Seehaus Exposé: Hainer See

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1 Innovativer Strafvollzug als Chance für straffällige Jugendliche NEUBAU SEEHAUS LEIPZIG Gemeinsam Zukunft bauen

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Innovativer Strafvollzug als Chance für straffällige Jugendliche

NEUBAU

SEEHAUS LEIPZIGGemeinsam Zukunft bauen

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Herausgeber: Seehaus e.V.Dorfstraße 204463 Großpösna OT Störmthalwww.seehaus-ev.de

Ansprechpartner:Tobias MerckleGeschäftsführender [email protected] 33123-302

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Inhaltsverzeichnis

01. Das Seehaus-Konzept ..............................................................................................................................................402. Einblicke in das Programm ...................................................................................................................................703. Der Neubau am Hainer See ...................................................................................................................................804. Statements zu Seehaus e.V. ..............................................................................................................................1405. Preise und Auszeichnungen .............................................................................................................................. 1706. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.................................................................................................................1807. Presseberichte ..........................................................................................................................................................20

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Neubau Seehaus Leipzig //

Im Auftrag des Sächsischen Staatsmi-nisteriums der Justiz bietet Seehaus e.V. eine zukunftsweisende Alternati-ve, den „Jugendstrafvollzug in freien Formen“. Dabei kann Seehaus auf die 10jährige Erfahrung im Seehaus Leonberg und 2 Jahre im Seehaus Störmthal zurückblicken.

Im Seehaus lernen 14-23jährige Jugendstrafgefangene während ihrer Haftzeit, wie sie ihr Potenzial nutzen können – für ihre persönliche Zukunft und zum Wohl der Gesellschaft.

Bis zu 7 Jugendliche wohnen mit Hau-seltern und deren Kinder zusammen und erfahren so – oft zum ersten Mal – “funktionierendes” Familienleben, Liebe und Geborgenheit. Gleichzeitig erwartet sie ein durchstrukturierter und harter Arbeitsalltag, durch den sie herausgefordert werden, Verant-wortung für ihre Straftaten und für ihr eigenes Leben zu übernehmen:

01. DAS SEEHAUS-KONZEPT

Das Seehaus kümmert sich um scheinbar hoffnungslose Fälle – um straffällige Jugendliche.

Sie hatten eine schwierige Vergan-genheit und haben anderen viel Schaden zugefügt. Die Opfer leiden mitunter lebenslang unter den Folgen ihrer Straftaten. So müssen wir alles tun, um zu verhindern, dass sie erneut straffällig werden. Gleichzeitig haben sie Gaben und Fähigkeiten und wir brauchen sie in unserer Gesellschaft, wir brauchen sie auch als wertvolle Arbeitskräfte. Keiner darf verloren gehen! So wollen wir gemeinsam Zukunft bauen und in Jugendliche, in zukünftige Hoffnungsträger inves-tieren und sie zur Verantwortung und Wiedergutmachung erziehen.

Im herkömmlichen Strafvollzug er-schweren negative Einflüsse anderer Gefangener nachhaltige Neuanfänge.

Gemeinsam Zukunft bauen – für und mit scheinbar „hoffnungslosen Fällen“

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Neubau Seehaus Leipzig // 01. Das Seehaus-Konzept

Um 5:45 Uhr beginnt der Tagesablauf

mit Frühsport. Bis 22:00 Uhr sind

die Jugendlichen in ein konsequent

durchgeplantes Erziehungspro-

gramm eingebunden.

Hausputz, Schule, Arbeit, Berufs-

vorbereitung, Sport, gemeinnützige

Arbeit, Auseinandersetzung mit den

Auswirkungen von Straftaten für die

Opfer, Wiedergutmachung, soziales

Training und die Vermittlung christ-

licher Werte und Normen sind fester

Bestandteil des Konzepts.

Auf den Punkt gebracht könnte das

Motto des Erziehungs- und Bildungs-

programms im Seehaus „Klare Linie

mit Herz“ lauten.

Ziel ist die Integration in die Ge-

sellschaft und in den ersten Ar-

beitsmarkt. Bisher konnten fast alle

einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz

erhalten. Viele Ausbilder beklagen,

dass sie kaum noch gute Lehrlinge

bekommen, die einen 8-Stunden

Tag durchhalten, pünktlich sind und

positives Sozialverhalten zeigen

können. Dies haben die Jugendlichen

im Seehaus eingeübt. Sie haben sich

vor allem auch in den Grund- und

Arbeitstugenden geübt und sind es

gewohnt, sich gegenseitig zu helfen.

So können sie sich durch ein Prakti-

kum beweisen und aufzeigen, dass sie

sich positiv am Arbeitsplatz einbrin-

gen und zu wertvollen Mitarbeitern

werden können.

Seehaus Störmthal, Interim, südlich von Leipzig (seit

2011); Platz für eine Wohngemeinschaft mit bis zu sie-

ben Jugendlichen

Seehaus Leonberg, westlich von Stuttgart (seit 2003)

Platz für drei Wohngemeinschaften mit jeweils bis zu

sieben Jugendlichen

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Neubau Seehaus Leipzig // 01. Das Seehaus-Konzept

» Über 90% konnten im Seehaus einen Bildungsabschluss, in überwiegenden Fällen das 1. Lehrjahr erfolgreich absolvieren.

» Alle hatten eine sichere Wohn-situation nach der Entlassung.

» Sie konnten ihre Schulden wäh-rend der Seehauszeit um 50% verringern.

» Sie haben begonnen, ihre Taten aufzuarbeiten und Wiedergut-machung zu leisten.

» Sie haben gelernt, durch Leis-tungsbereitschaft statt durch kriminelles Verhalten Ziele zu erreichen und Anerkennung zu bekommen.

» 97% konnten in einen Ausbildungs- oder Arbeits-platz vermittelt werden.

Es lohnt sich, in die Jugendlichen zu investieren!

Es lohnt sich, in unsere Zukunft zu investieren.

90%

97%

-50%

Über 140 Jugendliche hatten bisher die Chance, sich in einem der beiden Seehäuser in Leonberg und Störmthal auf ein Leben ohne Straftaten vorzubereiten. Die Jugendlichen, die das straffe Programm durchhielten können viele Erfolge vor-weisen:

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Neubau Seehaus Hainer See //

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02. EINBLICKE IN DAS PROGRAMM

Gemeinnützige Arbeit(Fluthilfe Juni 2013)

Hilfreiche Hinweise

Familienleben

Ausbildung

Sport

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Neubau Seehaus Hainer See //

Im September 2011 konnte im See-haus Störmthal bei Leipzig der erste straffällige Jugendliche aufgenom-men werden. Vorausgegangen war eine lange Suche nach einem geeig-neten Quartier. Letztendlich entschie-den sich die Verantwortlichen des Seehaus e.V. mit dem „Lutherstift“ in Störmthal für eine Übergangslösung. Dieses Interim soll nun, so ist es mit dem Sächsischen Staatsministerium der Justiz und für Europa abgestimmt, durch einen Neubau am Hainer See abgelöst werden.

Warum ein Neubau (am Hainer See)?1. Das Gelände in Störmthal bietet

nur maximal 7 Jugendlichen Platz (eine Wohngemeinschaft). Der Seehaus e.V. wurde jedoch vom Freistaat Sachsen für 15 Plätze beauftragt. Darüber hinaus ist das Gelände am Hainer See groß genug für weitere Wohngemein-schaften. Langfristig können bis zu 30 Plätze für straffällige Jugendliche entstehen.

2. Die Absprachen mit dem Vermie-ter des Geländes in Störmthal (Diakonie Leipzig) und der Kom-mune basierten von Beginn an auf einer befristeten Nutzung .

3. Über 200 Gebäude in ganz Sach-sen wurden gesichtet und be-gutachtet. Trotz intensiver Suche konnte keine passende Bestand-simmobilie gefunden werden.

4. Der Standort am Hainer See er-füllt alle wichtigen Bedingungen: Alleinlage, Nähe zum Ballungs-gebiet Leipzig, Erreichbarkeit der JSA Regis-Breitingen, Größe, Umsetzbarkeit und Erweiterungs-möglichkeiten.

5. Aufgrund der räumlichen Nähe zum bisherigen Standort in Störmthal können bereits ge-knüpfte Kontakte zu Entschei-dungsträgern und Unterstützern weiter gepflegt und genutzt werden.

03. DER NEUBAU AM HAINER SEE

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Neubau Seehaus Leipzig // Der Neubau am Hainer See

6. Die zuständigen Kommunen unterstützen die Ansiedlung am geplanten Standort mehrheitlich.

BauplanungDer Bauplatz ist ein bislang unbebau-ter Bereich (ca. 4,5 ha) des östlichen Nordufers Hainer See auf der Ge-markung Neukieritzsch im Landkreis Leipzig. Der Hainer See ist Teil einer Tagebaufolgelandschaft, eine viertel Autostunde vom jetzigen Standort in Störmthal entfernt.

Für die architektonische Umsetzung des Seehauses sind die Inhalte des Konzepts maßgeblich: Die Funktionen wie Wohnen, Schule, Ausbildung, praktische Arbeit, Hobbytierhaltung, Freizeit- und Sportaktivitäten und öffentliche Veranstaltungen sowie die notwendigen Verwaltungs- und Nebenräume werden bei der Planung berücksichtigt. Gleichzeitig soll eine Wald- und Tier-Kindertagesstätte entstehen.

Es erfolgt eine zeitlich gestreckte Bauentwicklung und Bauumsetzung, die noch einen gewissen Spielraum für Anpassungen in der Zukunft zulässt. So wurde Seehaus e.V. auch von anderen Bundesländern ange-fragt, einzelne Jugendliche aus ihrem Zuständigkeitsbereich aufzunehmen. Denkbar sind bis zu sechs Wohnge-meinschaften auf dem Gelände – je nachdem, wie sich der Bedarf in der Zukunft entwickelt.

Der erste Bauabschnitt hat vor allem zum Ziel, möglichst schnell die Vor-aussetzungen für einen Umzug der Wohngemeinschaft aus Störmthal zum Hainer See, sowie eine zweite Wohngemeinschaft zu schaffen.

Leipzig Zentrum

Hainer See

25km

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Neubau Seehaus Leipzig // Der Neubau am Hainer See

Der erste Bauabschnitt umfasst im Kern drei Gebäude.

1. Wohngebäude 1 (3 Geschosse): Kindertagesstätte, zwei Wohn-gemeinschaften, ca. 1,64 Mio €

2. Wohngebäude 2 (3 Geschosse): Schule, Verwaltung, Mitarbei-terwohnungen, ca. 1,64 Mio €

3. Werkstatt (2 Geschosse): Lager, Haustechnik etc., ca. 1,23 Mio €

Gesamtkosten für den ersten Bauabschnitt: ca. 4,5 Mio €.

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EinzelauflistungWohngemeinschaft: 530.000 €Krippe und Kindertagesstätte: 452.000 €Verwaltung: 339.000 €Schule: 113.000 €Werkstatt: 823.000 €

Für das Raumsponsoring können auch kleinere Einheiten ausgewählt werden.

Die Wohngebäude 1 und 2 sind größ-tenteils baugleich. Bei Umsetzung der folgenden Bauabschnitte können die in Wohngebäude 2 vorerst als Mitar-beiterwohnungen genutzten Bereiche in Wohngemeinschaften umgewidmet werden.

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FinanzierungDer Seehaus e.V. erhält aus Mitteln der Justizministerien in Baden-Württemberg (Seehaus Leonberg) und Sachsen (Seehaus Störmthal) eine Grundfinanzierung seiner Arbeit. Dazu kommen die Auftragserlöse der vereinseigenen Betriebe. Die laufen-den Kosten sind dadurch gedeckt.Für die Baukosten bekommt Seehaus e.V. keine staatliche Fördermittel.Hier ist der Verein auf Unterstützung angewiesen.

Wir freuen uns über Ihre Investition in die Jugendlichen!Wir freuen uns über Ihre Investition in die Zukunft!

Spendenkonto:Stadt- und Sparkasse LeipzigKonto Nr.: 1090013899Blz.: 860 555 92IBAN: DE 5186 0555 9210 9001 3899BIC: WELADE8L

Neubau Seehaus Leipzig // Der Neubau am Hainer See

Zeitplan Das Baurecht für das Ufergrundstück am Hainer See wird durch einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan gesichert. Dieser befindet sich aktuell in Abwägung durch die Träger der öffentlichen Belange (TöB), die bereits frühzeitig in die Aufstellung einbe-zogen waren. Geplant ist folgendes Vorgehen:

» August 2014: Auslage des Bebauungsplanes

» September 2014: Voraussichtliche Genehmi-gung des Bebauungsplanes

» Oktober 2014: Voraussichtlicher Baubeginn

» August 2015: Einzug der ersten Jugendlichen

GEBÄUDE 1 3x 380 m2 BGFBaukosten n. DIN 276 in Euro brutto: (Überschlag) 1,64 Mio

GEBÄUDE 2 3x 380 m2 BGFBaukosten n. DIN 276 in Euro brutto:(Überschlag) 1,64 Mio

GEBÄUDE 3 2x 565 m2 BGFBaukosten n. DIN 276 in Euro brutto:(Überschlag) 1,23 Mio

Jahres-MA

Kindertages-

stätte

Wohngemein-

schaft 1

Wohngemein-

schaft 2

Schule

P.-büros

Mitarbeiterfamilie

MA2

Mitarbeiterfamilie

MA4

Verwaltung

Mitarbeiterfamilie

MA1

Mitarbeiterfamilie

MA3

Hauseltern

WG 1

Haustechnik

Lagerräume

Haus-

meister

Werkstatt Bau

Hauseltern

WG 2

Jahres-MA

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8 Gründe, weshalb es sich lohnt,

den Neubau des Seehaus Leipzig zu unterstützen:

Zehn Jahre Erfahrung: Im Seehaus Leonberg hat sich die Pro-jektidee, in Straffällige Jugendliche zu investieren, über einen längeren Zeitraum bewährt. Auf diese Erfah-rung baut das sächsische Seehaus-Projekt auf.

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Mehr Kapazität: Statt bislang maximal 7 werden am Hainer See mindestens 14, langfristig bis zu 30 straffällige Jugendliche zu Hoffnungsträgern für die Gesellschaft ausgebildet.

Größere Ausbildungsvielfalt: Aktuell kann in der Seehaus-Schule Sachsen ein Berufsvorbereitendes Jahr (BVJ) oder ein Berufs-grundbildendes Jahr (BGJ) in den beiden Bereichen Holztechnik und Bautechnik erreicht werden. Mit mehr Jugendlichen und stärkeren Klassen kann das Angebot vergrößert werden (z.B. mit dem Bereich Garten- und Landschafsbau).

Neubau Seehaus Leipzig // Der Neubau am Hainer See

Modell und Vorbild: Das Konzept des Seehaus e.V. ist 2009 vom Sächsischen Staatsministerium der Justiz und für Europa unter insgesamt 17 Bewerbern als Modellprojekt für den „Vollzug in freien For-men“ in Sachsen ausgewählt und zur Umsetzung beauftragt worden. Das Seehaus hat auch Vor-bildwirkung für andere Bundesländer.

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Ausgezeichnetes Ehrenamt: Für das ehrenamtliche Engagement rund um den Seehaus e.V. hat der Verein meh-rere Preise verliehen bekommen, u.a. den Deutschen Bürgerpreis in der Kategorie Alltagshelden und den Dominikuspreis vom Institut für soziale Verantwortung und den Förderpreis Kriminalprävention.

Zusätzliche Betreuungsplätze für Kinder: Angesichts einer angespannten Betreu-ungsplatzsituation ist der Wald- und Tier-kindergarten mit langfristig geplanten 30 Plätzen eine weitere Investition in die Zukunft, von der die Region und Familien profitieren.

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Arbeitskräfte gewinnen: Angesichts des Mangels an Fachkräf-ten und Handwerkern ist die Qualifi-kation der straffälligen Jugendlichen auch eine Investition in potentielles Personal von Industrie und Handwerk.

Öffentliches Interesse: Preise für bürgerschaftliches Engage-ment, über 1100 Presseberichte, über 50 Filmbeiträge, über 700 Projektvor-stellungen mit über 16.000 Zuhörern, Gäste aus über 30 Ländern... Sponsoren können sich auf Grund des Modellcharakters des Seehaus-Konzeptes öffentlichen Interesses gewiss sein.

Neubau Seehaus Leipzig // Der Neubau am Hainer See

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Neubau Seehaus Hainer See //

04. STATEMENTS ZU SEEHAUS E.V.

Der Seehaus e.V. gibt jungen Menschen, die

vom rechten Weg abgekom-men sind die faire Chance, im Leben neu durchzustarten und die eigene Rolle in der Gesell-schaft zu finden. Klare Regeln, Respekt vor dem Mitmenschen und Arbeit an sich selbst wer-den hier gemeinsam gelebt.

BURKHARD JUNGOberbürgermeister der Stadt Leipzig

Das Jugend-strafrecht

soll vor allem erneuten Straftaten Jugendlicher und Heranwachsender entgegen wir-ken. So lautet die Zielstellung des Ju-gendstrafgesetzes. Dass dies nicht mit einer Freiheits-

strafe in einem Gefängnis zu erreichen ist, erfahren wir durch die Statistik der Wieder-holungstäter sehr deutlich. Der Ansatz, den Jugendlichen familiäre Strukturen, Werte und Disziplin in einer freien Einrichtung ver-pflichtend nahe zu bringen, ihnen die Erfah-rung zu lehren, dass sie durch Ausbildung, Arbeit und Verantwortung Anerkennung in der Gesellschaft erreichen werden, ist mutig, unterstützenswert und verlangt Respekt.Die Persönlichkeit der Jugendlichen wird durch die Aufgaben und die Struktur im Seehaus wachsen. Auch eine Gemeinde kann durch eine sachliche Diskussion mit ihren Bürgerinnen und Bürgern zur Ansied-lung und Integration einer Einrichtung wie dem Seehaus wachsen.“

HENRY GRAICHENBürgermeister der Gemeinde Neukieritzsch

Mal angenommen…Sie interessieren sich wirklich, warum junge Leute auf die schiefe Bahn

geraten sind. Sie interessieren sich, wie man ihnen wirklich helfen kann, Sie haben das Seehausprojekt persönlich kennengelernt, Sie wollen nicht einfach nur Ihre Ruhe haben, Ihnen fallen keine Ausreden mehr ein, warum das an sich tolle Projekt bei Ihnen aber gerade nicht angesiedelt werden kann, … dann geht es Ihnen ja wie mir: Ich habe hohe Achtung vor dem Engagement des ganzen Seehaus-Teams und unterstütze es gern. Und zwar hier bei uns!

MATTHIAS WEISMANN Superintendent im Kirchenbezirk Leipziger Land

Jugendstrafvollzug in freien Formen ist ein

Weg zurück in die Gesellschaft, zu den Mitmenschen, als Mit-mensch. An sich zu arbeiten, um dieses zu erreichen, ist vielfach schwer, aber leichter auf Wegen, wie Seehaus e.V. sie den Jugendlichen vorgeben will. Vorgegebene Wege, die ein steiniges Leben nicht glatt bügeln, sondern für die die Beine

gehoben oder Steine aufgehoben werden müssen. Ein weiterer Weg, ein guter Weg. Ich unterstütze ihn.

GEORG-LUDWIG VON BREITENBUCH MDL Kreisvorsitzender der CDU im Landkreis Leipzig

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Das Seehaus gibt Jugendlichen diese Chance, eine Chance für die Zukunft. Der Schlüssel liegt im ganzheitlichen Ansatz, die Per-

sönlichkeit der betroffenen Jugendlichen zu stärken, damit sie befähigt werden, sich als verantwortungsbewusste, sozialkompetente "Team-player" in die Gesellschaft einzubringen. Vertrauen schaffen, Werte vermitteln, Orientierung und Halt geben, sich für Wiedergutmachung einsetzen: dafür steht der Seehaus e.V.. Das Seehaus ist ein beispielhaftes Projekt der Jugendhilfe, das unsere Unterstützung verdient!

PETER HAHNE Journalist, Bestsellerautor, Kuratoriumsmitglied des Seehaus e.V.

Im Vergleich zu dem familiären Zusammenleben im Seehaus, dem gemeinsa-men Erleben des Alltags, herrschen im Jugendstrafvollzug in Regis-Breitin-

gen zwangsläufig andere Strukturen. Die Jugendlichen leben dort in Wohngruppen von 12 jungen Männern zusammen und werden durch einen festen Stamm von Bediensteten betreut. Dennoch stößt unsere Arbeit mit den Jugendlichen an Gren-zen. Eine so unmittelbare und intensive Wahrnehmung und Begleitung im Alltag, an der der Jugendliche von Vorbildern auch für die kleinen täglichen Herausforde-rungen lernt, ist nur hier im Seehaus gegeben. Ich danke daher allen Beteiligten und wünsche mir, dass der im sächsischen Jugendstrafvollzugsgesetz verankerte Jugendvollzug in freien Formen weiter Bestand hat und so eine wertvolle Ergän-zung des Strafvollzugs darstellt – optimistisch, zukunftsorientiert, klar, intensiv, herzlich und respektvoll.

REGIERUNGSDIREKTOR UWE HINZ Leiter der Jugendstrafvollzugsanstalt Regis-Breitingen

Neubau Seehaus Leipzig // Statements zu Seehaus e.V.

„Das Seehaus bietet ergänzend

zum herkömmlichen Strafvollzug den straf-gefangenen Jugend-lichen eine besondere Chance, die ihr Poten-tial nutzen wollen, um ihr Leben zu ändern und ihre Zukunft anzupa-cken. Davon überzeuge ich mich persönlich

bei einem Gespräch mit jedem Jugendlichen, der aus der JSA Regis-Breitingen neu ins See-haus kommt. Ich unterstütze das Seehaus mit meinen Möglichkeiten als Bürgermeisterin vor Ort, weil ich glaube, dass sich diese Inve-stition in die Jugendlichen lohnt, sowohl für sie selbst als auch für die Gesellschaft.

DR. GABRIELA LANTZSCH Bürgermeisterin Großpösna

Das Seehaus war für mich ein echter Neu-

anfang. Hier bin ich in einer kleineren und viel positiveren Gruppe als im Gefängnis. Alle helfen mir hier bei meinem Ziel, mein Leben zu ändern. Ich habe vieles gelernt, z. B. das Leben in der Familie, respektvollen Umgang mit-einander und wie ich Streit ohne Gewalt löse.

THOMAS Jugendlicher Seehaus Störmthal

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Der Freistaat Sachsen will im Jugendstrafvollzug neue Wege gehen. Er-ziehung der Jugendlichen soll zur Vorbereitung auf ein selbstbestimmtes

Leben nach der Strafe noch stärker im Mittelpunkt stehen. Ich unterstütze dazu das Projekt des freien Trägers Seehaus e. V. Junge Straftäter sollen nach dessen Konzept einüben, sich positiv in eine soziale Gemeinschaft einzubringen und Verantwortung für andere zu übernehmen. Die Strafe wird dabei in einer Ein-richtung außerhalb einer Haftanstalt verbüßt. In familienähnlichen Strukturen werden die jungen Menschen gemeinsam arbeiten, sich gegenseitig unterstützen und für ihre Zukunft lernen. Eine geordnete Familie fehlt leider manchen Jugendli-chen, die auf die „schiefe Bahn“ geraten. Aber: Häufig gibt es gute Hoffnung, wenn junge Menschen positive Erfahrungen sammeln und neuen Sinn für ihr zukünftiges Leben erfahren.

STEFFEN FLATH MDLVorsitzender der CDU Fraktion des Sächsischen Landtages

Gerade bei straffällig gewordenen Jugendlichen spielt immer auch der Erziehungsgedanke eine große Rolle. Die jungen Men-

schen sollen und müssen die Zeit ihrer Freiheitsstrafe aktiv nutzen, um sich mit ihren Taten und mit den Werten unserer Gesellschaft ausein-ander zu setzen. Dies kann umso besser gelingen, wenn sie in diesem Prozess unterstützt und begleitet werden. Wenn es außerhalb des ge-schlossenen Strafvollzug neue und bessere Wege gibt, um die Regeln unserer Gesellschaft zu vermitteln, Halt zu geben und gleichzeitig die Eigenverantwortung zu fördern, sollten wir das alle unterstützen. Mit dem Seehaus Leonberg kann der Verein Seehaus e.V. bereits Erfahrung und eine breite Akzeptanz seiner Arbeit vorweisen. Es gilt daher die Vor-behalte zu prüfen und den Mut aufzubringen, gemeinsam den jungen Menschen eine bessere Chance zur Resozialisierung zu geben.

DR. GERHARD GEYLandrat Landkreis Leipzig

Neubau Seehaus Leipzig // Statements zu Seehaus e.V.

Strafen sollen einiges erreichen: Sie sollen andere vor Taten abschrecken. Sie sollen die Gemeinschaft vor Tätern schützen. Und sie sollen die Täter selbst

zum Umdenken und zur Verhaltensänderung bringen. Der letzte Aspekt ist uns ge-rade im Jugendstrafvollzug besonders wichtig. Da reicht es nicht, die Leute einfach wegzusperren. Um Verhalten zu ändern, muss man viel in Erziehung und Betreu-ung investieren. Hier geht der Seehaus e.V. bisher offenbar einen sehr erfolg-reichen Weg. Es lohnt sich auf jeden Fall, das Projekt Jugendstrafvollzug in freien Formen in Sachsen auszuprobieren und umzusetzen. Wir erhoffen uns davon eine Absenkung der Rückfallquote und wichtige Impulse für den Strafvollzug überhaupt. Es ist wichtig, dass es gelingt, junge Leute wieder auf die richtige Bahn zu bringen, damit sie ihr Leben meistern können.

SABINE FRIEDELInnen- und justizpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag

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» ÖKUMENEPREIS Leipzig, November 2013

» KATHARINA VON BORA PREIS „Preisträgerin 2013“ April 2013

» DEUTSCHER BÜRGERPREIS IN DER KATEGORIE ALLTAGSHELDEN Initiative „Für mich. Für uns. Für alle“ Dezember 2012

» DOMINIKUS-PREIS INSA Institut für Soziale Verantwortung September 2012

» LOKALER GEWINNER BEIM WETTBEWERB IDEEN UND PROJEKTE FÜR DIE WELT VON MORGEN Eine Kooperation von dm mit der Deutschen UNESCO-Kommission Oktober 2010

» AUSGEWÄHLTES PROJEKT ZUR ÜBERGABE DER WOHLFAHRTSMARKEN AN DEN BUNDESPRÄSIDENTEN Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege e.V. Januar 2010

» HOFFNUNGSTRÄGER 2009 die Apis – Evangelischer Gemein-schaftsverband Württemberg September 2009

» MIT-WERTEN-FÜHREN-PREIS Kongress christlicher Führungskräfte Januar 2007

» AUSGEWÄHLTER ORT IM LAND DER IDEEN 2007 Deutschland, Land der Ideen. Eine Initiative der Bundesregie-rung und des BDI in Kooperation mit der Deutschen Bank September 2007

» ANERKENNUNG FÜR VORBILDLICHE LEISTUNGEN Auszeichnung kommunaler Bürgeraktionen des Landes Baden-Württemberg September 2007

» DEUTSCHER FÖRDERPREIS KRIMINALPRÄVENTION 2007 Stiftung Kriminalprävention Oktober 2007

» IDEENPREIS Transatlantischer Ideenwettbewerb Usable Körber-Stiftung Juni 2006

05. PREISE UND AUSZEICHNUNGEN

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Neubau Seehaus Hainer See //

06. PRESSE- UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

MedienberichteSeit 2002 ist in mehr als 1100 Zei-tungsartikeln über die Arbeit des Seehaus e.V. berichtet worden.

Darüber hinaus haben Fernsehteams aus Frankreich, Holland und Ungarn Berichte über das Seehaus gedreht und ausgestrahlt. Die Deutsche Welle hat einen Bericht über das Seehaus anlässlich des Deutschen Bürgerprei-ses weltweit auf spanisch, arabisch, englisch und deutsch gesendet. Insgesamt sind bislang etwa 50 Fern-seh- und Rundfunkbeiträge über das Seehaus produziert worden.

Der letzte überregionale TV-Beitrag über das Seehaus Störmthal (ca. 5 min) wurde vom ZDF im September 2013 in der Sendereihe „Sonntags“ ausgestrahlt, abrufbar in der ZDF-Mediathek:www.zdf.de/sonntags/Ich-habe-einen-Traum-29526746.html (Stand März 2014)

Projektvorstellungen Die unterschiedlichsten Gruppen haben Interesse, die Idee hinter See-haus e.V. kennen zu lernen. Seit 2003 präsentierten die Mitarbeiter des Seehauses in über 700 Projektvor-stellungen Theorie und Umsetzung des Konzeptes.

Als Besuchergruppen konnten u.a. begrüßt werden:

» Land- und Bundes-tagsabgeordnete

» Richter, Staatsanwäl-te & Justizbeamte

» Polizisten & Vollzugsangestellte » Mitarbeiter anderer Ju-

gendhilfeeinrichtungen » Firmen » Schüler und Studenten » Kirchgemeinden

Wir freuen uns, dass wir durch unsere Projektvorstellungen insgesamt schon über 16.000 Besucher erreicht haben und in direktem Kontakt von unserer Arbeit berichten durften. Unterstützt werden die Mitarbeiter meist von Seehaus-Jugendlichen, die sich das Privileg „Mitwirken bei einer Projektvorstellung“ erarbeitet haben. Von der Perspektive der Jugendlichen und ihre persönlichen Erfahrungen aus dem Seehausalltag zu hören, sorgt oft für die eindrücklichsten Erinnerungen.

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über1.100Zeitungsartikel mehr als

700Projektvorstellungen

mit über

16.000Besuchern

über50TV- und Rundfunkbeiträge

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Neubau Seehaus Hainer See //

Leipziger Volkszeitung vom 22./23. September 2012 ___________________________________________________________________

07. PRESSEBERICHTE » Leipziger Volkszeitung vom 22./23. September 2012

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„Ich würde die Zeit gern zurückdrehen“Marcel aus Chemnitz lebt im Störmthaler Seehaus und kann verstehen, dass Menschen vor ihm Angst haben

Borna. Ein Strafvollzug in freien For-men, so wie ihn der Seehaus-Verein am Bockwitzer See aufbauen will – das wirft viele Frage auf. Auch und vor allem an die Hauptpersonen, die jungen Strafgefangenen, die dort auf unübliche Weise resozialisiert wer-den sollen. Grund genug, mit einem der jungen Straftäter zu sprechen, die derzeit im Störmthaler Seehaus leben – Marcel aus Chemnitz.

Frage: Seit wann bist Du hier?

Marcel: Seit November 2011.

Warum bist Du hier?

Ich habe mich darum beworben, weil ich mein Leben ändern will. Ich habe hier bessere Möglichkeiten als in der Haft in Regis-Breitingen. Ich will mein Sozialverhalten ändern und außerdem eine Suchtberatung und die Schuldner-beratung nutzen.

Weshalb und wie lange sitzt Du im Gefängnis?

Wegen Körperverletzung, Diebstahl und Fahren ohne Fahrerlaubnis. Ich habe zwei Jahre und acht Monate be-kommen und bin seit September 2011 im Gefängnis.

Wie siehst Du deine Straftaten heu-te?

Ich würde die Zeit gern zurückdre-hen. Ich hatte den falschen Freundes-kreis und habe vielen Leuten Schaden zugefügt. Ich bereue meine Straftaten.

Hast Du Kontakt zu deinen Opfern?

Ich habe mich bei meinen Opfern ent-schuldigt, zu denen auch meine Eltern gehören, weil ich ihr Auto kaputt ge-fahren habe. Ich habe schon in Chem-nitz an einem Täter-Opfer-Ausgleich teilgenommen und mit meinen Opfern geredet. Es war sehr unangenehm für mich, aber danach habe ich mich bes-ser gefühlt und die anderen glaube ich auch. Sie haben mir viele Fragen ge-stellt, weil sie verstehen wollten, wa-rum jemand so einen Mist macht.

Wenn Du wieder rauskommst und eine ähnliche Situation wie bei deinen Straftaten stellt sich ein – wie rea-gierst Du dann?

Ich werde nach meiner Haft nichts mehr mit meinem alten Freundes-kreis zu tun haben. Ich habe vor, mich einer Suchtberatung zu unterziehen, weil ich keine Straftat begangen habe, bei der ich nicht betrunken war. Au-ßerdem gibt es vom Seehaus eine Nachsorge, auch bei Problemen mit der Arbeit oder mit dem Geld kann ich dann mit einem Mitarbeiter spre-chen. Bei uns im Seehaus haben wir Gesprächsrunden mit dem „Heißen Stuhl“, in denen wir mit unseren Straftaten konfrontiert werden. Und wir lernen die Opfer-Perspektive ken-nen.

Kannst Du verstehen, dass es Leute gibt, die vor Dir Angst haben?

Das kann ich verstehen. Wenn ich auf einem Dorf mit jungen Straftätern

wohnen würde, hätte ich auch Angst. Ich würde mir selbst ein Bild von den Leuten machen. Wer ins Seehaus kommt, der wird im Gefängnis genau ausgesucht. Wir kommen mit gutem Willen hierher. Im Gefängnis ist der Umgang ziemlich rau und viel Druck unter den Jugendlichen. Die Beamten bemühen sich schon, aber wenn man 300 kriminelle Jugendliche in einem Haus zusammensperrt, ist das halt schwierig. Das Seehaus ist für uns eine Befreiung. Ich langweile mich nicht mehr, wir haben Arbeit, Schule und Bewegung und ein gutes soziales Umfeld.

Wenn Deine Haftzeit zu Ende ist – was machst Du dann?

Ich hoffe, dass ich dann Arbeit be-komme als Metallbauer, was ich vor meiner Haft gelernt habe. Ich kann mir vorstellen, von Chemnitz wegzu-ziehen, um ein ganz normales Leben zu führen. Interview: Nikos Natsidis

BORNA Seite 17Donnerstag, 2. August 2012

Kitzscher

Espenhain

Groitzsch

Pegau

Regis-Breitingen

Deutzen

GEITHAIN

Narsdorf

Elster-trebnitz

Böhlen Rötha

BORNA

Neukie-ritzsch

Frohburg

Bad Lausick

Kohren-Sahlis

Penig

Marcel lebt im Störmthaler Seehaus und bereut seine Straftaten. Foto: N. Natsidis

Renate Gerken stöbert in der Mediothek herum: Die 75-Jährige gehört zu den Nutzern der Bücherei am Martin-Luther-Platz, die seit einigen Tagen wieder geöffnet ist – und zwar an jedem Wochentag außer Mittwoch. Außerdem steht sie Nutzern immer am ersten und dritten Sonnabend des Monats in der Zeit von 9 bis 12 Uhr offen. Foto: Jakob Richter

Stöbern in der Mediothek wieder möglich

Das tragische Ende eines Yorkshire-Terriers

Bulldogge tötet kleinen Hund – Anleinpflicht angeordnet

Borna (nn). Trauriger Vorfall vor eini-gen Wochen in der Robert-Koch-Stra-ße: Dort saß ein kleiner Yorkshire-Ter-rier auf dem Fußweg. Allerdings waren es die letzten Minuten des klei-nen Hundes. Wie Anwohnerin Erika Multrus berichtet, die alles mit anse-hen musste, tauchte auf der anderen Straßenseite plötzlich eine kapitale Bulldogge auf. Frei und leinenlos. Die Bulldogge tötete den kleinen York-shire-Terrier, vermutlich durch einen Biss.

Nach Angaben der Stadtverwaltung durfte der große Hund frei laufen. Die Kochstraße liegt außerhalb des Ge-biets, in dem Hunde an der Leine ge-führt werden müssen.

Das Veterinäramt im Bornaer Land-ratsamt, wo der Fall letztlich landete, entschied nach einer Befragung der Hundehalterin sowie einem Besuch bei ihr zu Hause, dass es sich bei der Bulldogge trotz des tragischen Vorfalls nicht um ein prinzipiell aggressives oder verhaltensgestörtes Tier handelt. Das Tier habe durchaus normal rea-giert.

Der Hundehalterin wurde aber auf-erlegt, den Hund außerhalb der Woh-nung nur noch angeleint bei sich zu führen. Zudem muss die Frau mit dem Vierbeiner eine Hundeschule besu-chen und das der Behörde nachwei-sen. Andere Sanktionen, so heißt es weiter, seien nicht möglich.

Neukirchen

Rotlichtsünder und Wildwuchs

Borna (nn). Die Stadt Borna will die Ampel an der Bundesstraße 95 in Neukirchen stärker überwachen. Die Verwaltung reagiert damit auf eine Beschwerde von Anwohnerin Sabrina Dittmann. Sie hatte beklagt, dass das Überfahren der Ampel bei Rot „gängige Praxis“ und die Über-querung der Straße lebensgefähr-lich ist. Zudem hatte sei kritisiert, dass der Fußweg entlang der Bun-desstraße in Neukirchen kaum noch genutzt werden kann, weil dort das Unkraut bis zu einen halben Meter breit den Straßenrand säumt und den Fußweg überwuchert. Als junge Mutter habe sie deshalb Schwierig-keiten, die Weg mit dem Kinderwa-gen zu passieren.

Die Stadt teilte auf LVZ-Anfrage mit, dass sie die Eigentumsverhält-nisse in diesem Bereich prüfe. Sollte sich dabei herausstellen, dass es sich um ein städtisches Grundstück handelt, würden Mitarbeiter des Wirtschaftshofs anrücken, um für Ordnung zu sorgen. Gebe es einen privaten Eigentümer, so werde der zur Beseitigung des Wildwuchses aufgefordert.

An der Ampel werde die Stadt mit einem mobilen Blitzgerät verstärkt auf die Suche nach Verkehrssün-dern gehen. Sofort eingreifen dürfe sie aber nicht, weil nur die Polizei Rotlichtfahrer sofort aus dem Ver-kehr ziehen könne.

Blutspende bei der Volkssolidarität

Borna (nn). Blutspender erwarten Mit-arbeiter des Instituts für Transfusions-medizin der Universität Leipzig am 15. August im betreuten Wohnen der Volks-solidarität am Dinterplatz. Sie sind hier in der Zeit von 14 bis 19 Uhr willkom-men. Den Spendern winkt als Dank ein Einkaufsgutschein, hieß es weiter in einer Mitteilung gegenüber der LVZ.

Ohne Führerschein blau unterwegs

Borna (nn). Mit einer Strafanzeige we-gen Trunkenheit im Straßenverkehr und Fahrens ohne Führerschein muss ein 21-Jähriger rechnen, den die Poli-zei vorgestern gegen 18.25 Uhr in der Geschwister-Scholl-Straße aus dem Auto holte. Die Untersuchung ergab, dass sich der Mann mit 2,56 Promille ans Steuer des VW Golf gesetzt hatte. Einen Führerschein hatte er nicht.

Excel-Kurse im Bürgertreff

Borna (nn). Zwei Excel-Kurse für An-fänger bietet der Bürgertreff in der Schulstraße im September an. Die Lehrgänge bestehen aus jeweils drei Doppelstunden dienstags und mitt-wochs und beinhalten insgesamt 24 Unterrichtsstunden. Interessenten er-halten weitere Informationen unter der Telefonnummer 03433/60 97 38, hieß es weiter dazu.

„Ich würde die Zeit gern zurückdrehen“Marcel aus Chemnitz lebt im Störmthaler Seehaus und kann verstehen, dass Menschen vor ihm Angst haben

Borna. Ein Strafvollzug in freien For-men, so wie ihn der Seehaus-Verein am Bockwitzer See aufbauen will – das wirft viele Frage auf. Auch und vor allem an die Hauptpersonen, die jungen Strafgefangenen, die dort auf unübliche Weise resozialisiert wer-den sollen. Grund genug, mit einem der jungen Straftäter zu sprechen, die derzeit im Störmthaler Seehaus leben – Marcel aus Chemnitz.

Frage: Seit wann bist Du hier?

Marcel: Seit November 2011.

Warum bist Du hier?

Ich habe mich darum beworben, weil ich mein Leben ändern will. Ich habe hier bessere Möglichkeiten als in der Haft in Regis-Breitingen. Ich will mein Sozialverhalten ändern und außerdem eine Suchtberatung und die Schuldner-beratung nutzen.

Weshalb und wie lange sitzt Du im Gefängnis?

Wegen Körperverletzung, Diebstahl und Fahren ohne Fahrerlaubnis. Ich habe zwei Jahre und acht Monate be-kommen und bin seit September 2011 im Gefängnis.

Wie siehst Du deine Straftaten heu-te?

Ich würde die Zeit gern zurückdre-hen. Ich hatte den falschen Freundes-kreis und habe vielen Leuten Schaden zugefügt. Ich bereue meine Straftaten.

Hast Du Kontakt zu deinen Opfern?

Ich habe mich bei meinen Opfern ent-schuldigt, zu denen auch meine Eltern gehören, weil ich ihr Auto kaputt ge-fahren habe. Ich habe schon in Chem-nitz an einem Täter-Opfer-Ausgleich teilgenommen und mit meinen Opfern geredet. Es war sehr unangenehm für mich, aber danach habe ich mich bes-ser gefühlt und die anderen glaube ich auch. Sie haben mir viele Fragen ge-stellt, weil sie verstehen wollten, wa-rum jemand so einen Mist macht.

Wenn Du wieder rauskommst und eine ähnliche Situation wie bei deinen Straftaten stellt sich ein – wie rea-gierst Du dann?

Ich werde nach meiner Haft nichts mehr mit meinem alten Freundes-kreis zu tun haben. Ich habe vor, mich einer Suchtberatung zu unterziehen, weil ich keine Straftat begangen habe, bei der ich nicht betrunken war. Au-ßerdem gibt es vom Seehaus eine Nachsorge, auch bei Problemen mit der Arbeit oder mit dem Geld kann ich dann mit einem Mitarbeiter spre-chen. Bei uns im Seehaus haben wir Gesprächsrunden mit dem „Heißen Stuhl“, in denen wir mit unseren Straftaten konfrontiert werden. Und wir lernen die Opfer-Perspektive ken-nen.

Kannst Du verstehen, dass es Leute gibt, die vor Dir Angst haben?

Das kann ich verstehen. Wenn ich auf einem Dorf mit jungen Straftätern

wohnen würde, hätte ich auch Angst. Ich würde mir selbst ein Bild von den Leuten machen. Wer ins Seehaus kommt, der wird im Gefängnis genau ausgesucht. Wir kommen mit gutem Willen hierher. Im Gefängnis ist der Umgang ziemlich rau und viel Druck unter den Jugendlichen. Die Beamten bemühen sich schon, aber wenn man 300 kriminelle Jugendliche in einem Haus zusammensperrt, ist das halt schwierig. Das Seehaus ist für uns eine Befreiung. Ich langweile mich nicht mehr, wir haben Arbeit, Schule und Bewegung und ein gutes soziales Umfeld.

Wenn Deine Haftzeit zu Ende ist – was machst Du dann?

Ich hoffe, dass ich dann Arbeit be-komme als Metallbauer, was ich vor meiner Haft gelernt habe. Ich kann mir vorstellen, von Chemnitz wegzu-ziehen, um ein ganz normales Leben zu führen. Interview: Nikos Natsidis

BORNA Seite 17Donnerstag, 2. August 2012

Kitzscher

Espenhain

Groitzsch

Pegau

Regis-Breitingen

Deutzen

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Narsdorf

Elster-trebnitz

Böhlen Rötha

BORNA

Neukie-ritzsch

Frohburg

Bad Lausick

Kohren-Sahlis

Penig

Marcel lebt im Störmthaler Seehaus und bereut seine Straftaten. Foto: N. Natsidis

Renate Gerken stöbert in der Mediothek herum: Die 75-Jährige gehört zu den Nutzern der Bücherei am Martin-Luther-Platz, die seit einigen Tagen wieder geöffnet ist – und zwar an jedem Wochentag außer Mittwoch. Außerdem steht sie Nutzern immer am ersten und dritten Sonnabend des Monats in der Zeit von 9 bis 12 Uhr offen. Foto: Jakob Richter

Stöbern in der Mediothek wieder möglich

Das tragische Ende eines Yorkshire-Terriers

Bulldogge tötet kleinen Hund – Anleinpflicht angeordnet

Borna (nn). Trauriger Vorfall vor eini-gen Wochen in der Robert-Koch-Stra-ße: Dort saß ein kleiner Yorkshire-Ter-rier auf dem Fußweg. Allerdings waren es die letzten Minuten des klei-nen Hundes. Wie Anwohnerin Erika Multrus berichtet, die alles mit anse-hen musste, tauchte auf der anderen Straßenseite plötzlich eine kapitale Bulldogge auf. Frei und leinenlos. Die Bulldogge tötete den kleinen York-shire-Terrier, vermutlich durch einen Biss.

Nach Angaben der Stadtverwaltung durfte der große Hund frei laufen. Die Kochstraße liegt außerhalb des Ge-biets, in dem Hunde an der Leine ge-führt werden müssen.

Das Veterinäramt im Bornaer Land-ratsamt, wo der Fall letztlich landete, entschied nach einer Befragung der Hundehalterin sowie einem Besuch bei ihr zu Hause, dass es sich bei der Bulldogge trotz des tragischen Vorfalls nicht um ein prinzipiell aggressives oder verhaltensgestörtes Tier handelt. Das Tier habe durchaus normal rea-giert.

Der Hundehalterin wurde aber auf-erlegt, den Hund außerhalb der Woh-nung nur noch angeleint bei sich zu führen. Zudem muss die Frau mit dem Vierbeiner eine Hundeschule besu-chen und das der Behörde nachwei-sen. Andere Sanktionen, so heißt es weiter, seien nicht möglich.

Neukirchen

Rotlichtsünder und Wildwuchs

Borna (nn). Die Stadt Borna will die Ampel an der Bundesstraße 95 in Neukirchen stärker überwachen. Die Verwaltung reagiert damit auf eine Beschwerde von Anwohnerin Sabrina Dittmann. Sie hatte beklagt, dass das Überfahren der Ampel bei Rot „gängige Praxis“ und die Über-querung der Straße lebensgefähr-lich ist. Zudem hatte sei kritisiert, dass der Fußweg entlang der Bun-desstraße in Neukirchen kaum noch genutzt werden kann, weil dort das Unkraut bis zu einen halben Meter breit den Straßenrand säumt und den Fußweg überwuchert. Als junge Mutter habe sie deshalb Schwierig-keiten, die Weg mit dem Kinderwa-gen zu passieren.

Die Stadt teilte auf LVZ-Anfrage mit, dass sie die Eigentumsverhält-nisse in diesem Bereich prüfe. Sollte sich dabei herausstellen, dass es sich um ein städtisches Grundstück handelt, würden Mitarbeiter des Wirtschaftshofs anrücken, um für Ordnung zu sorgen. Gebe es einen privaten Eigentümer, so werde der zur Beseitigung des Wildwuchses aufgefordert.

An der Ampel werde die Stadt mit einem mobilen Blitzgerät verstärkt auf die Suche nach Verkehrssün-dern gehen. Sofort eingreifen dürfe sie aber nicht, weil nur die Polizei Rotlichtfahrer sofort aus dem Ver-kehr ziehen könne.

Blutspende bei der Volkssolidarität

Borna (nn). Blutspender erwarten Mit-arbeiter des Instituts für Transfusions-medizin der Universität Leipzig am 15. August im betreuten Wohnen der Volks-solidarität am Dinterplatz. Sie sind hier in der Zeit von 14 bis 19 Uhr willkom-men. Den Spendern winkt als Dank ein Einkaufsgutschein, hieß es weiter in einer Mitteilung gegenüber der LVZ.

Ohne Führerschein blau unterwegs

Borna (nn). Mit einer Strafanzeige we-gen Trunkenheit im Straßenverkehr und Fahrens ohne Führerschein muss ein 21-Jähriger rechnen, den die Poli-zei vorgestern gegen 18.25 Uhr in der Geschwister-Scholl-Straße aus dem Auto holte. Die Untersuchung ergab, dass sich der Mann mit 2,56 Promille ans Steuer des VW Golf gesetzt hatte. Einen Führerschein hatte er nicht.

Excel-Kurse im Bürgertreff

Borna (nn). Zwei Excel-Kurse für An-fänger bietet der Bürgertreff in der Schulstraße im September an. Die Lehrgänge bestehen aus jeweils drei Doppelstunden dienstags und mitt-wochs und beinhalten insgesamt 24 Unterrichtsstunden. Interessenten er-halten weitere Informationen unter der Telefonnummer 03433/60 97 38, hieß es weiter dazu.

„Ich würde die Zeit gern zurückdrehen“Marcel aus Chemnitz lebt im Störmthaler Seehaus und kann verstehen, dass Menschen vor ihm Angst haben

Borna. Ein Strafvollzug in freien For-men, so wie ihn der Seehaus-Verein am Bockwitzer See aufbauen will – das wirft viele Frage auf. Auch und vor allem an die Hauptpersonen, die jungen Strafgefangenen, die dort auf unübliche Weise resozialisiert wer-den sollen. Grund genug, mit einem der jungen Straftäter zu sprechen, die derzeit im Störmthaler Seehaus leben – Marcel aus Chemnitz.

Frage: Seit wann bist Du hier?

Marcel: Seit November 2011.

Warum bist Du hier?

Ich habe mich darum beworben, weil ich mein Leben ändern will. Ich habe hier bessere Möglichkeiten als in der Haft in Regis-Breitingen. Ich will mein Sozialverhalten ändern und außerdem eine Suchtberatung und die Schuldner-beratung nutzen.

Weshalb und wie lange sitzt Du im Gefängnis?

Wegen Körperverletzung, Diebstahl und Fahren ohne Fahrerlaubnis. Ich habe zwei Jahre und acht Monate be-kommen und bin seit September 2011 im Gefängnis.

Wie siehst Du deine Straftaten heu-te?

Ich würde die Zeit gern zurückdre-hen. Ich hatte den falschen Freundes-kreis und habe vielen Leuten Schaden zugefügt. Ich bereue meine Straftaten.

Hast Du Kontakt zu deinen Opfern?

Ich habe mich bei meinen Opfern ent-schuldigt, zu denen auch meine Eltern gehören, weil ich ihr Auto kaputt ge-fahren habe. Ich habe schon in Chem-nitz an einem Täter-Opfer-Ausgleich teilgenommen und mit meinen Opfern geredet. Es war sehr unangenehm für mich, aber danach habe ich mich bes-ser gefühlt und die anderen glaube ich auch. Sie haben mir viele Fragen ge-stellt, weil sie verstehen wollten, wa-rum jemand so einen Mist macht.

Wenn Du wieder rauskommst und eine ähnliche Situation wie bei deinen Straftaten stellt sich ein – wie rea-gierst Du dann?

Ich werde nach meiner Haft nichts mehr mit meinem alten Freundes-kreis zu tun haben. Ich habe vor, mich einer Suchtberatung zu unterziehen, weil ich keine Straftat begangen habe, bei der ich nicht betrunken war. Au-ßerdem gibt es vom Seehaus eine Nachsorge, auch bei Problemen mit der Arbeit oder mit dem Geld kann ich dann mit einem Mitarbeiter spre-chen. Bei uns im Seehaus haben wir Gesprächsrunden mit dem „Heißen Stuhl“, in denen wir mit unseren Straftaten konfrontiert werden. Und wir lernen die Opfer-Perspektive ken-nen.

Kannst Du verstehen, dass es Leute gibt, die vor Dir Angst haben?

Das kann ich verstehen. Wenn ich auf einem Dorf mit jungen Straftätern

wohnen würde, hätte ich auch Angst. Ich würde mir selbst ein Bild von den Leuten machen. Wer ins Seehaus kommt, der wird im Gefängnis genau ausgesucht. Wir kommen mit gutem Willen hierher. Im Gefängnis ist der Umgang ziemlich rau und viel Druck unter den Jugendlichen. Die Beamten bemühen sich schon, aber wenn man 300 kriminelle Jugendliche in einem Haus zusammensperrt, ist das halt schwierig. Das Seehaus ist für uns eine Befreiung. Ich langweile mich nicht mehr, wir haben Arbeit, Schule und Bewegung und ein gutes soziales Umfeld.

Wenn Deine Haftzeit zu Ende ist – was machst Du dann?

Ich hoffe, dass ich dann Arbeit be-komme als Metallbauer, was ich vor meiner Haft gelernt habe. Ich kann mir vorstellen, von Chemnitz wegzu-ziehen, um ein ganz normales Leben zu führen. Interview: Nikos Natsidis

BORNA Seite 17Donnerstag, 2. August 2012

Kitzscher

Espenhain

Groitzsch

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GEITHAIN

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Bad Lausick

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Penig

Marcel lebt im Störmthaler Seehaus und bereut seine Straftaten. Foto: N. Natsidis

Renate Gerken stöbert in der Mediothek herum: Die 75-Jährige gehört zu den Nutzern der Bücherei am Martin-Luther-Platz, die seit einigen Tagen wieder geöffnet ist – und zwar an jedem Wochentag außer Mittwoch. Außerdem steht sie Nutzern immer am ersten und dritten Sonnabend des Monats in der Zeit von 9 bis 12 Uhr offen. Foto: Jakob Richter

Stöbern in der Mediothek wieder möglich

Das tragische Ende eines Yorkshire-Terriers

Bulldogge tötet kleinen Hund – Anleinpflicht angeordnet

Borna (nn). Trauriger Vorfall vor eini-gen Wochen in der Robert-Koch-Stra-ße: Dort saß ein kleiner Yorkshire-Ter-rier auf dem Fußweg. Allerdings waren es die letzten Minuten des klei-nen Hundes. Wie Anwohnerin Erika Multrus berichtet, die alles mit anse-hen musste, tauchte auf der anderen Straßenseite plötzlich eine kapitale Bulldogge auf. Frei und leinenlos. Die Bulldogge tötete den kleinen York-shire-Terrier, vermutlich durch einen Biss.

Nach Angaben der Stadtverwaltung durfte der große Hund frei laufen. Die Kochstraße liegt außerhalb des Ge-biets, in dem Hunde an der Leine ge-führt werden müssen.

Das Veterinäramt im Bornaer Land-ratsamt, wo der Fall letztlich landete, entschied nach einer Befragung der Hundehalterin sowie einem Besuch bei ihr zu Hause, dass es sich bei der Bulldogge trotz des tragischen Vorfalls nicht um ein prinzipiell aggressives oder verhaltensgestörtes Tier handelt. Das Tier habe durchaus normal rea-giert.

Der Hundehalterin wurde aber auf-erlegt, den Hund außerhalb der Woh-nung nur noch angeleint bei sich zu führen. Zudem muss die Frau mit dem Vierbeiner eine Hundeschule besu-chen und das der Behörde nachwei-sen. Andere Sanktionen, so heißt es weiter, seien nicht möglich.

Neukirchen

Rotlichtsünder und Wildwuchs

Borna (nn). Die Stadt Borna will die Ampel an der Bundesstraße 95 in Neukirchen stärker überwachen. Die Verwaltung reagiert damit auf eine Beschwerde von Anwohnerin Sabrina Dittmann. Sie hatte beklagt, dass das Überfahren der Ampel bei Rot „gängige Praxis“ und die Über-querung der Straße lebensgefähr-lich ist. Zudem hatte sei kritisiert, dass der Fußweg entlang der Bun-desstraße in Neukirchen kaum noch genutzt werden kann, weil dort das Unkraut bis zu einen halben Meter breit den Straßenrand säumt und den Fußweg überwuchert. Als junge Mutter habe sie deshalb Schwierig-keiten, die Weg mit dem Kinderwa-gen zu passieren.

Die Stadt teilte auf LVZ-Anfrage mit, dass sie die Eigentumsverhält-nisse in diesem Bereich prüfe. Sollte sich dabei herausstellen, dass es sich um ein städtisches Grundstück handelt, würden Mitarbeiter des Wirtschaftshofs anrücken, um für Ordnung zu sorgen. Gebe es einen privaten Eigentümer, so werde der zur Beseitigung des Wildwuchses aufgefordert.

An der Ampel werde die Stadt mit einem mobilen Blitzgerät verstärkt auf die Suche nach Verkehrssün-dern gehen. Sofort eingreifen dürfe sie aber nicht, weil nur die Polizei Rotlichtfahrer sofort aus dem Ver-kehr ziehen könne.

Blutspende bei der Volkssolidarität

Borna (nn). Blutspender erwarten Mit-arbeiter des Instituts für Transfusions-medizin der Universität Leipzig am 15. August im betreuten Wohnen der Volks-solidarität am Dinterplatz. Sie sind hier in der Zeit von 14 bis 19 Uhr willkom-men. Den Spendern winkt als Dank ein Einkaufsgutschein, hieß es weiter in einer Mitteilung gegenüber der LVZ.

Ohne Führerschein blau unterwegs

Borna (nn). Mit einer Strafanzeige we-gen Trunkenheit im Straßenverkehr und Fahrens ohne Führerschein muss ein 21-Jähriger rechnen, den die Poli-zei vorgestern gegen 18.25 Uhr in der Geschwister-Scholl-Straße aus dem Auto holte. Die Untersuchung ergab, dass sich der Mann mit 2,56 Promille ans Steuer des VW Golf gesetzt hatte. Einen Führerschein hatte er nicht.

Excel-Kurse im Bürgertreff

Borna (nn). Zwei Excel-Kurse für An-fänger bietet der Bürgertreff in der Schulstraße im September an. Die Lehrgänge bestehen aus jeweils drei Doppelstunden dienstags und mitt-wochs und beinhalten insgesamt 24 Unterrichtsstunden. Interessenten er-halten weitere Informationen unter der Telefonnummer 03433/60 97 38, hieß es weiter dazu.

Neubau Seehaus Leipzig // Presseberichte

» Leipziger Volkszeitung vom 02. August 2012

Page 22: Seehaus Exposé: Hainer See

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Neubau Seehaus Leipzig // Presseberichte

Leipziger Volkszeitung vom 12. Februar 2013 ___________________________________________________________________

» Leipziger Volkszeitung vom 12. Februar 2013

Page 23: Seehaus Exposé: Hainer See

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Neubau Seehaus Leipzig // Presseberichte

LVZ vom 01./02. Juni 2013

» Leipziger Volkszeitung vom 01./.02. Juni 2013

Page 24: Seehaus Exposé: Hainer See

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Neubau Seehaus Leipzig // PresseberichteLVZ vom 16. August 2013

» Leipziger Volkszeitung vom 16. August 2013

Page 25: Seehaus Exposé: Hainer See

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Neubau Seehaus Leipzig // PresseberichteSchwäbisches Tagblatt vom 30. September 2013 ___________________________________________________________________ Gefängnis ohne Mauern

Modellprojekt für Jugendstrafvollzug in Leonberg Im "Seehaus" bei Leonberg arbeiten und leben jugendliche Straftäter mit Pädagogen, anstatt ihre Strafe im Gefängnis zu verbüßen. Gründer ist Tobias Merckle - er setzt auf christliche Werte und Vertrauen.

Leonberg Der erste Eindruck, den das "Seehaus" Besuchern vermittelt: Idylle pur. Nichts deutet darauf hin, dass in dem Fachwerkhaus in Leonberg (Kreis Böblingen) 15 jugendliche Straftäter leben. Keine Gefängnismauern, kein Stacheldrahtzaun, keine Überwachungskameras. "Wir haben keinerlei bauliche Sicherheitsmaßnahmen", sagt Leiter Tobias Merckle.

Der Leiter und Gründer des "Seehauses" in Leonberg: Tobias Merckle. Junge Straftäter leben in dem Modellprojekt mit Pädagogen zusammen. Foto: epd

Der 42-jährige Sozialpädagoge und Milliardärssohn - sein Vater war der Unternehmer Adolf Merckle - setzt im Modellprojekt allein auf soziale Kontrolle. Vertrauen, Respekt und christliche Werte sollen den Alltag prägen, ergänzt durch einen straffen Tagesablauf. Gestern hat das "Seehaus" sein zehnjähriges Bestehen mit einem Tag der offenen Tür begangen.

Jeder Tag ist vom Aufstehen um 5.40 Uhr bis zur Bettruhe um 22 Uhr exakt strukturiert. Frühsport, Zeit der Stille, ein biblischer Impuls für den Tag, Arbeit in der hauseigenen Schreinerei oder Metallwerkstatt sind eingeplant. Jeweils zu fünft leben die Jugendlichen mit einer Mitarbeiterfamilie zusammen.

» Schwäbisches Tagblatt vom 30. September 2013

Page 26: Seehaus Exposé: Hainer See

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Neubau Seehaus Leipzig // Presseberichte

Schwäbisches Tagblatt vom 30. September 2013 ___________________________________________________________________ In einer Abendrunde geben sie einander dann "hilfreiche Hinweise". Der Anlass kann schon gering sein: "Die Jungs dürfen hier keine Schimpfwörter benutzen oder auf den Boden spucken", erläutert Merckle. Tun sie es doch, werden sie von den anderen zurechtgewiesen, was eine "positive Gruppenkultur" fördern soll. Auch eine anschließende Lobrunde fehlt nicht.

Kritik aushalten und gelobt werden - beides sei für die jungen Männer im Alter von 14 bis 23 neu, sagt Merckle. Der vom christlichen Pietismus geprägte Pädagoge betont: "Die Jungs kommen aus einer völlig anderen Lebenswelt, in der meist eine Kultur der Gewalt herrscht. Liebe und Geborgenheit haben sie in der Familie nie erfahren."

Der 20-jährige Patrick, der in der hauseigenen Schreinerei eine Ausbildung macht und gerade an einem Unterschrank arbeitet, sagt es so: "Hier lernt man, dass man nicht mehr zuschlagen muss." Merckle räumt ein, dass das harte Erziehungsprogramm für die Jugendlichen "sehr viel stressiger" sei als das Gefängnis. Tatsächlich sei in seiner Einrichtung vieles "übernormiert". Genau das bräuchten die Männer, die wegen Seriendiebstählen, Raub, Körperverletzung oder Erpressung zu Haftstrafen von einem bis drei Jahren verurteilt wurden. Die Jugendlichen konnten sich aus dem Knast heraus für das Seehaus bewerben, der Aufenthalt dauert jeweils ein bis zwei Jahre. "Wir sind hierhergekommen, um unser Leben in den Griff zu kriegen", sagt der 20-jährige Isat, der in der Metallwerkstatt an einem Balkongitter arbeitet.

Doch nicht jeder hält die strenge Disziplin aus. Es gibt Abbrecher. Und pro Jahr flüchtet im Schnitt einer aus dem Seehaus. Mitte August 2013 waren es gleich vier. Drei gaben von sich aus auf, ein 21-Jähriger sei aber weiter flüchtig, bestätigt Merckle. Nach einer Flucht kann man nicht mehr ins Seehaus zurück, sondern nur noch in den Jugendknast.

Die vier hätten aus Frust gehandelt, weil sie Privilegien verloren hätten, sagt Merckle. Denn im Seehaus kann man langsam aufsteigen - vom "Neuling" bis zum "Löwen". Verhält man sich regelkonform, winkt mehr Freiheit, etwa auf Außenbaustellen oder bei Besuchszeiten. Doch man kann auch abgestuft werden. Insgesamt haben in den vergangenen zehn Jahren 123 junge Straftäter die Leonberger Einrichtung durchlaufen. Unterstützt wird Merckle von 15 hauptamtlichen und mehr als 100 ehrenamtlichen Mitarbeitern.

Der Sozialpädagoge hatte nach seinem Studium bei der christlichen Gefangenenhilfsorganisation "Prison Fellowship International" gearbeitet und Gefängnisse in 30 Ländern besucht. Dabei sah er, wie die "negative Subkultur" im Knast die Gefangenen eher zu kriminelleren als zu besseren Menschen macht, wie er sagt.

Sein alternativer Ansatz des "Jugendstrafvollzugs in freien Formen" tickt genau umgekehrt: Er will die Jugendlichen mit den Folgen ihrer Taten für die Opfer konfrontieren und zur "Wiedergutmachung" anhalten. Zwar gebe es auch Seehaus-Jungs, die später wieder rückfällig würden - trotz intensiver Nachsorge. Im Schnitt sei es jeder Vierte, sagt Merckle. Im normalen Jugendstrafvollzug aber sei die Quote doppelt so hoch.

» Schwäbisches Tagblatt vom 30. September 2013

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www.seehaus-ev.de