Seitenweise juni2015

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Amtliche Mitteilung der Marktgemeinde Golling Zugestellt durch Post.at Die Zeitung der Öffentlichen Bücherei Golling Ausgabe 2 / 2015 UNSERE ÖFFNUNGSZEITEN: Montag: 16.00 - 19.00 Mittwoch: 16.00 - 19.00 Freitag: 16.00 - 19.00 Samstag: 10.00 - 11.00 UNSERE ADRESSE: Öffentliche Bücherei Golling Pfarrgasse 119 5440 Golling Tel.: 06244/6323 Fax: 06244/6323 E-MAIL: [email protected] HOMEPAGE: www.biblio-golling.salzburg.at ONLINE-KATALOG: http://eopac.net/BGX431120/ Die Bücherei ist - außer an den Feiertagen - das ganze Jahr über geöffnet; Verlängerungen sind auch rund um die Uhr per Telefon oder E-Mail möglich. Wir freuen uns auf Ihren Besuch! IMPRESSUM: „Seitenweise“ wird von der Öffentlichen Bücherei Golling herausgegeben und 3x jährlich an alle Haushalte versandt. Fotos: Öffentliche Bücherei Golling Redaktion und Gestaltung: Team der Öffentlichen Bücherei Neu! Online-Katalog für die Bücherei Frei zugänglicher Online-Katalog (=Opac) ein neuer Service der Gollinger Bücherei

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Zeitung der Öffentlichen Bibliothek Golling

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Amtliche Mitteilung der Marktgemeinde GollingZugestellt durch Post.at

Die Zeitung der Öffentlichen Bücherei Golling Ausgabe 2 / 2015

Unsere ÖffnUngszeiten:

Montag: 16.00 - 19.00Mittwoch: 16.00 - 19.00Freitag: 16.00 - 19.00Samstag: 10.00 - 11.00

Unsere Adresse:

Öffentliche Bücherei GollingPfarrgasse 1195440 Golling

Tel.: 06244/6323Fax: 06244/6323

e-MAil:[email protected]

HoMepAge:www.biblio-golling.salzburg.atonline-kAtAlog:http://eopac.net/BGX431120/

Die Bücherei ist - außer an den Feiertagen - das ganze Jahr über geöffnet; Verlängerungen sind auch rund um die Uhr per Telefon oder E-Mail möglich.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

iMpressUM:„Seitenweise“ wird von der Öffentlichen Bücherei Golling herausgegeben und 3x jährlich an alle Haushalte versandt.Fotos: Öffentliche Bücherei GollingRedaktion und Gestaltung: Team der Öffentlichen Bücherei

Neu! Online-Katalogfür die Bücherei

Frei zugänglicher Online-Katalog (=Opac) ein neuer Service der Gollinger Bücherei

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Online - Katalog

Die NutzerInnen der großen Stadtbibliotheken kennen diesen Service schon länger: Über einen Opac (=online personal access catalogue) kann man über das Internet im Medienbestand der Bibliothek stöbern und hat auch Zugriff auf seine persönliches Leserkonto.Jetzt können auch wir unseren LeserInnen diesen Service bieten. Über diesen Link kommen Sie zum Opac der Gollinger Bücherei:

http://www.eopac.net/BGX431120/Mit der Lesernummer (=Barcodenummer des Leseraus-weises inklusive aller Nullen) und dem Passwort (für Golling: das Geburtsdatum in dieser Form: TT.MM.JJJJ) kann man sich in das eigene Konto einloggen. Jetzt können Sie auch in Golling bequem von zu Hause aus nachschauen, welche Medien noch auf dem Konto sind und wann die Leihfrist abläuft.

Suchen und finden

Im ersten Suchfeld können Sie eine Suche starten, wie man sie von Google kennt. Nach dem 3. Buchstaben werden verschiedene Vorschläge angezeigt. Die anderen Felder bieten die Möglichkeit zu einer dif-ferenzierteren Suche. Das Feld „Kategorien“ zeigt einen Teil unserer Systematikgruppen an, was Insiderwissen voraussetzt und eher verwirrend sein kann. Bei weitem zielführender ist das Feld „Medienart“. Hier können Sie nach den jeweiligen Mediengruppen Romane, Filme, Spiele etc. suchen. Wenn Sie jetzt noch die Suche auf 1-6 Monate einschränken, haben Sie immer einen Über-blick über unsere aktuellen Neuerwerbungen.Recherchelisten bieten die Möglichkeit, sich alle Auto-ren, Titel oder Schlagwörter alphabetisch anzeigen zu lassen.

Dabei sehen Sie in der Trefferliste sofort, ob ein Medium verfügbar oder entliehen ist. Wenn Sie ein bestimmtes Medium in der Trefferliste anklicken, erhalten Sie weitere Informationen dazu wie Cover und Inhaltsangabe (falls vorhanden) und auch das voraussichtliche Rückgabedatum entliehener Medien.

Mit einem Klick können Sie auch das Medium auf Ihrem Facebook- oder Twitteraccount empfehlen.

Nichts vergessen - der Merkzettel

Der Merkzettel behält alle Ihre Medien, auch wenn Sie eine neue Suche starten oder einmal für eine Weile Ih-ren PC verlassen. Mit einem Klick können Sie alle Medi-en auf Ihrer Liste vormerken. Empfehlen Sie einfach die komplette Liste Ihren Bekannten.

Habe ich das Buch schon gelesen?

In Ihren persönlichen Kontoeinstellungen haben Sie jetzt die Möglichkeit, Ihre Ausleihhistorie zu speichern. In der Trefferliste wird Ihnen durch ein Häkchen vor dem Me-diensymbol angezeigt, wenn Sie ein Buch bereits einmal entlehnt hatten. Das funktioniert natürlich erst ab dem Zeitpunkt, an dem diese Einstellung aktiviert wurde.

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„Ich will‘s haben!“ - Vormerken

Gerne reservieren wir die Medien für Sie. Ist das Medium entliehen (=roter Balken), werden Sie von uns benach-richtigt, sobald es wieder verfügbar ist. Ist das Medium nicht entliehen, liegt das Medium ab dem nächsten Wo-chentag eine Woche lang zur Abholung für Sie bereit.

Verlängern

Sie brauchen Ihre Medien noch etwas länger? Dann verlängern Sie Ihre Medien einfach alle auf einmal ein-fach in Ihrem neuen Leserkonto. Die Verlängerung wurde abgelehnt? Dann haben Sie bereits die mögliche Anzahl der Verlängerungen erreicht oder das Medium wurde bereits von einem anderen Le-ser vorgemerkt.

Kontakt

Hier können Sie uns eine Nachricht schreiben. Sie kön-nen zwar dabei Ihre Mailadresse eingeben, diese wird für uns aber erst sichtbar, wenn Ihre Mailadresse auch in unserem Bibliotheksprogramm eingetragen wurde. Nur dann haben wir auch eine Chance, auf Ihre Nachricht zu antworten.Verlängerungen, Vorbestellungen und Nachrichten lan-den in Form von Arbeitsaufträgen bei uns und werden am nächsten Öffnungstag von uns bearbeitet. Erst dann erfolgt der nächste Datenabgleich mit dem Opac. Das heißt, Sie sehen erst am Ende des nächsten Öffnungs-tages, ob Verlängerungen oder Vorbestellungen auch in Ihrem Sinne akzeptiert wurden.Unser Opac wurde ursprünglich für ein anderes Bibli-otheksprogramm entwickelt, „verträgt“ sich aber auch weitestgehend mit dem von uns verwendeten „Biblio-theca“. Das ist auch der Grund, warum das Suchfeld „Kategorien“ nicht wirklich zum Ziel führt.Wenn Sie aber auf das Listensymbol daneben klicken, sehen Sie unsere gesamte Systematik auf einen Blick.In Ihrem persönlichen Konto werden auch die offenen Gebühren angezeigt. Kurioserweise werden sie dabei als Guthaben ausgewiesen. Das liegt daran, dass unser Bibliotheksprogramm Einzahlungen mit einem Minus bucht, das für den Opac ursprünglich entwickelte Pro-gramm mit einem Plus. Deshalb kommt es zu den genau gegensätzlichen Bezeichnungen. Wer also hofft, von Woche zu Woche reicher zu werden, indem die Medien nicht zurückgegeben und auch nicht verlängert werden, wird beim nächsten Besuch in der Bücherei eine herbe Enttäuschung erleben... Auch für das Büchereiteam ist der Umgang mit dem Opac noch Neuland und bedeutet auf jeden Fall zusätz-liche Arbeit. Anfangs werden sich sicher noch ab und

zu Fehler einschleichen; dafür bitten wir jetzt schon um Nachsicht. Gleichzeitig ersuchen wir Sie, uns eventu-elle Ungereimtheiten zu melden. Nur so haben wir eine Chance, Fehler, Irrtümer oder falsche Programmanwen-dungen zu entdecken und den Service für Sie weiter zu verbessern.

Tipps zur Suche Die Suchbegriffe werden mit einem „UND“ ver-knüpft. Es werden so Medien gesucht, die alle genann-ten Begriffe enthalten. Sollen Medien gefunden werden, in denen mindestens einer der Suchbegriffe enthalten ist, trennen Sie die Wörter mit einem „|“ (das ist [ALT GR] + [<])Beispiel: Krimi Fantasy sucht Medien, die sowohl Krimi als auch Fantasy enthalten. Krimi | Fantasy sucht Medi-en, die entweder Krimi und/oder Fantasy enthalten. Wollen Sie bestimmte Wörter von der Suche aus-schließen, schreiben Sie ein „-“ vor diese.Beispiel: Krimi -Fantasy sucht Medien, die Krimis, aber kein Fantasy sind. Wollen Sie eine genaue Wortkombination suchen, so umschließen Sie diese mit Anführungszeichen:Beispiel: „unendliche Geschichte“ sucht Medien, in de-nen diese Wörter genau in dieser Reihenfolge vorkom-men. Ist Ihnen die genaue Schreibweise nicht bekannt, so können Sie * als Platzhalter verwenden.

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Das Salz der ErdeDas Werk des mittlerweile 70-jäh-rigen weltberühmten brasilianischen Fotografen Sebastião Salgado ist ge-prägt von Empathie. Wie kein anderer legt er Zeugnis ab vom menschlichen Leid. Seine rauen Schwarz-Weiß-Bil-der von den Krisengebieten der Welt, etwa der Hungerkatastrophe in der

Sahel Zone, dem Genozid in Ruanda oder den Arbeits-bedingungen in einer brasilianischen Goldmine gingen um die Welt. Wim Wenders hat ihm mit diesem Doku-mentarfilm ein Denkmal gesetzt.

Die Entdeckung der UnendlichkeitDie biografische Verfilmung des ge-nialen Naturwissenschaftlers Stephen Hawking, bei dem im Alter von nur 21 Jahren die degenerative Nerven-krankheit ALS diagnostiziert wird. Hauptdarsteller Eddie Redmayne

brachte die eindringliche Darstellung einen Oscar ein.

Neue FilmePaddingtonHinreißende Verfilmung nach den Kinderbüchern von Michael Bond, die in England zeitloser Kult sind. Der liebenswerte sprechende Bär aus dem tiefsten Peru erinnert in seiner Tollpat-schigkeit sehr an seinen berühmten Landsmann Charlie Chaplin.

Rico, Oscar und die TieferschattenAuch Andreas Steinhöfels Erfolgsro-man wurde verfilmt. Rico und Oscar könnten unterschiedlicher nicht sein und doch sind die beiden Berliner Buben die besten Freunde.

Die BoxtrollsSie leben in Schachteln, passen aber in keine Schublade. Und so bringt man ihnen jede Menge Vorurteile entgegen. Der Waisenjunge Eggs ist in der Welt der Boxtrolls aufgewach-sen und hält sich selber für einen. Auf der Suche nach seinem Vater kommt

er dem finsteren Geheimnis von Kammerjäger Snatcher auf die Spur.

Lesungen für die Volksschule

Die 3. und 4. Klassen durften die Lesung wie die „Großen“ genießen - nämlich auf der Burg. Der Wiener Kinderbuchautor Christoph Mauz (links im Bild) zog alle Register seines beacht-lichen Könnens und sorgte für eine unvergess-liche Stunde auf der Burg.Sein deutscher Kollege Thomas Hauck (rechts im Bild) stand ihm in nichts nach; sei-ne Geschichten von der schrulligen Oma Frida sorgten für viel Heiterkeit.Die Bücher beider Autoren haben wir selbst-verständlich im Bestand. Die Lesungen wurden durch die finanzielle Unterstützung von BVÖ (Mauz) und Land Salzburg (Hauck) ermöglicht.

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In Memoriam Käthe RecheisAm 29. Mai starb mit 87 Jahren eine der größten Kin-der- und Jugendschriftstellerinnen Österreichs.Am 11. März 1928 wird Käthe Recheis als jüngstes von vier Kindern in Engelhartszell (OÖ) geboren. Die ju-gendliche Käthe Recheis nimmt die Ereignisse rund um die Machtergreifung der Nazis und den Zweiten Welt-krieg sehr bewusst wahr. Das Erlebte verarbeitet sie spä-ter in dem Roman „Lena - unser Dorf und der Krieg“. Ihr Vater, ein Gemeindearzt, betreut nach dem Ende des Krieges in einem Barackenlager des Flughafens Hör-sching aus dem KZ-Waldlager Gunskirchen befreite Ju-den und steckt sich mit Fleckfieber an. Am 9. Juni stirbt er. Zusammen mit anderen Mädchen aus Hörsching arbeitet die junge Käthe als Krankenschwester. Was sie in dieser Zeit miterlebte schildert Käthe Recheis in dem Buch „Das Schattennetz“ (später unter dem Titel „Geh heim und vergiss Alles“ neu aufgelegt).

Nach der Matura arbeitet sie zunächst als Redaktions-sekretärin eines Verlages, von 1956 bis 1961 leitet sie das österreichische Büro des International Catholic Mi-gration Committees (ICMC) in Genf. 1960 nimmt Käthe Recheis an einem internationalen Kongress in Kanada teil. Immer schon fasziniert von der Kultur und Geschiche der Indianer Nordamerikas kehrt sie gleich darauf für einen dreimonatigen Aufenthalt nach Kanada zurück.

1961 erscheint ihr Buch „Kleiner Adler und Silberstern“, von nun an lebt sie als freie Schriftstellerin. In den Jahren danach folgen viele Reisen nach Nordamerika. Aus den Begegnungen mit indianischen AutorInnen und Vertre-terInnen der modernen Indianerbewegungen entstehen viele Freundschaften. Der Schriftsteller Joseph Bruchac (Abenaki) gibt ihr den Namen Molse-Mawa „Fell des Wolfes“, im übertragenen Sinn bedeutet das „Beschüt-zerin des Wolfes“.

Ihre besondere Beziehung zu den Wölfen bringt sie in

zwei wunderbaren Fantasyromanen zum Ausdruck: „Der weiße Wolf“ und „Wolfsaga“.

Nicht nur in ihren Büchern, auch in ihrem Leben steht ihr politisches Engagement für indigene Völker im Vor-dergrund. Zusammen mit ihrem Bruder gründet sie den Verein zur Unterstützung von Indianerschulen und ist selbst oft in Nord- und Südamerika unterwegs. Käthe Recheis ist die mit Abstand am häufigsten aus-gezeichnete Kinder- und Jugendbuchautorin Österrei-chs. Nicht weniger als 15 ihrer Bücher werden mit dem Kinder- und Jugendbuchpreis ausgezeichnet. 1991 wird der Autorin der Professorentitel verliehen, 1999 der Heinrich-Gleißner-Preis für ihr Gesamtwerk.

Alles das wusste ich natürlich nicht, als ich mein erstes Buch von ihr las: „Der kleine Biber und seine Freunde“. Von klein auf ein Karl-May-Fan, wurde mein Weltbild über die indigenen Völker dank ihrer Bücher wieder zu-rechtgerückt, wofür ich ihr heute noch sehr dankbar bin. Bei der Feier zu ihrem 80. Geburtstag durfte ich dabei sein und lernte eine ebenso warmherzige wie beschei-dene Frau kennen.

Insgesamt hat Käthe Recheis mehr als 60 Bücher veröf-fentlicht, die in über 20 Sprachen übersetzt wurden.Wir haben noch im Bestand:Kleiner Biber und seine FreundeKleiner Waschbär weiß alles besserRed BoyDer weiße WolfWolfsagaErzählungen nach Shakespeare

Anita Ruckerbauer

AutorInnen aus Österreich

Jeden Montag um 15.30 Uhrwerden wieder spannende und lustige

Geschichten vorgelesen.Für alle ab 2 Jahren - der Eintritt ist frei

Bücherzwerge aufgepasst!

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T. C. Boyle: Hart auf hart

Wenn der Anspruch auf Selbstbestimmung zur Bedrohung für die Gesellschaft wird... Adam, Sohn eines Schuldirektors und Vietnamveteranen, stand immer schon außerhalb der Gesellschaft, denn er ist schizophren und leidet an psychotischen Schüben. Daran können auch zahlreiche Therapiesitzungen nichts ändern. Mit der Volljährigkeit endet die Möglichkeit seiner Eltern, ihn unter Kontrolle zu bringen. Die Gesellschaft wird für Adam zunehmend zum Feindbild. In den Redwood Forests im Norden Kaliforniens baut er sich Schutzbunker und Notunterkünfte, denn er möchte so leben wie sein großes Idol John Colter, ein Waldläufer des 19. Jhs., der für ihn Freiheit, Unabhängigkeit und Durchhalte-vermögen symbolisiert. Und er baut Schlafmohn an - für den Eigenbedarf und den Verkauf an einige wenige Bekannte. Dann trifft Adam auf Sara, Hufschmiedin und 15 Jahre älter

als er. Auch sie hat sich ein eigenes Bild von der Gesellschaft gemacht. Bei einer Verkehrskontrolle weigert sie sich, den Sicherheitsgurt anzulegen und den Polizisten ihre Papiere zu zeigen. „Ich habe keinen Vertrag mit Ihnen“, wiederholt sie immer wieder. Anfangs glaubt sie, in Adam einen Gleichgesinnten gefunden zu haben, und blendet sein irrationales und bedrohliches Verhalten weitestgehend aus. Doch Adams einziges Interesse an ihr besteht in Sex und Essen. Adam verliert zunehmend den Bezug zur Realität, immer häufiger ist er davon überzeugt, es mit Aliens statt Menschen zu tun zu haben. Trotzdem ist Adam - ganz legal - im Besitz einer Waffe. So ist es nur mehr eine Frage der Zeit, bis die tickende menschliche Zeitbombe hochgehen wird.Mit Adam hat T. C. Boyle eine ebenso verstörte wie verstörende Figur geschaffen, die leider ein reales Vorbild hat. Schon längst sind militante Milizen und rechtsradikale Gruppen für die USA zum Problem geworden, inzwischen schätzt man, dass es bereits mehr als 900 sogenannte „hategroups“ gibt, für die Polizisten „Männer in Halloween-verkleidung“ sind wie für Jerry Kane, der sich 2010 über den „Nazicheckpoint“ ärgerte und die beiden Polizisten erschoss. Er wird damit für die Romanfigur Sara zum Idol, bis sie schließlich davon träumt, Brandbomben in Poli-zeiwachen zu werfen.Boyle überlässt es seinen LeserInnen, ihre Schlüsse daraus zu ziehen, wie weit der Mythos der Selbstbestimmung der Einzelnen der Gesellschaft zur Last fallen und sie letztlich sogar bedrohen kann. *bn* Anita Ruckerbauer

Für Sie gelesen

Stefanie Bisping: Lesereise Bretagne. Beim Leuchtturmwärter brennt noch Licht

Verführerische Präsentation einer uralten Kulturlandschaft zum Einstimmen oder Nachlesen

Nicht nur beim Leuchtturmwärter brennt noch lange Licht, auch bei Ihnen, wenn Sie diese Lesereise abends beginnen – es ist nämlich gar nicht einfach, sich vom Bann dieses Buches zu lösen! Formal wäre es ja kein Problem, ist es doch in 16 maximal zehn Seiten lange Kapitel aufgeteilt. Aber schon die jeweiligen Untertitel machen neugierig auf das Folgende. Und dann dieser ganz spezielle Sog ... Wer sich im ersten Text „Nebel in Brest“ diesem Land am Meer angenähert hat und im zweiten vom beeindruckenden bretonischen Wind übers Meer auf die Insel Ouessant getragen wurde, ahnt es: Die Bretagne ist ein besonderer Flecken Frankreichs. Sich auf die spröde Schöne einzulassen, wird reich belohnt - mit einer unglaublich vielfältigen Landschaft, einer traditionsreichen Kultur mit außergewöhnlichen Zeugen aus der Vergangenheit und nicht zuletzt mit herzlicher Gastfreundschaft. Die erfah-

rene Verfasserin von Reisereportagen nimmt ihre LeserInnen mit auf ihren Streifzügen durch eine uralte europäische Kulturlandschaft im Wandel der Zeit. 7777 Schutzheilige wachen über die Bretagne mit ihren 800 größeren und kleineren Inseln, 52 Leuchttürmen, unzähligen Crêperien und archaisch anmutenden Ortsnamen, die selbstver-ständlich auch ihren Platz auf den offiziellen Ortstafeln haben. Die letzte Herzogin Anne de Bretagne, berühmte Künstler, das kulinarische Erbe und immer wieder das Meer in all seinen Facetten - die Autorin weiß viel zu erzählen und dabei aktuelle Bezüge herzustellen. Übrigens: Bei dieser Lektüre werden auch Bretagne-Fans Neues erfahren! Höchste Zeit für die nächste Reise dorthin... *bn* Sabine Krutter

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Eigenwillige Typen und ein Feuerwerk an abgefahrenen Situationen - ein herrlich schräger Roadtrip. (ab 12) Richards Cousine Malley ist eine anstrengende junge Dame. Höchst impulsiv und oft unvorsichtig bringt sie ihre Eltern immer wieder zur Ver-zweiflung. Eines Tages verschwindet sie spurlos mit einem dubiosen Typen namens Talbo Chock und Richard

fragt sich, ob sie ganz freiwillig mitgegangen ist. Am Strand lernt Richard einen seltsamen Kauz kennen: Er nennt sich selbst Skink, ist über 70 Jahre alt, aber im-mer noch eine Naturgewalt von einem Mann - und er war früher Gouverneur von Florida. Skink ist überzeugt, Malley finden und zurückbringen zu können, und so machen sich die beiden auf den Weg quer durch Flori-da. Skink entpuppt sich dabei als kompromissloser Tier- und Umweltschützer, der schon einmal riskiert, dass ihm

bei der Rettung eines Stinktierbabys ein Lastwagen über den Fuß fährt. Außerdem liefert er sich einen Ringkampf mit einem Alligator und legt sich mit dem schießwütigen Entführer an. Aber auch Richard wächst über sich hi-naus, als er die Cousine schließlich aufspüren kann.Wie in allen seinen Romanen wimmelt es hier von höchst skurrilen Personen, der ruhende Pol ist Ich-Erzäh-ler Richard. Die spannende Handlung führt die Protago-nisten von einer aberwitzigen Situation zur nächsten - so werden die beiden Jugendlichen unter anderem von einem grimmigen Wildschwein verfolgt. Dabei gelingt es Hiaasen wieder, Umweltthemen einzubringen, ohne dass man den moralisch erhobenen Zeigefinger vor der Nase hat. Und da Malley ihren durchgeknallten Stalker im Internet kennen gelernt hat, weist er damit auch auf die Gefahren hin, in die man geraten kann, wenn man allzu sehr am „elektronischen Schnuller“ hängt.Trotz durchaus ernster Themen kommt „Einäugige Ech-se“ sehr leichtfüßig daher, was vor allem an Hiaasens ausgeprägtem Sinn für Humor und Situationskomik liegt. Auch für Erwachsene sehr zu empfehlen.

Hits für Kids

Gordon und TapirDer pingelige Gordon und der gemütliche Tapir in einer gemeinsamen WG - richtig, das kann nicht lange gut ge-hen. Wie man sich trotzdem wieder zusammenraufen kann, zeigen die beiden.

Axel Scheffler: Pip und PosyDer Zeichner des Grüffelo hat mit den beiden Hasen Pip und Posy eine weitere beliebte Bilder-buchreihe gestartet.

Stian Hole: Annas HimmelOhne dass die Worte „Tod“ oder „Beerdigung“ vorkommen, wird klar, dass Annas Mutter gestorben ist. Be-vor sie sich dem Unvermeidlichen stellen kann, nimmt sie ihren Vater mit auf eine fantastische Reise, in der sie die Mutter in verschiedenen All-

tagssituationen wieder treffen. Und so überwiegen auch bunte und leuchtende Farben in dem faszinierenden und wohltuenden Bilderbuch des norwegischen Illustra-tors Stian Hole. Ein eindringlicher, sanfter Umgang mit einem schwierigen Thema.

Benjamin Lecombe: Leonardo & SalaïIn berauschenden Bildern erzählt der französische Illustrator von der historisch belegten Beziehung zwi-schen Leonardo DaVinci und seinem Schüler. Eine künstlerische Graphic Novel für Jugendliche ab 12.

Kate DiCamillo: Flora & UlyssesEin Eichhörnchen mit poetischen „Superkräften“ begleitet Flora durch ihren Alltag mit Comic-Helden-Träu-men, ihrem schusseligen Vater und ihrer Mutter, die einer Lampe mehr Gefühle entgegenbringt als ihrer Tochter.

Katja Brandis: Floaters - im Sog des MeeresWieder hat sich Katja Brandis ein um-weltrelevantes Thema vorgenommen, denn im Nordatlantik treibt eine Plastik-insel von der Größe Westeuropas. In naher Zukunft melden sich die Zwillinge Malika und Danilo als Freiwillige bei einem ehrgeizigen Projekt, um diesen

Müllteppich aufzuarbeiten und Energie daraus zu gewin-nen. Doch dann werden sie von Piraten gefangen ge-nommen, die ihre eigenen Pläne mit dem Müll haben.

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Einige Neuzugänge der letzten Monate

O. P. Zier: Komplizen des GlücksWie das berühmte gallische Dorf trotzt das alte Bauern-haus der Wirrings den umgebenden Beton-Wohnblö-cken im Salzburger Land. Der bornierten Nachbarschaft ist es ein Dorn im Auge, der lustvollen Alltagsanarchie der vier Familienmitglieder bietet es jedoch ein verläss-liches Zuhause.

Thomas Raab: Still – Chronik eines MördersDurch sein unfassbar sensibles Gehör hat der Mörder gelernt, sich lautlos wie ein Raubtier seinen Opfern zu nähern, nach Belieben das Geschenk des Todes zu bringen. Und doch findet er nie, wonach er sich sehnt: Liebe. Stefan Abermann: Schatzkästlein des reinlichen Hausfreundes : Texte für den HausgebrauchSie haben wieder einmal das Internet gelöscht? Ihre Familie wird von Poltergeistern angegriffen? In Ihrem Garten äst plötzlich ein Gnu? Diese Sammlung von Po-etry-Slam-Texten bietet vergnügliche Linderung in Zeiten geistiger Qual und fegt alle Kümmernisse mit einem schelmischen Grinsen vom Tisch.

Michel Houellebecq: UnterwerfungHoullebecq entwirft das Bild eines islamistischen Got-tesstaates in Frankreich in der nahen Zukunft. „Ein wich-tiges Gedankenexperiment“, meint Elke Heidenreich.

Arne Dahl: HassEine italienische Staatsanwältin fällt einem Bombenan-schlag zum Opfer; gleichzeitig taucht eine verzweifelte Videobotschaft zweier Opcop-Ermittler auf – hat es je-mand auf das Team abgesehen?

Ursula Poznanski: StimmenAuf der Psychiatriestation des Klinikums Salzburg-Nord wird ein Arzt ermordet und Ermittlerin Beatrice Kaspary ist sich bald sicher, dass eine Patientin etwas gesehen hat.

Rita Falk: FunkenfliegerElvira Angermeier, arbeitslos und alleinerziehend, ver-bringt ihre Tage am liebsten vor dem Fernseher. Ihre drei Söhne Kevin, Robin und Marvin bleiben sich selbst überlassen. Doch dann verliebt sich Kevin in seine tür-kische Mitschülerin. Als Aicha schwanger wird und ihre Eltern drohen, die Tochter zurück in die Heimat zu schi-cken, brennt das Liebespaar durch. Da erwacht Elvira endlich aus ihrer Lethargie.

Jean Ziegler: Ändere die Welt! : warum wir die kannibalische Weltordnung stürzen müssenDie Kriege sind zurück, Hunger und Not gehören auch in Europa wieder zum Alltag, aufklärungsfeindliches Denken gewinnt an Boden. Die Welt verfügt zum ersten Mal in ihrer Geschichte über die Ressourcen, Hunger, Krankheit, Tyrannei auszumerzen; und doch wird der Kampf um knappe Güter menschenverachtend in im-mer neuen Dimensionen ausgetragen.

Conchita Wurst: Ich, Conchita - meine Geschichte Mit ihrem Sieg beim Eurovision Song Contest 2014 sorgte Conchita Wurst für einen weltweiten Sturm der Begeisterung bei Millionen. Gleichzeitig formierten sich die Gegner aus dem konservativen Lager.

Alois Prinz: Teresa von ÁvilaGründliche, historisch orientierte Biographie einer le-bensklugen und pragmatischen Frau, die den christlichen Glauben für gänzlich wertlos hielt, wenn er nicht zu Taten führt.

Luca Crippa: Wilhelm Brasse - der Fotograf von AuschwitzDie erschütternde Geschichte des polnischen Fotografen Wilhelm Brasse, der das Grauen im Konzentrationslager Auschwitz in Bildern festhielt.

Thomas Piketty: Das Kapital im 21. Jahrhundert „Zum ersten Mal präsentiert ein Ökonom umfassende Belege für die Aussage ‚Wer hat, dem wird gegeben‘.“ SpiegelOnline

Attila Hildmann: Vegan for fun und Vegan for fitZwei Kochbücher, die zeigen, dass veganes Essen nicht nur gesund ist, sondern auch gut schmeckt.

Und wir haben neue Krimis von:

Claudia Rossbacher, Oskar Feifar, Jörg Maurer,

Rita Falk u.a.

Aufgeblättert

Seit Jahren unser kompetenter Partner in Sachen Bücher: