neue-ideen Ausgabe Nr. 4 | Mai

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Die effizientesten Elektro-Rasen- mäher 30 RASENMÄHEN OHNE LÄRM So lebt Künstler Bruno Weber 7 DAS HAUS ALS KUNSTWERK EIN JAHR GEBÄUDE- PROGRAMM Änderungen für Hausbesitzer 42 RATGEBER FÜR MEIN HAUS I NR. 4 MAI 2011 I ERSCHEINT 10 JÄHRLICH I CHF 5.50 55 SOS! MEIN NACHBAR BAUT ÄRGER MIT LÄRM UND STAUB 37 & 55 HAUS CLUB ARENA KOSTENLOSER INFORMATIONSABEND Energiebewusstes Umbauen und Sanieren 6

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Haus Club Magazin - Die Zeitschrift für den Hauseigentümer, Ausgabe Mai 2011

Transcript of neue-ideen Ausgabe Nr. 4 | Mai

  • Die effizientesten Elektro-Rasen-mher 30

    Rasenmhen ohne lRm

    So lebt Knstler Bruno Weber 7

    das haus als kunstweRk

    ein jahR gebude-pRogRamm

    nderungen frHausbesitzer 42

    ratgeber fr mein haus i nr. 4 mai 2011 i erscheint 10 jhrlich i chf 5.50

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    sos! mein nachbar baut

    RgeR mit lRm und staub 37 & 55

    haus Club arena

    kostenloseR

    infoRmationsabend

    energiebewusstes

    umbauen und sanieren

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  • HAUS MAGAZIN5. Jahrgang

    Herausgeberin neueideen.ch AG Rtelstrasse 84 8057 Zrich im Auftrag von Haus Club Schweiz Rtelstrasse 84 8057 Zrich www.haus-club.ch Redaktion Tel. 043 500 40 40 und Verlag Fax 043 500 40 59

    Gesamtleitung Verlag/Redaktion Filippo Leutenegger Redaktion Michael Greilinger, Stv. Chefredaktor Grafik/Layout Sara Nenzi Verlagsassistenz Marianne Hermann Marketing & Vertrieb Peter Hert Anzeigenverkauf Bruno Fernandez E-Mail-Adressen vorname.name @haus-club.ch

    Redaktionelle Armin Braunwalder, Mitarbeit Brigitte Buser, Gartenfreunde GmbH Juliane Forster, Lukas Kramer, Simone Matthieu, Nadine Rimlinger, Hansueli Sahli, Andreas Senger, Bjrn Zittra, Alpha Media AG: s Meyer

    Gestaltungskonzept www.nuance-basel.ch Druck Swissprinters AG, Zofingen Lithografie tnt-graphics AG

    Wiedergabe von Artikeln und Bildern, auch auszugsweise oder in

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    Das HAUS MAGAZIN wird un regelmssig kostenlos an Hausbesitzer verteilt; nur Mitglieder erhalten alle 10 Ausgaben pro Jahr.

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    LIEBE LESErINNEN UNd LESEr

    Trautes Heim, Glck allein! - das mag sich manch einer von Ihnen gedacht haben, als Sie sich entschieden hatten, ein Haus zu kaufen. Nebst al-len Herausforderungen drfte Sie das Gefhl ange-trieben haben, endlich unabhngig zu sein. Doch manchmal kommt es anders, als man denkt. Kaum haben Sie Ihr neues Haus bezogen, bilden sich Risse in der Decke. Oder die Feuchtigkeit will ein-fach nicht aus dem Keller verschwinden. Es ms-sen aber nicht nur Mngel im eigenen Heim sein, welche die Freude am Eigenheim trben. Baupro-file auf derWiese vor IhremHaus zeigen: Schonbald ist es vorbei mit der herrlichen Aussicht. Oder ihr Nachbar realisiert einen aufwndigen Umbau statt einen schnen Sommer auf ihrem Sitzplatz zu erleben, plagen Sie Lrm, Staub und Schmutz. Die grosse Frage ist: Mssen Sie sich alles gefallen lassen? Solange die gesetzlichen Vorschriften einge-halten werden, knnen Sie oft nur wenig unterneh-men schliesslich mchten auch andere Menschen die gleichen Vorteile geniessen wie Sie. Manchmal werden Vorschriften aber auch etwas grosszgiger ausgelegt das mssen Sie sich nicht bieten lassen. Was Sie tun knnen, wenn Bauen zum rgernis wird, sagen wir Ihnen in unserer Titelgeschichte ab Seite 37 und Seite 55.

    Ob rger oder Freude, der Haus Club Schweiz ist stets fr Sie und Ihre Anliegen da und dies auf mglichstvielenKanlen:AbsofortfindenSiedenHaus Club auch auf der Plattform Facebook im Internet. Wenn Sie selber Facebook-Mitglied sind, brauchen Sie bloss den Button Gefllt mir auf un-serer Seite zu klicken und bleiben so auf dem Lau-fenden mit aktuellen Informationen und Angeboten rund ums Haus. Wir wrden uns freuen, Sie auch virtuell zu begrssen!

    MIcHAel GreIlINGer, Stv. Chefredaktor

  • wohnen im kunstwerk Knstler Bruno Weber zeigt sein Haus 7bad Dusch-WCs sind immer noch mit Vorurteilen behaftet 12wohnzimmer Mbeltrends 2011 16Glasfasernetze Lohnt sich ein Anschluss fr Hausbesitzer? 18

    Garten fr kinder So wird der Garten zum Outdoor-Kinderzimmer 21kruter mit zitronenduft Frisch vom Garten in die Kche 24Gartenkalender Paprikas und Seerosen pflanzen im Mai 26sonnenstoren So finden Sie die richtige Beschattung fr Ihr Haus 28elektro-rasenmher Die leisesten und effizientesten Modelle 30mobilitt Kleinwagen fr die Stadt: sparsam und wendig 34

    rGer beim bauen i Wenn die Bauplne des Nachbarn nerven 37GebudeproGramm Neue Richtlinien fr Hauseigentmer 42mit sonne heizen Ein energieeffizientes Appenzeller Haus 44dachstock Sanierung spart Energie und schafft Wohnraum 46umbau finanzieren Banken kritischer bei Kreditvergabe 48heizunGspumpen So entlarven Sie Stromfresser im Keller 50do it yourself Neue Bodenplatten fr den Sitzplatz 52

    rGer beim bauen ii Probleme beim Bau lassen sich oft verhindern 55ratGeber Aktuelle Fragen kompetente Antworten 58leseranGebote 62

    kreuzwortrtsel 64sudoku 65

    INHALtSVERzEICHNIS

    DRAUSSEN

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    RUNDUM

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  • KOSTENLOSERINFORMATIONSABEND

    Energiebewusstes Umbauen und Sanierenpraktische Anleitung fr Hauseigentmer

    Sie fragen sich: Ist mein Haus oder meine Heizung sanierungsbe-drftig? Wie viel Energie und Kosten kann ich durch eine optimale Dmmung und moderne Fenster und Tren sparen? Wie saniere ich richtig? Sie interessieren sich fr die optimale Dmmung und Heiztechnologien mit erneuerbaren Energiequellen? Sie wollen Klarheit ber Frderprogramme und steuerliche Folgen und wie Umbauten und Sanierungen finanziert werden knnen?

    Mittwoch, 29. Juni 2011Le Beau Rivage thun, Salle Beau Rivagehofstetten 6, 3600 thun

    JA, ich mchte an der informationsveranstaltung Energiebewusstes umbauen und Sanieren teilnehmen. Die Teilnahme ist kostenlos und an keinerlei Bedingungen geknpft.Die Anmeldungen werden nach Ihrem Eingang erfasst und schriftlich besttigt.

    Mittwoch, 18. Mai 2011 in winterthur

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    Strasse/nr

    tel./Mobil

    Mittwoch, 29. Juni 2011 in thun

    Vorname

    PLZ/ort

    Anzahl Personen

    Coupon ausschneiden und einsenden an: Haus Club Schweiz, Rtelstrasse 84, 8057 ZrichAnmeldung per E-Mail: [email protected] (vergessen Sie bitte Ihren Absender nicht)

    SEiEn SiE unSER GASt und hoLEn SiE Sich wERtVoLLES wiSSEn und EntSchEidunGShiLfEn. KoStEn LoS und An KEinE BEdinGunGEn GEKnPft.

    Impressionen unserer letzten Veranstaltung

    unser Programm fr Sie:18:00 Uhr: Trffnung18:15 Uhr: Beginn der Veranstaltung /Einleitung18:30 Uhr: Lohnt sich eine Teil- oder Gesamtsanierung Erfassung energetischer Hauszustand18:55 Uhr: Richtige Sanierung der Gebudehlle19:15 Uhr: Renovation der Fenster19:35 Uhr: Erfolgreiche Heizungssanierung19:55 Uhr: Geld & Energie Sparen mit Umwlzpumpe20:10 Uhr: Staatliche FrderprogrammeAnschl. Apro Riche

    Moderation: Filippo Leutenegger, Nationalrat und Prsident Haus Club Schweiz

    Mehr informationen und kostenlose Anmeldung: www.haus-club.ch/infoabend

    Partner:

    HAUS CLUB AREnA

    dAtEn & PRoGRAMM

    Mittwoch, 18. MAi 2011technorama, Auditoriumtechnoramastrasse 1, 8404 winterthur

    AnMELdEtALon

  • Warum WCs mit Wasserstrahl auf Skepsis stossen 12

    dusch-wcs: Viele Vorurteile

    Welche Mbel 2011 in die gute Stube gehren 16

    wohnzimmer: die trends

    Warum der Ausbau der Netze schleppend voran geht 18

    Glasfasernetze in der schweiz drinnen

    TEXT Simone MatthieuFOTOS Janick Zebrowski

    ber eine Allee von hochaufgeschossenen Fabelwesen gelangt

    man in die Fantasiewelt von Bruno Weber. Der Dietikoner hat

    in Spreitenbach seine Trume zu Architektur gemacht.

    Eigentlich hatte Bruno Weber an der Zrcher Kunsthochschule Malerei gelernt. Seine Familie fand dann jedoch, er msse auch noch einen anstndigen Beruf lernen so wurde Weber Grafiker bei Orell Fssli. 1962 ver-

    erbte seine Familie Weber ein Stck Land am Rand von Dietikon ZH mit einem klei-nen Huschen drauf. Das sollte Webers Malatelier werden. Doch dabei blieb es nicht. Weber, der bei Begriffen wie Stein-hauen, bildende Kunst oder Skulpturen

    eigenen KunstwerkWohnen im

  • DRINNEN hoMEStoRy

    stets die Hnde verwarf das ist zu anstrengend hat heute Skulpturen von bis zu 128 Tonnen Gewicht in seinem Garten stehen.

    Doch ganz so einfach ging das nicht. Die Schweizer Bau-vorschriften wollten dem Kre-ativen, der stets bersprudel-te vor Ideen, wie seine Frau Ma-riann Weber-Godon sagt, nicht er-lauben, auf seinem Stck Land Fan-tasieprodukt um Fantasieprodukt auf-zustellen. Vor allem, als aus dem kleinen Atelier mehr und mehr ein Haus wurde, schritten die Behrden ein. Dank eines gu-ten Anwalts und vielen Frsprechern aus der Kunstszene erteilte der Kanton Aar-gau schliesslich eine Baubewilligung fr die ganze Anlage. Damit das Haus mit dem markanten Turm, den vielen Balkonen, Trger-Skulpturen und Metall-Fratzen auf dem Dach nicht nur schn, sondern auch wirklich bewohnbar wurde, zog Weber Statiker und Ingenieure bei, die ihm hal-fen, seine Vision umzusetzen. Trotz des ex-travaganten usseren: Das Haus ist ganz normal isoliert, unter die Bden wurde als Wrmequelle eine Bodenheizung ein-gezogen.

    Ein MuSt fR KunSt-touRiStEnGeflgelte Drachenhunde, Blumenfrauen, monumentale Tore, begehbare Schlangen, die sich durch Teiche winden, Spatzentische, Sthle in Form einer Hand, bunte Hhne

    8 hAuS MAGAZin MAI 2011

    und vor allem: Fantasiewesen aus Bru-no Webers Kopf. Fr Kunsttouristen aus aller Welt gehrt ein Besuch bei Gaud in Barcelona eben-so zum Europa-Kunst-Pro-gramm wie bei Hundertwas-ser in sterreich und bei Bru-no Weber in Dietikon.

    Fnfzig Jahre lang ha-ben Weber und seine Frau am Skulpturenpark gebaut. Jedes Teil ist Handarbeit. Und auch im Wohnhaus steht kein Steinchen, wo es nicht hingehrt. Auf dem roten Mosaik-Es-stisch ist in der Mitte ein Chemine inte-griert. Dazu gehrend hat sich Weber Ge-schirr anfertigen lassen, welches das Motiv der vier Gesichter aufnimmt, das auch im Tischchemine wiederzufinden ist.

    Mariann Weber-Godon hat den Boden in Kleinarbeit mit einem Labyrinth aus Mosaiksteinen verziert. Aus dem Esszim-mer fhrt ein Tr in die Kche, in der neben

    dem Bett das wohl einzige

    Stck steht, das Weber aus Holz gearbeitet hat: Der Kchentisch.

    Rund und geschwungen, ohne bergang von Essbereich zu Arbeitsbereich schln-gelt er sich durch den Raum. Von einer Galerie vor der Kche erhascht man ei-nen Blick in des Meisters Atelier. Es ist voll mit Bildern, Skizzen, Ideen-Plastiken: Er hat immer noch Mappen voller hunderter unrealisierter Ideen, das glauben Sie gar nicht, sagt Mariann Weber-Godon.

    dER BESondERE RAuMDurch eine sehr, sehr enge Wendel-

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  • MAI 2011 hAuS MAGAZin 9

    HomEStory DRINNEN

    7 Ein SPRinGBRunnEn: Er gehrt ins Raupenhaus, das wohl Bruno Webers letztes grosses Projekt ist.

    10 fiGuR Mit SPEZiALfunKtion: Darin befindet sich ein Aufzugsschacht, um Essen von der Kche ins Bro zu transportieren.

    8 diE SchLAnGEnBRcKE: Sie verluft ber einen Teich im Garten.

    9 tiLL EuLEnSPiEGEL: Eine der Figuren im neuen Raupenhaus.

    1 BLicK inS wohnZiMMER: In den Esstisch der Familie Weber ist ein Chemine integriert .

    4 dAS BRo: Auch hier prgen bunte, fantasievolle Skulpturen das Geschehen.

    2 dAS BAdEZiMMER: Auch die Badewanne ist im bewhrten Mosaikstil gehalten.

    3 dAS SchLAfZiMMER: ber dem Bett geht die Sonne auf.

    11 dAS wohnZiMMER: Zwischen den Sulen durch schweift der Blick in den Garten .

    5 diE wEndELtREPPE: Diese schlngelt sich teils im Haus, teils aussen am Haus nach ganz oben.

    12 Ein KoPf ALS toR: Durch den Mund dieser Skulptur betreten Besucher den Skulpturenpark.

    6 dAS StERnEnZiMMER: Bruno Webers Rckzugsort. Daran hat die ganze Familie gearbeitet.

    13 SKuLPtuREn in ARBEit: Bruno Weber erstellt erst eine Form (rechts) und giesst sie dann mit Ton oder Beton aus (links).

    16 Ein KoPffSSLER: Eine typische Skulptur von Bruno Weber, davon finden sich viele im Skulpturenpark.

    17 BLicK duRch dEn EinGAnG: So prsentiert sich Bruno Webers Haus dem Besucher beim Eintreten.

    14 diE fRAu dES KnStLERS: Mariann Weber-Godon vor den Plnen des Raupen-hauses, wie es dereinst aussehen soll.

    15 dAS hAuS iM BERBLicK: Bruno Weber arbeitete fast das ganze Leben lang an seinem Haus.

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  • DRINNEN hoMEStoRy

    info

    10 hAuS MAGAZin MAI 2011

    wEBERS LEtZtE GRoSSE ViSion ist der Wassergarten mit dem Raupenpavillon. Die ETH erstell-te dazu eine Machbarkeitsstudie. Der geflgelte Drachenhund, der den Teich vor dem Gebude umgibt, steht bereits. Das Wasserbe-

    cken ist ausgehoben und bereit, gefllt zu werden. Auch das untere Stockwerk ist so gut wie fertig. Was fehlt, sind die drei rund sechs Meter hohen, begehbaren Rau-pen auf dem Dach. Auch wenn er nicht mehr selber Hand anlegen kann: Bruno We-ber ist stndig auf der Baustelle, um zu kontrollieren, ob das angeheuerte knst-lerische Team auch alles in seinem Sinn macht. Auch seine Frau gibt sich rhrend Mhe, die Visionen ihres Mannes mglichst detailgetreu umzusetzen: Seine Hand-schrift soll sprbar sein, als wre es ein richtiger Weber, sagt sie. Der Raupenpa-villon soll dereinst als Konzert- und Veranstaltungsort dienen.

    treppe gelangt man ins Obergeschoss. Hier tritt man unweigerlich ins Badezimmer: Ein Traum aus farbigen Mosaiksteinchen, der ganze Raum ist damit quasi tapeziert und natrlich auch die ausladende Bade-wanne, in der man am liebsten ein Bad ge-niessen mchte. Noch ein Stock hher be-ginnt der Turm mit dem berhmten Turm-zimmer. Hier hat die ganze Familie We-ber mitgearbeitet. Auch die beiden Zwil-lingstchter Rebecca und Mireille. Die heute 39-jhrigen Weber-Kinder sind bei-de selbst Mtter je eines Kindes und auch selber knstlerisch ttig. Mireille malt, Rebecca realisiert Keramiken und Skulp-turen.

    Dieses Sternenzimmer genannte Turm-zimmer, dessen verschiedenfarbige Schei-ben je nach Sonnenstand wunderschne Strukturen auf den Boden projizieren, ist mal Party-Saal fr Sylvester- oder 1.-Au-gust-Anlsse, mal Rckzugsort fr Bru-no Weber, wenn ihm die Besucherschar in seinem Garten pro Monat besuchen rund 2000 Gste den Park - wieder einmal beim Denken strt. Dann zieht er sich in sein Sternenzimmer zurck. In den letz-ten Jahren hat sich Bruno Weber vermehrt zurck gezogen. Weber, der am 10. April 80 Jahre alt geworden ist, leidet seit sechs Jahren an Parkinson. Er mag nicht mehr viel reden. Deshalb bernimmt seine Frau die Kommunikation fr beide und spricht ber die Kunst ihres Mannes, die ja auch die ihre ist. Von Anfang an war sie dabei,

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  • als der Skulpturenpark begann, Gestalt an-zunehmen. Sie hielt ihrem Mann den R-cken frei fr seine kreativen Arbeiten, km-merte sich um den Betrieb, bernahm PR und das Management. Zudem half sie bei der Kreation vieler Kunstwerke mit.

    Whrend unseres Besuchs putzt ein Trupp den Park fr die nchste Saison he-raus. Dann werden wieder 2000 Besucher pro Monat durch den monumentalen Park wandern und staunen. Die vielen Stein-skulpturen mssen bis dahin geschrubbt und entmoost werden, das Laub aus den Teichen gefischt, das Dickicht durchgn-giger gemacht werden. Die Kantone Aar-gau und Zrich helfen dabei immer wieder finanziell aus, genauso wie private Gnner wie etwa die Migros. Mit dem Verkauf von Objekten, den Eintrittspreisen fr den Park und mit Auftragsarbeiten konnten sich We-bers stets ber Wasser halten. Doch ganz ohne die Hilfe von privaten und institutio-nellen Gnnern ginge es nicht.

    Bruno Weber, seine Frau und ihre Tch-ter haben schon vor Jahren eine Stiftung ins Leben gerufen, deren Zweck es ist, das Erbe von Bruno und Mariann Weber-Godon zu erhalten und zu verwalten und wenn mg-lich Neues zu realisieren. Das einmalige Gesamtkunstwerk soll nicht verloren gehen oder in Vergessenheit gelangen.

    Das Schlimmste fr Bruno Weber ist, dass er seine Arbeiten nicht mehr selber ausfhren kann. Tglich drngt es ihn, an seinem Park weiter zu schaffen. Aber es geht leider einfach nicht mehr, sagt sei-ne Frau bedrckt. Zum Glck kann We-ber noch zeichnen und nach seinen Anwei-sungen andern Knstlern diktieren, wie sie seine auf Papier entworfenen Ideen umset-zen sollen.

    ffnunGSZEitEn dES BRuno-wEBER-SKuLPtuREnPARKS: Von Anfang April bis Ende Oktober, jeweils Samstag und Sonntag von 11 bis 18 Uhr und am Mitt-woch von 13 bis 18 Uhr. www.bruno-weber.com

    18 dER hAuPtRAuM dES RAuPEnhAuSES: Hell, grosszgig zeigt sich der Raum, in dem dereinst Veranstaltungen stattfinden sollen.

    19 BRuno wEBER, dER KnStLER: Aus gesundheitlichen Grnden muss der 80-jhrige mittlerweile krzer treten..

  • drinnen Bad

    Dusch-WCs:Wasser statt Papier

    Foto

    s: Z

    vg

  • Bereits 1957 hat der Schweizer Hans Maurer mit seiner Er-findung Closomat das stille rtchen revolutioniert. Im Vergleich zum herkmmlichen Bidet, das zustz-lich zur Toilette im Badezimmer eingebaut wird, hat ein Dusch-WC als 2-in-1-Alternative den Vorteil, weniger Platz zu brauchen: Toilettengang und Reinigung finden quasi am selben Ort statt. Die Bedienung ist einfach: Auf Knopfdruck wird der fri-sche, krperwarme Wasserstrahl ausgelst, ein Warmluftfhn er-setzt das Klopapier als Trockner nach dem Splen, der ausfahr-bare Duscharm wird vor und natrlich nach jeder Benutzung au-tomatisch gereinigt, und eine sich bei Benutzung selbstndig ein-schaltende Geruchsabsaugung filtert die Luft rund um das WC.

    Vorteile und Vorurteile - die Mission Melanie WinigerWas spricht dafr, ein Dusch-WC im eigenen Badezimmer einzu-setzen? Die Antwort der Hersteller klingt einfach: Fr eine wirk-lich saubere Angelegenheit ist Wasser eine unverzichtbare Not-wendigkeit oder gibt es vielleicht Menschen, die sich morgens statt zu duschen einfach mit Papier abreiben? Zugegebenermas-sen ein absurder Gedanke. Immer wieder werden auch Aussa-gen von rzten beigezogen. Trockenes Toilettenpapier lasse oft Reste zurck, welche die Haut schdigten, und auch Feuchtt-cher seien nicht der Sauberkeit letzter Schluss: Durch die enthal-

    tenen Duft- und Konservierungsstoffe knne es Reizungen oder Entzndungen auslsen. Besonders bei Hmorrhoiden sei die Be-nutzung eines Duschklos von Vorteil.

    Ein weiteres Argument ist der Komfort. Der Benutzer kann sich bequem auf Knopfdruck grndlich reinigen lassen. Nicht nur in privaten Haushalten, sondern auch in Hotels und anderen ffent-lichen Einrichtungen geht der Trend laut dem Schweizerischen Grosshandelsverband der sanitren Branche (SGVSB) Richtung mehr Komfort am stillen Ort.

    Seit jeher ist Wasser die nummer eins, wenn es um Sauberkeit und Krperhygiene geht doch beim Gang auf die Toilette wird diese Tatsache von den meisten Leuten hierzulande noch immer ignoriert. Um dieses Manko zu beheben, sind die Hersteller von dusch-WCs gefragt.

    TEXT nadine rimlinger

    bad drinnen

    die HeMMSCHWeLLe iST reLaTiv GroSS

    Laut Stefan Zihlmann, Leiter Marketing Kommunikation bei der Geberit Vertriebs AG, verzeichnet Geberit einen von Jahr zu Jahr deutlich gesteigerten Absatz; doch ganz offensichtlich hat die Mehrheit der Schweizer die Vorteile des Wassers fr die tg-liche Intim- und Analhygiene noch nicht fr sich entdeckt. Noch immer ist es nmlich eher selten, dass die Reinigung mit Wasser dem herkmmlichen Toilettenpapier vorgezogen wird. Zihlmann fhrt dies teilweise auch auf die Vorurteile zurck, welche die Eid-genossen dem Duschklo entgegen bringen. Oftmals denken die Leute, eine solche Vorrichtung sei teuer oder lediglich fr ltere Menschen oder Menschen mit gesundheitlichen Problemen ntz-lich, so Zihlmann, sie sehen leider keinen Sinn darin, etwas an ihren Gewohnheiten zu ndern, die zwar seit Generationen funk-tioniert haben, aber bei grndlicher Betrachtung durchaus hin-terfragt werden sollten. Es brauche einige Zeit, bis sich ein Kul-turwandel vollzogen habe, und auch die Hemmschwelle zum Aus-probieren eines Dusch-WCs knne relativ gross sein.

    Ein Umdenken soll mit der aktuellen I love water-Werbe-kampagne vorangetrieben werden, in welcher Ex-Miss-Schweiz Melanie Winiger die natrliche Reinigung mit frischem Wasser propagiert. Stefan Zihlmann betont denn auch die Wichtigkeit,

    noch kein Kulturwandel in Sicht: dusch-WCs stossen in der Schweiz immer noch auf viele vorurteile.

    Mai 2011 Haus MagaZin 13

  • drinnen Bad

    14 Haus MagaZin Mai 2011

    eine breite Zielgruppe anzusprechen: Un-ser Markt liegt ganz klar im Bereich Privat-haushalte, inklusive Mieter und nicht et-wa in ffentlichen Bereichen wie Spitler und Altersheime.

    Kein HHerer energieVerBraucH als HerKMMlicHe Wcs Und wie steht es um die Umweltvertrg-lichkeit der Dusch-WCs? In Zusammen-arbeit mit der Eidgenssischen Material-prfungs- und Forschungsanstalt EMPA hat Geberit eine sogenannte Produktko-bilanz (in erster Linie fr ihr Luxusmodell Geberit AquaClean 8000plus) erstellt, wo-bei als Vergleich die Nutzung eines Bidets sowie eines herkmmlichen WCs inklusive Verwendung von Feuchttchern und Toi-lettenpapier gedient hat.

    In Bezug auf die Umweltfreundlichkeit ist das Dusch-WC gleichwertig wie das her-kmmliche WC der Einsatz eines Bidets zustzlich zur Toilette hingegen weist ei-ne deutlich hhere Umweltbelastung auf. Dies liegt vor allem daran, dass beim Bi-det WC-Papier zur Grobreinigung verwen-det und Strom zur Erwrmung des Was-sers auf Krpertemperatur bentigt wird. Das Wasser, das beim Dusch-WC zustz-lich verbraucht wird, ist hingegen kaum von Bedeutung ( je nach Modell zwischen 0,5 und 1,5 Liter pro Reinigung).

    eine ProduKtPalette fr fast jedes indiViduelle BedrfnisWer sich den Einbau eines Dusch-WCs berlegt, hat die Qual der Wahl. Auf duschwc-center.ch beispielsweise lsst sich anhand eines Online-Fragebogens heraus-finden, welches Modell fr die spezifische Wohnsituation und die persnlichen Wn-sche am besten geeignet ist unabhngig vom Hersteller. In den Dusch-WC-Cen-tern in Zrich, Bern und Wangen/Olten kann man sich ausserdem direkt vor Ort beraten lassen und unter realen Bedin-

    gungen von den Vorteilen der verschie-denen Modelle berzeugen. Mittlerweile gibt es eine Produktpalette, die fast jedes individuelle Bedrfnis abdeckt.

    Auch preislich sind grosse Unterschiede auszumachen. So ist ein einfacher Auf-satz, der sich auch fr den Einsatz in Miet-wohnungen eignet, fr deutlich unter tau-send Franken zu bekommen, whrend fr die Luxus-Modelle der Komplettanlagen mit Geruchsabsaugung, Warmluftfhn

    und Fernbedienung schon bis knapp 7000 Franken hingeblttert werden mssen.

    Fr den einfachen Dusch-WC-Aufsatz braucht es lediglich Strom und einen Was-seranschluss, was in den meis-ten Bade-zimmern bereits vorhanden ist. Je nach L-sung braucht es also wenig, um die Tabuzo-ne WC aufzuwerten und wer einmal den Komfort und das neue Sauberkeitsgefhl genossen hat, mchte in Zukunft nur sehr ungern darauf verzichten.

    Punkto kologie liegen dusch-WCs in etwa gleichauf mit konventionellen WCs.

  • drinnen wohntrends

    16 hAUs MAGAZIn mai 2011

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  • drinnen glasfasernetze

    Basel baut eines, Zrich auch, Bern und Luzern auch und St. Gallen auch: In den kommenden Jahren entsteht in der Schweiz eine rich-tige Datenautobahn Glasfasernetze sollen je lnger je mehr die bestehenden Kupferka-bel ersetzen. Das ist auch hchste Zeit, denn die Schweiz ist gemeinsam mit Deutsch-land und sterreich Schlusslicht in Sa-chen Glasfaserverkabelung, wie der Inter-net-Dienst pressetext.ch Anfang Mrz in einem Beitrag offenbarte. Top sind die nord- und osteuropischen sowie die baltischen Staaten, wo teilweise schon ber 20 Pro-zent der Haushalte ber Anschlsse an ein Glasfasernetz verfgen in der Schweiz lie-gen diese Zahlen momentan noch im Pro-millebereich.

    Langsam aber sicher wachsen aber auch die Glasfasernetze in der Schweiz, wie di-verse Meldungen der vergangenen Wochen zeigen. So ging in den vergangenen Wochen ein erstes Quartier in der Stadt Bern ans Glasfasernetz, bis Ende Jahr sollen schon 30000 Haushalte die Mglichkeit erhal-ten, rasant schnell Daten zu beziehen, bis 2020 schliesslich soll die ganze Stadt am Glasfasernetz des Energiedienstleisters En-ergie Wasser Bern (EWB) hngen. hnlich die Situation in Basel: Ende Mrz erfolgte offiziell der Startschuss fr den Bau des fl-chendeckenden Basler Glasfasernetzes. Ge-mss aktuellen Angaben der Industriellen Werke Basel (IWB) sollen schon 2012 55000 Haushalte das ist jeder zweite Haushalt in Basel die Glasfaserleitungen nutzen kn-nen, bis 2017 die ganze Stadt. Die meisten Projekte entstehen in Stdten und Ballungs-zentren, allerdings sind auch in lndlichen

    Gegenden Glasfasernetze in Planung, etwa im Oberwallis oder im Kanton Freiburg, den der dortige Energiedienstleister Grou-pe e flchendeckend verkabeln will.

    Eins ist allen Projekten gemeinsam: Die Anbieter berbieten sich in Euphorie punk-

    18 HaUs MagazIn mai 2011

    Ein Rennen um die Datenautobahn

    Glasfasernetze entstehen praktisch in jeder grsseren Schweizer Stadt. experten sehen darin die Zukunft der Kommunikationsnetze. doch bis Liegenschaftsbesitzer davon

    profitieren knnen, drften noch einige Jahre ins Land ziehen denn die Situation ist vertrackt auch aus regulatorischen Fragen.

    1

    TEXT michael Greilinger

    2

  • experteFo

    tos:

    upc

    cab

    leco

    m, z

    Vg

    Glasfaser-Netze eNtsteheN iN meh-rereN schweizer stdteN. wer kaNN berhaupt schoN darauf zu-GreifeN? Fiber to the home-Projekte werden vor allem in dicht besiedeltem Gebiet realisiert, wo die Kosten vertret-bar sind und bereits eine starke Konkur-renz durch Kabelnetzbetreiber besteht. Viele Liegenschaften werden aber auf lngere Zeit nicht erschlossen werden und die meisten randregionen drften ohne eigeninitiative wohl gar nicht in den Genuss dieser Technologie kommen. im Vergleich: das netz von upc cablecom besteht schon heute aus rund 95 Pro-zent Glasfasern und deckt gut die Hlf-te der Schweizer Haushalte ab.

    der VerbaNd der kabelNetzbetrei-ber setzt sich frs herkmmliche Netz eiN, aNdere steheN fr deN ausbau VoN GlasfaserNetzeN eiN: wo steht ihr uNterNehmeN? die upc cablecom hat in den letzten Jahren die Kapazitt fr digital-TV, Video on de-mand oder schnelles internet um rund 50 Prozent erhht. Zudem haben wir die flchendeckenden Voraussetzungen fr schnellstes internet mit 100 mbit/s und mehr geschaffen. mit wenigen ausnah-men stehen unseren Kunden alle Pro-dukte zur Verfgung, unabhngig davon, ob der Kunde in einem Ballungsgebiet oder in einer lndlichen region lebt. Wir sehen daher keinen Grund fr einen ra-schen Wechsel der Technologie, da im gut gepflegten Kabelnetz alle Voraus-setzungen fr attraktive Produkte mit hoher Qualitt noch fr lange Zeit gege-ben sind.

    weNN eiN hauseiGeNtmer die mG-lichkeit fr eiNeN GlasfaseraN-schluss hat, welche iNVestitioNeN kommeN auf ihN zu? das hngt sehr von den entsprechenden randbedin-gungen ab. in vielen Fllen kann der Hauseigentmer mit sehr tiefen Kosten rechnen, wenn er bereit ist, einen lang-jhrigen Vertrag (mindestens 20 Jahre) zu unterzeichnen und seine Liegenschaft ber entsprechende Kabeltrger ver-fgt, die fr die Verlegung der Glasfasern im Gebude verwendet werden knnen. andernfalls entstehen Kosten von etli-chen hundert Franken pro Wohneinheit.

    alfred seilerVice President network Services, upc cablecom

    1 tecHnologIe der zUkUnft: Beim Glas-fasernetz sind aber noch viele Fragen offen.

    2 aUsbaU In volleM gang: derzeit profitieren vor allem Stdte vom Glasfaserboom.

    to der Mglichkeiten fr die Konsumenten, an-gefangen von rasant schnellem Internet ber zeitversetztes digitales Fernsehen in hchs-ter Qualitt auch auf mehreren Gerten pro Haushalt bis hin zu Steuersystemen fr Ge-bude und Haushaltgerte. Die IWB in Basel schreiben gar von einer Vision eines inten-siveren Austauschs zwischen ffentlicher Hand und Bevlkerung, Stichwort E-Government.

    Das ist aber vorlufig noch Zukunftsmusik, aktuell stehen andere Herausforderungen im Vordergrund: Viele dieser Projekte sind Ko-operationen zwischen den jeweiligen Energie-dienstleistern und der Swisscom, in der Regel teilen sich die beteiligten Partner auch die Ko-sten; oft untersttzen auch die jeweiligen Std-te oder Kantone die Netze finanziell. Das wie-derum hat auch Kritiker auf den Plan gerufen, die besagte Kooperationen fr wettbewerbs-verzerrend halten. So stehen etwa die Fragen im Raum, ob mit diesen Modellen nicht die je-weiligen Anbieter der Swisscom den Netzaus-bau subventionieren und ob der Zugang un-terschiedlicher Anbieter zur Glasfaserinfra-struktur gewhrleistet ist, damit auch Wettbe-werb entstehen kann. Die Energiedienstleister wiederum betonen, dass der Wettbewerb ge-whrleistet sei. Tatschlich hat sich die Wett-bewerbskommission eingeschaltet, die seit An-fang Jahr mehrere der geplanten Netze im Rahmen von Vorabklrungen untersucht, die Rede ist von wettbewerbsrechtlichen Beden-ken und dem Verdacht auf marktbeherr-schende Stellung. Betroffen sind Freiburg, St.

    Gallen und Zrich Entscheide der Weko lie-gen allerdings noch nicht vor.

    Und wie so oft in der Telekom-Branche in der Schweiz steckt auch hinter den Bem-hungen um schnelle, zukunftstrchtige Daten-wege der Wettstreit weniger Anbieter. Wh-rend die Swisscom gemeinsam mit Energie-dienstleistern ihr Glasfasernetz ausbaut, schlft auch die Konkurrenz nicht: Die upc cablecom ihrerseits hat in den vergangenen Jahren ber eine Milliarde Franken in ihr Kabelnetz in-vestiert, mit der Folge, dass das Netz zu rund 95 Prozent aus Glasfasern besteht. Das Unter-nehmen deckt gemss seinen Angaben so rund die Hlfte der Schweizer Haushalte ab. Min-destens auf dieser Ebene spielt also der Wett-bewerb, laut Schtzungen des Bundesamts fr Kommunikation Bakom drften bis 2015 rund ein Fnftel aller Haushalte mit Glasfaser er-schlossen sein, die Swisscom rechnet im glei-chen Zeitraum mit rund einer Million erschlos-sener Haushalte.

    Ob die Schweiz im Rennen auf der Daten-autobahn auf der berholspur fhrt, wird sich in den kommenden Jahren noch zeigen. Dass die Technologie zukunftstrchtig ist, ist unbe-stritten, die Frage ist bloss, ob der Wettbewerb spielen wird oder ob allfllige Eingriffe und Regulierungen bremsend einwirken.

    info

    Vereinfacht gesagt spielt sich der aufbau eines Glasfasernetzes auf drei ebenen ab: backbone: Zustndig fr den berregiona-

    len und/oder internationalen daten-Trans- port. in diesem Bereich werden schon seit vielen Jahren Glasfasern verbaut. anschluss-bereich: Hier handelt es sich

    um die letzten paar hundert meter zwi- schen Gebuden und einem in der n- he liegenden Zugangspunkt zum Trans- portnetz (Glasfasernetz). Wenn Begriffe wie Fiber to the home (FTTH) oder Fi- ber to the building benutzt werden, dann ist die rede von Glasfaser-netzausbau- ten der elektrizittswerke oder von Swiss- com. Verkabelung innerhalb des Gebudes

    vom keller bis in die wohnung: Wenn in diesem Bereich Glasfasern verlegt wer- den, spricht man im eigentlichen Sinne von Fiber to the home.

    die Backbones werden stetig entsprechend den Kapazitts- und Verfgbarkeitsanforde-rungen aus- oder aufgebaut. der anschluss-bereich wird laufend in ausgewhlten Bal-lungsgebieten sowie auf initiative von ein-zelnen Gemeinden oder Kantonen mit Glas-fasern ausgebaut. der berwiegende anteil von FTTH-Projekten wird aktuell vor allem in dicht besiedeltem Gebiet realisiert.Fr den Hausbesitzer am relevantesten ist der FTTH-Bereich. Wenn seine Liegenschaft an einem Ort steht, in dem ein ausbau des Glasfasernetzes geplant oder im Gang ist, bestehen mittlerweile auch standardisierte Vertrge, mit welchen rechtliche und finan-zielle Fragen zwischen Hauseigentmer und anbieter geregelt werden. im brigen wur-den unter der Fhrung der eidgenssischen Kommunikationskommission auch gemein-same technische Standards fr Hausinstal-lationen definiert.

    Weitere informationen im internet unter www.comcom.admin.ch

    so entsteHen glasfasernetze

  • TEXTJuliane ForsterFOTOSGrtner von Eden, Gtersloh und Forster Gartenbau AG, Titterten

    Die Natur ist der abwechslungs-reichste Erfahrungsraum fr Kinder. Doch nicht berall ist es mglich, lustvoll und kreativ an einem Bach oder am Waldrand zu spielen. Schon die Jngsten sind eingebunden in ei-

    nen Tagesplan, mssen Leistung bringen - das einfache Sein kommt vielfach zu kurz. Gespielt wird oft vor allem digital. Dabei sind Bewegung, Fhlen, Gestalten und ei-genes Erfahren fr die kindliche Entwick-lung und das schulische Lernen doch

    Ein Baum zum Klettern, ein Schwimmteich zum Planschen oder ein Beerengarten zum Naschen: Mit einfachen Mitteln lsst sich der eigene Garten kindergerecht gestalten. Davon profitieren die

    Kinder, in dem sie schon frh die Vielfalt der Natur erleben.

    Ein Garten fr die Kinder

    Sorgen fr Pfiff in der Kche und lassen sich selber ziehen 24

    kruter mit zitronenduft

    Finden Sie den rich-tigen Sonnenstoren fr Ihr Haus 28

    schatten fr den sitzplatz

    Diese Autos eignen sich besonders fr den Stadtverkehr 34

    wendig und sparsam draussen

    1

  • DrAuSSEN GARTEN FR KINDER

    so wichtig. Im Garten knnen Kinder un-endlich viele Anregungen finden, sich ent-falten, experimentieren, mit allen Sinnen Erfahrungen sammeln oder einfach nur entspannen. Optimal dafr ist ein natur-nah gestalteter Garten, in dem einheimi-sche Pflanzen und Tiere ihren Lebens-raum finden und intensiv beobachtet wer-den knnen. Zu sehen, wie die Blte des

    2

    Klatschmohns ihre grne Hlle sprengt, die klein zusammengerollten Bltenblt-ter sich ffnen und sich in kurzer Zeit eine herrlich rote Blte entfaltet, fasziniert im-mer wieder.

    Wenn der Winter sich langsam dem En-de zuneigt, kommt das ungeduldige Warten, bis endlich die ersten Bergmolche im Garten-teich zu entdecken sind und die Grasfrsche

    22 HAUS MAGAZIN MAI 2011

    1 Ein alter Baum als Deko-Objekt und Kletterbaum.

    2 So temperamentvoll sie auch sein knnen, Kinder brauchen Orte fr rckzug und Erholung.

    3 Genssliches Plantschen am Schwimmteich,jedoch nie ohne Aufsicht.

    4 Spalierobst eignet sich besonders fr kleine Erntehelfer.

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    6

    Aromatische Frchte aus dem Naschgarten-Labyrinth.

    Das Erblhen einer Mohnblume fasziniert.

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    zurckkehren, um zu laichen. Dann kann man miterleben, wie die Kaulquappen sich entwickeln und zum Frosch werden und so Lebenskreislufe verstehen lernen.

    In heissen Sommern gehren Schwim-men und Plantschen zu den Hhepunkten lustvollen Seins. Da ist ein Schwimmteich im Garten natrlich beraus willkommen - auch als Anziehungspunkt fr viele Lebe-wesen. Gewsser im Garten sind etwas sehr Schnes, kleine Kinder mssen dort aber un-bedingt immer beaufsichtigt werden.

    KREATIvES MATScHEN UND BAUENAm schnsten ist es fr kleinere Kinder, wenn sie einen Bereich haben, wo ge-baut, gematscht und kreativ mit verschie-denen Materialien wie Sand, Stein, Lehm, Holz gestaltet werden kann. Ein einfaches, grosses Stck Rinde oder ein Brett wird dann zum Piratenschiff. So knnen Stun-den vergehen, in denen die Kinder ganz tief in ihre eigene Welt abtauchen und so von den tglichen Anforderungen entspannen.

    ERNTEN UND GENIESSENWenn es nicht gerade ums Jten geht, dann ist fr Kinder die Arbeit im Pflanzpltz - im Gemsegarten - auch sehr spannend. Mamas Kruter zerreiben und beurteilen, ob einem der Duft in der Nase gefllt und spter der Geschmack auf dem Teller tat-schlich auch zusagt. Wenn man die Erfah-

    6

  • 3experte

    worauf achten sie bei der gestaltung von spielzonen fr kinder?Spielbereiche sollten mglichst drei-dimensional angelegt werden: In der Hhe Kletterbereiche mit Baumhtte. Hainbuche und Feldahorn eignen sich gut als Kletterbume. Auf dem Boden Bau-, Spiel- und ruhebereiche. In die Tiefe zum Beispiel ein Schwimmteich zum Tauchen und Plantschen. Wich-tig ist mir, dass die Kinder auch mal schmutzig werden drfen, also lieber Kleider, die sich fr diesen Zweck eig-nen, statt zu schimpfen, wenn mal so richtig gematscht wurde und ein Dreck-spatz das Haus betritt.

    welche sicherheitsaspekte sind zu bercksichtigen?Spielbereiche sollten durch Bume oder Sonnensegel beschattet sein. Fallschutzzonen mssen unbedingt bercksichtigt werden. Kletterbe-reiche und Sandspielzonen sind rum-lich zu trennen. Je nach Alter der Kin-der mssen sie am Wasser unbedingt beaufsichtigt werden oder der Was-serbereich muss fr die Kleinen unzu-gnglich gestaltet sein.

    eignen sich blumenwiesen auch als spielwiesen?Blumenwiesen sind nicht trittfest und stehen im Juni 60 bis 70 Zentime-ter hoch, auch Blumenrasen ist we-gen der Trittfestigkeit nur bedingt ge-eignet. Die Blten der Kruter werden auch von Bienen und Wespen besucht und knnten deshalb beim Spielen und Barfusslaufen zum Problem wer-den. Zum Beobachten von Schmet-terlingen, Bienen und Kfern ist ei-ne Blumenwiese wiederum bestens geeignet.

    *Mitglied Grtner von Edenwww.forster-gartenbau.chwww.gaertner-von-eden.ch

    hans-peter forster*Inhaber Forster Gartenbau AG,4425 Titterten

    rung macht, dass der Lavendel, der mittags im Garten schon so gut gerochen hat, am Abend in Form von ein paar Tropfen La-vendell auf dem Taschentuch auch beim Einschlafen hilft, ist der Tag vollkommen.

    Am schnsten ist und bleibt aber das Ern-ten: Rebli, die man selber gest hat, schme-cken einfach. Das Naschen darf auch nicht zu kurz kommen. In einem als Labyrinth gestal-teten Beerengarten knnen Kinder sich ver-stecken, und die sssen Frchte wachsen ih-nen gewissermassen in den Mund.

    SpIElGERTEWenn Erwachsene an einen Spielplatz den-ken, haben sie oft eine Ansammlung bun-ter Spielgerte vor Augen. Das ist in ffent-

    lichen Spielrumen vielleicht ein Thema, im Privatgarten aber keinesfalls ein Muss. Wie wre es mit einem gefllten Baum als Klettermglichkeit oder einem stabilen Baumhaus im grossen Kirschbaum? Eine Schaukel ist mit das sinnvollste Spielgert im Privatgarten. Schaukeln kann man mit anderen oder allein, es schult den Gleich-gewichtssinn und die rumliche Wahr-nehmung, was wiederum einen Einfluss auf das mathematische Lernen hat. Auch eine Hngematte tut hier ihren Dienst: schaukeln, sich einrollen oder einfach Ru-he finden.

    Viele Pflanzen sind in irgendeiner Form giftig. Es ist deshalb kaum mg-lich, einen grnen Lebensraum vllig giftfrei zu bepflanzen.

    BEI DER GESTAlTUNG EINES SpIElRAUMES MUSS UNBEDINGT DARAUF GEAcHTET wERDEN, DASS KEINE HocHGIFTIGEN pFlANZEN vERwENDET wERDEN wIE:

    info

    Fingerhut Eisenhut Seidelbast

    Pfaffenhtchen Goldregen Eibe

  • Frisch und ein bisschen herb ist der Duft der Zitrone. Er erinnert uns an Italien, die Provence oder Spanien. Vielseitig ist auch seine Anwendung in der Kche, passt er doch gut zu Fisch, Kalb- und Hhnchenfleisch, aber auch in Getrnken, Kuchen und Desserts mgen wir ihn. Aber nicht nur die Zitronenfrch-te verstrmen diesen typischen Duft, son-dern auch gewisse Kruter. Verantwort-lich dafr ist das Aldehyd Citral, ein Be-standteil der in den Krutern enthaltenen therischen len. Am bekanntesten drf-te wohl die Zitronenmelisse sein. Jedoch sind noch mehr nach Zitronen duftende Kruter im Handel erhltlich. Einige da-von stellen wir hier kurz vor, um zu zei-gen, welche weiteren Kombinationen von Zitronen- und Kruterduft aus dem eige-nen Garten als Inspiration in der Kche dienen knnen.

    Zitronenmelisse 1Beheimatet ist die Zitronenmelisse (Melissa officinalis) im stlichen Mittelmeergebiet sowie in Westasien. Bei uns ist die Pflanze absolut winterhart. Sie liebt einen warmen und trockenen Standort in nhrstoff- und humusreichem, sandigem Lehm- oder leh-migem Sandboden. Hier bilden sich dich-te, ausdauernde Horste. Aus ihnen wach-sen im Frhjahr bis zu 120 cm hoch wer-dende Stngel, die dicht mit grnen, nes-selartigen Blttern besetzt sind. Erhltlich ist auch eine grn-gelbe Variett.

    Die Zitronenmelisse ist vielseitig ver-wendbar. Bekannt ist vor allem der Sirup. Dazu werden die Bltter mit heissem Was-ser bergossen und ber Nacht stehengelas-

    draussen gartenfreunde

    24 HAUs mAGAZin mai 2011

    sen. Anschliessend wird der abgesiebte Sud im Verhltnis eins zu eins mit Zucker auf-gekocht und in Flaschen abgefllt. Frisch geerntet und fein geschnitten verleihen die duftenden Blttchen knackigen Blattsala-ten, Fisch oder hellem Fleisch ein herb-fri-sches Aroma. Ganze, frische Bltter geben Bowlen oder Eistees dieselbe Note und ge-trocknet Teemischungen.

    Zitronenverbene 2 Die ursprnglich aus Sdamerika stam-mende Zitronenverbene (Aloysia citrido-ria), ist ein mehrjhriger Strauch, der auch Zitronenstrauch genannt wird. Bei uns ist er frostempfindlich und sollte daher erst ab Mai draussen kultiviert werden. Hier steht er gerne an einem geschtzten Ort im Halbschatten, am besten im Topf und in

    TEXT & FOTOS Brigitte Buser

    ein Hauch Zitronenduft sorgt in der Kche fr die

    besondere note. dazu braucht es nicht zwingend die

    Zitrusfrucht, im eigenen Garten lassen sich diverse

    Kruter ziehen, die genauso nach Zitrone duften.

    Zitronen duft

    Kruter garten

    eine ausfhrliche Videoanleitung zu Pflanzung von Krutern finden sie auf www.haus-club.ch/gartenfreunde

    HAUS CLUB TV

  • gartenfreunde draussen

    nhrstoffreicher Erde mit guter Wasserver-sorgung. Wer mchte, kann die Zitronen-verbene auch in den Garten pflan- zen , dabei darf man aber nicht vergessen, sie im Herbst

    wieder auszugraben. Ihr Winterquartier sollte hell und khl, aber frostfrei sein. Ideal ist ein Wintergarten oder ein Trep-penhaus.

    Geerntet werden die feinen Triebspitzen mit lnglichen Blttchen ab Juli bis Sep-tember. Frisch oder getrocknet knnen sie

    zum Aromatisieren von Tees, Eistee oder Bowlen verwendet werden. Hier harmo-

    niert ihr Duft besonders gut mit Me-lisse oder Minze. Frisch verleihen die

    zarten Blttchen fein geschnitten Fruchtsalat, Obstsorbet oder Ku-

    chen nicht nur ein feines Aroma, sondern auch Farbe.

    ZitronentHymiAn 3Streicht man mit den Hnden durch ei-nen kleinen Busch Zitronenthymian (Thy-mus x citriodorus), so streicht einem so-fort ein feiner, zitroniger Duft um die Na-se. Hier handelt es sich um eine Zuchtform des Thymians, eines immergrnen Halb-strauchs, der im Mittelmeerraum heimisch ist. Leider ist der Zitronenthymian bei uns nicht ganz winterhart und bentigt daher einen Schutz, am besten aus Herbstlaub, das zum besseren Halt mit Tannenreisig abgedeckt wird.

    Zitronenthymian sollte man mglichst frisch verwenden, den nur so kommt sein frischherber Geschmack vollumfnglich zur Geltung. Dieser passt brigens wun-derbar zu Fisch, Lamm oder Geflgel so-wie fruchtigem Gemse und eignet sich zum Aromatisieren von salzigem Gebck und Tees.

    ZitronenGrAs 4Frisch zitronig riecht das zu den Sssgr-sern gehrende Zitronengras (Cymbopo-gon citratus), jedoch mit einem Hauch Ro-senduft. Die Herkunft der Wildform ist un-bekannt. Die Pflanze ist mehrjhrig und bildet in den Anbaugebieten hauptsch-lich Asien und Sdamerika mit den Jah-ren Horste von bis zu zwei Metern Durch-messer. Seine schilfartigen, hell- bis dun-kelgrnen, im Ansatz aufrecht stehenden Bltter werden bis zu einem Meter lang. Die Enden sind berhngend und bewe-gen sich sanft im Wind.

    In asiatischen Lndern werden daraus durstlschende Teegetrnke hergestellt. Beliebt in der vietnamesischen und indo-nesischen Kche ist die verdickte Basis der Bltter, die mittlerweile auch bei uns im Khlregal von Supermrkten erhltlich ist.

    Als Pflanze ist das exotische Gras ab Mai auch im Topf erhltlich.

    Nach den Eisheiligen steht es gerne an einem geschtzten vollsonnigen Ort im Freien. Das Substrat sollte humos und feucht sein, daher regelmssige Wasserga-ben keinesfalls vergessen. Im Winter mag das Gras einen hellen warmen Standort bei Raumtemperatur oder leicht darunter.

    mai 2011 HAUs mAGAZin 25

    Zitronen duft

    Kruter gartenaus dem

    21 3

    4

  • draussen gartenkalender

    26 HAUS MAGAZIN Mai 2011

    ExotIScHE PflANZENSamen exotischer oder mediterraner Pflan-zen wie Strelitzie, Banane, Palme, Kaktus oder Olive und Oleander keimen jetzt oh-ne Heizmatten oder zustzlichem Licht. Achten Sie dabei darauf, dass die Erde niemals austrocknet, denn sonst stoppt die Keimung.

    fEUrIGE cHIlIS UNd MINIPAPrIkA 1Voll im Trend ist der Anbau von Chili und Minipaprikas, die jetzt von mild bis scharf im Handel erhltlich sind. Am bes-ten gedeihen die Pflanzen an einem voll-sonnigen, geschtzten Ort in nhrstoffrei-cher Erde im Garten auf Terrasse und Bal-kon. Gedngt werden die Pflanzen von Ju-ni bis September mit einem Gemsedn-

    tet sich auch eine Unterpflanzung mit pas-sendem Sommerflor wie Lobelien, Verbe-nen, Petunien o.. an.

    SEEroSENIn den Gartencentern sind jetzt viele See-rosensorten fr alle Teichtiefen erhltlich. Diese fhlen sich an einem hellen, war-men Standort besonders wohl. Zur Pflan-zung werden spezielle Gitterkrbe, auch in Gartencentern erhltlich, mit feinem Kies gefllt und die Seerose hineingesetzt. An-schliessend den Korb vorsichtig im Teich versenken.

    gartenkalender im Maiger. Achten Sie auf stete Bodenfeuchte. Bei Trockenheit fallen Knospen und Frchte vorzeitig ab.

    BAlkoNBlUMEN 2Je fter Sie gekaufte Jungpflanzen von Bal-konblumen entspitzen, desto mehr verzwei-gen sie sich und umso reicher fllt die Bl-te aus. Am besten geht dies mit einer sau-beren, scharfen Schere. Nur Abknipsen mit den Fingern wrde die Triebe zu stark quetschen oder einreissen, was Krank-heiten frdert.

    kBElPflANZENDamit in den Tpfen von Kbelpflanzen kein Unkraut aufkommt, kann die Erd-oberflche mit Blhton oder mit Kokos-matten aus dem Handel abgedeckt wer-den. Wo gengend Platz vorhanden ist, bie-

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    TEXT & FOTOS Brigitte Buser

  • DRAUSSEN Beschattungen

    28 haus MagaZIn MAI 2011

    Der richtige Schattenfr den SommerWer im Sommer seinen Sitzplatz optimal nutzen will, kommt nicht um ein passendes Beschattungssystem herum. Jetzt ist der optimale Zeitpunkt, dieses zu planen.

    TEXT Michael Greilinger

    In diesen Tagen geniessen wir die Frhlingssonne in vollen Z-gen und denken noch kaum daran, dass uns die Sonne schon in nur zwei Monaten gnadenlos auf den Kopf brennt. Hchste Zeit also, sich Gedanken zu machen, ob die Beschattung rund ums Haus noch den Anforderungen gengt: Vielleicht ist der Stoff der Sonnenstore in die Jahre gekommen und ausgebleicht, viel-leicht hat der Hauseigentmer im vergangenen Jahr seinen Sitz-platz vergrssert und die alte Markise beschattet nicht mehr den gesamten gewnschten Bereich. Oder aber, das Haus wurde gleich komplett renoviert und beispielsweise aufgrund einer vorgenom-menen Fassadendmmung ist es ntig geworden, auch das Be-schattungssystem anzupassen.

    Grnde, sich ber einen neuen Sonnenschutz Gedanken zu machen, gibt es also einige. Damit das gewnschte Beschattungs-

    system mglichst allen Ansprchen gerecht wird, empfiehlt es sich, schon fr die Planung einen Fachmann beizuziehen. Dieser kennt die vielfltigen Mglichkeiten, aber auch die Vorschriften im Bezug auf Dimension, System und Befestigungstechnik. So-mit kann er fr jede Liegenschaft eine geeignete Lsung erarbei-ten und umsetzen.

    KLassIsche sOnnenstORenDie einfachste Variante ist immer noch die klassische Markise, die sich bei Bedarf ausfahren lsst und das Tuch mittels Gelenkarmen straff spannt. Dank verschiedenen Befestigungsvarianten lassen sich diese Markisen unter praktisch allen Bedingungen montie-ren an Wnde, Decken oder Dachsparren. Dazu kommt, dass sie bei Nichtgebrauch in eingefahrenem Zustand kaum sichtbar sind. Zudem lsst sich die Markise von der Farbe her auf praktisch jede Hausfassade abstimmen, sowohl fr die Tcher als auch fr die Gestelle sind unzhlige Farbvarianten erhltlich.

    Mittlerweile sind zudem ausgeklgelte Systeme auf dem Markt, welche die Pflege massiv vereinfachen und die Lebensdauer der Markise verlngern. Ein hufiges Problem ist, dass der Stoff durch ussere Einflsse verschmutzt wird, sei es Laub, seien es Insekten. Dagegen hilft ein Kastensystem mit einer integrierten Brste, die das Tuch auf der Oberseite beim Einfahren automatisch reinigt. Daneben sind auch Tcher mit einer speziellen Beschichtung auf

    1

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    bag

  • dem Markt, auf denen Wasser wie bei einer Lotusblte abperlt und so im gleichen Zug an-gesammelte Schmutzpartikel entfernt.

    Moderne Markisensysteme zeichnen sich zudem durch eine hohe Flexibilitt bei den Einstellungen aus: Steht beispielsweise die Sonne tief, lsst sich bei einigen Systemen der Neigungswinkel der Markise dem Sonnenver-lauf und der Jahreszeit angepasst verstellen. Eine andere Lsung sind Markisen mit einem sogenannten absenkbaren Volant. Dieses ist im Ausfallprofil der Sonnenstore integriert und lsst sich bei Bedarf ausfahren. Das ab-senkbare Volant bietet bei tief stehender Son-ne zustzlichen Sonnenschutz und ein nicht zu vernachlssigender Faktor auch zustz-lichen Sichtschutz.

    Mit klassischen Markisen lassen sich auch grosse Flchen beschatten, erhltlich sind auch Modelle mit Teleskoparmen, die auch bei grsseren Markisen fr ein straff gespann-tes Tuch sorgen.

    teRRassenMaRKIsenFr grssere Flchen bieten sich aber auch Terrassenmarkisen mit Sttzen an. Das Son-nentuch wirkt auf der Sttzenkonstruktion wie ein Dach, damit kommt auf dem Sitzplatz fast schon Pergola-Flair auf. Bei den marktb-lichen Terrassenmarkisen sorgt ein integrier-tes Gegenzugsystem fr ein straff gespanntes Tuch, zudem ist die Bedienung dank serien-mssigem Motorenantrieb sehr komfortabel. Optional lassen sich Terrassenmarkisen zu-dem mit Sonnen- oder Windautomatik-Steu-erungen ausrsten: Die Markise wird ab einer

    bestimmten Sonneneinstrahlung ausgefahren oder bei zu viel Wind wieder eingefahren.

    Ein grosses Plus der Terr assenmarkisen: Sie lassen sich so einrichten, dass sie auch bei Regen einsetzbar sind, bei einem sommer-lichen Platzregen entfllt somit das hektische Hereinrumen.

    gLasDach FR JeDes WetteRUneingeschrnkt allwettertauglich ist schliess-lich die Variante Glasdach. Ein Glasdach auf Sttzen bedeckt den Sitzplatz. Mit dieser L-sung ist der Sitzplatz unabhngig vom Wet-ter nutzbar, ein Sommerregen unterbricht die Grillparty nicht, und im Winter bleiben Ti-sche, Sthle und Grill unter dem Glasdach ge-schtzt. Optional lsst sich im Glasdach eine Beschattung integrieren, wie auch bei Terras-senmarkisen lsst sich die Beschattung kom-fortabel per Motorantrieb ein- und ausfahren. Zudem lassen sich die Glasdachsysteme zu-stzlich an den Seiten oder an der Front ver-glasen oder sie lassen sich mit einer Beleuch-tung ausstatten, damit die Gartenparty auch nach Einbruch der Dunkelheit noch weiter-gehen kann.

    Fr welche Variante sich ein Hausbesit-zer am Ende auch entscheidet, er profitiert in jedem Fall von mehreren generellen Vor-teilen. Beim Aufenthalt im Freien schtzt ein Beschattungssystem vor Sonne, Wrme und UV-Strahlen. Und es hilft mit, die Innenru-me des Hauses khl zu halten: Das wiederum reduziert den Energieverbrauch der Klima-anlage. Die Umwelt und auch das Portemon-naie freuen sich darber.

    experte

    Martin annen Stobag

    2 4

    32 KLassIsche sOnnenstORen

    Markisen gibt es in etlichen Farben und Materi-alien: Fr jedes Haus findet sich eine Lsung.

    1 KLassIsche sOnnenstORen

    3 teRRassenMaRKIsen Dank der Sttzen entsteht ein stabiles Beschattungssystem fr den Sitzplatz.

    4 gLasDach So wird der Sitzplatz allwettertauglich das lstige Hereinrumen bei einem Platzregen entfllt.

    Wie finde ich fr Mein haus das optiMale BeschattungssysteM?Fr viele Anforderungsbereiche bie-ten sich, oft mehrere Lsungen an. Daher lohnt es sich schon frhzeitig mit dem Fachmann in Kontakt zu tre-ten und sich beraten zu lassen. Da-mit man sich bereits vorab einen er-sten Eindruck verschaffen kann, ha-ben wir den Online-Schattenplaner entwickelt (www.stobag.ch). Mit weni-gen Mausklicks kann man so seine in-dividuelle Sonnen- oder Wetterschutz-lsung visualisieren und die Wirkung von Farben, Dimensionen und auch den Schattenlauf simulieren.

    nun ist doch schon ende april ist Mein neues Beschattungs-systeM Bis iM soMMer einsatz-Bereit? Die reine Produktionszeit eines durch-schnittlichen Beschattungssystems dauert ungefhr 2 Wochen. Oft zieht sich aber die Planungsphase im Vor-feld etwas in die Lnge. Und je n-her der Sommer rckt, umso weniger freie Montagetermine hat der Fachbe-trieb in der Regel. Grundstzlich gilt also: Wer seine Schattenoase genies-sen will, wenn es dann richtig warm ist, sollte frhzeitig und konsequent planen.

    ich Mchte gerne ein glasdach Brauche ich dafr eine BauBe-Willigung?Dies ist in der Schweiz auf Gemein-deebene geregelt. Fr eine reibungs-lose Umsetzung reicht im Normalfall eine Eingabe der Plne und die Ein-willigung der Nachbarn aus. Der loka-le Fachpartner kann hier durch seine Erfahrung Hand bieten.

    www.stobag.ch

  • draussen ElEktro-rasEnmhEr

    der Song des Kabarettisten Peach Weber ber das samstgliche Rasenmhen beschreibt auf hu-moristische Art ein Problem, das sich nach dem Einzug des Frhlings in unzhligen Wohnquartieren der Schweiz manifestiert. Heulende und ratternde Ra-senmher holen Nachtschwrmer aus dem Schlaf, aus dem gemtlichen Zmrge-le im Gartensitzplatz wird nichts. Unan-genehmer Benzingeruch liegt in der Luft.

    Benzinrasenmher sind sehr laut und setzen erst noch viel krebserregendes Ben-zol frei, wenn sie mit Normalbenzin statt speziellem Gertebenzin betrieben wer-

    den. Deutlich leiser und umweltfreund-licher sind dagegen die meisten Elektro-Rasenmher. Allerdings lohnt es sich auch hier, beim Kauf auf den Schallpegel zu ach-ten. Das ist aber nicht ganz einfach, weil dieser Wert von vielen Herstellern ziem-lich zurckhaltend deklariert wird. Wer die eigenen Ohren und auch jene der Nach-barn schonen will, ist deshalb gut beraten, die Online-Suchhilfe www.topten.ch zu konsultieren. Bei allen hier aufgelisteten Elektro-Rasenmhern ist der Schallpegel angegeben. Die Bandbreite reicht von 67 dB bis 96 dB. Wichtig zu wissen: Gemss Fachstelle Lrmschutz des Tiefbauamtes des Kantons Zrich entspricht ein um 3 dB erhhter Pegel einer Verdoppelung der Schallintensitt, die auf die Hrorgane ein-

    wirkt. Das anerkannte deutsche Umweltla-bel Blauer Engel setzt den garantierten maximalen Schallleistungspegel fr Elek-tro-Rasenmher auf 90 dB.

    Neben der geringeren Lrmentwick-lung haben elektrische Rasenmher einen weiteren Vorteil: Sie sind frei von umwelt- und gesundheitsbelastenden Emissionen, wenn sie mit Strom aus erneuerbaren En-ergien betrieben werden. Bei den meisten Stromversorgern kann man solchen Strom gegen einen Aufpreis beziehen von der Teil- bis zur Vollversorgung des ganzen Haushalts. Die Hhe des Aufpreises rich-tet sich nach Qualittsstufen der Strompro-duktion und dem Liefermix.

    Die meisten von Topten gelisteten Elektro-Rasenmher weisen elektrische

    30 haUs maGaZIn mai 2011

    Elektrische Rasenmher: wenig Lrm und effizientder Lrm von rasenmhern hat schon manchen nachbarschaftsstreit ausgelst. das muss nicht sein. elektrisch betriebene Gerte knnen die Lrmbelastung erheblich reduzieren.

    TEXT armin BraunwalderFo

    to:

    Cor

    bis,

    zVg

  • experte

    Elektrische Rasenmher: wenig Lrm und effizient

    ElEktro-rasEnmhEr draussen

    Leistungsaufnahmen zwischen 1000 Watt und 1800 Watt auf. Unter der Annahme, dass ein Rasenmher mit einer Leistung von 1500 Watt von April bis September je-de Woche zwei Stunden im Einsatz steht, ergibt sich ein Stromverbrauch von gut 70 Kilowattstunden (kWh). Zum Vergleich: Zwei 60-Watt-Glhbirnen bringen es pro Jahr auf rund 90 kWh. Werden sie durch zwei gleich helle 15-Watt-Sparlampen er-setzt, sinkt der Stromverbrauch um knapp 70 kWh. Oder anders gesagt: Mit einem Lampenwechsel kann der Stromverbrauch eines elektrischen Rasenmhers einges-part werden.

    Neu auf dem Markt sind Elektro-Ra-senmher mit sogenannten Permanentma-gnet-Motoren. Sie sind viel sparsamer als herkmmliche Elektromotoren, weil der Motorwirkungsgrad dank Permanentma-gneten und elektronischer Steuerung h-her ist. Im Vergleich zu klassischen Elek-tro-Rasenmhern bentigt diese neue Ge-neration nur etwa halb so viel elektrische Leistung. Dementsprechend reduziert sich der Stromverbrauch beim Mhen der glei-chen Flche um bis zu 50 Prozent. Zurzeit werden solche Rasenmher erst von einem Hersteller angeboten (Wolf ).

  • draussen ElEktro-rasEnmhEr

    32 haUs maGaZIn mai 2011

    marke Black& decker Wolf Wolf stiga Boschmodell Gr 3400 BluePower37 e BluePower40 e multiclip 50 eL rotak 37 LiVertrieb Fachhandel do it+Garden migros do it+Garden migros Fachhandel Bau+Hobby Coop Bau+Hobby Coop Bau+Hobby Coop Fachhandel Fachhandel FachhandelPreis (Fr.) 299 399 479 540 799schnittbreite (cm) 34 37 40 48 37schallpegel (dB) 67.8 96 96 87 81Grasfangsack (l) 35 35 55 nein 50Leergewicht (kg) 16.7 16 22 29 13Leistung (Watt) 1200 650 700 1600 k.a.stromversorgung Kabel Kabel Kabel Kabel akku (Li-io)

    Weitere umweltfreundliche Elektro-rasenmher auf www.topten.ch

    Elektro-rasenmher auf www.topten.ch (auswahl)

    ChECklIstE ElEktro-rasEnmhEr

    tipp

    Vor Kauf eines elektro-rasenmhers sollten sie ber folgende Punkte Klarheit haben.

    rasenflche: Wie gross ist die rasenfl-che? Bis 150 Quadratmeter eignen sich handbetriebene spindelmher oder kleinere und leichtere elektro-mher mit schnittbrei-ten von 32 Zentimetern. Bei grsserer Fl-che (bis 250 Quadratmeter) ist eine etwas grssere schnittbreite von 34 Zentimetern empfehlenswert. Bei Flchen bis 500 Qua-dratmeter lohnt sich ein leistungsstrkeres modell mit schnittbreiten zwischen 37 und 48 Zentimetern.

    kabel: Kabelbetriebene elektro-rasenm-her bergen immer das risiko, dass das stromkabel unters messer gert. eine au-tomatische Kabelaufwicklung kann die Ge-fahr verringern. Zumindest sollte das aufge-rollte Kabel an einer Klemme am mher fi-xiert werden knnen. Bei Hindernissen und verwinkelten Flchen kann sich das Kabel auch verheddern und die Bewegungsfrei-heit einschrnken.

    akku: akku-betriebene elektro-rasenm-her sind frei von diesen makeln: sie sind allerdings nicht so leistungsstark und kos-ten etwas mehr. Topten empfiehlt nur Pro-dukte mit effizienten und umweltfreundli-chen Lithium-ionen-Batterien. sie entladen sich weniger, enthalten keine umweltgefhr-denden stoffe und sind schnell wieder auf-geladen.

    schnittbreite/Fangsack: Je geringer die schnittbreite, desto kleiner ist das Volumen des Fangsacks frs geschnittene Gras. ein rasenmher mit schnittbreite 32 Zentime-ter bentigt frs mhen einer Flche von etwa 500 Quadratmetern fast doppelt so lange wie ein mher mit 40 Zentimetern schnittflche und entsprechend grsserem Fangsack. der kleinere Fangsack des sch-maleren mhers muss etwa doppelt so oft geleert werden. sogenannte mulch-rasen-mher haben keinen Fangsack. sie vertei-len das fein geschnittene Gras wieder auf dem rasen.

    schnittstufen: die meisten elektro-rasen-mher haben mehrere schnittstufen. damit kann eingestellt werden, wie kurz das Gras geschnitten wird. die Gerte unterscheiden sich in der anzahl und Lnge der schnitt-stufen, die meist in millimetern angegeben wird. am flexibelsten ist man mit Gerten mit zentraler und stufenloser schnitthhen-einstellung.

    schubgriff: der schubgriff sollte hhen-verstellbar sein, um der Krpergrsse an-gepasst werden zu knnen. Vorteilhaft ist auch, wenn der schubgriff einklappbar ist. so kann das Gert platzsparend verstaut werden.

    Gewicht: mit zunehmender schnittbreite nimmt in der regel auch das Gewicht des rasenmhers zu. Je schwerer das Gert, desto mehr Kraft muss beim schieben auf-gewendet werden. Bei schweren rasenm-hern gibt es modelle mit radantrieb, was die arbeit erleichtert.

    Elektro-Rasenmher gibt es in ver-schiedenen Ausfhrungen. Sie unterschei-den sich zunchst in der Schnittbreite. Bei den Topten-Modellen reicht diese von 30 bis 48 Zentimetern. Je grsser die Schnitt-breite, desto schneller kann eine Rasenfl-che gemht werden. Allerdings steigt mit zunehmender Breite meist auch das Ge-wicht des Rasenmhers an, was die Hand-lichkeit erschweren kann. Ebenso gilt in der Regel die Gleichung: Je breiter, desto lauter. Beim Kauf eines Elektro-Rasen-mhers mssen vor allem auch folgende Punkte beachtet werden: Grsse und Be-schaffenheit der Rasenflche, Stromver-sorgung und Kabel-Handhabung, Ein-stellung und Anzahl der Schnittstufen so-wie ein hhenverstellbarer Schubgriff (vgl. Checkliste).

    Am umweltfreundlichsten und lei-sesten bleibt natrlich das Rasenmhen mit eigener Muskelkraft. Das braucht nicht mit der Sense zu sein, obwohl sich die urtmliche Technik des Grasschnitts zunehmender Beliebtheit erfreut. Auch handbetriebene Spindelrasenmher sind eine gute Wahl, wenn die Rasenflche ums Haus nicht allzu gross und einfach zu mhen ist. Sie schneiden das Gras pr-zise, sind leise und frdern erst noch die persnliche Fitness.

  • gischen Kriterien aussuchen will, kann auch auf die Autoumweltliste des Verkehrsclubs der Schweiz (VCS) zurckgreifen. Sie er-scheint jhrlich und bewertet neue Modelle nach kologischer Effizienz und Wirkungs-grad. Mit einem aufwendigen Punktesystem wird jedes Modell eingestuft: 60 Prozent der

    Bewertungspunkte vergibt der VCS fr den (mglichst geringen) CO2-Ausstoss und so-mit fr den Verbrauch.

    In der Miniklasse finden sich auf der VCS-Liste einige interessante Modelle fr den Stadtverkehr, etwa zwei Kleinwagen des Hybrid-Pioniers Toyota: der IQ hat mit knapp 3 Metern Aussenlnge Smart-Format

    draussen mobilitt

    Das Problem ist altbekannt: In der Stadt oder Agglomeration sind Parkpltze rar und teuer. Zwar ist der ffentliche Verkehr meist gut ausgebaut, trotzdem sind viele Pendler auf die individuelle Mobilitt an-gewiesen. Unter diesen Umstnden bie-ten sich kleine wendige Stadtautos an. Oft kommen solche Modelle auch als Zweitwa-gen in der Familie zum Zug.

    Je leichter ein Fahrzeug ist, desto gerin-ger sind sein Treibstoffverbrauch und somit auch sein CO2-Ausstoss. Dieses physika-lische Grundprinzip macht sich das A-Seg-ment zunutze. Fahrzeuge von rund 3,5 Me-tern Aussenlnge bieten 2 bis maximal 5 Sitz-pltze an. Ein kleinvolumiger Verbrennungs-motor sorgt fr Vortrieb. Der Kofferraum ist zwar mini, aber dank umlegbaren Rck-sitzen lsst er sich oft vergrssern.

    Kleinwagen sind sehr sicherIn vielen Kpfen herrscht allerdings nach wie vor das Vorurteil, dass Kleinwagen weniger sicherer sind als grosse Autos wie Gelndewagen, SUVs oder Minivans. Je mehr Stahl die Insassen schtzt, desto si-cherer das Auto, so die gngige Volksmei-nung. Diese Bedenken sind aber lngst aus-gerumt: Dank weltweit gltigen Crash-normen lsst sich heute beweisen, dass die Insassen in einem Kleinwagen bei einem Aufprall ebenfalls ausreichend geschtzt sind.

    Wer sich einen Klein- oder Mikrowagen fr den Stadtverkehr anschaffen will, kann zur Auswahl beispielsweise den Autokatalog auf der Internetseite des Touring Clubs der Schweiz (TCS) nutzen. Der Katalog ist dank einstellbarer Kriterien wie Fahrzeugklasse, Benzinverbrauch, Preis aber auch Energie-kategorie eine wertvolle Suchhilfe.

    Wer sein Fahrzeug eher nach kolo- Foto

    s: P

    d

    34 haUs magaZin Mai 2011

    TEXT andreas senger

    Je leichter, desto geringer der Verbrauch

    Klein, wendig & sparsam

    ToyoTa IQ 1.0 Eco/1.0Preis: ab Fr. 19900. Leistung: 50 kW/68 Ps bei 6000/min.Verbrauch (gesamt): ab 4,4 liter/100 km Der IQ ist ein konsequentes Stadtfahrzeug: auf knapp 3 Meter aussenlnge werden zwei Sitzpltze angeboten. Das ein Kleinwagen auch sehr sicher sein kann beweist der IQ eindrcklich: 5 von 5 Sterne im EuroNcaP-Test.

  • SuzuKI aLTo Preis: ab Fr. 12990. Leistung: 50 kW/68 Ps bei 6000/min Verbrauch (gesamt): 4,4 liter/100 kmals preisgnstige alternative bietet sich der fnftrige suzuki alto an. in der Vcs-liste belegt der alto zwar nicht einen spitzenplatz. in der euroncaP-bewertung weist der suzuki 3 von 5 sterne auf.

    ToyoTa aygo 1.0 Preis: ab Fr. 15350. leistung: 50 kW/68 Ps bei 6000/min Verbrauch (gesamt): 4,5 liter/100 kmder toyota aygo ist baugleich mit dem citron c1 und Peugeot 107 und ist trotz kurzer aussenlnge auch als praktischer 5-trer erhltlich. die euroncaP-bewertung: 4 von 5 sterne.

    ForD Ka 1.2 grEENPowEr Preis: ab Fr. 14650. leistung: 51 kW/69 Ps bei 5500/min Verbrauch (gesamt): 5 liter/100 km benzinerwie sein technischer bruder Fiat 500 kann der zweitrige Ka mit erdgas-antrieb bestellt werden und kostet Fr. 20496.. im euroncaP-crash-versuch bietet der Ka vier von fnf sterne fr erwachsene.

    FIaT 500 TwINaIr ErDgaS Turbo MTa Preis: ab Fr. 20500. leistung: 62 kW/85 Ps bei 5500/min Verbrauch (gesamt): 5,9 liter/100 Kilometerder 500 mit erdgasantrieb kostet ab Fr. 25700. und rangiert mit dieser motorisie-rung auf dem ersten Platz. im euroncaP-crash wird der italiener mit 5 von 5 sterne im erwachsenenschutz.

    Mai 2011 haUs magaZin 35

    und passt in parktisch jede Parklcke. Aller-dings ist sein Preis relativ hoch. Vom glei-chen Hersteller ist ein preisgnstigeres und erst noch gerumigeres Fahrzeug erhltlich: Der Toyota Aygo wird in Zusammenarbeit mit Citron (C1) und Peugeot (107) in Tsche-chien hergestellt und ist auch als praktischer Fnftrer erhltlich.

    Den Spitzenplatz in der Miniklasse be-legt ein Gasauto, dass nicht vom Hersteller, sondern von der hiesigen Erdgasvertreiberin umgerstet wird. Der Fiat 500 TwinAir mit aufgeladenem Zweizylinder-Gasmotor wird ber das Schweizer Fiat-Vertriebsnetz an-geboten. Dank mittlerweile gut ausgebauter Tankinfrastruktur bietet sich der kleine Ita-liener mit dem Brennstoff mit tiefem CO2-Ausstoss auch fr den Stadtbetrieb an.

    Ebenfalls vorne mit dabei: Ford mit dem Ka. Der auf derselben Plattform wie der Fi-at 500 basierende Zweitrer verfgt ber ei-nen 1.2-Liter-Benzinmotor, der ebenfalls auf

    infoenergie-etiKette, sicherheit & aUswahl

    beim Kauf eines neuwagens lsst sich die energieeffizienz einfach ab-lesen: der buchstabencode auf der energieetikette, die auf jedem neu-wagen angebracht ist, bercksichtigt nicht nur den treibstoffverbrauch, sondern stellt auch den Verbrauch und co2-ausstoss in relation zur Fahrzeugkategorie her. Weitere infos unter www.energieetikette.ch

    die sicherheit eines Fahrzeuges wird vom unabhngigen Prfinstitut eu-roncaP mittels aufwndiger crash-tests ermittelt. der insassenschutz fr erwachsene und Kinder wird bei den tests ebenso bewertet wie der Fussgngerschutz. Fr die meistver-kauften Fahrzeuge sind die tester-gebnisse unter www.euroncap.com aufgelistet.

    beim Fahrzeugkauf gibt es online-datenbanken, welche bei der aus-wahl hilfreich sind. die Kriterien und bedrfnisse knnen beispielsweise unter www.tcs.ch im Men autokata-log eingegeben werden, und die lis-te der entsprechenden neuwagen er-scheint.

    Gasbetrieb umgerstet wird. Dank dem bi-valenten Antrieb (zwei Treibstoffe an Bord: Erdgas/Benzin) ist die Reichweite und Aus-fallsicherheit gewhrleistet.

    alternatiVe stadtFlheBei den Stadtfahrzeugen mit Kategorie A fin-den sich aber auch Alternativen wie der Che-vrolet Spark, Hyundai i10, Renault Twingo, Smart Fortwo oder der Suzuki Alto. Wem die wendigen Mikrocars schliesslich zu we-nig Stauraum bieten, kann auch in der un-teren Mittelklasse auf umweltfreundliche Al-

    ternativen zhlen. Dazu gehren beispiels-weise der Lexus CT 200 Hybrid, der Toyo-ta Auris Hybrid oder der Honda Insight Hy-brid. Diese drei Mittelklasse-Wagen mit Hy-bridantrieb teilen sich in dieser Reihenfolge die ersten drei Pltze auf der VCS-Liste. Al-lerdings sind sie im Vergleich mit den ganz kleinen Stadtflitzern etwas weniger wendig und wegen der grsseren Abmessungen mit Aussenlngen von ber 4,2 Metern passen sie auch nicht mehr in jede Parklcke.

    mobilitt draussen

  • TEXT Michael Greilinger

    Idyllisch ist sie gelegen, die Baulandpar-zelle, die sich J.H gekauft hat. Rings-herum saftig grne Wiesen mit prch-tigem, altem Obstbaubestand, dazu eine herrliche Aussicht. Dort realisiert sich H. den Traum von seinem Eigenheim. H. ver-zichtet aber darauf, sich viel Umschwung zu gnnen. Das aus zwei guten Grnden,

    wie er glaubt: Zum einen will er nicht zu viel Geld ausgeben fr Land, zum andern wrde ein grosszgig dimensionierter Gar-ten auch entsprechend mehr Arbeit nach sich ziehen. Doch H.s Glck whrt nicht ewig, wenige Jahre, nachdem er sein Haus bezogen hat, stehen die Bauprofile auf den benachbarten Lndereien, auch direkt

    Die geliebte Aussicht wird zugebaut, monatelang Baulrm, Staub und Dreck oder berraschende Begegnungen mit

    Vorschriften, die einem nicht gelufig waren: Wenn der Nachbar baut, kann das fr manchen Hausbesitzer usserst unangenehm

    werden und teilweise groteske Folgen zeitigen.

    Nur rger, wenn der

    liebe Nachbar baut

    Kollektoren knnen mehr als nur Wasser erwrmen 44

    das haus mit sonne heizen

    Banken schauen bei der Kreditvergabe genauer hin 48

    den umbau finanzieren

    Neue Bodenplatten lassen sich problemlos selber verlegen 52

    den sitzplatz neu gestalten rundum

    Foto

    : Cor

    bis

  • ruNDuM titelgeschichte

    weitere Bauten entstehen knnen. Die Ver-blffung des Betroffenen resultiert aus der Abweichung gegenber dem vorherigen Zu-stand, aber die Rechtslage ist nach wie vor die gleiche, sagt Lukas Kramer, Leiter Be-ratungszentrum Haus Club Schweiz. Um herauszufinden, wie sich der Zonenplan im

    fraglichen Gebiet ausnimmt, gengt in der Regel ein Besuch beim rtlichen Bauamt. Im Normalfall sei problemlos erkennbar, ob in der eigenen Umgebung weitere Bauvor-haben mglich sind, bei Unklarheiten gelte es, sich bei den zustndigen Stellen weiter zu informieren, so Kramer. Er hat die Erfah-rung gemacht, dass betroffene Hauseigent-mer sich oft auf den Standpunkt stellen, man habe ihnen nicht gesagt, dass weitere Bauten

    mglich sind: Gesetze, Plne und Vorschriften gelten aber auch, wenn man sie nicht kennt.Dabei mssen es nicht nur konkrete Bauvorhaben sein, welche die Ei-gentmer bestehender Liegenschaf-ten beeintrchtigen, es knnen auch Forderungen von Bauherren sein. Eine derartige Situation erlebt Fa-milie Bieri-Weiss im aargauischen Oberrohrdorf. Nach etlichen Jah-ren im Ausland beschloss die Fami-lie, wieder in der Schweiz sesshaft

    unterhalb von seinem Haus. Die Idylle hatte getrogen H. hatte schlicht nicht in Betracht gezogen, dass auch die Parzellen, die um die seine herum liegen, als Bauland eingezont sind. H. versucht, das Auffahren der Bagger zu verhindern, er wehrt sich, zieht den Fall bis vors Bundesge-richt in Lausanne erfolglos. Heute bereut er, dass er die Situation nicht besser abgeklrt hat und wnscht sich nichts sehnlicher, als mindestens hangabwrts noch etwas mehr Land dazu gekauft zu haben.

    Rechtslage ist eindeutigDer geschilderte rger wir kein Einzelfall sein, im Gegenteil, beinahe schon mustergl-tig verdeutlicht er: Viele Hausbesitzer leben ihren Traum vom Eigenheim aus, kommt ih-nen dabei jedoch eine andere Person in die Quere, die ihrerseits denselben Traum ver-folgt, kann es schnell ungemtlich werden.Im Fall von J.H. ist die Situation rechtlich al-lerdings klar: Wenn das Gebiet Bauzone ist, muss ein Hausbesitzer damit rechnen, dass

    zu werden und kaufte sich Ende 2009 ein Einfamilienhaus an schner Hanglange mit Umschwung, zu der auch rund 500 Quadrat-meter Wald gehren. Unser Traumhaus, befand Familie Bieri nicht zuletzt dank des Waldstcks, das den Kindern die Mglich-keit gibt, direkt neben ihrem Elternhaus Na-tur zu erfahren und das gleich auch noch als Sichtschutz dient.

    Familie soll Bume RodenSo weit, so gut. Wenige Monate, nachdem Familie Bieri eingezogen war, meldete sich ein Bauunternehmer, der in der Nhe wohnt und auf dem benachbarten Grundstck ei-ne berbauung mit Terrassenhusern plant. Des Bauherrn Anliegen: Familie Bieri mge doch den Wald roden, dieser verdecke den knftigen Anwohnern die Aussicht. Bloss: Als Bieris das Haus gekauft hatten, hatte die Gemeinde jedoch versichert, die Bume mssten stehen bleiben, da das Waldstck als Schutzzone ausgewiesen sei.

    Damit nahm der unschne Teil des Hauskaufs seinen Lauf, dessen Dokumen-tation mittlerweile mehrere Bundesord-ner fllt. Bieris nahmen sich einen An-walt, die Gemeinde und der Kanton schal-teten sich in die Auseinandersetzung ein doch gerade bei der Rolle der Gemein-de stellten sich aus Bieris Sicht Fragen der Unabhngigkeit. Ende Mrz kam es auch zu einem Augenschein mit Vertretern der beteiligten Parteien sowie Kantons- und Gemeindebehrden. Wir versuchen ein-fach zu einer Einigung zu kommen und ei-ne Rodung zu verhindern, gibt Brigitte

    38 haus magaZin MAI 2011

    HAuSBeSItzer oFt VerBlFFt

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    haus cluB RatgeBeR

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    rger beim BauenWas Sie unternehmen knnen und welche Beratungen und Hilfestellungen wir Ihnen anbieten, lesen Sie ab seite 55.

  • titelgeschichte ruNDuM

    Bieri zu Protokoll. Ein Vertreter der Gemeinde sagte allerdings gegenber dem Lokalsender Tele M1, der krzlich ebenfalls ber den Fall berichtete, es gehe gar nicht um eine Rodung des ganzen Waldstcks, sondern lediglich um das Entfer-nen einzelner Bume; auch der Bauherr wur-de im Bericht entsprechend zitiert. Wie der Streit um Bume und Aussicht ausgeht, ist derzeit noch offen, der Ball liegt bei Gemein-de und Kanton. Brigitte Bieri ihrerseits be-dauert eine anfngliche Unterlassung: Wir htten uns von Anfang an schriftlich best-tigen lassen sollen, dass am Wald nichts ge-macht werden darf.

    Mgen im einen Fall Vorbehalte gegen-ber der Rolle der Behrden im Raum ste-hen, kommt es in der Praxis auch immer wieder zu Fllen, in denen die zustndi-gen Behrden berfordert sind. Wer ei-nen oder mehrere Kantonswechsel hinter sich hat, weiss: die Bauvorschriften unter-scheiden sich von Kanton zu Kanton. Da-zu kommen die Reglemente der jeweiligen Gemeinden, die sich ebenfalls wieder un-terscheiden. Eine betrchtliche Anzahl Amtsstellen redet bei einem Bauvorhaben mit. Unter solchen Umstnden noch den berblick zu behalten, ist fr die invol-

    vierten Personen schwierig genug und erst recht nicht von einem Laien zu erwarten, der vielleicht zum ersten Mal in seinem Le-ben mit rechtlichen Fragen konfrontiert ist.Kommt dazu: Whrend in grsseren Ge-meinden und Stdten das Bauwesen profes-sionalisiert ist, sind insbesondere die Exeku-tivbehrden in kleineren Gemeinden oft im Milizsystem ttig, was unter Umstnden dem reibungslosen Ablauf eines Bauprojekts auch

    nicht in die Hnde spielt und auch dem gut nachbarschaftlichen Nebeneinander nicht zwingend dienlich ist. Eine solche Situation mag folgender Fall aus einer kleinen Zrcher Landgemeinde illustrieren: Ein Bauherr, no-tabene ein guter Steuerzahler in der Gemein-de, erstellt auf einer freien Parzelle ein be-stimmtes Typenhaus. Maximale Gebude-hhe wren dort laut Reglement 7,80 Meter. Das fertig gebaute Haus ragt aber 8,50 Meter in die Hhe berraschend fr einen Nach-barn, nicht berraschend fr den Bauherrn, denn so hoch ist dieser Typ Haus gemss Ka-

    BAueN MuSS MAN DulDeN

    talog. Die frs Ressort Bau zustndige Ge-meindertin bt diese Funktion nebenamt-lich aus. Der dpierte Nachbar erhlt auf sei-ne Beschwerde die Antwort, man knne jetzt nichts mehr ndern, das wre unverhltnis-mssig. Stellt sich die Frage, wie und warum die berstrapazierte Gebudehhe durchs Bewilligungsverfahren rutschen konnte.

    eine FRage des eRmessensSich vor solchen unangenehmen berra-schungen zu schtzen, ist schwierig. Bau-vorschriften sind in der Theorie eindeutig, Streit entsteht aber oft dort, wo die Behr-de einen gewissen Ermessensspielraum offen lsst, sagt Lukas Kramer. Der Knackpunkt mag beispielsweise eine umstrittene Farbge-bung eines Hauses sein: Wenn die rtliche Behrde entscheidet, dass die Farbe zuls-sig ist, ist es eher unrealistisch, dass hhere Instanzen den Entscheid noch kippen da diese davon ausgehen, dass die unteren In-stanzen die lokale Situation korrekt einscht-zen. Ein Risiko, dass ein Entscheid auf die ei-ne oder andere Seite ausfllt, besteht aller-dings immer. Dass Hauseigentmer sich un-ter Umstnden berrollt fhlen, berrascht Kramer allerdings nicht, denn gerade im Umgang mit den Behrden msse man

  • ruNDuM titelgeschichte

    40 haus magaZin MAI 2011

    sich bewusst sein, dass immer ein gewisses Risiko bestehe.

    WegRecht ging veRgessenEs mssen allerdings nicht nur Unterlas-sungen von Seiten Behrden sein, die das Verhltnis von Nachbarn trben, genau so gut knnen das auch Unterlassungen von Bauherren sein. Diese Erfahrung musste Heinz Handschin aus Gelterkinden im Kan-ton Baselland machen. Handschin kaufte sich ein Haus, die entsprechende kleine Parzelle liegt zwischen einer Quartierstras-se, von der aus seines und die Nachbarhu-ser erschlossen sind und zwischen der Bahn-linie Basel-Olten.Parallel zur Bahnlinie verluft noch ein wei-teres Strsschen, kaum ausgebaut, das an Handschins Grundstck endet und auch kaum genutzt wird. Ein Nachbar, dessen Haus just nicht mehr auf besagtem Weg er-reicht werden kann, verlangte fr sich das Wegrecht ber Handschins Grundstck, um seine Liegenschaft so zu erreichen und um auf dieser Seite auch einen Parkplatz zu er-stellen. Bloss: Der ursprngliche Bauherr von

    Handschins Haus hatte schlicht vor Jahr-zehnten vergessen, ein entsprechendes Weg-recht im Grundbuch eintragen zu lassen. Handschin mochte das Wegrecht aber nicht gewhren, da er ansonsten einen betrcht-lichen Teil der Parzelle verloren htte. Da-rob entstand eine Auseinandersetzung, die schliesslich vor einem Baselbieter Gericht en-dete, welches das geforderte Wegrecht eben-falls abwies.

    Handschin sah sich zudem mit einem weiteren Streitfall konfrontiert, den eine zweite Liegenschaft in seinem Besitz be-traf. Ein Nachbar in einem angebauten Haus plante einen Ausbau, gegen den Handschin Einsprache erhob, weil es ge-mss seiner Aussage keine Plne gab und auch keine Bauprofile errichtet wurden. Die Befrchtung des Einsprechenden: Sei-ne Terrasse wrde nach dem Ausbau im Schatten liegen. Die Einsprache wurde zwar abgewiesen, doch whrend des Um-baus trat ein Wasserschaden auf. Fr den Schaden kam zwar die Versicherung der Baufirma auf, doch die entstandenen Be-eintrchtigungen waren betrchtlich.

    Was muss man toleRieRen?Die Folgen eines benachbarten Bauvorha-bens knnen auch weniger gravierend sein, trotzdem treten oft unangenehme Begleiter-scheinungen auf. Das Spektrum reicht von Lrm, Staubemissionen, Verschmutzungen bis hin zu Verkehrsbehinderungen, sei es durch die Baustelle selber, durch parkierte Baufahrzeuge/-maschinen oder Abschran-kungen. Hier stellt sich die Frage, was der Bauherr darf und was die Anlieger tolerie-ren mssen, beziehungsweise eben nicht. Im Prinzip muss man bauen immer dulden, wenn es zu Beeintrchtigungen auf dem ei-genen Grundstck kommt, wird der Bauherr schadenersatzpflichtig, so Lukas Kramer. Wenn also ein Bauherr einen Kieshaufen auf des Nachbars Parkplatz deponiert, muss er seinen Nachbarn dafr entsprechend ent-schdigen. Allerdings knnen die Entsch-digungen unter Umstnden fr den Betrof-fenen unbefriedigend tief sein. Die Zustn-digkeiten in Streitfllen ist kantonal unter-schiedlich geregelt, teilweise sind es Baube-hrden, teilweise die Gerichte, Basis ist aber immer das Zivilrecht.

    Anders sieht es aus, wenn durch des Nachbars Bau am eigenen Haus Schden entstehen nach dem Aushub der Bau-grube bilden sich etwa Risse in der Wand. Haftbar ist im Prinzip der bauende Grund-eigentmer. Den Beweis erbringen, dass die Schden durch den benachbarten Bau entstanden sind, muss aber der Betrof-fene. Und das gestaltet sich in der Praxis nicht immer so einfach. In Fllen, in de-nen ein betroffener Hauseigentmer mg-liche Schden kommen sieht, kann es sich lohnen, den Ist-Zustand zu dokumentieren und allenfalls auch ein amtliches Protokoll anfertigen zu lassen, dasselbe gilt fr allfl-lige Schden: Die Beweise sind zu sichern.Ob man selber baut oder der Nachbar baut vor berraschungen ist also niemand gefeit und gewisse Risiken schwingen immer mit. Generell gilt aber: Je frher sich die Betrof-fenen beraten lassen und Hilfe holen, um-so grsser die Chance, dass man den Nach-barn auch weiterhin jeden Morgen freund-lich grsst.

    1 stReit um Bume: Brigitte Bieri liegt mit einem Bauherrn im Konflikt.

    2 Baugespanne lsen bei Anwohnern oft ungute Gefhle aus.

    2

  • Neue, dichtere Fenster einbauen, die Fassade dmmen und die al-te lheizung durch eine Wrme-pumpe ersetzen fr eine energe-tische Sanierung des Hauses gibts seit An-fang 2010 Frdergelder von Bund und Kan-tonen. Das Gebudeprogramm, das diese Subventionen verteilt, ist gemss einer ers-ten Bilanz der Verantwortlichen eine Er-folgsgeschichte oder fast schon ein Opfer des eigenen Erfolgs. Im ersten Jahr gingen dermassen viele Gesuche ein, dass die pro Jahr vorgesehenen 200 Millionen Franken, die der Bund beisteuert, kaum ausreichen.

    Im Jahr 2010 gingen rund 30000 Ge-suche mit einer totalen Frdersumme von 244 Millionen Franken ein, bewilligt wur-den bis Ende 2010 204 Millionen Fran-ken, und die Flut an Gesuchen reisst nicht ab. Somit sind im Prinzip die fr 2011 zur Verfgung stehenden Mittel schon ausge-schpft.

    Diese Entwicklung hat die Verantwort-

    lichen dazu gebracht, das Programm an-zupassen. Zum einen wurde die minimale Frdersumme von 1000 auf 3000 Franken erhht, zum andern wurden die Beitrge an Fenstersanierungen gesenkt von 70 auf 40 Franken pro Quadratmeter.

    Die tieferen Beitrge an Fenstersanie-rungen begrnden die Verantwortlichen mit dem sogenannten Mitnahmeeffekt: Durch den rasanten technologischen Fort-schritt sind dreifach verglaste Fenster nur noch unwesentlich teurer als doppelt ver-glaste. Die Subvention macht somit die Mehrkosten wett, was nicht im Sinne des Erfinders ist: Subventi-oniert werden soll hch-stens die Hlfte der Mehrkosten.

    Tatschlich zeigt ein Blick in die Statistik des Gebudeprogramms, dass rund 67 Prozent al-ler Gesuche, die einzel-ne Bauteile betreffen, fr einen Fensterersatz ein-gereicht wurden. Kritiker sprachen gar von einer Fensterverschrottungs-prmie. In der Praxis zeigt sich oft, dass der Fen-sterersatz nicht mit Blick auf eine allfllige Fassa-densanierung ausgefhrt wurde und es so bei ei-ner spteren Wrmedm-mung zu Anschlusspro-blemen kommt.

    Mehr gesaMtsanierungenAngesichts der grossen Zahl Gesuche fr Fenster ist auch den Verantwortlichen des Gebudeprogramms nicht entgangen, dass Hauseigentmer oft die Gesamtplanung vernachlssigen: Es ist sicher nicht immer zweckmssig, einfach die Fenster zu sanie-ren, sagt Pankraz Freitag, Prsident Steu-erungsausschuss Das Gebudeprogramm, gegenber dem Haus Magazin. Dank der beschlossenen Anpassungen solle der Trend aber nun vermehrt zu Gesamtsanie-rungen gehen.

    Damit machen die Verantwortlichen ei-

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    42 haus MagaZin MAI 2011

    ruNduM gebudeprogramm

    GEbudEproGrAMM : bIlANz NAch 1 jAhr

    Was sich fr Hausbesitzer ndert

    rund 40 prozent des Energieverbrauchs und des co2-Ausstosses in der Schweiz fallen im Gebudebereich an, und rund 1,5 Millionen huser sind energetisch dringend sanierungsbedrftig. Mit dem Gebudeprogramm wollen bund und Kantone den Energieverbrauch erheblich redu-zieren und den co2-Ausstoss um 35 bis 50 Millionen Tonnen senken. bis anhin werden nur 1 bis 2 prozent der bestehenden liegenschaften saniert durch die Fr-dergelder im rahmen des Gebudeprogramms soll diese Quote erhht werden. die umsetzung liegt bei den Kan-tonen: hauseigentmer, die eine Sanierung planen und Interesse an Frdergelder haben, wenden sich daher an die zustndige Stelle ihres Wohnkantons. Smtliche In-formationen zum Vorgehen finden sich auf der Website www.dasgebudeprogramm.ch

    Das gebuDeprograMMinfo

    Seit 1. April gelten beim Gebudeprogramm neue regeln, damit hausbesitzer fr eine energetische Sanierung Frdergeld erhalten. Einige Kantone fahren allerdings ein Sonderzglein.

    TEXT Michael Greilinger

  • ne Kurskorrektur. Der Vorlufer des aktu-ellen Gebudeprogramms das Frder-programm der Stiftung Klimarappen, das bis Ende 2009 lief war mehr auf Gesamt-sanierungen ausgerichtet. Seinerzeit stand es aber wegen der vielen Vorschriften und Bedingungen in der Kritik. Mit der einfa-cheren Struktur des jetzigen Gebudepro-gramms habe man ursprnglich auf diese Kritik reagiert, sagt Pankraz Freitag wei-ter, allerdings sei man vielleicht ein wenig zu weit gegangen und habe nun eine leichte Rckwrtskorrektur vorgenommen.

    kantnligeistImmerhin: Durch die tieferen Beitrge an den Fensterersatz funktioniert das Gebu-deprogramm in einem Punkt noch ein-facher. Smtliche Subventionen fr die Ge-budehlle egal ob Fenster, Dach oder Fassade betragen nun 40 Franken pro Quadratmeter. Mindestens auf Bundese-bene, denn was die Situation fr Haus-eigentmer wieder komplizierter macht: Nicht alle Kantone haben die aktuellen An-passungen bernommen. Die beiden Basel belassen die Frderbeitrge fr Fenster bei 70 Franken pro Quadratmeter.

    hnlich sieht es bei der zweiten Anpas-sung aus: Seit dem 1. April werden im Ge-budeprogramm nur noch Gesuche be-rcksichtigt fr Frdersummen ab 3000 Franken. Die Verantwortlichen begrn-den diese Korrektur mit tieferen adminis-trativen Kosten. Zuvor lag die minimale Frdersumme bei 1000 Franken, alleine das Bearbeiten eines Gesuchs verschlang aber geschtzte 500 Franken mit der h-heren Schwelle stnden nun mehr Mittel zur Verfgung, um effektive Massnahmen zu finanzieren.

    gebuDeprograMM ruNduM

    lungszentren wie Zrich, Bern oder Basel. Fr Markus Sprndli kein Grund zur Be-unruhigung: Im Kanton Zrich etwa sei die durchschnittliche Frdersumme pro Gesuch im nationalen Vergleich relativ hoch da ein durchschnittliches Gebude im stdtischen Bereich oft mehr Personen beherberge als in lndlichen Regionen. Aus diesem Grund wre eine Auswertung pro Anzahl Gebude oder pro Energiebezugs-flche aussagekrftiger, so Sprndli weiter. Die Lage in den Kantonen wrde entspre-chend analysiert und wenn ntig wrden spezifische Massnahmen durchgefhrt.

    Allerdings macht sich auch in die-sem Punkt der Fderalismus bemerkbar: Die Kantone Baselland, Schaffhausen und Thurgau frdern weiterhin auch Gesuche ab 1000 Franken, dies mit kantonalen Mit-teln, und der Kanton Basel-Stadt gar Ge-suche ab 200 Franken Frdersumme. Be-grndung der Kantone: Kleine Sanie-rungen wrden sonst nicht mehr unter-sttzt. Beim Gebudeprogramm betont man allerdings, dass selbst mit der hheren Schwelle das Programm immer noch auch kleineren Sanierungen entgegen komme 3000 Franken Frdersumme entspre-che einer Gebudehlleflche von 75 Qua-dratmetern.

    Die Kantone sind frei, das Programm ge-mss ihren Bedrfnissen anzupassen, sagt Mar-kus Sprndli vom Ge-budeprogramm zu den kantonalen Unterschie-den. Hebelt dies die n-derungen aber nicht wie-der aus? Sprndli dazu: Zuweilen decken sich kantonale politische In-teressen nicht vollstndig mit den operationellen Zielsetzungen des Ge-budeprogramms.

    Unterschiede zwi-schen den Kantonen gibt es auch bei der Anzahl eingegangener Gesuche: Aus lndlichen Kanto-n