STAGIONE Magazin #1/2015

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STAGIONE # 1 SEPTEMBER OKTOBER 2015 Theater an der Wien Magazin 10 JAHRE OPERNHAUS Ein Unternehmen der Wien Holding in Kooperation mit

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- Eröffnungskonzert & Saisonpräsentation - Premiere im September: Marschners Hans Heiling - Spielplan der Saison 2015-16 - Oper im Oktober: L’incoronazione di Poppea - Oper konzertant: Catone in Utica - Emanuelle Haïm & Le Concert d'Astrée - Jugend an der Wien - Das Junge Ensemble: Zu Gast in der Kammeroper - Freunde Theater an der Wien - Ensemble: Alle Künstlerinnen & Künstler im Überblick

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stagione

#1September

OktOber 2015Theater an der Wien Magazin

1 0 J A H R E O p E R n H A u s

Ein Unternehmen der Wien Holding

in Kooperation mit

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WienTuchlauben 801 535 30 53

Düsseldorf Martin-Luther-Platz 320211 135 40 92

FrankfurtGrosse Bockenheimerstr. 13069 219 96 700

HamburgNeuer Wall 39040 430 94 90

MünchenResidenzstrasse 6089 238 88 50 00

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4 Eröffnungskonzert

& saisonpräsentation

6 premiere im september

Marschners Hans Heiling

10 spielplan der saison 2015-16

13 Oper im Oktober

L’incoronazione di Poppea

16 Oper konzertant Catone in Utica

17 Emanuelle Haïm

& Le Concert d'Astrée

18 Jugend an der Wien

20 Das Junge Ensemble

21 Zu Gast in der Kammeroper

22 Freunde Theater an der Wien

23 Ensemble: Alle Künstlerinnen & Künstler im Überblick

EDiTORiALinHALT

Sta|gio|ne, <lat.-it.> die, -, -n: „Jahreszeit“

1. spielzeit eines Operntheaters 2. Ensemble

eines Operntheaters. Kennzeichnend für den

stagionebetrieb ist, dass ein stück über eine

längere Zeit gespielt wird. Je eine inszenierung

wird über mehrere Abende oder Wochen

hintereinander angesetzt, es kommen nur

frisch geprobte inszenierungen zur Aufführung.

AGRANA gratuliert dem

ahreAGRANA und das Theater an der Wien blicken auf eine 10-jährige Zusammenarbeit mit vielen gemeinsamen Höhepunkten zurück. Wir wünschen weiterhin viel Erfolg!

WWW.AGRANA.COM

Liebe Leserin, lieber Leser!Die kommende saison haben wir mit „Die Opernwelt 2015-16 (des Theater an der Wien)“

betitelt, und wir dürfen im Jänner 2016 auch die ersten zehn Jahre als neues Opernhaus

feierlich begehen. im vergangenen Jahrzehnt haben wir immer wieder versucht, neue Zu-

sammenhänge zwischen Opern der vergangenen vier Jahrhunderte herzustellen und ver-

schiedene Bögen innerhalb des abendländischen Musiktheaters zu spannen.

Heuer haben wir uns aus dem faszinierenden Kunstkosmos eine kleine Welt herausgeschnitzt,

und wir würden sie gerne im kommenden Jahr in „unsere Opernwelt“ mitnehmen. natürlich

wird unser Fokus wie immer Werke von Barock bis Gegenwart mit einbeziehen, aber diese Zeit-

spanne soll bloß navigationshilfe zu aufregenden und spannenden Exkursionen in das weite Feld

der Darstellenden Künste sein. und obwohl die Opernwelt durch unzählige neue Kompositionen

kontinuierlich größer wird, finden wir, dass ein kreativ-begrenzter Ausschnitt den Blick umfassen-

der weitet, als einem fortlaufende Wege im ersten Moment scheinen. Denn jedes neu entdeckte

Detail liefert einen weiteren Anhaltspunkt und eröffnet ein neues weites Land an menschlichen

sehnsüchten und Zielsetzungen. und je näher wir einer tiefen Erkenntnis kommen können,

umso stärker wird unser Wunsch nach dem „Faustischen Alleswissen“ sein.

unser graphischer Ansatz stellt diese neugier und den daraus resultierenden Forscher-

drang bildlich dar. Jede produktion der kommenden saison ist ein eigener Mosaikstein –

eine Art „Land“ – und zusammen ergeben sie unsere spezielle Opernwelt der kommen-

den saison. Die einzelnen Elemente sind aber nicht abgeschlossen, sondern offenbaren zu

jeder premiere neue Einblicke und zeigen, dass die Opernwelt in ihrer Tiefe niemals vollstän-

dig erkundet sein kann und daher jede neue produktion eines „auch alten“ Werkes wieder zu

neuen Erkenntnissen führen muss und soll.

Zu Beginn der saison darf ich mich zum zweiten Mal mit einer inszenierung vorstellen und ihnen

mit Heinrich Marschners Hans Heiling eine Oper der deutschen Romantik präsentieren, die sel-

ten gespielt wird und mit der ich mich lange und intensiv auseinandergesetzt habe. Michael nagy

und Angela Denoke werden die Rollen des Außenseiters Heiling und seiner Mutter übernehmen.

in der zweiten premiere wird Claus Guth seinen dreiteiligen Monteverdi-Zyklus vervollständi-

gen und seine Deutung des hocherotischen Alterswerks L’incoronazione di Poppea präsen-

tieren. Es freut mich, dass in der herausragenden Besetzung dieser inszenierung auch das

Junge Ensemble des Theater an der Wien (JET) vollzählig aufscheint.

ich hoffe, dass sie, wertes publikum, an unserer Opernwelt Gefallen finden und uns durch ihre

regelmäßigen Besuche im Theater an der Wien ihre Wertschätzung zeigen.

Herzlichst ihr

intendant Roland Geyer

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ERöFFnunG

Zwei Jahre im Hinterhaus Leo Hussain leitet Grigori Frids Mono-Oper Das Tagebuch der Anne Frank mit Juliane Banse in der bewegenden Titelrolle

aufzubauen. so begierig war ich darauf, diese Musik zu machen, dass ich am Abend, an dem ich die ers-te Libretto-seite fertig hatte, sofort die noten dazu geschrieben habe.“Frid wurde vor hundert Jahren 1915 in sankt peters-burg als sohn eines Literaturjournalisten und einer pianistin in eine jüdisch-intellektuelle Familie hinein-geboren. in den turbulenten Jahren des Bürgerkriegs musste die Familie immer wieder umsiedeln und wohn-te in verschiedenen russischen städten. 1927 wurde Frids Vater nach sibirien verbannt. Ein Großteil seiner Familie kam während stalins Herrschaft ums Leben. Frid studierte Musik in irkutsk und Moskau, unter-richtete später am Moskauer Konservatorium und war während des Zweiten Weltkrieges in Musikcorps und als sanitäter tätig, wo er Rassismus, Gewalt und Anti-semitismus an der Front miterleben musste.1965 gründete er den Moskauer Jugend-Musik-Klub und pflegte die vielfach inoffizielle uraufführung von zeitgenössischen russischen Komponisten. Grigori Frid verstarb am 22. september 2012 in Moskau. im mu-siktheatralen Bereich hat sich Frid ausschließlich der Mono-Oper gewidmet und wurde neben der Verto-nung von Briefen Van Goghs vor allem durch sei-ne Auseinandersetzung mit dem Tagebuch der Anne Frank bekannt.Frid nahm die Arbeit an seiner Mono-Oper 1969 auf und vollendete im August eine erste partitur für Klavier und Gesang. Die erste Orchesterfassung für sopran und 26 Musiker wurde 1972 in Moskau uraufgeführt, 1999 wandte sich Frid noch einmal seiner Vertonung zu und schuf eine zweite, reduzierte Fassung für so-pran und Kammerensemble. in 21 knappen Bildern wie „Geburtstag“, „schule“, „Gespräch mit dem Va-ter“, „Vorladung zur Gestapo“ oder „Razzia“, die An-ne Franks Leben über den Zeitraum des Tagebuches hinweg schildern, vertont Frid die Aufzeichnungen fast wortgetreu und schafft eine musikalisch-lyrische Erzäh-lung, die die Tragik von Annes kurzem Leben ebenso widerspiegelt wie sie ihren dichterischen Fähigkeiten Rechnung trägt. Besondere Beachtung legt Frid auch auf jene Charaktere, die in Annes Monologen Erwäh-nung finden. Durch die Einbindung ihres Vaters, ih-rer Mutter, der schwester und ihrer Freunde erweitert Frid den dramaturgischen spielraum des Monodra-mas. Frids Vertonung von Anne Franks berührendem

Die dreizehnjährige Anne Frank versteckte sich 1942 mit ihren Eltern, ihrer schwester und vier weiteren Be-kannten in einem Amsterdamer Hinterhaus vor der Gestapo. in ihrem Tagebuch beschrieb sie ihr Leben in isolation und Furcht, formulierte aber auch ihre Hoff-nungen und Träume. „Wenn der Krieg vorbei ist, klingt es vielleicht gar nicht mehr glaubhaft, wie hier unser Leben war“, dachte sie an die Zeit nach der Verfol-gung. Doch im August 1944 wurden Anne Frank und ihre Familie entdeckt und in verschiedene Konzentrati-onslager verschleppt. Anne wurde im Vernichtungslager Bergen-Belsen ermordet. ihr Vater Otto Heinrich Frank überlebte als Einziger der Familie, erhielt von einem Helfer das Tagebuch seiner Tochter und erfüllte mit der Veröffentlichung posthum ihren großen Wunsch, schriftstellerin zu werden. Der akkurat verfasste Be-richt fand weltweite Verbreitung und wurde zu einem der wichtigsten wie bewegendsten Zeugnisse über die Auswirkungen der nationalsozialistischen Gräuel.seit 1960 war das Tagebuch der Anne Frank auch in der sowjetunion bekannt. Der russische Komponist und Maler Grigori Frid war wie viele Leser von An-ne Franks Aufzeichnungen tief getroffen und hat den Text als Libretto eingerichtet: „Das Wichtigste war, kein Wort am Text zu ändern, nichts hinzuzudenken, aber auch die Montage der Episoden, die Dramaturgie

igor strawinski

suite aus L’Histoire du soldat (1918/1920)

Grigori Frid

Das Tagebuch der Anne Frank

Mono-Oper in vier szenen für sopran

und Kammerensemble (1969/1999)

Libretto von Grigori Frid nach dem Tagebuch der Anne Frank,

deutsche Adaption: ulrike patow

Musikalische Leitung Leo Hussain

Szenische Einrichtung Reto Nickler

Anne Frank Juliane Banse

Wiener Virtuosen

Donnerstag, 10. September 2015, 19:30 Uhr

SAISONERÖFFNUNG 2015/16

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ERöFFnunG

Zwei Jahre im Hinterhaus Leo Hussain leitet Grigori Frids Mono-Oper Das Tagebuch der Anne Frank mit Juliane Banse in der bewegenden Titelrolle

schicksal endet hoffnungsvoll mit dem Glauben an die unsterblichkeit der seele. Die Freude am Leben zähle mehr als jeder Besitz, der nur vergänglich ist. nur der Frieden der seele kann niemals vergehen.Der britische Dirigent Leo Hussain, der zuletzt im Mai der Vorsaison Darius Milhauds dritten Teil der Figaro-Trilogie La mère coupable verantwortet hat, übernimmt die musikalische interpretation dieses packenden und verstörenden Werkes und leitet die Wiener Virtuosen. Das Kammermusikensemble wurde von Ernst Ottensa-mer, soloklarinettist der Wiener philharmoniker, begrün-det, und besteht aus weiteren Mitgliedern der philhar-moniker, die ihre Besetzung jeweils den Anforderungen des aufzuführenden Werks anpassen. Die deutsche so-pranistin Juliane Banse, zuletzt in Beethovens Fidelio unter der musikalischen Leitung von nikolaus Harnon-court im Theater an der Wien zu erleben, wird die her-ausfordernde Titelpartie in einer szenischen Einrichtung von Reto nickler übernehmen.Ergänzt wird Frids Mono-Oper zum Auftakt des Er-öffnungsabends durch strawinskis suite L’Histoire du soldat. nach dem Erfolg der Geschichte vom Soldaten 1918 bearbeitete strawinski sein Musiktheater noch ein-mal und gab eine Fassung des bekannten Werkes als neunsätzige Konzertsuite für sieben Musiker heraus. Diese Fassung zeigt, dass strawinskis Musik auch ohne den bekannten Text nichts an ihrer Wirkung einbüßt.

Zu Beginn der neuen spielzeit stellt Haide Tenner die neuen

Opernprojekte des Theater an der Wien vor. Die ehemalige Lei-

terin des ORF Radio-symphonieorchesters Wien ist seit Jahren

eng mit dem Theater an der Wien verbunden. Dem Opernpu-

blikum ist die Buchautorin und Kulturmanagerin als vormalige

Leiterin der ORF TV-Kultur und ö1-Musikchefin sowie als

Gestalterin von unzähligen Radio- und Fernsehproduktionen

bestens vertraut.

Als Gast begrüßt Haide Tenner Angelika Kirchschlager, seit

Jahren gern gesehen auf der Bühne an der Wienzeile. sie wird

im kommenden Jänner die Rolle der Frau peachum in Kurt

Weills Die Dreigroschenoper übernehmen. Weiters wird das Junge

Ensemble des Theater an der Wien den Abend musikalisch

begleiten.

Die 90-minütige präsentation soll einen detaillierten Vorausblick

auf die premieren der kommenden saison werfen, die im Jänner

2016 ganz im Zeichen des jungen Jubiläums „10 Jahre Theater

an der Wien – Das neue Opernhaus“ steht.

SAISONPRÄSENTATION 2015|16

Haide Tenner führt mit Gästen durch den Abend

Dienstag, 15. September 2015, 19:30 Uhr

SAISONPRÄSENTATION

Juliane Banse

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pREMiERE iM sEpTEMBER

Von Weber zu Wagner Leben und Wirken des vielfach vergessenen Heinrich Marschner

Mit Der Freischütz begründete Carl Maria von Weber die Tradition der romantischen Oper, die mit den Werken Richard Wagners ihren Höhepunkt fand. Zwischen We-ber und Wagner aber schuf mit Heinrich Marschner ein heute großteils vergessener, zumindest aber häufig über-gangener Komponist weitere Hauptwerke der deutschen Oper des 19. Jahrhunderts. im Zeitraum zwischen We-bers Tod und Wagners endgültigem Erfolg war Marschner der bedeutendste deutsche Opernkomponist.Heinrich Marschner wurde 1795 im sächsischen Zittau als sohn eines Horndrechslers geboren und sein mu-sikalisches Talent muss rasch erkannt worden sein. Während seiner Gymnasialzeit in seiner Vaterstadt wur-de bereits 1810 sein Ballett Die stolze Bäuerin in Zittau aufgeführt. Er studierte in Leipzig zunächst Jura und Musiktheorie, entschied sich dann aber ganz für eine musikalische Laufbahn und nahm eine stelle als gräfli-cher Musiklehrer in pressburg an. Von dort aus gelang es ihm, seine große Oper Heinrich IV und D’Aubigné im Hoftheater Dresden herauszubringen, das unter der Leitung von Carl Maria von Weber stand. 1824 wurde er Musikdirektor in Dresden und wollte nach Webers Tod dessen nachfolger werden. Doch Marschner blieb die stelle versagt, und er zog nach Leipzig, wo er mit den Opern Der Vampyr und Der Templer und die Jüdin seine größten Erfolge erleben konnte.Marschner ließ sich schließlich endgültig in Hannover nieder, wo er das Amt des Hoftheaterdirektors übernahm und zeitlebens für die deutsche Oper eintrat. Mit dem Aufkommen Richard Wagners nahm Marschners Bedeu-tung ab, mit Hans Heiling schuf er 1833 noch eines seiner bedeutendsten Werke und feierte einen großen Erfolg. Er starb 1861 in Hannover.Die deutsche Romantik zeichnet sich durch die Dar-stellung des Gegensätzlichen aus. Die reale Welt trifft lange vor Freud auf eine unerklärliche, überreale Welt. Aus den Gegensätzen des unerklärlichen entwickeln sich tragische, heute tiefenpsychologisch gedeutete Ver-strickungen. Während aber bei den frühen Romanti-kern rund um Weber diese psychologischen Gegensätze noch auf mehrere Gestalten verteilt bleiben, sind sie bei Marschner in einer einzigen Figur dargestellt. Mit dem Außenseiter Hans Heiling gelangen Marschner und seinem Librettisten Eduard Devrient die szenische und musikalische Darstellung einer seelisch gespalte-nen Figur, ohne die die weitere Entwicklung der ro-mantischen Charaktere bis zum Fliegenden Holländer kaum denkbar wäre.

Romantische Oper in einem prolog und drei Akten (1833)

MusiK VOn HEinRiCH MARsCHnER

LiBRETTO VOn EDuARD DEVRiEnT

in deutscher sprache mit deutschen Übertiteln

Musikalische Leitung Constantin Trinks

Inszenierung Roland Geyer

Bühnenbild Herbert Murauer

Kostüme Sibylle Gädeke

Choreographie Ramses Sigl

Licht Reinhard Traub

Dramaturgie Elisabeth Geyer

Hans Heiling Michael Nagy

Die Königin, seine Mutter Angela Denoke

Anna, seine Braut Katerina Tretyakova

Gertrude, ihre Mutter Stephanie Houtzeel

Konrad Peter Sonn

Stephan Christoph Seidl

Niklas Patrick Maria Kühn

ORF Radio-symphonieorchester Wien

Arnold schoenberg Chor (Ltg. Erwin Ortner)

neuproduktion des Theater an der Wien

pREMiERESonntag, 13. September 2015, 19:00 Uhr

AuFFÜHRunGEn16. | 18. | 21. | 23. | 25. September 2015, 19:00 Uhr

EinFÜHRunGsMATinEESonntag, 13. September 2015, 11:00 Uhr

HANS HEILING

Heinrich Marschner

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pREMiERE iM sEpTEMBER

Von Weber zu Wagner Leben und Wirken des vielfach vergessenen Heinrich Marschner

pREMiERE iM sEpTEMBER

Die Sehnsucht eines Außenseiters Heinrich Marschners selten aufgeführte Oper Hans Heiling eröffnet die neue saison

Angela Denoke

mit Begeisterung annahm. Bei der Berliner urauf-führung sang Devrient dann auch die Titelrolle, die er von Anfang an für sich selbst geschrieben hatte. Die Oper hatte großen Erfolg, der sich auch in Leipzig, wo Hans Heiling zwei Monate später aufgeführt wurde, wiederholte. Die von der Legende abgeleitete Geschichte weist zwar Berührungspunk-te zum Freischütz auf, aber als leidenschaftlichem Theatermann gelang es Devrient eine unabhängi-ge Geschichte zu erzählen, deren Handlung die Aufmerksamkeit des publikums auf sich zog. Vor allem aber in den Charakteren, die psychologische Gegensätze und innere Zerrissenheit auszeichnet, gelang Devrient eine entscheidende Weiterentwick-lung, die Marschner viel spielraum für die musi-kalische umsetzung gelassen hat.Hans Heiling möchte der vereinnahmenden Liebe seiner Mutter entkommen und zieht in ein Dorf, wo er sich in Anna verliebt. Annas Mutter ist von Heilings teuren Geschenken angetan und ermu-tigt ihre Tochter, den Fremden zu heiraten. Anna

neben den drei standbeinen Barock, Klassik und Moderne haben in den vergangenen Jahren Aus-flüge zu den unbekannten und vergessenen Meis-terwerken des 19. Jahrhunderts das programm an der Wienzeile stets sinnreich ergänzt. Mit Hans Heiling von Heinrich Marschner eröffnet ein un-bekanntes Werk der deutschen Romantik die neue saison. Hans Heiling steht ganz in der Tradition der romantischen Oper, sie ist das oft vernachläs-sigte Bindeglied zwischen Webers Der Freischütz und Wagners Der fliegende Holländer.Die Figur des Hans Heiling ist aber auch der erste der drei großen Außenseiter, die in dieser saison auf dem spielplan stehen. Heinrich Marschner schuf sein schlüsselwerk der romantischen Oper 1833, zehn Jahre danach folgte Der fliegende Holländer, die als erste Wagner-Oper im „neuen Opernhaus Theater an der Wien“ im november ihre szenische premiere feiern wird. Abgerundet wird diese Annähe-rung an Menschen, die unverstanden am Rand der Gesellschaft stehen, im november mit der produk-tion von Benjamin Brittens Peter Grimes.in der nähe des berühmten Kurorts Karlsbad ste-hen am Fluss Eger die sagenumwobenen Hans-Heiling-Felsen. Das naturdenkmal verkörpert eine böhmische sage, die zuerst von Theodor Körner, später von den Brüdern Grimm dichterisch aufge-nommen wurde. Das Libretto zu Marschners Oper, das die sage als Ausgangspunkt verwendet, ansons-ten aber erzählerisch frei aufgebaut ist, stammt von Eduard Devrient, einem während des Bieder-meiers erfolgreichen Bariton, der auch als schau-spieler und Kritiker tätig war. Devrient hatte das Libretto zu Hans Heiling für seinen Freund Felix Mendelssohn-Bartholdy verfasst, der es aber nicht vertonen wollte.Devrient sandte das Libretto anonym an Heinrich Marschner, der die musikalische Herausforderung

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Braut Anna tritt die russische sopranistin Katerina Tretyakova auf, die ihr Debüt im Theater an der Wien in Hindemiths Mathis der Maler gegeben hat.Das psychologisch tiefe Drama ermöglichte Marsch-ner, strukturelle Experimente musikalisch zu wagen. Hans Heiling ist wohl die einzig relevante Oper, in welcher der Ouvertüre ein durchkomponiertes Vorspiel vorangestellt ist und die Königin selbst ihre problematische Haltung gegenüber ihrem sohn anspricht: „so hat der Mutter Wahn sich dir ver-erbt.“ ihr sohn sei ein unglückseliges Doppelwe-sen, der zu ewigem Zwiespalt bestimmt sei. Es ist bezeichnend, dass in der Oper zwei Mütter we-sentliche partien einnehmen, während keine Vater- rolle vorgesehen ist.Das soziale Gefüge hat sich seit der Zeit des Bie-dermeiers verändert, die psychologischen Grundla-gen blieben gleich. Der außergewöhnliche Aufbau der Handlung ermöglicht aber auch den notwendi-gen spielraum, um sich der Thematik aus heutiger sicht szenisch zu nähern. Die produktion von Hans Heiling möchte sich vorbehaltlos der engen Gren-ze zwischen Mutterliebe und Missbrauch nähern und auch diese „Tabu“-Frage „des Missbrauchs“ unvoreingenommen zur Diskussion stellen. Hans Heiling verkörpert über alle Epochen und Konven-tionen hinweg die sehnsucht einer Außenseiter- gestalt nach sozialer integration, der seiner inne-ren unruhe nicht entrinnen kann.

hingegen scheut sich vor dem seltsamen und be-sitzergreifenden Mann und bevorzugt ihren zweiten Verehrer Konrad. Heiling nimmt von seiner Braut vollkommen Besitz, scheut die Dorfgemeinschaft und verbietet Anna, auf einem Fest zu tanzen.Heilings Mutter, in ihrer Rollenbezeichnung und in ihrem Wesen ganz Königin, erscheint bei Anna und klärt sie über das wahre Wesen ihres sohnes auf. sie bedroht die Verlobte, damit sie von ihrem sohn ablässt. Die verunsicherte Anna löst die Ver-lobung und entscheidet sich für Konrad. Rasend vor Eifersucht stellt Heiling seinen nebenbuhler Konrad und sticht ihn im streit nieder. im Wahn zweifelt Heiling an seiner Tat, phantasiert von ei-ner Hochzeit mit Anna und erkennt letztlich, dass es keinen Ausweg mehr für ihn gibt.im Mittelpunkt der produktion steht die Dreiecks-beziehung zwischen Hans Heiling, seiner Mutter und Anna. Die Rolle des Heiling übernimmt der Bariton Michael nagy, der zuletzt 2010 in Mozarts La finta giardiniera im Theater an der Wien zu sehen war. Die Rolle seiner dominanten Mutter singt Angela Denoke und in der Rolle von Heilings

Michael Nagy

Katerina Tretyakova

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NOVEMBER 2015Mo 2. 20.00 Im siebenten HimmelDi 3. 20.00 Im siebenten HimmelMi 4. 20.00 Im siebenten HimmelFr 6. 20.00 Im siebenten Himmelsa 7. 20.00 Im siebenten Himmelso 8. 11.00 Einführungsmatinee Der fliegende Holländerso 8. 20.00 Im siebenten HimmelMo 9. 20.00 Im siebenten HimmelMi 11. 20.00 Im siebenten HimmelDo 12. 19.00 DER FLiEGEnDE HOLLänDER | premieresa 14. 19.00 Der fliegende Holländer

SEPTEMBER 2015Do 10. 19.30 Eröffnung 15/16so 13. 11.00 Einführungsmatinee Hans Heilingso 13. 19.00 HAns HEiLinG premiereDi 15. 19.30 saison-präsentationMi 16. 19.00 Hans HeilingFr 18. 19.00 Hans Heiling Mo 21. 19.00 Hans HeilingDi 22. 19.00 Benefiz-Konzert für „Kunst auf Rädern“Di 22. 19.30 DiE nAsE | premiereMi 23. 19.00 Hans HeilingDo 24. 19.00 Catone in Utica (konzertant)Fr 25. 19.00 Hans Heilingsa 26. 19.30 Die NaseMo 28. 19.30 Die NaseMi 30. 19.30 Die Nase

MÄRZ 2016Di 1. 19.00 OtelloMi 2. 19.00 CARMEn | premiereFr 4. 19.00 Carmenso 6. 19.00 CarmenDi 8. 19.00 CarmenFr 11. 19.30 portraitkonzert: Viktorija Bakanso 13. 11.00 Einführungsmatinee AgrippinaMo 14. 12.00 CarmenDo 17. 19.00 CarmenFr 18. 19.00 AGRippinA | premiereso 20. 19.00 AgrippinaDi 22. 19.00 AgrippinaMi 23. 19.00 Il primo omicidio * (konzertant)so 27. 19.00 CarmenDi 29. 19.00 AgrippinaMi 30. 19.00 CarmenDo 31. 19.00 Agrippina

OKTOBER 2015Do 1. 19.30 Die NaseDi 6. 19.00 ORLAnDO pALADinO premiereDo 8. 19.00 Orlando paladinosa 10. 19.00 Orlando paladinoso 11. 11.00 Einführungsmatinee L’incoronazione di PoppeaMo 12. 19.00 L’inCOROnAZiOnE Di pOppEA | premiereMi 14. 19.00 L’incoronazione di Poppea Fr 16. 19.00 L’incoronazione di Poppea sa 17. 19.30 portraitkonzert: Tobias Greenhalghso 18. 19.00 Xerse (konzertant)Mo 19. 19.00 L’incoronazione di Poppea Di 20. 19.30 Monstres, sorcières et magiciens (Konzert)Mi 21. 19.00 L’incoronazione di Poppea Fr 23. 19.00 L’incoronazione di Poppea Do 29. 20.00 iM siEBEnTEn HiMMEL | premiere (Hölle)Fr 30. 20.00 Im siebenten Himmel

FEBRUAR 2016so 14. 11.00 Einführungsmatinee OtelloFr 19. 19.00 OTELLO | premiereso 21. 11.00 Einführungsmatinee Carmenso 21. 19.00 OtelloDi 23. 19.00 OtelloMi 24. 19.00 Orlando (konzertant)Fr 26. 19.00 Otellosa 27. 19.30 stummfilm: Der böse Geist Lumpaci Vagabundusso 28. 19.00 Otello

APRIL 2016Fr 1. 19.30 4. Beethoven / Violinkonzert D-Dur (Konzert)sa 2. 19.00 Agrippinaso 3. 16.00 Carmen Di 5. 19.00 CarmenDo 7. 19.00 Carmen sa 9. 19.00 Carmenso 17. 11.00 Einführungsmatinee CapriccioMo 18. 19.00 CApRiCCiO | premiereMi 20. 19.00 Arminio (konzertant)Do 21. 19.00 Capricciosa 23. 19.00 CapriccioMo 25. 19.00 Capriccio Mi 27. 19.00 Lucio Silla (konzertant)Fr 29. 19.00 Capricciosa 30. 17.00 Jugendoper (uraufführung)

SPIELPLAN SAISON 2015/16:

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MAI 2016Mo 2. 11.00 Jugendoper (schulaufführung)Mo 2. 19.00 Capriccioso 8. 11.00 Einführungsmatinee Hänsel und GretelMo 9. 19.00 sHAKEspEARE DAnCEs premiereDi 10. 19.00 Shakespeare DancesMi 11. 19.00 Shakespeare DancesDo 12. 19.00 HänsEL unD GRETEL premieresa 14. 19.00 Hänsel und GretelDo 19. 19.00 Hänsel und Gretelsa 21. 19.00 Hänsel und GretelMo 23. 19.00 Hänsel und GretelDi 31. 19.00 Hänsel und Gretel

DEZEMBER 2015Mi 2. 19.00 Antigone Fr 4. 19.00 Antigone so 6. 16.00 Antigone Mi 9. 19.00 Antigone Do 10. 19.30 portraitkonzert: Christoph seidlFr 11. 19.00 Antigone sa 12. 19.00 pETER GRiMEs premiereso 13. 19.30 Rossinimania (Konzert)Mo 14. 19.00 Peter GrimesDi 15. 19.00 Antigone Mi 16. 19.00 Peter GrimesDo 17. 19.00 Antigone Fr 18. 19.00 Armide (konzertant) sa 19. 19.00 Antigone so 20. 19.00 Peter GrimesMo 21. 19.00 Antigone Di 22. 19.00 Peter GrimesDo 31. 19.30 silvestergala Theater an der WienDo 31. 20.00 silvester in der Kammeroper

JÄNNER 2016so 10. 11.00 Einführungsmatinee Die DreigroschenoperMi 13. 19.00 DiE DREiGROsCHEn- OpER | premieresa 16. 19.00 Die Dreigroschenoperso 17. 19.00 Fidelio (konzertant)Mo 18. 19.00 Die DreigroschenoperDi 19. 19.30 portraitkonzert: Jake ArdittiMi 20. 19.00 Die DreigroschenoperFr 22. 19.00 Idomeneo (konzertant)sa 23. 19.00 Die DreigroschenoperMo 25. 19.00 Die DreigroschenoperDo 28. 19.00 Die Dreigroschenopersa 30. 19.00 Die Dreigroschenoper

Das detaillierte programm des OsterKlang-Festivals wird im Dezember ’15 veröffentlicht.

Rot geschriebene produktionen finden in der Kammeroper statt

* im Rahmen des Festivals OsterKlang ’16

JUNI 2016Fr 3. 19.00 Hänsel und Gretelso 5. 16.00 Hänsel und GretelMi 8. 19.30 portraitkonzert: Thomas David BirchDo 9. 19.00 Hänsel und Gretelsa 11. 19.00 Hänsel und GretelMo 13. 12.00 Hänsel und GretelDo 16. 19.00 Hänsel und GretelDi 21. 19.30 portraitkonzert: natalia Kawalek

NOVEMBER 2015so 15. 19.00 Don Chisciotte (konzertant)Di 17. 19.00 Der fliegende HolländerMi 18. 19.30 5./6. Beethoven (Konzert)Do 19. 19.00 Der fliegende Holländersa 21. 19.30 Michael Heltau: Das war’s, Herr Direktor!so 22. 11.00 Einführungsmatinee Antigone so 22. 19.00 Der fliegende HolländerDi 24. 19.00 Der fliegende Holländerso 29. 11.00 Einführungsmatinee Peter GrimesMo 30. 19.00 AnTiGOnE | premiere

JULI 2016sa 2. 19.00 EL JuEZ | premiereDi 5. 19.00 El Juez

Hauptsponsor Theater an der Wien

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pREMiERE iM OKTOBER

Mörderische Liebe Regisseur Claus Guth und Dirigent Jean-Christophe spinosi deuten Monteverdis sinnliches Alterswerk L’incoronazione di Poppea Von Konrad Kuhn

Mythologie, so tritt uns in der 30 Jahre später ent-standenen Oper Il ritorno d’Ulisse in patria eine Ge-sellschaft sehr menschlicher Gestalten rund um den Helden Odysseus entgegen. Anders als noch in L’Orfeo wimmelt es sowohl in L’incoronazione di Poppea als auch in Il ritorno d’Ulisse in patria – der ersten der beiden erhaltenen Opern, die Monteverdi für Venedig schuf – geradezu von nebenfiguren, die zur Handlung nichts Entscheidendes beitragen. Der Figurenreichtum schließt auch Komödien-personal ein – so tragen zum Beispiel die drei Freier im Ritorno ebenso grotesk-ko-mische Züge wie die drei Hausgenossen (Famigliari) des seneca in der Incoronazione. Dass die komischen Rollen so breiten Raum einnehmen, hat einen einfa-chen Grund: Die beiden späten Meisterwerke Mon-teverdis entstanden nicht als Fürstenauftrag für eine höfische Aufführung, sondern wurden für öffentliche Opernhäuser komponiert. Die gab es überhaupt erst

Claudio Monteverdi war 75 Jahre alt, als seine letzte Oper L’incoronazione di Poppea in der Karnevalssaison 1642/43 uraufgeführt wurde – kurz vor seinem Tod. Doch das Alter des Komponisten hört man der Musik keineswegs an. Das stück lotet die verschiedensten nuancen erotischer sinnlichkeit aus. in den vier Duet-ten zwischen nerone und poppea gewinnt ein Liebes-verhältnis Gestalt, das, zumindest vonseiten nerones, Züge einer amour fou trägt. Bei poppea tritt allerdings Berechnung hinzu: sie will Kaiserin werden. im Ka-leidoskop des vielgestaltigen szenenreigens entsteht ein differenziertes Charakterbild der beiden Liebenden. und nicht nur dieser beiden: Auf dem Weg zur titelge-benden Thronbesteigung poppeas an der seite neros zieht sich eine Blutspur von Gewalt und Vernichtung durch das Geschehen. scharfe Kontur gewinnen dabei sowohl nerones kaltgestellte, nach anfänglicher Ver-zweiflung wild zur Rache entschlossene noch-Gattin Ottavia als auch der von poppea verschmähte Otto-ne, den Ottavia zum Mord an ihr anstiftet. und nicht zuletzt der philosoph seneca: Ganz dem von ihm propagierten stoizismus verpflichtet, bildet er als ein-ziger einen Gegenpol zum Generalthema, der Macht der Liebe. Zum puzzle der vorgeführten spielarten libidinöser Verwicklung tragen auch die nebengestal-ten bei: die Hofdame Drusilla, unsterblich in Ottone verliebt, nicht weniger als die beiden Dienerfiguren Damigella und Valletto. sogar Arnalta, die alte Am-me poppeas, träumt angesichts der bevorstehenden Krönung ihrer Herrin davon, durch den neuen Rang bei Hofe noch Verehrer zu finden. Mit L’incoronazione di Poppea ist Monteverdi endgültig in der Menschenwelt angekommen: Die Götter Amor, pallas Athene und Merkur spielen für den Fortgang der Handlung nur noch eine untergeordnete Rolle. Der im prolog exponierte streit zwischen dem Lie-besgott (Amor), der schicksalsgöttin (Fortuna) und der personifizierten Tugend (Virtù) ist im Grunde von Anfang an entschieden: Amor hat unbestreitbar den größten Einfluss auf die Geschicke der Menschen, das wird durch die in dieser Oper erzählte Geschichte ein weiteres Mal exemplifiziert. nur einmal muss er eingreifen und den Mordanschlag auf poppea verei-teln. stand in Monteverdis L’Orfeo (1607) noch ein Halbgott im Zentrum und in L’Arianna (1608, nur das berühmt gewordene Lamento ist erhalten) mit Ariadne ebenfalls eine mythische Gestalt aus der griechischen

Alex Penda

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welche instrumentalstimmen man ergänzt. Jean-Chris-tophe spinosi, selbst nicht nur Dirigent sondern auch Geigenvirtuose, und das von ihm gegründete Origi-nalklang-Orchester Ensemble Matheus aus Frankreich gehen für die neuinszenierung am Theater an der Wien eigene Wege und setzen auf eine eher opu-lente streicherbesetzung, durch einzelne Blasinstru-mente ergänzt. in Monteverdis letzter Oper treten nicht nur die Göt-tergestalten in den Hintergrund; das Geschehen dreht sich erstmals in der noch kurzen Entwicklung der Gat-tung um historische personen. Die Hochzeit Kaiser neros mit der adeligen sabina poppea hat tatsächlich stattgefunden: 62 n. Chr. in Rom. Die Verbannung seiner Gattin, Kaiserin Octavia, ist ebenso verbürgt wie der Tod des seneca; nero entledigte sich seines ehemaligen Erziehers und nicht länger willkommenen Ratgebers allerdings erst einige Zeit später – jedoch genau so, wie es in der Oper gezeigt wird: Er be-fiehlt ihm den selbstmord. indem Monteverdi perso- nen, die tatsächlich existiert haben, auf die Opern-bühne brachte, tat er gleichwohl nur einen letzten schritt. Denn auch in den früheren Bühnenwerken war es dem Komponisten stets darum gegangen, Menschen von Fleisch und Blut lebendig werden zu lassen. Dieses zentrale Anliegen spricht er in einem Brief aus dem Jahr 1616 aus. Darin lehnt er die Ver-tonung des Librettos Le nozze di Tetide mit der Be-gründung ab, die handelnden personen seien Winde,

seit 1637. Die Adels-Republik und Handelsmetropole Venedig war Vorreiter einer Entwicklung, die die noch junge Kunstform Oper tiefgreifend prägen sollte. nicht mehr die Huldigung an den die Aufführung finanzie-renden Fürsten und der Geschmack eines hochgebilde-ten publikums von Connaisseuren waren bestimmend für den Zuschnitt der Werke, sondern die unmittelbare Wirkung beim zahlenden publikum. Dieses sicherte den öffentlichen Opernhäusern mit dem für jedermann möglichen Kauf einer Eintrittskarte die Existenz. und sein Geschmack verlangte offenbar nach Charakteren, die aus der Commedia dell’arte geläufig waren. Das publikum legte offenbar mehr Wert auf spektakuläre szenische Effekte und komische szenen als auf die raffinierte instrumentale Ausdifferenzierung der Musik. Für seine „Favola in musica“ L’Orfeo hatte Montever-di 1607 am Gonzaga-Hof von Mantua noch auf ein großbesetztes Orchester zurückgreifen können, wovon der partitur-Druck von 1609 Zeugnis ablegt. Das Quel-lenmaterial zum Ritorno d’Ulisse und der Incoronazi-one di Poppea hingegen ist dürftig. Aus zeitgenössi-schen Beschreibungen und aus den Manuskripten der Werke von Monteverdis Komponistenkollegen – etwa Francesco Cavalli, der wahrscheinlich auch die eine oder andere szene zur Incoronazione beigesteuert hat,– wissen wir, dass in den Opernhäusern von Vene-dig nur ein spärliches Continuo und einfach besetzte streicher, Bläser jedoch gar nicht verfügbar waren. so stellt sich für jede heutige Aufführung die Frage,

Jean-Christophe Spinosi

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Dramma musicale in einem prolog und drei Akten (1643)

MusiK VOn CLAuDiO MOnTEVERDi

LiBRETTO VOn GiOVAnni FRAnCEsCO BusEnELLO

in italienischer sprache mit deutschen Übertiteln

Musikalische Leitung Jean-Christophe Spinosi

Inszenierung Claus Guth

Ausstattung Christian Schmidt

Licht Olaf Winter

Videodesign Arian Andiel

Choreographie Ramses Sigl

Dramaturgie Konrad Kuhn

Ottone Christophe Dumaux

Ottavia Jennifer Larmore

Nerone Valer Sabadus

Poppea Alex Penda

Seneca Franz-Josef Selig

Drusilla Sabina Puértolas

Nutrice, Ottavias Amme Marcel Beekman

Arnalta, Poppeas Amme José Manuel Zapata

Fortuna Viktorija Bakan

Virtù | Pallade Natalia Kawalek

Amore | 1. Famigliare Jake Arditti

Damigella Gaia Petrone

Valletto Emilie Renard

Lucano | 1. Soldat |

Konsul | 2. Famigliare Rupert Charlesworth

Liberto | 2. Soldat | Konsul Manuel Günther

Mercurio | Tribun |

3. Famigliare Christoph Seidl

Littore | Tribun Tobias Greenhalgh

Ensemble Matheus

neuproduktion des Theater an der Wien

pREMiEREMontag, 12. Oktober 2015, 19:00 Uhr

AuFFÜHRunGEn14. | 16. | 19. | 21. | 23. Oktober 2015, 19:00 Uhr

EinFÜHRunGsMATinEESonntag, 11. Oktober 2015, 11:00 Uhr

L’INCORONAZIONE DI POPPEA

und poppea noch so unmoralisch verhalten – die Mu-sik feiert ungebrochen die Kraft ihres rücksichtslos ausgelebten Begehrens. Dessen Folgen werden nicht beschönigt. Ob Amor am Ende tatsächlich der sieger dieses spiels ist, muss der Zuschauer entscheiden.

Amoretten und sirenen; und die sprächen bekanntlich nicht: „Wie kann ich mit ihnen die Herzen der Zu-schauer bewegen? Arianna bewegte sie, weil sie eine Frau war, und Orfeo gleichermaßen, weil er ein Mann war und kein Wind.“ Genau hier setzt Regisseur Claus Guth an. Wie schon in L’Orfeo, mit dem er 2011 seinen Monteverdi-Zyk-lus am Theater an der Wien begann, und in Il ritor-no d’Ulisse in patria (2012) ist es auch diesmal sein Ziel, dass wir uns in den personen auf der Bühne wiedererkennen können. Die ausufernde Vielfalt der Incoronazione di Poppea nimmt er zum Anlass, sehr unterschiedliche Welten aufeinanderprallen zu lassen. Eröffnen Fortuna, Virtù und Amor – in dieser Oper mehr allegorische Figuren als Götter – den Abend in einer Art TV-studio, so inszeniert sich nero hier später als Weltherrscher; in scharfem Kontrast dazu werden, buchstäblich hinter den Kulissen, bruchstückhaft die Verwerfungen gezeigt, die sein Handeln (und Regie-ren) verursacht. Verschiedene schauplätze des action-reichen und emotionsgeladenen Dramas lassen sich real verorten, während den Verästelungen der Hand-lung zugleich immer wieder Räume eröffnet werden, die auch theatralische Überhöhungen erlauben. Vor dem Hintergrund eines imperiums im niedergang gibt das historische personal den Blick frei auf Menschen, wie sie uns heute begegnen könnten. sie alle sind Getriebene ihrer Leidenschaften. Monteverdi und sein Librettist Giovanni Busenello enthalten sich dabei jegli-cher Wertung: Mag sich das mörderische paar nerone

Claus Guth

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Tragedia per musica in drei Akten (1728)

MusiK VOn LEOnARDO VinCi

LiBRETTO VOn piETRO METAsTAsiO

Konzertante Aufführung in italienischer sprache

Musikalische Leitung Riccardo Minasi

Cesare Franco Fagioli

Catone Juan Sancho

Arsace Max Emanuel Cencic

Marzia Ray Chenez

Emilia Vince Yi

Fulvio Martin Mitterrutzner

il pomo d’oro

Donnerstag, 24. September 2015, 19:00 Uhr

CATONE IN UTICA

16

OpER KOnZERTAnT

Bewahrer der Republik Riccardo Minasi leitet Leonardo Vincis Catone in Utica

militärischen Übermacht versucht Caesar Cato als Freund zu gewinnen. Doch Cato ist trotz Caesars Entgegenkommen nicht bereit, das prinzip der Re-publik aufzugeben und unterliegt. in Metastasios Li-bretto wird Cato als Held der klassischen Geschichte und Bewahrer der republikanischen Werte im Kampf gegen den imperialismus gewürdigt. Das dramatische Libretto Metastasios endet nicht regelgerecht glücklich im lieto-fine, sondern mit dem historisch verbürgten selbstmord des Titelhelden. in späteren Vertonungen wie jener von Antonio Vivaldi wurde dieser Bruch mit den Konventionen der Gattung aufgehoben und Cato konnte überleben.Aufgrund eines Erlasses des papstes durften nur Männer auf den Bühnen Roms auftreten. Vincis ur-aufführung versammelte die berühmtesten Kastraten der damaligen Epoche. nur die Titelrolle selbst wurde vom Tenor Giovanni Battista pinacci übernommen, der später auch für Georg Friedrich Händel aufgetre-ten ist. Die Besetzung der konzertanten Aufführung folgt diesem prinzip und besteht ausschließlich aus Männern. Die Titelrolle übernimmt der Tenor Juan sancho, seinen Widersacher Cesare singt der Coun-tertenor Franco Fagioli. Die partie von Catos Verbün-detem Arbace, König der numidier, übernimmt der Countertenor Max Emanuel Cencic, der wie Franco Fagioli bereits in Vincis Artaserse im Theater an der Wien zu erleben war.

Zum Auftakt der konzertanten Vorstellungen präsen-tiert Riccardo Minasi, Chefdirigent des Ensembles il pomo d’oro, Leonardo Vincis Catone in Utica nach einem Libretto von pietro Metastasio. nach der sze-nischen produktion von Vincis Semiramide in Händels Bearbeitung in der Kammeroper und der konzertanten Aufführung von Artaserse im Theater an der Wien ist Catone in Utica die dritte Oper des lange vergessenen Barockkomponisten aus Kalabrien. Vinci studierte in neapel, wo er mit komischen Opern im neapolitani-schen Dialekt erste Erfolge erfahren konnte. Danach wandte er sich bis zu seinem frühen Tod der erns-ten Oper zu und vertonte neben Catone in Utica als erster weitere, erfolgreiche Libretti seines Freundes pietro Metastasio.Die Tragödie des römischen staatsmannes Cato, der von 95 bis 46 vor Christus gelebt hat und in den Worten shakespeares als „Feind der Tyrannen, Freund des Vaterlands“ in die Geschichte des antiken Roms eingegangen ist, ist einer der am häufigsten vertonten stoffe der Barockzeit. Die uraufführung der Tragedie per musica in drei Akten von Vinci fand im römi-schen Teatro delle Dame 1728 statt.in der stadt utica im nördlichen Afrika treffen die Truppen des überzeugten Republikaners Cato und des Diktators Julius Caesar während des römischen Bür-gerkrieges aufeinander. Trotz seiner überwältigenden

Riccardo Minasi

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OpER KOnZERTAnT

Bewahrer der Republik Riccardo Minasi leitet Leonardo Vincis Catone in Utica

OpER KOnZERTAnT

Bruderzwist und Monsterwahn Xerse und Monstres, sorcières et magiciens: Emmanuelle Haïm leitet zwei Abende mit barocken Raritäten

von Minatos Xerse-Libretto wurde zum Erfolg und erlebte daraufhin zahlreiche umarbeitungen.Cavallis Oper erzählt eine turbulente Geschichte um erwiderte und unerwiderte Liebe: Der perserkönig Xerse und sein Bruder Arsamene ringen um die Hand Romildas, der Tochter des abydischen Fürs-ten Ariodate. Romilda gibt Arsamene den Vorzug, was Xerse aber nicht davon abhält, sie für sich einzufordern. Er betrachtet ihre Hand als Teil sei-nes Bündnisses mit Ariodate.in der konzertanten Aufführung übernimmt der italienische Bassist ugo Guagliardo als Xerse zum ersten Mal eine Rolle an der Wienzeile. Die Rolle seines Bruders Arsamene übernimmt der britische Countertenor Tim Mead, der ebenfalls zum ersten Mal im Theater an der Wien zu hören sein wird. Die beiden Brüder wetteifern um die Gunst von Romilda, verkörpert von der ungarischen sopranis-tin Emöke Baráth.

Von Hexen, Magiern und ZauberernAm zweiten Abend entführt Emmanuelle Haïm in magische Gefilde. Das Magische und Übernatürli-che war stets Teil erzählender Kunst und etablierte sich im Musiktheater zunächst in der französischen Oper. Aber auch Händel und purcell ließen sich von der Welt der Magie inspirieren und brachten Zauberinnen, Elfen und Geister auf die Bühne. Die sopranistin patricia petibon und der Bassist nahuel di pierro interpretieren das zauberhafte programm mit Arien aus Werken von Rameau, Lully, Händel sowie purcell.

Gleich zweimal in drei Tagen übernimmt die fran-zösische Dirigentin Emmanuelle Haïm die musika-lische Leitung einer konzertanten Aufführung im Theater an der Wien mit dem von ihr gegrün-deten Ensemble Le Concert d’Astrée. Am ersten Abend präsentiert die Dirigentin und Cembalis-tin sowie einstige musikalische Assistentin von William Christie und später simon Rattle das Drama per musica Xerse von Francesco Cavalli.Der perserkönig Xerxes, der 84 Jahre später dank Händels „Ombra mai fu“ bekannt werden sollte, wurde erstmals von Francesco Cavalli 1654 nach einem Libretto von nicolò Minato in den Mittel-punkt einer Oper gestellt. Cavalli, einer der frühen Vertreter der italienischen Oper, wurde von Claudio Monteverdi als sänger für den Markusdom in Ve-nedig engagiert, von wo aus er seine europaweite Karriere als Musiker und Komponist starten konnte. Mitte des 17. Jahrhunderts war Venedig das Zent-rum der Oper und Cavalli der erfolgreichste Kom-ponist der neuen Gattung. Auch seine Vertonung

Drama per musica in drei Akten und einem prolog (1654)

MusiK VOn FRAnCEsCO CAVALLi

LiBRETTO VOn niCOLÒ MinATO

Konzertante Aufführung in italienischer sprache

Kooperation mit dem Centre de Musique Baroque de Versailles

Musikalische Leitung Emmanuelle Haïm

Xerse Ugo Guagliardo

Arsamene Tim Mead

Ariodate Carlo Vincenzo Allemano

Romilda Emöke Baráth

Adelanta Camille Poul

Eumene Emiliano Gonzalez Toro

Amastre Emmanuelle de Negri

Aristone Frédéric Caton

Elviro Pascal Bertin

Le Concert d’Astrée

Sonntag, 18. Oktober 2015, 19:00 Uhr

XERSE

Konzert mit Arien von Georg Friedrich Händel

und Henry purcell

Musikalische Leitung Emmanuelle Haïm

Sopran Patricia Petibon

Bass Nahuel Di Pierro

Le concert d‘Astrée

Dienstag, 20. Oktober 2015, 19:30 Uhr

MONSTRES, SORCIÈRES ET MAGICIENS

Page 18: STAGIONE Magazin #1/2015

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Erfahren Sie mehr über Jugend an der Wien unter:www.theater-wien.at

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Kontakt:Catherine Leiter | Tel.: +43 664 886 281 30

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JuGEnD An DER WiEn

Musiktheater erleben Mehr als ein Theaterbesuch: Das Vermittlungsprogramm des Theater an der Wien

Das Theater an der Wien präsentiert auch in der zehn-ten saison lebendiges und modernes Musiktheater an der Wienzeile sowie in der vierten spielzeit am Fleisch-markt und mit Jugend an der Wien auch ein vielfäl-tiges Vermittlungsprogramm, das mehr als nur einen Theaterbesuch bietet.Die jährliche Jugendoper ist das Highlight von Ju-gend an der Wien und bildet mit zwei Vorstellungen auf der großen Bühne des Theater an der Wien den schlusspunkt einer intensiven halbjährigen proben- und Arbeitsphase. Bei uns wird jedoch nicht nachgespielt oder nachgesungen – die Erarbeitung einer eigenen

Jugendoper im Theater an der Wien, Szene aus Figaro Royal

INFOS

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JuGEnD An DER WiEn

Musiktheater erleben Mehr als ein Theaterbesuch: Das Vermittlungsprogramm des Theater an der Wien

Handlung gehört ebenso zur Jugendoper wie schau-spieltraining, stimmbildung, Chorproben und vieles mehr. Voraussetzung dafür? spaß am spielen! so ist 2015 beispielsweise aus Mozarts Le nozze di Figaro ein jugendlicher Figaro Royal entstanden. Diese saison geht Jugend an der Wien einen schritt weiter, denn Richard strauss’ Konversationsstück Capriccio und der alte streit in der Musikgeschichte, ob Wort oder Ton in der Oper den Vorrang haben, bietet eine ideale Basis, sich – wie strauss und seine namhaften Librettisten – mit eben diesem Grundgedanken zu beschäftigen und eine neue Handlung zu kreieren. Diese wird während des probenprozesses sukzessive vom jungen österrei-chischen Komponisten Florian C. Reithner in Musik gesetzt und somit den Teilnehmenden direkt auf die stimme geschrieben. Zu diesem einmaligen projekt sind Jugendliche von 14 bis 21 Jahren herzlich eingeladen, sowohl auf der Bühne als auch im Jugendorchester mitzuwirken, wenn es dann am 30. April 2016 heißt: Vorhang auf für die uraufführung der Jugendoper 2016.Das Angebot für schulklassen bei Jugend an der Wien erstreckt sich über die gesamte saison und bietet neben einem Generalproben- oder schulvorstellungsbesuch ein individuelles und kostenfreies Rahmenprogramm an. Mit-tels Workshops, Gesprächen oder Einführungsvorträgen wird jede Klasse nach ihren Wünschen auf ausgewählte produktionen vorbereitet, damit der Opernbesuch nicht ein isoliertes Einzelereignis bleibt. Darüber hinaus bietet der Jugendclub des Vereins Freunde Theater an der Wien jungen Opernfans bis 26 Jahre an, als Mitglied laufend über kommende produktionen informiert zu sein. ne-ben freiem Eintritt zu allen Einführungsmatineen und einem nachlass von 10% beim Arcadia-shop, wartet möglicherweise noch die eine oder andere Überraschung.

Eine Rückschau zur Jugendoper Figaro Royal

von Ksenija Zadravec

Anfang Oktober 2014 trafen sich im Chorsaal des Theater an

der Wien knapp 30 junge Menschen, die alle eines gemein-

sam hatten: sie wollten in die Welt von Le nozze di Figaro

eintauchen, einem der unbestrittenen Meisterwerke der

Musikgeschichte, das Wolfgang Amadeus Mozart und sein

Librettist Lorenzo da ponte 1786 geschaffen hatten. Anfangs

waren alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine heterogene

Gruppe voller verschiedener persönlichkeiten, interessen,

Vorstellungen und verborgener Talente. Obwohl einige von

ihnen schon bei einer der letzten produktionen dabei waren,

war es keine Routine, die sich im Chorsaal einstellte – es

war spannung, Erwartung und neugier, denn es galt, eine

neue Oper kennenzulernen. Die komplizierte Geschichte um

Figaro und susanna sowie den Grafen und die Gräfin musste

zunächst stückweise durchdrungen werden und zwar nicht nur

als Handlungsstrang, sondern fokussiert auf zentrale Themen.

im Laufe der Workshops, die schon zu Beginn aus intensivem

schauspieltraining bestanden, wurde immer deutlicher, was die

Einzelne oder den Einzelnen bewegte. Aber auch Themen, die

die gesamte Gruppe faszinierten, kristallisierten sich sukzessi-

ve heraus. Ein zentrales Element interessierte die Jugendlichen

ganz besonders: das Versteckspiel. Vordergründig wäre an den

vierten Akt der Oper zu denken, in dem sich die Figuren das

zwielichtige Dunkel des gräflichen parks zunutze machten,

bei genauerer Betrachtung hielten jedoch die Figuren schon

lange vorher ihre wahren Gefühle geheim. Das Augenmerk

wurde daher verstärkt auf das sich-verstecken gelegt und ein

wichtiges Requisit eingeführt: der schirm. Er wurde zur idealen

Möglichkeit, sich und seine Gefühle zu verbergen sowie ande-

ren eine Versteckmöglichkeit zu bieten, allerdings konnte er

auch als Baumkrone, Mikrophon, schreibgerät oder Zeigestock

verwendet werden. schnell wurde deutlich, dass das wesent-

liche Arbeitsgerät nicht besonders langlebig war, was wiederum

in der Endprobenphase zu schirmmassenkäufen seitens der

Kostümabteilung führte.

Wie in jeder Opernproduktion ging es in der Jugendoper

jedoch nicht nur um die Handlung, um das wie gehe, stehe

und sitze ich, sondern im Wesentlichen auch um Musik und

Gesang, um das Zusammenspiel von sängerinnen und sän-

gern mit dem Jugendorchester. Auch in diesem Bereich wurde

seit Oktober intensiv mittels Chorproben und stimmbildung an

Mozarts Musik gearbeitet. und schließlich war es sie, die aus

vielen verschiedenen persönlichkeiten, interessen, Vorstel-

lungen und nunmehr entdeckten Talenten, ein harmonisches

Ganzes schmieden konnte, das zu unserem eigenen, einma-

ligen Figaro Royal wurde.

MOZARTS MUSIK

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JunGEs EnsEMBLE DEs THEATER An DER WiEn

SaisonauftaktZwei neue sänger ergänzen das Junge Ensemble

zurückkehren und die Rolle des Jago in Rossinis Otello übernehmen.Aufgrund des Engagements in Poppea des Jungen Ensembles an der Wienzeile wird die saison in der Kammeroper mit zwei Gastspielen eröffnet. Die neue Oper Wien unter Walter Kobéra wendet sich schostakowitschs Groteske Die Nase zu und die ad libitum-Konzertwerkstatt zeigt ihre Deutung von Haydns Orlando paladino.in einem nahezu vergessenen Werk des Barock wird das Junge Ensemble im november wieder in der heimatlichen Kammeroper zu sehen sein. Atti-lio Cremonesi leitet die Opera seria Antigone von Tommaso Traetta nach einem Libretto von Marco Coltellini. Als Hofkomponist und direkter Vorgän-ger von Giovanni paisiello am st. petersburger Hof von Katharina ii. griff Traetta den berühmten Geschwisterzwist der Kinder des ödipus auf, ließ seine Deutung aber entgegen der mythologischen Vorlage in ein für die Epoche obligates, glückli-ches Ende münden.

Zum Auftakt der neuen saison präsentieren sich die sängerinnen und sänger des Jungen Ensem-bles diesmal nicht in der Kammeroper, sondern im Theater an der Wien. in Claus Guths insze-nierung von Monteverdis L’incoronazione di Pop-pea werden sämtliche Mitglieder in der Besetzung vertreten sein. Dazu gibt es ein Wiedersehen mit der italienischen Mezzosopranistin Gaia petrone, beliebtes Mitglied des ersten Jungen Ensembles.Zwei neue Mitglieder werden für diese saison das Junge Ensemble ergänzen. Countertenor Jake Ardit-ti, der bereits in der Titelrolle von Rinaldo über-zeugt hat, wird fixes Ensemblemitglied und sich am 19. Jänner 2016 in seinem ersten portraitkonzert als solist präsentieren. Als neuer Tenor wurde der australisch-britische sänger Thomas David Birch engagiert. Der bisherige Tenor Vladimir Dmitruk nimmt Abschied von Wien und wird an der seite seiner Gattin seine Ausbildung fortan in new York weiterführen. Bereits im Februar wird er aber in einer bedeutenden partie ins Theater an der Wien

TOBiAs GREEnHALGH

Bariton

Die Winterreise in einer szenischen Deutung mit dem Tänzer und Choreografen Martin Dvorák

in der vielgelobten produktion von Florian Leopold Gassmanns Gli uccellatori kam es zur ersten Begegnung zwischen Tobias Greenhalgh und dem Tänzer und Choreografen Martin Dvorák, der als Amor die Handlung ausdrucksstark begleitete. Gemeinsam entstand die idee, für Greenhalghs portraitkonzert, Gesang und Tanz erneut miteinander zu verbinden. Mit schuberts Die Winterreise fiel die Wahl auf einen bekannten durch-gehenden Liederzyklus, den Greenhalgh und Dvorák szenisch erarbeiten werden.

Spielort: Kammeroper, Fleischmarkt 24, 1010 Wien

Klavier: Marcin Koziel

Samstag, 17. Oktober 2015, 19:30 Uhr

PORTRAITKONZERT

Tobias Greenhalgh

Page 21: STAGIONE Magazin #1/2015

Zu GAsT in DER KAMMEROpER

Eigensinniges KörperteilDie neue Oper Wien zeigt schostakowitschs erste Oper Die Nase

Zu GAsT in DER KAMMEROpER

Der Kampf um eine verlorene LiebeJoseph Haydns turbulente, heroisch-komische Oper Orlando paladino

der facettenreichen Komposition zu erleben. Die absur-de Handlung wird dabei von schostakowitsch durch ein patchwork an Musikformen unterstrichen.

Mit 22 Jahren schrieb Dmitri schostakowitsch Die Nase nach Gogols Erzählung. Die satire gibt die inkompetenz der Verwaltung der Lächerlichkeit preis und wurde nach ihrer Leningrader premiere 1930 nach 15 Aufführungen ab-gesetzt. Die Kulturpolitik unter stalin war auf sozialistischen Realismus, nicht auf sozialkritische stücke ausgerichtet.Eines Morgens bemerkt platon Kusmitsch Kowaljoff, dass seine nase verschwunden ist. sie taucht im Brot seines Barbiers auf, der vergeblich versucht, das unerwünschte Körperteil unerkannt in die newa zu werfen. Kowaljoff kann sich ein Leben ohne nase nicht vorstellen, die Fol-gen scheinen ihm fatal. Doch seine nase strebt nach un-abhängigkeit und individualität und macht sich als hoher staatsbeamter selbstständig.Walter Kobéra, Gründer und Leiter der neuen Oper Wien, präsentiert die musikalische Farce in einer für die Kam-meroper erstellten Fassung, die sich optimal in den Raum einfügt und eine Transparenz anstrebt, die es dem publi-kum ermöglichen soll, sämtliche musikalischen Färbungen

Orlando hat sich in prinzessin Angelica verliebt. sie aber stößt ihn zurück, da sie ihr Herz bereits an Medoro verloren hat. Orlando verfällt dem Wahnsinn und trachtet Angelica und der ganzen Welt nach dem Leben. Die gute Zauberin Alcina schreitet ein.Joseph Haydn komponierte 1782 anlässlich eines kurzfris- tigen Besuchs des russischen Zaren auf schloss Ester- házy eine neue Oper und vertonte ein Libretto nach dem Epos Orlando furioso von Ludovico Ariosto. Die uraufführung wurde zu einem von Haydns größten Erfolgen und machte Orlando paladino innerhalb kurzer Zeit zu einer der meistgespielten Opern des ausgehen- den 18. Jahrhunderts.Die von Michael Fendre geleitete ad libitum Konzertwerk-statt präsentiert mit dem Dramma eroicomico ihre Vor-stellung von „pure Opera“ und das Resultat der intensiven Auseinandersetzung des Dirigenten mit dem schaffen von Joseph Haydn, dem „spiritus Rector des musikalischen scherzes und verkannten Operngenie“.Die inszenierung stammt von Vincent van den Elshout, der sich für das turbulente Treiben von britischen Komikern

inspirieren ließ. „Während ich die Bücher las und Haydns Musik anhörte, schwirrte mir eine Gruppe von schauspie-lern durch den Kopf, die in Europa auf spezielle Weise rockte und schockte: Die britischen Monty python, deren absur-de Herangehensweise und spezieller Humor, Geschichten zu präsentieren, eben wie jene von Orlando Paladino, wohl einzigartig ist.“

ORLAnDO pALADinODramma eroicomico in drei Akten (1782) von Joseph Haydn

in italienischer sprache mit deutschen Übertiteln

Musikalische Leitung Michael Fendre

Inszenierung Vincent van den Elshout

Mit: Olga Siemienczuk, Alberto Sousa, Cozmin Sime, Dorothée Lorthiois,

Sophie Goldrick, Andrew Owens, Rafael Vazquez

Orchester purpur / Latinitas nostra (Basso Continuo)

Ein Gastspiel der ad libitum Konzertwerkstatt/ projekt purpur www.purpur.eu

Gefördert durch das Kulturprogramm der Europäischen union

Premiere: Dienstag, 6. Oktober 2015, 19:00 Uhr 8. | 10. Oktober, 19:00 Uhr

DiE nAsE Oper in drei Akten, zehn Bildern (1930) von Dmitri schostakowitsch

in russischer sprache mit deutschen Übertiteln

Musikalische Leitung Walter Kobéra

Inszenierung Matthias Oldag

Platon Kusmitsch Kowaljoff Marco Di Sapia

Iwan Jakowlewitsch Igor Bakan

Die Nase Alexander Kaimbacher

Wachtmeister Pablo Cameselle

amadeus ensemble-wien | Wiener Kammerchor

Eine produktion der neuen Oper Wien

Koproduktion mit dem CAFe Budapest Festival und Müpa Budapest

Premiere: Dienstag, 22. September 2015, 19:30 Uhr 26. | 28. | 30. September, 19:30 Uhr | 1. Oktober, 19:30 Uhr

sTAGiOnE #1 | 21

Page 22: STAGIONE Magazin #1/2015

BEITRITTSERKLÄRUNGVerein FREunDE THEATER An DER WiEn

Ich trete hiermit dem Verein FREUNDE THEATER AN DER WIEN bei.

Bitte senden Sie mir weitere Informationen an folgende Adresse:

name:

Adresse:

Tel: Fax:

E-Mail:

Mitglied ¤ 50,- p. a. Jugendmitglied (bis 26 J.) ¤ 10,- für 2 Jahre Förderer ¤ 350,- p. a. Zutreffendes bitte ankreuzen!

Datum: unterschrift:

Bitte senden sie diesen Abschnitt ausreichend frankiert an

Linke Wienzeile 6 | 1060 Wien

FREunDEsKREis

Opernfreundschaft Die Freunde des Theater an der Wien unterstützen die Arbeit des Opernhauses an der Wienzeile

FÖRDERER Euro 350,– p.a.in Ergänzung zu den Angeboten für Mitglieder (siehe oben) können sie als Förderer folgende weitere Vorteile in Anspruch nehmen:• Bevorzugte Behandlung Ihrer Abonnement- und Kartenbestellung (Vorverkauf von Einzelkarten für die gesamte saison ab 15. Juni 2015)• Programmheft gratis• Besuch einer Generalprobe pro Jahr• Reservierter Stehtisch in einem Pausenbuffet zur Vorbestellung von Getränken, Brötchen etc. gegen Bezahlung (Reservierung: Tel. 01 588 30-2915)• Einmal pro Jahr Treffen zu einem exklusiven Cocktail mit dem intendanten und Künstlerinnen des Theater an der Wien

ARCADIAMitglieder und Förderer erhalten gegen Vorweis der Mit-gliedskarte einen nachlass von 10 % im Arcadia Opera shop, Kärntner str. 40, 1010 Wien, und am Arcadia-Verkaufsstand im Theater an der Wien. Ausgenommen sind Druckwerke (Bücher etc.).

FIRMEN, INSTITUTIONENWir freuen uns auch über die Zusammenarbeit mit unter- nehmen, für die wir individuelle Vereinbarungen anbieten. Für Rückfragen steht ihnen die Generalsekretärin des Ve- reins, Frau Brigitte Gampe, unter Tel. + 43 (0) 664 1811776 oder E-Mail: [email protected] gerne zur Verfügung.

Der Verein, plattform für alle Liebhaber neuen, inno-vativen Musiktheaters, bietet ein vielfältiges Angebot an Diskussions- und informationsmöglichkeiten. seit der Gründung des Freundeskreises setzen seine mehr als 200 Mitglieder ein bewusstes Zeichen, um die Arbeit des Theater an der Wien als neues Opernhaus der stadt Wien zu unterstützen. im gemeinsamen Eifer, Wien weiter als Musikstadt der Erneuerung zu verstehen, legen die Freunde The-ater an der Wien ein besonderes Augenmerk auf die Zukunft der Oper und darauf, Jugendlichen den Zu-gang zur Opernwelt zu ermöglichen. Die engagier-ten und etablierten Jugendprojekte und das Junge Ensemble des Theater an der Wien genießen daher die bevorzugte unterstützung des Freundeskreises.

MITGLIED Euro 50,– p.a.JUGENDMITGLIED (bis 26 Jahre) Euro 10,– (Mitgliedschaft gilt für 2 Jahre)• Sie werden laufend persönlich über alle Aktivitäten des Theater an der Wien und des Vereins informiert• Sie erhalten eine exklusive Mitgliedskarte• Sie erhalten jährlich die spezielle Dokumentations- DVD, das Jahrbuch und den Bildkalender des Theater an der Wien• Freier Eintritt zu allen Einführungsmatineen (gilt auch für die Kammeroper), Anmeldung und Kartenabholung an der Tageskasse

Page 23: STAGIONE Magazin #1/2015

EnsEMBLE sEpTEMBER/OKTOBER

Leo Hussain (Dirigent)

Reto nickler (szenische Einrichtung)

Juliane Banse (Anne Frank)

sAisOnERöFFnunG 15/16

Emmanuelle Haïm (Dirigentin)

patricia petibon (sopran)

nahuel Di pierro (Bass)

MOnsTREs, sORCiÈREs ET MAGiCiEns

natalia Kawalek (Virtù | pallade)

Emilie Renard (Valletto)

Gaia petrone (Damigella)

Viktorija Bakan (Fortuna)

José Manuel Zapata (Arnalta, poppeas Amme)

Jake Arditti (Amore | 1. Famigliare)

Rupert Charlesworth (Lucano | 1. soldat | Konsul | 2. Famigliare)

Manuel Günther (Liberto | 2. soldat | Konsul)

Christoph seidl (Mercurio | Tribun | 3. Famigliare)

Tobias Greenhalgh (Littore | Tribun)

Franz-Josef selig (seneca)

sabina puértolas (Drusilla)

Marcel Beekman (nutrice, Ottavias Amme)

Claus Guth (inszenierung)

Valer sabadus (nerone)

Jennifer Larmore (Ottavia)

Jean-Christophe spinosi (Dirigent)

Christophe Dumaux (Ottone)

Alex penda (poppea)

L’inCOROnAZiOnE Di pOppEA

Martin Mitterrutzner (Fulvio)

Franco Fagioli (Cesare)

Ray Chenez (Marzia)

Max Emanuel Cencic (Arsace)

Riccardo Minasi (Dirigent)

Juan sancho (Catone)

Vince Yi (Emilia)

CATOnE in uTiCA

Emiliano Gonzalez Toro (Eumene)

Emmanuelle de negri (Amastre)

Frédéric Caton (Aristone)

pascal Bertin (Elviro)

ugo Guagliardo (Xerse)

Emöke Baráth (Romilda)

Carlo Vincenzo Allemano (Ariodate)

Emmanuelle Haïm (Dirigentin)

Tim Mead (Arsamene)

Camille poul (Adelanta)

XERsE

peter sonn (Konrad)

Christoph seidl (stephan)

patrick Maria Kühn (niklas)

Roland Geyer (inszenierung)

Katerina Tretyakova (Anna, seine Braut)

Michael nagy (Hans Heiling)

Constantin Trinks (Dirigent)

Angela Denoke (Die Königin)

stephanie Houtzeel (Gertrude, ihre Mutter)

HAns HEiLinG

IMPRESSUM:Theater an der Wien – intendant Di Roland Geyer | Medieninhaber/Herausgeber: Vereinigte Bühnen Wien Ges.m.b.H. | Generaldirektor Mag. Thomas DrozdaEin unternehmen der Wien Holding | Theater an der Wien, Linke Wienzeile 6, 1060 Wien | Tel. (+43/1) 588 30-1010 | [email protected] | www.theater-wien.atFür den inhalt verantwortlich: intendant Di Roland Geyer | Redaktion: Johannes penninger | Grafik: Constanze necas | Mitarbeit: Ksenija Zadravec, Konrad KuhnTheater an der Wien-Team: Karin Bohnert, sylvia Hödl, Marie-Louise Löffelhardt, sabine seisenbacher, Claudia stobrawa | Marketing & produktion: Tina Reithofer Redaktionsschluss: 17. August 2015 | Herstellung: Johann sandler GesmbH & Co KG, Druckereiweg 1, 3671 Marbach | änderungen und irrtümer vorbehalten | DVR 0518751

BILDNACHWEIS:Cover: plakatsujet © beyond / André sanchez // s. 5 Juliane Banse © stefan nimmesgern // s. 7 Angela Denoke © Johan persson // s. 8 Katerina Tretyakova © shirley suarez // s. 8 Michael nagy © Michael nagy // s. 6 Riccardo Minasi © Julien Mignots.13 Alex penda © Mat Hennek // s. 14 Jean-Christophe spinosi © Jean-Baptiste Millot // s. 15 Claus Guth © Monika Rittershaus // s. 18 / 19 Jugend an der Wien © Herwig prammer // s. 20 Tobias Greenhalgh © Julia Wesely

Page 24: STAGIONE Magazin #1/2015

Eröffnung 2015|16Mono-Oper von Grigori Frid: Das Tagebuch der Anne Frank | Igor Strawinski: Suite L’histoire du soldatDirigent: Leo Hussain | Szenische Einrichtung: Reto Nickler | Mit Juliane Banse | Wiener Virtuosen10. September 2015, 19:30 Uhr | Tickets € 75 | 62 | 50 | 40 | 30 | 22 | 13

Hans HeilingRomantische Oper in einem Prolog und drei AktenDirigent: Constantin Trinks | Inszenierung: Roland Geyer | Mit: Angela Denoke, Michael Nagy, Katerina Tretyakova, Stephanie Houtzeel, Peter Sonn, Christoph Seidl, Patrick Maria Kühn | ORF Radio-Symphonieorchester Wien | Arnold Schoenberg ChorPremiere: 13. September, 19:00 Uhr | 16. / 18. / 21. / 23. / 25. September 2015, 19.00 Uhr | Tickets € 145 | 124 | 98 | 87 | 66 | 46 | 24Einführungsmatinee: 13. September 2015, 11:00 Uhr | Tickets: € 5

Saisonpräsentation 2015|16Haide Tenner führt mit Gästen durch den Abend15. September 2015, 19:30 Uhr | Tickets: € 7

Wiener PublikumslieblingeGalakonzert zugunsten Kunst auf Rädern22. September 2015, 19:00 Uhr | Tickets: € 73 | 61 | 48 | 38 | 28 | 20 | 13

Die Nase ZU GAST IN DER KAMMEROPER Oper von Dmitri SchostakowitschMusikalische Leitung: Walter Kobéra | Inszenierung: Matthias Oldag | amadeus ensemble-wien | Wiener Kammerchor | Eine Produktion der Neuen Oper WienPremiere: 22. September 2015, 19:30 Uhr | 26. / 28. / 30. September 2015, 19:30 Uhr, 1. Oktober 2015, 19:30 Uhr | Tickets: € 51 | 40 | 29 | 19

Catone in Utica Oper von Leonardo Vinci (konzertante Aufführung)Musikalische Leitung: Riccardo Minasi | Mit: Franco Fagioli, Juan Sancho, Max Emanuel Cencic, Ray Chenez, Vince Yi, Martin Mitterrutzner | Il pomo d’oro24. September 2015, 19:00 Uhr | Tickets: € 75 | 62 | 50 | 40 | 30 | 22 | 13

Orlando paladino ZU GAST IN DER KAMMEROPER Oper von Joseph HaydnMusikalische Leitung: Michael Fendre | Inszenierung: Vincent van den Elshout | Mit: Olga Siemienczuk, Alberto Sousa, Cozmin Sime, Dorothée Lorthiois, Sophie Goldrick, Andrew Owens u.a. | Orchester Purpur, Latinitas Nostra | Eine Produktion der ad libitum Konzert-Werkstatt, Projekt Purpur gefördert durch das Kulturprogramm der Europäischen UnionPremiere: 6. Oktober 2015, 19:00 Uhr | 8. / 10. Oktober 2015, 19:00 Uhr | Tickets: € 51 | 40 | 29 | 19

L’incoronazione di PoppeaOper von Claudio MonteverdiMusikalische Leitung: Jean-Christophe Spinosi | Inszenierung: Claus Guth | Mit: Alex Penda, Valer Sabadus, Jennifer Larmore, Christophe Dumaux, Franz-Josef Selig, Sabina Puértolas, Marcel Beekman, José Manuel Zapata, u.a. | Ensemble MatheusPremiere: 12. Oktober 2015, 19:00 Uhr | 14. / 16. / 19. / 21. / 23. Oktober 2015, 19:00 Uhr | Tickets € 145 | 124 | 98 | 87 | 66 | 46 | 24Einführungsmatinee: 11. Oktober 2015, 11:00 Uhr | Tickets € 5

Portraitkonzert Tobias Greenhalgh 17. Oktober 2015, 19:30 Uhr | Klavier: Marcin Koziel | Tanz: Martin Dvořák | Tickets: € 10

Xerse Oper von Francesco Cavalli (konzertante Aufführung)Musikalische Leitung: Emmanuelle Haïm | Mit: Ugo Guagliardo, Tim Mead, Carlo Vincenzo Allemano, Emőke Baráth, u.a. | Le Concert d’Astrée18. Oktober 2015, 19:00 Uhr | Tickets: € 75 | 62 | 50 | 40 | 30 | 22 | 13

Monstres, sorcières et magiciens Konzert mit Arien von Georg Friedrich Händel und Henry PurcellMusikalische Leitung: Emmanuelle Haïm | Mit: Patricia Petibon, Nahuel Di Pierro | Le Concert d’Astrée20. Oktober 2015, 19:30 Uhr | Tickets: € 75 | 62 | 50 | 40 | 30 | 22 | 13

10. SEPTEMBER BIS 23. OKTOBER 2015

Klan

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DVR

051

8751

KARTENFreier Vorverkauf an der Tageskasse im Theater an der Wien und am Wien-Ticket Pavillon sowie per Telefon und Internet.

Schriftliche Bestellungen: Theater an der Wien, Linke Wienzeile 6, 1060 Wien

Tageskassen: Theater an der Wien: Linke Wienzeile 6, 1060 Wien | Mo-Sa 10-18 UhrWien-Ticket Pavillon: Karajan-Platz (neben der Staatsoper) | tägl. 10-19 Uhr

Internet: www.theater-wien.at (Online-Bestellungen nur mit Kreditkarte)

Ö1 Clubmitglieder erhalten für hauseigene Produktionen auf maximal zwei Karten pro Vorstellung eine Ermäßigung von 10%.

Abonnement: Das Abonnementprogramm senden wir Ihnen auf Anfrage gerne kostenlos zu.

Änderungen der Vorstellungszeiten, Preise, Preiskategorien, Öffnungszeiten sowie Besetzungen vorbehalten.

FüHRUNGEN16. & 23. 09., 13. 10. jeweils 16.00 UhrDauer: 1 Stunde | Preis: ¤ 7.-/5.- (ermäßigt)Schulklassen: ¤ 3.- | Kinder unter 6 Jahren freiInformation: +43-1-58830-2015 oder [email protected]

Vereinigte Bühnen Wien, 1060 Wien, Österr. Post AG, Sponsoring. Post, GZ 03Z034773 S, Retouren an: Postfach 555, 1008 Wien

Kartentelefon:täglich 8 bis 20 Uhr

Hauptsponsor

1 0 J A H R E O P E R N H A U S