Social Media im Krisen- und Katastrophenmanagement Ein … · 2017. 2. 6. · • Starke...
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Frank Geyer , F r iedr ich -Sch i l le r -Univers i tä t Jena - INFORMATIK 2015 - Cot tbus , den 01 .10 .2015
Social Media im Krisen- und Katastrophenmanagement – Ein Überblick
Inhalt
Vorgeschichte und Zielstellung der eigenen Arbeiten
Nutzungsfelder von Social Media
Aktueller Stand der Forschung
Aktuelle Situation in Deutschland
Anforderungen und Hürden
Ausblick
01.10.2015 Frank Geyer - INFORMATIK 2015
Vorgeschichte und Zielstellung der eigenen Arbeiten
Frank Geyer - INFORMATIK 201501.10.2015
Szenario: MANV (Massenanfall von Verletzten) und GuT (Gebäude und Tunnel)
Projektziel: „rescue management support“,
Unterstützung von BOS bei der Abarbeitung eines MANV,
Verbesserung der intra- und interorganisationalen Kommunikation,
IT-Unterstützung (SpeedUp Demonstrator)
Szenarien und Ziele
29.06.201501.10.2015 Frank Geyer - INFORMATIK 2015
Überblick
29.06.2015 501.10.2015 Frank Geyer - INFORMATIK 2015
Demonstrator
Implementierung eines funktionalen SpeedUp-Demonstrator
29.06.2015 601.10.2015 Frank Geyer - INFORMATIK 2015
Frank Geyer - Zwischenstand Dissertationsprojekt -bridged- 701.10.2015 Frank Geyer - INFORMATIK 2015
01.10.2015 Frank Geyer - INFORMATIK 2015
Idee: Social-Media-Plugin für iSEG
Integration eines iSEG-Moduls für die
Interaktion mit der Bevölkerung
externen Datenbestand anbinden und
aufbereiten
Vertrauenswürdigkeit der Daten
sicherstellen.
Datenschutz und Rechteverwaltung
01.10.2015 Frank Geyer - INFORMATIK 2015
Nutzungsfelder von Social Media
Frank Geyer - INFORMATIK 201501.10.2015
Ausgangspunkt: Literaturrecherche
Paper
AbschlussberichteGesetze, Normen, Richtlinien
Bücher
Projektskizzen
ZeitschriftenartikelQuellentyp
Deutschland
International
Herkunft
BMBF
ISCRAM 2014
ISCRAM 2013
Andere Konferenzen
BBK
Sonstiges
Herausgeberkonkrete
Softwarelösungen
Automatisierung
rechtliche Aspekte
aktuelle Situation / Anforderungen
soziale Fragestellungen
Freiwillige / Bürgerbeteiligung
organisationale Aspekte
Praxisbeispiele
Hauptinhalt
01.10.2015 Frank Geyer - INFORMATIK 2015
In der Literatur erkannte Nutzungsfelder I
01.10.2015 Frank Geyer - INFORMATIK 2015
Deutlich höhere Aktualität der Informationen und schnelle Verbreitung
Absetzen von Warnungen und Hilfegesuchen
Direkter Kontakt mit der Bevölkerung
Lagevervollständigung durch „Menschliche Sensoren“ (aktives und passives Monitoring)
Gewinnung freiwilliger Kräfte (real und virtual volunteers)
In der Literatur erkannte Nutzungsfelder II
01.10.2015 Frank Geyer - INFORMATIK 2015
• Starke Integration von Social Media in den Alltag der Bevölkerung
Stärkung der Resilienz vor der Krise durch Handlungsempfehlungen
• Corporate Descitions
• Ressourcenzugriff aus dem lokalen Umfeld (Strom, Schaufeln u.Ä.)
• Gefahrenherderkennung
• Post Disaster Assessment
Aktueller Stand der Forschung
01.10.2015 Frank Geyer - INFORMATIK 2015
Aktueller Stand der Forschung
Automatisierung der Aufbereitung
Diskussion der Risiken der Nutzung
Anwendungen (Ushahidi, Google Crisis Map,…)
Endanwender- Anforderungen
lessons learned
digital und virtual volunteers
konkrete Softwarelösungen
Automatisierung
rechtliche Aspekte
aktuelle Situation / Anforderungen
soziale Fragestellungen
Freiwillige / Bürgerbeteiligung
organisationale Aspekte
Praxisbeispiele
01.10.2015 Frank Geyer - INFORMATIK 2015
Forschungsprojekte
SocialSensor collects, processes, and
aggregates big streams of social media
data and multimedia to discover trends,
events, influencers..
trusted and relevant material from
social media - with context.
2011 – 2014
~ 9 Mio.€http://cordis.europa.eu/project/rcn/100725_en.html
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Praktische Anwendungen
Ushahidi
Lars und Isa: Zwei gegen die Flut
KatWarn / Nina
PhaseVis
infostrom
http://cdn.theatlantic.com/static/mt/assets/science/haititech.jpg
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Aktuelle Situation in Deutschland
01.10.2015 Frank Geyer - INFORMATIK 2015
„Private“ Praxis Potenzial
01.10.2015 Frank Geyer - INFORMATIK 2015
Forschung vs. Praxis
Viele Ergebnisse in der Forschung
wenig Nutzung in Deutschland
Weniger als die Hälfte nutzt SM v.a. zur Präsentation
Indirekter Mehrwehrt durch freiwillige Aktivitäten
Nahezu kein Einsatz von Tools
http://cordis.europa.eu/project/rcn/100725_en.html
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[Staedtetag2014] , [Karsten2014]
Anforderungen und Hürden
01.10.2015 Frank Geyer - INFORMATIK 2015
Rechtlicher & organisatorischer Rahmen
Viele Gesetze berührt (BGB, StGB, TMG, BDSG, ThuerRettG, Fw DV 100, Vergaberecht…)
Anbieter sind meist ausländische Unternehmen
Geeignete Dokumentation
Datenschutz- und Haftungsfragen offen (http://smrb.li/38)
Kaum Personal und Sachmittel für derartiges
Kaum Regelungen vorbereitet
Anpassung der inneren Strukturen notwendig
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[Dirks2014] , [Schifferes2014]
Auszug aus dem Anforderungsportfolio
01.10.2015 Frank Geyer - INFORMATIK 2015
• Neue Formen von Social Media entstehen aktuell sehr schnell, sodass entsprechende Software leicht
adaptierbar sein muss.
• Mehrere Kanäle gleichzeitig mit an den Kanal angepasster Kommunikationsstrategien bedienen.
• Offlinefähigkeit von Lösungen bei Infrastrukturausfall
• Bewältigung der Informationsflut
• Transparenz der Daten(-verarbeitung)
• Aufbereitung gesammelter Daten (z.B. zu Karten)
• Verifikation der verfügbaren Informationen
• Anbindung anderer Datenquellen (z.B. Wetterdaten) und eine Integration in die bestehende Infrastruktur
• Erstellung automatischer Reports nach Vorlage klassischer Pressespiegel
• Möglichst vollständige Dokumentation aller SM-Aktivitäten
• Vorlagen für wiederkehrende Nachrichten (z.B. Meldung des aktuellen Hochwasserstandes).
Risiken
Vertrauenswürdigkeit (fahrlässige und mutwillige
Fälschung)
Fehlende „best-pracitices“ (Die meisten SM-Aktivitäten
laufen ohne Kommunikationsstrategie)
Rechtlich unklare Situation
Zu bearbeitende Informationsflut
Mittelmangel (finanziell, personell)
Angst vor Kontrollverlust
http://www.thw-gotha.de/presse/aktuelle-meldungen/artikel/verhalten-
in-sozialen-netzwerken/
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[Staedtetag2014] , [Karsten2014]
Ausblick
01.10.2015 Frank Geyer - INFORMATIK 2015
Aktuell: Fokussierung auf „Vertrauenswürdigkeit“
Automatisierter Verifikations- und Integrationsprozess für Daten aus sozialen Netzwerken im
Umfeld der zivilen Sicherheit
Unterstützung des Verifikations- und Verarbeitungsprozesses für UGC durch die Mirarbeiter
von BOS im Krisenfall
Prozessmodellierung aus Praxissicht: Erstellung des Verifikationsprozesses mit besonderer
Beachtung der Anforderungen von BOS im Einsatzfall inkl. rechtssicherer Dokumentation
Integration und Konsolidierung: Schaffung eines integrierten Datenbestandes und einer
Bewertungsfunktion unter den besonderen Herausforderungen der Zieldomäne
Prozessmodellierung aus technischer Sicht: Der Konzeption einer Systemarchitektur
01.10.2015 Frank Geyer - INFORMATIK 2015
Prozessmodellierung I
Diverse Vorschläge und Praxisberichte für den Presse-Verifikationsprozess
Überführung in ein Prozessmodell als Grundlage einer Automatisierung
Komplexer Prozess mit umfangreicher Nutzerinteraktion
Datenintegration und -Verifikation
Erweiterung des Prozessmodells an die Anforderungen von BOS
01.10.2015 Frank Geyer - INFORMATIK 2015
[Boididou2014], [Diakopoulos2012], [silverman2014]
Prozessmodellierung II
Beispiel für hohe
Nutzerintegration
Informationen für die Bewertung
vorbereiten
Bewertung strukturiert erfassen
Integration (vorhandener)
Automatisierungen in einer
Anwendung
Schließen technischer Lücken
01.10.2015 Frank Geyer - INFORMATIK 2015
Prozessmodellierung III
Integration heterogener Quellen
Erfassung der Systembenutzer-
Entscheidungen
Konsolidierter Datenbestand
Zeitlichen Ablauf des
Datenbestandes und Benutzung
des Systems dokumentieren
01.10.2015 Frank Geyer - INFORMATIK 2015
Prozessmodellierung IV
Anpassung an die Anforderungen der BOS
Intraorganisationale vs. externe Veröffentlichung
Transparenter Bewertungsprozess
Mehrere Bewertungen (Zeit, Person)
Gewichtung der einzelnen Ergebnisse je nach Rolle des
Nutzers bzw. Erfahrung denkbar
01.10.2015 Frank Geyer - INFORMATIK 2015
01.10.2015 Frank Geyer - INFORMATIK 2015
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit
Quellen
[Adali2010] Adail, Sibel: Measuring Behavioral Trust in Social Networks, 2010
[Bevoelkerungsschutz2014] Evertz, Katja et al: Social Media. In: Magazin Bevölkerungsschutz 3/2014. BBK 2014
[Boididou2014] Boididou, Christina et al: Challenges of Computational Verification in Social Multimedia, WWW 2014
[Diakopoulos2012] Diakopoulos, Nicholas et al: Finding and Assessing Social Media Information Sources in the Context of Journalism, CHI 2012
[Dirks2014] Dirks, Stephan: Rechtliche Aspekte des Einsatzes von Social Media im Katastrophenmanagement, 2014
[Goldbeck2005] Goldbeck, Jennifer Ann: COMPUTING AND APPLYING TRUST IN WEB-BASED SOCIAL NETWORKS, University of Maryland 2005
[Karsten2013] Karsten, Andreas: Nutzung von Social Media zur Entscheidungsunterstützung. In: Magazin Bevölkerungsschutz 2/2013. Bundesamt f¨ur
Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, BBK 2013
[Proske2014] Proske, Niels; Baban, Dr. Constance P.: Soziale Medien im Krisenmanagement - Zusammenfassung und Ausblick, 2014
[Sarris2014] Sarris, Nikos et al: Big data analysis techniques for the verification of social media content EDF 2014
[Silverman2014] Silverman, Craig (Hrsg.): An ultimate Guideline on digital age sourcing for emergency coverage, EJC 2014
[Schifferes2014] Schifferes, S. et al: IDENTIFYING AND VERIFYING NEWS THROUGH SOCIAL MEDIA: Developing a user-centred tool for professional
journalists, City University London 2014
[Staedtetag2014] Leitlinien des Deutschen Städtetages zur Kommunikation der Städte im Bereich Social Media,
http://www.staedtetag.de/presse/beschluesse/069443/, zugegriffen am 18.02.2015, 2014.
[Wang2015] Wang, Yufeng und Jianhua, Ma: Mobile Social Networking and Computing - A Multidisciplinary Integrated Perspective, CRC Press 2015
01.10.2015 Frank Geyer - INFORMATIK 2015