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KONZERTHAUS DORTMUND SWR SYMPHONIEORCHESTER Freitag, 11.11.2016 · 20.00 Uhr

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KONZERTHAUS DORTMUND

SWR SYMPHONIEORCHESTERFreitag, 11.11.2016 · 20.00 Uhr

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SWR SYMPHONIEORCHESTER

CHRISTOPH ESCHENBACH DIRIGENT

TZIMON BARTO KLAVIER

Abo: Orchesterzyklus I – Meisterkonzerte

In unserem Haus hören Sie auf allen Plätzen gleich gut – leider auch Husten, Niesen und Handy-klingeln. Ebenfalls aus Rücksicht auf die Künstler bitten wir Sie, von Bild- und Tonaufnahmen

während der Vorstellung abzusehen. Wir danken für Ihr Verständnis!

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Maurice Ravel

PROGRAMM

MAURICE RAVEL (1875 – 1937)Konzert für Klavier und Orchester G-Dur (1931)

AllegramenteAdagio assaiPresto

– Pause ca. 20.35 Uhr –

GUSTAV MAHLER (1860 – 1911)Sinfonie Nr. 5 cis-moll (1904)

I. AbteilungTrauermarsch. In gemessenem Schritt, streng, wie ein KonduktStürmisch bewegt, mit größter Vehemenz

II. AbteilungScherzo. Kräftig, nicht zu schnell

III. AbteilungAdagietto. Sehr langsamRondo-Finale. Allegro

– Ende ca. 22.10 Uhr –

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DAS RÄTSEL RAVELMAURICE RAVEL KONZERT FÜR KLAVIER UND ORCHESTER G-DUR

Auf einem berühmten Foto vom 7. März 1928 anlässlich der Dinnerparty zu Ravels 53. Geburts-tag blickt Maurice Ravel, als einsamer Mittelpunkt am Flügel, versteinert in die Kamera. Flan-kiert vom mephistophelischen Oskar Fried und Gastgeberin Éva Gauthier, neben deren Fin-de-Siècle-Pose ein heiterer Manoah Leide-Tedesco Sektlaune demonstriert und George Gershwins Röntgenblick die Tasten fixiert, ist er ein Außerirdischer, auf freundliche Weise der Gesellschaft entrückt. Ravel befand sich als gefeierte Weltberühmtheit auf einer Amerika-Tournee, die er genoss und deren hektischer Trubel ihn zugleich irritierte.

Maskierung als Mittel zur Distanzierung in Welt und Werk gehören ins Innerste dieser Rätsel-Persönlichkeit: Ravels vogelhafte Physiognomie, sein Einsiedlerdasein im Landhaus »Le Bel-védère« in Montfort-l’Amaury, selbst sein diffuser physischer Niedergang und Tod wirken wie die souveräne Verweigerung eines glamourösen Lebensentwurfs.

Trotz reger gesellschaftlicher und musikalischer Verpflichtungen kultivierte Ravel en passant ein Leben als geselliger Einzelgänger. Seine extravagante Präsenz fällt dabei früh auf. Anläss-lich der Uraufführung seines Gesangszyklus »Histoires naturelles« am 12. Januar 1907 hatte er den Autor der gleichnamigen Erzählsammlung eingeladen – und Jules Renard verfasste eine knappe Tagebuchnotiz mittels dreier Adjektive: Ravel erscheine ihm »schwarz, reich und fein«.

Es ist, als würden die beiden zwischen 1929 und 1931 parallel komponierten, aber radikal verschiedenen Klavierkonzerte in G-Dur und D-Dur (»Für die linke Hand«) Triumph und Tragik seines Lebens zugleich ein- und ausblenden. Ravel definierte das G-Dur Konzert als im Geiste der Konzerte Mozarts und Saint-Saëns’ geschrieben, denn »die Musik eines Solokonzerts muss [...] leicht und brillant sein und darf weder auf Tiefe noch auf dramatische Effekte abzielen«. Strenge und Disziplin zählen aber zu den schöpferischen Kardinaltugenden des Geheimnis- krämers Ravel, der in der – auch koketten – Abwehr suspekter Tiefe seiner Musik ihre Trans-zendenz über die ideale Balance von Klang und Form mühelos zurückerobert. Die Uraufführung des Konzerts am 14. Januar 1932 in Paris spielte die Grande Dame des französischen Klavier-spiels, Marguerite Long, mit dem Orchestre Lamoureux unter Leitung des Komponisten.

Ein Peitschenknall eröffnet das Konzert: Manege frei im konzertanten (Floh-)Zirkus für Pia-nist und Orchester. Der lapidare Auftakt des im Diskant perlenden Klaviers signalisiert perfekt den Divertissement-Tonfall des Konzerts. Dieser Beginn kann als Zauberformel für das gesamte Konzert, das kaum herkömmlichen Formschemata folgt, gelten: Hauptthema und rhythmischer

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Drive sind sofort im Orchester präsent, unüberhörbar die Jazz-Einflüsse von den gepfefferten »dirty notes« bis zu den Bluesanklängen des Seitenthemas. Klavierglissandi führen zur Wieder-holung des Themas – effektvoll kontrapunktiert von synkopisch aufsteigenden Blechbläsern. Auch ein drittes, lyrisches Thema wird eingeführt. Orchesterinstrumenten werden solistische Aufgaben übertragen, besonders deutlich bei der Harfenkadenz im Kopfsatz, deren exotische Girlanden später auch von Flöte und Klarinette weitergesponnen werden. Die anschließende Klavierkadenz zerfließt in Triller-Delirien, bevor sich das Orchester einfädelt, eine Stretta ex-zessiv G-Dur-Fontänen versprüht und ein genialer Clou abschließt: In den »flamenco andalou«-Schlussakkorden klingt noch des Meisters Enthusiasmus fürs Hispanische an.

Der nachtschwärmerische Mittelsatz (Adagio assai) mit seinen eisgekühlten Arabesken ent-faltet sich als zeitenthobenes Notturno, als magisches Zentrum des Stücks, das durch Ravels Raffinesse, Akzente und Taktschwerpunkte fast unmerklich zu verschieben oder zu verschlei-ern, die Musik wie einen vagen Traum vorüberziehen lässt.

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Im Finale greift programmgemäß das Toccata-Prinzip des Kopfsatzes: ein rasanter Diskurs zwischen Klavier und Orchester, auf knappstem Raum konzipiert. Vier Minuten spielt eine virtu-ose Jukebox voller Intensität und Expressivität.

DIE ERLÖSUNG DER WELT DURCH DIE SINFONIEGUSTAV MAHLER SINFONIE NR. 5 CIS-MOLL

»Meine Zeit wird kommen«, prophezeite Gustav Mahler 1902 in einem Brief an seine Frau Alma, und nie hat ein Prophet in eigener Sache klarer gesehen. Noch während die Morgendämme-rung der Moderne anbrach, ästhetische Debatten und Konzeptionen in allen Himmelsrichtungen irrlichterten, Elfenbeintürme einstürzten und Narrenschiffe Segel setzten, wich Mahler von der Vision seiner Musik keinen Millimeter und komponierte Zukunftssinfonien für eine Zukunft, die sich selbst noch fremd war. Mahlers unbeirrbare Zuversicht indes beflügelte mit Oskar Fried, Bruno Walter, Otto Klemperer und Willem Mengelberg schon früh kapitale Alpha-Dirigenten.

Der diabolisch-mysteriöse Oskar Fried bannte mit der Staatskapelle Berlin 1924 zum ersten Mal eine Mahler-Sinfonie auf Platte: ausgerechnet die monströse Sinfonie Nr. 2 c-moll (»Auf-erstehungssinfonie«), die alle Schalltrichter erzittern ließ. Der Grieche Dimitri Mitropoulos und der US-Amerikaner Leonard Bernstein präsentierten in den 1950er-Jahren mit dem New York Philharmonic, dessen erster Chefdirigent Mahler von 1909 bis zu seinem Tod 1911 war, kom-plette Werkzyklen. Seitdem gehören sie zum konzertanten Stammrepertoire, Mahler und sei-ne Musik zu den Meistbesprochenen der Musikgeschichte überhaupt. Mahler erklärte einmal: »Symphonie heißt mir eben: mit allen vorhandenen Mitteln eine Welt aufbauen«, auch in dem Sinne, dass sie als Compendium musicae aller Sinfonien zuvor gedeutet werden konnten. Dass sie damit Euphorien und Katastrophen, Träume und Albträume des 20. Jahrhunderts vorweg-nehmen, zählt zum Exklusiv-Topos der Mahler-Exegese.

Die Sinfonie Nr. 5 entsteht in wesentlichen Teilen während der Sommerferien 1901 in Mai-ernigg, einer glücklichen Zeit: Mahler hat seine größte (und schwierigste) Liebe Alma Schindler geheiratet – das berühmte Adagietto mit dem »Blickmotiv«-Zitat aus Wagners »Tristan« spielt darauf an. Die Fünfte ist nach der Sinfonie Nr. 1 erst die zweite rein instrumentale Sinfonie, zudem ein Werk, das satztechnisch speziell in der Kontrapunktik extrem ambitioniert ist. Auf die Uraufführung am 18. Oktober 1904 im Kölner Gürzenich unter Mahlers Leitung folgt ein geteiltes Echo, bald entschließt sich Mahler zu einigen Umarbeitungen.

Die fünf Sätze stehen in enger motivischer und thematischer Beziehung und unterwerfen das klassische Format einer radikalen Metamorphose zur komplexen Großform. Schon der erste

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Satz bricht mit der Konvention: ein Trauermarsch, der die Funktion einer expansiven Einlei-tung hat und als einziger Satz in cis-moll steht. Die grundtonale Bindung wird hier aufgelöst, Tendenzen dazu gab es bereits in den ersten drei Sinfonien. Die markante Trompeten-Fanfare präludiert mit einem aufsteigenden cis-moll-Dreiklang stoische Schrittfolgen einer Beerdi-gungsprozession, um plötzlich in ein existenzielles Drama umzuschlagen. Die Rückkehr zum Trauermodus führt in eine melodramatische Erweiterung, die schließlich abrupt mit einem Streicherpizzicato den Satz beendet. Im eigentlichen Kopfsatz, dem zweiten Satz, steigert sich die Musik in katastrophische Manöver hinein, durch deren Hyperaktionismus sich ein Choralthema an die Oberfläche der Partitur kämpft, das zielsicher im Finale mit strahlender Vehemenz triumphieren wird. Hatte eine kurzfristige Beruhigung atmosphärisch den vorigen Trauermarsch angedeutet, drängen sich nun Motive in den Vordergrund, die das gelobte Land der Erlösungsformel des Finalchorals erreichen. Der dritte Satz, ein Scherzo in D-Dur und Zentrum der Sinfonie, bringt eine tänzerische Heiterkeit ins Spiel, die mit Ländlerseligkeit wie bizarren Brüchen der Idylle Zukunft und Vergangenheit der Musik memoriert. Unvermutete Ruhepunkte erzwingen beinahe einen Stillstand im musikalischen Verlauf, dessen Homoge-nität sich in einem sukzessiv fragmentarischen Motiv-Puzzle aufzulösen droht. Die tumultuöse Wiederauferstehung des Walzers klingt, als würde sich eine wahnsinnige Tanzgesellschaft in einem brennenden Schloss in einen Weltuntergangs-Abgrund stürzen. Das Adagietto in F-Dur wurde durch Viscontis Verfilmung von Thomas Manns Novelle »Der Tod in Venedig« zum be-rühmtesten Sinfoniesatz Mahlers befördert. Die Film-Meditation über Himmel und Hölle, Liebe und Sexus, Sein oder Nichtsein feiert die Unvergleichlichkeit menschlicher Existenz – und es fällt nicht leicht, Mahlers Adagietto anders zu hören. Einen hauchdünnen Faden scheint der Beginn des Rondo-Finales vom Schlussakkord des Adagietto aufzunehmen, um nach diversen Fugati und kontrapunktischen Labyrinthen motivischer Fährten und Lunten – ein zügig zitiertes Adagietto-Thema – die explosive Choral-Apotheose zu zünden. Ein Feuerwerk für die Diessei-tigkeit der Welt als das eigentliche und vielleicht einzige Paradies. »Ewig, ewig«, echot es in der letzten Zeile des Schlusssatzes ›Der Abschied‹ aus Mahlers sinfonischem Liederzyklus »Das Lied von der Erde«. Die Ewigkeit bleibt in der notwendigen Schwebe, indem Mahler sich und dem Hörer den Grund- und damit folgerichtigen Schlusston vorenthält. Sollte Mahlers Musik irgendwann einmal aus dem Gedächtnis der Menschheit verschwinden, dann nur, weil die Welt untergegangen ist.

GEHÖRT IM KONZERTHAUSRavels G-Dur-Konzert stand zuvor 2009 mit Konstantin Lifschitz und 2014 mit Hélène Grimaud auf dem Konzerthaus-Programm. Mahlers Sinfonie Nr. 5 interpretierten u. a. die Staatskapelle Berlin unter Daniel Barenboim, das London Philharmonic Orchestra und Yannick Nézet-Séguin, das Budapest Festival Orchestra mit Iván Fischer und zuletzt das Lucerne Festival Orchestra unter Andris Nelsons.

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SWR SYMPHONIEORCHESTER

Das SWR Symphonieorchester geht hervor aus der Zusammenführung des Radio-Sinfonieorches- ters Stuttgart des SWR und des SWR Sinfonieorchesters Baden-Baden und Freiburg. Das SWR Symphonieorchester ist zwar neu, aber es hat dennoch bereits nachhaltig Musikgeschichte geschrieben. Die bedeutenden Traditionslinien und 70 Jahre an gelebter Erfahrung aus den beiden Vorgänger-Ensembles kommen in ihm überein.

Seit der Gründung 1945/46 formten profilierte Chefdirigenten ihre noch jungen Orchester. In Baden-Baden war es der weltläufige Hans Rosbaud, in Stuttgart Hans Müller-Kray, der sich dabei von Carl Schuricht unterstützen ließ. Nach der Gründergeneration am Chefdirigentenpult kamen neue Kräfte: In Baden-Baden/Freiburg waren es Ernest Bour, Michael Gielen, Sylvain Cambreling und zuletzt François-Xavier Roth, in Stuttgart hießen die Chefdirigenten Sergiu Celibidache, Sir Neville Marriner, Gianluigi Gelmetti, Georges Prêtre, Sir Roger Norrington und Stéphane Denève.

Selbstverständlich gehört die Neue Musik zum Profil des SWR Symphonieorchesters – allein 13 Uraufführungen bietet die Saison 2016 /17. Genauso selbstverständlich zum Profil gehören auch die sinfonische Orchesterliteratur der vorangegangenen Epochen der Musikgeschichte sowie die Interpretationsansätze aus der historisch informierten Aufführungspraxis. Zudem ist die Vermittlung anspruchsvoller Musik an alle Altersstufen und Publikumsschichten ein wich-tiges Anliegen des SWR Symphonieorchesters.

Dirigenten von Weltrang wie Christoph Eschenbach, David Zinman, Philippe Herreweghe, Peter Eötvös, Ingo Metzmacher, David Afkham, Jakub Hruša und viele weitere gestalten die Konzerte der Saison 2016/17 des SWR Symphonieorchesters. Eine Reihe hochkarätiger inter-nationaler Solisten konzertiert gemeinsam mit dem Orchester, darunter Tzimon Barto, Patricia Kopatchinskaja, Renaud Capuçon, Mojca Erdmann, Fazıl Say, Sol Gabetta und Thomas Zehet-mair, um nur einige wenige zu nennen.

Neben zahlreichen Auftritten in den SWR-eigenen Konzertreihen in Stuttgart, Freiburg und Mannheim ist das SWR Symphonieorchester bei den »Donaueschinger Musiktagen« und den »Schwetzinger Festspielen« präsent. Nationale und internationale Einladungen führen das Or-chester u. a. nach Madrid, München, Barcelona, Edinburgh, Dortmund, Basel und nach Skan-dinavien. Außerdem gastiert das SWR Symphonieorchester beim »Rheingau Musik Festival«, beim Festival »Heidelberger Frühling« und beim Festival »Acht Brücken« in Köln.

DAS SWR SYMPHONIEORCHESTER IM KONZERTHAUS DORTMUNDDas SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg als Vorgänger-Ensemble des SWR Sym-phonieorchesters war ein gern gesehener Gast im Konzerthaus. Unter Dirigenten wie Michael Gielen, Hans Zender, Peter Rundel, Sylvain Cambreling und François-Xavier Roth war das Or- chester der Experte für Neue Musik, etwa im Rahmen der Zeitinseln für Alban Berg, Olivier Messiaen oder György Ligeti.

CHRISTOPH ESCHENBACH

Christoph Eschenbach, hoch geschätzter Gastdirigent der großen Orchester und Opernhäuser der Welt, versieht seit September 2010 die doppelte Leitung des John F. Kennedy Center for the Performing Arts sowie des National Symphony Orchestra in Washington D. C. Seit seiner Berufung im Jahre 2008 hat er eine Schlüsselrolle inne bei der Planung der Spielzeiten, der internationalen Festivals und besonderen Projekte für diese beiden renommierten Institutionen. Im März 2017 geht der Maestro mit dem National Symphony Orchestra auf Tournee nach Russ-land.

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Zu den Höhepunkten der Spielzeit 2016/17 gehören sieben Opernabende im Mailänder Tea-tro alla Scala mit »The Turn of the Screw« von Benjamin Britten sowie Konzerte mit dem Orches-tre de Paris, National Spanish Orchestra, Seoul Philharmonic Orchestra, London Philharmonic Orchestra, dem Netherlands Radio Philharmonic Orchestra, dem Orchestre National de France mit Beethovens 9. Sinfonie, dem Royal Stockholm Philharmonic Orchestra mit Mahlers 9. Sin-fonie sowie ein weltweit live übertragenes Sommernachtskonzert der Wiener Philharmoniker im Schloss Schönbrunn. Auch abgesehen von seiner Tätigkeit als musikalischer Direktor des NSO in Washington wird Maestro Eschenbach in den Vereinigten Staaten sehr präsent sein – so etwa am Pult des Houston Symphony und des Los Angeles Philharmonic oder auch in seiner Eigenschaft als Ehrendirigent der traditionsreichen Bamberger Symphoniker auf einer Amerika-Tournee mit zehn Konzerten. Im Sommer wird er wieder Gast des »Ravinia Festivals« sein.

Wie jedes Jahr liegt es Christoph Eschenbach am Herzen, nach Asien zurückzukehren; dies-mal dirigiert er das Shanghai Philharmonic Orchestra, das Guangzhou Symphony Orchestra so-wie das Seoul Philharmonic Orchestra. Darüber hinaus gibt er zwei außergewöhnliche Konzerte in Shanghai und Hangzhou am Pult eines World Soloist Orchestra im Oktober 2016.

Die Weitergabe seiner großen künstlerischen Erfahrung hat für Christoph Eschenbach eine besondere Bedeutung. Er hält regelmäßig Meisterkurse ab und leitet Orchesterakademien wie die des »Schleswig-Holstein Musik Festivals«, der Kronberg Academy oder der Manhattan School of Music.

Als Pianist setzt Christoph Eschenbach die fruchtbare Zusammenarbeit mit dem Bariton Matthias Goerne fort. Das Duo hat seit 2009 die Liederzyklen Franz Schuberts – »Die schöne Müllerin«, »Die Winterreise« und »Schwanengesang« – für Harmonia Mundi eingespielt und dafür großen Beifall von Seiten der Kritik geerntet. Bei den »Salzburger Festspielen« im Sommer 2010 kamen die Zyklen an drei Abenden zur Aufführung. Damals spielte Eschenbach auch Schuberts monumentale B-Dur-Klaviersonate D 960 und dirigierte zwei Konzerte mit den Wie-ner Philharmonikern. Die Liederzyklen Schuberts wurden danach in der Spielzeit 2011/ 12 in der Pariser Salle Pleyel aufgeführt sowie im darauf folgenden Jahr beim Wiener Musikverein. 2014 und 2015 setzte das Duo seine Konzerttätigkeit fort mit Recitals im Symphony Center Chicago, im Kennedy Center und in der Carnegie Hall sowie in Baden-Baden und Hamburg.

In über fünf Jahrzehnten hat Christoph Eschenbach eine beeindruckende Anzahl von Musik-werken eingespielt, sowohl als Dirigent wie als Pianist. Seine Diskografie reicht von Werken Bachs bis zu zeitgenössischer Musik und spiegelt ein Engagement wider, das nicht allein die kanonischen Werke der Musikgeschichte betrifft, sondern ebenso die Musik des ausgehenden 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts. Eschenbachs Aufnahmen mit dem Orchestre de Paris

BIOGRAFIEN

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erschienen bei Ondine und der Deutschen Grammophon, darüber hinaus gibt es Einspielungen mit dem London Symphony Orchestra (Sony/BMG), den Wiener Philharmonikern (Decca), dem NDR Sinfonieorchester (BMG /Sony & Warner) und der Houston Symphony (Koch), um nur die wichtigsten zu nennen. In den letzten fünf Jahren hat Ondine 16 von der Kritik hoch gelobte CDs mit dem Orchestre de Paris und dem Philadelphia Orchestra unter Eschenbachs Leitung herausgebracht, von denen einige besondere Ehrungen erfahren haben wie »Disc of the Month« des »BBC Magazine«, »Editors Choice« des »Gramophone Magazine«, den »Preis der Deutschen Schallplattenkritik« oder den »MIDEM Classical Award« 2009 in der Kategorie Zeitgenössische Musik (für eine CD mit Werken von Kaija Saariaho, eingespielt mit dem Orchestre de Paris und der Sopranistin Karita Mattila). Seine aktuelle Hindemith-Einspielung mit Midori und dem NDR Sinfonieorchester gewann 2014 den »Grammy Award« in der Kategorie »Best Classical Compendium«.

Von George Szell und Herbert von Karajan gefördert, war Christoph Eschenbach Chefdirigent und künstlerischer Leiter des Tonhalle-Orchesters Zürich von 1982 bis 1986, musikalischer Direktor der Houston Symphony von 1988 bis 1999, musikalischer Direktor des »Ravinia Festi-vals« von 1994 bis 2003, künstlerischer Leiter des »Schleswig-Holstein Musik Festivals« von 1999 bis 2002 sowie musikalischer Direktor des NDR Sinfonieorchesters von 1998 bis 2004 und des Orchestre de Paris von 2000 bis 2010. Christoph Eschenbach ist Ritter der Légion d’Honneur, Offizier des französischen Nationalverdienstordens, Commandeur des Ordre des Arts et des Lettres, Träger des deutschen Bundesverdienstkreuzes und Gewinner des »Leonard Bernstein Preises«. 2015 wurde er als Pianist und Dirigent mit dem angesehenen »Ernst von Siemens Musikpreis« ausgezeichnet.

CHRISTOPH ESCHENBACH IM KONZERTHAUS DORTMUNDChristoph Eschenbach war bisher zwischen 2003 und 2014 u. a. mit dem Orchestre de Paris, der Sächsischen Staatskapelle Dresden und dem NDR Sinfonieorchester sowie dem WDR Rundfunkchor und Sinfonieorchester Köln im Konzerthaus zu Gast.

TZIMON BARTO

Die Verbindung zwischen Poesie und Musik ist Tzimon Barto als Pianist sowie in seinen schrift-stellerischen Aktivitäten sehr wichtig. Dies drückt sich auch in seinen musikalischen Inter-pretationen aus. Seine Sichtweise ist sehr persönlich und unkonventionell, überzeugt durch Konsequenz, exquisiten Klangsinn sowie faszinierende Kontraste und Differenzierungen. Eine farbige und breit gefächerte Ausdruckspalette von federleichten melodischen Linien bis zu aus-drucksstarken Akkordketten charakterisieren sein Spiel.

Als einer der führenden amerikanischen Pianisten begeistert Tzimon Barto seine Fange-meinde auf beiden Seiten des Atlantiks. Seinen internationalen Durchbruch feierte er Mitte der 1980er-Jahre, als er auf Einladung Herbert von Karajans im Wiener Musikverein und bei den »Salzburger Festspielen« auftrat. Seither ist Tzimon Barto mit beinahe allen international füh-renden Orchestern aufgetreten. Bei großen Festivals gastiert er zudem regelmäßig.

Wolfgang Rihm widmete Tzimon Barto sein Klavierkonzert Nr. 2. Die Uraufführung fand bei den »Salzburger Festspielen« 2014 gemeinsam mit dem Gustav Mahler Jugendorchester statt, gefolgt von einer Tournee durch Deutschland und Italien. Nach der amerikanischen Erstauf-führung mit dem National Symphony Orchestra Washington wurde und wird das Konzert in München, Stockholm, Amsterdam, Stuttgart und Freiburg aufgeführt. In der Saison 2016/17 ist Tzimon Barto Artist in Residence beim SWR Symphonieorchester und wird mit Repertoire von Klassik bis Moderne sowie in kammermusikalischer Besetzung zu hören sein.

Tzimon Bartos umfangreiche Diskografie umfasst Alben mit Werken u. a. von Haydn, Rameau, Schubert, Tschaikowsky, Schumann und Brahms. Seine neuesten Einspielungen sind den »Goldberg-Variationen« in der Busoni-Fassung sowie Paganini-Variationen von Liszt, Brahms, Lutosławski und Rachmaninow gewidmet. Das selten zu hörende Es-Dur-Klavierkonzert von Hans Pfitzner ist mit ihm und der Staatskapelle Dresden unter Christian Thielemann erschienen.

Tzimon Barto wuchs in Florida auf, wo er mit fünf Jahren ersten Klavierunterricht von seiner Großmutter erhielt. An der Juilliard School in New York studierte er bei der berühmten Klavier-dozentin Adele Marcus. Bereits in dieser Zeit gewann er gleich zweimal hintereinander den »Gina Bachauer Wettbewerb«.

Die Förderung zeitgenössischer Musik liegt Barto sehr am Herzen, und so rief er 2006 einen internationalen Kompositionswettbewerb für Klavier solo, den »Barto Prize«, ins Leben. Dieser wird alle zwei Jahre vergeben und das Gewinnerwerk in seinen Recitals präsentiert. Tzimon Barto spricht fünf Sprachen fließend, liest Altgriechisch, Latein sowie Hebräisch und lernt der-zeit Mandarin. 2001 erschien sein erstes Buch »Eine Frau griechischer Herkunft«, mit Neuauf-lage 2008. Eine Bühnenversion wurde in Frankfurt und Wien aufgeführt. 2010 erschien die Novelle »Harold Flanders«.

TZIMON BARTO IM KONZERTHAUS DORTMUNDZum ersten Mal trat Tzimon Barto 2003 im Konzerthaus auf. Mit dem NDR Sinfonieorchester unter Christoph Eschenbach spielte er Rachmaninows Konzert Nr. 3. Im Rahmen des »Klavier- Festival Ruhr« war er 2010 hier erneut mit Christoph Eschenbach zu erleben, diesmal mit Eschenbach als Pianist und Werken für zwei Klaviere.

BIOGRAFIEN

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TEXTE Günter Moseler

FOTONACHWEISE S. 04 © Julian HargreavesS. 08 © Stella DashS. 16 © Julian Hargreaves

HERAUSGEBER KONZERTHAUS DORTMUNDBrückstraße 21 · 44135 Dortmund T 0231-22 696 200 · www.konzerthaus-dortmund.de

GESCHÄFTSFÜHRER UND INTENDANT Benedikt Stampa

REDAKTION Dr. Jan Boecker · Marion Daldrup

KONZEPTION Kristina Erdmann

ANZEIGEN Marion Daldrup · T 0231- 22 696 213

DRUCK Hitzegrad Print Medien & Service GmbH

Wir danken den beteiligten Künstleragenturen und Fotografen für die freundliche Unterstützung.

Es war nicht in allen Fällen möglich, die Bildquellen ausfindig zu machen. Rechteinhaber bitte melden.

Druckfehler und Änderungen von Programm und Mitwirkenden vorbehalten.

IMPRESSUM

SO 30.04.2017Mahler Chamber Orchestra, Mikhail Pletnev, Daniil Trifonov | Chopin Klavier- konzerte und Karłowicz Streicherserenade

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KONZERTHAUS DORTMUND

FESTLICHE SAISONERÖFFNUNGSamstag, 10.09.2016 · 20.00 Uhr