ÖKK Magazin 3/2010

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Magazin Nr. 3 September 2010 TITELGESCHICHTE: ANGST Dubiose Vermittler _ Zirkus Salto Natale _ Nino Niederreiter im Porträt Keine

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ÖKK Magazin 3/2010

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Magazin

Nr. 3 September 2010

TITELGESCHICHTE: ANGST

Dubiose Vermittler _ Zirkus Salto Natale _ Nino Niederreiter im Porträt

Keine

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Die Berater unserer Krankenversicherung haben

ein offenes Ohr für Ihre Anliegen. www.oekk.ch

Nix Zuhöritis Eine Krankheit, die’s bei uns nicht gibt.

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06 TITELGESCHICHTE

(Keine) Angst _ Interview mit einer Angstforscherin

16 ÖKK

Tierischer Club _ Schreibwettbewerb _ Dubiose Vermittler

30 FAMILIE

Auch eine Knie- Geschichte: Salto Natale

38 KUNDENPORTRÄT

Nino Niederreiter, Eishockeyprofi

Inhaltsverzeichnis Editorial 03

IMPRESSUM ÖKK Magazin / ÖKK Magazine _ vierteljährliche

Publikation für die ÖKK Kunden _ 22. Jahrgang _ 3/2010

AUFLAGE 84’000 HERAUSGEBER ÖKK _ Bahnhofstrasse 9 _

7302 Landquart _ Telefonnummer 058 456 10 10 _

[email protected] CHEFREDAKTOR Peter Werder CHEF

VOM DIENST Manja Liesch REDAKTION Brand Affairs AG _

Christoph Kohler _ Bernhard Widmer REDAKTIONELLE MIT-

ARBEIT Fadrina Arpagaus _ Michael Krobath _ Virginia Nolan

FOTOS Gian Marco Castelberg _ Markus Forte ART DIRECTION

Advico Young & Rubicam _ Sandra Hofacker KORREKTORAT

Lektorama Cadonau und Cavegn DRUCK gdz AG

06

16

Keine Panik vor der Angst!«Mein Herz raste vor Angst, ich hatte Panik!» Wenn wir jemandem ein Erlebnis erzählen, über-treiben wir manchmal. Denn wenn das Herz wirk-lich rast, wenn man wirklich Panik hat, fühlt sich das ungleich bedrohlicher an. Haben Sie das schon erlebt? Ein vor Angst rasendes Herz? Wie es ist, wenn es einem die Kehle zuschnürt – vor Angst? Statistisch gesehen ereilen jeden Zweiten von uns irgendwann im Verlauf unseres Lebens panische Zustände – und dies ohne echte Gefahr. Panikat-tacken kommen häufig ohne Ankündigung. Ohne Auslöser. Gnadenlos. Sie nehmen keine Rücksicht auf uns. Für dieses Heft haben wir mit Betroffenen und einer Angst-forscherin über Ängste gesprochen, woher sie kom-men und was sich gegen sie ausrichten lässt. Am wichtigsten ist, die Menschen mit ihrer Angst nicht allein zu lassen. Und nun noch etwas in eigener Sache: Sie werden am oberen Heftrand dieser Ausgabe eine Menge Herzen entdecken. Keine Angst (welch ein banales Wort!), wir wollen Sie nicht verkuppeln, aber Ih-nen doch herzlich danken. Es freut uns, dass die aktuellen Umfrageergebnisse von Comparis und unabhängigen Studien unserer Branche eindeutig zeigen: Unsere Kundinnen und Kunden sind sehr zufrieden mit unseren Leistungen. Wir belegen ei-nen Podestplatz und dafür sind wir Ihnen dankbar. Teilen Sie Ihre positiven Erfahrungen mit Freunden, Bekannten oder Verwandten. Empfehlen Sie ÖKK weiter und überraschen Sie so eine liebe Person mit einer Schachtel Schokolade.

Peter Werder

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FRISCH ERFORSCHT _ _ Milliarden von Nervenzellen, Billionen von Verknüpfungen – das ist das Gehirn. Doch welche Teile dieses komple-xen Organs verknüpft sind und miteinander einen «Schaltkreis» bilden, war bislang schwierig zu bestimmen. Nun ist es dem Neurobiologen Botond Roska vom Friedrich-Miescher-Institut in Basel gelungen, die «Schaltkreise» eines Mäusehirns sichtbar zu machen. Dazu hat er verschiedenfarbige Viren bei der Wanderung durch die Mäusehirne beobachtet. Durch das Wissen um die Reihenfolge der Verknüpfungen erhoffen sich Mediziner, dereinst neurologische Erkrankungen besser verstehen und behandeln zu können.

> www.oekk.ch/magazin

FRISCH GELESEN _ _ Wenn Oma doch nur all ihre Tricks aufgeschrieben hätte: wie man den Fleck aus der Lieblingshose kriegt, den Fischgeruch aus der Wohnung vertreibt und die Milch am Überkochen hindert. Doch fürs Niederschreiben der Tipps fehlte ihr wohl schlicht die Zeit. Gut, dass Erica Matile das nachgeholt hat! «Vom Fleck weg» ist die perfek-te Alltagsbibel, mit der auch eingef leischte Haushaltprofis noch etwas lernen können. Wussten Sie zum Beispiel, wie man schalen Sekt wieder zum Schäumen bringt? Oder wie ein natürliches Zähne-Bleaching funktioniert? Eben.

> Erica Matile: «Vom Fleck weg». Salis Verlag, Zürich 2009, 34.80 Franken. Zu gewinnen auf Seite 23.

Frisch ÖKK Magazin

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FRISCH VERSCHICKT _ _ E-Mail, SMS, Facebook – immer stärker be-stimmt die papierlose Kommunikation unseren Alltag. Umso wertvoller erscheinen da: ein handgeschriebener Liebesbrief, eine greifbare Einla-dung, eine Glückwunschkarte von Format. Ein geradezu hinreissendes Papeterie-sortiment hat die 2-Frauen-Unternehmung «Le pigeon vo-yageur» (dt. «Die Brieftaube») aus Zürich geschaffen. Zum Beispiel die Kollektion «Costume National Suisse», die auf neun Einzel- oder sechs Doppelkarten in Büttencouverts Schweizer Trachten zeigt. Die Grafik ist frisch und schlicht, keinesfalls ironisch, aber auch nicht bierernst. Die

Sets kommen in einer Verpackung mit Nationalbandmasche daher. All das ist so hübsch, dass es schwerfällt, die Botschaften tatsächlich zu verschicken.

05

FRISCH GEPLANT _ _ Südseevölker zittern vor der Klimaerwärmung. Die Erhöhung des Meeresspiegels bedroht ihren Lebensraum, ihre Inseln. Nun hat der japanische Baukonzern Shimizu einen Rettungsplan von biblischer Dimension präsentiert: schwimmende Kunstinseln, Arche Noahs der Zukunft, die je 50’000 Menschen Lebensraum bieten sollen. Aus der Mitte der kreisrunden Inseln soll ein 1’000 Meter hoher Turm emporschiessen, in dessen oberem Teil bei ange-nehmen 26 Grad Celsius gewohnt, gearbeitet und konsumiert wird. Dagegen ist im Turmmittelteil eine 350 Hektar grosse «Pf lanzenfabrik» zur Selbstversorgung der Bewohner geplant. Der Inselboden schliesslich soll Platz für Parks, Wälder und Sportanlagen bieten. Baubeginn: zwischen 2025 und 2050 – oder gar nie?

> www.oekk.ch/magazin

> Unter www.pigeon-voyageur.ch oder in ausgewählten Geschäften für 42 Franken erhältlich. Zu gewinnen auf Seite 23.

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PANIKATTACKE

Panikattacken sind akute, intensive Angst-

anfälle. Sie dauern wenige Minuten bis

eine halbe Stunde. Die Betroffenen erleben

Todesangst oder befürchten, den Verstand

zu verlieren. Der Körper reagiert mit Herz-

rasen, Hyperventilieren, Schwitzen oder

Zittern. Panikattacken können vereinzelt

vorkommen. Häufen sie sich, spricht man

von einer Panikstörung.

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Titelgeschichte ÖKK Magazin 07

Die Angst hat viele Gesichter und manchmal keines.

Sie hält uns am Leben und schützt uns oder

stürzt und bedroht uns. Sie steckt in uns, sie ist um uns.

Ohne Angst wäre der Mensch nicht Mensch.

TEXT: Fadrina Arpagaus _ _

FOTO: Gian Marco Castelberg _ _ MODELL: Philippe Graber

(Keine) Angst

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Die Angst kommt aus dem Nichts. Noch bevor Aman-da Wilds* Kopf weiss, was passiert, reagiert der Körper: Ihr Herz beginnt zu rasen, die Atmung f lacht ab. Dann setzt das Zittern ein, die Wahrnehmung verengt sich zum Tunnelblick, die Atmung wird zur Hetzjagd. Bis sich schliesslich in ihr ein Gefühl breitmacht, das alles andere auslöscht: Jetzt sterbe ich. Das ist Angst. Todesangst. Sie kommt, wenn Amanda Wild ihrem Kopf und ihrem Körper zu lange keine Ruhe gegönnt hat. Panikattacke nennen Spezialisten diese ext-reme körperliche Reaktion, die unerwartet und plötzlich einsetzt – ohne dass eine wirkliche Gefahr bestünde. Anders bei René von Gunten. Der professionelle Stuntman steht kurz vor dem Absprung aus dem Heli-kopter, der Rotor dröhnt, über 60 Meter unter ihm liegt ein Luftkissen. Körper und Kopf des Stuntmans sagen instinktiv: Stopp. Hier und heute springe ich nicht. Von Guntens Angst ist eine andere als die von Amanda Wild. Sie ist konkret, begründet, eine Warnung in der Bedro-hung. Es ist eine konstruktive Angst, eine Angst, die das Leben bejaht.

EIN LEBEN MIT DER PANIK

Warum empfinden wir Angst? Aus evolutionsbiologi-scher Sicht ist klar: Unsere Vorfahren haben in einer ungleich lebensfeindlicheren Umwelt überlebt, weil ihre Angst sie vor Gefahren schützte. Heute aber leben wir nicht mehr nur, um zu überleben. Trotz Wirtschaftskrise ist Westeuropa so sicher und friedlich wie nie zuvor. Von Kriegen und Naturkatastrophen bleiben wir weitgehend verschont, die Kriminalitätsraten sind auf dem Tiefpunkt, und wenn wir wollten, könnten wir unseren halben Mo-natslohn in Versicherungen stecken. Trotzdem begleitet uns die Angst im Alltag auf leisen Sohlen. Sie ist Teil unserer Kindheit, wenn wir uns vor dunklen Kellern oder bösen Träumen fürchten, oder unseres Erwachsenenle-bens, wenn wir uns um unsere Zukunft ängstigen. Angst gehört zu unserer Freizeit oder zu unserem Beruf, mit ihr lässt sich Geld verdienen oder Spass haben – auf der Achterbahn, im Kino, beim Bungee-Jumping. Nur wenn die Angst zum alles bestimmenden Diktator über unser Leben wird, dann macht sie uns krank. Einzelne Panikattacken, wie sie Amanda Wild erlebt hat, sind noch keine schwer wiegende Krankheit. Jeder

Zweite erfährt mindestens einmal im Leben einen sol-chen Ausnahmezustand. Anders liegt der Fall bei Mo-nika Peters*. Für die 64-Jährige gehört die Panik zum Alltag. Sie weiss, dass sie jeden Tag mit ihr rechnen muss. Kurz nach dem Tod ihres Ehemannes erlitt sie auf einer Flugreise den ersten körperlichen Zusammen-bruch mit Herzrasen, Schwindel und Todesangst. Die Ärzte machten ein EKG, fanden aber nichts. Trotzdem mehrten sich die Anfälle. Monika Peters konnte nicht mehr Zug fahren, fürchtete sich im Auto und begann Situationen zu vermeiden, in denen sie alleine übernach-ten musste. Das Schlimmste war der Arbeitsweg: Jeden Morgen sass sie im Bus in banger Erwartung, dass die Panik wieder zuschlagen würde. «Die Angst war wie ein Pilz, der sich ausbreitet und das ganze Leben befällt», sagt sie rückblickend. Fast 20 Jahre lang schummelte sie sich durch, griff zu Beruhigungsmitteln, wenn sie eine kritische Situation nahen spürte. Bis vor zwei Jahren die Attacken bis zur Unerträglich-keit zunahmen. Monika Peters begann, sich vor den all-täglichsten Handlungen zu fürchten. «Ich konnte nicht einmal mehr kochen. Ich stand vor einem Kuchenblech

08

>

Titelgeschichte ÖKK Magazin 8

650 Phobien

Es gibt fast nichts, wovor sich Menschen nicht ängsti-

gen können. Rund 650 krankhafte Ängste (Phobien)

sind in der Psychologie anerkannt. Besonders viel Angst

macht uns die Tierwelt: Spinnen-, Schlangen-, Ratten-,

Hunde-, Pferde- oder Hühnerphobien sind weit ver-

breitet. Doch auch Pflanzen können uns das Fürchten

lehren. Es existiert eine Angst vor Bäumen, vor Knob-

lauch oder Pilzen, aber auch vor Farben, Glas oder

Schnee. Selbst vor uns selbst können wir uns ängsti-

gen, etwa bei einer Haar- oder Bartphobie.

Es gibt auch zeitgeistige Ängste: Topmodern sind

Ängste vor Telefonen, vor Geld, vor Knöpfen oder

achteckigen Gegenständen. Manchmal werden auch

die Mitmenschen zum Angstobjekt: Bekannt ist die

Angst vor schönen Frauen (Venustraphobie) oder vor

der Schwiegermutter (Novercaphobie). Vereinen sich all

diese Ängste zu einer Totalangst, spricht man von der

Panophobie: der Angst vor allem.

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SOZIALE ANGSTSTÖRUNG

Menschen mit Sozialer Angststörung erlei-

den Angstzustände in Situationen, in denen

sie sich der Bewertung ausgesetzt fühlen:

Vorträge, Apéros oder Kontakte mit dem

anderen Geschlecht. Sie befürchten, durch

Schwitzen, Erröten etc. unangenehm aufzu-

fallen. Also meiden sie soziale Situationen

und verlassen im Extremfall ihre Wohnung

nicht mehr.

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und getraute mich nicht, den Teig auszuwallen.» Im Schneiderkurs fürchtete sie sich, den Stoff abzumessen, weil sie dachte: Wenn ich es nicht schaffe, die 30 Zen-timeter korrekt zuzuschneiden, und es 31 Zentimeter werden, dann passiert eine Katastrophe. Eines Morgens wusste Monika Peters nicht mehr, wie man sich anklei-det. Da brach sie endgültig zusammen.

ERFOLGREICHE VERHALTENSTHERAPIE

Der anschliessende Klinikaufenthalt war ihre Rettung. Mit Hilfe von Ärzten und Psychologen lernte sie, Ent-spannungs- und Atemtechniken anzuwenden und wie wichtig es ist, sich mit festem Willen der Angst zu stel-len. Also ging Monika Peters allein im Wald laufen, fuhr jeden Tag ein bisschen länger Zug und Bus und setzte sich so den Situationen aus, vor denen sie sich am meis-ten fürchtete. Kognitive Verhaltenstherapie nannten das die Ärzte. Für Monika Peters war der Klinikaufenthalt Schwerstarbeit. Schliesslich aber lernte sie, die Angst auszuhalten. «Bei neuen Panikattacken schaffte ich es, mir zu sagen: Ich sterbe ja gar nicht. Mein Herz hört nicht auf zu schlagen. Irgendwann konnte ich den klei-nen Angstzwerg, der auf meiner Schulter sass, wegschi-cken.» Ganz ist der Zwerg nicht verschwunden. Manch-mal kommt er noch. «Hätte man meine Krankheit früher erkannt, hätte ich vielleicht ganz geheilt werden können. Doch heute weiss ich wenigstens, wie ich mit der Angst umgehen kann.»

WENN MENSCHEN ANGST MACHEN

Das ist ein grosses Problem mit der Angst: die Hemmung angstkranker Menschen, professionelle Hilfe anzuneh-men. Die Angststörung hinter körperlichen Symptomen wird oft nicht erkannt. Männer tun sich mit dem Gang zur Therapie noch schwerer als Frauen, denen Ängste gesellschaftlich bedingt eher zugestanden werden (siehe Interview Seite 12 – 14). Ein Mann, der sich seinen Ängsten stellt, ist Johann Michels*. Noch bevor er die Hand zur Begrüssung aus-gestreckt hat, verfärbt sich sein Gesicht tiefrot. Schüch-tern, könnte man meinen – doch dahinter steckt sehr viel mehr. Der 39-Jährige leidet unter einer Sozialen Angst-

störung. Zeitweise waren seine Ängste so schlimm, dass er seine Wohnung nicht einmal mehr verlassen konnte, um in die Waschküche zu gehen. «Da dreht sich alles im Kopf: Was denken die anderen von mir, habe ich einen komischen Gang, werde ich rot?» Wer sich vor den Blicken und Erwartungen anderer Menschen derart ängstigt, für den wird ein normales Berufs- und Sozi-alleben unmöglich. Johann Michels ist seit sechs Jahren arbeitslos und bezieht eine 100-prozentige IV-Rente. Die Suche nach der Ursache seiner Angststörung führt in seine Kindheit zurück. Gewalt von beiden El-tern war an der Tagesordnung. In der Schule war Jo-hann ein Aussenseiter, kam nur mit Mühe durch. «Meine Eltern mussten sich ständig für mich schämen.» Später studierte er Ethnologie, doch das Studentenleben, das er führte, gefiel den Eltern nicht, und als er sich schliess-

Titelgeschichte ÖKK Magazin

«Angstlust» – Warum Menschen Horrorfilme schauen

Seit 1978 der erste Teil der Horror-

filmreihe «Halloween» die Kinokassen

klingeln liess, schlitzt sich die Haupt-

figur Michael Myers weiter munter

durch die Fortsetzungsfolgen.

Und das wird wohl auch so bleiben,

denn der Film warf auch 2009, als

Myers erneut das Messer wetzte, einen Gewinn von 25

Millionen Franken ab. Spannender als die durchschau-

bare Handlung der Horrorfilme ist die Frage, wie sie

funktionieren und warum sie so erfolgreich sind. Der

britische Verhaltensforscher Daniel Nettle glaubt, der

Grusel diene dazu, emotionale Bewältigungsstrategien

erlernen und erproben zu können – eine Art Trocken-

übung für tatsächlich gefährliche Situationen, die wir in

der zivilisierten Welt immer seltener erleben. Deshalb

wird die so genannte «Angstlust» auch als eine «Als-

ob-Angst» beschrieben, als genussvolles Erleben einer

fiktiven Angst. Man begegnet ihr auf der Achterbahn

ebenso wie im Horrorfilm. Der typische Horrorfan ist üb-

rigens jung und männlich. Frauen bevorzugen Schwer-

mütiges. Darum hatte auch Prof. Brinkmann aus der

«Schwarzwaldklinik» das Zeug zum Wiederholungstäter.

Page 11: ÖKK Magazin 3/2010

lich in eine schwarze Frau verliebte, hing der Haussegen vollends schief. Dagegen gestaltete sich das Leben seiner Schwester vorbildlich: Sie stieg in die Firma des Vaters ein. Nach aussen gaben die Michels stets das Bild per-fekter Harmonie ab. Für Johann war das Studium irgendwann untragbar. «Ich habe mit keinem geredet, ich hatte Angst davor, zu zittern, aufzufallen.» Das Haus konnte er nur noch ver-lassen, wenn er etwas getrunken hatte. Er fiel durch die Abschlussprüfungen – und die vernichtenden Kommen-tare seines Vaters rissen ihm endgültig den Boden unter den Füssen weg. Heute ist Johann Michels weit entfernt von einem normalen Leben. «Ich weiss, dass ich anders bin, das war schon immer so. Damit kann ich leben. Aber wie soll ich mich mit dieser Andersheit jemals integrieren können?» Die Angst hinderte ihn bis jetzt daran, es über-haupt zu versuchen. Seit Kurzem besucht er nun aber eine Selbsthilfegruppe und macht eine Angsttherapie. Und er hat sich selber ein Ziel gesetzt: «Irgendwann möchte ich nach Afrika fahren und dort als Sozialhelfer tätig sein.» Das wäre seine Rückkehr zu den Menschen.

ERZIEHUNG PRÄGT DAS ANGSTVERHALTEN

Bei Johann Michels hat seine Familiensituation zur Angsterkrankung beigetragen, weil ihm als Kind die Chance verwehrt wurde, im Umgang mit seinen Mit-menschen ein gesundes Selbstwertgefühl zu entwickeln. Neben dem Selbstwert ist das Erlernen von positiven Strategien zur Bewältigung von gefährlichen Situationen wichtig, um Angsterkrankungen vorzubeugen. Denn die Art und Weise, wie Kinder von ihren Eltern lernen, mit bedrohlichen Lebenssituationen umzugehen, beeinf lusst später ihren Umgang mit der Angst. Eine Studie der Universität Basel hat gezeigt, dass ängstliche Mütter – insbesondere Mütter mit Angststörungen – die Angst auf ihre Kinder übertragen, weil diese alltägliche Situ-ationen nur ängstlich zu bewerten lernen. Das bestätigt Monika Peters. «Meine Mutter hat sich ständig vor allem gefürchtet.» Als sie ihr zum Beispiel von einer Reise nach New York vorschwärmte, schlug diese gleich die Hände über dem Kopf zusammen: «Um Himmels willen, New York! Weisst du, was dort alles passieren kann?» Wenn Kinder hingegen schon früh lernen, konstruk-tiv statt ängstlich mit Gefahren umzugehen, und ein ge-

sundes Selbstwertgefühl entwickeln können, ohne stän-dig mit Erwartungen und Abwertungen konfrontiert zu werden, sind sie vor einer krankhaften Angst besser geschützt. Dann werden sie später sogar erfahren, welche Kraft sich aus der Angst schöpfen lässt.

DIE ANGST ALS FREUND UND HELFER

Das wissen Menschen, die täglich aus beruf lichen Gründen mit der Angst konfrontiert sind. Zum Beispiel Martin Brüesch. Er ist Leitender Notarzt von Schutz & Rettung Zürich und Leitender Anästhesist am Uni-versitätsspital. Seit 20 Jahren fährt er bei Unfällen im Rettungswagen aus. Keine Angst davor, sterbende Men-schen vorzufinden, keine Angst, nicht helfen zu können? «Vor jedem Einsatz hat man zuerst einmal Fluchtgedan-ken und den Wunsch, einfach wegzulaufen. Doch dieser Ref lex hat einen positiven Effekt: Wenn ein Anruf auf der Notrufzentrale eintrifft, schüttet mein Körper sofort Adrenalin aus. Schlagartig bin ich unglaublich konzen-triert. Dieses Gefühl von Angst hilft mir, die Aufgabe voll zu fokussieren.» Für Martin Brüesch ist die Angst ein Freund und Helfer. Wäre eine Welt ohne Angst erstrebenswert? Eine Ant-wort auf diese Frage hat der Schriftsteller Elias Canetti gegeben: «Wie wenig wäre man ohne erlittene Angst. Ein Eigentliches des Menschen ist der Hang, sich der Angst immer auszuliefern. Keine der Ängste geht verlo-ren, aber ihre Verstecke sind rätselhaft. Sie müssen das Geheimnis sein, das mir Lust auf ein unendliches Leben macht.» Angst gehört – wie Glück, Verzweif lung, Wut und Hoffnung – zu den Gefühlen, die uns zu Menschen machen.

* Namen der Redaktion bekannt.

> Mehr Infos:

Angst- und Panikhilfe Schweiz

Hotline: 0848 801 109

www.aphs.ch, [email protected]

Zentrum für Angst- und Depressionsbehandlung Zürich

Dufourstrasse 161, 8008 Zürich, Tel. 044 386 66 00

www.zadz.ch

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Page 12: ÖKK Magazin 3/2010

Titelgeschichte ÖKK Magazin 12

Wann ist Angst krankhaft?

Jede Angststörung geht mit einem Vermeidungsverhal-ten einher. Ab dem Moment, wo die Lebensqualität und der Aktionsradius stark eingeschränkt werden und eine extreme körperliche Reaktion stattf indet, wird die Angst krankhaft. Der Übergang von normaler zu

krankhafter Angst ist aber f liessend. Zum Beispiel empfindet fast jedermann eine Apéro-Situation als un-angenehm, wenn er niemanden kennt und erst einmal allein in der Ecke steht, während andere smalltalken. Dass wir dann am liebsten gleich wieder gehen würden, ist ganz natürlich. Doch wenn ich unter einer solchen Situation heftig leide und anfange, die Vermeidung auch auf andere Situationen auszudehnen, dann wird die Angst krankhaft.

Gibt es Menschen, die eher an einer Angststörung

erkranken als andere?

In der Tat hat man eine genetische Veranlagung da-für festgestellt, eine so genannte «Vulnerabilität». Das heisst aber nur, dass dann eine grössere Wahrschein-

Wenn Angst krank macht – und

was sich dagegen tun lässt

Ein Gespräch mit Ulrike Ehlert, Professorin

für Klinische Psychologie und Psychotherapie

an der Universität Zürich.

INTERVIEW: Fadrina Arpagaus

lichkeit besteht, an einer Angststörung zu erkranken. Ob das tatsächlich auch passiert, hängt von anderen Faktoren ab, zum Beispiel, ob man Bewältigungs-strategien für die Angst erlernt hat und ein gesundes Selbstwertgefühl entwickeln konnte. Viel hängt also von der elterlichen Erziehung ab, aber auch von indi-viduellen Erlebnissen und eventuellen traumatischen Erfahrungen.

Häufig hört man, wir lebten in immer stressigeren Zeiten.

Haben wir deshalb mehr Angst als früher? Wie hängen

Angst und Stress zusammen?

Natürlich ist es so, dass ein hohes Stressniveau und eine starke psychische Belastung die Angst fördern. Ich bin aber nicht der Meinung, dass wir heute mehr Stress haben als früher. Nehmen Sie zum Beispiel die Frauen vor 150 Jahren, die mit Gebären und Arbeiten beschäftigt waren. Es gab keine Waschmaschinen, kei-ne Kühlschränke, keine Putzfrauen, keine Autos, keine Verhütungsmittel. Das Leben war körperlich unglaub-lich anstrengend! Heute sind wir weniger diesem kör-perlichen Stress, dafür eher einer Reiz- oder Informati-onsüberf lutung ausgesetzt. Angststörungen gab es auch früher, nur wurde Angst nicht in der heutigen Form klassif iziert und therapiert. Panikattacken werden ja erst seit 20, 30 Jahren als psychische Störung betrachtet.

Empfinden Frauen Angst anders als Männer?

Da wird zurzeit viel geforscht. Angststörungen sind bei Frauen deutlich häufiger als bei Männern. Ein Grund dafür können hormonelle Faktoren sein. Das weibliche Sexualhormon Östrogen beispielsweise beeinf lusst

«Angststörungen sind bei Frauen deutlich häufiger als bei Männern.»

>

Page 13: ÖKK Magazin 3/2010

AGORAPHOBIE

Agoraphobie (Agora, griechisch für Markt-

platz) bedeutet «Platzangst» und wird oft

mit Klaustrophobie, der Angst vor engen

Räumen, verwechselt. Menschen mit

Agoraphobie meiden Orte, in denen eine

Flucht erschwert oder unmöglich wäre:

Menschenmassen, volle Züge, Supermärk-

te oder Restaurants. Verstärkt wird die

Agoraphobie häufig durch Alleinsein, sie

äussert sich oft in Panikattacken.

Page 14: ÖKK Magazin 3/2010

auch die emotionale Verarbeitung. Frauen können sich aus hormonellen Gründen emotional besser herun-

terregulieren, das heisst, dass sie statt aggressiv eher ängstlich reagieren und damit auch eher erreichen, dass sie geschützt werden. Frauen sind zudem aufgrund ih-rer genetischen Veranlagung vorsichtiger als Männer und zeigen weniger riskantes Verhalten. Wir werden aber auch unterschiedlich sozialisiert, was die Angst betrifft: So werden Frauen, die sich fürchten, gesell-schaftlich besser akzeptiert als furchtsame Männer.

Was kann man bei Angststörungen tun?

Bei Panikattacken kann man lernen, die körperlichen Symptome mit Verhaltenstraining in den Griff zu be-kommen. Das funktioniert vor allem über die Atmung. Bei allen anderen Ängsten ist der Ablauf einer kogni-tiven Verhaltenstherapie gleich: Man sammelt alle Situ-ationen, die Angst machen, und stuft sie dann nach dem Schweregrad der Bedrohlichkeit ein. Nachher geht der

Therapeut mit dem Patienten Schritt für Schritt durch die Situationen, angefangen bei der harmlosesten. Der Patient macht so die Erfahrung, dass er seine Angst aus-halten kann, dass er das schafft.

Wie gross sind die Chancen, eine Angststörung zu

therapieren?

Mit einer kognitiven Verhaltenstherapie sehr gross. Bei Menschen, die ausschliesslich Panikattacken erleiden, reichen bei 80 Prozent der Patienten zwölf Sitzungen, damit die Angststörung überwunden werden kann. Je nach Ursache und Art der Angststörung braucht es jedoch länger. Leider kommen bei Weitem nicht alle Menschen mit einer krankhaften Angststörung in eine Therapie, weil sie es nicht schaffen, das Vertrauen dafür aufzubringen und den Willen, ihr Vermeidungsverhal-ten über Bord zu werfen. Es ist auch so, dass eher Frauen in eine Therapie gehen als Männer. Das ist vor allem gesellschaftlich bedingt, denn in vielen Kreisen gilt lei-der noch immer: Ein Mann braucht keine Therapie.

Prof. Dr. Ulrike Ehlert beschäftigt sich in ihrer Forschung vertieft

mit Stress- und Angsterkrankungen.

Titelgeschichte ÖKK Magazin 14

«Ab dem Moment, wo die Lebensqualität stark eingeschränkt ist, wird die Angst krankhaft.»

Page 15: ÖKK Magazin 3/2010

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Ausgabe September 2010

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Page 16: ÖKK Magazin 3/2010

Club ÖKK Magazin

Von unzähmbar bis kuschlig, von glitzernd bis gescheckt: Die Tierwelt treibt es bunt! Diesmal

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die Augen am Bärengehege, drücken Sie sich die Nase am Schlangenterrarium platt oder lassen

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BS – Stadt Basel

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Zoo Basel

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Tiere in naturgerechter

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BE – Stadt Bern

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Tierpark Dälhölzli

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Page 17: ÖKK Magazin 3/2010

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TG – Frauenfeld

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/

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Schlangenzoo

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GR – Zernez

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zentrum

www.saltonatale.ch

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ZH – Kloten

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29 Raubtiere ganz nah

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SO – Subingen

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der Schweiz

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Kundenseite ÖKK Magazin 18

Eines Tages hörte die Angst eine Erzählung über den Mut und wie wagemutig, grossartig und beherzt dieser sei. Er wurde gelobt und bejubelt und alle sprachen von ihm. Die Angst aber hatte nichts von all diesen Eigen-schaften – im Gegenteil. Deshalb machte sie sich am Folgetag auf, den Mut zu suchen. Sie wanderte durch Wälder und Wiesen und gelangte nach einiger Zeit an einen breiten Fluss. Die Hängebrücke, die den Fluss überspannte, war so lang und der Nebel so dicht, dass man am anderen Ufer kaum etwas erkennen konnte. Die Angst wusste, dass sie den Fluss überqueren musste, um die Reise fortzusetzen und den Mut zu finden. Also fasste sie sich ein Herz und trat auf die Hängebrücke. Die Angst machte ihrem Namen alle Ehre und zitterte bei jedem Schritt, bis sie nach schier endlos lang erschei-nender Zeit am anderen Ufer angelangt war. Erschöpft und kraftlos setzte sie sich auf einen grossen Stein, um sich zu beruhigen und auszuruhen.

Nach einiger Zeit kam ein alter Mann vorbeispaziert und machte halt vor der Angst. Er musterte sie und fragte, ob sie soeben diese Brücke überquert hätte. Die Angst nickte müde. Der alte Mann nickte auch, aber voller Anerkennung: «Da hat dir dein Mut aber schön beigestanden», sagte er und ging weiter seines Weges. Da erst dämmerte es der Angst, dass ihre Reise schon beendet war und sie den Mut gefunden hatte. Ihren ei-genen Mut.

Nicole Maumenée (38), Bettwil AG

ÖKK gratuliert der Kundin Nicole Maumenée zum

Gewinn des ÖKK Schreibwettbewerbs! Gleichzeitig

bedanken wir uns für die vielen tollen Geschichten,

die uns abermals geschickt wurden. Alle Texte können gele-

sen werden unter www.oekk.ch/magazin

Neuer Schreibwettbewerb:

«Nie krank»

«Nie krank» ist das Thema des nächsten Wett-

bewerbs. Ein bisschen Grübeln und los geht’s.

Schicken Sie den Text (max. 1’500 Zeichen) unter

Angabe Ihres Alters und Wohnorts bis 15. Okto-

ber 2010 mit dem Betreff «Schreibwettbewerb»

an [email protected]. Der Siegertext wird im

kommenden Magazin abgedruckt werden.

Hauptpreis für die Gewinnerin oder den Gewinner

des kommenden ÖKK Schreibwettbewerbs:

1 x vier Tickets für den Besuch des Circus

Salto Natale von Rolf und Gregory Knie in

der 1. Kategorie inkl. VIP-Parkplatz, Garderobe,

Programmheften, Cüpli und Souvenirs.

Unter allen anderen Teilnehmerinnen und Teil-

nehmern verlost ÖKK:

3 x zwei Tickets für den Besuch des Circus

Salto Natale von Rolf und Gregory Knie in der

1. Kategorie.

ÖKK Schreibwettbewerb – der Siegertext

Als die Angst auszog, den Mut zu finden

Page 19: ÖKK Magazin 3/2010

Herausgespickt aus dem schlauen Schülermagazin

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w.s

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k.c

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Neugierig blickt der junge Tiger

in die Welt.

AbenteuerIndien

Page 20: ÖKK Magazin 3/2010

Mandalas – Bilder der MitteIn Indien haben Mandalas eine

lange Tradition. Sie spielen im Hinduismus eine wichtige Rolle, besonders aber im Buddhismus.Mandalas dienen der Meditation

und dem Gebet. In Tibet gestalten Mönche aufwendige Mandalas aus buntem Sand – oft in tagelanger konzentrierter Arbeit. Nur um sie zum Schluss einfach wegzuwischen: Der Weg ist das Ziel; alles ist vergänglich …Mandalas können die verschiedensten

Elemente enthalten: abstrakte Formen, Muster und Ornamente; Schriftzeichen und Symbole; Darstellungen von Tieren oder von Buddha.

MandBild

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en: abstrakte Formenmenteteteetettetetettteeteteeteee;;;;;;; ; Schriftzeichen und

ellungen von Tieren oder von

Nurwischen: nglich

Gott mit Rüssel?Eine grausame Legende erklärt, wie Ganesha zu seinem Elefantenkopf kam: Seine Mut-ter Parvati, die Frau des mächtigen Gottes Shiva, erschuf einen schönen Jüngling. Der sollte sie beim Baden bewachen. Doch Shiva, der zu seiner Frau wollte, köpfte den Jungen, der ihm den Weg versperrte. Shiva ahnte nicht, wer der Junge war. Als er erkannte, dass er Parvatis Sohn getötet hatte, liess Shiva einen neuen Kopf besorgen – es wurde der eines Elefanten. Shiva versprach seiner Gattin: «Dein Sohn Ganesha wird überall verehrt werden.»

Mandalas zum Herunterladen, Aus- drucken, Ausmalen:www.free-mandala.com

Urformen der Mandalas sind Kreuz

oder Spirale.

Page 21: ÖKK Magazin 3/2010

Henri sagt zu seiner Lehrerin immer

du. Eines Tages reicht es ihr, und sie

gibt ihm eine Strafaufgabe: «Du

schreibst jetzt zu Hause 50-mal ‹Sie›!»

Am nächsten Morgen bringt Henri die

Aufgabe. Die Lehrerin fragt erstaunt:

«Henri, warum hast du denn sogar

100-mal ‹Sie› geschrieben?» Henri

darauf: «Ach, weil du’s bist!»

«Du, Oma, ich habe meinen Pfeil aus Versehen in deinen Garten geschossen. Kann ich ihn wiederhaben?» – «Na klar, wo steckt er denn?» – «Ähm … In deiner Katze …»

Gemein!

Wenn sich in Indiens Wäldern Mensch

und Tiger begegnen, ist das eine tödliche

Gefahr für beide.

SchmusetigerTiger sind eine unsichtbare Gefahr. Mit ihren senk-rechten Streifen sind sie perfekt getarnt zwischen langen Halmen und Zweigen. Und anders als Löwen, die in grossen Rudeln leben, schleichen sie immer allein durch den Dschungel.Jeder Tiger bewohnt sein eigenes Revier. Die Grenzen markiert er mit Urin und Kratzspuren an Bäumen.Nur zur Paarungszeit sind die Einzelgänger lieber zweisam als einsam – und werden dann sogar richtige Schmusetiger: Zärtlich reiben sie die Köpfe aneinan-der und schnurren wohlig dabei. Drei Tage dauert das kurze Liebesglück, bevor Männchen und Weibchen wieder getrennte Wege gehen. Die Tigermutter kümmert sich allein um die Kinder, die etwa vier Monate später zur Welt kommen.Beim Anblick solcher Schmusekatzen kann man kaum glauben, dass der Königstiger ein gefährlicher Jäger ist. Seine Beute sind vor allem grosse Säuge tiere wie Antilopen, Hirsche, Wildschweine und Rinder. Mit einem 6-Meter-Satz springt er auf sie und beisst ihnen die Kehle durch oder bricht ihnen mit seinem mächti-gen Gebiss das Genick.Menschen gehören eigentlich nicht ins «Beute-schema» des Tigers. Und normalerweise geht er ihnen aus dem Weg. Trotzdem kommt es in Indien immer wieder vor, dass Menschen einem Tiger zum Opfer fallen. Besonders Holzfäller, Fischer oder Honigsammler sind gefährdet.

«Der Tiger war heute Nacht hinter unserer Hütte!» Die ausgegrabene Fussspur beweist es.

D

Leserwitze:

Page 22: ÖKK Magazin 3/2010

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WortwörtlichWelche Bilder kann man nur im Dunkeln sehen?

Der kleine Un-terschiedMit R essen wir’s meistens heiss, ohne ist’s immer kalt.

Drudel

Was siehst du hier?

Das Rätsel der TigerWer die zahmen Raubkatzen im Tigerpalast sehen will, muss erst einmal eine harte Nuss knacken. Denn die Tür zum Heiligtum bewachen drei alte Mönche. Und deren Rätsel hat es in sich. Nur wer es löst, kommt durch die Tür. Die drei Männer heissen Amar, Inesh und Uday. Amar erklärt: «Jeder von uns verbirgt einen Gegenstand unter seinem Gewand: einer eine Kette, einer einen Ring, der Dritte einen Diamanten. Sage uns, wer welchen Gegen-stand hat, und du darfst ins Innere des Tempels.» Uday fährt fort: «Inesh hat die Kette. Amar hat die Kette nicht. Ich habe den Diamanten nicht. Doch von diesen drei Sät-zen ist nur einer wahr – die beiden anderen sind falsch!» – «Also: Wer von uns hat was?», fragt Inesh.

Welcher Mönch trägt welchen Gegenstand?

Drudel YD ASXIS TXE INXUN VOLLEN DETESYMAN DALAX

Wortwörtlich YDI EXSTERN BIL DERYK ANNXMA-NYN URXIMYDUN KEL NYSEHENX

Der kleine UnterschiedXRE ISYUN DYE ISX

Das Rätsel der Tiger Inesh hat den Diamanten. Amar hat die Kette. Uday hat den Ring. Probiere die Sätze und ihre Folgen Schritt für Schritt aus: Anders kann’s nicht sein! Schwerer könnte es auch kaum sein, oder?

Lösungen:

Page 23: ÖKK Magazin 3/2010

Gesundheits-Kreuzworträtsel ÖKK Magazin 23

Wir gratulieren den Gewinnerinnen

und Gewinnern des letzten

Gesundheits-Kreuzworträtsels.

Senden Sie das Lösungswort per E-Mail an [email protected] oder per Post an

ÖKK Magazin, Bahnhofstrasse 9, 7302 Landquart, Stichwort «Kreuzworträtsel».

Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir 2 x zwei Briefsets von «Le

pigeon voyageur» (siehe Seite 5) und 3 x ein handsigniertes Buch «Vom Fleck

weg» (siehe Seite 4). Einsendeschluss ist der 15. Oktober 2010.

Heil-kraut zurBeruhi-gung

Grund-stoff fürSalben

Trieb-kraft,Schwung

Teil desGesichts

Erweite-rung e.Arterie(Med.)

chirur-gischerEingriff

persönl.Fürwort(erstePerson)

Geburts-narbe

Körper-teil; ugs.:Stimme

Schein-medika-ment

Binde-gewebs-faser-stränge

Körper-organ

Lebens-hauch

natür-licherKopf-schmuck

spontan,raschhan-delnd

Stoff-wechsel-produkt

körper-eigeneAbwehr

erhöhteTempe-ratur

Teil desAuges

Schutz-stoffeverab-reichen

Nervo-sität,Erregung

nach-sinnen,über-legen

Kurortmit Heil-quellen

Abk. fürausser-ordent-lich

blutstil-lendesMittel

Körper

Anste-ckungs-krank-heit

Erkran-kung derAugen-linse

Abk. fürTrocken-masse

fühlbarerAtem;leichterLuftzug

Abk. fürEuropa-meister-schaft

Nerven-beruhi-gungs-mittel

Keim-zelle

Heil-behand-lung

Ast einesNervs,Gefässes(Med.)

franzö-sisch:Wasser

dehn-barerGewebe-strang

Abk. fürKnock-out

heilender Pflanzen-aufguss; Getränk

Teil desBeines

träge,arbeits-unlustig

Kau-werk-zeug

Infek-tions-krank-heit

Page 24: ÖKK Magazin 3/2010

Seit einigen Monaten haben unsere Kundinnen und Kunden die Möglichkeit, sich von Medgate-Kinderärzten beraten zu lassen. Mittels einer telefonischen Sprechstunde werden allgemeine und spezifische Fragen rund ums Thema Kindergesundheit beantwortet. Zudem gibt es immer ein Schwerpunktthema. Für die nächsten drei Monate lautet dieses «Schulprobleme». Schulprobleme können genetische, medizinische, emotionale oder soziale Ursachen haben. Sie äussern sich in Lernschwierigkeiten, Unterforderung, Überforderung oder Verhaltensauffälligkeiten. Bei massiven Schulproblemen kann es vorkommen, dass Ihr Kind den Gang zur Schule verweigert. Wichtig ist, dass die Probleme recht-zeitig erkannt werden. Denn dann sind sie fast immer zu überwin-den. Bei Verdacht auf Schulprobleme können Sie sich gerne von den Medgate-Spezialisten beraten lassen. Sie geben Ihnen Ratschläge für das weitere Vorgehen. Die Leitungen zu diesem und anderen Gesundheitsthemen sind ab sofort offen.

> Die Kindersprechstunde sowie die Sonderberatung zu den vierteljähr-

lichen Schwerpunktthemen bietet Medgate exklusiv ÖKK Kunden an.

Um ihr Anliegen mit einem Spezialisten zu besprechen, vereinbaren

Eltern über 0844 655 655 einen Termin für die Kindersprechstunde.

Für das Beratungsgespräch ruft der Kinderarzt zurück – bei akuten

Problemen innert Kürze.

Unternehmen ÖKK Magazin

Telefonische Sprechstunde mit dem Kinderarzt: Schwerpunkt Schulprobleme

Page 25: ÖKK Magazin 3/2010

Vor einigen Jahren hat der Bundesrat die Umweltabga-ben eingeführt, die sich aus der CO2- und der VOC-Abgabe zusammensetzen. Der Grundgedanke dahinter ist einfach: Die Umweltbelastung soll unserer Gesund-heit und Umwelt zuliebe gesenkt werden. Einerseits verteuern Umweltabgaben also den Verbrauch umwelt-schädigender Stoffe, andererseits schaffen sie einen An-reiz zur Sparsamkeit. Das Schöne ist: Die eingenomme-nen Gelder bleiben nicht in der Staatskasse. Insgesamt verteilt der Bund im kommenden Jahr 384 Millionen Franken aus Umweltabgaben an die Bevölkerung zu-rück. Pro Person sind dies 48.60 Franken, die mit den Krankenkassenprämien verrechnet werden.

Übrigens: Die Umverteilung ist verursachergerecht. Das heisst, wer wenige umweltschädigende Stoffe ver-braucht, erhält unter dem Strich mehr zurück, als er oder sie an Abgaben bezahlt hat. Da lohnt es sich doch gleich doppelt, auf die Umwelt zu achten, oder?

> Mehr Infos unter www.bafu.admin.ch/co2-abgabe

und www.bafu.admin.ch/voc

Die Rechtsschutzversicherung von ÖKK bietet Schutz in Fällen wie Schadenersatzforderungen bei Fehlbehandlungen, Verletzung der Aufklärungspf licht, Fehlinformationen, Informationsverweigerung und Unterlassung von Untersuchungen. Per 2011 wird die reine Patienten-Rechtsschutzversicherung zur Versicherung für Gesund-heits-Rechtsschutz erweitert. Folgende Punkte sind dann ebenfalls versichert:– Schadenersatzansprüche bei Körperschäden geltend machen Beispiel: Im Anschluss an einen Verkehrsunfall kann ein Scha-

denersatz beim Unfallverursacher bzw. dessen Motorfahrzeug-Haftpf lichtversicherung gefordert werden.

– Streitigkeiten mit Sozial- und Privatversicherungen Beispiel: Streitigkeiten mit Invalidenversicherung wegen Ableh-

nung eines Rentengesuches.

ÖKK PROTECT bleibt sehr günstig: Die Prämie beträgt nur 2 Franken

pro Monat für eine gesamte Familie sowie für eine Einzelperson.

Alle weiteren Details können Sie den Allgemeinen Versicherungs-

bedingungen (AVB) entnehmen, die Sie auf unserer Website

www.oekk.ch/avb finden.

Besuchen Sie ÖKK auf Facebook und

werden Sie Fan unserer Seite. Auf

www.facebook.ch/oekk gibt’s laufend

News zu Events, Kampagnen und Ver-

losungen. Auch werden Ihre Fragen rund

um Ihre Versicherung schnell

und unkompliziert beantwortet.

Wir freuen uns auf Sie!

25

ÖKK PROTECT: Versicherung für Gesundheits-Rechtsschutz

Wer die Umwelt schont, wird belohnt

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Page 26: ÖKK Magazin 3/2010

Die besonders charmante Art, ÖKK weiterzuempfehlen: Versüssen

Sie Ihren Freunden, Bekannten und Verwandten den Tag, indem Sie

sie mit einer Schachtel feinster Schokolade überraschen.

Ein Geschenk von Herzen – in Ihrem Namen versandt und von uns

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Unternehmen ÖKK Magazin 26

Unser Herz schlägt für Sie.Für wen schlägt Ihres?

Page 27: ÖKK Magazin 3/2010
Page 28: ÖKK Magazin 3/2010

Wissen & Gesundheit ÖKK Magazin

Frau S.* sitzt gerade mit ihrer Familie beim Mittagessen, als das Telefon klingelt. Sie über-legt, ob sie es einfach bimmeln lassen soll, doch

wer weiss: Vielleicht ist etwas passiert? Also nimmt sie den Hörer ab. Und schon meldet

sich «der Herr von ÖKK» mit freundlicher Stimme. «Mir war sofort klar, dass da

was nicht stimmte», sagt Frau S. heu-te. Seit 20 Jahren sind sie und ihr

Mann bei ÖKK ver-sichert und mit den

Leistungen zufrieden. Sie kennen ihre Ansprechper-

sonen auf der Agentur persönlich; mit dem Agenturleiter sind sie per du. Nicht

im Traum denken sie daran, ihre Versicherung zu wechseln. «Ich verstand gar nicht, was er von mir wollte», erzählt Frau S. rückblickend. Von der Situation überfordert, reicht sie das Te-lefon ihrem Mann weiter. Auch diesem stellt sich der Unbekannte am Telefon als Mitarbeiter von ÖKK vor. Redet auf ihn ein. Hört nicht zu. «20 Prozent werden die Prämien nächstes

Achtung, zwielichtige Vermittler!

Häufig hören wir von Kundinnen und Kunden,

jemand von ÖKK habe sie angerufen, um beim

Prämiensparen zu helfen. Nach genauerem

Nachfragen stellte sich heraus, dass es sich

dabei um dubiose Vermittler ohne Vertrag mit

ÖKK handelte. Mehr als an Prämienoptimierungen

sind diese am Eigenprofit interessiert. Wie

können Sie sich als Versicherte schützen? Ein

kleiner Ratgeber.

TEXT: Iris Blättler, ÖKK

Page 29: ÖKK Magazin 3/2010

29

Jahr aufschlagen», droht er. Herr S.* blockt ab, möchte den Herrn nicht treffen. «Aber er wollte auf Biegen und Brechen einen Termin mit mir abmachen, um mir Optimierungen zu präsen-tieren», sagt Herr S. Er lässt sich einen Termin aufdrängen.

IMMER DREISTER __ Einen Tag vor dem Ter-min geht Frau S. auf ihre ÖKK Agentur, um Policen abzuholen. Die ÖKK Kundenberaterin horcht auf, als Frau S. vom «Herrn von ÖKK» erzählt. Die betrügerische Beratung kommt ans Tageslicht. Zum Glück. Familie S. lässt sich auf nichts Weiteres ein. Leider enden die «Vermittlerkrimis» oft an-ders. Vielfach werden Versicherungen gewech-selt, wobei sich die vermeintlich bessere Versi-cherungslösung als schlechter herausstellt oder als eine Versicherung, «die wir gar nie wollten», wie Betroffene gegenüber Konsumentenschutz-organisationen erzählen. Den Preis bezahlen die Versicherten: Sie verlieren Versicherungs-schutz oder haben falsche Zusätze. Die Tricks der zwielichtigen Vermittler werden immer dreister. «Die Dame am Tele-fon stellte sich nicht nur als Mitarbeiterin von ÖKK vor, sie sprach selber auch Prättigauer Dialekt», erzählt eine andere Betroffene ihrer ÖKK Agentur in Klosters. Sie glaubte, mit ih-rer persönlichen Kundenberaterin gesprochen zu haben. «Die Hemmschwelle liegt sehr tief, wenn sich jemand als ÖKK Mitarbeiter vorstellt und in einem vertrauten Dialekt spricht», er-klärt Kurt Steck, Leiter Gebiet Davos / Prät-tigau bei ÖKK. Von «Vertrauensmissbrauch» oder «Betrug» sprechen betroffene Kunden. Bei Kurt Steck haben sich diesen Sommer auffal-lend viele Kundinnen und Kunden gemeldet, die von Vermittlern angerufen wurden. Sich mit «ÖKK» vorzustellen ist eine Strategie mit hoher Treffsicherheit, denn im Kanton Graubünden ist jede zweite Person bei ÖKK versichert.

IM GRAUBEREICH __ Uns von ÖKK liegt viel daran, dass unsere Kunden richtig versichert sind. Daher tun wir alles, um gegen unseriöse Vermittler vorzugehen. Das Problem ist, dass uns oft die Hände gebunden sind. Vielfach be-wegen sich solche in einem Graubereich. Eine Vermittlung ist nicht zwingend illegal, illegal ist allerdings der Missbrauch der Marke ÖKK. Wer mit ÖKK keinen Vertrag hat, darf sich nicht im Namen von ÖKK vorstellen. Es ist schwierig, gegen solche dubiosen Vermittler vorzugehen. Die Hauptrolle bei der Abwehr unseriöser Vermittler liegt bei den Versicherten selbst. Bleiben Sie kritisch und fragen Sie nach! Notieren Sie sich immer den Namen und die Telefonnummer der Person, die Sie angerufen hat. Melden Sie sich bei ungutem Gefühl bei Ihrer ÖKK Agentur. PS: Auch ÖKK arbeitet mit Vermittlern. Unsere Vermittler können sich aber ausweisen und führen immer ein Beratungsprotokoll.

* Namen der Redaktion bekannt.

Vorsicht vor dubiosen Vermittlern

– Fragen Sie nach: Wer spricht mit Ihnen? Woher ruft er / sie an?

Für wen arbeitet die Person?

– Machen Sie bei ungutem Gefühl keinen Termin ab.

– Informieren Sie Ihre ÖKK Agentur.

– Ist der Vermittler bei Ihnen zu Hause, beachten Sie: Schreibt

der Vermittler ein offizielles Protokoll?

– Kann sich der Vermittler ausweisen? Eine Visitenkarte reicht

nicht! Auf dem Legitimationsausweis müssen die Namen der

Firmen stehen, für die er arbeitet.

– Unterschreiben Sie nichts, bevor Sie nicht das Kleingedruckte

gelesen haben. In Beratungen und für Offerten müssen Sie nie

etwas unterschreiben.

– Unterschreiben Sie nie eine Kündigung, bevor eine schriftliche

Aufnahmebestätigung des neuen Versicherers vorliegt.

Page 30: ÖKK Magazin 3/2010

Gregory Knie mit Vater Rolf in der Klemme. Zum Glück ist das Krokodil aus Stein.

Page 31: ÖKK Magazin 3/2010

Familie ÖKK Magazin

Gregory Knie denkt schon im Spätsommer an Weih-nachten. Schliesslich leitet er mit seinem Vater Rolf den Winterzirkus Salto Natale, der bald seine achte Saison feiert. Da heisst es: Nach dem Winter ist vor dem Win-ter – seit Januar stecken Vater und Sohn schon wieder in den Vorbereitungen. Dabei ist das Handy Gregory Knies wichtigster Begleiter: Bei einer Tasse Kaffee or-ganisiert er gerade die Reise der Schwertschluckerin, bestellt neue Kostüme und vertröstet, was warten kann, gut gelaunt auf später.

Die eigentlichen Proben dauern nur drei Wochen. Drei Wochen, in denen Zirkusmacher und Artisten Programmskizzen in stimmige Nummern verwandeln. Bis am 18. November in Kloten der Vorhang aufgeht

zu einer (hoffentlich) glanzvollen Premiere. Bis dann wird Gregory Knie weiter Flugmei-len sammeln, mehr als mancher Geschäfts-mann. Dabei wirkt der junge Zirkusdirektor so unverkrampft und locker wie ein Surf leh-rer. Und so sieht er im Alltag auch aus.

Gregory Knie: Auf Umwegen zum Zirkusdirektor

Theater, Musical, Varieté: Im Winterzirkus Salto Natale

steckt von allem ein bisschen – und das ganze Herzblut von

Gregory Knie. Zusammen mit Vater Rolf führt er die

erfolgreiche Show. Im Spätsommer laufen die Vorbereitungen

auf Hochtouren.

TEXT: Virginia Nolan _ _ FOTO: Familie Knie

31

>

ARTISTENSUCHE IN GANZ EUROPA

Ob ein Zirkus Erfolg hat, hängt stark von seinen Ar-tisten ab. Deshalb besteht eine der wichtigsten Auf-gaben des 32-Jährigen in der Suche nach Artisten, die ihn quer durch Europa führt. Seine Mission: «Finde die Besten.» Sein Problem: An Zirkusfestivals in Monte Carlo, Paris oder Moskau buhlen Zirkusmacher und Agenturen aus aller Welt um die Stars der Manege. Natürlich erleichtern Ruhm und Ansehen der Zirkus-dynastie Knie die Personalsuche. Mitunter führt das Renommee der Familie aber auch zu Gehaltsvorstel-lungen, die Gregory, einen Knie der siebten Genera-tion, leer schlucken lassen. «Ein guter Artist», sagt er, «kombiniert die richtige Mischung aus Leichtigkeit und Leistungsdenken.» Bei den gedrillten Akrobaten aus Russland und China vermisst er manchmal Ersteres, hiesige Charakterdarsteller kommen ihm mitunter zu leger daher.

VOM WIRTSCHAFTSSTUDENTEN ZUM ZIRKUSDIREKTOR

Als ihn sein Vater Rolf vor zehn Jahren fragte, ob er nicht Lust hätte, gemeinsame Sache zu machen, lebte Gregory Knie in den USA und hatte mit dem Zir-kus nicht mehr viel am Hut. Sein letzter Auftritt im Schweizer National-Circus lag über ein Jahrzehnt zu-rück; den Grossteil seiner Kindheit hatte der junge Knie

Page 32: ÖKK Magazin 3/2010

ausserhalb der Manege in Spanien verbracht und nun hatte er gerade seinen Uniabschluss in Wirtschaft in der Tasche. Darum erwiderte er seinem Vater trocken: «Wir haben doch schon einen Zirkus!» Aber dem Kunstmaler Rolf Knie schwebte etwas anderes vor: eine moderne Show, welche die vielfältigsten Kunstformen vereint. Da erwachte auch im Junior die Unternehmenslust. «The Knee», wie ihn die Kollegen aus der Uni nannten, packte seine Sachen und verliess die USA.

2002 hiess es «Vorhang auf!» für die Erstausgabe von Salto Natale. Inzwischen hat Rolf Knie das Zep-

ter weitgehend seinem Sohn über-geben. Dieses Jahr widmet sich der Winterzirkus dem Motto «Wunsch-welt». 50 Artisten werden das Areal in Kloten bevölkern, und Gregory, der das Vagabunden- leben nie ganz ab-legen konnte, wird bei ihnen wohnen. «Die Gemeinschaft gleicht einem Sack voller Flöhe», lacht er. Vorher wird die Reise noch nach

Ägypten führen. Artisten-Casting? Bloss nicht. «Kite-surfen», sagt Gregory und fügt grinsend hinzu: «Doch vielleicht wird mich ja eine Bauchtänzerin überzeugen.»

«Wunschwelt»: ÖKK verlost Tickets!

Salto Natale ist Unternehmenskunde von ÖKK.

Der Winterzirkus gastiert vom 18. November 2010 bis

zum 2. Januar 2011 in Kloten. Für die Vorstellungen am

21. November (10 und 18 Uhr), 2. Dezember (10 und

20 Uhr) und 4. Dezember (15 Uhr) gibt es für ÖKK

Kunden Sonderangebote (siehe auch ÖKK Club,

Seite 15 – 17): 20 Prozent Rabatt (nicht kumulierbar) auf

Show-Tickets in den Kategorien 1 bis 3 sowie 50 Pro-

zent für Kinder (bis 12 Jahre) auf die Vorstellungen um

15 und 18 Uhr. Wer gratis eine Schau im Salto Natale

erleben möchte, versucht sein Glück beim Schreib-

wettbewerb auf Seite 18. Damit auch der Gaumen zum

Zug kommt, weihen die Knies im November ihr neues,

vergrössertes Dinnerzelt ein.

Gregory, Knie der siebten Generation, mag’s unverkrampft.

Page 33: ÖKK Magazin 3/2010

Familie ÖKK Magazin

Herr Leuenberger, warum mögen Sie es langsam?

Ich bin ein Genussmensch. Es wäre schön, könnte auch die Gesellschaft mal vom Schnellzug auf den Bummler umsteigen. Heute muss jeder sofort reagieren und im-mer erreichbar sein. Ob all der Geschäftigkeit f liegt das Leben an uns vorbei. Das ist schade. «Wer langsamer lebt, ist später tot», lautet meine Devise.

Bei Salto Natale wollen Sie das Publikum «entschleuni-

gen». Worauf müssen wir uns gefasst machen?

Ich empfange die Zuschauer im Liegestuhl. Mit beru-higenden Bildern senke ich ihren Puls. Unter anderem werde ich den Weltrekord im Jonglieren entschleuni-gen. Statt mit 12 Bällen um mich zu werfen, lasse ich 13 Säulen tanzen. Viele Flugobjekte werden geschmeidig durch die Luft schweben. Es gibt keine Akrobatik – ich bin schliesslich schon Grossvater. Meine Show soll dem Publikum eine Auszeit bieten. Damit es nicht ein-schläft, habe ich ja noch ein paar Sprüche auf Lager. Es wird ein heiteres, ja beinahe therapeutisches Abendver-gnügen. Die erste Show, die Sie über die Krankenkasse abrechnen könnten, sozusagen.

Sie scheinen Ihrer Faszination für Flugobjekte treu

geblieben zu sein.

Ja, schon immer mochte ich Flugzeuge – sogar die schnel-len. Für Salto Natale habe ich aufwendige Flugobjekte gebastelt. Eine aus Flügzüg bereits bekannte Konstruk-tion ist meine ferngesteuerte Schlange Gisela, die über den Köpfen des Publikums schweben und es förmlich einlullen wird.

Hand aufs Herz, Herr Leuenberger: Wann haben auch

Sie einmal Stress?

Wenn ich «secklä» müsste! Damit das nicht passiert, gehe ich immer zehn Minuten zu früh aus dem Haus. Wie gesagt: «I juf le nümm.»

Vom Schnellzug abgesprungen

21 Jahre lang bildete der Komiker Thomas

Leuenberger mit einem Bühnenpartner

das Duo Flügzüg. Jetzt will der Star des

Salto Natale als Baldrian die Welt verlangsamen

und schwört: «I jufle nümm.»

INTERVIEW: Virginia Nolan

33

Page 34: ÖKK Magazin 3/2010

KATHRIN BUHOLZER: Sie müssen sich keine Sorgen machen. Dass Kinder Phantasiefreunde haben, ist ganz normal. Studien belegen sogar, dass imaginäre Freunde die Sprachentwicklung und auch die erzählerischen Fähigkeiten fördern. Vielen Kindern hilft ein

solcher Freund, besser mit sozialen Problemen und Kon-flikten umzugehen. Irgendwann im Laufe der Grund-schulzeit, manchmal auch schon früher, verschwinden die unsichtbaren Freunde wieder und machen vermehrt «echten» Freunden Platz. Wichtig ist, dass Sie nicht mit Ihrem Sohn schimpfen und ihm auch nicht sagen, dass es diesen Freund nicht gibt. Wenn er von ihm spricht, dann beziehen Sie diesen ruhig in den Alltag mit ein. Machen Sie das mit Humor und Phantasie. So können ganz lustige Situationen ent-stehen. Nichtsdestotrotz sollten Sie aufpassen, dass «Balbu» nicht zum zentralen Thema wird. Falls es Ihnen zu viel wird, können Sie zum Beispiel Zeiten abmachen, in denen «Balbu» mit einbezogen wird oder eben nicht dabei ist.

Wenn Ihr Sohn Blödsinn macht, dann besprechen Sie das mit ihm und «Balbu» zusammen. Schreiben Sie Re-geln auf, die Sie dann irgendwo gut sichtbar aufhängen. Sagen Sie, dass sich beide an diese Regeln halten müs-sen. Es ist gut möglich, dass «Balbu» noch nicht so an die Regeln der Menschen gewöhnt ist. Fürs Zusammen-leben ist es jedoch wichtig, dass er diese lernt. Sagen Sie Ihrem Sohn, dass er für «Balbu» verantwortlich ist, dass er für «Balbu» ein gutes Vorbild sein soll. Geben Sie Ihrem Sohn immer wieder die Möglich-keit, Dinge auszuprobieren. Geben Sie ihm doch einmal etwas Rasierschaum und zeigen Sie ihm, wo und wie er damit spielen kann. Wichtig ist, dass «Balbu» Ihren Sohn nicht vor Konsequenzen schützt. Wenn die Regeln nicht eingehalten werden, dann müssen Sie eine logische Konsequenz daraus ziehen. Diskutieren Sie dann nicht mit Ihrem Sohn, auch wenn er seinen «Freund» als Aus-rede braucht. Am Besten setzen Sie die Konsequenzen dann gleich für beide ein.

Den Link zur Internetplattform Elternplanet von

Kathrin Buholzer mit mehr Antworten auf Erziehungs-

fragen finden Sie unter www.oekk.ch/magazin

Seit mein Sohn (4) sprechen kann, begleitet ihn sein Phantasiefreund

«Balbu». Neuerdings macht «Balbu» aber viele Dinge, die er nicht darf:

Wände verschmieren, Rasierschaum oder Seife auf dem Boden verteilen.

Bis jetzt habe ich meinem Sohn gesagt, dass er auf «Balbu» besser

aufpassen soll, doch das klappt nicht mehr. Ich will ihm ja seinen «Freund»

auch nicht nehmen. Was soll ich tun?

Frau R. aus W.

Elternplanet ÖKK Magazin

Ein Phantasiefreund als Ausrede

Page 35: ÖKK Magazin 3/2010

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Viele verwerfen die Hände, wenn sie an ein üppiges eng-lisches Frühstück mit drei Eiern denken. Man begnügt sich mit einem Frühstücksei an jedem ersten Sonntag des Monats, an Ostern lässt man die Eier lieber «unge-tütscht» und im Supermarkt zieht man Teigwaren «ohne Eier» vor. Der Grund dafür: die Angst vor Cholesterin! Nun zeigen aber gleich mehrere neuere wissenschaft-liche Studien, dass Eier den menschlichen Cholesterin-spiegel nicht negativ beeinf lussen. Es stimmt zwar, dass Eier viel Cholesterin enthalten und dass zu viel Choles-terin eine Gefahr für Herz und Gefässe darstellt. Offen-sichtlich hat aber die Konsumation von Hühnereiern auf den Cholesterinspiegel dennoch keinen Einf luss. Eine Studie der Kansas State University hat ergeben, dass das im Ei enthaltene Lecithin die Aufnahme des Choleste-rins im Darm hemmt. Viele Ernährungswissenschaftler sind sich heute ei-nig: Eier sind besser als ihr Ruf, ja sie sind sogar richtige Nährstoffbomben. Hühnereier enthalten nicht nur viele hochwertige Eiweisse und Mineralstoffe, sondern auch

alle Vitamine ausser Vitamin C. Die Folsäure macht das Ei gerade für Schwangere wertvoll, weil es für die Ge-hirnbildung des Fötus einen wichtigen Beitrag leistet. Lutein und Zeaxanthin fördern die Sehkraft. Cholin aktiviert unsere grauen Zellen und hilft, das Erinne-rungsvermögen und die Lernfähigkeit zu verbessern. Freilich ist auch bei diesen – an sich gesunden – Nähr-stoffen die Bioverfügbarkeit entscheidend: die Frage nämlich, in welchem Mass die Nährstoffe tatsächlich aufgenommen und im Körper wirksam werden. Doch zurück zum Cholesterinspiegel. Dieser lässt sich auf anderem Weg positiv beeinf lussen: mit einem Verzicht aufs Rauchen (Nikotin) etwa oder mit viel Bewegung. Ungesättigte Fettsäuren wie die Omega-3-Fettsäuren tragen zur Senkung der Cholesterinwerte bei und sind in Form von Raps- und Olivenöl, Becel-Margarine, Hering und Lachs zu geniessen. Ei, ei, ei!

Die Zahl ÖKK Magazin

Populäre medizinische Irrtümer

176cm gross – oder besser gesagt klein – sind im Durchschnitt

die Appenzeller. Damit sind sie die Kleinsten in der Schweiz. Ganze 2,8 cm

fehlen ihnen, um mit den Baslern – den Schweizer Riesen – auf Augen-

höhe zu sein. Grundsätzlich sind die Männer aus der Südschweiz eher

klein, während die Grossen aus der Zentral- und Nordschweiz kommen.

Allen Schweizerinnen und Schweizern gemeinsam ist: Sie wachsen mit der

Zeit, sind heute im Schnitt 10 cm grösser als vor 100 Jahren. Massen sie

1916 im Schnitt 169 cm, sind sie jetzt durchschnittlich 178 cm gross und

damit grösser als die Franzosen (177 cm), Italiener (176 cm), Japaner (172

cm) und Inder (165 cm).

> Quelle: www.swissinfo.ch

Eier erhöhen den Cholesterinspiegel

Page 36: ÖKK Magazin 3/2010

Familienausf lug ÖKK Magazin

Die Elternschaft birgt bekanntlich einige Tücken. Zu den komplizierteren gehört die Förderfrage. Setzt man die Kleinen nach dem Schulunterricht vor die TV-Kiste, wird man zum Rabenvater erklärt. Schickt man sie ins Kantonesisch, Aikido und in die Saxophonstunde, pas-siert dasselbe. So wählt man realpolitisch den dritten Weg einer adäquaten Frühförderung: Viele Geschichten erzählen und raus in die Natur. Die tiefere Ursache der Förderphantasien ist der beinharte Konkurrenzkampf auf dem globalen Arbeits-markt. Warum also die Bälger nicht sanft ans Inge-nieurwesen heranführen, wo ein Mangel an versierten Arbeitskräften herrscht? Der St. Galler Brückenweg eignet sich ideal dazu, ist er doch ein eindrückliches Zeugnis schweizerischer Brückenbaukunst. Die drei Stunden lange Wanderung bietet 18 Brücken der ver-schiedensten Epochen. Ein perfekter Herbstausf lug im Übrigen, wenn in höheren Lagen schon der erste Schnee fällt. Wir starten am Bahnhof St. Gallen Haggen und nach kurzem Marsch durch die Vorortsgemeinde erreichen wir den Waldrand und somit bereits die spektakuläre Haggenbrücke. 1937 erbaut, 98 Meter hoch und 355 lang, heisst sie im Volksmund «Ganggelibrogg», weil sie schwankt. Zum Glück führt der Brückenweg nicht über

die Brücke, sondern hinunter in ein lauschiges Tobel zum Zusammenf luss von Wattbach und Sitter mit zwei kunstvollen Holzbrücken aus dem 18. Jahrhundert. Weiter geht es hinauf zum Störgel. Hier ist man bereits sichtlich auf Appenzeller Boden: Malerische Bauern-häuser spicken das Hügelland, so weit der Blick reicht. Nach der Durchquerung des schönen Weidlandes stei-gen wir abwärts zum Kubel, wo sich Sitter und Urnäsch treffen. Famos: Neben zwei weiteren historischen Brü-cken überragt hier das elegante 99-Meter-Viadukt der Südostbahn die Schlucht. Statt in der dortigen Ausf lugsbeiz einzukehren, ge-nehmigen wir uns am steinigen Flussbett ein Picknick, waten durchs niedere Wasser und bauen Dämme. Hier verlassen wir vorzeitig den Brückenweg, steigen hoch zum Ausgangspunkt Haggen und nehmen auf dem Heimweg noch die Schaukäserei im nahen Stein mit. Zu Hause frage ich Luis (7): «Und, was magst du später einmal werden?» – «Hmm, Musiker. Oder Müllmann.»

> Unter www.sg-wanderwege.ch

oder telefonisch unter 071 994 29 11

kann der Wanderprospekt

«St. Galler Brückenweg» gratis

bestellt werden.

Kaderschmiede WanderwegTEXT & FOTO: Michael Krobath

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Bewegung & Erholung 37

Neun Monate lang sehnen sie den grossen Moment her-bei, und ist der Nachwuchs erst einmal geboren, schweben Eltern im siebten Himmel. Zu Hause tickt die Uhr nach dem Rhythmus des Neuankömmlings. Seine Fütterung und Pf lege bestimmen die kurzen Nächte und langen Tage. Die ersten Monate mit einem Säugling sind an-strengend. Diese Erfahrung machte auch Andrea Büchi. Nach der Geburt ihres jüngeren Sohnes war die Mut-ter zweier Buben oft erschöpft. Hatte das Baby in den frühen Morgenstunden endlich Schlaf gefunden, musste das Frühstück für sein Geschwister auf den Tisch. «Mein Mann half, wo er konnte», erinnert sie sich, «aber stillen musste ich ja selbst.»

VON DER MAMA- ZUR ELTERNOASE

Den Wunsch nach ein paar Stunden mehr Schlaf er-füllt Andrea Büchi heute andern Frauen. Seit einem Jahr bietet sie Babyferien an. An zehn Wochenenden im Jahr verwandelt sie ein österreichisches Wellnesshotel, das unweit der Schweizer Grenze im Bregenzerwald liegt, in die MamaOase. Sie bietet Mutter und Säugling eine Insel der Ruhe. Die Frauen haben die Möglichkeit, ihr Kind von 16.30 bis 10.30 Uhr vier professionellen Betreuerinnen zu übergeben, die sich in der Babysuite um die kleinen Gäste kümmern. Einige schöpfen das Betreuungsangebot voll aus, andere wollen es vorerst nur stundenweise erproben. Die MamaOase, ursprünglich für Mütter gedacht, kommt auch bei Papas gut an: Es melden sich mehr Paare als allein reisende Mütter an.

ERSTES ANGEBOT MIT NACHTBETREUUNG

Andrea Büchi glaubt, mit der MamaOase eine Marktlü-cke zu füllen. Hotels mit gängigen Babyarrangements, sagt sie, böten Betreuungsmöglichkeiten über den Tag an. «Die Nacht ist für Säuglingsmütter viel anstren-gender», findet sie. Stillende Mütter weckt ihr Team erst, wenn das Baby Hunger hat. Alles, was dazwischen anfällt – Wickeln, den Nuggi geben, das Kind in den Schlaf wiegen – erledigen die Betreuerinnen. Geschwis-ter der Säuglinge bleiben zu Hause. Denn: Büchi hat bewusst kein Kinderhotel ausgewählt, sondern einen Hort der Ruhe. «Eltern sollen für einmal nicht einem Unterhaltungsprogramm, sonder ihrem eigenen Rhyth-mus folgen», sagt sie.

> Die MamaOase ist auf die ersten Lebensmonate des

Neugeborenen ausgerichtet, darum sind Babys bei

ihrem Aufenthalt idealerweise nicht älter als sechs

Monate. Das volle Leistungspaket von wahlweise zwei

oder drei Tagen kostet 820 bzw. 1’050 Franken für

Mutter und Kind. Väter bezahlen 300 bzw. 370 Franken.

Die MamaOase bietet Platz für maximal zehn Babys.

Weitere Infos unter www.mamaoase.ch

Andrea Büchi bietet Babyferien

für Mütter von Säuglingen an.

Ihre «MamaOase» ermöglicht

Frauen eine Auszeit vom betrieb-

samen Alltag.

TEXT: Virginia Nolan

Auszeit für Mama

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Hat die NHL im Fokus: Eishockeytalent und ÖKK Kunde Nino Niederreiter.

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Kundenporträt ÖKK Magazin 39

Fussballkarrieren mögen im Garten starten. Aber Eis-hockeykarrieren? Bei den Niederreiters in Chur war es eine allwinterliche Tradition, im Garten den Schnee zu stampfen, zu wässern und zu warten, bis ein Eisfeld entstand. Hier lernte Nino Niederreiter mit vier Jahren Schlittschuhlaufen. Ein halbes Jahr später war er im Eishockey-Frühunterricht, zwölf Jahre später Schwei-zermeister mit dem HC Davos. Heute, mit 17 Jahren, gilt er als grösstes Schweizer Eishockeytalent aller Zei-ten und kann in aller Bescheidenheit sagen: «Die NHL war immer mein Traum. Aber als Kind dachte ich im-mer, Träume erfüllen sich später.»

ALLEIN IN AMERIKA __ Viele runzelten die Stirn, als Nino letztes Jahr 16-jährig die Schweiz verliess, um in einer amerikanischen Juniorenliga sein Glück zu versuchen. Allen voran die Verantwortlichen des Schweizer Re-kordmeisters HC Davos, die den Burschen gerade samt Profivertrag ins Meisterteam befördern wollten – eine Ehre für jeden Schweizer Junior. Nino aber sagte nein und: «Wenn es mit Amerika schiefgeht, bin ich wenig-stens um eine Erfahrung reicher.» Nun steht er schon mit mindestens eineinhalb Schlittschuhen in seiner Traum-welt, der NHL. Am 25. Juni 2010 «drafteten» ihn die New York Islanders an fünfter Stelle in der ersten Runde. Im Klartext: In den Augen der Manager der besten Eis-hockeyliga der Welt ist «El Niño», wie Nino in Amerika genannt wird, der fünftbeste Junior der Welt. Seitdem ist der Churer auch in der Schweiz ein kleiner Star. In Davos, wo er sich bei seinem alten Verein HCD im Sommer fit hält, grüssen ihn allenthalben Bekann-te. Aus dem HCD-Restaurant ruft der Kellner «Hoi, Nino!», «Allegra», grüsst vom Parkplatz der Gastvater aus Davoser Zeiten. Er schwärmt von Ninos «festem Charakter» und seiner «unbekümmerten Offenheit».

MENTALTRAINERIN IM MÄNNERSPORT __ Ein fester Charakter ist neben körperlicher Fitness und Talent die wichtigste Voraussetzung für eine NHL-Karriere, da sind sich die Experten einig. Denn der Leistungsdruck ist riesig: Allein bei den Islanders sitzen derzeit rund 50 Junioren im «Wartezimmer» der NHL. Die Verlo-ckungen sind gigantisch: In der Geldmaschine NHL verdient ein Spieler, der wie Nino in der ersten Runde an fünfter Stelle gedraftet wurde, im Schnitt 3,1 Milli-onen Dollar im Jahr. Die Unsicherheit ist fundamental: Bis heute weiss Nino nicht, wo und mit wem er am 8. September 2010 seinen 18. Geburtstag feiern wird. Bei den Gasteltern in Portland? Oder doch allein in einem Appartement in New York? «Das entscheiden andere» ist alles, was Nino weiss. Zum Glück ist der Junge nicht nur fest im Charak-ter, sondern auch offen für Hilfe. Er schwört auf eine Mentaltrainerin aus Fläsch, die ihn lehrt, Rückschläge zu verarbeiten und Geist und Körper schnell wieder aufs nächste Spiel zu fokussieren. Dabei ist Mentaltraining – und dann auch noch von einer Frau! – alles andere als gewöhnlich in der rauen Hockeywelt. In der Gruppe täten Jungs und Männer immer stark, sagt Nino. «Aber im Bett bist du dann doch allein mit deinen Gefühlen.» Folgendes zum Thema Fokus: Kürzlich war Nino am wichtigsten Schauturnier Nordamerikas zu einem Penaltywettbewerb eingeladen. Er lief an, schleuderte kurz vor dem Tor seinen linken Handschuh zur Seite und überlistete rechtshändig den verdutzten Goalie. Der Junge hat Nerven!

Ninos Penaltytrick unter www.oekk.ch/magazin

«El Niño» nennen die Amerikaner das Churer Eishockeytalent Nino Niederreiter.

Weil er fast noch ein Kind ist und auf dem Eisfeld wirbelt wie ein Sturm.

TEXT: Christoph Kohler _ _ FOTO: Markus Forte

Ein Kind im Sturm

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Alles für IhreGesundheit.

Amavita – das bedeutet Alles für Ihre Gesundheit, Alles für ihr Wohlbefinden, Alles für die Pflege und Alles für Ihre Schönheit.

Amavita ist das grösste Apothekennetz der Schweiz mit über 130 Filialen. Wir sind der starke Partner für das höchste Gut: Ihre Gesundheit.

Alle Amavita Apotheken Standorte finden Sie unter www.amavita.ch