T 4/09 - pressestelle.tu-berlin.de · Seite 2 AKTUELL TU intern Nr. 4 · April 2009 Meldungen Geld...

16
sie und Geoinformationstechnik an der TU Berlin. Sein Fachgebiet dort umfasst die Planetengeodäsie. Eine höchst genaue erste topografische Mondkarte ist das Ergebnis der Zusammenarbeit des Berliner Spezialisten mit der japani- schen Raumfahrtagentur JAXA. Am 13. Februar wur- den die Artikel, Bilder und Daten der Karte in der ange- sehenen amerikanischen Wissenschaftsfachzeitschrift „Science“ veröffentlicht. tui www.tu-berlin.de/ ?id=54931 Das Foto zeigt eine topografische Karte des Mondes, die auf der Grundlage von Daten der japanischen Kaguya- Raumsonde erstellt werden konnten. Die Karte zeigt die Mond-Rückseite. Das Besondere an den neu- en Bildern ist die hohe Auflösung mit einer Genauigkeit von fünf Metern bis zu einem Meter. © National Astronomical Observatory of Japan T Inhalt Verantwortung tragen Bernd Kochendörfer, Bauingenieur und Hochschullehrer, über seine Erfahrungen aus zehn Jahren Arbeit in der Struktur- kommission der TU Berlin Seite 4 Die Hochschulzeitung der Technischen Universität Berlin Meisterhaft bauen Hans-Joachim Rieseberg, Leiter der TU- Bauabteilung, erzählt, wo das Geld aus dem Konjunkturpaket II an der Universität eingesetzt wird Seite 2 LEHRE & STUDIUM Tipps, Infos und Adressen für Erstsemester Seite 6 INTERNATIONALES Anschluss an die Welt Afghanische Akademiker lernen an der TU Berlin für den Aufbau von Kommunikationsstrukturen in ihrem Land Seite 12 VERMISCHTES Genialer Pazifist Flugpionier Hugo Junkers wurde von den Nazis enteignet. 2009 jährt sich sein Geburtstag zum 150. Mal Seite 16 D er Mond ist zwischen 363 200 und 405 500 Kilometer von der Erde entfernt und damit so „nah“, dass der Erdtrabant, der ja schon von Menschen betreten wurde, als recht gut erforscht gilt. Über seine Entstehung und verschie- dene Geländeformen wissen die Forscher jedoch noch re- lativ wenig. An einer span- nenden aktuellen Mondmis- sion sind auch Wissenschaft- ler der Technischen Univer- sität Berlin beteiligt. Die ja- panische Mondsonde Ka- guya (Selene), die seit Sep- tember 2007 auf ihrer Mission den Mond umkreist, sammelt mit 15 Instrumenten Daten, um die Geheimnisse des Ursprungs, der Entstehung und der Entwick- lung des Himmelskörpers zu enträt- seln. Bei der Auswertung der Daten des Laser-Höhenmessgerätes an Bord der Sonde ist das Know-how von Prof. Dr. Jürgen Oberst gefragt. Der Wissenschaftler forscht am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt und ist Professor am Institut für Geodä- Wir-Gefühl stärken Reinhard Busse, Gesundheitsmanager und bis April Dekan der Fakultät VII, erläutert, warum die Fakultät so drittmittelstark ist und demnächst ihre Institutsstruktur abschafft Seite 8 Hoffnung für die Zulassung S tudierende und Hochschulen kön- nen vorsichtig aufatmen. Anfang März konnten sich Bund, Länder und Hochschulen auf eine Übergangsrege- lung einigen, mit der die Zulassung zum kommenden Wintersemester ver- einfacht werden soll. Experten aus Po- litik und Wissenschaft hatten im Vor- feld vor einem sich verstärkenden und nicht mehr handhabbaren Chaos ge- warnt, das in den letzten Jahren aus dem Phänomen der Mehrfachbewer- bungen von Studienanfängern ent- stand. Dieses hat zur Folge, dass ein Bewerber zeitversetzt oft mehrere Zu- sagen erhält. Man immatrikuliert sich, und wenn die nächste Zusage kommt, exmatrikuliert man sich wieder: das sogenannte „Hopping“. Fortsetzung auf Seite 2 4/09 April 2009 www.tu-berlin.de/newsportal 100 Prozent Rabatt Kinder essen gratis in der Mensa B esonders kinderfreundlich zeigen sich die Mensen des Berliner Stu- dentenwerks. Seit Mitte Februar er- halten Kinder bis zur Vollendung des sechsten Lebensjahres sowohl in der TU-Mensa Hardenbergstraße als auch in vielen anderen Mensen des Studen- tenwerks in der Hauptstadt ein kosten- loses Essen. Dafür müssen die Mütter und Väter lediglich einen gültigen Stu- dierendenausweis vorlegen und selbst in der Mensa essen. Das Studenten- werk wolle damit einen Beitrag dazu leisten, den Campus als Lebensraum, nicht nur als Ausbildungsort und Ar- beitsstätte, zu gestalten. Tatsächlich ist fast jeder zehnte Studierende laut der letzten Sozialerhebung bereits Vater oder Mutter. Inspiration für dieses An- gebot sei die Initiative „Familie in der Hochschule“ von Robert-Bosch-Stif- tung, Verkehrsministerium und Cen- trum für Hochschulentwicklung (CHE), so der Sprecher des Studenten- werks Jürgen Morgenstern. 100 Pro- zent Rabatt für die Kinder gewähren die Mensen auf alle Speisen, Beilagen, Desserts oder Suppen. Ausgenommen sind die Aktionsessen, Getränke und andere Produkte. tui www.studentenwerk-berlin.de W indkraft- und Solaranlagen er- zeugen bei hohem Wind- und Sonnenangebot eine sehr hohe Leis- tung. Diese entspricht aber selten ge- nau der Nachfrage. Rund 75 Prozent ih- rer Energie erzeugen diese Anlagen in nur 25 Prozent ihrer Betriebszeit. Drei Viertel des Wind- und Solarstromes werden nicht als elektrische Energie benötigt. Wohin also mit diesem „Überschussstrom“? Wenn es gelänge, diesen zu speichern und intelligenter zu verteilen, müssten keine Windkraftan- lagen mehr abgestellt werden. Dieser Problematik widmet sich die nächste Diskursveranstaltung „TU Berlin – Think Tank der Innovatio- nen“. Es ist die sechste Veranstaltung dieser Reihe über relevante Zukunfts- fragen, die die TU Berlin seit Oktober 2005 zusammen mit der Industrie- und Handelskammer Berlin und der Gesell- schaft von Freunden der TU Berlin or- ganisiert. Sie soll unter anderem Poten- ziale der TU Berlin und Kooperations- möglichkeiten mit der regionalen Wirt- schaft sichtbar machen. Energie zählt zu den sieben Schwerpunktfeldern der Universität. Zahlreiche Ingenieure, Natur- und Wirtschaftswissenschaftler arbeiten im „Innovationszentrum Energie“ zusammen, das 2007 einge- richtet wurde. Kompetente Referenten aus diesem Bereich werden auf der Ver- anstaltung mit Vorträgen und einer Posterschau über gegenwärtige For- schungsarbeiten informieren. tui Zeit: 7. Mai 2009, 17.30–20.00 Uhr Ort: Lichthof der TU Berlin Anmeldung: www.tu-berlin.de/ foreign-relations/protokoll/energie/ Strom intelligent speichern und verteilen Diskursveranstaltung „Think Tank der Innovationen“ zum Schwerpunkt „Energie“ © pixelquelle/Kirchhoff Lebensräume, Gesundheit und Ernährung TU Berlin richtete zwei neue Innovationszentren ein Im Februar und März wurden an der TU Berlin zwei neue Forschungs- schmieden aus der Taufe gehoben: Die fakultätsübergreifenden Innova- tionszentren „Gestaltung von Le- bensräumen“ (IZGvL) sowie „Gesund- heit und Ernährung“ (IGE). Das IZGvL entsteht vor dem Hinter- grund, dass die Gestaltung von Lebens- räumen von hoher gesellschaftlicher und praktischer Relevanz ist. Es geht dabei um globale Fragen wie den Um- gang mit Ursachen und Folgen des Kli- mawandels, aber auch um lokale Fragen zum Beispiel nach dem Umgang mit zeitgenössischer Architektur oder der Bauforschung. Neu ist vor allem die Fra- gestellung nach gegenseitigen Abhän- gigkeiten von topografischen, ökologi- schen, sozialen, kulturellen und techni- schen Bedingungen menschlichen Le- bens. Diese waren bislang nicht Gegen- stand wissenschaftlicher Betrachtung. Das IZGvL wird von sieben neuen For- schungsclustern getragen werden, die sich konkret beschäftigen mit den The- men „Entwerfen und Konstruieren“, „Identität und Erbe“, „Klimagerechte und energieeffiziente Bauten“, „Si- cherheit in der Stadt“, „Umweltplane- rische Anpassungen an die Landnut- zungsfolgen des globalen Wandels“, „Urbaner Metabolismus“, „Sustaina- ble Urban Transfair“ und „Virtuelle Stadt- und Landschaftsmodelle“. Spre- cher des IZGvL ist Professor Rudolf Schäfer. Den Kern des IGE bilden das „Center for Preventive Foods“ (CPF) und das „Zentrum für innovative Ge- sundheitstechnologie“ (ZiG), die be- reits an der TU Berlin existieren. Insge- samt haben sich 47 Fachgebiete aus vier verschiedenen Fakultäten der TU Ber- lin sowie 24 Partner aus anderen Uni- versitäten, außeruniversitären For- schungsinstituten und Unternehmen zusammengeschlossen. Speziell Ingeni- erue, Mediziner und Ökonomen arbei- ten hier gemeinsam an innovativen Lö- sungen zu aktuellen Forschungsfragen. Das Zentrum soll Kompetenzen in der Gesundheitstechnologie, der Gesund- heitswirtschaft, den Lebensmittelwis- senschaften und der Biotechnologie bündeln, um Synergieeffekte in For- schung und Ausbildung zu erzielen. Die Entwicklung der Region Berlin-Bran- denburg zur Modellregion für Ernäh- rung, Gesundheit und präventive Le- bensmittel wird angestrebt. Im Fokus stehen Fragen wie die Entwicklung von Technologien für innovative Lebens- mittel und Gesundheitsversorgung, Re- habilitations- und Kommunikations- technologien, Monitoring als Methode für diverse Verfahren in der Medizin- und Lebensmitteltechnik sowie die Ent- wicklung maßgeschneiderter Lebens- mittel und ökonomische Probleme. Sprecher sind Prof. Dr. Dietrich Knorr und Prof. Dr.-Ing. Marc Kraft. tui Mathematik im Film D ie Graduiertenschule Berlin Ma- thematical School (BMS), die über die Exzellenzinitiative von Bund und Ländern gefördert wird, präsentiert sich in einem fünfminütigen Video auf dem neuen Internet-Videoportal zur Exzellenzinitiative. Das Portal wird im Auftrag der Deutschen Forschungsge- meinschaft (DFG) erstellt und laufend ergänzt. Mit Kurzfilmen, Dokumenten und Hintergrundinformationen stellen sich dort die Hochschuleinrichtungen dar, die in der Exzellenzinitiative ge- fördert werden. Die BMS wird von den Mathematik-Instituten der drei Berli- ner Universitäten TU Berlin, FU Berlin und HU Berlin gemeinsam betrieben. Sprecherhochschule ist die TU Berlin. Das BMS-Programm führt in vier bis fünf Jahren vom Bachelor direkt zur Promotion. tui www.exzellenz-initiative.de www.excellence-initiative.com Perspektiven: die Kraft des Windes Präzise Bilder vom Mond Erste höchstgenaue topografische Karte des Erdtrabanten erstellt

Transcript of T 4/09 - pressestelle.tu-berlin.de · Seite 2 AKTUELL TU intern Nr. 4 · April 2009 Meldungen Geld...

Page 1: T 4/09 - pressestelle.tu-berlin.de · Seite 2 AKTUELL TU intern Nr. 4 · April 2009 Meldungen Geld gegen Leistung /tui/ Seit 2002 orientiert sich die Verga-be der öffentlichen Finanzmittel

sie und Geoinformationstechnik ander TU Berlin. Sein Fachgebiet dort

umfasst die Planetengeodäsie. Einehöchst genaue erste topografischeMondkarte ist das Ergebnis derZusammenarbeit des BerlinerSpezialisten mit der japani-schen RaumfahrtagenturJAXA. Am 13. Februar wur-den die Artikel, Bilder undDaten der Karte in der ange-sehenen amerikanischenWissenschaftsfachzeitschrift„Science“ veröffentlicht. tui

➥ www.tu-berlin.de/?id=54931

Das Foto zeigt eine topografische Kartedes Mondes, die auf der Grundlage von

Daten der japanischen Kaguya- Raumsondeerstellt werden konnten. Die Karte zeigt dieMond-Rückseite. Das Besondere an den neu-en Bildern ist die hohe Auflösung mit einerGenauigkeit von fünf Metern bis zu einemMeter. © National Astronomical Observatory of Japan

T

Inhalt

Verantwortung tragenBernd Kochendörfer, Bauingenieur undHochschullehrer, über seine Erfahrungenaus zehn Jahren Arbeit in der Struktur-kommission der TU Berlin Seite 4

Die Hochschulzeitung der Technischen Universität Berlin

Meisterhaft bauenHans-Joachim Rieseberg, Leiter der TU-Bauabteilung, erzählt, wo das Geld ausdem Konjunkturpaket II an der Universitäteingesetzt wird

Seite 2

LEHRE & STUDIUMTipps, Infos und Adressen fürErstsemester Seite 6

INTERNATIONALESAnschluss an die WeltAfghanische Akademiker lernenan der TU Berlin für den Aufbauvon Kommunikationsstrukturen inihrem Land Seite 12

VERMISCHTESGenialer PazifistFlugpionier Hugo Junkers wurdevon den Nazis enteignet. 2009jährt sich sein Geburtstag zum150. Mal Seite 16

Der Mond ist zwischen 363 200 und405 500 Kilometer von der Erde

entfernt und damit so „nah“, dassder Erdtrabant, der ja schon vonMenschen betreten wurde, alsrecht gut erforscht gilt. Überseine Entstehung und verschie-dene Geländeformen wissendie Forscher jedoch noch re-lativ wenig. An einer span-nenden aktuellen Mondmis-sion sind auch Wissenschaft-ler der Technischen Univer-sität Berlin beteiligt. Die ja-panische Mondsonde Ka-guya (Selene), die seit Sep-tember 2007 auf ihrer Missionden Mond umkreist, sammeltmit 15 Instrumenten Daten, umdie Geheimnisse des Ursprungs,der Entstehung und der Entwick-lung des Himmelskörpers zu enträt-seln. Bei der Auswertung der Datendes Laser-Höhenmessgerätes an Bordder Sonde ist das Know-how von Prof. Dr.Jürgen Oberst gefragt. Der Wissenschaftlerforscht am Deutschen Zentrum für Luft- undRaumfahrt und ist Professor am Institut für Geodä-

Wir-Gefühl stärkenReinhard Busse, Gesundheitsmanagerund bis April Dekan der Fakultät VII, erläutert,warum die Fakultät so drittmittelstark ist unddemnächst ihre Institutsstruktur abschafft

Seite 8

Hoffnung für dieZulassung

Studierende und Hochschulen kön-nen vorsichtig aufatmen. Anfang

März konnten sich Bund, Länder undHochschulen auf eine Übergangsrege-lung einigen, mit der die Zulassungzum kommenden Wintersemester ver-einfacht werden soll. Experten aus Po-litik und Wissenschaft hatten im Vor-feld vor einem sich verstärkenden undnicht mehr handhabbaren Chaos ge-warnt, das in den letzten Jahren ausdem Phänomen der Mehrfachbewer-bungen von Studienanfängern ent-stand. Dieses hat zur Folge, dass einBewerber zeitversetzt oft mehrere Zu-sagen erhält. Man immatrikuliert sich,und wenn die nächste Zusage kommt,exmatrikuliert man sich wieder: dassogenannte „Hopping“.

Fortsetzung auf Seite 2

4/09April 2009

www.tu-berlin.de/newsportal

100 Prozent RabattKinder essen gratis in der Mensa

Besonders kinderfreundlich zeigensich die Mensen des Berliner Stu-

dentenwerks. Seit Mitte Februar er-halten Kinder bis zur Vollendung dessechsten Lebensjahres sowohl in derTU-Mensa Hardenbergstraße als auchin vielen anderen Mensen des Studen-tenwerks in der Hauptstadt ein kosten-loses Essen. Dafür müssen die Mütterund Väter lediglich einen gültigen Stu-dierendenausweis vorlegen und selbstin der Mensa essen. Das Studenten-werk wolle damit einen Beitrag dazuleisten, den Campus als Lebensraum,nicht nur als Ausbildungsort und Ar-beitsstätte, zu gestalten. Tatsächlich istfast jeder zehnte Studierende laut derletzten Sozialerhebung bereits Vateroder Mutter. Inspiration für dieses An-gebot sei die Initiative „Familie in derHochschule“ von Robert-Bosch-Stif-tung, Verkehrsministerium und Cen-trum für Hochschulentwicklung(CHE), so der Sprecher des Studenten-werks Jürgen Morgenstern. 100 Pro-zent Rabatt für die Kinder gewährendie Mensen auf alle Speisen, Beilagen,Desserts oder Suppen. Ausgenommensind die Aktionsessen, Getränke undandere Produkte. tui

➥ www.studentenwerk-berlin.de

Windkraft- und Solaranlagen er-zeugen bei hohem Wind- und

Sonnenangebot eine sehr hohe Leis-tung. Diese entspricht aber selten ge-nau der Nachfrage. Rund 75 Prozent ih-rer Energie erzeugen diese Anlagen innur 25 Prozent ihrer Betriebszeit. DreiViertel des Wind- und Solarstromeswerden nicht als elektrische Energiebenötigt. Wohin also mit diesem„Überschussstrom“? Wenn es gelänge,diesen zu speichern und intelligenter zuverteilen, müssten keine Windkraftan-lagen mehr abgestellt werden.Dieser Problematik widmet sich dienächste Diskursveranstaltung „TUBerlin – Think Tank der Innovatio-nen“. Es ist die sechste Veranstaltungdieser Reihe über relevante Zukunfts-fragen, die die TU Berlin seit Oktober2005 zusammen mit der Industrie- und

Handelskammer Berlin und der Gesell-schaft von Freunden der TU Berlin or-ganisiert. Sie soll unter anderem Poten-ziale der TU Berlin und Kooperations-möglichkeiten mit der regionalen Wirt-schaft sichtbar machen. Energie zähltzu den sieben Schwerpunktfeldern derUniversität. Zahlreiche Ingenieure,Natur- und Wirtschaftswissenschaftlerarbeiten im „InnovationszentrumEnergie“ zusammen, das 2007 einge-richtet wurde. Kompetente Referentenaus diesem Bereich werden auf der Ver-anstaltung mit Vorträgen und einerPosterschau über gegenwärtige For-schungsarbeiten informieren. tui

Zeit: 7. Mai 2009, 17.30–20.00 UhrOrt: Lichthof der TU BerlinAnmeldung: ➥ www.tu-berlin.de/foreign-relations/protokoll/energie/

Strom intelligent speichern und verteilenDiskursveranstaltung „Think Tank der Innovationen“ zum Schwerpunkt „Energie“

© p

ixel

quel

le/K

irchh

off

Lebensräume, Gesundheit und ErnährungTU Berlin richtete zwei neue Innovationszentren ein

Im Februar und März wurden an derTU Berlin zwei neue Forschungs-schmieden aus der Taufe gehoben:Die fakultätsübergreifenden Innova-tionszentren „Gestaltung von Le-bensräumen“ (IZGvL) sowie „Gesund-heit und Ernährung“ (IGE).

Das IZGvL entsteht vor dem Hinter-grund, dass die Gestaltung von Lebens-räumen von hoher gesellschaftlicherund praktischer Relevanz ist. Es gehtdabei um globale Fragen wie den Um-gang mit Ursachen und Folgen des Kli-mawandels, aber auch um lokale Fragenzum Beispiel nach dem Umgang mitzeitgenössischer Architektur oder derBauforschung. Neu ist vor allem die Fra-

gestellung nach gegenseitigen Abhän-gigkeiten von topografischen, ökologi-schen, sozialen, kulturellen und techni-schen Bedingungen menschlichen Le-bens. Diese waren bislang nicht Gegen-stand wissenschaftlicher Betrachtung.Das IZGvL wird von sieben neuen For-schungsclustern getragen werden, diesich konkret beschäftigen mit den The-men „Entwerfen und Konstruieren“,„Identität und Erbe“, „Klimagerechteund energieeffiziente Bauten“, „Si-cherheit in der Stadt“, „Umweltplane-rische Anpassungen an die Landnut-zungsfolgen des globalen Wandels“,„Urbaner Metabolismus“, „Sustaina-ble Urban Transfair“ und „VirtuelleStadt- und Landschaftsmodelle“. Spre-

cher des IZGvL ist Professor RudolfSchäfer. Den Kern des IGE bilden das„Center for Preventive Foods“ (CPF)und das „Zentrum für innovative Ge-sundheitstechnologie“ (ZiG), die be-reits an der TU Berlin existieren. Insge-samt haben sich 47 Fachgebiete aus vierverschiedenen Fakultäten der TU Ber-lin sowie 24 Partner aus anderen Uni-versitäten, außeruniversitären For-schungsinstituten und Unternehmenzusammengeschlossen. Speziell Ingeni-erue, Mediziner und Ökonomen arbei-ten hier gemeinsam an innovativen Lö-sungen zu aktuellen Forschungsfragen.Das Zentrum soll Kompetenzen in derGesundheitstechnologie, der Gesund-heitswirtschaft, den Lebensmittelwis-

senschaften und der Biotechnologiebündeln, um Synergieeffekte in For-schung und Ausbildung zu erzielen. DieEntwicklung der Region Berlin-Bran-denburg zur Modellregion für Ernäh-rung, Gesundheit und präventive Le-bensmittel wird angestrebt. Im Fokusstehen Fragen wie die Entwicklung vonTechnologien für innovative Lebens-mittel und Gesundheitsversorgung, Re-habilitations- und Kommunikations-technologien, Monitoring als Methodefür diverse Verfahren in der Medizin-und Lebensmitteltechnik sowie die Ent-wicklung maßgeschneiderter Lebens-mittel und ökonomische Probleme.Sprecher sind Prof. Dr. Dietrich Knorrund Prof. Dr.-Ing. Marc Kraft. tui

Mathematik im Film

Die Graduiertenschule Berlin Ma-thematical School (BMS), die über

die Exzellenzinitiative von Bund undLändern gefördert wird, präsentiertsich in einem fünfminütigen Video aufdem neuen Internet-Videoportal zurExzellenzinitiative. Das Portal wird imAuftrag der Deutschen Forschungsge-meinschaft (DFG) erstellt und laufendergänzt. Mit Kurzfilmen, Dokumentenund Hintergrundinformationen stellensich dort die Hochschuleinrichtungendar, die in der Exzellenzinitiative ge-fördert werden. Die BMS wird von denMathematik-Instituten der drei Berli-ner Universitäten TU Berlin, FU Berlinund HU Berlin gemeinsam betrieben.Sprecherhochschule ist die TU Berlin.Das BMS-Programm führt in vier bisfünf Jahren vom Bachelor direkt zurPromotion. tui

➥ www.exzellenz-initiative.de ➥ www.excellence-initiative.com

Perspektiven: die Kraft des Windes

Präzise Bilder vom MondErste höchstgenaue topografische Karte des Erdtrabanten erstellt

Page 2: T 4/09 - pressestelle.tu-berlin.de · Seite 2 AKTUELL TU intern Nr. 4 · April 2009 Meldungen Geld gegen Leistung /tui/ Seit 2002 orientiert sich die Verga-be der öffentlichen Finanzmittel

Seite 2 TU intern Nr. 4 · April 2009AKTUELL

MeldungenGeld gegen Leistung

/tui/ Seit 2002 orientiert sich die Verga-be der öffentlichen Finanzmittel in derdeutschen Hochschullandschaft an derLeistung. In Berlin weist das Verfahren ei-nige Besonderheiten auf, unter anderemsind die (Fach-)Hochschulen einbezogen.Das Verfahren hat sich bewährt, wie dieHochschulinformationssystem GmbH(HIS) in einer detaillierten Evaluation fest-stellt. Der Bericht gibt Antworten auf dieFragen nach Transparenz des Verfahrens,nach Umverteilungseffekten innerhalbder Hochschulen, nach möglichen An-reizwirkungen. Der Bericht ist im Auftragder Berliner Senatsverwaltung für Wissen-schaft und Forschung entstanden undkann bei der HIS GmbH bestellt werden.Er steht kostenlos zum Download bereit.➥ www.his.de

Wintermantel im Vorstand

/tui/ Die Präsidentin der Hochschulrekto-renkonferenz (HRK), Prof. Dr. Margret Win-termantel, wurde in Prag in den Vorstandder Europäischen Universitätsvereinigung(EUA) gewählt. Die EUA ist die wichtigsteeuropäische Hochschulvertretung mitüber 800 Mitgliedern in 46 Ländern.

Stabwechsel im Wissenschaftsrat

/tui/ Neuer Generalsekretär des Wissen-schaftsrates wird Thomas May, derzeitKanzler der Ludwig-Maximilians-Univer-sität München. Er folgt Wedig von Hey-den nach, der die Geschäftsstelle des Wis-senschaftsrates sieben Jahre lang leitete.

Neuer Name für Fachhochschulen

/tui/ Seit dem 1. April werden die vierstaatlichen Berliner Fachhochschulen in„Hochschulen“ umbenannt. Der BerlinerSenat änderte das Hochschulgesetz dem-entsprechend, da international „Fach-hochschulen“ nicht üblich seien. Nebender neuen „Hochschule für Wirtschaftund Recht Berlin“ gibt es die „Hochschu-le für Technik und Wirtschaft Berlin“(HTW). Die Alice-Salomon-Fachhoch-schule hat sich bereits in „Alice-Salomon-Hochschule“ umbenannt. Die Techni-sche Fachhochschule Wedding heißt nun„Beuth Hochschule für Technik Berlin“.

Nachwuchskräftebesser bezahlen

/tui/ Wissenschafts- und Gewerkschafts-vertreter haben bei einer Anhörung imBundestag bessere Bedingungen für jun-ge Forscherinnen und Forscher gefordert.Die Gewerkschaft Erziehung und Wissen-schaft (GEW) schlug ein Programm fürNachwuchsforscher mit 10 000 Stellenmit angeschlossenem Tenure Track vor.Die Deutsche Forschungsgemeinschaftforderte, die Mittel aus der Exzellenzini-tiative um rund 30 Prozent zu steigern,damit der wissenschaftliche Nachwuchs,der in der ersten Exzellenzrunde einge-stellt worden sei, überhaupt Karriere-chancen habe. Mit den im internationa-len Vergleich wenigen Mitteln sei es oftschwierig, herausragende Wissenschaft-ler für die exzellenten Projekte zu gewin-nen. Helmut Schwarz, Präsident der Ale-xander von Humboldt-Stiftung und TU-Professor, wies darauf hin, dass nicht derinnerdeutsche Vergleich zähle, sonderndie Maßstäbe des Auslands.

Ostdeutsche Hochschulenfüllen sich

/tui/ In den meisten ostdeutschen Län-dern stieg im Jahr 2008 die Studienanfän-gerzahl deutlich an. Einige Länder weisenhistorische Höchststände mit einer Über-gangsquote von mehr als 80 Prozent aus.Damit gleiche sich Ostdeutschland demwestdeutschen Niveau an, so eine Studiedes Forschungsinstituts für Bildungs- undSozialökonomie (FiBS) über die Studie-rendenentwicklung in Deutschland. Sieführt das unter anderem auf eine gerin-gere Westwanderung ostdeutscher Stu-dierwilliger und eine stärkere Ostwande-rung westdeutscher Studienanfänger zu-rück. Insgesamt werde die Studienanfän-gerzahl nur noch auf höchstens 2,03 Mil-lionen und damit geringfügig ansteigen. ➥ www.fibs.eu

Bauen im Wettlauf mit der ZeitWo das Geld aus dem Konjunkturpaket II an der TU Berlin eingesetzt wird

Herr Rieseberg, durch das von Bundund Ländern beschlossene Konjunk-turpaket werden 143 Millionen Eurofür Baumaßnahmen im Wissen-schaftsbereich in die Kassen derHauptstadt gespült. Die TU Berlin er-hält, wie auch die anderen zweigroßen Berliner Universitäten, 20 Mil-lionen Euro davon. Wie soll das zu-sätzliche Geld verwendet werden?

Wir freuen uns natürlich sehr, dennochmuss man auch sagen: Es ist ein Trop-fen auf den heißen Stein. Wir haben ei-nen Sanierungs- und Instandhaltungs-stau von 180 bis 200 Millionen Euro,der sich in rund 30 Jahren aufgebauthat. Nun haben wir eine Liste vondringlichen Maßnahmen erstellt.Dazu gehören Fassadensanierungenam Haupt-, am Chemie- und am Phy-sikgebäude. Kriterien dafür waren: dieAbwendung von Gefahren für Leibund Leben, verbesserte Wärmedäm-mung, Brandschutz und Wertsteige-rung. Weiter werden wir viele Sa-nitärbereiche sanieren und weitereBarrierefreiheit schaffen. Wir wollendamit natürlich auch eine höhereÄsthetik erreichen, die einer exzellen-ten Universität angemessener ist. Die-se Maßnahmen werden rund 20 Mil-lionen Euro kosten. Für den Fall, dasswir noch einen Nachschlag bekommen– Geld von denen, die ihre Maßnah-men nicht so schnell realisieren kön-nen – sind drei Maßnahmen alsNachrücker bestimmt.

Es mussten jetzt eilig bis März 2009die Anträge gestellt werden, bis De-zember müssen 40 Prozent festgelegtsein, bis Anfang April 2010 der Rest.Können so schnell neue Bauvorhabenaus dem Hut gezaubert und dann auchschnell umgesetzt werden?

Wir haben ein sehr langfristiges Bau-programm. Das müssten wir auchohne Konjunkturpaket umsetzen, al-lerdings würde das langsamer gehen.So mussten wir diese Maßnahmennicht „aus dem Hut zaubern“. Wennuns morgen jemand weitere 50 Millio-nen anbieten würde, könnten wir diesofort umsetzen. Dafür ist natürlicheine zukunftsorientierte bauliche Ent-wicklungsplanung sowie eine kompe-tente und gut funktionierende Bauab-

teilung Voraussetzung. Dass wir das soschnell können, haben wir unsererKanzlerin, Dr. Ulrike Gutheil, zu ver-danken. Vor einiger Zeit ist ja die Not-wendigkeit der Bauabteilungen an denUniversitäten infrage gestellt worden.Unsere Kanzlerin hat lange und hartum die Bauabteilungen gekämpft mitdem von ihr geleiteten Projekt „Faci-lity Management der Universitäten“.Das zahlt sich jetzt aus! In Deutsch-land gibt es jede Menge Universitäten,die Nachteile in diesem Programm

werden in Kauf nehmen müssen, weilsie eben keine eigenen oder nicht soreibungslos, auch in Zusammenarbeitmit der Universitätsleitung funktio-nierende Bauabteilungen haben unddamit nicht so schnell und so gezieltreagieren können.

Ein Kriterium für dringliche Maßnah-men ist auch die Reduzierung vonCO2 …

Ja, da sind wir sogar schon richtig gut,wie der letzte Umweltbericht zeigte.Unsere Einsparungen liegen bereitsüber den vom Senat geforderten Wer-ten. Darauf bin ich stolz, denn das istauch ein Ergebnis des nachhaltigenBauens in den vergangenen Jahren,insbesondere der Dachsanierungen.Dabei wird immer auch die Wärme-dämmung auf den allerneuesten Standgebracht. Das hält dann für die näch-sten 30 bis 40 Jahre vor. Dennochkann man noch einiges tun. So werdenim Innenbereich des Hauptgebäudesmit dem Konjunkturpaket die einfachverglasten Fenster ausgetauscht. Daswird uns auch noch einmal einen enor-men Einspareffekt bei der Beheizungbringen.

Kann man das eingesparte Geld wo-anders einsetzen, zum Beispiel auch inForschung und Lehre?

Schon seit Jahren werden unsere Ein-sparungen im Energiebereich umge-hend wieder durch das Ansteigen derEnergiepreise aufgefressen. Es bleibtalso unter dem Strich nichts übrig. DieVorstellung, wir könnten die Ein-sparungen in Forschung und Lehrestecken, ist zwar verlockend, aber lei-der nicht realistisch.

Wie ist der Zeitplan?

Bis Ende 2010 müssen die Baumaß-nahmen aus dem Konjunkturpaket ab-geschlossen sein. Man muss bedenken,dass die Baumaßnahmen, die wir so-wieso schon geplant haben, parallelweiterlaufen. Wir müssen jetzt alsobauen wie die Weltmeister. Zumal wirauch noch ein paar besonders großeBaumaßnahmen laufen haben. Imnächsten Jahr werden wir den Neubaudes Forschungszentrums für Maschi-nenbau und Informatik in Angriff neh-men und danach mit der Sanierung desMathematikgebäudes beginnen. Mitdem Forschungszentrum für Maschi-nenbau und Informatik werden wirunserem Konzept des „Campus derkurzen Wege“ näher kommen. Damithaben wir dann wesentliche Teile derLehr- und Forschungseinrichtungenauf dem Campus Charlottenburg kon-zentriert und Außenstellen aufgege-ben. 2012 werden wir dann einenPunkt erreicht haben, wo wir unserePlanungen ab 2003 auch umgesetzthaben.

Müssen denn in den nächsten drei Jah-ren alle Beschäftigten und Studieren-den mit Helmen in die Uni kommen?

Nein, nein. Alle Gebäude werden be-nutzbar bleiben. Wir bemühen uns, al-les so schonend wie möglich zu gestal-ten. Wir bauen auch manchmal amWochenende oder sogar nachts. Man-che Einschränkungen werden natür-lich nicht zu umgehen sein. Alles wirdso vorbereitet, dass es so schnell wiemöglich geht. Aber ich glaube, die TU-ler verstehen, dass wir das tun, um ih-nen Arbeits- und Studienplätze infunktionsgerechten Gebäuden mitschönerem und modernerem Ambien-te zu ermöglichen.

Das Gespräch führte Patricia Pätzold

Wie viel Geld bekommen die Universitäten?

143 Millionen Euro erhält Berlin aus dem Bund-Länder-Konjunkturprogramm, dem so-genannten Konjunkturpaket II. 62,9 Millionen davon gehen an die Hochschulen ohnedie Charité (sie erhält extra 32 Millionen Euro): Die drei großen Universitäten erhaltenje rund 20 Millionen Euro, die Fachhochschulen 16,7 Millionen, die UdK und die künst-lerischen Hochschulen 13 Millionen Euro.

Was baut die TU Berlin mit dem Geld?– Bauliche und fachtechnische Sanierung des Hauptgebäudes (mit Verbesserung des

Eingangsbereichs)– Fassadensanierungen (Natursteinfassade Chemiegebäude, Ernst-Ruska-Haus/Physik-

Altbau, EMH-Gebäude/Elektromaschinen und Hochspannungstechnik, HFT-Gebäu-de/Hochfrequenztechnik

– Sanierung von WC-Anlagen in verschiedenen Gebäuden– Umbau des Rechenzentrums im Elektrotechnik-Neubau

Als Nachrücker sind vorgesehen:– Um- und Neubau von Aufzügen in verschiedenen Gebäuden– Ausbau eines Gründerzentrums– Infrastrukturmaßnahmen auf dem Stammgelände

Hoffnung für die ZulassungHochschulen einigten sich auf eine Übergangsregelung

Fortsetzung von Seite 1

Mit jeder Exmatrikulation leiten dieHochschulen ein Nachrückverfahrenein. Schließlich bleiben häufig Studi-enplätze frei. Eine unerträgliche Situa-tion sowohl für Hochschulen als auchfür Studienbewerber. Um selbst Ab-hilfe zu schaffen, verständigte sicheine Gruppe großer bundesdeutscherHochschulen, zu denen auch die TUBerlin gehört, zusammengeschlossenin der sogenannten „Hamburger Ini-tiative“, auf einen festen Zeitraum zureinheitlichen Verschickung der Zulas-sungsbescheide: die Woche vom 7. bis14. August 2009. So sollte das „Hop-ping“ vermieden werden. Dies ändertjedoch nichts an dem faktischenZwang, sich mehrfach zu bewerben,um die Chancen auf einen Studien-platz zu erhöhen.Inzwischen ist die Situation zur „Chef-sache“ avanciert. Bundesforschungs-ministerin Annette Schavan zeigte sichzuversichtlich, dass so gut wie alleHochschulen sich dieser Initiative an-schließen werden. „Der Grund für vie-le Hochschulen, bei der Zusage zu die-sem Zeitkorridor zu zögern, liegt dar-in, dass keine Hochschule genau planenkann, wie viele Bewerbungen im Som-mer auf sie zukommen“, erklärt Dr.Horst Henrici, kommissarischer Leiterdes Studierendenservice der TU Ber-

lin. Mangels eines zentralen Abgleichsder Bewerbungen bleibt das Dilemmader hohen Diskrepanz zwischen Be-werbungen und Studienplätzen. Wei-terhin werde jeder Bewerber seine Be-werbung für das kommende Semesteran mehrere Hochschulen richten, vondenen nur eine nicht für den Papier-korb arbeite. Die meisten Zulassungs-stellen in den Hochschulen seien chro-nisch unterbesetzt. Das Zulassungs-team der TU Berlin sei zum Beispiel fürrund 11000 Bewerbungen ausgelegt –im letzten Jahr gab es 18 000. Die TU-Hochschulleitung stellte jetzt ange-sichts der dramatischen Situation einepersonelle sowie eine IT-Verstärkungin Aussicht. Nach der ersten Zulassungwird eine Internetbörse eingerichtet,der die Hochschulen ihre Restplätzemelden sollen. Sie ermöglicht den Stu-dierenden damit zeitnah, deutschland-weit nach den verbliebenen Plätzen zurecherchieren, um sich dann direkt zubewerben. Diese Übergangsphase, soMinisterin Schavan, wird mindestenszwei Jahre dauern, bis ein neues, um-fassendes Zulassungssystem einge-führt ist. Ein Lastenheft für die nötigeSoftware wurde bereits vorgestellt:Verantwortlich für den fachlich kom-petenten Ablauf der Ausschreibung istTU-Professor Stefan Jähnichen vomInstitut für Softwaretechnik und Theo-retische Informatik. pp

Mehr Wissenschaftlerinnenin Spitzenpositionen

Gleich drei Professuren aus demProfessorinnen-Programm von

Bund und Ländern wurden im Februaran die TU Berlin vergeben. Es war diehöchstmögliche Anzahl, die eine Uni-versität erhalten konnte. Damit gehörtdie TU Berlin zu den erfolgreichstenHochschulen, die sich in diesem Pro-gramm beworben haben. Die Professu-ren gingen an die Mathematikerin OlgaHoltz, die Physikerin Sabine Klapp unddie Kunsthistorikerin Bénédicte Savoy.Das Professorinnen-Programm, das in-nerhalb von fünf Jahren 200 neue Stel-len für Professorinnen schaffen soll,will hoch qualifizierte und talentierteWissenschaftlerinnen in Spitzenposi-tionen in Wissenschaft und Forschungbringen. Auch soll die Anzahl der Pro-fessorinnen an deutschen Hochschulendeutlich erhöht werden. Finanziertwird das Professorinnen-Programmvom Bundesministerium für Bildungund Forschung bis 2011 mit 75 Millio-nen Euro. Die Länder beteiligen sichanteilig an dem 150-Millionen-Euro-Programm. An der TU Berlin forschenund lehren derzeit 267 Professoren und47 Professorinnen.„Die Berufungen der drei Wissen-schaftlerinnen sind ein großer Erfolgfür die TU Berlin. Gleichzeitig sind sieAnsporn, die in den vergangenen Jah-ren von der TU Berlin gezielt betriebe-ne Politik der Frauen- und Familien-

förderung fortzuset-zen. Dazu gehörendie Teilnahme am‚audit familienge-rechte hochschule‘,um die Attraktivitätder TU Berlin alsOrt, an dem sich Kar-riere und Familieverbinden lassen, zuerhöhen und eine anChancengleichheitausgerichtete Perso-nalführung, wofürdie TU Berlin das‚Total-E-Quality-Prädikat’ verliehenworden ist“, sagt Dr.Ulrike Gutheil,Kanzlerin der TUBerlin. Ein besonde-res Anliegen der TUBerlin ist es zudem,Schülerinnen so frühwie möglich für einStudium der MINT-Fächer (Mathematik,

Ingenieur- und Naturwissenschaften,Technik) zu motivieren. So bietet dieTU Berlin unter anderem die Kinder-Uni, den Techno-Club für Schülerin-nen, die Schülerinnen-Uni, das Pro-gramm „Studieren mit 16“, den Girls-Day und die Schüler-Info-Tage an.

Sybille Nitsche

Olga Holtz

Bénédicte Savoy

Sabine Klapp

© T

U-P

ress

este

lle/D

ahl (

3)

© T

U-P

ress

este

lle/D

ahl

Hans-Joachim Rieseberg, Leiter der TU-Bau-abteilung

Page 3: T 4/09 - pressestelle.tu-berlin.de · Seite 2 AKTUELL TU intern Nr. 4 · April 2009 Meldungen Geld gegen Leistung /tui/ Seit 2002 orientiert sich die Verga-be der öffentlichen Finanzmittel

TU intern Nr. 4 · April 2009 Seite 3AKTUELL

Gralshüter der Schriftkultur von eigenen GnadenAmerikanischer Vergleich zum Digitalisierungsprojekt „google.books“ betrifft auch deutsche Autoren

Eigentlich kann man der Idee auchgute Seiten abgewinnen. Es geht um

die Digitalisierung und Verfügbarma-chung des gesammelten Menschenwis-sens im Internet. Die schlechte Seite:Die Autoren wurden nicht gefragt. SeitJahren scannt und digitalisiert deramerikanische Suchmaschinen-RieseGoogle bereits die Buch- und Zeit-schriftenbestände einiger großer ame-rikanischer Universitäten ein, darun-ter auch Werke deutscher Autoren,und greift nun auch nach Europa. Ur-heberrechte lässt der Konzern dabeiweitgehend außer Acht. Problema-tisch ist das nicht nur aus wirtschaftli-cher Sicht. Auch die Aussicht darauf,dass Google sich zum Gralshüter nichtnur des amerikanischen, sondern auchdes europäischen schriftlichen Kultur-gutes aufschwingen will, ist beängsti-gend. Vergleichbar organisierte euro-päische Projekte gibt es bisher nicht.Amerikanische Verleger und Autorenhaben nun auf dem Wege einer Sam-melklage einen Vergleich mit Googleerzielt, der Mitte Januar geschlossenwurde. Betroffen davon sind nachamerikanischem Recht automatisch

alle Rechteinhaber weltweit. Autorenmüssen nun an möglichen Gewinnender Veröffentlichung beteiligt werden.Noch ist der Vergleich nicht in Kraft.Er muss noch nach einem sogenannten„Fairness Hearing“ vor einem NewYorker Gericht genehmigt werden. AlsTermin dafür ist der 11. Juni 2009 vor-gesehen.Autoren können nun Teil des Ver-gleichs bleiben, dem Vergleich wider-sprechen (Fristende: 5. Mai 2009), sichdas Recht vorbehalten, einzeln gegenGoogle vorzugehen (Fristende: 5. Mai2009), einen Antrag auf Auszahlungder ausgehandelten Summen und An-teile stellen (Fristende: 5. Januar 2010)oder einen Antrag auf Löschung derBücher aus dem Digitalisierungspro-gramm stellen.Inzwischen hat die Verwertungsgesell-schaft Wort (VG) eine Arbeitsgruppegebildet, die sich mit diesem Vergleichbefasst. Sie bietet an, die Rechte deut-scher Autoren in Amerika gesammeltzu vertreten. Dazu muss der mit denAutoren geschlossene Wahrneh-mungsvertrag geändert werden, damitbestimmte Rechte aus dem Google-

Vergleich auf die VG Wort übertragenwerden können.Der Geschäftsführer des DeutschenKulturrates Olaf Zimmermann sagtedazu: „Das Googlebook-Settlementist ein Testfall, ob es gelingt, in der glo-balisierten digitalen Welt dafür Sorgezu tragen, dass geistiges Eigentum ge-schützt wird und dass die Urheber undandere Rechteinhaber die ihnen zuste-hende Entlohung erhalten.“Der Deutsche Kulturrat hat sich in die-sem Jahr den Arbeitsschwerpunkt Di-gitalisierung gewählt und wird sich ins-besondere mit deren wirtschaftlichenAuswirkungen auf den Kulturbereichbefassen. Inzwischen wächst der Un-mut bei den Autoren. Unter anderembereitet das Heidelberger Institut fürTextkritik einen Appell vor, mit demdie Bundesregierung aufgefordertwerden soll, endlich gegen die schlei-chende Aushöhlung des Urheber-rechts durch Google vorzugehen. pp

➥ www.vgwort.de➥ http://books.google.de➥ www.googlebooksettlement.com➥ www.textkritik.de/urheberrecht

Orientierung anbietenBildungsmedienpreis „digita 2009“ – Software gegen Antisemitismus gewinnt

Für Schulunterricht, privates Lernenund berufliche Bildung gibt es immerperfektere digitale Werkzeuge. Diebesten von ihnen wurden AnfangFebruar auf der Bildungsmesse „Di-dacta“ in Hannover mit dem Deut-schen Bildungsmedienpreis „digita2009“ ausgezeichnet.

In der Kategorie „Allgemein bildendeSchule, Klasse 11–13“ erhielt die Un-terrichtssoftware „Gegen Antisemitis-mus“ aus dem Zentrum für Antisemi-tismusforschung der TU Berlin denPreis. Insgesamt waren rund 80 Lern-systeme, Medienpakete, Computer-programme und Online-Angebote ein-gereicht worden. „Die Käufer und Nutzer von digitalen

Bildungsmedien können sich an demdigita-Gütesiegel, einem Logo, das dieausgezeichneten und nominiertenProdukte erhalten, im großen Ange-bot besser orientieren“, erklärt TU-Professor Dr. Wilfried Hendricks,warum die Hersteller der Software sogroßen Wert auf die Auszeichnung le-

gen, die nun schon im 14. Jahr exis-tiert. „Entwickler und Hersteller er-halten gleichzeitig ein richtungweisen-des Signal für ihre zukünftigen Pro-duktionen.“ Wilfried Hendricks istWissenschaftlicher Direktor des Insti-tuts für Bildung in der Informations-gesellschaft, das gemeinsam mit derStiftung Lesen und der Zeitschrift„bild der wissenschaft“ Träger des

Deutschen Bildungsmedien-Preisesist. Ausgezeichnet wurden außerdemunter anderem ein Kinderreiseführer,ein Konzentrationsspiel für Kinder un-ter zehn Jahren, der Brockhaus multi-medial 2009 premium für die Alters-gruppe über 16 Jahre.„Die Jury zeichnet Produkte aus, die

innovative Ideenund Ansätze vorwei-sen, sich didaktischund gestalterisch aufhohem Niveau befin-den, die fehlerfreifunktionieren unddie vor allem ziel-gruppengerecht ge-staltet sind und Lehr-und Lernprozessesinnvoll unterstüt-zen“, erläutert Wil-fried Hendricks.Schon in Kitas, aberauch in Schulen,wird heute auf Soft-ware zurückgegrif-fen. Die Bewertungund Auszeichnungvon Lernsoftwarehilft daher auch, so-wohl im privaten alsauch im schulischenoder im Kita-BereichFehlinvestitionen zuverhindern. Gene-

rell gelte aber der Markt der digitalenBildungsmedien als schwierig, so Hen-dricks. Zum Beispiel seien im Schul-sektor auch Faktoren wie mangelndeHardwareausstattung und schlechtausgebildete oder computerskeptischeLehrkräfte hinderlich.

Patricia Pätzold

➥ www.digita.de

Meldungendurchgeführt. Nun wird gezielt an einerMachbarkeitsstudie gearbeitet. Sie soll eruie-ren, ob und wie eine Beurteilung des Lehrer-folgs europäischer Hochschulen, die einenländerübergreifenden Vergleich von Hoch-schullehre ermöglicht, wissenschaftlich undpraktisch durchführbar ist. Einen Namen hatdas Kind bereits: AHELO, „Assessment of Hi-gher Education Learning Outcomes“. Wannmit der ersten Studie gerechnet werdenkann, ist allerdings noch unklar. Für 2009 und2010 sind zunächst mehrere Konferenzender internationalen Expertengruppe aus Wis-senschaft und Verwaltung geplant.➥ www.oecd.org

Informatiker weiterhin gesucht

/tui/ Trotz Wirtschaftskrise hat die Infor-mationstechnologie-Branche weiterhin ei-nen hohen Bedarf an Fachkräften. Der Ver-ein Deutscher Ingenieure (VDI) gibt dieZahl offener Informatikerstellen mit 18 000an, genauso hoch wie 2008. Im vergange-nen Jahr haben in Deutschland mehr Men-schen als je zuvor als Informatiker gearbei-tet, insgesamt 177 000. In diesem Jahrwollten die meisten Betriebe zwar keineStellen streichen, doch 17 Prozent habenzunächst Kurzarbeit angekündigt.➥ www.vdi.de

PISA für Universitäten

/pp/ In die Diskussion um eine PISA-Ver-gleichsstudie für Hochschulen ist neue Be-wegung gekommen. 2006 hatten sich dieeuropäischen Bildungsminister auf demOECD-Treffen ausführlich mit der Frage be-fasst, wie die verschiedenen Dimensionender Qualität in der Hochschullehre bessererfasst und nachvollzogen werden können,um auf europäischer Ebene Vergleiche zie-hen zu können. Seitdem hat die OECD inParis als internationale Koordinierungsstel-le der PISA-Vergleichsstudien drei interna-tionale Expertenrunden zu diesem Thema

Wollen Jugendlichen das schwierige Thema Antisemitismus vermitteln: die „Macher“ vom TU-Zentrum für Antisemi-tismusforschung (v. l.) Juliane Wetzel, Isabel Enzenbach, Peter Widmann, Birgit Müller

Sie haben nicht mehr selbst die Rufe„Wir sind das Volk!“ vernommen. Siehaben nicht mehr auf der Aussichts-plattform am Brandenburger Tor ge-standen und mit gemischten Gefüh-len über die Mauer in den Ostteil derStadt geblickt. Im 20. Jahr des Mau-erfalls drängt eine Studierendenge-neration an die Unis, die das Gegen-satzpaar „DDR“ und „Westdeutsch-land“ nur noch vom Hörensagen undaus den Geschichtsbüchern kennt.Sie sehen den Wandel allenthalben,sie sehen noch Spuren vom einenund vom anderen. Und sie wissenvon ihren Eltern, wie schwer es ist,zusammenzuwachsen. Ist in ihrenKöpfen die Einheit endlich vollzo-gen? Gibt es noch Vorbehalte einan-der gegenüber? Ist das Thema„Deutsche Einheit“ noch Inhalt vonGesprächen auf dem Campus und inder Studentenbude? H intern hörtesich auf dem TU-Campus um.

EleniPerefanou, 22,studiert im ers-ten SemesterVerkehrswesen

Es ist auf jeden Fall noch Thema, manredet oft darüber. Es gibt durchaus Si-tuationen, wenn man sich beleidigenwill, dass Sprüche kommen wie „Dusiehst aus, als wenn du aus dem Ostenkommst“ oder „Du bist wohl ein Bes-ser-Wessi“. Man kann durchaus auchsehen, wo einer herkommt. Das liegtaber vielleicht nicht so sehr an Ostoder West, sondern das hat auch denCharakter von regionalen Eigenhei-ten. Jeder nimmt ja das an, was in sei-ner Umgebung der Trend ist. Manmerkt auch, dass da jeweils andere Bil-dungs- und Sozialhintergründe sind.

Mehmet Kaya,20, studiert imersten Semes-ter Wirt-schaftsinge-nieurwesen

Ich bin gebürtiger Berliner mit türki-schem Migrationshintergrund. Ichhabe viele Freunde, zum Beispiel ausBrandenburg, die dort auch wohnen.Bei uns ist das eigentlich gar kein The-ma mehr. Ab und zu hört man zwarWitze, die auf „Wessi- und Ossitum“abheben, aber im Grunde sind das Un-wörter geworden, die man nicht mehrsagt. Ich finde sie auch nicht ange-bracht. Im Gegenteil, es ist ein Phäno-men, dass junge Leute sie noch benut-zen, denn sie haben diese Trennung jagar nicht selbst miterlebt.

Oxana Khodortsova,18, ist im Vor-bereitungsjahrim Studienkol-leg und willdann Betriebs-wirtschaftsleh-re studieren

Ich komme aus Kaliningrad, dem ehe-maligen Königsberg. Seit fünf Jahrenbin ich in Deutschland, seit drei Jahrenin Berlin. In Russland gab es das Themader deutschen Teilung in den Familienüberhaupt nicht, nur in Dokumentatio-nen im Fernsehen. In Berlin war das aufeinmal sehr präsent, vor allem unterden deutschen Schülern, da ging es vielum Ossis und Wessis. In Bayern, wo ichvorher war, spielte das überhaupt kei-ne Rolle, in Magdeburg schon mehr,

aber in Berlin war dieses Thema beson-ders virulent. Schrecklich, dass Jugend-liche, die überhaupt nichts mehr damitzu tun haben, gegenseitig damit belei-digen, aber sie haben nur die Meinungihrer Eltern übernommen. Das fand ichunangemessen.

Niels Scheer,20, studiert imzweiten Se-mester Geo-technologie

Ich bin ’89 geboren und habe das allesnicht mitbekommen. Ich komme so-wieso aus dem Westen Deutschlands,wo das noch weniger Thema ist, schongar nicht unter Jugendlichen. Hier inBerlin, wo ich seit vier Jahren bin, wirdunter Freunden schon so herumgeblö-delt, nach dem Motto: „Du kommstwohl aus dem Osten/aus dem Wes-ten.“ Aber sonst ist das eigentlichüberhaupt kein Thema. Na ja, äußer-lich ist es im Ostteil der Stadt schonnoch grauer, die vielen Plattenbautenfallen auf, die es im Westen nicht gibt.

MaximilianBüchel, 21,studiert Sportan der Sport-hochschuleKöln

Ich bin nur zu Besuch in Berlin. Bei unsin Köln habe ich noch nicht mal vondem Jubiläumsjahr „20 Jahre Mauer-fall“ gehört, höchstens mal kurz in denNachrichten. Bei uns ist das kein The-ma, schon gar nicht unter Jugendlichen.

MariaKraneburg, 18,studiert imzweitenSemesterLebensmittel-technologie

Ich bin erst nach der Wiedervereini-gung geboren und komme außerdemnoch aus dem äußersten Westen derRepublik, aus Aachen. Persönlichhabe ich von den Unterschieden undBefindlichkeiten von „Ossis und Wes-sis“ gar nichts mitbekommen. Seit ichhier wohne, in Friedrichshain, bekom-me ich schon mal Witzeleien zu hören.Aber es ist nie was Ernstgemeintes.

Ridha Azaiz,24, studiert imvierten Semes-ter Maschinen-bau

Ich komme aus Stuttgart, habe zuerstan der RWTH Aachen studiert und stu-diere jetzt hier weiter. Ich bin erst einpaar Tage in Berlin und suche nocheine Wohnung zwischen Charlotten-burg und Prenzlauer Berg. Mir ist esegal, ob Osten oder Westen, mir istVielfalt wichtig. Allerdings hatte ichden Eindruck, dass sich die Leute inBaden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen schon für was Besseres hal-ten. Sie lästern über Berlin und den Os-ten. Umgekehrt kenne ich auch Leuteaus Leipzig. Da wird im Freundeskreisgenau gefiltert, wer aus dem Osten undwer aus dem Westen kommt.

Vereint im WitzSind 20 Jahre nach dem Mauerfall die Vorurteile verschwunden?

© T

U-P

ress

este

lle/D

ahl

© T

U-P

ress

este

lle/D

ahl (

7)

Page 4: T 4/09 - pressestelle.tu-berlin.de · Seite 2 AKTUELL TU intern Nr. 4 · April 2009 Meldungen Geld gegen Leistung /tui/ Seit 2002 orientiert sich die Verga-be der öffentlichen Finanzmittel

Seite 4 TU intern Nr. 4 · April 2009INNENANSICHTEN

MeldungenWechsel im Studierendenservice

/tui/ Die Leitung der Abteilung I Studie-rendenservice der TU Berlin wurde kom-missarisch dem Leiter des Referats Imma-trikulation und Zulassung, Dr. Horst Hen-rici, übertragen. Lutz Fritsche, bislang fürdas Campus Center verantwortlich, wer-den die Aufgaben der Stabsstelle für Sat-zungen aus Studium und Lehre übertra-gen. Die ehemalige Leiterin des Studie-rendenservice, Petra Schubert, über-nimmt im Auftrag des Präsidenten das„Fundraising“ für die Universität.

Suche nach exzellentenWissenschaftlerinnen

/tui/ Was die Chancen von Frauen aufSpitzenpositionen in Wissenschaft undForschung angeht, ist Deutschland trotzeiniger Aktivitäten in den letzten Jahrenim internationalen Vergleich auf den hin-teren Rängen. Die Exzellenzinitiative vonBund und Ländern forderte daher alleausgewählten Projekte zur besonderenBeachtung dieser Situation auf. Erste Er-gebnisse einer Studie der UniversitätHamburg, die sich mit diesem Thema be-fasst, zeigen, dass die Chancengleichheitin den meisten Projekten zur „Chefsache“erklärt und eine große Bandbreite vonMaßnahmen entwickelt wurde. Alsschwierig gestaltet sich aber offenbar dieSuche nach geeigneten Wissenschaftle-rinnen.➥ www.wiso.uni-hamburg.de/fis

Offenes Bildungsangebot

/tui/ Die neueste Ausgabe des „Leitfa-dens“ zum offenen Bildungsangebot derTU Berlin für das Sommersemester 2009

ist erschie-nen. DasBildungs-angebotrichtet sichin erster Li-nie anAußenste-hende derUniversität:an Beschäf-tigte, Ar-beitslose

sowie Menschen mit und ohne Hoch-schulzugangsberechtigung. Die Bro-schüre kann telefonisch oder per E-Mailbestellt werden.☎ 314-2 15 80✉ [email protected]➥ www.tu-berlin.de/zek/koop/

leitfaden.html

ANZEIGE

Verantwortung tragen und Unabhängigkeit bewahrenErfahrungen aus zehn Jahren Arbeit in der Strukturkommission der TU Berlin

Professor Kochendörfer, nach zehnJahren verlassen Sie die Strukturkom-mission, um jungen Kollegen Gelegen-heit zu geben, sich hier mit der Zu-kunft ihrer Universität zu befassen.Welche Motivation hatten Sie, sich indieser Kommission zu engagieren, dieja damals noch recht neu war?

Korrekt heißt dieses Gremium eigent-lich „Kommission für Struktur-, Ent-wicklungs- und Forschungsplanungsowie für wissenschaftliche Nach-wuchsförderung“. Diese beiden Berei-che hatten zunächst je ein eigenes Gre-mium. Später stellte sich heraus, dasses viele Überschneidungen gab, not-wendige gemeinsame Diskussionenund Entscheidungen. So wurde beideszusammengelegt.Ganz wichtig war für mich die Neu-gier, die TU Berlin von innen herausund intensiv kennenzulernen. Ichbrachte zehn Jahre Erfahrungen in derKommunalpolitik mit und hielt es im-mer auch für eine Bürgerpflicht, sichin demokratischen Prozessen zu enga-gieren. Meine Anfangszeit fiel in diePhase größerer, von Senatsseite gefor-derter Sparmaßnahmen und wardurch massive Streichungen gekenn-zeichnet. Hier musste man oft unange-nehme Beschlüsse, zum Beispiel zurVerteilung von Stellen und Haushalts-mitteln, verteidigen. Immer mit derFragestellung: Was ist vertretbar, wasnicht?

Was ist inzwischen erreicht worden?

Die Kommission produziert ja nicht inerster Linie eigene Ideen, sondern be-gutachtet die Ideen anderer, zum Bei-spiel die der Fakultäten. Immer spieltdabei die Frage die wichtigste Rolle:Was ist förderlich für die angestrebteStruktur, was eher nicht? Dabei rea-

giert eine große Einheit wie die TUBerlin behäbig, wie ein Riesen-Tankereben: Der Bremsweg ist lang und Steu-erausschläge machen sich erst spät be-merkbar. Inzwischen sind aber die Er-folge vieler Anstöße zu sehen. In derNachwuchsförderung sind wir auf ei-nem guten Weg. Es gab die beidenWiMi-Studien über die Situation desMittelbaus, es wurde ein Nachwuchs-büro eingerichtet. In der Forschunghaben wir es erreicht, die Bereiche zu-einanderzubringen. Daraus sind zumBeispiel die mittlerweile sechs Innova-tionszentren entstanden, in denen fa-kultätsübergreifend viele Bereiche zueinem Thema zusammenarbeiten:Energie, Lebensräume und viele mehr.

Was sind die Aufgaben für die Zukunftder TU Berlin?

Besonders wichtig scheint mir, eben-diese Innovationszentren weiterzu-entwickeln, unabhängig von der Ex-zellenzinitiative. Sonst geht die Ent-

wicklung an uns vorbei. Ich denke, wirsind da bereits auf einem ganz gutenWeg.

Ein Schlusswort an die Nachfolger:Warum ist es wichtig, sich in dieserKommission zu engagieren?

Wer mitreden will, muss auch bereitsein, selbst die Dinge in die Hand zunehmen und am Fortschritt der Ge-meinschaft mitzuarbeiten. In der Uni-versität sind wir für das Geld des Steu-erzahlers verantwortlich und habendieses sinnvoll und zukunftsweisendeinzusetzen. Es bleibt dabei allerdingsnicht aus, dass man sich der Kritik aus-setzt. In dieser Situation muss manStandfestigkeit zeigen, um sich trotz-dem seine Unabhängigkeit zu bewah-ren. Ein bisschen Zeit kostet es natür-lich auch, wenn man die Kommissions-arbeit ernst nimmt.

Vielen Dank!Das Gespräch führte Patricia Pätzold

Die Kommission für Struktur-, Ent-wicklungs- und Forschungsplanungsowie für wissenschaftliche Nach-wuchsförderung – Strukturkom-mission – (SK)

Mitglieder: Die Kommission hat zwölfMitglieder (sechs Professorinnen undProfessoren und je zwei Mitglieder desakademischen Mittelbaus, der sonsti-gen Beschäftigten und der Studieren-denschaft). Beteiligt sein sollen mög-lichst Vertreterinnen und Vertreter allerFakultäten.Noch zu besetzen:4 Hochschullehrer/innen (1 Mitglied,3 Stellvertreter)2 akademische Mitarbeiter/innen(1 Mitglied, 1 Stellvertreter)3 Studierende (1 Mitglied, zwei Stellver-treter)1 sonstige/r Mitarbeiter/in(Stellvertreter)Interessenten bitte in der Geschäftsstel-le melden (Adresse siehe unten).Aufgaben: Die Kommission ist beteiligtan der mittel- und langfristigen Planungvon Struktur und Ausstattung der Hoch-schule. Sie soll unter anderem Stellungnehmen zu Zuweisungsanträgen, Ent-wicklungsplänen von Fakultäten oderNutzungskonzepten von Großgeräten.In der Nachwuchsförderung soll dieKommission Stellung nehmen zu For-schungsförderungs- und Drittmittelan-trägen, zum Beispiel zu Sonderfor-schungsbereichen, Graduiertenkollegsund anderen großen Verbundprojek-ten. Außerdem werden Konzepte zurNachwuchsförderung begutachtet,ebenso inner- und außeruniversitäreKooperationsverträge sowie Promoti-ons- und Habilitationsordnungen, umEmpfehlungen zu erarbeiten. Zur Bera-tung können auch externe Experten he-rangezogen werden. tui☎ 314-2 39 15✉ [email protected]

Bernd Kochendörfer (l.), hier mit Ursula Glowalla (SK-Geschäftsstelle) und dem Kommissionsvor-sitzenden Professor Helmut Schubert, ist Professor für Bauwirtschaft und Baubetrieb der TU Ber-lin. Er engagierte sich zehn Jahre lang in der SK, zuletzt als stellvertretender Vorsitzender

M AT H E O N

Mathematiker und ihr ProjektFotos der MATHEON-Broschüre ausgezeichnet

Im Oktober wurde das Mathe-Schü-lerlabor des MATHEON eröffnet und

gleich standen die Schulen Schlange.Das Labor ist bis in das neue Semesterhinein ausgebucht. Das Labor „Math-Experience“ wurde in das BerlinerNetzwerk der Schülerlabore „Ge-naU“ aufgenommen (s. Meldung aufdieser Seite). Und dem MATHEONwar ein weiterer großer Erfolg be-schieden: Kay Herschelmann, Foto-graf der im letzten Jahr herausgekom-menen MATHEON-Imagebroschüre,erhielt für einen Teil der dort abgebil-deten Fotografien einenSonderpreis im Wettbe-werb „Deutscher Preis fürWissenschaftsfotografie“der Zeitschrift „Bild derWissenschaft“. Die Be-sonderheit der Fotos liegtvor allem darin, dass sieMathematikerinnen undMathematiker einmalnicht, wie üblich, nur voreiner Tafel zeigen, son-dern im Bezug zu ihrenProjekten.

Die Fotos hängen jetzt in einer Dauer-ausstellung im Bremer Haus der Wis-senschaften und wurden in „Bild derWissenschaft“ veröffentlicht.Geehrt fühlten sich die MATHEON-Mitglieder auch durch den Besuch vonThilo Sarrazin, dem scheidenden Fi-nanzsenator Berlins, der die For-schungseinrichtung Mitte März be-suchte. Er informierte sich über denLeistungsstand der Forschungsein-richtung der DFG und insbesondereüber die verschiedenen Spin-off-Fir-men. pp

© T

U-P

ress

este

lle/D

ahl

13 Schülerlabore inBerlin-Brandenburg

Die Experimentiermöglichkeitenfür Schülerinnen und Schüler an

wissenschaftlichen Einrichtungen inBerlin und Brandenburg werden im-mer zahlreicher: Solarzellen kannman erforschen, das Bierbrauen,Marsgesteine, den gentechnischen Fin-gerabdruck und vieles mehr. Inzwi-schen gibt es 13 Schülerlabore in derRegion, zwei davon befinden sich ander TU Berlin. Das Labor „MathExpe-rience“ am DFG-ForschungszentrumMATHEON in Kooperation mit dem3-D-Labor der TU Berlin, ist zum Jah-reswechsel neu hinzugekommen. Das„BrauLAB“ im Bereich Lebensmittel-technologie/Brauwesen lädt Oberstu-fenkurse Biologie und Chemie ein, un-ter Anleitung von Wissenschaftlerin-nen und Wissenschaftlern selbst Bierherzustellen. tui

➥ www.genau-bb.de

Aus der ausgezeichneten MATHEON-Broschüre zum Thema: Schülerinnen und Schüler interessieren

© H

ersc

helm

ann

Bücher aus der TU BerlinWie Brandenburg zu Preußen wurde

1701 machte sich der Kurfürst von Brandenburg selbstzum König von Preußen und trug fortan den Namen Fried-rich I. Er hatte eine bewegte Regierungszeit vor sich, führ-te viele Neuerungen ein und verteidigte seine Stellung ei-sern. Wer einen komprimierten Überblick darüber sucht,wie das Land Brandenburg zu Preußen wurde, das schließ-lich im Deutschen Reich aufging und auch der WeimarerRepublik Stabilität gab, ist gut beraten mit einem nur 128Seiten starken Bändchen von Monika Wienfort, die an derTU Berlin Neuere Geschichte lehrt.

Monika Wienfort, Geschichte Preußens,Verlag C. H. Beck 2008, ISBN 978-34-6562563

Begriffe der Offenbarung

Das Bilddenken war die Grundlage der Kunst-, Medien-und Kulturtheorie von Walter Benjamin. Ein neues Buchder TU-Literaturprofessorin und Direktorin des Zentrumsfür Literatur- und Kulturforschung will daraus und an sei-ner Orientierung an Begriffen der Offenbarung die Hinter-gründe für interessante Differenzen in seinem Werk erhel-len, wie die zwischen Recht und Gerechtigkeit, Klage undAnklage, Kreatur und Gesetz, Schöpfung und Weltgericht.

Sigrid Weigel, Walter Benjamin – Die Kreatur, das Heilige, dieBilder, Fischer Taschenbuch Verlag 2008,ISBN 978-3596180189

Gut geplanter Freiraum

Landschaft ist die Grundlage und der Nährboden für dasWirken von Landschaftsarchitekten. „Landschaft konstru-ieren“ von TU-Landschaftsarchitektin Astrid Zimmermannist ein systematisch gegliedertes Grundlagenwerk zurtechnisch-konstruktiven Freiraumplanung mit allen rele-vanten Themen: von den gängigen Materialien und Ober-flächen über die Konstruktion von Freiraumelementen bishin zur Pflanzenverwendung. Das Buch führt in die fach-gerechte Ausführungsplanung durch Landschaftsarchitek-ten und Architekten ein und bereitet fundiert auf Aus-schreibungen vor. pp

Astrid Zimmermann, Landschaft konstruieren – Mehr alsGestaltung von Pflanzen, Birkhäuser Verlag 2008,ISBN 978-376-43859-89MATHEON-Leiter Volker Mehrmann (l.) und Thilo Sarrazin

mit Buddy-Bär

© T

MAT

HEO

N

Page 5: T 4/09 - pressestelle.tu-berlin.de · Seite 2 AKTUELL TU intern Nr. 4 · April 2009 Meldungen Geld gegen Leistung /tui/ Seit 2002 orientiert sich die Verga-be der öffentlichen Finanzmittel

TU intern Nr. 4 · April 2009 Seite 5INNENANSICHTEN

Berufswelt für Mädchen

Der Girls’ Day – der bundesweite „Mädchenzukunftstag“ – hat auchan der TU Berlin bereits Tradition. Am 23. April 2009 heißt es, in Anleh-nung an die ursprünglich amerikanische Herkunft, zum sechsten Mal:„Take your daughters to work”. Von 8 bis 14 Uhr wird es an der TU Ber-lin wieder Gelegenheit geben, den Alltag der eigenen Verwandten undinsbesondere denjenigen von erfolgreichen Frauen an ihrem „Arbeits-platz Universität“ kennenzulernen, um in die vielfältigen Möglichkeitenhineinzuschnuppern, die ein Beruf jenseits der frauentypischen Berufe

bieten kann. Die Mädchen der Klassen 5 bis 10 werden chemisch-tech-nische Assistentinnen kennenlernen, Professorinnen, Glasbläserinnen,Bibliothekarinnen und Wissenschaftlerinnen. Sie werden von den Frau-enbeauftragten und Präsidiumsmitgliedern der TU Berlin begrüßt und an-schließend in kleinen begleiteten Gruppen verschiedene Stationen in derUniversität besuchen. Auf Antrag werden die Mädchen vom Schulunter-richt für diesen Tag befreit. Projektideen und Lotsinnen sind noch will-kommen. ✉ [email protected] pp

Wie deutsche Politikfunktioniert

Anfang März sind 115 junge Hoch-schulabsolventen aus 27 Ländern,

vor allem aus Mittel-, Ost- und Südost-europa, in Berlin eingetroffen, um amInternationalen Parlaments-Stipendi-um (IPS) 2009 teilzunehmen. Herz-stück des Programms ist die Tätigkeitim Büro eines oder einer Bundestags-abgeordneten. Die Stipendiaten sollenpolitische Entscheidungsprozesse ken-nenlernen und praktische Erfahrun-gen im Bereich der parlamentarischenArbeit sammeln. Ziel des Programmsist es, die Beziehungen Deutschlands

mit den teilnehmenden Ländern zufördern und zu festigen. Begleitet wirddas Programm durch Veranstaltungenund Studienangebote der großen Ber-liner Universitäten, die im jährlichenWechsel jeweils den Vorsitz überneh-men. In diesem Jahr fiel diese Aufga-be der TU Berlin zu. Bei der feierlichenEröffnung des Programms im Lichthofder TU Berlin stellten die Stipendiatensich und ihre Länder in kleinen Präsen-tationen vor (siehe Foto). pp

Schöner Wohnen im TU-Gästehaus

Schöner wohnen“ sollen Gastwis-senschaftler, die mittel- oder län-

gerfristig an der TU Berlin arbeiten.Ihnen kann die TU Berlin jetzt im neu-en TU-Gästehaus in der Mollwitzstra-ße 26 Ein- und Mehrzimmerwohnun-gen zur Verfügung stellen (Fotos). Im

dortigen Studentenwohnheim, idyl-lisch am Charlottenburger Schloss-park und in unmittelbarer Nähe zumTU-Campus gelegen, hat die TU Ber-lin drei Stockwerke gemietet, die Woh-nungen umgebaut, renoviert und kom-plett neu möbliert, einschließlich Ein-

bauküchen und Bad. Die Wohnungenkosten zwischen etwa 280 Euro fürEinzimmerwohnungen und 980 ein-schließlich Nebenkosten für Vierzim-merwohnungen. Der Bedarf ist groß,deshalb rät Sybille Groth vom Referatfür Außenbeziehungen der TU Berlin,

die Informationen gibt und die Verga-be betreut, zu einer möglichst recht-zeitigen Anmeldung. pp

☎ 314-2 31 91✉ [email protected]➥ www.tu-berlin.de/?id=50930

Tracht und Kette in ÖlPrivate Schenkung an das Universitätsarchiv – neuer Service zur Archivierung

Die Überlieferungslücke derTU-Historie, die durch den

nahezu vollständigen Verlustder Bestände des Universitäts-archivs im Zweiten Weltkriegentstand, ist ein bisschen klei-ner geworden. Ein Enkel desehemaligen Rektors der Tech-nischen Hochschule zu Berlin,Professor Ludwig Tuebben(1869–1946), überreichtekürzlich dem Archiv ein 95 mal113 Zentimeter großes Ölge-mälde seines Großvaters ausdem Jahr 1932. Es stammt vondem Maler Alfred Hamacher(1861 bis 1935) und zeigtTuebben in Amtstracht undRektoratskette. Bisher gab eskein vergleichbares Bild einesRektors der TechnischenHochschule zu Berlin im Universitäts-archiv.Ludwig Tuebben erhielt 1910 den Rufals Professor für Bergbaukunde undEntwerfen von Bergwerksanlagen andie Bergakademie zu Berlin, an der ereinst selbst studiert hatte. 1916 betreu-

te er die Eingliederung der Bergakade-mie in die Königlich Technische Hoch-schule und den damit verbundenenEinzug in den Erweiterungsbau. Rek-tor der Technischen Hochschule war ervon 1931 bis 1933, 1934 Prorektor.Eine weitere Neuerung des Universi-

tätsarchivs ist außerdem einService, der die Sichtung undÜbernahme von archivwürdi-gen Unterlagen erleichternsoll. Welche Unterlagen sindüberhaupt archivwürdig?,fragt sich mancher und: Wasmuss dem Universitätsarchivangeboten werden? Wie laufendie Begutachtung und eventu-elle spätere Übergabe konkretab? Mitarbeiterinnen und Mit-arbeiter des Universitätsar-chivs bewerten unübersichtli-che Aktenberge und geben dienicht archivwürdigen Unterla-gen zur Vernichtung frei. His-torisch oder rechtlich Relevan-tes wird als Archivgut über-nommen und nach Ablauf dergesetzlichen Schutzfristen der

wissenschaftlichen Auswertung zurVerfügung gestellt. Antworten auf diegängigsten Fragen rund um dieses The-ma findet man ab sofort auf den Web-seiten des Universitätsarchivs. pp

➥ www.ub.tu-berlin.de

Unterstützung für die VizepräsidentenChristiane Lünskens und Christin Wemheuer sind neu im Präsidialbüro

Zwei neuen Gesichtern begegnetman seit Anfang 2009 auch im Prä-

sidialamt. Als persönliche Referentinunterstützt Christiane Lünskens denErsten Vizepräsiden-ten Jörg Steinbach. Siestudierte Informati-onswissenschaft, So-ziologie, Psychologieund Informatik, bevorsie in einem TU-Studi-enbüro, später in derCharité, bei einemWirtschaftsprüfungs-und Beratungsunter-nehmen, für die T-Labssowie freiberuflich inder Projektleitung tä-tig war. Nebenbei stu-diert sie Malerei an derAkademie für Malerei

und ist Mitbetreiberin einer Galerie inBerlin-Mitte.Christin Wemheuer, die seit Anfangdes Jahres den Vizepräsidenten Jo-

hann Köppel und Gabriele Wendorfals persönliche Referentin zur Seitesteht, ist gebürtige Hamburgerin. Siefand bereits während des Studiums

an die TU Berlin.Christin Wemheuerstudierte hier und inden USA Psychologiemit den Schwerpunk-ten Umwelt- und Klini-sche Psychologie. An-schließend betreute sieProjekte unter ande-rem im Zentrum Tech-nik und Gesellschaftder TU Berlin, zumBeispiel zur Koopera-tion „Lokale Agenda –Wirtschaft – Wissen-schaft“.

Patricia PätzoldGut gelaunt stellen sie sich den Anforderungen im Büro der Vizepräsidenten:Christiane Lünskens und Christin Wemheuer (v. l.)

Zentraler Dialog mit PromovierendenDer Leiter des TU-Nachwuchsbüros hat seine Arbeit aufgenommen

Das Nachwuchsbüro, das die neueForschungsabteilung mit ihrer Lei-

terin Barbara Stark im vorigen Jahr ge-plant hat (s. H intern 6/08), steht inden Startlöchern. Die Leitung hat zumBeginn des Jahres 2009 Bertram Wel-ker übernommen. „Wir wollen in ei-nem ersten Schritt zunächst die Grup-pe der Doktorandinnen und Dokto-randen unterstützen, unabhängig da-von, in welchem Rahmen sie promo-vieren“, sagt Bertram Welker. Dafürwill er Informationen zu bestehendenKursen und Angeboten sammeln undzentral zugänglich machen, Beratun-gen anbieten und Einzelveranstaltun-gen unter anderem zu Karrierewegenund Finanzierungsmöglichkeiten or-ganisieren. Dabei ist ihm die Zusam-menarbeit mit den bestehenden Ein-richtungen der TU Berlin sehr wichtig.Auch die verschiedenen TU-Promoti-

onsprogrammewill er bei einerstärkeren Ver-netzung unter-stützen sowieden Dialog mitvergleichbarenEinrichtungenanderer Univer-sitäten suchen.Bertram Welkerstudierte in

Potsdam und Newcastle (UK) Politik-wissenschaft und Internationale Be-ziehungen. Er bringt einiges an Erfah-rungen aus Wissenschaft und Wissen-schaftsverwaltung mit. Unter ande-rem war er als Koordinator eines inter-nationalen Studiengangs an der BTUCottbus tätig und zuletzt Geschäfts-führer der Graduiertenschule der Uni-versität Erlangen-Nürnberg. pp

Referat für Presse und Information

TUB-newsportal

Neues aus Forschung und Lehrezum Lesen, Hören und Sehen

www.pressestelle.tu-berlin.de/newsportal

Unter den BestenTU-Chemielaborantin ausgezeichnet

Genau 282 junge Leute in Berlin voninsgesamt 9947 hatten im letzten

Ausbildungsjahr mit exzellenten Prü-fungsergebnissen geglänzt. Eine davonwar die 23-jährige Juliane Kals, die ander TU Berlin als Chemielaborantinausgebildet worden war. Dafür wurdesie bei einer Feierstunde im Ludwig Er-hard Haus vom Präsidenten der Indust-rie- und Handelskammer Dr. EricSchweitzer mit einer Urkunde und ei-nem Gutschein ausgezeichnet. „Im Be-triebsdurchlauf ist sie immer äußerstpositiv aufgefallen“, erklärt ihr Ausbil-der an der TU Berlin, Andreas Eckert,stolz. „Ihre Grundausbildung hat sie imersten Ausbildungsjahr im Rahmen derVerbundausbildung an der FU Berlingemacht. Im zweiten und dritten Aus-bildungsjahr arbeitete sie im Betriebs-durchlauf unter anderem in den Ar-beitskreisen der Professoren Scho-mäcker und Lerch.“ Aufgrund ihrer gu-ten Leistungen schloss Juliane Kals ihreAusbildung, die eigentlich erst im Feb-ruar 2009 endete, bereits im Sommer2008 ab. Bei der Begrüßung der neuenAzubis wurde sie für diese Leistungauch von der TU Berlin geehrt. pp

© T

U-P

ress

este

lle/D

ahl

© T

U-P

ress

este

lle/D

ahl

© T

U-P

ress

este

lle/D

ahl

© U

nive

rsitä

tsar

chiv

© S

tude

nten

wer

k

© T

U-P

ress

este

lle/D

ahl

Bertram Welker

Rektor Ludwig Tuebben auf dem Gemälde von Alfred Hamacher

Page 6: T 4/09 - pressestelle.tu-berlin.de · Seite 2 AKTUELL TU intern Nr. 4 · April 2009 Meldungen Geld gegen Leistung /tui/ Seit 2002 orientiert sich die Verga-be der öffentlichen Finanzmittel

Seite 6 TU intern Nr. 4 · April 2009LEHRE & STUDIUM

Start ins Studium

Liebe Erstsemester,

willkommen an der Technischen Univer-sität Berlin, einer vielfältigen und interna-tionalen Welt des Wissens. Unsere Profes-sorinnen, Professoren, Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter und natürlich Ihre Kom-militoninnen und Kommilitonen werdenIhnen bei Ihren ersten Schritten in dieseWelt hilfreich zur Seite stehen. Viele Ein-richtungen und Projekte werden Ihnenhelfen, die Organisation Ihres Studiumszu erleichtern. Seien Sie neugierig. HaltenSie die Augen offen!

Freundlicher Service –schnelle Hilfe

Das „Campus Center“ des Studierenden-service ist die zentrale Anlaufstelle für Rat-suchende, für Studierende, Studieninter-essenten und Bewerber. Das CampusCenter befindet sich im Erdgeschoss desHauptgebäudes. ➥ www.tu-berlin.de/?id=21738☎ 314-2 99 99 (Telefonservice-Express)Mo–Do 9.00–17.00, Fr 9.00–14.00 Uhr

Allgemeiner Studierenden-ausschuss (AStA)

Interessenvertretung der StudierendenMarchstraße 6☎ 314–2 56 83✉ [email protected]➥ www.asta.tu-berlin.de

Geld, Geld, Geld

BAföG-Amt des Studentenwerks BerlinBehrenstraße 40/41, 10117 Berlin☎ 314-2 02 45-0✉ [email protected]

Studium mit Handicap

Wer mit chronischen Krankheitenkämpft, mit Behinderungen wie Gehörlo-sigkeit (eigene Sprechstunde) oder psy-chischen Problemen, ist in der Allgemei-nen Studienberatung richtig. Außerdem:Infos für Studierende mit Kind, Studienfi-nanzierung, Kinderzimmer und mehr.TU-Hauptgebäude, EG, Raum H 71,H 60/61, Straße des 17. Juni 135➥ www.tu-berlin.de/?id=11255➥ www.tu-berlin.de/?id=7009

Computer und mehr

tubIT ist das IT-Service-Center der TU Ber-lin. Es bietet Dienste und Beratung rundum Netzwerke, Rechner, Software, Inter-netzugänge, E-Mails und Arbeitsräume an.☎ 314-2 80 00✉ [email protected] ➥ www.tubit.tu-berlin.de

Essen und Trinken

Mensa an der TU Berlin, Hardenberg-straße 34. Wiederaufladbare Plastikkar-ten in jeder Mensa erhältlich. AktuellerSpeiseplan im Internet.www.studentenwerk-berlin.de/mensen

Semesterticketbüro

Mit dem Semesterticket fahren Studie-rende verbilligt mit dem öffentlichenNahverkehr in Berlin und Brandenburg.TU-Hauptgebäude, Neubau, 2. OG, Räu-me H 2131–33, Str. des 17. Juni 135➥ www.tu-berlin.de/stb

Studieren heißt Lesen

Universitätsbibliothek (UB)Fasanenstraße 88➥ www.ub.tu-berlin.de

Bewegung macht Spaß

Die Zentraleinrichtung Hochschulsportbietet mehr als 90 Sportarten an. Pro-gramm und Buchung im Internet.ZEH Sekretariat, Gebäude V auf dem TU-Hauptcampus, Straße des 17. Juni 135➥ www.tu-sport.de

Durch Schlamm und Pfützen zum SiegVerkehrswesenstudent Aaron Burkart gewann den Auftakt der Rallye-Juniorenweltmeisterschaft

„Ich wollte gleich zu Beginn ein gu-tes Ergebnis einfahren“, begründetAaron Burkart seinen super Saison-Auftakt, bei dem der 26-jährige TU-Student und amtierende Vizewelt-meister der Rallye-Junioren Ende Ja-nuar den ersten Lauf zur Junior-Ral-lyeweltmeisterschaft 2009 gewann.„Es sind ja nur sechs Events, bei de-nen man punkten kann – man mussschon konstant gut sein.“

Mit einem Suzuki Swift Super 1600preschte er auf der irischen Rallye-Pis-te durch Schlamm und Pfützen, schlugdie Konkurrenz aus dem Feld undkonnte schließlich mit seinem Teamdas Siegerpodest besteigen. AaronBurkart, der an der TU Berlin Ver-kehrswesen mit dem SchwerpunktFahrzeugtechnik studiert, trat bei die-ser Weltmeisterschaft erstmals mitdiesem Auto im Suzuki-Sport-Europe-Team gegen die Konkurrenz an. NeunRivalen werden im Lauf des Jahres mitihm um die Weltmeisterkrone kämp-fen. Die Bedingungen sind bei jedemder kommenden Events anders. In Ir-land sei das Wetter oft eine Herausfor-derung, meint Aaron Burkart. Es kön-ne sehr matschig werden, auch wenn

die Veranstaltung als Asphalt-Rennengilt. Zudem säumten Gräben und Mau-ern die Straßen, die auch leicht dasEnde des Rennens für den Einzelnenmarkieren könnten. Diese Schwierig-keiten hat der Student bravourös ge-meistert. Zypern wird eher warm undstaubig sein. Doch im Lauf der Saisonwarten noch weitere Herausforderun-

gen wie Schotterpisten und anderesunebenes Gelände. Dass er gut zu sei-nem neuen Auto passt, hat AaronBurkart bereits gezeigt. Doch diesePassgenauigkeit kommt nicht von al-lein: „Es ist viel Arbeit, bis ein neuesAuto vollständig dem persönlichenFahrstil angepasst ist.“ Und sein Sport-Team erwartet viel von ihm. „Er ist ein

hochtalentierter Fahrer“, sagt Loren-za Belline, die die Rallye-Fahrer beiSuzuki managt und betreut. „Wir sindgut vorbereitet und haben mit ihm diebesten Voraussetzungen für einenWM-Titel 2009.“Das nächste Rennen im Rahmen derJunior World Rallye Championship(JWRC) findet vom 12 bis 15. März2009 auf Zypern statt.

Patricia Pätzold

➥ www.aa-b.com➥ www.jwrc.com

Verfolgungsjagd durch die MilchstraßeTU-Studierende im Finale des internationalen Wettbewerbs unabhängiger Spielentwickler

Ende März wurde es noch einmalspannend. Drei Studierende der TU

Berlin wurden für ein von ihnen ent-wickeltes Computerspiel als „StudentShowcase Winner“ nominiert und wa-ren als eines von zehn Teams in der Fi-nalrunde in San Francisco im Wettbe-werb des Independent Game Festival(IGF) angetreten. Das IGF ist der wich-tigste Wettbewerb unabhängigerSpielentwickler weltweit.Bereits seit drei Jahren bietet Prof. Dr.Marc Alexa in seinem Fachgebiet denKurs „Game Programming“ an. Dorterhalten die Studierenden in Praxisund Theorie tiefe Einblicke in vieleverschiedene Bereiche der Wissen-schaft rund um Computer und Infor-matik: in Computer-Grafik, Software-Programmierung, Künstliche Intelli-

genz oder Computer-Mensch-Interak-tion. „Nachdem sie sich Grundlagenangeeignet haben, sollen die Studie-renden selbstständig kleine Spielideenentwickeln und diese in spielbare Pro-totypen implementieren“, erklärtMarc Alexa. „Einer davon wirdschließlich zu einem vollwertigenSpiel entwickelt.“Ihr Spiel „Zeit2“, ein sogenanntes„shoot’em up“-Spiel, entwickelten dieInformatikstudenten Florian Schrei-ber, Johannes Giering und Volker See-ker sowie Thomas Bedenk, Student imTU-Masterstudiengang „Human Fac-tors“. Es ist ein Raumfahrtabenteuerquer durch die Milchstraße, dessenverschiedene zeitliche und grafischeEbenen (Levels) eine solche Reife auf-weisen, dass das Team in einem ersten

Wettbewerb, „Microsoft Dream BuildPlay“, bereits Platz 13 von 350 Beiträ-gen erreichte und damit das bestedeutsche Team war. Auf dem IGF vom23. bis 27. März 2009 in Kalifornienwurde den Top-Ten-Wettbewerbernund damit auch dem TU-Team ein ei-gener Messestand zur Verfügung ge-stellt. „Dort konnten wir den Fachleu-ten einen Einblick in unser Spiel geben– und interessante Kontakte knüp-fen“, freut sich Volker Seeker, einerder studentischen Entwickler.„Die komplette Entwicklung einesComputerspiels umfasst sehr vieleEinzelschritte“, erklären die Teammit-glieder übereinstimmend. „Nur durchviel Engagement und Zeitaufwandkonnten wir das Projekt überhaupt ineinem so kleinen Team erfolgreich fer-tigstellen.“ Vor allem in den letztenWochen hätten sie sich so mancheNacht um die Ohren geschlagen, umdas Spiel „auf Hochglanz zu polieren“und auszubalancieren. Und zum„Hochglanz“ gehört natürlich nichtnur der ruckelfreie Durchlauf der ver-schiedenen grafischen Ebenen. ZumTeam gehört Diplom-Designer Lars Fi-scher von der FH Nürnberg, der Soundund Musik beigesteuert hat. „Nicht zu-letzt durch die ausgezeichnete Unter-stützung durch unseren Betreuer Dr.Andrew Nealen haben wir sehr viel ge-lernt und wertvolle Erfahrungen inBezug auf Gamedesign, Game Mecha-nics und Teamwork gemacht.“

Patricia Pätzold

➥ http://zeit2.bedenk.de➥ www.igf.com

Mit Wort und Bild durch eine fremde StadtStudierende entwickeln innovative Dienste rund um die mobile Kommunikation

Verabredungen werden bald vieleinfacher, berichtete H intern im

Juli 2008: Mit digitalen Nachrichten,die auf dem Handy erscheinen, wennman einen Ort betritt, wo ein Freunddiese Nachricht – wie einen digitalenZettel – hinterlassen hat. Nun hat dasstudentische Team der TU Berlin, dasdiese Software in Kooperation mitdem Fraunhofer-Institut FOKUS undder Deutschen Telekom entwickelte,das „MeCenter für standort- und per-sonenbezogene mobile Dienste“ umweitere Dienste ergänzt. Neu ist vor al-lem der MobileCity Guide. So kannsich der Nutzer mit seinem Netbook

frei durch den Raum bewegen und ei-gene Besichtigungstouren zusammen-stellen. Er wählt interessante Punkteaus, zum Beispiel das BrandenburgerTor, den Potsdamer Platz et cetera,und erhält sofort multimediale Infor-mationen: Beschreibungen von Se-henswürdigkeiten, Bars, Clubs, Res-taurants, dazu Bilder, Videos, Adres-sen, Öffnungszeiten oder Verkehrsin-formationen und ähnliches.Daneben wird seine eigene aktuellePosition in Bezug auf seine „points ofinterest“ im MeCenter visualisiert.Wo nun anfangen? Dafür bekommtder Nutzer einen Navigationsvor-

schlag zum Ablaufen dieser Route,einschließlich Tipps für die Pause: Res-taurants und Bars in seinem unmittel-baren Umkreis.Und da keiner gern allein ist, kann derNutzer in Kontakt mit anderen Perso-nen in seiner Umgebung treten, zumBeispiel über einen Videochat. DaNetbooks über eine integrierte Video-kamera verfügen, können auch an be-liebigen Punkten Videobotschaftenfür andere Nutzer hinterlegt werden.Außerdem können die selbst erstelltenTouren auch anderen Nutzern zur Ver-fügung gestellt, bewertet und kom-mentiert werden. tui

AudioguideNordcampus zum Hören

/tui/ Wussten Sie, dass das Gebäude fürMechanik einmal eine Kaffeerösterei war?Oder dass das Mathematikgebäude alsSonnenfalle konzipiert wurde? Das undnoch vieles mehr erfahren Sie durch denneuen „Audioguide Nordcampus“. AntjeMatzke und Fabian Thalheim haben denAudioguide TU-Nordcampus als Studien-arbeit am Institut für Berufliche Bildungund Arbeitslehre von Professor Hendrickserarbeitet und stellen ihn allen Interessier-ten zur Verfügung. Jeder kann sich denReiseführer über den Campus als MP3-Datei herunterladen und so auf einemSpaziergang interessante Details zur Ge-schichte, Architektur und zu den einzel-nen Instituten auf dem Nordcampus er-fahren. Der Guide enthält etwa eine Stun-de Audiomaterial. Er steht in drei Zipda-teien zum Download zur Verfügung.➥ www.tu-berlin.de/?id=51632

Triumph fürNachwuchs-

konstrukteure

Als Zweitplatzierte ging ein studen-tisches Team der TU Berlin aus

dem bundesweiten Wettbewerb fürNachwuchskonstrukteure „bondingengineering competition 2008“ her-vor. Nachdem sich in der Vorrunde Ostin Berlin bereits im November zweiTU-Teams mit der Konstruktion einerSortiermaschine für Schüttgut aus vor-gegebenen Materialien auf den erstenbeiden Plätzen durchsetzen konnten,erreichte eines der Teams im Finale imJanuar – es musste eine Anlage zumAblassen von Flüssigkeitstanks kon-struiert werden – den zweiten Platz imbundesweiten Vergleich unter 33 an-getretenen Teams. Sebastian Toeplitz,Pit Schwanitz, Johannes Fischer undTorsten Straube bildeten das erfolgrei-che „K-TE(A)M“. „Die offensichtlich hervorragendeAusbildung für angehende Konstruk-teure der TU Berlin hat sich damit auchals eine der besten möglichen Wahlenfür künftige Maschinenbauer qualifi-ziert. Wir gratulieren unseren erfolg-reichen Teilnehmern von Herzen zuder hervorragenden Leistung“, freutsich Dipl.-Ing. Oliver van Bargen, deram Fachgebiet Konstruktionstechnikund Entwicklungsmethodik (KTEM)einen Großteil der Sieger mit ausgebil-det hat. Im Team waren sowohl Dip-lom- als auch Bachelorstudierendevertreten. tui

© T

U-P

ress

este

lle/D

ahl

© M

c Kl

ein

© H

ahn

Erfolgreiche Spielentwickler: Volker Seeker, Thomas Bedenk und Johannes Giering (v. l.)

Mutig und schnell im Gelände: Rallye-Fahrer Aaron Burkart

Referat für Presse und Information

Newsletter fürStudierendeImmer gut informiert

www.tu-berlin.de/?id=6290

Page 7: T 4/09 - pressestelle.tu-berlin.de · Seite 2 AKTUELL TU intern Nr. 4 · April 2009 Meldungen Geld gegen Leistung /tui/ Seit 2002 orientiert sich die Verga-be der öffentlichen Finanzmittel

TU intern Nr. 4 · April 2009 Seite 7LEHRE & STUDIUM

MeldungenWichtige Technik-Richtlinien

jetzt online

/tui/ Seit Ende Januar 2009 stehen dieRichtlinien des Vereins deutscher Inge-nieure e.V. (VDI) in Ergänzung zu denDIN-Normen campusweit als elektroni-sche Volltexte in der Universitätsbiblio-thek zur Verfügung. Die Datenbank ent-hält über 1700 aktuelle und rund 750 zu-rückgezogene VDI-Richtlinien und ent-spricht inhaltlich der Druckausgabe.➥ www.ub.tu-berlin.de

Firmenbesichtigung bei der IAV

/tui/ Das Mentoring-Programm für Stu-dentinnen der Fakultät IV Elektrotechnikund Informatik bietet am 15. Mai 2009eine Firmenbesichtigung bei der IAVGmbH (Ingenieurgesellschaft Auto undVerkehr) in Berlin an. Es werden Informa-tionen zur Karriereplanung wie auch Fach-liches geboten. Die Einladung richtet sichan Studentinnen der Elektrotechnik, Tech-nischen Informatik, Informatik, Maschi-nenwesen, Verkehrswesen, Prozesstechnikund Werkstoffwissenschaften. Anmel-dung bei Dharlakshmi Ramsaroop-Yadav.✉ [email protected]➥ www.eecs.tu-berlin.de/

studentinnenmentoring➥ www.iav-inside.com➥ www.iav.com

Elektronische Kopien nun auchfür TU-Studierende

/tui/ Ab sofort können auch Studierendeder TU Berlin an dem elektronischen Do-kumentenlieferdienst für TU-Mitgliederin der Universitätsbibliothek teilnehmen.Die Bestellung elektronischer Kopien vonZeitschriftenartikeln aus der Universitäts-bibliothek (Zentralbibliothek und Be-reichsbibliothek Architektur und Kunst-wissenschaft) kostet für sie zwei Euro. ➥ www.ub.tu-berlin.de/?id=205

Doppel-Master-Abkommenmit Nantes

/tui/ Das im November 2008 an der Fa-kultät IV Elektrotechnik und Informatikverabschiedete Doppel-Master-Abkom-men in Informatik mit der École des Minesde Nantes wurde nun unterzeichnet. DieStudierenden absolvieren im Rahmen desProgramms drei Semester in Nantes. Ab-solventinnen und Absolventen erhaltenneben dem Mastergrad der TU Berlin zu-sätzlich den Abschluss des „Diplômed’Ingénieur“ der französischen Partner-hochschule. Interessenten können sichab sofort bewerben.➥ www.eecs.tu-berlin.de/menue/service

Unternehmensstipendienfür 2009

/tui/ Der CAMPUS OF EXCELLENCE, eineInitiative von mehr als 70 Partnern ausWirtschaft, Politik, Medien und der Wis-senschaft, vergibt noch 50 Unterneh-mensstipendien für 2009. 50 Studieren-de haben die Chance, in der „praxis aca-demy“ Projekte zu bearbeiten und in der„summer school“ visionäre Zukunftsmo-delle zum Thema Bildung in Verbindungmit Technik und Innovation zu entwi-ckeln. Die einheitliche Vergütung beträgt1500 Euro. Das Netzwerk CAMPUS OFEXCELLENCE steht unter der Schirmherr-schaft des Bundesministeriums für Bil-dung und Forschung. Die Bewerbungs-frist läuft bis zum 10. Mai 2009.➥ www.campus-of-excellence.com

Entlastung bei Studiengebühren

/tui/ In Bayern müssen Eltern nur nochStudiengebühren für ein Kind bezahlen,wenn mehrere Kinder an einer bayeri-schen Hochschule eingeschrieben sind.Das beschloss das Kabinett Ende Januar2009. In dem südlichen Bundesland zah-len Studierende seit dem Sommer 2007Studiengebühren zwischen 300 und 500Euro pro Semester. Mehr Autonomie ge-steht die bayerische Landesregierung denUniversitäten auch bei den Berufungenzu. Sie dürfen künftig selbst berufen,müssen aber sicherstellen, dass ein be-stimmter Prozentsatz an Hausberufun-gen nicht überschritten und die Berufungvon Professorinnen gefördert wird.

WahlenWahlen zum

Studierendenparlament 2009

/tui/ Im Sommer wird es routinemäßigwieder Neuwahlen zum Studierenden-parlament geben. Die Wahltage sind an-gesetzt für den 29. Juni bis 3. Juli 2009.Wer noch Wahlvorschläge abzugebenhat, muss dies spätestens bis zum 18.Mai tun. Vom 4. bis zum 22. Mai 2009werden dann die Wählerverzeichnisseausgelegt. In Kürze werden die offiziel-len Wahlbekanntmachungen mit ge-nauen Terminangaben und Angaben zuden Wahllokalen vom Wahlamt veröf-fentlicht.www.tu-berlin.de/?id=19042

BeliebterHochschulsport

Studierende an Universitäten gebenden Hochschulsportangeboten

gute Noten. Dies ergab eine Sonder-auswertung der Studierendenbefra-gung der rechts-, wirtschafts- und so-zialwissenschaftlichen Studiengängefür das CHE-Hochschulranking. AnUniversitäten gab rund ein Viertel an,aktuell am Hochschulsport teilzuneh-men. Rund 60 Prozent der Befragtenhaben irgendwann im Laufe ihres Stu-diums schon einmal teilgenommen.Das Sportangebot insgesamt wurdeauf einer Skala von 1 (sehr gut) bis 6(sehr schlecht) durchschnittlich mitder Note 1,8 bewertet. Besonders dieQualität der Übungsleitenden mit 1,2und die Breite des Angebotes mit 1,5bekamen Bestnoten. Die Qualität derSportstätten bekam die Durch-schnittsnote 2,2. Der TU-Sport erhielteine Gesamtnote von 1,7. Im Rahmendieser Sonderauswertung gaben 176Studierende der Rechts-, Wirtschafts-und Sozialwissenschaften ihre Mei-nung zum Hochschulsport an der TUwieder. Dabei wurde der Breite desSportangebotes mit 1,4 die beste Teil-note gegeben, gefolgt von der Qualitätder Übungsleitenden (1,9) und derQualität der Sportstätten (2,2). pp

➥ www.che.de/downloads/IB_Hochschulsport_2008.pdf

Die ihr Wissen verschenkenBerliner Studierende geben ehrenamtlich Nachhilfe in Kinderheimen

Mit Pädagogik haben die Berliner Studie-renden Thordis Kombrink und Philipp vonFalkenhausen eigentlich wenig am Hut.Doch im vergangenen Sommer berichteteein Zeitungsartikel über die „Studenten-initiative für Kinder“, die es sich zum Zielgesetzt hat, Kindern und Jugendlichen,die in Kinderheimen leben, kostenlosNachhilfe zu geben. Sie wussten sofort:Das muss es auch in Berlin geben!

Bereits 2005 begann die „Studenten-initiative für Kinder“ im süddeutschenRaum, Kinder schulisch zu unterstüt-zen. Die Bildungssituation dieser Kin-der ist oft problematisch, da der Staatnur sehr begrenzte Mittel für Förde-rung außerhalb der Schule zur Verfü-gung stellt. An dieser Stelle können be-sonders Studierende gut helfen. Alles,was sie dazu brauchen, ist eine StundeZeit pro Woche. Mittlerweile ist dieseInitiative in 16 deutschen Städten tä-tig, etwa 1000 Studierende geben jedeWoche Nachhilfe.„Über die Berliner Jugendämter konn-ten wir erste Kinderheime ansprechen.Die Heimleiter empfingen uns mit offe-

nen Armen, unser Konzept kam sofortan“, berichtet Thordis Kombrink. In-nerhalb kurzer Zeit hatte die 23-jähri-ge Betriebswirtschaftsstudentin eineZusammenarbeit mit den ersten Hei-men aufgebaut und begann im Septem-ber selbst Nachhilfe zu geben. Schnellwurde ihr bewusst, wie sehr die Kindervon der Nachhilfe profitieren.Die Nachhilfe erfolgt grundsätzlich alsEinzelunterricht, dadurch entwickeltsich ein enger Kontakt zwischen derSchülerin oder dem Schüler und derstudentischen Nachhilfekraft. Die Fä-cher und die Zeiten vereinbaren dieStudierenden dabei individuell. DasKonzept der Initiative sieht eine Stun-de pro Woche vor. „Durch die konti-nuierliche Ansprache und Begleitungdurch die Studierenden gewinnt derSchüler langfristig an Lernmotivationund steigert seine schulischen Leistun-gen“, sagt Philipp von Falkenhausen.Philipp studiert Mathematik an der TUBerlin und betreut seit November ei-nen 14-jährigen Jungen. „Geradedurch den geringen Altersunterschiedgewinnt man schnell Vertrauen und

kann die Schüler ganz anders anspre-chen, als es Lehrern in der Schule mög-lich ist“, hat er festgestellt. Wegen desehrenamtlichen Charakters wissen dieSchülerinnen und Schüler das Engage-ment zu schätzen und gehen motiviertin den Unterricht.Die Initiative spricht Studierende allerBerliner Hochschulen an. „Die Idee,bereits mit einer Stunde pro Woche vielSinnvolles erreichen zu können, sprichtdoch schon für sich“, sagt Thordis.„Außerdem gewinnen die Studieren-den durch die Herausforderungen desNachhilfeunterrichts Erfahrungen, dieauch im beruflichen Alltag nicht scha-den.“ Mittlerweile sind in Berlin bereitszehn motivierte Studierende zusam-mengekommen. Thordis und Philipphoffen nun auf weitere Interessenten,die Spaß an der Arbeit mit Kindern undJugendlichen haben. Denn eins ist klar:Der Bedarf ist immens. tui

[email protected]

[email protected]➥ www.studenteninitiative-fuer-kinder.de

Gute Chancen auf der Schiene

Die Nachfrage der Industrie nachAbsolventinnen und Absolventen

mit bahntechnischen Spezialkenntnis-sen ist weiterhin ungebrochen. Davonkonnten sich 20 Studierende währendeiner Exkursion im Fach „Grundlagender Schienenfahrzeugtechnik“ über-zeugen. Die Reise ging nach Duisburgzu dem Schienenhersteller „TSTGSchienentechnik“, einer Tochter derinternational agierenden Voest-Al-

pine AG. Die Firma ist mit ihren Pro-dukten – vor allem belastungsfähigeund lange Schienen – im In- und Aus-land sehr erfolgreich, auch dank sehreffizienter Fertigung. Die abgebildeteDiesellok wird von einem Lokrangier-führer per Funk gesteuert. Über dasRangieren hinaus können auch vieleBe- und Entladevorgänge der ange-hängten Wagen funkferngesteuertausgeführt werden.Dass die Arbeitsmarktchancen weiter

Neues aus dem TextlaborStudentische Abschlussarbeiten optimal schreiben und betreuen

Vielen Studie-renden sind

die Anforde-rungen an wis-senschaftliche

Abschlussarbei-ten unklar oder gar

unbekannt. Meist vermitteln die Wis-senschaftlerinnen und Wissenschaft-ler des Mittelbaus ihnen diese Fähig-keiten. Einen ausführlichen Leitfadendafür gab es bisher nicht. Im Rahmendes Projekts „AssisThesis“ im TU-Pro-gramm für eine verbesserte Lehre„Offensive Wissen durch Lernen“(OWL) haben nun Judith Theuerkauf,Dr. Maria Steinmetz und ihre Kollegin-nen vom „Textlabor“ ( H intern 5/08)der TU Berlin einen solchen Leitfadenvorgelegt. Neben Richtlinien und An-forderungen einzelner Fachgebieteder TU Berlin nehmen sie darin auchden Betreuungsprozess unter dieLupe. Das ist didaktisches Neuland.Das Textlabor, das daneben Work-shops, Lehrveranstaltungen und Bera-tungen zum wissenschaftlichenSchreiben anbietet, will damit zur Op-timierung des Betreuungsprozessesbei wissenschaftlichen Arbeiten bei-tragen.Für beide Zielgruppen – Betreuendewie Studierende – ist je eine eigeneVersion entstanden. Betreuende fin-den im Leitfaden „AssisThesis“ nebenden qualitativen Anforderungen vieleTipps zur Gestaltung des Betreuungs-prozesses sowie Antworten auf typi-sche Fragen: „Wie oft sollte ich mit

Studierenden über die Arbeit spre-chen?“, „Was bedeutet selbstständigesArbeiten?“ und „Wie viel Hilfe mussund darf ich leisten?“.Der „Studi-Leitfaden“ enthält vor al-lem Hinweise zur Qualität von wissen-schaftlichen Arbeiten und kann alsNachschlagewerk genutzt werden.Die Autorinnen analysierten für ihrePublikationen etwa 60 Leitfäden zumwissenschaftlichen Arbeiten, die ander TU Berlin online verfügbar waren.Außerdem flossen die Ergebnisse ei-ner Befragung von Professorinnen undProfessoren der Fakultät I ein sowiedie Auswertung von über 100 (studen-tischen) Schreibberatungen, die seit2007 im Textlabor stattfanden. Beson-ders die Hinweise zum Betreuungs-prozess seien, so die Autorinnen, ohneWeiteres auf Betreuungskontexte ananderen Unis übertragbar. tui

Die Leitfäden stehen im Internet zumDownload bereit.➥ www.textlabor.tu-berlin.de

intakt sind, zeigen auch zinslose Dar-lehen, die von den Firmen an Studie-rende vergeben werden, sowie andereGesten, mit denen das Institut fürLand- und Seeverkehr von der Wirt-schaft unterstützt wird. Jüngst erhieltder Leiter des Fachgebiets Prof. Dr.Markus Hecht von der Geschäftsfüh-rerin des Verbandes Deutscher Ver-kehrsunternehmen, Dr. Claudia Lang-owski, ebenfalls Lehrbeauftragte an

der TU Berlin, einen Scheck über 2500Euro zur Verbesserung der Lehre amInstitut für Land- und Seeverkehr. DasGeld war durch das Nichtversendenvon Weihnachtskarten verfügbar ge-worden. Laufende Forschungsprojek-te des Fachgebietes Schienenfahrzeu-ge mit dem Unternehmen bieten vieleMöglichkeiten, mit Studien, Diplom-,Bachelor- und demnächst auch Mas-terarbeiten das Wissen und die Fähig-keiten weiter zu vertiefen. KoKo

Private und vertrauensvolle Atmosphäre: Thordis Kombrink mit ihrem Nachhilfeschüler aus dem Kinderheim „Maria Schutz“ in Wilmersdorf

Besuch bei „TSTG“ Schienentechnik: Die Gruppe inspizierte hier eine funkgesteuerte Diesellok

© p

rivat

© p

rivat

Page 8: T 4/09 - pressestelle.tu-berlin.de · Seite 2 AKTUELL TU intern Nr. 4 · April 2009 Meldungen Geld gegen Leistung /tui/ Seit 2002 orientiert sich die Verga-be der öffentlichen Finanzmittel

Wir haben in der Fakultät Anreize ge-schaffen, damit mehr Geld von derDeutschen Forschungsgemeinschaftoder der EU eingeworben wird. Dazudient uns die leistungsbezogene inter-ne Mittelvergabe, aber auch die Ziel-vereinbarung mit dem Präsidenten.Uns ist ein ausgewogenes Verhältniszwischen Drittmitteln von der öffent-lichen Hand und aus der Wirtschaftwichtig. Außerdem sehe ich die erfolg-te Besetzung der Gastprofessur „Gen-der in den Wirtschaftswissenschaften“als wichtigen Schritt an. Eine weitereHerausforderung ist eine verbesserteBetreuung unserer Studierenden.

Wie sehen hier Ihre Pläne aus?

Wir planen ein Service-Center für denStudiengang Wirtschaftsingenieur-wissenschaften. In dem wichtigenCHE-Ranking schlägt der mangelndeService negativ zu Buche. Hier setzenwir deshalb aktiv und zeitnah an. Au-ßerdem sehe ich ein großes Betäti-gungsfeld in der Schaffung einer Cor-porate Identity für die Fakultät.

Was heißt das?

Das fängt damit an, dass wir nicht nur„Fakultät VII“ sagen, sondern unserenNamen nennen oder dass wir eine gutund aktuell gestaltete Internetseitevorweisen können. Außerdem wollenwir unsere Absolventenfeier zu einemFakultätstag ausweiten, bei dem auchder Fakultätsbeirat die Möglichkeitder Präsentation bekommt.

In jüngster Zeit kam die Diskussionum die Rolle eines Dekans an deut-schen Universitäten auf. Wie würdenSie die Rolle definieren und müssteaus Ihrer Sicht etwas geändert wer-den?

Ich habe in Marburg Medizin studiert.Dort gab es einen hauptamtlichen De-kan. Das fand ich sehr angenehm, daer nicht nur die Professoren vertrat,sondern in der Mittlerrolle war unddas Gesamtwohl der Fakultät im Blickhatte. Für unsere relativ kleine Fakul-tät ist das jedoch nicht nötig. Ein De-kan sollte ein paar Jahre die Verant-wortung übernehmen, aber dann plä-diere ich auch für einen Wechsel nachdem Motto „Neue Besen kehren gut“.Heute wird die Rolle des Dekans nichtmehr nur als „Urkundenunterschrei-ber“ verstanden. Die Dekane habenjetzt weit mehr Verantwortung alsnoch vor einigen Jahren. Als ich in dasAmt gewählt wurde, stand uns einBudget von 500 000 Euro zur Verfü-gung. Heute sind es fünf Millionen, diewir in der Fakultät verteilen. Vor demHintergrund der gestiegenen Verant-wortung und auch der erweitertenAufgaben sollten sich die deutschenUniversitäten der Frage stellen, wieman die Rolle des Dekans mit der Pro-fessorenrolle vereinbaren kann. Denn,und das wissen alle Kollegen, das Amtnimmt einem die Zeit für Forschungund Lehre und erfordert Spezialwis-sen über Verwaltung, Geldzuweisungund so weiter. Deutlichere Entlas-tungs- oder Belohungsanreize könn-ten hier hilfreich sein.

Das Gespräch führte Stefanie Terp

Seite 8 TU intern Nr. 4 · April 2009AUS DEN FAKULTÄTEN

MeldungenFakultätstag Physik 2009

FAKULTÄT III Naturwissenschaft mussnicht trocken sein. Das soll ein Rückblickund Ausblick auf dem Fakultätstag Physik2009, beweisen, der am Freitag, dem 10.Juli 2009 stattfindet. Ein musikalischesProgramm umrahmt unter anderem denFestvortrag, gehalten von Professorin Ul-rike Woggon, die Verabschiedung der Ab-solventen sowie eine Ausstellung „Ge-schichte der Physik an der TU Berlin“ vonDr. Jost Lemmerich.

Studienpreise verliehen

FAKULTÄT IV Auf dem diesjährigenFakultätstag wurden die Studienpreiseder Fakultät verliehen. Für die Preisverlei-hung wurden die Abschlüsse aller Studie-renden der Fakultät im Jahre 2008 be-rücksichtigt. Kriterien für die Auswahl derPreisträger waren insbesondere die Ab-schlussnote und die Studiendauer. DiePreisträger sind Marko Esche (BSc Elektro-technik), Rainer Blechschmidt, GudrunFeix, Ugljesa Todorovic (alle MSc ET), JoseFelipe Montero (Diplom ET), MartinRaack (MSc Informatik), Justus Pett, JonasRepschläger, Jakob Uszkoreit, MatthiasZappe (alle Diplom-Inf.), Joachim Fell-muth und Daniel Schmidt (beide DiplomTechnische Informatik).

Europäisches Informatik-netzwerk EQANIE

Fakultät IV Europaweit einheitlicheQualitätsstandards in der Informatikaus-bildung zu sichern ist das Ziel des nachdeutschem Recht gegründeten EuropeanQuality Assurance Network for Informa-tics Education (EQANIE) e.V. Der Zusam-menschluss setzt das von der EU-Kom-mission geförderte „European Informa-tics“-Projekt (Euro-Inf) fort. Es soll zurSchaffung europaweiter Rahmenstan-dards und Akkreditierungskriterien fürBachelor- und Masterstudiengänge bei-tragen. Als Vertreter des europäischenVerbands der Informatikfakultäten „Infor-matics-Europe“ wurde der Studiendekander Fakultät IV Elektrotechnik und Infor-matik der TU Berlin, Prof. Dr.-Ing. UlrichHeiß, zum Präsidenten von EQANIE ge-wählt. Vizepräsident ist Dr. Iring Wasservon ASIIN e.V.

Studierendenversammlung

FAKULTÄT IV Zu Beginn des Sommer-semesters wird es wieder eine Studieren-denversammlung der Fakultät IV geben.Sie findet am Freitag, den 22. 4. 09, um14 Uhr im Audimax statt.

Teambörse „Gründungspartner“

ALLE FAKULTÄTEN Ab sofort könnenalle Gründungsinteressierten, Gründerin-nen und Gründer gezielt und kostenlosPartnerinnen und Partner für die Realisie-rung ihrer Geschäftsidee suchen und fin-den. Dieser Service wird vom Gründungs-team der TU Berlin angeboten.➥ www.gruendung.tu-berlin.de/285

Projekt „Zielgerade“ machtweiter – Semesterauftaktfrühstück

ALLE FAKULTÄTEN Obwohl das Pro-gramm „Zielgerade“ aus der TU-„Offen-sive Wissen durch Lernen“ (OWL) mitdem 31. März 2009 auslief, wird es auchweiterhin spannende Angebote für Stu-dentinnen geben – und erstmals einenKurs für Studenten. Für zahlreiche Work-shops werden bereits Termine angebo-ten. Das „Zielgerade“-Team will das Pro-jekt außerdem umfangreich dokumentie-ren und in den Fakultäten verankern. AmFreitag, dem 24. April 2009, findet ab 10Uhr wieder das beliebte Semesterauftakt-frühstück statt: in entspannter Atmo-sphäre im „Zielgerade“-Angebot stö-bern, die Beraterinnen kennenlernen so-wie Kontakt zu Studentinnen der ver-schiedensten Fachrichtungen aufneh-men. Ort: A-F 072. Anmeldung bei ViolaBösebeck. Im Angebot ist übrigens aucheine Veranstaltung nur für Männer: einWorkshop am 17. 4. 2009 zu „SolidEd-ge“, einer Software für den schnellen Ein-stieg in 3-D-CAD.✉ [email protected]➥ www.zielgerade.tu-berlin.de

Nicht mehr „Wir“ und „Ihr“, sondern nur noch „Wir“Fakultät VII Wirtschaft und Management schafft im April ihre Institutsstruktur ab

Herr Busse, Sie waren drei Jahre De-kan der Fakultät VII Wirtschaft undManagement. Was waren die Meilen-steine und wichtigsten Entscheidun-gen für die Fakultät?

Zunächst haben wir einen neuen Fa-kultätsentwicklungsplan erstellt. Da-bei standen nicht nur Zahlen und Eck-werte im Mittelpunkt, sondern wirsind in einen Reflexionsprozess einge-stiegen. Wir haben uns gefragt: Wowollen wir hin und wo sind wir wirk-lich gut? Wir hielten uns den Spiegelvors Gesicht und stellten eine fun-dierte Stärken-Schwächen-Ana-lyse auf. Das war nicht einfach.Verbunden damit nahmenwir eine wohldurchdachteSchwerpunktsetzung inAngriff. Diese Diskussionfand in einer Zeit statt, inder viele neue Professorenan die Fakultät kamen. Wirhatten einen intensiven Verän-derungsprozess in den Köpfen unddurch die neuen Köpfe. Seit 2002wurden von den 16 besetzten Struk-turprofessuren allein elf neu beru-fen. Gleichzeitig fielen überdurch-schnittlich viele Professuren undvor allem WiMi-Stellen weg, ver-bunden mit der Einstellung derdrei Studiengänge Betriebswirt-schaftslehre, Volkswirtschafts-lehre und Public Health.

Welche konkreten Ergebnissegab es?

Markant ist, dass wir im April 2009unsere Institute für Technologieund Management, für Betriebswirt-schaftslehre sowie für Volkswirt-schaftslehre und Wirtschaftsrechtals Verwaltungseinheiten auflösen.Es wird dann administrativ „nur“noch die Ebene der Fachgebiete ge-ben.

Was waren die Beweggründe und wel-che Vorteile versprechen Sie sich da-von?

Wir wollten künstliche Grenzen ein-reißen, um die Fakultät als Ganzes zustärken. Es soll nicht mehr „Wir“ und„Ihr“ heißen, sondern nur noch„Wir“. Außerdem hatten sich be-stimmte Themen aus unseren Dis-ziplinen quer zu den Institutenentwickelt. Das betrifft bei-spielsweise das Thema Inno-vationen, das unter anderemin den Fachgebieten Technikrecht, In-novationsmanagement oder Marke-ting aufgegriffen wird. Hinzu kommtdie administrative und finanzielleÜberlegung. Die leistungsorientierteGeld- und die Stellenzuweisung in derFakultät geschehen direkt an dieFachgebiete und nicht mehr über denUmweg „Institut“.

Wie wird dieser Vorgang in der Fakul-tät wahrgenommen?

Er hat sich schon fest in den Gedankenverankert. Wir als „Randfakultät“ ander TU Berlin müssen uns als Einheitstark positionieren und Profil zeigen.Natürlich haben wir bei der Instituts-auflösung auch die Kehrseite bedacht.Nach wie vor gibt es ein gewisses Stan-desdenken unter den Wissenschafts-disziplinen. Auch sind die Institutethematisch näher an den Hochschul-lehrern, die sich deswegen natürlichweiterhin im Kreis „der Betriebswir-te“ oder „der Volkswirte“ treffen undabsprechen können. Auf Fakultäts-ebene haben wir eine Fachgebietslei-ter-Runde etabliert. Sie versammeltregelmäßig alle, die aktiv in der Ver-antwortung stehen. Damit gibt es einGremium, in dem unsere Entwicklungvon allen angegangen wird. Wir erwei-tern unser Blickfeld und lernen uns nä-her kennen. Das hat auch eine sozialeFunktion.

Euro ein. Das sind rund 235 000 Europro Strukturprofessur und entsprichtdem TU-Durchschnitt. Die Zahlen ge-winnen an Gewicht, da die TU Berlinseit Jahren zu den zehn besten deut-

schen Universitäten bei der Dritt-mitteleinwerbung gehört. Legt mandie Messlatte der Wirtschaftswis-senschaften an, so liegt der bundes-weite Durchschnitt bei rund 60 000

Euro pro Professur. Ich denke, dakönnen wir zu Recht stolz sein.

Welche inhaltlichen Schwerpunktewurden definiert?

In dem Entwicklungsplan von 2002gab es sage und schreibe 28 Schwer-punkte für die Fakultät – das warenweit mehr als die vorhandenen Profes-suren. Nun konzentrieren wir uns aufvier Themen, bei denen wir sehr gutsind und die auch zum Profil der TUBerlin passen, beispielsweise zu denZukunftsfeldern.

Welche sind das und welche Reso-nanz gibt es?

Ohne bestimmte Reihenfolge:Logistik, Gesundheitstechnikund -wirtschaft, Innovationen so-

wie Infrastruktur und Netzwerke. Umdiese Themen herum haben wir unse-re Forschungsaktivitäten gruppiert.Und hier entwickeln wir auch unsereneuen Lehr- und Weiterbildungsange-bote. Wir senden damit eine klare Bot-schaft: Auf diesen Feldern sind wir gutbis sehr gut und besser als andere. Mitder Profilschärfung konnten wir Part-ner finden, die uns unterstützen. Un-ternehmen wie Siemens, die DeutscheTelekom, die Bahn oder HELIOS stif-teten uns so in den vergangenen dreiJahren immerhin sieben zusätzlicheProfessuren. Das sind 1,5 MillionenEuro pro Jahr.

Was würden Sie einem jungen Men-schen sagen, der Sie fragt: Warum sollich bei Ihnen studieren?

Er oder sie bekommt bei uns die exzel-lente Möglichkeit, nicht nur die Grund-lagen für das Wirtschaftsingenieurwe-sen zu erlernen, sondern auch einebundesweit einmalige Vertiefung zuwählen. Im Master Wirtschaftsinge-nieurwesen gibt es nun neben den klas-sischen Vertiefungsrichtungen aus denIngenieurwissenschaften auch die neu-en Bereiche Gesundheitstechnik, Lo-gistik sowie Energie- und Ressourcen-management. Außerdem haben wir dieUmstellung auf Bachelor und Masterdazu genutzt, eine engere Verzahnungzwischen Wirtschafts- und Ingenieur-wissenschaften im Studienangebot zuorganisieren. Wir tauschten also nichtnur das Etikett aus, sondern definiertenneue Inhalte.

Wo sehen Sie für die Zukunft Hand-lungsfelder?

Beispielsweise bei den Drittmitteln.

Prof. Dr. med. Reinhard Busse leitetevon 2006 bis 2009 die Fakultät VIIWirtschaft und Management

© T

U-P

ress

este

lle/D

ahl

Ranking-Ergebnisse für die FakultätDie TU-Betriebswirte sind im jüngsten CHE-Forschungsranking (2008) in die Spitzen-gruppe aufgerückt. Untersucht wurde die Betriebswirtschaftslehre an 69 deutschenUniversitäten. Die BWL-orientierten TU-Fachgebiete nehmen einen herausragendenPlatz 1 bei den internationalen Publikationen und Platz 2 bei den Zitationen ein. Auchbei den Promotionen pro Professor und bei den Drittmitteln zählen die BWL-Professo-ren zu den Besten in Deutschland. Die Wirtschaftswoche fragte 2007 Personalschefs,welche Hochschulen den besten Ruf genießen. Die TU Berlin landete beim Wirt-schaftsingenieurwesen auf dem 4. Platz. Für die Fakultät profilbildend ist der Studien-gang "Wirtschaftsingenieurwesen", den die damalige TH Berlin bereits 1926 als erstedeutsche Hochschule einführte. Heute zählt er zu den renommiertesten seiner Art inDeutschland.Die Fakultät im Internet: ➥ www.tu-berlin.de/?id=2686studentische Aktivitäten: ➥ www.tu-berlin.de/?id=10408

Mit wem will sich die Fakultät für eineStandortbestimmung oder den Wett-bewerb um die besten Studierendenvergleichen?

Das haben wir lange überlegt. Wir sindeine Fakultät, die Wirtschaft und Ma-nagement vertritt, aber eindeutig aneiner technischen Universität angesie-delt ist. Wir möchten uns daher mitden Schwesterfakultäten der anderengroßen technischen Universitäten, diezur Gruppe der TU9 gehören, messen.Wir schauen nicht primär auf die FUoder HU in Berlin, sondern nach Aa-chen, Karlsruhe oder München. Wirwollen innerhalb dieser Gruppe mitunseren Schwerpunkten führend wer-den.

Wie sieht die Forschungsbilanz derFakultät aus?

Nimmt man die Drittmitteleinwer-bung, so können wir als Wirtschafts-wissenschaftler, die in der Regel nichtso viel Geld wie die Mediziner oder In-genieurwissenschaftler einwerben,eine sehr gute Bilanz vorweisen. ImJahr 2007 warben wir vier Millionen

Page 9: T 4/09 - pressestelle.tu-berlin.de · Seite 2 AKTUELL TU intern Nr. 4 · April 2009 Meldungen Geld gegen Leistung /tui/ Seit 2002 orientiert sich die Verga-be der öffentlichen Finanzmittel

VerhinderteKatastrophen

Die Forschergruppe „Großhang“erhält 2,3 Millionen Euro für weitereUntersuchungen über das Rutschenvon Großhängen

Seite 10

Anschlussan die Welt

Afghanische Akademiker lernen ander TU Berlin für den Aufbau derKommunikationstechnologie in ihremLand – Rechenzentrum in Heratentsteht Seite 12

Spracheals Werkzeug

Die chinesische Germanistin und Hum-boldt-Stipendiatin LI Yuan erforscht,welche deutschen Ordnungen undSysteme in die chinesischen Traditionenpassen Seite 13

TU intern Nr. 4 · April 2009 Seite 9FORSCHUNG

Know-how-Export für das Reich der MitteTU-Forscher berät in China bei der Erarbeitung einer Energieeinsparverordnung

treiben von Gebäuden: auf die Hei-zung und Kühlung, Beleuchtung undLüftung, Strom für die Fahrstühle undSicherheitseinrichtungen. Um in die-sem Bereich die von der deutschenVerordnung geforderten Ziele zu er-reichen, 30 Prozent der heute einge-setzten Energie einzusparen und da-mit auch den CO2-Ausstoß zu min-dern, müssen vor allem die Bestands-gebäude besser gedämmt werden.„Bei Plattenbauten, mit denen wir esauch in Nordchina zu tun haben, kannman zum Beispiel mit Wärmedämm-verbundsystemen oder vorgehängtenbelüfteten Fassaden arbeiten“, sagtProf. Vogdt. Wichtig sei es, die gesam-

te Gebäudehülle – einschließlich Kel-ler und Dach – zu dämmen. Als Mate-rial kommen dabei Polystyrol oder Mi-neralfaserdämmung mit geringer Wär-meleitfähigkeit zum Einsatz. „DieseDämmung kann allerdings nicht belie-big dick verarbeitet werden – schließ-lich wollen die Bewohner ja auch nochaus den Fenstern ihrer Häuser schau-en können“, so der Forscher. Aktuellwerde deshalb an einer Vakuumwär-medämmung mit einem Kern aus mi-kroporöser Kieselsäure geforscht.Wenn bei der Dämmung der Gebäude-hülle die Grenzen erreicht seien, kämedann in einem zweiten Schritt einemodernisierte Haustechnik wie

Brennwerttechnik und Kraft-Wärme-Kopplung zum Einsatz.„Für Nordchina diskutieren wir derzeitüber eine Verordnung, die dem deut-schen Stand aus dem Jahr 2007 ent-spricht“, berichtet Vogdt. Gerade inTangshan könnten die Partner von denErfahrungen der deutschen Partner beider Sanierung von Plattenbauten pro-fitieren. Wichtig – auch im Sinne desKlimaschutzes – sei dabei, die chinesi-schen Partner nicht missionieren zuwollen. „Wir empfehlen ihnen das, waswirtschaftlich machbar und möglichstschnell umzusetzen ist“, fasst ProfessorVogdt zusammen.

Andrea Puppe

Neu bewilligtRessourcen schonen bei

der Chlorherstellung

/tui/ Chlor, Natronlauge und Wasserstoffstellen einen unverzichtbaren Rohstoff derchemischen Industrie dar. Rund 70 Pro-zent aller chemischen Produkte benötigenim Herstellprozess Chlor, Wasserstoffund/oder Natronlauge. In Deutschlandwurden 2007 etwa 4,6 Millionen TonnenChlor, 0,13 Millionen Tonnen Wasserstoffund 5,18 Millionen Tonnen Natronlaugeproduziert, weltweit ein Vielfaches. Einkleiner Teil davon wird durch Salzsäure-Re-cycling (Elektrolyse, Gasphasenoxidationvon Chlorwasserstoff) hergestellt. Die re-cyclebaren Mengen von Chlorwasserstoffwerden zukünftig aber signifikant steigen,da der PVC-Markt nicht so stark wächst wieder von chlorfreien Produkten wie Polycar-bonat oder Polyurethane. Die Verarbei-tungsprozesse sind sehr energieintensiv.Für die in Deutschland benötigte Mengebedarf es der Leistung von zwei bis dreiKraftwerken, sodass der Anteil an Energie-kosten bei der Chlorherstellung etwa 50Prozent beträgt. Durch den erwartetenAnstieg werden auch die Kosten für die ge-samte Folgechemie steigen, was die Wett-bewerbsfähigkeit der deutschen chemi-schen Industrie beeinträchtigt. Die Ar-beitsgruppe von Prof. Dr. Peter Strasser(Fachgebiet Technische Chemie) arbeitetderzeit an einem vom Bundesforschungs-ministerum geförderten Verbundprojekt,um energieeffiziente und Ressourcenschonende Produktionsverfahren für dieseProblematik zu entwickeln.

J U N G EW I S S E N S C H A F T L E R

Energiesparhäuser in Iran

In einer neuen Serie stellen wir in H intern aktuelle Dissertationsthe-men an der TU Berlin vor.Mehr als 40 Prozent des gesamtenEnergieverbrauchs in Iran entfällt aufWohn- und Geschäftshäuser. „In denkalten Regionen ist der hohe Energie-verbrauch insbesondere auf die Hei-zungsanlagen zurückzuführen“, er-klärt Farshad Nasrollahi. In seiner nunvorgelegten Dissertation „Klima- undenergiegerechter Wohnungsbau imkontinentalen Klima Irans“ am Institutfür Architektur untersuchte der 32-jährige gebürtige Iraner, der an derUniversität in Yazd Architektur stu-dierte, die klimatische, technologischeund wirtschaftliche Eignung sogenann-ter Passivhäuser für diese Regionen.Sie benötigen weniger als 15 Kilowattpro Stunde und Quadratmeter. Durcharchitektonische Optimierung, so Nas-rollahis Ergebnis, könne ein Energie-

sparpotenzialvon Gebäudenin dieser Klima-region von 60Prozent errei-chen. Der Ener-gieverbrauch ei-nes gut isolier-ten und gut kon-zipierten Hausesbetrage nur 8,3Prozent dessen,

was ein konventionell gebautes Hausbrauche. Besonders ideal für eine kon-tinentale Klimazone seien kombinier-te Heizungs- und Kühlaggregate. Al-lerdings könnten diese Maßnahmennur im Zuge eines Paradigmenwech-sels der staatlichen Förderstrategie inIran ihr wirtschaftliches Potenzial ent-falten. Nicht die Energiekosten solltensubventioniert werden, sondern Maß-nahmen, die einen klima- und energie-gerechten Wohnungsbau in Iran för-dern. sn

Farshad Nasrollahi

Kampf den Virenund Trojanern

Simulator zur Netzwerksicherheitder TU Berlin jetzt frei verfügbar

Der im DAI-Labor der TU Berlinentwickelte „Network Security Si-

mulator“ NeSSi2 steht seit Anfang Ja-nuar 2009 unentgeltlich zum Down-load zur Verfügung. Ausgehend vonseinem Vorgänger NeSSi, der im Auf-trag der Deutschen Telekom Labora-tories ebenfalls am DAI-Labor entwi-ckelt wurde, stellt NeSSi2 den nächs-ten Schritt in der Entwicklung hin zueiner umfassenden Modellierungs-und Simulationsumgebung dar.NeSSi2 beschleunigt die Bekämpfungvon Schadprogrammen wie Viren,Trojanern und anderen. Einer US-Stu-die zufolge richteten Cyberkriminelle2008 allein in den USA einen wirt-schaftlichen Schaden von 8,5 Milliar-den Dollar an. Neben Firmen sind zu-sehends auch Privatpersonen durchOnline-Kriminalität gefährdet. Aktu-ell hält ein besonders resistenter Com-puterwurm IT-Sicherheitsexperten inAtem: Der Wurm Conficker oderDownadup befällt Windows-Rechnerin Massen. Hersteller und Entwicklermüssen meist unter extrem hohemZeitdruck eine Gegensoftware pro-grammieren, um die Sicherheitslückezu schließen – solange sie dies nichtschaffen, können Schadprogrammeungehindert über die Software ein-dringen. vbk

➥ www.nessi2.de

Der Markt für Heimvernetzung be-ginnt jetzt, dynamisch zu wach-

sen. Aus Sicht von Konsumentenmüssen Innovation und Mehrwertvon neuen Produkten stimmen“, sag-te Hartmut Schauerte, Parlamentari-scher Staatssekretär beim Bundesmi-nister für Wirtschaft und Technolo-gie. Auf der CeBit in Hannover, derweltweit größten Messe der Informa-tions- und Kommunikationstechnikfür die Arbeits- und Lebenswelt, stell-te er erstmalig die Initiative „Innova-tions: Vernetztes Leben“ als Messe-präsentation im Rahmen der CeBit-Sonderschau „Future Life“ vor. Die-

se Präsentation demonstrierte, wiebisher getrennte Welten von Haus-und Gebäudetechnik, Unterhaltungs-elektronik und Informationstechnikimmer stärker zusammenwachsenund welche Innovationen und neuenMarktchancen im Produkt- undDienstleistungsbereich sich darausauch für deutsche Anbieter ergebenkönnten.Die Initiative „Innovations: Vernetz-tes Leben“ basiert auf den Ergebnissendes vom Bundeswirtschaftsministeri-um im Rahmen des Programms „Next-GenerationMedia“ geförderten Pro-jekts SerCHO (Service Centric

Leben in der Welt von morgenAuf der CeBit fiel der Startschuss für das Zentrum „Innovations: Vernetztes Leben“

Schanghai Zentrum: Chinas Bauboom ist weltbekannt. Nun beraten deutsche Ingenieure die Chinesen in puncto Energiesparen im Bau

© T

U B

erlin

/Woh

ltorf

© p

rivat

Home), an dem neben anderen Part-nern aus Wissenschaft und Wirtschaftdas DAI-Labor unter Leitung von TU-Professor Sahin Albayrak maßgeblichbeteiligt war. Auf der 300 Quadratme-ter großen Ausstellungsfläche konn-ten Besucherinnen und Besucher dannein vernetztes Haus der Zukunft er-kunden. In mehreren Räumen wurdenLösungen für zukünftige gesellschaft-liche Probleme von Energie über Ge-sundheit und Entertainment bis zuWissens- und Informationsversorgungpräsentiert.In der Küche zum Beispiel unterstütztein digitaler Kochassistent den Be-wohner bei einer gesunden und ausge-wogenen Ernährung; im Freizeitraumkönnen von einem Gesundheitsassis-tenten die Vitaldaten überwacht undTrainingspläne erstellt werden. Auchdie Energieversorgung gehört mit zumKonzept. So können beispielsweise dieAutobatterie und andere Energiespei-cher in Zukunft direkt in die Energie-versorgung des Hauses mit einbezo-gen werden. Der CeBit-Auftritt warauch Startschuss für weitere weltwei-te Messepräsentationen der intelligen-ten Heimvernetzung. Für wissen-schaftlich Interessierte, Hersteller undAnbieter hat das Innovationszentrum„Vernetztes Leben“ eine Internet-plattform zur aktiven Mitwirkung ge-schaffen. tui

➥ www.izconnected.de

Frank U. Vogdt packt wieder die Kof-fer. Eine Woche China steht auf demReiseplan des Leiters des Fachgebie-tes Bauphysik und Baukonstruktio-nen der Technischen Universität Ber-lin. Im Rahmen eines von der Gesell-schaft für Technische Zusammenar-beit (GTZ) geförderten Projektes ar-beitet der Professor mit einer Exper-tengruppe daran, die chinesischenPartner beim Energiesparen zu un-terstützen. Nur weniger als zehnProzent der Gebäude erfüllen dortmoderne Energiesparvorgaben.

Die Experten erarbeiteten zunächstim Rahmen eines Pilotprojektes Vor-schläge für die Stadt Tangshan, östlichvon Peking. Dort, so berichtet Prof.Vogdt, habe es 1976 ein Erdbeben ge-geben, das fast die gesamte Stadt zer-störte. „Die danach wieder aufgebau-ten Häuser lassen sich gut mit den Plat-tenbauten der neuen Bundesländervergleichen“, sagt der Wissenschaft-ler. Jetzt soll eine Energieeinsparver-ordnung für China erarbeitet werden.„In China ist es allein deshalb schwie-rig, eine einheitliche Verordnungdurchzusetzen, weil sich das riesigeLand über fünf Klimazonen er-streckt“, berichtet der stellvertreten-de Sprecher des InnovationszentrumsEnergie der TU Berlin.Hierzulande ist am 18. März eine No-velle der Energieeinsparverordnungverabschiedet worden. Ziel der Ver-ordnung sei es unter anderem, dieEnergieeffizienz zu verbessern. „Essoll versucht werden, im wirtschaftlichvertretbaren Rahmen einerseits mitbaulichen Maßnahmen und anderer-seits mit Innovationen in der Anlagen-technik Energie an und in Gebäudenzu sparen“, erläutert der Bauphysiker.Ein Drittel der in Deutschland ver-brauchten Energie entfalle auf das Be-

Ob Gesundheits-, Koch- oder Energie-Assistent: Die Wohnung der Zukunft denkt mit

© D

AI-L

abor

/IZ V

L

Page 10: T 4/09 - pressestelle.tu-berlin.de · Seite 2 AKTUELL TU intern Nr. 4 · April 2009 Meldungen Geld gegen Leistung /tui/ Seit 2002 orientiert sich die Verga-be der öffentlichen Finanzmittel

Seite 10 TU intern Nr. 4 · April 2009FORSCHUNG

Wassergewinnungmit Gewächshäusern

Die grüne Revolution bildet auchheute noch die Basis der Welter-

nährung. Doch heute zeigen sich, beifortlaufendem Bevölkerungswachs-tum, auch die Grenzen der dafür ent-wickelten Methoden. Ein besonderesProblem sind die zunehmenden Was-serkrisen und Wassernotstände. Ins-besondere in Nordafrika ist Wasser einkostbares Gut. Das von der Europäi-schen Union mit 400 000 Euro geför-derte Forschungsprojekt „Cycler Sup-port“ beschäftigte sich damit, dieNachhaltigkeit und Effizienz neuerTechnologien zu erhalten. Dr.-Ing.Martin Buchholz, wissenschaftlicherMitarbeiter am Fachgebiet Gebäude-technik und Entwerfen der Techni-schen Universität Berlin, hat das Pro-jekt koordiniert, dessen Abschlussbe-richt jetzt vorliegt. Eine Schlüsseltech-nologie für den effizienten Nahrungs-mittelanbau in Trockengebieten bil-den neue, teilweise geschlossene Ge-wächshaussysteme. In ihnen wird dasvon Pflanzen verdunstete Wasser überKondensation zurückgehalten, CO2als Pflanzennährstoff zugeführt,Schadinsekten werden ausgesperrt.Gemeinsam mit Wissenschaftlern ausTunesien, Marokko und Italien hatBuchholz seit November 2006 dieseTechnologien untersucht und vergli-chen. Eine Besonderheit ist die Nut-zung unkonventioneller Wasserquel-len, zum Beispiel Brauchwasser ausurbanen Gebieten. tui

➥ www.cycler-support.net

Der Bahnhof als Instrument der StadtentwicklungDie großen Stationen in Berlin, London und New York im Vergleich

Bahnhöfe üben seit jeher eine Faszi-nation auf die Menschen aus – alsPlätze des Wegfahrens und Ankom-mens, als Plätze der Kommunikationund inzwischen immer häufiger alsPlätze des Konsums. Welche RolleBahnhöfe als Impulse für die sie um-gebenden Städte geben können, in-teressiert Deike Peters vom Centerfor Metropolitan Studies am Institutfür Geschichte und Kunstgeschichteder TU Berlin.

Im Rahmen des Emmy-Noether-Pro-gramms der Deutschen Forschungsge-meinschaft (DFG) evaluiert die pro-movierte Wissenschaftlerin mit ihrerArbeitsgruppe das Potenzial von in-nerstädtischen Bahnhöfen, um zu ei-ner nachhaltigen Siedlungs- und Ver-kehrsentwicklung beizutragen.„Uns interessiert, wie große Metropo-len ihren Strukturwandel bewältigenund welche Rolle dabei große Stadt-und Verkehrsentwicklungsprojekteauf Bahnhofsarealen spielen können“,umreißt Projektleiterin Deike Petersihr Forschungsinteresse. Seit einigerZeit beobachteten Stadtplaner eineRenaissance der Innenstädte. Das frü-here Modell einer Metropole mit Bü-ros und Geschäften im Stadtkern und„Schlafstädten“ an der Peripherie seiüberholt.Im Rahmen des Forschungsprojektes,das im Oktober 2008 startete und biszu fünf Jahre lang von der DFG finan-

ziert wird, wollen die Wissenschaftlereine internationale Datenbank erstel-len, die alle groß angelegten Stadtum-bauprojekte rund um Bahnhöfe er-fasst. Parallel dazu werden ausgesuch-te Standorte wie Berlin (Hauptbahn-hof), London (St. Pancras/King’sCross) und New York (Penn/MoynihanStation) in vertiefenden Fallstudienanalysiert. „Letztlich geht es darum,unseren Wissensstand auf diesem Ge-

biet der Stadtplanung zu vertiefen.Eine systematische, international ver-gleichende Untersuchung zu Großpro-jekten der Stadtentwicklung, die denUm- oder Neubau von modernen in-nerstädtischen Bahnhöfen und diegleichzeitige Neuplanung der umlie-genden Areale als attraktive, gemischtgenutzte Standorte beinhalten, gibt esjedoch bisher nicht“, sagt Deike Pe-ters. „Dabei haben gerade diese Bahn-

hofsprojekte eine hohe strategischeund symbolische Bedeutung für daszukünftige Gesicht der Städte.“ Gera-de der Berliner Hauptbahnhof ist fürdie Arbeitsgruppe nicht nur wegen sei-ner räumlichen Nähe von großem In-teresse. „Berlin ist aufgrund seinerjahrzehntelangen Teilung ein Sonder-fall der Stadtentwicklung“, sagt dieWissenschaftlerin.

Andrea Puppe

Angewandte Forschung im SpreeraumStudierende und Akteure erörtern Zukunftsvisionen für das Entwicklungsgebiet „Mediaspree“

Kaum ein Gebiet Berlins wird der-zeit so kontrovers diskutiert wie

die Gegend zwischen Elsen- und Ober-baumbrücke am Spreeufer in Fried-richshain-Kreuzberg. Unter dem grif-figen Namen „Mediaspree“ planen Se-nat und Investoren Neubauten an denUfern, die von vielen Anwohnern alszu massiv empfunden werden. EinBürgerentscheid im Juli 2008 offen-barte Volkes Willen: Eine deutlicheMehrheit der 35 000 Abstimmendenvotierte für eine weniger dichte Be-bauung und den öffentlichen Zugangzum Wasser. Der Senat beharrt jedochauf einer Planung aus dem Jahr 2001

und drohte dem Bezirk unlängst da-mit, die Planungshoheit für das Gebietzu übernehmen.Stadtplaner und Architekten der TUBerlin begleiten diesen Prozess:Pünktlich zum Bürgerentscheid imvergangenen Sommer stellten 15 Stu-dierende des Fachgebietes Entwerfen,Architektur im globalen Zusammen-hang der TU Berlin bereits während ih-rer Seminarendpräsentation unterdem Titel „Latte oder Schultheiss“ihre Ideen zu einem „Akteursmanage-ment“ für das Gelände vor. Ende Ja-nuar 2009 wurden die studentischenArbeiten im Architekturforum der TU

Berlin ausgestellt und, moderiert vonder Leiterin des Deutschen Architek-turzentrums, Kristin Ring. Unter demTitel „Wasserschaft Spree“ wurdenweitere Entwicklungsszenarien erör-tert, die an der TU Berlin entstandensind: Das städtebauliche Entwurfsse-minar „urban 0+“ berücksichtigte beiseiner alternativen Vision ökologischePrinzipien. Im Seminar „RethinkingBerlin – a city and its river“ setztensich Studierende mit der ortsspezifi-schen Qualität des städtischen Wasser-raumes auseinander.„Die Arbeiten bildeten den Rahmen fürdie Diskussion mit geladenen Teilneh-

mern aus Politik, Kultur, Architekturund Stadtplanung“, berichtet Paola Al-faro d’ Alençon von der Veranstaltungam 28. Januar. Die Spree der Zukunftmüsse die Zeit haben, ein enges Ge-flecht aus Multifunktionalität mit demErlebnis des Wasserraumes zu verbin-den. In naher Zukunft sollen die span-nenden studentischen Arbeiten nunauch vor Ort gezeigt werden. Zusätzlichsollen die Potenziale der akademischenArbeit in einem „Think Tank“ wei-terentwickelt werden. apu/tui

[email protected]➥ www.habitat-unit.de

Wenn ein großer Hang ins Rutschen kommtDie Forschergruppe „Großhang“ erhält 2,3 Millionen Euro für weitere Untersuchungen

Das Abrutschen von Berghängenkann katastrophale Folgen für

Mensch und Umwelt haben. PräziseVorhersagen, wann ein Hang zu rut-schen droht, sind aber leider auch mitComputersimulationen noch nicht zu-friedenstellend“, sagt TU-ProfessorReinhard Hinkelmann. Einem solchenEreignis gingen oft tagelange starkeRegenfälle voraus. Doch danebenführen schließlich noch viele weiteresehr komplexe Prozesse im Boden zueiner solchen Katastrophe. Deren Er-gründung und Simulation erfordertnoch ein erhebliches Maß an grundla-gen- und anwendungsorientierter For-schung. Die von der Deutschen For-schungsgemeinschaft geförderte For-schergruppe „Großhang“ (Kopplungvon Strömungs- und Deformations-prozessen für die Modellierung vonGroßhangbewegungen), die ProfessorReinhard Hinkelmann zusammen mitseinem Kollegen Professor ErwinZehe von der TU München leitet, be-fasst sich seit 2006 mit diesem Thema.2 300 000 Euro erhält die für die zwei-te Förderphase 2009–2011 verstärkteGruppe. Davon gehen 700 000 Euroan die TU Berlin.Ob ein Hang abrutscht oder nicht, wirdbeeinflusst durch Regen, durch boden-mechanische und -hydraulische Ei-genschaften des Untergrundes, durch

die Beschaffenheit der Oberflächensowie deren Nutzung.Die Prozesse sind sehr kompliziert undresultieren aus der Überlagerungschlagartiger Belastungen wie Starkre-genfälle, schnelle Wasserinfiltration indie Hänge, Grundwasserströmungen,Druckanstieg und Auftrieb im Unter-grund sowie kontinuierlicher Belastun-gen aus dem Eigengewicht. In sehr fein-körnigen, sogenannten „bindigen“ Bö-den treten häufig relativ langsameKriechbewegungen auf, die bestimmteSchwächungszonen, die Scherbänder,im Untergrund bilden. Sie können danndas Abrutschen des Hanges auslösen.

Im Blickpunkt des Interesses der For-scher – auch die Universitäten Stutt-gart, Potsdam, Karlsruhe und die BTUCottbus sowie das Umweltforschungs-zentrum Leipzig sind beteiligt – stehtder österreichische Heumöser Hang inEbnit (Dornbirn), Vorarlberg. Einzig-artig für die Untersuchung von Groß-hangrutschungen ist, dass der Hangnoch „intakt“ ist. „Teilbereiche vonihm befinden sich in Kriechbewegun-gen, bis zu einigen Dezimetern proJahr“, sagt der Forschergruppenspre-cher Reinhard Hinkelmann. „Das führtzu erheblichen Problemen für einigeGebäude.“ Doch er beruhigt auch:

„Ein katastrophales Abrutschen desgesamten Hanges ist nach jetzigemKenntnisstand nicht absehbar.“ In dennächsten drei Jahren wollen die For-scher das Natursystem Heumöser Hangumfassend geophysikalisch erkunden,weitere kontrollierte Experimente imLabor durchführen sowie gekoppelteStrömungs- und Deformationsmodelleweiterentwickeln, um die ProzessketteStarkregen, Oberflächenabfluss, Ma-kroporeninfiltration, Untergrundhy-draulik und -verformung abzubilden.Eine der größten wissenschaftlichenHerausforderungen ist dabei die Über-prüfung, ob die Computermodelleauch die Verhältnisse im Feldfall ange-messen simulieren können. „Insgesamterwarten wir, dass wir besser verste-hen, welche Faktoren in welchem Maßefür die Großhangbewegungen in Ebnitverantwortlich sind“, sagt ReinhardHinkelmann. „Daraus wollen wir Kri-terien auch für andere Großhänge ab-leiten, durch welche Art von Compu-termodellen und welches Maß an Feld-erkundungen zukünftig Gefahrenkar-tierungen im alpinen Raum verbessertwerden können.“ Konstanze Konrad

[email protected]

➥ www.wahyd.tu-berlin.de,➥ www.grosshang.de

MeldungenSchneller Doktorand bei UniCat

/tui/ Nach nur zwei Jahren und vier Mo-naten konnte bereits der erste Doktorandder Graduiertenschule BIG-NSE, die demTU-Exzellenzcluster „UniCat“ angeglie-dert ist, seine Doktorarbeit vorlegen. Hei-ko Schadt war einer der ersten Doktoran-den, die mit der Gründung im Mai 2007ihre Arbeit aufnahmen. Der Biochemikeraus Tübingen lieferte in seiner Dissertati-on unter anderem grundlegende bioche-mische Erkenntnisse über die Biosynthe-se des Vitamins Folsäure, die auch bereitsin renommierten deutschen und ameri-kanischen Zeitschriften veröffentlichtwurden. Die Arbeit qualifiziert ihn bes-tens für seine neue Arbeitsstelle in Baselbei einem der international führenden Vi-taminhersteller. Bereits im Juli erwartetJean-Philippe Lonjaret, der Geschäftsfüh-rer der BIG-NSE, die nächste wissen-schaftliche Aussprache …

Europas astronomische Zukunft

/tui/ Astronomen in 28 Mitglieds- und as-soziierten Staaten der EU unterstützen denInfrastrukturfahrplan, der die Prioritätender Astronomie der nächsten 20 Jahre fest-legt. Zusammengestellt wurde er im EU-Projekt ASTRONET (Coordinating strate-gic planning for European astronomy), dasauch einen Kostenplan zur Bewältigungder geplanten Forschungen vorstellte. DerPlan spiegelt eine hohe Stufe wissenschaft-licher Zusammenarbeit im EuropäischenForschungsraum (EFR) wider.➥ www.kooperation-international.de

Zugang zum digitalen Weltwissen

/tui/ Das Max-Planck-Institut für Wissen-schaftsgeschichte (MPIWG) hat eine Ini-tiative ins Leben gerufen, die freien Zu-gang zu digitalem Bild- und audiovisuel-lem Material für Lehre und Forschung for-dert. Als Mitinitiator der sogenanntenOpen-Access-Bewegung hat das MPIWGzusammen mit Vertretern führender Mu-seen, Bibliotheken, Bildarchive und Verla-ge Empfehlungen zur Verbesserung derwissenschaftlichen Nutzung und Publika-tion von historischem Bildmaterial erar-beitet. Alle Produzenten und Besitzer vonWissen und kulturellem Erbe sollen da-durch zu freierem Austausch ihrer Schät-ze angeregt werden. ➥ www.mpiwg-berlin.mpg.de

Hangrutschung im österreichischen Vorarlberg

© T

U-P

ress

este

lle/D

ahl

Ein Bahnhof wie der Berliner Hauptbahnhof hat eine hohe strategische und symbolische Bedeutung für das künftige Gesicht einer Stadt

© p

rivat

Page 11: T 4/09 - pressestelle.tu-berlin.de · Seite 2 AKTUELL TU intern Nr. 4 · April 2009 Meldungen Geld gegen Leistung /tui/ Seit 2002 orientiert sich die Verga-be der öffentlichen Finanzmittel

TU intern Nr. 4 · April 2009 Seite 11ALUMNI

Von den „Drei alten Schachteln“ zur KnefTU-Alumna Marion Wächter betreut mit ihrer Agentur Künstler

Wer im Fernsehen ab und zu Kaba-rett sieht oder in Berlin die einschlä-gigen Kleinkunstbühnen besucht,wird einige von ihnen kennen: dieKünstler, die Marion Wächter mit ih-rer gleichnamigen Agentur unterVertrag hat. Da ist das MusikertrioArs Vitalis, der Kabarettist AndreasRebers oder die beiden Sänger vonMalediva. Außerdem vertritt sie inDeutschland das Schweizer „wort-los“-Duo „Ohne Rolf“ und MichaelHeissig, der als Hildegard KnefsSchwester Irmgard Knef auftritt undgenau wie Marion Wächter an derTU Berlin studiert hat. Jedoch zu an-deren Zeiten und in einem anderenFach.

Marion Wächter studierte bis 1986Kunstwissenschaft an der TU Berlin.Danach arbeitete sie zunächst in Mu-seen und Galerien im Bereich derKunstvermittlung. 1996 wechselte siedas Metier und begann bei der Bar je-der Vernunft. „Meine neue Aufgabebestand darin, dass ich die eigenenProduktionen der Bar jeder Vernunftdeutschlandweit vertreiben sollte“,sagt Marion Wächter. Sie baute für dieArbeit bei der Bar jeder Vernunft eineAgentur auf, recherchierte geeigneteSpielstätten, machte Werbung für dieAufführungen und organisierte denreibungslosen Ablauf des jeweiligenGastauftritts. „Die erste Produktion,

für die ich tätig war, war ,Drei altenSchachteln‘ mit Brigitte Mira, HelenVita und Evelyn Künneke, erinnertsich Marion Wächter. Als es 2002 zustrukturellen Veränderungen kam,

gründete sie ihre eigene Agentur – so-zusagen als Ausgründung aus der Barjeder Vernunft. „Dies lief im gegensei-tigen Einvernehmen und so konnte ichauch einige Künstler in die neue Agen-

tur übernehmen“, sagt sie. „Wichtigwar mir von Beginn an, dass ich zu denKünstlern passe und sie zu mir. Wir ha-ben uns gegenseitig gefunden“, be-schreibt Marion Wächter das Verhält-

Auch TU-Alumnus Michael Heissig, dessen Kunstfigur Hildegard Knefs Schwester Irmgard Knef ist, wird durch die Agentur „Marion Wächter“ vertreten

nis, das sie zu „ihren“ Künstlern hat.Damit diese erfolgreich auf den unter-schiedlichsten Bühnen landauf, landabspielen können, pflegt sie den Kontaktzu Bühnen, muss die Spielstätten ken-nen, um zu wissen, ob der jeweiligeSpielort für den Künstler geeignet ist,koordiniert die Tourpläne und führtdie Gagenverhandlungen. Sie hält denKünstlern den Rücken frei und weißgenau, welche besonderen Wünschejeder Einzelne hat. Dazu gehört auch,dass sie den Kreis derjenigen, die siemit ihrer Agentur betreut, nicht weitervergrößert, da ansonsten das engeVerhältnis zu den Künstlern nichtmehr vorhanden wäre. „Ich biete mei-nen Künstlern eine ,artgerechte Be-treuung‘ und freue mich, auf dieseWeise ihre Karriere mitzubefördern“,sagt die Agentin. „Der Motor unsererArbeit sind natürlich die Liebe und dieLeidenschaft für die Kunst.“

Bettina Klotz

➥ www.marionwaechter.de

Irmgard Knef in Berlin

In Berlin tritt Irmgard Knef in diesemJahr mit unterschiedlichen Programmenauf. Am 4. Juli 2009 im Tertianum, Pas-sauer Str. 5–7, am 27. Oktober in der Barjeder Vernunft und am 28. November inden Wühlmäusen Berlin.➥ www.irmgardknef.de

D O K T O R H Ü T E

Kopfbedeckung mitpersönlicher Note

Dieser Doktorhut, den Angehörigedes Instituts für Prozesswissen-

schaften als standesgemäße Kopfbe-deckung für Dr. Sven Strohkark kre-iert haben, ist eine Maßanfertigung.

Als TU-Doktorandbeschäftig-te sich Dr.Sven Stroh-kark mitder Aus-härtungvon Harz-Systemen,die alsKlebstoffeeingesetztwerden.Die auf

dem Hut zu einer Spirale verdrilltenPolystyrol-Stränge stellen Mikrowel-lenstrahlen dar, die der Aushärtungdes mittig angebrachten Klebstoffsdienen. Eine ganz persönliche Noteverleiht dem Hut die handgeflochtenerote Kordel. Die Dissertation wurdevon Prof. Dr.-Ing. Manfred H. Wagneram TU-Institut für Prozess- und Ver-fahrenstechnik betreut. tui

Doktorhut-Galerie:➥ www.alumni.tu-berlin.de

© P

aul S

chim

weg

, whi

teha

ll.de

Vor zwölf Jahren hatte sie ihrenletzten Arbeitstag im Prüfungsamt

der TU Berlin und nur ungern ging Do-ris Friese damals in den Ruhestand.„Ich denke so gern an meine Zeit ander TU Berlin zurück“, sagt sie. „Mirhat die Arbeit hier immer Spaß ge-macht.“ Bevor sie 1974 an die TU Ber-lin kam, arbeitete die gelernte Herren-maßschneiderin in der Konfektion. Alses der Bekleidungsindustrie jedoch zuBeginn der Siebzigerjahre immerschlechter ging, musste sie sich nach ei-nem anderen Job umschauen. „EineFreundin gab mir den Tipp, es dochmal an der TU Berlin zu versuchen, dadort Bürokräfte gesucht würden.“Und obwohl sie von Büroarbeit nurwenig wusste, begann sie 1974 als Bü-rohilfe. „Ich habe mich immer für dieArbeit interessiert und mir vieles ausInteresse angeeignet.“Mit Erfolg – im Laufe ihrer Dienstzeitarbeitete sie sich somit immer weiternach oben und war für Professorenund Studierende wichtige Ansprech-partnerin in allen Fragen der Prü-fungsangelegenheiten. „Ich hatte vielKontakt mit den Studierenden und

habe dabei so viele nette junge Leutekennengelernt, die einfach dankbarwaren, wenn man ein offenes Ohr fürihre Probleme hatte“, sagt Doris Frie-se, die auch nach ihren aktiven Dienst-jahren regelmäßig der TU Berlin einenBesuch abstattet. Darüber hinaus hatsie den Kontakt zu jungen Menschenauch als Rentnerin gesucht und zöger-te daher nicht lange, als die Senioren-begegnungsstätte „Treffpunkt Son-nenblume“ gemeinsam mit dem Ver-ein Hand in Hand Partnerschaft e.V.ein Projekt startete, bei dem sich Jungund Alt näherkommen sollten. Senio-ren haben dabei gemeinsam mit Schü-lerinnen und Schülern der Heinrichvon Stephan-Oberschule einen Kalen-der für das Jahr 2009 gestaltet, in demsowohl die Senioren als auch die Schü-ler Geschichten aus ihrem Leben auf-geschrieben haben. Doris Friese kambei diesem Projekt mit einer jungendeutsch-türkischen Schülerin in Kon-takt. „Sie wusste noch gar nicht, wassie nach ihrem Schulabschluss machensollte. Nachdem ich ihr von meinemBerufsweg erzählt hatte, fragte sienach Praktikumsmöglichkeiten an der

TU Berlin.“ Und Doris Frieses Begeis-terung für die eigene Arbeit steckte an.Sie machte auch der viel Jüngeren denJob in der Uni schmackhaft, zunächstin Form eines sechswöchigen Prakti-kums im TU-Prüfungsamt. Das mach-te der Schülerin so viel Spaß, dass siesich nun bei der TU Berlin um einenAusbildungsplatz bewirbt.

Bettina Klotz

Begeisterung kann ansteckend seinTU-Alumna startete ein Begegnungsprojekt für Jung und Alt

Hertha-Nathorff-Preis

Elvira Mautz, TU-Absolventin im FachPublic Health, hat sich in ihrer Ab-schlussarbeit mit den „Psychische(n)Störungen und soziale(r) Ungleichheitim Geburtskohortenvergleich“ be-schäftigt. Dabei stellte sich Folgendesheraus: Je später Menschen inDeutschland geboren wurden, umsohöher liegt ihr Risiko, eine psychischeStörung zu erleiden. Bei Männern istdas Risiko in allen Altersgruppen fastdoppelt so hoch wie bei Frauen. Fürihre Arbeit wurde Elvira Mautz am 20.März 2009 mit dem ersten Preis desHertha-Nathorff-Preises ausgezeich-net, der durch die Ärztekammer Ber-lin vergeben wird. bk

Früher „StArt“ für das spätere StudiumDas Berliner Andreas-Gymnasium setzt Maßstäbe mit Studien- und Ausbildungsratgeber

Vor wenigen Wochen besuchte TU-Präsident Prof. Dr. Kurt Kutzler

im Rahmen seiner „Bildungsreisen“an Berliner Schulen das Andreas-Gymnasium – eine Schule, die sich be-sonders durch ihre frühzeitige Vorbe-reitung auf Ausbildungs- und Studien-entscheidungen hervortut. H internfragte den stellvertretenden Schullei-ter und TU-Alumnus Andreas Steinernach dem Lehrangebot „StArt“, daserstmals in Berlin an seinem Gymnasi-um umgesetzt wurde.

Herr Steiner, was ist „StArt“?

„StArt“ steht für „Studien- und Aus-bildungsratgeber“. Damit bieten wir inKlasse 9 ein neues Unterrichtsfach an,in dem Ausbildungswege vorgestelltund Studienentscheidungen vorberei-tet werden. „StArt“ wird mit einer zu-

sätzlichen, benoteten Unterrichtsstun-de als fester Bestandteil der Stundenta-fel angeboten. Wir sind derzeit das ein-zige BerlinerGymnasium, dasvergleichbare In-halte als eigen-ständiges Fachauf den Stunden-plan bringt, unddas bereits fürNeuntklässler.

Was ist Ihr größ-tes Anliegen bei„StArt“?

Die moderneSchule muss wegvon der „Ab-schlussfixie-rung“ auf den

Mittleren Schulabschluss oder dasAbitur hin, zur „Anschlussfixierung“,also zur Ausgangsfrage: „Was kann ich

mit dem Erlern-ten erreichen?“Wenn Schülerin-nen und Schülerfrüher konkretereVorstellungenvon der Arbeits-welt haben, kannauch ihre Motiva-tion für die Schu-le deutlich gestei-gert werden.

Gibt es Bereiche,in denen Sie sichnoch Unterstüt-zung wünschen?

Ich sehe eine sehr

gute Möglichkeit für Doktoranden,dieses Programm mit Hilfe wissen-schaftlicher Methoden auf seineWirksamkeit zu untersuchen. Zur-zeit „messen“ wir den Erfolg von„StArt“ noch über eine interne Eva-luation mit Fragebögen und Einzelin-terviews.

Damit sind auch TU-Alumni gefragt?

Wir könnten uns professionelle Unter-stützung aus den Reihen der TU-Alumni wunderbar vorstellen – auchfür längere Studien zum gesamtenKonzept der Ausbildungsorientie-rung.

Die Fragen stellte Mona Niebur

Das ungekürzte Interview:➥ www.alumni.tu-berlin.de

Sportlich, sportlich

Denken Sie auch im Sommer 2009an Ihre Gesundheit? Die TU Ber-

lin hilft Ihnen dabei. TU-Alumni kön-nen Sportkurse, die der Hochschul-sport mit dem Alumni-Team der Pres-sestelle speziell für Alumni und Be-schäftigte der TU Berlin anbietet, bu-chen. Bevorzugen Sie das Wasser,können Sie wählen zwischen Rudern,Paddeln oder Segeln. Fit halten Siesich aber auch bei Tanzkursen imSportstudio der TU Berlin oder beimWaldlaufraining. Auch zwei Radtou-ren sind im Angebot. Außerdem ha-ben Sie bis zum Uni-Golf-Cup, der am3. Juli 2009 stattfindet, ausreichendZeit, den optimalen Abschlag im Gol-fen zu trainieren. Einen Überblicküber alle Kurse und Termine findenSie im Internet auf der Website desTU-Sports unter „Zielgruppenange-bote“. Die Buchung kann nur onlineerfolgen. Sie benötigen eine Beschei-nigung über Ihre Mitgliedschaft beimTU-Alumni-Programm. Informatio-nen beim TU-Alumni-Team der Pres-sestelle. bk

☎ 314-2 76 50/-7 88 27✉ [email protected]➥ www.tu-sport.de

Andreas Steiner

© T

U-P

ress

este

lle/D

ahl

© T

U-P

ress

este

lle

Doris Friese

Page 12: T 4/09 - pressestelle.tu-berlin.de · Seite 2 AKTUELL TU intern Nr. 4 · April 2009 Meldungen Geld gegen Leistung /tui/ Seit 2002 orientiert sich die Verga-be der öffentlichen Finanzmittel

Seite 12 TU intern Nr. 4 · April 2009INTERNATIONALES

MeldungenSommerliches

„Schnupperstudium“ in China

/tui/ Wer die vorlesungsfreie Zeit im Som-mer nutzen möchte, um einen ersten Ein-blick in die chinesische Sprache, Kultur,Wirtschaft und Geschichte zu bekommen,dem bietet die TU Berlin nun ein „Schnup-perstudium“ in China. Noch bis zum 21.April 2009 können sich Studierende fürzwei- beziehungsweise vierwöchige Sum-mer Schools an der renommierten TongjiUniversity in Schanghai und dem BeijingInstitute of Technology in Peking bewer-ben. Die Summer Schools sind offen undgeeignet für Studierende, die sich auf ei-nen bereits geplanten Studien-, Prakti-kums- oder Arbeitsaufenthalt in China vor-bereiten möchten, aber auch für diejeni-gen, die sich einen ersten Eindruck vondem Land verschaffen wollen. Weitere In-formationen gibt es im Campus-Centersowie im Akademischen Auslandsamt beiÜberseereferentin Uta Kirchner.☎ 314-2 56 48➥ www.tu-berlin.de/?id=51464➥ www.tu-berlin.de/?id=5180

Praktikum im Ausland

/tui/ Praktika im Ausland sind oft der ers-te Schritt zu einem gelungenen berufli-chen Einstieg. Rund 1100 Praktikums-plätze im Ausland für deutsche Studieren-de wurden im Februar vom DAAD an die120 lokalen IAESTE-Stellen der deutschenHochschulen vergeben. Die internationa-le Organisation IAESTE (International As-sociation for the Exchange of Students forTechnical Experience) vermittelt seit über60 Jahren weltweit Praktika für Studieren-de aus ingenieur- und naturwissenschaft-lichen sowie land- und forstwirtschaftli-chen Fachrichtungen. Der deutscheZweig arbeitet unter dem Dach des Deut-schen Akademischen Austauschdienstes(DAAD). Die deutsche Wirtschaft stellt indiesem Jahr mit über 1000 Praktikums-plätzen für ausländische Studierende dengrößten Anteil der weltweit im Netzwerkzur Verfügung stehenden Plätze.➥ www.iaeste.de

Auslandsstudium vereinfachen

/tui/ Die Studienbewerbung an auslän-dischen Hochschulen soll in Zukunft we-sentlich einfacher werden. Die zentraleninternationalen Zulassungsstellen vonKanada, Großbritannien, Australien,Oman, Schweden, Dänemark, den Nie-derlanden und Deutschland haben sichin London zur Internationalen Vereini-gung der Zulassungsorganisationen zu-sammengeschlossen, um die Chancenauf eine erfolgreiche internationale Be-werbung zu erhöhen. Die beteiligten Or-ganisationen wollen vor allem Best-Practice-Erfahrungen austauschen undneue Ideen entwickeln und in die Arbeitimplementieren. In Deutschland über-nimmt die Arbeits-und-Service-Stelle„uni-assist“ die Verfahren für ausländi-sche Bewerber, bei der 111 bundesdeut-sche Hochschulen Mitglieder sind. ImVorstand ist mit Prof. Dr.-Ing. Jörg Stein-bach, 1. Vizepräsident, auch die TU Ber-lin vertreten.➥ www.uni-assist.de

Anschluss an die WeltAfghanische Akademiker lernen an der TU Berlin für den Aufbau der Kommunikationstechnologie in ihrem Land

„Nach 23 Jahren Bürgerkrieg in Af-ghanistan ist eine IT-Infrastrukturquasi nicht vorhanden. Die Wissen-schaftler und Öffentlichkeit sind ab-geschnitten von den Ereignissen undEntwicklungen in anderen Teilen derWelt“, sagt Dr. Nazir Peroz, Informa-tiker an der TU Berlin. „Gerade des-halb ist es so wichtig, diesem Landeine Teilhabe an moderner Informa-tionstechnologie zu ermöglichen.“

Im Zentrum für internationale und in-terkulturelle Kommunikation (ZiiK)an der TU Berlin hatte Peroz jetzt 15afghanische Dozenten, Studierendeund Mitarbeiter des Ministeriums fürHöhere Bildung zu Gast, die ein sechs-wöchiges Fortbildungsprogramm ab-solvierten. Gleichzeitig baut das ZiiKmit Mitteln der Weltbank ein moder-nes Rechenzentrum in der Stadt Heratauf.Das ZiiK an der TU Berlin, das Dr. Na-zir Peroz leitet, kann seit 2002 auf sehrerfolgreiche Projekte zum Wiederauf-bau der akademischen Strukturen imBereich Informationstechnologie (IT)in Afghanistan verweisen. Die Wis-senschaftler haben zusammen mit Stu-dierenden bereits mehrere Rechner-zentren und PC-Pools in Kabul und an-deren Städten sowie weitere IT-Infra-strukturen aufgebaut. Einen besonde-ren Schwerpunkt des Zentrums bildetauch die Aus- und Weiterbildung jun-ger afghanischer Dozenten und Admi-nistratoren. Es leistet damit einennachhaltigen Beitrag zum Aufbau vonIT-Abteilungen und Instituten an af-ghanischen Universitäten.Das derzeit entstehende zentrale Re-chenzentrum an der UniversitätHerat, das IT Center Herat University

(ITCH), hat 70 Arbeitsplätze für Stu-dierende, Dozentinnen und Dozen-ten. Es wird auch für Schulungen im IT-Bereich zur Verfügung stehen. Bereitsseit Ende 2004 wird dort von deut-schen TU-Absolventen ein Bachelor-studiengang Informatik durchgeführt.Zusammen mit afghanischen Mitar-beitern werden dort gleichzeitig aka-demische Strukturen aufgebaut. Diegesamte verwendete Software im neu-en ITCH ist frei verfügbare Open-Source-Software, die leichter in dieLandessprachen Dari und Paschtuübersetzt werden kann.

Da Strom in Afghanistan ein raresGut und nicht überall zuverlässig vor-handen ist, wurde bei der Entwick-lung des Rechenzentrums besondererWert auf Energieeffizienz gelegt. Mo-derne Stromspartechniken wie dieServervirtualisierung werden einge-setzt, unbenutzte Rechner oder Rech-nerkomponenten abgeschaltet. Au-ßerdem wird für die Erwärmung imWinter und die Kühlung im SommerErdwärme verwendet. Die Teilneh-merinnen und Teilnehmer der aktuel-len sechswöchigen „Winterakade-mie“ kommen von den Universitäten

Kabul und Herat, die durch kriegeri-sche Handlungen und gesellschaftli-che Umbrüche in der Vergangenheitin ihren akademischen Grundfestenerschüttert wurden, sowie aus demMinisterium für Höhere Bildung. Zieldes Programms an der Fakultät IV derTU Berlin Elektrotechnik und Infor-matik ist es, sie in technisch-adminis-trative Prozesse einzuweisen, um siefür ihre Aufgaben an ihren Heimator-ganisationen zu schulen. Parallel wirdder Gruppe ein kulturelles Rahmen-programm geboten.

Patricia Pätzold

Kinder bei der Arbeit in einer Straße in Herat. Noch ist der Großteil der Bevölkerung Afghanistans von höherer Bildung ausgeschlossen

© p

ixel

io.d

e/Je

rzy

Sonderstatus in North CarolinaUSA-Austausch mit einem TU-Stipendium

Ein Austauschjahr an der Duke Uni-versity in Durham, North Carolina,

ist eine der Optionen, die man vomTU-Auslandsamt angeboten be-kommt, wenn man in die USA will“,sagt Sebastian Eiser, Physikstudent im

9. Semester. Im gefiel die Mischungdes US-Bundesstaates aus Nord- undSüdstaaten und so entschied er sich fürdie Elite-Universität mit SchwerpunktMedizin, Basketball und Jura. „Zu-

nächst muss man einen Professor fin-den, der an einer Zusammenarbeit in-teressiert ist, denn er stellt einen An-trag an das International Office“, er-klärt Sebastian Eiser. Das sei abernicht so schwierig, da die Kosten ja von

der TU Berlin übernommen würden,wenn man Inhaber eines Stipendiumsist. Um Studiengebühren zu umgehen,ist man an der Duke University als „Vi-siting Scholar“ eingeschrieben – ein

Status, mit dem man über die meisten,aber nicht über alle Rechte der Studie-renden verfügt. Neben einigen admi-nistrativen Regelungen – „Du darfstdich nicht irritieren lassen, wenn dumit ,sweetheart‘ angesprochen wirst“– sei es wichtig, zu den „graduate stu-dent orientations“ zu gehen sowie sichauf diversen E-Mail-Verteilern anzu-melden. So komme man am besten andie wichtigsten Infos. „Die Betreuungin Lehre und Sport ist tatsächlich emp-fehlenswert, wenn man als Austausch-student auch einen Sonderstatus hatund dauernd irgendwelche Mitglieds-karten und Licences braucht“, sagt Se-bastian Eiser. Insgesamt sei es einwichtiges Jahr für ihn gewesen. Dereinzige Wermutstropfen: Als BerlinerClubgänger käme man nicht unbe-dingt auf seine Kosten. ElektronischeMusik ist in den USA noch nicht über-all angekommen. Liebhaber des „Hip-Hop“ seien aber richtig. Weitere Infosgibt Sebastian Eiser gern. Wer Kontaktzu ihm aufnehmen will, kann sich andas Akademische Auslandsamt derTU Berlin wenden. KoKo

➥ www.auslandsamt.tu-berlin.de

Die Duke University in Durham ist im Sport vor allem für Basketball bekannt

© p

ixel

io.d

e/R.

B.

Das zentralafrikanische Land Keniaplant, ein Krankenversicherungs-

system einzuführen. Dazu reiste im Ja-nuar eine hochrangige Delegationdurch Deutschland, angeführt von Ge-sundheitsminister Professor Peter An-yang’ Nyong’o. Um von den 125-jäh-rigen Erfahrungen des deutschen Ge-sundheitssystems zu profitieren, lie-ßen die Afrikaner sich Mitte Januarauch von TU-Professor Dr. ReinhardBusse vom Institut für Technologieund Management, Fachgebiet Ma-nagement im Gesundheitswesen alsausgewiesenem Fachmann auf diesem

Gebiet über den Aufbau eines solchenSystems informieren. Neben dem Gesundheitsminister wa-ren auch Vertreter des Finanzminis-teriums, der bereits vorhandenen Ge-sundheitsversicherung sowie der ke-nianische Botschafter in Deutsch-land, H. Mutuma Kathurima, zuge-gen. Der Delegation gehörten außer-dem mehrere Vertreter der Weltbankund des britischen Entwicklungshil-feministeriums an. Die Reise war vonder Gesellschaft für Technische Zu-sammenarbeit (GTZ) organisiertworden. tui

L E S E R B R I E F

Doktoranden –Vorbild USA?

In der Ausgabe 12/08 der H internwurden Ergebnisse einer Seminar-

reise beschrieben, welche zum Zielhatte, den Modellcharakter von ame-rikanischen Graduate Schools zu un-tersuchen. Es wurde dabei ein sehrvorteilhaftes Bild der sogenanntenPhD-Programme, der zum Doktorti-tel führenden amerikanischen Ausbil-dung, gezeichnet. Der Bericht hebtweiter hervor, dass eine solche Reisein die USA notwendig war, da „einesder größten Probleme der deutschenAusbildung von Nachwuchswissen-schaftlern … eine gegenüber denUSA offenbar geringe Erfolgsquote inder Promotionsphase“ sei. Ich möch-te argumentieren, dass diese „Erfolgs-quote“ großmehrheitlich mit der Ver-schulung des Doktorandenstudiumsbeantwortet werden kann und wohleher einen numerisch kalkuliertenErfolg von abgeschlossenen Disserta-tionen bemisst als die Qualität derDissertation …

Asst. Prof. Dr.-Ing. MarkusBreitschmid, Virginia, USA

Im Weiteren führt der Leser aus, vie-le PhD-Kurse vermittelten Grundla-gen, die in Deutschland zu jederdurchschnittlichen Gymnasialausbil-dung gehörten, und dass der An-spruch der deutschen Promotion kei-ne Schwäche der deutschen Ausbil-dung sei, sondern der humboldtschenUniversitätsidee zu einem weltweitdurchschlagenden Erfolg verholfenhabe. Die ungekürzte Fassung des Le-serbriefes finden Sie im Internet.

➥ www.tu-berlin.de/?id=56406In der nächsten Ausgabe der Stifterver-bandszeitschrift „Wirtschaft und Wissen-schaft“ erscheint ein ausführlicher Be-richt über die USA-Reise der deutschenHochschulexperten.➥ www.stifterverband.de

Wo finde ich Hilfe und Beratung inmeiner Fakultät? Wie gehe ich

mit den deutschen Behörden um? Wieist mein rechtlicher Status in Deutsch-land? Wo finde ich was in der Stadt?Fragen, vor denen Studienanfängerin-nen und -anfänger immer wieder ste-hen. Vom 7. bis 9. April 2009 führt da-her das Team der Betreuung für inter-nationale Studierende der TU Berlinbewährtes dreitägiges Einführungsse-minar für neu immatrikulierte auslän-dische Studierende durch. Die neuenStudierenden lernen dabei in Klein-gruppen ihre jeweilige Fakultät ken-

nen, die Studienfachberatung, denVertrauensdozenten, sie erhalten In-formationen über die Universität,wichtige Betreuungsangebote vonWohnen über Jobsuche bis hin zumrechtlichen Rahmen ihres Aufent-haltes, sie essen zusammen, macheneine Stadtrundfahrt und – last not least– feiern zusammen am Ende im CaféCampus bei Speis, Trank und Musikden Auftakt ihres Studiums an der TUBerlin. tui

☎ 314-2 46 91➥ www.tu-berlin.de/?id=6986

Einführung für ausländische Immatrikulierte

ANZEIGE

Gesundheit in Kenia

Page 13: T 4/09 - pressestelle.tu-berlin.de · Seite 2 AKTUELL TU intern Nr. 4 · April 2009 Meldungen Geld gegen Leistung /tui/ Seit 2002 orientiert sich die Verga-be der öffentlichen Finanzmittel

TU intern Nr. 4 · April 2009 Seite 13MENSCHEN

MeldungenVorstand der

Technion-Gesellschaft

/tui/ Die Deutsche Technion-Gesellschafte. V. wählte auf ihrer Mitgliederver-sammlung und gleichzeitig 52. Vor-standssitzung den Chemiker und TU-Pro-fessor Dr. Roderich Süßmuth vom Institutfür Chemie, Fachgebiet Organische Che-mie, zum Mitglied des Vorstandes. NebenSüßmuth wurden Prof. Dr. Dr. Rolf Gartz,Mayen, geschäftsführendes Vorstands-mitglied der Eduard-Rhein-Stiftung, so-wie Dr.-Ing. Martin Grabert, Brüssel (Di-rektor von COST), gewählt. Die Amtszeitgeht bis zum 31. 12. 2012.

Gastprofessor in Nanjing

/tui/ Am 19. 12. 2008 wurde Prof. Dr.-Ing. Peter Mnich, Fachgebiet Betriebssys-teme elektrischer Bahnen am Institut fürLand- und Seeverkehr (ILS) der TU Berlin,zum Gastprofessor der Nanjing Universi-ty of Science and Technology (NJUST),China, ernannt. Die NJUST wurde 1953gegründet und bietet in acht Fakultätenund einem Department überwiegend in-genieurwissenschaftliche Studiengängean, in denen etwa 20 400 Studierendeeingeschrieben sind.

Berufung in Senatskommission

/tui/ Prof. Dr. Martin Jekel, FachgebietWasserreinhaltung und Sprecher des In-novationszentrums „Wasser in Ballungs-räumen“, wurde vom Präsidenten derDeutschen ForschungsgemeinschaftMatthias Kleiner in die DFG-Senatskom-mission für Wasserforschung berufen.Seine erste Amtszeit beträgt zwei Jahre.

Bester Vortrag überSchiffsdynamik

/tui/ Auf dem Sprechtag „Students meetIndustry“ der Schiffbautechnischen Ge-sellschaft e. V. an der TU Rostock präsen-tierte Matthias Dudek, studentischer Mit-arbeiter am Fachgebiet Meerestechnikder TU Berlin, seine Studienarbeit undwurde anschließend für den besten Vor-trag ausgezeichnet. Sein Thema lautete„Verifizierung von Flachwassereffektenbei großmaßstäblichen Untersuchungender Schiffsdynamik in geringen Wasser-tiefen“.

Internationale Standardsfür die Umwelt

/tui/ Zum neuen Präsidenten des Ökobi-lanzausschusses des Technischen Komi-tees Umweltmanagement der ISO (Inter-national Organisation of Standardization,Canada) wurde in Bogotá Prof. Dr. Mat-thias Finkbeiner gewählt. Er vertritt an derTU Berlin das Fachgebiet Systemumwelt-technik. Die ISO-Standards und derenAnalyse-Werkzeuge werden in zuneh-mendem Maße von Industrie und Regie-rungen als Entscheidungshilfe in ver-schiedenen Bereichen des Umweltma-nagements genutzt.

Ausgezeichnete Regelung

/tui/ Mit dem ABICOR-Innovationspreis,der alle zwei Jahre neue Ideen und Ent-wicklungen auf dem Gebiet des Lichtbo-genschweißens und -schneidens fördert,wurde eine Forschergruppe um Dr.-Ing.Gerd Heinz und Dipl.-Ing. Frank Hof-mann, Fachgebiet Füge- und Beschich-tungstechnik im Institut für Werkzeug-maschinen und Fabrikbetrieb der TU Ber-lin, ausgezeichnet. Die Forscher arbeitenin einem Gemeinschaftsvorhaben derGesellschaft zur Förderung angewandterInformatik (GfaI) zusammen mit Dipl.-Phys. Gregor Gött und Dr. Heinz Schöppvom Leibniz-Institut für Plasmaforschungund -technologie (INP) in Greifswald. Sieerhielten gemeinsam den 3. Preis (2000Euro) für ihre Arbeit „Echtzeit-Spektral-regler für Pulsschweißmaschinen“.

Ehrenprofessur in China

/tui/ Die letzte H intern-Ausgabe melde-te, dass Prof. Dr. Volker Schindler eine Eh-renprofessur an der TU Dalian in Korea er-halten habe. Die TU Dalian liegt natürlichin China. Die Redaktion entschuldigt sichfür diesen Fehler.

Von der Physik zur Fahrzeugentwicklung

Hohe Kompetenz für Lehre undForschung konnte die Fakultät V

Verkehrs- und Maschinensystememit Prof. Dr. Ludger Dragon gewin-nen. Der Experte für Fahrdynamik istursprünglich Physiker und promo-vierte im Bereich Kernphysik überIonenreaktionen.Sein physikalisches Fachwissenbrachte er seit 1991 in die Pkw-Ent-wicklung ein. Er beschäftigte sichzunächst mit „Berechnung Fahrdy-

namik und Elastokinematik“, wurdedann Abteilungsleiter in der Merce-des-Benz-Pkw-Entwicklung, zu-nächst für „Fahrdynamik, Simulationund Analyse“, dann für „Fahrverhal-ten, Simulation und Analyse“. Seit2006 vertrat er die Daimler AG imStrategiekreis „Berechnung, Simula-tion, Prüf- und Messtechnik“ derdeutschen Automobilindustrie alsFachmann für Computer Aided En-gineering (CAE). tui

VerstorbenDer Erforschung des Mittelalters galt seineLeidenschaft. Prof. Dr. Ernst Pitz vertrat ander TU Berlin von 1971 bis 1996 das Fach-gebiet Mittelalterliche Geschichte. Als be-geisterter Lehrer vermittelte er Studieren-den die Klarheit der historischen Methodeund die Vielfalt des mittelalterlichen Lebens.Die Forschung diente vor allem der Verglei-chenden Rechtsgeschichte. Als jahrelangerVorsitzender der Entwicklungsplanungs-kommission half er der TU Berlin auf demWeg in die Zukunft. Professor Ernst Pitz starbam 3. Januar 2009 im 90. Lebensjahr. tui

Sein Leben gehörte der Darstellung derWelt – auf Karten. Prof. Dr.-Ing. RudolfBurkhardt vertrat an der TU Berlin dasFachgebiet „Photogrammetrie und Karto-graphie“. Dabei konzentrierte er sich vor al-lem auf Sonderanwendungen zum Beispielim Bauwesen und in der Elektronenmikro-skopie. Unter anderem wurden seine Leis-tungen von der Deutschen Gesellschaft fürPhotogrammetrie und Fernerkundung mitder Ehrenmitgliedschaft gewürdigt. Profes-sor Rudolf Burkhardt starb am 7. Januar2009 im 98. Lebensjahr.

Es hat sie immer wieder nachDeutschland gezogen. Seit 1998 warDr. LI Yuan immer wieder im kühlenLand der Germanen, das ihrer Hei-mat so unähnlich ist. Ihr Fleiß hatteihr Stipendien des Goethe-Institutseingebracht, des Deutschen Akade-mischen Austauschdienstes, das TU-Stipendium zur Promotion und dasAlexander-von-Humboldt-Stipendi-um für Postdoktoranden. Und immerwieder zog es sie an die TU Berlin.

Inzwischen ist sie in ihrem Heimatlandstellvertretende Direktorin am Institutfür German Studies der Zhejiang-Uni-versität in Hangzhou, China, und zur-zeit mit einem Alexander-von-Hum-boldt-Forschungsstipendium wiederbis Ende November an der TU Berlin.Bei Professor Ulrich Steinmüller imFachgebiet Deutsch als Fremdspracheerforscht sie, wie Literatur als Gegen-stand der Landeskunde eine Brückebilden kann zwischen Tradition undInnovation.„Als ich anfing, Deutsch zu lernen,war noch gar nicht abzusehen, dassChina und Deutschland einmal so engzusammenarbeiten würden“, sagt diezierliche Professorin in fließendemDeutsch. „Es war damals bei uns einesogenannte ,kalte Sprache‘, also eineSprache, die kaum jemand sprichtund die nur auf dem Papier vorhan-den ist.“ Die junge LI aber wollte dieWelt sehen und hatte die Hoffnung,

mit einer wichtigen europäischenSprache dieses Ziel erreichen zu kön-nen.„Germanistik in China ist andersstrukturiert als in Deutschland. Natur-gemäß wird zunächst viel Wert auf dieSprachausbildung gelegt, danach fol-gen erst Landeskunde und Literatur“,erklärt LI Yuan. Die berufliche Per-spektive ist dagegen keineswegs aufKultur und Literatur eingeschränkt.Gebraucht werden Germanisten imAußenhandel, in der Diplomatie, als

Übersetzer oder in Joint-Venture-Un-ternehmen. Interkulturelle Kompe-tenz ist eine gefragte Fähigkeit.In Hangzhou ist LI Yuan deshalb beider Umstrukturierung des Studien-gangs, die von Prof. Dr. FAN Jieping,ebenfalls ein TU-Alumnus, initiiertworden ist, aktiv mit dabei. Viel Wertwird dort auf Landeskunde, auf Poli-tik und Geschichte, auf Ökonomie undMedienwissenschaft gelegt. Ihre Dis-sertation beschäftigte sich entspre-chend diesen Zielen auch mit integra-

tiver Landeskunde. Sie entwickelteein Modell für das Fach Deutsch alsFremdsprache in China, am Beispieldes Einsatzes von Werbung. Die StadtHangzhou hat ihrem Institut mehrfachProjekte übertragen, die auf den ers-ten Blick gar nichts mit Sprache zu tunhaben, wie die „Internationalisierungder öffentlichen Beschriftungen“. Wo-chenlang liefen LI Yuan und ihre Kol-legen mit einer Kamera durchDeutschland und fotografierten Stra-ßenschilder, Autobahnauffahrten,Hausnummern, Hinweisschilder undmachten Vorschläge, wie Hangzhoudurch Beschriftungen nach deutschemVorbild Ordnung in das Chaos des Ver-kehrs und des öffentlichen Lebensbringen könnte.„Ich habe mit den Forschungen hierdie Chance, eine Brücke zu schlagen“,sagt die chinesische Forscherin. „Fürmich ist nicht die Sprache das Werk-zeug zur Veränderung, sondern dasDenken. Wenn ich die Sprache beherr-sche, verstehe ich Denkprozesse, Sys-tematisierungen, Ordnungen.“ Umschon junge Leute in China fürDeutschland zu interessieren und um-gekehrt, ist LI Yuan eine Partnerschaftmit der Bettina-von-Arnim-Schule inBerlin-Reinickendorf eingegangen.Auch die Deutschen sollen Chinesischdabei nicht nur als Sprache, sondernals Kultur begreifen. Bereits im Aprilwird der erste Austausch stattfinden.

Patricia Pätzold

„Nicht die Sprache ist das Werkzeug, sondern das Denken“Humboldt-Stipendiatin erforscht, welche deutschen Ordnungen und Systeme in die chinesischen Traditionen passen

Der SicherheitsexperteJean-Pierre Seifert leitet das Fachgebiet „Security in Telecommunications“

verlässige Handhabbarkeit der Geräteund Plattformen als Einheit zu verste-hen und systematisch zu erforschen,sagt Seifert. Die Herausforderung be-stehe darin, zu ergründen, was an Si-cherheit überhaupt theoretisch sowiepraktisch erreichbar ist unter den Be-dingungen immer neuer Angriffssze-narien, die auftreten könnten. Anhanddieser Forschung will Seifert die Ent-wicklung von Theorien und Methodenvorantreiben, die es ermöglichen, si-chere und zuverlässige Informations-und Kommunikationssysteme zu ent-

werfen. Seifert giltweltweit als anerkann-ter Experte auf demGebiet der Hardware-und Systemsicherheit.Er selbst ist Inhabervon 50 Patenten aufdiesem Gebiet.Jean-Pierre Seifert stu-dierte Informatik undMathematik an der Jo-hann-Wolfgang-Goe-the-Universität inFrankfurt/Main. Ersammelte intensivepraktische Erfahrun-gen in den Forschungs-

und Entwicklungsabteilungen für denBereich IT-Sicherheit bei Infineon inMünchen und bei Intel in den USA. FürSamsung entwickelte er 2007 das welt-weit erste kommerzielle, auf dem Be-triebssystem Linux basierende „siche-re“ Handy. Sybille Nitsche

Dr. Jean-Pierre Seifert ist neu beru-fener Professor für das Fachgebiet

„Security in Telecommunications“ ander TU Berlin. Diese Professur ist mitder Leitung des gleichnamigen For-schungsgebietes an den Deutsche Te-lekom Laboratories verbunden,dem Forschungs-und-Entwicklungs-Institut der Deutschen Telekom an derTU Berlin. Professor Seifert und seinWissenschaftlerteam suchen in denSchwerpunktfeldern Zugangskontrol-le, Verschlüsselung, Sicherheit vonOnline-Transaktionen, Management

von Privatsphäre, Anonymität undIdentität sowie Systemsicherheit nachLösungen für die sichere Gestaltungvon Kommunikation und der Netzin-frastruktur.Es müsse darum gehen, die drei Berei-che Sicherheit, Virtualisierung und zu-

Der EnergiesparerWolfgang Heinrich ist Professor für Höchstfrequenztechnologien

nem Chip zu integrieren und sie trotz-dem stabil arbeiten zu lassen“, soHeinrich.Ein Forschungsthema, das heute beson-ders im Fokus steht, sind effizienteLeistungsverstärker für die Basisstatio-nen in der Mobilfunkkommunikation.

Wolfgang Heinrich erklärt: „In den Mo-bilfunk- und drahtlosen Netzen sorgendie Basisstationen dafür, dass das Netzfunktioniert. Diese Basisstationen sindallerdings regelrechte Energiefresser.Nur zwei bis drei Prozent der hineinge-steckten elektrischen Energie kommenals Funkwelle heraus.“ Ziel müsse esdaher sein, die für die Basisstationenaufgewandte Energie zu minimieren.Heinrich: „Da kann man gut und gerndie Leistung eines Kraftwerkes einspa-ren.“ Er und seine Kollegen forschendeshalb an einem neuen Verstärker-konzept. Es soll den Wirkungsgraddeutlich erhöhen. Sybille Nitsche

Für Wolfgang Heinrich ist seine Be-rufung als Professor an die TU Ber-

lin schon so etwas wie das i-Tüpfelchenauf einer erfolgreichen Zusammenar-beit zwischen der Universität und demFerdinand-Braun-Institut für Höchst-frequenztechnik (FBH), an dem er dieAbteilung Mikrowellen-technik leitet. WolfgangHeinrich hat bereits seit2003 als Privatdozent ander TU Berlin gelehrt undist neben Professor Gün-ther Tränkle nun der zwei-te Wissenschaftler vomFBH, der eine solche Dop-pelprofessur innehat. AmTU-Institut für Hochfre-quenztechnik und Halblei-tersystemtechnologien lei-tet Heinrich nun das Fach-gebiet Höchstfrequenz-technologien. WolfgangHeinrich, der an der TechnischenHochschule Darmstadt Nachrichten-technik studierte, beschäftigt sich mitspezifischen Technologien und Werk-zeugen, die zur Entwicklung von Mi-krowellenschaltungen und -modulenbenötigt werden. Schwerpunkte sei-ner Forschungen sind unter anderemEntwurfsverfahren. „Eine große He-rausforderung in den vergangenenJahren bestand darin, Oszillatorschal-tungen mit geringem Phasenrauschenzu entwickeln, das heißt, die Frequenzder Schwingungen wenig schwanken,also wenig rauschen zu lassen. Uns istes gelungen, solche Oszillatoren auf ei-

N E U B E R U F E N A N D I E T U B E R L I N

Energie minimieren – Wirkung erhöhen: Wolfgang Heinrich

© T

U-P

ress

este

lle/D

ahl

© T

U-P

ress

este

lle/D

ahl

LI Yuan auf dem grünen Campus der Zhejiang-Universität in Hangzhou

© p

rivat

Immer neue Angriffsszenarien: Jean-Pierre Seifert

Page 14: T 4/09 - pressestelle.tu-berlin.de · Seite 2 AKTUELL TU intern Nr. 4 · April 2009 Meldungen Geld gegen Leistung /tui/ Seit 2002 orientiert sich die Verga-be der öffentlichen Finanzmittel

Seite 14 TU intern Nr. 4 · April 2009TIPPS & TERMINE

Im Jahr 2008, dem Jahr der Mathematik, hat die Deutsche Mathematiker-Vereinigung (DMV) erstmals einen Preis für Cartoons mit Mathema-tikbezug ausgeschrieben. Für den Cartoonpreis wurden insgesamt 250 Bilder von 159 Bewerbern aus aller Welt eingereicht. Die Gewinner wurdenvon einer Jury gekürt. Sie bestand aus Stern-Cartoonist Til Mette, Comic-Zeichner Jan-Michael Richter („Jamiri“), Prof. Rainer Schulze-Pillot, Heraus-geber der DMV-Mitteilungen 2008, sowie Günter M. Ziegler, Präsident der DMV 2008, TU-Professor und Mitinitiator des Jahrs der Mathematik. DerHauptpreis ging an die Berliner Grafik-Designerin Christiane Lokar („kittihawk“) für ihren Cartoon „Das JA der Mathematik“. Den 2. Preis erhielt Oli-ver Weiss aus Grassau (Oberbayern), den 3. Preis Jason Love aus den USA. Mit dem Sonderpreis „Poesie der Mathematik“ ehrt die DMV Mihai So-rin Ignat (Rumänien). Alle ausgezeichneten Mathematik-Comics sowie weitere Arbeiten der Preisträger und 15 bis 20 originelle Arbeiten, die nichtmit einem Preis bedacht werden konnten, werden in der Cartoon-Ausstellung im Lichthof der TU Berlin gezeigt. Insgesamt sind etwa 30 Zeichnun-gen zu sehen. 1. Mai bis 17. Juni 2009, Montag bis Freitag, 8 bis 20 Uhr, Galerie im Lichthof, Hauptgebäude der TU Berlin

Radio & TV„Zeitenwende – Wendezeit“

1989 und die Folgen – Schriftstellererinnern sich

Sonntag, 19. April 2009, 0.05 Uhr,Deutschlandradio Kultur

20 Jahre nach Öffnung der deutsch-deutschen Grenze erscheinen Bücher,die eine gegenwärtige Sicht auf die da-maligen Ereignisse offenbaren, eigeneErfahrungen auswerten, Deutungsmus-ter liefern und historische Zusammen-hänge neu interpretieren. So wird dieWende nicht mehr als rein ostdeutschesPhänomen gesehen, sondern ganzselbstverständlich von einem gesamt-deutschen Wandel ausgegangen, der bisin die Gegenwart reicht.Uwe Tellkamp, Ingo Schulze und JuliaFranck sind im geteilten Deutschlandaufgewachsen und haben sich erst nachdem Fall der Mauer als Autoren zu Wortgemeldet. Nun werfen sie einen Blickzurück auf das Ereignis, das ihr Lebenverändert hat.

„Deutschlands Weg in die Teilung“Ein Themenabend mit Gesprächen,

Zeitdokumenten und Musik

Montag, 4. Mai 2009, 20.03 Uhr,Deutschlandradio Kultur

Deutschland, 8. Mai 1945, Kriegsende.Die viel beschworene „Stunde Null“gab es nicht, aber für die meisten Men-schen in Deutschland begann alles bei„null“. Familien waren auseinanderge-rissen worden, Hab und Gut vernichtetund verloren. Es herrschten die Besat-zungsmächte, die zunächst nur zögerndund punktuell Kompetenzen an deut-sche Instanzen übertrugen. Schnell wardie Friedenseuphorie dem Kalten Krieggewichen. In den Westzonen verab-schiedete der von den Westmächten ein-gesetzte Parlamentarische Rat vor 60Jahren, am 8. Mai 1949, das Grundge-setz, mit dessen Verkündung am 23. Maidie BRD gegründet wurde. Am 7. Okto-ber 1949 erfolgte die Gründung derDDR – die Teilung Deutschlands sollte40 Jahre dauern. ehr

© O

liver

Wei

ss

–––––––––– Personalia ––––––––––

RuferteilungenDr. Nediljko Budisa, Privatdozent an derTU München, für das Fachgebiet Biokata-lyse in der Fakultät II Mathematik und Na-turwissenschaften der TU Berlin.Dr. Andrés Cura Hochbaum, für das Fach-gebiet Dynamik Maritimer Systeme in derFakultät V Verkehrs- und Maschinensyste-me der TU Berlin.

Ruferteilung einerJuniorprofessur

Professor Dr. Thorsten Beckers, Gastpro-fessor an der TU Berlin, für das FachgebietInfrastrukturökonomie und -managementin der Fakultät VII Wirtschaft und Manage-ment.

RufannahmenProfessor Dr. Jochen Blath, Ruferteilungvom 10. Oktober 2008, Juniorprofessor ander TU Berlin, für das Fachgebiet Stochas-tik mit Schwerpunkt Stochastische Prozes-se und ihre Anwendungen in der FakultätII Mathematik und Naturwissenschaftender TU Berlin.Dr. Lars Enghardt, Ruferteilung vom 20.Oktober 2008, wissenschaftlicher Mitar-beiter an der TU Berlin, für das FachgebietTurbomaschinen- und Thermoakustik inder Fakultät V Verkehrs- und Maschinen-systeme der TU Berlin. Die Professur istverbunden mit der Leitung der Berliner Ab-teilung Triebwerksakustik im DLR-Institutfür Antriebstechnik.Professorin Dr. Birgit Kanngießer, Rufer-teilung vom 4. November 2008, Gastpro-fessorin für Experimentalphysik – Analyti-sche Röntgenphysik, für das Fachgebiet Ex-perimentalphysik mit dem SchwerpunktAnalytische Röntgenphysik in der FakultätII Mathematik und Naturwissenschaftender TU Berlin.Dr. rer. nat. Jörg Liesen, Ruferteilung vom19. November 2008, Privatdozent an derTU Berlin, für das Fachgebiet NumerischeMathematik (numerische Lineare Algebra)in der Fakultät II Mathematik und Natur-wissenschaften der TU Berlin.Professor Dr. Torsten Schlak, Ruferteilungvom 29. Mai 2008, Juniorprofessor an derRuhr-Universität Bochum, für das Fachge-biet Deutsch als Fremdsprache in der Fa-kultät I Geisteswissenschaften der TU Ber-lin.Dr. Carl Marcus Wallenburg, Ruferteilungvom 9. Dezember 2008, Geschäftsführeran der WHU – Otto Beisheim School of Ma-nagement, für das Fachgebiet Internationa-le Logistiknetze in der Fakultät VII Wirt-schaft und Management der TU Berlin.Dipl.-Ing. Jürgen Weidinger, Ruferteilungvom 10. August 2008, freischaffenderLandschaftsarchitekt, für das FachgebietLandschaftsarchitektonischer Entwurf inder Fakultät VI Planen Bauen Umwelt derTU Berlin.

RufablehnungProfessor Dr. rer. nat. Jörn Piel, Rufertei-lung vom 10. August 2008, Professor fürBiologische und Organische Chemie an derRheinischen Friedrich-Wilhelms-Universi-tät Bonn, für das Fachgebiet Bioanalytik inder Fakultät III Prozesswissenschaften derTU Berlin.

Ergebnis vonBleibeverhandlungen

Professorin Dr. Sabine Glesner, FachgebietSoftwaretechnik und Theoretische Infor-matik in der Fakultät IV Elektrotechnik undInformatik der TU Berlin, hat einen Ruf andie Universität Stuttgart abgelehnt.Professor Dr. Marc Alexa, Fachgebiet Com-puter Graphics in der Fakultät IV Elektro-technik und Informatik der TU Berlin, hateinen Ruf an die Universität Karlsruhe ab-gelehnt.

AußerplanmäßigeProfessur – erloschen

Professor Dr. Ali Hassan, Fachgebiet Wirt-schaftschemie in der Fakultät II Mathema-tik und Naturwissenschaften der TU Berlin,zum 31. März 2009.

Honorarprofessur – verliehenProfessor Dr. Ludger Dragon, CAE-Vertre-ter der DAIMLER AG, für das FachgebietDynamik der Kraftfahrzeuge in der Fakul-tät V Verkehrs- und Maschinensysteme derTU Berlin, zum 3. Februar 2009.

Berufungen in Ausschüsse,Beiräte, Gremien

Professor Dr. Dieter Bimberg, Geschäfts-führender Direktor des Instituts für Fest-körperphysik, wurde für das akademischeJahr 2009/2010 zum Distinguished IsraelPollak-Professor gewählt. Die mit derWahrnehmung dieser Aufgabe verbunde-ne Vorlesungsreihe wird am Technion inHaifa in der vorlesungsfreien Zeit vor Be-ginn des Sommersemesters 2010 gehal-ten.Professor Dr. Georg Böck, Fachgebiet Mi-krowellentechnik, wurde zum IEEE Fellowfor contributions to radio frequency andmicrowave integrated circuits and systemseit 1. Januar 2009 gewählt.Professor Dr. Martin Jekel, FachgebietWasserreinhaltung, wurde in die DFG-Se-natskommission für Wasserforschung füreine Amtszeit von zwei Jahren berufen.Professor Dr. Marc Kraft, Fachgebiet Medi-zintechnik, wurde auf der Sitzung des Fach-beirats des VDI-Fachbereiches Medizin-technik am 25. Februar 2009 in Dortmundzum neuen Vorsitzenden gewählt.Professor Dr. Adrian von Buttlar, Fachge-biet Kunstgeschichte, wurde auf der Jahres-

sitzung des Kuratoriums des Zentralinsti-tuts für Kunstgeschichte in München zumneuen Vorsitzenden gewählt.

Gast-/Vertretungsprofessur –verliehen

Professorin Dr. Christine Scharlach, für dasFachgebiet Gender-Aspekte in der Infor-matik und der Elektrotechnik in der Fakul-tät IV Elektrotechnik und Informatik derTU Berlin, zum 31. März 2009.

Lehrbefugnis – verliehenProfessor Dr. Gregor Wedekind, Professoran der Johannes-Gutenberg-UniversitätMainz, für das Fachgebiet Kunstgeschichtein der Fakultät I Geisteswissenschaften derTU Berlin, zum 19. Januar 2009.

Lehrbefugnis – erloschenProfessor Dr. Detlev Kraack, FachgebietMittelalterliche Geschichte und Landesge-schichte in der Fakultät I Geisteswissen-schaften der TU Berlin, zum 31. März 2009.

RuhestandProfessor Dr. Peter-Diedrich Hansen, Fach-gebiet Landschaftsökologie, insbesondereÖkotoxologie, in der Fakultät VI PlanenBauen Umwelt der TU Berlin, zum 31.März 2009.Professor Dr. Joachim Herrmann, Fachge-biet Qualitätswissenschaft in der Fakultät VVerkehrs- und Maschinensysteme der TUBerlin, zum 31. März 2009.Professor Dr. Bernd Hillemeier, FachgebietBaustoffkunde in der Fakultät VI PlanenBauen Umwelt der TU Berlin, zum 31.März 2009.Professor Dr. Eberhard Knobloch, Fachge-biet Geschichte der exakten Wissenschaf-ten und der Technik in der Fakultät I Geis-teswissenschaften der TU Berlin, zum 31.März 2009.Professor Dr. Dieter Oeverdieck, Fachge-biet Landschaftsökologie, insbesondereÖkologie der Gehölze, in der Fakultät VIPlanen Bauen Umwelt der TU Berlin, zum31. März 2009.Professor Dr. Heinz Reif, Fachgebiet Neue-re Geschichte in der Fakultät I Geisteswis-senschaften der TU Berlin, zum 31. März2009.Professor Dr. Erwin Sedlmayr, Zentrumfür Astronomie und Astrophysik in derFakultät II Mathematik und Naturwis-senschaften der TU Berlin, zum 31. März2009.

WechselProfessorin Dr. Gabriele Wilz, FachgebietGesundheitspsychologie in der Fakultät VVerkehrs- und Maschinensysteme der TUBerlin, zum 26. Februar 2009 an die Uni-versität Jena.

Preise und Stipendien

Tiburtius-Preis 2009Die Landesrektorenkonferenz (LKRP) ver-leiht auch im Jahr 2009 den Tiburtius-Preisder Berliner Hochschulen an Doktorandin-nen und Doktoranden für hervorragendeDissertationen. Es werden drei Preise inHöhe von 4000, 2500 und 1500 Euro sowiedrei Anerkennungspreise von je 500 Eurovergeben. Absolventinnen und Absolven-ten der Fachhochschulen werden für her-vorragende Diplomarbeiten mit drei Prei-sen in Höhe von 3000, 2000 und 800 Euroausgezeichnet. Es können nur Arbeiten be-rücksichtigt werden, die nicht bereits für ei-nen anderen Preis vorgeschlagen sind. Pro-fessorinnen und Professoren der BerlinerHochschulen sind aufgerufen, bis 15. Mai2009 Vorschläge einzureichen.➥ www.fu-berlin.de/forschung/

nachwuchsfoerder/nachwuchs/tiburtius.html

Bertha Benz-PreisZur Erinnerung an die Pionierin der Auto-mobilgeschichte wird einmal jährlich derBertha Benz-Preis der Gottlieb Daimler-und Karl Benz-Stiftung vergeben. Mit demmit 10 000 Euro dotierten Preis wird einejunge deutsche Ingenieurin für eine heraus-ragende Promotion auf einem Gebiet derIngenieurwissenschaften ausgezeichnet.Stichtag für Nominierungen ist der 15. Mai2009.➥ www.daimler-benz-stiftung.de

Meyer-Struckmann-Preis Die Philosophische Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf schreibt zumvierten Mal den mit 20 000 Euro dotiertenMeyer-Struckmann-Preis für geistes- undsozialwissenschaftliche Forschung aus. Dasdiesjährige Thema lautet „Gesellschaftender Moderne“. Für den Preis kommen so-wohl herausragende Publikationen derletzten fünf Jahre als auch ein Lebenswerkinfrage. Einsendeschluss für Nominierun-gen ist der 15. Mai 2009.➥ www.phil-fak.uni-duesseldorf.de/

meyer-struckmann-preis-2009

InnovationswettbewerbIm Rahmen des Programms „Gesundheits-forschung – Forschung für den Menschen“der Bundesregierung findet der Innovati-onswettbewerb zur Förderung der Medi-zintechnik 2009 statt. Ziel des Wettbe-werbs ist die Förderung innovativer For-schungsideen, die einen Beitrag zur Lösungeines wichtigen medizinischen Problemsleisten und eine Umsetzung in die Praxis er-warten lassen. Je nach Projekt werden biszu 500 000 Euro gewährt. Projektskizzenkönnen bis zum 3. Juni 2009 eingereichtwerden.➥ www.innovationswettbewerb-medizin-

technik.de

INPRO-PreisDie INPRO Innovationsgesellschaft fürfortgeschrittene Produktionssysteme in derFahrzeugindustrie mbH vergibt 2009 erst-malig den INPRO-Preis für innovative wis-senschaftliche Arbeiten. Gesucht werdenDiplom- oder Masterarbeiten sowie Disser-tationen aus dem Themengebiet „Energie-und ressourceneffiziente Produktion“, dieneue Ideen, richtungsweisende Entwick-lungen und innovatives, kreatives Denkendarstellen. Der Preis ist mit 3000 (Diplom-/Masterarbeit) beziehungsweise 7000 Euro(Dissertation) dotiert. Die Bewerbungsfristendet am 30. Juni 2009; Bewerbungen sindnur online möglich.➥ www.inpro-preis.de

KollegInnen gesucht!Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung derSED-Diktatur schreibt unter dem Titel„KollegInnen gesucht“ in diesem Jahrsechs Promotionsstipendien sowie ein Ha-bilitationsstipendium aus, die zum 1. Janu-ar 2010 vergeben werden. Förderungswür-dig sind wissenschaftliche Qualifizierungs-vorhaben im Sinne des Stiftungszwecks.Bewerbungsschluss ist der 31. Juli 2009.➥ www.stiftung-aufarbeitung.de

Referat für Presse und Information

Newsletter fürStudierendeImmer gut informiert

www.tu-berlin.de/?id=6290

InfoabendErfahrungen im

Ausland sammelnAIESEC ist mit über 600 Lokalkomiteesin mehr als 100 Ländern die größte in-ternationale Studierendenorganisationund in Deutschland als gemeinnützigerVerein eingetragen. Das weltweitePraktikumsprogramm gibt jungen Men-schen die Möglichkeit, kulturelle undberufliche Erfahrungen im Ausland zusammeln. Für einen Auslandsaufenthaltmit AIESEC ist eine vorherige Mitarbeitim Verein erforderlich, um Strukturenund Werte der Studentenorganisationnäher kennenzulernen.Zu den Treffen sind alle Interessiertenherzlich eingeladen. Die TU-Mitgliedertreffen sich wöchentlich dienstags um18.30 Uhr im Wiwicafé (EB 302).Nächster Infoabend: 28. und 29. April,Raum H 1035 (TU-Hauptgebäude).

➥ www.aiesec-berlin.de

Page 15: T 4/09 - pressestelle.tu-berlin.de · Seite 2 AKTUELL TU intern Nr. 4 · April 2009 Meldungen Geld gegen Leistung /tui/ Seit 2002 orientiert sich die Verga-be der öffentlichen Finanzmittel

TU intern Nr. 4 · April 2009 Seite 15TIPPS & TERMINE

Akademischer Senat

jeweils um 14.15 UhrOrt: TU Berlin, Straße des 17. Juni 135,10623 Berlin, Hauptgebäude,Raum H 1035

15. April 20096. Mai 200927. Mai 200917. Juni 20098. Juli 2009

➥ www.tu-berlin.de/asv/menue/gremien/akademischer_senat/

Kuratoriumjeweils um 9.30 UhrOrt: TU Berlin, Straße des 17. Juni 135,10623 Berlin, Hauptgebäude,Raum wird noch bekannt gegeben.

20. April 200918. Juni 200924. September 200929. Oktober 200915. Dezember 2009

➥ www.tu-berlin.de/asv/menue/gremien/kuratorium/

Gremien

Sie sind exotischen Teilchen auf der Spur und tüfteln an hocheffizienten Solarzellen. Sie suchen nach Medikamenten gegen Aids undberechnen das Risiko von Finanzgeschäften: Frauen, die forschen. Besonders in den angestammten Männerdomänen der Natur- und Ingenieurwis-senschaften sind es oft ungewöhnliche Frauen mit überraschenden Lebensläufen. Mit ihrer Forschung leisten die Wissenschaftlerinnen nicht nurwichtige Beiträge zur technologischen Entwicklung. Sie können, so Bundesforschungsministerin Annette Schavan, auch gesellschaftlich etwas ver-ändern, weil sie Vorbilder sind für Mädchen und junge Frauen, die sich auf den Weg machen, die Welt zu erobern. Die Fotografin Bettina Flitner hat24 deutsche Spitzenforscherinnen in der Mathematik, Informatik, Astronomie, Chemie und Physik empfindsam und intensiv porträtiert. Herausge-kommen sind eine Wanderausstellung und ein Buch mit eindrucksvollen und originellen Fotoporträts unter anderem von der Biologin und Nobel-preisträgerin Christiane Nüsslein-Volhard aus Tübingen, der Neuropsychologin Angela Friederici aus Leipzig, der Physikerin Martha Lux-Steiner ausBerlin oder der Mathematikerin Olga Holtz, die an der TU Berlin „Numerische Analysis“ lehrt (Foto).Die Fotoausstellung, die von der Technologiestiftung Berlin präsentiert wird, ist jetzt nach Berlin gekommen. Sie läuft in der Urania Berlin nochbis zum 8. Mai 2009, Mo–Fr 14–21 Uhr. Das Buch zur Ausstellung „Frauen die forschen“ von Bettina Flitner (Fotos) und Jeanne Rubner (Text) ist inder Collection Rolf Heyne erschienen (ISBN 978-3-89910-402-8, 29,90 Euro).

Ringvorlesungen„Universität für alle“

erschienenPünktlich zu Beginn des Sommersemes-ters liegt wieder die Publikation „Uni-versität für alle“ vor. Sie fasst Ringvor-lesungen, Kolloquien, Vortragsreihenund Seminare zusammen. Alle Interes-senten können unter rund 35 spannen-den Angeboten wählen, die von derVorlesung „Französische Malerei des19. Jahrhunderts“ über die Reihe „Pla-neten und Leben im Überblick“ bis hinzum Mobilitätskolloquium reichen. DieVorlesungen sind öffentlich und, sofernnicht anders angegeben, auch ohne An-meldung zu besuchen. Über das gesam-te Programm können Sie sich im Inter-net informieren.➥ www.tu-berlin.de/presse/ringvl/

09_ss✉ [email protected]

– Veranstaltungen –

Tagungen/Kongresse/Workshops

6. bis 9. Mai 2009Try it! Junge Frauen erobern die TechnikBundesweiter SchülerinnenworkshopKontakt: Silvija Kauriæ, Femtec.GmbH,☎ 314-2 56 43, Fax: -7 33 98, ✉ [email protected] Ort und Zeit: werden bei An-meldung bekannt gegeben. Hinweis: DieTeilnahme ist kostenfrei. Unterkunft undVerpflegung werden von der Femtec.GmbH übernommen. Zu den Reisekostenwird ein Zuschuss von maximal 30 Euro ge-währt.

7. Mai 2009Wohin mit dem „Überschussstrom“ ausWind- und Solaranlagen? – IntelligenteStromspeicherung und -verteilungDiskursveranstaltung „Technische Univer-sität Berlin – Think Tank der Innovationen“Kontakt: Daniela Bechtloff, Außenbezie-hungen, ☎ 314-2 56 78, ✉ [email protected] Ort und Zeit: werdennoch bekannt gegeben. Hinweis: Teilnah-me nur auf Einladung

8. Mai 2009Neuinszenierung der barocken Altarfigurenim Chor der Berliner NikolaikircheRealisierungswettbewerb des Masterstu-diengangs Bühnenbild_Szenischer Raumder TU Berlin in Zusammenarbeit mit derStiftung Stadtmuseum Berlin; Präsentationder Ergebnisse und Bekanntgabe der Preis-trägerinnen und PreisträgerPressekonferenzKontakt: Franziska Ritter, TU Berlin, Büh-nenbild_Szenischer Raum, ☎ 314-7 21 74,✉ [email protected] Schulze, Stiftung Stadtmuseum Ber-lin, ☎030/2 40 02-153, ✉[email protected] Ort: Nikolaikirche Berlin, Niko-laikirchplatz, 10178 Berlin-Mitte (Nikolai-viertel) Zeit: 10.30 Uhr

14. Mai 2009Kommunales Infrastruktur-ManagementKonferenzKontakt: Dr. Thorsten Beckers, ☎ 314-2 32 43 und 0163-8 47 94 65, ✉ [email protected], und Carl-Friedrich Elmer, ☎ 314-2 36 49, ✉[email protected] ➥ www.kim.tu-ber-lin.de Ort: Ernst-Reuter-Haus, Straße des17. Juni 112, 10623 Berlin Zeit: wird nochbekannt gegeben.

14. und 15. Mai 2009Bildgebende Messverfahren für die Strö-mungsanalyseAbschlusskolloquium DFG-Schwerpunkt-programm 1147Kontakt: Christoph Dobriloff, ☎ 314-2 1373, Fax: -2 29 55, ✉ [email protected] ➥ www.spp1147.tu-ber-lin.de Ort: TU Berlin, Straße des 17. Juni135, 10623 Berlin, Hauptgebäude, Raum H1035/36 Zeit: 14. Mai, 10.00 Uhr bis 17.45Uhr, 15. Mai, 9.00 bis 16.45 Uhr

21. bis 23. Mai 20099th Yeast Lipid Conference (YLC9)Kontakt: Prof. Dr. Christine Lang,☎ 4 63 07-200, Fax: -210, ✉ [email protected] ➥ www.organoba-lance.de/yeastlipid2009/site/Home.htmlOrt: Registrierung und Eröffnungsvortrag:Humboldt-Universität zu Berlin, Unter denLinden 6, 10099 Berlin, SenatssaalVorträge und Poster Sessions: TU Berlin,Gustav-Meyer-Allee 25, 13355 Berlin-Wedding, Raum TIB 13B-B Beginn: 21.Mai, 17.00 Uhr

Termine fürStudierende

14., 21. und 28. April 2009Individueller UnterlagencheckBewerbungsberatungKontakt: Hafize Özsari, Career Service,☎ 314-2 26 81, Fax: -2 40 87, ✉ [email protected] ➥ www.career-service.tu-ber-lin.de/veranstaltungen Anmeldung: Telefo-nische Anmeldung unbedingt erforderlich.Ort: TU Berlin, Hardenbergstr. 36, 10623Berlin, Career Service, Ernst-Ruska-Ge-bäude, Beratungsraum Zeit: 10.00 bis13.00 Uhr

23. April 2009Erasmus Placement – StipendienInfoveranstaltungKontakt: Hafize Özsari, Career Service,☎ 314-2 26 81, Fax: -2 40 87, ✉ [email protected] ➥ www.career-service.tu-ber-lin.de/veranstaltungen Anmeldung: Tele-fonische Anmeldung unbedingt erforder-lich. Ort: TU Berlin, Hardenbergstr. 36,10623 Berlin, Career Service, Ernst-Ruska-Gebäude, Beratungsraum Zeit: 10.00 bis13.00 Uhr, Raum ER 382 Zeit: 14.00 bis16.00 Uhr

30. April 2009ProjektmanagementSoft Skill TrainingKontakt: Hafize Özsari, Career Service,☎ 314-2 26 81, Fax: -2 40 87, ✉ [email protected] ➥ www.career-service.tu-ber-lin.de/veranstaltungen Anmeldung: Tele-fonische Anmeldung unbedingt erforder-lich. Ort: TU Berlin, Hardenbergstr. 36,10623 Berlin, Career Service, Ernst-Ruska-Gebäude, Raum ER 382 Zeit: 9.30 bis 16.30Uhr Eigenbeitrag: 20,00 Euro

Gründungs-veranstaltungen

Kooperationen, Patente, Lizenzen (KPL) –Gründungsservice, TU Berlin, Harden-bergstr. 38, 10623 Berlin, AM (Alte Mine-ralogie) – Gründungswerkstatt, Mo und Mi10.00 bis 14.00 Uhr, ✉ [email protected] ➥ www.gruendung.tu-berlin.de

15. April 2009Gründerservice – Human VentureInfoveranstaltungKontakt: Agnes von Matuschka, ☎ 314-2 14 56, Fax: -2 40 87, ✉ [email protected] Ort: TU Berlin, Harden-bergstraße 38, 10623 Berlin, TU Campus(Zugang über Hardenbergstraße gegen-über der Knesebeckstraße, erstes Gebäudeauf dem TU-Campus auf der rechten Seite– Gebäude AM), Raum AM 012 Zeit: 16.00bis 17.00 Uhr Anmeldung: www.gruen-dung.tu-berlin.de/232.html Hinweis: Bittebeachten Sie die Teilnahmebedingungendes Projekts „Human Venture“: ➥ www.gruendung.tu-berlin.de/237.html

20. und 24. April 2009AkquiseWorkshopKontakt: Agnes von Matuschka, ☎ 314-2 14 56, Fax: -2 40 87, ✉ [email protected] Ort: TU Berlin, Harden-bergstraße 38, 10623 Berlin, TU Campus(Zugang über Hardenbergstraße gegen-über der Knesebeckstraße, erstes Gebäudeauf dem TU-Campus auf der rechten Seite– Gebäude AM), Raum AM 012 Zeit: 9.15bis 16.00 Uhr Anmeldung: ➥ www.gruen-dung.tu-berlin.de/232.html

27. und 30. April 2009RhetorikWorkshopKontakt: Agnes von Matuschka, ☎ 314-2 14 56, Fax: -2 40 87, ✉ [email protected] Ort: TU Berlin, Harden-bergstraße 38, 10623 Berlin, TU Campus(Zugang über Hardenbergstraße gegen-über der Knesebeckstraße, erstes Gebäudeauf dem TU-Campus auf der rechten Seite– Gebäude AM), Raum AM 012 Zeit: 9.15bis 16.00 Uhr Anmeldung: ➥ www.gruen-dung.tu-berlin.de/232.html

29. April 2009Gründungserfahrungen aus erster Hand –TU-Alumni stellen sich vorWorkshopKontakt: Agnes von Matuschka, ☎ 314-2 14 56, Fax: -2 40 87, ✉ [email protected] Ort: TU Berlin, Harden-bergstraße 38, 10623 Berlin, TU Campus(Zugang über Hardenbergstraße gegen-über der Knesebeckstraße, erstes Gebäudeauf dem TU-Campus auf der rechten Seite– Gebäude AM), Raum AM 012 Zeit: 17.00bis 19.00 Uhr Anmeldung: ➥ www.gruen-dung.tu-berlin.de/234.html

Messebeteiligungender TU Berlin

Nähere Informationen zu den folgendenVeranstaltungen erteilt Ihnen: Horst G.Meier, TU Berlin Servicegesellschaft mbH,Agentur für Wissenschaftskommunikati-on, ☎ 44 72-02 22, Fax: -02 88,✉ [email protected]

20. bis 24. April 2009Hannover-MesseAnwendungsorientierte Forschung, Tech-nologietransfer, Innovation; Gemein-schaftsstand Hauptstadtregion Berlin-BrandenburgDie Technische Universität Berlin stelltauch 2009 wieder auf der Hannover Messeaus.Mit acht Exponaten aus den verschiedens-ten Fachgebieten wird die große For-schungsbandbreite an der TUB demons-triert. Die TU Berlin stellt in Halle 2, StandD19/D21, aus.Projekt: „AirShield“Kontakt: Dipl.-Kfm. MSc. Andre Her-

manns (LSE), Institut für Technologie undManagement, Fachgebiet Innovationsöko-nomie ➥ www.isi.tu-berlin.deProjekt: Hybride Leistungsbündel (HLB)Kontakt: Prof. Dr. h. c. Dr.-Ing. E. Uhl-mann, Dipl.-Ing. Claudio Geiser, Institutfür Werkzeugmaschinen und Fabrikbe-trieb, Zentrum für Mikroproduktionstech-nik ➥ www.iwf.tu-berlin.deProjekt: Shared-Vision-SystemeKontakt: Dipl.-Ing. Bo Hoege, Institut fürPsychologie und Arbeitswissenschaft,Fachgebiet Mensch-Maschine-Systeme➥ www.mms.tu-berlin.deProjekt: Werkzeugentwicklung auf ganzheit-licher BasisKontakt: Prof. Dr. h. c. Dr.-Ing. E. Uhl-mann, Sebastian Richarz, Institut für Werk-zeugmaschinen und Fertigungstechnik(IWF), Fachgebiet Fertigungstechnik➥ www.iwf.tu-berlin.deProjekt: ZerspanungssimulationKontakt: Prof. Dr. h. c. Dr.-Ing. E. Uhl-mann, Dipl.-Ing. Robert Gerstenberger,Institut für Werkzeugmaschinen und Ferti-gungstechnik (IWF), Fachgebiet Ferti-gungstechnik➥ www.iwf.tu-berlin.deProjekt: Thermografie in der Fertigungstech-nik und der WerkzeugmaschinenentwicklungKontakt: Prof. Dr. h. c. Dr.-Ing. E. Uhl-mann, Sven-Eiko Dahm, Institut für Werk-zeugmaschinen und Fabrikbetrieb, Fachge-biet Fertigungstechnik➥ www.iwf.tu-berlin.deProjekt: FaSTTUBe – Formula Student Teamder TU BerlinKontakt: Christian Dreßler, Institut fürLand und Seeverkehr, Fachgebiet Kraft-fahrzeuge, FaSTTUBe – Formula StudentTeam ➥ www.fasttube.deProjekt: Watergy – Solare Gebäudebehei-zung mit thermochemischem SaisonspeicherKontakt: Dr.-Ing. Martin Buchholz, Fach-gebiet Gebäudetechnik und Entwerfen➥ www.watergy.de

–––––––––– Veranstaltungen ––––––––––

„Preis für das beste deutsche Hoch-schulmagazin“, verliehen von „DieZeit“ und der Hochschulrektoren-konferenz (HRK), November 2005,für das Publikationskonzept der TU-Pressestelle

Herausgeber: Presse- und Informations-referat der Technischen Universität Ber-lin, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin☎ (030) 314-2 29 19/-2 39 22,Fax: (030) 314-2 39 09,✉ [email protected]➥ www.pressestelle.tu-berlin.deChefredaktion: Dr. Kristina R. Zerges(tz) Chef vom Dienst: Patricia Pätzold-Algner (pp, KoKo) Redaktion: RamonaEhret (ehr) (Tipps & Termine), BettinaKlotz (bk) (Alumni), Sybille Nitsche(sn), Stefanie Terp (stt)Layout: Patricia Pätzold-AlgnerFotos: Ulrich DahlWWW-Präsentation: Ulrike Friedrich,Özlem BeytasGesamtherstellung: deutsch-türkischerfotosatz (dtf), Markgrafenstraße 67,10969 Berlin, ☎ (030) 25 37 27-0Anzeigenverwaltung: unicom Werbe-agentur GmbH, Hentigstraße 14a,10318 Berlin, ☎ (030) 65 94-16 96,Fax: (030) 65 26-42 78,➥ www.unicom-berlin.comVertrieb: Ramona Ehret,☎ 314-2 29 19Auflage: 16 000Erscheinungsweise: monatlich, neunmalim 24. JahrgangRedaktionsschluss: siehe letzte Seite.Namentlich gekennzeichnete Beiträgemüssen nicht unbedingt mit der Mei-nung der Redaktion übereinstimmen.Unverlangt eingesandte Manuskripteund Leserbriefe können nicht zurückge-schickt werden. Die Redaktion behältsich vor, diese zu veröffentlichen und zukürzen. Alle Rechte vorbehalten. Nach-druck, auch auszugsweise, sowie Ver-vielfältigung u. Ä. nur mit ausdrückli-cher Genehmigung des Herausgebers.H intern wird auf überwiegend aus Alt-papier bestehendem und 100 % chlor-frei gebleichtem Papier gedruckt.

Impressum

➥Weitere Informationen zu Veranstaltungen,Personalia, Informationen und Termine zu Ver-anstaltungen des Career Center der TU Berlin:

➥ www.tu-berlin.de/presse/kalender/➥ www.career.tu-berlin.de/veranstaltungen➥ www.gruendung.tu-berlin.de/286.html➥ www.studienberatung.tu-berlin.de/

?id=7007➥ www.tu-berlin.de/?id=44780

Referat für Presse und Information

TUB-newsportal

Neues aus Forschung und Lehrezum Lesen, Hören und Sehen

www.pressestelle.tu-berlin.de/newsportal

© B

ettin

a Fl

itner

ANZEIGE

Page 16: T 4/09 - pressestelle.tu-berlin.de · Seite 2 AKTUELL TU intern Nr. 4 · April 2009 Meldungen Geld gegen Leistung /tui/ Seit 2002 orientiert sich die Verga-be der öffentlichen Finanzmittel

Seite 16 TU intern Nr. 4 · April 2009VERMISCHTES

Die nächste Ausgabe derH intern erscheint im Mai.

Redaktionsschluss:

29. April 2009

SCHLUSS

H intern fragt Menschen in der Uni,was sie empfehlen würden. FelixJentsch studiert an der TU BerlinDeutsche Philologie und NeuereGeschichte. Zweimal monatlichpräsentiert er Nachwuchsliteratenim Pankower „Zimmer 16“ (Flora-straße 10, 13187 Berlin-Pankow).

Thomas Mann: Was dieser Manngeleistet hat, bleibt unerreicht.Doch weder sein bedeutendstesBuch – für die einen heißt es „Bud-denbrooks“, für die anderen „DerZauberberg“ – noch sein bestes –laut Literaturpapst Reich-Ranickidie Novelle „Tonio Kröger“ – soll-te man lesen, wenn man sie bis jetztnicht gelesen hat. Aber sein „FelixKrull“ verdient meiner Meinung

nach immer Aufmerksamkeit. Tho-mas Mann arbeitete sein Lebenlang an diesem Roman. Die frühes-ten Episoden hat er bereits 1910 ge-schrieben, die letzten 1950. Er istnicht damit fertig geworden. Ledig-lich ein Zwölftel der geplantenHandlung liegt vor. Aber schon die-ses Fragment bietet vollkommenenLesegenuss auf höchstem Niveau.Das gewinnende Wesen des hoch-attraktiven, intelligenten undsprachbegabten Felix Krull nimmtnicht nur die Damen und Herrenseiner Welt, sondern ebenso seineLeser für sich ein. Momente wieKrulls meisterhafte Verstellung vorder Kommission zur Einstufung mi-litärischer Tauglichkeit, seine ga-lanten Abenteuer als Liftboy in ei-nem Pariser Nobelhotel oder seineWeltreise in der Rolle des GrafenLouis Vinosta reichern unseren Er-fahrungsschatz mit Erlebnissen an,die wir wahrscheinlich selbst niemachen werden, weil es uns dafüreinfach an Stil, Charme und Frech-heit fehlt.Für Menschen, die, wie ich, von Bü-chern Abstand nehmen, in denenes dem Helden der Geschichte anden Kragen geht, ist es sogar einentscheidender Vorteil, dass die„Bekenntnisse“ unvollendet ge-blieben sind. Dadurch blieb dersympathische Dieb und Lügner Fe-lix Krull von allen Übeln ver-schont. Nur so kann er uns damitzum ewig jungen, glücklichen undvor allem lebendigen Begleiterwerden. Was kann einem Literaturdenn Besseres geben als das?

Thomas Mann, Bekenntnisse desHochstaplers Felix Krull, erstmalserschienen 1954 im S. Fischer Verlag

BUCHTIPP

FallobstZu den Schwierigkeiten, das europäische Literaturerbe durch Digitalisierung zuverewigen:Das von der EU geförderte Projekt, …, dasletztes Jahr genau mit dieser Zielsetzungan den Start ging, machte vor allem durcheinen Server-Absturz von sich reden.

Der Tagesspiegel, 21. 2 .2009

JAHR D ER ASTRONOMIE

Eine Liebeunter Sternen

Im 17. Jahrhundert vollzog sich in Eu-ropa eine wissenschaftliche Revoluti-

on: Die Erfindung des Fernrohrs ver-wandelte die Astronomie in eine em-pirisch beweisbare Theorie. Aber inDeutschland tobte zwischen 1618 und1648 ein verhängnisvoller Krieg, derLand, Leute und Kultur schwer schä-digte. In dieser Krisenzeit lebte MariaCunitz (Cunitia), eine Frau, die für dieAstronomie Bedeutendes leistete.Dazu gehörte ihr Buch „Urania propi-tia“ (1650). Maria wurde um 1604 alsTochter des Schweidnitzer ArztesHeinrich Cunitz geboren. Der Vater,selbst ein gebildeter Mann, den derDäne Tycho Brahe in die Astronomieeinführte, erzog seine Tochter durch-aus „unzeitgemäß“. Sie erhielt Unter-richt in Mathematik, Astronomie, As-trologie sowie Geschichte und erlern-te sieben Sprachen (Griechisch, La-tein, Hebräisch, Italienisch, Franzö-sisch und Polnisch). 1629 erreichte derKrieg ihre schlesische Heimat. Mutterund Vater starben als protestantischeFlüchtlinge. 1630 heiratete Maria denArzt und Astronomen Elias von Lö-wen. Er hatte sich zunächst der gebil-deten Frau als Tutor angeboten. Dochdie Kriegsfurien ließen dem jungenPaar wenig Ruhe. Sie flohen in dasFrauenkloster Olobok. Dort konntedie Cunitia ihr astronomisches Tafel-werk „Urania propitia“ erarbeiten.Sie knüpfte an die „RudolphinischenTafeln“ Johannes Keplers an und ver-besserte und vereinfachte die zeitge-nössischen astronomischen Rechen-methoden. Außerdem verfasste sieeine lateinische und eine deutsche Ein-leitung. Damit wollte sie sich an einastronomisch interessiertes Laienpu-blikum wenden und zugleich Deutschals Wissenschaftssprache möglich ma-chen und befördern. Maria Cunitzstarb 1664, drei Jahre nach ihremMann. Ihr Werk gehört zum Inventargroßer Bibliotheken in Wien, Paris,Warschau und Zürich. Noch im 18.Jahrhundert galt sie einer Generationweiblicher Astronominnen als Vor-bild. Das „Vergessen“ begann erst imspäten 19. Jahrhundert.

Hans Christian Förster

gesucht &gefundenDie Tauschbörse der TU Berlin

www.tu-berlin.de/?id=7643

Biete

Rote Sitzgarnitur (Ecke) mit Marmor-tisch. Preis VB. 600,– Euro (auf Wunschauch einzeln). Foto: http://www.tu-ber-lin.de/ index.php?id=56354 Jürgen Fischer ✉ [email protected]

Seniorenbett der Firma „Ruf“, Maße: 2 x1,20 m, mit Bettkasten und verstellbaremLattenrost, 100,– Euro. Kopfteil und Rah-men mit Stoff bezogen und gepolstert. Gerold Baumhauer ☎ 314-2 44 53,✉ [email protected]

Referat für Presse und Information

Genialer Pazifist der LuftfahrtOrte der Erinnerung: Flugpionier Hugo Junkers wurde von den Nazis enteignet

Museum fand eine wissenschaftlicheKonferenz statt, auf der eine ruhmrei-che Vergangenheit beschworen undüber ein neues, umfassenderes Jun-kers-Bild debattiert wurde.Junkers, ein Kind des Rheinlandes,kommt mit einer verkrüppelten Hand

zur Welt. Mittels einer Spezialvorrich-tung, viel Ausdauer und Ehrgeizschafft er bald ebenso viele Klimmzü-ge am Reck wie seine Mitschüler. Nachdem Abitur geht er 1878 nach Berlinan die Gewerbeakademie, späterwechselt er an die TH Aachen, wo er

1883 sein Maschinenbau-examen macht. 1887 kommter wieder an die Berliner THund wird Assistent von AdolfSlaby. Bei ihm lernt er, wieman durch wissenschaftlicheMethoden technische Proble-me lösen kann. Diese Heran-gehensweise wird Junkers beiall seinen technischen Erfin-dungen erfolgreich anwen-den. Slaby empfiehlt den jun-gen Ingenieur 1888 an denDessauer Gasmotorenfabri-kanten Oeschelhäuser. Hierbeginnt nun eine geniale Er-finderlaufbahn. 1892 gelingtdie Entwicklung des erstenZweizylinder-Gegenkolben-Gasmotors. Quasi als „Ne-

DAS ALLERLETZTE

Frühjahrsputz und Reihenhaus-Bau

Während der Mensch sich zu Hau-se und im Büro bei den ersten

wärmenden Sonnenstrahlen mit demFrühjahrsputz beschäftigt, geht es inder Tierwelt bereits mit dem Hausbauzur Sache. Insbesondere bei Vögeln,die Hausbau, Hochzeit, Brut undJungvögelaufzucht innerhalb der kur-zen Frühlings- und Sommermonatebeendet haben müssen, ist Eile ange-sagt. Wenn der Mensch beim Früh-jahrsputz von geschäftigem Vogelge-zwitscher umtönt sein will, sei ihm ge-raten, den geflügelten kleinen Gesel-len eine geeignete Nisthilfe anzubie-ten. Nistmöglichkeiten, insbesonderein städtischen Gebieten, werden lei-

der immer rarer. Aber Obacht: BeimHausbau geht es auch unter Vögeln inerster Linie um die richtige Adresse,teilte jüngst die Deutsche WildtierStiftung mit. Der Nistkasten musswettergeschützt hängen, es darf nichtziehen und reinregnen. Damit Katzenund andere Nesträuber draußen blei-ben, muss der Nistkasten hoch genugund sicher hängen. Büsche und Sträu-cher in der Nähe helfen später, Startsund Landungen zu üben. WährendBachstelze und Hausrotschwanz offe-nere Nistkästen bevorzugen, brau-chen Meisen und Sperlinge möglichstkleine Einflugöffnungen, lernen wirvon der Wildtier Stiftung.

Für das Familienleben des Spatzenund gegen seinen Wohnungsnotstandhat die Deutsche Wildtier Stiftungsogar etwas Besonderes entwickelt:ein artgerechtes Spatzen-Reihen-haus für rund 30 Euro. Spatzen seiennämlich keine klassischen Singles, sodie Wildtier Stiftung – sie brütetenam liebsten in Gesellschaft. So istdenn auch beim menschlichen Früh-jahrsputz für wohltönende Gesell-schaft gesorgt. pp

Fröhliche Wissenschaft: Wir sammeln fürSie Kurioses und Witziges aus Wissen-schaft und Forschung. Lachen Sie mit!➥ www.tu-berlin.de/?id=53390

An die Spitze getanzt

Den Gesamtsiegder 7. Offenen

Berliner Hoch-schulmeisterschaftim Tanzen trug dasTU-TanzpaarAriane Meiselbachund Falko Schulzdavon. Von den114 Anmeldungenfür die Meister-schaften kamen 41von der TU Berlin.Mit diesem Melde-stand war dieseHochschulmeisterschaft die bishergrößte. Ariane Meiselbach und Falko

Schulz bewiesenals „Sechs-Tänze-Meister“ ihre Viel-seitigkeit in denbeiden Diszipli-nen Standard undLateinamerikani-sche Tänze. Sietanzten jeweils inder höchstenStartklasse bei den„Masters“. AlsSahnehäubchenerhielten sie au-ßerdem den Extra-

pokal – dank des 1. Platzes in der La-teinsektion. tui

Des Krawattenrätsels Lösung

Das Rätsel ist gelöst, das Knobelnkann weitergehen. Im Januar kür-

ten die Deutsche Mathematiker-Verei-nigung (DMV) und der „SpektrumAkademischer Verlag“ die Gewinnerihres „Krawattenrätsels“, das sie an-lässlich des ausklingenden Jahres derMathematik gestellt hatten. Das Rätsellautete: „n Fächer stehen in einer Rei-he. Das i-te Fach enthält zwei Bälle, diebeide mit der Zahl n+1–1 beschriftetsind. Ein Zug besteht darin, dass Siezwei Bälle aus benachbarten Fächernvertauschen. Wie viele Züge sind nö-tig, bis jeder Ball in dem Fach liegt, dasseine Nummer trägt?“ Keiner der Teil-nehmer fand eine optimale Lösung.

„Das bedeutet, dass keine optimale Lö-sung für alle n gefunden wurde, wohlaber optimale Lösungen für einzelnen“, sagt Prof. Dr. Stefan Felsner, TU-Fachgebiet Diskrete Mathematik undMitglied der Jury. Die Qualität der Ein-sendungen sei aber sehr hoch gewesen.Schließlich habe es sich um ein bisherungelöstes Problem aus der Mathema-tik gehandelt. Die Teilnehmer seiennun aufgefordert, die Beweise für einewissenschaftliche Publikation aufzuar-beiten. Zusätzlich zu den Preisgeldernwurden unter den Teilnehmern zumWeiterknobeln 25 Bücher verlost,„Mathematische Rätsel für Liebha-ber“, woraus das Rätsel stammt. tui

Ariane Meiselbach und Falko Schulz

FelixJentsch

Hugo Junkers gehört zu den berühm-testen Absolventen der TechnischenHochschule Berlin. Er gilt als der gro-ße Pionier der zivilen Luftfahrt. ZumFlugzeugbau aber kommt er relativspät. Zunächst entwickelt er Gasmoto-ren, erwirbt ein Patent für das Kalori-

me-ter underfindet denGasbadeofen. Erwird einer der welt-weit bekanntesten Erfin-der-Unternehmer des 20. Jahr-hunderts. Außerdem kooperiert er mitdem Bauhaus und stattet die Meister-häuser des „Neuen Bauens“ in Stutt-gart und Dessau mit seinen Gasinstal-lationen aus. Als Firmenchef legt erWert auf den mitdenkenden Ange-stellten. Bereits 1932 gerät er wegenseiner pazifistischen Einstellung mitden Nazis in Konflikt. Später erpresstihn Hermann Göring, die Junkers-Pa-tente und die Aktienmehrheit der Des-sauer Flugzeugwerke an das „DritteReich“ abzutreten.Sein 150. Geburtstag wurde am 3.Februar 2009 an seinen Wirkungsstät-ten Dessau, Aachen und München fei-erlich begangen. Im Dessauer Junkers-

benprodukt“ entwickelt Junkers dasKalorimeter, das er in seinem erstenUnternehmen produziert. Als prakti-sche Anwendung dieses Prinzips mel-det er 1894 den Gasbadeofen an. Jun-kers’ Gas-Thermen-Produktion inDessau wird seine profitabelste Fabri-kation werden. 1897 beruft ihn die THAachen zum Professor für Thermody-namik. Junkers – nunmehr auch finan-ziell abgesichert – heiratet und be-gründet mit seiner Frau Therese einegroße Familie mit zwölf Kindern. 1908

kommt er in Aachen mit Profes-sor Hans Reißner, ei-

nem Spezialisten für Aerodynamikund Flugzeugbau, in Kontakt. Der fastfünfzigjährige Junkers entdeckt eineneue Leidenschaft: das Fliegen und dasFlugzeug. Auch hier geht er wiederstreng wissenschaftlich ans Werk undüberwindet die „Handwerkelei“ derfrühen Flugpioniere. Er erkennt dieentscheidende Bedeutung des Tragflä-chenquerschnitts. Im Windkanal testeter die optimale Form. 1910 erhält erseine Flugzeugbau-Patente, unter an-derem auch das eines Nurflüglers. Einweiteres Novum seiner Arbeit ist dasGanzmetallflugzeug. Er verbessertden Diesel- oder Schwerölmotor, umLangstreckenflüge mit Personen undLast durchzuführen. In den Zwanzi-gerjahren ist „Junkers Dessau“ dasMarkenzeichen für Flugzeugkons-truktion und -bau. 1933 wird Junkersvon den Nazis enteignet, er muss Des-sau verlassen. Hugo Junkers geht un-gebrochen nach Bayern, um ein neues,sein letztes Projekt zu errichten, eineprivate Forschungsanstalt. Er stirbt am3. Februar 1935 in Gauting. Sein Grabliegt auf dem Waldfriedhof Solln inMünchen.

Hans Christian Förster

Die Artikelserie „Orte der Erinnerung“ imInternet:➥ www.tu-berlin.de/?id=1577

Modell des ersten Junker’schen Nurflüglers„G 38“, zu sehen im Dessauer Technik-museum Hugo Junkers, das in alten Hallender ehemaligen Junkers-Werke untergebrachtist. Bild unten: der Sternmotor

© F

örst

er (2

)

© p

rivat