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München Stuttgart Forchheim Köln Leipzig Berlin Hannover Lübeck Ried(A) CIMA Beratung + Management GmbH Berliner Allee 12 30175 Hannover T 0511-220079-66 F 0511-220079-99 www.cima.de Stadtentwicklung Marketing Regionalwirtschaft Einzelhandel Wirtschaftsförderung Citymanagement Immobilien Organisationsberatung Kultur Tourismus Standortverträglichkeitsgutachten für den perspektivischen zentralen Versorgungsbe- reich „Nahversorgungszentrum Conrebbers- weg“ in der Stadt Emden Projektleiter: Dipl.-Geogr. Martin Kremming Berater: M.A. Wirtschaftsgeographie Marc Peus Hannover, 22. Mai 2019

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  • München Stuttgart Forchheim

    Köln Leipzig Berlin Hannover

    Lübeck Ried(A)

    CIMA Beratung + Management GmbH

    Berliner Allee 12 30175 Hannover

    T 0511-220079-66

    F 0511-220079-99

    www.cima.de

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    Kultur

    Tourismus

    Standortverträglichkeitsgutachten für den

    perspektivischen zentralen Versorgungsbe-

    reich „Nahversorgungszentrum Conrebbers-

    weg“ in der Stadt Emden

    Projektleiter: Dipl.-Geogr. Martin Kremming

    Berater: M.A. Wirtschaftsgeographie Marc Peus

    Hannover, 22. Mai 2019

  • Standortverträglichkeitsgutachten für den perspektivischen zentralen Versorgungsbereich „Nahversorgungszentrum Conrebbersweg“

    in der Stadt Emden

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    in der Stadt Emden

    Seite 3

    Inhaltsverzeichnis 1 Auftrag und Aufgabenstellung ................................................ 5

    2 Vorstellung des Planvorhabens ............................................... 6

    3 Angebots- und Nachfrageanalyse des Emder Einzelhandels 8

    3.1 Stadt Emden.................................................................................. 8

    3.2 Stadtteil Conrebbersweg .......................................................... 13

    4 Raumordnerische Vorprüfung potenzieller

    Einzelhandelsentwicklungen .................................................. 16

    4.1 Wohnortbezogene Nahversorgung ........................................ 16

    4.2 Integrationsgebot ...................................................................... 18

    4.3 Einklang mit der Fortschreibung des Emder Einzelhandelskonzeptes ............................................................ 20

    4.4 Potenzielle Beeinträchtigung der Zentren ............................. 21

    5 Abschließende Empfehlungen ............................................... 26

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    in der Stadt Emden

    Seite 4

    Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Der Stadtteil Conrebbersweg ........................................................................................... 6

    Abb. 2: Rahmenplan der Entwicklung des Stadtteils Conrebbersweg ............................ 7

    Abb. 3: Das perspektivische Nahversorgungszentrum Conrebbersweg ........................ 7

    Abb. 4: Marktgebiet Stadt Emden .................................................................................................. 8

    Abb. 5: Nachfragepotenzial im Marktgebiet der Stadt Emden in Mio. € ...................... 9

    Abb. 6: Anzahl der Betriebe, Verkaufsfläche und Umsatz in Emden .............................10

    Abb. 7: Ranking: Handelszentralität in der Stadt Emden in % .........................................11

    Abb. 8: Nahversorgungsstrukturen in Emden (500 m Nahversorgungsradien) .......12

    Abb. 9: Nachfragepotenzial im Stadtteil Conrebbersweg in Mio. € ..............................13

    Abb. 10: Anzahl der Betriebe, Verkaufsfläche und Umsatz im Stadtteil

    Conrebbersweg..............................................................................................................14

    Abb. 11: Ranking: Handelszentralität im Stadtteil Conrebbersweg in % (ohne

    Stadtteilerweiterung: 2.147 Einwohner) ..............................................................15

    Abb. 12: Ranking: Handelszentralität im Stadtteil Conrebbersweg in % (mit

    Stadtteilerweiterung: 4.555 Einwohner) ..............................................................15

    Abb. 13: Fußläufige Erreichbarkeit (10 Minuten) nach Zensus 2011 .............................16

    Abb. 14: Fußläufige Erreichbarkeit (10 Minuten) inklusive Stadtteilerweiterung .....17

    Abb. 15: Test auf wohnortbezogene Nahversorgung .........................................................17

    Abb. 16: Ansiedlungsregeln für Neuansiedlungen und Erweiterungen .......................20

    Abb. 17: Potenzielles Untersuchungsgebiet ............................................................................21

    Abb. 18: Zentraler Versorgungsbereich Innenstadt (Strukturdaten) .............................22

    Abb. 19: Zentraler Versorgungsbereich Innenstadt (Karte) ...............................................22

    Abb. 20: Nahversorgungszentrum Alte Molkerei (Strukturdaten)..................................23

    Abb. 21: Nahversorgungszentrum Alte Molkerei (Karte) ...................................................23

    Abb. 22: Nahversorgungszentrum Transvaal (Strukturdaten) ..........................................24

    Abb. 23: Nahversorgungszentrum Transvaal (Karte) ...........................................................24

    Abb. 24: Sonstiges Untersuchungsgebiet (Strukturdaten) ................................................25

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    in der Stadt Emden

    Seite 5

    1 Auftrag und Aufgabenstellung

    Auftrag und Zielsetzung

    ▪ Im Rahmen einer Auftragserweiterung der Fortschreibung des Einzelhan-

    delskonzeptes der Stadt Emden soll für den darin abgegrenzten perspek-

    tivischen zentralen Versorgungsbereich „Nahversorgungszentrum Conr-

    ebbersweg“ ein Standortverträglichkeitsgutachten erstellt werden.

    Auftraggeber

    ▪ Stadt Emden

    Zeitraum

    ▪ März 2019 bis Mai 2019

    Aufgabenstellung und Untersuchungsdesign

    ▪ In dem Standortverträglichkeitsgutachten sollen Aussagen zur aktuellen

    und zukünftigen Angebots- und Nachfragesituation im Stadtteil Conreb-

    bersweg sowie zu Entwicklungsspielräumen und zulässigen Sortimenten

    getroffen werden.

    ▪ Dabei fließen auch konkrete Planungen zur zukünftigen Entwicklung des

    Stadtteils ein, aus denen Aussagen über Einwohner- und Kaufkraftpoten-

    ziale abgeleitet werden.

    Vorbemerkung zur Methodik

    ▪ Die Ermittlung der Leistungsdaten des Einzelhandels der Stadt Emden ba-

    siert auf einer vollständigen Bestandserhebung des Einzelhandels durch

    das cima-Projektteam im November 2017 sowie einer ergänzenden Neu-

    erhebung des Fachmarktstandortes Harsweg sowie groben Überprüfung

    des generellen Bestandes im März 2019.

    ▪ Die Ermittlung der relevanten Einzelhandelsumsätze erfolgt über veröf-

    fentlichte regionale Flächenproduktivitäten und weitere Quellen der

    Branchen- und Betriebsberichtserstattung sowie der Inaugenscheinnahme

    der Unternehmen.

    ▪ Alle kaufkraftrelevanten Daten für die Stadt Emden beziehen sich auf das

    Jahr 2018.

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    Seite 6

    2 Vorstellung des Planvorhabens

    Der Stadtteil Conrebbersweg

    Der zu untersuchende perspektivische zentrale Versorgungsbereich „Nahver-

    sorgungszentrum Conrebbersweg“ befindet sich im Stadtteil Conrebbersweg

    im Norden der Stadt Emden. Dieser ist gekennzeichnet durch die folgenden

    Aspekte:

    ▪ Im Jahr 2017 (31.12) wohnten im Stadtteil 2.147 Personen, was im Ver-

    gleich zum Jahr 2015 bei 2.160 Personen eine relative Veränderung von

    -0,6 % bedeutete.

    ▪ Im Stadtteil selbst befinden sich mit einer Fleischerei und einer Bäckerei

    lediglich zwei Einzelhandelsbetriebe.

    ▪ Die nächstgelegenen größeren Einzelhandelsbetriebe mit mindesten 600

    qm Verkaufsfläche befinden sich in Früchteburg (Netto-Markt), Harsweg

    (Real, Lidl und Aldi), Constantia (Combi und Lidl), Barenburg (NP) sowie

    dem Stadtzentrum (Aldi und Edeka).

    ▪ Der Stadtteil ist geprägt durch einen hohen Anteil an unbebauten Grün-

    flächen.

    ▪ Die A31 führt direkt durch Conrebbersweg. Zudem ist die PKW-Anbin-

    dung mit circa 6 Minuten Fahrzeit aus dem Stadtteilmittelpunkt an die In-

    nenstadt gut.

    ▪ Die Bahnschienen stellen die räumliche Grenze zum östlich gelegenen

    Stadtteil Früchteburg dar.

    Abb. 1: Der Stadtteil Conrebbersweg

    Kartengrundlage: OpenStreetMap-Mitwirkende, 2019

    Bearbeitung: cima, 2019

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    Seite 7

    Entwicklung des Stadtteils und Nahversorgungszentrums

    Für den Stadtteil ist eine städtebauliche Entwicklung sowie damit einherge-

    hende Änderung des Flächennutzungsplans vorgesehen. Diese besteht aus

    den folgenden Planungen:

    ▪ Das Plangebiet umfasst eine Gesamtfläche von circa 104,3 ha. Westlich

    und südlich an die aktuelle Wohnbebauung im Stadtteil Conrebbersweg

    angrenzend sollen zukünftig in 9 Bauabschnitten Wohnflächen auf 65,4 ha

    entstehen. Damit soll der im Rahmen des Stadtentwicklungskonzeptes

    festgestellte Bedarf im Bereich Einfamilien- Doppel- und Reihenhäuser

    langfristig gedeckt werden. Die geplanten 1.204 Wohneinheiten auf 711

    Grundstücken teilen sich auf 471 Wohnungen in Einzelhäusern (EZH), 230

    in Doppelhaushälften (DH), 183 in Reihenhäusern (RH) und 320 im Ge-

    schosswohnungsbau (GWB) auf (vgl. Abb. 2).

    ▪ Dabei läge der Anteil der Gebäude mit ein und zwei Wohnungen bei

    82 %, während dieser Wert in Emden am 31.12.2017 etwas höher bei

    87 %1

    lag. Große Unterschiede sind nicht zu beobachten. Dabei wohnen in

    Emden 2,0 Einwohner pro Wohnung (circa 50.000 Einwohnern und 25.000

    Wohnungen). Dieser Schnitt wird aufgrund der ähnlichen Gebäudeauftei-

    lung auch auf die Wohnungsentwicklung im Planvorhaben angewendet.

    Somit wird mit insgesamt 2.408 neuen Einwohnern und einer zukünftigen

    Einwohnerzahl von 4.555 im Stadtteil Conrebbersweg gerechnet.

    ▪ Der nördliche Bereich ist aufgrund der Autobahnnähe für Wohnen unge-

    eignet, soll aber für Gewerbeentwicklung genutzt werden. Im Süden der

    aktuellen Bebauung und Südosten des Plangebietes ist die Ansiedlung

    großflächigen Einzelhandels auf aktuell noch unbebauter Fläche (vgl. Abb.

    3) vorgesehen. Damit soll neben den neuen Wohngebieten auch für die

    bestehende Bevölkerung in Conrebbersweg sowie zum Teil im angrenzen-

    den Früchteburg erstmalig eine Nahversorgung aufgebaut werden. Die

    Entwicklung des Nahversorgungszentrums (NVZ) eignet sich daher primär

    für Nahrungs- und Genussmittel, die nachfolgend explizit geprüft werden.

    1

    Quelle: Landesamt für Statistik Niedersachsen, 31.12.2017, Tabellen M8051021 und A100001G

    Abb. 2: Rahmenplan der Entwicklung des Stadtteils Conrebbersweg

    Quelle: Stadt Emden, 2019

    Abb. 3: Das perspektivische Nahversorgungszentrum Conrebbersweg

    Quelle: cima, 2019

    Grundstücke: 711

    Wohneinheiten: 1.204

    Davon: EZH: 471

    DH: 230

    RH: 183

    GWB: 320

    Perspektivisches NVZ Conrebbersweg

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    Seite 8

    3 Angebots- und Nachfrageanalyse des Emder Einzelhandels

    3.1 Stadt Emden

    Nachfragestruktur

    Das Marktpotenzial des Einzelhandels in der Stadt Emden ergibt sich aus der

    vorhandenen Nachfrage innerhalb der Stadt, sowie den umliegenden Kom-

    munen.

    Relevant ist zunächst die zentralörtliche Versorgungsfunktion der Stadt Em-

    den. Die Gemeinde hat laut LROP Niedersachsen 2017 die zentralörtliche

    Funktion eines Mittelzentrums mit oberzentraler Teilfunktion und übernimmt

    daher in Bezug auf den Einzelhandel eine oberzentrale Versorgungsfunktion.

    Auf Basis des vorhandenen Einzelhandelsangebotes in Emden sowie unter

    Berücksichtigung der raumordnerischen Versorgungsaufgabe ist dem Markt-

    gebiet des Einzelhandels in Emden neben dem eigenen Stadtgebiet auch das

    Gebiet der Kommunen Krummhörn und Hinte (direktes Marktgebiet) zuzu-

    rechnen. Mit bereits deutlich geringeren Kaufkraftbindungen gehören die

    Kommunen Wirdum, Südbrookmerland und Ihlow in das erweiterte Marktge-

    biet des Einzelhandels der Stadt Emden. Wir gehen nicht davon aus, dass aus

    den weiteren Umlandgemeinden regelmäßige Einkaufsfahrten in größerem

    Umfang in die Stadt Emden stattfinden. Eine Zuordnung zum Marktgebiet

    des Einzelhandels in Emden wäre hier unbegründet.

    Im Südosten begrenzt das Mittelzentrum Leer, sowie im Nordosten das Mit-

    telzentrum Aurich den Einflussbereich der Stadt Emden. Im Süden und Wes-

    ten der Stadt besteht mit der Ems-Mündung und der Nordsee eine natur-

    räumliche Barriere, die das Marktgebiet deutlich verkleinert.

    Abb. 4: Marktgebiet Stadt Emden

    Quelle: cima, 2019, Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes der Stadt Emden 2019, S. 36

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    Seite 9

    Die Berechnung des Nachfragepotenzials2 in Emden, sowie im weiteren

    Marktgebiet erfolgt auf der Basis der gemeindescharfen Einwohnerzahlen

    (50.888 in der Stadt Emden)3 und der spezifischen einzelhandelsrelevanten

    Kaufkraftkennziffer (93,4 in Emden)4. Es wird ein Ausgabesatz pro Kopf im

    Einzelhandel von 5.890 € für das Jahr 2018 zugrunde gelegt, der an das Ni-

    veau der Stadt Emden mit Hilfe der Kaufkraftkennziffer angepasst wird.

    Der Ausgabesatz eines jeden Einwohners der Stadt Emden entspricht im

    Durchschnitt 5.501 € im Jahr 2018. Wie die Kaufkraftkennziffer liegt auch der

    statistische Ausgabesatz pro Kopf von Emden unter dem Bundesdurchschnitt.

    Insgesamt beläuft sich das Nachfragepotenzial im Marktgebiet auf rd. 555,5

    Mio. €. Davon entfallen etwa 300,2 Mio. € auf den täglichen Bedarf. Der größte

    Anteil davon betrifft die Warengruppe der Nahrungs- und Genussmittel. Dem

    Emder Einzelhandel steht in diesem Segment ein Nachfragepotenzial von rd.

    202,3 Mio. € zur Verfügung.

    Im aperiodischen Bedarfsbereich beträgt das Nachfragepotenzial weitere

    255,3 Mio. €, die sich auf diverse Warengruppen verteilen.

    2

    Das Nachfragepotenzial entspricht den Ausgaben (in €) der Bevölkerung der Stadt Emden,

    die dem Einzelhandel zur Verfügung stehen (statistischer Wert). Touristische Ausgaben sind

    nicht inkludiert.

    Abb. 5: Nachfragepotenzial im Marktgebiet der Stadt Emden in Mio. €

    Quelle: cima, 2019, Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes der Stadt Emden 2019, S. 37

    3

    Quelle: Stadt Emden (Stand: 27.10.2017) 4

    Quelle: Michael Bauer Research GmbH 2018

    CIMA Warengruppe Stadt EmdenDirektes

    Marktgebiet

    Erweitertes

    Marktgebiet

    Marktgebiet

    insgesamt

    Periodischer Bedarf insgesamt 151,3 58,3 90,6 300,2

    Nahrungs- und Genussmittel 102,0 39,3 61,1 202,3

    Gesundheit und Körperpflege 45,3 17,4 27,1 89,9

    Zeitschriften, Schnittblumen 4,0 1,6 2,4 8,0

    Aperiodischer Bedarf insgesamt 128,7 49,6 77,1 255,3

    Bekleidung, Wäsche 23,4 9,0 14,0 46,4

    Schuhe, Lederwaren 7,7 2,9 4,6 15,2

    Sanitätsartikel, Optik, Akustik 7,7 3,0 4,6 15,4

    Uhren, Schmuck 3,6 1,4 2,2 7,2

    Bücher, Schreibwaren 5,0 1,9 3,0 9,9

    Elektroartikel, Unterhaltungselektronik 21,8 8,4 13,1 43,3

    Sportartikel, Fahrräder 8,5 3,3 5,1 16,8

    Spielwaren 2,6 1,0 1,5 5,1

    Musikinstrumente, Waffen, Sammelhobbies 0,9 0,3 0,5 1,7

    Zooartikel 2,3 0,9 1,4 4,6

    Geschenke, Glas, Porzellan, Keramik 4,0 1,5 2,4 7,9

    Möbel 15,8 6,1 9,5 31,3

    Heimtextilien 3,3 1,3 2,0 6,5

    Baumarktartikel, Gartenbedarf 22,2 8,6 13,3 44,0

    Summe 280,0 107,8 167,7 555,5

    Einwohner 50.888 19.321 31.959 102.168

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    Seite 10

    Angebotsstruktur

    Die nachfolgenden Einzelhandelsstrukturdaten basieren auf einer vollständi-

    gen Einzelhandelsbestandserhebung in der Stadt Emden im November 2017

    und einer Teilnacherhebung und Prüfung im März 2019.

    Die abgeleiteten Umsatzvolumina beruhen auf der Inaugenscheinnahme des

    konkreten Warenangebots hinsichtlich Angebotsqualität und Sortiments-

    struktur. Die Hochrechnung der Umsätze erfolgte über branchenübliche Flä-

    chenproduktivitäten. Zusätzlich werden alle branchenspezifischen Informati-

    onen aus Firmen- und Verbandsveröffentlichungen sowie der relevanten

    Fachliteratur in die Auswertung mit einbezogen. Auch sind touristische Aus-

    gaben inkludiert.

    Im Rahmen der Bestandserhebung des Einzelhandels in Emden wurden 337

    Einzelhandelsbetriebe mit einer Verkaufsfläche von 118.270 qm erhoben. Sie

    erwirtschaften einen Einzelhandelsumsatz von 332,6 Mio. €.

    Die warengruppenspezifische Differenzierung des Einzelhandelsbesatzes ist

    in der nebenstehenden Abbildung dokumentiert.

    In der für das perspektivische Nahversorgungszentrum Conrebbersweg be-

    sonders relevanten Warengruppe Nahrungs- und Genussmittel gibt es in der

    Stadt insgesamt 98 Betriebe mit einer Verkaufsfläche von 25.300 qm, auf der

    ein Umsatz von circa 115,3 Mio. € erwirtschaftet wird. Die Verkaufsflächen-

    und Umsatzanteile liegen damit bei circa 21 und 35 %. Insbesondere der Um-

    satzanteil entspricht der typischen Ausstattung eines Oberzentrums und

    spricht grundsätzlich für eine gute Präsenz der Nahversorgung.

    Abb. 6: Anzahl der Betriebe, Verkaufsfläche und Umsatz in Emden

    Quelle: cima, 2019, Rundungsdifferenzen möglich

    CIMA Warengruppe

    Anzahl der

    Betriebe

    (Haupt-

    sortiment)

    Verkaufs-

    fläche

    in m²

    Umsatz in

    Mio. €

    Periodischer Bedarf insgesamt 132 31.210 162,0

    Nahrungs- und Genussmittel 98 25.300 115,2

    Gesundheit und Körperpflege 16 4.605 43,3

    Zeitschriften, Schnittblumen 18 1.305 3,6

    Aperiodischer Bedarf insgesamt 205 87.060 170,6

    Bekleidung, Wäsche 54 14.367 35,8

    Schuhe, Lederwaren 12 3.385 9,1

    Sanitätsartikel, Optik, Akustik 16 885 6,2

    Uhren, Schmuck 6 325 1,6

    Bücher, Schreibwaren 7 1.975 5,1

    Elektroartikel, Unterhaltungselektronik 20 7.227 36,6

    Sportartikel, Fahrräder 11 3.770 8,7

    Spielwaren 0 1.145 2,6

    Musikinstrumente, Waffen, Sammelhobbies 3 150 0,4

    Zooartikel 3 1.950 3,7

    Geschenke, Glas, Porzellan, Keramik 23 8.287 9,7

    Möbel 14 17.380 16,9

    Heimtextilien 3 2.905 5,1

    Baumarktartikel, Gartenbedarf 33 23.310 29,0

    Einzelhandel insgesamt 337 118.270 332,6

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    in der Stadt Emden

    Seite 11

    Einzelhandelszentralität und Entwicklungsspielräume

    Die Einzelhandelszentralität eines Ortes beschreibt das Verhältnis des am Ort

    getätigten Einzelhandelsumsatzes zu der am Ort vorhandenen Nachfrage.

    Handelszentralitäten von deutlich über 100 signalisieren Kaufkraftzuflüsse;

    Handelszentralitäten von unter 100 bedeuten per Saldo Kaufkraftabflüsse aus

    der betreffenden Raumeinheit. Handelszentralitäten werden für den Einzel-

    handel insgesamt sowie für einzelne Warengruppen ermittelt. Je größer die

    Zentralität eines Ortes ist, desto größer ist seine Sogkraft auf die Kaufkraft im

    Umland. Die Zentralität eines Ortes wird z.B. durch die Qualität und Quantität

    an Verkaufsfläche, den Branchenmix, die Verkehrsanbindung und die Kauf-

    kraft im Marktgebiet gesteuert.

    Insgesamt ist die Einzelhandelszentralität der Stadt Emden als durchschnitt-

    lich für ein Mittelzentrum mit oberzentraler Teilfunktion zu bewerten (119).

    Per Saldo signalisiert die ermittelte Handelszentralität Kaufkraftzuflüsse aus

    den umliegenden Gemeinden der Region, primär denjenigen aus dem abge-

    grenzten Marktgebiet.

    Die Gesamtzentralität für die Stadt Emden beruht auf den sortimentsspezifi-

    schen Zentralitätswerten für die einzelnen Warengruppen. Hier ist festzuhal-

    ten, dass im periodischen Bedarfsbereich eine Zentralität von 107, im aperio-

    dischen Bedarfsbereich von 133 erreicht wird. Ein wesentlicher Entwicklungs-

    spielraum wird für die Warengruppe Gesundheit und Körperpflege gesehen:

    Der warengruppenspezifische Zentralitätswert liegt hier bei 95. Per Saldo sind

    Kaufkraftabflüsse in Handelslagen außerhalb der Stadt Emden messbar. Für

    die Branche Nahrungs- und Genussmittel wurde eine Handelszentralität von

    113 ermittelt. Hier steht einem Einzelhandelsumsatz von 115,2 Mio. € ein lo-

    kales Nachfragevolumen von 102,0 Mio. € in der Stadt Emden gegenüber. Die

    Werte veranschaulichen, dass in der Branche Nahrungs- und Genussmittel

    messbare Kaufkraftzuflüsse aus dem Umland zu verzeichnen sind. Das Le-

    bensmittelangebot im gesamten Stadtgebiet von Emden kann die Nachfrage

    in der Stadt mehr als binden.

    Grundsätzlich sind auch zusätzliche Verkaufsflächen und Umsätze in Waren-

    gruppen mit einer Zentralität von über 100 möglich, wenn sie sinnvolle Er-

    gänzungen des Einzelhandelsangebotes darstellen und die Verträglichkeit

    der Einzelvorhaben gegeben ist. Tendenziell führen insbesondere Vorhaben

    zur Stärkung der Nahversorgung, die vom Einzugsgebiet her kaum über das

    Stadtgebiet hinausragen, primär zu Umsatzumverteilungen im Stadtgebiet,

    sodass keine nennenswerten Steigerungen der Zentralität zu erwarten sind.

    Hierzu würde beispielsweise auch die Entwicklung der Nahversorgung im Be-

    reich Nahrungs- und Genussmittel im Stadtteil Conrebbersweg zählen.

    Abb. 7: Ranking: Handelszentralität in der Stadt Emden in %

    Quelle: cima, 2019

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    in der Stadt Emden

    Seite 12

    Die nachfolgende Abbildung verdeutlicht auf Basis aller Lebensmittelmärkte

    in Emden ab 400 qm Verkaufsfläche (keine Getränkemärkte, Biomärkte oder

    kleine und Kleinstbetriebe) die grundsätzlich gute räumliche Versorgungs-

    lage über das gesamte Stadtgebiet hinweg. Gleichwohl sind Lücken in den

    Stadtteilen Wolthusen und Barensburg sowie den vorwiegend peripheren

    Stadtteilen Wybelsum, Hilmarsum, Jarssum, Widdelswehr und Petkum er-

    kennbar. Außerdem liegt auch der vorhabenrelevante Stadtteil Conrebbers-

    weg in keinem 500 m Radius eines Lebensmittelmarktes und weist somit

    keine ausreichende Nahversorgung vor, insbesondere wenn die Stadtteiler-

    weiterung im westlichen Stadtteil betrachtet wird. Daher wird im folgenden

    Unterkapitel der Schwerpunkt auf die Nachfrage- und Angebotssituation un-

    ter Berücksichtigung dieser Erweiterung im Stadtteil Conrebbersweg gelegt.

    Abb. 8: Nahversorgungsstrukturen in Emden (500 m Nahversorgungsradien)

    Quelle: cima, 2019, Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes der Stadt Emden 2019, S. 49

    (Die cima nimmt als Maß für eine fußläufige Er-

    reichbarkeit bzw. als „Nahversorgungsradius“ i. d.

    R. eine maximale Distanz von 500 m an. Untersu-

    chungen haben ergeben, dass nur ein geringer

    Anteil der Bevölkerung längere Distanzen zum

    Einkaufen zu Fuß zurücklegt. Insbesondere mo-

    bilitätseingeschränkte Personen (z.B. Ältere) sind

    auf kurze Einkaufswege angewiesen.)

  • Standortverträglichkeitsgutachten für den perspektivischen zentralen Versorgungsbereich „Nahversorgungszentrum Conrebbersweg“

    in der Stadt Emden

    Seite 13

    3.2 Stadtteil Conrebbersweg

    Nachfragestruktur

    Die Berechnung des Nachfragepotenzials im Stadtteil Conrebbersweg erfolgt

    auf Basis der gemeindescharfen Einwohnerzahl (2.147 im Stadtteil Conreb-

    bersweg5

    ) und der Schätzung von 2,0 Einwohnern pro Wohneinheit in den

    1.204 geplanten Wohneinheiten sowie der spezifischen einzelhandelsrelevan-

    ten Kaufkraftkennziffer (93,4 in Emden). Es wird ein Ausgabesatz pro Kopf im

    Einzelhandel von 5.890 € für das Jahr 2018 zugrunde gelegt, der an das Ni-

    veau der Stadt Emden mit Hilfe der Kaufkraftkennziffer angepasst wird.

    Insgesamt beläuft sich das Nachfragepotenzial im Stadtteil Conrebbersweg

    aktuell auf circa 11,8 Mio. €. Davon entfallen circa 6,4 Mio. € auf den periodi-

    schen Bedarfsbereich und circa 5,4 Mio. € auf den aperiodischen Bedarfsbe-

    reich. Inklusive der zusätzlichen Einwohner im Plangebiet ergäbe sich eine

    Einwohnerzahl von insgesamt 4.555. Dadurch würde auch das gesamte Nach-

    fragepotenzial auf 25,1 Mio. € ansteigen. In der für den perspektivischen zent-

    ralen Versorgungsbereich „Nahversorgungszentrum Conrebbersweg“ rele-

    vanten Warengruppe Nahrungs- und Genussmittel würde das zukünftige

    Nachfragepotenzial bei 9,1 Mio. € pro Jahr liegen. Angenommen werden

    dazu die Kaufkraftkennziffer sowie Verbrauchsausgaben aus dem Jahr 2018.

    5

    Quelle: Stadt Emden (Stand: 31.12.2017)

    Abb. 9: Nachfragepotenzial im Stadtteil Conrebbersweg in Mio. €

    Quelle: cima, 2019, Rundungsdifferenzen möglich

    CIMA WarengruppeStadtteil

    Conrebbersweg

    Stadtteil

    Conrebbersweg

    (Plangebiet)

    Stadtteil

    Conrebbersweg

    (Planung

    insgesamt)

    Periodischer Bedarf insgesamt 6,4 7,2 13,5

    Nahrungs- und Genussmittel 4,3 4,8 9,1

    Gesundheit und Körperpflege 1,9 2,1 4,1

    Zeitschriften, Schnittblumen 0,2 0,2 0,4

    Aperiodischer Bedarf insgesamt 5,4 6,1 11,5

    Bekleidung, Wäsche 1,0 1,1 2,1

    Schuhe, Lederwaren 0,3 0,4 0,7

    Sanitätsartikel, Optik, Akustik 0,3 0,4 0,7

    Uhren, Schmuck 0,2 0,2 0,3

    Bücher, Schreibwaren 0,2 0,2 0,4

    Elektroartikel, Unterhaltungselektronik 0,9 1,0 2,0

    Sportartikel, Fahrräder 0,4 0,4 0,8

    Spielwaren 0,1 0,1 0,2

    Musikinstrumente, Waffen, Sammelhobbies 0,0 0,0 0,1

    Zooartikel 0,1 0,1 0,2

    Geschenke, Glas, Porzellan, Keramik 0,2 0,2 0,4

    Möbel 0,7 0,7 1,4

    Heimtextilien 0,1 0,2 0,3

    Baumarktartikel, Gartenbedarf 0,9 1,1 2,0

    Summe 11,8 13,2 25,1

    Einwohner 2.147 2.408 4.555

  • Standortverträglichkeitsgutachten für den perspektivischen zentralen Versorgungsbereich „Nahversorgungszentrum Conrebbersweg“

    in der Stadt Emden

    Seite 14

    Angebotsstruktur

    Die nachfolgenden Einzelhandelsstrukturdaten basieren auf einer vollständi-

    gen Einzelhandelsbestandserhebung in der Stadt Emden im November 2017

    und einer Teilnacherhebung und Prüfung im März 2019.

    Im Rahmen der Bestandserhebung wurden im Stadtteil Conrebbersweg mit

    einer Bäckerei und einer Fleischerei zwei Betriebe mit einer Verkaufsfläche

    von 45 qm erhoben. Sie erwirtschaften einen Einzelhandelsumsatz von circa

    0,6 Mio. €. Dieser Umsatz verteilt sich ausschließlich auf die Warengruppe

    Nahrungs- und Genussmittel. Damit ist der Einzelhandelsbestand bisher noch

    sehr gering. Die Versorgung der Bevölkerung im Stadtteil Conrebbersweg

    läuft aktuell an Standorten außerhalb des Stadtteils ab.

    Abb. 10: Anzahl der Betriebe, Verkaufsfläche und Umsatz im Stadtteil Conreb-

    bersweg

    Quelle: cima, 2019, Rundungsdifferenzen möglich

    CIMA Warengruppe

    Anzahl der

    Betriebe

    (Haupt-

    sortiment)

    Verkaufs-

    fläche

    in m²

    Umsatz in

    Mio. €

    Periodischer Bedarf insgesamt 2 45 0,6

    Nahrungs- und Genussmittel 2 45 0,6

    Gesundheit und Körperpflege 0 0 0,0

    Zeitschriften, Schnittblumen 0 0 0,0

    Aperiodischer Bedarf insgesamt 0 0 0,0

    Bekleidung, Wäsche 0 0 0,0

    Schuhe, Lederwaren 0 0 0,0

    Sanitätsartikel, Optik, Akustik 0 0 0,0

    Uhren, Schmuck 0 0 0,0

    Bücher, Schreibwaren 0 0 0,0

    Elektroartikel, Unterhaltungselektronik 0 0 0,0

    Sportartikel, Fahrräder 0 0 0,0

    Spielwaren 0 0 0,0

    Musikinstrumente, Waffen, Sammelhobbies 0 0 0,0

    Zooartikel 0 0 0,0

    Geschenke, Glas, Porzellan, Keramik 0 0 0,0

    Möbel 0 0 0,0

    Heimtextilien 0 0 0,0

    Baumarktartikel, Gartenbedarf 0 0 0,0

    Einzelhandel insgesamt 2 45 0,6

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    in der Stadt Emden

    Seite 15

    Einzelhandelszentralität und Entwicklungsspielräume

    Die Einzelhandelszentralität im Stadtteil Conrebbersweg liegt aufgrund des

    geringen Bestandes insgesamt ohne die Stadtteilerweiterung aktuell nur bei

    5, mit der Stadtteilerweiterung inklusive 2.408 zusätzlichen Einwohnern sogar

    nur bei 2. Da die Bestandsbetriebe nur in der Warengruppe Nahrungs- und

    Genussmittel anbieten, liegen für sonstige Warengruppen keine Zentralitäten

    vor. Bei Nahrungs- und Genussmitteln besteht ohne Erweiterung eine Zent-

    ralität von 14, mit Erweiterung von 7.

    Hier zeigen sich klare Entwicklungsspielräume für den Stadtteil, um der Be-

    völkerung insbesondere eine Nahversorgung vor Ort bieten zu können. Bei

    einer Einwohnerzahl von 2.147 Einwohnern liegt das Nachfragepotenzial im

    Bereich Nahrungs- und Genussmittel circa 3,7 Mio. € über dem Einzelhan-

    delsbestand, bei 4.555 Einwohnern sogar circa 8,5 Mio. €. Einschränkend muss

    hierbei gesagt werden, dass eine Betrachtung der Zentralitäten auf Stadtteil-

    ebene die gesamtstädtische Versorgungssituation außen vor lässt. Die Ziel-

    vorstellung ist keine vollständige Deckung von Angebot und Nachfrage in

    jedem Stadtteil für sich, sondern eine gesamtstädtische ausgeglichene Ver-

    sorgungsstruktur. Dabei ist allerdings festzustellen, dass im Stadtteil Conreb-

    bersweg insbesondere bei potenziellen 4.555 Einwohnern eine Nahversor-

    gung vor Ort unerlässlich ist. Dabei ist auch hervorzuheben, dass der nächst-

    gelegene Lebensmittelmarkt mit einem 500 m Radius den Stadtteil nicht ab-

    deckt und vom Stadtteilmittelpunkt circa 5 Minuten mit dem PKW und circa

    20 Minuten zu Fuß entfernt liegt.

    Um sich dem Entwicklungsspielraum im Stadtteil Conrebbersweg insbeson-

    dere für die Warengruppe Nahrungs- und Genussmittel weiter anzunähern,

    wird in der folgenden raumordnerischen Vorprüfung die wohnortbezogene

    Nahversorgung eines potenziellen Lebensmittelmarktes betrachtet. Denn ein

    mögliches Planvorhaben sollte primär auf die Nahversorgung ausgelegt sein.

    Abb. 11: Ranking: Handelszentralität im Stadtteil Conrebbersweg in % (ohne

    Stadtteilerweiterung: 2.147 Einwohner)

    Quelle: cima, 2019

    Abb. 12: Ranking: Handelszentralität im Stadtteil Conrebbersweg in % (mit

    Stadtteilerweiterung: 4.555 Einwohner)

    Quelle: cima, 2019

  • Standortverträglichkeitsgutachten für den perspektivischen zentralen Versorgungsbereich „Nahversorgungszentrum Conrebbersweg“

    in der Stadt Emden

    Seite 16

    4 Raumordnerische Vorprüfung potenzieller Einzelhandelsent-

    wicklungen

    4.1 Wohnortbezogene Nahversorgung

    Der Standort des perspektivischen zentralen Versorgungsbereiches „Nahver-

    sorgungszentrum Conrebbersweg“ liegt im Stadtteil in direkter räumlicher

    Nähe zu vielen Wohneinheiten. Daher macht es Sinn, den Standort auf das

    Instrument der wohnortbezogenen Nahversorgung zu prüfen. Sollte es sich

    tatsächlich um ein Vorhaben der wohnortbezogenen Nahversorgung han-

    deln, wäre das Vorhaben nicht raumbedeutsam, sodass eine Anwendung des

    LROP auch bei einem Vorhaben über 800 qm Verkaufsfläche nicht notwendig

    wäre und die Zulässigkeit allein nach Städtebaurecht erfolgen würde. „Der

    „wohnortbezogenen Nahversorgung“ dienende Betriebe sind Betriebe, die aus-

    schließlich kleinräumig wirken und deshalb keine Raumbedeutsamkeit erlan-

    gen. Wegen ihrer engen räumlichen Auswirkungen sind solche Vorhaben nicht

    in der Lage, als „Standortkonkurrenten“ zur Ausdünnung des Versorgungsnet-

    zes beizutragen. Deshalb kann ihre Verkaufsfläche auch mehr als 800 m2 be-

    tragen. Zwingend einzuhaltende Voraussetzungen dieser Betriebe sind, dass ihr

    Sortiment zu mindestens 90% aus periodischen Sortimenten (das sind insb. Le-

    bensmittel und Drogeriewaren) besteht und mehr als 50% ihres Umsatzes von

    Kunden aus einem fußläufigen Einzugsbereich stammen. Als fußläufig erreich-

    bar sieht das LROP im Zusammenhang mit Einzelhandel nicht einen pauscha-

    len Entfernungsradius, sondern einen Bereich mit einer maximalen Gehzeit von

    10 Minuten an.“ (Arbeitshilfe des LROP Niedersachsen, 2017, S. 17).

    Auf Basis der Einwohnerdaten des Zensus 2011 aggregiert auf 100m-Gitter-

    zellen wurde für den 10-minütigen fußläufigen Radius eine Einwohnerzahl

    von 1.820 aus den Stadtteilen Conrebbersweg und Früchteburg auf einer Flä-

    che von 0,69 qkm ermittelt.

    Abb. 13: Fußläufige Erreichbarkeit (10 Minuten) nach Zensus 2011

    Quelle: Zensus, 2011, https://atlas.zensus2011.de/

    Bearbeitung: cima, 2019

    Eine Einbeziehung der geplanten Wohngebiete würde zu weiteren circa 1.300

    Einwohnern im 10-minütigen fußläufigen Einzugsgebiet führen. Dabei sind

    die Bereiche 1-3 vollständig dem 10-minütigen fußläufigen Einzugsgebiet zu-

    zurechnen, Bereich 4 circa zur Hälfte, Bereich 5 circa zu einem Fünftel, Bereich

    6 circa zu einem Viertel und Bereich 7 circa zu einem Fünftel (vgl. Abb. 2 und

    Abb. 14). Die gesamte Einwohnerzahl würde fußläufig dann bei circa 3.120

    liegen.

    https://atlas.zensus2011.de/

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    in der Stadt Emden

    Seite 17

    Abb. 14: Fußläufige Erreichbarkeit (10 Minuten) inklusive Stadtteilerweiterung

    Kartengrundlage: OpenStreetMap-Mitwirkende

    Bearbeitung: cima, 2019

    Mit den ermittelten Einwohnerzahlen im fußläufigen Bereich (10 Minuten)

    können die möglichen Umsätze im Bereich Nahrungs- und Genussmittel nach

    aktueller Bebauung und nach Planungsstand ermittelt werden. Dazu werden

    aus den Einwohnerzahlen die Nachfragepotenziale berechnet. Von diesen

    Nachfragepotenzialen können durch einen potenziellen Lebensmittelmarkt

    am Vorhabenstandort aufgrund von Einkaufsgewohnheiten, Pendlerverflech-

    tungen etc. nicht alle gebunden werden, sodass Abschöpfungsquoten ange-

    nommen werden. Für die aktuelle Situation würde diese Quote bei circa 34 %

    liegen, inklusive einer Stadtteilerweiterung und stärkeren Orientierung der

    neuen Einwohner auf diesen Markt bei circa 39 %. Daraus ergibt sich aktuell

    ein Abschöpfungspotenzial von circa 1,24 Mio. €, inklusive weiterer Einwoh-

    ner von circa 2,44 Mio. €. Da nach dem Instrument der wohnortbezogenen

    Nahversorgung mindestens 50 % der Umsätze eines Marktes in der

    Warengruppe aus dem fußläufigen Bereich stammen müssen, ist im aktuellen

    Fall ein Einzelhandelsumsatz von bis zu 2,48 Mio. € Euro im Bereich Nahrungs-

    und Genussmittel möglich, im Planungsfall von bis zu 4,88 Mio. €.

    Abb. 15: Test auf wohnortbezogene Nahversorgung

    Quelle: cima, 2019

    Für eine Annäherung an eine mögliche Verkaufsfläche des Marktes werden

    Annahmen getroffen. Erstens hält der potenzielle Lebensmittelmarkt den An-

    teil von mindestens 90 % periodischen Sortimenten ein und bietet dabei ins-

    gesamt auf circa 85 % der Verkaufsfläche Nahrungs- und Genussmittel an.

    Zweitens erwirtschaftet der Markt die in Emden durchschnittliche jährliche

    Flächenproduktivität von 4.553 € brutto pro qm Verkaufsfläche im Bereich

    Nahrungs- und Genussmittel. Daraus würde sich für den gesamten Lebens-

    mittelmarkt inklusive aller angebotenen Warengruppen aktuell eine maximal

    mögliche Verkaufsfläche von circa 641 qm, zusätzlich der Stadtteilentwick-

    lung von circa 1.267 qm ergeben. Damit wäre zukünftig auch großflächiger

    Einzelhandel über die wohnortbezogene Nahversorgung möglich.

    Die erwähnten Verkaufsflächen beruhen allerdings auf verschiedenen Annah-

    men und können durch Änderungen wie zum Beispiel einer Anpassung der

    Verbrauchsausgaben im Bereich Nahrungs- und Genussmittel, einer abwei-

    chenden Flächenproduktivität oder Bindungsquote je nach Anbieter oder ei-

    ner abweichenden Einwohneranzahl durch andere Planungen schwanken.

    Grundsätzlich zeigt sich, dass die Realisierung eines Lebensmittelmarktes

    zur Schaffung einer Nahversorgung für die Bevölkerung vor Ort im Be-

    reich zwischen circa 1.000 und 1.400 qm sinnvoll ist. Dazu zählen 50 % der

    Potenzialkunden im fußläufigen Bereich sowie weitere 50 %, die primär aus

    dem sonstigen Stadtteil Conrebbersweg und Umgebung stammen.

    Stadtteile Bebauungsstand

    Einwohner

    (10-Minuten-

    Radius)

    Nachfragepotenzial

    Nahrungs- und

    Genussmittel in

    Mio. €

    Abschöpfungs-

    quote

    Abschöpfungs-

    potenzial in Mio. €

    Möglicher

    Einzelhandelsumsatz

    Nahrungs- und

    Genussmittel in Mio. €

    Conrebbersweg

    + FrüchteburgAktuelle Bebauung 1.820 3,6 34% 1,24 bis zu 2,48

    Conrebbersweg

    + Früchteburg

    Zukünftige

    Bebauung3.120 6,3 39% 2,44 bis zu 4,88

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    in der Stadt Emden

    Seite 18

    4.2 Integrationsgebot

    Ein Planvorhaben muss aber nicht zwingend über die wohnortbezogene Nah-

    versorgung und das damit einhergehende Nicht-Vorhandensein von Raum-

    bedeutsamkeit begründet werden. Es kann auch eine Anwendung des LROP

    stattfinden. Darunter fällt unter anderem das Integrationsgebot.

    In der Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes der Stadt Emden wird der

    Vorhabenstandort als perspektivisches Nahversorgungszentrum Conrebbers-

    weg festgelegt. Nahversorgungszentren sind eine Kategorie von zentralen

    Versorgungsbereichen, die eine Versorgungsfunktion primär für die Nahver-

    sorgung besitzen. Nach der Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts

    kann auch eine räumlich konzentrierte Ansiedlung von Einzelhandelsbetrie-

    ben mit der primären Aufgabe der Versorgung des fußläufigen Einzugsbe-

    reichs einen zentralen Versorgungsbereich i.S.d. § 34 Abs. 3 BauGB bilden. 6

    Dies wäre bei der Ansiedlung eines Lebensmittelmarktes in Conrebbersweg

    der Fall, sodass dabei von einem Nahversorgungszentrum bzw. zentralen Ver-

    sorgungsbereich gesprochen werden kann. Häufig werden diese Bereiche

    aber durch eine Durchmischung von Einzelhandel und ergänzenden Funktio-

    nen wie Dienstleistungen und gastronomischen Angeboten definiert. 7

    Daher

    ist zur Entwicklung des Nahversorgungszentrum Conrebbersweg neben der

    Ansiedlung von Einzelhandel auch eine Ansiedlung von Dienstleistungsbe-

    trieben wie Banken oder andere kundenorientierte Dienstleistungen sowie

    gastronomischer Angebote zu empfehlen. Hierbei bleibt festzuhalten, dass

    der Standort aktuell noch kein Nahversorgungszentrum darstellt und erst

    noch dahingehend entwickelt werden muss.

    Insbesondere für den Beginn können Vorhaben bei einer Prüfung des Integ-

    rationsgebotes nicht eindeutig über die Lage in zentralen Versorgungsberei-

    chen, die als städtebaulich integrierte Lage gelten, bewertet werden.

    „1Neue Einzelhandelsgroßprojekte, deren Kernsortimente zentrenrelevant sind,

    sind nur innerhalb der städtebaulich integrierten Lagen zulässig

    6

    BVerwG Urteil vom 17.12.2009 – 4 C 2.08

    (Integrationsgebot). 2Diese Flächen müssen in das Netz des öffentlichen Perso-

    nennahverkehrs eingebunden sein. 3Neue Einzelhandelsgroßprojekte, deren

    Sortimente zu mindestens 90 vom Hundert periodische Sortimente sind, sind

    auf der Grundlage eines städtebaulichen Konzeptes ausnahmsweise auch au-

    ßerhalb der städtebaulich integrierten Lagen innerhalb des zentralen Sied-

    lungsgebietes des Zentralen Ortes im räumlichen Zusammenhang mit Wohn-

    bebauung zulässig, wenn eine Ansiedlung in den städtebaulich integrierten La-

    gen aus städtebaulichen oder siedlungsstrukturellen Gründen, insbesondere

    zum Erhalt gewachsener baulicher Strukturen, der Rücksichtnahme auf ein his-

    torisch wertvolles Ortsbild oder aus verkehrlichen Gründen nicht möglich ist;

    Satz 2 bleibt unberührt.“ (Abschnitt 2.3, Ziffer 05, Sätze 1 bis 3).

    Daher wird im Folgenden eine Vorprüfung der zu erfüllenden Kriterien für die

    Ausnahmeregelung vom Integrationsgebot vorgenommen.

    Einbindung in das Netz des öffentlichen Personennahverkehrs

    Die aktuell nächstgelegene Bushaltestelle „Hoher Weg“ liegt in circa 400 Me-

    ter bzw. fünf Minuten fußläufig entfernt vom Vorhabenstandort. Über die Hal-

    testelle gibt es mit der Linie 1 zwischen dem Emder Hauptbahnhof und der

    Haltestelle „Eilsumer Reihe“ eine stündliche Einbindung in das Netz des öf-

    fentlichen Personennahverkehrs. In den Planungen der Änderung des Flä-

    chennutzungsplans wird das Thema Busverkehr ebenfalls berücksichtigt, so-

    dass bei der Ansiedlung von Einzelhandel im Nahversorgungszentrum even-

    tuell eine weitere Haltestelle noch näher am Standort entstehen kann.

    Aufteilung periodischer und aperiodischer Sortimente

    Sollte es ein konkretes Planvorhaben geben, müssten dabei auf mindestens

    90 % der Verkaufsfläche periodische Sortimente vertrieben werden.

    Lage im zentralen Siedlungsgebiet

    Das zentrale Siedlungsgebiet der Stadt Emden wird aktuell abgegrenzt. Der

    Standort wird sich dabei innerhalb dieser Abgrenzung befinden.

    7

    BVerwG Urteil vom 11.10.2009 – 4 C 7.07

  • Standortverträglichkeitsgutachten für den perspektivischen zentralen Versorgungsbereich „Nahversorgungszentrum Conrebbersweg“

    in der Stadt Emden

    Seite 19

    Räumlich funktionaler Zusammenhang zu Wohngebieten

    Der Standort würde unmittelbar an einige Wohngebiete im Stadtteil Conreb-

    bersweg angrenzen. Durch die geplante Stadtteilentwicklung würde dieser

    gegebene räumlich funktionale Zusammenhang noch einmal verstärkt wer-

    den.

    Vorhandensein einer städtebaulich integrierten Lage im Sinne des LROP

    Mit dem zentralen Versorgungsbereich Innenstadt sowie zum Teil mit den

    Nahversorgungszentren Borßum, Eisenbahndock, Transvaal und Alte Molke-

    rei sind städtebaulich integrierte Lagen im Sinne des LROP in der Stadt Emden

    vorhanden.

    Städtebauliche oder siedlungsstrukturelle Gründe zur Nichtansiedlung

    innerhalb der städtebaulich integrierten Lage

    Exemplarisch genannte Gründe zur Nichtansiedlung innerhalb der städtebau-

    lich integrierten Lage können der Erhalt gewachsener baulicher Strukturen,

    die Rücksichtnahme auf ein historisch wertvolles Ortsbild oder verkehrliche

    Gründe sein. Die Gründe müssen auf tatsächlichen Umständen begründet

    sein. Die Erklärungen müssen nachvollziehbar belegt sein, dass innerhalb die-

    ser Lagen weder geeignete Bestandsflächen noch potentiell entwickelbare

    Flächen aktuell oder in absehbarer Zeit zur Verfügung stehen. Bei einem spe-

    ziellen Planvorhaben ist dieser Nachweis noch zu erbringen.

    Städtebauliches Konzept

    Mit der aktuellen Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes der Stadt Em-

    den ist nach dessen Beschluss ein städtebauliches Konzept vorhaben, das das

    perspektivische Nahversorgungszentrum Conrebbersweg als Standortalter-

    native und einen Standort für die zukünftige Entwicklung von Einzelhandel

    ausweist. Zudem werden darin die Einzelhandelssituation sowie die Versor-

    gungsstrukturen gesamtstädtisch betrachtet. Ein zu verwendendes städte-

    bauliches Konzept liegt damit vor.

  • Standortverträglichkeitsgutachten für den perspektivischen zentralen Versorgungsbereich „Nahversorgungszentrum Conrebbersweg“

    in der Stadt Emden

    Seite 20

    4.3 Einklang mit der Fortschreibung des Em-

    der Einzelhandelskonzeptes

    Eine Entwicklung des perspektivischen Nahversorgungszentrums Conreb-

    bersweg steht im Einklang mit der Fortschreibung des Emder Einzelhandels-

    konzeptes.

    Dort wird explizit ausgewiesen, dass in Einzelfällen die Nahversorgungssitua-

    tion an geeigneten Stellen ausgebaut werden soll. „Weitere Neuansiedlungen

    sollten nur dann möglich sein, wenn für den betreffenden Nahbereich eine Ver-

    besserung der Nahversorgungssituation und/ oder der Nahversorgungsqualität

    erreicht wird und nur, wenn eine Einzelfallprüfung die Verträglichkeit für die

    Bestandsstrukturen nachweisen konnte. Ein Beispiel ist die Vorgehensweise

    beim perspektivischen Nahversorgungszentrum Conrebbersweg, das auf der

    Grundlage dieses Einzelhandelskonzepts ausgewiesen werden soll und die Nah-

    versorgung im Umfeld nachhaltig verbessert.“ (Fortschreibung des Einzelhan-

    delskonzeptes Emden, 2019, S. 50).

    Zudem wird bezüglich der speziellen Planung die im vorliegenden Standort-

    verträglichkeitsgutachten skizzierte Entwicklung von Sortimenten festgehal-

    ten. „Der Schwerpunkt des Einzelhandels sollte im periodischen Bereich, insbe-

    sondere Nahrungs- und Genussmittel liegen, um die Funktion der weiteren

    zentralen Versorgungsbereiche in Emden nicht zu gefährden.“ (Fortschreibung

    des Einzelhandelskonzeptes Emden, 2019, S. 71). Empfehlend wurde dort Fol-

    gendes geschlussfolgert „Die nahversorgungsrelevanten Sortimente können

    dabei durchaus im großflächigen Bereich über 800 qm Verkaufsfläche liegen,

    sofern keine negativen Auswirkungen auf zentrale Versorgungsbereiche und

    ergänzende integrierte Nahversorgungsstandorte festgestellt wurden.“ (Fort-

    schreibung des Einzelhandelskonzeptes Emden, 2019, S. 71). In dem vorlie-

    genden Standortverträglichkeitsgutachten wurde bereits über die Potenziale

    im Stadtteil und die Prüfung der wohnortbezogenen Nahversorgung nach-

    gewiesen, dass das Potenzial auch für großflächigen Einzelhandel über 800

    qm Verkaufsfläche vorhanden ist und bis zu einer bestimmten Größe auch als

    nicht raumbedeutsam gelten würde. Auswirkungen auf die zentralen

    Versorgungsbereiche müssten bei expliziten Vorhaben mit feststehenden

    Verkaufsflächengrößen eines Anbieters genauer geprüft werden. Zur Annä-

    herung werden im folgenden Kapitel die genauer zu berücksichtigenden Zen-

    tren im Untersuchungsgebiet näher vorgestellt.

    Das Nahversorgungszentrum Conrebbersweg entspricht zudem den Ansied-

    lungsregeln für Neuansiedlungen und Erweiterungen, insofern keine negati-

    ven Auswirkungen auf zentrale Versorgungsbereiche und ergänzende inte-

    grierte Nahversorgungsstandorte bestehen. Denn Betriebe mit nahversor-

    gungsrelevanten Hauptsortimenten, zu denen auch ein Lebensmittelmarkt

    zählt, sind grundsätzlich in den Nahversorgungszentren möglich.

    Abb. 16: Ansiedlungsregeln für Neuansiedlungen und Erweiterungen

    Quelle: cima, 2019, Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes der Stadt Emden 2019, S. 93

    Ze

    ntr

    ale

    Ve

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    rgu

    ng

    sbe

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    he

    zentrenrelevante

    Hauptsortimente

    nahversorgungsrelevante

    Hauptsortimente

    nicht-zentrenrelevante

    Hauptsortimente

    sonstige, nicht integrierte

    Standorte

    Gewerbegebiete

    keine Ansiedlung keine Ansiedlungausnahmsweise zulässig

    nach Einzelfallprüfung

    keine Einzelhandelsansiedlungen, da gewerblichen Nutzungen vorbehalten(Annexhandel zulässig)

    we

    ite

    re S

    tan

    do

    rtk

    ate

    go

    rie

    n

    integrierte Lagen

    in Wohn- und

    Mischgebieten

    keine Ansiedlungkleinflächig(orientiert an

    Nahversorgungsfunktion)

    keine Ansiedlung

    Innenstadt Emden

    (Hauptzentrum)großflächig möglich großflächig möglich großflächig möglich

    Nahversorgungszentren kleinflächig möglich großflächig möglich*Als ergänzendes Angebot

    kleinflächig möglich

    Ergänzende, teil-, integrierte

    Nahversorgungsstandorte Keine AnsiedlungGroßflächig möglich nach

    Einzelfallprüfung*kleinflächig möglich

    Fachmarktstandorte Keine Ansiedlung Keine Ansiedlung großflächig möglich

  • Standortverträglichkeitsgutachten für den perspektivischen zentralen Versorgungsbereich „Nahversorgungszentrum Conrebbersweg“

    in der Stadt Emden

    Seite 21

    4.4 Potenzielle Beeinträchtigung der Zentren

    Das Untersuchungsgebiet

    Das Untersuchungsgebiet eines potenziellen Planvorhabens am Standort des

    perspektivischen Nahversorgungszentrums sollte auf einem für die Stadt-

    größe und Versorgungsstruktur Emdens angemessenen 7-minütigen PKW-

    Radius aufbauen. Ergänzt wird dieser in den Randlagen um knapp abgren-

    zende Zentren wie das Nahversorgungszentrum Transvaal, Teile des Fach-

    marktstandortes (FMS) Ubierstraße / West-Center sowie den integrierten

    Nahversorgungsstandort (NV-Standort) Lidl im Stadtteil Wolthusen. Je nach

    Anbieter und potenzieller Marktgröße kann das Untersuchungsgebiet bei ei-

    nem expliziten Verträglichkeitsgutachten leicht abweichen. Grundsätzlich

    sind in dem abgegrenzten Untersuchungsgebiet mit dem NVZ Alte Molkerei,

    dem NVZ Transvaal und dem ZVB Innenstadt die drei relevantesten zentralen

    Versorgungsbereiche für die Entwicklung im Stadtteil Conrebbersweg inbe-

    griffen. Sie müssen bei einem Verträglichkeitsgutachten darauf geprüft wer-

    den, wie stark sie von Verdrängungseffekten beeinträchtigt werden könnten.

    Die beiden FMS Harsweg und Ubierstraße / West-Center sowie die integrier-

    ten NV-Standorte sind Teil des sonstigen Untersuchungsgebietes, da sie

    keine zentralen Versorgungsbereiche und somit städtebaulich schützenswer-

    ten Standorte sind.

    Der Gesamtumsatz im Untersuchungsgebiet beträgt 204,1 Mio. € und teilt

    sich auf 99,5 Mio. € im periodischen sowie 104,6 Mio. € im aperiodischen

    Bedarfsbereich auf. Der für das Vorhaben eines Lebensmittelmarktes rele-

    vante Umsatz im Bereich Nahrungs- und Genussmittel liegt bei 68,7 Mio. €

    und steht dem potenziellen Umsatz des neuen Marktes (Annäherung anhand

    wohnortbezogener Nahversorgung von bis zu 4,9 Mio. €) gegenüber.

    Abb. 17: Potenzielles Untersuchungsgebiet

    Quelle: cima, 2019

    Im Folgenden werden die drei zentralen Versorgungsbereiche sowie das ag-

    gregierte sonstige Untersuchungsgebiet genauer vorgestellt.

  • Standortverträglichkeitsgutachten für den perspektivischen zentralen Versorgungsbereich „Nahversorgungszentrum Conrebbersweg“

    in der Stadt Emden

    Seite 22

    Zentraler Versorgungsbereich Innenstadt

    In der Emder Innenstadt als zentralem Versorgungsbereich wurden insgesamt

    21 Betriebe mit dem Hauptsortiment Nahrungs- und Genussmittel erhoben.

    Alle Betriebe, die dieses Sortiment anbieten, erwirtschaften auf 2.375 qm Ver-

    kaufsfläche einen Umsatz von 13,6 Mio. €. Die relevanten Lebensmittelmärkte

    sind Edeka und Aldi.

    Abb. 18: Zentraler Versorgungsbereich Innenstadt (Strukturdaten)

    Quelle: cima, 2019

    Abb. 19: Zentraler Versorgungsbereich Innenstadt (Karte)

    Kartengrundlage: Stadt Emden, 2018

    Bearbeitung: cima, 2019

    Eine Schwächung mit städtebaulichen Auswirkungen durch eine Einzelhan-

    delsentwicklung im Stadtteil Conrebbersweg ist dabei nicht zu erwarten. Der

    zentrale Versorgungsbereich Innenstadt ist auch im Bereich Nahrungs- und

    Genussmittel gut aufgestellt und wäre nur zum Teil von Umsatzumverteilun-

    gen betroffen.

    Anzahl der

    Betriebe

    (Hauptsortiment)

    Verkaufsfläche

    in qm

    Umsatz in

    Mio. €

    periodischer Bedarf (gesamt) 30 3.790 26,3

    davon Nahrungs- und Genussmittel 21 2.375 13,6

    aperiodischer Bedarf (gesamt) 93 13.665 36,6

    gesamt 123 17.455 62,9

  • Standortverträglichkeitsgutachten für den perspektivischen zentralen Versorgungsbereich „Nahversorgungszentrum Conrebbersweg“

    in der Stadt Emden

    Seite 23

    Nahversorgungszentrum Alte Molkerei

    Im Nahversorgungszentrum Alte Molkerei wurde insgesamt 1 Betrieb mit

    dem Hauptsortiment Nahrungs- und Genussmittel erhoben. Alle Betriebe, die

    dieses Sortiment anbieten, erwirtschaften auf 700 qm Verkaufsfläche einen

    Umsatz von 3,5 Mio. €. Der einzige vorhandene Lebensmittelmarkt ist Netto.

    Abb. 20: Nahversorgungszentrum Alte Molkerei (Strukturdaten)

    Quelle: cima, 2019

    Abb. 21: Nahversorgungszentrum Alte Molkerei (Karte)

    Kartengrundlage: Stadt Emden, 2018

    Bearbeitung: cima, 2019

    Aufgrund der räumlichen Nähe zum Stadtteil Conrebbersweg und dem relativ

    geringen Einzelhandelsumsatz im Bereich Nahrungs- und Genussmittel im

    Nahversorgungszentrum Alte Molkerei muss bei einem speziellen Vorhaben

    eine genauere Prüfung der Verdrängungseffekte stattfinden. Grundsätzlich ist

    das Nahversorgungszentrum aber ebenfalls auf die Nahversorgung ausge-

    richtet, weshalb die Überlappung mit dem perspektivischen Nahversorgungs-

    zentrum Conrebbersweg eher gering ist.

    Anzahl der

    Betriebe

    (Hauptsortiment)

    Verkaufsfläche

    in qm

    Umsatz in

    Mio. €

    periodischer Bedarf (gesamt) 1 755 3,8

    davon Nahrungs- und Genussmittel 1 700 3,5

    aperiodischer Bedarf (gesamt) 3 1.220 3,1

    gesamt 4 1.975 6,9

  • Standortverträglichkeitsgutachten für den perspektivischen zentralen Versorgungsbereich „Nahversorgungszentrum Conrebbersweg“

    in der Stadt Emden

    Seite 24

    Nahversorgungszentrum Transvaal

    Im Nahversorgungszentrum Transvaal wurde insgesamt 1 Betrieb mit dem

    Hauptsortiment Nahrungs- und Genussmittel erhoben. Alle Betriebe, die die-

    ses Sortiment anbieten, erwirtschaften auf 605 qm Verkaufsfläche einen Um-

    satz von 1,9 Mio. €. Der einzige vorhandene Lebensmittelmarkt ist NP.

    Abb. 22: Nahversorgungszentrum Transvaal (Strukturdaten)

    Quelle: cima, 2019

    Abb. 23: Nahversorgungszentrum Transvaal (Karte)

    Kartengrundlage: Stadt Emden, 2018

    Bearbeitung: cima, 2019

    Der Einzelhandelsumsatz im Bereich Nahrungs- und Genussmittel im Nahver-

    sorgungszentrum Transvaal ist relativ gering. Allerdings steht der Standort

    insbesondere durch die räumliche Entfernung und Ausrichtung auf die Nah-

    versorgung nicht in unmittelbarer Konkurrenz mit dem Stadtteil Conrebbers-

    weg, sodass nur sehr geringe Umverteilungsquoten angesetzt werden sollten

    und damit auch nur geringe Umverteilungseffekte zu erwarten sind.

    Anzahl der

    Betriebe

    (Hauptsortiment)

    Verkaufsfläche

    in qm

    Umsatz in

    Mio. €

    periodischer Bedarf (gesamt) 2 685 2,1

    davon Nahrungs- und Genussmittel 1 605 1,9

    aperiodischer Bedarf (gesamt) 0 60 0,1

    gesamt 2 745 2,2

  • Standortverträglichkeitsgutachten für den perspektivischen zentralen Versorgungsbereich „Nahversorgungszentrum Conrebbersweg“

    in der Stadt Emden

    Seite 25

    Sonstiges Untersuchungsgebiet

    Das sonstige Untersuchungsgebiet besteht unter anderem aus mehreren

    Fachmarktstandorten und integrierten NV-Standorten. Insgesamt gibt es 34

    Betriebe mit dem Hauptsortiment Nahrungs- und Genussmittel. Alle Betriebe,

    die dieses Sortiment anbieten, erwirtschaften auf 11.500 qm Verkaufsfläche

    einen Umsatz von 49,6 Mio. €. Die relevanten Lebensmittelmärkte sind Lidl

    (2x), Combi, Nah und Gut, NP, Real (2x) und Aldi.

    Abb. 24: Sonstiges Untersuchungsgebiet (Strukturdaten)

    Quelle: cima, 2019

    Im sonstigen Untersuchungsgebiet befinden sich einige große Lebensmittel-

    märkte und es wird ein hoher Umsatz im Bereich Nahrungs- und Genussmittel

    generiert. Viele dieser Märkte, insbesondere an den Fachmarktstandorten,

    haben ein großes Einzugsgebiet und sprechen primär PKW-Kunden aus ver-

    schiedenen Stadtteilen an. Grundsätzlich sollte daher über das sonstige Un-

    tersuchungsgebiet der deutlich größte Umsatzanteil umverteilt werden. Prob-

    lematische Umverteilungseffekte sind im Gesamten nicht zu erwarten. Zudem

    liegen die dort angesiedelten Betriebe nicht in städtebaulich integrierter und

    damit schützenswerter Lage.

    Anzahl der

    Betriebe

    (Hauptsortiment)

    Verkaufsfläche

    in qm

    Umsatz in

    Mio. €

    periodischer Bedarf (gesamt) 49 13.930 67,3

    davon Nahrungs- und Genussmittel 34 11.500 49,6

    aperiodischer Bedarf (gesamt) 46 35.550 64,8

    gesamt 95 49.480 132,1

  • Standortverträglichkeitsgutachten für den perspektivischen zentralen Versorgungsbereich „Nahversorgungszentrum Conrebbersweg“

    in der Stadt Emden

    Seite 26

    5 Abschließende Empfehlungen

    Insgesamt bleibt festzuhalten, dass am Standort des perspektivischen zentra-

    len Versorgungsbereichs „Nahversorgungszentrum Conrebbersweg“ die Vo-

    raussetzungen für eine Einzelhandelsentwicklung mit dem Ziel der Nahver-

    sorgung sehr gut gegeben sind. Primär sollte eine solche Entwicklung auf das

    Sortiment Nahrungs- und Genussmittel abzielen.

    Für die Entwicklung des perspektivischen Nahversorgungszentrums ist neben

    der Einzelhandelsentwicklung auch eine Ansiedlung von ergänzenden Funk-

    tionen wie kundenorientierten Dienstleistern (z.B. Banken) oder gastronomi-

    schen Angeboten zu empfehlen, um den Charakter von Nahversorgungszen-

    tren zu erfüllen. Zudem wäre bezüglich des Integrationsgebotes gerade zu

    Beginn der Entwicklung auch eine Ausnahme davon tendenziell möglich.

    Zu den aktuell im Stadtteil lebenden 2.147 Einwohnern würden mit der ge-

    planten Stadtteilerweiterung zusätzlich in 1.204 Wohneinheiten durchschnitt-

    lich 2,0 Einwohner hinzukommen. Die Gesamteinwohnerzahl würde dann auf

    4.555 ansteigen. Bei dem aktuellen Einzelhandelsbestand in der Stadt Emden

    liegt der Stadtteil Conrebbersweg nicht innerhalb eines 500 m Radius eines

    Lebensmittelmarktes (über 400 qm Gesamtverkaufsfläche) und die fußläufige

    Entfernung vom Stadtteilmittelpunkt bis zum nächstgelegenen Lebensmittel-

    markt beträgt circa 20 Minuten. Im Stadtteil selbst gibt es lediglich zwei klei-

    nere Betriebe (Fleischerei und Bäckerei). Diese Versorgung ist insbesondere

    für die Anzahl der Einwohner nach einer Stadtteilerweiterung unzureichend

    und zeigt einige Potenziale auf.

    Im Rahmen des Tests auf die wohnortbezogene Nahversorgung hat sich ge-

    zeigt, dass über eine 10-minütige-fußläufige Entfernung auf Basis des Zensus

    2011 ohne Stadtteilerweiterung 1.820 Einwohner einen Lebensmittelmarkt

    am Vorhabenstandort des perspektivischen Nahversorgungszentrums Conr-

    ebbersweg erreichen würden. Zukünftig würde sich dieses Anzahl auf circa

    3.120 erhöhen. Damit wäre großflächiger Einzelhandel auch nicht-raumbe-

    deutsam möglich. Daraus wird eine ungefähre Gesamtverkaufsfläche eines

    Lebensmittelmarktes zur Schaffung einer Nahversorgung primär für die

    Einwohner im Stadtteil Conrebbersweg von circa 1.000 bis 1.400 qm ab-

    geleitet. Damit könnte das Ziel der Nahversorgung für fußläufig erreichbare

    Kunden und weitere Einwohner im Stadtteil gut erfüllt werden. Diese Fläche

    kann aber je nach Einzelvorhaben, Planungsstand der Stadtteilerweiterung o-

    der Entwicklung der Versorgungsstrukturen in der Stadt Emden abweichen.

    Zudem muss die Beeinträchtigung der zentralen Versorgungsbereiche im Un-

    tersuchungsgebiet berücksichtigt werden. Hierzu sollten auf Basis eines 7-

    minüten PKW-Radius die zwei Nahversorgungszentren Alte Molkerei und

    Transvaal sowie der zentrale Versorgungsbereich Innenstadt zählen. Das

    sonstige Untersuchungsgebiet, das keine schützenswerte Funktion besitzt,

    sollte aus den beiden Fachmarktzentren Ubierstraße / West-Zentrum und

    Harsweg sowie weiteren integrierten Nahversorgungsstandorten und ande-

    ren Betrieben bestehen. Die stärkste Umverteilung von Umsätzen sollte aus

    diesem sonstigen Untersuchungsgebiet stammen. Die beiden Nahversor-

    gungszentren sind ebenfalls auf die Nahversorgung vor Ort ausgerichtet,

    weshalb die Umverteilungen eher geringer sein sollten. Lediglich beim Nah-

    versorgungszentrum Alte Molkerei sollte aufgrund der räumlichen Nähe eine

    genauere Prüfung der Überschneidung und Umsatzumverteilung stattfinden.

    Leichte Abweichungen des Untersuchungsgebietes können je nach Planvor-

    haben und Anbieter möglich sein.

    Grundsätzlich müssen alle expliziten Planvorhaben einer Verträglichkeitsun-

    tersuchung unterzogen werden. Das vorliegende Standortverträglichkeits-

    gutachten soll Entwicklungstendenzen aufzeigen, ersetzt aber kein vollstän-

    diges Verträglichkeitsgutachten. Darin muss eine genaue ökonomische Wir-

    kungsprognose mit einer Prüfung der Verträglichkeit der bestehenden Ein-

    zelhandelsstrukturen im Sinne des §11 Abs. 3 BauNVO stattfinden, sowie bei

    Feststellung einer Raumbedeutsamkeit eine Prüfung des Einklangs mit dem

    LROP Niedersachsen 2017 (inkl. Kongruenzgebot, Integrationsgebot, Abstim-

    mungsgebot, Beeinträchtigungsverbot).