordnung, welche erstens die Eigentumsrechte und auch den Patent-schutz garantieren wie auch zweitens diese durchsetzen (vor allem gegen machthungrige Politiker und Unter-nehmensführer).

Unglaublich simpel, aber doch in seiner Art für mich einmalig. Die Au-toren schaffen es in ihrem 500-seiti-gen volkswirtschaftlichen Meister-werk (ich garantiere Ihnen fast, dass Acemoglu und/oder James A. Robin-son in den nächsten Jahren nach Schweden eingeladen werden) jedes Land, jeder Kontinent, jedes Gebiet

mit genau denjenigen Geschichten zu untermauern, welche auf «the diffe-rence» hinweisen und aufzeigen, war-um wer arm und wodurch wer reich wurde oder ist.

Beispiel gefällig: Nogales USA und Nogales Mexico – nur durch einen «fence» getrennt, aber wirtschaftlich Welten voneinander entfernt. Die Le-les und die Bushongs – nur durch einen Fluss, den Kasai, im 17. Jahrhundert getrennt. West- und Osteuropa; oder Nord- und Südkorea – mit small dif-ferences gestartet, aber an der Weg-gabelung nach dem Zweiten Weltkrieg wurden zwei vollkommen unter-schiedliche Pfade (path) gewählt; und dies, Sie ahnen es aufgrund meiner obigen Aussagen –> nur der Führer/die Führung eines Landes ist schuld an der weiteren Entwicklung (Kim Il-Sung gegen Syngman Rhee) –> Schau-en Sie es sich an (googlen Sie: light in South and North Korea) – Wahnsinn.

Vollkommene Transparenz in diese Angelegenheit bringen auch zwei Ranglisten, in welchen die Schweiz

jeweils ganz hoch im Kurs ist: Index of economic freedom und TI-Index (Transparency International).

Ich bin – Sie merken es – begeistert. Als Fan von Zusammenhängen ma-chen sich vor meinem visuellen Auge Horizonte von klarem Himmel auf und zeigen mir, warum die Schweiz dort ist, wo sie ist. Auch dank unserem Jahrhunderte langen Kampf für Frei-heit, Gleichheit (bis zu einem «gesun-den» Grade) und Brüderlichkeit (seit 1291 auf dem Rütli) und auch dank ein wenig Glück (auch davon schreibt das Buch).

Wir müssen uns gemeinsam in den nächsten Jahren gegen Neid von aussen mit folgenden Massnahmen wehren. 1. Gleichheit schaffen (es geht uns verglichen mit dem Ausland [zu] gut); 2. Die Wettbewerbsfähigkeit un-vermindert aufrechterhalten, jeden Tag krampfen (nicht gerade bis zum

Umfallen, aber doch Gas geben) und sich mittels Bildung, Forschung, Inno-vationsgeist und mutigen Investitionen von den anderen abheben. Dass uns auch 2013 dieser Spagat zwischen Le-bensqualität erhalten und Lebensqua-lität verbessern gelingen möge.

Die Spitze des Eisberges – dort ist, wo jeder hin will und die, die dort sind, die anderen solange unter Lassen Sie sich nicht unterkriegen und lernen Sie doch wieder mal eine neue Sprache oder lesen Sie ein Buch oder wandern Sie vom Rämisgommehoger durch die Zentralschweiz (aber davon vielleicht später).

Ihr Bördo – der Zusammenhängende

P. S. die deutsche Übersetzung von «Why Nations Fail» wird im Frühjahr 2013 im Fischer-Verlag erscheinen.

Der Inhalt der Kolumne braucht sich nicht zwingend mit der Meinung der Redaktion zu decken.

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Stadt Luzern

Nr. 1/ 2013 17

Das schulhaus Felsberg wird umfassend erneuert und ausgebautDer Grosse Stadtrat hat am 20. Dezember 2012 über den Baukredit für die Sanierung und den Ausbau der Primarschulanlage Felsberg debattiert und einem Baukredit über 19 Millionen Franken zugestimmt.

Rieska Dommann, Grossstadtrat

Die in den Jahren 1946 bis 1948 er-stellte Pavillonanlage liegt wunder-schön auf einer terrassenartigen An-höhe. Sie besteht aus drei Schultrakten mit zwölf Klassenzimmern, einer Aula sowie einer Turnhalle. Die schutzwürdigen Gebäude sollen nun sorgfältig saniert und in Stand gestellt werden. In einem Neubau entsteht Platz für ein Betreuungsangebot mit Mittagstisch und zwei Kindergärten. Das aus einem Architekturwettbewerb hervorgegangene Projekt erfüllt so-wohl die vielfältigen Anforderungen an ein modernes Schulhaus wie auch der Denkmalpflege. Der mit einer Volksmotion verlangte Erhalt der Mammutbäume wird mit dem vorlie-genden Projekt sichergestellt.

Bei den über 60-jährigen Gebäuden wurden seit der Erstellung keine grundlegenden Umbau- und Sanie-rungsarbeiten vorgenommen. Entspre-chend gross und dringend ist der Er-neuerungsbedarf. Nicht nur der Innen-ausbau ist veraltet. Die Gebäude ge-nügen den Anforderungen an die

Erdbebensicherheit nicht, und sie sind eigentliche Energieverschwender.

Sanierung der SchulpavillonsDas Konzept für die Sanierung der Pavillons wurde in enger Zusammen-arbeit mit der Denkmalpflege entwi-ckelt. Wichtigste bauliche Massnah-

men nebst der generellen Instandset-zung der Gebäude sind der Einbau einer mechanischen Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sowie die Erhöhung der Erdbebensicherheit.

Neubau KindergartenDer Neubau wird anstelle der abzu-

brechenden Liegenschaft Felsberg-strasse 18 erstellt und nimmt mit Volu-metrie Bezug auf den alten Baumbe-stand. Er soll im zeitgemässen Min-ergie-A-Standard erstellt werden und bietet Platz für zwei Kindergärten sowie das Betreuungsangebot mit Mit-tagstisch.

BaukostenHauptkritikpunkt bei der Beratung im Parlament waren die hohen Baukos-ten. Eine Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2007 ergab noch Kosten von 16,5 Millionen Franken. Begründet wur-den die Mehrkosten insbesondere mit den sehr aufwendigen Massnahmen für die Erdbebensicherheit der alten Pavillons, die umfangreichen Mass-nahmen für den Erhalt der Mammut-bäume sowie die höheren Anforderun-gen an die Energieeffizienz der Ge-bäude.

Die FDP-Fraktion ist überzeugt, dass es sich bei diesem Projekt um eine wichtige, zukunftsgerichtete In-vestition handelt, und hat dem Bau-kredit einstimmig zugestimmt.

Die 1947 erstellte Schulanlage Felsberg ist in die Jahre gekommen und braucht eine Sanierung.

Agenda/TermineFebruar

27.* 14.30 Uhr FDP-Senioren: «Sicherheit für Senioren», Vortrag von Claude Gnos, Sicherheitsberater bei der Luzerner Polizei. Restaurant Weinhof

März

4. 17.00 Uhr FDP-Stamm im Restaurant Weinhof. Gast: Rieska Dommann, Grossstadtrat

April

April-Stamm fällt aus (Ostermontag)

* Anmeldungen sind notwendig. Info: Parteisekretariat, T 041 210 20 28, oder Alice Weidmann, T 041 420 35 48.

Weitere Termine: www.fdp-stadtluzern.ch

Ja zur sanierung der schulanlage FelsbergDie FDP.Die Liberalen Stadt Luzern fasste an ihrer Vorstandssitzung vom 30. Januar 2013 die Parole zum städtischen Urnengang vom 3. März 2013. Sie folgten den Argumenten der Fraktion, erläutert von Grossstadtrat und Baukommissionsmitglied Rieska Dommann. Er betonte, dass die dringend notwendige Sanierung aus Rücksicht auf den Erhalt der Anlage und kostenmässig einem Neubau vorzuziehen ist. Die FDP-Mitglieder sagten grossmehrheitlich Ja zum Kredit von 18,969 Mio. Franken für die Gesamtsanierung und den Ausbau der Schulanlage Felsberg.

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Stadt Luzern

18 Nr. 1/ 2013

Neue Bau- und Zonenordnung (BZO) für die stadtDaniel Wettstein, Grossstadtrat/Präsident Baukommission

Seit 2007 wird in Luzern an einer Re-vision der BZO gearbeitet. In einer breiten Diskussion wurden Entwick-lungsschwerpunkte, die Wohn- und Arbeitssituation und Qualitätsfragen bearbeitet. Das raumplanerische Gebot der Stunde heisst in Anbetracht des Bodenverbrauchs für die ganze Schweiz: Verdichtung nach innen. Dies scheint weitgehend unbestritten. Die BZO erhöht das Potenzial für die Be-völkerung um 10 Prozent und für die Arbeitsplätze um 5 Prozent. Die neuen einheitlichen Dichteregelungen sind ein Fortschritt für die Bauwilligen.

In einzelnen Fragen gingen die

Meinungen im Parlament stark aus-einander. Prominente Stichworte sind: Wohnanteile, Verankerung von ge-meinnützigem Wohnungsbau, zusam-menhängende Arbeitszonen, Hoch-häuser, die neue Tourismuszone und Forderungen im qualitativen/energeti-schen Bereich. Die FDP-Fraktion konnte sich erfolgreich gegen die teil-weise überrissenen Forderungen von Links-Grün wehren (z. B. anstelle von Steuergeldern 5 Prozent mehr Ausnüt-zung für gemeinnützige/genossen-schaftliche Projekte; Kompromissvor-schlag in der Rösslimatt). Gerne hät-ten wir noch mehr zusammenhängen-de Arbeitszonen geschaffen.

Viel zu diskutieren gaben die hohen Häuser (45 Meter = Hochhäuser?). Die

«Die Herausforderungen gefallen mir»Am 1. September hat FDP-Stadtrat Martin Merki sein Amt angetreten. Der «Freisinn» befragte den Luzerner Sozialdirektor über die ersten fünf Monate.

Wie war deine erste Zeit als Stadt-rat?Ich fühlte mich am Anfang wie nach einem Sprung in einen Wildbach: Die Verwaltungskultur und die Abläufe in der Verwaltung waren und sind für mich immer noch zu einem grossen Teil neu. Die Agenda wird zum gröss-ten Teil von aussen bestimmt. Ich habe einiges in Frage gestellt und konnte interne Abläufe ändern. In meiner neuen Funktion als Stadtrat und So-zialdirektor fühle ich mich wohl. Die anstehenden Projekte und Entwick-lungen sind anspruchsvoll, doch die Herausforderungen gefallen mir.

Welches waren deine Highlights in den ersten fünf Monaten?Ich durfte in den letzten Wochen ein paar Mal den Dank des Stadtrates an private Institutionen überbringen, die viel für die Gesellschaft leisten. Zum Beispiel beim 10-Jahr-Jubiläum der Gassechuchi, die vom Verein kirchli-che Gassenarbeit getragen wird. Die Offenheit der Kirche für Menschen

am Rand der Gesellschaft ist in Lu-zern einzigartig und verdient unsere Wertschätzung. Ein weiteres High-light war der Neujahrsempfang des Stadtrates Anfang Jahr, wo Menschen, die viel Freiwilligenarbeit leisten, mit einer Laudatio und einem Apéro ge-ehrt werden. Dank der Eigeninitiative eines Familienvaters ist zum Beispiel ein Quartierspielplatz neu aufgebaut worden. Ohne das Engagement sol-

cher Menschen wäre unsere Stadt är-mer. Politik kann das gar nicht alles leisten. Sie kann nur die Rahmenbe-dingungen setzen.

Gibt es etwas, das dich besonders gefreut hat?Mich hat sehr gefreut, wie herzlich und konstruktiv ich von der Verwal-tung empfangen worden bin. Positiv erfahre ich auch die Auseinanderset-zung in der städtischen Sozialkom-mission. Sie wird sachorientiert und mit Respekt ausgetragen. Die erste Vorlage der Sozialdirektion im Parla-ment – ein Planungskredit für den Um-bau des Hauses Pilatus im Betagten-zentrum Dreilinden – ist einstimmig angenommen worden.

Welche Themen haben dich haupt-sächlich beschäftigt?Vor allem die Entwicklung bei der Pflegefinanzierung. Die Gemeinden sind verpflichtet, die Restkosten bei der Pflege zu tragen. Das hat der Stadt allein im ersten Jahr 2011 Mehrkosten

von 16 Millionen Franken beschert, was einem Steuerzehntel entspricht. Leider fehlt in diesem Bereich ein Hebel, der es erlaubt, über den Preis zu steuern und nicht nur Kosten zu finanzieren.

Was steht in der nächsten Zeit an?Wir bereiten die Verselbstständigung der städtischen Heime und Pflegewoh-nungen in eine gemeindeeigene AG vor. Der zweite Bericht an den Grossen Stadtrat dazu wird vorbereitet. Wir wollen weiterhin eine gute Versorgung für die älteren Menschen in der Stadt Luzern. Die städtischen Heime brau-chen mehr Autonomie für neue Leis-tungen und Angebote. Neue Leistun-gen wie betreutes Wohnen, Wohnen mit Service, Hotellerie können mit der neuen Rechtsform eher angeboten werden. Als Gemeindebetrieb können die städtischen Heime dies nur be-schränkt anbieten, weil keine Geset-zesgrundlage besteht und solche Leis-tungen bei knappen öffentlichen Fi-nanzen Privaten überlassen werden.

FDP-Fraktion befürwortet alle vier Standorte Steghof, Pilatusplatz, Bun-desplatz und Seeburg. Bei Letzterem hat Links-Grün weniger das Hoch-haus als vielmehr den Zusammenhang zwischen Jesuitenhof und Hotelneu-bau im Visier, was einmal mehr exem-plarisch deren mangelnde ökonomi-sche Einsichten zeigt.

Viele Betroffene sind mit ihrer Ein-sprache gegen die BZO nicht befrie-digt und haben sich an die FDP ge-wandt. Die Fraktion versuchte überall dort, wo dies möglich und passend war, ihren Einfluss geltend zu machen. Die Tourismuszone ist in der FDP um-stritten. Eine Mehrheit findet diesen Weg untauglich. Eine Minderheit glaubt damit das verständliche öffent-

liche Anliegen für den Erhalt der frag-lichen Hotels zu unterstützen.

Eine BZO ist ähnlich einer Verfas-sung sehr komplex und schwierig als Ganzes abzusegnen, wenn einem et-was nicht passt. Die Bau- und Ausbau-willigen der Stadt Luzern warten nun aber bereits Jahre auf eine neue BZO mit klaren, transparenten und mög-lichst einfachen Regelungen. Die FDP hätte daher die integrale Verabschie-dung der BZO begrüsst – mit den teil-weise halt nicht ganz befriedigenden Kompromissen. Die aus unserer Sicht eher verkomplizierenden Zusatzfra-gen zum Steghof und zur Seeburg nehmen wir jetzt als Kompromiss in Kauf. Die Volksabstimmung findet am 9. Juni statt.

Martin Merki, FDP-Stadtrat.