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Thüringens Magazin für junge Köpfe Wirtschaft und Du 2- 2012 . 5. Jahrgang Die Durchblicker Berufe in der Optik- und Glasbranche Weltmarktführer aus Thüringen bringt Licht auf die Straße Kunststoff und Keramik bieten interessante Berufe Stumpfsinn macht sich bereit für Woodstock III WiYou.Rock.Block WiYouLogie Schwerpunkt

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Thüringens Magazin für junge Köpfe Wirtschaft und Du

2­20

12 .

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Die DurchblickerBerufe in der Optik­ und Glasbranche

Weltmarktführer aus Thüringen bringtLicht auf die Straße

Kunststoff undKeramik bieteninteressante Berufe

Stumpfsinn macht sich bereit fürWoodstock III

WiYou.Rock.Block WiYouLogie Schwerpunkt

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Editorial 3

WiYou wurde unterstützt durch:

Ich gebe zu, dass Fleischer nicht zu meinenTraumberufen gehört hat. Klar esse ich gerneFleisch und Wurst. Und wenn ich von meinerOma eine hausgeschlachtete Knackwurst be­komme, dann ist das immer ein echter Genuss.Aber selbst ein Tier schlachten so mit allemDrum und Dran, das ist ja mal etwas anderes.Für WiYou habe ich nun genau das gemachtund war einen Tag lang Fleischerlehrling. MeinLehrmeister, Jürgen Fabritius, ist Fleischer meis ­ter und sitzt unter anderem im Prüfungs ­ausschuss der Erfurter Handwerks kam mer. Erweiß genau, auf was es als Fleischer ankommt.Die zarteren Gemüter unter euch sollten andieser Stelle umblättern, denn es wird ein we­nig blutig.

Los ging der Tag sehr früh. Um 6.30 Uhr holtenwir zunächst ein Schwein aus einer Zucht in derNähe von Erfurt. Das war schon komplett vor­bereitet und ich war echt froh, nicht selbstHand bei der Tötung anlegen zu müssen. DieArbeit auf dem Schlachthof beginnt übrigensschon morgens um 3.00 Uhr. Etwa 50 Schwei ­ne werden hier täglich geschlachtet. Dazu wer­den die Tiere elektrisch betäubt, aufgehängtund bluten dann nach einem gezielten Stichdurch das Herz aus. Danach werden sie aufge­schnitten, die Innereien herausgeholt und inzwei Hälften zersägt. Genau diese Hälf tenkonnten wir also morgens übernehmen und indie Fleischerei bringen.

Hier ist alles beinahe klinisch sauber. Verschiedene Geräte stehen gut sortiertneben großen Tischen, auf denen die Tiere weiter zerlegt und verarbeitet wer­den. „Das, was wir hier im Kleinen haben, ist in einem Schlachthof noch vielgrößer, funktioniert aber genauso“, erklärt mir der Meister. Hier steht eineTrom mel zum Einmischen von Gewürzen in das Fleisch, ein großer Fleischwolf,mit dem Hackfleisch entsteht, ein Kessel, in dem Fleisch und Wurst gekochtwerden. An den Wänden hängen viele verschiedene Natur­ und Kunstdärme,in die später Wurst gefüllt werden wird. Und es gibt eine Menge richtig schar­fer Messer. Die kommen jetzt zum Einsatz. Jürgen Fabritius zerteilt mit geüb­ten Schnitten die Schweinehälften. „Als Fleischer muss man sich mit der Ana ­tomie der Tiere genau auskennen“, erklärt er. „Ich weiß genau, wo welcheSehne verläuft und wo ein Knochen liegt.“ Die herausgetrennten Fleischstückebekomme ich auf meinen Tisch und muss sie weiter zerkleinern. Später sollensie zu Gehacktem verarbeitet werden, woraus wiederum Knackwürste und Co.entstehen. Die Arbeit ist schwerer, als ich es mir vorgestellt habe. Etwa dreiStunden lang stehe ich in einer Position und schneide Fleisch. Das geht or­dentlich auf Beine, Rücken und natürlich die Hände, denn normalerweise sitzeich an einem Schreibtisch und bediene meine Tastatur. „Daran gewöhnst dudich aber schnell“, macht mir der Fleischer Mut. Während ich schneide, be­reitet er verschiedene Fleischstücke vor. So entstehen Schnitzel, Rippchen,zwei Lendenstücke, Schinken und andere Köstlichkeiten. „Eigentlich bleibt keinTeil des Tieres ungenutzt. Sogar die Knochen kannst du nehmen, um zumBeispiel eine Suppe daraus zu machen“, erklärt er mir.

Und dann geht es an die Königsdisziplin – dasWürzen. Der von mir zerschnittene Fleischbergliegt in der großen Mischtrommel; etwa 80Kilo. Der Meister hat sein eigenes Rezept, daser akribisch abwiegt. Pfeffer, Salz, Majoran,Knob lauch und einige andere Zutaten kommenzum Fleisch und werden von der Maschine un­tergemengt. Nach kurzem Mischen darf ichdann alles in den Fleischwolf geben und nachwenigen Minuten ist eine homogene Masseentstanden, die wir gleich zur verdientenMittagspause frisch aufs Brötchen genießenkönnen. Also so frisches Gehacktes hatte ichnoch nie!

So gestärkt geht es nun um die Wurst. Dasrestliche Hackfleisch, das unser Mittagessenüberlebt hat, wird in eine Maschine gefüllt, diees in vorbereitete Därme presst. Das ist wiederechte Handarbeit, die der Meister selbst über­nimmt. Darm auf die Maschine spannen, miteinem Fußhebel die Maschine in Gang setzenund mit geübtem Handgriff entsteht eineKnack wurst nach der anderen. ‚Bis hier hin istes gar nicht so blutig’, denke ich mir noch. Aberdann kommt die Wurstsorte, die das Blut schonim Namen trägt.

Für Blutwurst muss ich erstmal wieder schnei­den, aber diesmal ganz kleine Fleischstücke.Das Fleisch wurde vorher gut im Kessel gekochtund muss direkt heiß verarbeitet werden. Alsalles in einer großen Wanne liegt, kommen

wieder Gewürze hinzu und dann literweise warmes Schweineblut. Das allesmuss ich dann mit bloßen Händen vermengen und – nicht Jedermanns Sache– auch kosten, denn das Würzen ist hier Geschmackssache. Ich bin echt froh,dass der Fleischermeister gleich richtig gewürzt hat, so bleibt mir ein weiteresProbieren der Blut­Fleisch­Mischung erspart und ich werde erst wieder Blut ­wurst essen, nachdem sie eingekocht wurde. Danach haben wir noch Leber ­wurst hergestellt und schließlich ging es ans Einfüllen in Gläser und dasabschlie ßende Aufräumen. Überhaupt erscheint mir der Beruf als sehr sauber.Immer wieder habe ich zwischendurch Schüsseln, Arbeitstisch und Messer ge­reinigt. Nur einmal kam ich wirklich mit Blut in Berührung. Und am Abend ge­gen 18 Uhr sieht die Fleischerei wieder genauso klinisch rein aus, wie zuBeginn; nur, dass wir in der Zeit vier Zentner Schwein verarbeitet haben.

Mein Fazit für den Beruf des Fleischers: Die Arbeit macht wirklich Spaß. Ichhabe eine Menge über Anatomie, Fleischverarbeitung und Wurstherstellunggelernt. Wirklich eklig, wie ich es mir anfangs vorgestellt habe, wurde es ei­gentlich nie. Ich war erstaunt, wie viel handwerkliches Geschick und Wissenfür den Beruf notwendig ist und ich kann mir tatsächlich vorstellen, alsFleischer zu arbeiten.

Mein Dank gilt Jürgen Fabritius,dass er sich die Zeit genommen hat, einem Schreiberling ein Handwerk beizubringen!

FLEISCHERfür einen Tag

René WeigelRessort­/Projektleitung

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In Kürze4

Fotos: Benjamin Thorn/pixelio.de, Jan­Peter Kasper, René Weigel

Schulabgänger werden immer schlechter, was die einfachsten Grundkenntnisse betrifft. Zu diesemErgebnis kommt eine kürzlich veröffentlichte Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln. Es be­fragte 911 ausbildende Unternehmen. 90 Prozent bemängeln unter anderem die Deutsch kenntnisse und80 Prozent die Dreisatz­ und Prozentrechnung. Das Institut kommt in seiner Studie zu dem Schluss, dasses einen Katalog an Mindeststandards braucht, in dem festgelegt wird, über welche Kom petenzen Schülermindestens verfügen müssen, bevor sie die Schule verlassen. So erwarten Unternehmen, dass Schulabsol ­venten zumindest einfache Briefe und Zeitungstexte verstehen, dass sie sich mündlich verständlich aus­drücken können und die Grundrechenarten beherrschen. Außerdem sollten Schulabgänger über guteUmgangs formen verfügen, teamfähig sein und Leistungs­ und Lernbereitschaft mitbringen. (rw/em)

Schulabgänger müssen besser werden

Aus dem Inhalt

WiYouLogie: Vom Glasrohling zur Hightech­Linse

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WiYou.Rock.BlockStumpfsinn ist bereit für Woodstock III

TitelGlas und Optik bieten eine sichere Zukunft

Glasklare Ausbildung – Verfahrensmechaniker für Glastechnik

Lexikon

Ein Werkstoff zwei Berufe – Glasbläser und Glasapparatebauer

Schwerpunkt: Kunststoff/Kautschuk und KeramikStudium: Kunststofftechnik

Die Kunststofffabrikanten –Verfahrensmechaniker Kunststoff­ undKautschuktechnik

Ausbildung unter Laborbedingungen –Stoffprüfer

Dein EngagementBrennpunkt Schule – FSJ beim Landesjugendring Thüringen e.V.

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Wenn du in den Osterferien noch drei Tage nicht verplant hast, dann folge doch diesem Motto der UniJena. Vom 11. bis 13. April findet hier ein Workshop­artiges Programm statt, um dir Studienangebote undUni­Leben näher zu bringen. Du hast die Möglichkeit, deine Stärken und Interessen auszuloten und mitVertretern unterschiedlichster Studienfächer ins Gespräch zu kommen. Außerdem erhältst du Infos zuBewerbungsmodalitäten, zur Einschreibung und zur Zulassung für deinen favorisierten Studiengang. Wenndu Interesse an der Veranstaltung hast, dann solltest du dich beeilen, denn es gibt nur 25 Plätze. Um dichfür einen davon zu bewerben, musst du dich unter www.schueler.uni­jena.de/Seminar.html anmelden.Nach der Anmeldung erfährst du auch Genaueres über Übernachtungsmöglichkeiten. (rw/em)

„Runter vom Sofa – rein in die Uni“

www.schueler.uni­jena.de/Seminar.html

WiYou­PatenschaftenThüringer Unternehmen zeigen Flagge!

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WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 2­2012 Foto: Sebastian Holzbrecher, Erfurt

WiYou.Interview 5

.Die Frage nach qualifizierten Fachkräften ist für Sie ein großes Thema..

.Wie schätzen Sie die Situation für Thüringen ein?.„Wir haben bis zum Jahr 2020 einen Bedarf von 200.000 Menschen. Das wirdnicht mehr allein über unsere Schulabgänger abzudecken sein. Schon heutewerden mehr Lehrstellen angeboten, als Schulabgänger da sind. Das heißt,dass wir alle Qualifizierungsreserven nutzen müssen. Deswegen starten wirim Mai die Kampagne ‚Thüringen braucht Dich!‘, mit der wir jungen Menschenbis 35 eine zweite Chance geben wollen. Aber auch über Zuwanderung nachThü ringen wird es uns gelingen, den Fachkräftebedarf in den nächsten Jahrenzu decken. Bei Unternehmen, die sich in Thüringen ansiedeln, ist es eine wich­tige Frage, ob genügend Fachkräfte zur Verfügung stehen. Heute kann ich die­se Frage noch mit ‚Ja‘ beantworten, ob ich das in fünf bis zehn Jahren nochkann, weiß ich nicht. Deswegen ist Qualifizierung das Schlüs sel thema!“

.Immer öfter wird über das „Billiglohnland Thüringen“ gesprochen..

.Sehen Sie denn die Wirtschaft überhaupt in der Lage, höhere Löhne.

.zu zahlen..„Ich denke schon. Aber ich sehe das nicht bei jedem Unternehmen. Vor allemdie kleinen haben da Probleme, aber beim Großteil ist das möglich. GuteUnternehmer geben mir auch Recht. Ich rede ja nicht davon, dass wir einenSprung auf Münchner Niveau schaffen sollen. Ich rede davon, dass in Thürin ­gen etwa ein Drittel der Beschäftigten unter 8,50 Euro pro Stunde verdienen.Diese davon zu begeistern, hier im Land bleiben, ist schwer, wenn sie zu Niedrig ­löhnen arbeiten müssen. Es sei denn, wir schaffen endlich eine Lohnunter ­grenze. Kluge Unternehmen haben das verstanden, manche Ideologen aller­dings noch nicht. Diese behaupten, dass es die Ertragslage nicht hergäbe. EinUnternehmen, das nicht in der Lage ist, mindestens Mindestlohn zu zahlen, wirftbei mir die Frage nach der Berechtigung seines Geschäftsmodells auf.“

Unternehmen aus Thüringen suchen immer mehr junge Fachkräfte und können schon heute nicht mehr jede Ausbildungsstelle besetzen, weil der Nachwuchsfehlt. WiYou sprach mit dem Mann, auf dessen Tisch die Anliegen der Firmen zusammenlaufen, mit Thüringens Minister für Wirtschaft und Arbeit, MatthiasMachnig. Der SPD­Politiker spricht dabei über seine Pläne, allen Thüringern eine Chance auf Arbeit zu geben.

Hier bleiben lohnt sich doch!

.Besteht da aber nicht die Gefahr, dass potenzielle Investoren.

.erst gar nicht nach Thüringen kommen?.„Aber auch Unternehmer wollen gut qualifizierte und entsprechend entlohnteArbeitsplätze. Es ist niemandem geholfen, wenn in Thüringen Dumpinglöhnegezahlt werden. Dadurch wird einfach ein Problem in die Zukunft geschoben.Wer heute schlecht verdient, erhält in 20 oder 30 Jahren eine schlechte Rente,so dass die öffentliche Hand einstehen muss. Übrigens: Selbst wenn hier inThüringen 8,50 Euro gezahlt werden, liegt das Lohnniveau noch immer unterdem Schnitt anderer Länder. Zum Vergleich: In Baden­Württemberg verdientnur jeder Zehnte weniger als 8,50 Euro. In Thüringen jeder Dritte. Es kannnicht sein, dass der Osten das Armenhaus der Republik wird.“

.Frisch ausgebildete Nachwuchskräfte sollen nach dem Willen vieler.

.Arbeit geber auch Erfahrungen in großen Unternehmen und am Besten.im Ausland machen. Also gehen doch die jungen Leute weg und kommen.nicht wieder, weil Thüringen in Sachen Verdienst zu wenig zu bieten.

.hat. Was kann man dagegen tun?.„Auslandserfahrungen können junge Leute ja schon während des Studiumssammeln. Es gibt genügend internationale Studiengänge. Man muss den jun­gen Menschen aber auch klar sagen, dass sie hier im Thüringer Mittelstandbessere Karrierechancen haben, als in industriellen ‚Großtankern‘ wie Boschoder Siemens, die übrigens auch hier in Thüringen Werke betreiben. Manmuss aber auch klar machen, dass man hier sicher nicht so viel verdient wiein Baden­Württemberg, dennoch sind unsere Lebenshaltungskosten und diesoziale Infrastruktur hervorragend. Daher macht es letztlich Sinn, hier zu le­ben. Mit diesen Argumenten kann ich überzeugen. Wenn ich aber sage, dassman in Thüringen schlecht bezahlt wird und keine Karrierechancen hat, ist esdie logische Konsequenz, zu gehen. Und das muss gestoppt werden.“ (su)

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.Wie seid ihr zur.

.Musik gekommen?.Lukas: „Eine befreun­dete Band wollte ei­nen Gig spielen undhat uns gefragt, obwir nicht Bock hätten

mit zu machen. Dann dachten wir uns: Cool, das machen wir!“Hannes: „Da waren wir aber noch zu dritt. Wir hatten keinen Schlagzeugerund das war eigentlich alles ziemlich schlecht. Dann hatten wir halt unserenersten Auftritt, bei dem wir dann auch eigene Songs gespielt haben.“Niclas: „Ja, wir haben damals mit Spaßmucke angefangen. Ziemlich stumpf­sinniges Zeug. Daher kam dann auch unser Name ‚Stumpfsinn‘.“

.Was für Musik macht ihr genau?.Niclas: „Rockmusik würde ich sagen. Wobei wir vieles machen, was man garnicht so richtig in ein bestimmtes Genre einordnen kann.“Lukas: „Ich würde es so spontan mal ‚stumpfigen Uken­Crossover‘ nennen.“

.Ihr macht ja viel mit der Ukulele. Wie kommt ihr denn auf.

.eure Melodien und auf die Texte?.Lukas: „Meistens denkt sich jeder eine Melodie aus. Und dann stellen wir dieMelodien den Anderen vor. Wenn sie gut sind, schreibt jemand die ersteGitarre dazu, ein anderer die zweite und so weiter. Irgendwann schreibt Pauldann auch mal das Schlagzeug dazu. Zum Schluss denkt sich meistens Hannesnoch einen Text aus.“Hannes: „Genau, und dann dauert es immer Wochen, bis irgendwann mal wasfertig ist.“

.Worum geht es in den Texten?.Hannes: „Ach, ich schreibe über alles mögliche. Es gibt sogar Texte überDrogenopfer. Die sind dann natürlich sehr gesellschaftskritisch. Und die Ideenzu den Texten nehme ich eigentlich überall her.“Niclas: „Wenn eine Melodie nach Traumwelt klingt, wird eben ein passenderText dazu geschrieben.“

.Was war euer bisher „coolster“ Auftritt, bei dem ihr eure Songs.

.spielen konntet?.Niclas: „Im ‚Fritzer’ in Erfurt vielleicht.“

Gute Newcomerbands wohinman schaut. „Stumpfsinn“ isteine davon, doch sie war es,die uns ins Auge gesprungenist. Die Mischung aus Rock undUkulelensound lässt ihre Musikzu etwas ganz Beson de remwerden. Herrlich stumpf sin nigewie auch absolut sinnvolleTexte kommen beim Publikumbestens an. Die Jungs habenviel vor und wissen ganz genau,was sie wollen. Wir haben dieSchülerband des Neu dieten ­dorfer von­Bülow­Gymnasiumsgetroffen, um uns über Stumpf ­sinniges, Zukunftsträume un dnatürlich Musik zu unterhalten.

Woodstock III

„Wir wärendabei!“

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Hannes: „Ich fand das Bandevent letztens geiler.“

.Und wie organisiert ihr das, wenn ihr euer ganzes Equipment.

.irgendwo hinbringen müsst?.Niclas: „Wir werden von unseren Eltern gefahren.“Hannes: „Wir hatten auch schon mal den Plan, alles mit dem Zug zu transpor­tieren. Wäre aber schwierig geworden mit dem ganzen Schlagzeug.“

.Habt ihr schon eine kleine Fangemeinde angesammelt?.Paul: „Ja, auf jeden Fall. Viele sind bei fast jedem Auftritt dabei.“Hannes: „Wobei wir auch viel gutes Feedback von Leuten bekommen, die unsvor dem Auftritt noch nicht kannten.“

.Ist denn schon eine CD geplant, die sich eure Fans.

.dann auch kaufen können?.Paul: „Ja. Wir haben mal drei Titel aufgenommen. Das waren die Demotracksfür den Thüringen Grammy, bei dem wir mitgemacht haben. Dabei ist uns inden Sinn gekommen, dass wir auch mal ein Album machen könnten. Das wol­len wir im Frühling aufnehmen.“

.Habt ihr musikalische Vorbilder, die euch zu eurer Musik gebracht.

.haben und euch inspirieren?.Paul: „Die Red Hot Chilli Peppers auf jeden Fall.“

.Was ist euch zur Zeit wichtiger, Schule oder Musik?.Paul: „Also mir ist die Musik im Moment wichtiger, was aber gar nicht mal sogut ist.“Niclas: „Ich mache gerade Abitur, da ist mir die Schule schon wichtiger.“Lukas: „Ich mache zur Zeit auch Abitur, deshalb geht es mir da wie Niclas.“

.Es gab ja gerade Zeugnisse. Sieht man darauf,.

.dass ihr mit der Band beschäftigt seid?.Hannes: „Bei Paul glaub ich mehr als bei mir.“Paul: „Ich hab eigentlich nicht so viel Musik gemacht, dass die darauf so gro­ßen Einfluss gehabt haben dürfte, aber man kann es wahrscheinlich schon ir­gendwo auf die Musik schieben, dass mein Zeugnis diesmal nicht so gut ge­worden ist.“

.Könnt ihr euch denn vorstellen, später mit der Musik Geld zu verdienen?.

Paul: „Ich fänd´s ganz schön geil.“Niclas: „Wäre auf jeden Fall cool, aber ich weiß nicht ob man davon jetzt wirk­lich leben könnte. Wenn es so kommen würde, würde ich es dankend anneh­men.“Hannes: „Man sollte aber wahrscheinlich jetzt nicht davon ausgehen, dassman später davon leben kann. Das kann ganz schön in die Hose gehen.“Niclas: „Genau, dann geht es einem so wie Paul.“

.Wisst ihr schon, was ihr später gern machen wollt?.Hannes: „Studieren wäre ganz cool und dann irgendwas in Richtung Sozial ­pädagogik.“Lukas: „Ich werde wahrscheinlich Materialwissenschaften studieren. Also wasmit Chemie, Biologie und sowas.“Paul: „Ich will vielleicht Sprachen studieren. Ich kann mir aber auch gut vor­stellen in der Fernsehproduktion zu arbeiten.“

.Würdet ihr auch später gern weiter zusammen Musik machen?.Paul: „Ja gerne, aber man muss dann eben auch auf Lukas und Niclas mit ih­rem Studium Rücksicht nehmen. Die studieren ja ein Stück weg von hier.“Niclas: „Aber das kriegen wir schon hin. Es gibt ja noch das Wochenende.“

.Habt ihr irgendwie noch einen Punkt, an dem ihr sagt daran arbeitet.

.ihr noch, das wollt ihr besser machen? Oder seid ihr einfach „end­geil“?.Niclas: „Also ich muss sagen, ich bin eigentlich zufrieden mit uns.“Hannes: „Ja doch, end­geil trifft es gut.“

.Was würdet ihr gerne mal in einer Zeitung über euch lesen?.Paul: „Ich fänd es cool, wenn schon Witze über uns gemacht werden würden,weil wir so bekannt sind.“Niclas: „Ich denke es wäre schon allein geil, wenn ich unseren Namen inVerbindung mit etwas Positivem in einer Zeitung lesen würde.“

.Und wo seht ihr euch in fünf Jahren?.Lukas: „Bei Woodstock zwei würd ich sagen.“Hannes: „Das gabs doch schon. Wenn dann bei Woodstock drei.“Lukas: „Dann eben bei Woodstock drei.“Hannes: „So, dass die Peppers unsere Vorband sind.“

Das Interview führte Ulrike Schachtschabel

onlinewww.facebook.com/

StumpfsinnBand

reinhörenwww.soundcloud.com/

stumpfsinn/sets/

demo

Fotos: Stumpfsinn

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Glas und Optik bieten eine sichere Zukunft Die optische Industrie hat in Thüringen eine lange Tradition. Mit Namen wie Carl Zeiss, Otto Schott und Ernst Abbe wurdenbereits in der Mitte des 19. Jahrhunderts die Grundsteine für die heutigen großen Jenaer Unternehmen gelegt. Aus ihnen gin­gen nach der Wiedervereinigung 1990 viele kleine Unternehmen hervor, die bis heute gewachsen sind und noch mehr neuekamen hinzu – nicht nur in Jena. Laut dem Optiknetzwerk OptoNet e.V. haben wir in Thüringen 167 Unternehmen mit 14.400Beschäftigten. Die Durchschnittsgröße der Unternehmen beträgt etwa 80 Mitarbeiter. Und die meisten bilden ihren Nachwuchsselbst aus. Ganze 600 Azubis gibt es derzeit in der Branche im Freistaat, gesucht werden aber noch viele mehr.

Ausgebildet wird in den Berufen Feinoptik, Feinwerkmechanik und Verfahrensmechanik. Sie alle setzen gute Noten in denMINT Fächern, also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, voraus. Die meisten Unternehmen stellten inder Vergangenheit darüber hinaus vorwiegend Azubis mit einem Realschulabschluss ein. Wenn du das vorweisen und dir dieOptik als Handlungsfeld vorstellen kannst, dann kannst du auf eine sichere Zukunft bauen. Mit einem Abitur hingegen bist duin Thüringens Optotechnologien ebenso gut beraten. Ob Friedrich­Schiller­Uni, FH Jena oder die TU Ilmenau – an jeder dieserHochschulen gibt es spezielle Studiengänge, die dir den Einstieg in die Welt der Laser und Linsen ermöglichen.

Laut dem vom Wirtschaftsminister Matthias Machnig in Auftrag gegebenen Trendatlas 2020 wird die Optik als eines von elfWachstumsfeldern angesehen. Die Studie kommt sogar zu dem Schluss, dass Thüringen das Potential hat, eines der bedeu­tendsten Optikzentren der Welt aufzubauen. OptoNet rechnet bis zum Jahr 2015 mit etwa 1.300 fehlenden Facharbeitern undHochschulabsolventen. Na wenn das mal keine guten Perspektiven für dich verspricht!

Oder vielleicht doch lieber ins Handwerk?Eher familiär und handwerklich geprägt geht es hingegen in der Glasbranche Thüringens zu. Die Geschichte des Glases ist dafürum einiges länger als die der Optik. Bereits Mitte des 17. Jahrhunderts entstand im Thüringer Wald die erste so genannteHütte, in der Glas hergestellt und bearbeitet worden ist. In der Zwischenzeit haben sich Arbeit und Methoden zwar verändert,dennoch ist einiges gleich geblieben – die Arbeit mit Feuer zum Beispiel oder die mit den Händen. Aber auch hier hat sichetwas getan. Glas ist ein wichtiger Werkstoff für viele Branchen. In der Automobilindustrie wird er eingesetzt ebenso wie inder Medizintechnik oder in Laboren der Chemie und der Industrie. Mögliche Berufe, die du hier ergreifen kannst sindGlasapparatebauer, Glasbläser oder Verfahrensmechaniker für Glastechnik. Und natürlich gibt es auch für diesen Bereich diepassenden Studiengänge.

Viele der Berufe und Studienmöglichkeiten haben wir auf den folgenden Seiten vorgestellt. Vielleicht findest du die eine oderandere Anregung für deine Berufsplanung. (rw)

Titelthema

Foto: Jenoptik

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WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 2­2012Foto: René Weigel

Titel10

Schon seit der neunten Klasse wusste sie, dass das ihr Beruf werden sollte.„Ich habe immer gerne gebastelt und etwas mit den Händen gemacht. Als esan die Praktikumssuche in der Schule ging, dachte ich, dass Augenoptikeringut zu mir passen könnte“, sagt sie. Und genau so war es dann auch. Heute istSusann im dritten Ausbildungsjahr und kann auf jede Menge Gelerntes zu­rückblicken. „Im ersten Lehrjahr ging es in der Berufsschule los mit Fächernwie Englisch, Mathematik, physikalischer Optik und der Anatomie des Auges“,erinnert sie sich. Parallel dazu verlief die Praxis in der Fielmann­NiederlassungGera. „Am Anfang war ich größtenteils in der Werkstatt und habe nach undnach die verschiedenen Geräte kennengelernt.“ Erst im zweiten Lehrjahr durf­te sie auch in den Verkaufsraum. Zunächst schaute sie den Kollegen über dieSchulter und führte schon die ersten Verkaufsgespräche. „Das ist mit dasschönste, wenn man am Ende eine Brille mit dem Kunden zusammen gefun­den hat und er zufrieden den Laden verlässt“, weiß Susann. Das sei aber an­fangs gar nicht so einfach gewesen. Das richtige Verkaufen will erst geübt sein.„Das geht schon bei der Begrüßung los“, sagt sie. „Dann muss man wissen,wie man mit Kunden umgeht, und schließlich braucht man auch eine gewisseFachkompetenz, um bei der großen Auswahl an Brillen den Kunden richtig zuberaten.“ Und natürlich sei nicht jeder Kunde gleich. Es gebe die verschiedens­ten Gründe, warum Menschen eine Brille brauchen. „Das war dann auch dertheoretische Inhalt im zweiten Lehrjahr“, erzählt sie. „Wir haben alle mögli­chen Augenerkrankungen kennengelernt und die passenden Gläser dazu.“Jetzt im dritten Lehrjahr halten sich Verkaufstätigkeit und Werkstatt eher dieWaage. Wenngleich Susann gerne Kunden berät, freut sie sich auch immer

wieder auf das Herstellen der Brillen. Die Werkstatt liegt gleich eine Etage überdem Verkaufsraum in der Geraer Innenstadt. Hier stehen verschiedene Gerä ­te, mit denen Brillengläser auf ihre Stärke überprüft, geschnitten und geschlif­fen werden können. All das gehört auch zu Susanns Aufgaben. Immer, wennein Kunde sich für eine Brille entschieden hat, kommt das Gestell zusammenmit dem Auftrag hoch in die Werkstatt. Susann bestellt die passenden Gläserund sobald sie eintreffen, beginnt sie mit der Arbeit. Sie misst die genaueForm der Brille und überträgt sie auf das Glas um es zurechtzuschneiden. „Dieeigentliche Arbeit übernehmen die Maschinen“, erklärt sie. „Aber wir habenauch gelernt, alles richtig selbst mit der Hand zu bearbeiten.“

Ist die Brille schließlich fertig, geht es wieder im Verkaufsraum weiter mitdem Anpassen beim Kunden. „Wenn ich mit der Ausbildung fertig bin, wirddie Zeit, die ich in der Werkstatt verbringe, weniger werden“, weiß Susann.Das sei aber okay, weil ihr beide Seiten Spaß machen. Das muss es auch, dennsie ist in einem Dienstleistungsjob, der bestimmte Anforderungen an sie stellt:„Man sollte gut mit Menschen umgehen können, denn jeder Kunde ist anders.Und man muss teamfähig sein, weil man täglich mit seinen Kollegen imVerkaufsraum steht.“ Und schließlich brauche man auch handwerkliches Ge ­schick, um die Brillen ordentlich zu fertigen. Dafür erhält man am Ende einenanspruchsvollen und ausgewogenen Job, der viel Abwechslung bietet. Undbei der steigenden Zahl der Brillenträger ist die Zukunft wohl gesichert. (rw)

Susann Tassotto trägt eine Brille. Damit ist die 22­Jährige in guter Gesellschaft. Laut einer Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach haben zwei von dreiErwachsenen eine Sehhilfe – Tendenz steigend. Susann ist mit ihrer Brille sehr zufrieden und irgendwie muss sie das auch sein, denn schließlich verkauft undbaut sie jeden Tag zig Brillen. Sie lernt den Beruf der Augenoptikerin bei Fielmann in Gera.

www.fielmann.de/ausbildung

Die Durchblicker

Dauer: 3 Jahre

Voraussetzung:Mittlere Reife,

handwerklichesGe schick, gute No ten

in Ma the und Deutsch,Team fähig keit, du solltest gern

mit Men schen arbeiten

Chancen: Augen optiker bilden fast aus schließ ­lich für den eigenen Bedarf aus. Bei Eignunghast du gute Übernahme chancen. Mit abge ­schlossenem Beruf und ein wenig Berufspraxiskannst du dich weiterbilden zum Handwerks ­meister und vielleicht selbst mal ein Fach ­geschäft führen. Auch ein Studium ist möglich.

Augenoptiker

(m/w)

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Titel 11

Foto: René Weigel

Schon in der Schule interessierte sich Franziska für die Funktionsweise vonMikroskopen, Ferngläsern und Co. Mit dem Realschulabschluss in der Taschemachte sie sich dann auf die Suche nach dem passenden Ausbildungs unter ­nehmen. Bei Docter Optics wurde sie fündig und sorgt heute in der Produktiondafür, dass Kunden in der ganzen Welt Vorprodukte aus Glas bekommen, diesie in der eigenen Forschung und Entwicklung oder für die Weiterverarbeitungeinsetzen können. Bis es allerdings soweit war, musste sie erst eine dreijährigeAusbildung absolvieren.

In den ersten Monaten lernte sie zum Beispiel, wie Glas überhaupt herge­stellt wird, wie man die Mengen verschiedener Komponenten für die Glas ­mischungen berechnet und wie Maschinen, Werkzeuge und Geräte zurGlasbearbeitung eingerichtet und auch gewartet werden. Die Glasherstellunggehört zwar in der Praxis nicht zu den Aufgaben in ihrem Unternehmen, wich­tig ist es aber dennoch, um sich mit dem Gesamtprozess auszukennen. „Ichhabe am Anfang eher einfache Arbeiten durchgeführt“, erinnert sie sich.Meistens waren es Vorbereitungsaufgaben, die in der Produktion anfielen. Soklebte sie, kitten, wie sie es nennt, zum Beispiel Glasplatten an die eigentli­chen Werkstücke, damit deren Ränder beim späteren Schneiden oder Bohrennicht ausplatzen. „Erst nach ungefähr einem Jahr durfte ich dann selbst auchmal an die Maschinen“, sagt sie. Und davon hat sie eine Menge in ihremProduktionsbetrieb. Da gibt es große Bandsägen, die Glasblöcke bis zu einerStärke von über einem Meter durchsägen können. Daneben stehen Loch ­sägen, mit denen feinste Scheiben aus Glaszylindern oder ­quadern geschnit­

ten werden. An anderer Stelle tragen Schleifmaschinen kleinste Material ­schichten von einem Glasblock ab. Mit all diesen Maschinen musste Franziskalernen umzugehen. „Noch heute kenne ich mich aber längst nicht mit allenaus“, sagt sie. „Wir haben zum Beispiel eine große 5­Achs­CNC­Anlage zurGlasbearbeitung, an der habe ich noch nie gearbeitet.“ Überhaupt sei Geduldeine der wichtigsten Eigenschaften, die man für den Beruf mitbringen sollte,weiß Franziska, denn „allein das Einrichten der Maschinen kann schon mal et­was länger dauern. Gerade am Anfang.“ Aber um den Umgang mit denMaschinen zu lernen, ist die Ausbildung ja da. Daher wurde auch in den letz­ten eineinhalb Jahren das Arbeiten an den Maschinen vertieft. Franziska lern­te, wie sie programmiert, wie Werkzeuge eingerichtet und gewechselt oderwie Qualitätsmängel erkannt und behoben werden können. Vor allem in letz­terem war sie besonders gut, weshalb sie heute auch in der Qualitäts siche ­rung eingesetzt ist. „Hier bin ich dafür zuständig, die fertigen Produkte zu kon­trollieren und falls Fehler auftreten, mit den Verantwortlichen Lösungen zufinden“, sagt sie. Bei dieser Aufgabe ist es absolut wichtig, jeden Prozess beider Herstellung genau zu kennen, um bei Problemen auch gleich Lösungs ­vorschläge parat zu haben. Franziska wird nun in den nächsten Jahren dasGelernte festigen. Vielleicht, so sagt sie, werde sie noch den Meister bezie­hungsweise die Meisterin in ihrem Beruf anschließen. „Auf jeden Fall bin ichfroh, den Beruf ergriffen zu haben, denn er macht jeden Tag wieder Spaß“,sagt sie mit einem Lächeln. (rw)

Glas ist nicht gleich Glas. Da gibt es Quarzglas, Bleiglas, Kronglas und viele Arten mehr. Einsatz finden sie unter anderem als Linsen in Mikroskopen undObjektiven, als Prismen für die optische Industrie oder als Spiegel in verschiedensten optischen Bauteilen. Aber auch in der Fahrzeug­ und Möbelindustrie istGlas unabdingbar. Für die Bearbeitung der verschiedenen Gläser ist der Verfahrensmechaniker für Glastechnik zuständig. Franziska Hartmann ist gerade mitder Ausbildung in dem Beruf fertig geworden und wurde von ihrem Ausbildungsbetrieb Docter Optics direkt übernommen. Sie beschreibt, was sie bisher allesgelernt hat und worauf es bei dem Beruf ankommt.

www.docteroptics.com

Verfahrens­

mechaniker für

Glastechnik

(m/w)

Dauer: 3 Jahre

Voraussetzung: Mittlere Reife, gute Notenin Chemie, Physik und Werken/Technik

Chancen: Möglichkeit der Meister­ oderTechnikerweiterbildung. Mit einer Hoch ­schulzugangsberechtigung kann auch einStudium angeschlossen werden.

Glasklare Ausbildung

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WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 2­2012Foto: Manuela Müller

Titel12

Dass es mal in die Richtung Maschinenbau gehen würde, war Martin schonfrüh klar: „Durch meinen Onkel, der eine eigene Schmiede hat, bin ich schonmit der Metallverarbeitung in Berührung gekommen, doch ‚nur‘ Zerspanerwar mir zu wenig, ich wollte schon etwas mehr gefordert werden“. Ein Prak ­ti kum im Werkzeugbau gab dann schließlich den Ausschlag und sein Berufs ­wunsch stand fest: Werkzeugmechaniker. Mit dem Abi in der Tasche ging esauf Lehrstellensuche und Martin bekam gleich mehrere Zusagen. WarumJenoptik den Zuschlag erhielt? „Ganz einfach, hier hat alles gepasst. Die Nähezum Wohnort, das Unternehmen, das Ausbildungsgehalt.“

Das erste seiner insgesamt dreieinhalb Ausbildungsjahre verbrachte Martindann aber erstmal in den Übungswerkstätten des Jenaer Bildungszentrums.Dort standen unter anderem Grundtechniken wie Sägen, Fräsen und Drehenauf dem Plan. „Das hat mir nicht so wahnsinnig viel Spaß gemacht und warauch wirklich anstrengend“, erinnert er sich, „aber es gehörte eben dazu.“ BeiJenoptik selbst sei er dann von Beginn an in der ‚echten‘ Produktion beteiligtgewesen. Dabei musste Martin auch schnell selbst Verantwortung überneh­men: „Das Wichtigste an meiner Arbeit ist Genauigkeit. Die Teile, die ich her­stelle, müssen absolut den Vorgaben entsprechen. Wenn ich da Fehler mache,ist die Produktion gestört. Das ist bei mir aber zum Glück noch nicht vorge­kommen“, freut er sich.

Jetzt, im dritten Lehrjahr, ist Martin in der so genannten CAD/CAM­Abtei ­lung beschäftigt. „Da arbeite ich an einer fünfachsigen Fräsmaschine, das ist

schon eine ganz schön große und anspruchsvolle Maschine. Ich hätte auchnicht gedacht, dass ich als Azubi mal dort lande“, erzählt er stolz. Der Arbeits ­pro zess beginnt für Martin dabei aber am Computer: „Wenn ich die Vorlagefür ein Werkteil bekomme, programmiere ich am Rechner die Einstellungenund gehe dann erst raus an die Maschine. Dort übertrage ich die Daten undwähle den Werkstoff und die Schnittbedingungen aus. Dann drücke ich denStartknopf und die Maschine fräst nach meinen Eingaben.“ Eine spannendeAr beit, und doch darf es für Martin noch ‚ein bisschen mehr‘ sehr. „Wir habenin ihm ein großes Talent entdeckt“, sagt sein Ausbilder Jörg Poser stolz, „undso was wollen wir natürlich fördern.“ Martin bekam ein eigenes Projekt, beidem er sich als Konstrukteur versuchen durfte. Das Ergebnis: Er hat ein Werk ­zeug für Profil kap pen entworfen, die inzwischen am Standort Mühlhausenproduziert werden. „Klar, dass wir so eine ‚Koryphäe‘ halten wollen“, sagt JörgPoser. Und deshalb bastelt man auch schon fleißig an Martins beruflicherZukunft. „Wir sind auf der Suche nach Fachkräften und bilden für unserenEigenbedarf aus. Martin ist dabei ein echter Glücksgriff, denn er selbst hattenach der Möglichkeit eines anschließenden Studiums gefragt, und das unter­stützen wir natürlich sehr gern.“ So wird Martin im Oktober nächsten Jahresan der BA Eisenach ein duales Maschinenbau­Studium beginnen. Wobei Jen ­optik als Praxispartner dabei auch die kompletten Studiengebühren bezahlenwird. „Und natürlich wollen wir Martin nach seinem Abschluss in ein festesArbeits ver hältnis übernehmen“, verspricht Jörg Poser. (mü)

Eine winzig kleine zarte Kunststofflinse, die man ohne große Anstrengung mit einem Finger zerdrücken kann, und eine tonnenschwere CNC­Fräsmaschine, dieein einzelner Mensch allein von Hand keinen Millimeter verrücken könnte. Wie diese beiden Dinge zusammenpassen? Das weiß Martin Simon. Der 21­jährigeThüringer ist einer von sechs Auszubildenden bei Jenoptik am Standort Triptis, wo unter anderem kleinste optische Komponenten und Systeme produziertwerden, und arbeitet dabei selbst an einer beeindruckend großen Maschine.

www.jenoptik.de

Werkzeug­

mechaniker

(m/w)

Dauer: 3,5 Jahre

Voraussetzung: Mittlere Reife, gute Noten in Mathe, Physik und Chemie, räumliches Vor ­stellungsvermögen, Beobachtungsgenauig keit

Chancen: Nach erfolgreicher Ausbildung kannst du dich zum Meister oder Technikerweiter bilden, oder – wenn du die Hoch schul ­reife besitzt – ein zur Branche passendesStudium anschließen.

Jenoptiks Nachwuchskoryphäe

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Titel 13

Glas∙blä∙ser ­ Kunst∙au∙gen (m/w)Gut, Augen sind wahrscheinlich nicht das erste, an was du denkst, wenn es um die verschiedenen Ein ­satzbereiche der Glasbläser geht, aber: Glasbläser ­ Kunstaugen ist ein anerkannter Ausbildungsberuf. Indiesem geht es um das Anfertigen von Kunstaugen für Tierplastiken, Stofftiere und Puppen ebenso wieum farblich gestaltete Halbfabrikate und Prothesen für (menschliche) Augen. Voraussetzung: Gutes räum­liches Vorstellungsvermögen und Rechenfertigkeit brauchst du, wenn es um das Entwerfen und Berechnenvon Flächen und Körpern geht, zeichnerisches Talent und Gespür für Ästhetik, wenn du Skizzen und Pläneanfertigst. Chancen: Handwerksbetriebe und Manufakturen sind deine späteren Arbeitgeber. Mit einigenJahren Berufserfahrung und Talent kannst du dich weiterbilden und so vielleicht auch deine eigene kleineWerkstatt eröffnen.

Fein∙op∙ti∙ker (m/w) Ein normales Stück Glas verleiht dir zwar den Durchblick, mehr aber erst einmal auch nicht. Damit es ver­größert, verzerrt oder filtert und so in Fernrohren, Mikroskopen, Projektionsgeräten, medizinischen Diag ­nostik­Geräten oder Astro­Objektiven zum Einsatz kommen kann, musst du als Feinoptiker ran. Als dieserverarbeitest du Glasrohlinge zu Linsen und Prismen, beziehungsweise stellst aus unterschiedlichenMaterialien optische Bauelemente und ­systeme her. Obwohl du dabei sehr oft mit elektronischen CNC­Maschinen zu tun hast, ist für viele Arbeitsgänge immer noch Handarbeit gefragt. Voraussetzung: Mit ­bringen solltest du einen Realschulabschluss mit guten Noten in Mathe und den naturwissenschaftlich­technischen Fächern. Außerdem musst du genau arbeiten und dich präzise an Vorgaben halten können.Ein gutes Auge kann hierbei nicht schaden. Chancen: Du bist überall gefragt, wo es um die Herstellungvon optischen, fotografischen oder feinmechanischen Erzeugnissen geht. Aber auch im Foto­ oder op­tisch­bezogenen Einzelhandel kannst du Arbeit finden.

Ke∙ra∙mi∙ker (m/w)Die Keramikkacheln mit den blauen Gänsen in der Küche deiner Oma findest du ganz furchtbar? Dannwerd Keramiker und mach es besser. Als dieser gehört es nämlich zu deinen Aufgaben, Zier­ und Ge ­brauchs keramik wie Tassen, Teller, Blumenkrüge und Vasen, oder auch Ofen­ und Wandkacheln zu ent­werfen und herzustellen. Willst du keine fertige Arbeitsmasse verwenden, mischst du Tone und Zu ­schlagstoffe dafür selbst zusammen. Außerdem brennst und verzierst du keramische Werkstückean schließend. Voraussetzung: Du solltest Spaß an handwerklichen Arbeiten haben, eben dafür auch einbisschen Geschick und dazu einen Sinn für Ästhetik und fürs Kreative. Die dreijährige Ausbildung absol­vierst du in einem Handwerksbetrieb und in der Berufsschule. Chancen: Deine späteren Arbeitgeber sindKlein­ und Mittelbetriebe des Keramikerhandwerks. Außerdem kannst du dich für spezielle Arbeits ­techniken weiterqualifizieren.

Leicht∙flug∙zeug∙bau∙er (m/w)Leicht ist hier höchstens das Material, ansonsten ist der Bau von Leichtflugzeugen und ­geräten aber sehranspruchsvoll, schließlich hängt das Leben der Passagiere davon ab, dass die Fluggeräte einwandfrei funk­tionieren. Deine Aufgabe als Leichtflugzeugbauer ist es, aus unterschiedlichen Materialien, die meist ausFaserverbundstoffen bestehen, mithilfe von Schablonen Vorrichtungen, Formen und Bauteile wieSandwichschalen, Rippen, Spanten, Ruder und Verkleidungen anzufertigen und zu einem flugfähigen Gerätzusammenzumontieren. Voraussetzung: Wie bei allen Konstrukteurstätigkeiten sind Mathe, Physik,Werken und Technik besonders wichtig. Außerdem sind Sorgfalt, Genauigkeit und verantwortungsvollesArbeiten gefragt. Chancen: Nach deiner Ausbildung arbeitest du vorwiegend in Industriebetrieben desSegel­ und Leichtflugzeugbaus. Mit etwas Berufserfahrung kannst du unter anderem den Meister anschlie­ßen. (mü)

Illustration: Elena Kozlova/123rf.com

WiYou∙Lexikon

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WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 2­2012Fotos: René Weigel

Titel14

Jan lernt Glasbläser mit der Fachrichtung Glasgestaltung in der FarbglashütteLauscha. Dieses Handwerk hat in Südthüringen eine lange Tradition. ZumBeispiel stammt von hier der weltweit berühmte Christbaumschmuck. JansBeruf hat also sehr viel mit Kreativität und handwerklichem Geschick zu tun.Um den Beruf zu erlernen, kam er extra aus Mecklenburg­Vorpommern. „Ichfuhr mit meinen Eltern nach Thüringen, als ich in der zweiten Klasse war. Dahabe ich das erste Mal gesehen, wie jemand Figuren aus Glas herstellt undseitdem wollte ich Glasbläser werden“, erinnert er sich. Während er das er­zählt, sitzt er vor einem Brenner und hält eine kleine Glasfigur in die 1.200Grad heiße Flamme. Eine Maus soll es mal werden, die ersten Umrisse sindbereits zu erkennen. Hochkonzentriert setzt er gerade das zweite Ohr an denKopf an. Hat das Material einmal die richtige Temperatur, muss alles schnellgehen. „Wenn das Glas zu stark erkaltet, sind die Spannungen so groß, dasses zerspringen würde, wenn ich es wieder in die Flamme halte“, erklärt er.Mäuse gehören schon zur höheren Kunst für den Azubi im zweiten Lehrjahr.Angefangen hat er mit einer kleinen Ente. Das Lehrstück steht noch auf sei­nem Tisch und erinnert noch nicht wirklich an einen Vogel. „Das ist natürlichvöllig normal. Man braucht unendlich viel Geduld, bis man wirklich gut wird“,sagt er. Aber Übung macht bekanntlich den Meister und so gibt ihm seinLehrmeister auch immer neue Aufgaben und zeigt ihm, wie er sie ange­hen muss.

Inzwischen sitzt auch Dima an seinem Brenner. Der an­gehende Glasapparatebauer macht seine Aus bildung beider Firma j­fiber aus Jena. Deren Partner ist das berufli­che Bildungszentrum CJD Ilmenau, wo er seine Praxis ­ausbildung bekommt, um nach den drei Jahren Lehrzeitdirekt in die Produktion seiner Firma einzusteigen.Grundsätzlich sieht sein Arbeitsplatz ganz ähnlich wie

der von Jan aus. Vor ihm faucht eine hellgelbe Flamme, dahinter steht ein sogenannter Vorwärmer, der verschieden große Glasstäbe auf 500 Grad erhitzt.Nur um Kunst geht es hier nicht. Statt Mäuse und Co. zu fertigen, stellt Dimain der Lehrwerkstatt Instrumente für Labore her. Gerade studiert er eine tech­nische Zeichnung mit genauen Maßvorgaben. Ein Röhrchen zum Testen vonChemikalien soll es werden. „Es ist wichtig, ganz genau zu arbeiten“, erklärter. „Wir haben genaue Vorgaben, an die wir uns halten müssen. Nur minimaleAbweichungen von hundertstel Millimetern sind zulässig.“ Dafür kontrolliertDima sein Werkstück immer wieder mit Mess lehren und Maßband. Zwei klei­ne Kugeln sind auf der Zeichnung zu sehen. Die muss er jetzt in das Glas bla­sen. Vorsichtig setzt er den Mund an, und das Stück, das er gerade in derFlamme erhitzt hat, dehnt sich aus. „Dabei muss das Glas immer gedreht wer­den, sonst wird die Kugel nicht rund“, sagt er. Wie viel Luft er wie stark in dasGlasröhrchen blasen muss, weiß er mittlerweile genau. Aber dafür sei vielÜbung notwendig gewesen. Nach wenigen Sekun den hält Dima ein Röhrchenmit der ersten perfekten Kugel in den Händen.

Apropos Hände: Sowohl Jans als auch Dimas Hände sind bereits von ihremBeruf gezeichnet. Haare gibt es da bei keinem mehr. Beide tragen zu ihremSchutz während der Arbeit an der Flamme zwar eine Schutzbrille „und auchlange Klamotten sind vorteilhaft“, ergänzt Dima. Aber „kleinere Verletzungen

Glasbläser(m/w)

Dauer: 3 Jahre

Voraussetzung: Mittlere Reife oder guterHauptschulabschluss, gute Noten inKunst, Werken/Technik und gutechemische und physikalische Kenntnisse,kunsthandwerkliches Geschick, Geduldund Konzentrationsfähigkeit

Chancen: Für eine leitende Positionkannst du einen Meister anschließen oderauch studieren.

Ein Werkstoff – zwei BerufeJan Lange und Dima Beirit lernen gerade ganz ähnliche Berufe, die aber bei genauererBetrachtung doch riesige Unterschiede aufweisen. Beide haben den Werkstoff Glas für sich ent­deckt. Beide sitzen sie für ihre Arbeit an Hochleistungsbrennern und beide haben deshalb auchkeine Haare mehr an den Händen. „Das bringt die Tätigkeit nun mal mit sich“, sagt Jan. Unddoch kommen bei beiden ganz unterschiedliche Produkte heraus.

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WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 2­2012

Titel 15

bleiben nicht aus“, sagt Jan und zeigt auf eine kleine Narbe, die er sich an ei­nem Brenner zugezogen hat, als er nicht ganz konzentriert war. Und auch Dimaerzählt, dass er sich schon häufig geschnitten hat. „Es ist wirklich wichtig, dassman sich gut konzentrieren kann. Es ist aber nicht so, das man jeden Tag blu­tend nach Hause kommt“, sagt er lachend. Später in seiner Firma wird er inder Produktion von Glasfaserleitungen arbeiten. Und auch da kommt es aufPräzision an. Schließlich sollen die Leitungen Datenübertragungs geschwindig ­keiten von 10 GB pro Sekunde leisten. Allerdings wird er hier vorwiegend mitso genanntem Quarzglas arbeiten, bei dem Temperaturen von 1.200 Grad nurder Anfang sind.

Jan hingegen hat sich absolut der Kunst verschrieben. Er zeigt verschiedeneWerkstücke, an denen er gearbeitet hat. Dazu gehören zum Beispiel Bödenvon langstieligen Gläsern und kleine Vasen, die kunstvoll geschwungene

Ränder besitzen. Jedes Stück ist ein Unikat. Hier geht es um Individualität, we­niger um Serienproduktion. Dennoch muss auch Jan bestimmte Regeln ein­halten, wenn er seine Kunstwerke produziert. Das wichtigste ist, dass sie funk­tionieren. Ein Glas muss also zum Beispiel stehen können und absolut geradesein. Auf jedes Teil hat sein Ausbilder eine Note geschrieben. „Das ist dieVorbereitung auf die Zwischenprüfung“, erklärt er. Die Noten werden spätermit denen aus der Berufsschule zusammengerechnet und daraus ergibt sichdie Durchschnittsnote. Auch Dima bereitet sich auf die Zwischenprüfung vor.„Geprüft werden verschiedene Glasapparate. Dabei kommt es auf die Funk ­tion und die Maße an“, sagt er. Wirklich Sorgen mache er sich nicht, denn dieAusbildung sei so gestaltet, dass er gut mitkomme. Bei der Prüfung geht esaber nicht nur um die Praxis. Auch das Wissen aus der Berufsschule wird ab­gefragt. Dimas Berufsschule ist gleich neben seiner Ausbildungsstätte inIlmenau. Hier bekommt er das Grundlagenwissen in den BereichenGlasapparatekunde, Elektrotechnik, Ofenbau und Feuerungs tech nik, Arbeits ­schutz und technische Apparatezeichnungen. Er lernt unter anderem, wie Glasnach seiner chemischen Zusammensetzung unterschieden wird, wie unter­schiedliche Gläser miteinander verbunden werden können und welche Artender Glasbearbeitung es gibt. Jan hingegen geht in die Berufsfach schule Glasin Lauscha. Auf seinem Stunden plan stehen Fächer wie Glas herstellung und ­veredelung, das Gestalten von Schriften, Formen und De ko ren oder dieEntwicklung von Entwürfen für Zierformen. Auch die künstlerische Gestaltungvon Glasobjekten wird hier gelehrt.

So haben beide ganz unterschiedliche Ansprüche an den gleichen Werkstoffund sie zeigen anschaulich, wie unterschiedlich Glas in seinen Anwendungs ­möglichkeiten ist. Jetzt musst du dich nur entscheiden, ob du eher der krea­tive Kopf oder der genaue Tüftler bist. Denn gute Zukunftsaussichten bietenbeide Berufe, der Glasbläser im Handwerk, der Glasapparatebauer vorwie­gend in der Industrie. (rw)

Glas­apparate­

bauer(m/w)

Dauer: 3 Jahre

Voraussetzung: Mindestens guter Haupt ­schulabschluss, gute Noten in Mathe,Chemie, Physik und Werken/Technik

Chancen: Der Beruf bietet ein breitesSpektrum an Aufstiegsweiterbildungenan, z. B. in den Bereichen Glasdesign,Qualitätssicherung oder Glastechnik.Natürlich kannst du auch hier einen Meister an­schließen oder ein Studium aufnehmen.

www.j­fiber.com

www.farbglashuette.de

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Werkzeugformenbau konstruieren sie anhand der Zeichnungen und techni­schen Vorgaben der Konstruktionsingenieure ein Werkzeug, mit dem späterdie Linse gefertigt werden kann – quasi die Form, in der das Glas zu einer Linsegepresst werden soll. Sie programmieren so genannte CNC­Anlagen, in denendas Metall für das Werkzeug geschnitten, gefräst und gebohrt wird. JederHandgriff muss sitzen, damit am Ende alle Abmessungen stimmen, denn inder optischen Industrie geht es um millionstel Millimeter, also um das sprich­wörtliche „Mü“ (Mikrometer).

Als Zerspanungsmechaniker bei Docter Optics hast du damit einen verant­wortungsvollen Job. Jedes Jahr bildet das Unternehmen zwei junge Menschenin dem Beruf aus. Die Ausbildung dauert dreieinhalb Jahre und du lernst allesrund um die Bearbeitung von Metall. Anfangs stehst du dafür noch nicht anden komplizierten Maschinen, sondern benutzt die eigenen Hände zumFeilen, Sägen und Schleifen. Im Unternehmen schaust du den Profis über dieSchulter und führst schon erste Vorbereitungsaufgaben durch. Parallel be­kommst du theoretisches und praktisches Grundlagenwissen in derBerufsschule. Bist du dann mit dem Werkstoff richtig vertraut, geht es auchschon mal selbst an die CNC­Maschinen. „Zerspanungsmechaniker sind bei

Die kleinen Linsen von Docter Optics sind dafür verantwortlich, dass dasLicht von Xenon­, Halogen­ und LED­Scheinwerfern auf der Straße verteiltwird. Bei der Herstellung ist höchste Präzision erforderlich, denn sie müssenunterschiedlichsten Anforderungen gerecht werden. Zum Beispiel darf dasLicht nicht den Gegenverkehr blenden, muss aber trotzdem so verteilt wer­den, dass eine optimale Ausleuchtung der Straße erreicht wird.

Bevor die perfekte Linse aber in einem Scheinwerfer zum Einsatz kommt,sind viele Arbeitsschritte notwendig. In der Regel beginnen sie bei demAuftraggeber, also einem Hersteller kompletter Scheinwerferanlagen. Mit ihmsind die Projektleiter von Docter Optics in ständiger Verbindung. Soll eineLinse für ein neues Scheinwerfermodell entwickelt werden, setzen sich Optik ­designer – das können zum Beispiel Physiker mit einer Spezialisierung aufOptik sein – mit dem Projektleiter zusammen und berechnen die Linse amComputer. Sie simulieren mit Spezialsoftware die Funktion der Linse und de­signen sie um, bis alles perfekt ist. So ein Prozess kann schon einmal mehrereMonate dauern. Und erst dann geht es an die Fertigung des ersten Prototyps.

Dazu machen sich die Zerspanungsmechaniker ans Werk. Im hauseigenen

Ein Auto besteht aus hunderten Einzelteilen. Sie werdenaus Metall, Kunststoff oder auch Glas gefertigt. Dabeistellen VW, Opel und Co. die meisten Teile aber nichtselbst her, sondern lassen diese von Spezialisten ferti­gen. Und davon gibt es richtig viele. Nicht umsonst istdieser Industriezweig einer der größten in Thüringen.Ein solcher Zulieferer ist die Firma Docter Optics ausNeustadt an der Orla. Sie stellt Linsen für Auto ­scheinwerfer her und ist damit weltweit Marktführer.Ihre optischen Komponenten werden in unzähligenAutos verbaut, vom Smart bis zum teuersten Serien ­fahrzeug der Welt – dem Bugatti Veyron. Rund 450Mitarbeiter arbeiten dafür in dem Unternehmen inOstthüringen.

.Ausbildung beim Weltmarktführer aus Thüringen.

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WiYouLogie

WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 2­2012Fotos: René Weigel, Docter Optics

Vom Glasrohling zur Hightech­Linse

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WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 2­2012

WiYouLogie 17

Turning Ideas into Components

AusbildungsberufeVerfahrensmechaniker/in Glastechnik

Zerspanungsmechaniker/in

Mechatroniker/in

Industriekauffrau/mann

Für Abiturienten bieten wir außerdem

(zusammen mit der Berufsakademie Eisenach) an:

Dualer StudiengangEngineering/ Produktionstechnik zum Bachelor of Engineering (BA)

www.docteroptics.com

Ausbildung undStudium beim

Weltmarktführer Docter Optics ist ein mittelständisches Unternehmen, techno-

logisch führend in der Herstellung gepresster optischer Kom-

ponenten aus Glas. Annähernd alle Scheinwerferhersteller

weltweit bedienen sich der Projektionslinsen von Docter

Optics. Daneben hat sich Docter Optics auch als Anbieter von

optischen Systemen (z. B. für die Biometrie oder die Medizin-

und Analysetechnik) und Precision Glass Components inter-

national einen Namen gemacht. Wir bilden qualifiziert in fol-

genden Sparten aus:

uns wichtige Mitarbeiter in der Produktion. Da wir nur für unseren eigenenBedarf ausbilden, haben Azubis die besten Chancen bei Docter Optics“, sagtAntje Albrecht als Ausbildungsverantwortliche in der Personalabteilung desUnternehmens.

Wenn die Zerspaner ihre Aufgabe erledigt haben und die Konstruktions ­ingenieure mit dem Werkzeug zufrieden sind, dann kommt in der Produktiondas erste Mal der Werkstoff Glas zum Einsatz, aus dem letztlich die Linse ent­stehen soll. Wie der genaue Produktionsprozess abläuft, das ist streng geheim.Nur soviel: Docter Optics hat dafür bereits einen Innovationspreis abgeräumtund ist mit dem Produkt, wie bereits erwähnt, Weltmarktführer – und das sollauch so bleiben!

Technisch gesehen passiert aber folgendes: Ein Glasrohling, Gob genannt, wirderhitzt und in die Form, die der Zerspanungsmechaniker hergestellt hat, ge­presst. Auch diese Arbeit wird im Großen und Ganzen wieder von Ma schinenerledigt, die von den Mitarbeitern des Unternehmens bedient werden.

Und bei so vielen Maschinen und Anlagen läuft nicht im­mer alles reibungslos. Manchmal geht etwas an der

empfindlichen Technik kaputt. Dann sind beiDocter Optics die Mechatro niker gefragt.

Auch in diesem Beruf werden jedes Jahrzwei Azubis ausgebildet. Als Mechatronikerkennst du dich mit allen Funktionsweisender Maschinen aus, sei es die elektronische

Steuerung, die Mechanik, Pneumatik oderHydraulik. In der Ausbildung lernst du, wie

diese Steuerungen funktionieren und gebautwerden. Du lernst, wie sie im Zusammenspiel arbeiten

müssen und bist im Unternehmen der Spezialist für die Fehler ­suche und ­behebung. Die Ausbildung dauert dreieinhalb Jahre. Bestens ge­eignet bist du dafür, wenn du gute Noten in Mathematik, Physik, Informatikund Werken/Technik mitbringst.

All die Arbeitsabläufe, Rohstoffe und Mitarbeiter müssen natürlich auch ver­waltet werden. Hierfür sind bei Docter Optics Industriekaufleute und BA­Studenten zuständig. Sie begleiten den gesamten Prozess vom Einkauf überdie Abrechnung bis zum Vertrieb. Damit sind sie genauso wichtig wie dieMitarbeiter in der Produktion. „Bei uns kommt es vor allem auf den Menschenan“, sagt Antje Albrecht. „Viele Azubis haben bei uns schon im Vorfeld einPraktikum gemacht. Das ist gut für beide Seiten.“ Und auch hier gilt wieder:Wer bei Docter Optics seine Ausbildung macht, hat sehr gute Chancen, direktim Anschluss übernommen zu werden.

Am Ende dieses langen Prozesses waren viele Mitarbeiter in zahllosenArbeitsschritten beschäftigt, bis die fertig produzierte Linse schließlich an denKunden übergeben werden kann. Gibt der sein„Go“, geht es in die Serien produktion. Und bevordu das nächste Mal in das Auto deiner Elternsteigst, wirf doch kurz einen Blick in die Schein ­werfer. Wenn du dort eine Linse siehst, ist diesehr wahr scheinlich von Docter Optics aus Thü ­ringen.

www.docteroptics.de

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WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 2­2012Foto: Schott

Titel18

„Laser­ und Optotechnologien“ ist ein Studiengang mit guten Perspektiven,durch den großen Bedarf an optischen Geräten in Industrie und Wissenschaft.Studiert wird in der für ihre Optik­ und Glasindustrie bekannten Stadt Jena.Die dortige Fachhochschule bietet sogar ein Dual­Studium an. Dabei erhältstdu nicht nur einen, sondern gleich zwei Abschlüsse, da du neben dem Studiumauch noch eine Ausbildung zum Feinoptiker absolvierst.

Die Gesamtausbildung dauert vier Jahre. Als erstes steht die Suche nach ei­nem Ausbildungsplatz an, um den du dich selbst kümmern musst. Die Aus ­bildung kannst du zum Beispiel in einem Industrieunternehmen absolvieren,welches sich mit der Herstellung von Glas beschäftigt. Wenn du einen passen­den Ausbildungsplatz gefunden hast, schreibst du dich an der FH Jena ein.Dein erstes Jahr dreht sich nur um die praktische Ausbildung. Im zweiten Jahrfängst du dann schon mit dem Studium an. Ausbildung und Studium besuchstdu abwechselnd. Dabei nimmt die Ausbildung immer nur drei Monate im Jahrein. Nach dem zweiten Ausbildungsblock schreibst du eine Zwischenprüfungbei der Industrie­ und Handelskammer (IHK). Nach sechs Ausbildungsblocksschließt du deine Ausbildung mit der IHK­Abschlussprüfung ab. Nachdem dudeine Ausbildung zum Feinoptiker beendet hast, steht noch ein Jahr Studiuman, in dem du unter anderem deine Bachelor­Arbeit schreibst. Hast du diesebestanden, darfst du dich Bachelor of Engineering in Laser­ und Opto tech ­nologien nennen. Diesen Titel bekommst du aber nicht geschenkt, dafür istfleißiges Lernen notwendig. In den ersten drei Semestern deines Studiumswerden deine Kenntnisse aus der Mathematik, der Physik, den Sprachen und

Wer kennt sie nicht, die gute alte Brille. Einige tragen sie gern als modisches Accessoire, viele, die sie tragen müssen, empfinden sie jedoch eher als lästig.Dennoch ist es gut, dass es sie gibt, genauso wie Mikroskope, Vergrößerungslinsen und Prismen, die nicht nur im Physikunterricht Anwendung finden. Hastdu dich schon einmal gefragt wie all diese Dinge funktionieren, oder wie sie hergestellt werden? Vielleicht kannst du dir ja sogar vorstellen dich auch imBerufsleben mit diesem Thema zu beschäftigen. Dann könnte ein Optik­Studium genau das Richtige für dich sein.

Mit Durchblick in die Zukunft

www.scitec.fh­jena.de

der Informatik gefestigt. Die Ausbildung in den folgenden Semestern dient derErweiterung deiner Kenntnisse. Außerdem bekommst du Fachwissen derLaser­ und Opto technologien vermittelt. Was genau du im Studium durch­nimmst, hängt von deinen gewählten Studienrichtungen ab. Dabei kannst dubeispielsweise zwischen den Modulen Lasertechnologie, Optotechnologie,Opto ent wicklung und Optoelektronik wählen. Studieninhalte wie Patentrecht,Marketing, Tech nisches Englisch, Nummerische Mathematik und Quali ­tätsmanagement sind Pflicht.

Es gibt viele spannende Bereiche, in denen du mit den beiden Abschlüssenarbeiten kannst; darunter natürlich die Optikbranche. Dort würdest du zumBeispiel für Mikroskope, Projektionsgeräte, Kameras, medizinische Diagnostik­Geräte und ähnliches Linsen, Prismen oder andere gläserne Bauteile herstel­len und montieren. Außerdem könntest du in der Informations­ und Kom ­munikationstechnik sowie in den Branchen Medizin­ und Bio tech nologie tätigwerden. Um Laser­ und Opto tech nolo gien stu­dieren zu können brauchst du mindestens einFachabitur. Außerdem darf dein No tendurch ­schnitt nicht schlechter als 2,5 sein.

Autorin: Ulrike Schachtschabel

Studium

Laser­ und

Optotechno­

logien

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WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 2­2012

Südthüringen I

Auszubildende 2012 Wir sind ein mittelständiges Unternehmen mit ca. 470 Mitarbeitern im Herzen des Thüringer Waldes. Täglich verlassen ca. 600 t Glasverpackung für die Nahrungs-und Genussmittelindustrie, insbesondere für Spirituosen, Wasser, Saucen, Öle und Exklusivflaschen unsere Fertigung.

Zur Erweiterung unseres jungen Teams bieten wir folgende Ausbildungsstellen an:

Verfahrensmechaniker/in Glastechnik

Mechaniker/in für Land-und Baumaschinen

Bewerbungen an:

Glaswerk Ernstthal GmbH Frau Andrea Köhler Ausbildungsverantwortliche

D-98724 Lauscha / Ernstthal Glaswerkstr. 29

Tel.: 0367 02 / 286 -13 / 915 Fax: 0367 02 / 20394

Email: andrea.koehler @glaswerk-ernstthal .de

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Starte Deine Karriere mit uns!Ausbildungsplätze 2012 (m/w)- Werkzeugmechaniker für Formentechnik- Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik

Ausbildungsplätze 2013 (m/w)- Elektroniker für Automatisierungstechnik- Mechatroniker- Werkzeugmechaniker für Formentechnik- Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik

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WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 2­2012Foto: IDAM

SüdthüringenII

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Ziel der Kooperationen ist, sich gegenseitig kennenzulernen und somit denSchülern Einblicke in Möglichkeiten ihrer beruflichen Zukunft zu geben. DiePläne der Zusammenarbeit mit der Lutherschule wurden vor kurzem bespro­chen. Über Praktika, Projektarbeiten und Talkrunden will man die Schüler füreine Ausbildung bei IDAM begeistern. Besonders interessant am Berufs orien ­tierungskonzept der Lutherschule ist ein sogenannter Praxistag, den es fürHauptschüler bereits seit längerem gibt und der nun seit Februar auch fürRealschüler möglich ist. Zweiwöchentlich absolvieren die Schüler innherhalbvon zwei Schulhalbjahren Arbeitstage in Unternehmen und lernen so intensivFirma und Arbeitsabläufe kennen. „In der Vergangenheit haben Schule undUnternehmen der Region mit diesem Konzept sehr gute Ergebnisse erzielt“,informierte Schulleiterin Petra Leusenrinck. Zwei Schüler der neunten Klasseabsolvieren nun im Zwei­Wochen­Rhythmus bei IDAM auf dem Friedberg ih­ren Praxistag. Sie werden an verschiedenen Stellen in Produktion undVerwaltung eingesetzt, um sich so ausprobieren und beruflich orientieren zukönnen. Parallel dazu schreiben sie ihre Projektarbeit bei IDAM und bearbei­ten darin ein betriebliches Thema. Auch zu den Gymnasien besteht ein engerKontakt. So bekommen Suhler Schüler Hilfestellung von IDAM­Fachleuten beider Bearbeitung ihrer Seminarfacharbeiten. Am Meininger Gymnasium prä­sentierte sich die Schaeffler Tochter zum Berufsinformationstag im Februar.Nicht zuletzt unterstützt IDAM ein Forschungsprojekt zwischen der FH Schmal ­kalden und der Schule in Meiningen. Besonders erwähnenswert ist, dass sichdas Unternehmen IDAM ein Stück Schule ins Haus geholt hat. Seit Anfang desJahres gibt es im Betriebsrestaurant der IDAM eine Ausstellung mit Schüler ­kunst. Es werden abwechselnd Werke junger Künstler der Paten schulen prä­sentiert.

Die Suhler Schaeffler Tochter IDAM arbeitet eng mit Schulen aus der Regionzusammen. So wurden 2008 Patenschaften für die Gymnasien in Suhl undMeiningen übernommen, in diesem Jahr kam die Lutherschule in Zella­Mehlis dazu.

IDAM macht Schule

www.idam.de

. Frank Beßner (l.), Leiter Beschaffung.

. bei IDAM, zeigt Schülern der Lutherschule.

. das Unternehmen..

Page 21: PDF 02/2012

WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 2­2012

Südthüringen III

jetzt starten!HPT – ein modernes, international tätiges Unternehmen und Spe-zialist im Bereich hochwertiger Verpackungssysteme für die Phar-mazie und Diagnostik sowie Einzelteile und Baugruppen für dieMedizintechnik. HPT bietet eine übertarifliche Ausbildungsvergü-tung und gute Aufstiegsmöglichkeiten in einem zukunftssicherenUnternehmen.

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a) Industriekauffrau/mannb) Mechatroniker m/wc) Textilmaschinenführer m/w

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Zugangsvoraussetzungen:a) und b) Abitur bzw. guter Regelschulabschlussc) Regelabschluss / Hauptschulabschluss

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Dich begeistert Technik. Mit deinen Ideen willst du die Welt bewegen? Dann ist eine Ausbildung bei

Schaeffl er genau das Richtige für dich. Ohne unsere Produkte könnten Autos nicht fahren, Maschinen

nicht laufen und Flugzeuge nicht fl iegen. Als wichtiger Partner der Industrie und des internationalen

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Für unseren Standort Suhl bieten wir für das Ausbildungsjahr 2012 an:

Ausbildung zum/zurZerspanungsmechaniker/inReferenzcode: DE-C1-IDM-11-06051

Ausbildung zum/zurElektroniker/in für Geräte und SystemeReferenzcode: DE-C1-IDM-11-06053

Dein Profi l

- Mittlere Reife mit guten Noten in den Fächern Mathematik und Physik

- Handwerkliches Geschick und Interesse an Technik

- Teamfähigkeit

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AG & Co. KG

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98527 Suhl

Gemeinsam bewegen wir die Welt

Zukunft gestalten bei Schaeffler

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WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 2­2012

Südthüringen V

Wir bilden aus:

Verfahrensmechaniker/infür Kunststoff/KautschukAusbildungsbeginn: September 2012

Bei Interesse schicken Sie Ihre Bewerbungsunterlagen an:

Gramß GmbH Kunststoffverarbeitung

Fichtig 2, 98743 Spechtsbrunn

www.gramss-gmbh.de

Die Wiegand-Glas Gruppe bietet die besten Chancen, mit einer erstklassigen Ausbildung einen perfekten Start in die eigene Zukunft hin-zulegen. Das haben unsere Azubis in den vergangenen Jahren regelmäßig glänzend gezeigt! Nutzen auch Sie die Chance, erfolgreich insBerufsleben zu starten. Sie lernen alles was wichtig ist, um handeln zu können, wie es die Situation erfordert. Unsere bis zu 3,5-jährigeAusbildung bereitet Sie intensiv und passgenau auf das Berufsleben vor. Beginnen Sie in unseren Betrieben in Großbreitenbach ab Sep-tember 2012 Ihre Karriere in der Wiegand-Glas Gruppe als Auszubildender (m/w) zum

• Verfahrensmechaniker - Kunststofftechnik• Mechatroniker• Industriemechaniker - Instandhaltung• Verfahrensmechaniker - Glastechnik• Energieelektroniker• Zerspanungsmechaniker

Das bringen Sie mit: • Einen Regelschulabschluss mit solidem Wissen in Mathe-

matik und Physik• Interesse an technischen Zusammenhängen und handwerk-

liches Geschick• Verantwortungsbewusstsein, Aufgeschlossenheit, Lernbe-

reitschaft sowie Spaß an der Arbeit im Team

Auszubildende (m/w) gesucht!

Sie wollen Ihre Zukunft in die eigene Hand nehmen? Bewerben Sie sich auch online: [email protected]. Bei Rückfragenfreuen wir uns auf Ihren Anruf! Frau Steinberg ist Ihre Ansprechpartnerin: Tel.: 09263/80-324.

Wiegand-Glas GmbH · Otto-Wiegand-Straße 9 · 96361 Steinbach am WaldTel. +49 9263 80-0 · Fax +49 9263 80-234 · www.wiegand-glas.de

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WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 2­2012Foto: Uwe Meinhold/dapd

SüdthüringenVI

Beyond Glass – Glaskompetenz und mehr

Der Name TGI steht für umfassende Glas-Kompetenz und vertrauensvolleZusammenarbeit mit Kunden in aller Welt. Am traditionsreichen Glas-Stand -ort Ilmenau arbeiten wir heute in einer der modernsten Glas hütten Europasdaran, unseren Kunden jederzeit beste Produkte und Services zu liefern.

Wir suchen für das Ausbildungsjahr 2012 motivierte und engagierte Auszu -bildende für folgende Berufe:

Verfahrensmechaniker/-in GlastechnikVerfahrensmechaniker/-innen Glastechnik steuern, kontrollieren und regu-lieren weitgehend automatisierte Maschinen und Anlagen für die Herstellungvon Glaserzeugnissen. Sie sind in jedem Arbeitsschritt des Fertigungs -prozesses tätig, sie überwachen den Produktionsprozess und führenQualitäts kontrollen durch. Die Ausbildungsdauer beträgt 3 Jahre.

Industriemechaniker/-inIndustriemechnaniker/-innen stellen Geräteteile und Baugruppen fürMaschinen und Produktionsanlagen her, richten sie ein oder bauen sie um.Sie optimieren und überwachen Fertigungsprozesse und übernehmenReparatur- und Wartungsaufgaben. Die Ausbildungsdauer beträgt 3,5 Jahre.

Mechatroniker/-inMechatroniker/-innen bauen mechanische, elektrische und elektronischeKomponenten zu komplexen Systemen zusammen, installieren Steuerungs -soft ware und halten Systeme instand. Die Ausbildungsdauer beträgt 3,5Jahre.

Außerdem bieten wir ein duales Studium an:

Bachelor of Engineering (B.Eng.) - Studienrichtung Produktionstechnik

Interesse? Dann senden Sie uns Ihre aussagekräftigen vollständigenBewerbungsunterlagen, gern auch per e-mail an folgende Adresse:

Technische Glaswerke Ilmenau GmbH . Personalabteilung . Kathrin FischerAm Vogelherd 74 . 98693 Ilmenau . E-Mail: [email protected]

Nähere Informationen zu den Ausbildungsberufen und zum dualen Studiumfinden Sie auf unserer Homepage unter: www.tgi-glas.com

.Um was es geht:.Du arbeitest in einem Umfeld aus Elektrotechnik, Elektronik, Mechanik undSteuerungs­ und Informationstechnik. Das heißt, du installierst und montierstAnlagen, Maschinen und Systeme. Dafür planst du die Arbeitsabläufe, stellstdas benötigte Material, Werkzeuge und Messtechnik zusammen und baustaus Geräten und Baugruppen komplexe Anlagen. Du knüpfst elektrische,pneumatische, hydraulische und mechanische Verbindungen zwischen denKomponenten, prüfst die Funktionsfähigkeit und suchst und behebst Fehler.

.Was vorausgesetzt wird:.Du hast einen Realschulabschluss und dein Herz schlägt für Technik. AuchMathematik und Physik sollten keine Fremdwörter für dich sein. RäumlichesDenken solltest du ebenfalls besitzen.

.Deine Ausbildung:.Die theoretische Ausbildung des dreieinhalb Jahre dauernden Lehrberufsabsolvierst du in einer Berufsschule. Hier wirst du unter anderem geschult inden Themenbereichen Programmierung mechatronischer Systeme, manuellesund maschinelles Spanen, Trennen und Fügen, Montieren und Demontierenvon Maschinen oder der technischen und betrieblichen Kommunikation. Dasalles kannst du dann in deinem Ausbildungsbetrieb gleich praktisch anwendenund festigen.

.Deine Chancen:.Du kannst in Unternehmen des Maschinen­ und Anlagenbaus, der Schienen­,Luft­ und Raumfahrt, der chemischen Industrie und der Automobilbranchearbeiten. Jede Menge Auswahl also: In Thüringen bieten sich dir dafür eineFülle an Möglichkeiten in den mittelständischen Unternehmen. Willst du nachder Ausbildung noch aufsatteln, dann hast du die Wahl zwischen Studium,Techniker oder Meister. (rw)

Mechatronikerm/w

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WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 2­2012 Foto: Mykola Velychko/123rf.com

Südthüringen VII

Präzisionswerkzeug- u. Formenbau

Kunststoffverarbeitung - Thermo/Duro

G r ä f e n t h a l e r K u n s t s t o f f t e c h n i k G m b H

Coburger Straße 56 - 58

D-98743 Gräfenthal

Telefon: +49 (0) 3 67 03/ 85-0

Telefax: +49 (0) 3 67 03/ 85-111

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Wir bilden aus:

- Werkzeugmechaniker/-in (Formentechnik)

- Vefahrensmechaniker/-in (Kunststoff- und

Kautschuktechnik

- Bürokaufmann/-frau

- Galvaniseur/-in

Entwicklung - Konstruktion

Werkzeug- und Formenbau

Thermospritzgießen

Durospritzgießen

Duropressen

Wärmebehandlung

Oberflächenbehandlung

Montage - Veredlung

Wir bieten Zukunftschancen

Auszubildende m / win den Ausbildungsberufen:

• Mechatroniker• Industriemechaniker• Werkzeugmechaniker• Schneidwerkzeugmechaniker• Verfahrensmechaniker• Maschinen- u. Anlagenführer

Starten Sie in Ihre Zukunft mit einem Partner,der Ihre Leistung auch fi nanziell besonders belohnt.

Bitte senden Sie Ihre Bewerbungsunterlagen per E-Mail an [email protected]. Wir freuen uns darauf.

Feintechnik GmbH Eisfeld · Seeweg 4 · 98673 Eisfeld

www.jobboerse­thueringen.de

Alle Ausbildungs­plätze dieserAusgabe undnoch viele mehrunter:

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WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 2­2012Foto: Sebastian­Reuter.de

SüdthüringenVIII

Maier GmbH & Co.KGPräzisionstechnikLanger Steg 9, 98646 HildburghausenTelefon: 03685-79180, Fax: -791810info@maier-praezisionstechnik.dewww.maier-praezisionstechnik.de

Wir bilden aus:

Zerspanungs-mechanikerFachrichtungDrehtechnik (m/w)Ausbildungsdauer: 3 1/2 Jahre

Wir bieten die Voraussetzungenfür eine optimale Ausbildung:• Zusammenarbeit mit dem

Hildburghäuser Ausbildungs-zentrum Außenstelle Eisfeld

• Praxisnahe Ausbildung direkt inder Fertigung durch erfahreneAusbilder und Meister

• Selbstständiges Arbeiten undVerantwortung für eigene Projekte

Interesse? Bewerben Sie sich!

Unser Unternehmen fertigt an zweiStandorten auf kurvengesteuertenDrehautomaten und modernstenCNC-Drehmaschinen kundenindivi-duelle Präzisionsdrehteile. UnsereKunden sind in der Hydraulik- undAutomobilindustrie sowie demMaschinenbau tätig.

Bereits gebucht sind Jennifer Rostock und Luxuslärm. Die Rockröhre aus Berlin schaffte mit „Mit HautUnd Haar“ direkt den Sprung auf Platz vier der deutschen Albumcharts, in den iTunes­Charts ging es gleichnach ganz oben. Die Band um die Sängerin Jennifer Weist steht für explosive Live­Auftritte. Luxuslärmschaff te es mit dem Album „Carousel“ ebenso unter die Top­Ten der Charts. Mittlerweile blicken sie aufüber 100.000 verkaufte Exemplare ihrer beiden Alben und sind mehrfache Klick­Millionäre bei Youtube.Seit ihrer Gründung 2006 geht es steil bergauf für die Rocker aus dem westfälischen Iserlohn. Gekröntwurde ihr bisheriger Erfolg mit dem größten deutschen Radiopreis und einer Nominierung für den Echoim letzten Jahr. Ihre Live­Auftritte sind der Knaller und das werden sie dieses Jahr in der Ski­Arena Oberhofbeweisen. Weitere Bands werden folgen, es ist ja noch ein wenig Zeit. Über aktuelle Neuerungen kannstdu dich auf der Festivalwebsite www.t­wood.de informieren.

Und auch außerhalb der Stage­Area geht es auf dem Festival zur Sache. Todesmutige Mountainbikerwer den sich die Skisprung­Schanze hinunterstürzen und den Meister im so genannten Bikefliegen küren.Diese Sportart wurde quasi in Oberhof erfunden. Im Jahr 2005 sprangen, zum ersten Mal weltweit, zwölfBiker die Wadebergschanze runter. Bis zu 90 Kilometer pro Stunde erreichen die Wagemutigen dabei.Mitt lerweile sind Fangemeinde und Bike­Freaks gewachsen und dieses Jahr wackelt vielleicht auch derbisherige Bikeflug­Weltrekord, der bei 39,5 Metern liegt. Du kannst auf jeden Fall dabei sein, denn derBesuch der Schanze und die woodstockähnliche Party – so versprechen es zumindest die Bikeflieger – sindim Preis des Festivals inbegriffen.

Das kostet übrigens für beide Tage 39 Euro inklusive Camping. Dafür bekommst du 48 Stunden Party­non­stop. Denn für die Feierwütigen geht es in der Aprés­Ski­Hütte rund um die Uhr ab. Schnee wird esdann zwar hoffentlich keinen geben, aber Aprés­Ski geht in Oberhof eben auch im Sommer. Die Ticketskannst du über die Festivalwebsite buchen. Übrigens, wenn du einmal auf der Seite bist – Jobs im schönenThüringer Wald gibt es da auch. (rw)

Das junge t­wood Festival geht nach einem guten Start im vergangenen Jahr in seine zweite Runde.Dieses Jahr gleich zwei Tage, wie es sich für ein Festival gehört. Vom 6. bis 7. Juli wird der ThüringerWald gerockt – und das nicht nur auf der Bühne.

t­wood Festival:Die ersten Bands stehen fest

www.t­wood.de

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WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 2­2012

Schwerpunkt 19

Der Kunststoff Polyethylen ist ein durch Polymerisation von Ethen hergestellter, thermoplastischer Kunststoff mit einer vereinfachten Ketten­Strukturformel– so ein Satz treibt dir entweder Schweißperlen auf die Stirn oder deinen Ehrgeiz an. Ist letzteres der Fall, könnte dich der Studiengang Kunststofftechnik in­teressieren – und der ist gar nicht so chemie­theoretisch, wie du vielleicht denkst.

Polyethyle(r)n­stoffDie Grundlage ist zwar eine chemische Verbindung, in der Kunststofftechnikstehen aber eher die Kunststoff­ und Kautschukverarbeitung sowie derFormenbau im Mittelpunkt. Dabei werden allgemeine naturwissenschaftlich­technische Grundkenntnisse mit fachbezogenem Ingenieurswissen verknüpft.Übersetzt heißt das: Hauptsächlich stehen Grundlagen in Mathematik, Physik,Mechanik, Festigkeitslehre, Elektrotechnik und Elektronik sowie Werkstoff ­kunde, Fertigungstechnik, Kunststoffbe­ und Verarbeitung, Arbeitsvor berei ­tung, Konstruktion, Maschinenelemente, Automatisierungstechnik, Qualitäts ­sicherung, Kautschukverarbeitung, Instandhaltung, Arbeitssicherheit undUmweltschutz auf dem Stundenplan. Das ist schon eine Menge, aber noch im­mer nicht alles: Denn erst mit Betriebswirtschaft, Informatik, Managementund Fremdsprachen wird das ganze dann komplett.

Ein straffer Studienplan, der wenig Platz für Studentenklischees á la bisMittag schlafen und stundenlang im Café sitzen lässt. Für die sechs Se mestersolltest du neben guten Vorkenntnissen in Mathematik, Physik und Chemiealso unbedingt auch den nötigen Ehrgeiz besitzen, dich durch den umfangrei­chen Lernstoff zu ackern. Angst davor haben, in einem Berg von Büchern zuversinken, brauchst du allerdings nicht, denn: Die drei Jahre bis zum BA­Ab ­schluss werden sich Theorie und Praxis teilen; zumindest an der BA­Eisenach.Dort studierst du dual und dich damit an der Hochschule einmal quer durchdie Kunststoff techniktheorie während du durch den gleichzeitigen Einsatz ineinem „echten“ Unternehmen die Möglichkeit bekommst, das Neugelerntesofort praktisch umzusetzen. Dabei wird übrigens streng darauf geachtet, dassdie Unter neh men die von der BA gestellten Anforderungen erfüllen, denn die­se sollen dich zum Beispiel auch beim Erstellen deiner Bachelorarbeit, die imsechsten Se mes ter auf dich wartet, betreuen und unterstützen.

In dem praktischen Teil – genauer in densechs Praxisphasen – deiner Aus bildunggeht es hauptsächlich um deine Einfüh ­rung in die Arbeitsbereiche eines Kunst ­stoff technikers. Im besten Fall durchläufst dudabei jede einzelne Ab teilung des ausbildendenUnternehmens. Ob Mon tage vorbereitung, Inbetriebnahme,technisches Zeichnen oder auch Mitarbeit in der Konstruktion, im Service oderder Kundenbratung. Und zwar nicht nur als stiller Beobachter, sondern mitganz konkreten Aufgaben, und gegen Ende des Studium auch weitestgehendeigenständig sowie mit einer abschließenden praktischen Prüfung. Für deineAbschlussarbeit, die die Theorieausbildung beendet, suchst du dir in Ab ­sprache mit deinen Ausbil dungsbetreuern einen Funktionsbereich des Un ­ternehmens aus.

Als Bachelor of Engineering wirst du dann wahrscheinlich in der Chemie ­branche in einem Betrieb, der Kunststoffe herstellt, arbeiten. Aber auch inkunststoffverarbeitenden Betrieben der Automobil­ und Elektroindustrie oderdes Baugewerbes hast du gute Chancen. Dort kannst du dann vielleicht neueKunststoffe entwickeln, deren Verarbeitung und Herstellung verbessern,Maschinen und Anlagen für diese Prozesse konstruieren und einrichten oderauch in der Anwendungsberatung, zum Beispiel beim Recycling, tätig sein.Deine Chancen auf dem Arbeitsmarkt stehen jedenfalls nicht schlecht, denndie Branche um den Kunststoff ist im 21. Jahrhundert noch lange nicht amEnde. Ob Ultraleichtbauweise für umweltschonende Verkehrsmittel, biolo­gisch abbaubare Kunststoffe oder Autoreifen, die sich selbst reparieren. Esgibt noch viel zu tun. (mü)

Studium

Kunststoff­

technik

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WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 2­2012Foto: BCS

Schwerpunkt20

Für fast jeden dieser Bereiche gibt es die passende Firma in Thüringen, dieProdukte entwickelt und produziert. Die Menschen, die all die Gegenständeaus dem formbaren Material herstellen, nennt man Verfahrensmechaniker fürKunststoff­ und Kautschuktechnik. Ein Begriff, mit dem Horst Gerlach, Ge ­schäfts führer des Bildungs­Centers Südthüringen e.V. (BCS), dem Zentrum fürAus­ und Weiterbildung im Bereich Kunststoff, so gar nicht einverstanden ist,weil er den Beruf einfach nicht treffend beschreibe: „Es gibt diese Vorstellung,dass Leute in technischen Berufen wie der Ver fahrensmechanik nur an denMaschinen stehen und Knöpfchen drücken. So ist es aber bei weitem nicht.Des halb gibt es auch eine fundierte Ausbildung, damit der gesamte Prozessder Herstellung, angefangen bei den Rohstoffen über verschiedene Eigen ­schaften und Mischverhältnisse bis zu einem fertigen Produkt, verstandenwird“, so Horst Gerlach. Denn nur mit diesem Wissen könne ein künftigerFacharbeiter auch beurteilen, welche Qualität ein Produkt habe und nochwichtiger, wie man diese verbessern könne. Auch ginge es bei weitem nichtnur darum, Maschinen richtig zu bedienen. „Bei der Ausbildung werden vielegrundlegende Inhalte vermittelt“, weiß er. „Da geht es um die Program mie ­rung, die Steuerung, Hydraulik und Pneumatik; es geht um Werkstoff kundeund um Prozessoptimierung.“ All das mache letztlich den Beruf aus. Dabei seider Stoff so umfangreich, das keine Minute in der Ausbil dung, sei es in derPraxis oder in der Berufsschule, langweilig würde.

Als Verfahrensmechaniker für Kunststoff­ und Kautschuktechnik bist du derFachmann in der Produktion. Du bereitest zum Beispiel die Rohmassen vor,

„Schließ´ die Augen, und stell´ dir eine Welt ohne Kunststoffe vor“, fordert das Thüringer Kunststoffnetzwerk Polymermat e.V. Schülerinnen und Schüler auf.Und tatsächlich wäre unsere Welt dann um einiges leerer. Kunststoffe finden sich in jedem Bereich des täglichen Lebens: Autos, Sportgeräte, Schulalltag,Medizin, Unterhaltungselektronik, Mode – die Liste könnte man beliebig fortführen.

Die Kunststofffabrikanten

berechnest die richtigen Mischverhältnisse, füllst die Mischungen in Maschi ­nen und begleitest dabei den gesamten Prozess bis zum endgültigen Produkt.Dabei prüfst du immer wieder die Qualität, wartest die Maschinen und setztsie teils auch instand, wenn kleinere Fehler auftauchen.

Sorgfalt und Umsicht sind in dem Beruf unerlässlich. Es kommt auf genaueBerechnungen der Mischungsverhältnisse an, und bei der Arbeit mit denMaschinen steht die Sicherheit an oberster Stelle. Oft arbeitest du mit meh­reren Kollegen zusammen, so dass auch Teamfähigkeit zu deinen Stärken zäh­len sollte. Weitere Voraussetzungen, so weiß Horst Gerlach, seien guteKenntnisse in den Fächern Chemie, Physik und Mathematik. Auch handwerk­liches Geschick sollte ein künftiger Azubi haben. Und dann stehe einer aus­sichtsreichen Zukunft nichts im Weg.

Die Ausbildung ist dual geregelt. Das bedeutet, dass du neben deinem Praxis ­betrieb in einer Berufsschule ausgebildet wirst. Du drückst also zwölf Wochenpro Lehrjahr die Schulbank, wo du alles im Umgang mit dem Werkstoff undden Maschinen erlernst. Darüber hinaus erlangst du spezielle Kenntnisse ausdem Bereich der Kunststoffproduktion. Dazu zählen zum Beispiel dieHerstellung von Formteilen durch so genanntes Spritzgießen, Extrudieren oderPressen sowie das Herstellen von Verbundwerkstoffen, also die Kombinationvon Kunststoff mit anderen Materialien. Und hast du schließlich diesen ganzenStoff verinnerlicht, dann wartet die ganze Welt der Kunst stoffe auf dich, auchhier in Thüringen. (rw)

<< Arbeit mit der Therapiekugel< Hände im sogenannten

„Sensi­Bad“ aus Bohnen, Reis oder Senfkörnern

Verfahrens­

mechaniker

für Kunststoff­

und Kautschuk­

technik(m/w)

Dauer: 3 Jahre

Voraussetzung: Mittlere Reife, gute Noten inChemie und Physik, handwerkliches Geschick,Teamfähigkeit

Chancen: Die Welt der Kunststoffe steht diroffen. Es werden derzeit viele Nachwuchs kräftein dem Bereich in Thüringen gesucht. Nachbestandener Ausbildung und etwas Berufs ­praxis kannst du den Meister oder denTechniker anschließen.

.Zwei Azubis arbeiten an einer.

.Spritzgießmaschine für Kunststoff..

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Wir sind erfolgreich, innovativ und international. Wir, die MKT Gebrüder Eschbach GmbH, sind ein leistungsstarkes, mittelständiges Unternehmen der Kunststoff- und Möbelzulieferindustrie. In unserem Marktsegmentgehören wir zu den führenden Herstellern von thermoplastischen Kantenbändern in Europa. MKT ist seit der Gründung im Jahre 1991 fest in Thüringen verankert und beschäftigt heute ca. 260 Mitarbeiter. Wir bieten sichere Ausbildungs- und Arbeitsplätze,herausfordernde, verantwortungsvolle und vielseitige Aufgaben in einem Unternehmen mit flachen Hierarchien und kurzen Entscheidungswegen. Soziale Absicherungenwie z.B. betriebliche Altersvorsorge und pünktliche Lohnzahlungen sind selbstverständlich und haben für uns oberste Priorität.

UNSERE AUSBILDUNGSPLÄTZE FÜR DAS AUSBILDUNGSJAHR 2012

Verfahrensmechaniker / Verfahrensmechanikerin für Kunststoff und Kautschuktechnik Fachrichtung: Halbzeuge . 3 Ausbildungsplätze

Medientechnologe / MedientechnologinFachrichtung: indirekter Tiefdruck . 3 Ausbildungsplätze

Industriemechaniker / Industriemechanikerin1 Ausbildungsplatz

Fachkraft Lager Logistik m/w1 Ausbildungsplatz

Sie verfügen über handwerkliches Geschick und ein gutes Farbsehvermögen für visuellen Farbvergleich? Sie sind körperlich belastbar? Mit einem Realschulabschlussbringen Sie die richtige Schulausbildung mit. Aber auch ein Hauptschulabschluss ist nicht von Nachteil.

Fühlen Sie sich angesprochen? Dann zögern Sie nicht! Bewerben Sie sich! Wir freuen uns darauf, Sie kennen zu lernen. Bittesenden Sie Ihre schriftlichen Bewerbungsunterlagen mit Anschreiben, Lebenslauf und den letzten beiden Schulzeugnissen an:

Moderne Kunststoff-Technik | Gebrüder Eschbach GmbH . Hr. Thomas Pfestorf – PersonalleiterHerrenhöfer Landstraße 2 . 99885 OhrdrufTelefon 03624 – 3692-3 . Fax 03624 - 313708 . Email [email protected]

QR-Code mit Deinem Handy scannen und schon bist du auf unserer Home-Page. www.mkt-gmbh.com

INSPIRED BY NATURE – DESIGNED BY MKTModerne Kunststoff–Technik | Gebrüder Eschbach GmbH

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WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 2­2012Foto: René Weigel

Schwerpunkt22

Bei der Piezotechnik, so erklären es die beiden, gehe es um Kristalle, die sichbei der Zuführung von Strom mechanisch verändern, sich also zum Beispielausdehnen oder verbiegen, oder die andersherum bei einer mechanischenEinwirkung einen elektrischen Impuls erzeugen. Die einfachste Anwendungfindet sich in elektrischen Feuerzeugen. Drückt man auf den Knopf, wird einkleines Keramikteil gespannt und dann plötzlich losgelassen. Beim Aufprall er­zeugt es den elektrischen Blitz, der das Gas entzündet. Ziemlich spannend,finden wir. Genauso spannend ist auch der Beruf, den Doreen und Benjaminlernen: Stoffprüfer heißt er, und damit sind sie im Labor von PI Ceramic fürdie Qualität der Produkte zuständig. Das Labor besteht aus zwei großen, hel­len, sauberen Räumen ganz in der Nähe der Produktionsanlagen der Firma.Hier herrscht eine hohe Betrieb samkeit. Ständig laufen Mitarbeiter in weißenKitteln und grünen Gummi hands chuhen umher und tragen Glasröhren undSchüsseln mit Flüssigkeiten und Pulvern von einem Gerät zum anderen. Anden Tischen sitzen oder stehen andere Mitarbeiter, die hochkonzentriert pi­pettieren, aufzeichnen, Daten auf Displays checken und diese mit demComputer abgleichen. Das ist das Arbeitsumfeld der beiden Azubis. „Wir ar­beiten hier fertigungsüberwachend“, erklärt Doreen. „Dazu bekommen wirdie Keramikmischungen aus der laufenden Produktion und müssen diese zumBeispiel auf die Korngrößenverteilung überprüfen.“ Damit ist gemeint, dassdie Mischungen, aus denen später kleine Keramikzylinder gepresst werden,eine genaue Korngröße be in halten müssen. Sind die Körnchen zu klein oderzu groß, dann stimmen am Ende die Eigenschaften der Keramik nicht. Aberdas ist längst nicht alles, was es im Labor zu tun gibt. Benjamin zum Beispiel

hat gerade eine eigene Keramik mischung angesetzt. Daran überprüft er, wiedie Keramik mit anderen Stoffen reagiert. Ziel ist es, die Eigenschaften derKeramik noch zu verbessern, das heisst, elektrische und mechanische Para ­meter wie Resonanzfrequenz und Dehnung entsprechend der späteren An ­wen dung zu optimieren. Ben jamin bestimmt dazu im Labor unter anderemdie Dichte der hergestellten Probe körper im ungebrannten und gebranntenZustand sowie die Verringerung des Volumens nach dem Brennprozess; dieSchwindung, wie er es nennt. Die Ergebnisse dokumentiert er und spricht siemit seinem Aus bilder und den Verantwortlichen der Produktions abteilung ab.So ist er bereits in der Ausbildung ein wertvoller Mitarbeiter für sein Unter ­nehmen. Das klingt natürlich erst einmal alles recht kompliziert, „ist es abergar nicht“, weiß auch Doreen. „Wenn man ein paar gute chemische und phy­sikalische Kenntnisse mitbringt, dann versteht man die Prozesse sehr schnell.“Und gerade in der Ausbildung würde sich auch genügend Zeit genommen, al­les genau zu erklären. Außerdem gehen ja beide auch in die Berufsschule. Dieist übrigens für alle Stoffprüfer im bayerischen Selb. Hier wird viel Wert aufeine fundierte Ausbildung in Keramik kunde gelegt. Der Stoff, so verraten diebeiden, sei schon lernintensiv, aber ebenso interessant. Sie sind sich jedenfallssicher, den richtigen Beruf gewählt zu haben. Denn auch die Zukunfts aus ­sichten sind gut. „Wer hier richtiges Engage ment zeigt und seine Ausbildunggut meistert, der hat alle Chancen, bei uns einen fes ten Arbeitsplatz zu be­kommen“, versichert ihr Ausbil dungs verant wortlicher, Horst Schwotzer. (rw)

Hast du schon mal was vom piezoelektrischen Effekt gehört? Nein? Dann geht es dir genauso wie der WiYou­Redaktion, als wir uns mit den Azubis BenjaminSeeliger und Doreen Seifert von der Firma PI Ceramic im ostthüringischen Lederhose trafen. Ihr Ausbildungsunternehmen stellt keramische Bauteile her, diegenau diesen Effekt besitzen, und damit weltweit gefragt sind.

www.piceramic.de

Stoffprüfer(m/w)

Dauer: 3 Jahre

Voraussetzung: Mittlere Reife, Interesse anChemie und Physik

Chancen: Als Stoffprüfer arbeitest du inLaboren der Industrie. Vorwiegend in derkeramischen und der Glasindustrie. Willst duberuflich vorankommen, dann bietet sich eineWeiterbildung zum Meister oder Techniker an.Mit Hochschulzugangs berechtigung kannst duauch ein Studium anschließen.

Ausbildung unter Laborbedingungen

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WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 2­2012

Dein Service 23

Planen Sie Ihren ersten Karriereschritt – mit einer Ausbildung bei Döllken!Die Döllken Weimar GmbH ist Produzent von Sockelleisten, Fußbodenprofilen undtechnischen Profilen aus Kunststoff und auf diesem Sektor einer der führenden Her-steller. Als zukunftsorientiertes Unternehmen mit modernen Strukturen und flachenHierar chien suchen wir zum 1. September 2012 für unseren Standort Nohra wiederengagierte Auszubildende!

Verfahrensmechaniker/-infür Kunststoff- und Kautschuktechnik(Kennziffer: DWN1)

Ihre Aufgabe:Während der dreijährigen Ausbildungszeit lernen Sie alles über Kunststoffe undderen Verarbeitung, über die Anwendung von Mess-, Steuerungs- und Regelungs-technik sowie über spezielle Fertigungsmaschinen und die Qualitätskontrolle. Indivi-duelle Betreuung durch unsere Ausbilder, einen Kollegenkreis, in dem man sichwohlfühlt, und das Umfeld eines erfolgreichen Unternehmens – das erwartet Sie beiuns! Nach Abschluss der Ausbildung haben Sie die besten Chancen auf eine Über-nahme und gute Aufstiegschancen im Unternehmen.

Ihre Qualifikation:Technisches Verständnis sowie Interesse an den Fächern Mathe matik, Physik undChemie sind die besten Voraussetzungen für Ihren Berufsstart bei uns. Einen gutenHauptschulabschluss, idealerweise einen Realschulabschluss, setzen wir voraus.

Werkzeugmechaniker/-in (Kennziffer: DWN2)

Ihre Aufgabe:Während Ihrer 3,5-jährigen Ausbildung lernen Sie alles über die Herstellung, Mon-tage, Wartung, Reparatur und das Einfahren von Extrusionswerkzeugen für diekunststoffverarbeitende Industrie. Sie lernen die typischen manuellen Be- und Ver-arbeitungstechniken und -werkzeuge kennen, von der Handfeile über Bohr- undSchleifmaschinen bis zu computergesteuerten CNC-Fräs- und Erodiermaschinen.

Ihre Qualifikation:Handwerkliches Geschick, technisches Verständnis und gutes räumliches Vorstel-lungsvermögen sowie gute schulische Leistungen in den Fächern Mathematik undPhysik sind die besten Voraussetzungen für Ihren Berufsstart bei uns. Einen sehrguten Realschulabschluss setzen wir als Mindest anforderung voraus. Idealerweisehaben Sie die allgemeine Hochschulreife.

Haben wir Sie neugierig gemacht? Dann freuen wir uns darauf, Sie kennen zu ler-nen. Bitte senden Sie Ihre schriftlichen Bewerbungsunterlagen mit Anschreiben,Lebenslauf und den letzten zwei Schulzeugnissen unter Angabe der entsprechendenKennziffer an:

Döllken-Weimar GmbHFrau Jana Falk, Stangenallee 3, 99428 NohraTelefon: 03643 4170-150, Fax: 03643 4170-606E-Mail: [email protected]: www.doellken-weimar.de

Die Döllken-WeimarGmbH gehört zurbörsen notierten,international tätigenSURTECO SE, dem weltweitführenden Herstellerin der Oberflächen-technologie mit rund2.000 Mitarbeiternan 16 Standortenauf vier Kontinen-ten.

berufsausbildungPhysiklaborant/inAugenoptiker/inMechatroniker/inKunststofftechniker/inMikrotechnologe/inVerfahrenstechniker/in für GlastechnikFeinoptiker/in

studiengängeAugenoptikMaschinenbauPhysikFeinwerktechnikMechatronikLaser- und OptotechnologienOptronikWerkstoffwissenschaft & -technik

Weißt Du, wie man Licht ›um die Ecke bringt‹,warum Sterne leuchten oder was ein Photon ist?

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WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 2­2012Fotos: BCS, Veka

Schwerpunkt24

Fenster und Türen sind ungefähr seit den 70er Jahren überwiegend ausKunststoff. Die in die Jahre gekommenen Rahmen aus PVC können in einemProduktionsprozess so recycelt werden, dass das Granulat wieder direkt in derFensterprofil produktion eingesetzt werden kann. Möglich machen das in ers­ter Linie natürlich Maschinen in einem vollautomatischen Produktionsprozess.

Bei der VEKA Umwelttechnik GmbH sind mittlerweile über 100 Mitarbei ­ter/innen beschäftigt. Seit Jahren steigert das Unternehmen die Recycling­Menge kontinuierlich, über 50.000 Tonnen waren es erstmalig in 2011. Unddas soll in den kommenden Jahren so weitergehen. „Deshalb brauchen wirunbedingt Nachwuchs, den wir selbst ausbilden können“, sagt der Personal ­leiter Martin Heckmann. Derzeit hat das Unternehmen vier Azubis in denBerufen Industriemechaniker/in und Elektroniker/in für Automatisierungs ­technik, zwei weitere Azubis beginnen im September 2012. Sie sind in derInstandhaltung der hochtechnologischen Maschinen eingesetzt. Ab diesemJahr werden auch Industriekaufleute zur Ausbildung in der Verwaltung ge­sucht. Hier geht es überwiegend um die Auftragsabwicklung und dieUnterstützung des Vertriebsinnendienstes.

Als Azubi hast du bei VEKA gute Perspektiven. „Wir gehören zwar zu einemKonzern, sind aber eher familiär geführt. Deshalb wollen wir unseremNachwuchs auch langfristig eine Perspektive bieten“, sagt Martin Heckmann.Die Übernahme der Azubis nach der Ausbildung hat sich mittlerweile festetabliert. Wenn du also gerne in die Kunststoffbranche willst und das ganzemit Umweltschutz verbinden möchtest, dann könnte das dein zukünftigerArbeitgeber werden.

Ausbildung in einem zukunftsweisendenRecyclingwerk für Kunststofffenster und PVC­Produktionsabfälle aus der Fensterfertigung

Und das aus gutem Grund, denn die Branche der Kunststoffindustrie inThüringen befindet sich in stetigem Wachstum und bietet daher vielfältigeEntwicklungsmöglichkeiten für junge Menschen. Kunststoff ist im täglichenLeben nicht mehr wegzudenken. Aus ihm lässt sich nahezu alles herstellen.Das wissen auch die Hightech­Branchen, die immer verstärkter auf Kunststoffsetzen. Deshalb ist der Bedarf an Nachwuchs in den vergangenen Jahren starkangestiegen.

Das Bildungs­Center Südthüringen arbeitet mit vielen Thüringer Unter ­nehmen aus der Branche zusammen und führt sogar für viele die Ausbildungder Verfahrensmechaniker für Kunststoff­ und Kautschuktechnik durch. Hierhast du als Schüler bereits die Möglichkeit, in Praktika zu sehen, ob der Berufetwas für dich ist. Außerdem unterstützt dich das Bildungs­Center auch beider Suche nach dem passenden Unter nehmen für die Ausbildung und hilft dirbei der Bewerbung und beim Erstkontakt. Besonders stark macht es sich au­ßerdem bei der beruflichen Orientierung von Schülern.

Im Bildungs­Center Südthüringen selbst warten auf dich alle modernenMaschinen, an denen du später auch im Unternehmen arbeitest. Neben denPraxisräumen ist gleich die Berufsschule und für diejenigen, die von weiterweg kommen, steht ein Azubi­Wohnheim bereit. Beste Voraussetzungen also,um eine fundierte Ausbildung zu genießen, die auch noch zukunftssicher ist.Wenn du also Interesse an einem technischen Beruf hast und Chemie, Physikund Mathematik dir liegen, dann schau dir das Bildungs­Center doch mal ge­nauer an. Ob Praktikum oder Ausbil dungsplatz in der Kunststoffbranche – hierhast du eine gute Anlaufstelle. (rw)

Das Bildungs­Center Südthüringen e.V. (BCS) mit Sitz in Zella­Mehlis hat essich zur Aufgabe gemacht, Schülerinnen und Schülern die Welt derKunststoffe näher zu bringen.

Kunststoffzentrum fürAusbildung und Praktika

www.veka­ut.dewww.bcsev.de

. Im Kunststoffzentrum des BCS werden.

. Azubis an allen modernen Maschinen.

. ausgebildet, die auch in den umliegenden.

. Unternehmen im Einsatz sind..

Kunststoffe gelten als nahezu unverwüstlich und bieten nur Vorteile. So sindsie beispielsweise auch recyclingfähig! Die VEKA Umwelttechnik GmbH be­treibt eine der weltweit größten und modernsten Fensterrecyclinganlagenim westthüringischen Hörselberg­Hainich, in Behringen.

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VEKA Umwelttechnik GmbHHerrn Martin Heckmann · Im Straßfeld 1 · 99820 Hörselberg-Hainich OT Behringen · www.veka-ut.de

Wir sind die Tochtergesellschaft des weltweit führenden Kunststoffprofil- und Plattenherstellers VEKA AGmit Tochterunternehmen in aller Welt. Aus der führenden und verantwortungsvollen Position heraus ver-steht VEKA sich als Vorreiter und Trendsetter umweltbewussten Handelns. Deshalb wurde bereits im Jahr1993 in Behringen/Thüringen ein zukunftsweisendes vollautomatisches Recyclingwerk für Kunststofffensterund PVC-Produktionsabfälle aus der Fensterfertigung errichtet. Durch weitere Standorte in Frankreich undGroßbritannien sind wir als Recycling-Gruppe europaweit tätig.

Wir bilden aus:

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Wir sehen die Ausbildung als einen wichtigen Schritt zum nachhaltigen Aufbau unserer eigenen Fachkräfteund bieten daher optimale Voraussetzungen zu einem erfolgreichen Start in das Berufsleben. Durch die in-ternationale Ausrichtung unseres Unternehmens bieten wir fachliche und persönliche Entwicklungs -möglichkeiten.

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WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 2­2012

Dein Engagement26

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WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 2­2012

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WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 2­2012Foto: René Weigel

Dein Engagement28

„Ich möchte gerne Psychologie studieren und später vor allem mit Kindernund Jugendlichen arbeiten“, sagt Sarah. „Da fehlt es mir aber komplett anErfahrung.“ Deshalb hat sich die 18­Jährige, die im letzten Jahr ihr Abi gemachthat, für das FSJ entschieden. Dieses freiwillige Jahr ermöglicht ihr einen gutenEinblick für den Umgang und die Arbeit mit Kindern. „Mir war von Anfang anbewusst, dass die Schule als Problemschule gilt und einen hohen Migran ­tenanteil hat. Ich konnte aber durch einen Probetag alles kennen lernen undbin auch total vorurteilsfrei reingegangen“, erinnert sie sich. Und was sie sah,habe ihr sofort gefallen. Das System der Schule, so erklärt sie, sei sehr praxis­orientiert. „Das bedeutet, dass zum Beispiel im Fach MNT, also Mensch­Natur­Technik, beim Lernen von Maßeinheiten und Längenangaben beispielsweiseWaffeln gebacken werden.“ So wird theoretischer Unterricht direkt mit einempraktischen Bezug verknüpft und das Lernen geht einfacher und macht mehrSpaß. Und dabei hilft Sarah natürlich mit. „Meistens hospitiere ich währenddes Unterrichts und helfe Kindern, die zum Beispiel nicht so schnell mitkom­men“, sagt sie zu ihren weiteren Aufgaben. Außerdem betreut sie zwei AG´spro Woche – Theater und kreatives Arbeiten. „Das braucht schon eine MengeVorbereitung“, sagt sie. „Da bin ich froh, dass ich immer mal die Pausen odereine Freistunde nutzen kann.“ In der Theater­AG studiert Sarah mit einigenSchülern gerade eine lustige Abwandlung von Shakespeares Romeo und Juliaein, die zum Fest der Talente, das im April an der Schule statt findet, aufgeführtwerden soll. Aber nicht alles mache Sarah an ihrem Job als FSJ´lerin Spaß. „Alsich aus meiner Schule hierher kam, war das am Anfang eine ganz schöneUmstellung“, erklärt sie. „Der Umgangston der Schüler untereinander ist sehr

hart, teilweise auch gegenüber Lehrern. Und am meisten schockiert hat michdie Gewaltbereitschaft.“ So vergehe kaum ein Tag, an dem sich Schüler nichtprügeln. Gerade bei der Hofaufsicht, die auch zu ihren Aufgaben gehört, istdas Streitschlichten für sie immer wieder eine Heraus forderung. „Letztlichkomme ich so aber mit Jugendlichen in Berüh rung, denen ich später auch imBeruf helfen möchte“, sagt sie. Ihr Entschluss, Psycho logie zu studieren, hatsich daher absolut verfestigt.

Abwechslung vom Schulalltag bekommt Sarah auf den Seminaren, die fürjeden FSJ­Teilnehmer dazugehören. 25 Tage sind es in dem Jahr. Beim Landes ­jugendring, bei dem sie das FSJ absolviert, werden diese blockweise durchge­führt. „Gerade vor einer Woche haben wir zum Beispiel etwas über psychischeErkrankungen bei Kindern und Jugendlichen gelernt, haben uns mit demThema Toleranz auseinandergesetzt und wir haben pädagogisch wertvolleSpiele kennengelernt.“ Einige dieser Sachen kann sie auch direkt in der Schuleumsetzen.

Das FSJ beim Landesjugendring möchte Sarah gerne jedem empfehlen, derin die soziale Richtung gehen möchte. „Ich bin dadurch selbstständiger gewor­den und auch selbstbewusster. Ich kann von mir sagen, dass ich zu organisie­ren gelernt habe und ich habe mittlerweile eine klare Meinung, die ich auchvertreten kann“, meint Sarah. So ist es alles andere als ein verlorenes Jahr undsie würde diesen Weg immer wieder so gehen, auch wenn nicht immer allesSonnenschein ist. (rw)

FSJbeim Landesjugendring

Thüringen e.V.

Du willst ein FSJ in einem Kindergarten,einer Schule, in den Medien oder in einemJugendclub absolvieren? Dann bewirb dichjetzt für den Start im September 2012.Alle Informationen und die Online­Bewerbung findest du unter:

Brennpunkt Schule

Die Erfurter Regelschule I gilt als Brennpunktschule in Erfurt. Mit über 30 Prozent hat die Schule den größten Migrantenanteil der Landeshauptstadt. Weil des­wegen eine besondere Betreuung der Schülerinnen und Schüler notwendig ist, wurde hier eine Stelle für das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) geschaffen. Geradeabsolviert Sarah Barthelmann dieses Jahr und betreut jeden Tag die beiden fünften Klassen mit insgesamt 36 Kindern.

www.fsj.ljrt­online.de

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Thüringer Elektromotorenwerk Renke & Müller GmbHHüttenstr. 12, 07318 Saalfeld · Tel.: +49 3671 2633 · Fax: +49 3671 513814 · E-Mail: [email protected]

www.renke-mueller.de

Thüringer Elektromotorenwerk Renke & Müller GmbH

Als traditionelles Elektromotorenwerk fertigen wir das Thüringer Unternehmen Renke & Müller GmbH seit über 75Jahren am Standort Saalfeld Elektromotoren. Unsere Motoren finden sich wieder im Spezialmaschinen- undWerkzeugbau, in der Schifffahrtsindustrie, in der Medizintechnik, der Automobilindustrie und in Windkraftanlagen.

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Was erwartet dich bei uns?individuelle Unterstützung in der Ausbildung durch erfahrenes Fachpersonalbeste Übernahmechancen nach erfolgreich bestandener Prüfungzukunftsorientierte und interessante Beschäftigungangemessene Ausbildungsvergütunggeregelte Arbeitszeiten angenehmes Betriebsklima eines mittelständischen Unternehmensgute Aufstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten,weiterführende Qualifizierung

Was solltest du mitbringen?handwerkliche Grundfähigkeiten und das Interessean handwerklicher Tätigkeit Interesse an elektrotechnischen und mechanischenAbläufenKoordinations- und Vorstellungsvermögen gute Noten in naturwissenschaftlichen Fächern (Mathe und Physik) Kommunikations- und Teamfähigkeit

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Damit die Welt sich auch in Zukunft dreht …!– ELEKTROMOTOREN DER RENKE & MÜLLER GMBH AUS SAALFELD –

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WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 2­2012

Dein Service30

Page 39: PDF 02/2012

Regionalstelle Thüringen

Mitglied im

und Aufgaben der beiden Parteien werden dann in einer Kooperations verein ­barung festgehalten“, so Christiane, die dabei immer darauf achtet, dass dieSchülerinnen und Schüler auch von gestandenen Geschäftsleuten ernst ge­nommen werden. Folgendes wurde dazu in die Vereinbarung aufgenommen:Die Schülerfirma unterstützt den jährlich stattfindenden Kinder­ und Jugend ­theatersommer und kann im Gegenzug die dabei entstehenden Theaterstückeauch in der eigenen Schule auf die Bühne bringen. Der Theaterherbst ver­spricht außerdem, die beiden Schüler im Bereich Veranstaltungstechnik zucoachen. Außerdem wollen sich beide Parteien gegenseitig in der Pressearbeitunter die Arme greifen. Konkrete Termine, Einsatzpläne und Geschäfts ­bedingungen werden in den kommenden Wochen abgesprochen. Eine span­nende Geschichte – auf die Zusammenarbeit freuen sich nicht nur Sebastianund die Vertreterinnen des Theaterherbstes, denn auch für die DKJS scheintdie Kooperations begleitung ein voller Erfolg zu werden.

Euer Schülerfirmenteam hat Interesse an einer Kooperation mit einemUnter nehmen in Eurer Region? Dann meldet Euch bei:Christiane KnebelProgrammleiterin ­ Nachhaltig wirtschaftende SchülerfirmenDeutsche Kinder­ und Jugendstiftung gemeinnützige GmbHPhilosophenweg 26, 07743 JenaTelefon: 03641 ­ 489 480E­Mail: [email protected]

WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 2­2012 Foto: DKJS

Dein Engagement 31

Vor zwei Jahren haben sie die Schülerfirma Light & Soundtec S­GmbH alsDienstleistungsunternehmen für Veranstaltungstechnik gegründet. „AmAnfang waren wir eigentlich nur eine Schul­AG. Da haben wir einfach das ge­nutzt, was an Schulequipment in diesem Bereich vorhanden war und habenSchulfeste und kleine Feiern ausgestattet“, erinnert sich Lucas an die Anfänge.Auf die Idee, eine Schülerfirma zu gründen, hat sie die Musiklehrerin gebracht.Überhaupt sei die Unterstützung der Lehrer eine große Hilfe. Zum Beispielwenn es darum geht, die Tontechnik außerhalb der Schule zu benutzen. DennSebastian und Lucas haben natürlich noch keinen Führerschein – da für aberengagierte Helfer, wie ihren Sportlehrer, der sich mit seinem Auto gern zumTransport zur Verfügung stellt. „Und unsere Eltern helfen auch immer aus“,sagt Lucas. Beste Voraussetzungen, um noch ein bisschen mehr zu wollen: Diebeiden Zehntklässler stehen jetzt kurz davor, ihre erste Kooperation mit einemprofessionellen Theater abzuschließen: Der Greizer Theaterherbst e.V. hatInteresse bekundet. „Das ist für die Jungs natürlich eine tolle Möglichkeit, ihrUnternehmen auszubauen“, weiß Christiane Knebel von der DeutschenKinder­ und Jugendstiftung (DKJS), die die Schülerfirmen bei der Arbeit unter­stützt und zum Beispiel auch Kooperationspartner vermittelt.

„Wir lassen die Jugendlichen erstmal allein agieren, greifen aber ein, sobaldsie nicht weiter wissen“, erklärt Christiane. Sie ist auch beim ersten Gesprächzwischen Jungunternehmer Sebastian und den Vertretern des Greizer Thea ­ter herbstes, der Vereinsvorsitzenden Sybille Petermann und Projekt managerinDana Adler, dabei. „Bei ersten Treffen geht es darum, sich gegenseitig kennenzu lernen und eine eventuelle Zusammenarbeit genauer zu besprechen. Ziele

Das steht so zwar nicht auf jedem Stundenplan, ist aber trotzdem keine Seltenheit mehr. Denn die Schülerfirmen sind auf dem Vormarsch. Über 80 gibt es in­zwischen allein in Thüringen; und längst geht es dabei nicht mehr nur um eine kleine Snacktheke für die Hofpause oder selbst bedruckte Schulpullover. Immeröfter gehen die jungen Unternehmerinnen und Unternehmer raus aus der Schule und versuchen ihr Glück auf dem „freien Markt“, so wie Sebastian und Lucasvom Georg­Samuel­Dörffel­Gymnasium in Weida.

Mathe, Deutsch, Firmengründung?

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Vom 23. bis 25. März findet wieder die Messe „Reiten­Jagen­Fischen“ in Erfurt statt. Spätestens am 25. März solltest du dich auf­machen, denn dann gibt es richtig Action bei den Shows der Top­Athleten der STIHL® TIMBERSPORTS® SERIES. Da heißt es: „Handson the Wood!“ Mit dem klassischen Holzmachen hat das wenig zu tun. Zwar liegen ihre Ursprünge in der Waldarbeit, aber die Königs ­

klasse im Sportholzfällen verlangt viel mehr von den Sportlern. In den verschiedenen Disziplinen benötigensie neben Kraft und Aus dauer vor allem auch die richtige Technik. Denn: „Kraft entscheidet, Präzision ge­winnt!“. Besonders deutlich wird das, wenn die Athleten bei der Disziplin „Springboard“ in zwei MeternHöhe auf schmalen Brettern balancieren und dabei die Axt sicher und präzise ins Holz treiben. Als Highlightkommt die auf über 60 PS getunte und bis zu 27 kg schwere „Hot Saw“ zum Einsatz. Diese „heiße Säge“wird nur von absoluten Profis beherrscht, die damit drei Holzscheiben – Cookies, wie sie sie nennen – inwenigen Sekun den von einem 46 Zentimeter dicken Stamm sägen. „Wir freuen uns sehr, auch dieses Jahrwieder die Sportholzfäller­Elite hier auf der Messe begrüßen zu dürfen“, sagt Wieland Kniffka, Geschäfts ­führer der Messe Erfurt GmbH. „Das Sportholzfällen ist eine außergewöhnliche, spannende Sportart undpasst perfekt zur Reiten Jagen Fischen, die sich ja auch intensiv dem Thema Forst widmet.“

Und auch der Forst kommt an dem Messewochenende nicht zu kurz. Gerade die jüngeren Besucher dür­fen ihr Können und Wissen zu den Themen Wald und Natur im Freigelände und in Halle zwei unter Beweisstellen. Die richtig Guten werden mit tollen Preisen belohnt. Gleichzeitig können interessierte Kinder undJugendliche ihre sportlichen und handwerklichen Fähigkeiten testen. So zum Beispiel am fünf Meter hohenKletterbaum oder beim Gewichtssägen.

Eine Pflichtveranstaltung ist die Messe ohnehin für alle Pferdesportbegeisterten, Angler und Naturinteressierten unter euch. ObMesser aus Pakistan, Jagdreisen aus Kanada oder Bekleidung aus China. Die 210 Aussteller aus zehn Ländern bieten das kompletteSortiment an Produkten und Dienstleistungen für die Hobbywelten Reiten, Jagen und Fischen. Vor Ort gibt es alles, was Beruf undHobby dient. Ferngläser, Bekleidung oder Pferdesattel, Angelköder oder Zaumzeug. In diesem Jahr stehen besonders viele Wett ­bewerbe und Aktionen auf dem Programm. Das Spektrum reicht dabei von Spring­ und Dressurreiten über die Thüringer Jagd ­gebrauchshundeschau bis zur Bastelstraße für Rutenbauer mit Angelzubehör und Fliegenbinden. Und besonders spektakulär sind im­mer wieder die Hirschrufer, die sich bereits zum neunten Mal im Brunftschreien übertönen werden.

Mit 60 PSdurchs HolzAction und Fun auf der Messe„Reiten­Jagen­Fischen“ in Erfurt

23.–25. März 2012

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VerKleidet.„Nee, das passt ja üüüberhaupt nicht zusammen!“ „Na und, muss es ja auch nicht“, murmel ich schroff vor michhin, während mir dabei erst auffällt: Ich bin auf der Suche nach einer neuen Jogginghose mit meinem Arm vollBaumwollsuperbequemmodellen doch eigentlich allein in meiner Umkleide?! In der zu meiner Linken hingegenscheint ganz schön was los zu sein und es geht sprichwörtlich zur Sache: Hochfrequenzig schimpft und zetert sichjemand über die Grenzen der eigenen Kabine hinweg und kritisiert ohne jegliches Feingefühl lautstark ein – glück­licherweise aber wohl doch nicht mein – Anprobeergebnis nach dem anderen.

Vier Jogginghosen später bin ich dann nicht nur zum Kauf entschlossen, sondern auch im Bilde: Nebenan geht esums erste Vorstellungsgespräch, genauer um die dazu passende Bekleidung. Die Beteiligten, noch ungesehen, akus­tisch aber eindeutig zu identifizieren: motivierte Mutter und missmutiger Sohn. Ich trete aus meiner Umkleide.Inzwischen hat sich das Szenario etwas ausgebreitet. Auf der einen Seite geballtes mütterliches Engagement, aufder anderen Seite ein fast zwei Meter großer, dunkelblauer Anzug. Dieser könnte eine recht ansehnliche Erscheinungabgeben, würde ihm nicht aus sämtlichen Stofföffnungen eine solche Unmenge an jugendlichem Unbehagen quel­len, dass man das Handy zücken und Amnesty International über dieses Pubertätspolyesterdrama informierenmöchte. Auch Mama ist noch nicht überzeugt. Sie zubbelt hier, zieht dort. Wenigstens die Peinlichkeit der Fragealler Fragen: Sitzt´s im Schritt? erspart sie dem unglücklichen Azubi in spe, der seinerseits sehnsüchtig auf Baggy­Pants und Skatershirt, die fast schuldbewusst an der Kabinentür baumeln, schaut und zeigt: So sieht verkleidenaus, sowohl im Sinne des Faschingskostümierens als auch im verkehrtesten von: das­ging­schief.

Hier passen Inhalt und Form einfach nicht zueinander. „Ich weiß ja nicht, wo er sich bewerben will, aber ich denke,so überzeugt er den potenziellen Personalchef höchstens von einer persönlichen Krise, nicht aber von seiner ein­stellungswerten Persönlichkeit“, möchte ich der Mutter zuflüstern. Nur würde sie nach einer Alternative fragen,wüsste ich wohl auch nicht weiter. Mal davon abgesehen, dass ich mit meiner pink­weißen Jogginghose in der Handwohl gerade wenig kompetent wirke.

Klar, Kleider machen Leute. Aber welche Kleider machen Leute, die man einstellt und das im besten Falle, ohnedass sie sich verstellen, oder, wie in diesem Fall, eben gründlich verkleiden. Und wer legt das fest? Wer sagt, wasgeht, und was nicht geht? Die Ratgeber, die beharrlich den Rat geben, keine Jeans zu tragen zum Beispiel, sollteman spätestens dann in Frage stellen, wenn man einer derartigen Fehlbesetzung beiwohnen durfte, wie ich ebenbeim Umkleidedrama. Ich rate allen Vorstellungsgesprächentgegenfieberern: Nieder mit der völligen Selbst auf ­gabe! Wer sich im feinen Stöffchen partout nicht wohl fühlt und nicht unbedingt Bank­ oder Ver siche rungskaufmannwerden will, wovon ich bei einer derartigen Modeabneigung ohnehin abraten würde, darf beim Vor stel lungs ­gespräch modisch ein wenig untertreiben und zu einem Jackett auch eine ordentliche (!) Jeans tragen. Dass, welcheHose es auch sein mag, sie ihren Schritt dabei nicht schon auf Kniehöhe haben sollte, ist ein ganz anderes Thema.Eines von vielen. Ich bin jedenfalls froh, dass meine neue Hose zu nichts passen muss, außer vielleicht zu meinerCouch, und geh zur Kasse.

Schussi, eure Mamu

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WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 2­2012

Impressum

HERAUSGEBER/VERLEGERMeier Verlags­GmbHGeschäftsführer: Jürgen MeierJosef­Ries­Str. 78, D­99086 ErfurtTel.: 0361 663676­0Fax: 0361 663676­16E­Mail: [email protected]: www.wiyou.deSitz der Gesellschaft: Erfurt

WEITERE VERLAGSPRODUKTE

REDAKTIONChefredakteur: Daniel Bormke (bo)Tel.: 0361 663676­17E­Mail: d.bormke@ws­thueringen.comRessort­/Projektleitung: René Weigel (rw)Tel.: 0361 663676­10E­Mail: [email protected]: Sascha Uthe (su)Tel.: 0361 663676­14E­Mail: [email protected]: Manuela Müller (mü)Tel.: 0361 663676­11E­Mail: [email protected]: Eric Neumann (en)Tel.: 0361 663676­13E­Mail: [email protected] Mitteilung (em)

WEITERE AUTOREN DIESER AUSGABEUlrike Schachtschabel, Henryk Balkow

REDAKTIONSSCHLUSS DIESER AUSGABE09.03.2012

ASSISTENZ DER GESCHÄFTSFÜHRUNGJuliane KummerVertriebsleitung/Abonnenten­ServiceTel.: 0361 663676­0Fax: 0361 663676­16E­Mail: [email protected]

WERBEFACHBERATERProjekt WiYou: Götz LieberknechtTel.: 0170 3084577E­Mail: [email protected]üdwestthüringen: Andreas LübkeTel.: 0173 6825207E­Mail: a.luebke@ws­thueringen.comMittelthüringen: Anett GreyerTel.: 0170 2907407E­Mail: a.greyer@ws­thueringen.comSüdthüringen: Petra KrannichTel.: 0172 8777738E­Mail: p.krannich@ws­thueringen.com

Titelbild: Franck Boston/123rf.comLayout: Susanne Stader, Kommunikations­

und Mediendesign, LeipzigDruck: Druckhaus Gera GmbH, Gera

Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung desVerlages. Der Verlag übernimmt keine Haftung fürunverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos undIllustrationen.

Die nächste Ausgabe erscheint in der 28. KW 2012Anzeigenschluss: 11.05.2012

THÜRINGENS KARRIEREMAGAZIN FÜR JUNGE KÖPFE

Foto: J. Fasco

Mit dem „Dialog über Deutschlands Zukunft“ wollte Angela Merkel neben den im Wahlkampf immerwichtigen PR­Auftritten vor allem eins: „Wissen, was an der momentanen Entwicklung in Deutschlandgut ist, und was nicht“, so ihre ersten Worte. Und das am besten vom Volke her. So begab sich Angela Mer ­kel unter anderem nach Erfurt und trat mit einhundert Bürgerinnen und Bürgern in den Zukunftsdialog.„Wie wollen wir in Zukunft zusammenleben?“, war ihre Kernfrage, die sie parallel auch mit ihrem Experten­Pool bespricht. Wichtiger sei ihr aber die Gewissheit, die Menschen in diesem Land möglichst alle an derGestaltung der Zukunft zu beteiligen. Und so stellte sie sich am 29. Februar im Erfurter Kaisersaal mittenunter die einhundert Thüringer jeden Alters, Geschlechts und kultureller Herkunft. Sie war nicht da, umpolitische Reden zu schwingen, „sondern um zuzuhören“, wie sie immer wieder betonte. Oft reagierte siekurz auf Kritik, Bitten und Ideen der Bürger­Experten. Meistens hörte sie aber zu, zeigte Neugier undInteresse, versprach aber nichts Unmögliches, machte hier und da auch mal einen Witz. Ein Umgang mitBürgern, wie er gern gesehen wird. Es erinnerte von der Inszenierung her ein wenig an Barack Obamasbürgernahe Auftritte. Warum auch nicht? Man muss keiner bestimmten Partei angehören, um diesenKanzlerbesuch gut zu finden. Jeder Landrat, Ministerpräsident oder Parla men tarier kann das auch.

Die Vorschläge aus den Reihen der Thüringer im Zukunftsdialog waren sehr konstruktiv. Es war nichtdas große Jammerlied, das alle anstimmten und auch nicht das große Betteln um mehr Geld oder dieSchuldzuweisungen an Parteien. Es ging oft darum, einen gemeinsamen Nenner bei der Frage zu finden,wo wir als Gemeinschaft in Zukunft unsere Schwerpunkte setzen wollen. So war es nicht nur ein Dialogmit der Bundeskanzlerin, sondern vor allem auch untereinander. Denn aufgeteilt in drei Workshop­Gruppen befassten sich die Gäste des Dialogs zunächst ohne Angela Merkel mit den Kernfragen vonDeutschlands Zukunft. Die Hälfte der Teilnehmer kam aus gesellschaftlichen Verbänden in Thürin gen. Vielevon ihnen engagieren sich seit Jahren sozial in und für Thüringen. Viele sind emotional mit ganzem Herzund wachem Verstand Macher in der Gesellschaft und haben genaue Vorstellungen von DeutschlandsZukunft.

So gab es breite Zustimmung bei mehr Kinder­ und Familienfreundlichkeit. Beste hen de erfolgreicheModelle der Integration von Migranten sollten weiter ausgebaut, Programme zur Erhaltung der Soziokulturerhalten bleiben. Top­Thema war freilich die Bildung, auch wenn hier die Meinungen und Ideen oft auchauseinandergingen. Einigkeit herrschte aber zumindest darüber, dass Bildung als Invesition in die Zukunftmehr Einigkeit brauche – vor allem in einem gemeinsamen Bildungs system statt Kleinstaaterei derBundesländer. Damit aber wie nicht selten in der Poltik nicht alles im großen Gerede versandet, müsseman vor allem eins: mehr miteinander reden und zusammenarbeiten. Und das über viele Teller ränderhinweg, mit vielen kleinen Schritten. Autor: Henryk Balkow

Im Fernsehen springt sie von einer Pressekonferenz zur nächsten, von einer Sitzung zum nächsten Kri ­sen gipfel. Immer hat Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den vermeintlich Wichtigen des Landes, vonEuropa und der ganzen Welt zu tun. Was aber ihre eigenen Bürger auf der Straße reden, was sie bewegtund was die denken – das erfährt die Kanzlerin in ihrer Kanzel oft nur indirekt und gefiltert über Medien ­berichte und die ständigen Meinungsumfragen der einschlägigen Institute.

Wenn die Kanzlerin aus der Kanzel steigt

.Henryk Balkow äußerte gegenüber Kanzlerin Merkel im.

.Namen von junge medien thüringen e.V. den Wunsch an.

.die Gesellschaft, häufiger mit Mut zu versuchen, was.

.machbar ist, statt immer nur „nein“ zu sagen..

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