Statistik für Gesundheitsberufe, David Coggon (Hrsg.), Verlag Hans Huber, Bern 1. Auflage 2007, 128...

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Sterillo ¨ sung rundeten den Tag ab. Ins- besondere die beiden erstgenannten Workshops waren gut besucht und zeig- ten, dass Hygiene eben nur dann doof ist, wenn sie von u ¨ bergeordneten Hierar- chiestufen konterkariert und tatsa ¨ chlich von diesen als ’’ doof empfunden wird. Ansonsten macht Hygiene Spaß, weil sie – richtig gelebt – ein gutes Gefu ¨ hl gibt, fu ¨ r den Patienten das bestmo ¨ gliche getan zu haben. Der Aufwand hierfu ¨ r ist allge- mein relativ gering, nur in wenigen Si- tuationen wird als la ¨ stig empfunden. Es gibt nur einen Grund, Hygienevor- schriften zu umgehen bzw. nicht zu erfu ¨ llen: dass ist der akute und tatsa ¨ chlich begru ¨ ndete Notfall. Ansonsten gibt es keine Exkulpationen dafu ¨r, dass sinnvolle und effektive basishygienische Maßnah- men unterlassen werden. Die Auswertung der von den Teilnehmern ausgefu ¨ llten Fragebo ¨ gen zeigte, dass sowohl die Thematik als auch die Art der Durchfu ¨ hrung des 3. Frankfurter Hygie- netages offensichtlich sehr gut ange- kommen sind. Die Veranstalter sehen sich insofern von ihrem Konzept besta ¨ tigt und freuen sich bereits jetzt auf den 4. Frankfurter Hygienetag im Jahr 2009. (BW) BUCH- BESPRECHUNGEN Statistik fu ¨ r Gesundheitsberufe David Coggon (Hrsg.), Verlag Hans Huber, Bern 1. Auflage 2007, 128 Seiten, 19,95 h. ISBN 978-3-456-84465-7 Spa ¨ testens seit der Einfu ¨ hrung einer pro- fessionellen und aussagekra ¨ ftigen Erfas- sung nosokomialer Infektionen bzw. von Mikroorganismen mit besonderen Resis- tenzen sind Kenntnisse der Statistik zur Beurteilung einerseits der eigenen Daten, andererseits publizierter Daten im Bereich der Krankenhaushygiene unerla ¨ sslich. Dem Autor und Lektor ist es gelungen, ein Grundversta ¨ ndnis fu ¨ r medizinische Sta- tistik zu schaffen ohne den Leser mit mathematischen/statistischen Formeln zu ’’ bela ¨stigen’’. Das so in relativ kurzer Zeit erreichbare Wissen und Versta ¨ ndnis ist die Basis fu ¨ r die Darstellung eigener sta- tistischer Daten und ist Entscheidungs- hilfe fu ¨r die Beschreibung univariater, bivariater und multivariater Daten, der Pru ¨ fung von Hypothesen mit Hilfe statis- tischer Methoden sowie der Einscha ¨ tzung von Signifikanzen, p-Werten und Konsi- denzintervallen fu ¨ r die Beurteilung von Fachvero ¨ ffentlichungen. Das Buch ist klar gegliedert in die Kaptitel 1. Datentypen 2. Univariate Daten zusammenfassen 3. Bivariate und multivariate Daten zu- sammenfassen, Wahrscheinlichkeit, Hypothesen testen, Konsidenzinter- valle, statistische Power und Stichpro- benauswahl, statistische Modellierung und Interpretation statistischer Analy- sen. Die in den einzelnen Kapiteln beschrie- benen Beispiele sind gut ausgewa ¨ hlt und erleichtern dem Leser den Zugang zu ei- ner sehr komplexen Problematik ohne jeden Abschreckungseffekt. Es fa ¨ llt leicht das Buch zu lesen, das Lesende zu ver- stehen und fu ¨ r eigene Fragestellungen zu nutzen. Jedes Kapitel ist durch einen Fragenkatalog, mit dessen Hilfe sich der Leser selbst beurteilen kann, komplettiert. Das Werk kann allen empfohlen werden, die sich auf eine sehr versta ¨ ndliche Art und Weise der Thematik medizinischer Statistiken na ¨hern wollen bzw. mu ¨ ssen. Wichtige Grundbegriffe und Zusammen- ha ¨ nge sind klar und versta ¨ ndlich erla ¨ u- tert, so dass gute Voraussetzungen fu ¨r Gespra ¨ che mit den EDV-Spezialisten und Statistikern geschaffen werden ko ¨ nnen. (Ti) Hygiene daheim Professionelle Hygiene in der stationa ¨ ren und ha ¨ uslichen Alten- und Langzeitpflege Franz Sitzmann (Hrsg.) Verlag Hans Huber, Bern 1. Auflage 2007, 258 Seiten 32,95 h ISBN 978-3-456-84315-5 Das praxisorientierte Hygienehandbuch fu ¨ hrt in die Grundlagen der Mikrobiolo- gie, Infektiologie und Hygiene ein. In den folgenden Kapiteln geht der Autor auf mitarbeiterbezogene Hygiene und Mitar- beiterschutz sowie pflegebezogene Stan- dardhygiene ein und beschreibt die we- sentlichen Themen der Ko ¨ rperpflege, der Fo ¨ rderung der Atmung, der Fo ¨ rderung der oralen Erna ¨ hrung, invasive Maßnahmen, Harndrainage, Wundbehandlung, post- operatives Wundmanagement, Beat- mung, Blutentnahme, Injektionen, Infu- sionen sowie enterale Erna ¨ hrung. Die hier gegebenen Informationen sind u ¨ ber die normale Kenntnissvermittlung daru ¨ ber hinaus geeignet, Eingang in die Hygienepla ¨ne bzw. Arbeitsanweisungen zu finden. In weiteren Kapiteln werden umgebungsbezogene Hygieneanforderun- gen aufgezeigt und Ratschla ¨ ge gegeben, wie man die hygienischen Anforderungen im Haushalt einer Familie umsetzen kann. Im Kapitel 9 werden Maßnahmen ver- mittelt, die bei Infektionskrankheiten mit unterschiedlichen U ¨ bertragungswegen einzuhalten sind. Im Anhang werden Reinigungs- und Desinfektionspla ¨ne fu ¨r verschiedene Bereiche, Empfehlungen zu Trinkwasser- und anderen hygienetechni- schen Untersuchungen gemacht. Zu die- sen Empfehlungen geho ¨ ren auch Wech- selraten von Devices, orientierende An- geho ¨ rigenbriefe zum Umgang eines Bewohners mit MRSA sowie ein aussa- gekra ¨ftiges Glossar. Zusammenfassend kann festgestellt wer- den, dass das vorliegende Werk neben den theoretischen Grundlagen zu Mikro- biologie und Hygiene sehr praxisorientiert ist und denjenigen, die in der stationa ¨ ren und ha ¨ uslichen Alten- und Langzeitpflege ta ¨ tig sind eine wirkungsvolle Unter- stu ¨ tzung bietet. (Ti) 14 Krh.-Hyg. + Inf.verh. 30 Heft 1 (2008): 11–14 http://www.elsevier.de/khinf

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rundeten den Tag ab. Ins-besondere die beiden erstgenanntenWorkshops waren gut besucht und zeig-ten, dass Hygiene eben nur dann doof ist,wenn sie von ubergeordneten Hierar-chiestufen konterkariert und tatsachlichvon diesen als

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empfunden wird.Ansonsten macht Hygiene Spaß, weil sie– richtig gelebt – ein gutes Gefuhl gibt,fur den Patienten das bestmogliche getan

zu haben. Der Aufwand hierfur ist allge-mein relativ gering, nur in wenigen Si-tuationen wird als lastig empfunden.Es gibt nur einen Grund, Hygienevor-schriften zu umgehen bzw. nicht zuerfullen: dass ist der akute und tatsachlichbegrundete Notfall. Ansonsten gibt eskeine Exkulpationen dafur, dass sinnvolleund effektive basishygienische Maßnah-men unterlassen werden.

Die Auswertung der von den Teilnehmernausgefullten Fragebogen zeigte, dasssowohl die Thematik als auch die Art derDurchfuhrung des 3. Frankfurter Hygie-netages offensichtlich sehr gut ange-kommen sind. Die Veranstalter sehen sichinsofern von ihrem Konzept bestatigt undfreuen sich bereits jetzt auf den 4.Frankfurter Hygienetag im Jahr 2009.

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BUCH-BESPRECHUNGEN

Statistik fur Gesundheitsberufe

David Coggon (Hrsg.),Verlag Hans Huber, Bern1. Auflage 2007, 128 Seiten,19,95 h.ISBN 978-3-456-84465-7

Spatestens seit der Einfuhrung einer pro-fessionellen und aussagekraftigen Erfas-sung nosokomialer Infektionen bzw. vonMikroorganismen mit besonderen Resis-tenzen sind Kenntnisse der Statistik zurBeurteilung einerseits der eigenen Daten,andererseits publizierter Daten im Bereichder Krankenhaushygiene unerlasslich.Dem Autor und Lektor ist es gelungen, einGrundverstandnis fur medizinische Sta-tistik zu schaffen ohne den Leser mitmathematischen/statistischen Formeln zu

’’belastigen’’. Das so in relativ kurzer Zeit

erreichbare Wissen und Verstandnis istdie Basis fur die Darstellung eigener sta-tistischer Daten und ist Entscheidungs-hilfe fur die Beschreibung univariater,bivariater und multivariater Daten, derPrufung von Hypothesen mit Hilfe statis-tischer Methoden sowie der Einschatzungvon Signifikanzen, p-Werten und Konsi-denzintervallen fur die Beurteilung vonFachveroffentlichungen.Das Buch ist klar gegliedert in die Kaptitel

1. Datentypen2. Univariate Daten zusammenfassen3. Bivariate und multivariate Daten zu-

sammenfassen, Wahrscheinlichkeit,

Hypothesen testen, Konsidenzinter-valle, statistische Power und Stichpro-benauswahl, statistische Modellierungund Interpretation statistischer Analy-sen.

Die in den einzelnen Kapiteln beschrie-benen Beispiele sind gut ausgewahlt underleichtern dem Leser den Zugang zu ei-ner sehr komplexen Problematik ohnejeden Abschreckungseffekt. Es fallt leichtdas Buch zu lesen, das Lesende zu ver-stehen und fur eigene Fragestellungen zunutzen. Jedes Kapitel ist durch einenFragenkatalog, mit dessen Hilfe sich derLeser selbst beurteilen kann, komplettiert.Das Werk kann allen empfohlen werden,die sich auf eine sehr verstandliche Artund Weise der Thematik medizinischerStatistiken nahern wollen bzw. mussen.Wichtige Grundbegriffe und Zusammen-hange sind klar und verstandlich erlau-tert, so dass gute Voraussetzungen furGesprache mit den EDV-Spezialisten undStatistikern geschaffen werden konnen.

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Hygiene daheimProfessionelle Hygiene in derstationaren und hauslichenAlten- und Langzeitpflege

Franz Sitzmann (Hrsg.)Verlag Hans Huber, Bern1. Auflage 2007, 258 Seiten32,95 hISBN 978-3-456-84315-5

Das praxisorientierte Hygienehandbuchfuhrt in die Grundlagen der Mikrobiolo-

gie, Infektiologie und Hygiene ein. In denfolgenden Kapiteln geht der Autor aufmitarbeiterbezogene Hygiene und Mitar-beiterschutz sowie pflegebezogene Stan-dardhygiene ein und beschreibt die we-sentlichen Themen der Korperpflege, derForderung der Atmung, der Forderung deroralen Ernahrung, invasive Maßnahmen,Harndrainage, Wundbehandlung, post-operatives Wundmanagement, Beat-mung, Blutentnahme, Injektionen, Infu-sionen sowie enterale Ernahrung.Die hier gegebenen Informationen sinduber die normale Kenntnissvermittlungdaruber hinaus geeignet, Eingang in dieHygieneplane bzw. Arbeitsanweisungenzu finden. In weiteren Kapiteln werdenumgebungsbezogene Hygieneanforderun-gen aufgezeigt und Ratschlage gegeben,wie man die hygienischen Anforderungenim Haushalt einer Familie umsetzen kann.Im Kapitel 9 werden Maßnahmen ver-mittelt, die bei Infektionskrankheiten mitunterschiedlichen Ubertragungswegeneinzuhalten sind. Im Anhang werdenReinigungs- und Desinfektionsplane furverschiedene Bereiche, Empfehlungen zuTrinkwasser- und anderen hygienetechni-schen Untersuchungen gemacht. Zu die-sen Empfehlungen gehoren auch Wech-selraten von Devices, orientierende An-gehorigenbriefe zum Umgang einesBewohners mit MRSA sowie ein aussa-gekraftiges Glossar.Zusammenfassend kann festgestellt wer-den, dass das vorliegende Werk nebenden theoretischen Grundlagen zu Mikro-biologie und Hygiene sehr praxisorientiertist und denjenigen, die in der stationarenund hauslichen Alten- und Langzeitpflegetatig sind eine wirkungsvolle Unter-stutzung bietet.

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14 Krh.-Hyg. + Inf.verh. 30 Heft 1 (2008): 11–14http://www.elsevier.de/khinf