powerplay Ausgabe 5 2012/13

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www.swissunihockey.ch Nr. 5 | Mai 2013| Fr. 6.– Schweizer Meister 2012/2013 We are the champions! 30 Nachwuchs: Der goldene Mittelweg 36 Projekt: Basel lebt...wieder

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www.swissunihockey.chNr. 5 | Mai 2013 | Fr. 6.–

Schweizer Meister 2012/2013We are the champions! 30 Nachwuchs: Der goldene Mittelweg

36 Projekt: Basel lebt...wieder

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Editorial.von Andreas Iseli

Die an Höhepunkten reiche Saison 2012/13ist Geschichte. Erinnern wir uns an die spek-takulären Meisterschaftsauftaktspiele anläss-lich der Mobi-Games in der Wankdorfhalle.Oder an die unvergessliche Heim-WM-Wochemit vielen Hühnerhautmomenten, ganz be-sonders an den ausverkauften Finaltag imHallenstadion. Und schlussendlich an einenspannenden und ebenfalls ausverkauftenCupfinal-Tag in Bern.Der Unihockeyalltag lässt sich davon leidernicht inspirieren und die oben erwähntenHighlights wirken sich selbst in der finalenPlayoff-Phase nicht im gewünschten Massauf die Zuschauerzahlen aus; ganz im Ge-genteil. Wir verzeichnen in den letzten Jah-ren bei den Damen wie bei den Herren in derSML rückläufige Zuschauerdurchschnitte.Kamen in der Saison 2009/10 durchschnitt-lich 460 Zuschauer an ein SML-Herrenspiel,waren es in den letzten Saisons konstant cirka15% weniger. Haben wir bezüglich Zuschau-er den Zenit erreicht, oder handelt es sich ein-fach um ein gesellschaftliches Phänomen?Offenbar funktionieren aber einzelne grosseEvents besser und das häufig gefordertePlayoff-Einzelfinalspiel scheint – ohne densportlichen Aspekt zu berücksichtigen – einerfolgsversprechender Ansatz zu sein.Was in Schweden oder neu auch in Tsche-chien erfolgreich praktiziert wird, ist für dieSchweiz allerdings noch lange kein Erfolgsga-rant. In diesen Ländern herrschen bezüglichallgemeiner Sportbegeisterung und Sport-infrastrukturen ganz andere Verhältnisse.Ebenso haben sich in diesen Ländern speziel-le Sport-TV Kanäle etabliert und Unihockeykann sich dort regelmässig einem breitenPublikum präsentieren.Eine vom NLK initialisierte Arbeitsgruppe istderzeit daran, die Rahmenbedingungen füreine allfällige Schweizer Ausgabe eines Ein-zelfinalspiels abzuklären. Wir werden imHerbst Resultate präsentieren können unddaraus mehrheitsfähige und zukunftsgerich-tete Schritte ableiten.

Inhalts-verzeichnis.

4 MeisterschaftDas Meister-Puzzle

9 RadarDaniel Kasser: Der unbekannteWM-Held

13 FokusVerletzungen: Nur Pech gehabt?

17 EventNötzli/Kuchen: «Nur zuschauen tut weh»

20 StreifzugCupfinals der Überraschungen

24 PosterDer Tierteich

27 ThemaNerven wie Drahtseile

30 NachwuchsDer goldene Mittelweg

34 PortraitNussbaum/Breitenstein:Abschied eines Traum-Duos

36 ProjektBasel lebt… wieder

38 RomandieMot d’ordre: le plaisir dansl’apprentissage

40 InsideNews von swiss unihockey

41 U19 WMInterview mit Nils Conrad

42 Hui oder PfuiWas Sie schon immer über Trainerund Spieler wissen wollten

46 Nachgefragtbei Margrit Scheidegger, Red Ants

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Titelbild. Foto: Fabian Trees

Alligator Malans wird nach einem packenden Final gegen Floorball Köniz zum fünften MalSchweizermeister

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Meisterschaft.

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HerrenDas Meister-PuzzleAlligator Malans sichert sich den Schweizer Meistertitel mit einem

4:2-Sieg über Floorball Köniz. Die Playoff-Finale dieser Saison waren

extrem eng und liessen an Spannung nichts zu wünschen übrig.

Text: Susi BaillodsFotos: Fabian Trees

dem Spielfeld. Bei den Finalspielen beein-druckte bei beiden Teams, wie die Redensart«Alle für Einen, Einer für Alle» gelebt wurde.Bedingungslos stellte sich jeder Spieler in dieDienste des Teams. Jeder hatte das Ziel‹Schweizermeister› vor Augen und war sichbewusst, dass der Titel nur mit einer ge-schlossenen Teamleistung zu erreichen war.Unterschiede, die für das eine oder andereTeam sprechen, sind bei diesem Puzzleteilnicht auszumachen.

Einsatzwille und KampfgeistDie Finalserie war bei beiden Mannschaftenein Lehrstück in Sachen Einsatzwille undKampfgeist. Kein Spiel wurde verloren gege-ben, und alle Spieler kämpften bis zumSchlusspfiff mit aller Macht um den Sieg.Vielleicht hat in diesem Punkt Floorball Könizdie Nase etwas vorne. In fünf Spielen gerie-ten die Berner in Rückstand, teilweise mehr-fach in einem Spiel. Dreimal gelang es ih-nen, jeweils wieder auszugleichen und imfünften Spiel die Partie gar zu ihren Gunstenzu drehen. Das Finalspiel drei brachte Floor-

Der fünfte Meistertitelwird erst mal in Bern

angefeiert

Der kleine UnterschiedDie Herren Playoff-Finalserie wird als eineder engsten in die Schweizer Unihockey-Geschichte eingehen. Bis hin zum schliess-lich entscheidenden Spiel sechs, schossenAlligator Malans und Floorball Köniz genaugleich viele Tore und jedes der fünf Spielehätte genauso gut auf die andere Seite kip-pen können. Stellt sich die Frage, welchesdie entscheidende Punkte waren, welchedie Bündner schlussendlich den Titel be-scherten.

Ziele, Training, Erholung, Einsatz undTeamgeist nennt der Malanser TrainerAkseli Ahtiainen als die wichtigstenPuzzle-Teile, die ein Team zu einem er-folgreichen Team machen.Köniz-Headcoach ChristianWahli erklärt Selbstver-

trauen, ebenfalls Teamgeist, Disziplin, Lei-denschaft und Wille gepaart mit Kampf-geist zu den zentralen Bauteilen. Wo lagder kleine Unterschied, der Alligator Malansam Ende jubeln liess? Die drei PunkteTeamgeist, Kampfgeist und Erholung neh-men wir unter die Lupe.

TeamgeistTeamgeist ist eine positive soziale Eigen-schaft einer Mannschaft. Das Team steht zu-

sammen, um eine bestimmteAufgabe erfüllen zu kön-

nen. Das wir steht da-bei im Vordergrundund nicht das ich. Diesist zu lesen, schlägtman den Begriff im Le-xikon nach. Sowohl dieBündner wie auch dieKönizer sind eine ver-

schworene Truppe.Dies nicht nur

auf, sondernauch nebenDas grosse Aufatmen:

Meister-Trainer AkseliAhtiainen ist erleichtert

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Meisterschaft.

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ball Köniz ohne Rückstand ins Trockene –obwohl die Abwehrstrategen Daniel Bill undFredrik Djurling verletzungs- und krank-heitsbedingt nicht eingesetzt werden konn-ten. Dies spricht wiederum für den ausge-zeichneten Teamgeist. Deswegen bei denAlligatoren Schwächen in Sachen Einsatzwilleund Kampfgeist auszumachen, wäre kom-plett falsch. Beide Teams kämpften bis zumEnde einer Partie vehement um jeden Ballund um den Sieg.

ErholungDie Playoffs sind für die Teams eine intensi-ve Zeit, die die Spieler im Final an die Belas-tungsgrenze bringt. Jedes Spiel, das in denViertel- und Halbfinals nicht gespielt werdenmuss, ist wertvoll und gibt den Mannschaf-ten Zeit, sich von den strapaziösen Doppel-runden zu erholen. Alligator Malans zog mitlediglich neun Partien in den Beinen in denFinal und gewann zwischen den einzelnenRunden wichtige Zeit für die Regeneration.Floorball Köniz hingegen erkämpfte sich dieFinalqualifikation erst nach zwölf Spielen.

Da blieben jeweils nur gerade vier Tage biszum Anpfiff des ersten Halbfinal- und Final-spiels. Die nötige Zeit, sich von den intensi-ven Partien zu erholen und Blessuren undgesundheitliche Probleme auszukurieren,blieb so weitgehend auf der Strecke. DieAuswirkungen zeigten sich im letzten Final-spiel. Malans war deutlich frischer und sprit-ziger, Köniz wirkte müde und konnte keinezusätzlichen Kräfte mehr freisetzen, um eineFinalissima zu erzwingen.

Weitere PuzzleteileDen deutlichen Sieg von Alligator Malans imsechsten und letzten Spiel und damit denGewinn des Schweizermeister-Titels alleineauf die mangelnde Erholungszeit von Floor-ball Köniz zurück zu führen, wäre zu ein-fach. Da spielten noch einige andere Puzzle-teile eine Rolle. «Wir haben das breitereKader. Wir konnten die letzte Partie mit dreiLinien durchspielen lassen, während Könizgezwungen war, bald auf zwei Linien um-zustellen», erklärte der überglückliche Ma-lanser Assistenztrainer Patrick Britt nach

dem Spiel strahlend und mit der Meisterzi-garre in der Hand. «Alligator war effizien-ter. Bei uns sind die Tore nicht gefallen,auch wenn wir Druck machten. Zudemmussten wir früher als geplant gesundheit-lich angeschlagene Spieler forcieren»,meint der enttäuschte Christian Wahli. UndKöniz-Topskorer Emanuel Antener siehtweitere Punkte für die Niederlage: «Es gibtdiverse kleine Details, die nicht gestimmthaben. Den Titelgewinn haben wir sicher inden ersten zwei Matches vergeben. Diehätten wir gewinnen müssen.»

Alligator Malans ist verdienter Schweizer-meister – auch weil die einzelnen Puzzleteileperfekt ineinander passten..

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DamenDouble-Piranhas

Nach dem Titel im Swiss Mobiliar Cup sichern sich die Piranhas

aus Chur auch den Meistertitel. Diesen verdienten sie sich vor

allem dadurch, dass sie sich nie aufgegeben hatten. Zwei Mal

mussten sie in den Playoffs über fünf Spiele. Die entscheidenden

Teile im Meister-Puzzle der Churerinnen war dabei der grosse

Kampf-geist und der Biss der beiden ersten Linien.

Text: Antti UimonenFotos: Claudio Schwarz

Bounce-Back PiranhasFür den Halbfinal hatte Red Ants-TrainerinKati Eteläpää ihre Hausaufgaben gut ge-macht und die Lehren aus der Niederlage imCupfinal gegen Chur gezogen. Denn denPiranhas stellte sich ein hartnäckigeres Win-terthur in den Weg, als den Raubfischenlieb war. Die erste Partie konnten die Bünd-nerinnen nach Verlängerung noch knappfür sich entscheiden, doch Spiel zwei unddrei gingen an die sehr kompakt und effi-zient auftretenden Red Ants. Mit dem Rü-cken zur Wand, holte sich Chur das Breakzurück und sicherte sich anschliessend zu-hause die Finalqualifikation.

Chur-Trainer Fabian Disch hoffte im Finaldann auf ein Dietlikon, welches mehr mit-spielen würde, als noch die Red Ants in derVorrunde. Dieses Dietlikon erhielt er auch.Wiederum ging die erste Partie knapp undnach Verlängerung an Chur. Doch die Spielezwei und drei gehörten dem UHC Dietlikon.Vor allem im zweiten Spiel mussten dieBündnerinnen ziemlich unten durch. DochDietlikon schaffte es nicht, zu Hause den Ti-tel klar zu machen. Chur spielte entschlosse-ner und effizienter und erzwang die Belle.Eine Belle, die für jeden Zuschauer schliess-lich wohl noch lange in Erinnerung bleiben

Piranha-Capitaine MircaAnderegg in grösstmöglicherAusgelassenheit

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Meisterschaft.

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Meisterschaft.

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wird. Eine proppenvolle Gewerbeschule inChur sah eine Partie mit vielen Wendungen.Die Kommentare nach dem Spiel waren klar,das Spiel hätte keinen Verlierer verdient ge-habt. Doch nach einem 4:6-Rückstand we-nige Minuten vor Spielschluss, schaffte Churdas scheinbar Undenkbare. Mit dem Muteder Verzweiflung spielten sie völlig entfesseltund drehten die Partie abermals zu einem8:7 Sieg und der Titelverteidigung. Zugleichauch zum ersten Double-Gewinn der Ver-einsgeschichte.

Starker KernDie grosse Stärke Churs ist unbestritten dieOffensive. Sobald Chur einmal der ersteTreffer gelang, der Knoten mal geplatzt war,folgten meist schnell weitere Goals. So gese-hen in Spiel fünf der Halbfinals. So dannauch in Spiel fünf der Finals. Die Bünderin-nen setzten sich auf dem Weg zum Meister-titel gegen zwei komplett unterschiedlichaufgestellte Mannschaften durch. Im Ver-gleich zu den Red Ants spielte Dietlikonstark mit, manchmal sogar zu stark. Dietli-kon konnte vor allem auch auf drei Linienzurückgreifen. Doch die Tore erzielte danntrotzdem meist nur eine Formation. Bei Chur

hingegen wurden die Kräfte meist auf zweiLinien konzentriert. Diese zwei Linien pro-duzierten laufend Druck auf das gegneri-sche Tor und generierten so Torchancen. Liefdie Maschinerie der Piranhas, war diesekaum mehr zu stoppen. Das Team spieltesich praktisch in einen Rausch. Das war si-cher der beeindruckendste Faktor bei derMeistermannschaft.

Das Team dürfte durch die harten Spieleauch immer mehr an Selbstbewusstsein ge-tankt haben. Zuerst gewannen die Chure-rinnen den Cupfinal, nachdem es lange nacheinen Winterthurer Sieg ausgesehen hatte.Im Halbfinal erkämpften sie sich die Final-qualifikation, nachdem es vorerst den An-schein hatte, als würden sie kein Mittel ge-gen die starke Winterthurer Abwehr finden.Im Final, nach einer klaren Niederlage imSpiel zwei und einer schmerzhaften in Spieldrei, wurden sie wiederum fast abgeschrie-ben. Doch auch hier kamen sie zurück. Mitdem Treffer in der ersten Minute von Spielvier wiesen sie sich den Weg. Spiel 5 ist Ge-schichte. Eine Geschichte, welche sich Spie-lerinnen und Zuschauerinnen dieses Mat-ches wohl noch lange erzählen werden..

James Büchelermit 4 Goldmedallien

Das soll im zuerst mal einer nachmachen.Gleich mit vier Goldmedaillen beendete der30jährige gebürtige Ustemer die Saison. EinErfolg, unerreicht in der Schweizer Uniho-ckeyhistorie – und allesamt in den Farbendes UHCevi Gossau. Und nur möglich durchein Doppelmandat als Trainer der 1.Liga-KF-Damen und gleichzeitiger Verpflichtung alsSpieler der ersten Herrenmannschaft. Wasdas Doppelmandat auch eine Doppelbelas-tung? James Bücheler schmunzelt: «Die ein-zige Reklamation kam von meiner spielen-den Freundin, die sich einmal etwas beklag-te, dass ich immer nur den anderen GirlsTipps gebe würde».

Die ersten doppelten Goldmedaillen bekamBücheler am 9. März in der Wankdorfhalleumgehängt. Mit seinen Damen schlug erOekingen, danach schickte man die Caneskrachend auf die Bretter: «Da haben wir ge-merkt, was möglich ist, wenn alle Vollgasgeben.» Dieser Rückenwind verlieh demganzen Verein für das MeisterschaftsfinaleFlügel. Die Herrenmannschaft gewann inden «Best-of-3»-Serien ab dem Viertelfinalesämtliche Partien. Sowohl Mümliswil, Blu-menstein wie auch im Finale Kappelen ver-suchten dagegen zu halten, es gab auch etli-che enge Spiele. Allesamt blieben sieschliesslich aber als Opfer der Gossauer Me-daillenjagd auf der Strecke. Und die Damenstanden in Nichts nach. Auch hier bliebendie Gegnerinnen in der Reihenfolge Rich-terswil, Oekingen und Tafers-Schmitten inden gesamten Play-Offs ohne einen einzi-gen Sieg. Unerwartet auch für James Büche-ler: «Bei den Damen konnte man uns eherim Final erwarten. Vor der Saison hätte ichdie Herren nie in den Final getippt»..Bild: Florian Büchtig, unihockey-pics.de

Die Raubfische haben zugebissen: Erstes Double für Piranha

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Radar.

Nr.5 2012/2013

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Radar.

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Daniel Kasser

Der unbekannteWM-Held

Die Herren-Weltmeisterschaften in der Schweiz sind seit einigen

Monaten Geschichte. In bester Erinnerung bleiben die gran-

diose Stimmung im Hallenstadion und andere, auch weniger ange-

strebte Highlights wie der bereits legendäre Stromausfall. Der

Mann, der hinter der WM-Organisation die Fäden zog, der unbe-

kannte Held der Veranstaltung, war Daniel Kasser.

Text: Sophie A. MockFotos: zVg

Die Finalspiele im Hallenstadion waren fürden Geschäftsführer der WM, Daniel Kasser,nur bedingt Neuland. Der 29jährige Solo-thurner kannte die Halle aus seiner vorheri-gen beruflichen Tätigkeit bei der StiftungSchweizer Sporthilfe bestens. Er organisiertefür diese gleichenorts den Super10Kampf.«Ich denke das war auch ein wichtigerGrund, weshalb mich swiss unihockeyschliesslich für diesen Job ausgewählt hat»,meint Kasser.

Zum Unihockey hingegen hatte er keinengrossen Bezug. Allenfalls durch seinen Cousin

Georg Schelling, welcher sich bei Rychen-berg und Uster einen relativen Namenmachte. Und mit dem es im Hallenstadionan der WM dann ein überraschendes Wie-dersehen gab (Kasser: Was machst denn Duhier. Schelling: Ich bin der Teamarzt vonDeutschland. Kasser: Aha).

Bis es schliesslich zu diesem Treffen an derWM kam, hatte Kasser bereits ein gutes Jahralle Hände voll zu tun («16-Stunden-Ar-beitstage waren keine Seltenheit»). Denn esgalt eine Grossveranstaltung mit einem Ge-samtbudget von 2,2 Millionen Schweizer

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Radar.

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Franken auf die Beine zu stellen. Rückbli-ckend bewertet Daniel Kasser die entschei-denden Fragen:

An dieser WM konnte man sich keine Feh-ler erlauben?Von der finanziellen Seite her waren sicherfast keine Fehler erlaubt. Dieses Budgethat Dimensionen angenommen, dass einMisserfolg den Verband vor ernste finan-zielle Probleme gestellt hätte. Ich habe mirdarum von Anfang an ein sorgfältiges Con-trolling der Finanzausgaben zur Gewohn-heit gemacht. Ausserdem habe ich ein Re-servoir gebildet mit Geldern, welche ichanzapfen kann, wenn in einem bestimm-ten Bereich ein Loch entsteht. Ich gebe ger-ne zu, dass mir die Verantwortung und derDruck zu schaffen gemacht haben. Ich ha-be manchmal sehr schlecht geschlafen. Na-türlich gab es kleine Fehler, aber wir habenimmer sofort versucht, daraus zu lernen.

Gibt es Sachen die Du anders machen wür-dest?Ich wusste, dass bei einer solchen Hoch-risiko-Veranstaltung maximal 20% der Ein-nahmen gesichert sind. Das war die Aus-gangslage. Den Rest musste ich mir verdie-nen. Jetzt kenne ich die Dimensionen. Esgibt Punkte, wo ich heute mehr Geld ausge-ben würde, bei anderen dafür eher weniger.Die Problematik mit den zwei Städten Bernund Zürich war ein Ressourcenkiller, aber esgab keine realistische Möglichkeit, zwei ge-eignete Standorte in einer Stadt zu verei-nen. Zudem hatten die zwei Standorte auchsehr viele Vorteile. So etwas ist aber immerein Gefahrenherd für Fehler. Man konntenicht voraussetzen, wenn es in einer Stadtklappt, dass es auch in der anderen genauso geht. Natürlich ist in der Nachbetrach-tung vor allem der Stromausfall in derWankdorfhalle in Erinnerung geblieben undunterdessen fast zum Kult geworden. Füruns war die Sache damals natürlich brisant.

Es gab Probleme beim Umstellen von Not-auf Normalstrom, und wir mussten wartenbis die Spezialisten mit einer Schutzausrüs-tung in der Halle ankamen. Fünf Minutenvor der Verschiebung des Spiels, hatten wirnach fast zwei Stunden Dunkelheit wiederLicht. Eine solche Schutzausrüstung ist jetztübrigens in der Halle permanent vorhan-den. Es ist also nur ein Gerücht, dass dieNationalspieler von Singapur, welche in denKatakomben der Halle in der Zivilschutzun-terkunft übernachteten und sich auf ihrenBunsenbrennern jeweils selber kochten, dasStromnetz überlasteten. Die Begegnungenmit ihnen zählten für mich persönlich ganzim Gegenteil immer wieder zu den schöns-ten und authentischsten Erlebnissen dieserWM. Die armen Kerle haben sich bei denfrostigen Temperaturen fast zu Tode ge-schlottert.

War es eigentlich eine erfolgreiche WM?Das oberste Ziel war ein Unihockeyfest. Beijedem Match sollte der Zuschauer spüren,ich bin nicht an irgend einem Spiel in irgendeiner Halle, sondern ich bin an einer WM.Ich denke, das haben wir selbst bei jedemVorrundenspiel, sei es in Bern oder in Zü-rich gewesen, auch erreicht. Und im Hallen-stadion wusste ja vorher niemand, wie esaussieht, wenn da 10000 Rot-Weisse kom-men. Aber es hat grossartig funktioniert. Fi-nanziell war die WM auch erfolgreich: dasZiel war eine schwarze Null, unter demStrich ergab sich ein Gewinn im tiefensechsstelligen Bereich. Aber das ist natür-lich keine Vollkostenrechnung. Die über5000 Arbeitsstunden der Mitarbeitendenvon swiss unihockey auf der Geschäfts-stelle sind hier nicht einberechnet. Wennwir noch etwas in die Details gehen: esgab mehr Ticketeinnahmen als budgetiert(+3–4%), davon im Wankdorf ein bisschenmehr – dort spielte aber auch die Schweizihre Vorrundenspiele – und in der Saalsport-halle etwas weniger. Die Finalspiele haben

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Radar.

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uns herausgerissen. Auch bei den Sponso-ring-Einnahmen haben wir unser Ziel er-reicht. 13% des Budgets von 2,2 Mio. Fran-ken wurden durch Sponsoren abgedeckt. Esgab allerdings auch Punkte, wo wir wenigererfolgreich waren. Die Platzierung in denMedien vor der WM erwies sich als schwie-rig. Da merkt man einfach, dass man haltdoch noch eine Randsportart ist. Die Me-dienpräsenz während der WM war dannhingegen sehr erfreulich. Da müssen wirden Hebel ansetzen.

Wie macht man gute Events?Ich war vom Live-Erlebnis sehr positiv über-rascht. Mir fehlte ja hier etwas die eigentli-

che Unihockey-Zuschauer-Erfahrung, ichwar an der Damen WM 2011 quasi Erstse-her. Es ist spannend zum Zuschauen, aber dasProblem – und das hat man trotz der ausge-zeichneten TV-Direktübertragungen ge-merkt – der Sport ist für das ungeübte Augefast zu schnell. Es gibt die geilsten Tore, aberman nimmt es erst in der Zeitlupe richtigwar – wenn überhaupt. Das Wichtigste fürdie Zukunft ist und bleibt, den an die eigeneSchulzeit erinnernden Turnhallen-Grooverauszubringen. Man darf als Zuschauer nichtdenken, ich kann runter aufs Spielfeld undauch mitspielen. Wir brauchen Stars, charis-matische Spieler auf dem Feld. Cracks, we-gen denen die Leute in die Halle kommen.

Anders als eigentlich geplant, hat sich dieZusammenarbeit von swiss unihockey undDaniel Kasser mit Ende der WM nicht erle-digt. Beim Verband war man auf der Suchenach einem neuen Event-Verantwortlichenfür die Rivella-Games und die Camp-Orga-nisation. Kasser seinerseits hatte Gefallenam Unihockey gefunden. So war man sichschnell einig und der «Mr. WM» zeichnetseit 1. März für die Geschicke der Rivella-Games und der Camps verantwortlich..

Daniel Kasser bei der WM-Auslosungbeim Schweizer Cupfinal zusammen mit IFF-Präsident TomasEriksson. Ein halbes Jahr harte Arbeit stand noch bevor.

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Fokus.

Nr.5 2012/2013

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Trainer, Teambetreuer, Masseure, Medical Coachesund Interessenten

Kurskosten inkl. Kursmaterial:

CHF 120.– pro TeilnehmerIn

Kursbeschrieb:

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praxisorientierte Übungen vor Ort

Schulungsdaten:

Bern, Dienstag 21. Mai 2013Zuchwil, Mittwoch 28. August 2013Gossau, Montag 2. September 2013

Kursdauer:

19.00 Uhr bis ca. 21.00/21.30 Uhr

Name/Vorname:

Adresse: PLZ/Ort:

E-Mail: Natel:

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Bitte in Blockschrift und vollständig ausfüllen.

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Bern, Dienstag 21. Mai 2013Zuchwil, Mittwoch 28. August 2013Gossau, Montag 2. September 2013

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Referenten:

– Jack Eugster, Sporttherapeut undehem. Chefmasseur Schweizer EishockeyNationalmannschaft

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Einsenden an: Vifor Pharma, Bettina Althaus, Rte de Moncor 10, case postale, 1752 Villars-sur-Glâne 1 oder [email protected] Fachschulung «Sportverletzungen»: 14 Tage vor dem Kursdatum

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Fokus.

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Verletzungen:Nur Pech gehabt?

Wenn die böse Verletzungshexe zuschlägt,

hat dies allzu oft nichts mit Pech zu tun. Oft hängt

dies ganz einfach mit einer ungenügenden Vor-

bereitung zu tun. Die SUVA hat sich mit ihrem

Programm Sport Basics diesem Thema angenom-

men, speziell auch im Unihockey.

Text: Sophie A. MockFotos: Fabian Trees, SUVA

«Sport Basics» ist in erster Linie auf die Ball-sportarten ausgerichtet und besteht aus 6Basisübungen («Basics») und 4 Zusatzübun-gen («Basics plus»). Die Übungen beugenden häufigsten Verletzungen beim Uniho-ckey vor: Verletzungen der Sprunggelenkeund Bänderverletzungen im Knie, gefolgtvon Rücken- und Schulterverletzungen. DieSchwachstellen werden mit den sechs Basis-übungen speziell trainiert. Der Schwerpunktwird auf das Kräftigen und Stabilisieren derbetroffenen Körperregionen gelegt.

Die Uebungen, welche sich vor allem auf dieKräftigung der Rumpfstabilität ausrichten,hat die SUVA mit Unterstützung von Sport-mediziniern zusammengestellt. Für Reto Bal-mer, den Ausbildungsverantwortlichen vonswiss unihockey, ist dieses Programm das

geeignete Mittel, um den Breitensport aufdieses Thema zu sensibilisieren. «Wir arbei-ten damit auch in den J+S-Kursen, um dieangehenden Trainer mit diesem Thema ver-traut zu machen und ihnen aufzuzeigen, wiewichtig eine gute Rumpfstabilisation ist».Die Übungen sind auch auf dem youtube-Kanal der SUVA zu finden. Doch was nütztdas beste Programm, wenn es schliesslich ineinem Ordner in einem Büchergestell ver-staubt? Dazu hat man sich bei der SUVAGedanken gemacht und die Übungen ineinen praktischen Übungsfächer verpackt,welche sowohl Trainer wie auch Spieler indie Halle mitnehmen können.

«Das ist der richtige Weg», ist Reto Balmerüberzeugt. Man könne, so der studierteSportwissenschaftler, diesen Übungsfächer

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dann mit der Zeit weiter ausbauen, mit wei-teren spielerischen Übungen, welche dieQualität des Aufwärmtrainings verbessernund die Rumpfstabilität weiter erhöhen undAbwechslung ins Programm bringen wür-den. «So ein Fächer mit schliesslich gut 30sportartspezifischen Übungen in der End-ausführung wäre dann das perfekte Tool»,plant Balmer bereits weiter. Seinen Spielernin der U17-Regionalauswahl stünde der ak-tuelle Übungsfächer zur Verfügung undÜbungen für die Rumpfstabilität werden injedem Training eingebaut.

Tatsächlich ist Unihockey eine eher unge-fährliche Sportart. Viele der typischen Ver-letzungen an Gelenken liessen sich mit einererhöhten Rumpfstabilität verhindern. DiesesKnow-How will die SUVA nun auch ver-mehrt im Basis- und Nachwuchssport ver-mitteln. Auch die Schutzbrillen-Thematikgehört in die Kategorie «Verletzungspräven-tion». «Ich befürworte generell den Einsatzvon Schutzbrillen. Insbesondere bei unter16jährigen Kindern». Vor allem bei denkleinsten Unihockeycracks wo es oft hochausgeschwungene Stöcke gäbe, sei die Brilleunbedingt empfehlenswert. «Eine blutigeNase oder Tränen trocknen wieder. Ein ka-puttes Auge dagegen nicht», bringt es Bal-mer auf den Punkt.

Das Thema Verletzungen ist für swiss uniho-ckey ein permanentes Traktandum im Sport-bereich. So besteht auch eine Art «BlackList» was Hallen angeht. «Dort wo dieSturzräume fehlen und dadurch die Verlet-zungsgefahr zu gross ist, müssen wir ein-greifen. Der Sport wird immer physischerund athletischer und dem müssen wir Rech-nung tragen», meint Mathias Güngerich,Leiter Sport von swiss unihockey. Tatsächlichist dies in vielen Hallen noch ein wunderPunkt. Zwar sind die Tribünengeländer mitMatten abgedeckt. Aber immer wieder stehtder eine oder andere Jurytisch sehr nahe amSpielfeld und dass ein Schwedenkasten alsStrafbank nicht der Weisheit letzter Schluss

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ist, musste Wilers Philipp Fankhauser in denPlay-Offs gegen den HC Rychenberg am ei-genen Leib und sehr schmerzhaft erfahren.

Das Schweizer Unihockey ist bisher vonüblen Verletzungsdramen verschont geblie-ben. Die schwerwiegendsten Verletzungensind normalerweise gerissene Kreuzbänder.Und selbst die übelsten bekannten Fouls derSchweizer Unihockey-Geschichte hattenharmlosere Folgen. So das legendäre Foulvon Rychenberg-Defender Marcel Taisch(Sprint über das ganze Feld > auf der eige-nen Schaufel ausgerutscht > Beine voran inSimon Stucki gerauscht) oder der unschöneRippenbruch von Adi «der Rächer» Capattgegen Simon Stucki (immer wieder er, der

dann aber eine Woche darauf trotzdem denCupfinal gewann). Und dann gab’s da vorvielen Jahren noch diesen schmerzhaftenZwischenfall, als sich ein stürzender Spieleran dem Teil seines Gegners festhielt, wokeiner festgehalten werden möchte. Undder «Haltegriff» wurde dabei so arg lädiert,dass sich die Parteien um die langwierigenHeilungskosten auszudiskutieren, schliess-lich vor Gericht trafen. Da hätte vermutlichauch ein gutes Aufwärmen kaum viel ge-nützt..

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Event.

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Summer Camps 13

Die Camps kosten je CHF 499.00Geschwister-Rabatt von CHF 29.00 pro Person.

Geb.-Datum

Name Wunschposition

Vorname Verein

Strasse Liga

PLZ/Ort

Telefon

Unterschrift der ElternE-Mail

Anmeldetalon bitte einsenden an: swiss unihockey, Ostermundigenstrasse 69, 3006 Bern

❏ Grossfeldcamp Zuchwil❏ Leistungscamp Zuchwil

Geschwister-Rabatt von CHF 29.00 pro Person.❏ Ich habe Geschwister, die teilnehmen.

LeistungsCAMP, ZUCHWILJAHRGÄNGE 1995–1999Dauer: 14. bis zum 20. Juli 2013Teilnehmer: U21, U18, U16 Junioren (nur für Herren)Inbegriffen sind Kost und Logis, alle Trainings- und Freizeit-angebote. Die An- und Abreise erfolgt auf eigene Kosten.

GrossfeldCAMP, ZUCHWILJAHRGÄNGE 1992 – 1996

Dauer: 28. Juli bis zum 3. August 2013TeilnehmerInnen: Junioren/Juniorinnen

Inbegriffen sind Kost und Logis, alle Trainings- und Freizeit-angebote. Die An- und Abreise erfolgt auf eigene Kosten.

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Event.

Nr.5 2012/2013

Silvana Nötzli und Florian Kuchen, ihr seid beide dieses Jahr imPlayoff-Halbfinale ausgeschieden. Heute schaut ihr euch die Final-spiele als Zuschauer an. Du Silvana hast 2012 gar hier in Malmö ge-spielt (Anm. d. Red.: 1:7-Finalniederlage gegen IKSU). Was für Ge-danken gehen euch durch den Kopf?Florian Kuchen (FK): Auf der einen Seite geniesse ich den Event mitall den Unihockey Begeisterten und den tollen Spielen, auf der ande-ren Seite bin ich ein wenig wehmütig, weil ich gerne hier und heuteselber gespielt hätte.Silvana Nötzli (SN): Ich war sehr frustriert als ich mir das Damen-finale angeschaut habe. Ich habe viel daran gedacht, warum ichheute nicht mit meinem Team hier spiele. Und wenn ich meine Fa-milie heute nicht hätte treffen können, wäre ich wohl nicht freiwil-lig hierhin gekommen. Es tut weh und die Enttäuschung ist gross.Auf der anderen Seite muss ich auch eingestehen, dass es an sichhalt schon ein super Event ist. Alles was im Unihockey Rang undNamen hat, ist heute anwesend.

Text: Pascal MülchiFotos: Pascal Mülchi

Nötzli/Kuchen:«Nur zuschauentut weh»Im Rahmen des schwedischen

Meisterschaftsfinales in Malmö

erzählen Silvana Nötzli (Kais

Mora IF) und Florian Kuchen

(Pixbo Wallenstam IBK), wie sie

die Finalspiele erlebt haben und

ziehen Bilanz zu ihrer zweiten

Saison in der Superligan. Nötzli

sagt zudem warum für sie die

Wahl zur besten «Verteidigerin

des Jahres» überraschend kam.

Falun feiert:Triple-TorschützeAlexander GalanteCarlström (links)mit TeamkollegeRasmus Enström

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Event.

Nr.5 2012/2013

Die Finalspiele werden bereits zum elften Mal, zum dritten Mal inMalmö, als Event mit einem einzigen Finalspiel ausgetragen. Wassind bis jetzt eure Eindrücke vom heutigen Tag?SN: Unihockeytechnisch finde ich es falsch. Ich meine, Rönnby, dasdie Saison auf dem 5. Rang beendet hat, wird schwedischer Meister.Aus meiner Sicht widerspiegelt ein einziges Finalspiel nicht die Leis-tung über eine ganze Saison.FK: Andererseits hat sich Rönnby ja genauso in den Viertel- undHalbfinalspielen durchsetzen müssen. Insofern sind sicher keineTeams unverdient im Finale. Aber sicher, im Finale entscheiden auchdie Faktoren, wer den besseren Tag erwischt und das Glück.SN: Ja das stimmt! Letzte Saison zum Beispiel haben wir eine superSaison gespielt, sind hierhin gekommen und dann funktionierte ein-fach nichts. Eine zweite Chance hatten wir aber nicht. Das ist schonfrustrierend, vor allem wenn du während einer ganzen Saison obenmit gespielt hast. (FK nickt zustimmend)

Bei den Frauen hat Rönnby IBK mit 4:3 gegen IKSU gewonnen, beidenMännern Falun 5:2 gegen Dalen. Aus eurer Sicht verdiente Sieger-Innen?SN: Ja, sicher. Doch dies lag auch daran, dass Favorit IKSU nach der2:0-Führung nach 20 Minuten viel zu überheblich gespielt hat undwohl dachte, sie hätten schon gewonnen. Bei den Männern hat Fa-lun verdient gewonnen.FK: Ich war enttäuscht von IKSU, da sie sich nach dem ersten Drittelnicht mehr steigern konnten. Deshalb hat Rönnby absolut verdientgewonnen. Bei den Männern hat Dalen die Chancen gehabt, dassSpiel zu wenden und zu gewinnen, sie haben diese aber nicht ge-nutzt. Falun ist der absolut verdiente Sieger.

Schauen wir auf die Saison zurück. Florian, du hast deine zweiteSaison bei Pixbo gespielt, was ziehst du für eine Bilanz?FK: So kurz nach dem Ausscheiden sind wir sicher noch enttäuscht,weil wir seit Beginn der Saison das Ziel hatten, die Meisterschaft zugewinnen. Mit der Best-of-5-Serie im Halbfinale (Anm. d. Red.: 1:3gegen Falun) können wir nicht zufrieden sein, weil wir nicht unserganzes Potential aufs Parkett bringen konnten.

Was war dein persönliches Saisonhighlight?FK: Das fünfte entscheidende Viertelfinal-Spiel gegen Warberg mitdem Sieg in der Verlängerung. Das war ein sehr emotionales undspannendes Spiel. Als Erlebnis werd ich das mitnehmen, auch wennich mir bewusst bin, dass ich mir damit nichts mehr kaufen kann.

Auch du Silvana hast deine zweite Saison in der schwedischen Su-perligan gespielt und wurdest in diesem Jahr vom Innebandymaga-zinet gar zur «Verteidigerin des Jahres» gewählt. An dieser Stelleherzliche Gratulation! Wie war deine Reaktion?SN: Als ich es per Telefonanruf erfahren habe, war ich doch sehrüberrascht. Ich habe nicht damit gerechnet, dass die Schweden eineSchweizerin wählen würden. Es fühlt sich gut an, diese Ehrung be-kommen zu haben.

Erstmals wurde einer ausländischen Spielerin diese Ehre zuteil.Kann man diese Ehrung als Meilenstein einerseits für das internatio-nale Unihockey und vor allem für dich bezeichnen?SN: Ja, ich glaube schon. Das Interesse im Damenbereich fürSchweizer Spielerinnen nimmt dadurch sicher noch zu. Man kenntmich und andere wie z.B. Tanja Stella (Endre IF) unterdessen sicherschon besser. Persönlich ist es eine schöne Anerkennung für meineLeistung in der abgelaufenen Saison.

Heisst das, dass es für eine Schweizer Spielerin nach wie vor sehrschwierig ist, sich in Schweden Akzeptanz zu verschaffen?SN: Das Schlimme ist vor allem, dass du in der Schweiz eine klar de-finierte Rolle hast, dann hierhin kommst und die meisten hier nochnie deinen Namen gehört haben. Abgesehen vom Trainer, der natür-lich weiss, warum er dich geholt hat und einigen Nationalspielerin-nen kennt dich niemand. Manchmal habe ich das Gefühl, dass dieSpielerinnen hier keine Ahnung haben. Sie fragen sich zum Beispiel:«warum haben wir noch nie Europacup gespielt? Ja, weil man ebenerst Meister werden muss…», antworte ich dann. Andererseits mussich auch erwähnen, dass ich in dieser Saison davon profitierenkonnte, dass ich mich als Nicht-Schwedin etwas aus der Verantwor-tung nehmen und erst dadurch eine so starke Saison spielen konnte.

Beide lebt ihr den Traum vieler SpielerInnen, in Schweden Uniho-ckey zu spielen. Florian, du arbeitest nebenbei bei der Unihockey-firma Renew. Silvana du bist Vollprofi. Wie muss man sich euer Le-ben hier in Schweden vorstellen?FK: (überlegt kurz) Das Leben ist eigentlich nicht viel anders als inder Schweiz. Tagsüber arbeite ich und sonst bestimmt Unihockeymein Leben. Aber sicher: der Sport ist noch zentraler in meinem Le-ben als in der Schweiz. Ich trainiere täglich, sei es im Krafttrainingoder in der Halle.SN: Ich habe ungefähr den gleichen Alltag wie ein Eishockeyprofi.Aufgaben, welche man in einem Leben mit 100-Prozent-Job neben-

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Event.

Nr.5 2012/2013

bei erledigt, wie Waschen und Kochen, was stressig sein kann, sindfür mich nunmehr eher kleine, weniger mühsame Aufgaben. Aberwenn ich noch lange hier bleibe, dann möchte ich gerne auch arbei-ten, um den Kontakt zu Leuten zu haben, die nicht mit dem Uniho-ckey zu tun haben. Aber um auf den Traum zu sprechen zu kom-men: Mora ist sehr klein, unterdessen werde ich viel auf der Strasseangesprochen und das ist schon etwas cooles, das du nur hier erle-ben kannst.

Was braucht es überhaupt, um sich als SpielerIn in Schwedendurchzusetzen?FK: Was braucht es? (überlegt lange) Selbstvertrauen ist sicher sehrwichtig! Gerade wenn man als Schweizer nach Schweden kommt,.Denn man ist eben nicht der Schwede der in die Schweiz kommt.SN: Ich denke, es muss alles zusammenpassen. Zum Beispiel istwichtig, wie du dich als Person im Ausland gibst und zurecht fin-dest. Wenn du dich persönlich nicht wohl fühlst, dann kannst duauch keine Topleistungen abrufen. Das ist extrem wichtig! Es gibtviele gute Spielerinnen, die das Potential haben, sich in Schwedendurchzusetzen, doch es ist entscheidend, wie jeder einzelne seineQualitäten umzusetzen weiss.

Wie geht es jetzt konkret für euch weiter: kehrt ihr in die Schweizzurück? Wo und mit wem werdet ihr das Sommertraining bestrei-ten? Und überhaupt: hängt ihr noch eine Saison in Schweden an?FK: Ich spiele sicher noch eine Saison bei Pixbo. Danach werde ichwohl in die Schweiz zurück kehren, um mein Studium zu beenden.Während dem Sommer werde ich in der Region Bern trainieren. Viel-

Florian Kuchen (25)spielt seit 2011bei Pixbo Wallenstam IBK.Der Berner wechselte von seinemStammclub Floorball Köniz zum Tra-ditionsverein in Göteborg. Er gehörtzum erweiterten Kader der SchweizerNationalmannschaft (26 Länderspiele).Kuchen arbeitet bei der Unihockey-firma Renew.

leicht mit meinem künftigen Teamkollegen Kaspar Schmocker, dernächste Saison bei uns in Göteborg spielen wird.

Du hast es selber erwähnt: Wiler-Verteidiger Kaspar Schmockerwird nächste Saison auch für Pixbo spielen.FK: Ja, ich finde es super, dass Kaspar zu uns kommt. Einerseits weiler schon seit langem ein sehr guter Kollege von mir ist und anderer-seits ist es auch für Pixbo ein super Transfer, weil er meiner Meinungnach aktuell einer der besten, wenn gar nicht der beste SchweizerVerteidiger ist. Ich freue mich auf ihn!

Silvana, wie geht es für dich weiter?SN: Ich habe mich noch nicht definitiv entschieden, ob ich noch ei-ne Saison bei Kais Mora weitermache. Aber es sieht schon danachaus, dass ich noch ein Jahr weiterspiele. Nach der Euro FloorballTour in Tschechien werde ich in die Schweiz gehen. Das Sommer-training werde ich entweder alleine oder mit den Red Ants absol-vieren.

Irgendwo habe ich gehört, dass du so lange in Schweden bleibst, bisdu den schwedischen Meistertitel geholt hast…SN: Ja, das ist so, das kann ich bestätigen!.

Silvana Nötzli (24)steht seit 2011 beim nordschwedischenTeam Kais Mora IF unter Vertrag.Die Bülacherin spielte zuvor bei denRed Ants Winterthur. Nötzli gehörtseit 2008 dem Schweizer National-team an (50 Länderspiele). Nötzli istin Schweden Vollprofi.

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Streifzug.

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Die Cupfinals 2013 gingen mit

einer faustdicken Überraschung,

mit langersehnten Siegen, Jubel

und Tränen zu Ende. Gossau

konnte einen Doppelsieg und

Piranha Chur den ersten Sieg

feiern. Der SV Wiler Ersigen

entschädigte sich für das frühe

Ausscheiden in den Playoffs.

Interview: Susi BaillodsFotos: Jérémie Luke Dubois, Hans Ulrich Mülchi

Viel wurde vor den Cupfinals darüber spe-kuliert, wer den heiss begehrten «Kübel»oder neu eben «Bsetzistein» nach Hausebringt. Beim Ligacup der Damen war dieAusgangslage zwischen Oekingen undCevi Gossau offen, bei den Herren stiegendie Berner Hurricanes als Favorit ins Spiel.Anders sah die Ausgangslage bei denSML-Cupfinals aus. Bei den Damen stan-den sich die Red Ants und Piranha nichtdas erste Mal gegenüber – die Winterthu-rerinnen konnten ihre Gegnerinnen ausChur in diesen Begegnungen jeweils schla-gen. Die Cupgeschichte von Wiler Ersigenist hinlänglich bekannt – gegen Grünen-matt standen die Chancen, heuer endlichzu reüssieren, so gut wie noch nie zuvor.

Gossau mit DoppelerfolgDie Partie des Ligacups der Damen verliefim ersten Abschnitt ausgeglichen. Danndrehten die Gossauerinnen auf und konn-ten mit drei Toren davon ziehen. Ein Vor-sprung, der für sich für die Gegnerinnendes UHC Oekingen als zu grosse Hypo-thek herausstellte. Es gelang ihnen zwarnoch, auf einen Zweitorerückstand zu ver-kürzen, das war es dann aber auch. DerUHCevi Gossau liess nichts mehr anbren-nen und sicherte sich mit einem 5:3-Siegden Gewinn des ersten Cup-Bsetzisteins.Die zahlreich angereisten Fans aus Gossaukonnten zum ersten Mal so richtig jubelnund feiern.Ganz offenbar hat der Sieg der Ladies dieHerren beflügelt. Diskussionslos besiegteGossau die Lokalmatadoren Berner Hurri-canes mit 14:6. Für die Berner eine Nieder-lage, die nicht auf dem Plan stand – im Ge-genteil. Der Cup-Seriensieger wollte auchdiesmal als Sieger vom Feld. Die Mann-schaft aus ehemaligen NLA-Spielern warsich sicher, mit ihrer Spiel- und Cuperfah-rung, das Ding nach Hause zu bringen. Daserste Drittel verlief noch relativ ausgegli-chen, Cevi lag mit nur zwei Toren voraus.Was danach geschah, war eine Demonta-

Cupfinalsder Überraschungen

ge der Berner, die in der Folge regelrechteinbrachen. Die Canes konnten im letztenDrittel zwar noch auf zwei Tore verkürzen,danach musste der Berner Torhüter aberfast im Minutentakt hinter sich greifen. DerUHCevi Gossau und seine Anhänger konn-ten einen Doppelsieg feiern, was die Da-men und Herren auch ausgiebig taten.

Piranha mit erstem SiegWährend sich die Red Ants Winterthur inden letzten vier Jahren sich für den Cupfi-nal in Bern qualifizieren konnten und die-sen auch für sich entschieden, gelang diesden Pirahnas aus Chur letztmals 2008 – mitdem kleinen Unterschied, dass sie scheiter-ten. Mangelnde Motivation war also beikeinem der beiden Teams ein Thema.Die Partie begann für die Gäste aus Churdenkbar unglücklich. Nach 22 Minuten la-gen sie bereits mit zwei Toren zurück. DiePiranhas hatten im ersten Drittel zwarmehr Spielanteile, die Red Ants spielten je-doch clever und nutzten jede Chance für

Marcel Kaltenbrunner(hochdekorierter ehema-liger NLA-und Natispieler)blieb der Mund buchstäb-lich offen stehen, als erdie Berner Hurricanes sah,die sich aus vielen ehe-maligen NLA und Nati-spielern zusammensetzen.«Wow, hast Du gesehen,wer da alles dabei ist –das ist ja unglaublich!»

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einen Konter konsequent. Bereits nachdrei Minuten, nach dem ersten Treffer derWinterthurerinnen, kochten im körperbe-tonten Spiel die Emotionen hoch. Im zwei-ten Abschnitt erhöhte Chur den Druck,aber erst in der Schlussminute des Mittel-abschnittes gelang der Anschlusstreffer.Dieser schien die Schleusen zu öffnen, imSchlussabschnitt drehten die Piranhas aufund reüssierten auch endlich im Abschluss.2:6 hiess das Verdikt für die Red Ants, dahatte die ganze Cuperfahrung nichts ge-holfen. Piranha Chur hatte die Premieregeschafft und erstmals in ihrer Geschichteden Cupfinal für sich entschieden. Ent-sprechend überschwänglich auch die Freu-de bei Team, Betreuerstab und den orangegekleideten Fans auf der Tribüne. «Nacheinem nervösen Start konnten wir aufdre-hen und so das Spiel für uns entscheiden»,fasste ein strahlender Fabian Disch, Trainerder Piranhas, das Geschehen zusammen.Lakonisch bringt es Margrit Scheideggerder Red Ants nach dem Schlusspfiff aufden Punkt: «Wir waren zu wenig effizientim Abschluss.» Der Cupsieg der Churerin-nen war verdient, dank Geduld und Stei-gerungslauf – das lange Warten hatte einEnde!

Endlich geschafft!Mit Hochspannung wurde das letzte Duelldes Cuptages, die Begegnung zwischendem SV Wiler Ersigen und dem UHC Grü-nenmatt, erwartet. Die Ausgangslage: of-fen. Wiler, dem der viel zitierte Cupfluchwie Honig an den Beinen klebte – was füreinen Sieg von Grünenmatt sprach. Hinge-gen heisst es, wer Meister wird, kann nichtCupsieger werden und umgekehrt – was für

Mit den Cupfinals 2013ging eine Aera zu Ende.Zum letzten Mal sorgte«Sundi» für den richti-gen Sound an einem Uni-hockey-Grossanlass. Diebeiden «Sundis» wurdenin der ersten Drittels-pause des Herren-finalsgebührend verabschiedet.Sundi – Merci vielmalsfür den jeweils gutenund passenden Sound,ihr werdet fehlen!

Der UHC Grünenmatt war zwar ent-täuscht, aber sicher nicht zu Tode betrübt –denn den Einzug in den Cupfinal geschafftzu haben, war für dieses Team bereits einSieg. Trotzdem: «Dieses Wiler wäre zuschlagen gewesen», meinte GrünenmattsCo-Trainer Robert Testa etwas frustriert.

Geschichte geschriebenDie Cupfinals 2013 sind Vergangenheitund sie haben Geschichte geschrieben.Der Doppelsieg von UHCevi Gossau warerst- und einmalig. Die hohe Niederlageder Berner Hurricanes unerwartet, trotzder vielen Prominenz im Team. PiranhaChur konnte die Red Ants Winterthur be-siegen und erstmals in der Vereinsge-schichte den Cup mit nach Hause neh-men. Und nicht zuletzt der Herren Cupfi-nal, der vom SV Wiler Ersigen endlich ge-wonnen werden konnte und dem es ge-lang, den Cupfluch zu besiegen. Dieser Fi-nal, der mit dem Verlierer UHC Grünen-matt eigentlich einen zweiten Sieger hatte.Was bleibt, sind viele Bilder von spannen-den Spielszenen in den Liga-Cups und denDamen und Herren Finals. Den Zuschau-ern, die klar Farbe für ihr Team bekanntenund ihre Teams unermüdlich anfeuerten.Da waren die Freude, die Enttäuschung,der Jubel, die Frustration, die Emotionenbei Akteuren und Zuschauern und da unddort eine Träne. Cupfinal-Bilder at it’s besteben….

UndWiler stellte kurz danach den alten Ab-stand wieder her. Dabei blieb es bis kurz vorSchluss, als Matthias Hofbauer direkt nachder Rückkehr von der Strafbank Grünen-matts Schlussmann Pascal Haab erwischteund zum Schlussresultat von 3:1 einschoss.Nach dem Schlusspfiff schien es, dass esdie Spieler von Wiler Ersigen erst gar nichtfassen konnten, es geschafft zu habenund sich endlich als Cupsieger feiern las-sen zu können. Eher verhalten schien dieFreude, als sie die (grauen!) Cupsieger-shirts überzogen. Es dauerte eine ganzeWeile, bis aus der verhaltenen eine über-schäumende Freude wurde. «Es war wichtigfür uns, dass wir nach dem Ausscheidenaus den Playoffs die Saison positiv ab-schliessen konnten. Mir ist ein riesigerStein vom Herzen gefallen», erklärte Wi-ler-Captain Hofbauer nach dem Spiel.

Beim Schweizer Fernse-hen sind die Unihockey-Cupfinals in der Wank-dorfhalle kurzfristig zumPlace to be geworden.SFR hat erst am Vorabendentschieden, doch nochselbst die SML-Cupfinalszu übertragen. Geplantwar, dass das Team desLivestreams die Bilderliefern sollte.

Wiler sprach. Denn das Thema Meistertitelwar ja bekanntlich bereits vor dem Cupfinalfür Wiler Ersigen kein Thema mehr.Dass die Mätteler mit der Qualifikation fürden Cupfinal Blut geleckt hatten, das warklar. Entsprechend motiviert und mit vielHerz stieg der Underdog in die Partie. ImGegensatz zu seinem Gegner, der phasen-weise einen müden und phantasielosenEindruck hinterliess. Daher agierten die bei-den Teams auf Augenhöhe und Wiler Ersi-gen gelang es nicht, Grünenmatt abzu-schütteln und einen komfortablen Vor-sprung herauszuspielen. Entsprechend engverlief der Match, Wiler konnte im erstenDrittel zwar vorlegen, Grünenmatt glichanfangs Mitteldrittel jedoch wieder aus.Der Final konnte wieder von vorne beginnen.

Apropos Livestream:Auf dem Internet flim-merten die Spiele miteiner Verzögerung vonetwa zwei Minutenüber die Bildschirme.Das blieb in den Reihender Journalisten nicht un-bemerkt. «Cool, da kannman sich die Tore in allerRuhe nochmals anse-hen, wenn man es ver-passt hat.»

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SM-Finalen.

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SM-Finalen.

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Thema.

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Thema.

Nervenwie

DrahtseileIn den finalen Spielen einer Saison zeigt es sich jeweils wieder,

wer sie hat. In diesen umkämpften Spielen um Titel, Auf- oder Ab-

stieg. Die starken Nerven entscheiden oft über den finalen (Miss-)

Erfolg. Doch was ist das: Nerven wie Drahtseile? Und wie trainiert

man diese? Wir klären auf.

Text: Philippe SoutterFotos: Sophie A.Mock, Jérémie Luke Dubois

Allzu gerne wird auch im Unihockey einMentaltrainer bemüht, wenn es darumgeht, das Nervenkostüm der Spieler zu stär-ken. Ehrfürchtig und mit unverkennbarem,kaum unterdrückten Stolz, teilen dann dieSpieler über die unvermeidlichen sozialenNetzwerke ihrer Anhängerschaft mit, dasssie sich heute speziell an der Seele kraulenhaben lassen. Dabei wird dann gerne ver-gessen, dass jeder Trainer, sofern er nicht imStil eines ungehemmt durch den Urwaldstreifenden Tapirs mit der psychischen Ver-fassung seiner Spieler umgeht, eigentlichjedes eigene Training zu einem Mentaltrai-ning ausbauen könnte. So dass es dann ei-gentlich vielleicht gar keine Mentaltrainingsmehr brauchen würde.

In meinen Zeiten als Coach im Emmentalhatte ich selbstverständlich mit meinen Spie-lern regelmässig Einzelgespräche und meinCo-Trainer Marcel Rothmund konnte dann,als er nachher im Training erschien, immersofort spontan und ungefragt sagen, mitwelchem Spieler ich vorher gerade gespro-chen hatte. Dieser Austausch tut sowohlSpielern wie auch Coaches ausserordentlichgut. Beide Seiten wissen, wo sie stehen undwas der Andere von einem erwartet. Es ent-steht ein «Zimmer des Vertrauens», welcheses dann schliesslich vor allem dem Traineraufgrund dieser gemeinsamen Basis ermög-licht, auch das richtige und vor allem nochmehr von seinem Spieler zu verlangen. Undauch mal böse und wütend zu werden, weilja eben dieses Grundvertrauen da ist undder Spieler weiss, dass auf seinen Trainermenschlich grundsätzlich Verlass ist.

Aber zurück zu den Nerven: Das Lexikonteilt mit, dass der Begriff Nervensystem(lat. Systema nervosum) die Gesamtheit al-ler Nerven- und Gliazellen in einem Orga-nismus bezeichnet. Es ist ein Organsystemder höheren Tiere (gut so, manchmal mussuns jemand sagen, wer wir sind…) welchesdie Aufgabe hat, Informationen über dieUmwelt und den Organismus aufzuneh-men, zu verarbeiten und Reaktionen desOrganismus zu veranlassen, um möglichstoptimal auf Veränderungen zu reagieren.Soweit, so gut. Einerseits können also Trai-ner versuchen, die Nerven der Spieler imZaun zu halten.Andererseits gibt es kulinarische Nerven-Nahrung, welche die Nerven stärken. Eslohnt sich also zu schauen, was auf den Tischkommt (siehe Info-Box auf Seite 28).

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Thema.

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Aber versenkt man denn nun den entschei-denden Penalty, nur weil man vorher amKüchentisch das Richtige schnabuliert unddabei sein Nervensystem gestärkt hat? Dazuist eine Expertenmeinung gefragt. ProfessorDr. Oliver Stoll von der Universität Leipzigist einer von Deutschlands führenden Sport-psychologen – und notabene gleichzeitigPräsident von Floorball Deutschland. «Eineinteressante Fragestellung», befindet derund reicht zur Antwort an seinen Mitarbei-

ter Marc-Oliver Löwweiter, der kombinier-ter Sportpsychologeund Ernährungsspe-zialist ist: «Eine aus-gewogene Ernährungreicht sicher nicht aus,sondern ist lediglich

eine Komponente. Man sollte auch überMechanismen und Kompetenzen bezüglichdes Umgangs mit Stress verfügen, beispiels-weise mittels Stressimpfungstraining, oderEntspannungsverfahren kennen – nicht je-des Verfahren funktioniert bei jeder Person –einen ‹geordneten› Terminkalender führen,um unnötige Stresssitustionen vermeiden zu

können und die nötigen Kompetenzen erwer-ben. Die Psyche spielt neben der Ernährungalso eine wichtige Rolle und auch hier kannman durch sport-psychologisches TrainingOptimierungen erreichen, die die Nerven‹stärken›».

Das Bild der Nerven, die strapazierfähig sindwie Drahtseile, stammt vermutlich aus demFranzösischen, wo avoir des nerfs d’acier(wörtlich «Nerven aus Stahl haben») eben-falls «sich nicht aus der Ruhe bringen lassen,starke Nerven haben» bedeutet. Und diesekann man also sowohl in Küche wie auch imKopf bilden.Und bereits früh damit anfangen. Ich erin-nere mich gerne an das erste Meister-schaftsspiel meiner 7– 8 jährigen Tessiner indieser Saison. Die beiden titularen Topsko-rer meines Teams verprügelten sich auf demFeld, weil sie sich gegenseitig zu wenig Päs-se schoben. Eine nachfolgende Pizza mitdem ganzen Team klärte dann die Angele-genheit, und spätestens seit dem abschlies-senden Gelato waren sie dann die bestenFreunde. Tessiner halt, und alles Nerven-sache..

Starke Nerven durch Haferflocken Für starkeNerven am besten ist die Vollkornvariante.Haferflocken enthalten komplexe Kohlenhy-drate. Sie sorgen im Gegensatz zu einfachenKohlenhydraten – zum Beispiel aus Zuckeroder Weissmehl – für eine dauerhafte Ener-gieversorgung. Davon profitieren vor allemunsere Nerven. Ausserdem: Haferflocken ent-halten viel Magnesium, Eisen und verschie-dene B-Vitamine, die für eine gute Synapsen-anbindung der Nervenenden sorgen.

Starke Nerven durch Nüsse Ein hoher Gehaltan Tryptophan sorgt indirekt für gute Stim-mung bei Konzentrationsaufgaben und fürstarke Nerven. Die Aminosäure ist nämlich un-verzichtbar beim Aufbau des Botenstoffes Se-rotonin. Ebenfalls wichtig: B-Vitamine. Güns-tig, dass beides in Nüssen enthalten ist. Außer-dem steckt in Haselnuss, Mandel und Cashewsauch viel von dem Anti-Stressmineral Magne-sium. Auch wenn Cashews streng genommenkeine Nüsse sind, sondern zu den Steinfrüch-ten gehören. Tipp: Zwischendurch ein idealerSnack ist Studentenfutter – die Kombinationvon Nüssen mit getrockneten Früchten sorgtfür eine schnelle Aufnahme der Inhaltsstoffe.

Starke Nerven durch Lachs Zu den gesundenOmega-3-Fettsäuren gehören EPA und DHA.Sie kann unser Körper nicht selber herstellen,sondern muss sie mit der Nahrung aufneh-men. Dabei sind sie wichtig für Herz- undKreislauf und noch viel mehr für eine ausba-lancierte Gehirntätigkeit und starke Nerven.So konnte bei Kindern, die unter ADHS, alsodem Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom, littendie Dopaminproduktion im Gehirn reguliertwerden, in dem sie besonders viel EPA undDHA zu sich nahmen. Und der positive Effekthielt besonders lange an.

Starke Nerven durch fettarmes Fleisch Dasmagere Schweinefilet und ein schönes Steakhaben etwas gemeinsam – sie liefern uns Zinkund Vitamin B12. Und sorgen so für starkeNerven. Das Mineral wird aus tierischenQuellen besser aufgenommen als aus pflanz-lichen. Es fördert die Lern- und Konzentrati-onsfähigkeit. B12 ist direkt an der Bildung vonNervenzellen beteiligt.

Starke Nerven durch Eier Das Frühstücksei istgesund. Lange stand es unter Verdacht, denCholesterinspiegel zu erhöhen. Inzwischenweiß man: der Körper baut selbst Cholesterinauf und bei einem Zuviel auch wieder ab.Wichtig ist aber ein ganz anderer Inhaltstoffdes Eigelbs – das B-Vitamin Cholin. Es wirkt di-rekt auf den Nervenstoffwechsel, indem es denNeurotransmitter Azetylcholin herstellt. Undsorgt so für starke Nerven. Bei konzentrierterArbeit brauchen die Milliarden Zellen, die anunserer geistigen Arbeit beteiligt sind, häufigNachschub. Also, wem die Ideen gerade aus-gehen, vielleicht fehlt einfach die richtige Ner-vennahrung. Alternative: Auch Tofu und Käseenthalten große Mengen Cholin.

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29powerplayNr.5 2012/2013

Christian Wahli:Lieber spielenals trainierenIch habe bisher mit meinem ehemaligen Spieler und späterenThun-Trainer Roger Gerber erst einen Trainer getroffen, der dieArbeit in den Trainings den eigentlichen Matches auch vorzieht –sprich, der eigentlich bei den Spielen gar nicht unbedingt an derBande stehen müsste. Wie verhält sich das bei Dir?Natürlich wird die meiste Arbeit unter der Woche während denTrainings verrichtet und am Spieltag geht es darum, dass die Spielerdie Vorgaben auf dem Feld umsetzen. Während den Spielen sind esDetails, welche von den Coaches angepasst werden können, diegenerelle Ausrichtung total zu verändern, ist aber nur selten mög-lich. Trotzdem gilt für mich: Lieber spielen als trainieren.

Würdest Du Dich – auch wenn Du es vielleicht gar nicht zeigst –als emotionalen Trainer bezeichnen und wenn emotional wanndann? Was nervt Dich im speziellen?Ich bin sicher ruhiger geworden, als ich das zu meiner Zeit alsJuniorencoach war, doch ohne Emotionen würde der Job nurhalb soviel Spass machen. Ich nerve mich am meisten über nichtumgesetzte Inputs und manchmal über die zu lasche Arbeitsauf-fassung und mangelnde Bereitschaft.

Köniz hatte ja bisher etwas den clichéhaften Ruf in den wirklichentscheidenden Momenten die Nerven zu verlieren.Wirklich? Davon wusste ich gar nichts. Ich finde, es waren andereGründe als die fehlenden Nerven, die es uns in den letzten Jahrenunmöglich gemacht haben, über die Viertelfinals hinaus zu kom-men, und deshalb wurde dieses Thema innerhalb des Teams auchnicht explizit aufgegriffen.

Wie gehst Du individuell mit Deinen Spielern als Einzelpersonen um?Ich versuche die Spieler und ihre aktuelle Lebenssituation zu ver-stehen, in angemessenem Mass darauf einzugehen und im Rah-men der Möglichkeiten, welche innerhalb einer Mannschaft ver-tretbar erscheinen, diesen individuellen Ansprüchen Rechnung zutragen. Im Zentrum steht dabei aber immer der Erfolg und dasWohl der Mannschaft als ganzes.

Ich hatte gelegentlich schon Probleme, sehr leistungsbereiten,kämpferischen und dadurch manchmal hektischen Spielern klarzu machen, dass man Gelassenheit und Kampfgeist auch kombi-nieren kann – dass Gelassenheit hilft, die Nerven zu behalten.Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich mehr damit beschäftigtbin, das beschriebene Szenario in gegenteiliger Richtung anzuge-hen, sprich der zu grossen Gelassenheit etwas entgegenzusetzen.Natürlich ist die Kombination von Gelassenheit gepaart mit unein-geschränktem Kampfgeist eine optimale Voraussetzung um inheiklen Momenten seine Bestleistung abzurufen. Wenn ich michaber zwischen Gelassenheit und Kampfgeist entscheiden müsste,würde ich wohl in den meisten Fällen letzteres bevorzugen.

Christian Wahli:Ruhigerer Trainer geworden

Sascha Brendler: Lauter Trainer

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30 powerplay

Nachwuchs.

Nr.5 2012/201330 powerplay Nr.5 2012/2013

Der goldeneMittelweg

Text: Philippe SoutterFotos: Sophie A.Mock

Die kleinsten Junioren-Katego-

rien bieten Spektakel, Emotionen

und Leidenschaft. Ähnliche

Gefühlswelten lösten die D-Junio-

ren auch bei swiss unihockey

aus. Die vor drei Jahren einge-

führte Spielphilosophie war und

ist umstritten. Dann kam die

Roadshow.

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31powerplay

Nachwuchs.

Nr.5 2012/2013

«Warum tust du dir das an?» sagte ein ehe-

maliger Mitspieler zu mir, als wir uns einmal

auf der Strasse begegneten. Vielleicht habe

ich es meiner damaligen noch jugendlichen

Naivität zu verdanken, weshalb ich mich so

einfach erweichen liess und diesen Trainerjob

so leichtsinnig annahm. Mir fehlte wohl auch

die Geduld, um noch auf ein besseres Ange-

bot zu warten. Waldkirch, Kloten oder Wiler

suchen ja immer wieder einen gutmütigen

Übungsleiter. Es kam anders und so landete

ich bei einem Juniorenteam abseits der gros-

sen Bühne, irgendwo auf dem Lande.

Der damalige Juniorenchef machte es ge-

schickt, als er mir die zwölfköpfige Rumpel-

truppe schmackhaft machen wollte. Er lud

mich zum letzten Meisterschaftsspiel ein und

meinte, ich soll mir doch einfach mal ein Bild

von unserer jungen Generation machen. So

stand ich wenig später auf der Tribüne und

beobachtete die kleinen Unihockeysprosse,

wie sie so über das Feld flitzten. Rund herum

eine Horde gut gelaunter Mütter und Väter,

die mit stolzer Brust ihre Kinder lauthals an-

trieben. Hörbar waren auch die vielen «jöö-

ös» und «sooo härzig» welche die Stars von

morgen, gerade beim weiblichen Publikum

auslösten. Es könnte also auch durchaus an

den äusseren Umständen gelegen haben,

weshalb mein noch junges aber zartes Trai-

nerherz schwach wurde und ich diesen Job

aus überzeugter Nächstenliebe annahm. Die

kleinen Jungs waren aber auch wirklich «her-

zig» anzusehen mit ihren hochgezogenen

Stülpchen, fahnengrossen Matchshirts, die in

kurzen Hosen zusammengefasst und hoch-

gebunden wurden und den passenden Schutz-

brillen auf jeder Nase.

Nun ist eine Saison vergangen und meine

Blauäugigkeit über die Tätigkeit eines Junio-

rentrainers ist inzwischen verflogen. Viel-

leicht hätte ich doch erst eigene Kinder gross

ziehen sollen, bevor ich mir gleich zwölf Ra-

bauken zumutete. Möglicherweise wäre mir

dann eher bewusst gewesen, dass neben

den Ausdrücken wie «jööö» und «so härzig»

auch ganz viele Aussagen wie «losed bitte

zue», «höred uf stritte» oder «alli rumed uf»

dazu gehören. Auch die Fingerfertigkeit

beim Schuhebinden der kleinen Klienten,

oder das Verarzten von blutenden Nasen

wären mir eher geläufig gewesen. Es gab

nicht wenige Momente, wo ich alleine in der

Halle mit zwölf verhaltensauffälligen Jungs

an meine Grenzen stiess. Gerade in diesen

«einsamen» Augenblicken wünschte ich mir

einen Assistenztrainer, einen wie zum Bei-

spiel meine Mutter. Bestimmt hätte sie sich

wie damals in meiner Jungend Gehör ver-

schafft und für Zucht und Ordnung gesorgt.

Ich war bestimmt öfters mal zu lieb, was es

nicht einfacher machte.

Es gab neben viel Stress und Hilflosigkeit

aber auch viele schöne und bleibende Mo-

mente. Situationen wie jene, wo der kleine

Junge mit geneigtem Kopf, Pilzfrisur und

Zahnlücke hilflos fragte, ob ich ihm nicht

beim Schuhe binden helfen könnte, entschä-

digten für den Aufwand. Und wenn dich die

Kleinen mit einem sonnigen Lachen anstrah-

len und gemeinsam über ein Tor oder einen

Sieg jubeln, gibt es auch kaum eine positive-

re Genugtuung. In den wöchentlichen an-

derthalb Stunden als Trainer tauchte man je-

weils in die Welt der Kinder ein. Eine Welt

voller Freude, Spass, Action und jede Menge

Flausen im Kopf. Oft genug entdeckte man

dabei das eigene Kind in sich.

Nach den ersten Wochen gewöhnte ich mich

an die intensiven Trainingseinheiten mit mei-

nem Juniorenteam. Die Namen konnte ich

mittlerweile auswendig und auch die Schlitz-

ohren konnte ich von den Grossmäulern und

Weicheiern unterscheiden. Nur von der ei-

gentlichen Herausforderung als Juniorentrai-

ner hatte ich bis anhin keine Kenntnis. Bei

Beginn der Meisterschaft dann tauchte das

Hauptproblem auf – die Eltern.

Es gibt so unterschiedliche Eltern wie es auch

unterschiedliche Kinder oder verschiedene

Trainer gibt. Von den einen hört man nie et-

was, auch wenn man zum Beispiel dringend

auf eine Fahrgelegeneheit zum nächsten

Austragungsort angewiesen wäre. Das an-

dere Extrem sind dann die Art Eltern, von de-

nen man an einem Spiel regelrecht den Atem

im Nacken spürt. Mütter und Väter, die am

liebsten gleich selber das Steuer in die Hand

nehmen würden. Bei der Linienzusammen-

stellung auf einen Atomblock mit ihrem

Sohn als Captain setzen würden und es der

pummelige Nachbarsjunge schon gar nicht

ins Aufgebot schaffen würde. Bei Extremfäl-

len von Eltern kann das Trainerdasein dann

wirklich nicht immer ganz leicht sein. Und

der nervige Spross solcher Eltern erscheint

einem dann plötzlich in einem anderen Licht

und ist sich des Mitgefühls und des Ver-

ständnisses seines Trainers sicher.

Mario Kradolfer

Kolumne.

Zwerge haben etwas Niedliches. Ich aller-dings nenne meine gut 30 Tessiner E- undD-Junioren im kleinen Kreis auch Terroristen –liebevoll natürlich. Keines meiner 12 wö-chentlichen Trainings quer durch alle Alters-stufen fordert mehr Energie, und nirgendwosonst merke ich endgültig, dass ich langsamalt werde. Aber nie und nimmer würde ichdiese Rasselbande einem anderen Trainerüberlassen. Sie machen viel zu viel Spass.

Doch der Spass an ihren Kleinsten war eini-gen Vereinen vergangen, seit der Verband2010 auch bei den D-Junioren die Spielphilo-sophie anpasste. Mit dieser Regulation ver-suchte der Verband überehrgeizige Trainerzu bremsen und die Kategorie als das zuetablieren, was sie ja zweifellos sein sollte.Als Basis-, und Kindersport. Die normalenTore erhielten schmucke Banderolen, welchedie Trefferfläche verkleinerten. Nach 90-Se-kunden ertönte automatisch ein Pfiff unddie Coaches mussten ihre Blöcke wechseln,Blöcke welche sie vorher in einem Formularniederschreiben mussten. Dies war als Absi-

Nur 3 Tage nach dem verlorenenPlayOff-Final: SML-TopskorerEmanuel Antener erhält Applausfür seinen Besuch im Trainingder Tessiner U12-Auswahl.Nachwuchsförderung mit E-und D-Junioren.

Aber wenn sie dich dann einmal anlächeln…

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32 powerplay

Nachwuchs.

Nr.5 2012/2013

cherung gedacht, damit auch wirklich alleKleinen zum Spielen kommen und nichtschon in allerfrühester Jugend zum Bänkelngezwungen werden. Doch diese Einschrän-kungen kamen bei einigen Vereinen nichtgut an. Kritik am Vorgehen des Verbandeswurde laut und schliesslich bildeten sich so-gar eigene D-Junioren-Ligen.

«Als nationaler Verband sind wir für denSpielbetrieb in der ganzen Schweiz verant-wortlich. Wir versuchen immer, eine Lösungzu finden, die allen Regionen bestmöglichgerecht wird.», sagt Mathias Güngerich,Leiter Sport bei swiss unihockey. «Wir habenmit den unzufriedenen Vereinen das Ge-spräch gesucht und dann festgestellt, dassDiskussionsbedarf besteht. So ist die Road-show entstanden». Die Exponenten des Ver-bandes gingen aufs Land zu ihren Vereinenund diskutierten in allen sieben Regionenmit Vertretern des dortigen Kinder-Uniho-ckeys die weitere Zukunft des Sportes. «DieGespräche und Diskussionen waren für unshoch interessant», resümiert Güngerich. Die

Roadshows haben nun bereits für die kom-mende Saison Konsequenzen auf das Regel-werk der Kleinsten.

Im Zentrum der Ausbildungs- und Spielphi-losophie bei den D-Junioren steht nach wievor der Spass jedes Kindes am Unihockeyund nicht etwa der Resultateifer ihres Trai-ners. Kinder sollen hier mit dem «Uniho-ckeyvirus» infiziert werden. Um dieses Zielzu erreichen, wird der Weg dorthin nun aberleicht angepasst. Der 90-Sekunden Wechsel-rhythmus und die Restriktion bei der Block-zusammenstellung werden aufgehoben. Da-mit sich Spiel- und Ausbildungsphilosophievon Verband und Trainern wieder annähern,wird ein intensiverer Austausch untereinan-der angestrebt. swiss unihockey plant neueKommunikationsmittel einzusetzen undmacht sich dafür stark, dass sich die Trainerihrer Rolle bewusst sind. «Ein ideales Gefäss,um diese Rolle als Kindertrainer zu verste-hen, ist ein Trainerkurs», so Mathias Günge-rich. «Mit J+S Kursen und unserem Ver-bandskurs «Kinderunihockey» verfügen wir

hier über sehr gute Möglichkeiten.» Die Bot-schaft scheint erste Früchte zu tragen. swissunihockey konnte bereits einen zweiten Ver-bandskurs «Kinderunihockey» anbieten (am22./23. Juni in Einsiedeln, Anmeldung viawww.swissunihockey.ch). Neben der Trai-nerausbildung ist es das Ziel von swiss uni-hockey, den Vereinen das Vertrauen auszu-sprechen. Es sind die Trainer, die auf diesersehr wichtigen Ausbildungsstufe die wesent-liche Arbeit leisten. swiss unihockey wünschtsich, dass im Kinderunihockey nun Ruhe ein-kehrt. Keine Spielphilosophie der Welt kannden Wünschen aller Trainer gerecht wer-den. Die Roadshows haben gezeigt, dass imSchweizer Unihockey zahlreiche verschiede-ne Ideen und Ansätze gelebt werden. Hiergilt es nun, einen goldenen Mittelweg zufinden, der auch den Ausbildungsgrundsät-zen von swiss unihockey entspricht. Und daswichtigste Credo bleibt für alle gleich: «Wirmüssen uns bei all unseren Überlegungenbewusst sein, wer hier im Zentrum steht: dasKind», erläutert Mathias Güngerich..

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33powerplay

Nachwuchs.

Nr.5 2012/2013

Geb.-Datum

Name Wunschposition

Vorname Verein

Strasse Liga

PLZ/Ort

Telefon

Unterschrift der Eltern

Anmeldetalon bitte einsenden an: swiss unihockey, Ostermundigenstrasse 69, 3006 Bern

❏ Talent-Camp Frutigen

Summer Camps 13

E-Mail

Das Camp kostet CHF 499.00

Geschwister-Rabatt von CHF 29.00 pro Person.❏ Ich habe Geschwister, die teilnehmen.

TALENT-CAMP, FRUTIGENJAHRGÄNGE 1996–1999

Dauer: 20. bis zum 26. Juli 2013TeilnehmerInnen: U21, U18, U16 JuniorInnen

Inbegriffen sind Kost und Logis, alle Trainings- und Freizeitangebote.Die An- und Abreise erfolgt auf eigene Kosten.

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PARTNER CAMPS

by

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34 powerplay

Portrait.

Nr.5 2012/2013

Nussbaum/Breitenstein:

Abschied einesTraum-DuosMit dem Rücktritt des U19-Nationalmannafts-Trainerduos

Beno Nussbaum und Gabriela Breitenstein verlor das Schweizer

Damen-Unihockey zwei Coaches, welches nicht nur überaus

erfolgreich war, der Vize-WM-Titel von 2012 lässt grüssen,

sondern auch ein verschworenes Gespann. Nussbaum holte

darüber hinaus als U19-Headcoach den WM-Titel. Die Fragen

beantwortete Beno Nussbaum in Ab- und Rücksprache mit Gaby

Breitenstein.

Interview: Philippe SoutterFotos: zVg

Ihr wart ein äusserst erfolgreiches Trainer-gespann. Worin liegt Eurer Ansicht nach dieBasis oder das Geheimnis Eurer Arbeit?Nach demWeltmeistertitel 2008 und der Zu-sammenarbeit mit Laura Tomatis war es mirwichtig, wieder eine Frau an der Seite zu ha-ben. Wir verstanden uns auf Anhieb und hat-ten in der Tat eine spezielle ‹Beziehung›, diewir auch über unsere gemeinsame Trainerzeithinaus weiter pflegen wollen. In den Zeitenvor einem Zusammenzug haben wir wohlmehr zusammen gesprochen, als mit unserenPartnern. Die Telefone liefen jeweils heiss. Ichdenke, dass wir die Spielerinnen gut verstan-den haben und ihnen Freude am Sport undam Unihockey vermitteln konnten und auchaufzeigen konnten, dass Unihockey wichtigist, aber sich nicht alles darum drehen muss.Wir wissen, dass wir damit nicht bei allen aufVerständnis gestossen sind.

Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass eseher selten ist, dass sich zwei starke Persön-lichkeiten als Trainer genau so ergänzen,dass sich beide voll entfalten können. In-wiefern habt ihr Euch ergänzt, dass es beiEuch so gut gepasst hat?Ich hatte sicher den größeren Redeanteil alsGaby, jedoch war ihre Arbeit im Hintergrundumso wichtiger. Wir waren beide auf dergleichen Wellenlänge, konnten gut improvi-sieren, hatten selten Meinungsverschieden-heiten und konnten uns wirklich gut ergän-zen. Ich denke, dass wir beides starke Perso-nen sind, jedoch keine Alphatiere. Wir kön-nen beide gut einen Schritt zurück machen,und mal dem Anderen die Bühne überlassen.So sind wir gut gefahren. Nach der Welt-meisterschaft 2010 haben wir offiziell dieRollen von Chef- und Assistenztrainer ge-wechselt. Dieser Wechsel hatte auf unsere

Ein Dreamteam tritt ab:Breitenstein/Nussbaum

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Portrait.

Nr.5 2012/2013

Arbeit aber fast keine Auswirkungen. Wirtrafen die Entscheidungen immer zusammenund hatten nie Streit deswegen.

Ist es eigentlich ein Cliché, dass Damentrai-nerInnen anders arbeiten müssen, als beiden Herren?Ich denke schon, dass es irgendwie andersist, aber auch nicht komplett anders. Wirkonnten hart sein in der Kritik und genausogut Lob verteilen. Auch Damen wollen wis-sen, wo sie stehen und können mit Kritikumgehen. Klar fliesst mal die eine oder an-dere Träne. Das ist überhaupt nicht schlimm.Sicher waren wir gezwungen, etwas mehrKompromisse einzugehen. Jedoch denkenwir, dass eine Balance zwischen Schule, Be-ruf, Hobby und Familie wichtig ist.

Von aussen betrachtet, kann man sich desEindrucks nicht erwehren, dass das Damen-unihockey in den letzten 10 Jahren im inter-nationalen Vergleich grössere Fortschritteals die Herren erzielt hat?Die letzten Titelkämpfe haben da ein ande-res Bild gezeigt. Während die Herren die Fi-nalteilnahme nur knapp verpassten, warendie Damen doch weiter davon entfernt. DieDamen spielen schon seit einigen Jahren aufAugenhöhe mit den besten Teams, wobeiwir im Moment aufpassen müssen, den An-schluss zu halten. Die letzten Titelkämpfehaben das gezeigt. Auf Stufe U19 machtdies vielleicht den Eindruck, jedoch ist diesimmer sehr jahrgangsabhängig.

Jetzt, nach Eurem Rücktritt, könnt Ihr ja viel-leicht auch ein paar Spielerinnen besonderserwähnen, welche in Eurer Arbeit in derU19-Nationalmannschaft besonders heraus-gestochen sind und Euch besonders Freudebereitet haben. Sei es durch spielerische,wie auch menschliche Qualitäten?Es gibt einige Spielerinnen, mit denen wirheute noch in Kontakt stehen. Einige Spie-lerinnen waren über drei oder vier Jahre einTeil der U19. Da lernt man sich schon gutkennen und kann einen grossen Teil derEntwicklung im Unihockey mitprägen undmiterleben. Auch menschlich machen dieSpielerinnen in dieser Zeit einen enormenSchritt. Die Weltmeistermannschaft von

2008 und das letztjährige Team sind mirnatürlich sehr ans Herz gewachsen. Wirdurften zusammen tolle Zeiten erleben, andie ich mich sehr gerne zurückerinnere.

Ist Euer Abschied ein Abschied «für immer»,oder doch eher eine künstlerische Pause.Und was gebt Ihr Euren Nachfolgern, res-pektive dem Schweizer Damen-Unihockeymit auf den Weg?

Das würde ich nicht sagen. Wir sind beidesehr mit diesem Sport verbunden und nichtabgeneigt wieder einmal an die Bande zustehen. Diese Arbeit hat uns sehr viel gege-ben und manchmal vermisse ich das Gefühl,wenn du das Team bei einem wichtigen Län-derspiel beim Einspielen beobachtest und esdir vor Nervosität so übel ist, dass du amliebsten auf die Toilette gehen würdest.

Wir wünschen uns, dass alle mit Freude undviel Herz bei der Sache sind und sich so derErfolg auch weiterhin einstellt..

Silberne Ehrennadel für Nussbaum/Breitenstein, überreicht durch Joe P. Stöckli.

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powerplay

Projekt.

Basel lebt...wieder

Text: Philippe SoutterFotos: zVg

Es gibt Randregionen im Schweizer Unihockey. In

der Romandie und im Tessin hat der Sport noch

einen deutlich geringeren Stellenwert. Ein anderer

weisser Fleck auf der Landkarte schliesst sich

wieder. Basel lebt… wieder.

Basel hat eine Vergangenheit. Und es istnicht die ruhmreichste der Schweizer Uniho-ckey Geschichte. Basel Magic ist eines derschwarzen Schafe der Sporthistorie. Nachexzessivem Ausländerverschleiss, gerichtli-chen Auseinandersetzungen und finanziel-len Problemen, kollabierte das Basler Vorzei-geprojekt 2008, nach 14 Jahren in der Na-

Patrick Mendelin:In Basel eine neue Heraus-forderung gefunden

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37powerplayNr.5 2012/2013

tionalliga, förmlich. Zu den «magischen»Ausländern zählte passenderweise damalsauch der Traumtänzer Jonas «Silen» Eriks-son, der dann später in seinem Heimatlandwegen der Planung eines Banküberfalls hin-ter wirklichen schwedischen Gardinen lan-dete – bevor er 2010 nochmals ein Come-back gab.

Im Grossraum Basel war es danach vorerstaus mit Unihockey als Spitzensport. Talen-tierte Spieler aus der Nordwestschweiz wa-ren zum Auswandern gezwungen. Einer vonihnen war Patrick Mendelin (26). Der ehe-malige Junior des TV Oberwil wechseltezwar noch zu Magic, verliess den Vereindann aber nach dem Aderlass bald in Rich-tung SV Wiler Ersigen und wurde späterauch Stammspieler der Schweizer National-mannschaft. Letzte Weihnachten kam esdann zum Abgang bei Wiler, zeitgleich undaus ähnlichen Gründen wie bei Mathias«Bult» Larsson. Im Unterschied zur Schwe-den-Legende verabschiedete sich Mendelindamit – wenigstens temporär – aus der SML.Doch er wusste mit seiner Zeit etwas Ge-scheites anzufangen. Es zog ihn zurück indie Heimat. Zu Unihockey Leimental, wel-ches auch aufgrund seiner Tore «souverän»dem Abstieg aus der 1.Liga entging

Denn in der Basler Wüste waren mittlerweilezarte Pflänzchen gediehen. Unihockey Lei-mental war ein erster struktureller Schritt, sodass Leistungsunihockey in Basel nicht mehrnur als eine Fata Morgana erschien. Leimen-tal war ein Zusammenschluss aus MendelinsStammverein und den Squirrels Ettingen.

Daraus ist in diesen Tagen nun UnihockeyBasel Regio geworden. Mendelin: «Eigent-lich begann die Geschichte dieses Projektesbereits mit einer IG vor etwa drei Jahren. MitMagnus Kanholt und einigen anderen ha-ben wir diese Vision entwickelt und dannals erstes mit einer regionalen Basler U15-Mannschaft im Rahmen der nationalenU15-Trophy begonnen». Mit dieser Strate-gie gelang es den Initiatoren, tragfähigeKontakte zu den rund 20 Basler Vereinen zuknüpfen, langsam ein Netzwerk aufzubauenund die beteiligten Protagonisten auf einegemeinsame Strategie einzuschwören.

Diese Arbeit erreichte nun im neuen ProjektUnihockey Basel Regio vorerst ein weiteresEtappenziel. Innerhalb des neuen Dachver-eins sind neben den bisherigen beidenStammvereinen zusätzlich Basel United unddie Unihockey Griffins Muttenz-Prattelnvereint. Für Patrick Mendelin hat die Basisar-beit bei den Junioren derzeit erste Priorität:«Wir brauchen einen stabilen Unterbau, be-vor wir bei den Aktiven die nächsten Schrittemachen können. Es ist die anspruchsvolleAufgabe, den Junioren Bedingungen bietenzu können, dass wir Leistungssport be-treiben können. Hier legen wir die Basis». Ei-nen ersten Schritt in diese Richtung mach-ten Mitte April die U16B-Junioren vonUnihockey Leimental. Die besten der 59U16-Junioren der Basler (welche zwei U16CTeams und ein U16B-Team stellten) schaff-ten den Aufstieg in die oberste SpielklasseU16A und begrüssen nächste Saison danndie Klassenbesten wie Wiler, die Tigers oderKöniz in Basel. «Für uns ist dieser Aufstieg

vor allem auch wichtig, weil wir damit nachaussen dokumentieren können, dass sichdiese Zusammenarbeit der Vereine auchsportlich rasch auszahlt», sagt Rainer Alter-matt (39), welcher mit einem 50%-Pensumdie Geschäftsstelle von Basel Regio betreut.Für Altermatt ist auch klar, dass dieser Erfolgauch bei der Akquisition neuer Sponsorenhilft und diesbezüglich grosse Aussenwir-kung hat. Von Altermatt wird es entschei-dend abhängen, ob der neue Verein diestrukturelle (vor allem finanziell) Basis legenkann, um dereinst auch im Spitzensport wie-der ganz oben mitzuspielen. Als ehemaligerPräsident der Nationalliga verfügt er zwei-fellos über das geeignete Netzwerk. «Ichträume schon davon, mit Basel nochmals inder SML zu spielen», meint Patrick Mende-lin dazu.

Ein Projekt mit Modellcharakter also. Auchfür andere darbende Unihockeyregionen,wie das Tessin. Und diese könnten von denErfahrungen der Basler profitieren. «Bei-spielsweise war eine unserer Erkenntnisse,dass die Arbeit zwischen Dach- und Basis-vereinen nicht funktioniert, solange Funktio-näre für beide Vereine gleichzeitig arbeiten.Und ein detaillierter Kooperationsvertragund die gesamte interne, klare Kommunika-tion ist überlebenswichtig», erläutert Men-delin, Für Geschäftsführer Rainer Altermattzählt zusätzlich, «dass die Aufgabenzuwei-sung zwischen Spitzen- und Breitensport,zwischen Basisvereinen und dem Dachver-ein glasklar ist. Jeder muss wissen wofür erarbeitet. Nur so entsteht ein funktionieren-des Ganzes»..

U16B: Als Unihockey Leimental aufgestiegen und nächste Saison als Basel Regio in der U16A

Projekt.

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Nr.5 2012/201338 powerplay

Romandie.

Mot d’ordre:le plaisirdans l’apprentissage

Avril, vient le temps de genti-

ment ranger les cannes, égale-

ment pour les plus jeunes.

Mais aussi de jeter un coup

d’oeil en arrière et faire un bilan

de la saison écoulée.

Je vais me concentrer sur les ca-

tégories juniors D et E, ainsi que

plus largement sur le mouve-

ment junior de «découverte»

qui englobe aussi l’école de

Unihockey.

L’école de Unihockey est le premier pas dansle monde de la petite balle à trous; ellepermet de commencer très tôt ce sport(<6 ans), et c’est la catégorie où le jeune vadécouvrir le unihockey et se familiariser avecles bases de ce sport. Mais le but principaln’est pas la compétition. D’ailleurs, il n’y apas de catégorie «école de Unihockey»dans les championnats de swiss unihockey.Tout est fait pour que le jeune trouve duplaisir à pratiquer ce sport, et même plu-sieurs sports, diversifiant ainsi l’activité quilui est proposée.

Ayant remarqué le succès que rencontre cesport à l’école, et le potentiel d’une structureréunissant très jeunes des adeptes de la balleà trous, de nombreux clubs en Romandieont créé des écoles de Unihockey au fil deces dernières années. Pour beaucoup c’estune catégorie indépendante de leur mouve-ment junior, pour d’autres elle est affiliéeaux juniors E.

Les quelques exemples suivants ne sontqu’une partie exhaustive de l’offre propo-sée dans la région, mais reflètent assezbien les efforts entrepris par l’ensemble desclubs dans leur mouvement junior.A Genève, le pari a été fait par l’ AssociationCantonale de promouvoir le Unihockeychez les juniors en: «favorisant l’émergenced’écoles, d’activités promotionnelles et destournois scolaires Rivella Games» commenous l’explique Jérome Berthoud, présidentdu Unihockey club Genève.

Cette structure, qui porte le nom de Mouve-ment Junior Cantonal Genevois de Uniho-ckey (www.mjcgu.ch), a permis la mise enplace d’un plan global au niveau du cantonoffrant une organisation pour que tous lesplus jeunes puissent profiter de ce sport. Elletord le cou aux problèmes de transports enproposant plusieurs possibilités d’entraîne-ment aux petites têtes blondes genevoises.Parmi ces possibilités, les jeunes ont le choixentre deux structures d’accueil à l’année:l’école de Unihockey (www.ecoledeunihockey.com) et l’école de Satigny via GymMandement (www.gym-mandement.com)qui leur feront découvrir le Unihockey avecfair-play, et dans la joie et la bonne humeur.

Du côté de Neuchâtel, plus précisémentà Corcelles-Cormondrèche, l’organisationd’une école de Unihockey ainsi que de ju-niors D et E fonctionne depuis maintenant 7saisons, avec une philosophie axée sur lesbases de J+S Kids, en variant au maximumles activités. «A cet âge, il s’agit avant toutde faire du sport», nous fait remarquer Gré-goire Schneider, entraîneur des M16 duclub.Les juniors E, du fait de leur très jeune âge,s’entraînent en commun avec l’école deUnihockey, et l’accent n’est pas mis sur lacompétition, mais sur le plaisir du jeu.La possibilité pour ces jeunes joueurs de par-ticiper au camp annuel du mouvement ju-nior leur permet de rencontrer leurs prédé-cesseurs et de s’entraîner «dans un cadre in-habituel».

Texte: Basile DiemPhotos: Evgenij Sokolov

Page 39: powerplay Ausgabe 5 2012/13

Romandie.

39Nr.5 2012/2013 powerplay

«C’est toujours un moment attendu!» nousdira encore Grégoire.Cette philosophie de l’apprentissage, sans unetrop grande pression due à la compétition,permet à Corcelles-Cormondrèche d’avoir parla suite de bons résultats dans les catégoriessupérieures, et ceci depuis plusieurs années.

Cette question de la mise en avant du plaisirau jeu est aussi présente au UHC Avry. Ceclub compte 35 juniors entre 6 et 10 ans quisont répartis en 3 équipes jouant dans lacatégorie «Mosquitos» et participant auchampionnat cantonal organisé par l’Asso-ciation Fribourgeoise de Unihockey.Malgré la participation au championnatSwissunihockey pour les juniors D, et auchampionnat «Mosquitos» pour les plusjeunes, la compétition n’est aucunement labase de la formation au UHC Avry. «Plus lesjeunes auront du plaisir à jouer, plus facilesera également l'apprentissage de la techni-que de notre sport» nous explique MichelMuller, Président du UHC Avry. C’est pour-quoi les juniors du club participent chaqueannée à des tournois à l’étranger. De plus, leUHC Avry a organisé le 1er tournoi interna-tional juniors sur territoire Suisse en 2011, la«Avry juniors Cup».

Autre club à participer au championnat«Mosquitos», Unihockey Fribourg a décidéde répartir la formation de ses juniors endeux lieux différents: Düdingen (Guin) etVillars-sur-Glâne. Ceci lui permet de comp-ter sur 2 équipes petit terrain dans chaquecatégorie, Mosquito et junior D. L’école deUnihockey est directement incorporée à lacatégorie Mosquito.Le but 1er étant de transmettre aux jeunesnon seulement les bases techniques et tacti-ques de ce sport, mais également des va-leurs telles que le fair-play ou le respectd’autrui, que cela soit l’arbitre, l’adversaireou son coéquipier. En résumé, «le but princi-pal doit être d'améliorer le niveau des jou-eurs et de permettre à chacun de jouer auniveau qui lui convient le mieux et dans uneéquipe où il y a du «challenge» pour lui»,comme nous dit Constantin Streiter, entrai-neur M16.Pour ce faire, une gestion des effectifs et uncontact entre les entraîneurs sont mis enavant, afin de trouver le cadre adéquat pourque les jeunes joueurs s’améliorent en pre-nant du plaisir.

Autres clubs à avoir réuni leurs forces pouroffrir le meilleur cadre possible à leur relève,le UHC Belmont et le UHC Epalinges ontcommencé une école de Unihockey la saisonpassée. Sous l’entité de «Mouvement JuniorUnihockey Belmont-Epalinges-Savigny», ilsont accueilli 40 jeunes de tout âge lors decette saison et planifient le futur en ajoutantà leur école de Unihockey des équipes C et Bpour la saison prochaine.Le tout sous la direction de deux entraîneursayant, il y a peu, obtenu leur J+S.

Ces derniers, comme d’ailleurs une trèsgrande partie des équipes citées ci-dessus,ainsi que plusieurs équipes non-citées, onteu recours à la formation J+S Unihockeyproposée sur sol Romand à Genève, Fri-bourg et la Chaux de Fonds. La confiancequ’ils accordent à cette formation est com-préhensible, tant elle se prête non seule-ment à faire passer le savoir acquis de lameilleure des manières, mais aussi à prendreconscience de la part de pédagogie que de-mande l’entraînement de jeunes de cet âge.Un conseil que se partagent Reto Balmer, re-sponsable de la formation auprès de Swissu-nihockey et expert J+S, et Yvan Cuennet,Expert J+S: «il faut que le plus possible d’en-

traîneurs suivent la formation J+S: ce seraun bénéfice autant pour les jeunes joueursque pour l’entraîneur lui-même. Il faut quechaque année, chaque cours soit rempli!»En juniors E, l’objectif est de «transmettre levirus du Unihockey aux jeunes et donc de nepas orienter le jeu sur le résultat», expliqueReto Balmer.

Avec 15 équipes inscrites dans deux desvingt groupes, le Unihockey Romand estbien représenté dans cette catégorie de jeu.

Ces catégories d’âge sont l’avenir du Uniho-ckey Romand et le travail effectué, en gran-de partie par des personnes bénévoles, de-mande à être plus reconnu et aidé. Je re-prendrai donc les mots d’Yvan Cuennet etde Reto Balmer: remplissons les cours J+Sproposés pour offrir à ces jeunes des entraî-nements de qualité. En attendant, félicitonsdéjà les joueurs pour leur bonne saison et es-pérons que leur futur sera des plus brillants.

Encore un grand merci à toutes les équipesqui m’ont répondu pour leurs précieuses in-formations, ainsi qu’à Yvan Cuennet et RetoBalmer pour les compléments d’informati-ons qu’ils m’ont fournis..

Relève assurée à Corcelles-Cormondrèche.

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Nr.5 2012/201340 powerplay

Goodbye Sundis!Get delighted! – welcher Besucher derHeim-WM erinnert sich nicht an die ein-gängige Hymne von Sundi soundpro-duction. Unvergessen auch das Gänse-hautfeeling bei Falcos «Out of the dark»verbunden mit einer durch die Hallewogenden Handy-La-Ola-Welle beimgrossen Stromausfall. Doch nach 10 Jah-ren voller Highlights ist damit nun leiderSchluss. Denn Philip Sieber und RemoKundert, dem anfänglichen Studentenle-ben schon lange entwachsen, wollenkünftig mit Auflegen etwas kürzer treten.swiss unihockey bedankt sich ganz herz-lich für stets grossartige Musik und wie esanlässlich der Cupfinals Laudator RetoVoneschen schon sagte: «Ausser ABBAhat noch jede Musikcombo ein Come-back gegeben» – wir würden uns freuen!

Labelvereineausgezeichnet

swiss unihockey zeichnet Vereine mitvorbildlicher Nachwuchsförderung aus.Ebenfalls anlässlich der Cupfinals wurdenFloorball Köniz (U18 und U21), GC (U18),Rychenberg Winterthur (U18 und U21),Tigers Langnau (U18) und Wiler Ersigen(U21) mit einem Label von swiss unihockeygeehrt.

insideEin Label ermöglicht den Vereinen einer-seits ihre vorbildliche Nachwuchsarbeitgegen aussen zu zeigen und andererseitsprofitieren die Labelvereine von höherenfinanziellen Entschädigungen (Sockelbei-trag von swiss unihockey und höhereJ+S-Beiträge). Um ein Label von swissunihockey zu erreichen, müssen Vereinebestimmt Kriterien wie beispielsweise aus-gebildete Trainer oder medizinische Be-treuung für die Nachwuchsspieler erfüllen.Auf die nächste Saison hin überarbeitetswiss unihockey das Labelkonzept, damitkünftig insbesondere auch kleinere Verei-ne mit vorbildlicher Nachwuchsarbeit voneinem Label profitieren können. WeitereInformationen folgen.

Zweiterswiss unihockeyGrundkursAufgrund der grossen Nachfrage organi-siert swiss unihockey am 22./23. Juni ei-nen zweiten Grundkurs (Kinderunihockey)in Einsiedeln.Der Grundkurs vermittelt die wichtigstenGrundlagen des Unihockeytrainings. Er stehtallen interessierten TrainerInnen, Coachesund BetreuerInnen ab 14 Jahren offen.Der Grundkurs wird von J+S nicht aner-kannt.Weitere Informationen /Anmeldung auf:http://www.swissunihockey.ch/verband/ausbildung/grundkurs

Formation spécialisée«blessures au sport»swiss unihockey, Vifor Pharma avec sonproduit Perskindol et IVF HARTMANN SAreconduisent les cours de formation enrapport avec les «blessures au sport».Le but de cette formation est de montrerentre autres aux participants comment lesblessures peuvent être évitées en prenantdes mesures préventives, reconnaître lessymptômes de malaise et traiter efficace-ment les blessures au sport. A ces cours deformation, les participants feront des exer-cices orientés vers la pratique qui complè-

teront la partie théorie, puis les mettre enpratique à la prochaine occasion.Les cours de formation en Suisse romandeauront lieu le 22 mai 2013 à Yverdon et le29 octobre 2013 à Neuchâtel.Plus d’informations /inscription sur:http://www.swissunihockey.ch/news/2013/03/13_2/index_fr.html

TicketvorverkaufDamen WMin Brno /Ostrava

Vom 7.–15. Dezember findet in Brno undOstrava die Damen WM statt. Wer dasDamen Nationalteam vor Ort unterstüt-zen möchte, kann ab sofort auf der offi-ziellen WM-Webseite Tickets online kau-fen. Die Preise für einen 4-Tagespass fürdie Vorrunde in Brno starten bei 250 Kro-nen (ca. CHF 12.50), den 5-Tagespass fürdie Finalspiele in Ostrava gibt’s ab 490 Kro-nen (ca. CHF 24.50). Tageskarten startenbereits bei 100 Kronen(ca. CHF 5.–).Ticketvorverkauf auf:http://wfc2013.cz/en/14-predprodej-vstupenek

ChampionsCupin TampereVom 2. bis 6. Oktoberfindet in Tampere (FIN)der Champions Cup statt.Bei den Herren trifft Malans in der Grup-pe A auf den finnischen Meister SPV undauf SK Lielvarde, den lettischen Gewin-ner des letztjährigen EuroFloorball Cups.piranha chur trifft in der Gruppe B eben-falls auf den finnischen Meister, Classic,sowie den norwegischen EuroFloorballCup Gewinner Sveiva IB.

championscup

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powerplaypowerplay

Vom 8.–12. August treffen sich die bes-ten Junioren der Welt in Hamburg zur7. Unihockey-U19-WM. Die SchweizerNationalmannschaft unter der Führungvon Thomas Berger spielt dabei in derVorrunde gegen die Slowakei und Nor-wegen. Und im Startspiel sogleich ge-gen den amtierenden Vize-WeltmeisterSchweden.

Nils Conrad, der Captain der U19-Natio-nalmannschaft ist guter Dinge und schil-dert kurz vor der Abreise der SchweizerJunioren nach Hamburg den Vorberei-tungsstand seiner Mannschaft.

Ich nehme an, Du warst auch an derWM der «Grossen», letzten Dezember.Und ich nehme an, das war bereits eineerste Inspiration für die WM der U19 inHamburg?Ja natürlich. Die Atmosphäre im Hallen-stadion war unglaublich, und da wurdemir zum ersten Mal bewusst, dass ich inwenigen Monaten dasselbe, zwar in et-was kleinerem Rahmen, aber trotzdemnicht weniger emotionale Ereignis erle-ben werde.

Wie würdest Du persönlich die Schwei-zer U19-Nationalmannschaft charakte-risieren? Was zeichnet dieses Team die-ses Jahr besonders aus?

Nils Conrad:Die U19-WM kann kommen!

Wir haben einen richtig guten Teamspiritund haben uns von Lehrgang zu Lehrgangin kleinen Schritten verbessert. Ich glaube,dass wir mit unserer Stimmung im Team vielbewegen können. Unsere Offensive hat inder Vorbereitung sehr gut funktioniert. Wasuns zu grossen Siegen noch fehlt, ist einegute Verteidigungsarbeit und dass wir unserSpiel über 60 Minuten voll durchziehen. Wirhaben am Polish-Cup diesbezüglich Fort-schitte gemacht, und ich bin überzeugt, dassdies an der WM gelingen wird.

Gewiss werden sich auch einige SchweizerFans nach Hamburg begeben. Bei welchenDeiner Mitspieler lohnt es sich speziell, einAuge auf sie zu werfen?Ich denke es gibt sehr, sehr viele talentierteSpieler in unserem Team. Beispielsweise:Joël Rüegger, ein sehr wendiger Stürmer mitgutem Torriecher. Er hat bereits für Furore inder SML gesorgt.Nico Gröbli, ein sehr spielstarker Center mitguter Übersicht, einziger «Routinier» derschon eine WM absolviert hat.Manuel Staub, ein sehr schneller Stürmermit unglaublichem Torriecher.Oder Nicolas Bischofsberger, ein spielstarkerVerteidiger. Er hat die ganze Saison in derSML gespielt.Dann Marco Louis, ein schneller Stürmer mitguter Übersicht und ausgezeichnetem Tor-riecher.

U19-WM.

Ein besonderes Augenmerk sollte man auchunseren «jungen» Spielern mit Jahrgang 1996schenken. Ich finde, es sind alle drei unglaub-lich weit entwickelt für ihr Alter.

Was hast Du Dir persönlich vorgenommen.Und welche Erwartungen hast Du an dieseWM?Mein persönliches Ziel für die WM ist, dassich die Mannschaft optimal führen kann undin schwierigen Situationen Verantwortungübernehme, sodass sich jeder auf seine eige-ne bestmögliche Leistung konzentrierenkann. Für die Mannschaft ist mein Ziel klar:Ich will in den Final. Wir nehmen Spiel fürSpiel und müssen uns zuerst auf die Halbfi-nalqualifikation konzentrieren. Ist das ge-schafft, ist der Finaleinzug mit einem perfek-ten Spiel im Halbfinale möglich. Und wennman einmal in einem WM-Final steht, gibtes nur noch ein Ziel..

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Hui oder Pfui.

Nr.5 2012/2013

Text: Philippe SoutterFoto: Selina Tanner

Ich habe selten einen Spieler getroffen, welcher auch nur annäherndso denkt, wie ein guter Trainer denken sollte. Kaum ein Spieler hat ei-ne Ahnung vom komplizierten Puzzle vom Ineinandergreifen allerFaktoren, welche schliesslich den finalen Erfolg ausmachen können.Der grösste Fehler, den ein Trainer machen kann, ist es, diesbezüglichdie Spieler zu überschätzen, ihnen zu viel Verantwortung zum Mit-denken und Nachvollziehen zu geben. Ein Spieler will vor allem in-stinktiv seinen persönlichen Spieltrieb befriedigen. Das Unihockey-

feld ist quasi ein grösserer Sandkasten. Den grössten Fehler meinerTrainerkarriere (bisher, es werden vielleicht noch grössere erst kom-men) machte ich in der Saison darauf, nachdem ich mit meinenTigers erst 13 Minuten vor Ende der Finalissima an Wiler gescheitertwar.

Ich erklärte meinen Spielern im Sommertraining, dass mich diesmalnun möglichst viele Siege in der Regular Season nicht mehr interes-sieren würden. Sondern dass wir diese Zeit nützen würden, um mög-lichst viele Hausaufgaben zu machen, unsere neuen Junioren auf daserforderliche Level zu bringen und dass, wenn wir eben unsereHausaufgaben richtig machen wollten, dies unter Umständen be-deutet, dass wir auch einmal ein Spiel verlieren würden, weil halteben diese Junioren auf der Bank die nötigen Fortschritte nicht ma-chen würden. Und dass wir dann dafür in den Play-Offs bereit seinwürden. Ich würde das so nie wieder machen. Am Schluss musstenwir um die Play-Off-Qualifikation zittern. Der Substanzverlust indieser Saison, weil die Spieler nicht mit dieser Aussage und Aufgabeumgehen konnten, war riesig, und wir schieden nach einer aufrei-benden und erschöpfenden Saison in den Play-Off-Halbfinals aus.

Heute würde ich zwar in der Planung inhaltlich genau gleich verfah-ren, aber den Spielern kein Wort mehr von meinen Absichten sagen.Sie begreifen es nicht, sie können nicht damit umgehen, dass manals Team und Trainer seine Hausaufgaben machen will und muss.Aber trotzdem dann auch gewinnen will. Hausaufgaben zu machen,bis zum schmalen Grat der Priorität des Gewinnen wollens odermüssens, erachte ich als eine der reizvollsten Trainer-Aufgaben, aucheines SML-Trainers.

Immer wieder nett sind auch die Kontakte mit dem familiären An-hang der Spieler – vor allem bei den Junioren. Man bekommt unwei-

Philippe Soutter

Was Trainervon Spielern halten

...aber sich noch nie zu fragen trauten.

Getreu nach Woody Allen enthüllt powerplay

hier die brisantesten Gedanken und Thesen,

welche in den Köpfen von Trainern und Spielern

herumschwirren. Flurin Rageth und Philippe

Soutter, zu Rot-Weiss Chur-Zeiten selber leiden-

schaftlich als Spieler und Trainer miteinander

verbunden, machen sich dazu ihre Gedanken.

Was Sieschon immer über TRAINER&

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Hui oder Pfui.

Nr.5 2012/2013

Flurin Rageth

gerlich ein Gespür und ungefragt nachhaltigen Einblick in familiäreZusammenhänge. Nervt man sich in den ersten Trainings noch übereinen neuen, flegelhaften Junior, wandeln sich die Gefühle gegen-über dem Spieler, umgehend nach der ersten Begegnung mit dessennervtötender Mutter, in fürsorgliches Mitgefühl. Kürzlich habe ichdoch tatsächlich eine Mutter aus der Halle geworfen, welche ihren10jährigen Sprössling (auch hier: Mitleid) in die Tessiner U12-Aus-wahl «einkaufen» wollte. Ich bezeichnete sie als «strega» (Hexe),und empfahl ihr, sich auf ihren Besen («scopa», ein Wort das mir daleider auf italienisch gerade nicht einfiel) zu schwingen.

Ein anderes erheiterndes Kapitel sind die Ersatzspieler, vor allem die-jenigen reiferen Alters. Schon mal einen Ersatzspieler angetroffen,welcher nicht das Gefühl hat, dass sein dilettantischer Coach seineeigentlichen Qualitäten skandalös unterschätzt? Oder glaubt, erzähle aus irgendwelchen, möglicherweise sogar homophilen Grün-den, einfach nur nicht zu den Lieblingsspielern seines Trainers. KeinFunke eines Gedankens, dass er vielleicht den Ansprüchen wirklichnicht genügt. In solchen Momenten hilft oft nur der für manchenSpieler oft erstaunliche Hinweis, dass auch der Trainer gewinnen will,dass er sogar alles dafür tut, dass das Team erfolgreich ist. Weil esnämlich sonst zuerst ihm an den Kragen geht.

Ich habe besonders (Schaden-)Freude, wenn ich meine ehemaligenSpieler sehe, welche unterdessen selber Trainer sind. Erstens bestäti-gen sie meine These immer, dass sie als Coaches nach Spielen immernudelfertiger sind als früher als Spieler, und zweitens glaube ich auchein ganz kleines bisschen, dass ich ihnen habe vermitteln können,dass Trainer sein durchaus auch Spass machen kann. Auch wenn siedann rasch feststellen, dass sie kaum einen Spieler treffen, welcherauch nur annähernd wie ein Trainer denkt. Ausnahmen bestätigenallerdings die Regel.

Text: Flurin RagethFoto: Selina Tanner

Torhüter sind anders, sagt man. Ebenso heisst es, dass Trainer undTrainerinnen anders denken als Spieler. Analytischer, vernetzter, im-mer das grosse Ganze betrachtend, vielschichtiger, stets das diffizileMannschaftsgefüge beachtend, konzeptioneller und problemorien-tierter. Zumindest sieht so das Selbstbild vieler Trainer aus. Ob so vielanderem Sein und anderem Denken wirken wir Spieler geradezublass und banal, erscheinen wir als fade Figuren ohne Facetten. Den-ken Trainer wirklich anders? Man würde es ihnen gerne glaubenwollen. Aber so einfach ist das nicht. Wie auch immer, es gibt vieleund ganz unterschiedliche Trainer: vornehme und smarte, selbstge-fällige, intelligente und erfolgreiche. Aber auch einsame, grob-schlächtige und kommandierende. Und wunderbar eloquente Trai-ner gibt es auch. So wie naive und uninteressante Trainer und auchsolche, die in ihrem autoritären Dünkel sich und ihre Umgebung fastzum Ersticken bringen. Diese willkürlich gewählten Zuschreibungenpassen aber ohne weiteres auch zu Spielerinnen und zu Spielern, vondenen es noch viel mehr und geradeso verschiedene gibt. Es gibtfurchtbar elegante Spieler, clevere, diskussionsfreudige, dominanteund schüchterne Spieler. Ideenarme, interessante und schlagfertigeSpieler. Und ja, auch Spieler können eloquent sein. Eloquent mitStock am Ball, oder eloquent in der Analyse des eigenen Spiels. Gibtes denn überhaupt Unterschiede zwischen Trainern und Spielern?Denken tun sie beide, natürlich. Aber da das akzentuierte Denkengrundsätzlich eine anstrengende und komplizierte Angelegenheitdarstellt, wird es wahrscheinlich weder von den Spielern noch von

Was Spielervon Trainern halten.

wissen wollten...& SPIELER

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Hui oder Pfui.

Nr.5 2012/2013

den Trainern unbedingt und allzu intensiv betrieben. Auch gibt eskaum Anhaltspunkte dafür, dass das hartnäckige Nachdenken unddas Entwickeln von glänzenden Ideen den Trainern leichter fallensollte als den Spielern. Kraft ihres Amtes dürfen aber die Trainer in-nerhalb einer Unihockey Mannschaft von einem privilegierten Ortaus operieren. Trainer haben im Sport die noble Aufgabe, zu leiten,zu lenken und eben auch zu denken. Demgegenüber sollen die Spie-ler – ganz im Gegensatz zu guten Trainern – nur wenig denken. WirSpieler hören oder hörten gerade vor entscheidenden und wichtigenSpielen immer wieder, dass wir nichts weiter tun müssten als gutspielen, jedoch auf keinen Fall zu viel nachdenken. Am besten garnicht und nichts denken. Überhaupt scheint es, als ob Trainer esnicht gerne sehen, wenn Spieler mit-, nach- und sich selbst überden-ken. Spieler sollen spielen, alles andere aber dem denkenden Trainerüberlassen. Aber kann man den Trainern trauen? Nein, den Trainernist nicht zu trauen. Und dies nicht nur, weil sie ihre Mannschaftenvor denkenden Spielern schützen wollen. Hier ein kleines Repertoirean weiteren möglichen Gründen.

Trainer als Gegner der KunstKunst lässt sich nicht durch die im Sport so beliebten Kriterien wie Er-folg und Misserfolg beurteilen. Gute Kunst kann auch dramatisch er-folgsarm sein, muss sie aber nicht. Schon gar nicht muss Kunst eineFunktion erfüllen. Kunst kann sich selbst genügen und darf somitbrotlos sein. Das versteht kein Trainer. Die von ihm initiierten Mass-nahmen und das von ihm geplante Unihockeyspiel folgen immer ei-nem Kalkül. Alles muss einem wie auch immer definierten Erfolgoder sonst einem Ziel dienen, wie beispielsweise dem Ausprobierenneuer Spielzüge oder der Förderung von jungen Spielern. Ein schlichtschöner Doppelpass hat für den Trainer keinen Wert, wenn er nichtirgendeinen Zweck erfüllt: Raumgewinn, Angriffsauslösung, Torvor-bereitung, Anschauungsbeispiel. Die einfache Brillanz eines Spielzu-ges ist den Trainern nie genug. Schade eigentlich, denn schon dieRömer wussten: Artem non odit, nisi ignarus! Die Kunstverachtersind mit Skepsis zu betrachten.

Trainer kann jeder werdenSpieler müssen bereits ab dem jungen Juniorenalter zunehmendstrenge Selektionshürden überwinden, um zu einem Platz in einemTeam zu kommen. Diese Herausforderung kennen die Unihockey-Trainer in der Schweiz kaum. Während nicht jeder Spieler denSprung in die nächst höhere Leistungsgruppe oder den Wechsel zueinem besseren Team schafft, kann jeder, der will, in der Schweiz

auch Unihockey-Trainer werden, und das gilt nicht nur für das Trai-nieren von Juniorenteams irgendwo zwischen Baden, Brugg undBremgarten. Dass das Spitzenteam von Piranha Chur trotz ausge-schriebener Trainerstelle vor genau einem Jahr keinen Nachfolger fürden abtretenden Fabian Disch fand, lag gewiss nicht an dem hartenAuswahlverfahren der Verantwortlichen. Jeder, der wollte, hättewohl vor einem Jahr die NLA-Equipe von Piranha übernehmen kön-nen. Es wollte nur niemand. Und so war es Disch, der die Churerin-nen nochmals zur Meisterschaft führen musste. Solange jederSchweizer Verein Mühe bekundet, für alle seine Mannschaften Trai-ner zu finden, kann auch weiterhin jeder Trainer werden. Das Trageneines Trainer-Titels ist noch lange kein Qualitätsmerkmal.

Trainer wollen Philosophen seinTrainer verwandeln ihre Ideen häufig und hemmungslos in eine Phi-losophie. Sie sprechen dann mit viel Eifer von der eigenen «Spielphi-losophie», von «Trainingsphilosophie», von der «Philosophie derMannschaftsführung» und so noch von manch anderen philosophi-schen Dingen. Nur weil sie gerne mit der «Philosophie» liebäugeln,sind sie noch keine Philosophen. Sie werden dadurch auch nichtglaubwürdiger, im Gegenteil. Je inflationärer die Trainer sich der«Philosophie» bedienen, desto mehr müssen sie ihre mittelmässigenGedanken und das Fehlen kühner Visionen kaschieren. Trainer sindgute Bluffer, wären aber ach so gerne Philosophen. Ihr sorgloserUmgang mit Sprache und Wörtern weist aber darauf hin, dass sieviel eher Barbaren sind, die sich mit fremden Federn schmücken.Geist, Wille und Moral: Denken Trainer überhaupt?Die Trainer verschleudern in ihren Ansprachen Wörter und Begriffe,die sie von den Philosophen übernommen haben, aber selbst nichtverstehen: Neben den laut gebrüllten und leicht verständlichen«C’mons» reden die Trainer viel und häufig auch von Geist, Willeund Moral. Das sind komplizierte Dinge, denkt der Spieler. Doch derTrainer denkt dies anscheinend nicht, denn unaufhörlich appelliert eran die Moral, fordert Siegeswille und spricht vom Kampfgeist. Wasdenn genau Moral bedeutet, traut der Spieler sich nicht zu fragen,da er dann als denkende «persona non grata» seinen Namen nichtwieder hören würde beim Verlesen der Mannschaftsaufstellung.Doch ganz still und stumm fragt er sich dann schon, ob die eigenenund die vielen anderen Trainer überhaupt je über den Inhalt solchgutgemeinter aber entsetzlich leerer Worthülsen nachgedacht ha-ben. Haben sie? Und denken die Trainer wirklich anders als die Spie-ler? Denken sie überhaupt? Sicher kann man sich zumindest alsSpieler nicht sein. Aber fragen, ja, das sollte man sie..

TRAINER& SPIELER

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Agenda. Abonnement. Impressum.

45Nr.5 2012/2013 powerplay

Offizielles Magazin von swiss unihockeyErscheint 6× jährlich,Ausgabe Nr. 5 2012/2013

Herausgeber: swiss unihockey, Ostermun-digenstr. 69, Postfach 621, 3000 Bern 22,Tel. +41 (0)31 330 24 44, Fax +41 (0)31 33024 49 www.swissunihockey.ch,[email protected]/Anzeigenleitung:printgraphic AG Bern, Zikadenweg 39,3000 Bern 6, Tel. +41 (0)31 330 20 60,[email protected] und Litho: printgraphic AG Bern,Zikadenweg 39, 3000 Bern 6, Tel. +41 (0)31330 20 60, [email protected]: printgraphic AG Bern, Zikadenweg 39,3000 Bern 6, Tel. +41 (0)31 330 20 60,[email protected]: Thomas Baumann,swiss unihockey, [email protected]: printgraphic AG Bern,[email protected] Mitarbeit dieser Ausgabe:Susi Baillods, Basile Diem, Mario Kradolfer,Sophie A. Mock, Pascal Mülchi, FlurinRageth, Philippe Soutter, Antti UimonenBilder in dieser Ausgabe: Jérémie Luke Du-bois, Sophie A. Mock, Hans Ulrich Mülchi,Pascal Mülchi, Claudio Schwarz, Evgenij So-kolov, SUVA, Selina Tanner, Fabian Trees, zVgAuflage: 28670 Ex.,WEMF (beglaubigt): 30538 Ex.Papier: MultiArt Silk weiss halbmatt, 90gm2,FSC-Mixed creditAbonnemente, Adressänderungen:«powerplay» wird allen lizenzierten Spielern,Schiedsrichtern und Funktionären von swissunihockey zugestellt. Externe Abonnements-bestellungen (Fr. 30.– jährlich) und Adress-änderungen an: swiss unihockey, Postfach 621,3000 Bern 22, [email protected]

Die Redaktion dankt allen Beteiligten fürdie Mitarbeit. Die Weiterverwendung vonArtikeln /Fotos aus dem Magazin ist nurmit Genehmigung der Redaktionsleitungund Fotografen erlaubt.

KorrigendumIn der letzten Ausgabe ist uns bei der Vor-schau auf den Liga-Cup der Herren ein be-dauerlicher Fehler unterlaufen: Im erwähn-ten Cupfinal 2005 gewannen natürlich dieBern Capitals nach Verlängerung und nichtwie behauptet UHCevi Gossau. Wir bittenum Entschuldigung.

Die Redaktion

Agenda.

08.05.2013–12.05.2013 Herren U19-WM in Hamburg

31.05.2013–02.06.2013 Nationale Selektion U17, Willisau

08./09.06.2013 Selektion Damen/Herren U19, Zürich

15./16.06.2013 Rivella Games Finaltage, Aarau

07.07.2013 – 13.07.2013 Summer Camp Fiesch I

14.07.2013 – 20.07.2013 Summer Camp Fiesch II / Summer Camp Zuchwil I

20.07.2013 – 26.07.2013 Summer Camp Frutigen

28.07.2013 – 03.08.2013 Summer Camp Zuchwil II

13.09.2013 – 15.09.2013 Internationales Wochenende

21./22.09.2013 Meisterschaftsstart Saison 2013/14

Bestelltalon.Ich bestelle das «powerplay» zum Preis von CHF 30.– pro SaisonJährlich 6 Ausgaben (Ausgabe 1 jeweils als Guide zum Saisonstart)

Vorname Name

Geb.-Datum

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PLZ/Ort

Telefon E-Mail

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UnterschriftTalon an: swiss unihockey, Postfach 621, 3000 Bern 22, Fax +41 (0)31 330 24 49

Impressum.

powerplay»-Abo(nur für Nicht-Lizenzierte)

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Nr.5 2012/201346 powerplay

Nachgefragt.

Das sagen meine Mitspielerinnen hintervorgehaltener Hand über mich:

Diese Unihockey-Regel würde ich sofortaufheben oder einführen:

Meine Karriere als Marathonläuferin ver-läuft durchaus vielversprechend:

Mein geheimes Erfolgsrezept für Juniorinnen,um eine gute Spielerin zu werden:

Es ist absolut kein Gerücht, dass ich ein gu-tes Glas Wein schätze. Und wenn, dann amliebsten in Gesellschaft von:

Zu Trash-Talk lasse ich mich allenfalls gegenfolgende Spielerin hinreissen und dann wäredas Thema…:

Am Kochherd stehe ich ausgesprochen un-gern, sagt man:

Trotzdem weiss ich genau, wie wir in der kom-menden Saison die Piranhas zu bekömmlichenSpeisefischen verarbeiten werden:

Signiert:

Einladung fürs «Nachgefragt» geht an:

MargritScheidegger.Stürmerin bei Red Ants Rychenberg Winterthur

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Nachgefragt.

47Nr.5 2012/2013 powerplay

WM-Topscorer 2004 und 20104 x WM-Bronze mit dem Schweizer Nationalteam

Europacupsieger mit Wiler-Ersigen 2005

Matthias Hofbauer

© 2013 adidas AG. adidas, the 3-Bars logo and the 3-Stripes mark are registered trademarks of the adidas Group.

Matthias Hofbauer

adipowerstabil 10.0

adidas.com

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Nr.5 2012/20133 powerplay

Nachgefragt.