Rundbrief 2 Winter 2006 - Gymnasium Thomaeum Kempen · In diesem Schulhalbjahr möchten wir dem...

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Winter 2006 Rundbrief Nr. 2 im Schuljahr 2005/06: 28. Februar 2006 Liebe Schülerinnen und Schüler, sehr geehrte Eltern, Kollegen und Mitarbeiter, liebe Ehemalige und Freunde des Gymnasiums Thomaeum, dafür, dass Sie in diesem Schuljahr keinen Weihnachtsbrief erhalten haben, bitten wir um Verständnis. Aber die Arbeit an unserem neuen Schulprogramm hat so viel Zeit und Energie gebunden, dass wir uns erst jetzt wieder in gewohnter Weise melden, um Sie „auf dem Laufenden“ zu halten. Karnevalsfeier für die 5. und 6. Klassen am 21. Februar 2006 Gymnasium Thomaeum Am Gymnasium 4 47906 Kempen 02152/4141

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Winter 2006

Rundbrief Nr. 2 im Schuljahr 2005/06: 28. Februar 2006

Liebe Schülerinnen und Schüler, sehr geehrte Eltern, Kollegen und Mitarbeiter, liebe Ehemalige und Freunde des Gymnasiums Thomaeum,

dafür, dass Sie in diesem Schuljahr keinen Weihnachtsbrief erhalten haben, bitten wir um Verständnis. Aber die Arbeit an unserem neuen Schulprogramm hat so viel Zeit und Energie gebunden, dass wir uns erst jetzt wieder in gewohnter Weise melden, um Sie „auf dem Laufenden“ zu halten.

Karnevalsfeier für die 5. und 6. Klassen am 21. Februar 2006

Gymnasium Thomaeum

Am Gymnasium 4 47906 Kempen

02152/4141

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Alle Mitglieder der Schulkonferenz sowie die Vorsitzenden der Klassen- und Jahrgangsstufenpflegschaften haben das auf der Schulkonferenz am 21.12.2005 verabschiedete „Schulprogramm 2005“ in gedruckter Form erhalten. Da es ein umfangreiches Werk ist, können wir es nicht allen Eltern und Schülern kostenlos zur Verfügung stellen. Zum Preis von 8 Euro kann es allerdings im Sekretariat bestellt werden. Außerdem gibt es die Möglichkeit, es im Internet auf unserer Homepage einzusehen oder von dort herunterzuladen. Die Präambel ist so formuliert:

Die Schule legt auf der Grundlage ihres Bildungs- und Erziehungsauftrags die be-sonderen Ziele, Schwerpunkte und Organisationsformen ihrer pädagogischen Arbeit in einem Schulprogramm fest und schreibt es regelmäßig fort. Auf der Grundlage des Schulprogramms überprüft die Schule in regelmäßigen Abständen den Erfolg ihrer Arbeit.

(Schulgesetz NRW §3 [2])

Das Schulprogramm ist der verbindliche Orientierungsrahmen, der den Konsens sowohl des Kollegiums als auch der Eltern und Schüler darstellt, aber auch Freiraum für das professio-nelle pädagogische Selbstkonzept jeder einzelnen Lehrkraft lässt und offen für neue Wege ist. Es ist die Grundlage für die konstruktive Zusammenarbeit von Schülern, Eltern und Lehrern und somit für die Weiterentwicklung unseres Gymnasiums.

Das Schulprogramm des Gymnasiums Thomaeum ist das zentrale Steuerungsinstrument zur planvollen Entwicklung der Schule vor dem Hintergrund staatlicher Standardsetzung. Es for-muliert, was für die Schule grundlegend ist und ermöglicht durch die gemeinsame Wertebasis die Koordination der pädagogischen Arbeit. Einerseits ist es damit auf Dauer angelegt, anderer-seits muss es regelmäßig daraufhin überprüft werden, ob es den schulischen Bedingungen und der gesellschaftlichen Situation noch entspricht.

Anknüpfend an die gymnasialen Traditionen, mit Blick auf die gegenwärtige gesellschaft-liche Situation und zu erwartende Entwicklungen sowie unter Berücksichtigung unserer Schüler-schaft und unseres Lehrpersonals konkretisiert es die verbindlichen Vorgaben und bestimmt die Ziele und Konzepte der pädagogischen Arbeit.

Indem das Schulprogramm in der Balance zwischen gemeinsam verabredeten Leitideen und individuellen Entwicklungsmöglichkeiten die Richtung angibt, stiftet es Gemeinsinn und Identi-tät und kann so dazu beitragen, dass Lernende und Lehrende überzeugt sagen: „Das Thomaeum ist meine Schule.“ Es ist unser Bestreben, die Schulgemeinschaft so zu stärken, dass Schüler und Lehrer immer wieder aufs Neue die Erfahrung machen können: „Es ist gut, dass ich hier bin. Was ich tue, ist sinnvoll und stellt mich zufrieden, auch und gerade dann, wenn es anstrengend und schwierig ist.“

Der Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schule wird primär im pädagogischen Bezug zwischen Lehrer und Schüler realisiert. Die Qualität dieser personalen Beziehung ist es, die dar-über mitentscheidet, ob schulische Bildung und Erziehung im Einzelfall gelingen. Als Basis die-ser Beziehung gilt uns Zuwendung. Obwohl in der Sprache antiquiert anmutend, kann uns nach wie vor das leiten, was der Namenspatron unserer Schule, Thomas a Kempis, vor Jahrhunderten in seiner Nachfolge Christi so formuliert hat:

Ohne innere Liebe ist alles äußere Tun nichts nütze. Was aber aus Liebe geschieht, das ist groß, das bringt reiche Frucht, so gering und ungeachtet es im Auge des Menschen auch sein mag.

(Nachfolge Christi 1.15.1)

Bildung und Erziehung im „pädagogischen Verhältnis“ von Lehrer und Schüler sind ge-kennzeichnet durch den Gegensatz von „fremdorganisiert“ und „selbstorganisiert“. Mit zuneh-mendem Alter und Können muss der Anteil des „fremdorganisierten“ Lernens abnehmen, denn natürlich sind wir dem emanzipatorischen Ideal der Eigenständigkeit und damit Kants Prinzip des „Selbstdenkers“ verpflichtet. Mit Maria Montessori ausgedrückt gilt für uns deshalb der Leitsatz: „Hilf mir, es selbst zu tun.“

Wie alles, was in Schule geschieht, so hat auch das Schulprogramm lediglich dienenden Charakter. Zweckmäßig ist es nur insoweit, als es dazu beiträgt, das Lernen der Schülerinnen und Schüler zu unterstützen und ihre Leistungsbereitschaft zu fördern. Da wir Schule als Zusam-menleben und -arbeiten und Unterricht als Wechselwirkung verstehen, sind Lehrer und Eltern in diese Zielvorstellung eingebunden.

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In diesem Schulhalbjahr möchten wir dem „Sozialen Lernen“ besondere Beachtung schenken, und deshalb bil-den die „Regeln des Zusammenlebens“ einen Schwerpunkt in Klassenleiterstunden und Klassenpflegschafts-sitzungen. Die bei uns neu eingeführte Anti-Bullying-Strategie wird mit allen eingehend besprochen. Schüler, Eltern und Lehrer verpflichten sich, aktiv für ein Gymnasium Thomaeum einzutreten, das körperliche und psy-chische Gewalt ächtet. Deshalb gilt für alle Schülerinnen und Schüler die nachfolgend abgedruckte Anti-Bully-ing-Konvention, wie sie zum Beispiel prinzipiell schon seit Jahren am Erasmus-von-Rotterdam-Gymnasium in Viersen praktiziert wird:

1. Ich achte die Würde meiner Mitmenschen in Wort und Tat.

2. Ich schaue nicht weg, wenn es um seelische oder körperliche Gewalt geht, sondern leiste Beistand gegen Schikanen. Angefeindete Mitschüler lasse ich nicht allein. Hilfe kann ich von Mitschülern, Lehrern oder Eltern erwarten.

3. Ich erweise mich anderen gegenüber als verständnisvoll und begegne den Fehlern anderer nachsichtig, so wie ich dies auch für mich erwarten würde.

4. Ich beteilige mich nicht an der Entstehung und Verbreitung von Gerüchten. Ich verpflichte mich dem Grundsatz: Nicht über andere Menschen reden, sondern mit ihnen!

5. Ich will Problemen und Konflikten nicht aus dem Weg gehen, aber ich verpflichte mich, sie offen und fair auszutragen und gewaltfrei zu lösen.

6. Ich erkläre ausdrücklich, dass ich mich an die „Regeln des Zusammenlebens“ (wie Schul-, Haus- und Klassenordnung sie formulieren) halten werde.

7. Ich erkläre, dass ich andere weder wegen ihrer Eigenarten (Überzeugungen, Aussehen, Kleidung) noch aus irgendeinem anderen Grund schikanieren werde.

Mit dem englischen Wort bully wird eine Person bezeichnet, die andere schikaniert, tyrannisiert, herumschubst, permanent ärgert und quält. Ein bully ist jemand, der die Würde anderer missachtet und verletzt.

Korinna Kornhaas, Katja Geiter und Julia Crynen

Schulprogramm 2005

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Nachdem wir bereits zu Beginn des Schuljahres mit Frau Holz, Frau Junglas und Frau Wildner drei junge Lehre-rinnen neu am Thomaeum begrüßen konnten, freut es uns sehr, dass wir zum 2. Schulhalbjahr erneut zwei Neu-einstellungen vornehmen konnten. Ab dem 1. Februar gehören Frau Sonja de Jong (Lateinisch/Niederländisch) und Herr Dr. Dirk Brinkmann (Chemie/Physik) fest zu unserem Kollegium. Nach Ablauf der Elternzeit hat Frau Sandra Danczyk (Erdkunde/Geschichte) mit Beginn des 2. Halbjahres ebenfalls ihren Dienst bei uns aufgenom-men. Herzlich willkommen!

Mit bestandenem Zweiten Staatsexamen hat Herr Stefan Flöth (Deutsch/Sport) seine Referendarzeit am Tho-maeum beendet. Seit dem 1. Februar sind Frau Nanako Fukuda (Musik) und Frau Minea Süss (Deutsch/Erdkunde) unsere neuen Lehramtsanwärterinnen.

Leider gibt es auch weniger erfreuliche Nachrichten. Herr Minke und Herr Abel sind längerfristig erkrankt. Wir wünschen beiden Kollegen gute Genesung und hoffen, dass sie bald wieder gesund in die Schule zurückkehren können. Für die damit verbundenen Veränderungen in der Unterrichtsverteilung bitten wir Schüler und Eltern um Verständnis. Den evangelischen Religionsunterricht für Herrn Minke hat Frau Verena Römer (evangelische Religion/Englisch) übernommen, die wir über das „Geld-statt-Stellen“-Programm des Landes für uns gewonnen haben. Leider konnte daher der Vertrag mit Herrn Eric Küllertz, der im ersten Halbjahr diese Stelle innehatte, nicht verlängert werden.

Mit den besten Wünschen für das Jahr 2006

Gudrun Vetter-Rehkämper und Edmund Kaum

Kalt und schneereich: der Winter 2005/06

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Inhalt: Seite

Aus dem Schulprogramm:

Ø Präambel und Anti-Bullying-Konvention 2

Das Thomaeum von innen betrachtet

Ø Mit neuen Augen 6 Ø 21 Jahre im Dienst der Schule 7

Thomaeer in aller Welt

Ø Merry Christmas aus England 7 Ø Internationale Weihnacht in den USA 7 Ø Vier unvergessliche Monate in Kanada 8 Ø Im Düsseldorfer Landtag 9 Ø Young Leaders in Strausberg 10

Für Gott und die Welt

Ø Sankt Martin 2005 10 Ø 6.550 Euro für Paraguay 11 Ø Fortsetzung der Martinsaktion 2004 12 Ø Karl Borsch: „Folgt eurer inneren Stimme!“ 13 Ø „Wegwerf-Kreuz“ 15

Für Studium und Beruf

Ø Der Allianz-Berufschancen-Test 17 Ø Sommeruniversität für Frauen 18 Ø Die Utrecht School of Economics 18

Künstlerisches

Ø „Unseren Thomellis alles Gute!“ 19 Ø Unser Vorweihnachtskonzert 20 Ø The Power of Voice 21 Ø ThaTh: Leonce und Lena 21

Natur und Technik

Ø „Bio-logisch!“ 23 Ø IBO: „Erfolgreich trotz Abi-Stress“ 23 Ø Rebecca: Eine schöne Erfahrung 24 Ø IBO: Besondere Anerkennung 24 Ø Die Mathematik-Olympiade 25 Ø „Viel Sonne furs Thomaeum” 25 Ø Der Doppel-Gelenkbus 26

Sport und Gesundheit

Ø Tischtennis und Tennis 27 Ø Ausbildung zu Schulsanitätern 27 Ø Welle Niederrhein: Drivetime 27

Für die Verständigung

Ø Comment ça va? 28 Ø Das FranceMobil am Thomaeum 29 Ø Lehrersprechstunden im 2. Halbjahr 30 Ø Au-Pair-Familie gesucht 29 Ø Wichtige Termine im Überblick 30 Ø Portale in neuem Glanz 31

Redaktion: Edmund Kaum Fotos: Udo Schieferstein Rückseite: Friedhelm Reimann/WZ Druck: Dagmar Stotz

In Farbe gibt es den Rundbrief auf unserer Homepage: www.thomaeum.de

Wir trauern um

Caroline Strelow, die bei einem Verkehrsunfall am 20. Februar 2006

ums Leben kam.

† Im Rahmen der Kooperation mit dem Luise-von-Duesberg-Gymnasium besuchte sie seit Januar 2006 drei Kurse der Jahrgangsstufe 12 am Tho-maeum:

• den Leistungskurs Mathematik (Frau Holz),

• den Grundkurs Kunst (Frau Sanio) und

• den Grundkurs Physik (Herr Dr. Brinkmann).

Unser Mitgefühl gilt ihrer Familie.

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Ein frischer Blick auf das Thomaeum

Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 5b haben als „Journalisten“ im Deutschunterricht bei Herrn Cistecky Zeitungsartikel über das Thomaeum ver-fasst und in „Schreibkonferenzen“ besprochen. Hier zwei Beispiele:

ù Hallo ihr Mitschüler und Mitschülerinnen, hallo ihr Lehrer und Lehrerinnen und hallo ihr Eltern und sonstige Rundbriefleser und -leserinnen,

ich bin Stephan Harpeng, einer der „noch“ jüngsten Thomaeer. Am 22.8.2005 habe ich meine Schulzeit am Thomaeum begonnen.

Das Thomaeum ist eine wunderschöne Schule mit einem tollen Altbau. Wenn ich die Treppe des Alt-baus zu unserem Klassenraum im ersten Oberge-schoss hinaufgehe, muss ich immer an „Die Feuerzangenbowle“, den Spielfilm mit Heinz Rühmann, denken. Dieser Film hätte genauso gut im Thomaeum gedreht werden können.

Nicht nur der Altbau des Thomaeum fasziniert, sondern auch der Alte Neubau und der gelungene Neubau. Alle drei Gebäude sind durch das „PZ“ (Pädagogisches Zentrum) miteinander verbunden.

Wenn die Pausenglocke läutet, stürmen alle Kinder und Jugendliche auf den großen Schulhof und in das gemütliche PZ. Im Achteck des Schulhofs wird – egal bei welchem Wetter – gekickt. Viele Schüler und Schülerinnen nutzen aber auch die Pausen für ein gemütliches Pläuschchen im PZ oder im CaTho. In diesem, im Sommer 2005 eröffneten Schülercafe werden Köstlichkeiten für den Leib angeboten. Für den „Geist“ gibt es am Thomaeum viele verschie-dene Unterrichtsfächer und Arbeitsgemeinschaften.

Ob es die ersten Schüler des Thomaeum in der Zeit von 1659 bis 1802 im damaligen Schulgebäude, der heutigen Burse, ebenfalls so schön hatten, ist leider nicht bekannt.

Dem Gründer des Thomaeums, Herrn Rektor Hein-rich Reck, ging es vielmehr darum, den Schülern Lesen und Schreiben zu vermitteln und die alten Sprachen zu lehren.

In fünf Klassen wurden damals die Schüler unter-richtet. Die Schüler kamen aus dem gesamten nie-derrheinischen Raum, sogar aus den Niederlanden. Die Schule erreichte nicht mal eine Schülerzahl von 100 Schülern. 133 Jahre nach der Gründung zog das Thomaeum in das alte Franziskanerkloster, wo es 60 Jahre verblieb. Aus Raummangel zogen die Schüler und Lehrer 1863 in die dafür renovierte kurkölnische Landesburg um. Dort verblieb die Schule 62 Jahre lang, bis sie schließlich 1925 in das 1909/1910 erbaute Lehrerseminar, den heutigen Altbau, einzog.

Viel Wissenwertes über die Geschichte des Tho-maeum – aber auch die gesamte Geschichte Kem-pens – habe ich am Samstag, dem 7.1.2006, bei einer Stadtführung von Stadtführer Georg Strasser (ehemaliger Schulleiter des Thomaeum) erfahren. Auch soll man vom Türmchen des Thomaeum den schönsten und besten Ausblick auf Kempen haben.

Vielleicht kann man Herrn Kaum für eine „Tho-maeum-Spezialführung“ mit Türmchenbesteigung unter der lustigen, aber auch informativen Leitung seines Vorgängers Herrn Strasser gewinnen. Von Herrn Strasser weiß ich seit der Stadtführung auch, dass die „Penne“ nichts mit „pennen“ (schlafen) zu tun hat, sondern dass der Name von der Gänsefeder, mit der man früher geschrieben hat, stammt. Viel-leicht klappt es ja mit der „Thomaeum-Spezialfüh-rung“.

Stephan Harpeng

ù Hallo, wir sind die Klasse 5b.

Unsere Klassenlehrerin heißt Frau Beer. Sie unter-richtet Englisch und Erdkunde bei uns. Sie ist ziemlich streng, aber sehr nett.

Außerdem haben wir Deutsch, Mathematik, Sport, Politik, Religion, Biologie, Musik, Kunst und au-ßerdem einmal in der Woche eine Klassenleiter-stunde, die natürlich auch von Frau Beer geleitet wird.

Unser Klassensprecher heißt Michael und seine Vertreterin ist Lea. Unsere Dienste sind Ordnungs- und Tafeldienst, die pro Dienst von zwei Schülerin-nen und Schülern ausgeführt werden. Jeden Montag übernehmen zwei neue Schüler/innen den entspre-chenden Dienst, für den sie sich gemeldet haben.

Alle zwei Wochen, vor der Ordinariatsstunde, set-zen wir uns um. Das bedeutet, dass jeder von uns einen Zettel aus einer Schachtel zieht. Auf dem Zettel steht eine Zahl, und diese Zahl ist bei Frau Beer auf einem Plan als Platz markiert, sodass wir uns nur noch auf diesen Platz setzten müssen.

Unser Klassenraum ist Raum 134 im ersten Ober-geschoss im Altbau. Unsere Woche beginnt mit Mathematik und hört mit Sport/Schwimmen auf. Von montags bis freitags haben wir jeweils sechs Stunden. Für manche ist der Dienstag mit fünf Stunden eine Ausnahme. Jeder von uns hat montags oder dienstags einen Förderkurs, sei es Englisch, Deutsch oder Mathematik.

Die Klasse5b ist eine der vier 5. Klassen, die nur noch bis zur Jahrgangsstufe 12 zur Schule gehen wird. Wir sind 33 Kinder, 10 Mädchen und 23 Jungen. Wir verstehen uns sehr gut und sind eine gute Klassengemeinschaft.

Erik Weiand

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Im Rückblick auf 21 Dienstjahre

am Thomaeum: Margot Hahnen

Von Dezember 1984 bis September 2005 gehörte Frau Margot Hahnen zum Thomaeum. So blickt sie selbst auf ihre 21 Jahre an der Schule zurück:

Als ich im Dezember 1984 anfing, im Thomaeum zu arbeiten, waren wir noch 16 Reinemachfrauen. In den folgenden Jahren wurde immer wieder am Personal gespart, bis wir heute nur noch zu fünft sind. 21 Jahre sind eine lange Zeit, auf die ich gerne zurückblicke. Es war eine Zeit mit sehr viel Freude, manchmal auch mit Ärger. Aber wie das so ist: Einmal ist Schluss und jetzt genieße ich meine freie Zeit.

Danke, Frau Hahnen, für Ihre gute Arbeit, die sie immer zuverlässig, gründlich, hilfsbereit und freundlich geleistet haben! Für die „freie“ Zeit wünschen wir Ihnen alles Gute!

Merry Christmas aus England

Ja, ist’s denn schon Weihnachten?!

Wie im Fluge verging die Zeit, seitdem ich diesen Sommer nach Boston kam. In meiner jetzigen

Wahlheimat fühle ich mich sehr wohl. Boston ist eine Kleinstadt mit etwa 35.000 Einwohnern. Sie liegt an der Ostküste Englands am sogenannten "Wash" in der Grafschaft Lincolnshire. Das Wahr-zeichen der Stadt ist "The Boston Stump", die aus dem 14. Jahrhundert stammende St. Botolph Church. Der Marktplatz dominiert die Innenstadt. Außer einigen Sehenswürdigkeiten, dem Hafen und dem Fluss "Witham" gibt es ein Kino, viele Pubs und gute Einkaufsmöglichkeiten, darunter Aldi.

Am Boston College leben die verschiedensten Na-tionalitäten unter einem Dach. In der Hauptsache sind das Chinesen, Ungarn, Franzosen, Spanier und Deutsche. Meinen Flat teile ich mit zwei Ungarin-nen, zwei Chinesinnen, einer Deutschen und einer französisch sprechenden Schweizerin. Wir verste-hen uns prächtig – natürlich auf Englisch.

Anfangs galt es sich durchzubeißen, sich seinen Tagesablauf zu organisieren. Das war zuerst nicht immer einfach. Ein Großteil meiner Zeit verschlingt natürlich die Schule (montags bis freitags von 9.00 bis 16.30 Uhr). Danach ist mein Tag mit Einkaufen, Kochen, Spülen, Waschen und Hausaufgaben aus-gefüllt. Abends mache ich Sport und spiele Klari-nette in einer Band.

An den Wochenenden heißt es dann aber umso mehr: die Freizeit genießen! Mit Freunden wird dann die Gegend erkundet (bisher: Cambridge, Birmingham, Lincoln und London), oder wir feiern bis zum Morgengrauen Partys, gehen ins Kino, spielen Billard, gehen schwimmen oder shoppen.

Dank Telefon und Internet kann ich auch den Kon-takt zu meinen Freunden in Deutschland halten. Bevor ich mich entschloss, für ein Jahr ins Ausland zu gehen, hatte ich große Bedenken, jedoch schon jetzt möchte ich keinen Tag mehr missen. Weih-nachten verbringe ich aber doch lieber in Old Ger-many. Denn Weihnachten zu Hause ist halt un-schlagbar!

Merry Christmas and a Happy New Year!

Eva Angenheister, Jahrgangsstufe 11

Internationales Weihnachtsfest in den USA

Für die Westdeutsche Zeitung berichtet unsere Schülerin Marie Ackermann (Jahrgangsstufe 11) von ihren Erfahrungen in den USA. Sie besucht in diesem Jahr als Austauschschülerin die Edison High School in Fresno. In der WZ-Ausgabe vom 22.11.2005 schreibt sie:

Seit August habe ich schon viel an der Edison High School erlebt. Das Klischee der US-Schulen kann ich teilweise bestätigen. Schon morgens auf dem Parkplatz wird man von HipHop und Fastfood umgeben. Es gibt auch mal Kämpfe, meist zwi-

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schen hell- und dunkelhäutigen Schülern. Das war anfangs schockierend für mich, aber man kann sich daran gewöhnen.

Den Schulgeist fühlt man überall, besonders bei Footballspielen und Jahrgangstreffen. In der Stufe der Seniors, in der ich bin, gibt es etwa 500 Schü-ler. Wenn die alle zusammen enthusiastisch über den anstehenden Abschluss jubeln, bekommt man fast eine Gänsehaut.

Es gibt abwechslungsreiche Kurse und 50 Klubs. Ich habe Theater, Orchester und „Rock, Paper, Scissors Society“ gewählt. Weniger Spaß macht mir der schwierige Mathekurs.

Mit meiner Advance Science Topic Klasse sind wir nach Morro Bay zum Camping gefahren. Eine 8-Meilen-Wanderung durch die Berge in der Nähe der Küste hat uns einen wunderschönen Sonnen-untergang und eine tolle Aussicht bereitet. Zum ersten Mal bin ich Surfen gegangen, obwohl ich sonst das Meer strikt meide. Als wir im Wasser waren, sah ich eine Flosse nur wenige Meter ent-fernt neben mir: Es war ein Delfin.

In meiner Gastfamilie lebt jetzt noch eine japani-sche Austauschschülerin, Kaori. Somit gibt es in diesem Haus eine Menge Nationalitäten: mexika-nisch, indianisch, japanisch, afrikanisch und deutsch. Dieses Jahr wird Weihnachten internatio-nal ausfallen.

Marie Ackermann, Jahrgangsstufe 11

Vier unvergessliche Monate in Kanada

Es fing an wie ein ganz normaler Austausch. Na-türlich war ich aufgeregt, denn, obwohl ich schon vorher über E-mails und Telefon Kontakt zu meiner Gastfamilie hatte, wusste ich dennoch nicht, was und wer mich auf der anderen Seite des Atlantiks erwartet.

Ich wusste, meine Familie besteht aus den Eltern Kim und Tom, den Töchtern Kristi und Nicole und einer Katze namens Jersey. Kim ist Kranken-schwester aus Leidenschaft, und Tom arbeitet als Produktionsleiter in einer Tochterfirma des Unter-nehmens, in dem mein Vater in Deutschland tätig ist. Daher stammt ursprünglich die Verbindung. Dass Kristi und Nicole 17 und 15 Jahre alt sind, war für mich natürlich ebenfalls praktisch, sowie die sich daraus ergebende Möglichkeit, dass ich die Wahl zwischen einer französisch- und einer eng-lischsprachigen High School hatte.

Bevor die Schule allerdings begann, musste ich natürlich erst einmal gut ankommen, und – im Ge-gensatz zu meinen deutschen Freunden – konnte ich noch zwei weitere Wochen Sommerferien genie-ßen. Den achtstündigen Flug trat ich gemeinsam

mit einer Gruppe von 16 deutschen Schülerinnen und Schülern an, die sich auch für den Austausch bei der Bezirksregierung beworben hatten. Da ich sowohl die Familie als auch die Schule völlig selbstständig gefunden hatte, schaltete ich die Be-zirksregierung in diesem Fall nur aus versiche-rungstechnischen Gründen ein. Auch dieser Ent-schluss erwies sich als äußerst positiv, weil die Gruppe aus vielen netten Leuten bestand und wir bei unserem gemeinsamen zweitägigen Aufenthalt in Toronto mit Ausflug nach Niagara Falls und Besichtigung des CN-Towers unheimlich viel Spaß hatten. Alles das war aber nichts im Vergleich zu der restlichen Zeit, die ich im schönen Kanada verbracht habe.

Von Toronto aus musste ich noch fünf Stunden mit dem Bus in Richtung Süden fahren, bis ich endlich in Tecumseh, einer Vorstadt von Windsor, ankam, wo meine neue Familie mich erwartungsvoll und neugierig zugleich in die Arme schloss. Wir merk-ten wohl alle recht schnell, dass die Chemie zwi-schen uns stimmte, und so war ich nach einer Ein-gewöhnungsphase von einigen Stunden schon komplett integriert.

In den letzten zwei Ferienwochen konnte ich mich recht schnell an die Zeitverschiebung gewöhnen, unter anderem, weil ich ständig auf Trab war, denn ich musste schnellstmöglich alle Freunde der Fami-lie und die Familie selbst kennen lernen. Außerdem unternahmen wir noch einen Ausflug nach Michi-gan/USA zu dem gewaltigen Freizeitpark "Cedar Point" mit den größten und schnellsten Achterbah-nen der Welt!

Am 6. September fing schließlich die Schule an. Im Endeffekt entschied ich mich für die französische Schule, was sich als ein sehr guter Entschluss her-ausstellte. "L’Ecole Secondaire l’Essor" hat etwas mehr als 500 Schüler und umfasst die Schuljahre 9 bis 12. Das Unterrichtsangebot ist trotz der für kanadische Verhältnisse geringen Schüleranzahl reich. Ich hatte die Qual der Wahl zwischen Fä-chern wie Parenting, Business und Photographie – alles auf Französisch.

Ich entschied mich für die folgenden Fächer: Spa-nisch, Mathematik, Englisch und Comptabilité (Buchführung/Rechnungswesen): Vier Fächer, das hört sich für uns wenig an, ist aber unter Umstän-den noch arbeitsaufwändiger als im deutschen Sys-tem mit mehr als zehn Fächern. Jeder Schüler in Kanada wählt vier Fächer pro Semester. Diese vier Fächer hat man jeden Tag von Montag bis Freitag und eine Stunde dauert 75 Minuten. Zwischen der zweiten und dritten Stunde ist 40 Minuten Lunch-time, in der man mit Freunden in der Schulcafeteria isst oder in einem nahegelegenen „Restaurant“ etwas zu sich nimmt. Mein Tag startete also mit Spanisch, dann kam Mathematik, als nächstes Lunch, gefolgt von Englisch und Comptabilité. Meine zweite Stunde habe ich zwei Mal gewech-selt, sodass ich noch in die Fächer Droit Canadien

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(Kanadisches Recht) und Physik hineinschnuppern konnte. Ich war mit meiner Fächerwahl stets zufrie-den, hatte äußerst gute Beziehungen zu meinen exzeptionellen Lehrern und schrieb sehr gute Noten in den beinahe täglichen Tests. Ein gewisser Nach-teil meiner Fächer war, dass ich mir offensichtlich die arbeitsaufwändigsten Fächer mit den an-spruchsvollsten Lehrern ausgesucht hatte, die "L’Essor" zu bieten hatte, aber ich habe in jedem Fall in sämtlichen Sprachen eine große Menge neuer Sachen gelernt!

Durch die Schule habe ich natürlich leicht und schnell neue Leute kennen gelernt und viele gute Freunde gefunden. Spätestens als diese Basis ge-schaffen war, verflogen die restlichen Monate wie im Flug und natürlich viel zu schnell. Es ist un-glaublich, wie sehr und wie rapide man sich an eine neue Umgebung gewöhnt, wenn man sich wohl fühlt. Ich habe in dieser kurzen Zeit so viele außer-gewöhnliche Menschen getroffen, die zu einem wichtigen Bestandteil meines Lebens geworden sind und mit denen ich so viel Gutes erlebt habe – von meiner kanadischen Familie gar nicht zu spre-chen. Es ist unbeschreiblich, was ich verpasst hätte. Ich werde immer wieder gefragt, ob ich meine Freunde und Familie in Deutschland nicht vermisst habe. Natürlich haben sie mir gefehlt, aber wenn man sich wohl fühlt und beschäftigt ist, spielt Heimweh keine Rolle.

Alina mit Freundin Natalie

Leider musste vor Weihnachten auch diese wun-dervolle Zeit zu Ende gehen. Nach einem strapaziö-sen, langen und äußerst tränenreichen Abschied von

Familie, Freunden, Lehrern, Bekannten, Nachbarn, kam ich am 23. Dezember mit einer neuen Frisur wieder nach Deutschland zurück. Der Abschied in Kanada forderte sehr viel Kraft und berührte jeden – ob beteiligt oder unbeteiligt – in gleicher Form. Das waren sehr bewegende Momente, auch für die stärksten Kanadier. Nichtsdestotrotz war es auch schön, wieder von der deutschen Familie und den deutschen Freunden willkommen geheißen zu wer-den.

Ich denke noch sehr viel über Kanada nach und weiß die Großzügigkeit und das Entgegenkommen der Schule und natürlich meiner Eltern zu schätzen. Sie haben mich nicht nur finanziell vollkommen unterstützt. Heute telefoniere ich fast täglich mit Freunden und Familie aus Kanada. Ich habe mich schon fast wieder in Kempen eingelebt und warte erwartungsvoll darauf, was die Zukunft nun bringen mag.

Alina Hoffmann, Jahrgangsstufe 11

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Im Düsseldorfer Landtag

Am 25. Oktober 2005 starteten wir, die beiden 10 Klassen, um 8.30 Uhr mit Sack und Pack nach Düsseldorf zum Landtag. Uns begleiteten Frau Pleines und Herr Timmann.

Nachdem wir in die S-Bahn umgestiegen waren, erreichten wir bald den Landtag. Nach einem pein-lich genauen Sicherheits-Check und einer kurzen Wartezeit gaben wir unsere Klamotten in der Gar-derobe ab und wurden in die Kantine geführt. Die Atmosphäre war angenehm, die trockenen Brötchen weniger. Nun war ein Zwischenstopp auf der teuren High-Tech-Toilette nötig.

Danach ging endlich unsere Tour durch den Land-tag los. Nach einer einstündigen, detaillierten In-formation führte uns jemand in den Sitzungssaal, vorbei an einer Ausstellung mit Möbelstücken in-klusive elektrisch ausfahrbarer Bar. Dann trafen wir den FDP-Abgeordneten Dietmar Brockes, dem wir in einer Diskussionsrunde Fragen stellen durften. Dieser Teil des Besuchs im Landtag war sehr in-teressant, da wir uns selbst beteiligen konnten.

Trotz großen Bemühens und kleiner Sprinteinlagen unserer Lehrerin verpassten wir den geplanten Zug zurück und kamen erst wieder um 15 Uhr in Kem-pen an.

Unser Fazit: Ein Landtagsbesuch ist für eine 10. Klasse auf jeden Fall zu empfehlen.

Anna Lommetz und Eva van Stiphoudt, 10n2

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Young Leaders in Strausberg bei Berlin

Total verzweifelt sitzen wir vor unseren Bildschir-men. Unsere Aufgabe lautet, einen Artikel für die Zeitung des Jugend-Presse-Kongresses 2005 zu schreiben. Wir sind in Strausberg bei Berlin, und hinter uns liegen vier spannende Tage der „8. Young Leaders Akademie”.

Angefangen hat alles mit einer langen Zugfahrt, die aber durch unsere Neugierde und Anspannung verkürzt wurde. Als wir gegen 16 Uhr ankamen, waren wir fast die ersten und hatten noch genug Zeit, uns in der Kaserne, in der wir die nächste Woche verbringen sollten, umzusehen. Nach dem Abendessen und einigen „Kennenlern-Runden“ unter den Teilnehmern gingen wir zu Bett. An die-ser Stelle eine kleine Anmerkung: Die Betten waren steinhart!

Nach einer halbwegs normalen Nacht wurden wir morgens um 6 Uhr durch ein sehr beherztes Klop-fen an unserer Zimmertür geweckt. Doch nun Schluss mit den schlechten Erfahrungen, jetzt folgt das Gute:

Um 8 Uhr wurden wir durch Oberst Hans-Willy Odenthal herzlich begrüßt. Danach folgten interes-sante Arbeitskreise, in denen wir über die Frage: „Wer ist der Mensch und was unterscheidet ihn vom Tier?" philosophisch diskutierten. Dies ging gut, da die 100 Teilnehmer in vier Gruppen einge-teilt wurden. Nach dem Mittagessen nahmen wir an einem Plenum über die „Dimensionen und Quellen der Menschenwürde“ teil. Ab 18 Uhr stand der Rest des Tages zur freien Verfügung. Aller-dings waren wir so müde, dass wir praktisch nach dem Abendsessen in unsere (unbequemen) Betten fielen.

So oder so ähnlich verliefen auch die nächsten vier Tage, in denen wir die Themen behandelten wie Bioethik, Ethik und Verteidigung, Zukunftsstrate-gien für das 21. Jahrhundert besprachen und ver-schiedene Trainings (Körpersprache, Auftreten und Stil, Verhandlungstraining) absolvierten. Immer gab es rege Diskussionen, insbesondere zu den Zukunftsstrategien.

An einem Abend hatten wir die Möglichkeit, mit der S-Bahn nach Berlin zu fahren, um uns die schöne Hauptstadt bei Nacht anzusehen und zu erleben. Allerdings mussten wir um 24 Uhr wieder in der Kaserne sein. Inzwischen hatten sich Grüpp-chen gebildet, und die Teilnehmer verstanden sich untereinander sehr gut. Mit einigen haben wir heute noch Kontakt.

Nach diesen sehr interessanten Tagen folgte am Wochenende der 72. Jugendpresse-Kongress. Dabei wurden die 100 Teilnehmer wieder in die bekann-ten vier Gruppen eingeteilt: in zwei Zeitungsgrup-

pen (diese mussten beide die gleichen Artikel schreiben, hinterher wurde jedoch nur ein Artikel zur Veröffentlichung ausgewählt) und in zwei Filmgruppen (diese mussten jeweils einen Film zu zwei verschiedenen Themen drehen). Wir waren in einer der beiden Zeitungsgruppen und damit dem harten Konkurrenzkampf ausgesetzt.

Mit der tatkräftigen Unterstützung eines Profijour-nalisten pro Gruppe ging’s los. Wir wurden noch einmal in Vierer-Gruppen untergeteilt, die sich jeweils mit einem Thema befassten. Zur Auswahl standen zwei Interviews, zwei Reportagen und zwei Berichte zu den Themen „Sicherheit in Zukunft“, „Soziale Marktwirtschaft in Zukunft“, „Chancen der Globalisierung“ und „Kunststoff- Werkstoff der Zukunft“. Von 15 bis 18 Uhr hatten wir Zeit, die Beiträge fertigzustellen. Was sich als ziemlich schwierig erwies, da man sich erst in den neuen Gruppen zusammen finden musste und unter er-heblichem Zeitdruck stand!

18.30 Uhr war schließlich Deadline, denn dann fuhren wir alle zu einem Presseabend in das Herz Berlins. Dort wurden wir kulinarisch verwöhnt, was wir sehr begrüßten, da das Essen in der Kantine der Kaserne meist eher „dürftig“ war.

Am nächsten Tag ging es dann etwas müde an die Auswertung, zumal wir am Abend zuvor erst um ungefähr 1 Uhr in den Betten lagen. Die Zeitungen wurden ausgeteilt, und alle suchten gespannt nach ihren Artikeln. Die Filme waren schon am Tag zuvor gezeigt worden. Wir hatten sie aber leider nicht sehen können, da wir zu diesem Zeitpunkt noch mit unseren Artikeln beschäftigt waren.

Um 12.30 Uhr reisten dann die ersten ab. Auf der Heimreise im Zug dachten wir über die zurücklie-genden Tage nach und kamen zu dem Schluss, dass wir etwas Besonderes und Lehrreiches erlebt hat-ten, das wir allen nur empfehlen können.

Laura Manthei und Sarah Boers, 10an1

Sankt Martin 2005: Was gehen mich die Probleme

woanders an?

Unsere Antwort auf Armut und Elend in der Welt kann nicht Gleichgültigkeit sein. Menschen tragen füreinander Verantwortung, und Unterstützung für Schwache entspricht unserer moralischen Ver-pflichtung.

Auch wenn einige der Ursachen der Armut in den Entwicklungsländern selbst liegen, sind auch wir mitverantwortlich. Durch die frühere Kolonisierung und Ausbeutung der Dritten Welt und durch die von den reichen Industrieländern geschaffenen un-gerechten Handelsstrukturen wird viel Armut ver-ursacht.

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Mildtätigkeit lindert die Not, doch sie ändert nichts Grundsätzliches daran, dass viele Menschen keine Chance auf ein menschenwürdiges Leben haben. Moderne Entwicklungszusammenarbeit zielt da-rauf, den Menschen Möglichkeiten zur Entwicklung ihrer eigenen Fähigkeiten zu geben. Auch wir selbst profitieren von wirtschaftlich aktiven Entwick-lungsländern, weil wirtschaftliche Entwicklung auch Frieden und Sicherheit stärkt.

Um ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass uns die Armut anderswo etwas angeht – sowohl aus huma-nitären als auch aus egoistischen Gründen –, dass

wir nur EINE WELT für alle haben, ist es unser Bestreben, zum einen Nähe herzustellen zwischen den scheinbar fernen Lebenswelten hier und dort und zum anderen selbst aktiv zu werden, das heißt theoretisches Wissen in praktisches Tun umzu-setzen.

In diesem Zusammenhang ist unsere Martinsaktion zu sehen, die der Kempener Pro-Paraguay-Initiative zu Gute kommt und über Familie Schmitz dazu beiträgt, dass sich eine ländliche Region in Latein-amerika besser entwickeln kann.

Hermann und Ute Schmitz bedanken sich mit in Paraguay gefertigten Freundschaftsbändern

(Foto: Reimann/WZ)

6.550 Euro für Landwirtschaftsschule

in Juan de Mena in Paraguay

Ute und Hermann Schmitz von der Kempener Pa-raguayhilfe konnten stolze 6.550 Euro in Empfang nehmen, die fast 200 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 8 bis 13 am Martinsabend in Kem-pen gesammelt hatten. Die Pro-Paraguay-Initiative und das Gymnasium Thomaeum danken der Kem-pener Bevölkerung für die großzügigen Spenden. Das Geld kommt der alternativen Landwirtschafts-schule in Juan de Mena zu Gute.

In der WZ erschien dazu aus diesem Anlass am 10. November ein Artikel von Daniel Ahrweiler:

Dort [in Paraguay] wurde vor wenigen Tagen eine altenative Landwirtschaftsschule von der Regierung anerkannt, in der Campesino-Kinder unterrichtet

und zu ökologisch arbeitenden Agrar-Technikern ausgebildet werden.

Was vor sechs Jahren neben dem Hühnerstall unter einem Schattendach mit zwölf Schülern begann, ist eine richtige Schule mit sechs Schulräumen und eigenen Versuchsfeldern geworden. 55 Jugendliche werden zurzeit ausgebildet. Weitere 30 stehen auf der Warteliste. „Was als Experiment begann, um den Kindern der ehemals landlosen Bauern eine Zukunftsperspektive zu eröffnen, hat Modell-charakter bekommen und erfährt lobende Anerken-nung von Fachleuten und Politikern“, berichtet Hermann Schmitz, Vorsitzender der Kempener Pro-Paraguay-Initiative.

Was ist das Besondere an dieser Schule und was vermittelt sie ihren Schülern. „Den Verzicht auf Pestizide und Genmanipulation, Vielfalt statt Mo-nokultur“, so Schmitz. Neben Mathe und Staats-kunde gibt es Unterricht in Vorratshaltung, Klein-viehzucht und Vermaktung.

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Die Jugendlichen, die seit Jahren von einer fach-kundigen Projektgruppe begleitet und mit Geldern aus Deutschland finanziert werden, haben sich bei den zunächst skeptischen Bauern längst Achtung erworben. Sie verkaufen ihre Produkte, handeln mit ökologischem Saatgut, experimentieren mit natur-reinen Säften, Soßen und Marmeladen. Schmitz: „Die Umstellung der eigenen Ernährungsgewohn-heiten und die von Schadstoffen freie Kost haben zur Stabilisierung der Gesundheitsverhältnisse geführt.“

Für Schüler und Lehrer dieser Schule ist der Name Kempen seit Jahren ein Begriff, weil ein Großteil der Unterstützung durch die in der Thomasstadt beheimatete Initiative erfolgt. Schmitz hat jetzt vor Ort an der Einweihungsfeier teilgenommen. Be-gleitet wurde er von Dr. Kerll, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland, und dessen Frau. An Info-Ständen konnten sich die Gäste ein Bild von der Arbeit der Schüler machen, die in Vorträgen ihr erworbenes Wissen unter Beweis stellten.

Schmitz erzählte ausführlich, wie St. Martin in Kempen gefeiert wird. In seinem Reisegepäck be-fanden sich zwei Pakete Spekulatius und drei Mondlaternen. Die Plätzchen waren ruckzuck ver-zehrt. Die Mond-Lampions erhellen noch heute den nächtlichen Urwald.

Der „halbe Mantel“ aus Kempen wärmt dieses Mal keinen frierenden Bettler. Aber in einem fernen Entwicklungsland, in dem gerade der Sommer be-ginnt, freuen sich lernbegierige Jugendliche über neue Lehr- und Arbeitsmittel. „Insgeheim hoffen einige, dass etwas Geld übrig bleibt und damit ein Bus für den heiß begehrten Ausflug bezahlt werden kann“, berichtet Schmitz.

In seinem Brief nach Hause merkt man dem Vor-sitzenden etwas von der Rührung an, die sein Vor-trag auslöste. Mit großer Dankbarkeit reagieren die Jugendlichen in Juan de Mena und ihre Lehrer auf die Aktion der Mädchen und Jungen des Tho-maeums. Sie baten darum, ihnen Fotos der fleißi-gen Sammler zu schicken. Diese sind eingeladen, Paraguay, Juan de Mena und die Landwirtschafts-schule kennen zu lernen.

Fortsetzung der Martinsaktion 2004

für die Beschulung von AIDS-Waisen in Bukavu in der Demokratischen Republik Kongo

Die Martinsaktion des vergangenen Jahres er-brachte mehr als 4000 €. Mit diesem Geld wurden zwei Projekte für Kinder und Jugendliche in Bu-kavu und Umgebung unterstützt.

Die eine Hälfte erhielt der Priester Adrien Cishugi in Kabare, der sich dort um die Schulausbildung von jungendlichen Müttern kümmert. Die 13-

15jährigen Mädchen wurden von den Rebellen in den Busch verschleppt und geschwängert. Oft sind sie die einzigen, die von ihren Familien überlebten.

Die andere Hälfte des Geldes erhielt der gemein-nützige Verein zum Schutz und zur Förderung der Familie, CAPPF, in Bukavu. Der stellvertre-tende Vorsitzende des Vereins, Herr Jean Chris Bisimwa Muganguzi, ist mir persönlich seit fünf Jahren bekannt.

Dieser Verein engagiert sich im Kampf gegen AIDS und stellt dabei die Familie, insbesondere die Frauen und Kinder, in den Mittelpunkt.

Der CAPPF hat in Bukavu inzwischen mehr als 100 Straßenkinder, vor allem AIDS-Waisen, erfasst, die in den verschiedenen Schulen der Stadt Bukavu beschult werden. Im Schuljahr 2004/05 waren es dank der Kempener Spenden 106 Kinder, denen die Schulausbildung ermöglicht werden konnte – zu-mindest für ein Jahr.

Über die Verwendung des Kempener Spenden-geldes gibt ein mehrseitiger Bericht ausführlich Auskunft. Darin heißt es:

„In diesem Schuljahr haben wir Schulgeld und Beihilfe für Waisenkinder in 13 Grundschulen der Stadt Bukavu gezahlt, unabhängig von der Art der Schule (öffentlich, privat, katholisch oder evange-lisch).“

„Seit dem Beginn des Projektes haben 22 Schüler die Primarstufe beenden können. Acht von ihnen setzen ihre Schullaufbahn in der Sekundarstufe auf Kosten ihrer Betreuer und anderer Personen guten Willens fort. Zehn Schulabgänger der Primarstufe befinden sich derzeit „auf der Straße“, vier weitere machen eine Ausbildung in einer Tischlerwerkstatt.

Die Tutoren der Jugendlichen in der Sekundarstufe geben sich bei uns die Klinke in die Hand, um fi-nanzielle Unterstützung bittend, denn die Lebens-umstände sind sehr schwierig.

Angesichts der Tatsache, dass wir nicht die Mittel haben, auch im Sekundarschulbereich Unterstüt-zung zu gewähren, wagen wir es, Sie zu fragen, ob Sie uns weiterhin einen Betrag zur Verfügung stel-len können, mit dem wir ihnen in ähnlicher Weise wie zur Primarschulzeit eine Unterstützung gewäh-ren können, damit die Jugendlichen sich im Rah-men des Möglichen entwickeln und langer Arbeits-losigkeit entgehen können.“

Der Rechenschaftsbericht des CAPPF macht deut-lich, dass etwa 20 $ ausreichen, um ein Kind ein Jahr lang zur Grundschule schicken zu können (in der Sekundarstufe I: 50 $). Hinzu kommen ca. 10 $ im Jahr für die Schuluniform und weitere 12 $ für Hefte Bücher und sonstiges Schulmaterial.

Auf die Anfrage des CAPPF bzgl. der Fortsetzung der Schullaufbahn reagierten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 6a umgehend. Beim Eltern-

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sprechtag machten sie nicht nur auf das Projekt aufmerksam (wie abgesprochen), sondern sammel-ten aus eigener Initiative rund 360 €. Inzwischen sind weitere private Spenden hinzugekommen. Außerdem haben einige Klassen bereits ihre dies-jährige Fackelprämie mit den Jugendlichen in Bu-kavu geteilt (Klasse 5b, 6a, 6n2, 7n2 und Herr Krü-ger).

Besonders erwähnenswert ist auch, dass Anna und Andreas aus der Klasse 6n2, gleich nachdem sie von dem Projekt gehört hatten, beschlossen, das Geld, das sie bei den Kempener Märchentagen mit

Flötenspiel in der Innenstadt sammeln würden, den Jugendlichen in Bukavu zur Verfügung zu stellen. Sie haben ungefähr 50 Euro mit ihrer Aktion ge-sammelt. Vor den Weihnachtsferien konnte ein Betrag von 1000 Euro nach Bukavu überwiesen werden.

Allen Spenderinnen und Spendern sei auch an die-ser Stelle im Namen von Herrn Bisimwa ganz herzlich gedankt.

Marainne Bonzelet

Karl Borsch: „Folgt eurer inneren Stimme!“

Weihbischof Karl Borsch, der 1978 am Gymnasium Thomaeum sein Abitur machte, kam am Freitag, dem 9. Dezember, an seine ehemalige Schule zu-rück. Das Programm für den Vormittag sah so aus:

Um 8 Uhr feierte der Bischof mit allen Schülerin-nen und Schülern Eucharistie in der Christ-König-Kirche. In der 3. und 4. Stunde schloss sich eine Diskussionsrunde mit dem Bischof in der Aula statt, an der die Schülerinnen und Schüler der Jahr-gangsstufen 11 und 12 teilnahmen. Die Religions- und Philosophiekurse dieser Jahrgangsstufen hatten das Treffen vorbereitet. Das Themenspektrum reichte von religiösen und kirchlichen Fragen bis zu moralischen, existenziellen und politischen Proble-men.

In ihrem Bericht für die WZ vom 13.12.2005 schreibt Verena Schade: Was macht es für einen Sinn, dass Priester nicht heiraten dürfen? Warum verliert die Kirche Mitglieder? Haben Sie jemals die Existenz Gottes angezweifelt? [...] Ob Trinität, Glaubensfanatismus in Amerika oder Zölibat –

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Borsch zeigt keine Berührungsängste und bemüht sich, den Anliegen der Schüler gerecht zu werden.

Dass der 46-Jährige sich sichtbar wohl in der Aula des Gymnasiums fühlt, mag daran liegen, dass er neun Jahre lang die Schulbank im Thomaeum ge-drückt hat. Der gebürtige St. Huberter hat dort 1978 sein Abitur gemacht. Schon als Schüler (und Messdiener) habe Borsch mit dem Gedanken ge-spielt, Priester zu werden.. Beim Wehrdienst erfuhr er zum ersten Mal, dass man für seinen Glauben und seine Überzeugung einstehen muss. „Sonn-tags bin ich in die Kirche gegangen“, erinnert er sich. Und auch daran, dass er sich damit keine Freunde gemacht hat.

Karl Borsch

wurde 1959 in geboren und wuchs in St. Hubert auf. Nach seinem Abitur 1978 am Kempener Tho-maeum und der Zeit bei der Bundeswehr in Emme-rich, ging er nach Bonn, um Jura zu studieren. Später entschied er sich dann für das Priesteramt und empfing 1992 seine Weihe. Nach der Zeit als Kaplan in Hückelhoven, seinem Amt als Sekretär des Aachener Bischofs und der Betreuung des Priesterseminars in Bonn wurde er 2003 in Aachen zum Weihbischof geweiht.

Isabelle de Bortoli stellte in der RP Karl Borschs Rat heraus, immer seiner inneren Stimme zu fol-gen: Während des gesamten Studium habe er den Kampf „Jura, Heirat, Familie“ gegen „Theologie, Priester, Zölibat“ innerlich ausgetragen. „Und schließlich habe ich dann nach dem Jura-Studium doch noch Theologie studiert, um Priester zu wer-den.“, sagte Borsch. „Alles andere wäre nicht ehr-lich gewesen. Folgt immer eurer inneren Stimme“, empfahl er gestern den Mädchen und Jungen. „Nur sie sagt einem, wo sein Platz ist und wo man hinge-hört. Heute bin ich ein glücklicher Bischof, ein glücklicher Mensch.“

Gerade das Thema Zölibat interessierte die Schüler sehr. „Was ist der Sinn, dass Priester nicht heiraten dürfen?“ fragte ein Mädchen. Auch hier gab Borsch eine sehr persönliche und offene Antwort: „Das ist natürlich etwas, das mich auch sehr lange beschäftigt hat“, berichtete der Weihbischof. „Schließlich verzichte ich auf etwas sehr Schönes. Natürlich gibt es auch für mich manchmal eine Versuchung. Aber ich finde Erfüllung eben nicht im Weltlichen, sondern im Geistlichen.“

Auf die Frage nach seinem Ring verriet der 46-Jährige: „Jeder Bischof hat einen Ring. Meiner ist aus den Eheringen meiner Eltern gemacht.“ Ob er jemals an seinem Glauben gezweifelt habe? „Ja. Wer nie gezweifelt hat, der hat auch nie geglaubt.“ Kritischen Fragen wich der Bischof ebenfalls nicht aus, sondern versuchte den Jugendlichen anschau-

lich seinen Glauben und die Beweggründe der katholischen Kirche zu vermitteln.

Danke, Bischof Karl Borsch, dass Sie für einen Vormittag an Ihr altes Gymnasium zurückgekehrt sind und unseren Schülerinnen und Schülern leben-dig vermittelt haben, dass es wichtig ist und glück-lich macht, seiner inneren Stimme zu folgen und für seine Überzeugungen einzustehen

Nachdenklich!

§

Isabel Bildstein und Clara Geuchen

hinter ihrer Martinsfackel

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„WEGWERF-KREUZ“ – ein Projekt des katholischen Relgionskurses der Klassen 8n2/n3

Zu Beginn des Schuljahres dachten die Schülerinnen und Schüler im katholischen Religionsunterricht der Klas-sen 8n2/n3 darüber nach, was sie und was die Menschen allgemein „gefangen“ hält, wie das Ausbrechen aus dieser Gefangenschaft aussehen kann und was uns das Gefühl von Freiheit vermittelt. Vier Themenbereiche kamen in den Blick:

- Krieg und Frieden,

- Armut und Reichtum,

- Einsatz gegen jedwede Form von Rassismus und Ausgrenzung,

- Stress im Alltag.

Diesen Themen sind die Schülerinnen und Schüler dann bei der Gestaltung eines „WEGWERF-KREUZES“ weiter nachgegangen, das in Zukunft bei Gottesdiensten in der Aula Verwendung finden soll.

Das Kreuz hat diesen Namen, weil es aus lauter Materialien besteht, die eigentlich zum Wegwerfen gedacht waren:

- Das Gestell besteht aus Abfallholz.

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- Als Grundmaterial für die Bildflächen dienen die Deckel der Kartons, in denen das Kopierpapier für un-sere Schule geliefert wird.

- Die Kartons wurden mit Tapetenresten überzogen.

- Die Bilder stammen größtenteils aus Zeitschriften, die fürs Altpapier gedacht waren.

- Die schwarze Pappe ist aus Reststücken geschnitten, die beim diesjährigen Fackelbau übrig geblieben sind.

Für die Schulgottesdienste kann das Kreuz je nach Thema immer wieder neu gestaltet werden. Das heißt, dass die jetzt vorhandenen Bildelemente möglicherweise auch irgendwann dem Projekt einer anderen Klasse weichen und weggeworfen werden.

Zu den vier Themenbereichen wurden eifrig Zeitungsmeldungen, Bilder, Schlagzeilen gesammelt. Für jedes Thema standen drei Flächen zu Verfügung. Die Jugendlichen entschieden sich, auf jeweils einer die negativen und auf einer weiteren die positiven Aspekte zum Thema darzustellen. Die jeweils mittlere Fläche wurde für den Übergang vom Negativen zum Positiven reserviert.

Angesichts des bevorstehenden Weihnachtsfestes und der erstmaligen Verwendung des Kreuzes im ökumeni-schen Gottesdienst vor den Weihnachtsferien, wurde für die Mitte des WEGWERF-KREUZES das Jesuskind in der Krippe gewählt. Die vier Themenbereiche wurden auf Jesus hin ausgerichtet.

Weil Gott will, dass das Leben der Menschen gelingt, sandte er seinen Sohn. Damit begann ein Aufbruch in die Freiheit, die Jesus das Leben kostete.

- Jesus pries die Menschen selig, die sich für den Frieden einsetzen

- Jesus verurteilt nicht den Reichtum als solchen. Aber der Mensch soll sich nicht zu sehr an materielle Güter binden und sich von ihnen „versklaven“ lassen. Vielmehr soll er sie zum Wohl aller Menschen einsetzen.

- Jesus solidarisierte sich immer wieder ganz besonders mit den Menschen, die nicht so recht dazugehör-ten, die aus der damaligen Gesellschaft ausgeschlossen waren oder am Rand standen. Gerade sie stellte er in den Mittelpunkt.

- Jesus hat selber des öfteren seinen Alltag unterbrochen und ist in die Stille gegangen, um sich so immer wieder neu auf Gott auszurichten. Er hat die Menschen eingeladen, auf das Wesentliche in ihrem Leben zu achten, auf das, was sie wirklich erfüllt und ihrem Leben Sinn gibt.

Krippe und Kreuz stehen in einer engen Verbindung miteinander. Die Krippe Jesu ist folglich nicht einfach Symbol für ein harmonisches Fest, eine Friedensfest. Sie lässt uns auch daran denken, welche Konsequenzen das Engagement Gottes für die Menschen hatte.

Auf dem linken Kreuzbalken geht es um Krieg und Frieden: Fast täglich erreichen uns Terrormeldungen in den Nachrichten. Wir sehen Bilder von Krieg, Ungerechtigkeit und Mord. Auch in Deutschland gibt es Terror. In dieser Situation nur vom Frieden zu reden, hilft nicht viel. Jeder Mensch kann und muss zum Frieden beitragen: durch viele kleine Zeichen der Zuwendung, einen Händedruck, ein aufmunterndes Wort, ein wenig Rücksicht.

Der rechte Kreuzbalken stellt das Thema Armut und Reichtum dar. Armut und Reichtum existieren oft nahe beieinander. Beide haben sowohl eine positive wie eine negative Seite, sie sind nicht in sich schon gut oder schlecht, sondern es kommt darauf an, wie die Menschen damit umgehen. Reichtum – so begehrenswert er manchmal ist – kann die Menschen auch „gefangen halten“. Wenn zum Beispiel Freundschaften oder mensch-liche Zuneigung fehlen, dann ist der (an Besitz) Reiche in Wirklichkeit arm dran.

Auf dem oberen senkrechten Balken geht es um den Einsatz gegen jede Form von Rassismus und Ausgren-zung. Rassismus kam nicht nur in der Vergangenheit vor. Es gibt ihn auch heute. Während Hitler, Hakenkreuz und Judenstern eher auf seine Erscheinungsformen in der Vergangenheit hinweisen, zeigten die jüngsten Unru-hen und die brennenden Autos in Frankreich, dass auch heute Ausgrenzung von Minderheiten noch an der Ta-gesordnung ist und viel zu wenig dagegen unternommen wird. Mit der Aufschrift „NIE WIEDER!“ wollen wir darauf aufmerksam machen, dass alle Menschen aufgerufen sind, sich gegen jede Form von Ausgrenzung einzu-setzen.

Der untere senkrechte Balken schließlich hat den Stress im Alltag zum Thema. Im Alltag gibt es vielfältige Situationen, die uns gefangen halten, die für Stress und Hektik sorgen. Das können Schüler und Lehrer in diesen Tagen sicher bestätigen. Es gibt im Alltag aber immer wieder auch Dinge, die Spaß machen, die uns gut tun und für die nötige Entspannung sorgen.

Marianne Bonzelet

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Der Allianz-Berufschancen-Test - Die Ergebnisse unserer Schüler/innen

Am 14. November 2005 haben 70 Schüler/innen der Jahrgangsstufe 12 an dem 3stündigen Allianz Berufschan-cen-Test teilgenommen Die Akademie der Ruhr-Universität Bochum hat die Tests ausgewertet. Neben einer individuellen Auswertung erfolgte auch eine sogenannte „Klassenauswertung“, die hier auszugsweise wiedergegeben wird:

„Mit einigen Testskalen werden Teilbereiche der kognitiven Fähigkeiten Ihrer Schüler erfasst, z.B. beim Verste-hen von Texten oder beim räumlichen Vorstellungsvermögen. Bei diesem Typ von Aufgaben war im Test immer nur eine der möglichen Antworten richtig, die anderen waren falsch. Wir haben für jeden Schüler bzw. jede Schülerin für jede Skala gezählt, welcher Prozentsatz der Antworten richtig war, und daraus den Mittelwert Ihrer Klasse berechnet. Sie finden das Ergebnis für die fünf Leistungstests im jeweils oberen Balken des folgenden Diagramms.

Damit Sie diese Ergebnisse einschätzen können, haben wir die gleiche Auswertung auch für Referenzgruppen gemacht. In diesem Fall besteht die Referenzgruppe aus den Schülern aller 12. Klassen der Gymnasien, die be-reits den Berufschancen-Test in der aktuellen Form bearbeitet haben. Das Ergebnis sehen Sie im jeweils unteren Balken des Diagramms.

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90

Technisches Verständnis

Räumliches Vorstellungsvermögen

Logische Denkfähigkeit

Mathematisches Verständnis

Textverständnis

Oberer Balken: % richtig gelöster Aufgaben unserer Schüler/innen

Unterer Balken: % richtig gelöster Aufgaben der Referenzstichprobe

Bitte beachten Sie bei der Interpretation der Ergebnisse, dass es nicht Zielsetzung des Berufschancen-Tests ist, fachbezogene Schulleistungen zu erfassen. Dieser Test erfasst also keinen Schulstoff, auch in den Testskalen zu Textverständnis und mathematischem Verständnis nicht. Vielmehr wurde bei der Konzeption die Zielsetzung verfolgt, gerade die nicht so stark vom schulischen Wissen abhängigen Facetten der kognitiven Leistungsfähig-keit zu erfassen, um den Schülerinnen und Schülern eine zusätzliche Sichtweise gerade in Ergänzung zu ihren Noten geben zu können.

Schulnoten hängen naturgemäß nicht nur von der prinzipiellen Denkfähigkeit der Schüler ab, sondern z.B. auch von deren Fleiß und Lernverhalten. Es kann daher ohne weiteres vorkommen, dass sowohl bei einzelnen Schüle-rinnen und Schülern als auch im Klassendurchschnitt das auf den konkret gezeigten schulischen Leistungen aufbauende Notenbild stark von den Testwerten abweicht.“

In Zukunft beabsichtigen wir, diesen kostenlosen Berufschancentest den Schülerinnen und Schülern der Jahr-gangsstufe 11 nach Absolvierung des Betriebspraktikums und dessen Reflexion anzubieten. Testtermin ist Montag, der 3. April, 14 Uhr.

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Sommeruniversität für Frauen in Naturwissenschaften und

Technik

In diesem Jahr wird die Bundesweite Sommer-universität für Frauen in Naturwissenschaft und Technik in der Zeit vom 24. bis 28. Juli 2006 an der Universität Duisburg-Essen stattfinden.

Sie bietet Schülerinnen der Jahrgangsstufen 10 bis 13 die Gelegenheit zu einer frühzeitigen Studien- und Berufswahlorientierung in den Bereichen Na-turwissenschaft und Technik. Die Teilnehmerinnen haben wieder die Möglichkeit, im Rahmen eines „Kontaktikums“ Arbeitsplätze von Ingenieurinnen und Naturwissenschaftlerinnen in hiesigen Indus-trie- und Wirtschaftsunternehmen kennen zu lernen.

In der Projektgruppe finden Einführungsvorträge, Vorlesungen, Praktika, Übungen und Laborbesich-tigungen statt. Die Veranstaltungen werden von den Fachbereichen Mathematik, Informatik, Wirt-schaftsinformatik, Chemie, Bio- und Geowissen-schaften, Maschinenbau, Wirtschaftswissenschaf-ten, Elektrotechnik, Physik und Bauwesen angebo-ten und informieren so über ein breites Spektrum von Tätigkeitsfeldern in Natur- und Technikwissen-schaften.

Anmeldungen über www.uni-due.de/sommeruni oder Herrn Dreiser.

Die Utrecht School of Economics

an der Universität Utrecht

Das Thomaeum als ein Gymnasium im deutsch-niederländischen Grenzbereich möchte seine Schüler/innen auch über Studienbedingungen und -angebote in den Niederlanden informieren. Daher ist eine Kooperation mit der Utrecht School of Economics (USE) an der Universität Utrecht initi-iert worden.

Die USE ist die wirtschaftswissenschaftliche Fakultät an der größten Universität der Nieder-lande. Die Universität bietet seit September 2004 ein 3jähriges internationales Bachelor-Programm an und seit September 2005 fünf 1jährige Master-Pro-gramme. Studenten können zwischen niederlän-disch- und englischsprachigen Programmen wäh-len.

Diese Programme sind einzigartig, weil sie Wirt-schaftswissenschaften mit einer zweiten Disziplin (Soziologie, Recht, Geografie oder Geschichte) kombinieren und die zweite Disziplin auf die In-halte der wirtschaftswissenschaftlichen Fächer

abgestimmt ist. Kleingruppenunterricht mit indivi-dueller Studienbetreuung und ein internationaler Lehrkörper sind darüber hinaus wichtige Kennzei-chen dieses Studienangebots.

In einer Abendveranstaltung informieren Dozenten der Universität Utrecht unsere Schüler/innen der Jahrgangsstufen 11 bis 13 und deren Eltern über diese Studienangebote. Interessierte laden wir herz-lich zu dieser Veranstaltung ein am

Donnerstag, dem 2. März, um 19 Uhr in unserer Aula.

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Impressionen vom Thomaeerfest am 29.10.2005

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„Unseren Thomellis alles Gute!“

Auf dem – wie immer vom Förderverein veranstal-teten – Thomaeerfest am 29. Oktober 2005 diri-gierte Frau Nienhaus zum letzten Mal die „Tho-mellis“, allerdings bereits gemeinsam mit Frau Holz, die von nun an allein für den „Zirkus am Thomaeum“ verantwortlich sein wird. Seinen Dank und seine guten Wünsche verband Herr Kunter, der Vorsitzende der Schulpflegschaft, mit einer Spende der Elternschaft.

Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Eltern,

verehrte Gäste,

die Schulpflegschaft hat im vergangenen Jahr den Beschluss gefasst, dass die Mittel, die zu Beginn eines jeden Schuljahres für die sogenannte Freud- und Leidkasse der Elternschaft eingesammelt wer-den, in irgendeiner Form wieder in die Schule zu-rückfließen. Wir können und wollen damit selbst-verständlich nicht in Konkurrenz zum Förderverein der Schule treten, sondern wir haben uns gedacht, einzelne Projekte der Schule immer dann zu unter-stützen, wenn es gerade finanziell eng wird. So haben wir zuletzt dem Sprachunterricht mit Spei-chermedien ausgeholfen und das Schülercafe „CaTho“ mit einem Startkapital bedacht.

Akrobatikgruppe „Die Fensterputzer“

Heute gibt es aus der Sicht der Elternschaft wieder einen Anlass, „etwas Gutes“ zu tun.

Liebe Frau Nienhaus, sie haben über lange Zeit die Theater-AG und die Zirkus-AG des Gymnasiums Thomaeum geleitet. Dieses außergewöhnliche En-gagement verdient außergewöhnlichen Dank. Mit Respekt haben wir vernommen, dass sie nun die Leitung der Zirkus-AG in andere Hände legen wollen, und sie haben unser Verständnis, dass Ihr Einsatz in Doppelbelastung auf Dauer nicht zu leisten ist. Nochmals unseren herzlichen Dank.

Gleichzeitig dürfen wir uns darüber freuen, dass die Fortführung der Zirkus-AG an unserer Schule mit ihnen, liebe Frau Holz, gesichert ist. Es ist schön zu wissen, dass sie die Zirkusbegeisterung ihrer Vor-gängerin teilen. Wir wünschen ihnen für ihre Arbeit viel Erfolg.

Mit der Übernahme einer neuen Aufgabe sind häu-fig auch Wünsche verbunden. Wir möchten ihnen daher im Namen der Elternschaft einen Scheck in

Höhe von 200 Euro für ihre ersten Anschaffungen übereichen.

Unseren „Thomellis“ alles Gute und ... toi, toi, toi!

Holger Kunter, Vorsitzender der Schulpflegschaft

Der Zirkus Thomelli besteht seit dem Schuljahr 1994/95, jetzt also im 12. Jahr. Er wurde gegründet und sieben Jahre lang geleitet von Ulrike Melchior, danach von Brigitte Nienhaus. Sie wurde unter-stützt von der damaligen Referendarin Frau Perus Breitenbach, dann von den älteren Mitgliedern der Zirkus-AG, zuletzt von den Ehemaligen Jan Meudt und Stefan Thönes.

Am diesjährigen Programm hat die neue „Zirkus-direktorin“, Frau Stefanie Holz, schon mitgearbei-tet. Zurzeit hat der Zirkus 30 Mitglieder aus den Klassen 6 bis 9, die sich jeden Donnerstag treffen, um Jonglage, Clownerien, Zaubereien, Einradfah-ren und Akrobatik zu lernen.

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„Alle Jahre wieder“: Unser Vorweihnachtskonzert

Unter diesem Leitspruch fand am 13. Dezember das schon Tradition gewordene vorweihnachtliche Konzert in der Aula statt. Neben Schulchor (Lei-tung: Rosalie Hellmann), Schulorchester (Leitung: Sophia Wildner), Thoms Streicher-Ensemble (Leitung: Helmut Barbian) und Percussion-AG (Leitung: Reinhard Ingenpaß) traten auch eine Reihe von Solisten und Bands auf.

Das Programm reichte von Pop bis Klassik, und die Stücke waren mal weihnachtlich und mal welt-lich. Ein Mix eben!

Eva van Stiphoudt

Rabea und Rafael Regh

Teresa Novák

Schulchor

Johanna Vogt und Theresa Plieth

°

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The Power of Voice

Jazz-Sängerin Sonja Kandels, ehemalige Schülerin des Gymnasiums Thomaeum, gab mit 100 Schüle-rinnen und Schülern am 13. Januar ein beein-druckendes Konzert in der bis auf den letzten Platz besetzten Aula des Schulzentrums in Krefeld-Hor-kesgath. 18 Kinder unserer 5. Klassen waren dabei.

Verena Schade berichtet in der WZ: „Habt Mut zum Leben, habt Mut euch mitzuteilen – und ver-gesst mich bitte nicht.“ Mit diesen Worten verab-schiedete und bedankte sich Jazzsängerin Sonja Kandels für das gelungene Finale des Power of Voice-Projekts. [...] 100 Kinder und Jugendliche im Alter von acht bis 17 Jahren hatten sich drei Mo-nate lang mit Kandels auf diesen Moment vorbe-reitet. Die gebürtige Kempenerin, die mittlerweile in Berlin lebt, konnte mithilfe eines Stipendiums der vom Land NRW geförderten Dortmunder Mu-sikerinnen-Initiative „Rocksie“ eine Vision Wirk-lichkeit werden lassen. Unterstützung fand sie auch durch die Schulleiter (Grundschulen Kempener Allee und Don Bosco, Krefeld; Thomaeum und Erich Kästner Realschule, Kempen) und Eltern, „die mir ihre Kinder anvertraut haben“. Ein bunt zusammengewürfelter Haufen von jungen Men-schen aller Nationalitäten, die gemeinsam, welt-offen und multikulturell afrikanischen Lieder schmetterten. „Ihr werdet alle überrascht sein und sehr stolz auf eure Kinder“, hatte der senegalesische Pecussionist Samba Sock vor Beginn des Konzerts versprochen. Und er sollte Recht behalten. Denn jede Menge Mut hatten die Sängerinnen und Sän-ger. Sie trauten sich etwas zu, erzählten kleine Ge-schichten, sangen Soli und gemeinsam – mit ge-ballter Kraft der Stimme. Power of Voice eben!

Lieder aus Südafrika, Zimbabwe, Kamerun, Kongo und dem Senegal hatte Sonja Kandels mitgebracht.

Weil ihre Eltern als Entwicklungshelfer tätig waren, hat sie ihre Kindheit in Westafrika verbracht. Bis heute verbindet sie viel mit dem schwarzen Konti-nent und versteht sich selbst als Afro-Jazzsängerin. Neben Samba Sock, der auch in Kandels Berliner Band spielt, und den Chorgesang mit seinem Trommelspiel unterstützte, stand der Mönchen-gladbacher Holger Schwan am Keyboard. Die Lie-der handelten von Freundschaft, springenden Ga-zellen und Tieren im Wald und der Aufforderung, für seine Rechte zu kämpfen.

Theater am Thomaeum: Leonce und Lena von Georg Büchner

Über 60 Schülerinnen und Schüler von der 8. Klasse bis zur Jahrgangsstufe 13 beteiligen sich in diesem Jahr an unseren drei Theaterprojekten. Mit zwei Stücken nimmt das Thomaeum am 1. Kempe-ner Theaterwettbewerb „Spectacolo“ vom 24. April bis 31. Mai teil, ausgerichtet von der Stadt und vom Buchverlag Kempen.

Den Auftakt machte die Produktion der Jahrgangs-stufe 13 (verstärkt durch Mitglieder des Literatur-kurses und der Theater-AG), die Georg Büchners Leonce und Lena am 31. Januar und am 1., 3. und 4. Februar auf die Aulabühne brachte. Regie führte Klaus von Mirbach, der als Schauspieler lange am Landestheater Neuss gearbeitet hat und zurzeit freiberuflich tätig ist. Nach Oscar Wildes Bunbury (2005) ist es seine zweite Theaterarbeit am Tho-maeum.

Klaus von Mirbach

Zu seinem Theaterverständnis in Bezug auf Leonce und Lena sagt Klaus von Mirbach: Wie können wir einen Text von Georg Büchner, geschrieben 1836, heute verstehen? Die Literaturwissenschaft, die Germanistik, liefert uns ganz eigene Methoden und Verstehenshilfen, die auch im Deutschunterricht der Schulen ein Gewinn sind. Das Theater aber braucht noch eine andere Verstehensweise, eine,

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die hier und heute in Misskredit geraten ist. Den Text lesend, den eigenen Widerhall im Innern be-achtend, ganz subjektiv die eigene Meinung suchen und sich ein individuelles Verständnis erarbeiten, das ist die Aufgabe einer Theatergrupppe, die mit Leonce und Lena umgehen will. Der Regisseur ist der erste, der diese Arbeit machen muss, der dann seine Eindrücke in einer Konzeption zusammenfasst und sie den Schauspielern vorstellt.

Seine Konzeption beschreibt von Mirbach so: Das Gefühl von Leere, von gelangweilt sein. Leonce als einer, der keinen Sinn, kein Glück mehr in irgend-einer Tätigkeit findet, dem sämtliche Vorgaben von aktivem Leben schlimm geworden sind, weil sie nur noch dem Gewinn dienen, dem Gewinn an Macht, Einfluss und Vermögen. Um diesen Verlust erträg-lich zu machen, wird das inszeniert, was Leonce einen „entsetzlichen Müßiggang“ nennt. Das ist der zentrale Gedanke, mit dem ich das Stück heute verstehe. Die Unterhaltungen, die Täuschungen über das wirkliche Leben, sind heute Aufgaben geworden für technisch aufgeblasene Labors zur Erzeugung von Schein und Unsinn. Die Wirksam-keit ist enorm, immer mehr verlieren wir die Wirk-lichkeit, die Welt, aus den Augen, immer mehr ha-ben wir, wie Leonce, Angst, „die Hände auszustre-cken, wie in einem engen Spiegelzimmer, aus Furcht, überall anzustoßen, dass die schönen Figu-ren in Scherben auf dem Boden lägen und ich vor der kalten nackten Wand stünde.“

Silvia Ruf-Stanleys Kritik in der Rheinischen Post erschien am 2.2.2006 unter der Überschrift „Büch-ner blieb auf der Strecke“. Sie schrieb:

Eigentlich ist Büchners Stück jungen Leuten gera-dezu auf den Leib geschrieben. Es geht um das Aufbegehren gegen die älteren Generationen, um jugendlichen Stürmen und Drängen nach Neuem, nach Revolution, nach Sinn im Leben. [...]

Das Stück mit ursprünglich drei Akten wurde von Regisseur Klaus von Mirbach erheblich gekürzt. Gerade einmal eine Stunde dauert die Vorstellung. Verloren gegangen sind dabei nicht nur herrliche Textpassagen, sondern vor allem der innere Zusammenhang des Stücks blieb auf der Strecke. Nur wer seinen Büchner gut kennt, hatte noch eine Chance, dem Geschehen auf der Bühne wirklich zu folgen. [...]

Es spielten: Annika Fritzsche, Hendrik Heesen, Jakob Kurpierz, Anna-Maria Medici, Mona Riedel, Rebekka Schieferstein, Sophie Wolters und Joana Zenker aus der Jahrgangsstufe 13, Lukas Hahn und Tatjana Leenen aus der Jahrgangsstufe 12 und Franz Jonen, Christoph Parnitzke, Dorian Pluschke und Sebastian Stegmanns aus den Klassen 8 und 9.

Für die Musik sorgten David Adler (Abitur 2005) und Tim Hofer, das Bühnenbild bauten Annika Fritzsche, Therese Grohnert und Marta Mai. The-rese Grohnert assistierte auch Klaus von Mirbach bei der Regie und hatte das Theaterplakat gestaltet.

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Korinna Kornhaas „setzt sich erfolgreich in die

Nesseln“

Korinna Kornhaas hat am Schülerwettbewerb „bio-logisch!“ 2005 – Sich in die Nesseln setzen – mit Erfolg teilgenommen. Korinna belegte in ihrer Altersgruppe den 12. Platz.

Im Begleitschreiben zur Urkunde heißt es: Seit Ende des diesjährigen Schülerwettbewerbs „bio-logisch!“ muss man die Brennnessel und die Taub-nessel zu den bedrohten Arten in Nordrhein-West-falen rechnen, setzten sich doch gleich 4.129 Schü-lerinnen und Schüler freiwillig in die Nesseln, in-dem sie Taub- und Brennnesseln sammelten, be-schrieben und pressten. Zusätzlich galt es, zahlrei-che Taubnesselblüten auszusaugen und den Zu-sammenhang zwischen Hundekot und Brennnessel-wachstum in eigenen Experimenten zu ergründen. Am Mittwoch, den 28. September 2005 wurden im Rahmen einer Feierstunde die erfolgreichsten sech-zig Schülerinnen und Schüler des Landes im Mu-seum Alexander Koenig in Bonn geehrt.

Vom Gymnasium Thomaeum wurde Korinna Korn-haas eingeladen. Dabei wurde sie von ihren Eltern begleitet. In ihrer Altersgruppe belegte sie einen hervorragenden 12. Platz und konnte aus der Hand des Staatssekretärs Günter Winands vom Ministe-rium für Schule und Weiterbildung eine Urkunde und einen Buchpreis entgegennehmen.

Julia Nökel von der RP unterhielt sich mit Korinna und deren Biologielehrerin Frauke Stürtz. Sie schrieb: „Taub- und Brennnesseln zu erforschen ist eigentlich gar nicht so mein Ding“, gibt Korinna zu. Doch der Forscherdrang hat sie dann doch gepackt. Animiert durch ihre Biologielehrerin Frauke Stürtz und den guten Zuspruch ihrer Mutter, nahm die Siebtklässlerin schließlich an dem Wett-bewerb teil. Drei Monate lang waren nun Taub- und Brennnesseln zu sammeln, zu beschreiben, zu pressen und unter die Lupe zu nehmen. Im haus-eigenen Labor des Thomaeum traf sich das „For-scherteam“ einmal in der Woche zum Experimen-tieren. Die Schüler sammelten in der freien Wild-bahn Raupen, um zu beobachten, wie die Tiere von den heimischen Nesseln profitieren. Außerdem untersuchten sie das Wachstum der Pflanze auf verschiedenen Bodenmilieus. Da kam es sehr gele-gen, dass Korinna in der Ziegelheide auf dem Bau-ernhof aufgewachsen ist. „Auf Misthaufen gedeihen Taub- und Brennnesseln nämlich besonders gut“, nennt die fleißige Schülerin als ein Ergebnis ihrer Untersuchung.

Biologielehrerin Stürtz sagte: „Teamgeist, Ar-beitsteilung, Durchhaltevermögen sind Fähigkeiten, die die Teilnehmer durch solche Wettbewerbe ler-nen.“ Eigenschaften, die Korinna Kornhaas für ihre Zukunft gut gebrauchen kann, will sie doch

später einmal in die Fußstapfen ihres Vaters treten und in der Landwirtschaft arbeiten. Zunächst schmiedet die junge Biologin jedoch Pläne für die nähere Zukunft, denn wenn das Thema im nächsten Jahr stimmt, ist Korinna in jedem Fall wieder dabei – und vielleicht kann sie dann ihre zweite Urkunde und einen weiteren Preis in ihre Sammlung einrei-hen.

Die XVII. IBO: „Erfolgreich trotz Abi-Stress“

Sophie Wolters, Antje Manke und Rebecca Berrens (alle in der Jahrgangsstufe 13) erreichten die zweite Runde der Internationalen Biologieolympiade und gehörten zu den besten 50 Prozent derjenigen, die die erste Hürde auf dem Weg nach Argentinien – dort findet in diesem Jahr die Olympiade statt – meisterten.

Rebecca schaffte sogar den Sprung unter die besten 40 Landesteilnehmer. Dafür wurde sie am 14. Fe-bruar in einer Feierstunde in Bergkamen (im Werk der Schering AG) geehrt. Günter Winands, Staats-sekretär im Landesministerium für Schule und Weiterbildung, überreichte ihr eine Urkunde und ein Buchgeschenk.

Herzlichen Glückwunsch, Sophie, Antje und Re-becca!

Rebecca Berrens

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Die Internationale Biologieolympiade: Besondere Anerkennung für

Frau Stürtz und das Thomaeum

Seit 1989 gibt es die Internationale Biologieolym-piade, die in vier Runden zum Bundesentscheid nach Kiel an das „Leibniz-Institut für die Pädago-gik der Naturwissenschaften an der Universität Kiel“ führt. Hier wird dann die „Nationalmann-schaft“ zusammengestellt, die Deutschland inter-national vertritt.

Das Thomaeum nimmt seit vielen Jahren überaus erfolgreich teil, und dies ist vor allem der enga-gierten Arbeit von Frau Stürtz zu verdanken, die es immer wieder schafft, Schülerinnen und Schüler zur Teilnahme zu motivieren. Ihre Leistung wurde jetzt vom Leibniz-Institut gewürdigt, das eine „Be-sondere Anerkennung für das Städtische Gym-nasium Thomaeum“ aussprach:

Sehr geehrter Herr OStD Kaum,

Ihre Schule hat sich mehrfach in besonderem Maße und sehr erfolgreich für die Förderung besonders talentierter Schülerinnen und Schüler im Rahmen der Biologieolympiade eingesetzt. Dafür möchte ich mich heute mit diesem Schreiben bedanken.

Im vergangenen Jahr haben wir erfreulicher Weise wieder eine Steigerung der bundesweiten Teilneh-merzahlen unseres Begabtenwettbewerbs feststellen können. Wir wissen, dass bei diesem mehrstufigen Wettbewerb die Hauptlast einer solchen Entwick-lung von vielen, namentlich kaum in Erscheinung

tretenden Lehrerinnen und Lehrern getragen wird. Durch sie geschieht eine enorme Arbeit durch An-sprache und Motivation der Interessierten, durch Hilfestellungen, Betreuungen und Korrekturen der Arbeiten zur Biologieolympiade der ersten und zweiten Runde vor Ort. Ohne diese Hilfe wären wir nicht da, wo wir heute stehen.

Über diese zusätzliche Leistung freuen wir uns sehr.

Auch erlaubt offensichtlich das Profil Ihrer Schule die Förderung junger Talente im Fach Biologie. Das möchte ich gerne mit beiliegender Anerken-nungsurkunde für die Schule zum Ausdruck brin-gen.

Stellvertretend für viele Kolleginnen und Kollegen möchte ich auch Frau Frauke Stürtz in diese Eh-rung mit einbeziehen. Frau Stürtz hat sich durch ihre Arbeit in besonderem Maße um die Förderung Begabter des Faches Biologie verdient gemacht.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Eckhard Lucius, Leibniz-Institut Kiel

Rebecca Berrens: „Eine schöne Erfahrung“

Die 17. Internationale Biologieolympiade in Ar-gentinien: Warum sollte man nicht einfach mal gucken wie man sich national (oder vielleicht auch international?!) zwischen all den Bio-Interessierten so schlägt? Das waren meine ersten Gedanken, als ich mich im Frühjahr 2005 dazu entschied, an der 1. Runde des Wettbewerbes teilzunehmen.

Hier müssen Fragen in Bezug auf die Themen der Oberstufe (Genetik und Cytologie) zu Hause, mit Hilfe von Fachliteratur und dem Internet, bewältigt werden.

In dieser Runde waren meine Mitstreiterinnen Antje Manke und Sophie Wolters sowie unsere Lehrerin, Frau Stürtz, eine gute Unterstützung.

Da ich nach der Teilnahme im Jahr zuvor, bei der ich schon nach der 1. Runde ausschied, keine gro-ßen Erwartungen hatte, war ich sehr erfreut, als ich erfuhr, dass ich es mit einem guten Ergebnis in die zweite Runde geschafft hatte.

Diese stellte sich dann aber doch als etwas kom-plexer heraus, da nun nicht nur Kenntnisse über Themengebiete wie Genetik, Evolution und Ökolo-gie gefordert waren. Auch Fragen zur Verhaltens-biologie, Systematik und Cytologie sollten über das Abschneiden in der zweiten Runde entscheiden. Vor den Winterferien bekam ich dann erstaun-licherweise die Nachricht, dass ich landesweit zu den besten 40 Teilnehmern der Olympiade dieses Jahres zählte, und so wurde ich zu einer Ehrung im Schering-Werk nach Bergkamen eingeladen.

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Die Feierstunde fand schließlich am 14.02.06 statt. Dort saßen mit mir noch 39 neugierige und aufge-regte Schüler/innen aus ganz NRW vor Frau Höl-ting (Landesbeauftragte der IBO in NRW), die den Nachmittag gestalten sollte. Nachdem wir einige Einblicke in die Arbeit des Schering-Werkes be-kommen hatten, wurden uns die Urkunden und Bücherpräsente von Staatssekretär Günter Winands übergeben. Der formelle Teil des Nachmittags wurde anschließend mit einem Gruppenfoto been-det. Doch bevor es einen kleinen Imbiss zur Stär-kung gab, hielt Dr. Heike Wägele noch einen Vor-trag über Hinterkiemenschnecken. Diesen Pro-grammpunkt hatte ich ehrlich gesagt am meisten gefürchtet, doch durch die mitreißende Rede der Privatdozentin war am Ende jeder im Saal von den kleinen Meeresbewohnern (die man in keiner Weise mit den uns bekannten Schnecken vergleichen kann) überzeugt. Es war eine schöne Erfahrung, an der Biologieolympiade teilzunehmen.

Rebecca Berrens, Jahrgangsstufe 13

Günter Winands gratuliert Rebecca

Die Mathematik-Olympiade

„Es gehört viel Mumm dazu, sich mit seinem Wissen in einem Wettbewerb zu stellen“, lobte Landrat Peter Ottmann die jungen Siegerinnen und Sieger der Mathematik-Olympiade im Kreis Viersen. Die Schüler der verschiedenen Jahrgangsstufen hatten knifflige Mathematik-Aufgaben lösen müssen, ehe sie nun im Kreishaus zur Siegerehrung zusammenkamen.

Erfolgreiche Teilnehmer vom Thomaeum waren Lucas Brux (6a), Torsten Rogoll (7a) und Jan Buchholz (7n2).

Danke für eure Teilnahme und herzlichen Glückwunsch!

„Viel Sonne fürs Thomaeum“

So stand es am 10.11.2005 in der RP, nachdem die Solar-AG tags zuvor die neue Nachführanlage des „Sonnendaches“ in Betrieb genommen hatte. Per Knopfdruck wurde die Anlage von Bürgermeister Karl Hensel aktiviert.

Die Solar-AG

besteht seit 1991 und hat zurzeit rund 30 Mitglieder aus den Jahrgangsstufen 8 bis 13. Außerdem sind noch Ehemalige dabei, die mittlerweile studieren. Die Solar-AG trifft sich jeden Donnerstagabend in der Schule. Im Jahr 1993 wurden mit Hilfe der Stadtwerke Kempen die Solarbühne und die erste Solaranlage auf dem Falchdach des Neubaus instal-liert. Die zweite Anlage folgte im Jahr 1997. Nun wurden zwei weitere Module hinzugefügt.

Das schwenkbare Sonnenmodul

Das eigenständig entwickelte neue Solarmodul folgt computergesteuert der Sonne. Ziel des Pro-jektes ist es, in einer einjährigen Messreihe zu er-mitteln, ob das schwenkbare Sonnenmodul mehr Energie liefert als ein unbewegliches, aber ansons-ten identisches Vergleichsmodul. Zu erwarten ist natürlich, dass die bewegliche Zelle mehr Energie liefert als die statische, allerdings verbraucht diese ja selbst auch wieder Energie, um sich zu drehen.

Im RP-Artikel von Isabelle de Bortoli heißt es: „Wir haben uns gefragt, wie wir die Leistung der Solarzellen optimieren können, sodass sie nicht den halben Tag im Schatten sind“, berichtet Jan Pät-zold, ehemaliger Schüler des Thomaeum und inzwi-schen Informatik-Student in Venlo. Dazu habe man im Jahr 2001 ein Modell der „Nachführanlage“ gebaut. „Das haben wir alles selbst ausgetüftelt

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und zusammengebaut“, sagt Jan Erkelenz, Schüler und Mitglied der Solar-AG.. „Für das Modell ha-ben wir alte Motoren aus Druckern ausgebaut und auch das dazugehörige Computerprogramm zur Steuerung selbst geschrieben.“

Thomas Bui mit Bürgermeister Karl Hensel

Betreut wird die Solar-AG von Physik- und Infor-matiklehrer Jürgen Käberich. „Bei so einem Projekt lernt man extrem viel, vor allem Dinge, die so nicht im Unterricht behandelt werden. Lehrer und Schüler arbeiten auf gleicher Augenhöhe, und es kommt zum Gedankenaustausch zwischen allen Beteiligten“, beschreibt der Pädagoge.

Jan Pätzold mit dem Leiter der Solar-AG, Jürgen Käberich

Der Doppel-Gelenkbus der Unternehmerschaft Niederrhein

am Thomaeum

Am 14.11.2005 machte der Doppel-Gelenkbus der Unternehmerschaft Niederrhein Station auf dem Schulhof des Thomaeum. Gruppenweise besuchten die Schüler der Jahrgangsstufen 10 bis 13 den Bus für jeweils eine Schulstunde. Diplom-Ingenieur Claudio Schmickler, zuständig für die Öffentlich-keitsarbeit beim Institut der deutschen Wirtschaft,

versorgte die Schülerinnen und Schüler mit vielfäl-tigen Informationen über Inenieurberufe in den Branchen Mechanik, Elektronik und IT (Informa-tionstechnologie).

Claudio Schmickler: „Wir müssen die Berufe der Metall- und Elektroindustrie vorstellen, deshalb sind wir unterwegs. Es gibt sehr viele Berufe in Deutschland, aber die sind unterschiedlich nachge-fragt. Viele technische Berufe sind überhaupt nicht überlaufen. Wir müssen den Schülern zeigen: Da gibt es noch mehr als ihr kennt!“

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Tischtennis-Rundlauf

Mit 16 Schülern und 2 Schülerinnen machten sich unsere vier Tischtennis-Rundlauf-Teams, die sich beim Schulentscheid für die Bezirksmeisterschaften qualifiziert hatten, auf den Weg nach Viersen, um die Hürde auf dem Weg zur Landesentscheidung zu überspringen. Drei der vier Teams schlugen sich zwar wacker, überstanden die Gruppenspiele, mussten sich aber in der K.O.-Runde ab dem Vier-telfinale bald geschlagen geben. Nur dem Quintett aus der 5b gelang nach einem enttäuschenden ers-ten Spiel, das sie eher aus Leichtsinn verloren, eine Steigerung von Spiel zu Spiel. Die Schüler wurden erste ihrer Gruppe, schlugen im Halbfinale das Team des LvD-Gymnasiums souverän mit 3:0 und ließen sich auch im Finale mit 3:1 den Sieg nicht streitig machen.

Für Freitag, den 25. November, in der Sporthalle des Bundesligisten Borussia Düsseldorf, hatten sich Felix Fröhling, Henning Schilder, Patrick Mertens, Philipp Pastoors und Tobias Birkmann Großes vorgenommen. Doch schon im ersten Spiel gegen Münster mussten sie einsehen, dass andere Jungs den Zelluloidball noch besser beherrschen. Mit 0:3 hatten sie das Nachsehen. Doch sie gaben nicht auf, spielten konzentriert, gewannen Spiel für Spiel und machten sich schon Hoffnungen, doch noch ins Halbfinale einziehen zu können. Doch im letz-ten Spiel gab es den K.O. Die Mannschaft aus Neunkirchen, der spätere Turniersieger, war ein zu harter Brocken. Unser Team wurde nur Fünfte, aber immerhin von ganz Nordrhein-Westfalen.

Die Sieger der Bezirksausscheidung: Felix

Fröhling, Henning Schilder Patrick Mertens, Philipp Pastoors und Tobias Birkmann (Klasse 5b)

Tischtennis: Zum ersten Mal Kreismeister!

Am 25. Oktober 2005 wurde unsere Tischtennismannschaft zum ersten Mal in der Geschichte des Thomaeum Kreismeister. Nach Erfolgen gegen Anrath (9:0) und Nettetal-Lobberich (7:2) stand der Sieg fest.

Für die Mannschaft, die sich damit für die Bezirksrunde qualifiziert hat, spielen Frederik Altmann, Marvin Danielowski, Dominik Ginders, Thomas Hanßen, Ferdinand Mommertz, Niklas Mühlenkamp, Joscha Prießen und Maximilian Steyer.

Herzlichen Glückwunsch!

Zum dritten Mal in Folge: Tennis-Kreismeister

Am 29. September 2005 wurde unsere Tennis-Mannschaft zum dritten Mal in Folge Kreismeister. Max Hamelmann, Thomas Hansen, Gilles Dupont und Justus Kops gewannen gegen Brüggen und Mülhausen.

Herzlichen Glückwunsch!

%

Ausbildung zu Schulsanitätern

Im Kempener Malteser-Haus werden im Februar und März 49 Schülerinnen und Schüler unserer 7. und 8. Klassen in einem dreitägigen Erste-Hilfe-Kurs (insgesamt 12 Unterrichtsstunden umfassend) zu Schulsanitätern ausgebildet. Bei Herrn Kur-schildgen laufen die Fäden zusammen.

Wir freuen uns über das große Engagement unserer Schülerinnen und Schüler und danken dem Malte-ser-Hilfsdienst für die Ausbildung.

Welle Niederrhein: Drivetime

Am 29.09.2005 lief auf Welle Niederrhein um 16.15 Uhr eine Reportage über unser gerade eröff-netes CaTho. Die Anmoderation von Dr. Egon Peifer lautete:

30 Mütter aus Kempen mussten zum Gesundheits-amt und die Lebensmittelaufsicht des Veterinär-amtes war im Gymnasium Thomaeum. Was wie eine Seuche klingt, ist in Wahrheit ein Gewinn an Ge-sundheit! Das Thomaeum hat seit einer Woche ein Schulcafé. Die Schüler führen es nach betriebswirt-schaftlichen Aspekten, wie im Unterricht gelernt. Und das Beste überhaupt: Alle Kempener sind natürlich gern gesehene Gäste.

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„Gruppenbild mit Mann“ im CaTho

Comment ça va?

Für die 6. Klassen biete ich seit Anfang Februar ehrenamtlich eine Französisch-AG an, um den Schülerinnen und Schülern die Entscheidung für die neue Fremdsprache im nächsten Schuljahr zu er-leichtern.

Da sich sage und schreibe 40 Kinder gemeldet haben, sind daraus zwei Arbeitsgemeinschaften geworden: 22 Schüler aus der 6n2 (mittwochs in der 6. Stunde) und 18 Schüler aus der 6n1 (don-nerstags in der 6. Stunde).

Geplant sind 10 Stunden und Ziel ist es, einige Geheimnisse um die französische Sprache zu lüften (was ist das da für ein Häkchen am „c“?) und all-gemein etwas über Land und Leute zu erfahren (Wer war Jeanne d’Arc? oder Wie heißen die Leute, die in Rennes wohnen?).

Meine Motivation? Ich habe ein Jahr in Frankreich gelebt und die Sprache „vor Ort“ gelernt. Egal, welche Sprache man lernt: Sprache ist Brücke von Mensch zu Mensch. Hier ein Beispiel für unsere Verwandtschaft:

Lateinisch: familia, ae Deutsch: die Familie Französisch: la famille Englisch: the family Spanisch: la familia Italienisch: la famiglia Schwedisch: en familj

Catja A. Siemes

Je m’apelle ...

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Das FranceMobil mit Fahrerin Céline Rethore

am Thomaeum

„Französisch zum Anfassen“ überschrieb Sarah Pluschke ihren Artikel in der RP vom 15.02.2006 über das FranceMobil am Thomaeum:

„Was heißt doof auf Französisch?“ fragt ein Schü-ler. „Bête“, antwortet Céline Rhetore. Im Pavillon des Kempener Gymnasiums Thomaeum sitzen knapp 30 Fünftklässler und reden Französisch, obwohl sie noch nie eine richtige Unterrichtsstunde hatten. Die Stipendiatin der Robert-Bosch-Stiftung verbringt mit den Kindern eine Unterrichtsstunde der besonderen Art: Spielerisch bringt sie den Schülern ihre Muttersprache nahe.

Beim Galgenmännchenspiel auf Französisch sollen die Pennäler ihren Namen herausfinden. Im Kreis wird ein Würfelball herumgeworfen, „Je m’apelle ...“ stellt sich jedes Kind vor. „Mir gefiel das Ange-bot gut, da so das Interesse für Frankreich und das Französischlernen geweckt wird“, erklärt Lehrer Walter Weitz, der das FranceMobil ans Thomaeum geholt hat, „quasi Französisch zum Anfassen.“

Die 24-jährige Rethore spricht die ganze Stunde über Französisch mit den Schülern, nur ganz selten kommt ein deutscher Satz über ihre Lippen – und im Notfall gibt es ja immer noch Hände, Füße und die Mimik. „Ich möchte den Schülern zeigen, dass sie die Sprache verstehen können, auch wenn sie sie eigentlich noch nicht gelernt haben“, erklärt Rethore ihre Methode.

Die Kinder haben Spaß. „Die ist voll cool“, flüstert ein Schüler seinem Nachbarn zu. Nur daran, dass man sich in Frankreich mit Wangenküssen begrüßt, müssen sich die Kids noch gewöhnen. „Mir hat die Stunde gut gefallen, ich mag die französische Spra-che“, sagt Carolin (11), als sie mit ihrer Klasse den Pavillon verlässt. [...] Auch Walter Weitz zeigt sich beeindruckt: „Frau Rethore bringt das Ganze mit viel Witz rüber und verbreitet gute Stimmung. Ich finde das ganz hervorragend. Von den vielen klei-nen Tricks kann man sich auch was für den eigenen Unterricht abgucken.“

Bonjour à tous! Si je vous dis “Joachim du Bellay” ou “Châteaux de la Loire”, à quoi pensez vous? A la douceur angevine et à l'Anjou bien sûr! Non? Alors découvrons les ensemble grâce au projet France Mobil! Je suis en effet née en Anjou (la plus belle région de France sans aucun doute!), il y a 24 ans. En classe de seconde, un voyage scolaire m’a fait découvrir l'Allemagne: un véritable coup de foudre, qui m’a donné envie d'étudier les langues afin de rencontrer des gens, des cultures différentes. J'ai donc d'abord étudié l'anglais en Allemagne avec le programme Erasmus puis l'allemand à Lille. Ensuite j'ai décidé de faire découvrir ma langue et ma culture aux autres et obtenu une maîtrise de Français Langue Etrangère. C'est donc avec grand plaisir que je vais parcourir les routes de NRW pour faire découvrir la francophonie aux petits et aux grands en jouant, discutant: en communiquant, tout simplement! La Kangoo est prête à partir, et moi je suis ravie de bientôt vous connaître !

Céline Rethore

C

Au-Pair-Familie gesucht!

Freya Hadfield aus Großbritannien war Ende Au-gust 2005 für zwei Wochen zu Gast am Thomaeum. Nach ihrem „Abitur“ (den britischen A-level Exams) möchte sie für ein Jahr nach Deutschland kommen und teilweise am Unterricht des Gymnasi-ums Thomaeum teilnehmen.

Um die Kosten zu reduzieren, würde Freya gerne als Au-pair-Mädchen in einer Familie wohnen, die Kinder betreuen und Englisch unterrichten.

Wer nimmt Freya auf? Melden Sie sich bitte im Sekretariat!

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Sprechstunden der Lehrerinnen und Lehrer

Jede Lehrerin und jeder Lehrer bietet eine feste wöchentliche Sprechstunde an. Wir bitten Sie den-noch, sich – wenn möglich mindestens zwei Tage vorher – anzumelden, damit die Kollegen von kurz-fristig notwendig werdendem Vertretungsunterricht freigehalten werden.

Nehmen Sie die Sprechstunde bei Bedarf bitte rechtzeitig in Anspruch, um ein Problem zeitnah und in größerer Ruhe als am Elternsprechtag bere-den zu können.

Name Tag Stunde

Abel, Jürgen Bährsch, Herbert MO 4. Beer, Gertrud FR 5. von Behren, Ulrich DI 5. Berten, Kornelia FR 4. Bonzelet, Marianne MO 2. Dr. Brinkmann, Dirk FR 3. Burgbacher, Christa DO 4. Bürschgens, Hans-Josef FR 5. Cistecky, Dieter DO 2. Danczyk, Sandra MO 3. Dreiser, Herbert DO 3. Dr. Hausen, Adelheid MO 5. Heinen, Reinhardt DO 3. Hellmann, Rosalie FR 3. Hengsbach, Paul MO 5. Hoffmann, Martin MI 3. Holz, Stefanie FR 4. de Jong, Sonja DI 3. Junglas, Kathrin DI 2. Käberich, Jürgen DO 3. Kaum, Edmund n.V. Köhler, Marion DO 3. Krüger, Dirk MI 2. Kurschildgen, Hans-Klaus FR 4. Lange, Johannes DO 5. Lehnen-Brixius, Margrit MI 2. Menzer, Klaus-Dieter DI 3. Minke, Norbert ? Nienhaus, Brigitte DI 3. Nowotzin, Michael DO 5. Pleines-Hanisch, Helga MO 3.

Rehring, Karsten MI 3. Richter, Annerose MI 3. Römer, Verena MI 3. Sanio, Karin DI 3. Schieferstein, Udo MO 4. Stürtz, Frauke MI 4. Thönes, Wilhelm MO 5. Timmann, Otto DI 3. Timpe, Gina MO 3. Vetter-Rehkämper, Gudrun n.V. Voigt, Manfred DO 4. Weitz, Walter MI 3. Wildner, Sophia MO 4. Coersmeier, Birgit DI 2. Reiser, Dagmar DI 2. Schönemann, Tanja FR 2.

É Wichtige Termine

im 2. Schulhalbjahr 30.01.2006 Beginn des 2. Halbjahres 27.-28.2.06 Ferientage (Karneval) 01.03.2006 Aschermittwochsgottesdienst 16.03.2006 Schulpflegschaftssitzung (19.30 Uhr)

24.03.2006 Beginn des Frankreichaustausches 29.03.2006 Berufsinformation durch Rotary 31.03.2006 Quartalsende 06.04.2006 Gottesdienst in Christ-König (8Uhr) 07.04.2006 letzter Unterrichtstag der 13 10.-22.4.06 Osterferien 24.04.2006 Info 6 zur Sprachenwahl (19.30 Uhr)

25.04.2006 Info 10 zur Oberstufe (19.30 Uhr)

26.04.2006 Info 5 zur Sprachenwahl (19.30 Uhr)

27.04.2006 Info 8 zur Mittelstufe (19.30 Uhr)

28.04.2006 Elternsprechtag (14-19 Uhr) 3.-7.05.06 Theater am Thomaeum 18.05.2006 Schulkonferenz (19 Uhr)

26.05.2006 Ferientag nach Christi Himmelfahrt 24.-29.5.06 Theater am Thomaeum 06.06.2006 Ferientag (Pfingstdienstag) 14.06.2006 Entlassfeier der Abiturientia 2006 21.06.2006 „Kennenlernnachmittag“ (15 Uhr)

22.06.2006 Gottesdienst in der Aula (8 Uhr) 23.06.2006 Zeugnisausgabe in der 3. Stunde 24.6-8.8.06 Sommerferien 09.08.2006 Beginn des neuen Schuljahres

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Ein Schnappschuss aus der 8n1

Klasse Beteiligung!

Portale in neuem Glanz

Die prunkvollen Eingangstore an der Ostfassade des Altbaus des Gymnasiums Thomaeum strahlen in neuem Glanz. In Abstimmung mit dem Landes-konservator Ulrich Stevens, Steinmetz- und Bild-hauermeister Manfred Messing und dem Hochbau-amt der Stadt Kempen wurden die Portale im Re-naissancestil restauriert. Die teilweise stark verwit-terten Schmucksteine wurden in traditioneller Steinmetz-Technik rekonstruiert, dabei der Origi-nalstein – Obersulzbacher Sandstein aus der Pfalz – verwendet. Die Ornamentik wurde mit einem Mikrostrahlverfahren schonend gereinigt, die schadhaften Fugen wurden verfüllt, und am Ende brachte die Firma „Bedachung Terbeek“ ein Kup-ferblech auf den horizontalen Flächen als Wetter-schutz an. Das Land trug die Hälfte der Kosten von 34.000 Euro.

In der Adventsserie „Jeden Tag ein Türchen“ (unter diesem Motto stellte die Westdeutsche Zei-tung bis Heiligabend Pforten in Tönisberg, St. Hu-bert und Kempen vor) machte das Thomaeum am 1. Dezember 2005 den Auftakt. Axel Küppers schrieb:

[...] Sowohl die Eichentür als auch die Stein-Um-randung sind eine architektonische Kostbarkeit, die in der Thomasstadt ihresgleichen sucht. Bis zum

Herbst 1925 war in dem repräsentativen Gebäude das Königliche Lehrerseminar untergebracht. Im Anschluss zog das Thomaeum ein. Die Pforte dient heute lediglich dekorativen Zwecken, für die Schü-ler gibt es zahlreiche andere Wege ins Thomaeum. [...]

Dessen Geschichte reicht allerdings viel weiter zurück: 1659 als humanistisches Gymnasium in Kempen gegründet, befand sich das Thomaeum in Burse, Franziskanerkloster und Burg, bis es schließlich im Lehrerseminar eine dauerhafte Bleibe fand.

Das Portal – seit dem Sommer vom Kempener Steinmetzbetrieb Manfred Messing restauriert – spiegelt den wilhelminischen Architekturstil nach der Jahrhundertwende wider. Allerdings sind in den strengen Formen bereits aufgelockerte runde Elemente zu entdecken – der Jugendstil lässt grü-ßen.

Reinhardt Heinen, Kunsterzieher am Gymnasium Thomaeum, hat seine Assoziationen zu den beiden Portalen des Altbaus nach der Restaurierung im November niedergeschrieben:

„Betrachten wir die Fassade des 1910 als Lehrer-seminar eingerichteten heutigen Altbaus des Gym-nasiums, so fällt direkt ein gewisses Spannungsver-hältnis ins Auge: die strenge, in ihrer Abhängigkeit vom rechten Winkel fast „renaissancehaft“-klassi-zistisch streng wirkende Gesamtfassade einerseits im Kontrast zu den beiden rhythmisch angeordne-ten „barock-jugendstilhaften“, lebendig geschwun-genen Portalen andererseits.

Die beiden fast identischen Portale – beim linken Portal befindet sich oberhalb der flankierenden Säulen je ein Jugendstil verwandtes, antik ge-schmücktes Prunkgefäß (Siegespokale einer ge-wonnenen griechischen oder römischen oder gar preußischen Schlacht?) – fallen durch ihre symme-trische Komposition auf. Dominante geschwungene Elemente erfahren ihre Gegenbewegungen durch Spiegelungen an den Mittelachsen. Dieses typisch barocke Kompositionsprinzip von Bewegung und Gegenbewegung – hier sichtbar von der „antik-hellenistisch-jugendstilhaften“ Krone der Portale bis zur Innenstruktur der Türen – darf als das zen-trale Kompositionsprinzip der beiden Pforten gel-ten, im Detail bisweilen gar an das Rokoko er-innernd.

Bewegung und Gegenbewegung stehen in Harmo-nie zueinander. Die Wuchtigkeit der unteren streng wirkenden Säulen wird durch die oberen ge-schwungenen barocken Komponenten harmonisiert. Harmonie als sichtbares Nebeneinander kontrastie-render Einzelelemente wird zum durchgängigen Kompositionsprinzip auch, was das proportionale Verhältnis von Portalen zur Gesamtfassade be-trifft.“

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