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Roland Dörfler Grundlagen, Materialien und Arbeitshilfen zum Fach Arbeit-Wirtschaft-Technik Jahrgangsstufe 9 9.3 Wohnen Wunsch und Wirklichkeit

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Roland Dörfler

Grundlagen, Materialien und Arbeitshilfen zum Fach

Arbeit-Wirtschaft-Technik

Jahrgangsstufe 9

9.3 Wohnen – Wunsch und Wirklichkeit

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Arbeit-Wirtschaft-Technik: Projekt Wohnen – Wunsch und Wirklichkeit Seite 2

Vorbemerkung – technischer Hinweis zur Nutzung der Links

Im Inhaltsverzeichnis und auch innerhalb der Einzeldokumente sind zum raschen Bewegen in den

Dokumenten Links angelegt. Sie sind daran zu erkennen, dass die Wörter oder Textteile unter-

strichen sind.

Sie müssen nur auf diese Wörter oder Textteile mit der linken Maustaste klicken (in manchen Wor-

dversionen müssen Sie dazu die „Strg-Taste“ gedrückt halten) und schon springt der Cursor zu der

gewünschten Textstelle bzw. es öffnet sich die gewünschte Datei.

Damit dies reibungslos geschehen kann, müssen sämtliche Dateien zu diesem Kapitel „Wohnen –

Wunsch und Wirklichkeit“ im gleichen Verzeichnis abgespeichert sein!

Wenn Sie von der angesprungenen Textstelle wieder zurück springen wollen, dann sollten Sie die

Symbolleiste „Web-Adresse“ aktiviert haben, die Sie im Menü „Ansicht/Symbolleisten“ auswählen

können (bis Word-Version 2003). Wenn diese Symbolleiste eingeblendet ist, können Sie die grüne

„Zurück-Schaltfläche“ nutzen.

Ab Word 2007 fügen Sie in die „Symbolleiste für den Schnellzugriff“ die Schaltfläche „Zurück“ hin-

zu.

Alternativ können Sie stets auch mit der Tastenkombination „Alt“ + „Cursor links“ arbeiten.

Inhaltsverzeichnis

Einführung ins Thema und Überblick

Hinweis zur Vorgehensweise für die Unterrichtsplanung

Ideen für Einstiegssituationen

Das komplette Mindmap mit den Links zu den einzelnen Themen

Anmerkungen zu den Materialien

Aus diesen Inhaltsbereichen heraus gelangt man durch weitere Links zu Materialien und auf Sei-

ten im Internet (dafür ist es notwendig, einen Internetzugang zu haben).

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Arbeit-Wirtschaft-Technik: Projekt Wohnen – Wunsch und Wirklichkeit Seite 3

Einführung ins Thema und Überblick

Liebe Kollegin, lieber Kollege,

das Projekt „Wohnen – Wunsch und Wirklichkeit“ erscheint zunächst ungewohnt für das Fach und

das Lernfeld Arbeit-Wirtschaft-Technik. Dabei ist bei genauerem Hinschauen jedoch deutlich der

Zusammenhang von Wohnen und Arbeit zu erkennen:

- Wohnort und Arbeitsort (Ort, an dem der Beruf ausgeübt wird) stehen in Beziehung zueinan-

der; v. a. Berufsanfänger suchen zuerst einen Ausbildungs- bzw. Arbeitsplatz in der Nähe des

Wohnorts;

- häufiger Wechsel des Arbeitsortes bedingt auch Wohnortwechsel oder die Gründung eines

Zweitwohnortes (Fernpendler);

- die moderne Arbeitswelt hat zu einer Trennung von Arbeiten und Wohnen geführt; Industriege-

biete und Gewerbezonen der Städte unterscheiden sich deutlich von Wohnbezirken;

- Wohnen hat Bedeutung in jedem Abschnitt der Lebensplanung – und die ist eng verknüpft mit

der persönlichen Situation in Arbeit und Beruf;

- die Höhe des Arbeitseinkommens bedingt die Wohnungsgröße und die Wohnungsausstattung;

- Wohnen und Hausarbeit sind untrennbar miteinander verknüpft; die Wohnung „erzeugt“ also

ebenfalls Arbeit usw.

Die Schüler der Hauptschule treten als erste in das Arbeits- und Berufsleben ein. Dies wirkt sich

auch auf den Zeitpunkt der Ablösung vom Elternhaus aus. Sie werden also auch frühzeitiger als

ihre Altersgenossen aus anderen Bildungsgängen auf dem Wohnungsmarkt als Nachfrager auftre-

ten. deshalb muss die Hauptschule hier Hilfestellung bei grundlegenden Fragestellungen zum Be-

reich Wohnen leisten.

Dies soll in Form der Projektarbeit geschehen, da die Schüler die Bedingungen „vor Ort und haut-

nah“ durch eigenes Handeln erfahren sollen. In die Fächerkooperation können die Fächer der be-

rufsbezogenen Praxis HsB, GtB und auch KtB, aber auch GSE, PCB, Kunst, Mathematik und

Deutsch einbezogen werden. Diese Kooperation sollte sorgfältig und längerfristig zielgerichtet ge-

plant werden. Erfahrungsgemäß gelingt sie nicht, wenn sie eher beiläufig abgesprochen wird.

Darüber hinaus eignet sich das Projekt hervorragend dazu, außerschulische Experten einzubin-

den. Dies können Makler, Vermieter, Finanzierungsfachleute, Einrichtungsberater, Juristen, Haus-

techniker u. a. sein, je nachdem, welche Themenschwerpunkte in diesem Projekt gesetzt werden.

Das folgende Mindmap zeigt die Vielfältigkeit des Themenbereichs „Wohnen“ deutlich auf. Am

Ende eines jeden Asts finden Sie Links zu Materialien und Unterrichtsunterlagen zum jeweiligen

Teilbereich des Gesamtthemas. Sie müssen nur bei gedrückter Strg-Taste mit der linken Maustas-

te das gestrichelte Oval des Mindmap-Astes anklicken, dann gelangen Sie dorthin.

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Arbeit-Wirtschaft-Technik: Projekt Wohnen – Wunsch und Wirklichkeit Seite 4

Hinweis zur Vorgehensweise für die Unterrichtsplanung:

Wir stellen mit dieser Publikation keine fertige Unterrichtsskizze zur Verfügung, weil wir der Mei-

nung sind, dass dies gerade bei einem Projekt nicht die passende Vorgehensweise darstellt. Wir

bieten Ihnen aber vielfältige Materialien zum Einsatz in Ihrem Unterricht, im Projekt mit Ihrer Klas-

se zur direkten Verwendung an.

Wir erheben auch nicht den Anspruch, alle Facetten des Themas mit dieser Publikation lückenlos

abzudecken; wir sind uns bewusst, dass ein derartig umfangreiches Gebiet stets neue „Baustellen“

ergibt.

Sie können an jedem beliebigen Ast dieses Mindmaps in das Thema einsteigen; Sie setzen eigene

Schwerpunkte, wählen aus und nutzen die Ideen, die zu Ihrem Unterricht und zu Ihrer Klasse pas-

sen. Wenn Sie das Angebot komplett nutzen wollen, dann können Sie innerhalb des Mindmaps

sozusagen automatisch zu allen Punkten gelangen.

Im Folgenden haben wir Ideen für verschiedene Einstiegssituationen zusammen gestellt:

- Internetrecherche: Die Technik des Inhaus: www.inhaus-duisburg.de

oder des Futurelife-Hauses: www.futurelife.ch

- Kontrastsituation: 1-Zimmer-Appartement 6-Zimmer-Wohnung

alle Funktionen in 1 Raum jeder Raum spezifische Aufgabe

- Wir brauchen Kooperationspartner! Wie gelingt das?

(Ideensammlung Methoden)

- Wohnsituationen im Bild darstellen:

Wohnung in Tokio („Wohnklo“) Wohnung in München

Verstädterung der Dörfer

Trabantensiedlung („Stadtmauer“)

- Fallstudie „Finanzkompetenz“

Modul 3 Auszug aus dem Elternhaus

Modul 4 Die erste Wohnungseinrichtung

- konkurrierende Bedingungen des Wohnens

Ruhe Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe

ÖPNV Pkw

preisgünstig Größe, Komfort

- Recht: Fallbeschreibung „Mietnomaden“

- Berufsbeschreibung (Berufe im Bereich Wohnen)

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Arbeit-Wirtschaft-Technik: Projekt Wohnen – Wunsch und Wirklichkeit Seite 5

- Wohnformen:

Wohnformen im Bild (Fotos)

Interview zur Arbeitsteilung im Haushalt

Globus-Schaubild

Lied: „Das bisschen Haushalt“

- Expertenbefragung zur Gestaltung von Wohnung

Maler (Farbgestaltung, -konzept, -grundsätze)

Einrichtungsberater

Finanzberater

- Zeitschriften auswerten

- Mein Wunschzimmer malen, entwerfen als Modell …

- überall wohnt man anders (interkulturell/international)

- wir wohnen unterschiedlich:

Mietwohnung Eigentum

Stadt Land

- Einfamilienhaus / Reihenhaus / Mehrfamilienhaus / Hochhaus …

Vor- und Nachteile sammeln

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Arbeit-Wirtschaft-Technik-„Best practice 2“, R. Dörfler

Projekt Wohnen – Wunsch und Wirklichkeit (9. Jahrgangsstufe) Seite 6

Das komplette Mindmap mit den Links zu den einzelnen Themen.

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Arbeit-Wirtschaft-Technik-„Best practice 2“, R. Dörfler

Projekt Wohnen – Wunsch und Wirklichkeit (9. Jahrgangsstufe) Seite 7

Anmerkungen zu den Materialien

M 01 Das Grundwissen zum Thema Wohnen darf nicht vorgegeben, sondern es sollte ge-meinsam mit der Klasse erarbeitet werden. Je nach eigenen „Wohnerfahrungen“ wer-den die Schüler andere Aspekte entwickeln und in ihr Grundwissen einbringen.

Diese Aufstellung „verführt“ geradezu zu Abfragen jeglicher Art. Dies sollte jedoch nicht im Vordergrund stehen.

M 02 Es handelt sich um eine Anregung zur „Expertenbefragung in der Familie“ mit Stich-wortimpulsen zur Veränderung des Wohnens in den letzten Jahrzehnten.

Die Linkliste zu Zukunftshäusern weist auf attraktive Recherchemöglichkeiten für die Schüler hin; außerdem ist eine Beispielseite des Internetauftritts von Inhaus als Infor-mations- oder Diskussionsgrundlage abgedruckt.

M 03 Diese Materialseite gibt Tipps und Anregungen zur Kooperation mit innerschulischen und außerschulischen Partnern

M 04 Auch diese Materialseite stellt eine Hilfe für die Lehrkraft dar, damit sie die passenden Methoden zielgerichtet und effizient einsetzen kann.

M 05 Grundbedürfnis Wohnen

Dieses Materialblatt bietet theoretischen Hintergrund zum Begriff Bedürfnisse und es zeigt mögliche Bearbeitungswege im (Projekt-)Unterricht auf.

M 06 Wohnen kostet / Fallstudie

Die Materialien zu diesen zwei Ästen des Mindmaps können bei beiden Themenas-pekten gleichermaßen eingesetzt werden. Sie werden hier innerhalb des auf diesen Link folgenden Blattes weiter verlinkt.

Mögliche Nutzung dieser Materialien:

1. Die Schüler entwickeln Wunschent-würfe ihres eigenen Zimmers / ihrer ersten eigenen Wohnung o. ä. dies führt sie zu einem Wunschlebens-lauf.

Kooperation mit Kunst

M 06.01 Wunschlebenslauf.doc

2. Sie können (z. B. in Form einer Zu-kunftswerkstatt) eigene Schritte der Lebensplanung / Wohnungsplanung entwickeln. Dabei erarbeiten sie die (ihnen wichtigen) Kriterien, die eine Wohnung erfüllen soll/kann.

Grundwissen Wohnen.doc

3. Die Schüler erarbeiten anhand der Fallstudie „Dennis und Sarah“ we-sentliche finanzielle Aspekte des Wohnens.

M 06.02 Fallstudie Beispiel_1.doc

M 06.03 Fallstudie Beispiel_2.doc

M 06.04 Monatsfinanzplan von Dennis und Sarah.doc

M 06.05 Wenn ich einmal auf eigenen Füßen stehe.doc

M 06.06 Wenn ich einmal eine Familie ha-be.doc

M 06.07 Lebenshaltungskosten.doc

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Roland Dörfler

Arbeit-Wirtschaft-Technik: Projekt Wohnen – Wunsch und Wirklichkeit Seite 8

M 07 Rechtsfragen und –antworten zum Thema Wohnen

M 08 Berufe im Bereich Wohnen

www.berufenet.de

M 09 Wohnformen

In der 6. Jahrgangsstufe lernten die Schüler den Begriff Haushaltsformen kennen. Davon muss man deutlich den Begriff Wohnformen unterscheiden, obwohl eine ge-wisse Wechselbeziehung zwischen beiden Begriffen erkennbar ist. Die Materialien geben Anregungen zur handlungsorientierten Erarbeitung im Unterricht.

M 10 Gestaltung von Wohnung

Stichworte:

- Geschmack, Mode

- Wohnstile

- Alter von Wohnung und Einrichtung

- Grundrisse

- außerschulische Experten

M 11 Eigenerfahrungen der Schüler

- eigenes Zimmer

- Umzug (mit den Eltern)

- Wohnungssuche

- Abkürzungen in Wohnungsannoncen (M 11.01)

An dieser Stelle werden Sie sicherlich feststellen, dass es noch zahllose weitere Facetten und As-pekte zu diesem Projekt gibt. Wir betonen deshalb nochmals, dass wir keinen Anspruch auf Voll-ständigkeit erheben – wir hoffen aber, Ihnen vielfältige Anregungen zur Umsetzung des Projekts gegeben zu haben und wünschen Ihnen viel Freude und Erfolg bei der Arbeit mit diesen Materia-lien.

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Grundwissen Wohnen M 01

Roland Dörfler M 01 Arbeit-Wirtschaft-Technik: Projekt Wohnen – Wunsch und Wirklichkeit

Welche Bereiche kann ich in der Wohnung unterscheiden?

o Wohnen (Unterhaltung, Entspannung) Wohnzimmer Kinderzimmer Esszimmer Wintergarten

o Arbeiten Küche Hauswirtschaftsraum Arbeitszimmer Werkstatt (im Keller?)

o Versorgen, Reinigen Küche Bad WC Waschhaus

o Ruhen Schlafzimmer Kinderzimmer Gästezimmer

Worauf sollte ich achten, wenn ich eine Wohnung suche? Was bestimmt den Wert einer Wohnung?

Wohnungen können bewertet werden bezüglich ihrer

o technischen Grundausstattung o Wohnatmosphäre o Lage (Umfeld, Anbindung ...) o Wirkungen im Bereich Gesundheit

Nach welchen Gesichtspunkten wähle ich meine Wohnung aus? Was ist mir wichtig?

o finanziellen Möglichkeiten o Anzahl der Personen, Größe der „Wohngemeinschaft“ o berufliche Bedingungen o persönlicher Geschmack o Zukunftspläne

Was kostet mich die Wohnung?

Kosten für Erstbezug o Einrichtungsgegenstände, Möbel ... o Ausstattung, Wohntextilien, Geräte ... o Renovierungsarbeiten (Malerarbeiten, Fliesenlegearbeiten, Teppiche ...) o Kaution allmonatliche Kosten o Kaltmiete o Nebenkosten an Vermieter (Müllabfuhr, Reinigung, Wasser, Abwasser,

Gemeinschaftseinrichtungen ...) o Verbrauchskosten der Wohnung (Heizung, Strom, Telefon, TV, Internet ...) regelmäßige weitere Kosten o Versicherungen (Hausrat, Haftpflicht ...) o Abrechnung der Neben- bzw. Verbrauchskosten Folgekosten o Auto o ÖPNV o Reparaturen, Renovieren

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Technik und Wohnen M 02

Roland Dörfler M 02 Arbeit-Wirtschaft-Technik Projekt Wohnen – Wunsch und Wirklichkeit Seite 1

Wohnen hat sich für die Menschen in Deutschland gerade in den letzten Jahrzehnten deutlich ver-

ändert. Neben dem Zuwachs an Wohnfläche pro Bewohner und der Trennung der Generationen in

eigene Wohnungen muss die Veränderung bezüglich der technischen Ausstattung moderner

Wohnungen herausgestellt werden.

Die Schüler können u. U. eine Befragung ihrer Eltern oder Großeltern vornehmen zur technischen

Veränderung von Wohnen. Dabei bieten sich folgende Impulssetzungen durch die Lehrkraft zur

Entwicklung von Interviewfragen an:

o Stromversorgung (Stabilität des Netzes; Dachständer; Zahl der Stromverbraucher im Haus-

halt; Platzierung der Steckdosen; energiesparende Geräte und Leuchtmittel usw.)

o Heizenergieversorgung (Kohle, Öl, Gas, Fernwärme, Brennwerttechnik, regenerative Ener-

gie wie Solaranlage, Windkraft, Wärmepumpe …)

o Umwelttechnik (Isolierung gegen Wärmeverluste, Niedrigenergiehaus, Nullenergiehaus, öko-

logisches Bauen …)

o Wasserver- und -entsorgung (Trinkwasserqualität, Zisterne, Brauchwasseranlage, Kanalisa-

tion, Kleinkläranlage …)

o Telekommunikation (Telefon, Telefax, Rundfunk und Fernsehen, Internet …)

o Haussteuerung (EIB = Europäischer Installations-Bus: Damit können alle Gebäudefunktionen

– wie Licht, Heizung, Lüftung, Klima – gemeinsam und vernetzt gesteuert werden. / BUS =

Zweidrahtleitung, über die Daten zwischen einzelnen Systemkomponenten übertragen wer-

den.) [„BUS“ ist nach dem Omnibus benannt: Jeder kann ihn nutzen, zu seiner Zeit; mehrere

gemeinsam; Start- und Zielort können verschieden sein.]

Internetrecherche

Speziell die BUS-Technik ist ein interessantes Thema für die Schüler, nicht zuletzt wegen der reiz-

vollen Zukunftsperspektiven durch die Nutzung derartiger Installationen. Die Schüler können dazu

im Internet folgende beiden Adressen aufsuchen:

Inhaus: www.inhaus-duisburg.de

Futurelife-Haus: www.futurelife.ch

Für diese Recherche ist mindestens eine Unterrichtsstunde einzuplanen. Es empfiehlt sich, Ar-

beitsaufträge getrennt nach verschiedenen Wohnbereichen oder Hausfunktionen zu vergeben, die

dann von den Schülern in Expertenrunden präsentiert werden können.

Anmerkung: Diese Internet-Seiten werden regelmäßig aktualisiert; deshalb sollte die Lehrkraft zur

Verteilung der Arbeitsaufträge sich zeitnah informieren.

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Technik und Wohnen M 02

Roland Dörfler M 02 Arbeit-Wirtschaft-Technik Projekt Wohnen – Wunsch und Wirklichkeit Seite 2

Im Folgenden veröffentlichen wir den Inhalt einer Seite des Internetauftritts von Inhaus

(dieser Text kann Informations- und Diskussionsgrundlage für die Klasse sein):

Smarter Wohnen mit Technikassistenz

Auf den ersten Blick haben die Höhlen der Steinzeitmenschen nichts mit unseren heutigen, zum

Teil hoch technisierten Wohnungen und Wohnhäusern gemein. Und doch gibt es grundlegende

Ähnlichkeiten: Damals wie heute bieten die Behausungen den Menschen Schutz, Geborgenheit,

Behaglichkeit, Platz zur Arbeit und zur Kommunikation - und nicht zuletzt bilden sie den fixen Be-

zugspunkt in unserem Leben.

Waschautomaten, Geschirrspüler, automatisierte und umweltfreundliche Heizungen, Alarmanla-

gen, Audio- und Videogeräte und Telefone aller Art (digitale ISDN-Anlagen, schnurlose DECT-

Apparate, GSM-Handys) sorgen für Behaglichkeit, Sicherheit, Unterhaltung und für Kommunikati-

onsmöglichkeiten.

Und dann ist da noch der Heimcomputer, der in Verbindung mit dem Telefonanschluss zum Ein-

gangstor in ein multimediales weltweites Netzwerk von Informationen und Dienstleistungen gewor-

den ist. Damit wird der Gang zur Bank zum virtuellen home-banking, der Einkauf zum home-

shopping. Weitere neue Dienste werden bald hinzukommen.

Grundlage für diese teilweise fantastisch anmutenden Möglichkeiten der Informations- und Kom-

munikationstechnik sind die Mikroelektronik und die Softwaretechnik in einer für den Endanwender

bezahlbaren und bedienbaren Form.

Doch trotz grenzenloser Datenkommunikation über das Internet enden alle Informationswege

meist spätestens im Heimcomputer oder im Telefon. Es ist durchaus normal, sich die Wetterdaten

aus Honolulu mal eben auf den Bildschirm zu holen, während es meist keine Möglichkeit gibt, sich

die Verbrauchsdaten der eigenen Heizung auf dem Bildschirm des Fernsehers oder des PCs zu

vergegenwärtigen. Was wäre, wenn das Internet sich im eigenen Wohnhaus fortsetzen

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Technik und Wohnen M 02

Roland Dörfler M 02 Arbeit-Wirtschaft-Technik Projekt Wohnen – Wunsch und Wirklichkeit Seite 3

würde als Intranet? Wenn gar Komponenten und Geräte wie Heizung, Wettersensoren, Anwesen-

heitssensoren und Geschirrspüler Informationen miteinander und auch mit dem Internet austau-

schen könnten, um Energie zu sparen, den Komfort zu erhöhen oder auch die Sicherheit zu erhö-

hen? Ist das überhaupt machbar, sinnvoll, bezahlbar und bedienbar?

Seit ca. 1980 kreist die Idee der Datenvernetzung innerhalb von Gebäuden und auch speziell in

Wohngebäuden weltweit durch die Köpfe der Techniker und Marktstrategen, ohne bisher im End-

anwendermarkt einen wesentlichen Durchbruch erzielt zu haben. Bekannt sind die europäischen

Projekte Batibus, EHS, EIB mit den dazugehörigen Bussystemen. In den USA sind z.B. Cebus und

in Japan TRON bekannt geworden. Allen war gemeinsam, dass sie von der Technologie, hier be-

sonders von den Datenbussen und deren stringenter Standardisierung zur Anwendung gelangen

wollten. Bei den Endanwendern stieß dieses Vorgehen auf enorme Verständnis- und Akzeptanz-

schwierigkeiten.

Einige Systeme haben sich über die Nutzgebäudeanwendungen (Gebäudeleittechnik) einen be-

scheidenen Anteil im Wohnhausbereich sichern können. Hierzu gehören der Europäische Installa-

tions Bus (EIB) mit der Bedienoberfläche HES (home electronic system), der von einem von SIE-

MENS und BOSCH angeführten Konsortium vertreten wird, während das amerikanische Local

Operating Network System (LON) von der Fa. ECHELON verfochten wird. Zu beiden Systemen

gibt es eine große Zahl von schnittstellenkompatiblen Komponenten und Geräten, aber auch von

Anwendungen. Mittlerweile drängen aber auch aus dem Bereich der PC-Vernetzung kommende

Bussysteme (Ethernet) und auch Multimedia-Bussysteme wie i-Link (fire wire, IEEE 1394) in den

Bereich der Hausvernetzung. Wer das Rennen macht, ist völlig offen. Möglicherweise sorgt auf

Dauer das Internet mit seinen Technologien TCP/IP, http, JAVA, JINI und dem absoluten Zwang

zur Kompatibilität für einen zukunftssicheren Technologiestandard auch im Hausbereich.

Die Vernetzung im Wohnbereich birgt große voraussehbare und noch verborgene Potenziale für

die Produzenten, die Anwender und die Gesamtgesellschaft an sich. Bisher gibt es aber aus den

genannten und vielen ungenannten Gründen meist nur interessante Visionen, wenige konkret vor-

zeigbare Anwendungen mit nachgewiesenem Nutzeffekt und fast keine Intelligenten Häuser oder

Wohnungen mit durchgängiger Vernetzung.

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Kooperation im Projekt Wohnen M 03

Roland Dörfler M 03 Arbeit-Wirtschaft-Technik: Projekt Wohnen – Wunsch und Wirklichkeit Seite 1

Vorbemerkung:

Diese Materialseite richtet sich in erster Linie an die Lehrkraft. Sie liefert Anregungen und Be-

gründungen zur Umsetzung von Kooperation im Projekt Wohnen.

Kooperationsmöglichkeiten

Im Projekt „Wohnen – Wunsch und Wirklichkeit“ ist die Kooperation sowohl mit innerschulischen

als auch mit außerschulischen Partnern sinnvoll und notwendig!

Kooperation mit innerschulischen Partnern Kooperation mit externen Partnern

- GtB

- KtB

- Kunst

- Mathematik

- GSE

- Deutsch

- (…)

- Raumausstatter, Maler

- Einrichtungsberater, Möbelhaus

- Versicherungsvertreter

- Makler

- Mieterbund

- Haus- und Grundbesitzervereinigung

- (…)

Grundsätze der Kooperation

Unter Kooperation soll verstanden werden

die Fähigkeit mehrerer Personen,

- ein gemeinsames Ziel zu verfolgen,

- ihr Verhalten darauf auszurichten,

- sich funktional auf dieses hinzubewegen

die Bereitschaft aller

- die Fähigkeiten und Fertigkeiten einzelner in den Lösungsprozess mit einzubeziehen

Faktoren, die Kooperation erleichtern

eine genaue Definition des Problems

eine präzise Zieldefinition

eine angemessene Gruppengröße

vereinbarte Termine

ein Raum

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Kooperation im Projekt Wohnen M 03

Roland Dörfler M 03 Arbeit-Wirtschaft-Technik: Projekt Wohnen – Wunsch und Wirklichkeit Seite 2

vereinbarte Themen, oder Sachverhalte etc.

klare Vereinbarungen (nächste Termine, nächste Gesprächsinhalte)

klare Aufgabenverteilung (wer erledigt was bis wann mit wem?)

klare Zuweisungen der Verantwortlichkeit des einzelnen

kreative Methoden der Ideenfindung

wirksame Methoden zur Prüfung verschiedener Lösungen

Entscheidungen, bei denen möglichst alle TN einbezogen werden

effektive Methoden zur Ausführung des getroffenen Beschlusses

demokratischer Führungsstil des/der LeiterIn

Was jeder zur Kooperation mitbringen sollte

Offenheit

Vertrauen

Verbindlichkeit

gegenseitige Akzeptanz

Unvoreingenommenheit

Interesse und Bereitschaft aller Beteiligten zur Mitarbeit

Kooperation ist sinnvoll - Kooperation bringt Nutzen für alle Beteiligten

die vielfältigen Sichtweisen zu einem Problem oder Sachverhalt schärfen das eigene Prob-

lembewusstsein und schaffen einen erweiterten Blickwinkel

der Sachverstand der Partner wird mobilisiert

das Kreativitätspotential wird höher

die Palette der Lösungsstrategien wird breiter und vielfältiger

Kooperationshandeln ist in erster Linie Dialog und konkrete Gesprächsarbeit, hilft eine ge-

meinsame Sprache zu finden

Kooperationshandeln vergrößert die sozialen und kommunikativen Kompetenzen bei jedem

jeder erhält einen Informationszuwachs und gewinnt Erfahrungen

die gemeinsame Verantwortung schafft Entlastung für den einzelnen, die eigene Belastung

wird geringer

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Kooperation im Projekt Wohnen M 03

Roland Dörfler M 03 Arbeit-Wirtschaft-Technik: Projekt Wohnen – Wunsch und Wirklichkeit Seite 3

gemeinsame Anliegen können vorwärts gebracht werden

konkreten Aufgaben werden in Arbeitsteilung erledigt

Arbeitsteilung führt zu Zeitersparnis

jeder erfährt Unterstützung, Beratung und gegenseitige Stützung

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Methoden im Projekt Wohnen M 04

Roland Dörfler M 04 Arbeit-Wirtschaft-Technik: Projekt Wohnen – Wunsch und Wirklichkeit Seite 1

Vorbemerkung:

Das Mindmap nennt folgende Methoden, die im Projekt Wohnen angewandt werden können:

- Projekt

- fishbowl

- Zukunftswerkstatt

- Szenariotechnik

- Expertenbefragung

Auf dieser Materialseite wird in knapper Form die jeweilige Methode dargestellt. Die hier ober-

halb aufgeführten Spiegelstriche sind dazu mit den jeweiligen Teilkapiteln verlinkt. Sie müssen

sie also nur mit der Taste „Strg“ und einem Klick mit der linken Maustaste „aufrufen“.

Projekt

Jedes Projekt läuft in fünf Stufen ab:

1) Projektinitiative:

- Ideensammlung durch Schülervorschläge

- Durchführbarkeit der Vorschläge wird gemeinsam überprüft

- Gemeinsame Auswahl eines Vorschlags

2) Zielsetzung / Planung:

- Schüler formulieren Ziele

- Erstellung einer Liste mit sämtlichen Arbeiten, die anfallen.

- Überlegung, welche arbeitspraktischen Fächer dabei helfen können.

- Zeitliche Planung

3) Durchführung des Projekts:

- Organisation nach dem Prinzip der Arbeitsteilung in den Fächern AWT, GtB, KtB und HsB.

- Arbeitsformen: Einzel-, Partner- und Gruppenarbeit

4) Darstellung / Präsentation:

- Zusammenfügen der Teilergebnisse zu einem Ganzen

- Darstellung und Präsentation der Ergebnisse

5) Reflexion:

- Zusammentragen der Erfahrungen aus der Projektarbeit

- Verbesserungsvorschläge sammeln

- Abschließende Bewertung des Projekts

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Methoden im Projekt Wohnen M 04

Roland Dörfler M 04 Arbeit-Wirtschaft-Technik: Projekt Wohnen – Wunsch und Wirklichkeit Seite 2

Welche Ziele können/sollen durch Projektunterricht erreicht werden?

Die Schülerinnen und Schüler sollen durch den Projektunterricht

- ihren Neigungen und Interessen entsprechend Themen bestimmen und sich Aufgaben

selbst stellen;

- sich aus eigenem Antrieb – ihren Fähigkeiten gemäß – Ziele setzen;

- lernen, zielstrebig mitgestaltend oder verändernd initiativ zu werden;

- Wege zum Erreichen der Ziele entwickeln und die notwendigen Arbeiten selbst ausfüh-

ren;

- ihre Fähigkeiten entfalten und erproben und dabei sowohl Erfolgserlebnisse als auch

die Grenzen seines Leistungsvermögens kennenlernen;

- die Notwendigkeit arbeitsteiliger Tätigkeiten erkennen und erfahren, dass zur Lösung

bestimmter Aufgaben kooperatives Handeln notwendig ist, und dabei lernen, eigene

Fähigkeiten innerhalb der Gruppe einzuschätzen und einzusetzen,

- ihre Anliegen artikulieren und vertreten lernen und sich in sachlicher Diskussion üben;

- bei auftretenden Spannungen und Konflikten selber Wege zu ihrer Lösung finden;

- selbstständig Informationen einholen, sammeln, ordnen, auswerten und sie kritisch be-

urteilen und einsetzen;

- die eigenen Arbeitsergebnisse anderen zugänglich und verständlich machen;

- das eigene und das gemeinsame Tun am Arbeitsplatz reflektieren.

(zitiert nach Kaiser, S. 549)

fishbowl

Jeweils ein Mitglied aus jeder Gruppe diskutiert - stellvertretend für die Gesamtgruppe - nach

einem bestimmten Arbeitsschritt zu den in der Gruppenarbeit vorgegebenen inhaltlichen Aspek-

ten. Die Diskutierenden bilden dazu einen kleinen Stuhlkreis. Alle anderen sitzen um sie herum,

verfolgen die Gesprächsrunde aufmerksam und sind zu Ruhe verpflichtet.

Im Kreis der Aktiven steht ein weiterer leerer Stuhl. Während des Gesprächs haben die Teil-

nehmer aus dem Außenkreis das Recht, sich auf diesen Stuhl zu setzen, um Aspekte einzu-

bringen, die noch nicht erwähnt wurden. Haben sie ihr Anliegen jeweils dargestellt, so wechseln

sie zurück in den großen Teilnehmerkreis.

Die Übung eignet sich für solche Gruppen, in denen eine gute Diskussionskultur bereits be-

steht, in denen auch negative Kritik ertragen wird und in denen die Diskutierenden auch hinrei-

chend dafür sensibilisiert sind, das Positive, das sie erlebt haben, rückzumelden.

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Methoden im Projekt Wohnen M 04

Roland Dörfler M 04 Arbeit-Wirtschaft-Technik: Projekt Wohnen – Wunsch und Wirklichkeit Seite 3

Während des Gesprächs ist es hilfreich, wenn ein Gesprächsstein weitergegeben wird. Wer

diesen Stein hat, ist an der Reihe. Wer ihn haben möchte, zeigt dies durch seine nach oben

geöffnete nach vorn gestreckte Hand. Betritt eine Person von außen den Kreis, so bekommt

diese als nächste den Gesprächsstein.

Die Methode, bei der auch auf den leeren Stuhl verzichtet werden kann, bzw. bei der zwei leere

Stühle angeboten werden können, ist auch unter den Namen „Aquarium“ und „Zwiebel“ be-

kannt.

Mit dieser Methode werden komplexe Sachverhalte im Gespräch verarbeitet, Informationen

ausgetauscht und Verständnisprobleme gemeistert.

Zukunftswerkstatt

Jede Zukunftswerkstatt läuft in drei Phasen ab:

1. Kritikphase

- Kritiksammlung (z. B. in Stichworten auf DIN A 4 - Blättern oder Papierbögen)

- Systematisierung und Bewertung (Kritikpunkte zu übergeordneten Problembereichen;

Bewertung durch die Gruppe, Punktsystem)

- Thematische Schwerpunkte bilden Gruppenbildung

- Regeln: Diskussionsverzicht, Kritik nur in Stichworten, Visualisierung

2. Phantasiephase

- Kritikpunkte positiv umformulieren (positive Alternative als Vorbereitung)

- Brainstorming „Alles ist möglich, alles ist machbar“

- Systematisierung und Bewertung Punktvergabe und Gewichtung

- Konkretisierung utopischer Entwurf (z. B. Collage, Kurzgeschichte, Pantomime)

- Regeln: keine Kritik am Vorgebrachten, freies Gedankenspiel, freie Präsentation

3. Verwirklichungsphase

- Prüfung der utopischen Entwürfe (Realisierbarkeit, vorhandene Ansätze u. a.)

- Entwicklung von Durchsetzungsstrategien

- Planung eines gemeinsamen Projektes bzw. einer Aktion

- Regeln: Konkret werden, Schritte zur Realisierung aufzeigen, Zeitplan erstellen, eige-

nen Beitrag verdeutlichen u. a.

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Methoden im Projekt Wohnen M 04

Roland Dörfler M 04 Arbeit-Wirtschaft-Technik: Projekt Wohnen – Wunsch und Wirklichkeit Seite 4

Die Zukunftswerkstatt hat wahrscheinlich zwei schwierige Stellen: Zum einen braucht sie viel

Zeit, d. h. mehr Zeit als normalerweise vorhanden ist. Zum anderen muss unbedingt in irgend-

einer Form eine Verwirklichung der Zukunftsideen erfolgen. Die Durchführung selbst sollte so

einfach wie möglich und ohne großen Aufwand geschehen. Die Lehrkraft hat als wichtigste Auf-

gaben darauf zu achten, dass am Thema gearbeitet wird und möglichst viele wenn nicht alle

Äußerungen dokumentiert werden. In allen Phasen muss sowohl intuitiv-emotional als auch

rational-analytisch gearbeitet werden. Das macht die Aufgabe für die Lehrkraft nicht leicht. Sie

sollte sich deshalb bei allen Phasen vorher und während der Durchführung folgende Fragen

beantworten: „Was soll in der Phase erreicht werden?“ und „Wie soll das Ziel erreicht werden?“

Szenariotechnik

In einem Szenario stellt man sich seine mögliche Zukunft vor und geht dabei vom „Heute“ aus.

Bei dieser Technik versetzt man sich nacheinander in drei Szenarien:

• Traumszenario

Was kann ich im Leben alles erreichen? Was sind meine Wünsche und Ziele? Was kann

mir bestenfalls passieren? – Im Traumszenario stellt man sich vor, wie die Zukunft aus-

sieht, wenn alles perfekt läuft. Aber man sollte ehrlich sein und sich nur Dinge ausdenken,

die in der Realität auch erreicht werden können.

• Horrorszenario

Wie sollte meine Zukunft auf keinen Fall aussehen? Was sind meine Ängste und Befürch-

tungen? Was kann mir schlimmstenfalls passieren? – Im Horrorszenario stellt man sich

vor, wie die Zukunft aussieht, wenn alles schief geht.

• Realszenario

Wie könnte meine Zukunft aussehen, wenn einiges schief geht und anderes klappt? Was

passiert, wenn alles so weiterläuft wie bisher? – Im Realszenario stellt man sich vor, wie

seine Zukunft wahrscheinlich aussehen wird.

Wie entsteht ein Szenario?

Phase I:

Man beschreibt ein Ziel in der Zukunft (z. B. die Traumwohnung).

Phase II:

Man überlegt, welche Dinge einen Einfluss darauf haben, ob man das Ziel erreicht (z. B. Lage

auf dem Wohnungsmarkt, regelmäßiges Einkommen, berufliche Pläne usw.).

Anschließend werden diese Einflussfaktoren genauer beschrieben (z. B. Einflussfaktor „Ein-

kommenssituation“: stabiler Arbeitsplatz, Aufstiegschancen u. Ä..).

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Methoden im Projekt Wohnen M 04

Roland Dörfler M 04 Arbeit-Wirtschaft-Technik: Projekt Wohnen – Wunsch und Wirklichkeit Seite 5

Phase III:

Dann stellt man sich vor, wie die Beschreibungen in der Zukunft aussehen könnten. Dabei ver-

sucht man, sich die beste und die schlechteste Entwicklung auszudenken.

Beispiel Element Arbeitsplatz:

positivste Entwicklung: „Ich habe eine dauerhafte Position mit guten Aufstiegsmöglich-

keiten.“ schlechteste Entwicklung: „Ich bekomme nur vorübergehend Arbeit und habe

kein regelmäßiges Einkommen.“

Phase IV:

Die einzelnen Faktoren und Beschreibungen setzt man zu einem Traum- und einem Horrorsze-

nario zusammen.

Phase V:

Nun formuliert man konkrete Handlungsmöglichkeiten. An diesen kann man sehen, was zu tun

ist, um die zukünftige Entwicklung bestmöglich dem Traumszenario anzunähern.

Zielgrundsätze:

• Unternimm möglichst viel, um das Horrorszenario zu vermeiden!

• Unternimm möglichst viel, um das Traumszenario zu erreichen!

Expertenbefragung

Im Fachprofil Arbeit-Wirtschaft-Technik des Lehrplans wird besonders diese Methode genannt:

„Konkrete Lebenswirklichkeit erfahren die Schüler auch, wenn sie außerschulische Experten

(z. B. Berufsberater, Ausbilder, Wirtschaftsfachleute) befragen.

Ziel

Ziel einer Expertenbefragung ist es, genauere Kenntnisse über ein Problem zu erhalten, zu dem

die Grundlagen schon erarbeitet worden sind und nach Lösungsmöglichkeiten zu suchen, an

denen andere schon gearbeitet haben bzw. Erfahrungen sammeln konnten.

Ohne Vorinformationen macht eine Expertenbefragung keinen Sinn. Sie kann also immer erst

nach der Recherche (z. B. Fachliteratur oder Internet) erfolgen.

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Methoden im Projekt Wohnen M 04

Roland Dörfler M 04 Arbeit-Wirtschaft-Technik: Projekt Wohnen – Wunsch und Wirklichkeit Seite 6

Vorabinformation

Nach diesem Arbeitsschritt beginnt die Planung der Expertenbefragung. Bevor diese konkret

werden kann, müssen einige grundsätzliche (Leit-) Fragen geklärt werden. z. B.:

Zu welchem Problemfeld / Thema sollen zusätzliche Informationen oder Beurteilungen ein-

geholt werden?

Welche Informationen sind schon vorhanden? Muss noch weiter recherchiert werden?

Welche Fragen aus unserem Problembereich haben wir an den Experten?

Welcher Experte ist für unsere Fragestellung geeignet? Was können wir von ihm zu unse-

rem Thema erwarten?

Vorbereitung

Sind diese Fragen geklärt, beginnt die konkrete Phase der Vorbereitung der Expertenbefra-

gung. Auch hierzu müssen einige Vorbereitungen getroffen werden:

Wie soll die Befragung strukturiert werden? Man kann z. B. einen Leitfaden erstellen, in dem

festgehalten wird, wie der Kontakt aufgenommen werden soll; welche Informationen, Erfahrun-

gen, Einschätzungen oder Bewertungen erfragt werden sollen; wie die Fragen aufgebaut wer-

den sollen - vom Allgemeinen zum Besonderen - von offenen zu geschlossenen Fragen; und

wie das Gespräch beendet werden soll.

Konkrete Fragen sollten am besten vorformuliert werden.

Wer stellt die Fragen?

Wo wird die Befragung durchgeführt? (Welche Sitzordnung?)

Wie soll die Befragung aufgezeichnet werden? (Video, Tonband, Mitschrift)

Durchführung

Kontaktaufnahme: Dies ist erste Schritt und sollte persönlich erfolgen. Man begrüßt den

Gast, und man stellt sich vor. Ziele und Ablauf der Befragung werden offen gelegt, um den

Gesprächspartner zu motivieren. (Voranfragen erfolgen dagegen in der Regel telefonisch

oder schriftlich).

Eröffnungsfragen („Wir interessieren uns für …“, „Können Sie uns sagen“, ....?) führen zum

Thema hin.

Informationsfragen (“Wir haben gelesen, dass... stimmen Sie dem zu?“ „Der Vorsitzende

des Mietervereins hat gesagt... sehen Sie das auch so?“) legen die Grundlage für das Ge-

spräch.

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Methoden im Projekt Wohnen M 04

Roland Dörfler M 04 Arbeit-Wirtschaft-Technik: Projekt Wohnen – Wunsch und Wirklichkeit Seite 7

Sondierungsfragen: („Das haben wir so noch gehört. Können Sie uns dies näher erläu-

tern?“) führen in die Einschätzungsphase.

Einschätzungsfragen: „Was halten Sie von...?“ „Woran liegt das Ihrer Meinung nach?“,

„Welche Erfahrungen haben Sie damit gemacht?“

Offene Fragen: „Wie haben Sie das gemacht?“ (warum, wozu)

Bewertungsfragen stehen am Ende des Gesprächs. Hier geht es in die Bewertung des

Problems und um das Aufzeigen von Lösungsmöglichkeiten („Wie beurteilen Sie den Vor-

schlag ...?“ „Welche Vorschläge haben Sie zu machen?“).

Rhetorische Fragen („Davon sind Sie wohl nicht überzeugt!“) können die Skepsis gegen-

über bestimmten Wegen verdeutlichen.

Dank: Am Ende sollte man nicht vergessen, sich für das Gespräch zu bedanken. Ist eine

Veröffentlichung geplant (z. B. in der Schülerzeitung), muss das Gespräch autorisiert wer-

den.

Auswertung

Zielsetzung der Befragung, Leitfaden, Ergebnisse müssen nun zusammengefasst werden. Man

kann dabei nach folgenden Kriterien vorgehen:

Beschreiben: Ziele, Rahmenbedingungen, Inhalt

Untersuchen: Sind alle Sachverhalte beantwortet worden? Sind einige offen geblieben? Ist

der Experte einigen Fragen bewusst ausgewichen?

Beurteilen: Aussagewert der Expertenbefragung. (Welche Ansätze / Interessen hat der Ex-

perte vertreten? War er zu einseitig? Sollte man eine weitere Expertenbefragung durchfüh-

ren, um andere Ansätze genauso beurteilen zu können?)

Nach LEU (Hrsg.) (1999): Seminarkursbuch. H-99/14, S. 53, 1999. Stuttgart und Mehrmann, Elisabeth

(1995): Vom Konzept zum Interview. Düsseldorf.

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Grundbedürfnis Wohnen M 05

Roland Dörfler M 05 Arbeit-Wirtschaft-Technik: Projekt Wohnen – Wunsch und Wirklichkeit Seite 1

Vorbemerkung:

Im grundlegenden Wirtschaftsunterricht an allgemeinbildenden Schulen stellt der Themenbe-

reich „Bedürfnisse – Bedarf“ einen viel genutzten Einstieg dar, der (zu) oft auf rein theoretischer

Ebene erfolgt. Wenn wir dieses Thema jedoch in ein Projekt – wie dies hier gezeigte - einbin-

den, dann können die abstrakten wirtschaftstheoretischen Sachverhalte mit konkreten Inhalten

gespeist werden. Dies trägt nachgewiesenermaßen zu erhöhtem Lernerfolg bei.

Dennoch zu Beginn der Versuch einer Begriffsklärung:

In Wirtschaftslexika finden wir folgende Ausführungen:

„Bedürfnis ist das Empfinden eines Mangels, verbunden mit dem Bestreben, ihn zu beseitigen.

[…] Mit dem Einkommen auszukommen, also gut zu wirtschaften, bedeutet, die Bedürfnisse

nach der Notwendigkeit ihrer Befriedigung einzuteilen. Dass Existenzbedürfnisse dabei die

erste Rolle spielen, versteht sich von selbst: Keiner kann leben, ohne zu essen.“ (Mühlbradt, F.

W. (41996): Wirtschaftslexikon – Daten, Fakten und Zusammenhänge. Berlin, Cornelsen

Scriptor)

„Bedürfnis: die Empfindung eines Mangels und der daraus hervorgehende Wunsch, ihn zu

beheben. Bedürfnisse sind subjektive Empfindungen, die Anlässe zu wirtschaftlichen Handlun-

gen werden können.“ (Digel, W. (Hrsg.) (21992): Schüler-Duden Die Wirtschaft. Mannheim, Du-

den-Verlag)

„Grundbedürfnisse, Existenzbedürfnisse, Bedürfnisse, die befriedigt werden müssen, damit

der Mensch sein Überleben sichern kann. Dazu zählen z. B. Ernährung, Unterkunft und Beklei-

dung, aber auch lebenswichtige Dienstleistungen wie Trinkwasser, sanitäre Einrichtungen,

Transportmittel, Gesundheits- und Bildungseinrichtungen, die eine Lebensqualität ausmachen,

die mindestens erreicht werden sollte. Mit der Sicherung der Befriedigung der Grundbedürfnisse

kann auch das Existenzminimum beschrieben werden.“ (Bauer, M. Dr. Hogen, H. (redaktionelle

Leitung) (22004): Das Lexikon der Wirtschaft – Grundlegendes Wissen von A bis Z (Lizenzaus-

gabe für die Bundeszentrale für politische Bildung), Mannheim, Bibliographisches Institut & F.

A. Brockhaus AG)

Eine bekannte Klassifizierung der verschiedenen Bedürfnisse nach dem Grad der Dringlichkeit

geht auf den Psychologen A. H. Maslow zurück. Grundbedürfnisse Sicherheitsbedürfnisse

Soziale Bedürfnisse Bedürfnisse nach Wertschätzung Bedürfnisse nach Selbsterfüllung.

In Wikipedia (Deutschland) wird u. a. ein moderner Ansatz der Begriffsklärung dargestellt:

Grundbedürfnisse nach UN-Organisationen:

1. Die Mindestanforderung an privatem Verbrauch, d. h. Ernährung, Wohnung, Kleidung,

Mobiliar und Haushaltsgegenstände

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Grundbedürfnis Wohnen M 05

Roland Dörfler M 05 Arbeit-Wirtschaft-Technik: Projekt Wohnen – Wunsch und Wirklichkeit Seite 2

2. Elementare öffentliche Dienste wie Trinkwasser, Kanalisation, Verkehrsmittel, Gesund-

heitswesen, Bildungs- und Kultureinrichtungen

Davon soll jedoch der Begriff Existenzbedürfnisse unterschieden werden, der sich auf die Be-

dürfnisse beschränkt, die existenznotwendig sind, also die Bedürfnisse nach Nahrung, Kleidung

und Unterkunft.

Historische Entwicklung

Seit Menschen mit Ackerbau begonnen haben, teilweise wohl auch vorher, leben sie in festen,

unverrückbaren Behausungen, die man auch Wohnung oder Wohnsitz nennt. Eine solche

Wohnung dient dem Schutz vor der Witterung, der Sicherheit, der Zubereitung und Lagerung

von Nahrung, der Körperpflege, aber auch dem eigenen Gestaltungsspielraum und der Reprä-

sentation.

Der Geschichtsunterricht bietet zur projektartigen Zusammenarbeit vielfältige Ansätze: Wie leb-

ten Höhlenbewohner? Wo gab es die ersten Häuser? Wie entwickelten sich Siedlungen und

Städte bei uns / in den ersten Hochkulturen?

Moderne Gesellschaft

Über lange Zeiträume wurden Wohnungen fast ausschließlich von Familien bewohnt; erst in

modernen industriellen und postindustriellen Gesellschaften breiten sich Einzelpersonenhaus-

halte, Wohngemeinschaften und ähnliche Wohnformen in größerem Umfang aus.

Wohnungen können unter anderem sein:

- ganze (Einfamilien-) Häuser,

- Wohnungen in Mehrfamilienhäusern (von sehr unterschiedlicher Größe und Struktur),

- hausähnliche Strukturen wie Wohncontainer.

Mobile Behausungen, die wie Zelte ab- und wieder aufgebaut werden, werden oft nicht als

Wohnung in diesem Sinne angesehen.

Die Wohnung als der persönliche Lebensbereich bildet einen Rückzugsraum gegenüber staatli-

cher Kontrolle und unterliegt in dieser Funktion dem Schutz des Grundrechts aus Art. 13 des

Grundgesetzes.

Wohnen und Arbeiten

Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein fanden Wohnen und Arbeiten in unmittelbarer Nachbarschaft

oder oft gar im gleichen Raum statt. Die landwirtschaftlich geprägte Struktur der Gesellschaft

bedingte geradezu die Kongruenz von Wohnort und Arbeitsort. Mit zunehmender Spezialisie-

rung der Berufs- und Arbeitswelt entwickelten sich getrennte Räume für Wohnen und Arbeiten.

Dies wird besonders augenfällig durch Bezeichnungen wie „Industriegebiet“ und „Handwerker-

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Grundbedürfnis Wohnen M 05

Roland Dörfler M 05 Arbeit-Wirtschaft-Technik: Projekt Wohnen – Wunsch und Wirklichkeit Seite 3

zone“ einerseits und „Trabantensiedlung“, „Schlafdörfer“ oder „Wohnviertel“ andererseits. Die

Trennung von Arbeiten und Wohnen bietet sowohl Vor- als auch Nachteile. Die Schülerinnen

und Schüler können hierzu eine tabellarische Gegenüberstellung anhand eigener Wohnsituati-

on und eigener Zukunftswünsche erarbeiten:

Vorteile Nachteile

Wohnort und Arbeitsort liegen

nah beieinander

Wohnort und Arbeitsort sind

räumlich weit voneinander

getrennt

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Wohnen kostet / Fallstudie M 06

Roland Dörfler M 06 Arbeit-Wirtschaft-Technik: Projekt Wohnen – Wunsch und Wirklichkeit Seite 1

Der obige Ausschnitt des Mindmaps „Wohnung kostet“ zeigt die vielfältigen Möglichkeiten, an

dieser Stelle Einzelthemen zu bearbeiten. Eng verwandt mit diesem Ast ist der folgende, weil mit

der Fallstudie genau die Thematik der Kosten im Vordergrund steht und die haushaltstechnischen

Fragen handlungsorientiert beantwortet werden sollen:

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Wohnen kostet / Fallstudie M 06

Roland Dörfler M 06 Arbeit-Wirtschaft-Technik: Projekt Wohnen – Wunsch und Wirklichkeit Seite 2

Die Unterrichtshilfe Finanzkompetenz (www.unterrichtshilfe-finanzkompetenz.de) wird im Internet herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung der Verbände (AG SBV), der verschiedene karitative Verbände und Verbraucherverbände angehören. Gefördert wird das Projekt durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Kooperationspartner sind in erster Linie Organisationen des Bank- und Versicherungswesens.

Die AG SBV hat mittlerweile acht Module veröffentlicht, die kostenlos aus dem Internet heruntergeladen werden können:

Modul 1: Finanzen im Griff

Modul 2: Führerschein und eigenes Auto

Modul 3: Auszug aus dem Elternhaus

Modul 4: Die erste Wohnung einrichten

Modul 5: Schulden durch Handy?

Modul 6: Vorsorgen für später

Modul 7: Schuldenspirale

Modul 8: Werbung & Konsum

Für das Projekt „Wohnen- Wunsch und Wirklichkeit“ sind vor allem die Module 3 und 4 von besonderer Relevanz. Im Folgenden werden daraus wesentliche Inhalte (teils überarbeitet) angeboten. Selbstverständlich können weitere Teile – bei entsprechend vorhandener Unterrichtszeit – genutzt werden.

M 06.01 Wunschlebenslauf.doc

M 06.02 Fallstudie Beispiel_1.doc

M 06.03 Fallstudie Beispiel_2.doc

M 06.04 Monatsfinanzplan von Dennis und Sarah.doc

M 06.05 Wenn ich einmal auf eigenen Füßen stehe.doc

M 06.06 Wenn ich einmal eine Familie habe.doc

M 06.07 Lebenshaltungskosten.doc

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Wohnen kostet / Fallstudie (Wunschlebenslauf) M 06.01

Roland Dörfler M 06.01 Arbeit-Wirtschaft-Technik: Projekt Wohnen (9. Jahrgangsstufe)

Beruf Partnerschaft Wohnung

mit 18 Jahren möchte ich so leben

mit 21 Jahren möchte ich so leben

mit 25 Jahren möchte ich so leben

mit 30 Jahren möchte ich so leben

mit 45 Jahren möchte ich so leben

mit 65 Jahren möchte ich so leben

Modifiziert nach: Schuldenprävention. Eine Zukunftswerkstatt, Berlin 2000, S. 110

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Wohnen kostet / Fallstudie (Variante 1) M 06.02

Roland Dörfler M 06.02 Arbeit-Wirtschaft-Technik: Projekt Wohnen – Wunsch und Wirklichkeit

Fallbeispiel

Dennis ist 20 Jahre und lebt bei seinen Eltern. Er arbeitet bei einer Metallbaufirma und ist befreundet mit Sarah, 18 Jahre alt. Sie ist Auszubildende und lebt ebenfalls noch bei den Eltern.

Beide wollen schon seit einiger Zeit zusammenziehen und suchen eine günstige und ge-mütliche Zweizimmer-Wohnung.

Nach drei Monaten Suche haben sie nun eine Wohnung gefunden, die ihren Vorstellungen entspricht. 2 Zimmer, Küche, Bad mit einem Balkon in einem Vorort gelegen. Die Miete beträgt 300 Euro monatlich. Das können die beiden problemlos zahlen. Dennis Einkom-men beträgt monatlich 895 Euro, Sarah verdient als auszubildende Arzthelferin 240 Euro. Einen Mietvertrag unterschreiben sie erst gar nicht, denn der Vermieter ist ein guter Freund von Sarahs Tante.

Die Busverbindung von der neuen Wohnung zu seinem Arbeitsplatz ist sehr ungünstig, deshalb least Dennis ein Auto. Die monatliche Rate beträgt 214 Euro. Sarah rechnet aus, dass sie nach Abzug der monatlichen Stromkosten (56 Euro) und der Telefonrechnung (50 Euro) immer noch 515 Euro für ihre Bedürfnisse ausgeben können. Sparen können die zwei zwar nichts, aber sie bekommen ja regelmäßig ihr Geld. Sie kommen also prima zu-recht, zumal Dennis mittags bei seiner Mutter essen kann.

Einige der Möbel für die neue Wohnung wollen beide mit einem Raten-Kredit finanzieren. Da sie über ein geregeltes Einkommen verfügen, ist das kein Problem. Die Raten in Höhe von 150 Euro monatlich können sie zahlen, wenn sie genau rechnen und sich keine „Ext-ras“ leisten. Außerdem rechnet Sarah damit, dass sie – wie immer - zum Geburtstag von ihrer Patentante ein Geldgeschenk bekommt, und Dennis wartet auf die versprochene Lohnerhöhung, so dass sie eine kleine Reserve haben.

Zu Beginn des neuen Jahres kommt ein Brief für Sarah und Dennis. Der Vermieter hat eine Nebenkosten-Abrechnung geschickt: Sie sollen 360 Euro für Heizung, Müllabfuhr, Wasser, Abwasser und Versicherung zahlen und zukünftig monatlich einen Abschlag auf die Nebenkosten in Höhe von 30 Euro. Beide sind geschockt, damit hatten sie nicht ge-rechnet!

Aufgaben:

1. Lies das Fallbeispiel genau durch.

2. Stelle die Einnahmen und Ausgaben gegenüber, wie viel Geld bleibt den beiden mo-

natlich zum Leben?

3. Was hätten Dennis und Sarah anders machen können?

Diskutiert in der Gruppe und stellt eure Überlegungen der Klasse vor.

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Wohnen kostet / Fallstudie (Variante 2) M 06.03

Roland Dörfler M 06.03 Arbeit-Wirtschaft-Technik: Projekt Wohnen – Wunsch und Wirklichkeit

Fallbeispiel

Dennis ist 20 Jahre und lebt bei seinen Eltern. Er arbeitet bei einer Metallbaufirma und ist befreundet mit Sarah, 18 Jahre alt. Sie ist Auszubildende und lebt ebenfalls noch bei den Eltern.

Beide wollen schon seit einiger Zeit zusammenziehen und suchen eine günstige und ge-mütliche Zweizimmer-Wohnung.

Nach drei Monaten Suche haben sie nun eine Wohnung gefunden, die ihren Vorstellungen entspricht. 2 Zimmer, Küche, Bad mit einem Balkon in einem Vorort gelegen. Die Miete beträgt 300 Euro monatlich. Das können die beiden problemlos zahlen. Dennis Einkom-men beträgt monatlich 895 Euro, Sarah verdient als auszubildende Arzthelferin 240 Euro. Einen Mietvertrag unterschreiben sie erst gar nicht, denn der Vermieter ist ein guter Freund von Sarahs Tante.

Die Busverbindung von der neuen Wohnung zu seinem Arbeitsplatz ist sehr ungünstig, deshalb least Dennis ein Auto. Die monatliche Rate beträgt 214 Euro. Sarah rechnet aus, dass sie nach Abzug der monatlichen Stromkosten (56 Euro) und der Telefonrechnung (50 Euro) immer noch 515 Euro für ihre Bedürfnisse ausgeben können. Sparen können die zwei zwar nichts, aber sie bekommen ja regelmäßig ihr Geld. Sie kommen also prima zu-recht, zumal Dennis mittags bei seiner Mutter essen kann.

Einige der Möbel für die neue Wohnung wollen beide mit einem Raten-Kredit finanzieren. Da sie über ein geregeltes Einkommen verfügen, ist das kein Problem. Die Raten in Höhe von 150 Euro monatlich können sie zahlen, wenn sie genau rechnen und sich keine „Ext-ras“ leisten. Außerdem rechnet Sarah damit, dass sie – wie immer - zum Geburtstag von ihrer Patentante ein Geldgeschenk bekommt und Dennis wartet auf die versprochene Lohnerhöhung, so dass sie eine kleine Reserve haben.

In der Silvesternacht kommen die beiden spät nach Haus und stellen voller Schreck fest, dass in ihre Wohnung eingebrochen wurde. Der Schaden beträgt insgesamt 1.500 Euro. Leider sind sie nicht versichert. Außerdem kommt im Januar noch eine Rechnung ins Haus geflattert, weil Dennis auf der Sylvesterfeier bei Freunden fahrlässig den CD-Player beschädigt hat. Sie sollen 200 Euro bezahlen. Beide sind geschockt, damit hatten sie nicht gerechnet!

Aufgaben

1. Lies das Fallbeispiel genau durch.

2. Stelle die Einnahmen und Ausgaben gegenüber, wie viel Geld bleibt den beiden mo-

natlich zum Leben?

3. Was hätten Dennis und Sarah anders machen können?

Diskutiert in der Gruppe und stellt eure Überlegungen der Klasse vor.

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Monatsfinanzplan von Dennis und Sarah M 06.04

Roland Dörfler M 06.04 Arbeit-Wirtschaft-Technik: Projekt Wohnen – Wunsch und Wirklichkeit

Einnahmen Ausgaben

Lohn Dennis Ausbildungsvergütung Sarah

895,- € 240,- €

Miete Leasingrate Strom Telefon Raten (Möbel) Nebenkosten

300,- € 214,- €

56,- € 50,- €

150,- € 30,- €

Gesamteinnahmen 1135,- € Gesamtausgaben (fest) 800,- €

zur „freien“ Verfügung: 335,- €

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Wohnen – Wunsch und Wirklichkeit M 06.05

Roland Dörfler M 06.05 Arbeit-Wirtschaft-Technik: P rojekt Wohnen – Wunsch und Wirklichkeit Seite 1

Wenn ich einmal auf eigenen Füßen stehe, brauche ich pro Monat...

Das statistische Bundesamt hat für die verschiedenen Haushaltstypen ausgerechnet, über wie viel Einkommen private Haushalte verfügen, aber auch mit welchen Ausgaben sie durchschnittlich im Monat rechnen müssen. In der folgenden Statistik ist aufgelistet, wie es in privaten Haushalten allein lebender Menschen aussieht. Dabei wurde ein durchschnittliches Bruttogehalt von 1458,- € zugrunde gelegt. 1. Schätze die Beträge, die Einpersonenhaushalte für die alltäglichen Dinge des Lebens ausgeben.

Für:

Meine Schätzung Zahlen des statistischen Bundesamt

Warmmiete für eine kleine Wohnung (Miete + Nebenkosten + Heizung)

Strom

Kabelanschluss

Essen, Trinken, Tabak

Kleidung

Körperpflege, Kosmetika, Frisör

Fahrtkosten (Tickets für öffentliche Verkehrsmittel oder Auto: Abzahlung, Versicherung, Steuer, Benzin, Wartung)

Rundfunkgebühr Zeitung Bücher (auch für Ausbildung)

Essen gehen, Geschenke

Rücklagen für: Reisen, Möbel, Hausrat, Reparaturen

Versicherungen (Haftpflicht, Hausrat . . . )

Telefon

Summe (= benötigter Nettoverdienst)

Benötigter Bruttoverdienst (= ungefähr Nettoverdienst x 3 / 2 )

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Wohnen – Wunsch und Wirklichkeit M 06.05

Roland Dörfler M 06.05 Arbeit-Wirtschaft-Technik: P rojekt Wohnen – Wunsch und Wirklichkeit Seite 2

Wenn ich einmal auf eigenen Füßen stehe, brauche ich pro Monat... LÖSUNGEN

Das statistische Bundesamt hat für die verschiedenen Haushaltstypen ausgerechnet, über wie viel Einkommen private Haushalte verfügen, aber auch mit welchen Ausgaben sie durchschnittlich im Monat rechnen müssen. In der folgenden Statistik ist aufgelistet, wie es in privaten Haushalten allein lebender Menschen aussieht. Dabei wurde ein durchschnittliches Bruttogehalt von 1458,- € zugrunde gelegt. 1. Schätze die Beträge, die Einpersonenhaushalte für die alltäglichen Dinge des Lebens ausgeben. Für:

Meine Schätzung Zahlen des statistischen Bundesamt

Warmmiete für eine kleine Wohnung (Miete + Nebenkosten + Heizung)

329,- €

Strom

53,- €

Kabelanschluss

15,- €

Essen, Trinken, Tabak

177,- €

Kleidung

69,- €

Körperpflege, Kosmetika, Frisör

53,- €

Fahrtkosten (Tickets für öffentliche Verkehrsmittel oder Auto: Abzahlung, Versicherung, Steuer, Benzin, Wartung)

50,- €

Rundfunkgebühr Zeitung Bücher (auch für Ausbildung)

67,- €

Essen gehen, Geschenke

55,- €

Rücklagen für: Reisen, Möbel, Hausrat, Reparaturen

55,- €

Versicherungen (Haftpflicht, Hausrat . . . )

25,- €

Telefon

33,- €

Summe (= benötigter Nettoverdienst)

981,- €

Benötigter Bruttoverdienst (= ungefähr Nettoverdienst x 3 / 2 )

1.471,50 €

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Wohnen – Wunsch und Wirklichkeit M 06.06

Roland Dörfler M 06.06 Arbeit-Wirtschaft-Technik: Projekt Wohnen – Wunsch und Wirklichkeit Seite 1

Wenn ich einmal eine Familie habe...

Für private Haushalte, in denen Paare mit zwei und mehr Kindern (=ledige Kinder unter 18 Jahre) leben, hat das statistische Bundesamt Folgendes ermittelt. 1. Schätze die Beträge, die eine Familie für die alltäglichen Dinge des Lebens ausgeben.

Ausgaben für:

Meine / unsere Schätzungen

Zahlen des statistischen Bundesamt

Wohnkosten (Miete, Energie,

Wohnungsinstandhaltung)

Nahrungsmittel, Getränke und

Tabakwaren

Verkehr: Auto (Versicherung,

Steuern, Reparaturen, Wartung,

Benzin)

Öffentliche Verkehrsmittel

Summe (= benötigter

Nettoverdienst)

Benötigter Bruttoverdienst

(= ungefähr Nettoverdienst

x 3 / 2 )

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Wohnen – Wunsch und Wirklichkeit M 06.06

Roland Dörfler M 06.06 Arbeit-Wirtschaft-Technik: Projekt Wohnen – Wunsch und Wirklichkeit Seite 2

Wenn ich einmal eine Familie habe... Für private Haushalte, in denen Paare mit zwei und mehr Kindern (=ledige Kinder unter 18 Jahre) leben, hat das statistische Bundesamt Folgendes ermittelt. 1. Schätze die Beträge, die eine Familie für die alltäglichen Dinge des Lebens ausgeben.

LÖSUNGEN!

Ausgaben für:

Meine / unsere Schätzungen

Zahlen des statistischen Bundesamt

Wohnkosten (Miete, Energie,

Wohnungsinstandhaltung)

867,- €

Nahrungsmittel, Getränke und

Tabakwaren

447,- €

Verkehr: Auto (Versicherung,

Steuern, Reparaturen, Wartung,

Benzin)

Öffentliche Verkehrsmittel

386,- €

Summe (= benötigter

Nettoverdienst)

1680,- €

Benötigter Bruttoverdienst

(= ungefähr Nettoverdienst

x 3 / 2 )

2520,- €

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Wohnen – Wunsch und Wirklichkeit M 06.07

Roland Dörfler M 06.07 Arbeit-Wirtschaft-Technik: Projekt Wohnen – Wunsch und Wirklichkeit Seite 1

Lebenshaltungskosten Beispiel: Du hast dich für den Beruf ______________________________________ entschieden und arbeitest schon seit fünf Jahren, dann liegt dein Bruttoverdienst (dein gesamtes Gehalt, ohne Abzüge) zurzeit bei _______________________________________. Du bekommst aber nicht den Bruttobetrag ausgezahlt, sondern dein Nettogehalt. Das heißt, von dem Brut-toverdienst werden bestimmte Summen für Steuern und Sozialabgaben abgezogen. 1. Rechne aus, wie viel Geld von dem Bruttogehalt, auf deinem Konto erscheinen würde.

Bezeichnung

Prozent Betrag

Bruttoverdienst

- Lohnsteuer

- Kirchensteuer

8,0 % der Lohnsteuer

- Solidaritätszuschlag

5,5 % der Lohnsteuer

- Krankenkasse (AN Anteil)

14,5 % (AOK Bayern) davon die Hälfte zzgl. 0,9 % (nur AN)

- Pflegeversicherung (AN Anteil)

1,7 % davon die Hälfte zzgl. 0,25 % (Kinderlose)

- Rentenversicherung (AN Anteil)

19,9 % davon die Hälfte

- Arbeitslosenversicherung (AN Anteil)

4,2 % davon die Hälfte

Nettoverdienst

Dazugerechnet wird aber das Kindergeld: 184 € pro Kind bei 1-2 Kindern. 190 € für das 3. Kind 215 € für das 4 und die weiteren Kinder. Auf dem Gehaltszettel sieht der Bruttoverdienst also ganz nett aus. Doch einen großen Teil zwacken Staat und Sozialversicherungen wieder ab: Das sind durchschnittlich 40 % des Bruttogehalts. Als __________________ verdienst du brutto ___________________ (Beruf) Davon bleiben dir netto ____________________________

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Wohnen – Wunsch und Wirklichkeit M 06.07

Roland Dörfler M 06.07 Arbeit-Wirtschaft-Technik: Projekt Wohnen – Wunsch und Wirklichkeit Seite 2

Lebenshaltungskosten LÖSUNGEN

Beispiel: Du hast dich für den Beruf der / des VerkäuferIn entschieden und arbeitest schon seit fünf Jahren, dann liegt dein Bruttoverdienst (dein gesamtes Gehalt, ohne Abzüge) zurzeit bei 1313,- € Du bekommst aber nicht den Bruttobetrag ausgezahlt, sondern dein Nettogehalt. Das heißt, von dem Brut-toverdienst werden bestimmte Summen für Steuern und Sozialabgaben abgezogen. 1. Rechne aus, wie viel Geld von dem Bruttogehalt, auf deinem Konto erscheinen würde.

Bezeichnung

Prozent Betrag

Bruttoverdienst

1.313,00 €

- Lohnsteuer

178,00 €

- Kirchensteuer

8,0 % der Lohnsteuer 14,24 €

- Solidaritätszuschlag

5,5 % der Lohnsteuer 9,79 €

- Krankenkasse (AN Anteil)

14,5 % des Bruttolohnes davon die Hälfte zzgl. 0,9 % (nur AN)

95,19 € 11,81 €

- Pflegeversicherung (AN Anteil)

1,7 % des Bruttolohnes davon die Hälfte zzgl. 0,25 % (Kinderlose)

11,16 € 3,28 €

- Rentenversicherung (AN Anteil)

19,9 % des Bruttolohnes davon die Hälfte

130,64 €

- Arbeitslosenversicherung (AN Anteil)

4,5 % des Bruttolohnes davon die Hälfte

29,54 €

Nettoverdienst

829,35 €

Dazugerechnet wird aber das Kindergeld: 184 € pro Kind bei 1-2 Kindern. 190 € für das 3. Kind 215 € für das 4 und die weiteren Kinder. Auf dem Gehaltszettel sieht der Bruttoverdienst also ganz nett aus. Doch einen großen Teil zwacken Staat und Sozialversicherungen wieder ab: Das sind durchschnittlich 40 % des Bruttogehalts. Als VerkäuferIn verdienst du brutto 1.313,- € Davon bleiben dir netto 829,35 €

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Rechtsfragen und –antworten zum Thema Wohnen M 07

Roland Dörfler M 07 Arbeit-Wirtschaft-Technik: Projekt Wohnen – Wunsch und Wirklichkeit Seite 1

Zu diesem Teilaspekt bietet es sich an, Experten zu befragen (siehe M 04).

Ausgehend von einem Szenario („Du willst während/nach der Ausbildung eine kleine Wohnung – mit 1 bis 3 Zimmern, ca. 50 m² – mieten.“) entwickeln die Schülerinnen und Schüler konkrete Fragen zu Rechten bzw. Pflichten auf Seiten der Mieter und der Vermieter.

Beispiele:

Welche Pflichten habe ich bei …

- Hausordnung,

- Lärm,

- Untermieter,

- Party,

- Gartennutzung,

- Renovierung,

- Haustieren,

- Fahrzeugen,

- Gemeinschaftsräumen (Treppenhaus, Flur, Keller …),

- (…)

Welche Pflichten hat der Vermieter bei …

- Wohnkomfort,

- Beschädigungen, Mängel, Schimmel …

- Unversehrtheit der Wohnung,

- Besucher,

- Kündigungsbedingungen, -gründe,

- Mietabrechnung, Nebenkosten,

- Kaution,

- (…)

Vielleicht finden die Schülerinnen und Schüler aktuelle Rechtsfälle zum Thema in Zeitungen, Zeit-schriften, Broschüren oder bei Verbraucherorganisationen oder beim Mieterbund.

Es lohnt sich ebenfalls, die Inhalte eines Mustermietvertrags (erhältlich bei Verlagen, u. U. bei Mie-tervereinen oder Haus- und Grundbesitzervereinen; Beispieladresse: http://www.mieterbund.de/download/wohnungs-mietvertrag.pdf ) zu erarbeiten.

Unter rechtlichem Aspekt interessant sind an dieser Stelle auch die Fragen nach den notwendigen Versicherungen in einer Mietwohnung und/oder in Wohneigentum. Die Schüler recherchieren selbstständig, welche Versicherungen sinnvoll und welche Überflüssig sind – oder sie gewinnen einen außerschulischen Experten für diese Informationen.

Analog können sie zu Fragen des Bausparens vorgehen. Oft ist der Experte für diese Fragen gleichzeitig Fachmann für Versicherungsfragen.

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Berufe und Wohnen M 08

Roland Dörfler M 08 Arbeit-Wirtschaft-Technik Projekt Wohnen – Wunsch und Wirklichkeit

Die Äste des Mindmaps verdeutlichen, in welchen Bereichen Berufe zum Thema Wohnen zuge-

ordnet werden können.

Eventuell im Zusammenhang mit dem Betriebspraktikum in der 9. Jahrgangsstufe können hierzu

Berufsbilder mit Hilfe der Internetpräsenz der Bundesagentur für Arbeit erstellt werden:

www.berufenet.de oder

www.arbeitsagentur.de und von dort aus den Link zu BerufeNet nutzen.

Für die Suche nach Berufen im Zusammenhang mit Wohnen bietet sich die „Thematische Suche“

in BerufeNet an:

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Berufe und Wohnen M 08

Roland Dörfler M 08 Arbeit-Wirtschaft-Technik Projekt Wohnen – Wunsch und Wirklichkeit

Die Berufsbeschreibungen sollten sich an den Kriterien der Bundesagentur orientieren, wie sie auf

den Seiten des BerufeNet angewandt werden:

Die Vielzahl der Berufe, die in Zusammenhang mit dem Projekt Wohnen auf diese Weise genannt

werden könnten, kann in dieser Publikation nicht dargestellt werden.

Die Schüler müssen durch eigene Recherche diese Vielzahl erkennen und sich die Berufsbe-

schreibungen (arbeitsteilig) selbst erarbeiten.

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Wohnformen M 09

Roland Dörfler M 09 Arbeit-Wirtschaft-Technik Projekt Wohnen – Wunsch und Wirklichkeit Seite 1

Der Begriff Wohnformen darf nicht mit dem Begriff Haushaltsformen verwechselt werden.

Bei Haushaltsformen steht der Aspekt des Wirtschaftens im Vordergrund. Grundsätzlich kann

man die Haushaltsformen Einzelhaushalt und Mehrpersonenhaushalt unterscheiden, wobei vor

allem bei den Mehrpersonenhaushalten sehr vielfältige Varianten denkbar sind, z. B.:

- Ehepaar ohne Kinder

- Ehepaar mit Kindern

- Alleinerziehende mit Kindern

- Mehrgenerationenhaushalt

- Großfamilie usw.

Mit dem Begriff Haushalt bezeichnet man eine Verbindung von Personen zum Zweck gemeinsa-

mer Lebens- und Wirtschaftsführung. In jedem Haushalt fallen Arbeiten an, die von allen Haus-

haltsmitgliedern gemeinsam erledigt werden müssen.

Bei der Erledigung aller im Haushalt anfallenden Arbeiten spielen Arbeitsplanung und Arbeitstei-

lung eine wichtige Rolle. Diese Arbeiten werden unter Beachtung der gesundheitlichen und sozia-

len Verträglichkeit erledigt und jedes Haushaltsmitglied muss sich seiner ökologischen Verantwor-

tung bewusst sein und entsprechend handeln.

In gewisser Weise haben die beiden Begriffe eine gemeinsame Schnittmenge, da die Haushalts-

form häufig die Wohnform mitbestimmt (Musterbeispiel für diesen Zusammenhang ist die Wohn-

gemeinschaft); dennoch lassen sich die Wohnformen deutlich von den Haushaltsformen abgren-

zen. Die Schüler können die kennzeichnenden Elemente unterschiedlicher Wohnformen anhand

folgender tabellarischen Übersicht darstellen und eventuell mit Bildmaterial illustrieren:

Größe der Wohnung, Zahl der

Räume

Die Wohnung besteht aus einem Raum; z. B. Einzimmerap-

partement, Großraumwohnung, Loft, Zelt.

oder

In der Wohnung hat jedes Haushaltsmitglied ein eigenes

Zimmer, zusätzlich gibt es spezielle Versorgungsräume (Kü-

che, Bad) und Aufenthaltsräume (Wohnzimmer, Esszimmer)

Ausstattung der Wohnung Hier lassen sich die spartanische Ausstattung einer schlich-

ten Wohnung (oder gar eines Zelts) der Ausstattung einer

Luxuswohnung gegenüberstellen.

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Wohnformen M 09

Roland Dörfler M 09 Arbeit-Wirtschaft-Technik Projekt Wohnen – Wunsch und Wirklichkeit Seite 2

Besitzverhältnis zur Wohnung Die beiden Hauptkategorien bilden Mietwohnung und Eigen-

tum (in verschiedenen Formen: Eigentumswohnung, eigenes

Haus, Reihenhaus, Doppelhaus …). Zusätzlich müssen hier

z. B. besondere Mietsituationen wie Ferienwohnung, Hotel-

zimmer u. ä., aber auch besondere Eigentumssituationen wie

Wohnwagen, Zelt usw. genannt werden.

Lage der Wohnung Dieser Aspekt wurde bereits im Kapitel Grundwissen Woh-

nen thematisiert. Wichtige Unterscheidungsparameter sind

dabei:

- Stadt – Land

- Zentrum – Peripherie

- verdichtete Bebauung – Einzelanlage

- Verkehrsanbindung vorhanden oder nicht

- Sozialstruktur des Wohnviertels

- Infrastruktur allgemein

Anregungen zur unterrichtlichen Umsetzung:

Manche Aspekte des Themas Wohnformen berührten sensible Bereiche, wenn man sie anhand

der konkreten Wohnsituation der Schüler darstellen ließe. So ist es ratsam, das Thema nicht in

direkten Bezug zu Schülern zu setzen. Um dennoch anschaulich vorgehen zu können, muss die

Lehrkraft auf neutrale und/oder externe Darstellungen ausweichen. Mögliche Zugänge finden sich

durch

- Beiträge in Wohnzeitschriften,

- einen Besuch im Heimatmuseum, wo oft das Wohnen vor 100 Jahren dargestellt wird,

- den Besuch einer Musterwohnung oder einer Musterhaussiedlung,

- Filmreportagen zum Thema.

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Gestaltung der Wohnung M 10

Roland Dörfler M 10 Arbeit-Wirtschaft-Technik: Projekt Wohnen – Wunsch und Wirklichkeit Seite 1

Die Gestaltung einer Wohnung hängt sehr vom individuellen Geschmack und der aktuellen Mode ab. Auch wenn die Modeeinflüsse bei Möbeln und Wohnaccessoires etwas länger wirken als z. B. bei Kleidung, so kann man doch auch in kürzeren Zeiträumen grundsätzliche Veränderungen feststellen.

Die Schüler erleben die verschiedenen Wohnstile oft, wenn sie die Wohnung der Großeltern mit der der Eltern – oder gar mit dem eigenen Zimmer – vergleichen können. Typische Beispiele sind die „Nierentische“ aus den 60er Jahren, die großvolumigen Wohnzimmerschränke der 80er Jahre oder die eher filigranen Wohnzimmermöbel, die zurzeit aktuell sind.

Ein Blick in Fotoalben ermöglicht Vergleiche; die Recherche im Internet kann ebenfalls hilfreich sein, z. B. bei www.brune.de ( Durchklicken zum Kapitel „Historie“ / ausführlicher Link: www.brune.de/index.php?action=module&module=content&moduleaction=contentview&contentid=10

Zugangsideen gibt es dann viele: Zeitreise – Zeitratespiel – Paar-Bilder-Ratespiel bei dem Bilder aus dem gleichen Zeitraum zugeordnet werden sollen usw.

Von dieser Website hier ein paar Beispielbilder, die sicherlich bereits zum Raten anregen.:

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Gestaltung der Wohnung M 10

Roland Dörfler M 10 Arbeit-Wirtschaft-Technik: Projekt Wohnen – Wunsch und Wirklichkeit Seite 2

Mit Hilfe aktueller Möbelkataloge und -prospekte können die Schüler in Kooperation mit der Lehrkraft in Kunst ihre Traumvorstellungen des eigenen Zimmers bzw. ihrer ersten eigenen Wohnung oder ihrer Wohnung in zehn Jahren als Collage oder als Kombinationsbild präsentieren.

Diese Vorstellungen können selbstverständlich auch dreidimensional („Wohnung im Schuhkarton“ oder als Modell aus Holz) umgesetzt werden.

Für beide Vorhaben ist es sinnvoll, zuvor die Darstellung von Grundrissen einer Wohnung kennen zu lernen und zu analysieren. Für Wohnungsgrundrisse finden sich ebenfalls im Internet zahllose Beispiele (auf Websites, in denen Immobilien angeboten werden, wird man rasch fündig).

Die Verwendung aktueller Möbelkataloge erleichtert übrigens das Erfassen der Preislagen bestimmter Möbel – die Querverbindung zu M 06 („Wohnung kostet“ bzw. „Fallstudie“) wird wiederum deutlich.

Außerschulische Experten sind bei diesem Themenaspekt sehr hilfreich. Ein Malermeister kann Grundsätze der Farbenlehre erklären, ein Raumausstatter elementare Regeln der Nutzung und Gestaltung von Räumen vermitteln und ein Einrichtungsberater kann verdeutlichen, welche Funktionalität bei Möbeln notwendig und welche überflüssig ist.

Diese Experten lassen sich oft leichter gewinnen als man denkt. Vielleicht bestehen Kontakte aus Betriebspraktikum oder Betriebserkundung? Oder man wird in der Elternschaft der Klasse fündig.

Die Fragen an diese Experten müssen vorher im Unterricht sorgfältig erarbeitet werden. Spontane Fragen sind zwar gut, sinnvoll und meist bereichernd, aber die Expertenbefragung insgesamt kann sich nicht auf spontane Einfälle der Zuhörer stützen.

Mögliche Fragen an den o. g. Malermeister:

- Im Kunstunterricht haben wir den Farbkreis erarbeitet. Wie soll der Farbkreis im Zusammenhang mit Wohnung bzw. Raumgestaltung berücksichtigt werden?

- Welche Gestaltungsgrundsätze können Sie uns nennen?

- Wie hängt die Farbgestaltung von anderen Faktoren einer Wohnung (Größe, Möbel, Raumtextilien usw.) ab?

- Welche Hauptfehler unterlaufen Laien, die in ihrer Wohnung selbst die Malerarbeiten ausführen?

- Welche handwerklichen Grundsätze gilt es bei Malerarbeiten zu berücksichtigen?

- Welche Gestaltungsmoden sind zurzeit in, welche sind out?

- usw.

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Erfahrungen der Schüler M 11

Roland Dörfler M 11 Arbeit-Wirtschaft-Technik: Projekt Wohnen – Wunsch und Wirklichkeit Seite 1

Viele Schülerinnen und Schüler besitzen bereits ein eigenes Zimmer, das sie meist auch weit-gehend selbst gestalten dürfen. Ihre Wünsche bei der Ausstattung werden ebenfalls üblicher-weise erfüllt. Dennoch werden sie häufig weiter gehende Wünsche haben oder sich eventuell den Auszug aus der elterlichen Wohnung überlegen. Für einige wird dies sicherlich Realität, sobald sie ihre Ausbildung beginnen, wenn der Ausbildungsort nicht am bisherigen Wohnort ist, sondern sich weiter entfernt befindet.

Hier entstehen Querverbindungen zu zahlreichen anderen Unterthemen (M 01 Grundwissen / M 06 Fallstudie / M 07 Rechtsfragen / M 10 Gestaltung), es ergeben sich aber auch völlig neue Fragestellungen, die mit Hilfe von Checklisten geklärt werden können:

Checkliste 1

Was muss ich bei der Wohnungssuche tun und beachten? Lage der Wohnung

Wie weit ist der Weg zur Arbeit? Wie hoch ist die Lärmbelastung? Welchen Ruf hat die Wohngegend? Welche besonderen Umwelteinflüsse kann ich feststellen? In welchem Stockwerk befindet sich die Wohnung? Wie gut ist die Verkehrsanbindung? (ÖPNV; Straßen, Parkplatzangebot) Welche öffentlichen Einrichtungen sind vorhanden? (Geschäfte, Ämter, Kirche, Schule usw.)

Größe der Wohnung Zahl der Räume (auch Keller, Dachboden) Fläche

Einrichtung / Ausstattung (z. B. Küche, Waschmaschine) Renovierungszustand (Wand und Boden) Welche Heizungsart wird verwendet? Wie hoch sind die Kosten (Miete; Nebenkosten, Kaution) Können Balkon / Garten mit genutzt werden? Erster Eindruck: Sind Vermieter / Nachbarn sympathisch?

Wenn man die neue Wohnung im Anzeigenmarkt der Lokalzeitung sucht, dann begegnet man unweigerlich den in diesen Annoncen üblichen Abkürzungen. Die Schüler sollen hierzu Grund-kenntnisse erwerben. Dabei hilft das Arbeitsblatt 11.01 (Abkürzungen in Wohnungsannoncen).

Checkliste 2

Was muss bei einem Umzug beachtet werden? Festsetzung des Umzugstermins Fahrzeug zum Transport der Möbel besorgen (Bekannte?) Helfer organisieren (Eltern; Freunde ...) neue Möbel einkaufen / abholen Installationsarbeiten in der Wohnung (Lampen; Garderobe ...) Umzugskartons für Schrankinhalt Werkzeug für den Selbstaufbau Verpflegung der Helfer vorbereiten Einzugsfeier!!!

Selbstverständlich sollten diese Checklisten den Schülern nicht einfach vorgegeben werden; sie können später zum Ergänzen dienen; besser ist es, wenn die Schüler selbst diese Fragestel-lungen entwickeln und als Checkliste zusammentragen.

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Abkürzungen in Wohnungsannoncen M 11.01

Roland Dörfler M 11.01 Arbeit-Wirtschaft-Technik Projekt Wohnen – Wunsch und Wirklichkeit

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Abkürzungen in Wohnungsannoncen M 11.1

Roland Dörfler M 11.1 Arbeit-Wirtschaft-Technik Projekt Wohnen – Wunsch und Wirklichkeit

Was bedeuten bloß diese Abkürzungen? (Lösung) 1-Zimmer-Apartement, Erstbez., Stadtmitte, 35 m², KM 250,- €, + NK 90,- €, EBK, Balk., an NR ab 1.5. zu verm., Kaut.: 2 MM, Tel. ||||||

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M Makl. Makler

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