Touring 12/2009 deutsch

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Kein Pardon für die Raser Die meisten Leser fordern harte Strafen 9 Gratis ans Paléo-Festival Neuen Cooldown-Mitgliedern winkt ein Preis 41 Praktischer Stadtflitzer Der in Indien hergestellte Suzuki Alto im Test 14 Wettbewerb: Portabler DVD-Player 45 Hans-Peter Beyeler vor dem Autobahn-Analyseauto 6400 Kilometer unter der Lupe 4 Für Velowanderer und Wasserratten Am Bodensee sind Aktivferien angesagt 26 Rücktransport defekter Fahrzeuge TCS hilft im Ausland aus der Patsche 38 9. Juli 2009 touring 12 www.touring.ch AZA 1214 Vernier Die Zeitung für den mobilen Menschen

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Die Zeitung für Mobilität, Ausgabe vom 9 Juli 2009 // TCS Touring Club der Schweiz

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Kein Pardon für die RaserDie meisten Leser fordernharte Strafen 9

Gratis ans Paléo-FestivalNeuen Cooldown-Mitgliedernwinkt ein Preis 41

Praktischer StadtflitzerDer in Indien hergestellteSuzuki Alto im Test 14

Wettbewerb: Portabler DVD-Player 45

Hans-Peter Beyeler vor dem Autobahn-Analyseauto

6400 Kilometerunter der Lupe 4

Für Velowanderer und Wasserratten

Am Bodensee sind Aktivferien angesagt 26

Rücktransport defekter Fahrzeuge

TCS hilft im Auslandaus der Patsche 38

9.Juli 2009 touring 12www.touring.ch AZA 1214 Vernier

Die Zeitung für den mobilen Menschen

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9.Juli 2009 | touring 12 | Editorial und Inhalt 3

Nebst den gelegentlichen Staus auf denSchweizer Autobahnen ist auch der Zu-stand des Strassenbelags für viele Ver-kehrsteilnehmer schlicht ein Ärgernis.Beispiele gibt es zuhauf, wo der Belagholperig ist oder Fahrrinnen, insbeson-dere bei starkem Regen, zur Gefahrwerden. Augenfällig und auch teilweisespürbar sind die je nach Kanton unter-schiedlichen Strassenbeläge, beispiels-weise die unsäglichen Betonplatten.Kein Wunder, steht es um unsere Natio-nalstrassen nicht zum Besten, wurdendie meisten davon zwischen 1975 und1985 gebaut und sind daher mehr als indie Jahre gekommen. Viele Abschnittewurden zwar saniert, doch ist dies oftbloss Flickwerk.

Seit 2008 ist nun das Bundesamt fürStrassen zuständig und hat für dieseAufgabe den Personalbestand von 170auf 350 aufgestockt. Lobenswert ist,dass mit einem Spezialfahrzeug dasNetz von sage und schreibe 6400 Kilo-metern Fahrbahn minutiös auf Schädenuntersucht wird. Das Bundesamt trifftmit der Untersuchung gleich zwei Flie-gen auf einen Schlag, weil mit dem Belag auch die Lärmemissionen unter-sucht werden. Liegen die Untersu-chungsresultate vor, wird saniert undzwar – man atme auf – schweizweit mitdemselben, geräuscharmen Strassen-belag. Die lärmgeschädigten Autobahn-anwohner wirds auch freuen.

Felix Maurhofer, Chefredaktor

Nun gehts demStrassenbelag anden Kragen

Fokus 4 Sicherere Autobahnen: Das Bundesamt für Strassen analysiert 6400 km.

Mensch und Mobilität 1 1 Pragmatiker: TCS-Direktor Rudolf Zumbühl ist neuer Strasseschweiz-Präsident. 12 Profitabel: Die spanische Fluggesellschaft Iberia blickt Turbulenzen gelassen entgegen.

Test und Technik 18 Bremsen: Handbremsen werden zunehmend von elektronischen Systemen abgelöst.23 Goldener Herbst: Drei wintertaugliche Cabriolets erobern den Markt im Spätsommer.

Freizeit und Reisen29 Gstaad: Kultur- und Sportevents spülen Millionen von Franken ins Saanenland.31 Ohne Reception und Personal: Das erste automatische Hotel in der Schweiz.

Club und Mitglied38 TCS sei Dank: Auf den Spuren von Fahrzeug-Rückschaffungen aus dem Ausland.41 Paléo ruft: Neuen Cooldown-Mitgliedern winkt Gratiseintritt fürs Festival in Nyon.

9 Ratgeber Verkehr 43 TCS-Dienstleistungen, Standpunkt: Claude Sage, Ehrenpräsident Autosalon Genf 45 Leserbriefe, Wettbewerb, Impressum 46 Nachgefragt: Ernst Heller, Zirkus- und Schaustellerpfarrer

TCS-Crew testet Tretautos im VerkehrshausAnlässlich der Eröffnung der neuen Anlagen des Verkehrshauses in Luzern (Berichtim letzten «Touring») setzten sich Vertreter der TCS-Spitze auf die Tretautos, die imVerkehrsgarten wertvolle Dienste leisten. Der TCS unterstützt die Anlage.

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TitelbildFotograf: Mathias Wyssenbach

14 Von Mumbai nach MuriDank seiner Wendigkeit und Sparsamkeitbewährt sich der Suzuki Alto nicht nur in den Strassen Indiens, sondern auch imSchweizer Grossstadtdschungel.

26 Aktives Ausspannen am BodenseeDer Bodensee mit seinem Radwegnetz ist ein Paradies für Velofahrer. Die Land-schaften im Dreiländereck imponierenaber auch vom imposanten Zeppelin aus.

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4 Fokus | touring 12 | 9.Juli 2009

Big Brother für Schweizer AutobahnenDem Bund ist der Zustand der Autobahnen nicht schnuppe: Er untersucht das gesamteNetz von 6400 Kilometern Fahrbahn auf Spurrinnen, Risse oder Buckel. Im Rahmen dieserMonsteraufgabe werden erstmals auch Lärmemissionen gemessen. Was wird daraus?

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9.Juli 2009 | touring 12 | Fokus 5

›Sechs Monate lang wird das Bundesamtfür Strassen (Astra) jeden Millimeter Auto-bahn unter die Lupe nehmen, um auch die winzigsten Schäden festzustellen. JederRiss, jede Spurrinne, jedes Loch und jederBuckel wird auf den rund 6400 (!) Kilome-tern Fahrbahn erfasst, wobei ebenfalls de-ren Griffigkeit und Geräuschemissionenuntersucht werden. Die gigantische Unter-suchung, die bis Ende September diesesJahres dauern wird, soll eine Bestandes-aufnahme der Fahrbahnen liefern: «Anhandder bei dieser Untersuchung gesammeltenDaten können wir einen landesweiten Über-

blick über den Zustand jedes Teilstücks ge-winnen und verfügen über einen genauenSchadenskatalog», hält Hans-Peter Beyeler,Projektverantwortlicher beim Bundesamtfür Strassen, fest. «So können wir bei denSanierungsarbeiten Prioritäten setzen.»

Hoch entwickelt | 6400 Kilometer Auto-bahn auf Herz und Nieren zu prüfen, erfor-dert erhebliche Mittel. Eckpfeiler der gan-zen Operation ist der «Automatic Road Ana-lyser» (siehe untenstehendes Bild), der überein beachtliches Arsenal an Spitzentechnikverfügt. Die Leistungen dieses Fahrzeugs

sind erstaunlich. Bei einer Fahrtgeschwin-digkeit von 80 km/h ist es in der Lage, in jeder Radspur alle 12,5 Millimeter einenMesspunkt zu erfassen und so kleinste Ver-formungen aufzuspüren, welche zu Rissenin der Fahrbahn führen können. Da es umdie Asphaltstruktur geht, wird sogar dieenorme Dichte von einem Messpunkt proMillimeter erreicht. Das Fahrzeug erstelltebenfalls ein aus 1280 Punkten bestehen-des Querprofil der Fahrbahn, das über Nei-gung, Spurrinnen und Aquaplaning Aus-

Das Fahrzeug mit verblüffenden technischen Fähigkeiten überprüft jeden Millimeter des Autobahnbelags auf kleinste Mängel.

Fortsetzung auf Seite 7

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9.Juli 2009 | touring 12 | Fokus 7

Geballte Spitzentechnologie vereint sich im Fahrzeug, das die Fahrbahnqualität berechnet.

Die mit Informationen überladenen touristischen Hinweisschilder lenken ab.

kunft gibt. Schliesslich erstellen die instal-lierten Kameras alle fünf Meter vorne undhinten ein Bild, um Risse zu lokalisieren.Am Ende stehen über 500 Gigabyte Bilderzur Verfügung. Die enorme Aufgabe, die die-ses Fahrzeug erfüllt, lässt die Befürchtunghorrender Kosten zu Lasten des Steuerzah-lers aufkommen. Aber mit einem Kilometer-preis von 100 Franken liegt man hier weitunter den Kosten für «Handarbeit»: «Setztman Leute ein, um die Fahrbahn minutiösauf Schäden zu überprüfen, liegt man nahebei 200 Fr. pro Kilometer», hält Hans-PeterBeyeler fest.

Weltneuheit | Aber die grosse Neuheit istdie Lärmmessung: Erstmals in der Schweiz– und auf der Welt – werden akustische Wer-te auf einem gesamten Autobahnnetz er-fasst. Es geht darum sicherzustellen, dassdie Lärmemissionen nicht gegen die vomBund vorgegebene Lärmverordnung zumSchutz der Anwohner verstossen. Sobalddas Astra im Besitze dieser Daten ist, wirdes erstmals einen richtigen Lärmemissi-onskataster aufstellen, der das gesamte na-tionale Strassennetz abdeckt: «Es ist abso-lut zwingend, die Bevölkerung gegen Lärmzu schützen», meint Hans-Peter Beyeler.Und: «So hat eine kürzliche Studie des Bun-desamtes für Umwelt gezeigt, dass 1,2 Mil-lionen Menschen in der Schweiz unterLärmbelastungen leiden.»

Abnutzungserscheinungen | Dennochwerden die Autobahnanwohner, denen vomLärm die Ohren pfeifen, das Übel mit Fas-sung tragen müssen, denn niemals würdeder Bund eine Sanierungsbaustelle einzigdarum anordnen, weil der Belag zu ge-räuschvoll ist. Nur eine Häufung von Schä-den oder altersbedingten Abnutzungser-scheinungen sind Grund für Sanierungs-massnahmen. In diesen Fällen versteht es

sich von selbst, dass ein neuer Belag von erheblicher Bedeutung ist, vor allem, weilmanche Beläge bis zu 7 Dezibel leiser sind:«Nach mehreren Tests haben wir uns für einen Rau-Asphaltbelag entschieden, der inBezug auf Lärm gute Leistungen erbringt.An manchen Stellen der A1 und A12 ist erbereits vorhanden, und nun werden wir ihnüberall anbringen», so Beyeler.

Und das dürfte den meisten Automobilis-ten Freude bereiten, die sich auf richtigenFlickenteppichen von Fahrbahnen bewe-gen. So wechselt man bei Regen unvermit-telt von einer entwässerten und damit fasttrockenen Fahrbahn auf ein Teilstück ohneDrainbelag und mit verminderter Boden-haftung und Wasserspritzern. Innert eini-ger Sekunden muss man die Geschwindig-keit anpassen und mit grösster Sorgfalt len-ken. Eine unglückliche Situation, die eineFolge des jahrzehntelangen Föderalismusin Sachen Nationalstrassen ist: «Jeder Kan-ton konnte seine Autobahnen verwalten,

wie er es für richtig hielt. Daher auch dieheute noch sichtbaren Unterschiede», kom-mentiert der Spezialist des Bundesamtesfür Strassen.

Alle vier Jahre | Aber am 1. Januar 2008wurden die Kompetenzen an den Bundübertragen, und das Bundesamt für Stras-sen ist allein verantwortlich. «Unser Ziel istes, überall denselben Strassenbelag anzu-bringen», erklärt Beyeler. Ein Glück für dieAutomobilisten umso mehr, als das Astrakünftig alle vier Jahre das gesamte Stras-sennetz kontrollieren wird, um eine guteFahrbahnqualität sicherzustellen. Das rot-weisse Fahrzeug wird also von Genf übersTessin bis Chur gelegentlich wiederzuse-hen sein.‹ Jacques-Olivier Pidoux

Touring-InfoMehr Informationen zu den Methoden der Zustands-erfassung der Strassen sind auf den Webseitenwww.infralab.ch und www.impbautest.ch zu finden.Mehr Infos zu den Lärmmessungen auf www.muel-lerbbm.de.

Fortsetzung von Seite 5

Zu viele Tourismus-Hinweisschilder nicht konform

Neben der Fahrbahnprüfung erfüllt das Fahrzeug im Auftrag des Bundesamtesfür Strassen (Astra) noch eine zweite Mission: Es fotografiert alle touristischenHinweisschilder: «Es geht darum, eine landesweite Bestandesaufnahme zu ma-chen und zu sehen, ob die gesetzlichen Vorschriften eingehalten werden», erklärtStefan Huonder, Chef Verkehrsregeln beim Astra. Vorab konzentriere man sichauf die Hinweisschilder, die zuviel Infos enthalten (vgl. Bild) und die Automobilis-ten ablenken. Da sie ein Risiko für die Sicherheit darstellen, werde das Astra keineGnade walten lassen. Zweiter umstrittener Fall: Touristische Hinweisschilder, dieeine Stadt ankündigen, obwohl sie von Gesetzes wegen eigentlich eine Region an-zeigen sollten: «Hier werden wir uns flexibel zeigen», fährt Stefan Huonder fort.Man müsse zugeben, dass manche grosse Agglomerationen wie Regionen daher-kommen. So werde das Astra von Fall zu Fall entscheiden. Jedenfalls dürfte sich dieAufgabe langwierig-knifflig gestalten, denn Schätzungen zufolge ist fast die Hälfteder touristischen Hinweisschilder nicht vollumfänglich gesetzeskonform. jop

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9.Juli 2009 | touring 12 | Mensch und Mobilität 9

Der Autor ist Jurist und Bundesgerichtskorrespondent.

Das Auto-Leasing ist in der Schweizstark verbreitet. Manchmal kommt esvor, dass ein geleastes Fahrzeug Ma-cken und Mängel aufweist, welche denBesitzern die Freude am Auto gehörigverderben. Kann man den Leasingver-trag auflösen, wenn ein Fahrzeug eineganze Reihe von Mängeln aufweist undinnert wenigen Monaten mehr als zweiDutzend Garagebesuche zu verzeich-nen hat? Ein interessantes Gutachtenvon Professor Alexander Brunner, Ober-richter und Privatdozent an der Uni -versität St.Gallen, vom TCS in Auftraggegeben, zeigt neue Ansätze auf (elek-tronisch erhältlich bei [email protected]).

Soweit Allgemeine Vertragsbestim-mungen (AGB) des Leasingvertrags zueinseitig formuliert sind und den Kon -sumenten krass benachteiligen, sind sienicht anwendbar. Dies mit der Konse-quenz, dass das Obligationenrecht –insbesondere mietrechtliche Bestim-mungen – zum Zuge kommen. Dement-sprechend braucht der Leasingnehmernicht mehr bloss die Faust im Sack zumachen, wenn ein Leasing-Fahrzeug er-hebliche Mängel aufweist, nicht repa-riert werden kann und deshalb nicht ge-brauchstauglich ist.

Ist das Grundgeschäft nicht gehörigerfüllt worden, erhält der Leasingneh-mer also kein brauchbares Fahrzeug,dann kann er laut dieser Expertise denVertrag fristlos kündigen und das Fahr-zeug zurückgeben. Kann der Kundeauch die Zahlung der Leasingraten andie Bank einstellen? Ja, sagt das Gut-achten, die Bank kann das Risiko nichteinfach abwälzen. Sie kann sich nichtdarauf berufen, der Leasingvertrag seizwischen ihr und dem Kunden abge-schlossen und das dem Leasing zu -grunde liegende Geschäft – nämlich dieLieferung eines funktionierenden Fahr-zeuges – sei nicht massgebend. DasBundesgericht hat sich bisher nochnicht zu diesen neuen, höchst brisantenGedanken zum Leasing geäussert.

RatgeberVerkehrUrs-Peter Inderbitzin

Leasingfahrzeugmit erheblichenMängeln

Die heutige Gesetzgebung muss unbedingtverschärft werden. Neben Verlängerung derGefängnisstrafen ist vielleicht ein mehr -jähriger bis dauernder Entzug des Führer-ausweises zu erwägen. Paul Jaun, Schliern

Wollen denn dieselben Politiker, die bisherim Wesentlichen durch Strafrechtsbe- undverhinderung aufgefallen sind, viele jungeMenschen kriminalisieren, um sie hernachwieder in einen Resozialisierungsapparateinzwängen zu können? Es genügt, denFührerausweis konsequent – und wo nötigviel länger – zu entziehen. Rolf Neuhaus (@)

Ich finde es richtig, dass die Raser nichtmehr mit einem blauen Auge davonkommenund härter bestraft werden. Zusätzlich soll-te vor den Augen der Raser ihr Auto zer-trümmert werden. Das würde sie noch mehrtreffen, als die aufgebrummten Strafen.

Peter Howald, Hinterkappelen

Gefängnisstrafe ist bestimmt das Schlech-teste von allem. Nur wenige kommen alsbessere Menschen zurück zur Gesellschaft,sondern lernen noch, anderes Unheil anzu-richten. Rita Muff (@)

Es wird nicht nur höchste Zeit, sondern al-lerhöchste Zeit, dass gegen die Raser eineschärfere Gangart eingelegt wird.

Franz Kümin (@)

Es kann nicht sein, dass man anderswo völ-lig legal mit 200 km/h auf der Autobahnfahren kann, und in der Schweiz soll manderart stark bestraft werden. Es ist nicht jeder ein Raser, der die Tempolimiten ummehr als 40 km/h überschreitet. Wer aberauf öffentlichen Strassen Rennen bestrei-tet, ist ein Raser und sollte bestraft werden.

Hans Schmid (@)

Ich habe seit mehr als 50 Jahren den Füh-rerschein und rege mich immer wieder wegen den Fahrern auf, die auf Kosten derSicherheit anderer Verkehrsteilnehmer denGasfuss durchdrücken. Ich bin für schärfe-re Strafen oder Verschrottung der «Renn -wagen». F. Schölkopf (@)

Äusserst begrüssenswert diese Initiative!Sie kommt mir aber ein bisschen vor wie die ständig wiederholten Forderungen nachMedikamentenpreisen. Seit Jahren werdenhärtere Massnahmen gegen Raser gefor-dert, aber bis heute ist nichts geschehen.

Willi Kobler (@)

«Vor den Augen der Raserdas Auto zertrümmern»

Unserem Aufruf, auf die Vorschläge vonPolitikern zu reagieren (vgl. letzte «Tou-ring»-Ausgabe), sind sehr viele Leserinnenund Leser nachgekommen. Mehrheitlichbegrüssen sie Massnahmen, die Fehl -baren härter anzupacken. Aber es gibtauch gegenteilige Meinungen. Nachfolgend einige wenige Auszüge von Zuschriften.

Ich bin froh, dass man sich Gedanken darü-ber macht, endlich diese Raser hart zu be-strafen. Ich bin der Meinung, dass die Stra-fen so hoch sein müssen, damit sie abschre-cken. Denn das was zurzeit auf den Strassenabläuft, geht so einfach nicht. Die Täter la-chen nur, weil ihnen ja nichts geschieht. Al-so nur Mut! Angelika Kuonen (@)

Raser sind meiner Meinung nach praktischohne Ausnahme gedankenlose, triebgesteu-erte Egoisten. In ihrer Rücksichtslosigkeitbedenken sie die Folgen ihres Tuns in keinerArt und Weise. Man kann sie nicht hart ge-nug bestrafen. Für den Aufwand und Scha-den, den sie verursachen, müssten sie fi-nanziell persönlich haften. B.Hostettler (@)

Bevor Geschwindigkeitsübertretungen soerheblich bestraft werden, müsste manüberprüfen, ob die vorhandenen Geschwin-digkeitsbegrenzungen zweckmässig sindund nicht einfach Hindernisse und zugleichBereicherungen für die Staatskasse bedeu-ten. Heinz Burger (@)

Die Herren Parlamentarier sollen doch end-lich mit der weichen Welle aufhören undden Mut haben, strikte durchzugreifen. Esmüsste aber gewährleistet sein, dass gefäll-te Urteile vollzogen werden und nicht ver-jähren. Erich Honegger, Hirschthal

Ich bin über 71-jährig und war über 40 Jah-re im Aussendienst tätig. Ich behaupte,dass viele Unfälle wegen den Schleichernauf der Strasse passieren. Auch diese solltenbestraft werden. Heinz Baumann, Steffisburg

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› In naher Zukunft kommt es im Bereich derVerkehrspolitik zu weiteren Auseinander-setzungen auf dem politischen Parkett, wel-che auch den Strassenverkehr sehr direktbetreffen. Hier ist auch Strasseschweiz, derVerband des Strassenverkehrs, stark gefor-dert. «Wir stehen vor grossen politischenHerausforderungen», sagte dazu RudolfZumbühl, der an der Mitgliederversamm-lung von Strasseschweiz erstmals für dreiJahre zum Präsidenten gewählt wurde. Esgelte, «einige Hindernisse und Schlaglöcheraus dem Weg zu räumen», bemerkte der Di-rektor für Kommunikation, Politik und Ver-kehrssicherheit des TCS. Als Pragmatikerwill Zumbühl zusammen mit den Exponen-ten des Verbands «gemeinsame Lösungenentwickeln, die uns weiterbringen».

Führende Rolle | Strasseschweiz habe inden letzten Jahren eine führende und koor-dinierende Rolle übernommen und die Inte-ressen des Individualverkehrs gegenüberRegierung, Parlament und Politik vertreten.Das sei auch ein Verdienst des abtretendenPräsidenten, Niklaus Zürcher, Direktor desACS, sagte Zumbühl. Sein Vorgänger habedas Präsidialamt der Dachorganisation derAutomobilwirtschaft und des privaten

Strassenverkehrs zu einer Zeit angetreten,als die schweizerische Verkehrspolitik nachder Ablehnung des Avanti-Gegenentwurfsnoch immer vor drängenden Fragen undProblemen gestanden habe. Heute sei manweiter: Die Idee und das Prinzip eines Infrastrukturfonds für die Fertigstellungdes Nationalstrassennetzes, für die Lösungder Agglomerationsverkehrsprobleme so-wie für die Aufrechterhaltung der Netz-funktionalität der Autobahnen habe dieKampagne gegen die Avanti-Vorlage über-lebt, bemerkte Rudolf Zumbühl.‹ hwm

«Hindernisse ausdem Weg räumen»Strasseschweiz hat mit TCS-Direktor Rudolf Zumbühl einen neuen Präsidenten. Er erläuterte, wie der Verbanddes Strassenverkehrs auf dem Politparkett vorgehen will.

Der neue Strasseschweiz-Präsident Rudolf Zumbühl (rechts) ehrt Vorgänger Niklaus Zürcher.

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Strasseschweiz

Strasseschweiz, der Verband des Stras-senverkehrs FRS, zählt rund 35 Mitglie-der, namentlich Strassenbenützerver-bände, Organisationen der Automobil-und Strassenwirtschaft sowie kantonaleStrassenverkehrsligen. An vordersterFront dabei ist auch der Touring ClubSchweiz (TCS). Daneben sind Organi -sationen der Fahrlehrer, der Erdölwirt-schaft und des Tourismus angeschlos-sen. tg

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12 Mensch und Mobilität | touring 12 | 9.Juli 2009

Die meisten Schweizer mit Reiseziel Lateinamerika fliegen mit Iberia – via Madrid.

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›Derweil weltweit die Chefs von Flugge -sellschaften Trübsal blasen, geben sich die Verantwortlichen der 1928 gegründeten spa-nischen Linienfluggesellschaft Iberia selbst-bewusst: «Wir erzielen seit 13 Jahren un -unterbrochen Profit», verkündet Silvia CairoJordan, stellvertretende Verkaufschefin vonIberia, stolz. In der Kasse schlummern der-zeit 2,3 Milliarden Euro. Immerhin, räumtdie Managerin ein, werde es auch für Iberiaschwierig sein, dieses Jahr schwarze Zahlenzu schreiben. Das Angebot wurde aber nurminimal reduziert und es wurden (bis jetzt)nur einige wenige Maschinen stillgelegt.

Kontrapunkt Schweiz | Überaus zufrie-den zeigt sich Iberia mit dem Flugverkehrvon und nach der Schweiz, den sie klar domi-niert: 2008 beförderte sie 530000 Passagiere(+15%). Weltweit waren es 28 Millionen. Imersten Halbjahr 2009 verzeichnete die viert-grösste Airline Europas für die Schweiz nochein Plus von 4,7%. Ab Zürich und Genf nachSpanien gibts wöchentlich 98 Flüge; in derSommersaison noch welche nach Santiago deCompostela. 40% aller Schweizer Fluggästesteigen im neuen Iberia-Hub Madrid-Barajasauf Airbus-Jets Richtung Lateinamerika um,wo Iberia mit einem Marktanteil von 20% in

Europa klare Leaderin ist. Auf den Langstre-cken konnte dank neuem Konzept der Anteilder Business-Passagiere innerhalb dreierJahre um 42% erhöht werden; aber auch beiIberia dürfte sich dies nun wohl ändern.

Was ist mit BA? | Die Gründung einer gemeinsamen Holding mit British Airwaysist wegen der trudelnden Partnerin auf Eisgelegt. «Wir würden in jede Allianz passen»,sagt Jordan vielsagend. Iberia und BA sindheute Oneworld-Partner und besitzen ge-genseitig Aktienanteile.‹ Heinz W.Müller

Iberia lässt dieMuskeln spielenDie spanische Fluggesellschaft Iberia trotzt der Krise undgibt ab der Schweiz gar noch etwas Schub. Die Liaison mitBritish Airways lässt aber auf sich warten.

Drehkreuz Madrid

Der vor drei Jahren eröffnete FlughafenMadrid-Barajas ist das Hauptdrehkreuzvon Iberia. Er verfügt über zwei je fast2 km lange Terminals mit 64 Finger-docks. Die Metro führt direkt ins Stadt-zentrum. Im Unterhaltsbetrieb warten4000 Mitarbeiter Flugzeuge aus allerWelt. Die Iberia-Flotte umfasst 179 Flug-zeuge, im Jetbereich sind es meist Air-bus-Maschinen. Iberia betreibt mitPartnern auch eine Billig-Airline. hwm

ÖV 2008 mit 40 TotenIm Jahr 2008 starben im öffentli-chen Verkehr (ÖV) in der Schweizinsgesamt 40 Personen, 182 erlittenschwere Verletzungen. Während beiBahnen und Trams keine Fahrgästeums Leben kamen, starben bei Bus-und Seilbahnunfällen vier Passagie-re. Dies war auf seltene ausserordent-liche Ereignisse bei einer Seilbahn(ein Toter) und einem Busbetrieb (3Tote) zurückzuführen. Die meistenTodesfälle ereignen sich beim un -berechtigten oder unvorsichtigenÜberqueren von Bahn- und Tram-gleisen. Im Vergleich zum Vorjahrstarben 2008 zehn Menschen mehrim öffentlichen Verkehr. Die Zahlliegt – mit Ausnahme von 2007 – im-mer noch unter dem Wert aller Jahreseit 2001. Im Detail sehen die Zahlenfür 2008 wie folgt aus: 23 (Vorjahr:22) Personen starben bei Unfällenmit Eisenbahnen, 16 (11) Personenbei Unfällen im Nahverkehr (Bus/Tram) und mit Autobussen. Einen(keinen) Todesfall gab es beim Ses-sellift Kleine Scheidegg. Es handeltsich um den ersten tödlichen Unfallauf einer konzessionierten Luftseil-bahn seit 1999. tg

Gefragte BahnkundenSBB fühlt den Puls Die SBB rücken nochnäher zu ihren Passagieren und schaffen ei-nen Kundenbeirat: 25 Bahnpassagiere sollenkünftig auf diesem Weg ihre Erfahrungen mitden SBB, Lob und Kritik, aber auch ganz konkrete Anregungen einbringen können.Der Kundenbeirat berichtet direkt an dieKonzernleitung SBB. Er startet im Herbst, Interessierte können sich ab sofort überwww.sbb.ch/kundenbeirat bewerben.

Piccards neuer TraumSolar Impulse So heisst Bertrand Piccardssolarbetriebenes Flugzeug; den Prototypen,der im Herbst fliegen soll, stellte er kürzlichvor. Die Spannweite des Flugzeugs ohne fos-sile Brennstoffe beträgt 63,4 Meter, die ge-plante Weltumfahrung ist für 2012 angesagt.

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14 Test und Technik | touring 12 | 9.Juli 2009

Der Suzuki Alto hat ein ordentliches Äusseres sowie eine polarisierende Lackierung: «Fortune Rose».

Der Kunststoff im Innenraum wirkt speckig.

TCS-Vergleich Suzuki Daihatsu Ford Peugeot Alto Cuore Ka 107 1.0 GL Top 1.0 SX 1.2 Titanium 1.0 Trendy

Preis (Fr.) 17990.– 17750.– 17050.– 16200.–Hubraum (cm3) 996 998 1242 998Leistung (kW/PS) 50/68 51/69 51/69 50/68Max. Drehmoment (Nm/min) 90/3400 94/3600 102/3000 94/3600Verbrauch (l/100 km) 4,5 A2 4,71 A2 5,3 A2 4,7 A2

Innenlärm bei 120 km/h (dBA) 73 75 74 75Betriebskosten (Fr./km)3 –.48 –.50 –.50 –.48Wartungskosten4 11133 11333 13333 11333

Test «Tou ring» 11/2009 19/2007 9/2009 3/2006

1 Wert laut Importeur 2 Energieeffizienz laut Importeur 3 Bei 15000 km/Jahr4 Gesamtkosten auf 180000 km bei 15000 km/Jahr

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9.Juli 2009 | touring 12 | Test und Technik 15

Fortsetzung auf Seite 17

› In der Tierwelt unterscheidet man zwi-schen Arbeitstieren und Schosstieren. DerSuzuki Alto ist sicherlich ersteres – präten-tiösen Schnickschnack sucht man bei ihmvergebens. Dafür hat er Qualitäten, die ihnim städtischen Nahkampf zum unverzicht-baren Gefährten machen: Mit einem Wen-dekreis von 9,7 Metern schlängelt er sichdurch jede Gasse und schmiegt sich mit ei-ner Länge von lediglich 3,5 Metern in jedenoch so kleine Parklücke. Und sollte es imurbanen Gerangel doch einmal zu einer Ha-varie kommen, kann sich die Fahrerin aufserienmässiges ESP (bei der Ausstattungs-linie GL Top) sowie sechs Airbags verlassen.

Tata-Konkurrent | Der Japaner, made inIndia, weiss auch einzustecken. Klaglos rat-tert er agil über holprige Strecken. Trotzsurrendem Dreizylindermotor kommt derWicht recht flott vom Fleck und präsentiertsich überraschend drehfreudig und lauf -ruhig. Einzig auf der Autobahn bekundet erbei der Beschleunigung seine liebe Mühe.

Mit seinem Preis von 18480 Fr. und einemVerbrauch von gut 5 l/100 km lässt er zu-gleich jedes budgetbewusste Verbrauche-rinnen-Herz höher schlagen. All dieseVorzüge weisen zugleich auf sein Herstel-lungsland hin, wo er nicht nur produziert,sondern exakt wegen der aufgeführten Qua-litäten geschätzt wird: Indien.

Für Schwellenländer wurde vermutlichauch die ungewöhnliche Innenraum-Auf-teilung konzipiert. Auf den Vorder- undRücksitzen können sich alle Mitreisendenauf genügend Kopf- und Beinfreiheit freu-en. Das ist sicherlich wichtig für Länder, wonie weniger als vier Passagiere in einem Ge-fährt sitzen. Dieses für einen Kleinstwagenrecht grosszügige Platzangebot geht jedochzu Lasten des Kofferraums, der mit einemVolumen von lediglich 129 Litern kaumRaum für ein Gepäckstück oder einen Wo-chenendeinkauf lässt. Ausserdem trägt diehohe Ladekante nicht gerade zum Verlade-komfort bei.

Gespart wurde zudem bei den Reifen. Derlange Bremsweg von 45,8 Metern, gemessenmit den Originalpneus, weist darauf hin,dass diese nicht auf europäische Anforde-rungen ausgelegt sind. Bei einer zweitenBremswegmessung, bei der Premiumreifenverwendet wurden, konnte ein um knappdrei Meter kürzerer Bremsweg erreicht wer-den.

Aussen hui… | Rein äusserlich hat sichder Suzuki Alto zum pinken Sympathieträ-ger gemausert. Zwar ist er mit seinen de-zenten Formen und angedeuteten Kuller -augen immer noch kein Prunkstück des Au-todesigns. Auch ist die schweinchenrosaneLackierung, im Suzuki-Jargon «Fortune Rose» genannt, nicht jederfraus Sache. Op-tisch ist der Minijapaner aber dennoch

+–KurzbilanzWendigkeit in der Stadt und kompakteAussenabmessungen, gute Sicher-heitsausstattung, Platzverhältnissevorn und hinten, geringer Verbrauch,lebhafter Dreizylindermotor, leichtgän-gige & präzise Schaltung.

Mini-Kofferraum mit hoher Ladekante,langer Bremsweg mit den Eco-Reifen,indirekte und gefühllose Lenkung, Fe-derungskomfort, Abgaswerte bei 130km/h, Materialien im Innenraum, In-nenrückspiegel nicht abblendbar.

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Der Büezer ohne ExtravaganzEin Auto, das sich täglich in den Strassen Kalkuttas unterBeweis stellen muss, besteht auch in der Agglomerationvon Lausanne oder Zürich. Test des Suzuki Alto 1.0 GL Top.

Das Handschuhfach ist unpraktisch.

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9.Juli 2009 | touring 12 | Test und Technik 17

ganz passabel. Schlechtere Noten erhält je-doch das Innendesign. Es wirkt lieblos undwartet zugleich mit einigen unpraktischenEigenheiten auf: So kann der Fahrer denelektrischen Fensterheber des Beifahrer-fensters von seinem Sitzplatz aus nicht be-tätigen. Auch aus der ungewöhnlichen Kon-struktion des nicht schliessbaren Hand-

schuhfachs entsteht kein Vorteil: Es istschmal und senkrecht angeordnet und bie-tet zwar genügend Platz, um beispielsweiseein Magazin darin zu verstauen. Aber zumeinen wird wohl keine Vogue-Leserin einsolches Büezer-Auto erwerben, zum ande-ren wird sie es zum ersten Mal vermale -deien, wenn sie in diesem Handschuhfachnach ihrer Prada-Sonnenbrille kramt.‹

Pascale Marder

Fortsetzung von Seite 15

ZahlenTESTFAHRZEUGSuzuki Alto 1.0 GL Top; 5 Türen, 4 Plätze; Fr. 17990.– (wie getestet: Fr. 18480.–)Varianten: 1.0 GA (ab Fr. 12990.–), 1.0 GL (ab Fr. 14990.–)Optionen (Auszug): Lederinterieur (Fr. 2990.–), Metallic (Fr. 490.–)Garantien: 3 Jahre Werk, 3 Jahre Mobilität;12 Jahre Rostschutz (Auflagen)Importeur: Suzuki Automobile Schweiz AG,In dustriestrasse, 5745 Safenwil, www.suzuki.ch

TECHNISCHE SPEZIFIKATIONENMotor: 3 Zylinder Benzin 1.0 GL Top, 68 PS;Hubraum 996 cm3, 5-Gang-SchaltgetriebeGewichte: 965 kg (wie getestet), zulässigesGesamtgewicht 1250 kg, Anhängelast 200 kgAusmessungen: Innenbreite: vorne 135cm,hinten 132cm; Kofferraum: 129–367 Liter;Reifen: 155/65R14, min. 155/65R14

TCS-Exklusiv FAHRDYNAMIKBeschleunigung (0–100 km/h): 14,2 sElastizität:60–100 km/h (4.Gang) 17,5 s80–120 km/h (4.Gang) 21,6 sWendekreis: 9,7 mInnengeräusch:60 km/h: 63 dB (A) 11133

120 km/h: 73 dB (A) 11113

SICHERHEITBremsweg (100–0 km/h): 45,8 m 11133

Ausstattung 11113

KOSTEN SERVICEWartung (km/Mte) Stunden Arbeitskosten (Fr.)

15000/12 1,0 145.–30000/24 2,5 362.–Gesamtkosten für Wartung auf 180000 km:15000 km/Jahr 24,5 5048.–

BETRIEBSKOSTENkm/Jahr Rp./km Fr./Monat feste variable

15000 48 389.– 231.–30000 33 389.– 427.–Stundenansatz für TCS-Berechnungen: Fr. 145.– (BFS),Suzuki-Händler von Fr. 86.– bis Fr. 150.–

UMWELTASPEKTEAbgasverhalten (Messlabor Empa):Kohlenmonoxid (CO) 11133

Kohlenwasserstoffe (HC) 11113

Stickoxide (NOx) 11113

NORMVERBRAUCH AUF PRÜFSTAND(80/1268/EWG) Städtisch Ausserstädt. Gesamt

TCS 5,8 3,7 4,5Werk 5,5 3,8 4,4CO2-Emissionen: 105 g/kmCO2-Durchschnitt CH 2008: 175 g/kmEnergieEtikette (A–G): A

TESTVERBRAUCH 11113

5,4 l/100 km Reichweite 648 km

Tankinhalt: 35 Liter TCS TUW: Herbert Meier

Das Kofferraumvolumen ist gering, die hohe Ladekante erschwert das Einladen. Der Tacho sowie der Drehzahlmesser sind zwar schlicht, aber gut ablesbar.

Modell Suzuki Alto 1.0 GLTop: DetailübersichtINNENRAUM 11133 Die plumpe Kunststoff-Innenverkleidung ist kein Highlight der Automo-bilindustrie. Der Platz auf der Rückbank ist fürein 3,5-Meter-Auto beachtlich, dies jedoch zuLasten des sehr kleinen Kofferraums von 129 Li-tern mit unpraktisch hoher Ladekante.KOMFORT 11113 Das Geräuschniveau ist relativ gering. Der Federungskomfort ist ausrei-chend. Der Verstellbereich der Sitzhöhe könntegrösser sein. AUSSTATTUNG 11133 Die Komfortausstat-tung (Klimaanlage, Radio, CD, elektr. Scheiben-heber) ist für die Fahrzeugklasse gut. Die Origi-nalreifen weisen einen sehr langen Bremswegauf.FAHRLEISTUNG 11133 Der Dreizylinder-Motor ist drehfreudig und laufruhig, wenn auchder kernige Motorensound nicht zu überhörenist. Im unteren Geschwindigkeitsbereich ist der

Alto flott unterwegs, auf der Autobahn beginnter schnell zu schwächeln.FAHREIGENSCHAFTEN 11113 Dank klei-nem Wendekreis, kurzen Abmessungen, gerin-gem Verbrauch und guter Übersicht ist der Altoder perfekte City-Flitzer. SICHERHEIT 11113 Mit serienmässigem ESPsowie sechs Airbags ist die Sicherheitsausstat-tung für einen Microwagen gut. Beim Euro-NCAPCrashtest errreicht der Alto aber nur drei Sterne.

Reklame

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103cm

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7cm

95cm

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Radstand 236cm� �Länge 350cm (Breite 160cm)

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18 Test und Technik | touring 12 | 9.Juli 2009

Vorteile/Nachteile

›Anstelle des traditionellen Handbrems -hebels besitzen immer mehr Fahrzeuge nurnoch eine Taste, die sich per Fingerdruckbedienen lässt. Beim TCS-Vergleichstestzwischen einer Handbremse (VW Touran)und einem elektrischen System (Citroën Pi-casso C4) zeigte letzteres Vorteile, beson-ders beim Anfahren. Die elektrische Bremsebietet eine optimale Haltekraft, währenddas Dosieren mit der Handbremse Feinge-fühl erfordert. Vor allem beim Anfahren anSteigungen verhindert das elektrische Sys-tem praktisch jedes Zurückrollen, nimmtdoch die Feststellkraft erst allmählich ab.

Dieses Manöver wird noch einfacher, so-bald die Automatikfunktion aktiviert ist.Der Wegfall des grossen Handbremshebelserlaubt zudem mehr Freiheiten bei der Ge-staltung des Innenraums. Aber die Hand-bremse hat nicht ausgedient. Sofern sie ein-wandfrei funktioniert, erfüllt auch sie ihreAufgabe gut. Beim Abschleppen, das mitelektrischen Systemen heikel werden kann,falls der Motor nicht läuft, hat sie sogarVorteile. Abschliessend empfehlen wir Käu-fern derart ausgerüsteter Fahrzeuge, sichden Gebrauch der elektrischen Feststell-bremse erklären zu lassen.‹ MOH/TCSTUW

Handbremsen im TCS-VergleichElektrische Feststellbremsen laufen der Handbremse denRang ab. Das aufwändigere System erhöht den Bedienungs-komfort und die Sicherheit. Ein Vergleich des TCS.

Konventionelle Feststellbremse+ Dosierbarkeit der

Bremswirkung+ Ausgereiftes System+ Funktioniert ohne

externe Energie– Anzahl bewegende

Teile gross (Problem -anfälligkeit)

– Platzbedarf in Fahrer-raum

– kein automatischesNachspannen

Feststellbrems-Systeme unter der Lupe

Die elektrische Feststellbremse wird durch einfaches Drücken einer Taste betätigt.

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Elektrische Feststellbremse

+ Erhöhung der Fahrsicherheit (automatische Parkbrems-funktion, kein Zurückrollen)

+ Erhöhung des Fahrkomforts (Berganfahrhilfe usw.)+ Grössere Freiheiten bei der Innenraumgestaltung + Wegfall der elektromechanischen Parksperre bei

Auto matikgetriebe+ Unsachgemässe Handhabung kann weitestgehend

aus geschlossen werden– Benötigt zusätzliche Energiequelle– Problemquellen Bremsseile und dessen Verankerung nach

wie vor vorhanden – Ruhestromverbrauch im Bereitschaftszustand– Abschleppen nur beschränkt möglich – Grössere Systemkomplexität

Grüne AutokäuferWohlgesinnte Schweizer Eine vom Toyota-Importeur in Auftrag gegebene Umfragezeigt: 83% der über ihr Kaufverhalten be-fragten Automobilisten sagten, sie tendier-ten zu einem ökologischen Auto. Soweit dieTheorie, denn es ist bekannt, der SchweizerKunde, wenn er einmal im Ausstellungsraumsteht, dazu neigt, gut motorisierte Modellezu bevorzugen. Nach der gleichen Umfragestehen praktische Kriterien (56%) jedochvor dem Fahrspass (30%) und modischen Aspekten (8%).

EU-Antwort auf GPSGalileo wird konkret Die Vorherrschaft desamerikanischen Navigationssystem GPSkönne 2012-2013 wegfallen. Ab nächstemJahr will die europäische Raumfahrtorgani-sation die ersten vier Galileo-Satelliten star-ten. Mit grösserer Genauigkeit als das ameri-kanische GPS und in der Lage, Informationenin Echtzeit zu liefern, wird das europäischeNavigationssystem vielfältige Anwendungenin der Landwirtschaft, der Umwelt und – natürlich – im Transportwesen erlauben.

Porsche-FarbtöneAlle Nuancen vorhanden Der Farbenher-steller Glasurit hat praktisch alle Farben vonPorsche erfasst. Die bunte Geschichte be-ginnt 1950 und umfasst über 1000 Farbtöne.Sammler, denen ein Adriablau oder ein Erd-beerrot fehlt, sind jetzt im siebten Himmel.Aber auch die Liebhaber von anderen Mar-ken werden nicht vergessen. Glasurit führtdie Detektivarbeit weiter, insbesondere auchzusammen mit Markenclubs.

Neue NummernschilderFrankreich Der Mitte April eingeführteWechsel bei den französischen Autonum-mern wird jetzt auch im Alltag sichtbar. Be-stehend aus 2 Buchstaben, 3 Zahlen und 2Buchstaben, enthalten sie jetzt ganz neuauch ein Logo der Region und die Nummerdes Departementes. Das bedeutet abernicht, dass der Besitzer von da kommt, denner kann das Logo auswählen.

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20 Test und Technik | touring 12 | 9.Juli 2009

Die Rundungen des neuen Prius täuschen: sein Luftwiderstandsbeiwert wurde weiter verbessert.

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›Zeichen unserer Zeit: Toyotas Hybridauto(Benzin/Elektrik) ist nicht mehr ein reintechnisch geprägtes Produkt, sondern derweltweit grösste Hersteller verpasst ihmdie Etikette «strategisches Fahrzeug». Seinum 10% auf 3,9 l/100 km reduzierter Ver-brauch ist für Benziner unerreichbar, aberauch sonst kann es der Prius III mit her-kömmlichen Modellen aufnehmen. Derdank des grösseren Hubraums (1.8 l) dreh-momentstärkere Verbrennungsmotor wirktsich nicht nur positiv auf den Fahrkomfortaus, sondern die kombinierte Leistung von136 PS sorgt zudem für ansehnliches Tem-

perament. Das Hybridauto bedient sich aufideale Weise der beiden auch getrennt ein-setzbaren Motoren. Beim Anfahren oder beigeringen Drehzahlen läuft nur der um 13auf 82 PS erstarkte Elektromotor. Im Nor-malbetrieb wird er vom Verbrennungsmo-tor unterstützt, und die Verteilung auf diebeiden Aggregate wird bestimmt durch dasVerhältnis Verbrauch/Fahrleistungen. Neuhat der Lenker die Wahl zwischen drei Betriebsarten: Der vollelektrische Modusfunktioniert bis zu einer Geschwindigkeitvon 50 km/h oder je nach dem Ladezustandder Batterien, aber weniger als 2 km. In der

Ein Hybridauto mit PeppDer Toyota Prius III nutzt seinen technologischen Vorsprung, um den Hybridantriebim Alltag zu etablieren: Er vereint Sparsamkeit mit praktischen Aspekten.

Regel wählt man den Eco-Modus, der dieBeschleunigung und die Funktion der Kli-maanlage begrenzt. Hilfreich für eine spar-same Fahrweise ist die Anzeige, auf welcherder Verbrauch und die Interaktion der Mo-toren eingeblendet werden. Mit Fingerspit-zengefühl und bei maximaler Rekuperie-rung der Bremsenergie schaffen die Bestengemäss Bordcomputer rund 3 l/100 km. DieUngeduldigsten können den «Power»-Mo-dus einschalten. Nun verfügen sie über dievolle Leistung dieses recht dynamischenHybridautos, was bisweilen leichtenSchlupf im CVT-Getriebe provoziert.

Familienfreundlich | Das Eigenlenkver-halten ist etwas schwerfällig, dafür schätztman den Fahrkomfort. Im Fond bietet dieum 1,5 cm verlängerte Limousine den Insas-sen gute Platzverhältnisse für ihre Beine.Gewachsen ist auch der Kofferraum, dessenBoden ist aber wegen der darunter liegen-den Batterien recht hoch. Weniger zu über-zeugen vermag die mässige Qualität der In-nenverkleidungen. Neben einem serienmäs-sigen Headup-Display und sieben Airbagsgibt es innovative Optionen wie das Glas-dach mit Solarzellen. Dies erklärt auch denPreis (38900 Fr.) des aufwändigen Hybrid-autos. Preislich besser positioniert ist derHybrid Honda Insight für 28800 Fr.‹ MOH

Technik: Limousine, 5 Plätze; Länge 4,46 m; Koffer-raum 445 l Motoren: 1,8 l-Benziner (99 PS) + Elektro-motor (82 PS), kombinierte Leistung 136 PS; stufenlo-ses CVT-Getriebe; 0 bis 100 km/h in 10,4 s Verbrauch(gesamt): 3,9 l/100 km; CO2-Emissionen: 89 g/kmPreis: 38900 bis 43900 Fr. (ab Mitte August).

Toyota Prius: ein Jahrzehnt Hybrid-Technologie1997Prius I (101 PS)5,1 l/100 km120 g/km CO2

2003Prius II (111 PS)4,3 l/100 km104 g/km CO2

2009Prius III (136 PS)3,9 l/100 km89 g/km CO2

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www.kia.ch
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9.Juli 2009 | touring 12 | Test und Technik 23

Cabrios für den SpätsommerZeitgleich mit dem Erblühen der ersten Osterglocken kommen die meisten Cabriolet-Versionen in den Verkauf. Da Cabrios dank Heckfensterheizung und Stahldach mittlerweile wintertauglich geworden sind, steht auch einer Lancierung im Herbstnichts mehr im Wege, wie folgende drei Beispiele zeigen.

Er sieht aus wie damals und ist dabei doch ganz modern: Der Fiat 500 Cabrio.

Dem Himmel nochein Stückchen näherFiat 500C Seit Jahrzehnten ist er ein fah-render Sympathieträger und nun ist endlichauch die moderne Version des Fiat 500 alsCabriolet verfügbar. Das 3,5 Meter langeStück durchgestylter Italianità knüpft beiseiner oben offenen Variante wieder am Vorbild von 1957 an und präsentiert sich mitfaltbarem Stoffdach. Diese Lösung geht we-der zu Lasten des Kofferraumvolumens nochgeht dabei der typische Retro-Look verloren.Da mit einem Stoffdach auch Nachteile ver-bunden sind, stattete Fiat seinen kleinstenFlitzer serienmässig mit einer Scheibenhei-zung aus, damit dieser auch wintertauglichist. Ebenfalls serienmässig sind die hinterenParksensoren, die beim Rückwärtsparkierendie eingeschränkte Sicht aus der Heckschei-be wett machen. Die Erwartungen des Fiat-Konzerns an den dachlosen Kleinstwagensind enorm: Im kommenden Jahr hofft maneuropaweit auf 35000 Käufer, immerhin900 davon gedenkt man in der Schweiz zufinden. In der Schweiz wird man allerdingsauf einen goldenen Herbst hoffen müssen, istdas italienische Erfolgsmodell hierzulandedoch erst ab September lieferbar. pam

Fahrzeug: Cabriolet, 4 Pl., Länge: 3,5 m, Koffer-raum 182 l Motoren: Benziner: 69/100 PS, Diesel:75 PS; Preis: ab Fr. 22000.– (1.2 Pop-Version) bisFr. 30500.– (1.4 Rock-Version).

Mit dem Lexus IS 250 C gibt Toyota einen Cruiserfür genussvolle Überlandfahrten heraus.

Der Cruiser, der ausdem Osten kamLexus IS 250 C «Mit unserem neusten Ca-briolet peilen wir eine jüngere Zielgruppean», sagt Kommunikationschef Robert Tick-ner und meint damit Kunden ab 50 Jahren.Für dieses Klientel eignet sich das 6-Stufen-Automatikgetriebe und der wenig durch-zugsstarke Motor ausgezeichnet um ohneDach durch schöne Landschaften zu cruisen.Und überrascht trotzdem einmal ein Regen-guss, ist das Metallklappdach innert 20 Se-kunden geschlossen. Anders als bei anderenModellen ist im IS 250 C auch noch etwasvom Fahrtwind und somit vom Cabriofeelingzu spüren.

Ob Toyotas Luxus-Label Lexus mit seinemPlastik-Kunststoff-Interieur bei Premium-Käufern punkten kann, ist jedoch ungewiss.Zu gross ist die Anlehnung ans typischeToyota-Design. Zwar ist in der Basisausstat-tung schon Praktisches wie Parksensorenvorne und hinten, Intelligentes wie Knie -airbag für Fahrer und Beifahrer oder Unter-haltendes wie ein hochwertiges Audiosys-tem enthalten. Ob es reichen wird, weist sichab Mitte Juli. Ab dann ist der Lexus IS 250 Cin der Schweiz erhältlich. pam

Fahrzeug: Coupé Cabriolet, 4 Pl., Länge: 4,6 m,Kofferraum 420/165 l Motoren: V6-Benzinmotormit 208 PS, 6-Stufen-Automatikgetriebe Preis: abFr. 71600.– (Executive) bis Fr. 77600.– (Edition).

Im Infiniti G37 mit Metalldach wurden exklusive Materialien verarbeitet.

Für auserlesenesFahrgefühlInfiniti G37 Cabrio Es wird das SchweizerStrassenbild nicht umkrempeln, denn das Infiniti G37 Cabrio leistet sich hierzulandenur eine auserlesene Schar Gutbetuchter.Wer sich aber einmal hineinsetzen darf,merkt sofort: Hier wurde geklotzt, nicht ge-kleckert. So umspielen die in die Kopfpartieder Vordersitze eingebauten Bose-Lautspre-cher die Ohren von Fahrer und Beifahrer, dieSitze sind nicht nur heiz-, sondern auch kli-matisierbar, sprich, sie werden belüftet. Beischwierigen Parkmanövern hilft die Rück-fahrkamera und bei der Orientierung das Navigationssystem, das auf Wunsch Sehens-würdigkeiten in 3-D-Technik auf den Displayzaubert.

Nissans Nobeltochter gibt aber nicht nurpunkto Komfort etwas her. Mit 320 PS unterder Haube schafft es das Cabrio mit Metall-faltdach innert 6,2 Sekunden auf 100 km/h.Ob die Premium-Marke aus Japan Mercedes& Co. jedoch das Fürchten lernen wird, ist offen. Bei einem durchschnittlichen Sprit -verbrauch von 11,9 Litern sind die deutschenEdelmarken schon deutlich sparsamer. pam

Fahrzeug: Coupé Cabriolet, 4 Pl., Länge: 4,66 m,Kofferraum 366 l Motor: Benziner: 320 PS/360Nm, 6-Gang-Schaltgetriebe oder 7-Gang-Auto -matikgetriebe Preis: ab Fr. 76900.– (GT 3.7 l V6)bis Fr. 82300.– (GT Premium 3.7 l V6 Benzin).

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26 Freizeit und Reisen | touring 12 | 9.Juli 2009

›Federleicht drehen die Pedale unter strah-lender Sonne über den Veloweg, dem Seeentlang, Richtung Insel Mainau. Jetzt, imMai, neigt sich die Tulpenblüte dem Endeentgegen. Dafür verströmen die ersten Rosenbäumchen ihre bezaubernden Düfteüber die Insel. Eine einzige Blumen- undBlütepracht des seligen Altruisten GrafLennart Bernadotte. Die Frage, die sichwohl jeder Besucher hier stellt, sei auchgleich beantwortet: Von März bis Oktoberkümmern sich 150 Gärtner um die harmoni-schen, floristischen Abläufe auf der schmu-cken Insel.

Abends, in den engen Gassen der reizvol-len Altstadt von Konstanz, ist junges stu-dentisches Leben fühlbar. Beim Hafen undFischmarkt trifft sich die einheimische wietouristische Szene im Restaurant «Steg-4».

Charmvolle Reichenau | Die von derUnesco «geadelte» Halbinsel Reichenaubietet heute das Terrain für eine ausge-dehnte Velowandertour. Die Insel verkör-pert noch heute den Inbegriff der Kultur-landschaft im Bodenseegebiet: eine viel -fältige Landwirtschaft und die von denKlöstern ausgeströmte Zivilisation. Wer mitdem Velo durch die weiten Gemüsefelderund Rebberge auf der vier Quadratkilome-ter grossen Insel im Untersee fährt, atmetdiese würzige Erdigkeit Zug um Zug ein. Se-henswert das Benediktinerkloster und derKräutergarten vor dem Münster. Von der

441 Meter hohen Hochwart aus lässt sichder Blick am besten über die Insel sowieden Untersee schweifen.

Apropos Untersee: Nicht wenige Stimmenbehaupten, der Untersee sei landschaftlichreizvoller als der obere Teil. Wie auch im-mer, die Radwege von Konstanz runter bisStein am Rhein oder um die Halbinsel Höri,von Überlingen über Ludwigshafen nachBodman sind wahre Kraftquellen. Womitnichts gegen die Velowege rund um Lindauoder Bregenz am Obersee gesagt sein soll.Und es muss ja nicht alles am Stück sein.Denn nicht zu übersehen sind für jeden Velowanderer die einladenden Wirtshaus-schilder, oft direkt am See gelegen. Einefangfrische Felche, morgens um 6 Uhr ge-stochene Spargeln, begleitet von einem fei-nen Glas Müller-Thurgau, lässt jedes Herz

höher schlagen. Der 260 Kilometer langeBodenseeradwanderweg erfüllt jedes Velo-fahrers Träume. Im Internet lässt sich unterwww.bodensee.eu «Touren/Tourenplaner»individuell das Gewünschte zusammen-stellen.

Zeppelin und Seebühne | Wer mit demVelo um den Bodensee unterwegs ist, be-merkt bald einmal einen ständigen Beglei-ter am Himmel: den Zeppelin. Bei schönemWetter schwebt er täglich über den Uferndes 572 Quadratkilometer grossen Boden-sees. Wer sich für die Geschichte der zigarrenförmigen Luftschiffe des GrafenZeppelin interessiert, wirft einen ausgiebi-gen Blick ins gleichnamige Museum inFriedrichshafen.

Einen grandiosen Rundblick auf den Seeund das Rheintal geniesst der Besucherauch vom Pfänder aus. Der 1064 Meter hoheHausberg von Bregenz lässt sich per Seil-bahn oder über ein gut beschildertes Wan-derwegnetz erkunden. Im Sommer findetdas kulturelle Bregenzer Highlight aber mit den Festspielen auf dem Wasser statt.Erwartete 200000 Opernbesucher werdensich auf der monumentalen Seebühne anVerdis «Aida» erfreuen.

Offenes Grenzgebiet | Wer von Lindaunach Bregenz radelt, weiss nicht, wann erdie Grenze passiert. Das interessiert auchniemanden. Die Anwohner des Bodenseesunterscheiden sich unüberhörbar in derSprache, aber kaum im Verhalten. Ob in Ro-manshorn oder Meersburg, Thurgauer wieSchwaben empfangen Besucher höflich,aber nicht aufdringlich. Von Hektik keineSpur, die Ruhe des drittgrössten Binnen-sees Europas strahlt offensichtlich auf dieMenschen über und macht auch deswegenden Aufenthalt in diesem Grenzgebiet soangenehm.‹ Christian Bützberger

Touring-Infowww.mainau.de, www.steg4.de, www.reichenau.de,www.zeppelinflug.de, www.bregenzerfestspiele.com,www.pfaenderbahn.at, www.napoleonmuseum.tg.ch.

Für Velowandererund Zeppelinfreaks Wo Klöster, eine Blumeninsel und zigarrenförmige Luft-schiffe die liebliche Landschaft prägen: Am Bodensee tanken Kulturliebhaber wie Freizeitsportler neue Kräfte.

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Die Passagiere im imposanten Zeppelin geniessendas Dreiländereck aus der Vogelperspektive.

SCHWEIZ

20 km

Ludwigshafen

Friedrichshafen

Lindau

Bregenz

KonstanzSteinam Rhein

ReichenauMainau

DEUTSCHLAND

ÖSTER-REICH

Überlingen

Gut zu wissen

Bodenseekarte: Wer den Bodensee entdecken will, dem empfiehlt sich die Bo-densee Erlebniskarte. Diese ermöglicht freien Eintritt zu hunderten Attraktionen.Es gibt sie in den drei Kategorien Landratten, Seebären (mit den Kursschiffen)und Sparfüchse. Zu kaufen sind die Plastikkarten für 3, 7 und 14 Tage und kostenzwischen 39 € und 123 € – www.bodensee.eu. Kombinationen: Der Bodensee istwas für Individualisten, es lassen sich Schiff, Zug, Bus, mit dem Velo ideal kom-binieren. Hotels: Rund um den Bodensee gibt es hunderte von Übernachtungs-möglichkeiten in allen Preislagen. Tipp in Bregenz: www.hotelweisseskreuz.at, inÜberlingen www.parkhotel-sankt-leonhard.de, in Stein am Rhein www.chloster-hof.ch. Küche: Beliebt sind Felchen und Zander. Dazu kommt die ganze Gemüse-und Früchtepalette. Ein Renner sind die Spätzle. Infos: Internationaler BodenseeTourismus, D-78462 Konstanz, Telefon +497531909410. Bü

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9.Juli 2009 | touring 12 | Freizeit und Reisen 27

Beim Velofahren am Bodensee, hier vor dem Kloster Birnau bei Uhldingen, finden Kulturfreaks als auch Freizeitradler Spass und Erholung zugleich.

Alternativen zum Pedalen um den Bodensee: Eine Fahrt auf den Bregenzer Hausberg Pfänder oder ein Besuch auf der Blumeninsel Mainau bei Konstanz.

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SÜDTIROL

Ferien in Österreich

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9.Juli 2009 | touring 12 | Freizeit und Reisen 29

Gstaader Events der Topklasse: Cecilia Bartoli singt am Menuhin Festival. Das Tennis-Open und die Beachvolleyball World Tour.

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›Weltstar Cecilia Bartoli ist der strahlendeMittelpunkt des diesjährigen Menuhin Fes-tivals. Vom 17. Juli bis 5. September berei-ten junge aufstrebende Musikerinnen undMusiker den erwarteten 20000 Zuhörern inknapp 50 Konzerten in Kirchen, Kapellenund Alphütten Hörerlebnisse vom Feinsten.Die unvergleichliche Symbiose von Musikund Natur inmitten der sanften Bergland-schaften des Saanenlandes ist auch einhandfester wirtschaftlicher Faktor.

Hohe Wertschöpfung | Stefan Matti, ad-ministrativer Direktor des Menuhin Festi-vals, wie auch Roger Seifritz, ManagingDirector von Gstaad Saanenland Tourismus,unterstreichen die Bedeutung des kulturel-len Grossanlasses wie auch der beidensportlichen Events (siehe Kasten). Die Zah-len: Das Menuhin Festival wirkt mit einemBudget von 3,8 Mio. Fr. Die Mittel dafürstammen zu einem Drittel aus Ticketverkäu-fen, einen Drittel sponsern Wirtschaft undStiftungen und das dritte Drittel steuern Pri-

vatsponsoren, Festivalfreunde und die öf-fentliche Hand (5%) bei. Verwendet werdendie Gelder zu 55% für Kunst, Gagen, Reisen/Unterkunft, Betreuung und Verpflegung derMusiker. 20% kosten Marketing/PR, 25% dieInfrastruktur. Apropos Personal: Übers Jahrsind es sieben Vollzeitstellen, während desFestivals helfen Hunderte mit. Das überknapp acht Wochen laufende Menuhin Fes-tival bringt bei einem direkten Investitions-bedarf von 2,5 Mio. Fr., (3,8 Mio. Fr. minus1,3 Mio. Fr. Ticketeinnahmen), eine stolzeWertschöpfung von 10 Mio. Fr. ein. DieseSumme setzt sich aus den direkt ausgelös-ten, rund 1500 Logiernächten der Musiker,Medien sowie Helfer und den rund 40000Logiernächten der Festivalbesucher zusam-men. Die günstigsten Zimmer sind ab 70 Fr.pro Person mit Frühstück zu haben. Haupt-nutzniesser sind Hotellerie und Gastrono-mie, dann der Detailhandel, das Transport-gewerbe und der Bau. Laut Roger Seifritzgibt jeder Gast pro Tag zwischen 500 und600 Fr. für Unterkunft, Gastronomie, Festi-

valtickets und weitere Aktivitäten in Gstaadaus.‹ Christian Bützberger

Touring-InfoMenuhin Festival Gstaad, Telefon 0337488338,www.menuhinfestivalgstaad.ch. Gstaad SaanenlandTourismus, Telefon 0337488181, www.gstaad.ch.

Events füllen die KassenDas Menuhin Festival, das Tennis-Turnier und der Beachvolleyball-Wettbewerb lockenZehntausende Gäste nach Gstaad und schöpfen Werte von satten 22 Millionen Franken.

100000 Besucher

Zum weltweiten Bekanntheitsgrad undzur Wertschöpfung Gstaads und desSaanenlandes, tragen nebst dem Menu-hin Festival auch die anderen zwei gros-sen Events bei. Das Sandplatz-Tennis-Turnier lockt jeden Sommer 40000 Besucher nach Gstaad, die eine Wert-schöpfung von 7 Mio. Fr. generieren. Zuranderen sportlichen Grossveranstal-tung, dem Beachvolleyballturnier, kom-men jeden Sommer zwischen 35000und 40000 Kiebitze, die 5 Mio. Fr. Um-satz in die Kassen spülen. Bü

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9.Juli 2009 | touring 12 | Freizeit und Reisen 31

Der Autor ist Jurist und Bundesgerichtskorrespondent.

Der grösste Horror für Reisende istzweifelsohne, in einem fremden Landquasi bis auf die Unterhosen bestohlenzu werden. Pass, Geld, Kleider und Kre-ditkarte weg. Mittellos in einem frem-den Land, dessen Sprache man mögli-cherweise nicht oder nur ungenügendbeherrscht. Was ist zu tun und wo krie-ge ich Hilfe?

Schweizer Touristen – als solche gel-ten Personen, die sich seit weniger alsdrei Monate im Ausland aufhalten unddort keinen Wohnsitz haben – könnenbei der schweizerischen Botschaft oderbeim Generalkonsulat um Hilfe bitten.Der Bund kann einen Vorschuss gewäh-ren, und zwar für die Finanzierung derHeimreise in die Schweiz sowie für denAufenthalt vor Ort bis zum Tage der Ab-reise. Dieser Vorschuss wird allerdingsnur gewährt, wenn das Problem nichtauf andere Weise gelöst werden kann.«Keinen Vorschuss erhalten Personen,die ihre Notlage aus eigenen Kräftenund mit eigenen Mitteln, mit Beiträgenvon privater oder öffentlicher Seite, mit Versicherungsleistungen oder mitHilfeleistungen des Aufenthaltsstaatesrechtzeitig beheben können», heisst esin der Verordnung des Bundesrates.

Der Vorschuss wird in der lokalenWährung ausgerichtet, und zwar nur an Personen, die nicht zur Verhaftungausgeschrieben sind. Bis zu einem Vor-schuss im Gegenwert von 600 Frankenpro Person kann die schweizerischeVertretung vor Ort entscheiden. Kostetes mehr, ist die Sozialhilfe für Ausland-schweizer beim Bundesamt für Justizzuständig. Wer einen Vorschuss erhält,muss diesen quittieren und später in-nert 60 Tagen – in Schweizer Franken –zurückbezahlen. Pech haben jene Per-sonen, die früher gewährte Vorschüssenicht zurückbezahlt haben: Sie werdennicht mehr unterstützt. Da der Aufwandder konsularischen Dienstleistungen zuentschädigen ist, lohnt sich der Ab-schluss einer Reiseversicherung.

RatgeberReisenUrs-Peter Inderbitzin

Abgebrannt undmittellos in einemfremden Land

›Das Projekt mit dem automatischen Hotelim ländlichen Waldkirch zwischen St.Gal-len und Gossau wird mit gemischten Gefüh-len beobachtet. Läuft ein Hotel ohne Perso-nal, ohne Restaurant, ohne Recéption, da-für mit einem Hotelomaten? (siehe Kasten).«Nur mit niedrigen Betriebskosten ist einkleines Hotel mit 14 Zimmern überhauptrentabel zu betreiben», meint der 52-jährigeBesitzer Josef «Sepp» Oberholzer. Den Wä-scheservice erledigt eine Firma, ein Putz -institut sorgt für saubere Zimmer. Nur derChef, der sein Geld mit einer Baufirma ver-dient hat, ist permanent anwesend. Ober-holzer wohnt in seiner Dachwohnung aufdem Turm.

Anonyme Gästeschar | Das Towerhotelwird laut seinem Besitzer auch wegen dermoderaten Zimmerpreise Gäste anziehen.Diese sind mit 55 Franken für ein Einzel-zimmer, 98 Franken für ein Doppelzimmermit Balkon und sogar Blick auf den Boden-see sowie 88 Franken fürs Doppelzimmerohne Balkon wirklich als preiswert zu be-zeichnen. Und wer soll darin wohnen?Oberholzer denkt an Aussteller und Besu-cher der Olmamessen. Waldkirch habe auchden grössten Golfplatz im Lande mit einem

Restaurant, aber ohne Zimmer. Und dieMutmassung einiger Zeitgenossen, er werdeein Stundenhotel betreiben, lässt den direktkommunizierenden wie eigenwilligen Un-ternehmer kalt. «Sicher wird das stille Ge-werbe auch Frequenzen auslösen, aber wenstört das heute noch», meint «Sepp» Ober-holzer lächelnd.‹ Christian Bützberger

Touring-InfoTowerhotel, Hauptwilerstrasse 17, 9205 Waldkirch,www.towerhotel.ch.

Hotel-Experimentim FutterturmIm August eröffnet Josef Oberholzer das erste automatischeHotel in der Schweiz. Standort ist ein alter Futterturm in Waldkirch. Bunt gemischt dürfte der Gästemix ausfallen.

Josef Oberholzer und sein automatisches Towerhotel im alten Futterturm in Waldkirch (SG).

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Der Hotelomat

Ein Hotelomat funktioniert wie ein Ban-komat, nur spuckt er kein Geld aus. Dafür gegen Bezahlung einen sechs-stelligen Code, der gleichzeitig auchZimmerschlüssel ist. Potenzielle Gästekönnen auch übers Internet buchen. Sie bekommen nach Bezahlung per Kredit-karte einen Reservierungscode, könnensich mit dem am Hotelomaten einlog-gen und schon öffnet sich die Hoteltüre.Snacks und Softdrinks können aus demAutomaten bezogen werden. Das etwasandere Hotel halt. Bü

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vierschrötiger Heizer die kohleschwarzenHände an der Hose abwischt.

Wer «modern» ist in Beamish, der lebt inBeamish Town, einem original nachgebau-ten Marktflecken aus dem Jahr 1913. Mit ei-ner zweistöckigen Strassenbahn kommt derBesucher hin. Auch das Städtchen mit sei-nen Bussen, einem Coop-Laden, einer Auto-werkstatt, einer Bank und einer Freimau-rerloge «lebt». Aus dem Haus der Lehrerintritt deren Hausmädchen: wallendes Kleid,wagenradgrosser Hut, Einkaufskorb. Siehat sich extra fein gemacht, denn auf demWeg zum Einkaufen flirtet sie immer ver-stohlen mit dem Kondukteur. Die Gross-eltern unter den Besuchern registrieren esschmunzelnd. Ja, so war es anno dazumal.Dann ziehen die Enkel sie weiter zur Bon-bon-Manufaktur, wo man zuschauen undprobieren kann. Beamish zeigt drei Genera-tionen, wie sie hätten aufwachsen können –in unterschiedlichen Epochen. Dabei be-kommen die ältesten Besucher die jüngsteBeamish-Ära gerade noch beim Rockzipfelzu fassen und erzählen den Jüngeren ihreeigenen Geschichten dazu.‹ Oliver Schmidt

9.Juli 2009 | touring 12 | Freizeit und Reisen 33

›«Oh, wäre das schön! Elektrisches Licht!»sagt Vicky, schiebt das rüschenbesetzteHäubchen in den Nacken und müht sich ab,die Petroleumlampe anzuzünden. Die Szenekönnte aus einem futuristischen Roman des19.Jahrhunderts stammen: Vicky als Visio-närin. Aber es ist umgekehrt: Vicky arbeitetim Freilicht-Museum von Beamish, und zuHause hat sie elektrisches Licht. Tagsübertaucht sie ab in das Jahr 1825, spielt dieMagd auf einem Landgut der englischen«Countryside». Mit den Besuchern. Für dieBesucher.

Licht und Zug | Die Besucher kommenvom europäischen Kontinent quasi überNacht nach Nordengland, um den Themen-park anzusehen. Mit den Fähren von DFDSSeaway geht die Reise am Spätnachmittagvon Amsterdam nach Newcastle. Von dortsind es nur noch 30 Autominuten ins vorvo-rige Jahrhundert. Vicky begleitet die Gästezum Bahnhof. Sie schaut die Gleise entlang:«Ah, da kommt unser Zug! Das ist eine ganzmoderne Erfindung!» sagt sie und weist aufein fauchendes Dampfross, auf dem sich ein

Per Fähre zurückin die VergangenheitDas retrospektive Familienvergnügen der besonderenArt: Das Freilicht-Museum in Beamish in Newcastle locktjunge und alte Besucher per Fähre aus Amsterdam an.

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Angeregter Strassenklatsch anno 1913. Der beschauliche Marktflecken Beamish im Jahre1913. Ein Blick ins Wohnzimmer der Viktorianischen Zeit.

Im Beamish Hall Hotel direkt beim Parklässt sich «stilgerecht» wohnen.

Gut zu wissen

Historischer Themenpark und Muse-um Beamish: Der Park besteht aus vier«Inseln», eingebettet in eine authenti-sche Landschaft, die verschiedenenEpochen nachempfunden sind: DemManor House von 1825 mit dem Dampf-lokschuppen, einer Arbeitersiedlungvon 1880 mit Kohlenmine, einer histori-schen Farm und Beamish Town (1913).Öffnungszeiten: Sommer: Geöffnettäglich von 10–17 Uhr, letzter Einlass: 15 Uhr; Winter: 10–16 Uhr, Montag undFreitag geschlossen. Eintritte: Erwach-sene bezahlen 16 Pfund (£ = Fr. 1.60),Kinder: 10 £, Familien (2 Erwachsene/2 Kinder): 46 £. Beamish, County Dur-ham, DH9 0RG, Tel. +44 1913 704 000,www.beamish.org.uk.Fähre: Tägliche Verbindung mit DFDSab Ijmuiden (Amsterdam) nach New -castle. Anfahrt: niederländische Auto-bahn A12 bis Utrecht, dort A2 RichtungAmsterdam, bei Amsterdam wechselnauf A9 Richtung Haarlem. Ab Haarlemsind Ijmuiden und der Fährterminalnach England beschildert. Mehr Infosunter www.DFDS.de. Anfahrt Grossbritannien: Von der Fäh-re nach Beamish sind es rund 20 Kilo-meter. Der Beschilderung «The South/Tyne-Tunnel» folgen. Achtung: maut-pflichtiger Tunnel. Britisches Kleingeldoder eine 2-€-Münze bereithalten. Be-schilderung «The South/Gateshead/Motorway A1» folgen. Von der Autobahn(Motorway) A1 die Ausfahrt 63 nehmen.Beamish ist bereits ab der Autobahn be-schildert.Übernachtung: Beamish Hall CountryHouse Hotel. Stilvolles Haus und eineHommage an das Grossbritannien des19. Jahrhunderts. Übernachtung ab 65£. Beamish (Stanley), County Durham,DH9 0YB, Telefon +441207233733, E-Mail: [email protected],www.beamish-hall.co.uk. Wer nachGrossbritannien reist, informiert sichbei Reisen TCS, Telefon 0844888333,www.reisen-tcs.ch os

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Ferien in Italien

Adria

Oberitalienische Seen

Abruzzen

Mit Inseraten im «touring»

erreichen Sie 1,3 Millionen

interessierte Leser.

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Sgier & Sgier:Zwei Namen –zwei Karrieren

AufgefallenPeter Widmer

Sie tragen den gleichen Namen, sind je-doch nicht verwandt, aber sie kennensich, beide sind Bündner und sie sindheute beide erfolgreiche Gastronomenund Gastgeber: Arno Sgier (55), Hotelund Restaurant «Il Cortile» in CanneroRiviera (I), und Arno Sgier (43), Restau-rant «Traube» in Trimbach bei Olten.Kennengelernt haben sie sich, als derältere Sgier in Losone als Gast in jenemHotel abstieg, wo der jüngere Sgier alsKüchenchef arbeitete. Zu verdankenhaben sie die Zusammenführung derRezeptionistin, welche die beiden we-gen des nicht alltäglichen gleichen Na-mens miteinander bekanntmachte. Zu-fälle des Lebens.

Unterschiedlich ist jedoch die Lauf-bahn der beiden: Der ältere Sgier warzuerst Kurdirektor von Disentis undspäter Direktor der Parsenn- und Pi-schabahnen in Davos. Dann kam 1998nach einer kurzen Auszeit der berufli-che Umstieg. «Weil ich selber gerne gutesse, die Menschen liebe und mit FreudeGastgeber bin, lag die Idee, ein eigenesHotel und Restaurant zu führen, nahe»,sagt der 55-Jährige. Im November2000 eröffnete er in Cannero Rivieraam Lago Maggiore das «Il Cortile». Seinjüngerer Berufskollege dazu: «SeineKüche ist punktewürdig, die Atmosphä-re bei Arno gemütlich und herzlich.»

Beim jüngeren Arno Sgier verlief dieKarriere gradliniger: Nach der Kochleh-re in Flims folgten Lehr- und Wanderjah-re in Vier- und Fünfsternhäusern. Seit1993 ist Sgier Inhaber der «Traube» inTrimbach, versehen mit einem Michelin-Stern und 17 GaultMillau-Punkten.

Zweimal Sgier: Arno Sgier, Trimbach,(links), und Arno Sgier, Cannero Riviera.

Reisen TCS News

Ferienfahrt ans NordkapMit dem Mietwagen Vom schwedischen Umea gehtslos ans «Ende der Welt», zum Nordkap. Die WeiteFinnisch Lapplands und die magische Anziehungs-kraft des Nordkaps bezaubern. Das alles im Scheineder Mitternachtssonne erleben zu können, ist ein Erlebnis. Reisen TCS bietet ein individuelles Reise-programm mit Abflügen vom 19.Juni bis 14.August an.

Für «Golden Agers» Sprachferien Bournemouth war als Teenager fastein «Must», heute gibt es ausgezeichnete English-Teachers von Cambridge über Malta, Toronto bisSydney. Versäumtes kann heute in bereichernderWeise nachgeholt werden, auch wenn der 50. Ge-burtstag schon gefeiert wurde. Reisen TCS bietetspezielle Sprachaufenthalte 50Plus an. Infos undProspekte für beide Angebote über Telefon 0844888333 oder unter www.reisen-tcs.ch.

Während das schokoladige Öl über den Körper fliesst und fachmännische Händemassieren, wird der Rest der Familie in diesem Moment auf der neuen Blue FireLoopingbahn in 2,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h katapultiert. Im grössten Frei-zeitpark Deutschlands ist alles möglich: Die Mutter macht eine Auszeit im Hotel«Santa Isabel», wo sich im fünften Stock ein herrlicher Wellness- und Spa-Bereichbefindet, während der Vater mit den Kindern die mehr als 100 Attraktionen undShows erkundet. Der 1975 von der Familie Mack eröffnete Park ist beliebt wie ehund je. Von den jährlich vier Millionen Besuchern sind 19 Prozent Schweizer Gäste.Übernachten lohnt sich. Neben den vier parkeigenen 4-Sterne-Hotels gibt es ein Ti-pidorf mit Indianerzelten, Planwagen und Blockhütten. Winnetou und Old Shatter-hand lassen grüssen. Eintrittspreise: Erwachsene 34 Euro, Kinder bis elf Jahre 30 Euro (bis 3 Jahre gratis). Eine Nacht im Tipizelt: für Kinder und Erwachsene 19 Euro. Tipp: Hot Chocolate Ganzkörpermassage (eignet sich auch für Kinder): 55Euro. Infos über den Europapark: +491805776688, www.europapark.de. sme

Europa-Park Rust:Für alle etwas

Ein Tierfilm für Kinder Verkehrshaus Luzern Tanzende Bären, singendeLöwen und betende Otter. Mit «Animalopolis» rich-tet sich erstmals ein Film speziell an die jüngsten Be-sucher des IMAX Filmtheaters im Verkehrshaus Lu-zern. «Animalopolis» zeigt die lustige Welt der Tiereauf der grössten Leinwand der Schweiz und reist mitKlein und Gross rund um den Globus. Vorführungen:Täglich, Programm unter www.imax.ch oder Infoline0848852020 (Ortstarif).

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38 Club und Mitglied | touring 12 | 9.Juli 2009

›Wer im Dorf Corbières im Greyerzerlandspazieren geht oder der Hauptstrasse ent-lang fährt, stösst auf einmal auf einen gros-sen Platz mit mächtigen Transportfahr -zeugen mit dem TCS-Signet – man glaubt,vor einem TCS-Gebäude zu stehen. Effektivwirkt hier das Unternehmen Assistauto SAder Familie Grossmann bereits seit über 40 Jahren im Auftrag des TCS. Das Kernge-schäft ist der Rücktransport von Pannen-fahrzeugen vom Nordkap bis nach Sizilien,aber auch von Nordafrika und Osteuropa.Gegen 4000 Fahrzeuge sind das alljährlich.Dominant sind die 20 Mercedes-Transpor-ter, die bis acht Personenwagen, Motorrä-der oder Campingfahrzeuge laden können.

Streit mit dem Navi | Hier herrschtständig Hektik. Transporter kommen leervon einer Reise zurück oder sie starten zulangen Fahrten. Mitte Mai war der «Tou-ring»-Reporter dabei. Begleitet wird Fran-çois Chastonay am Steuer des 2,5 Meterbreiten und 18 Meter langen Mercedes-Transporters. Seit 17 Jahren kurvt der quir-lige Walliser durch Europa und bringt den

TCS-Mitgliedern ihre im Ausland gestran-deten Fahrzeuge wohlbehalten in die ge-wohnte Schweizer Garage zurück.

Die grosse Suche | Heute führt die Rei-se zunächst nach Yverdon-les-Bains, Re-nens und Genf. Geladen sind drei Autos, diein Belgien und Italien geholt wurden. DasNavigationsgerät (Navi) hilft Chastonay,die kleinen Garagen in den Städten zu fin-den. Nur: viele Strassen und Gassen sind ofteng, und es hat überall Baustellen, so dassdie Ortskenntnisse des erfahrenen Chauf-feurs trotz Navi sehr wichtig sind. Oft ist ermit den «Befehlen» des Geräts nicht einver-standen – «ein ständiger Streit mit der Spre-cherin des Navis», wie er sagt. Längst ist sieeine Art Gesprächspartnerin in der Führer-kabine geworden.

Am Nachmittag führt François Chastonayden jetzt leeren Riesenlaster mit TCS-Em-blem in Genf über die Schweizer Grenze undweiter auf die Autobahn Richtung Lyon undGrenoble. Die für die Camions reservierteSpur ist fast leer: «Das ist die Krise. Sonstfährt hier ein Laster hinter dem anderen.»Nach einer zweistündigen Fahrt Ankunft immalerischen Dorf La Bâtie Montgascon. Ander Hauptstrasse befindet sich die GarageLeplat. Hier steht der Pannenwagen einesBieler TCS-Mitgliedes. Es gilt jetzt, den Vanmit defekter Kupplung sorgfältig auf denTransporter zu bringen. Dieses «Humpeln»mit gedrehtem Zündschlüssel in einem ein-zigen Gang ist nicht jedermanns Sache. Fürden Chauffeur kein Problem: «Das mussteich schon oft machen.» Anschliessend ver-vollständigt er den Aufladerapport und un-terzeichnet mit dem Garagenbesitzer dasPapier.

Nur noch Jean Gabin fehlt | Weiterführt der Weg Richtung Lyon nach Chuzel-les zu einer filmreifen Kleingarage: Kupp-lungen, Auspufftöpfe, Getriebeteile, defekteund zerbeulte Altfahrzeuge, alles steht he-rum, in Sägemehl und Öl. Mitten in der Szene der Garagenbesitzer und die Mecha-niker. Schweiss gebadet. Erinnerungen an

Die wundersameHeimführungBleibt das Auto während der Ferienreise gänzlich stehen,können ETI-Schutzbriefinhaber auf die Hilfe des TCSzählen. Doch wie kommt das Gefährt nach Hause?

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Tipps

� Die ETI-Einsatzzentrale des TCS inGenf (0041 224172220) braucht diegenaue Adresse des Standortes (Ga-rage) und den Lieferort in derSchweiz.

� Es ist wichtig zu präzisieren, ob einAnhänger, ein Gepäck- oder Dachträ-ger auf dem Auto ist.

� Schlüssel, Fahrzeugausweis undNummernschilder gehören zum Fahr-zeug, damit der Transporteur sichgegenüber dem Zoll ausweisen kann.

� Werden Gepäckstücke im Auto gelas-sen, eine detaillierte Liste verfassen.

� Wird das Fahrzeug nach einem Dieb-stahl verspätet aufgefunden, organi-siert der TCS die Heimschaffung indie Schweiz. ve

François Chastonay im Einsatz: Das defekte Automuss auf dem Transporter gesichert werden.

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9. Juli 2009 | touring 12 | Club und Mitglied 2

Jean Gabin-Filme werden wach. FrançoisChastonay und der Garagenbesitzer holendas vorne beschädigte Fahrzeug des TCS-Mitglieds raus und schieben ihn auf denTransporter. Er nimmt eine Strassenhälftein Anspruch – der Feierabend-Verkehr mussum den Laster kurven. Es ist bereits 18 Uhrgeworden. Nach langem Suchen steht fest,wo übernachtet wird: In einem Hotel nebeneiner alten Kirche, einem historischen Dorf-brunnen und einem Kriegsdenkmal in LaCôte-Saint-André zwischen Lyon und Gre-noble. Den Anhänger demontiert Chas-tonay, damit er wenigstens «nur» drei Park-plätze im Dorf in Beschlag nimmt.

Mit Gurten gesichert | Am anderen Tagführt die Reise weiter zu einer Garage inÉchirolles, südlich von Grenoble. Hier giltes, das gepflegte Motorrad abzuholen. ZweiAngestellte der Garage und François Chas-

tonay schieben das glänzend-wuchtige Ge-fährt, das nicht mehr gestartet werdenkann, sorgfältig Meter um Meter auf denTransporter. Dort wird das Fahrzeug mitunzähligen Spanngurten gesichert: «Demkann nichts mehr passieren», bemerkt derChauffeur zufrieden. Der vierte «Patient»ist ein Campingfahrzeug in einer nahe ge -legenen Garage. Der Camper ist 2,8 Tonnenschwer. Der TCS-Transporter wiegt nunacht Tonnen. Zurück geht es mit dieserFracht über die Schweizer Grenze in die ver-trauten Garagen der Kunden. Der zweitägi-ge Transport ist problemlos abgelaufen.François Chastonay freut sich. Aber bereitswartet die nächste Tour – am anderen Tagnach Deutschland.‹ Kurt Venner

Touring-InfoDen ETI-Schutzbrief gibts für Familien oder Einzel-personen (Deckung Europa oder Welt). Telefon 0844888111, www.eti.ch.

Schutzbrief sei Dank: Der TCS-Transporter in einem französischen Städtchen ist mit defekten Fahrzeugen beladen; der Rücktransport in die Schweiz steht an.

Navigation und Bürokratie gehören ebensodazu, wie das Befestigen eines Motorrads.

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9.Juli 2009 | touring 12 | Club und Mitglied 41

›Die Mitglieder des TCS wissen ganz ge-nau, dass ihnen höchste Aufmerksamkeitgeschenkt wird, wenn sie sich an «ihren»Club wenden; das führt natürlich dazu,dass sie sich auch mehr als irgendwelche«Kunden» irgendeiner Versicherung fühlen.Damit dieses wichtige Ziel erreicht wird,werden die Mitarbeitenden, die mit derKundschaft zu tun haben, nach einem eigens dafür entwickelten internen Pro-gramm namens «ContentO» geschult.

Das Programm wurde im Laufe der Jahremithilfe der Mitglieder entwickelt, die ei-nen Fragebogen ausfüllten, der ihren «Zu-friedenheitsgrad» nach dem Bezug einerTCS-Leistung dokumentierte (Kasten). DieAntworten werden nach wie vor ausgewer-tet – damit soll den Kundenwünschen im-mer besser entsprochen werden.

Das Mitglied im Zentrum | 32 verschie-dene Berufstypen mit Kundenkontakt gibtes TCS-intern: da sind die Patrouilleure unddas Personal in den Agenturen, die Kontakt-personen bei der Rufnummer 140 oder beimETI-Service, um nur einige zu nennen. ImZentrum der Arbeit steht für die Mitarbei-tenden immer das Mitglied. Es wird von ih-nen verlangt, dass sie in der Lage sind, eine

zu Beginn negative Situation, wie eine Auto-panne oder ein schweres gesundheitlichesProblem im Ausland, in eine sich positiv gelöste Erfahrung für das Mitglied zu ver-wandeln. Ein anderer wichtiger Punkt desProgramms ContentO ist: jeder TCS-Mitar-beitende ist angehalten, selbstverständlichim Rahmen des Möglichen, eine auf dasMitglied zugeschnittene Lösung zu finden.Auch dank dieses «Clubgeistes» unterschei-det sich der TCS von einer gewöhn lichen,auf Gewinnzahlen ausgerichteten Versiche-rung.‹ ac

Zufrieden dank«ContentO»Den Mitgliedern das geben, was sie brauchen: dies ist dasHauptziel des TCS. Zu diesem Zweck wurde ein Kunden-programm für die Mitarbeitenden des Clubs ausgearbeitet.

Damit TCS-MItarbeiter richtig auf die Mitglieder eingehen, werden sie geschult.

Grosse Zufriedenheit

Das vor einigen Jahren eingeführteProgramm ContentO zeigt es deutlich:Von den 2250 Mitgliedern/ETI-Kundenhaben in einer Zufriedenheitsgrad-Um-frage 95% angegeben, mit den erhalte-nen Leistungen zufrieden zu sein, 83%davon gaben sogar an, «sehr zufrie-den», ja «ausserordentlich zufrieden»zu sein. Nur 2% waren mit den vom TCS erhaltenen Leistungen «unzufrie-den». ac

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Gratiseintritte für das Paléo Festival für Neumitglieder des Cooldown Clubs.

Cooldown amPaléo FestivalDer Cooldown Club verschenkt1000 Eintrittskarten für das Paléo-Festival in Nyon an 1000Neu mitglieder. Zudem bietet der TCS auch dieses Jahr einenShuttle-Bus-Service an.

›Während des Paléo-Festivals, dermusikalische Grossanlass in Nyonvom 21. bis 26.Juli, wird der Cool-down Club für Jungmitglieder desTCS zwischen 16 und 25 Jahren miteinem Stand, mit Spielen und ande-ren Attraktionen präsent sein. Eswerden beispielsweise TCS-Mitar-beitende in der Menschenmengeumhergehen und mit unsichtbarerTinte Haut stempeln. Wer so mar-kiert wird, kann sich zum Stand be-geben und mittels eines speziellenLichts herausfinden, ob er gewon-nen hat.

Gratiskarten | Der Cooldown Clubhat zudem 1000 Festival-Eintritts-karten erworben, die er jenenschenkt, die zum ersten Mal Mit-glied werden (nach Bezahlung desMitgliederbeitrags). Zu guter Letztorganisiert der TCS auch dieses Jahr einen Shuttle-Bus-Service nachNyon und von dort zurück in ver-schiedene Westschweizer Orte, ganznach dem Motto: «Der TCS bringtdich zum Paléo und fährt dich auchwieder sicher nach Hause».‹ ac

Touring-InfoMehr Details zu den Gratiseintrittskartenunter: www.cooldownclub.ch/paleo

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9.Juli 2009 | touring 12 | Standpunkt 43

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Claude F.Sage, ist Präsidentvon Honda Schweiz und Ehrenpräsident des Genfer Autosalons.

Die Meinung des Autoren mussnicht mit jener der Redaktionübereinstimmen.

Wenn eine Wirtschaftskrise so hartzuschlägt, dann kommt eine Industrie

kaum davon, Federn zu lassen. Das gilt insbesondere für die Autoindustrie, derenProduktionsinstrumente schwerfällig sindund die für die Entwicklung neuer ProdukteUnsummen benötigt.

In den Achtzigerjahren war Wachstumdas Ziel. Die Grossen, Starken, denenscheinbar nichts passieren konnte, kauftenunentwegt die Kleineren und Namhaftenauf, um grösser zu werden und an Image zu gewinnen. Konzentration war in Mode,und damit einher gingen Diversifizierungund Lancierung neuer Marken.

Heute muss man sich nicht nur von den angeschlagenen Unternehmen, sondernauch vom Familienschmuck trennen, umsich wieder aufs Basisgeschäft zu besinnen– wobei man Gefahr läuft zu scheitern,wenn die Sanierung zu spät kommt. Das istdas Risiko, mit dem die grossen amerikani-schen Hersteller etwas zu sehr gespielt ha-ben. Durch ihren Konservatismus und ihrStreben nach Grösse machten sie so grosseVerluste, dass sie auf Staatsanleihen zu-rückgreifen und, mit Ausnahme von Ford,Konkurs anmelden mussten.

Die Automobilindustrie hat indessen nochgute Tage vor sich. Zwar ist sie bisweilen etwas unbeweglich geworden und hat esauch nicht verstanden, sich selbst zu hin-terfragen. Aber sie hat auch Anpassungs -fähigkeit, Innovationsgeist, Willen zur Krea-tivität und Interesse für neue Technologien

bewiesen. Aber der Wiederaufschwungwird unweigerlich von einer drastischenRestrukturierung begleitet sein. Die Auto-industrie wird ihre Produktionswerkzeugeredimensionieren und sich von den wenigerleistungsfähigen trennen müssen und dieBestände sanieren. Lösungen für die Ent-lassungen finden, den Umfang der Produktemit grosser Verbreitung überdenken undrasch an die Einführung von wirtschaft -licheren und leistungsfähigeren Antriebs -arten zu erschwinglichen Preisen denkenmüssen. Dabei wird auf Hybridtechniken,Gas, Elektrizität, Biotreibstoffe und späterauf Brennstoffzellen zurückgegriffen, ohnedie Weiterentwicklung des herkömmlichenVerbrennungsmotors zu vernachlässigen,der immer noch die Basis der Massenpro-duktion darstellt.

Um rasch aus der Krise herauszukom-men, muss die Branche praktische, komfor-table, effiziente und dauerhafte Fahrzeugeproduzieren, deren Verkaufspreise auch fürdie bescheideneren Einkommen erschwing-lich sind. Ihre Aufgabe wird es sein, die Ver-triebsnetze anzupassen, die Verkaufskondi-tionen zu restrukturieren und dabei die Zö-gerlichkeit der Kreditinstitute zu mildern.Und schliesslich wird sie zwingend aus denNegativresultaten herauskommen müssen,indem sie weiter rationalisiert, um sich soschnell wie möglich von der Staatshilfe zu befreien. Das ist der Preis für dasÜberleben.

Überleben verpflichtet: Die Automobilindustrie sieht tiefgreifenden Veränderungen entgegen.

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Wie das Autoaus der Krisefinden wird

TCS-Dienst leis tun genauf einen BlickMit glied schaft www.tcs.ch

Mo to ri siert (Au to mo bi lis ten je nach Sek ti onund Mo tor rad fah rer) und pro rata Partner-/Jugendkarte Fr. 44.–Nicht-Mo to ri siert Fr. 32.–COOLDOWN CLUB MEMBERCARD Fr. 66.–Velofah rer (mit Ve lo-As sis tance und Haft pflicht) Fr. 37.–Ju nio ren (mit Ve lo-As sis tance und Haft pflicht) je nach Sek ti onCamper (Nur für Mo to ri sier te oder Nicht-motorisierte TCS-Mit glie der) Fr. 55.–**Cam ping-Club AG: +Fr. 7.–; ZH: +Fr. 5.–

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Der TCS testet Fahrzeuge und Zubehör und stelltdie kompetent und neutral erarbeiteten Infor -mationen den TCS Mitgliedern zur Verfügung.

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9.Juli 2009 | touring 12 | Leserseite 45

Impressumtou ring Zei tung des Tou ring Club Schweiz (TCS). Re dak ti on: Felix Maurhofer (fm, Chefredaktor); Heinz W.Mül ler (hwm, stv.Chef re dak tor); Marc-Oli vier Her ren (MOH, stv.Chef re dak to r); Chris ti an Bütz ber ger (Bü), An to nio Cam pag nuo lo (ac), PascaleMarder (pam), Jac ques-Oli vier Pi doux (jop), Pe ter Wid mer (wi). Art Director/Bild redaktion: Martin Lobsiger (mlo). Lay out:An dre as Wa ber (Lei tung), Stephan Kneubühl, Ma thi as Wys sen bach (mw). Re dak ti ons as sis ten tin nen: Na dia Vis en ti ni (D), Mi che la Fer ra ri (I), Sylvie Fallot (F), Ire ne Mikov cic-Christen (Chef re dak ti on). Kor re spon den zad res se: Re dak ti on Tou ring,Maul beer stras se 10, 3001 Bern, Tel. 0313805000, Fax 0313805006. E-Mail: tou [email protected]. He raus ge ber: Tou ring ClubSchweiz, Post fach 820, 1214 Ver nier (GE). Auf la ge: Deut sche Aus ga be: 839252, To tal auf la ge: 1 355061. Ver lag/Me di en mar ke ting:Re to Kam mer mann (Lei tung), Ga brie la Amgarten. In se ra te: Publicitas Pub li mag AG, Seilerstrasse 8, 3011 Bern, Tel. 03138721 16, Fax 0313872100. Her stel lung: St.Gal ler Tag blatt AG, Bas ler Zei tung AG, CIE Cen tre d’im pres si on Edi pres se Laus an neS.A. Ad ress än derun gen: Un ter An ga be der Mit glie der num mer di rekt an: TCS-Zen tral sitz, Post fach 820, 1214 Ver nier, E-Mail:ser [email protected], oder bei Ihrer nächsten Geschäftsstelle (Tel. 0844888111, Fax 0844888112). Abon ne ment: Für Mit glie der imJah res bei trag in be grif fen. Der «Tou ring» er scheint 20-mal jähr lich. Für un ver lang te Ma nu skrip te wird je de Haf tung ab ge lehnt.

Trauerspiel in der Ferienzeit«Touring» 11/2009

Das «Trauerspiel» um Katzen findet leiderganzjährig statt, nicht nur zum Leidwesender Tiere, sondern auch für verantwor-tungsbewusste Katzenliebhaber. Meine Kat-ze ist auch gechipt, und als Freigänger tags-über, auch gegen Tollwut geimpft. Und sobegleitet sie mich, wenn möglich, auch aufnahen Auslandreisen. Sollte sie aber einmalvom Balkon fallen, sich verirren oder garüberfahren werden, wäre es eher ein Zufall,wenn sie jemand auf einen Chip hin kon-trollieren würde – Tierärzte vielleicht ausgenomen.

Stefanie Kaufmann, Winterthur

Patentlösung für Motorfahrzeugsteuern Bei den ganzen Debatten über die Ökologiebei Motorfahrzeugen geht der wichtigsteAspekt zum Teil verloren. Jedes Fahrzeughat einen je nach Fahrzeugtyp entsprechen-den Benzin- oder Dieselverbrauch. Um dieÖkologie einfach und effizient zu fördern,sollten alle kantonalen Motorfahrzeugsteu-ern abgeschafft und anteilmässig auf denZapfsäulenpreis geschlagen werden. Ergeb-nis: Grosse Fahrzeuge und Vielfahrer zah-len ein Mehrfaches. Die Einnahmen würdenan die Kantone zurückerstattet. Die Miet-flotten würden obsolet und alle Fahrzeug-halter gleich behandelt werden.

Pierre Gysin, Port

Leserbriefe

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In die ser Ru brik gilt: Je kür zer der Le ser brief, des togrös ser die Chan ce für den Ab druck. Die Re dak ti onbe hält sich Kürz un gen vor und führt keine Korres -pondenz. Zu schrif ten sind auch via E-Mail (tou [email protected]) mög lich. Leserbriefe erscheinen ebenfalls inder Online-Ausgabe des Touring (www.touring.ch).

Wettbewerb

Portabler Qonix DVD-Player mit USB Der ideale Reisebegleiter, egal ob manmit Flugzeug, Schiff, Bahn oder Autounterwegs ist. Der DVD-Player im Wertvon 179 Franken ist bequem in einerTragtasche verstaubar und kann jeder-zeit in Betrieb genommen werden. DerPlayer verfügt über einen USB & SDCard Reader und einen 9 Zoll LCD Moni-tor, der auf das Format 4:3 oder 16:9eingestellt werden kann. Inbegriffensind AC/DC-Adapter, 12-V-Kabel, einKopfhörer-Set, Fernbedienung und einEtui.

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Die Fra gen: 1. Wie nennt man die «schweinchen-

rosane» Lackierung des Alto imSuzuki-Jargon?

2. Welches Festival findet vom17.7.–5.9. in Gstaad statt?

3. Wo befindet sich die AssistautoSA?

Ant wor ten kön nen per Post (nur Post kar ten),SMS, E-Mail und im Internet www.touring.chabgegeben werden. (Ab sen der nicht ver ges -sen).

Wett be werb 10/2009: Die Certina DS Po -dium geht an: Claudio Jellici, Thun

Teil nah me be din gun gen: Zur Teil nah me am«Tou ring»-Wett be werb ist je der mann zuge las sen. Aus ge nom men sind al le TCS-Mit -arbei ter und de ren Fa mi li en an ge hö ri ge. Die Ge win ner wer den schrift lich be nach rich tigt.Die Prei se werden nicht bar aus be zahlt. Überden Wett be werb wird kei ne Kor re spon denzge führt. Der Rechts weg ist aus ge schlos sen.

Re dak ti on Tou ring, Le ser wett be werb,Post fach, 3024 Bern, SMS «Touring»plus Antworten an 9988 (1.–/SMS),tou [email protected] (sub ject: Wett be werb)Einsendeschluss: 2.August 2009

Russisches Roulette«Touring» 10/2009

Es stimmt, jeder verletzte oder getötete Mo-torradfahrer ist einer zuviel, ohne Aus-nahme. Es stimmt auch, dass das SchweizerStrassenverkehrsgesetz Lücken in Bezugauf die Ausbildung aufweist. Aber aus denUnzulänglichkeiten des Gesetzes abzulei-ten, der Direkteinstieg für Fahrer ab 25 Jah-ren sei ursächlich für höhere Unfallquoten,stimmt so nicht. Im Verhältnis zu den Bestandeszahlen sind die Motorrad-Unfall-zahlen in den letzten Jahren und Jahrzehn-ten massiv gesunken. Ein Beispiel: 1985waren 218000 Motorräder und Roller ein-gelöst, bei Unfällen wurden 2492 Motorrad-fahrer schwer verletzt und 125 getötet. 2008waren 635100 Motorräder und Roller im-matrikuliert – also drei Mal mehr – und esgab 1370 Schwerverletzte und 83 Tote, imVerhältnis also deutlich weniger.

Roland Fuchs, Medienstelle «motosuisse»

Wir haben Motorradfahrer in der Gemein-de, die auf dem Hinterrad durchs Dorf fah-ren. So verantwortungslos verhält sich keinAutofahrer. Man sollte die Fehler zuerst beisich selber suchen.

Margrit Schumacher, Altendorf

Die Gewinner der Verlosungen: Touring 9/22.05.2009, Jazz-Festival Davos Massimo Pelli, Va-callo; Daniel Luzieux, Delémont; Norbert Carrel, Corgémont; Hansruedi u. Monika Trachsel, Schöf-flisdorf; Karin Zurfluh, Witterswil; Gerhard und Helene Baumeler, Grosswangen. Touring 10/11.6.2009, Trucker & Country-Festival Interlaken Heinz Stalder, Kleindöttingen. tg

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46 Nachgefragt | touring 12 | 9.Juli 2009

mit dem Beginn des Korans, seines Glau-bensbekenntnisses. Dann umarmt er michund ich sage «Inschallah, Halleluja!». Ichspreche die Menschen also in ihrer Religionan. Ich missioniere nicht, ich lasse alle ih-ren Glauben leben. Ich denke aber, dass wiram Schluss alle am gleichen Ort landen...

Gibt es Unterschiede zwischen fahrendenund so genannten sesshaften Kirchgängern?In meine ökumenischen Gottesdienste imZirkuszelt kommen auch solche, die mit derkonventionellen Kirche Mühe haben. Ich ge-stalte Gottesdienste, die leben, wo die Besu-cher zu Mitwirkenden werden.

Wir kennen alle das Problem der leeren Kirchenbänke am Sonntag. Was machen Ihre Kollegen falsch? Die Menschen sind heute beruflich starkgefordert, und statt die Kirchenbank zudrücken ziehen sie es vor, am Sonntag Mor-gen auszuspannen. Die Ausgehzeiten derJungen haben sich verändert, sie rücken um23 Uhr aus und kehren oft erst im Laufe desfolgenden Vormittages nach Hause zurück.Also müsste der Kirchenanlass abendsstattfinden; flexiblere Zeiten sind gefragt.Die Seelsorger müssten die Texte und Musikder Jungen integrieren und ihnen selbst dieWahl der Bibeltexte lassen. Zu Beginn mei-ner Zeit als Jugendpfarrer hatte ich auchmit leeren Kirchenbänken zu kämpfen. Ichförderte die Talente der Jungen, mobilisier-te sie für einen Gospelchor; ein talentierterJugendlicher dirigierte diesen. Ich pilgertemit den Jungen nach Taizé im Burgund, derökumenischen Schaltstelle. Alle hockten am Boden, beteten und feierten – ich hattenichts mehr zu tun! Auch versuche ich inmeinen Predigten den Bezug zur Aktualitätherzustellen: In der rechten Hand die Ta-geszeitung, in der linken die Bibel. Ich pre-dige, was die Leute im Moment beschäftigt;mein Ziel ist es, dass sich die Kirchgängervon mindestens einem Satz aus der Predigttragen lassen können.

Sie reisen regelmässig im eigenen Wohnmobilzu den Schaustellern und in die Zirkusse.Was bedeutet Ihnen das fahrbare Eigenheim? Das Wohnmobil ist mein Rückzugsort, aberzugleich mein Gästehaus, wo ich in Ruheauch vertrauliche Gespräche führen kann.Mit dem WoMo bin ich flexibel und unab-hängig; ich möchte es nicht mehr missen. «

Interview: Peter Widmer

Er füllt mit seinen Predigten Zirkuszelte, spielt in der Ländlerkapelle Klarinette und fährt mit dem Wohnmobil zuseinen «Kunden»: der katholische Zirkuspfarrer Ernst Heller.

lachen. Es ist mir ein Anliegen, die Men-schen zum Lachen zu bringen. Daher ist derVergleich zum Clown naheliegend. Dieserbeobachtet die Leute und entlockt in ihnendas innere Kind.

Wie begegnen Sie in den Zirkussen, beiSchaustellern und Marktfahrern den verschiedenen Kulturen und Religionen? Einen Muslim begrüsse ich zum Beispiel

»Sie bezeichnen sich selber als Clown Gottes. Was wollen Sie damit ausdrücken?Ernst Heller: Mein ursprünglicher Berufs-wunsch, Clown zu werden, scheiterte amVeto meines Vaters, der den Beruf als brot-los betrachtete. Durch meine eigene Länd-lerkapelle «Heu-obe-n-abe» bin ich aberschon früh in die Rolle des Entertainers ge-schlüpft. Auch erzähle ich gerne Witze – unddas gar nicht so schlecht, denn die Leute

Frohes Halleluja im Zirkuszelt

In allen Zirkussen und auf allen Chilbiplätzen ein willkommener Gast: Ernst Heller.

Zur PersonDer 62-jährige Ernst Heller wuchs bei Luzern auf.Zuerst Ausbildung zum Religionslehrer. Leitung ei-nes Jugendheims; Theologiestudium, 1980 Priester-weihe. 1985 Beauftragter für kirchliche Berufe derDiözese Basel, zugleich Jugendseelsorger. Seit 1999erster katholischer Zirkus-, Markthändler- undSchaustellerpfarrer. Ernst Heller wohnt in Kriens.

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