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Wettbewerb Seite 4 Holzschlag Seite 7 Eröffnung Seite 10 Disziplin Seite 16 ZYTIG BURGERGMAIND Personalzeitung der Bürgergemeinde der Stadt Basel März 2013 Nummer 113 Erste Erfahrungen der Sprachstandanalyse für Bürgerrechtsbewerbende Erfolgreiche Einführung Seit den am 1. Juli 2012 in Kraft getretenen Gesetzesänderungen in der kantonalen Bür- gerrechtsgesetzgebung müssen ausländische Bürgerrechtsbewerbende den Nachweis über ihre deutschen Sprachkenntnisse erbringen, damit sie eingebürgert werden können. Die Gesetzgebung schreibt vor, dass Deutsch- kenntnisse im mündlichen Ausdruck auf Stu- fe B1 des Gemeinsamen Europäischen Refe- renzrahmens für Sprachen, auf Stufe A2.1 im schriftlichen Ausdruck und auf Stufe A2.2 im Lesen nachgewiesen werden müssen. Keinen solchen Sprachnachweis müssen diejenigen ausländischen Bürgerrechtsbe- werbenden erbringen, die ein anerkanntes Sprachdiplom wie z.B. ein Telc- oder Goe- the-Zertifikat auf den beschriebenen Kompe- tenzniveaus vorlegen können. Ebenso sind unter 16-jährige Bürgerrechtsbewerbende be- freit, weil diese noch der obligatorischen Schulpflicht unterliegen und daher von Ge- setzes wegen vermutet wird, dass sie über die entsprechenden Deutschkenntnisse verfügen. Ausserdem werden auch Bürgerrechtsbewer- bende von der Nachweispflicht befreit, wenn sie Bestätigungen vorlegen können, woraus hervorgeht, dass sie mindestens drei Jahre ohne Unterbruch die staatliche oder eine staatlich anerkannte Volksschule in deutscher Sprache im deutschsprachigen Raum besucht haben. Überdies sind ausländische Bürger- rechtsbewerbende von der Sprachnachweis- Der gemeinsame Europäische Referenzrah- men (GER) ist ein international anerkanntes Instrument des Europarats, womit der Spracherwerb, die Sprachanwendung und die Sprachkompetenzen transparent und ver- gleichbar gemacht werden. Der GER sieht sechs verschiedene Kompetenzstufen vor. Diese beginnen bei A1 (entspricht dem tiefs- ten Niveau) und führen von A2 über B1, B2, C1 zu C2 (höchstes Niveau). Weitere Einzelheiten dazu online unter www.goethe.de/z/50/commeuro/deindex.htm [Stand: 14. Januar 2013]. Foto: zvg pflicht befreit, die sogenannt «erleichtert ein- gebürgert» werden, weil sie mit einer respek- tive einem Schweizer Staatsangehörigen ver- heiratet sind. Ergebnisse für das Jahr 2012 Der geforderte Sprachnachweis kann über die Sprachstandanalyse bei der Bürgergemeinde der Stadt Basel erbracht werden. Seit August des vergangenen Jahres werden diese durch die Zentralen Dienste zusammen mit qualifi- zierten Sprachexperten durchgeführt. Bis En- de 2012 fanden insgesamt acht Serien statt,

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Wettbewerb Seite 4 Holzschlag Seite 7 Eröffnung Seite 10 Disziplin Seite 16

ZYTIGBURGERGMAIND

Personalzeitung der Bürgergemeinde der Stadt Basel

März 2013Nummer 113

Erste Erfahrungen der Sprachstandanalyse für Bürgerrechtsbewerbende

Erfolgreiche EinführungSeit den am 1. Juli 2012 in Kraft getretenenGesetzesänderungen in der kantonalen Bür-gerrechtsgesetzgebung müssen ausländischeBürgerrechtsbewerbende den Nachweis überihre deutschen Sprachkenntnisse erbringen,damit sie eingebürgert werden können. DieGesetzgebung schreibt vor, dass Deutsch-kenntnisse im mündlichen Ausdruck auf Stu-fe B1 des Gemeinsamen Europäischen Refe-renzrahmens für Sprachen, auf Stufe A2.1 imschriftlichen Ausdruck und auf Stufe A2.2 imLesen nachgewiesen werden müssen.

Keinen solchen Sprachnachweis müssendiejenigen ausländischen Bürgerrechtsbe-werbenden erbringen, die ein anerkanntesSprachdiplom wie z.B. ein Telc- oder Goe-the-Zertifikat auf den beschriebenen Kompe-tenzniveaus vorlegen können. Ebenso sindunter 16-jährige Bürgerrechtsbewerbende be-

freit, weil diese noch der obligatorischenSchulpflicht unterliegen und daher von Ge-setzes wegen vermutet wird, dass sie über dieentsprechenden Deutschkenntnisse verfügen.Ausserdem werden auch Bürgerrechtsbewer-bende von der Nachweispflicht befreit, wennsie Bestätigungen vorlegen können, woraushervorgeht, dass sie mindestens drei Jahreohne Unterbruch die staatliche oder einestaatlich anerkannte Volksschule in deutscherSprache im deutschsprachigen Raum besuchthaben. Überdies sind ausländische Bürger-rechtsbewerbende von der Sprachnachweis-

Der gemeinsame Europäische Referenzrah-men (GER) ist ein international anerkanntesInstrument des Europarats, womit derSpracherwerb, die Sprachanwendung und dieSprachkompetenzen transparent und ver-gleichbar gemacht werden. Der GER siehtsechs verschiedene Kompetenzstufen vor.Diese beginnen bei A1 (entspricht dem tiefs -ten Niveau) und führen von A2 über B1, B2,C1 zu C2 (höchstes Niveau). Weitere Einzelheiten dazu online unterwww.goethe.de/z/50/commeuro/deindex.htm[Stand: 14. Januar 2013].

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pflicht befreit, die sogenannt «erleichtert ein-gebürgert» werden, weil sie mit einer respek-tive einem Schweizer Staatsangehörigen ver-heiratet sind.

Ergebnisse für das Jahr 2012Der geforderte Sprachnachweis kann über dieSprachstandanalyse bei der Bürgergemeindeder Stadt Basel erbracht werden. Seit Augustdes vergangenen Jahres werden diese durchdie Zentralen Dienste zusammen mit qualifi-zierten Sprachexperten durchgeführt. Bis En-de 2012 fanden insgesamt acht Serien statt,

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Innovativ und kreativErfolgreich: Ausländische Bürgerrechtsbe-werbende müssen seit 1. Juli 2012 deutscheSprachkenntnisse nachweisen können. Die-ser Nachweis kann mit einer Sprachstand-analyse bei der Bürgergemeinde erbrachtwerden. Erste Erfahrungen und ein Aus-blick ab Seite 1.

Überarbeitet: Mit der Überarbeitung derMusterfunktionen und der Lohnbereichekonnte ein ganz wichtiges Projekt im Perso-nalbereich abgeschlossen werden. Eben-falls auf Seite 3 lesen Sie das Ergebnis derLohnrunde 2013.

Wettbewerb: Acht Fotos aus den letztenPersonalzeitungen stellen wir Ihnen zurAuswahl vor. Wählen Sie ab Seite 4 IhrLieblingsbild aus, senden Sie uns eine Mailund mit etwas Glück gewinnen Sie!

Weihnachtsbäume: Was geschieht mit dengrossen Weihnachtsbäumen nach den Fei-ertagen? Besonders die Rentiere im Zollifreuen sich sehr über die Bäume (Seite 7).

Eröffnet: Das neue Wohnhaus GustavWenk des Bürgerspital ist eröffnet. DieNachfrage nach Wohnplätzen ist gross.Weshalb, erfahren Sie auf Seite 10.

Kreativwerkstatt: Innovativ und kreativgibt sich die Kreativwerkstatt des Bürger-spital. Aus Anlasss ihres 20-Jahr-Jubiläumszeigen die kreativen Köpfe ihre sehenswer-ten Werke im Forum Würth und im Bürger-spital Basel (Seite 11).

Arbeitsmöglichkeit: Schulmüde Jugendli-che sollen weiterhin eine temporäre Ar-beitsmöglichkeit im Bürgerlichen Waisen-

haus erhalten. Dieses Angebot wird jetztneu aktiviert und die Interessierten könnenEinsätze in verschiedenen Bereichen desWaisenhauses leisten (Seite 16). – Von Dis-ziplin und Liebe handelt der Blick ins Ar-chiv des Waisenhauses auf der gleichen Sei-te. Wie aktuell und zeitlos diese Begriffenoch sind, zeigen wir in diesem Beitrag auf.

Stadtbuch: Das neue «Basler Stadtbuch2012» hat diesmal seinen Schwerpunkt vorallem bei den Zahlen. Dennoch ist der um-fassende Jahresrückblick keineswegs einetrockene Lektüre, sondern eine wahreFundgrube (Seite 19).

Experiment: Kreativschaffende können aufdem Dreispitz ihre Start-up-Unternehmenlancieren. Das spannende Projekt stellenwir auf Seite 20 vor. Remo Antonini

EDITORIAL

wofür sich total 60 Personen angemeldet hat-ten. Von diesen 60 haben 44 Personen die ge-setzlichen Anforderungen an die Deutsch-kenntnisse erfüllt, sodass die Bürgergemein-de entsprechende Atteste ausstellen konnte.Zwei sind gar nicht zu den Prüfungen er-schienen und 14 Personen haben die Sprach-standanalyse nicht bestanden. Diese 14 Per-sonen haben eine entsprechende Mitteilungerhalten, dass sie die Anforderungen nicht er-füllt haben, zusammen mit dem Hinweis,dass auf ihren Wunsch hin eine mit einerRechtsmittelbelehrung versehene und damitanfechtbare Verfügung ausgestellt werdenkann, womit die Rechtsweggarantie gewahrtist.

Mindestens 120 PunkteDie Sprachstandanalyse gilt als bestanden,wenn sowohl im mündlichen als auch imschriftlichen Teil jeweils mindestens 120 von200 möglichen Punkten erreicht wurden. DerDurchschnitt von allen Teilnehmenden lag immündlichen Teil bei 130,94 Punkten und imschriftlichen Teil bei 140,63 Punkten. Dassdie durchschnittlich erreichte Punktezahl immündlichen Teil deutlich tiefer lag als imschriftlichen Teil, ist deshalb nachvollzieh-bar, weil die Anforderungen im mündlichen

Teil höher sind als im schriftlichen Teil. BeiNichtbestehen der Sprachstandanalyse istdiese zu wiederholen. Das geltende Prü-fungsreglement des Bürgerrats für dieSprachstandanalyse vom 26. Juni 2012, wel-ches als Download auf der Homepage derBürgergemeinde der Stadt Basel unterwww.buergergemeindebasel.ch verfügbar ist,sieht vor, dass die Sprachstandanalyse be -liebig oft wiederholt werden kann, bis siebestanden wird. Deshalb wurden für dieSprachstandanalyse verschiedene Variantenvon Prüfungsaufgaben entwickelt, mit denenbisher sehr gute Erfahrungen gemacht wur-den. Irgendwann im Verlaufe des Jahres 2013wird man aber nicht umhinkommen, neueVarianten zu entwickeln, damit die Sprach-standanalyse aktuell und für alle Bürger-rechtsbewerbenden neu bleibt.

Ausblick aufs laufende JahrDie Nachfrage nach freien Plätzen für dieSprachstandanalyse bleibt hoch. Anfang Ja-nuar sind bereits die ersten vier Serien ausge-bucht; freie Plätze gab es zu diesem Zeit-punkt erst wieder für Sprachstandanalysen abMitte März. Dazu beigetragen hat auch eineauf einen politischen Vorstoss im GrossenRat des Kantons Basel-Stadt zurückgehende

Aktion des Migrationsamts, das mit einerschriftlichen Mitteilung alle Ausländerinnenund Ausländer, welche die für die Einbürge-rung notwendigen Wohnsitzfristen erfüllen,darüber informiert hat, dass sie ein Einbürge-rungsgesuch stellen könnten.

Steigende NachfrageIn einer ersten Staffel wurden deshalb durchden Kanton Ende 2012 rund 5000 Personenangeschrieben, was dazu geführt hat, dasssich deutlich mehr Kundschaft als sonst beimMigrationsamt meldete, um sich über diemögliche Einbürgerung zu informieren. DieBürgergemeinde der Stadt Basel erhielt zwar(noch) nicht mehr Einbürgerungsgesuche alsgewöhnlich, bemerkt dies aber durch einesteigende Nachfrage bei den Sprachstand -analysen. Falls die Nachfrage das bestehendeAngebot übersteigen sollte, werden die Zen-tralen Dienste zusätzliche Prüfungstermineschaffen, damit alle ausländischen Bürger-rechtsbewerbenden in nützlicher Zeit den fürdie Einbürgerung erforderlichen Sprachnach-weis bei der Bürgergemeinde der Stadt Baselerbringen können.

Jens van der Meer, Zentrale Dienste

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YO. Im Juni des letzten Jahres hat der Bür-gerrat die Überarbeitung der Musterfunktio-nen in Auftrag gegeben. Die Musterfunktio-nen sind standardisierte Funktionsbeschrei-bungen, die zur Einreihung der Mitarbeiten-den der Bürgergemeinde in deren Lohnsys -tem dienen. Sie bilden den Kern des bürger-gemeindeeigenen Lohnsystems.

Das Lohnsystem der Bürgergemeinde derStadt Basel wurde 1997 eingeführt und ist inden rechtlichen Grundlagen der Bürgerge-meinde verankert. Es gilt gleichermassen füralle bei der Bürgergemeinde der Stadt Baselresp. deren beiden Institutionen BürgerspitalBasel und Bürgerliches Waisenhaus sowiebei den Zentralen Diensten beschäftigtenMitarbeitenden mit öffentlich-rechtlicher An-stellung.

Aufgrund beträchtlicher Veränderungen invielen Berufsbereichen und organisatorischerAnpassungen in den erwähnten Institutionenin den vergangenen Jahren waren die Einrei-hungsgrundlagen nicht mehr überall markt-konform. Auch stimmten sie nicht mehr alle

mit den Organisationsstrukturen und denFunktionen der Bürgergemeinde überein.Ferner entsprachen die Richtanfangslöhneund die Entwicklungsmöglichkeiten in deneinzelnen Lohnbereichen teilweise nicht deraktuellen Situation im Arbeitsmarkt.

Oberstes Ziel dieser Überarbeitung war es,ein aktuelles und effizientes Arbeitsinstru-ment zu schaffen. In diesem Sinn wurden dieeinzelnen Elemente jeder Musterfunktion ge-prüft und den heutigen strukturellen und or-ganisatorischen Verhältnissen unter Berück-sichtigung der aktuellen Arbeitsmarktverhält-nisse angepasst. Die neuen Musterfunktionenstellen die heutigen Berufsbilder und Funk-tionen der Bürgergemeinde sowohl einfach,knapp und klar als auch in einheitlicher Artund Weise dar. Die aktuellen Aus- und Wei-terbildungsmöglichkeiten auf allen Stufender Funktionsbereiche sowie die laufenden,zwingenden Funktionsoptimierungen imPflegebereich wurden ebenfalls berücksich-tigt. Gleichzeitig wurde dem Einreihungs-schema mehr Flexibilität und eine erhöhteTransparenz verliehen.

Im Zuge dieser Überarbeitung der Muster-funktionen wurden auch die Lohnbereicheden heutigen Gegebenheiten angepasst, mitdem Ziel, marktgerechte, konkurrenzfähigeEinstiegslöhne, funktionsgerechte Möglich-keiten zur Lohnentwicklung sowie die Ver-gleichbarkeit unter den verschiedenen Be-rufsbereichen zu gewährleisten.

Gemäss den personalrechtlichen Grundlagenwar für die Verabschiedung der Musterfunk-tionen der Bürgerrat und für die Veränderungder Lohnbereiche der Bürgergemeinderat zu-ständig. Der Bürgerrat hat die überarbeitetenund aktualisierten gesamthaft rund 80 Mus -terfunktionen am 30. Oktober 2012 geneh-migt. Der Bürgergemeinderat stimmte am 11.Dezember 2012 den beantragten Veränderun-gen der Lohnbereiche zu.

Die Umsetzung der Anpassungen, welche vorallem im Bürgerspital mit einem erheblichenAufwand verbunden ist, wird im Laufe desersten Halbjahres 2013 erfolgen. Die Lohn-runde 2013 wird noch auf der Basis der bishe-rigen Regelungen durchgeführt.

YO. Lohnentwicklung: Der Bürgergemein-derat hat an seiner Sitzung vom 11. Dezem-ber des vergangenen Jahres folgenden Be-schluss zur Lohnrunde 2013 gefällt:

Von der Gesamtlohnsumme werden den Be-trieben der Bürgergemeinde 1% für indivi-duelle Lohnerhöhungen bewilligt. Die indivi-duellen Lohnerhöhungen werden gemässdem Lohnsystem der Bürgergemeinde je-weils anhand des Ergebnisses aus den Mitar-beiterbeurteilungsgesprächen und im Zusam-menhang mit den Erfahrungsjahren errech-net. Für die jährliche Festlegung der Lohnent-wicklung sind jeweils die finanziellen Gege-benheiten der Institutionen, die Entwicklungdes Landesindex für Konsumentenpreise, dasVorgehen vergleichbarer Betriebe der öffent-lichen Verwaltung und der Privatwirtschaft,Erfahrung und Feedback aus der Personalge-

winnung und nicht zuletzt die jährliche Mit-arbeiterbeurteilung als ausschlaggebendeFaktoren massgebend.Gremien wie die sozialpartnerschaftliche Be-gutachtungskommission (Arbeitgeber- undArbeitnehmervertreter), die Personalverbän-de der Bürgergemeinde Basel (BAV, vpod,SBK und Isorba) sowie die Aufsichtskom-mission (vorberatender «Ausschuss» des Par-laments) wirken jeweils beeinflussend beimEntscheidungsprozess mit.

SonstigesFamilienzulagen/Unterhaltszulagen: DieHöhe der Familienzulagen richtet sich nachden Vorgaben des Bundes. Das heisst, dieAusbildungszulagen betragen ab 1. Januar2013 nach wie vor CHF 250.–. Die Kinderzu-lagen bleiben bei CHF 200.–. Die Unterhalts-zulage der Bürgergemeinde wird weiterhin ingleicher Höhe ausgerichtet.

Vergünstigungen: Weiterhin können dieMitarbeitenden der Bürgergemeinde vonPersonalvergünstigungen profitieren wiedem Job-Ticket zum Jugendtarif für monat-lich CHF 48.–, statt CHF 72.– (Jahresabon-nement CHF 480.–, statt CH 720.–), dem Be-zug von Reka-Checks mit 20% Rabatt (Be-schäftigungsgrad 20–49% = 250 Reka-Checks, Beschäftigungsgrad 50–100 % = 500Reka-Checks) sowie der Preisreduktion vonCHF 100.– auf ein Jahresabonnement des Mi-gros Wellness Parc an der Heuwaage.

Versicherung: Der Arbeitnehmerbeitrag derKrankentaggeldversicherung beläuft sich imJahr 2013 unverändert auf 0,37%. Der Prämienanteil der Arbeitnehmenden ander Nichtberufsunfallversicherung beträgt0,52%.

Lohnrunde 2013

Informationen aus dem Personalbereich

Überarbeitete Musterfunktionen und Lohnbereiche

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Nummer 1, Bier: Federico Schiliro, Yvette Oeschger, Rebekka Leuthardt, Peter Signer, François Goy, Christian Kleiber und Dominik Möller(von links) brauten ein eigenes Bier für die Eröffnung des neuen Werkhofgebäudes des Forstbetriebes der Bürgergemeinde.

Nummer 2, Kugel: Sven Unold baute eine Riesenkugel aus Besteck, die jetzt vor dem Bürger-spital Basel steht. Der Verkaufserlös wird für die Hungerhilfe der Swissaid verwendet.

RA. So, jetzt sind Sie, liebe Leserinnen undLeser, am Zug. Wir stellen Ihnen auf den Sei-ten 4 bis 6 insgesamt acht Fotos aus den sechs

Ausgaben der Personalzeitung (BGZ) desvergangenen Jahres vor. Es sind ganz unter-schiedliche Fotos, allesamt dienten sie als

Blickfang zu den mannigfaltigen Themen ausdem Alltag der Bürgergemeinde und den In-stitutionen Bürgerspital Basel und Bürgerli-ches Waisenhaus sowie der Christoph MerianStiftung. Machen Sie mit und wählen Sie IhrLieblingsbild!

So können Sie mitmachenWählen Sie aus den 8 vorgeschlagenen FotosIhr Lieblingsbild aus. Die Einsendungen, diedas Bild mit den meisten Stimmen wählen,kommen in die Verlosung. Anschliessendwerden die Preise 1 bis 3 gezogen. Senden Sie bitte eine Mail mit den AngabenBildnummer und Bildtitel, Vorname/Nameund Adresse an:[email protected] Dank und viel Glück.

Das können Sie gewinnen:1. Preis: Einkaufsgutschein im Wert vonCHF 150.– im Büspishop, www.buespi.ch.2. Preis: Fotogutschein im Wert vonCHF 100.– von ICF, www.icf.ch3. Preis: Das «Basler Stadtbuch» im Wertvon CHF 39.– vom Christoph Merian Verlag,www.merianverlag.ch.

Fotoauswahl aus den Personalzeitungen von 2012

Wählen Sie Ihr Lieblingsbild

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Nummer 3, Freizeit: Freizeitgestaltung der Kinder und Jugendlichen war auch in den Sechzigerjahren ein Thema im Bürgerlichen Waisen-haus. Die inhaltliche Gestaltung hatte indessen schon andere Ausprägungen als heutzutage. Der Rahmen war, auf unsere heutigen Verhält -nisse übertragen, sehr eng. Ein Zeitdokument belegt dies eindrücklich.

Nummer 4, Dreispitz: So schön kann Wohnen sein – das neue Transitlager wird zum Blickfang auf dem Dreispitz. Auf dem Areal des früherenZollfreilagers wird bis 2014 ein urbanes Quartier entstehen, in dem Wohnen, Arbeiten, Lernen, Kunst und Kultur Platz finden.

Wählen Sie Ihr Lieblingsbild, und mit etwas Glück gewinnen Sie. Details auf Seite 4.

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Nummer 6, Projekt: Zwei Mädchen beim Sammeln von Eicheln im Hardwald der Bürgerge-meinde. Im Projekt «Försterwelt» besuchen Klassen «ihren» Wald über drei Jahre hinwegimmer wieder. Durch Erlebnisse, handwerkliches Arbeiten und aktives Lernen bauen sie eine Beziehung zum Wald auf.

Nummer 8, Fahrrad: Aus der Serie Leserfoto das Bild von Karin Senn (Zentrale Dienste) ausdem Tessin.

Nummer 5, Plakate: Aus der Plakaktausstel-lung im Stadthaus der Entwurf für erleichter-te Einbürgerungen aus dem Jahre 2004.

Nummer 7, Hände: Bunte Hände als Blick-fang für Informationen über das BürgerlicheWaisenhaus.

Wählen Sie Ihr Lieblings-bild, und mit etwas Glückgewinnen Sie. Details auf Seite 4.

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RA. Für einmal eine eher ungewöhnlicheDarbietung: Holzschlag auf dem Marktplatz.Der Forstbetrieb der Bürgergemeinde war aneinem Nachmittag mit vier starken Mannenangerückt, um den 15 Meter hohen Weih-nachtsbaum zu fällen. Alles ging sehr rasch.Fachgerecht zwei Keile in den Stamm gesägtund schon fiel der Riese in die gewünschteRichtung zu Boden. Mit der Motorsäge eini-ge Äste vom Stamm trennen und kurz daraufschon den Hauptteil des Baumes mit demKran auf den Lastwagen laden. Schliesslichnur noch die verschiedenen Keile der Veran-kerung der Tanne entfernen, aufräumen undden Platz besenrein verlassen.

Das war einer von insgesamt 23 Weihnachts-bäumen, die in der Innerstadt innert zweierTage entfernt wurden. Im Werkhof der Bür-gergemeinde angelangt, wurden sie zuSchnitzeln verarbeitet, um später dann inHolzschnitzelheizungen für wohlige Wärmezu sorgen.

Drei ehemalige Weihnachtsbäume fanden zu-dem noch eine andere Verwendung. Dazu le-sen Sie auf Seite 9 mehr.

Entfernen der grossen Weihnachtsbäume

Holzschlag auf dem Marktplatz

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Oben: Der Hauptteil des Weihnachtsbaumeswird auf den Lastwagen gehoben und derverbleibende Teil ist auch schon aus der Ver-ankerung gehievt.

Links: Bei der Matthäuskirche werden dreiWeihnachtsbäume aufgeladen. Fahrziel: Zolli Basel.

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Ankunft im Zolli Basel: Hier muss der Fahrer sein ganzes Können zeigen (links). Entladen der Weihnachtsbäume ins Gehege.

Mit einem Pneukran werden die drei ehemaligen Weihnachtsbäume in der Anlage der Rentiere in den Boden eingelassen. Die Tiere haben eineRiesenfreude und knabbern schon beim Aufbau an den Ästen. Bei guter Pflege können die Bäume bis zu einem Jahr die Rentiere erfreuen.

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Neues Wohnhaus Gustav Wenk

Offizielle EröffnungsfeierDas neue Wohnhaus Gustav Wenk desBürgerspital Basel an der Gustav-Wenk-Strasse 34 zeichnet sich durch ein Stufen-modell für individuelle Begleitung vonJugendlichen aus. Am 30. Juli 2012 zogendie ersten Bewohnerinnen und Bewoh-ner in das Wohnhaus ein. Bereits EndeAugust war die Hälfte der neun Zimmerbelegt.

CK. Die Nachfrage nach Wohnplätzen für Ju-gendliche, welche im Auftrag der Invaliden-versicherung eine berufliche Abklärung odereine Ausbildung absolvieren, ist gross. Findetein/-e Jugendliche/-r kein entsprechendesWohnangebot, kann er oder sie die beruflicheMassnahme nicht antreten. Das WohnhausGustav Wenk bietet Platz für neun Jugendli-che oder junge erwachsene Frauen und Män-ner. Sie erhalten im Wohnhaus relativ intensi-ve Betreuung, Begleitung und Unterstützungauf ihrem Weg zum erfolgreichen Abschlussihrer beruflichen Massnahme. Die Betreuung ist rund um die Uhr gewähr-leistet durch ein Team von sozialpädagogischoder agogisch ausgebildeten Mitarbeitenden,welches auch über Kenntnisse oder Berufser-fahrung im Psychiatriebereich verfügt. Beider Betreuung wird ein pädagogisches Stu-fenmodell angewandt, welches es ermög-licht, auf die individuellen Bedürfnisse undFähigkeiten der einzelnen Jugendlichen undjungen Erwachsenen einzugehen. Je nach Al-ter und Selbstständigkeit können verschiede-ne Phasen bis zur Eigenständigkeit durchlau-fen werden.

SchlüsselübergabeDie symbolische Schlüsselübergabe fand am2. November 2012 statt. Fritz Jenny, DirektorBürgerspital Basel, und Marlene Bolliger,Leiterin Betreutes Wohnen, überreichten Ma-nuela Schaub, Teamleiterin Wohnhaus Gus -tav Wenk, feierlich den überdimensionalenSchlüssel für das Wohnhaus und wünschtenihr und ihrem Team auf diesem Weg viel Er-folg. Nebst Angehörigen der Bewohnerinnenund Bewohner, Mitarbeitenden des Bürger-spitals und Vertretern von Verbänden und In-stitutionen fanden auch einige Nachbarn denWeg ins neu renovierte Wohnhaus. AufWunsch führte das Betreuungsteam die Gäs tedurch die Räumlichkeiten und erläuterte päd-agogische Hintergründe. Für kulinarischeKöstlichkeiten sorgten die Mitarbeitendender Werkstatt Gastro des Bürgerspitals.

Zur Person Gustav WenkGustav Wenk (1884–1956) ist als Sohn einesBauern in Riehen geboren. Gustav Wenk warnicht nur als Primar- und Mittellehrer in Ba-sel tätig, sondern auch als Mitglied der Sozi-aldemokratischen Partei politisch aktiv. Zu-dem war er Präsident des Eisenbahnarbeiter-verbands, des Schweizerischen Autostrassen-vereins und des Verwaltungsrats der BaslerMustermesse. Von 1914 bis 1925 sass GustavWenk im Grossen Rat des Kantons Basel-Stadt. 1918 wurde er als einer der Wortführerbei einem Generalstreik zu einer Gefängnis-strafe verurteilt. Dies tat jedoch seiner politi-

schen Karriere keinen Abbruch: Von 1925 bis1953 wirkte er als Regierungsrat des KantonsBasel-Stadt. Als Vorsteher des Basler Depar-tements des Innern war er mit der Schaffungder kantonalen AHV und des kantonalen Fe-riengesetzes massgeblich am Aufbau des «so-zialen Basel» beteiligt. Von 1935 bis 1956vertrat er seinen Kanton zudem im Ständerat,den er 1948/49 präsidierte. 1949 wurde ervon der Universität Basel zum Dr. phil. h.c.ernannt.

Quelle: Wikipedia, 7.8.12; Historisches Lexi-kon der Schweiz (www.hls-dhs-dss.ch)

Marlene Bolliger und Fritz Jennyüberreichen Manuela Schaub densymbolischen Schlüssel (von links).

Drinnen gab es Süsses, Salziges und jede Menge zu plaudern.

Das Festzelt im Garten garantiertetrockene Füsse trotz nassem November -wetter.

Das Wohnhaus liegt im St.-Johann-Quartieran der Gustav-Wenk-Strasse, nur wenigeGehminuten von den Betrieben und Werk-stätten des Bürgerspitals entfernt.

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Kreativwerkstatt stellte in Kunstpart aus

«Mitleidlos schön»

Vom 21. März bis zum 22. September 2013bespielt die Kreativwerkstatt des Bürgerspi-tal Basel das Forum Würth in Arlesheim, ge-meinsam mit Werken aus der Art-Brut-Sammlung Würth. Die Ausstellung ist Be-standteil des Jubiläumsjahres der Kreativ-werkstatt, welche auf 20 Jahre zurückschau-en kann. Im Begleitprogramm wird am 15. August2013 um 20 Uhr das Musiktheater der Krea-tivwerkstatt mit «Zwischen den Welten – achtBilder frei nach Hamlet» zu sehen sein. Am 8. September 2013 unterhält ThomasBrunnschweiler ab 15 Uhr das Publikum mitAnagrammgedichten und einem musikali-schen Begleitprogramm unter dem Motto«Wenn Buchstaben tanzen».

Im Museumsshop können Sie einzigartigeProdukte der Künstlerinnen und Künstler derKreativwerkstatt kaufen.

Kunst von besonderen Menschen im Forum Würth

Nasen riechen Tulpen

Zum zweiten Mal konnte sich die Krea-tivwerkstatt des Bürgerspital Basel imNovember im Ausstellungsraum Kunst-part am Spalenberg 30 präsentieren.«Mitleidlos schön – Social Design madein Basel» hiess die Schau.

Zeigte die Kreativwerkstatt im letzten Jahrvorwiegend künstlerische Objekte, stand die-ses Jahr das Kunsthandwerk im Fokus. Zeit-lich überschnitt sich die Ausstellung teilweisemit der Herbstmesse – eine bewusste Ent-scheidung, um die grössere Laufkundschaftanzusprechen. Die Zusammenarbeit derKreativwerkstatt mit Christine Vogt, der Be-treiberin des Ausstellungsraums Kunstpart,hat die Arbeiten von Menschen mit einer Be-hinderung vom Rande der Stadt ins Zentrumgebracht. Kunstpart befindet sich an besterPassantenlage in der Innenstadt. Es ist ein Ortder Begegnung und des Austausches. Im Am-biente des über 600 Jahre alten Hauses kom-men die Gegenstände der Werkstatt beson-ders gut zur Geltung.

Grosse VielfaltGleich beim Eingang stand eine Reihe vonNecessaires aus bunt bedruckter oder bemal-ter Leinwand, daneben Bauchtäschchen undBrieftaschen mit Linolaufdrucken. Aus derhauseigenen Weberei stammten gewobeneEinkaufstaschen mit Rastermustern in dezen-ten Farben, Schultertaschen und Schals ausMerinowolle. Bunte gewobene Gürtel spra-chen vor allem den weiblichen Geschmackan. Im Untergeschoss konnten handgewobe-ne Teppiche gekauft oder auf Mass nach eige-nen Farbwünschen bestellt werden. Dazu dieKeramik von Barbara Bauer, die mit ihren ex-klusiven Formen und kunstvollen Glasurenimmer wieder zu verblüffen weiss.

Qualität ohne AbstricheDer Titel «Mitleidlos schön» war von Christi-ne Vogt bewusst gewählt. Menschen mit einerBehinderung, die schöne Gegenstände ferti-gen, brauchen kein Mitleid. Sie sind dagegen– wie alle Menschen – auf die Wertschätzungihrer Leistung angewiesen. Christine Vogt

weiss von vielen Besucherinnen und Besu-chern zu berichten, welche die Farbigkeit,Originalität und Qualität der Gegenstände so-wie die Ideen begeistern: «Nur der Verkaufsteht leider noch nicht im Verhältnis zu diesermündlich geäusserten Wertschätzung.»

Thomas Brunnschweiler, Bürgerspital Basel

Am 23. Mai 2013 wird mit einer Vernissagedie fünfmonatige Ausstellung «I schaff nidfür d’Chatz» im Bürgerspital Basel eröffnet.Der Faden der Jubiläumsidee wird weiterge-sponnen. Die Ausstellung zeigt Arbeiten vonKünstlerinnen und Künstlern, die in den letz-ten zwanzig Jahren in der Kreativwerkstattdes Bürgerspitals gewirkt haben.

Sie sind herzlich eingeladen: Donnerstag,

23. Mai 2013, ab 16 Uhr, Bürgerspital

Basel, Bürogebäude, Flughafenstrasse

235, Basel.

Blick in den korridorartigen Ausstellungs-raum.

Weitere Bilder auf Seite 12.Fo

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Kreativwerkstatt: Bilder aus 20 Jahren

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12 | Bürgerspital Nummer 113, März 2013BURGERGMAINDZYTIG

Ansprechend: gewobene Einkaufstaschen mit Rastermustern in dezenten Farben.

Gewobene Tischläufer werden inspiziert. Praktisch: Necessaires aus bunter Leinwand und eine gezeichnete Unikatkarte.

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Bürgerspital | 13Nummer 113, März 2013 BURGERGMAINDZYTIG

Mitarbeiter des Bürgerspitals (X): Mustafa Selimi

Das Wunder der VerkleinerungMustafa Selimi arbeitet seit sieben Jahren inder Mikrografie des Bürgerspital Basel. Er ist25 Jahre alt, verheiratet und hat eine kleineTochter. Als er noch ein Baby war, kam er mitseinen Eltern aus Mazedonien in dieSchweiz. Aufgrund einer Sehnenverkürzungder Beine und der damit verbundenen Beein-trächtigung des Bewegungsapparats besuchteer die heilpädagogische Schule Ackermätteliin Basel. Nach der Schulzeit absolvierte erden Jugendförderkurs im Bürgerspital. Nachzwei Schnupperaufenthalten im Weizenkornund im Versandhandel des Bürgerspitalswechselte Mustafa Selimi 2005 in die Mikro-grafie, wo er eine zweijährige IV-Anlehremachte.

40000 Briefe für eine BrieftaubeDie Mikrografie ist eine wundersame Welt.Wer vor der Zeit des Computers in Archivenund Bibliotheken recherchiert hat, kennt sienoch, die Mikrofichen, auf denen etwa ganzeBibliografien gespeichert waren. Mikro-fichen und Mikrofilme sind verkleinerte ana-loge Abbildungen von gedruckten Vorlagensowie direkt auf das Medium geschriebenedigitale Informationen. Im Gegensatz zu di-gitalen Speichermedien müssen Mikrofilmenicht laufend konvertiert und migriert wer-den. Bei optimaler Archivierung sollte einMikrofilm 500 Jahre lang lesbar bleiben.

Erfunden hat die Mikrofotografie der Franzo-se René Dagron im Jahre 1859 in Paris. ImDeutsch-Französischen Krieg von 1870/71spielte sie in der Kommunikation zwischendem unbesetzten Frankreich und der Haupt-stadt eine wichtige Rolle. Bis zu 40000 Brie-fe konnte nun eine einzige Brieftaube trans-portieren! Heute wird die Mikrografie vor al-lem zur langfristigen Archivierung von gros-sen Datenmengen gebraucht. Hier gilt derMerkspruch «digital for now, analog forever»– sinngemäss: «digital für den Augenblick,analog für die Ewigkeit».

Moderner DienstleistungsbetriebDie Mikrografie, eine von elf Betrieben undWerkstätten des Bürgerspital Basel, führtAufträge von Firmen und staatlichen Institu-tionen aus. Die Werkstätte verfügt über einumfassendes Know-how, modernste Kame-ras und langjährige Erfahrung in der Verar-beitung und Archivierung von Dokumentenund Daten. Dabei sind die Sicherheitsaufla-gen hoch und die Qualitätskontrollen streng.

Alle Mitarbeitenden stehen unter Schweige-pflicht. Mustafa Selimi schätzt es, dass er inder Mikrografie alle unterschiedlichen Berei-che kennengelernt hat. «Ich habe gelernt, ver-schiedene Kameras richtig zu bedienen», er-klärt er, «ich weiss, wie ich etwas verfilmenmuss und wie man im Labor analoge Fotosselbst entwickelt und fixiert. Dazu kommt dieBedienung der Maschinen.» Im Augenblickist Mustafa Selimi im Buchscanningbereicheingeteilt. «Fast 99 Prozent geschieht heuteim digitalen Bereich.» Dabei werden digitaleInformationen auf Mikrofilmen analog fi-xiert, sodass man vielleicht bald einmal auchein Musikstück so speichern kann, dass manes in einigen hundert Jahren noch zum Er-klingen bringen kann. Die Mikrografie desBürgerspitals verfügt über einen 6-Terabyte-Data-Server, was 6000 Gigabyte entspricht.

Daneben gibt es noch fünf virtualisierte Ap-plication-Server. Die jährlich verarbeiteteDatenmenge entspricht mehreren MillionenSeiten.

Gerne zu HauseMustafa Selimi spielte früher trotz seiner Be-hinderung Fussball und Basketball. Heutefährt er noch ab und zu Fahrrad. Er ist eherein häuslicher Mensch, ist gerne mit seinerFamilie zusammen und mag Filme ab DVD.«Ich bin gerne mit Menschen aller Kulturenzusammen. Im Bürgerspital fühle ich michwohl. Die Arbeit macht mir Spass», sagt er,«und ich bin froh, dass es eine solche Mög-lichkeit mit einem geregelten Tagesablaufgibt.»

Thomas Brunnschweiler, Bürgerspital Basel

Mustafa Selimi an einem modernen Buchscanner (links) und an der Steuerung eines Filmbe-lichters.

Mustafa Selimi an einemKontrollgerät für Mikro-filme.

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14 | Bürgerspital Nummer 113, März 2013BURGERGMAINDZYTIG

Das Geschäftsfeld Betreutes Wohnenstellt mit kurzen Imagefilmen die Wohn-häuser und Alterszentren des Bürgerspi-tals auf deren Websites vor.

CK. Schöne und realitätsgetreue Szenen ausdem Alltag und dem Leben der Bewohnerin-nen und Bewohner der Wohnhäuser und Al-terszentren des Betreuten Wohnens wurdenwährend einiger Monate eingefangen und aufVideo festgehalten.

Die Filme sind auf den entsprechenden Web-sites der Alterszentren und Wohnhäuser ein-gebunden, unter www.buespi.ch. Viel Spassbeim Schauen.

Videoprojekt für das Betreute Wohnen

Neues Alterszentrum Burgfelderhof: Aufrichtefest

Bauarbeiten sind im ZeitplanNachdem die Rohbauarbeiten erfolg-reich abgeschlossen waren, fand amMontag, 17. Dezember 2012, das Auf-richtefest des Alterszentrums Burgfel-derhof statt. Als Dank für die bis dahingeleistete Arbeit wurden alle am Bau be-teiligten Mitarbeitenden zum Fest mitanschliessendem gemeinsamem Abend-essen eingeladen.

CK. Die darauffolgenden Bauarbeiten gingenplanmässig weiter: Bis Ende Januar wurdenalle Fenster eingebaut und die Abdichtungs-arbeiten auf dem Dach vorgenommen, sodassanschliessend die weiteren Ausbauarbeitenwie die Installations-Steigzonen und die Ver-teilleitungen der Lüftungs-, Sanitär- und Hei-zungsanlagen in Angriff genommen werdenkonnten.

Bis Mai werden die Leichtbauwände durchden Gipser erstellt und die Elektro-Rohinstal-lation montiert.

Mit der Webcam des Bürgerspitals aufwww.buespi.ch können Sie den Bau des neu-en Alterszentrums laufend mitverfolgen.

Oben: Die Werkstatt Gastro bereitete das Abendessen für die Gäste im Burgfelderhof zu.Unten: Hans Ruedi Engler (Architekt), Fritz Jenny (Direktor Bürgerspital), Werner Nüesch(Leiter Bau und Immobilien Bürgerspital) und Patrick Hafner (Präsident Leitungsausschuss)schlugen traditionell den «letzten Nagel» zur Rohbauvollendung ein (von links).

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Waisenhaus | 15Nummer 113, März 2013 BURGERGMAINDZYTIG

Talk im Zscheckenbürlin

Es gibt nichts Unmögliches UR. Die Kinderwohngruppen betreuenMädchen und Jungen im Alter zwischen5 und 13 Jahren in ihren Lebenssituatio-nen und Entwicklungen. Die Kinder wer-den als Teil eines familiären Systems ge-achtet, welches möglichst umfassend inalle Entscheidungs- und Entwicklungs-prozesse einbezogen wird. Was dies imAlltag bedeuten kann, erläutert PascalBrenner, seit sechs Jahren Teamleiter derKinderwohngruppe Basilisk.

Worin unterscheiden sich die Tätigkeiten derKinderwohngruppe Basilisk von jenen einerklassischen Jugendwohngruppe? In der Kinderwohngruppe spielt sich die Ar-beit vermehrt mit und im Familiensystem ab.Das Kind ist in einer Familie eingebettet undsoll dies auch während einer ausserfamiliärenPlatzierung bleiben. Deshalb sollen die Kin-der in unserer Wohngruppe den Alltag als«Patchwork» mit der eigenen Familie erlebenund erfahren dürfen. Dies bedeutet, die sozi-alpädagogische Arbeit am Kind auf derWohngruppe gestaltet sich darin, ein mög-lichst normales Umfeld zu schaffen, in demkindsadäquate Entwicklung möglich wirdund Sicherheit sowie vielfältige Erfahrungenentstehen können. Die Eltern sind dabei diewichtigste Ressource, welche sowohl in ihreneigenen wie auch in den Entwicklungspro-zessen ihrer Kinder begleitet werden. Mit ei-nem Setting an systemisch orientierten Mass-nahmen in den Bereichen Struktur, Prozesseund Kultur wird das Familiensystem in sei-nem Selbstwert sowie seiner Motivation ge-stärkt, so dass alle Beteiligten das Vertrauenin sich selbst und ihre Handlungen wiederfinden können. Beispielsweise bringen Elternzeitweise ihre Kinder auf der Wohngruppeins Bett und im Anschluss finden Gesprächestatt, wie und wo Potenziale noch weiterent-wickelt werden können. Selbstverständlichreflektieren wir dabei mit den Eltern nicht nurihre Handlungen, sondern lassen uns von denEltern in unseren Handlungen ebenfalls re-flektieren.

Stellen sich da besondere Anforderungen andich als Teamleiter? Beständig die verschiedensten Bedürfnisseder Kinder, der Eltern und der Unterstüt-zungsinstitutionen unter einen Hut zu brin-gen, diese so zu koordinieren und dafür zusorgen, dass eine kulturschaffende, individu-elle und kontinuierliche Entwicklung sowohl

für die Klientensysteme als auch für dieWohngruppe möglich ist, empfinde ich als ei-ne spannende und besondere Anforderung anmich als Teamleiter. Da sind Verhaltens- undHaltungsfragen sowie die gemeinsame undeigene Reflexion als Mensch im Berufsalltagalltägliche Herausforderungen, welche stetigNeues und Kreatives an den Alltag fördern.

In der Kinderwohngruppe Basilisk lebenauch Kinder aus politisch instabilen Län-dern. Welche speziellen Herausforderungenstellen sich im Alltag? Die spezielle Herausforderung besteht darin,dass in solchen Situationen gewohntes, kon-formes Vorgehen nicht mehr möglich ist. Dasstellt hohe Ansprüche an die Institution, dieLeitung, das Personal, aber auch an die ande-ren Kinder der Wohngruppe. Für uns selbst-verständliche Dinge werden neu infrage ge-stellt, da Kulturtechniken nicht mehr einfachfunktionieren. Wie erkläre ich beispielsweiseeinem Kind, das kein Wort Deutsch versteht,dass es sich beim Verlassen der Gruppe an-und abzumelden hat, dass gemeinsam zu ei-ner bestimmten Zeit am Tisch gegessen wirdoder dass es in einer demokratischen Kulturgewisse Dinge frei entscheiden kann undmuss? Da sind wir plötzlich aufgefordert,

Möglichkeiten zu schaffen, die bisher garnoch nicht gedacht wurden, sowie Struktu-ren, Konzepte, Einrichtung, Kommunikation,Instrumente, usw. neu zu denken. Wir dürfenauch nicht vergessen, dass diese Kinder ihreHeimat und ihre Familie unfreiwillig verlas-sen mussten. Im Vordergrund stehen dadurchganz andere Fragen als die Integration desKindes in unsere Kultur, die Wohngruppeoder die Schule. Vorerst muss eine Basis vonVertrauen und zur Verständigung geschaffenwerden. Dies lässt sich oft nicht in den struk-turierten und geplanten Bahnen der her-kömmlichen sozialpädagogischen Arbeit ver-richten und fordert jeden von uns in seinemprofessionellen Handeln.

Was muss sich deiner Meinung nach im Tä-tigkeitsfeld der Sozialpädagogik ändern, umauf künftige Entwicklungen eine Antwort zuhaben? Die soziale Arbeit darf sich in Zukunft als ei-genständige Institution neben Staat und Wirt-schaft entwickeln. Einerseits erfordert dieseine klare Bekenntnis zur Profession und de-ren vermittelnden sowie sensibilisierendenStellenwert innerhalb der Gesellschaft. An-derseits braucht es Mut für neue, innovativesowie weitreichendere Konzepte und Wege.Es muss in Zukunft weniger darum gehen,definiertes Kliententum zu bearbeiten, son-dern ebenfalls darum, an der Sensibilisierungund der Veränderung von Umweltbedingun-gen zu arbeiten, welche Kliententum über-haupt entstehen lassen.

Was machst du, wenn du nicht arbeitest? Seit einem halben Jahr promoviere ich im Be-reich der Sozialwissenschaften an der Uni-versität Lüneburg in Deutschland und ichwerde in der nächsten Zeit ein Forschungs-projekt in der Kinder- und Jugendhilfe durch-führen. Trotzdem ist das Wichtigste in mei-nem Leben meine eigene Familie, mit der ichviel erleben und auftanken kann. In meinerFreizeit produziere ich in meiner kleinenSchreinerwerkstatt nützliche und unnützlicheDinge oder ich programmiere Webauftrittefür kleinere Non-Profit-Organisationen undKMUs. Ab und an treffe ich mich mit meinenFreunden, mit welchen ich als «Junge vomLand» seit meiner Kindheit Leben teile, zumJassen und Diskutieren.

Ich danke dir für das Gespräch imZscheckenbürlin.

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16 | Waisenhaus Nummer 113, März 2013BURGERGMAINDZYTIG

Ausbaupläne

Time-out für Jugendliche ULH. Mit finanzieller Unterstützung derChristoph Merian Stiftung bietet dasBürgerliche Waisenhaus schon seit Jah-ren schulmüden Jugendlichen temporäreine Arbeitsmöglichkeit an. Das Angebotwurde in den letzten zwei Jahren ausverschiedenen Gründen eher spärlich ge-nutzt, obwohl solche Plätze immer wie-der gefragt sind. Die Geschäftsleitunggeht nun proaktiv vor und installiert einentsprechendes Arbeitstraining. Dasnotwendige geschulte Fachpersonal istbereits angestellt und ist bereit für denAufbau eines Angebotes für Jugendli-che.

Seit 2006 bieten die Mitarbeitenden des All-gemeinen Dienstes neben ihrer Kernaufgabe,nämlich der Instandhaltung der Aussenanla-gen, der Mobilien sowie der Pflege und Be-reitstellung der Infrastruktur bei Raumver-mietungen, Jugendlichen aus den öffentli-chen Schulen Arbeitsmöglichkeiten im Rah-men eines Time-outs an. Diese Arbeitseinsät-ze sind zeitlich begrenzt auf maximal drei

Monate und werden in den Bereichen Küche,Garten- und Arealunterhalt, Schreinerei undMalerei sowie Reinigungsdienste angeboten.

Neben Jugendlichen aus den öffentlichenSchulen wurden auch intern wohnende Mäd-chen und Jungen, bei temporärem Verlust ei-ner Tagesstruktur, in die Arbeitseinsätze miteinbezogen.

Insgesamt haben im Jahr 2011 zwölf «Exter-ne» und sieben intern wohnende Jugendlichein 36 Wochen einen Arbeitseinsatz geleis tet.Bezüglich den pädagogischen Anforderun-gen bei «schwierigen» Jugendlichen stiessdas Handwerkerteam an Grenzen.

Aktivierung des AngebotesDie Geschäftsleitung hat sich trotzdem ent-schieden, eine Aktivierung des AngebotesArbeitstraining einzuleiten. Der Bereichslei-ter Pädagogik, Markus Blümke, hat sich ausdiesem Grund an einer Arbeitsgruppe unterder Leitung Fachstelle Jugendhilfe, ED Ba-sel-Stadt, die sich mit der Thematik «Wegfall

von Tagesstrukturen» befasst hat, beteiligt.Die Ergebnisse dieser Arbeitsgruppe habendie Überlegungen der Geschäftsleitung be-stätigt. Der beabsichtigte Ausbau des Be-reichs Arbeitstraining Time-out (ATT) wirdvom Leiter der Fachstelle Jugendhilfe, RuediHafner, deshalb auch sehr begrüsst.

Aufgrund von personellen Wechseln konntenzwei Stellen im Handwerkerteam neu besetztwerden. Entsprechend dem neuen Stellenpro-fil verfügen die neuen Mitarbeitenden überagogische Qualifikationen und entsprechen-de Erfahrungen in Bezug auf die Führung undBegleitung von Jugendlichen in einem Ar-beitsprozess.

Zusammenarbeit fortgesetztDie bisherige Zusammenarbeit mit der Schu-le für Brückenangebote (JoB-Zentrum undVorlehre A) wird fortgesetzt und daneben derAufbau einer Trainings- und Orientierungs-werkstatt vorangetrieben. Weitere Formender Zusammenarbeit und flankierende Mass-nahmen werden geprüft.

Geschichte(n) im Bürgerlichen Waisenhaus

Von der Disziplin und der Liebe

Den langjährigen Waisenvater HugoBein habe ich auf einem Rundgang imBürgerlichen Waisenhaus angetroffenund mich mit ihm über die Erziehung un-terhalten. Dabei sind zwei Begrifflichkei-ten ins Zentrum gerückt: die Disziplinund die Liebe. Die Originalaussagen vonHugo Bein zu diesen Begrifflichkeitensind in diesem Beitrag kurz zusammen-gefasst, sie sind überraschend aktuell,zeitlos und dennoch merkwürdig. DieLeserin, der Leser erfährt am Ende desArtikels die Gründe.

Wir hören sie immer wieder: die Klagen überdie disziplinlose Jugend, die sich auf Abwe-gen befindet, über raufende und saufendeGruppen von Jugendlichen am Unteren und

Oberen Rheinweg, die an warmen Sommer-nächten die Bewohner und die Polizei aufTrab halten. Auch Eltern von heimplatziertenKindern und Jugendlichen, ringen manchmalin Standortgesprächen nach Antworten undvor allem nach konkreten Handlungsschrit-ten, wenn besonders verhaltensoriginelle Ak-tionen zur Diskussion stehen.

Auf einem Rundgang im Waisenhaus bin ichdem langjährigen Waisenvater Hugo Bein be-gegnet und habe mit ihm über dieses Phäno-men gesprochen. Er meinte, dass «in allenOrganisationen – und die Familie gehört zu-allererst dazu – die Wertschätzung der Auto-rität notwendig ist, ohne sie kommt man nichtaus. Heutzutage dürfte man sich das beson-ders gesagt sein lassen, heute, wo sich oft alle

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Waisenhaus | 17Nummer 113, März 2013 BURGERGMAINDZYTIG

Bande frommer Scheu zu lösen scheinen.Oder ist es nicht täglich zu erfahren, dassKinder den Begriff der Autorität gar nichtmehr zu kennen scheinen? Die heutige Ju-gend hat vielfach das gesunde Empfinden fürihre eigene Verantwortung verloren; man be-ansprucht nur Rechte, ohne sich im gerings -ten um die Pflichten zu kümmern.»

Autorität und LiebeAuf die Frage, was er denn unter Autoritätverstehe, meinte er: «Autorität ist die Grund-bedingung einer rechten Erziehung; aber dieherzliche Liebe muss gleichwertig dabei sein,nur das ist die Quelle zu wahrer gegenseitigerBindung.» Darauf aufmerksam gemacht,dass dies ja keine neue Erkenntnis sei undschon bei den alten Griechen beschriebenwurde, meinte Hugo Bein, dass «ein Kind einentwickeltes Ehrgefühl haben kann, man be-denkt nicht, wie man einen Schwachen durchLieblosigkeit zur Notwehr bringt. Und derleiFehler will man noch mit den Lexikonbegrif-fen Strenge und Disziplin entschuldigen, jarechtfertigen. Es geniert mich, an so banaleWahrheiten zu erinnern; aber die tagtäglicheErfahrung lehrt, dass man trotz des Bergesvon pädagogischer Literatur nur das Beschei-denste voraussetzen darf. Wir machen uns garnichts daraus, wenn wir statt der Liebe die In-konsequenz, statt der Autorität die Strenge,statt der Freundlichkeit den Tadel gebrau-chen.»

Ich frage nach, ob denn diese Liebe nichtauch missbraucht werden kann. Er zögert kei-

nen Moment und meint: «Nun gibt es auchdie Liebe in Anführungszeichen. Verwöh-nung, Verzärtelung, eitle Vergötterung,Schwachheit, Energielosigkeit wagen wir mitLiebe zu etikettieren. Wir verstehen es auch,Himmlisches und Menschliches zu vermen-gen. Daraus entstehen die wunderlichenBastarde, mit denen man alles und nichts an-stellen kann.»

Antwort findenDarauf angesprochen, dass es heute für Elterndoch ausserordentlich schwierig sei, auf diemannigfaltigen Fragen der Erziehung und derZukunft überhaupt eine Antwort zu finden,folgerte Hugo Bein: «Es ist schon viel ge-

Hugo Bein.

wonnen, wenn es den Eltern ungemütlichwird, wenn sie ihren Erziehungskarren fest-gefahren sehen. Aber dabei darf es nicht blei-ben. Sind jedoch nicht die allermeisten Elterndaran, diese Aufgabe mehr und mehr wegzu-geben? Glauben denn nicht manche, die Er-ziehung sei Pflicht der Schule, eines Vereinsoder einer Anstalt? Gerade die Herren Väterbringen mich oft in helle Verzweiflung. Siesind unerhört tüchtig in ihrem Beruf, das Ge-schäft läuft, sie sind auch hingebend, denn sielassen sich brauchen als Politiker, stellen al-len möglichen Vereinen ihre Kräfte zu Verfü-gung … und überlassen das aufreibendeWerk der Erziehung gedankenlos der über-müdeten Mutter.»

Kein GesprächLiebe Leserin, lieber Leser, vielleicht kommtIhnen beim Lesen vieles bekannt vor, es sindFragen, mit denen Eltern heutzutage konfron-tiert sind. Sicher sind Sie ein wenig erstauntüber die Sprache von Hugo Bein. Diesescheint nicht zeitgemäss. Tatsächlich hat die-ses Gespräch so nie stattgefunden. Ich habeHugo Bein* nicht persönlich gekannt, denner war lange vor meiner Zeit Waisenvater imBürgerlichen Waisenhaus, nämlich von 1928bis 1945. Die Textpassagen stammen alle-samt aus dem kleinen Traktat «Über die Er-ziehung und Disziplin», von Hugo Bein imEigenverlag 1944 herausgegeben.

Urs Rufli, Bürgerliches Waisenhaus

* Hugo Bein, (1886–1958), Waisenvater von1928 bis 1945. Vorher Privatlehrer und Leh-rer an der Knabenprimarschule, verheiratet1916 mit Luise Vogt.

IMPRESSUM

HerausgeberinBürgergemeinde der Stadt BaselRedaktionsteamRemo Antonini (RA) und Yvette Oeschger(YO), Zentrale Dienste, Corine Köhli (CK),Bürgerspital Basel, Urs Rufli (UR), Bürgerli-ches Waisenhaus, und Toni Schürmann (TS),Christoph Merian StiftungDruckBürgerspital BaselAnschrift RedaktionBürgergemeinde der Stadt Basel, Stadthaus-gasse 13, 4001 Basel, Telefon 061 269 96 [email protected]ürgergemeinde der Stadt Basel

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18 | Personal Nummer 113, März 2013BURGERGMAINDZYTIG

EINTRITTEAzemi Ervis, Bürgerspital Arbeit undIntegration (Betriebe und Werkstätten),1.11.2012 Banga de Almeida Augusta, Bürger-spital Begleitetes Wohnen (Wohnhaus@home), 19.11.2012Brühlmann Françoise, BürgerspitalArbeit und Integration (Begleitete Ar-beit), 1.12.2012Carabain Jovis, Bürgerliches Waisen-haus (Pädagogik KWG Excelsior),1.12.2012De Simone Mario, Bürgerspital Be-treuung Betagte (Alterszentrum amBruderholz, Pflege), 1.11.2012Decker Karin, Bürgerspital Begleite-tes Wohnen (Wohnhaus Austrasse),1.1.2013Demir Savas, Bürgerspital Arbeit undIntegration (Betriebe und Werkstätten),22.10.2012Eby Anita, Bürgerspital BegleitetesWohnen (Wohnhaus @home), 1.12.12Edler Björn, Bürgerspital Arbeit undIntegration (Betriebe und Werkstätten),1.11.2012Eggimann Stefanie, Bürgerspital Be-treuung Betagte (Alterszentrum Wei-herweg, Pflege), 1.11.2012Espesset Loic, Bürgerspital Arbeit undIntegration (Betriebe und Werkstätten),7.1.2013Ferdinand Joray, Bürgerspital Arbeitund Integration (Betriebe und Werk-stätten), 20.11.2012Flückiger Celine, Bürgerspital Arbeitund Integration (Betriebe und Werk-stätten), 1.1.2013Garcia Rosas Dina, Bürgerspital RehaChrischona (Therapien), 1.1.2013Honold Luchsinger Esther, Bürger-spital Begleitetes Wohnen (WohnhausClaragraben), 1.11.2012Huari Zurita Ronald, BürgerspitalBegleitetes Wohnen (Wohnhaus@home), 1.9.2012Huber Brigitte, Bürgerspital Betreu-ung Betagte (Alterszentrum am Bru-derholz, Pflege), 1.11.2012Hüttemann Hartmut, BürgerspitalReha Chrischona (Arztdienst), 1.1.13Jendoubi Samir, Bürgerspital Arbeitund Integration (Betriebe und Werk-stätten), 1.1.2013Jordi Patricia, Bürgerspital RehaChrischona (Hotellerie/Klinikadmini-stration), 1.12.2012Kauer Deborah, Bürgerspital Betreu-ung Betagte (Alterszentrum zumLamm, Pflege), 1.12.2012Koschate-Hennig Friederike, Bürger-spital Arbeit und Integration (Betriebeund Werkstätten), 1.11.2012Kottmann Roger, Bürgerspital Arbeitund Integration (Betriebe und Werk-stätten), 1.12.2012Krumm Isabell, Bürgerspital Betreu-ung Betagte (Alterszentrum am Bru-derholz, Pflege), 1.11.2012Manz Canonica Susanne, Bürgerspi-tal Reha Chrischona (Arztdienst),1.12.2012Mesmer-Borner Tonia, BürgerspitalBegleitetes Wohnen (Wohnhaus@home), 1.1.2013Moser Adelheid, Bürgerspital Betreu-ung Betagte (Alterszentrum Weiher-weg, Pflege), 1.11.2012

Plos Gian Luca, Bürgerspital Arbeitund Integration (Betriebe und Werk-stätten), 7.1.2013Riese-Würz Andrea, Bürgerspital Be-gleitetes Wohnen (Wohnhaus Birken-haus), 1.11.2012Rotzler Bettina, Bürgerspital Arbeitund Integration (Begleitete Arbeit),1.1.2013Roynich Claudia, Bürgerspital Beglei-tetes Wohnen (Wohnhaus @home),12.11.2012Saladin Christian, Bürgerspital Arbeitund Integration (Betriebe und Werk-stätten), 1.1.2013Scherrer Esperanza, Bürgerspital Be-treuung Betagte (Alterszentrum zumLamm, Pflege), 1.11.2012Schmutz Mathias, Bürgerspital Arbeitund Integration (Betriebe und Werk-stätten), 19.11.2012Schnell Lukas, Bürgerspital Arbeitund Integration (Betriebe und Werk-stätten), 1.12.2012Sharma Govinda, Bürgerliches Wai-senhaus (Schreiner Allg. Dienst),1.11.2012Steg Kurt, Bürgerliches Waisenhaus(Leiter Allg. Dienst), 1.01.2013Strähl Roger, Bürgerspital Arbeit undIntegration (Betriebe und Werkstätten),1.11.2012Strebel Diana, Bürgerspital Arbeit undIntegration (Betriebe und Werkstätten),1.11.2012Sturmhöfel Karsten, Bürgerspital Be-treuung Betagte (Alterszentrum Lin-denhof, Pflege), 1.11.2012Theilacker Jessica, Bürgerspital Be-treuung Betagte (Alterszentrum Fal-kenstein, Pflege), 1.1.2013Thoma Cyrill, Bürgerspital Arbeit undIntegration (Betriebe und Werkstätten),14.1.2013Thomann Adolf, Bürgerspital Arbeitund Integration (Betriebe und Werk-stätten), 1.11.2012Von Arx Rebecca, Bürgerspital Be-gleitetes Wohnen (Wohnbereich Spit-telhof), 1.1.2013Wenzin Sandra, Bürgerspital Betreu-ung Betagte (Alterszentrum am Bru-derholz, Pflege), 1.1.2013Xhemshiti Bleona, Bürgerspital Be-treuung Betagte (Alterszentrum amBruderholz, Pflege), 19.11.2012Zaeslein Adrian, Bürgerspital Betreu-ung Betagte (Alterszentrum zumLamm, Pflege), 1.1.2013

DIENSTJUBILÄEN

5 DienstjahreAckermann Silvia, Bürgerspital Ar-beit und Integration (Berufliche Inte-gration), 1.12.2012Colombana Cornelia, BürgerspitalBetreuung Betagte (Alterszentrum Fal-kenstein, Pflege), 1.12.2012Delijaj-Gashi Dafina, BürgerspitalBetreuung Betagte (Alterszentrum amBruderholz, Pflege), 1.1.2013Fejzic Amira, Bürgerspital Arbeit undIntegration (Betriebe und Werkstätten),1.12.2012Guth Stefan, Bürgerspital Arbeit undIntegration (Betriebe und Werkstätten),29.10.2012

Hagmann Hilde, Bürgerspital Quali-tätsentwicklung Betreutes Wohnen,1.11.2012Kalbermatten Cornelia, BürgerspitalArbeit und Integration (Betriebe undWerkstätten), 1.12.2012Märki Mira, Bürgerspital BetreuungBetagte (Alterszentrum Lindenhof),1.1.2013Pliska Silvia, Bürgerspital BetreuungBetagte (Alterszentrum Sonnenrain,Aktivierung), 1.12.2012Quensel Marianne, Bürgerspital Be-treuung Betagte (Alterszentrum Fal-kenstein, Pflege), 15.1.2013Saladin Ronald, Bürgerspital Arbeitund Integration (Begleitete Arbeit),29.10.2012Schmassmann Michel, BürgerspitalBetreuung Betagte, 1.1.2013Schwob Daniel, Bürgerspital Arbeitund Integration (Betriebe und Werk-stätten), 1.1.2013Starck Brigitte, Bürgerspital Betreu-ung Betagte (Alterszentrum am Bru-derholz, Pflege), 1.12.2012Sutter André, Bürgerspital Arbeit undIntegration (Betriebe und Werkstätten),1.12.2012Ursig Martina, Bürgerspital Betreu-ung Betagte (Alterszentrum Weiher-weg), 7.11.2012Weidmann Matthias, BürgerspitalBegleitetes Wohnen (Spittelhof),1.1.2013

10 DienstjahreKumullil John Varghese, BürgerspitalBetreuung Betagte (Alterszentrum amBruderholz, Pflege), 1.11.2012Rau-Nieland Birgit, Bürgerspital Be-treuung Betagte (Alterszentrum amBruderholz, Pflege), 9.12.2012Muller Thierry, Bürgerspital Arbeitund Integration (Betriebe und Werk-stätten), 1.1.2013Schellenberg Sandra Daniela, Bür-gerspital Arbeit und Integration (Be-triebe und Werkstätten), 1.1.2013Korfanty Corinne, Bürgerspital Be-treuung Betagte (Alterszentrum amBruderholz, Pflege), 1.1.2013Polat Elif, Bürgerspital Betreuung Be-tagte (Alterszentrum am Bruderholz,Pflege), 1.1.2013Zimmermann Hans-Peter, Bürgerspi-tal Reha Chrischona (Therapien),1.1.2013Holzhauer Johannes Peter, Bürger-spital Arbeit und Integration (Betriebeund Werkstätten), 6.1.2013Früh Monika, Bürgerspital Arbeit undIntegration (Betriebe und Werkstätten),9.12.2012Schaad Erika, Bürgerspital Direktion,1.12.2012Rabus Barbara, Bürgerspital RehaChrischona (Pflege), 1.12.2012Colla Flavio, Bürgerspital Reha Chri-schona (Arztdienst), 18.11.2012

15 Dienstjahre

Vögele Monika, Bürgerspital Arbeitund Integration (Begleitete Arbeit),1.12.2012

Osdautaj Hedije, Bürgerspital Arbeitund Integration (Betriebe und Werk-stätten), 5.1.2013Büchel Silvia, Bürgerspital Arbeit undIntegration (Betriebe und Werkstätten),18.11.2012Lachat Daniel, Bürgerspital Arbeitund Integration (Begleitete Arbeit),18.11.2012Kayser Daniel, Bürgerspital SC Perso-nal, 1.11.2012Dolenc Karin, Bürgerspital Reha Chri-schona (Pflege), 1.12.2012Staempflin Pascal, Bürgerspital SCFinanzen (Rechnungswesen), 1.1.2013

20 Dienstjahre

Villard Jean-Pierre, Bürgerspital SCBau und Immobilien (Bau und Unter-halt), 1.1.2013Hueber Michel, Bürgerspital SC Fi-nanzen (Rechnungswesen), 1.1.2013Rüegger Beat, Bürgerspital Begleite-tes Wohnen, 1.11.2012Weidkuhn Basil David, BürgerspitalSC Finanzen, 24.11.2012Gaebler Elke, Bürgerspital Reha Chri-schona (Pflege), 1.12.2012Himmelein Gabriele, Bürgerspital Re-ha Chrischona (Pflege), 31.10.2012

25 Dienstjahre

Meier-Borkholz Jasmin, BürgerspitalBegleitetes Wohnen (Wohnhaus Ale-mannengasse), 25.12.2012Stelzer Rosanna, Bürgerspital Betreu-ung Betagte (Alterszentrum Sonnen-rain, Pflege), 1.1.2013

Diethelm Ursula, Bürgerspital Arbeitund Integration (Betriebe und Werk-stätten), 31.12.2012Frech Roger, Bürgerspital Arbeit undIntegration (Betriebe und Werkstätten),31.12.2012Haumüller Ruth, Bürgerspital RehaChrischona (Arztdienst), 30.11.2012Itin Peter, Bürgerspital Arbeit und In-tegration (Betriebe und Werkstätten),30.11.2012Jovanovic Marica, Bürgerspital Be-treuung Betagte (Alterszentrum Son-nenrain, Pflege), 31.10.2012Pécourt Eliane, Bürgerspital RehaChrischona (Administration undDiens te), 31.12.2012Pintarelli-Schmutz Ruth, Bürgerspi-tal Betreuung Betagte (AlterszentrumFalkenstein, Pflege), 31.12.2012

PENSIONIERUNGEN

35 Dienstjahre

Dos Santos Gomes Idalina, Bürger-spital Betreuung Betagte (Alterszen-trum Weiherweg, Pflege), 1.12.2012

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merianverlag.ch | 19Nummer 113, März 2013 BURGERGMAINDZYTIG

Aktuell im Christoph Merian Verlag

Basler Stadtbuch 2012Prallvoll wie das Leben in Basel, sokommt auch die neuste Ausgabe desBasler Stadtbuchs daher: Den Schwer-punkt bilden diesmal «Zahlen, Kurven,Säulen, Kuchen» − also Datenerhebun-gen u.a. aus dem Statistischen Amt Ba-sel-Stadt. Dass eine Stadt in Zahlen allesandere als trockene Materie sein kann,zeigen Beiträge etwa zum Basler Preisin-dex, zu den Grossratswahlen 2012, zuden Einkommens- und Vermögensver-hältnissen im Stadtkanton oder auch einlustvoller Streifzug, der die Abstraktionder Zahlen an sich zelebriert. Danebenenthält aber auch der 133. Jahrgang jenesechs Kapitel, die das Stadtbuch zum ge-wohnt abwechslungsreichen und umfas-senden Jahresrückblick machen und denBogen von der Politik über Stadtent-wicklung und Architektur bis hin zu Kul-tur und Freizeit schlagen. Eine Fundgru-be zum Stöbern, Schmökern und Vertie-fen.

Basel und seine Bevölkerung in Zahlen alsSchwerpunktthema, das mag auf den erstenBlick abschrecken, sollte es aber keinesfalls!– Oder wissen Sie etwa, was der übertausend teilige Warenkorb enthält, mit demdas Statistische Amt den Basler Preisindexerrechnet? Auf Seite 34 erfahren Sie mehr.Und falls Sie noch nie von der Wohnungs-En-quête aus dem Jahr 1889 gehört haben, könn-te Sie der Beitrag von Mario König interes-sieren; damals wurden unter Federführungdes Professors für Nationalökonomie KarlBücher (1847–1930) Tausende von BaslerArbeiterunterkünften inspiziert und statis -tisch festgehalten, was brisante und polarisie-rende Daten zeitigte und nicht in allen bür-gerlichen Kreisen auf Beifall stiess. Basel inZahlen − ein sicherlich facettenreicherSchwerpunkt.

Jüdische Vielfalt? Teil des traditionellen Stadtbuchs sind immerauch Streiflichter, die Aspekte und Gemein-schaften des städtischen Lebens beleuchten.Noëmi Sibold tut dies in ihrem Beitrag an-hand der jüdischen Gemeinden in Basel undzeigt dabei, dass sich auch innerhalb einerMinderheitengruppierung, die gerade einmal0,6 Prozent der Gesamtbevölkerung aus-macht, unterschiedliche Definitionen von Zu-gehörigkeit entwickeln können. Weiter darfim Kapitel «Politik und Gesellschaft» jenes

Thema nicht fehlen, das seit bald 180 Jahrendie Basler in Stadt und Land umtreibt: dieWiedervereinigung. 2012 in beiden Halbkan-tonen gestartet, entfacht die Fusionsinitiativeuralte Diskussionen neu. Auf den Ausgangbleiben wir gespannt. Im Stadtbuch findensich derweil Handlungsempfehlungen an denLandkanton.

Auf Geleisen zum Flughafen und insbenachbarte AuslandBezüglich Verkehrsinfrastruktur hat sich dieRegion Basel bis 2020 ambitionierte Zielegesetzt, wie zwei Beiträge erläutern. So solletwa der EuroAirport bis in sieben Jahren ei-nen Bahnanschluss und damit einen Zuwachsan Passagieren erhalten, wie Elias Kopf be-richtet; und welche Veränderungen dasgeplante Tramnetz 2020 − mit Verlängerun-gen bis nach St. Louis (F) und Weil am Rhein(D) − erfahren wird, weiss derselbe Autor.Basel ist aber auch Architekturstadt, und indem Bereich passiert so einiges. Seien es derim Bau befindliche Messekomplex von Her-zog & de Meuron, der seiner für Basel unge-wohnten Dimensionen wegen zu reden gabund gibt, oder die Hochhäuser von Hoff-mann-La Roche (178 m) und Novartis(65 m), die ebenfalls am Entstehen sind − in

Basel werden auf Jahrzehnte hinaus Akzentegesetzt und möglicherweise Entwicklungender Verdichtung eingeleitet, die im Jahres-rückblick nicht fehlen dürfen.Zu Basler Spezifika gehört auch die hoheMuseumsdichte. 2012 brachte gleich vierHäusern eine neue Leitung: HubertusAdam (Schweizerisches ArchitekturmuseumSAM), Andrea Bignasca (AntikenmuseumBasel), Sabine Himmelsbach (Haus für elek-tronische Künste Hek) sowie Marie-PauleJungblut (Historisches Museum Basel HMB)heissen die neuen Führungspersonen; dasStadtbuch stellt sie und ihre beruflichen Pläneund Visionen vor.Fehlt noch was? Na klar! − FC Basel und Fas-nacht: Für Ersteren ist mit 2012 ein nahezuperfektes Jahr zu Ende gegangen. Das Stadt-buch lässt Revue passieren. Und die AltiStainlemer − eine der ältesten Fasnachts -cliquen der Stadt − beging im vergangenenJahr ihre Jahrhundertfeier. Ein Beitrag wür-digt die originelle Vereinigung und zeigt,dass sie im Laufe ihrer langen Geschichte im-mer wieder für Provokationen gut war.Also: Auch das neuste Stadtbuch ist inhaltlichwieder eine runde Sache und spiegelt dasvielseitige, lebendige Basel wider.

Kevin Heiniger, Christoph Merian Verlag

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Günstige Büros und Ateliers für Kreativschaffende

Die Rakete Dreispitz ist startklarDie Christoph Merian Stiftung vermietetKreativschaffenden temporäre, kleinräu-mige Gewerbeflächen. Die rund 25 Qua-dratmeter grossen Container auf demDreispitz bieten während fünf bis zehnJahren zu günstigen Konditionen Raumfür kreative Nutzungen. Damit erhaltenMöbeldesigner, Fotografinnen und Soft-wareentwickler eine Startrampe für ihrStart-up-Unternehmen.

Der Dreispitz ist und bleibt ein Arbeitsgebiet.Neu sollen im Laufe der nächsten Jahre zu-sätzlich wie Inseln im Arbeitsmeer urbaneQuartiere entstehen, wo neben Gewerbeflä-chen auch Wohnungen und Naherholungs-räume Platz haben. An der Münchensteiner-strasse 274 haben Kreativschaffende AnfangDezember 2012 eine Containersiedlung be-zogen. Die gerippte, dunkel gestrichene Aus-senseite mutet elegant an und bewahrt gleich-zeitig den provisorischen Charakter der Con-tainer. Die Innenwände sind hell, Böden und

Wände können von den Mietern/-innen indi-viduell gestaltet werden. In direkter Nachbar-schaft entwickeln Architektinnen visionäreBauten, schreiben Regisseure Drehbücherund organisieren Kunstschaffende ihre Ver-nissage. Auf der Treppe gibt die Grafikerinrasch einen Tipp zur Gestaltung des Flyers,der Softwaretüftler rettet die defekte Festplat-te mit dem genialen Businessplan und durchdie Wand erklingt das Solo des virtuosenCembalisten. Christine Kämpf von Marke-ting Immobilien der Stiftung stellt zufriedenfest: «Die Mieter der Rakete setzen sich ausden verschiedensten Wirkungsbereichen zu-sammen. Sie alle wünschen sich den Aus-tausch mit anderen Kreativschaffenden unddie Nutzung von Synergien.» Dieses anre-gende Umfeld mit Laborcharakter bietet also

einen idealen Nährboden für kreative Ideen,Einblick in fremde Fachgebiete und sparten-übergreifende Kooperationen.

Mobile Container zur KreativnutzungIn Basel mangelt es an erschwinglichen Bü-ro- und Arbeitsräumen für kreativwirtschaft-liche Klein- und Mittelbetriebe, wie Chris -toph Meneghetti, Projektleiter in der Abtei-lung Kultur, konstatiert: «Die Kreativszenebraucht günstigen Raum zum Arbeiten undAusprobieren.» Deshalb haben die Abteilun-gen Immobilien und Kultur der Stiftung die-ses Anliegen aufgenommen und gemeinsamdas Projekt Rakete Dreispitz initiiert. DieStiftungskommission hat einen Baukreditvon 2220000 Franken für die Realisierungder Containersiedlung bewilligt. Ziel ist es,mit dieser Investition längerfristig eineschwarze Null zu erwirtschaften.Das Konzept ist an das Projekt «Basislager»angelehnt, das in Zürich bereits erfolgreichrealisiert wurde. Die Grundidee basiert aufContainern, die auf Industriebrachen aufge-stellt und nach einigen Jahren an einen ande-ren Standort umplatziert werden. So ermög-licht die Zwischennutzung einer noch nichtverplanten Parzelle, neue Zielgruppen auf einAreal zu bringen und dadurch einem Quartierneue Impulse zu geben. Der Dreispitz bietetsich aufgrund seiner vielfältigen logistischenNutzungen und des aktuellen Transforma -tionsprozesses als idealer Standort einerStartrampe für Start-up-Unternehmen an.

Im Juni 2013 findet in der Rakete ein Som-merfest statt, bei dem die Ateliers der Krea-tivschaffenden und die Räumlichkeiten derStiftung besichtigt werden können. Ausser-dem werden wir über den aktuellen Stand derEntwicklung auf dem Dreispitzareal infor-mieren. Die Informationen zum Fest werdenfrühzeitig auf der Website der Stiftung be-kannt gegeben.

Die Rakete als BegegnungsortDie dreistöckige Containersiedlung bestehtaus 39 Modulen à 25m² und ist L-förmig an-geordnet. Die 17 m hohe Aussichtsplattformim Innenhof ermöglicht einen weitläufigenPanoramablick über den Dreispitz. Sie ist fürdie Mieterschaft der Container als auch fürdie interessierten Passanten nach Absprachezugänglich.

Die Stiftung ist ebenfalls in der Rakete statio-niert und präsentiert im sogenannten Cockpitder Öffentlichkeit mit einem regelmässig ak-tualisierten Architekturmodell die dynami-sche Entwicklung, den aktuellen Bauzustandund die verschiedenen Gebiete des Dreispitz.Somit wird dieser Begegnungsort sowohlräumlich – exponiert am Eingangstor Num-mer 10 – als auch ideell als Knotenpunkt desgesamten Areals wahrgenommen. JonathanKoellreuter, Projektleiter Immobilien derStiftung, betont: «Die Rakete ist nicht nur fürdie Nutzer und Besucher, sondern auch füruns ein spannendes Experiment. Ich freuemich, dass die Rakete nun gestartet ist, undwünsche ihr einen guten und erfolgreichenFlug.»

Rahel Schmid, Praktikantin KommunikationChristoph Merian Stiftung

Infos

www.rakete-dreispitz.ch/www.dreispitz.ch/

Die Rakete Dreispitz bietet Kreativschaffenden Raum für ihr Start-up-Unternehmen.

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