politikorange "Passiosfrucht"

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PASSIONS FRUCHT HERBST 2011 UNABHÄNGIGES MAGAZIN ZUM SCHÜLERZEITUNGSWETTBEWERB DER LÄNDER 2011 HERAUSGEGEBEN VON DER JUGENDPRESSE DEUTSCHLAND

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politikorange-Ausgabe im Rahmen des Schülerzeitungswettbewerbs der Länder 2011 rund um jugendeigene und selbstgemachte Medien.

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PASSIONS FRUCHT

HeRbST 2011Unabhängiges Magazin zUM schülerzeitUngswettbewerb der länder 2011 heraUsgegeben von der JUgendpresse deUtschland

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Foto: stephanie winkler

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»Nachtarbeit« In Schwerin wird die „Berli-nale des Nordes“ rezen-siert. Seite 16

Liebe Leserinnen und Leser, jedes Jahr gibt der Drogenbeauftragte eine Studie zu Jugendlichen und ihrem Drogen- und Alkohlverhalten heraus. Die meist „erschreckenden“ Zahlen geistern eine Woche durch die Medien und irgend-wie ist alles schlimm.

Eine Sucht wird aber in keinen Be-richt erwähnt: die Medienmachsucht (MMS). Es fängt ganz einfach an: Man möchte nur mal probieren, nur mal einen kleinen Text schreiben, nur mal eine Ka-mera in die Hand nehmen und nur mal eine Seite layouten. Kurze Zeit später sitzt man zwischen Cola und kalter Pizza um drei Uhr in der Nacht mit noch fünf ande-ren Medienmachsüchtigen in einen klei-nen Raum und redigiert noch die letzten Texte, bearbeitet noch ein Bild und vertrö-stet die Druckerei. Denn nur die Deadline gibt den besonderen Kick!

Dieses Magazin ist allen jungen Me-dienmachern gewidmet, die von der Pas-sionsfrucht „Medien“ gekostet haben und es heute lieben, eine noch warme Schü-lerzeitung in der Hand zu halten oder den fertigen Radiobeitrag zum ersten mal zu hören. Bei dem Schülerzeitungswettbe-werb der Länder treffen sich jedes Jahr junge Medienmacher, die auch von der Chefredakteurin der National Geographic World, Kerstin Bode, bewundert werden. Die jungen Redakteure dieses Magazins schreiben warum sie das Web2.0 nicht unbedingt nutzen und was den großen Reiz beim ersten Artikel ausmacht. Wir stellen eines der ältesten Magazine von Jugendlichen, einem der jüngsten Ma-gazine gegenüber und schauen was bei zwölf Jahren Unterschied doch noch gleich ist, und warum Studenten das Ra-dio dem gedruckten Wort vorziehen.Viel Spaß mit dieser Passionsfrucht. Wir übernehmen gerne die Verantwortung wenn danach noch mehr junge Menschen an MMS „leiden“.

Viel Spaß beim Lesen,Britt Schlünz und Andi Weiland

edITORIAl

INHAlT

»Wissensdurst« Kerstin Bode über das Kindermagazin National Ge-ographic World. Seite 12

»Gretchenfrage« Die Hochschulradios Mephisto und eldoradio* trotzen Bologna. Seite 06

VERSCHWENDE DEINE JUGEND KlaSSISCH VERStEHt maN UNtER DEm BEGRIff „JUGENDmEDIEN“ DR. SommER UND Co.: VoN ältEREN HERREN pRoDUzIERtE UND VoN JUNGEN mENSCHEN KoNSUmIERtE mEDIEN. DaBEI GEHt ES EIGENtlICH Um EtWaS VöllIG aNDERES. JUGENDmEDIEN WERDEN VoN JUGENDlICHEN füR JUGENDlICHE GEStaltEt. von lisa gUtscher

J ugendeigene Medien gibt es immer mehr. In ganz Deutschland werden

Redaktionen gegründet, die Magazine im Print -oder Onlineformat herausgeben. Junge, interessierte, kreative Köpfe schlie-ßen sich zusammen, um sich auszupro-bieren, Ausdauer zu beweisen, Großes zu wagen, Niederlagen zu erleiden. Es ist die Liebe für das Projekt, das Interesse am Außergewöhnlichen, das Entdecken unergründeter Flure: Journalismus, eine Passionsfrucht.

Die Verwirklichung eines Medium ist nicht einfach und verläuft meist nicht problemlos. Aber ist es nicht genau das, was junge Medienmacher suchen: die He-rausforderung?

deR KAmPF Um dIe ANzeIGe

Neben Schule oder Studium fehlt oft die Zeit um ein Medium langfristig organisieren zu können. Das ist ein Grund warum manche Projekte nur eine kurze Lebensdauer ha-ben. Was an sich aber nicht zu verurteilen ist. Denn kann es nicht genau so spannend sein über einen kurzen Zeitraum ein ein-zigartiges, hochwertiges Magazin heraus zu geben, anstelle von schleppenden Aus-gaben, die nach und nach auslaufen? Das größte Problem ist aber das Geld. Bei einen durchschnittlichen Verkaufspreis von ein bis zwei Euro kann ein Druck nicht refinan-ziert werden, es müssen Anzeigenpartner gefunden werden. Dabei ist es nicht immer einfach die Unabhängigkeit des Mediums zu bewahren. Manche Medien werden auch von Stiftungen gefördert, zum Beispiel von der Friedrich-Ebert-Stiftung oder von der Bundeszentrale für politische Bildung. Da-vid gegen Goliath – Spiesser gegen Bauer Verlag. In diesem Kampf geht es um An-zeigenkunden und Werbebudget. Doch die Kette spinnt sich weiter. Bei diesem Kampf geht es auch um die kleinen Magazine, wie Freihafen oder Noir, denen der Spiesser potentielle Anzeigenkunden wegschnappt. Noir und andere Jugendmedienmagazine haben keinen riesigen Verlag hinter sich und trotzdem produzieren sie gute Aus-gaben. Verschiedene Jugendmedien dis-tanzieren sich außerdem vom Spiesser, da dort Anzeigen ungenügend gekennzeichnet werden und Redakteure unbewusst als PR- Verbreiter eingespannt werden.

Noir ist ein Projekt der Jugendpres-se Baden- Württemberg (JPBW). Junge Medienmacher aus dem Südwesten ha-ben die Möglichkeit sich in print, online und im Radio auszuprobieren. Online ist die Noir umfangreicher, die Themen gehen wild durcheinander. In den Print-Ausgaben werden ausgewählte Themen aufgegriffen, zu denen junge Medienma-cher Artikel schreiben. Kai Mungenast von der JPBW betont: „Die Noir füllt die Lücke zwischen Schülerzeitung und Jour-nalismus als Beruf“. Grundsätzlich ist die Redaktion aber gemischt: vom Schüler bis

zum Volontär ist alles dabei. „Ganz klar, die Noir ist eine Lernredaktion“, sagt Kai „und da dürfen auch Fehler passieren“.

Über StudiVZ hat der Politikstudent Konrad Wenzel 2007 nach medienaffinen Studenten gesucht. Mit den Usern, die er fand, hat er das Online-Magazin back-view gegründet.

Die Redaktion ist dezentral struktu-riert, die Redakteure kommen aus ganz Deutschland. Deshalb organisieren sich die Redaktion über Skype Konferenzen. Im wirklichen Leben treffen sie sich zwei bis drei Mal im Jahr. Die Redaktion selbst ist bunt gemischt: Vom Schüler bis zum Volontär ist alles mit dabei. Interessant sei dabei nicht nur der Lerneffekt, son-dern vor allem auch die unterschiedlichen Ideen, die der Altersunterschied mit sich bringe, erklärt Konrad Wenzel. Zu Beginn war geplant, dass Redakteure, die sich gerade auf einem Auslandsaufenthalt in Europa befinden regelmäßig aus dem je-weiligen Land berichten. Geklappt hat es nicht. Jetzt versuchen die Redaktion über deutsche Schulen im Ausland an Redak-teure zu kommen.

CROSSmedIAle PRäSeNz

Die Schülerzeitung inside wurde 2011 mit dem Sonderpreis „Schülerzeitung cross-medial“ ausgezeichnet. Ganz traditionell gibt die Redaktion eine Print-Ausgabe he-raus. Zusätzlich werden Themen online aufgegriffen. Jedoch nicht nur schriftlich,

sondern auch in Bild und Ton. „Wenn man mit anderen Formaten, wie Video oder O-Tönen arbeitet, ist darstellerisch einfach mehr möglich“, sagt Tobias Rischen, Re-daktionsmitglied der inside.

Inside ist nicht nur auf ihrer eige-nen Website vertreten, sondern auch auf Twitter, youtube und facebook. Tobias Rischen meint: „Wenn Spiegel und ZDF eine facebook-Präsenz haben, warum sollten wir keine haben?“.

Man darf gespannt sein, was die Zukunft bringt. Schon jetzt sind Redakti-onssitzungen via Skype, GoogleDocs und Dropbox weit verbreitet. Junge Medien-macher nutzen die Möglichkeiten des In-ternets, um sich auszutauschen, um auch dezentral Medien zu gestalten. Die Zer-streuung einer Redaktion über das ganze Bundesgebiet ist längst kein Hinderungs-grund mehr für jungen ambitionierten Journalismus, und der Beweis, wie am-bitioniert an einem Gegengewicht zu den so genannten klassischen Jugendmedien gearbeitet wird.

Lisa Gutscher 20 Jahre, Stuttgart

…liebt Jugendmedien und macht seit sie 14 ist bei welchen mit.

Foto: stephanie winkler

meIN bAby: ScHülerzeItuNGMacHeN ISt eINe HerzeNSaNGeleGeNHeIt.

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D as Internet hat mit der Jugend ei-niges gemeinsam! Es ist wandel-

bar, kontaktfreudig und in ständiger Be-wegung. Und genau deshalb scheint es selbstverständlich, dass Schülerzeitungen die zahllosen Möglichkeiten des Internets nicht nur für ihre Recherche, sondern auch für interaktive Zwecke nutzen. Sei es, um mit regelmäßigen Updates Kontakt zu den Lesern zu halten, um ihre Texte zu veröffentlichen oder um zum Beispiel über Soziale Netzwerke neue Redaktions-mitglieder zu werben.

dIe SeITe AKTUell HAlTeN

Ihren Internetauftritt zu gestalten und immer zu aktualisieren, fällt den mei-sten Schülerzeitungsredaktionen jedoch sehr schwer. Ein Twitter-Profil ist sinnlos ohne den Schüler, der die Follower regel-mäßig mit Neuigkeiten aus der Redak-tion versorgt. Ein faceook-Account will samt Fotos und Statements eingerichtet sein. Eine Website gehört regelmäßig auf den neuesten Stand gebracht. Außerdem freuen sich Leser über eine Reaktion auf

ihren Gästebucheintrag. Alle diese Auf-gaben zu erfüllen braucht Zeit. Darüber hinaus sind zwei Eigenschaften nötig, die sich nicht selbstverständlich in ein und derselben Person wieder finden: Compu-ter-Kenntnisse und originelle Kreativität. Nicht grundlos gibt es das Klischee vom klugen Computer-Nerd, der komplizierte Websites programmieren kann, sich aber zu gerne in der Designfarbe vergreift. Nicht viel ruhmreicher verläuft die Er-folgsgeschichte einer Onlinepräsenz un-ter der Leitung eines kreativen Freigeistes, dessen Lieblingsfunktion das Drücken der „Rückgängig-Taste“ ist, nachdem sich die Linien und Fotos auf dem Computer-bildschirm auf mysteriöse Weise zu im-mer neuen Kombinationen verschieben. Apropos Fotos: Das Urheberrecht, das die uneingeschränkte Verwendung von Fotos aus dem Netz unmöglich macht, ist für Schülerzeitungsredaktionen ein schwie-riges Thema. Welche Fotos dürfen ohne Absprache und kostenlos abgedruckt und im Internet verwendet werden? Sind die-se Gesetze für die kleinen Redaktionen überhaupt ernst zu nehmen?

ReCHeRCHe dURCH USeR

Kein leichtes Thema, da wünscht man sich als Redaktion Geld und personelle Möglichkeiten um für die Nutzung des Web 2.0 einige Experten ins Boot zu ho-len. Der „Erwachsenen-Journalismus“ hat das große Potenzial von Social Me-dia nämlich bereits erkannt und fast alle Medienorganisationen machen davon Gebrauch. Inzwischen werden sogar die User von Internetplattformen als aktive Quellen für Recherchezwecke genutzt.

Der investigative Reporter Paul Le-wis vom Guardian zum Beispiel, nutzt Social Media als Recherchetool. Er bit-tet registrierte Leser direkt um Mithil-fe und fragt sie nach Spezialwissen zu einem bestimmten Thema. Seine Kollegin Mercedes Bunz, Kulturwissenschaftlerin und ebenfalls Journalistin beim Guardi-an, meint, dass dieses Einbeziehen der User in die Recherche „den Journalismus zuverlässiger machen könnte als bisher.“

Das Internet bietet also großartige Chancen, sich als Redaktion zu präsen-tieren, für sich zu werben und für seine

Artikel umfangreich zu recherchieren. Es kann die Schülerzeitung einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen. Gesell-schaftlich relevante Themen zu behan-deln, ist für eine Schülerzeitungsredak-tion erstrebenswert! So erstrebenswert, dass auch der personelle und inhaltliche Mehraufwand, eine gute Onlinepräsenz zu betreuen ruhig in Kauf genommen werden sollte.

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GROSSe VeRlOCKUNG: So feSSelND DaS WeB 2.0 aucH ISt, für ScHülerzeItuNGeN ISt eS aucH eIN zeItaufWaND.

Anna Claus19 Jahre, Fellbach

…liebt es im Auftrag spa-nennder Reportagen durchs Land zu reisen. Natürlich mit der Facebook-App auf dem Handy.

Copy UND paStE ISt Da NICHt… SICH Im INtERNEt ERfolGREICH zU pRäSENtIEREN, fällt DEN mEIStEN SCHülERzEItUNGSREDaKtIoNEN SEHR SCHWER. KEIN WUNDER. DIE BEtREUUNG VoN WEBSItE UND SoCIal mEDIa aCCoUNt ISt aUfWENDIGER alS maN DENKEN KöNNtE. von anna claUs

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„KöNNtESt DU Da NoCH EINmal RüBERGUCKEN?“ DEN ERStEN EIGENEN aRtIKEl IN DER SCHülERzEItUNG zU SEHEN ERfüllt mIt Stolz, DoCH BIS zUm DRUCK ISt ES mEIStENS EIN laNGER WEG. SElBStzWEIfEl UND WoRtfINDUNGSSCHWIERIGKEItEN SIND Da NICHt aUSGESCHloSSEN. von sonia rivero

E s ist eine aufregende Mischung aus Unsicherheit und Vorfreude, die ei-

genen Sätze bald in zahlreichen Händen und Köpfen zu wissen.

Doch den ersten Artikel zu veröffent-lichen hatte bei mir ein langes Vorspiel. Der Weg von der ersten Idee bis zum Druck führte durch ein Auf und Ab zwi-schen Begeisterung über die neuste Ein-gebung, und die Enttäuschung über die grandios verstrickte Formulierung.

Ich wollte so viel sagen und sein: ein bisschen klug, ein bisschen witzig und noch ein bisschen ich selbst. Meine Ge-danken schwirren nicht mehr um den Ar-tikel, sondern seine Wirkung: „Und was wird er dazu sagen und traut sie sich viel-leicht nur nicht, mir zu sagen, ich solle lieber ganz von vorne …?“

Irgendwann ist alles in Form ge-bracht, zurechtgefeilt. Ja, das kann ich so vertreten. Aber in einem halben Jahr, da sehe ich das ganz anders, ist die Welt ganz anders, und ich erst!

Dann landet die Endfassung erstmal auf dem Küchentisch. „Lies mal, ich hab da mal was geschrieben.“ Der Stolz der Eltern, wie raffiniert der Schützling mit 26 Buchstaben des Alphabets zu kombi-nieren weiß, hilft über weitere Unsicher-heiten hinweg. Ein Artikel durchläuft viele Stadien, bis ihn die anderen Redakti-onsmitglieder zu Gesicht bekommen, der erste meist doppelt so viele, wie spätere.

Aber irgendwann lässt sich nichts mehr umschreiben oder noch ein biss-chen treffender formulieren. Schluss. Punkt. Druck. Und plötzlich hat man einen Text außerhalb des Collegeblocks und findet seine eigenen Spuren schwarz auf weiß links oben auf der dritten Seite. Ohne Wenn und Aber, ohne Radiergum-mi. Für alle sichtbar und von niemanden einfach so wegklickbar.

Viele Schüler haben sich mehr oder weniger wie ich, zu ihrem ersten Artikel durchgearbeitet und ihrer Kreativität eine neue Ausdrucksform gegeben. Das so zu-stande gebrachte Gesamtwerk vermittelt einen angenehmen Hauch der erwachse-nen Arbeitswelt, allerdings ohne ihren oft strengen Perfektionismus.

Egal ob es um eine Meinungsumfra-ge auf dem Schulhof oder ein Buchtipp geht – der erste Artikel bleibt immer in Erinnerung, auch wenn der Weg dahin steinig war.

FRUCHTFleISCH Druckerschwärze vs. Monitorflimmern! Wer macht das Rennen?

KURT WIeSeNAUeR

„DaS tolle aN GeDrucKteN zeIt-ScHrIfteN ISt, DaSS MaN SeIN WerK

WacHSeN SIeHt uND ScHlIeSSlIcH IN HäNDeN Hält.“

„IN deR HANd“

mAx NOmINACHeR

„GeDrucKte zeItuNGeN SIND KoMMu-NIKatIver. PerfeKt ISt eINe erGäN-

zuNG voM PrINtMeDIuM DurcH eINeN GuteN oNlINeauftrItt.“

„PeRFeKTe eRGäNzUNG“

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„WaHrScHeINlIcH BefINDeN WIr uNS IN eINer üBerGaNGSPHaSe. eS WIrD

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Sonja Rivero 18 Jahre, Niederkassel-Rheidt

…schreibt seit einigen Jahren für die Schüler-zeitung und fühlt sich pudelwohl.

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HöRGENUSS aN DEN UNIS SCHlafmaNGEl, lERN- UND pRüfUNGSStRESS. BUNDESWEIt KlaGEN HoCH-SCHUlGRUppEN üBER mItGlIEDERSCHWUND. SCHUlD ISt DER BoloGNa-pRozESS, DER mIt DEm VERKüRztEN BaCHEloR-StUDIUm füR mEHR pRü-fUNGEN UND WENIGER zEIt füR EHRENamtlICHE tätIGKEItEN NEBEN DEm UNIVERSItätSalltaG SoRGt. DaS GEHt aUCH aN DEN HoCHSCHUlRaDIoS NICHt SpURloS VoRBEI. Konrad welzel BlICKt BEI zWEI DER ERfolG-REICHStEN DEUtSCHEN CampUS-SENDER HINtER DIE KUlISSEN.

M ephisto ist in Goethes „Faust“ das schlaue, listige und hinterfragende

Element. Vor 16 Jahren fühlten sich die Gründer des Leipziger Hochschulradios mephisto 97.6 genau davon inspiriert. Damals entstand das Radioprogramm aus dem Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft heraus. Gesendet werden heute Montag bis Freitag täglich vier Stunden, zwischen 10 und 12 Uhr das Vormittagsmagazin „Faustschlag“, von 19 bis 20 Uhr das Nachrichtenmaga-zin „direkt“. Im Anschluss daran folgen täglich wechselnde Themensendungen.

Anne Eichhorn, Chefredakteurin bei mephisto 97.6, erinnert sich noch an ihre eigenen ersten Schritte im Bereich Hör-funk: „Wir haben damals in der Schule mal gemeinsam ein Hörspiel zusammen-gestellt, das war aber schon die große Ausnahme und mit viel technischem Auf-wand verbunden“. An ihrer Schule gab es

– wie im Großteil Deutschlands – nur eine Schülerzeitung. Dennoch glaubt Anne Eichhorn, dass gerade das Radio ein guter Weg ist, um genau die Dinge zu lernen, die man für alle Medienbereiche benötigt:

„klare, verständliche und korrekte Aus-drucksweise sowie sprachliche Präsenz.“

SCHüleRRAdIO AlS AUSNAHme

Auch die Chefredakteurin von eldoradio*, Stefanie Häger, betont den technischen Aufwand und das benötigte Wissen, wes-halb Radio für Schüler meist eine größere Hürde sei. „Eine Zeitung kann man ein-fach auf dem Schulhof verteilen. Radio muss erst einmal einen Sendeplatz finden und das war gerade in Zeiten ohne In-ternet sehr schwierig“, erklärt sie. Dazu kommen die GEMA-Gebühren für das Ab-spielen von Musik, was für vergleichswei-se hohe Kosten sorgt.

Die Redaktion des in Dortmund an-sässigen Hochschulradios eldoradio* ent-wickelte sich vor zwölf Jahren im Institut für Journalistik. Heute sendet eldoradio* täglich 24 Stunden. Journalistische Kern-produkte sind die Magazinsendungen

„Toaster“ und „Vitamin e“ – die wochen-tags immer von 8 bis 10 Uhr bzw. von 16 bis 18 Uhr laufen. Dazu kommen zwi-schen 18 und 20 Uhr wechselnde The-mensendungen. Der Name des Senders ist übrigens abgeleitet vom spanischen

„el dorado“, was so viel heißt wie „das vergoldete Land“ oder „Paradies“.

Wie bei anderen Medien geht es in erster Linie darum, die Zuhörer mit span-nenden Inhalten zu locken. Die meisten deutschen Hochschulradios haben ei-

nen deutlich höheren Anspruch an sich als das reine Abspielen von Musik. Bei mephisto 96.7 liegt die Verteilung bei-spielsweise bei 40 Prozent Wortanteil und 60 Prozent Musik. Außergewöhn-liche Aktionen stehen dabei genauso auf dem Programm wie ein breit gefächertes Programm. „Erst vor wenigen Wochen hatten wir ein Gewinnspiel, bei dem via facebook ein Netbook verlost wurde. Das sind Aktionen, die wir machen, um Hö-rer zu gewinnen – im Vordergrund steht aber das inhaltliche Programm“, erläutert Anne Eichhorn.

zUSCHNITT AUF dIe zIelGRUPPe

eldoradio* setzt laut Stefanie Häger „viel Liebe und Zeit in die Musikauswahl“. Bei ihnen läuft grundsätzlich kein Main-stream, sondern innovative, neuartige Musik, was vor allem junge Nachwuchs-künstler fördern soll. In einem wichtigen

Punkt unterscheiden sich mephisto und eldoradio*: Die Zielgruppe ist bei jenen klar auf die Studierenden in Dortmund zugeschnitten. Damit ist das Themenfeld auch klar abgesteckt.

Die Redaktion von mephisto 96.7 legt ihren Schwerpunkt anders, denn sie sind das erste deutsche Lokalradio einer Universität und damit kein reines Hochschulradio. Der Vorteil liegt auf der Hand: „breitere Themenauswahl aus dem lokalen Geschehen. Der große Nachteil ist allerdings, dass wir man-che Ideen wieder fallen lassen müssen, wenn es zu hochschulspezifisch ist“, erläutert Anne Eichhorn. Dafür gibt es bei mephisto 96.7 eben keine Mensa-Speisepläne.

Jammern über stressige Bachelor-Studiengänge sowie weniger Zulauf zu ihren Hochschulradios wollen und müs-sen die beiden Chefredakteurinnen aller-dings nicht. Die Redaktion von mephisto 97.6 hat einen Weg gefunden, generell für

mehr Ansporn zu sorgen: „Zwar basiert die Mitarbeit bei uns auf Freiwilligkeit, sie lässt sich aber neuerdings auch als Zusatzqualifikation anrechnen – meist sogar als Praktikum“, erklärt Anne Eich-horn, „auch wenn die Redaktion durch die kürzeren Studiengänge natürlich öfter wechselt.“

Konrad Welzel26 Jahre, Marburg…studiert Politikwis-senschaft (Master) und findet es wichtig für die persönliche Entwicklung, wenn man sich schon in jungen Jahren ehrenamt-lich engagiert.

SCHüleRRAdIOS

mePHISTO 97.6 IN leIPzIGmephisto 97.6 ist das erste deutsche lokalradio einer universitätauf Sendung seit Mai 1995mephisto976.uni-leipzig.deUKw-Frequenz: 97.6

eldORAdIO* IN dORTmUNdeldoradio* sendet 24 Stunden täglichauf Sendung seit april 1999www.eldoradio.deUKw-Frequenz: 93.0

KURzSCHlUSSherner Jugendliche machen radio. Je-den 1. sonntag im Monat ab 19 Uhr im bürgerfunk auf radio herne oder online als podcast.www.radiokurzschluss.deUKw-Frequenz: 90.8

beSONdeRS beI STUdeNTeN STeHT dAS RAdIO Im VORdeRGRUNd.

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Page 12: politikorange "Passiosfrucht"

\\ 12

»mAN KANN SICH NICHT HINTeR KUNSTFeRTIGeN

FORmUlIeRUNGeN UNd eINeR läSSIGeN POSe VeRSTeCKeN.«

DaS SCHREIBEN ISt EIN KINDERSpIEl INtERVIEW mIt KERStIN BoDE – NatIoNal GEoGRapHIC WoRlD. von andi weiland

WAS IST dAS KONzePT VON NATIONAl GeoGRaphic WoRlD?National Geographic World ist ein zweisprachiges, deutsch-englisches Wissensmagazin für Kinder zwischen 8 und 14 Jahren. Kinder sind von Natur aus wissbegierig und abenteuerlustig. Da lag es natürlich nahe ein NG-Magazin für Kinder herauszugeben. Tierthemen sind eine unserer Hauptschwerpunkte. Da haben wir einen einmaligen Katalog mit Fotos und großartigen Reporta-gen. National Geographic ist in den USA eine Stiftung, die Expeditionen unterstützt. Es gibt also echte Entde-cker und Abenteurer, die dann für National Geographic unterwegs sind und tolle Fotos machen und Geschichten aus den Urwäldern dieser Welt mitbringen.

AbeR dIe KINdeR KöNNeN dA NICHT MitGehen?

Die Kinder können da natürlich nicht mitgehen, weil das zu gefährlich wäre, aber wir bringen ihnen die Abenteu-er-Geschichten nach Hause, was manchmal ja auch eine Aufgabe der Presse ist: ein Fenster zur Welt und ein es-kapistisches Vergnügen.

Ein wichtiger Teil unserer Arbeit ist, dass wir die Reportagen ergänzen und aufwerten, in dem wir Spiele und Sprachlern-Elemente hinzufügen, sodass die Kinder etwas ausfüllen oder ausmalen können. Denn unserer Erfahrung nach mögen es Kinder, mitzumachen und sich ein Heft auch physisch zu eigen zu machen.

WIe IST eINe RedAKTIONSSITzUNG beI IHNeN AUFGebAUT, WIe KONzePTIONIe-ReN SIe dIe THemeN, Um SIe dANN deR ZielGRuppe nahe Zu bRinGen?

Wir sind nicht auf tagesaktuelle Entwicklungen ange-wiesen. Aber natürlich spielen z.B. Jahreszeiten und ak-

tuelle Trends eine Rolle. So bringen wir beispielsweise eine Ausgabe mit einem Eisbären nicht im Hochsommer. Außer es passt vielleicht zum Thema Klimawandel. Wir schauen, was unsere amerikanischen Kollegen an neu-en Themen haben und mischen die dann mit eigenen Geschichten, z.B. aus Deutschland. So entsteht schnell eine Mischung aus großen Tierreportagen, interessanten Sammelgeschichten,News, Witzen, Spielen, und einer Geschichte über Kinder in China oder am Thalia Theater in Hamburg

Die größere Herausforderung besteht darin, The-menideen kindgerecht umzusetzen. Wie wählen wir die Bilder aus? Wie verläuft der Spannungsbogen? Welche Zusatzelemente wählen wir? Und manchmal bin ich mir auch nicht sicher, ob das alles so lustig ist, was wir uns ausdenken. Aber da muss man als Erwachsener ver-suchen, noch einmal ganz ehrlich und kritisch in sich hineinzuhören. Denn nichts ist schlimmer als lustig ge-meintes, das dann öde und Onkelhaft rüberkommt. Kin-der sind ja nicht blöd. Die merken, wenn man sie von oben herab behandelt.

In größeren Abständen holen wir uns Blattkritiken auch von Kindern ein. Aber im Wesentlichen müssen wir uns, wie alle anderen Journalisten auch. auf unser Bauchgefühl verlassen. Darauf, was wir als Kinder toll fanden, aber auch, was wir als Eltern gut finden.

IST eS eINe beSONdeRe HeRAUSFORde-RUNG FüR eINe zIelGRUPPe zU SCHReIbeN zU deR mAN SelbST NICHT MehR GehöRt?

Ich glaube, es ist ein Trugschluss zu denken, dass man für eine Zielgruppe, zu der man selbst gehört, besser Magazine produzieren kann. Natürlich ist es bei einem Trend- und Lifestylemagazin hilfreich, wenn man die Szene auch kennt. Bei einem Kindermagazin sind Moden

nicht ganz so wichtig. Da geht es um den generellen Ton, um die Inhalte an sich, um Witz. Das sind aber auch Sachen, die sich in den letzten 20 Jahren nicht verändert haben. Die Themen haben sich vielleicht ein bisschen geändert, weil die Technologien fortgeschritten sind. Neben Natur-, Abenteuer und Tiergeschichten macht man jetzt z.B. auch Geschichten über den Klimawandel und erneuerbare Energien. Vielleicht ist auch die Auf-merksamkeitspanne ein bisschen kürzer geworden, aber grundsätzlich geht es bei Kindern noch nicht um mo-dische Codes,

WORIN lIeGeN dIe beSONdeReN HeRAUS-FORdeRUNGeN beIm SCHReIbeN FüR eIN KinDeRMaGaZin?

Man muss viel disziplinierter schreiben. Man muss es wirklich ernst meinen: Also wirklich keine langen Sätze zum Beispiel. Im Zweifel ist ein Relativsatz schon die schlechtere Wahl. Was auch wichtig ist: keine Fremd-worte. Man ertappt sich regelmäßig dabei, wie man im ersten Impuls, aus purer Gewohnheit zu viel zu ver-schwurbelten Sätzen und Fremdworten greift.

Ich glaube, dass der Journalismus für Kinder vor allem ehrlich sein muss. Mit Ironie kommt man hier nicht weit. Man kann sich nicht hinter kunstfertigen For-mulierungen und einer lässigen Pose verstecken. Denn man muss die Zusammenhänge immer ganz genau erklä-ren, sonst steigen dir die jungen Leser aufs Dach. Das hat etwas Reinigendes an sich.

GIbT eS beSONdeRe HeRANGeHeNSWeI-sen, uM ein theMa Zu veRMitteln?

Ich habe das Gefühl, der Redakteur oder Autor schüttelt sich innerlich, bevor er an die Arbeit geht und befreit sich so von seinen üblichen Rezeptionsvorstellungen.

Page 13: politikorange "Passiosfrucht"

13 //

KeRSTIN bOde beI deR PReISVeRleIHUNG deS SCHüleRzeITUNGSWeTTbeWeRbS deR läNdeR.ScHülerzeItuNGeN SolleN exPerIMeNtIerfelDer SeIN, fINDet SIe

Nach dem Motto: „Das weiß der Leser schon“, sollte man ja gerade nicht vorgehen. Man muss bei Null anfan-gen das Thema zu erklären, ohne dabei zu langweilen, übermäßig pädagogisch zu klingen oder den Leser für dumm zu halten.

GIbT eS AUCH THemeN , dIe FüR dIe zIel-GRuppe Zu KoMplex sinD?

Eigentlich gibt es keine Themen, die zu komplex wären, aber die Themen müssen zur Marke National Geographic passen. Beispielsweise haben wir zu Fukushima nichts gebracht außer Büchertipps, so dass sich Interessier-te selbst weiter informieren konnten. Wir haben einen relativ langen Vorlauf und wären mit dem Thema sehr spät gekommen. Außerdem hätte es nicht zu National Geographic World gepasst. Wir sind kein Nachrichten-magazin.

WeRdeN dIe KINdeR beI NG WORld IN eINe blASe NUR AUS eNTdeCKUNGeN unD GanZ ohne GefahRen GesetZt?

Nein natürlich nicht. Aber tatsächlich sind wir nicht der Spiegel und auch nicht Yuno, um ein grobes Raster zu zeichnen. Wir haben bei uns keine Stargeschichten, wie es bei Yuno der Fall ist. Wir haben auch keine drasti-schen Elendsgeschichten, aber wir reden die Welt den Kindern auch nicht schön. Wir wenden uns einfach den Natur- und Tierthemen zu. Und da ist die Welt ja tatsäch-lich auch nicht immer in Ordnung. In jeder zweiten un-serer Geschichten kommt „ist vom Aussterben bedroht“ oder der Klimawandel vor. Einfach, weil das leider die Wahrheit ist.

SIe WAReN beI deR PReISVeRleIHUNG deS SCHüleRzeITUNGSWeTTbeWeRbS deR läNdeR. WIe HAbeN SIe dIe NeUe GeNeRATION VON jUNGeN jOURNAlISTeN eRlebt?

Ich fand diese Generation junger und jüngster Journa-listen super und ich fand auch die Hefte, die sie er-stellt haben, wirklich bemerkenswert professionell. Das sind natürlich ganz aussichtsreiche Kandidaten für eine große journalistische Karriere. Ich war aber auch über-rascht, dass Schülerzeitungen häufig von Lehrern als AG an Schulen betrieben werden. Ich bin der Überzeu-gung, dass Schülerzeitungen ein Experimentierfeld für Schüler sein sollen, sodass sie mitkriegen können, dass man selbst was bewegen kann. Diese Selbstständigkeit und Eigenverantwortung kann man nur in ihrer ganzen Tragweite erfahren, wenn man nicht von Lehrern an-geleitet wird und man Sozialpunkte bekommt, weil es eine AG ist. Das läuft dem Gedanken der Freiheit ein bisschen zuwider. Dabei ist die Freiheit bei Schülerzei-tungen so wichtig, um sich auszuprobieren und ver-rückte Sachen machen zu können. Zumindest wünsche ich diese beglückende Erfahrung ganz vielen jungen Journalisten.

Foto: stephanie winkler

Page 14: politikorange "Passiosfrucht"

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E s ist die Idee, die dich aus dem Schlaf reißt, bei der du an den Computer

springst und sie sofort runterschreibst. Du kannst den Morgen nicht erwarten, um die ersten Reaktionen von Freunden zu hören und was sie von deinem Projekt halten. Doch die Idee, die dir Augenringe bereitet hat, wird mit einem „Hm ja aber, ich glaube nicht, dass das erfolgreich wird!“ beerdigt.

deR myTHOS deR GARAGe

Besonders in den jungen Jahren hat man noch die ganzen Ideen, möchte die Welt verändern oder sie wenigstens ein biss-chen besser machen, doch an jeder Ecke lauert ein „aber“. Dabei besteht die groß-artige Chance auch, im Mut zu Scheitern. Ein Projekt muss nicht immer erfolgreich sein, bzw. woran misst sich der Erfolg? Die „Erfolgsstorys“ die überall erzählt werden, handeln oft von Männern und Frauen in irgendwelchen Garagen, die

irgendwas erfunden haben, was später einen großen Erfolg brachte. In der Ver-kürzung oder auch in der Verklärung dieser Geschichten wird oft vergessen, dass nicht jede Idee sofort erfolgreich war. Auch Unternehmen wie Apple und Microsoft haben Fehler gemacht, sind mit Projekten, wie zu teuren PCs (Macinto-sh Portable), schlechten Telefonen (Kin) oder mp3-Playern (Zune) gescheitert. Google stellt jedes halbe Jahr wieder Pro-jekte ein, die nichts geworden sind, aber sie haben es wenigstens versucht. Und aus diesen Scheitern konnten viel mehr Erfahrungen gezogen werden, als aus den reinen Nichtstun. Vielleicht würde es das Netzwerk „Google+“ heute nicht geben, wenn man „Buzz“ oder „Orkut“ – ja ge-nau niemand kennt die – nie gestartet wäre. Vielleicht würde das ZEITmagazin heute kein Lead Award-Gewinner sein, wenn man aus der ersten Auflage nichts gelernt und es einfach noch einmal pro-biert hätte.

Auch zwei andere Beispiele auf den Me-dienmarkt zeigen, dass der Mut zum Scheitern erfolgreich sein kann: Ende der Achtziger gab es in Deutschland ein einmaliges Lifestyle-Magazin namens „Tempo“, welches zehn Jahre lang im Mediendschungel für Furore sorgte und dann eingestellt wurde. Was auch eine gute Entscheidung war, denn neben dem Scheitern sollte auch das Aufhören am schönsten Moment immer eine Option sein. Nichts ist schlimmer als über seinen Zenit hinaus zu sein, man denke nur an Mick Jagger und die The Rolling Stones. Das Dortmunder Musikmagazin Visions wurde 1989 in einer kleinen dreihun-derter Auflage unbeirrt von Daniel Oeding und Michael Lohrmann an den Mann ge-bracht und heute gehört das Magazin mit einer Auflage von 35.000 Exemplaren zu den wichtigsten Magazinen im Alterna-tiven Musikbereich. Tempo und Visions sind nicht nur vom Namen her zwei Bei-spiele dafür, dass man immer den Mut

zum Scheitern bei einen Projekt braucht und es viel wichtiger ist, mit 100 Prozent für eine Idee einzustehen und sie umzu-setzen. Denn nichts ist schlimmer als eine Idee durch irgendwelche „aber“ und „das wird doch nicht erfolgreich sein“ sterben zu sehen, bevor sie nicht wenigstens ei-nen Tag gelebt hat.

Andi Weiland26 Jahre, Berlin

…biss das erste mal richtig in die Passions-frucht bei der Berliner Zeitung und ist seit über zehn Jahren abhängig vom gedruckten Wort.

SCHöNES SCHEItERN ES GIBt EINE toDESaRt, DIE IN DEN mEDIEN NIE aUftaUCHt: DER pRäSENtatIoNStoD. VIElE pRoJEKtE SCHEItERN SCHoN IN DER ENtStEHUNG, WEIl DER ENtHU-SIaSmUS DURCH zU VIElE „aBER“ ERmoRDEt WIRD. DaBEI KaNN aUCH DaS SCHEItERN EINE optIoN SEIN, fINDEt andi weiland. EIN KommENtaR

KOmmeNTAR

Wir gratulieren den

Schülerzeitungs-

wettbewerbs!

mANCHmAl VeReNGT SICH deR blICK UNd dAS lIeblINGSPROjeKT eNdeT IN eINeR SACKGASSe.

Foto: stephanie winkler

Page 15: politikorange "Passiosfrucht"

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Wir gratulieren den

Gewinnern des

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Page 16: politikorange "Passiosfrucht"

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E in Maimorgen in Schwerin – oder vielmehr noch Nacht? Es ist 3.51 Uhr.

Noch neun Minuten bis zur Deadline. Während es langsam draußen dämmert und die ersten Vögel ihre Morgenhymnen anstimmen, klackern die Tasten noch hef-tig in der Pfaffenstraße 4. Layouter Martin setzt schnell den Aufmacher für die Ti-telseite, während Chefredakteur Tino eilig noch mal alle Rezensionen gegenliest und letzte Fehler herausstreicht.

Der Redaktionsraum in der Jugend-gästeetage hat inzwischen ein ansehn-liches Level kreativer Unordnung erreicht: Quer verstreut liegen Laptops, Schreib-blöcke, Stifte, Festivalkataloge, Kameras, Ladekabel, leer geschlürfte Kaffeetassen und natürlich jede Menge DVDs. An der Moderationswand hängt im Großformat der Seitenplan für die kommende Aus-gabe. Diese hat 16 Seiten, pro Seite ein Artikel. Doch die Autoren dieser Artikel sind schon nicht mehr anzutreffen, inzwi-schen liegen sie schon friedlich schlum-mernd in ihren Betten.

3.59 Uhr. Schnell, schnell, sonst kommt gleich der nervöse Anruf von der Druckerei, die bereits die Druckma-

schinen angeschmissen hat und wartet. Der Ladebalken in Martins Mailpro-gramm schleicht Stück für Stück voran. Noch fix ein paar Zeilen hinzu: „Guten Morgen, anbei erhalten Sie die filmab!

– Ausgabe #3. Auflage: 500 Stück.“ Letz-te Kontrolle der pdf-Datei, ein Klick auf

„Senden“, fertig – 04.03 Uhr. Puh, das war knapp.

TäGlICH UNAbHäNGIG

Bei „filmab!“ gehört der Zeitdruck schlicht dazu: Jedes Jahr Anfang Mai, wenn das Filmkunstfest im Schweriner Capitol seine Tore öffnet, quartiert sich eine junge Redaktion in einer Wohnung ein, um das Festival journalistisch zu begleiten. Veranstaltet wird das filmab!-Projekt seit 1995 vom Jugendmedien-verband Mecklenburg-Vorpommern e.V. (JMMV), einem Landesverband des Jugendpresse Deutschland e.V. Wie in einer professionellen Redaktion gibt es auch hier zwei Chefredakteure, einen Layouter, Bildredakteure, zehn schreib-willige Autoren und natürlich ein Mäd-chen oder Jungen für alles. Jedes Jahr

sehen Layout und Team komplett anders aus, einige Gesichter sieht man aber wie-der. Sie kommen von Schülerzeitungen, Studentenmagazinen oder wollen freie Fotografen werden. Was ihnen gemein-sam ist: Sie machen es ehrenamtlich. Und sie entscheiden selbst, über welche Filme und Veranstaltungen sie schreiben wollen.

Täglich wird ein Magazin mit Re-zensionen, Interviews und Hintergrund-berichten im handlichen A5-Format an den Festivalstätten ausgelegt. Selbstver-ständlich kostenlos. Zwischen 40 und 50 Artikel entstehen pro Seminar aus der Feder junger Filmkritikerinnen und Kritiker.

Das Besondere dabei: Die Bericht-erstattung der Redaktion wird nicht vom Festivalveranstalter finanziert, son-dern in Kooperation mit Partnern des JMMV wie dem Presse-Club MV und der Friedrich-Ebert-Stiftung. „So bleiben wir unabhängig und müssen nicht davor zu-rückschrecken, einen Film auch mal lei-denschaftlich zu zerreißen.“, weiß Marco Herzog. Der 22-jährige Student ist im JMMV aktiv und kümmert sich seit 2009 um die Organisation des Seminars. Er ist sich sicher: „Ohne filmab! würde dem Filmkunstfest etwas fehlen.“

WeG VOm pRintjouRnalisMus?

Der technische Wandel ist auch hier nicht spurlos vorübergegangen: Wo anfangs nachts im Schnellverfahren die Fotofilme entwickelt werden mussten, kann sich der Leser heutzutage online durch die Bildergalerien des filmab!-Blogs klicken. Über 400 Blogartikel sind in den letzten Jahren unter filmab.jmmv.de veröffent-licht wurden. Zusätzliche Videos, Pod-casts, einen eigenen Twitteraccount und die Redaktionswebcam komplettieren das multimediale Angebot, um eine Brücke zwischen Print und Online zu schlagen. Und mit jedem mal kommt eine Neue-rung hinzu.

Wenn filmab! eine eigene Fernseh-serie wäre – wie sehe dann das nächste Staffelfinale aus? Folgt eine Umstellung von Schwarzweiß- auf Farbdruck? Wer-den wir eine Liveübertragung der span-nendsten Interviews schalten? Oder hat sich das Magazin dann schon längst vom Printformat verabschiedet und erscheint nur noch als Tablet-App? So oder so: Sei-ner Grundprämisse wird sich das Projekt treu bleiben: Ein kritischer und unab-hängiger Begleiter des Filmkunstfestes zu sein.

Tino Höfert22 Jahre, Rostock…studiert Politik- und Er-ziehungswissenschaften. Wenn er abends im TV einen Tatort, sieht, fragt er sich oft, wie wohl die filmab!-Rezension dazu aussehen würde.

aUf DIE fIlmE, fERtIG, loS! WaS 1995 mIt EINER HaNDVoll fIlmBESpRECHUNGEN BEGaNN, GEHöRt INzWISCHEN zUR „BERlINalE DES NoRDENS“ EINfaCH DazU: UNtER DEm NamEN „fIlmaB!“ BEGlEItEt EINE WECHSElNDE REDaKtIoN JEDES JaHR DaS fIlmKUNStfESt IN SCHWERIN, REzENSIERt DUtzENDE StREIfEN, INtERVIEWt aUfStREBENDE fIlmEmaCHER UND ISt DaBEI VoR allEm EINS: EIN BEWEIS füR JUNGEN, mUtIGEN KUltURJoURNalISmUS. von tino höFert

FIlmKUNSTFeST m-V

Seit 1991 hat Schwerin ein eigenes Filmfestival. Im Vergleich zu groß-en Festivals wie der Berlinale oder Cannes, bei denen das Blitzlichtge-witter auf rote Teppiche so groß wie Fußballfelder einbricht, zeigt man sich in Mecklenburg-Vorpommerns Landeshauptstadt angenehm be-scheiden. Wozu im VIP-Gedrängel mitschwimmen, wenn man auch gemütlich mit Popcorn einfach nur schöne Filmkunst sehen möchte? In verschiedenen Wettbewerbskate-gorien laufen Spielfilme, Kurz- und Dokumentarfilme. Außerdem bringt eine Länderreihe Abwechslung auf der Leinwand.Mit den Jahren hat sich das Film-kunstfest zur „Berlinale des Nordens“ gemausert: Anfangs der Treffpunkt einer kleinen Filmemacherszene, wo die Leinwand sporadisch aus Bettlaken zusammengebaut wurde, ist auch in Schwerin der Glamour eingezogen. Heute übernimmt der Ministerpräsident des Landes die Schirmherrschaft und der Ehrenpreis

„Goldener Ochse“ ging schon in die Hände von Leinwandgrößen wie Mario Adorf, Hannelore Elsner und Katrin Sass. Trotz alledem: Der rote Teppich ist hier noch immer so groß, dass er in jedes Wohnzimmer passen würde.

www.filmkunstfest-mv.de

filMab! ruHeloSer reDaKtIoNSalltaG uND jeDe MeNGe SPaSS.

Fotos: privat

Page 17: politikorange "Passiosfrucht"

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GEDRUCKtE fREIHEIt mIttWoCH-aBEND IN EINEm GEBäUDE DER alBERt-lUDWIGS-UNIVERSItät fREIBURG. EtWa zWölf StUDENtEN SItzEN aN EINEm RUNDEN tISCH aUf DEm mEHRE-RE maGazINE lIEGEN. „14“ pRaNGt IN GRüNER SCHRIft oBEN DaRaUf. KURz NaCH 19 UHR ERGREIft EINE JUNGE fRaU DaS WoRt. lisa gUtscher WaR BEI DER REDaKtIoNSSItzUNG DES 14 maGazINS DaBEI.

1 4 ist die Quersumme aus 0761, der Vorwahl Freiburgs, und seit Oktober

2009 der Name eines studentischen Ma-gazins. Junge Redakteure, Grafiker und Fotografen der Universität Freiburg ha-ben sich zu einer Redaktion zusammen-geschlossen. Sie wollen sich austoben, ausprobieren, sich frei schreiben, Platz für außergewöhnliche Dinge haben.

„Und ein kleines bisschen auch verste-hen, wie so ein Magazin funktioniert“, sagt Sarah Kern. Sie ist seit einem Jahr Chefredakteurin des 14 Magazins. Die Idee sei 2009 auf einer Autofahrt von Brandenburg nach Freiburg entstanden. Zu dieser Zeit gab kein ernst zu neh-mendes Magazin aus Freiburg, kurzer-hand gründeten die Studierenden selbst eins.

Die Kernredaktion besteht aus zehn bis zwölf Mitgliedern. Mitmachen kann jeder. „Die Studenten mit weniger Erfah-rung im Schreiben übernehmen kleinere Artikel oder arbeiten erst einmal organi-satorisch mit, um sich in den Prozess ein-zufinden“, erklärt Sarah.

eINe ROTIeReNde CHeFRedAKTION

Meist arbeiten die Studenten in der Re-daktion ein Jahr intensiv zusammen. Da-nach kommen neue Mitglieder, alte gehen. Die Chefredaktion wechselt meistens nach zwei Ausgaben. Andere sollen auch die Möglichkeit haben sich zu versuchen.

„Und in der Zeit nach dem 14 Magazin gibt es ja auch noch andere Aufgaben“, sagt Sarah und lacht. Die Chefredaktion

besteht immer aus zwei Studierenden. Es sei eben doch viel Arbeit, neben dem Stu-dienalltag.

„Die Geisteswissenschaften sind in-nerhalb der Redaktion proportional öf-ter vertreten“, berichtet Sarah lachend.

„Aber wir hatten auch schon eine Biologin und einen Jurist.“ Die Redakteure geben nicht einfach nur ihre Artikel ab. Es sei ein gemeinsamer Prozess: gemeinsam besprechen, Artikel schreiben, Artikel redigieren. In den Redaktionssitzungen werden verschiedene Vorstellungen ein-gebracht und ausdiskutiert. Meist ent-stehen dort die besten Vorschläge. Über mehrere Wochen haben sie einmal eine Artikelidee ausgeklügelt, jede Woche wur-de sie besser und am Ende sei ein außer-gewöhnlicher Artikel entstanden.

deR ANSPRUCH: UNAbHäNGIG VON deR UNI

Von montags bis freitags, von 12–14 Uhr, wird das Magazin vor den Mensen der Studentenstadt verkauft. Außerdem ist es noch in ausgewählten Buchläden und Cafes Freiburgs erhältlich. „Es ist immer ganz schön, zu verkaufen, man kommt mit den Menschen ins Gespräch“, be-richtet Sarah. „Dort stellt sich manch-mal heraus, dass die unscheinbarsten Artikel der Verkaufsrenner sind“. Das 14 Magazin wird in einer Auflage von 3 000 Exemplaren gedruckt. 2000 davon ge-hen an Studenten, der Rest an die ganze Stadt. Von Anfang an wollten sie kein reines Uni-Magazin sein, ausdrücklich

betonen sie, ein Magazin für ganz Frei-burg zu sein. Von der Universität wol-len sie unabhängig sein, dass bedeutet, dass sie den Druck des Magazins mit Anzeigen und aus dem Erlös des Heftes abdecken müssen. Mit den Anzeigen sei es immer wieder ein Kampf, sagt Sarah. Zwar gibt es inzwischen feste Anzeigen-kunden, dennoch war es nicht immer einfach genügend Partner ausfindig ma-chen. „Heute klappt das ganz gut. Wir konnten bei dem aktuellen Heft zum ersten Mal den Druck ausschließlich mit Anzeigen finanzieren“, berichtet die Chefredakteurin. Das liege wohl vor allem daran, dass es in Freiburg einige Anzeigenkunden gäbe, die den inhalt-lichen Wert des Heftes erkennen und es gerne unterstützen möchten, ohne sich wirtschaftlich viel von der Anzeige zu erhoffen. Früher mussten sie immer schnell einige Hefte verkaufen, um dann die Druckerei bezahlen zu können. „Im Moment versuchen wir, uns einige fi-nanzielle Polster anzulegen, um Geld für Recherchen zu haben“, erklärt Sa-rah. Die Chefredakteurin hofft, dass das Magazin zu einem Selbstläufer wird. Be-zahlt wird von den Redakteuren keiner.

„Alles was bei uns passiert, ist ehrenamt-lich“, sagt Sarah. Sie hätten allerdings auch ein Unternehmen gründen können und versuchen Profite zu machen. Aber das war nicht ihre Intention. Sie wollten, dass sich das 14 Magazin als Institution in der Stadt und an der Universität eta-bliert, um immer wieder neuen Studie-ren die Möglichkeit zu geben, sich aus-

zuprobieren. Deswegen haben sie einen eigenen Verein gegründet, um rechtlich abgesichert zu sein.

AbGReNzUNG VON deR ONlINe-dATeNFlUT

Einen Internetauftritt und eine face-book-Präsenz hat das 14 Magazin. Nicht um Artikel zu veröffentlichen, sondern um Termine anzukündigen und um das Heft zu bewerben. Die Redaktion habe sich entschieden, ein hochwertiges und in Freiburg einmaliges Print-Magazin herauszugeben, sagt Chefredakteurin Sarah Kern. „Wir wollen auf diesem Weg auch gezielt in Abgrenzung von den Online-Datenfluten eine kleine Aus-wahl von besonderen Beiträgen präsen-tieren“.

Wöchentlich plant die Chefredakteu-rin etwa einen Tag für das Magazin ein: Graphikern hinterher telefonieren, An-zeigenakquise, Werbekonzepte erstellen, die Redaktion zusammenhalten, mit der Druckerei kommunizieren. „Es ist einfach etwas total besonderes, wir können hier machen was wir wollen und es macht wirklich großen Spaß“, beschreibt sie ihre Arbeit.

Die Redaktionssitzung geht zu Ende. Einige brechen auf – müssen noch eine Arbeit für die Uni fertig schreiben. Ande-re wollen gemeinsam noch etwas trinken gehen. Die Magazine auf dem Tisch wer-den zusammen gepackt. Der Raum leert sich, das Licht wird ausgeknipst. Bis zur nächsten Ausgabe.

TOlleR AUSblICK: eINe Gute reDaKtIoNSSItzuNG MacHt luSt auf DIe vor eINeM lIeGeNDe auSGaBe.

Foto: stephanie winkler

Page 18: politikorange "Passiosfrucht"

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DaS GESUNDE pRozENt EItElKEIt Im DEmzEmBER 2007 GING NaCH EINEm HalBEN JaHR aRBEIt zWISCHEN SaN fRaNCISCo, paRIS UND HamBURG DIE SEItE »IlIKEmyStylE.NEt« oNlINE. DREI mäNNER HattEN DEN plaN EINES SoCIal NEtWoRKS, DaS SICH aN moDE- UND StIl-BEWUSStE mENSCHEN üBERall aUf DER WElt RICHtEtE. DIE USER SolltEN BIlDER IHRER looKS HoCHlaDEN UND DIE DER aNDEREN KommENtIEREN KöNNEN. VoR KURzER zEIt HaBEN DIE GRüNDER füR IHRE SEItE BEI DEN lEaDaWaRDS IN HamBURG aBGEStaUBt, DEUtSCHlaNDS füHRENDE aUS-zEICHNUNG füR oNlINE- UND pRINt-mEDIEN. UNtER aNDEREm IN DER KatE-GoRIE NEWComER of tHE yEaR. FriederiKe Krüger SpRaCH mIt GRüNDER aDRIaNo SaCK (43) üBER SEIN pRoJEKt UND DIE pREISVERlEIHUNG.

WAS SINd dAS FüR USeR, dIe beI „I lIKe my STyle“ FOTOS von sich veRöffentlichen? WeN WOllT IHR mIT eUReR SeITe ANSPReCHeN UNd WIe funKtionieRt sie?

Alle. Jeder kann sich durch die Bilder kli-cken. Wer sich anmeldet, kann selbst Bil-der hochladen, kommentieren, Freunde sammeln, Beiträge für den Blog schreiben. Wen wir ansprechen wollen: Menschen mit einem gesunden Prozentsatz Eitel-keit, überdurchschnittlichem Stilempfin-den, einem Schuss Selbstironie. Männer, Frauen, alles dazwischen. Jung, sehr jung oder forever young.

VOR GUT zWeI WOCHeN FAN-deN dIe leAdAWARdS IN HAm-bURG STATT UNd IHR WART UNTeR deN PReISTRäGeRN.

Ja, wir wurden als Newcomer of the Year mit Gold ausgezeichnet. Silber wurde uns für die Modestrecke Bless Iceland ver-liehen. Dann gab‘s noch Bronze für die Partyfotoserie „Remember where you lost it“, benannt nach einem eher kitschigen Ibiza-Techno-Sampler. Und schließlich noch lobende Erwähnungen für die Bade-modenstrecke SplishSplash und die Illus-trationsstrecke Sketches of Style!

WIe WAR eS FüR dICH, NebeN deN NIdO-RedAKTeUReN VON GRUNeR + jAHR OdeR deN mACHeRN VOm zeITmAGAzIN Zu stehen?

Auf privater Ebene: Nett. Beruflich ge-sehen: Spektakulär. Wir haben es ohne großen Verlag oder Geldgeber auf die glei-che Bühne geschafft wie Gruner+Jahr und Holtzbrinck. Darauf sind wir ein bisschen stolz.

WIe SeId IHR dAmAlS AUF dIe Idee zU „I lIKe my STyle“ GeKOmmeN UNd WIe HAbT IHR sie uMGesetZt?

Die Idee für das Social Network hatten Klaus-Peter Frahm und ich im Sommer 2007, als Social Networks begannen, die

Welt zu verändern. Das Thema Mode fanden wir naheliegend, weil es zwei entscheidende Berührungspunkte zum Phänomen der Social Networks gab: Auch Mode ist getrieben von dem Drang, wahrgenommen und gesehen zu werden, und eine sehr visuelle Angelegenheit. Das Printmagazin Ilikemystyle Quarterly gründeten Eva Munz und ich, weil wir die Bilder und Menschen auf unserer Website faszinierend finden und das Konzept für neuartig und innovativ halten.

Gab es unteRstütZunG?

Das Heft finanziert sich durch Verkauf und Werbung. Außerdem, wie immer bei solchen Projekten, durch massive Selbst-ausbeutung. Ein eigentlich wohlmei-nender Kollege, natürlich fest angestellt, gratulierte mir nach dem Launch mit den Worten: „Tolle Idee. Du wirst nie einen Cent damit machen.“ Wir arbeiten immer noch daran, dass er Unrecht behält. Am meisten haben uns bisher Mercedes-Benz und adidas geholfen.

NUN IST dIe SeITe ONlINe, dAS HeFT VeRKAUFT SICH, WAS GIbT’S HeUTe NOCH FüR euch Zu tun? Wir sind Chefredakteure und Geschäfts-führer von Website und Printmagazin. Wir sind für alles zuständig: vom Brief-marken kaufen bis zur Welteroberungs-strategie.

bIST dU dAmIT Am eNde OdeR soll es WeiteRGehen?

Wir wollen die Website renovieren, sie schneller, lustiger und „stickier“ machen. Wir wollen das Magazin natürlich per-manent verbessern. Wir suchen derzeit einen Partner, mit dem sich das zeitnah realisieren und finanzieren lässt.

WOHeR KOmmT deNN eIGeNT-lICH deIN INTeReSSe FüR MoDe?

Als ich mit meinem damaligen Freund Felix in Madrid lebte, hat er mich jeden Sonntagnachmittag nach dem Aufstehen in einen Zeitschriftenladen geschleppt,

wo er stundenlang in Modemagazinen blätterte, um die Outfits später nachzu-schneidern (wir waren sehr arm) und in dem Club zu tragen, in dem er arbeitete. Irgendwie habe ich mich damals ange-steckt.

UNd WelCHeS IST deIN liebstes KleiDunGsstücK?

Das wechselt regelmäßig. Derzeit ist es ein Jeanshemd von Dries van Noten, das aussieht, als habe man es mit Bleichmit-tel bespritzt (Kritiker nennen es „Kuh-hemd“).

GAb eS SCHON OUTFITS eUReR USeR, dIe dICH SO RICHTIG AUS deR FASSUNG GebRacht haben?

Ein Junge hatte die Vornamen der Back-streetboys auf seinem T-Shirt stehen. Ich glaube in Helvetica. Ein Musterbeispiel für maximalen Effekt bei reduziertem Aufwand.

WO KOmmeN dIe meISTeN euReR bloGGeR/innen heR? Wie Weit Reicht euRe seite?

Um die ganze Welt. Ein ordentlicher An-teil kommt aus Deutschland, danach USA und Asien.

UNd, AdRIANO, HAST dU NACH meHR AlS dReI jAHReN eINeN lieblinGsbloGGeR?

Nein. Das wechselt jeden Tag. Sehr sym-patisch ist mir Brianboy, weil er auch dann noch sehr intime Auskünfte über seine Sexhygenie gab, als Marc Jacobs schon zu seinen Fans gehörte.

Frederike Krüger20 Jahre, München

…fragt sich seit der Recherche: Was war zuerst da, der Account oder der Stil?

mAG STIl uND träGt aucH PrIvat KuHHeMDeN – aDrIaNo SacK.

Foto: privat

Page 19: politikorange "Passiosfrucht"

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A ls Veranstaltungszeitung, Magazin, Onlinedienst und Radioprogramm

erreicht das Mediennetzwerk politikoran-ge seine jungen Hörer und Leser. Krieg, Fortschritt, Kongresse, Partei- und Ju-gendmedientage – politikorange berichtet jung und frech zu Schwerpunkten und Veranstaltungen. Junge Autoren zeigen die große und die kleine Politik aus einer frischen, fruchtigen, anderen Perspektive.

POlITIKORANGe – dAS mUlTImedIUm

politikorange wurde 2002 als Veranstal-tungszeitung ins Leben gerufen. Seit da-mals gehören Kongresse, Festivals und Jugendmedienevents zum Programm. 2004 erschienen die ersten Themenma-gazine: staeffi* und ortschritt*. Während der Jugendmedientage 2005 in Hamburg wurden erstmals Infos rund um die Ver-anstaltung live im Radio ausgestrahlt und eine 60-minütige Sendung produziert.

Wie KoMM’ ich Da Ran?

Gedruckte Ausgaben werden direkt auf Veranstaltungen, über die Landesver-bände der Jugendpresse Deutschland e.V. und als Beilagen in Tageszeitungen verteilt. In unserem Online-Archiv ste-hen bereits über 50 politikorange-Ausga-ben und unsere Radiosendungen sowie Videobeiträge zum Download bereit. Dort können Ausgaben auch nachbe-stellt werden.

WARUm eIGeNTlICH politiKoRanGe?

In einer Gesellschaft, in der oft über das fehlende Engagement von Jugend-lichen diskutiert wird, begeistern wir für eigenständiges Denken und Han-deln. politikorange informiert über das Engagement anderer und motiviert zur Eigeninitiative. Und politikorange selbst ist Beteiligung – denn politikorange ist frisch, jung und selbstgemacht.

WeR Macht politiKoRanGe?

Junge Journalisten – sie recherchieren, berichten und kommentieren. Wer neu-gierig und engagiert in Richtung Journa-lismus gehen will, dem stehen hier alle Türen offen. Genauso willkommen sind begeisterte Knipser und kreative Köpfe fürs Layout. Den Rahmen für Organisa-tion und Vertrieb stellt die Jugendpresse Deutschland. Ständig wechselnde Redak-tionsteams sorgen dafür, dass politikoran-ge immer frisch und fruchtig bleibt. Viele erfahrene Jungjournalisten der Jugend-presse stehen mit Rat und Tat zur Seite.

Wer heiß aufs schreiben, fotogra-fieren, mitschneiden ist, findet Infos zum Mitmachen und zu aktuellen Ver-anstaltungen im Internet oder schreibt einfach eine eMail.. Die frischesten Mit-machmöglichkeiten landen dann direkt in Deinem Postfach

[email protected]

fRisch, fRuchtiG, selbstGepResst – [email protected]

diese Ausgabe von politikorange entstand während des Schülerzeitungswettbewerbs der länder im sommer/herbst 2011.

Herausgeber und Redaktion: politikorange – Netzwerk Demokratieoffensive c/o jugendpresse Deutschland e.v., Wöhlertstraße 18, 10115 Berlin www.jugendpresse.de

Chefredaktion (V.i.S.d.P.): Britt Schlünz ([email protected]), Andi Weiland ([email protected])

Redaktion: lisa Gutscher, Sonia rivero, Konrad Welzel, anna claus, tino Höfert, friedrike Krüger

bildredaktion: Stephanie julia Winkler,jugendfotos.de

layout: florian Hirsch ([email protected]),Mandy jochmann

druck: Bvz Berliner zeitungsdruck GmbH

auflage: 5 000 exemplare

Foto: stephanie winkler

GRATUlATION: DIe GeWINNer DeS ScHülerzeItuNGSWettBeWerBS Der läNDer 2011.

ImPReSSUm

Page 20: politikorange "Passiosfrucht"

aUCH mal aUtoR/IN SEIN?

> diese ausgabe ist dezentral entstanden. werde teil des politikorange autorenpools und schreib ein spannedes stück geschichte!

infos unter: www.politikorange.de/mitmachen

„DaS KaNN maN DoCH So NICHt SCHREIBEN!“

ein prominenter Politiker über politikorange