Trend Report 2015
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Transcript of Trend Report 2015
globalviewUNSERE NEUE WELTORDNUNG IN ZAHLEN
TREND REPORT 2015
wo sich die Kräfte verschiebenwo Europas Ökonomien bleibenwas der Einzelne zu spüren bekommt
HerausgeberZukunftsinstitut GmbHKaiserstr. 53, 60329 FrankfurtTel. + 49 69 2648489-0, Fax: [email protected]
ChefredaktionThomas Huber
AutorenHarry Gatterer, Christof Lanzinger
Konzept & DatenrechercheChristof Lanzinger
Art-DirektionKsenia Pogorelova
InformationsvisualisierungDiana Kovacheva, Ksenia Pogorelova
Redaktionelle Mitarbeit & RechercheChrista Crusius, Anja Kirig, Elisabeth Petermann, Christian Rauch, Guido Zakrzewski
Cover-Bild Diana Kovacheva
LektoratFranz Mayer
ISBN 978-3-938284-92-6
© Zukunftsinstitut GmbH, November 2014.Alle Rechte vorbehalten.
4
Dass alles gleichzeitig passiert, ist eine Bin-senweisheit. Heute aber merken wir es, je-den Tag, jede Stunde und mit jeder neuen Nachricht. Die Welt nimmt eine neue Ord-nung an. Sie wird multipolar und netzwerk-artig. Wir werfen einen Blick auf den Stand des globalen Lebens: Wo verschieben sich die Kräfte? Woran merken wir die Globali-sierung, und wie kann Europa darauf reagie-ren? Die Zahlen zeigen es.
Die Welt wandelt sich und wird komplexer.
Das ist ein Gefühl, das jeder von uns als Pri-vatmensch teilt. Es ist aber auch der Spiegel dessen, was Unternehmen sagen, wenn sie ihre Märkte und ihre Strukturen beschreiben. Volatilität, Unsicherheit, Komplexität, Zwei-deutigkeit. Die Militärs erfanden für diese Welt vor einiger Zeit die Abkürzung „VUCA-World“ (Volatility, Uncertainty, Complexi-ty, Ambiguity). Getreu der Erkenntnis, dass real in seinen Folgen wird, wovon Menschen glauben, dass es real ist (�omas-�eorem, 1928), wird sie es auch tatsächlich: Denn was de�nitiv vielfältiger wird, ist die Möglichkeit, unsere Welt als maximal komplex zu erfah-ren. Wir verfügen über das umfangreichste Quantum an Information aller Zeiten – und jeder hat dauernd Zugri� auf (fast) alles.
Daher wird es für uns als Menschen, als Len-ker und als Denker immer unmöglicher, den Überblick über „alles“ zu behalten. Der Preis des Megatrends Konnektivität ist der Zwang,
mit Unsicherheit leben zu lernen. Wir müs-sen uns damit ab�nden, immer nur einen Ausschnitt der Welt zu erfahren.
Die Frage ist aber: Welche Ausschnitte er-reichen uns? Was aus dem globalen Sturm der Gleichzeitigkeit sehen wir? Was bewer-ten wir oder unsere Medien als bedeutsam? Wie viel Globalisierung �ndet um uns herum statt, ohne dass es uns erreicht? Wir stecken mitten in einem Wandel der Weltordnung. Die Strukturen, nach denen die alte Ord-nung aufgebaut war, werden in vielen Regi-onen und in unterschiedlichsten Bereichen herausgefordert, transformiert und um al-ternative Modelle ergänzt. Wir wollen einen Blick werfen auf diesen Wandel, ihn greifbar machen über Verläufe, statistische Entwick-lungen, reale Zahlen zu weltweiten Phäno-menen – und ihn einordnen in einen neuen, multiperspektivischen Blick auf die multipo-lare Welt um uns.
In der ö�entlichen Welt werden Diskurse zur Globalisierung meist mit einer vorein-genommenen Haltung geführt. Oft wird die Globalisierung als ein einzelnes Phänomen behandelt, welches verantwortlich zeichnet für viele negative E�ekte. Aber Globalisie-rung ist nicht ein Phänomen, sondern ein Cluster für unglaubliche viele einzelne Ent-wicklungen auf unserem Planeten, die letzt-lich dazu führen, dass wir mehr und mehr imstande sind, von jedem Ort der Welt aus die Welt als Ganzes zu betrachten. Sie zu er-
VORWORT
Zukunftsinstitut I globalview 5
leben und zu erfahren. In keiner Zeit war das Gefühl, Teil eines Welt-Systems zu sein, so gegenwärtig wie heute. Wer billige Kleidung kauft, denkt heute die unfairen Arbeitsbe-dingungen mit, wer vegan lebt, transpor-tiert die Massentierhaltung im Kopf, wer viel reist, spürt die schmelzenden Polkappen auf der Hotelrechnung. Die Globalisierung der Kommunikation lässt uns miterleben, was am anderen Ende der Welt abläuft.
Die E�ekte, welche dadurch entstehen, ha-ben natürlich auch Schlagseiten, die man lieber nicht hätte. Aber selbst Globalisie-rungsgegner verbünden sich global. Und nutzen Produkte, Medien und Transportmit-tel, die ohne Globalisierung gar nicht existie-ren würden. Genau genommen kann man auch gar nicht gegen Globalisierung sein, weil wogegen ist man dann genau? Gegen die Welt? Gegen andere Länder? Am Ende wahrscheinlich sogar gegen sich selbst? Ah, natürlich, und gegen die Wirtschaft, die sich global organisiert und auf Basis reiner Pro-�tmaximierung die Welt zerstört. Aber ist es nicht auch die Wirtschaft, welche dafür sorgt, dass es der Welt auch wieder besser gehen kann?
Wir sehen schon, es ist eben nicht einfach, einen Überblick über globale Entwicklungen zu erzeugen und daraus auch noch schlau zu werden. Es ist komplex – denn das ist das Wesen der Globalisierung: Sie ist der Me-gatrend des allgengewärtigen Überall und
Zugleich. Globalisiert ist unsere Welt, seit es nicht mehr um eine bipolare Weltsicht geht, sondern wir von Multipolarität umge-ben sind. Immer öfter wechseln die Zentren der Betrachtung, immer kaleidoskopischer werden die Blickwinkel. Dennoch schlagen sich alle E�ekte immer vor Ort, lokal und bei einzelnen Menschen nieder. Diese Zweisei-tigkeit der Globalisierung wird die kommen-den Diskussionen und die daraus folgenden Entscheidungen unserer Welt maßgeblich prägen.
In dem vorliegenden Werk „globalview“ ha-ben wir daher ganz bewusst Ausschnitte aus dieser globalen Welt gewählt, welche für neue und überraschende Einsichten sorgen können. Der Überblick, den wir anstreben, soll als Kontrast dienen zu all den vermeint-lichen Überblicken, mit denen in der Ö�ent-lichkeit ein vereinfachendes Bild erzeugt werden soll. Es kann Ihnen helfen, sich im Feld der globalen Entwicklungen eine per-sönliche Meinung zu bilden. Es soll aber auch ganz konkret aufzeigen, wo Chancen und Möglichkeiten entstehen, die Sie dann auch unternehmerisch nutzen können.
�omas HuberChefredakteur
Harry GattererGeschäftsführung
6
INHALT
8 Dinge, die besser werden 10 Der Wandel der globalen Wanderung
12 Wenn die Welt ein Dorf wäre
14 Pagoden und Zwiebeltürme: Wie alt ist die Welt?
16 Die globale Gesundheit steigt rapide
18 Was der Overview-Effekt über die Welt sagt
22 Der Hunger nimmt ab
24 Erneuerbare Energien rund um den Globus im Aufwind
26 Post-Wachstum? Ressourcenverbauch sinkt
28 Die Globalisierung und der Alltag 30 Wir wachsen – und das Leben wird besser
32 Bildungsthema Einwanderung: Guten Tag, Herr Dr.
34 Weltweites Internet
36 Wo lebt man am besten?
38 Studieren? Am lohnendsten in Deutschland und Österreich
40 Erst Wohlstand, dann Bildung
42 Globalisierung und die Sorgen vor ihren Folgen
44 Was wir von der Welt kennen
46 Der Konsument im globalisierten Warenangebot
48 Beziehungen der Weltwirtschaft 50 Die anschwellenden Flüsse des Exports
52 Outsourcing besser als Insourcing?
54 Der Made-in-Effekt
56 Importweltmeister USA
Zukunftsinstitut I globalview 7
58 Warum komplexe Systeme besser sind
60 Handelspartnerschaften rund um die Erde
62 Billigland Deutschland?
64 De- und Re-Industrialisierung
66 Was kommt nach BRIC?
68 Die Wirtschaftskrise und das Heute
70 Leitplanken globaler Politik 72 Die Machtverschiebung der multipolaren Welt
74 Die mächtigste Frau der Welt
76 Jenseits des Nationalstaats
78 Die Europäische Union in der Welt
80 Power of Place
84 Deutschsprachige Diplomatie
86 Die Macht der globalen Konzerne
88 Die Konfliktherde der Welt
90 Frei und unfrei: Demokratisierung global
92 Der Planet und die Umwelt 94 Vorreiter in Umweltfragen
96 Umweltbewusstsein lässt nach
98 Emissionen: Fortschritte und Erfolge
100 Der Kirschbaum denkt nicht ans Sparen
104 Die Plastiktüte und die grüne Wende
106 Globaler Umweltverbrauch
108 Wachsen ohne Umweltprobleme?
110 Notizen // Freiraum
Zukunftsinstitut I globalview
Foto: János Balázs, Flickr
2sind Flüchtlinge
145leben von weniger als 1,25 Dollar am Tag
263sind jünger als 14 Jahre
657sind zwischen 15 und 64 Jahre alt
80sind älter als 65 Jahre
Quelle: nach D. Meadows „Who lives in the ‚Global Village‘?“ 1990, Daten: World Bank 2014
530leben in einer Stadt
470leben auf dem Land
381haben Internetzugang
921nutzen ein Handy
123besitzen einen PKW
Foto: La Citta Vita, Flickr
Wenn die Welt ein Dorf mit 1.000 Menschen wäre...
1312
16
Deutlich gestiegene LebenserwartungLänder der Welt, in denen die Lebenserwartung im Zeitraum von 1990–2012 um mehr als 10 Jahre gestiegen ist
Weniger Infektionen und TodesfälleWeltweite Anzahl der Aids- und Tuberkulose-Infektionen und Todesfälle aufgrund von Aids und Tuberkulose 2001–2012 (in Millionen Menschen)
DIE GLOBALE GESUNDHEIT STEIGT RAPIDE
Quelle: WHO 2014 Quellen: UNAIDS 2013, WHO 2013
0 20 40 60 80
Aids-Todesfälle
4
3
2
1
02001 2005 2012
Aids-Infektionen
40
30
20
10
02001 2005 2012
Alle Todesfälle
Todesfälle bei Aids-Erkrankten
Tuberkulose-Todesfälle
4
3
2
1
02001 2005 2012
Liberia
Malediven
Äthiopien
Kambodscha
Ruanda
Osttimor
Niger
Bhutan
Eritrea
Nepal
Malawi
Sambia
Libanon
Laos
Madagaskar
Südsudan
Afghanistan
Guinea
Mali
Türkei
Iran
Guatemala
Bangladesch
Bolivien
WELT
Tuberkulose-Infektionen
Alle Infektionen
Infektionen bei Aids-Erkrankten
40
30
20
10
02001 2005 2012
Lebenserwartung bei Geburt 2012 (in Jahren)
Jahre
Anstieg seit 1990 Gesamtgesunde Lebenserwartung 2012 (in Jahren)
Männer Frauen
hohe und niedrige Einschätzung
17Zukunftsinstitut I globalview
Deutlich sinkende KindersterblichkeitKindersterblichkeitsrate in der Welt 1990–2013 (Sterbewahrscheinlichkeit unter 5-Jähriger pro 1.000 Lebendgeburten)
Mehr Impfungen, weniger ErkrankungenAnteil der gegen Masern, DTP und Polio geimpften Bevölkerung 1990–2013 (in Prozent) und Anzahl entsprechender Erkrankungen im gleichen Zeitraum (gemeldete Fälle)
Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten (DTP) POLIO
Europa Südostasien Afrikaweltweit
196 Länder weltweit Durchschnitt weltweit
Quelle: WHO 2014
Quelle: WHO 2014
Anteil der geimpften Bevölkerung
Anzahl der Erkrankungen
100%
75%
50%
25%
0%1980 201320001990
1980 201320001990
4
3
2
1
0
50
40
30
20
10
0
MASERN
100%
75%
50%
25%
0%1980 201320001990
1980 201320001990
4
3
2
1
0
100%
75%
50%
25%
0%1980 201320001990
1980 201320001990
Keuchhusten
Tetanus
Diphtherie
Global
350
300
250
200
150
100
50
01990 1995 2000 2005 2005 2013
Hauptursache für den weltweiten Anstieg in der Lebens-erwartung bei der Geburt ist die rasche Abnahme der Kinder-sterblichkeit in den letzten 10 Jahren.
1Millionen Millionen Tausend
Beginn der globalen Kampagne zur Ausrottung der Kinderlähmung
1988
22 DER HUNGER NIMMT AB
In 84 Ländern weltweit ist der Anteil der unterernährten Bevölkerung um bis zu 50% gesunkenIn 27 Ländern gibt es bis zu 25% mehr Hunger leidende Menschen.
1991–2012–9,1% weniger Hungerleidende weltweit
Weniger Hunger in der WeltZunahme und Abnahme des Hungers in der Welt 1991–2012 (Anteil unterernährter Bevölkerung an der Gesamtbevölkerung)
Kriege und Kon� ikte bringen den Hunger zurückLänder, in denen der Anteil unterernährter Bevölkerung 1991–2012 am stärksten gestiegen ist, und ihre Abhängig-keit von Getreideimporten (in Prozent)
Quelle: FAO 2014
Quelle: FAO 2014
Land mit mehr als 25% unterernährter Bevölkerung in 2012 Keine Daten verfügbar
+25% +20% +15% +10% +5% -5% -10% -15% -20% -25% -30% -35% -40% -45% -50%0+ –
Namibia
Osttimor
Botswana
SimbabweMosambik
Tansania
Ruanda
UgandaÄthiopien
Jemen
Tadschikistan
Nordkorea
Madagaskar
Sambia
Kongo
Tschad
LiberiaSierra Leone
Zentralafrika-nische Rep.
Durchschnitt weltweit
1991 1991 1991 1991
GuatemalaIrakBurundi Westjordanland und Gaza
2012 2012 2012 2012
80
40
0
80
40
0
80
40
0
80
40
0
� � � � 48 21,7 101,5 56,8 48
Haiti
34
Zuerst Facebook, dann MailInternetnutzung und E-Commerce in Kenia und Afrika 2012 (in Prozent)
Internet transformiert AfrikaInternetverbreitung in Afrika 2013 und 2025
Wireless durch AfrikaInternet- und Mobilfunkverbreitung in Afrika (Anschlüsse pro 100 Einwohner)
Quelle: McKinsey 2013
Quellen: McKinsey, ITU Telecommunications Database, World Economic Forum Quellen: McKinsey, ITU Telecommunications Database, World Economic Forum
Smartphones (in Millionen)
Internet-Nutzer(in Millionen)
Internetbeitrag zum BIP (in Milliarden US-Dollar)
61% 63%55% 57%Kenia KeniaAfrika Afrika
13%
6%
15%
15%
37%
26%
32%
39%48%
10%
10%
13%
20%
32%
35%
36%38%45%
8%
4%
13%
19%
35%
30%
34%
41%48%
10%
12%
10%
19%
25%
41%31%
38%39%
SüdafrikaMarokkoÄgyptenAlgerien
GhanaNigeria
KamerunTansania
AngolaÄthiopien
0% 30% 60% 90% 120% 150%167 1867
600
300
360
Like it?Länder mit den meisten Facebook-Nutzern 2013 (in Millionen)
Quelle: allfacebook.de 2013
USA
Brasilien
Indien
Indonesien
Mexiko
Großbritannien
Türkei
Philippinen
Frankreich
Deutschland
Italien
Argentinien
Thailand
Kanada
Kolumbien
NEWS
WELTWEITES INTERNET
168
76
72
54
46
34
34
32
28
26
24
22
20
18,8
18,6
InternetMobilfunk
Social Media
Music/Video
News
SMS etc.
Spiele
Informations-suche
Online-Shopping
Online-Banking
Reisebuchung
35Zukunftsinstitut I globalview
Größe des Online-Markts
Konsumenten-verhalten*
Wachstums-potenzial Infrastruktur
Attraktivität des Internetmarktes
Im Westen gibt's genug InternetRanking ausgewählter Länder nach dem Globalen Retail E-Commerce Index 2013 (100 = höchster Wert)
Internet transformiert AfrikaInternetverbreitung in Afrika 2013 und 2025
Quelle: AT Kearney 2014*Dieser Teilaspekt des Index misst die Verbreitung von Internetzugängen, das Einkaufsverhalten der Konsu-menten und die Empfänglichkeit der Konsumenten für neue technologische Entwicklungen.
100
100
100
100
79,6
90,3
85,5
37,2
2
9,2
34,9
2,5
13,2
68,8
100
77,6
77,5
97,4
78,3
75,7
51,2
93,1
59,1
51,8
49,5
68,2
63,0
100
17,4
39,8
14,7
9,3
28,1
7,4
64,7
28,9
75,7
56,4
100
10,9
44,2
51,1
99,1
96,5
86,3
95,1
65,1
71,6
64,1
100
68,0
42,3
42,1
79,4
75,0
84,0
83,3
82,8
75,7
72,2
70,4
65,2
50,9
45,3
44,2
44,1
39,3
37,0
36,81
CHINA
JAPAN
USA
GROSSBRITANNIEN
SÜDKOREA
DEUTSCHLAND
FRANKREICH
BRASILIEN
SINGAPUR
ARGENTINIEN
RUSSLAND
VENEZUELA
SCHWEIZ
MALAYSIA
50 51Zukunftsinstitut I globalview
Österreichische Exporte mindestens verdreifachtExporte Österreichs im Jahr 2000 und 2013 (in Millionen Euro)
Explosion der Exporte (selbst nach Bermuda)Exporte Deutschlands* im Jahr 2000 und 2013 (in Millionen Euro)
Quelle: Eidgenössische Zollverwaltung EZV 2014 Quelle: Statistisches Bundesamt 2014
*5-fache Verkleinerung des Diagramms im Vergleich zu Österreich und der Schweiz
Quelle: Statistik Austria 2014
Schweiz exportiert in den OstenExporte der Schweiz im Jahr 2000 und 2013 (in Millionen Euro)
Aserbaidschan 11 | 116Liberia 1 | 122
China 921 | 6.426
Russland 364 | 2.441
VAE 415 | 2.114
Indien 403 | 1.569
Indonesien 142 | 449Katar 70 | 427Kuwait 101 | 340Irak 75 | 338Algerien 85 | 331Vietnam 52 | 264
Vietnam 24 | 148
Kuwait 30 | 290
Kasachstan 23 | 292
Malaysia 104 | 433
VAE 121 | 641
Indien 116 | 648
China 490 | 3.136
Kasachstan 377 | 2.174
Vietnam 276 | 1.850
Irak 140 | 1.336
Katar 239 | 1.257
Bermuda 8 | 1.237
Peru 225 | 959
Chile 653 | 2.802
Indien 2.084 | 9.189
VAE 2.153 | 9.941
Russland 6.659 | 36.107
China 9.459 | 67.025
2000
2000
2013
2013
2000
2013
AC
H
DIE ANSCHWELLENDEN FLüSSE DES ExPORTS
72 DIE MACHTVERSCHIEBUNG DER MULTIPOLAREN WELT
Quelle: IMF 2014, IMF Annual Report 1959
Die Machtverhältnisse in der Wirtschaft10 Länder mit dem größten BIP 1960 und 2013 (in Milliarden US-Dollar)
Quelle: World Bank, 2014
Wenn zehn Länder für den Rest der Welt entscheidenStimmverteilung im Internationalen Währungsfonds 1960 und 2014 (in Prozent)
2014
USA16,8
JP6,2
DE5,8
Frankreich 4,3
China 3,8
Kanada 2,6
Russland 2,4IT 3,2
Rest der Welt (178 Länder)47,9
UK 4,3
Saudi-Arabien 2,8
1960
USA29,8
UK14
FR5,7
Indien 4,3Kanada 3,2
Japan 2,7
BRD 3,6
Niederlande 3,0
Belgien 2,4
CN5,9
Rest der Welt25,2
Das Stimmrecht der 188 IWF-Mitgliedsstaaten orientiert sich an ihrem Kapitalanteil im Währungsfonds. Die Beschlüsse des IWF müssen mit einer Mehrheit von mindestens 70% bis 85% getroffen werden. Obwohl nach den IWF-Reformen 2008 und 2011 die Stimmanteile zugunsten der aufstrebenden Schwellenländer umverteilt wurden, verfügen die USA allein und die 18 EU-Staaten gemeinsam über eine Sperrminorität.
Quelle: United Nations 2012
Asien wird zum Zentrum der WeltmetropolenDie 20 größten Städte der Welt 1950, 1970, 1990, 2011 und 2020 (in Millionen Einwohner)
1950 1970 1990 2011 2020
Tokio
Delhi
Schanghai
Mumbai
Mexiko City
New York
São Paulo
Beijing
Dhaka
Karatschi
Kalkutta
Lagos
Los Angeles
Buenos Aires
Manila
Shenzhen
Guangzhou
Istanbul
Kairo
Rio de Janeiro
New York
Tokio
London
Paris
Moskau
Buenos Aires
Chicago
Kalkutta
Schanghai
Osaka-Kobe
Los Angeles
Berlin
Philadelphia
Rio de Janeiro
St. Petersburg
Mexiko City
Mumbai
Detroit
Boston
Kairo
38,737,232,523,3
29,2
26,1
23,6
23,2
2,5 Mio.5 Mio.10 Mio.20 Mio.40 Mio.
Einwohnerzahl:
USA UK FR CN JP CA IT IN AU BR
USA China Japan
Deutschland
Frankreich
UK
Brasilien
Russland
Italien
Indien
16.800
72 63 59 44 41 40 38 19 15
9.240 4.902 3.635 1.877
521
1960
2013
2.735 2.522 2.246 2.097 2.071
73Zukunftsinstitut I globalview
Wohin der US-Präsident reistAuslandsbesuche der US-Präsidenten in den jeweils 25 Jahren während und nach dem Kalten Krieg
169Reisen
1964–1989
53Länder
413Reisen ab 1989
102besuchte Länder
1. Großbritannien2. Frankreich
3. Italien4. Deutschland
5. Russland6. Kanada
7. Japan8. Mexiko
9. Südkorea10. Vatikan
11. Ägypten12. Polen
13. Belgien14. Israel
15.Saudi-Arabien16.China
17. Schweiz18. Afghanistan
19. Brasilien20. Irland
21. Australien22. Kolumbien23. Tschechien24. Indonesien
25. Irak
1. Mexiko2. BRD
3. Frankreich4. Kanada
5. Großbritannien6. Vatikan
7. Italien 8. Belgien
9. Japan10. Österreich
11. Ägypten12. Portugal
13. Südkorea14. UdSSR
15. Spanien16. Indonesien
17. Volksrepublik China 18. Philippinen
19. Polen 20. Südvietnam
21. Thailand 22. Jugoslawien
23. Schweiz 24. Australien
25. Brasilien
13 13 11 9 8 7 7 6 5 4 4 4 4 4 4 3 3 3 3 3 3 3222
Quelle: Offi ce of the Historian, U.S. State Department 2014
Die meistbesuchten Länder 1964–1989 Die meistbesuchten Länder 1989–2014
21 19 18 17 16 15 14 14 12 10 9 9 8 7 7 7 6 6 6 655555
2014200920011993198919811977197419691963
Bill Clinton133
George H.W. Bush (Sr.)
60
George W. Bush (Jr.)140 Barack
Obama
80Lyndon B. Johnson
27
Richard Nixon
43
Jimmy Carter
31
Ronald Reagan49Gerald
Ford19
Top-Ziele: Länder, die sowohl 1964–1989 als auch 1989–2014 besucht wurden
Ehemaliger Ostblock, Afrika, Südamerika: Länder, die erst ab 1989 besucht wurden
Länder, die seit 1989 nicht mehr besucht wurden
92 UNSERE NEUE WELTORDNUNG UND DIE UMWELT
Ende Oktober 2014 setzte sich die EU nach harten Verhandlungen bei einem Klima-gipfel in Brüssel neue Ziele: Der Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid soll bis 2030 im Vergleich zu 1990 verbindlich um mindestens 40 Prozent sinken. Der Anteil der erneuerbaren Energien soll im gleichen Zeitraum auf mindestens 27 Prozent steigen. Diese Einigung war eine Vorarbeit für den Weltklimagipfel in Paris Ende 2015, bei dem sich die EU-Länder als Vorbilder für den Rest der Welt präsentieren möchten. Spätestens mit der international durchaus umstrittenen Energiewende Deutschlands ist allen Betei-ligten, Politik, Unternehmen sowie Bürgern, klar, dass sich das � ema Nachhaltigkeit nicht mehr nur in der Verantwortung des Einzelnen für seine Mülltrennung erschöpft, sondern dass global ein neuer Wettbewerb entbrennt. Es geht um Märkte der Zukunft, um Lösungen für die Versorgung einer Be-völkerung von demnächst knapp 10 Milliar-den Menschen.
UNSERE NEUE WELTORDNUNG UND DIE UMWELTUNSERE NEUE WELTORDNUNG UND DIE UMWELTUNSERE NEUE WELTORDNUNG UND DIE UMWELTUNSERE NEUE WELTORDNUNG UND DIE UMWELTUNSERE NEUE WELTORDNUNG UND DIE UMWELTUNSERE NEUE WELTORDNUNG UND DIE UMWELTUNSERE NEUE WELTORDNUNG UND DIE UMWELTUNSERE NEUE WELTORDNUNG UND DIE UMWELTUNSERE NEUE WELTORDNUNG UND DIE UMWELTUNSERE NEUE WELTORDNUNG UND DIE UMWELTUNSERE NEUE WELTORDNUNG UND DIE UMWELT92
um Lösungen für die Versorgung einer Be-völkerung von demnächst knapp 10 Milliar-
DER PLANET UND DIE UMWELT
104 105Zukunftsinstitut I globalview
Die grüne WendeMeilensteine der Umweltschutzbewegung 1960–2014 in Deutschland und der Welt
Großflächige Errich-tung von Kläranlagen in Deutschland
Wiilly Brandt fordert einen „blauen Himmel über der Ruhr“
Ausgangspunkt der welt-weiten Umweltbewegung: Das Buch „Silent Spring“ der US-Biologin Rachel Carson wird veröffentlicht
Erstes Umweltamt der Welt wird in Schweden gegründet
• Erste Ölkrise
• Das erste Passivhaus (ein Niedrig-Energie-Haus nach heutigen Richtlinien) wird in Kopenhagen gebaut
Einführung der Öko-Steuer in Deutschland
Einführung des Einwegpfandes in Deutschland
Verwertungsquote von Verkaufs-verpackungen in Deutschland
Anzahl der Onshore-Windkraftanlagen in Deutschland
Treibhausgasemissionen in der EU (Index, 1990=100)
Anteil erneuerbarer Energien am Brutto-endenergieverbrauch in den EU-Ländern 2012, 2020 und 2030 (Zielwerte)
• EU-weites Verbot von Asbest
• Das Kyoto-Protokoll tritt in Kraft: Ziel ist Reduktion der Treibhausgasemissionen um 5,2% gegenüber 1990
Einführung von Um-weltzonen in deut-schen Städten, um die Feinstaubbelas-tung zu reduzieren
Deutschland beschließt Gesetz zum Ausstieg aus der Atomkraft bis 2022
EU-weite Energie- und Klimaziele bis 2030:
• Verringerung der Treibhausgasemissionen um 40% (gegenüber 1990)
• Mindestens 27% Anteil an erneuerbarer Energie am Verbrauch
• Deutsches Umwelt-bundesamt wird gegründet
• Start des Recyclings in Deutschland
Abfall- und Badewasser-richtlinien der Europäischen Gemeinschaft werden erlassen
• Zweite Ölkrise
• Erste Weltklima-konferenz in Genf
Verbot von bleihaltigem Benzin in Deutschland
„Stromeinspeisungs-gesetz“ bedingt Windenergie-Boom in Deutschland
• Verbot von Asbest in Deutschland
• EU-weite Kataly-sator-Pflicht
• Umweltschutz wird als Staatsziel im deutschen Grundgesetz verankert
• Klimarahmenkonvention tritt in Kraft: 154 Staaten setzen sich das Ziel, die Treibhausgas-Emissionen bis 2000 auf den Stand von 1990 zurückzuführen
• Die European Environment Agency (EEA) wird gegründet
• Die „ökologische Revolution“ beginnt zeitgleich in den USA, Deutschland, Schweden und Japan
• Umweltschutzbehörde EPA wird in den USA gegründet. Unter Präsident Richard Nixon wird Umweltschutz zu einem Top-Thema
Greenpeace wird in Vancouver gegründet
Erste UNO-Umweltkonferenz in Stockholm
„Wenn die gegenwärtige Zunahme der Weltbevölkerung, der In-dustrialisierung, der Umweltverschmutzung, der Nahrungsmit-telproduktion und der Ausbeutung von natürlichen Rohstoffen unverändert anhält, werden die absoluten Wachstumsgrenzen auf der Erde im Laufe der nächsten hundert Jahre erreicht.“ (Zentrale Schlussfolgerung der Studie „The Limits to Growth“)
Der erste Windpark mit 20 Turbinen wird in den USA gebaut
1960 1961 1962 1967 1970
1971197219731974
1979 1980 1988 1990 1993 1994
1999200320052006
2008 2010 2011 2014
1975-76
Quellen: Umweltbundesamt, bpd, Statista, GVM 2014
65% der Deutschen geben an, ihren persönlichen Beitrag zum Umweltschutz durch Mülltrennung zu leisten
93% der Deutschen halten den Umweltschutz für eine wichtige politische Aufgabe
59% der Deutschen können mit dem Begriff des Umwelt-schutzes nichts anfangen
1990 2000 2012
100 92,082,1
24.458
16.313
1.652
1993 2004 2014 2012 2020 2030
14,1%20%
27%
1991 2000 2011
87%76%
37%
1970
AbwasserreinigungAnschlussgrad an die Klär-anlagen in EU-Ländern 2011 und in Österreich 1971–2012 (in Prozent)
Quellen: BMLFUW 2014, Eurostat 2011
Niederlande . . . . . . . . . . . . . . . . . 99%Großbritannien . . . . . . . . . . . . . . 97%Deutschland . . . . . . . . . . . . . . . . 96%Österreich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94%Schweden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87%Norwegen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80%Tschechien . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78%Litauen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73% Polen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66%Slowakei . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60%Bulgarien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56%Rumänien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40%
999796948780787366605640
Die beliebte PlastiktüteAnzahl der Einwegkunststoff-tüten pro Verbraucher 2010
100%
80%
60%
40%
Österreich
1971 1981 1991 20122001
Quelle: Europäische Kommission 2013
Polen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 466
Portugal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 466
Tschechien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 297
Rumänien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 252
Bulgarien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 246
Griechenland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 242
EU-27 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 220
Italien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 181
Großbritannien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129
Spanien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120
Schweden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100
Frankreich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79
Niederlande . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71
Deutschland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64
Österreich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45
Irland. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
Finnland. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
DIE PLASTIKTüTE UND DIE GRüNE WENDE
Anzahl derHausmülldeponien in Deutschland
1960 1984
38550.000
Geschäftsbedingungen: Versandkostenanteil Inland 3,- Euro, Ausland 5,- Euro. Sie haben ein Rückgaberecht von zwei Wochen nach Erhalt der Ware laut BGB §312. Bei umfangreicheren Bestellungen räumen wir Ihnen gerne Rabatte ein. Kontakt: Anna Kunz, [email protected], Tel.: +49 (0)69 264 848 9-22
TRENDREPORT 2015
Internationale Gesellschaft für Zukunfts- und Trendberatung | Kaiserstraße 53 | D-60329 Frankfurt | Telefon: +49(0)69 26 48 48 9-0 | Fax: +49(0)69 26 48 48 9-20
Unsere Welt ändert sich schnell. Planungen und Strategien in Unternehmen müssen immer kurzfristiger angepasst werden. Aktuelle Krisen zeigen, wie volatil das neue Gleichgewicht geworden ist. Keine Region dominiert, je nach Blick-winkel und Thema sind unterschiedliche Akteure die Treiber.
■ Wie und wo genau zeigen sich die Trends der multipolaren Welt? ■ Wo bleiben Europas Ökonomien? ■ An welcher Stelle spürt auch der Einzelne den globalen Wandel? ■ Auf welche Trends können Unternehmen setzen?
Der Trend Report 2015 zeigt den globalen Wandel in einer Vielzahl von Beziehungen und eröffnet Einblicke in Märkte im Umbruch, Nationen im Wandel und Individuen in Bewegung. Eine Vielzahl von Infografiken macht die Veränderungen sichtbar und intuitiv verstehbar.
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