Tristram - maienfeld.ch · Tristram erscheint 3- mal im Jah r/ 18. Jahrgang Nr.52 Redaktionsschluss...

28
3 Bürgergemeinde 5 Stadtverwaltung 8 Zweckverband Falknis 10 Nostalgie 12 Schule 16 Kirchgemeinden 20 Alterszentrum 21 Gewerbe 23 Persönlichkeiten 24 Vereine Informations-Magazin 119

Transcript of Tristram - maienfeld.ch · Tristram erscheint 3- mal im Jah r/ 18. Jahrgang Nr.52 Redaktionsschluss...

Page 1: Tristram - maienfeld.ch · Tristram erscheint 3- mal im Jah r/ 18. Jahrgang Nr.52 Redaktionsschluss nächste Ausgab e: Samstag, 15. Juni 2019 Der sagenhaft listige Affe Tristram lebte

3 Bürgergemeinde 5 Stadtverwaltung 8 Zweckverband Falknis 10 Nostalgie 12 Schule 16 Kirchgemeinden 20 Alterszentrum 21 Gewerbe 23 Persönlichkeiten 24 Vereine

Informations-Magazin 1�19

Page 2: Tristram - maienfeld.ch · Tristram erscheint 3- mal im Jah r/ 18. Jahrgang Nr.52 Redaktionsschluss nächste Ausgab e: Samstag, 15. Juni 2019 Der sagenhaft listige Affe Tristram lebte

Liebe Maienfelderinnenund Maienfelder,liebe Leserinnen und Leser

RaumplanungKommunales Räumliches Leitbild (KRL)Am 25. März haben wir in der MZH Lust die Ideen undVorschläge des Stadtrats anlässlich einer Informa-tionsveranstaltung präsentiert und mit den Anwesen-den diskutiert. Der Paradigmawechsel in der schwei-zerischen Raumplanung zur Siedlungsentwicklungnach innen macht das KRL zur Herausforderung. Bisins Jahr 2040 vorauszuschauen – wer kann das schon? Dennoch zeigen wir mit dem präsentierten Raum-konzept ein Bild, wie wir uns dies vorstellen könnten.Emotionale Themen wie Verkehr, Verdichtung, feh-lende oder geplante Einzonungen müssen diskutiertwerden. Alle wollen Verbesserungen, aber lieber nicht,wenn die Massnahmen dazu einen selbst nachteiligbetreffen oder vor der eigenen Haustüre stattfinden.Wir im Stadtrat haben den Auftrag, für alle Einwohne-rinnen und Einwohner die bestmögliche Lösung zusuchen und selbstverständlich den Handlungsspiel-raum der Stadt gegenüber der übergeordneten Ge-setzgebung auszunützen. Verständlicherweise voll-ziehen nicht alle Einwohnerinnen und EinwohnerFreudensprünge über unser vorgeschlagenes Kom-munales Räumliches Leitbild – das lässt sich bei die-sem Thema nicht vermeiden; jedoch versuchen wirmit einer offenen Kommunikation unsere Überlegun-gen darzulegen und zu erklären. Entsprechend demSprichwort: «Allen Menschen recht getan, ist eineKunst, die niemand kann.»

Mitwirkungsverfahren/Abstimmung mit der RegionBenutzen Sie die Gelegenheit, im Mitwirkungsverfah-ren Ihre Ideen/Anregungen zum Leitbild bekannt zugeben. Konkreter und verpflichtender wird es dannan der nächsten Ortsplanungsrevision, welche wir bisspätestens im März 2023 durchführen müssen. DasKommunale Räumliche Leitbild dient dabei als Basisund Leitlinie für die spätere Nutzungsplanung. DasKRL und das dazugehörende Raumkonzept müssenin einem nächsten Schritt auch mit dem regionalenRaumkonzept abgestimmt werden. In unserer Region(Trimmis–Fläsch) finden ebenfalls zur regionalenRaumplanung noch Informationsveranstaltungenstatt. Die Termine entnehmen Sie bitte dem Bezirks-amtsblatt. An dieser Stelle verweise ich gerne auf dieWebsite der Region (www.region-landquart.ch), aufder Sie News und im Geschäftsbericht interessanteDaten und Statistiken zu den einzelnen Gemeindender Region finden.

WachstumApropos Daten: Im Jahre 2018 ist die Einwohnerzahlin unserer Stadt überdurchschnittlich gewachsen,um 2,95 Prozent (Vorjahr 0,71 Prozent) auf 2 934 Ein-wohnerinnen und Einwohner. Dies hat sich auch amsehr gut besuchten Neuzuzüger-Apéro vom 27. Januargezeigt. Wann werden wir die oder den 3000. Zuzü-

2

ger/in begrüssen? Die Wetten laufen, ob es noch indiesem Jahr ist.

TermineWiederum feiert ein Verein in unserem Städtchen einschönes, stolzes Jubiläum: Der Samariterverein Mai-enfeld darf auf sein 125-jähriges Bestehen zurückbli -cken. Ich gratuliere im Namen aller Einwohnerinnenund Einwohner herzlich. Am Samstag, 4. Mai, findetin der MZH Lust die Delegiertenversammlung des Kan-tonalverbands Samariterverein Graubünden statt. Am Samstag, 15. Juni, laden wir Sie zum Tag derBegegnung mit der Bevölkerung ins Naturschutzge-biet «Siachastuda» ein. Zusammen mit der Organisa-tion Pro Natura Graubünden werden wir diesen Anlassorganisieren. Seit 1988 ist dieses Gebiet als Natur-schutzgebiet ausgewiesen. An der Gemeindeversammlung vom Dienstag, 25. Juni, wird Ihnen der Stadtrat unter anderem denBaukredit zum Schulraumprojekt (Erweiterung/Um-bau und Sanierung) zur Genehmigung unterbreiten –das finanziell grösste Projekt für die Stadt seit über15 Jahren. Mit dieser Investition sind wir für die nächs -ten Jahre (Jahrzehnte) im Infrastrukturbereich bei derBildung optimal aufgestellt. Ich bedanke mich bei allen Einwohnerinnen undEinwohnern für Ideen, Mitwirkung, Kritik und Unter-stützung und freue mich auf weitere Treffen und Ge-spräche. Ich wünsche Ihnen von Herzen schöneOstern.

Euer Stadtpräsident

Heinz Dürler

pder Stadtpräsident

Heinz Dürler

Page 3: Tristram - maienfeld.ch · Tristram erscheint 3- mal im Jah r/ 18. Jahrgang Nr.52 Redaktionsschluss nächste Ausgab e: Samstag, 15. Juni 2019 Der sagenhaft listige Affe Tristram lebte

Bürgergemeinde

Aus der Bürgergemeinde

Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger

Gerne orientiere ich Sie auf diesem Weg über die Tätigkeit desBürgerrates und der Bürgergemeinde. Als Einleitung einen Auszug aus der Geschichte der Bürgerge-meinden in Graubünden. Ich denke, dies dürfte auch Einwohne-rinnen und Einwohner der Stadt Maienfeld interessieren. Im Vorwort zur Bürgerversammlung vom 11. September 2017habe ich unter anderem dazu Folgendes geschrieben: «Ich den -ke, es ist auch heute noch unbestritten, dass die Bürgergemein-den gemeinnützige, soziale und kulturelle Aufgaben zu erfüllenhaben. Dieses Engagement der Bürgergemeinden sollte aus mei-ner Sicht unbedingt weiter bestehen und ausgebaut werden.» Das Institut für Kulturforschung Graubünden (ikg) hat Fol-gendes zum Konzept für ein Forschungsprojekt «Geschichte derBürgergemeinden in Graubünden im Jahre 2012» geschrieben.Ich zitiere (Auszug): «Fällt das Wort Bürgergemeinde, reagierenverschiedene Leute oft mit Stirnrunzeln. Vor allem die jüngereGeneration weiss kaum, was eine Bürgergemeinde ist und wel-che Aufgaben sie als Körperschaft des öffentlichen Rechts in un-serem Kanton wahrnimmt. Neben den heute noch existierenden178 Politischen Gemeinden zählt Graubünden aktuell 108 Bür-gergemeinden. 66 Bürgergemeinden führen eine eigene Jahres-rechnung und verwalten ihr Vermögen selbstständig. Bei 42 Bür-gergemeinden wird die Rechnung innerhalb der Jahresrechnungder Politischen Gemeinde geführt. Wie 13 weitere Kantone kenntGraubünden das dualistische Gemeindeprinzip. Die Bürgerge-meinden verfügen über Land (z.B. Bürgerlöser), Alpen und Im-mobilien, erteilen Baurechte an das Gewerbe und die Industrie,unterstützen Kinderkrippen, Kultur- und Sportvereine, Musikschu-len oder den Bau von Alters- und Pflegeheimen. Gemäss kanto-nalem Bürgerrechtsgesetz sind die Bürgergemeinden für die Ein-bürgerungen zuständig. Heute noch widerspiegelt die Existenz einer Bürgergemeindeneben der Politischen Gemeinde (Einwohnergemeinde) die Tat-sache, dass es einen Unterschied gibt zwischen den Bürgern einer Gemeinde und solchen, die sich neu oder lediglich zumWohnen und Arbeiten in einer Gemeinde niedergelassen haben.

3

Impressum

Herausgeberin: Stadt MaienfeldRedaktionsteam: Rosmary Gmür, Jeanette Hoppe, Riccarda Trepp, Rita von WeissenfluhRedaktionsadresse: Rathaus, 7304 MaienfeldE-Mail: [email protected]: Theresia Mä[email protected], Telefon 081 300 45 65Layout: Rolf Vieli, Atelier WORTbild, MaienfeldKorrektorat: Brigitte Ackermann, MaienfeldDruck: Druckerei Landquart, LandquartTristram erscheint 3-mal im Jahr/18. Jahrgang Nr.52Redaktionsschluss nächste Ausgabe: Samstag, 15. Juni 2019

Der sagenhaft listige Affe Tristram lebte im 17. Jahrhundert als Haustierdes Ritters Molina auf Schloss Salenegg. Er vererbte seinen einzigartigenNamen samt @ (Affenschwanz) unserem Infoblatt.

Der Samiklaus gsiat alles – au unterem Johr

Tristram-Leser mögen denken, dieser Titel erscheineeinige Monate zu spät. Nein – er erscheint genaurichtig, denn der Samiklaus sieht alles – auch zwi-schen dem 7. und dem 5. Dezember…! «Ich war wieder einmal auf einem Spaziergangdurch die Maienfelder Rebberge. Ich liebe es, nachdem Wimmlet durch die verlassenen Rebreihen aufund ab zu hüpfen und auf den Pfählen die wunder-bare Aussicht zu geniessen. Selten allerdings bin ichallein. Viele wissen, wie schön es in den MaienfelderWingerten ist.

Einige Tage nach dem Samiklaus-Tag sass ich alsoauf diesem Endpfahl und genoss die Stille. Nur einpaar Vögel leisteten mir Gesellschaft. Plötzlich fielich fast von meinem Hochsitz – Gold! Ich sah Gold!Und da – Silber! Dass die Maienfelder Trauben wert-voll sind und das Rebland teuer ist, wusste ich, aberdass es sogar Goldadern und Silbervorkommen hat,war mir neu. Vorsichtig sah ich mich um, ob mich janiemand beobachtete. Ich würde nun reich werden!Schnell kletterte ich auf den Boden, um den Schatzzu begutachten. Oh je! Die Freude verflog schnell. – Das war keinGold, das waren Geschenkbändeli aus Plastik. Daswar kein Silber, das war Alufolie von Schokoladeher-zen. Sogar ganze Mandarinen und leere Muffin-Pa-pierchen lagen am Boden verstreut. Meine gute Laune war verflogen. Da wurde wohljemand vom Samiklaus reich beschenkt, hat aber denAbfall einfach liegen lassen. Ich nahm mit, was ich inmeinen Händchen tragen konnte, um es zu entsorgen.Meine Freunde, die Vögel, flatterten davon. Ich weiss,wohin sie flogen. Der Samiklaus weiss alles!» Und die Moral von der Geschichte? «Meine Artge-nossen werden als schlau bezeichnet. Die Tristram-Leser sollten zudem so intelligent und gebildet sein,in Zukunft mit Rücksicht und Respekt durchs Lebenzu gehen, das heisst, sich dementsprechend in unse-rem so wertvollen Rebland, in der Natur zu bewegen.» [email protected]

Kolumne

Bürgergemeinde

Page 4: Tristram - maienfeld.ch · Tristram erscheint 3- mal im Jah r/ 18. Jahrgang Nr.52 Redaktionsschluss nächste Ausgab e: Samstag, 15. Juni 2019 Der sagenhaft listige Affe Tristram lebte

Bürgergemeinde

Mit den Bauarbeiten für die Bewässerung Bürgerlöser konnte nachVorliegen aller Bewilligungen, inklusive der Subventionszusagen vonBund und Kanton, im November begonnen werden. Wir gehen davonaus, das Werk im Juli 2019 in Betrieb zu nehmen.

AusblickDer Bürgerrat hat in Absprache mit dem Stadtrat eine Arbeitsgruppe ein-gesetzt. Die Arbeitsgruppe ist wie folgt zusammengesetzt:� Stadtrat: Stadtpräsident, Stadt- und Bürgerrat Peter Bruhin.� Bürgerrat: Bürgerratspräsident, Stadt- und Bürgerrat Markus Zindel.

Die so zusammengesetzte Arbeitsgruppe soll im Auftrag von Stadt- undBürgerrat alle anfallenden Aufgaben und Schnittstellen der Stadt undder Bürgergemeinde zuhanden des Stadt- beziehungsweise Bürgerrateszur Entscheidungsfindung aufarbeiten. Zusätzlich werden zwei gemeinsame Sitzungen (Stadtrat/Bürgerrat)pro Jahr durchgeführt, gemäss Art. 33/9 der Statuten der BürgergemeindeMaienfeld. An der ersten Sitzung befasste sich die Arbeitsgruppe mit der Sicher-stellung der Parzelle Nr. 821, ZÖBA, Bahnhof West, zugunsten der StadtMaienfeld. Der Bürgerrat hat sich an seiner Sitzung vom 15. Januar 2019 mit denAnträgen der Arbeitsgruppe befasst und folgende Entscheide gefällt:� Sistierung weiterer Verhandlungen mit Dritten betreffend die Par-

zelle Nr. 821.� Zusicherung durch den Bürgerrat an den Stadtrat, unter Vorbehalt

der Genehmigung der Bürgerversammlung, dass die Parzelle mittel-fristig durch die Stadt im Baurecht (50 Jahre) genutzt beziehungs-weise übernommen werden kann.

� Kein Verkauf, sondern Nutzung/Übernahme im Baurecht.

Im ersten Halbjahr 2019 geht es vor allem darum, das Grossprojekt Be-wässerung Bürgerlöser fertigzustellen. Weiter muss ein Reglement be-treffend Wasserbezug erstellt werden. Vorgesehen ist auch ein Versuchs-betrieb von einem Jahr, um anschliessend die definitiven Kostenermitteln zu können. Weiter stehen die Verhandlungen mit der Grundwasserversorgungs-Genossenschaft Maienfeld betreffend Neuverhandlungen Baurechts-vertrag Pumpwerk und Durchleitungsrechte, oberhalb Garage Kunz, an.Der Baurechtsvertrag läuft im Herbst 2020 aus. Wie bereits bekannt, haben die beiden amtierenden Mitglieder derGeschäftsprüfungskommission der Stadt und der Bürgergemeinde, YvesGmür und Thomas Tanner, per 31. Dezember 2018 ihre Demission einge-reicht. Gemäss Art. 10, Ersatzwahlen, der Statuten der BürgergemeindeMaienfeld muss auch die Bürgergemeinde Ersatzwahlen durchführen.Die Ersatzwahlen finden an einer ausserordentlichen Bürgerversamm-lung am 17. April 2019 statt.

Liebe Mitbürgerinnen und MitbürgerIch wünsche Ihnen einen schönen Frühling, weiterhin alles Gute und viel«Gfreuts»! Max Leuener � Bürgerratspräsident

Derartige rechtliche Unterschiede gab es bereits imFreistaat der Drei Bünde. Es war die Helvetische Re-publik Napoleons, die 1798 einen Kompromiss getrof-fen hat und zum ersten Mal eine Einwohnergemeindemit Wahl-, Abstimmungs- und Gewerberechten (füralle Niedergelassenen) neben der Bürgergemeindemit Nutzungsberechtigung an den Gemeindegütern(nur für die Ortsbürger) schuf. Neben der kurzen Le-benszeit dieser zentralistischen Lösung erhielten dieKantone ihre Souveränität weitgehend zurück. Dasführte auch in Graubünden zu einer erneuten recht-lichen Schlechterstellung der Nichtbürger, vor allembei Wahlen, Abstimmungen und bei Nutzungsrech-ten. Abhilfe schuf dann das eidgenössische Nieder-lassungsgesetz von 1874. Das Buch ist im Jahr 2016 erschienen und ist ausmeiner Sicht ein wertvoller Beitrag zur Geschichteder Bürgergemeinden in Graubünden. Der Titel lau-tet:Simon BundiGemeindebürger, Niedergelassene und Ausländer.Eine Bündner Abgrenzungsgeschichte 1874–1974HIER UND JETZT

RückblickAm 1. Juli 2018 trat das total revidierte Gemeindege-setz des Kantons Graubünden (GG) in Kraft. Das neueGG, welches für die Bürgergemeinden sinngemäss gilt,soweit das Gesetz nicht ausdrücklich etwas anderesregelt, hatte auch für die Bürgergemeinden zur Folge,dass ihre Statuten angepasst werden mussten. Wie bekannt, wurde bei dieser Revision auch eineMotion mitberücksichtigt. Mit der Gesamtrevision der Statuten der Bürger-gemeinde Maienfeld, genehmigt an der Bürger-versammlung vom 12. September 2018, wurden dieVoraussetzungen für die weitere Zukunft der Bürger-gemeinde Maienfeld geschaffen. Zur Erinnerung hierdie wesentlichen Änderungen:

Neuregelung der Wahlen� Ausschüttung eines Naturalnutzens� Änderung bei Auskunft und Motion (GG)� Anpassung der Protokollführung (GG)� Bürgerversammlungen sind neu öffentlich (GG)� Fristen bei der Einberufung (GG)� Ergänzungen bei den Aufgaben/Befugnissen des

Bürgerrates (GG, Motion, Bürgerrat)� Reservefonds (GG)� Aufgehobene Rechte und Übergangsbestimmung

(GG, Bürgerrat)

Im Jahre 2014 nahm das eidgenössische Parlamentdie Vorlage betreffend der Totalrevision des Bundes-gesetzes über das Schweizer Bürgerrecht an. Der Erlass wurde per 1. Januar 2018 in Kraft gesetzt. Bisdahin hatte auch der Kanton Graubünden seine Ge-setzgebung anzupassen. Die Bürgergemeinden muss -ten somit ihre Bürgerrechtsgesetze bis Ende 2018 andie neuen Bundes- und Kantonsbürgerrechtsgesetzeangleichen. An der Bürgerversammlung vom 12. Sep-tember 2018 wurde das neue Bürgerrechtsgesetz derBürgergemeinde Maienfeld angenommen.

4

Bürgergemeinde

Page 5: Tristram - maienfeld.ch · Tristram erscheint 3- mal im Jah r/ 18. Jahrgang Nr.52 Redaktionsschluss nächste Ausgab e: Samstag, 15. Juni 2019 Der sagenhaft listige Affe Tristram lebte

Interview mit Clemens Trüssel,Betriebsleiter Liegenschaften

Herr Trüssel, wann haben Sie die Leitung der Liegen-schaftsverwaltung übernommen? Wie müssen wir unsIhr damaliges Büro vorstellen? Die Verwaltung derLiegenschaften ist ein Teilbereich des Bauamtes, ge-führt von Thomas Accola, Mitglied der Geschäftslei-tung. Bei Inbetriebnahme der Sport- und Mehrzweck -halle Lust im 2003 übernahm ich als BetriebsleiterLiegenschaften die operative Führung der Schulliegen-schaften. Im Laufe der Jahre kamen auch die Liegen-schaften der Verwaltungs- und Finanzliegenschaftender Stadt Maienfeld dazu, begleitet von immer mehradministrativen Aufgaben und der direkten Führungder Betriebsmitarbeitenden. Bis zu meinem Bürowechsel im vergangenen Jahrin das Verwaltungsgebäude Balatrain arbeitete ich ineinem zweckmässig eingerichteten Zimmer meinerfrüheren Wohnung.

Ihre Verwaltung ist verantwortlich für den reibungs-losen Betrieb und die Organisation der Benutzung,der Wartung und der Reinigung der Liegenschaftender Stadt Maienfeld mit öffentlicher Nutzung. Wiekombinieren Sie diese Vielfalt? Wie viele Mitarbei-tende stehen Ihnen zur Seite? Ich hatte das Glück,während mehr als 22 Jahren bei der Stadt laufend inmeinen heutigen vielfältigen Aufgabenbereich «hin-einwachsen» zu können. Das erforderte immer, offenzu sein für Neues, bei Problemen zu versuchen, imgegenseitigen Gespräch proaktiv Lösungen zu findenund das Gute noch besser zu machen. Unsere Nutzerund Besucher sollen immer gut unterhaltene und si-chere Räumlichkeiten in unseren Liegenschaften vor-finden. Damit das bis jetzt immer möglich war, gehtmein Dank zuerst an meine Frau, die mir in all denJahren stets den «Rücken» frei hielt, an alle, die michunterstützten, sowie an mein gesamtes motiviertesund fachkundiges Techniker- und Betriebsteam. Drei Hauswarte betreuen die Schulliegenschaftenmit Aussenanlagen und die MZH Lust, auch währendden zahlreichen Anlässen an Wochenenden. Ein Vierer-Bühnentechniker-Team sorgt dort abwechselnd dafür,dass Anlässe im Multimediabereich ein Erlebnis wer-den. Das Pfrundhaus, der Friedhof, das Postgebäude,die Verwaltungsliegenschaften und die EvangelischeKirche werden durch unseren Mesmer, eine Hauswar-tin im Teilpensum, und zwei Aushilfen betreut.

Zusätzlich obliegt Ihnen die Koordination zwischenden beteiligten Institutionen und Personen sowie denBenutzern, und Sie sorgen im Rahmen der Verfügbar-keit der Liegenschaften für deren bestmögliche Ver-marktung und Vermietung. Das bedeutet, Sie sindMarketingfachmann und Verkäufer. Liegt Ihnen dasVermarkten und Verkaufen? Mir macht der persönli-che Kontakt mit unseren Nutzern Freude! Mit dieserEinstellung und dem Wunsch, unseren Gästen attrak-tive und preiswerte Räumlichkeiten sowie eine per-sönliche Betreuung durch unser Betriebsteam wäh-rend Anlässen anzubieten, fällt mir das «Vermarktenund Verkaufen» leicht. Unsere MZH Lust ist schon fastausgebucht.

Sie haben Kontakt zur Bevölkerung im Rahmen derReservation und Betriebsleitung der MZH Lust, derSchulsportanlage Bündtli, der alten Turnhalle und desPostgebäudes. Sicher erleben Sie in gewissen Situa-tionen auch Unerfreuliches. Wie gehen Sie damit um?Das Leben, aber auch der Berufsalltag bringen lau-fend Situationen mit sich, die belastend, aber auchmotivierend sein können. Unerfreuliches im techni-schen Bereich lässt sich in der Regel recht schnelldurch geeignete Massnahmen beheben, das ist All-tag. Unerfreuliches im zwischenmenschlichen Bereicherfordert unvergleichlich mehr Substanz. Solche Si-tuationen versuche ich im persönlichen Gespräch zuklären und dabei positiv zu denken.

Andererseits können Sie bestimmt auch über speziellangenehme Situationen berichten. Erzählen Sie unsdoch eine lustige Episode! Besonders Kinder sehenunsere Welt noch mit ganz anderen Augen! Da kannein so kleines Lebewesen, wie ein junges Fröschli, zu einer grossen Sache werden. So geschehen imKindergarten vor ein paar Jahren. Eine unserer Kin-dergarten-Lehrpersonen ruft mich auf den Kindergar-ten-Aussenplatz. Dort steht eine Schar wild gestiku-lierender Kindergärtler und alle rufen: «Schauen Sie,Herr Trüssel», und zeigen in einen tiefen, dunklen,vergitterten Zivilschutz-Schacht, «da unten hüpft einganz kleiner Frosch! Helfen Sie ihm, sonst muss erdort unten sterben!» Auf den ersten Blick ist derkleine, erdbraune Kerl nicht zu sehen. Da, er machteinen grossen Sprung! Alle Augen sind auf mich ge-richtet, was tun? Da muss sofort Rettung her. Ich holemeine Stiefel, meine Höhlenforscher-Helmlampe undeinen Pickel, um das schwere Eisengitter anheben zukönnen. Dieses liegt aber auf schmal nebeneinanderliegenden Eisenträgern. Das wird sogar für mich eineHerausforderung, um mich da hinunterzuquetschen.Fest ausatmen, pressen, geschafft! Ich kann die dreiMeter an den glitschigen Wandsprossen hinunter-klettern. «Vorsicht», rufen die Kinder, «nicht drauf-stehen!» Aber – wo steckt das Tierchen? Dort, endlich,mit einem schnellen Griff umfasse ich das Fröschli,lege es in den mitgenommenen Kübel und übergebediesen den Kindern. Am Bachbord des Mühlbachsentschwindet das Fröschli unter Applaus der Kinder-schar rasch im hohen Gras, der Kindergartenunter-richt kann fröhlich weitergehen. Toll, dass unsereKinder so mitfühlend sind, eine Fachkompetenz imLehrplan 21 ist damit schon erfüllt ;-)

Zusätzlich sind Sie verantwortlich für die Betriebssi-cherheit der Liegenschaften der Schulanlage Bündtliund Raumverantwortlicher für die Musikschule in Mai-enfeld. Wie hat sich seit Ihrem Antritt das Sicherheits-wesen verändert? In den vergangenen zehn Jahrenhat sich betreffend Sicherheit einiges verändert.Vieles zum Guten. Im Bereich Schulliegenschaftenkonnten nach einem Sicherheits-Audit, in Zusammen-arbeit mit Arbeitssicherheit Schweiz, der Kantonspo-lizei, dem bfu-Beauftragten, unserem SIBE der Stadt,der Schulbehörde und mir, Jahr für Jahr Sicherheits-

5

gStadtverwaltung

Page 6: Tristram - maienfeld.ch · Tristram erscheint 3- mal im Jah r/ 18. Jahrgang Nr.52 Redaktionsschluss nächste Ausgab e: Samstag, 15. Juni 2019 Der sagenhaft listige Affe Tristram lebte

verbesserungen umgesetzt werden; weitere werdenfolgen. Einen grossen Wunsch habe ich: Ohne Vor-schriften und Gesetze geht es nicht. Wenn jeder Ein-zelne seine Eigenverantwortung ernst nimmt, ma-chen wir einen der wichtigsten Schritte zu unsererpersönlichen Sicherheit!

Lieber Herr Trüssel, die Tristram-Redaktion dankt Ihnen für dieses Ge-spräch. Die Stadt Maienfeld freut sich, in Ihnen einen aufmerksamen Lei-ter für die facettenreiche Liegenschaftsverwaltung zu haben. Wir freuenuns auf Ihre weitere Mitarbeit. Rosmary Gmür �

6

gStadtverwaltung

Clemens TrüsselBetriebsleiter Liegenschaften Maienfeld. Angestelltseit 1. April 1996.Verantwortlich für den reibungslosen Betrieb und dieOrganisation der Benutzung, Wartung und Reinigungder Liegenschaften der Stadt Maienfeld mit öffent-licher Nutzung.

Räto HaggerHauswart mit eidg. FA in der MZH Lust, BetriebsleiterStV. Angestellt seit 1. Juni 2011.Verantwortlich für Unterhalt und Reinigung der MZHLust und Aussensportanlage, Kontrolle der Geräteund Sicherheitseinrichtungen. Betreuung und Unter-stützung der Nutzer und Veranstalter bei Anlässen.Stellvertretungen im Betriebsteam. Aufrechterhaltendes Betriebs als Betriebsleiter StV. bei einem Ausfalldes Betriebsleiters.

Claudio BernardHauswart im Spezialtrakt, dem Kindergarten und inder MZH Lust. Angestellt seit 1. Februar 2017.Verantwortlich für Unterhalt und Reinigung im Kin-dergarten, im Spezialtrakt und Pflege der Aussenan-lage im Kindergarten, Kontrolle der Geräte und Sicher-heitseinrichtungen. Unterhalt/Reinigung, Betreuungund Unterstützung der Nutzer und Veranstalter bei An-lässen in der MZH Lust. Stellvertretungen im Betriebs-team.

Arno PitschenHauswart in der Primar- und in der Kreisschule. Ange-stellt seit 1. Juli 2018.Verantwortlich für Unterhalt und Reinigung in der Pri-mar- und Kreisschule sowie Pflege der Aussenanlage,Kontrolle der Geräte und Sicherheitseinrichtungen.Betreuung und Unterstützung der Nutzer und Veran-stalter bei Anlässen in der MZH Lust. Stellvertretun-gen im Betriebsteam.

Florian Aebli Mesmer Evangelische Kirche, Hauswart Pfrundhausund Zeughaus. Angestellt seit 15. April 1994 (25-Jahr-Jubiläum).Verantwortlich für Mesmeraufgaben in der Evangeli-schen Kirche. Unterhalt und Reinigung im Pfrund- undAlten Zeughaus, der Alten Turnhalle sowie Pflege derAussenanlage rund ums Pfrundhaus und auf demFriedhof. Stellvertretungen im Betriebsteam.

Monika BottHauswartin im Verwaltungs- und Postgebäude. An-

Clemens Trüssel

Räto Hagger

Claudio Bernard

Arno Pitschen

Florian Aebli

Monika Bott

Jaldeze Bajrami Marianne Dietsch

gestellt seit 1.August 2004 (Teilpensum/15-Jahr-Jubi-läum).Verantwortlich für Raumpflege und kleiner Unterhaltim Verwaltungs- und Postgebäude. Vorbereiten undMithilfe bei Apéros. Stellvertretungen im Betriebs-team.

Jaldeze BajramiRaumpflegerin. Angestellt seit 1. Januar 2010.Verantwortlich für die Raumpflege in der öffentlichenWC-Anlage beim Alten Werkhof. Nacht-Vorreinigungder MZH Lust vor Anlässen.

Marianne DietschMesmer-Stellvertreterin. Angestellt seit 1. Juni 2014.Stellvertretungen Mesmerdienst und Raumpflege imPfrundhausbereich, Pflege Aussenanlagen und Fried-hof während Abwesenheit von Florian Aebli.

Bühnen-Technikerteam MZH Lust

Verantwortlich für technische Vorabklärungen mit un-seren Veranstaltern, Aufbau, Begleitung und Abbauder gewünschten Multimediatechnik bei Anlässen inder MZH Lust. Laufender, technischer Unterhalt, Si-cherheitskontrollen im Bühnenbereich, Materialbe-schaffung für den Erhalt einer zeitgemässen Multime-diatechnik. Schulung und Support in diesem Bereichfür unser Hauswart-Team MZH Lust. �

Betriebsmitarbeitende der Liegenschaften stellen sich vor

Von links nach rechts: Remo Bruhin (seit 1. Juli 2017), MariusZindel (seit 1. Juli 2017), Rolf Hartmann (Leiter Medientechnik,seit 1. September 2003), Rolf Mutzner (seit 1. September 2003).

Page 7: Tristram - maienfeld.ch · Tristram erscheint 3- mal im Jah r/ 18. Jahrgang Nr.52 Redaktionsschluss nächste Ausgab e: Samstag, 15. Juni 2019 Der sagenhaft listige Affe Tristram lebte

Das Elektrizitätswerk Maienfeld investiertin einen grossen Batteriespeicher

Die AG Elektrizitätswerk Maienfeld setzt ein Zeichen für eine intelligenteNetzbewirtschaftung: Sie beschafft einen 1,2-Megawatt-Batteriespei-cher zur industriellen Nutzung. Dank dem optimalen Einsatz des Batte-riespeichers können im Versorgungsgebiet kostspielige Lastspitzen re-duziert und Sekundärregelleistung für die Stabilität des SchweizerStromnetzes erbracht werden. Das kombinierte Geschäftsmodell ist eineSchweizer Premiere. Das Elektrizitätswerk Maienfeld (EWM) versorgt rund 1300 Haushal-tungen und insgesamt 2934 Einwohnerinnen und Einwohner mit elektri-scher Energie. In kalten Monaten, wenn der Strombedarf besonders hoch ist, be-zieht das EWM 3700 kW elektrische Leistungen vom vorgelagerten Elek-trizitätsnetz. Die Jahreskosten für diesen Netzbezug belaufen sich aufüber 1 Mio. Schweizer Franken. Diese Vorliegerkosten können durch einegezielte Reduktion der monatlichen Lastspitzen wesentlich verringertwerden. Anfang 2018 kommunizierten europäische Fachzeitschriften von er-folgreichen Inbetriebnahmen netzgebundener Batteriesysteme. Die Netz-gesellschaft National Grid aus England investierte in Dutzende von Mega -batterien, welche zur Netzstabilisierung eingesetzt werden. Auch diversedeutsche Netzbetreiber investierten in die neue Technologie. Strompro-duktion und Stromverbrauch müssen sich immer im Gleichgewicht be-finden, die Spannung im Stromnetz sollte stets gleichmässig stabil sein.Batterien sind ein sehr effizienter und schneller «Puffer», um die Netz-stabilität zu gewährleisten. Dank der geografischen Lage ist Maienfeld ein idealer Ort für die In-stallation von Schnellladestationen für die E-Mobilität, die stetig anBedeutung gewinnt. Sowohl die Tesla-Supercharger-Stationen nebendem Swiss Heidi Hotel (insgesamt bis zu 550 kW Ladeleistung) als auchdie Hochleistungsladestationen an der Autobahnraststätte Heidiland(insgesamt bis zu 1250 kW Ladeleistung) sind durch das Verteilnetz desEWM erschlossen. Diese beiden Verbrauchstätten sind für das EWMGrossbezüger mit einem unregelmässigen, schwer vorhersehbaren Be-zug. Analysen der vergangenen Jahre ergaben eine immer höhere Vola-tilität der Netzlast, was wiederum zu erhöhten Vorliegerkosten führte.Um diesen ansteigenden Kosten entgegenzuwirken, wurde die Beschaf-fung eines grossen Batteriespeichers ins Auge gefasst. Der Verwaltungsrat der AG Elektrizitätswerk Maienfeld beauftragtedas Bits to Energy Lab (ETH Zürich und HSG St.Gallen) sowie Alpiq mitder Analyse der Jahresnetzlast. Dabei sollte das Optimum an installierterFlexibilität (Leistung) einerseits sowie an verfügbarer Kapazität (Ener-giemenge) andererseits eruiert werden. Beide Unternehmen ermitteltenähnliche Werte, welche fortan als Basis für die Überlegungen des EWMdienen. Ein netzgebundener Batteriespeicher kann für diverse Geschäftsmo-delle eingesetzt werden. Eine immer gegebene Anwendung ist die Reduk-tion der monatlichen Höchstlastspitzen, das in der Fachsprache Peak-Shaving genannt wird. Dabei wird die Batterie bei schwacher Netzlastgeladen und bei ansteigender, starker Netzlast entladen. Beim Ladevor-gang wirkt die Batterie als Verbraucher und beim Entladevorgang alsProduzent. Die Reaktionszeit einer Batterie ist mit 100 Millisekundenenorm kurz – auch im Vergleich zu konventionellen Speichern. Innert Se-kunden kann die volle Leistung in beide Richtungen abgerufen werden.Eine zusätzliche Anwendung eines grossen Batteriespeichers ist das An-gebot von Systemdienstleistung. Dabei wird die Flexibilität der Batteriean wöchentlichen Auktionen der nationalen Netzgesellschaft (Swissgrid)vermarktet. Die Flexibilität dient Swissgrid dabei zur Frequenzhaltungund Sicherung der Netzstabilität. Zwecks Vermarktung und finanziell optimaler Bewirtschaftung desBatteriespeichers lancierte das EWM eine Ausschreibung. Dabei erhielt

Alpiq den Zuschlag. Alpiq ist eine führende Schwei-zer Stromproduzentin, Händlerin und Energiedienst-leisterin und wird mit ihrem Knowhow zukünftig dengrossen Batteriespeicher optimal bewirtschaften. Die Batterie wurde ebenfalls durch eine öffentlicheAusschreibung beschafft. Das beste Angebot reichtedie Edion AG ein. Die Edion AG ist daher die System-integratorin und für die Lieferung und Anbindung derBatterie an das öffentliche Netz verantwortlich; zu-dem stellt sie den Betrieb sicher. Die Batterie hat das Volumen eines Schiffscontai-ners und wird neben der Trafostation Industrie in derNähe des Werkhofs platziert. Erste Umbauarbeitensind bereits erfolgt. Die Batterie wurde Ende März ge-liefert; der Testbetrieb startet im April 2019. Dieses Geschäftsmodell ist für die Schweiz einzig-artig und gilt als absolute Innovation in der Branche.Der Verwaltungsrat des EWM ist von der Wirtschaft-lichkeit überzeugt und setzt damit ein Zeichen für eineintelligente Netzbewirtschaftung. Christian Dürr �

7

gEnergie

Page 8: Tristram - maienfeld.ch · Tristram erscheint 3- mal im Jah r/ 18. Jahrgang Nr.52 Redaktionsschluss nächste Ausgab e: Samstag, 15. Juni 2019 Der sagenhaft listige Affe Tristram lebte

Nach dem trockenen Sommer kommt der…?

Der vergangene aussergewöhnliche Sommer bleibt mit wochenlangerTrockenheit und hohen Temperaturen den meisten in Erinnerung. Die ei-nen freute es, endlich wieder einmal einen Sommer, welcher seinen Na-men auch verdient hat, zu erleben. Tagestemperaturen wie in den Ferienam Mittelmeer und lange warme Abende beim Grillieren mit Familie undFreunden. Der Wassermangel und die Trockenheit führten in der Land-wirtschaft zu Engpässen. Auch bleibt die hohe Waldbrandgefahr, welcheüber viele Wochen herrschte, der Bevölkerung in Erinnerung.

Die Wechselwirkungen der NaturVon den Auswirkungen auf die Natur allerdings hört man meist nur wenig.So komplex wie auch interessant sind die Zusammenhänge unter denverschiedenen Pflanzen und Tieren, welche auch als Wechselwirkungbezeichnet werden. In einem Ökosystem hat ein Einfluss auch immer eineAuswirkung. Wird ein Organismus gestärkt, wird ein anderer geschwächt.Somit ist die Natur immer gewissen Schwankungen ausgesetzt, welchesich allerdings langfristig auf einem ausgeglichenen Niveau halten. Um diese Wechselwirkung aufzuzeigen, hier ein vereinfachtes Bei-spiel: Der ärgste Feind der Feldmaus ist bekanntlich der Fuchs. Bei einemaussergewöhnlich hohen Futterangebot kann sich die Feldmaus starkvermehren. Durch den Überfluss an Mäusen reproduziert sich der Fuchsin den folgenden Jahren stärker und erfolgreicher als normal. Die Feld-mäuse wiederum werden daraufhin stärker bejagt und ihre Populationsinkt wieder. Langfristig passt sich der Fuchsbestand wieder der vorhan-denen Nahrung an und nimmt ebenfalls wieder ab – ein Gleichgewichtentsteht.

Der Einfluss des trockenen Sommers auf die Lärchen im Maienfelder WaldAnfangs Oktober 2018 stellte der Revierförster Michael Gabathuler einenSchädlingsbefall an einigen Lärchen im Waldgebiet «Fuchsenwinkel»zwischen Maienfeld und Fläsch fest. Nach der Kontrollfällung einer Lär-che wurde der Verdacht leider anhand des Frassbildes unter der Rindebestätigt. Es handelt sich um den grossen Lärchenborkenkäfer. Zu einemsolch starken Befall kam es in der Region bis heute noch nie. Die befal-lenen Lärchen wurden angezeichnet und durch die Forstgruppe desZweckverband Falknis gefällt und aufgerüstet. Um einem erneuten Be-fall entgegenzuwirken, erfolgte die Abfuhr und Verwertung des Holzeszeitnah. Insgesamt fielen über 300 Kubikmeter Lärchen dem Borkenkäferzum Opfer und mussten wegen ihrer noch schwachen Dimension mit fi-nanziellem Verlust verkauft werden.

Vielen Spaziergängern im Gebiet Fuchsenwinkelist vermutlich der fast kahl geschlagene Wald aufge-fallen. Dies war also keine Willkür des Forstdienstes,sondern ist die Gegenmassnahme im Kampf gegen dieweitere Verbreitung des Lärchenborkenkäfers. Dasweitere Ausbreiten des Käfers kann nur verhindertwerden, wenn befallene Lärchen sofort gefällt und ab-geführt werden. Wie sich herausstellte, wurden ähnliche Käfernes -ter in der gesamten Region des Churer Rheintals undim Sarganserland festgestellt. Der grosse Lärchen-borkenkäfer ist ein naher Verwandter des bekanntenBuchdruckers, welcher seit Jahren den Fichten zuschaffen macht. Seine Lebensweise und auch seineBekämpfung gleichen der seines Verwandten. Wäh-rend des Winters ruhen die Borkenkäfer in der Bo-denstreu. Ab einer Lufttemperatur von 16 Grad wer-den sie sich wieder auf den Weg machen, um einegeschwächte Lärche als Brutraum zu finden. Die An-gestellten des Zweckverband Falknis werden die Lär-chenbestände in der Umgebung des letzten Befal-les regelmässig kontrollieren, um bei einem Befallschnellstmöglich reagieren zu können.

Die Rahmenbedingungen ändern sichDer stetige Wassermangel und Hitzestress stellteneine aussergewöhnliche Anstrengung für die Bäumedar. Ihre Vitalität litt darunter, genau wie bei unsMenschen. Den angeschlagenen Lärchen fehlte dieKraft, sich den Angreifern entgegenzusetzen. Entschei-dend hierbei ist, dass sich durch das Verändern desKlimas die Rahmenbedingungen in dieser Wechsel-wirkung langsam verändern. Arten wie der Borken -käfer, die sich bis zu drei Mal pro Jahr reproduzieren,können schnell auf Veränderungen reagieren. Baum-arten wie die Lärche, welche erst mit 40 Jahren ge-schlechtsreif ist, benötigen entscheidend länger. Mitder Häufung solch langer Trockenperioden und lang-fristig steigenden Temperaturen muss in Zukunft ver-mehrt mit Schädlingsbefall und Krankheiten gerechnetwerden. Der Forstdienst wirkt diesem Wandel tagtäg-lich entgegen, indem er die Strukturvielfalt fördert,zukunftsfähige Arten einbringt und vorhandene pflegt. Zweckverband Falknis � Michael Gabathuler, Betriebsleiter

Die befallenen Bäume werden sofort gefällt und abgeführt, um eine weitere Verbreitungdes Borkenkäfers zu verhindern.

8

Zweckverband Falknis

Abgelöste Rinde mit dem Frassbild des grossen Lärchenborken-käfers. Die Käfer legen als Rindenbrüter ihre Eier in der

Rinde ab und ernähren sich vom Bast, wodurch der Baum in der Regel abstirbt.

Page 9: Tristram - maienfeld.ch · Tristram erscheint 3- mal im Jah r/ 18. Jahrgang Nr.52 Redaktionsschluss nächste Ausgab e: Samstag, 15. Juni 2019 Der sagenhaft listige Affe Tristram lebte

20 Jahre Bibliothek Maienfeld

Im März 1999 wurde die Schul- und Gemeindebiblio-thek Maienfeld eröffnet. Heute, 20 Jahre später, bli -cken wir mit Dankbarkeit auf den grossen Einsatz derdamaligen Wegbereiter zurück. Schon 1988 gelang-ten sie mit ihrem Anliegen um die Schaffung einer Bi-bliothek an den Stadtrat. Es folgte ein langer Weg mitAbklärungen auf verschiedenen Ebenen, etlichen In-formationsveranstaltungen bis zur entscheidendenGemeindeversammlung im Dezember 1997. An dieserVersammlung wurde ein jährlicher Betriebskosten-beitrag gutgeheissen. Mit dieser finanziellen Sicher-heit und mit viel Elan ging es in den Endspurt zurGründung eines Trägervereins für die Bibliothek. ImFebruar 1998 konnte die Gründungsversammlung desVereins Schul- und Gemeindebibliothek Maienfelddurchgeführt werden. Nun war man schon fast amZiel. Am 20. März 1999 kam der ersehnte und langeerarbeitete Moment: die Eröffnung unserer Bibliothek. In den vergangenen 20 Jahren hat sich die Biblio-thek immer weiterentwickelt. Die einen zieht es indiesem Alter hinaus in die weite Welt. Sie möchtenNeues kennenlernen und andere Luft schnuppern.Nicht so unsere Bibliothek. Ihr gefällt es im alten Post-gebäude ganz gut. Sie muss nicht hinausziehen – siemöchte Menschen hineinziehen. Ihnen zeigen, wie vielInteressantes und Unbekanntes sie zu bieten hat. DieLeserschaft kann ohne grossen Aufwand neue Länderund Kulturen entdecken dank der vielfältigen Aus-wahl an Medien. Warum denn in die Ferne schweifen,das Gute liegt so nah. Im Lauf der Jahre hat sich dasMedienangebot stetig verändert. Die Zeit der «Kas-settli» ist längst vorbei, auch DVD sind nicht mehr sogefragt. Man hat jetzt Hörbücher, e-books und zumGlück und aller Unkenrufe zum Trotz, immer noch Bü-cher! Auch nach 20 Jahren freut sich unsere Bibliotheküber regen Besuch mit Interesse an ihrem vielseitigenMedienangebot. Sie bedankt sich herzlich bei der Be-völkerung für das Interesse und die langjährige Treueund freut sich auch auf neue Leser innen und Leser. Online-Katalog: www.bibliotheken-gr.ch/maien-feld. Claudia Brändli �

9

Bibliothek

Wir wünschen allen Jubilarinnen und Jubilaren fürdie Zukunft alles Gute und beste Gesundheit.

99 JahreStutz-Bosshard Lina, 5. April

98 Jahre Lampert-Wieland Barbara, 21. FeburarFurtwängler-Knittel Margaret, 9. April

95 JahreKonik Ina, 30. April

94 JahreHermann-Kuoni Fida, 24. April

93 JahreEnderlin-Jenny Martin, 30. April

91 JahreDönz-Ruffner Rico, 8. Februar Hunziker Werner, 16. Februar

90 JahreLuchsinger Verena, 31. März Zindel-Bärtsch Bernhard, 7. April

89 Jahre Walther-Graber Margrit, 11. Februar Enderlin-Jenny Dorothea, 3. April

88 JahreWullschleger-Nigg Gertrud, 20. Januar Suter-Amport Kurt, 6. März Saxer-Imholz Sonja, 9. März Mutzner-Gabathuler Lina, 14. April Clementi Clementina, 17. April Schraner-Eller Gertrud, 19. April

87 JahreKälin-Nutt Walter, 26. Januar Sablonier-Bont Gottlieb, 3. Februar Pfammatter-Sulser Herbert, 28. Februar Kälin-Nutt Margrith, 31. März

86 JahreRuffner-Kirchwehm Irma, 3. Februar Ott-Weber Roswitha, 20. Februar Hartmann-Desaubin Marie Ange, 27. März

85 JahreBrandenburger-Zindel Werner, 2. Februar

Wir bitten Sie um rechtzeitige Mitteilung, wenn Siekeine Publikation Ihres Geburtstages wünschen. Stand per Redaktionsschluss 16. Februar Redaktion Tristram �

Gratulationen

Öffnungszeiten

Montag 16–18 UhrMittwoch 16–18 UhrFreitag 17–19 UhrSamstag 9.30–11.30 Uhr

Während den Schulferien (ausser Weihnachten/Neujahr) ist die Bibliothek jeweils freitags von16–19 Uhr geöffnet.

Page 10: Tristram - maienfeld.ch · Tristram erscheint 3- mal im Jah r/ 18. Jahrgang Nr.52 Redaktionsschluss nächste Ausgab e: Samstag, 15. Juni 2019 Der sagenhaft listige Affe Tristram lebte

Mini Nana

Ich erinnere mich gerne an die gemütlichen Stundenauf dem Stubenofen unserer Nana, in welchen sie unsKindern «von früher» erzählte. D Nana, z Lisi Tanner-Riedhauser, welche von 1938 bis 1941 bei der Flieger-und Dichterfamilie Lindbergh arbeitete. 1910 kam Nana in Maienfeld zur Welt, wo sie auchdie Schulzeit besuchte. Ihr Vater verunglückte 1912und so mussten die Geschwister und sie tatkräftig zumLebensunterhalt beitragen. Nach der Schulzeit undeinem Welschland-Jahr machte sie die Lehre als Saal-lehrtochter und arbeitete danach in verschiedenenHotels und Gaststätten, um das Geld für ihren Wunsch-beruf als Säuglings- und Kinderschwester zu verdie-nen. In den Jahren 1932 bis 1935 absolvierte sie dieAusbildung im Kinderspital in Zürich. Durch den Briefeiner Freundin und nach Absprache und Empfehlungvon Prof. Fanconi begab sie sich 1938 zu einem Ge-spräch bei der berühmten Flieger- und DichterfamilieLindbergh-Morrow nach Paris. 1927 überquerte Charles A. Lindbergh als Erstermit seinem Flugzeug «Spirit of St.Louis» den Atlantikund wurde ein Held im neuen Zeitalter der Massen-medien. Die Lindberghs waren nach der tragischenEntführung ihres ältesten Sohnes vor der brutalenPressemeute nach Europa geflüchtet und suchten nuneine zuverlässige Kinderschwester. Nana wurde gleichfür die nächsten Jahre engagiert. Die unsichere politische Lage in Europa veranlass -te die Lindberghs schon im Frühling 1939 nach Ame-rika zurückzukehren – selbstverständlich mit «SoeurLisi». Nana fuhr mit dem Nachtzug «noch schnell»nach Maienfeld, um sich von ihren Angehörigen zuverabschieden. In Long Island bezog die Familie ein einsames, ge-schütztes Anwesen. Durch ihre liebevolle, konse-quente Art gewann Nana bald das volle Vertrauen derKinder sowie der Eltern und des Hauspersonals. Esentwickelte sich eine Gemeinschaft gegenseitigerAchtung und Wertschätzung. Bei der Familie Lind-bergh-Morrow gingen Persönlichkeiten wie Antoine-de-Saint-Exupéry und Henry Ford ein und aus. Zusam-

Zum Jahresthema Maienfeld «Nostalgie» erhielt Tristram diese berüh-rende Aufzeichnung.

Foto

s: Familien-archiv

men mit den Kindern hatte Nana so manch wunder-bare Begegnung. Nur die Journalisten waren eine tag-tägliche Herausforderung. Nana meisterte sie da-durch, indem sie ihnen ihre Antwort gab: kein Wort! 1941, als die Gewissheit, dass Amerika in den Kriegeintreten würde, war für Nana klar, dass ihr Platz nundaheim in Maienfeld war. Also besorgte Charles Lindbergh eine Passage aufdem letzten Passagierdampfer nach Europa. Sie wardie einzige Frau auf dem Schiff und wurde bei der An-kunft in Lissabon sogar als Spionin verdächtigt. Nachhartnäckigen Befragungen und Leibesvisitationenliess man sie weiter durch das kriegsversehrte Spa-nien und Frankreich reisen. Ohne grosse Schwierig-keiten traf sie in der Schweiz ein. 1944 heiratete Nana ihren Schulkameraden HansTanner. Die Beiden übernahmen den Bauernbetriebauf der «Langstäga», wo auch ihre vier Kinder gebo-ren wurden. Wie bedeutsam die Jahre bei Lindberghs und an-deren Freunden waren, zeigen die vielen Briefe undBesuche aus Übersee. Die letzten Besucher warenLand Lindbergh und seine Frau im Sommer 1997. Icherinnere mich auch gut an den jährlichen Plum-Cake,welchen Nana immer zu Weihnachten aus den USAbekam. Im Jahre 2005 besuchte ich Reeve, die jüngsteLindbergh-Tochter in Amerika. Susanne Flisch-Lüthi �

10

gNostalgie

Page 11: Tristram - maienfeld.ch · Tristram erscheint 3- mal im Jah r/ 18. Jahrgang Nr.52 Redaktionsschluss nächste Ausgab e: Samstag, 15. Juni 2019 Der sagenhaft listige Affe Tristram lebte

Wir stellen unseren Lesern eine ganz besondere «Institution» vor, die1868 gegründet wurde und noch heute exis tiert.

11

gNostalgie

Handwerker-Krankenkasse Maienfeld

Vermutlich gab es den Verein schon etwa seit 1856, das nachweisbareGründungsdatum wird belegt durch die Statuten vom 3. Februar 1868der «Krankenunterstützung Anstalt». Auszugsweise zitieren wir wortge-treu einige Artikel, die zum Schmunzeln veranlassen:

«Art. 2. Bei gleichen Rechten statutengemässer Unterstützung durch dieKrankenkasse haben alle Mitglieder gleiche Pflicht, den Verein in Errei-chung seines Zweckes nach Kräften zu fördern und vor Schaden zu be-wahren.Art. 3. Die Kasse des Handwerker-Krankenverein wird gespiesen:a) durch den vorhandenen Fond der im Jahre 1868 gegründeten Meis -ter- und Gesellenvereinskasse, d.h. durch die von Mitgliedern bezahltenEintrittsgebühren, monatlichen Auflagen und Bussen;b) durch die Zinsen der angelegten Kapitalien und allfälligen Geschenke.Art. 4. Jeder neu eintretende Meister hat bei seiner Aufnahme Fr. 5.– zubezahlen, ein Geselle Fr. 1.– Einschreibegebühr zu entrichten. Die mo-natlichen Beiträge sollen wenigstens 60 Rp. betragen, welche an denKassier bezahlt werden sollen, für die Beiträge der Gesellen ist der je-weilige Meister verantwortlich.Art. 6. Im Übrigen muss der Ausschluss eines Mitgliedes vom Vorstandverfügt werden:a) wenn ein Mitglied in Strafuntersuchung gezogen, kriminell verurteiltoder in eine Korrektions- oder Trinkerheilanstalt versetzt wird;b) wenn es sich seine Krankheit durch liederlichen Lebenswandel,durch ein Vergehen, durch Fahrlässigkeit oder auf arglistige Weise zuge-zogen hat;c) wenn es den Anordnungen des Arztes oder Vorstandes nicht Folgeleis tet;d) wenn es eine gar nicht oder nicht mehr bestehende Krankheit vor-schützt, das Krankengeld missbraucht oder in gewinnsüchtiger Absichtdie Genesung nicht rechtzeitig anzeigt.Art. 8. Ein krankes Mitglied erhält im Erkrankungsfall per Tag Fr. 1.50 Ent-schädigung. Der Bezug der Unterstützung beginnt mit dem ersten Tageder Erkrankung und dauert jedoch im Zeitraum von einem Jahr, auch inverschiedenen Malen zusammenaddiert, höchstens zehn Wochen.Lesen wir weiter in den Statuten, so sind ganz besonders die Hinweiseauf Bussen auffallend: Das Fernbleiben bei einem Begräbnis wird mit 50 Rp. gebüsst, wer nicht bereit war, als Leichenträger zu amten, bezahlte30 Rp., wer an einer gebotenen Versammlung nicht teilnahm, schuldete50 Rp. oder 20 Rp. bei Verspätung … lehnte ein Meis ter die Wahl zurÜbernahme einer Amtsdauer ab, wurde er mit Fr. 1.– gebüsst.»

Tristram sprach mit Albert Casutt, der während 20 Jah-ren als Präsident der Handwerker-Krankenkasse am-tete.

Wie viele Mitglieder zählt der Verein? Heute sind 35Handwerker, darunter eine Frau, dem Verein ange-schlossen. Im Gegensatz zu einst sind es die Inhaberoder Geschäftsführer und nicht mehr die Gesellen.Die Aufnahme erfolgt noch immer unter strenger Ge-heimhaltung und nur, wenn der Interessent 5 Jahre inMaienfeld wohnhaft ist und nicht älter als 50.

Werden die Statuten von einst noch heute angewen-det? Auf die strikte Einhaltung legen wir ganz beson-deren Wert. Dabei halten wird die 1944 gedrucktenStatuten in Ehren, das heisst die letzten Änderungenmusste jedes Mitglied an der Versammlung von Handeintragen, damit auch das nostalgische Statutenhefterhalten bleibt. Der Beitrag wurde auf 15 Franken er-höht, die Bussen betragen bei Verspätung 1 Frankenund bei Ablehnung eines Amtes 2 Franken.

Welche Entschädigung erhält ein Mitglied im Krank-heitsfall? Pro Tag werden 1.60 Franken entrichtet undjährlich maximal 165 Franken.

Heute kann die Mitgliedschaft wohl kaum mehr als«Versicherung für den Krankheitsfall» bezeichnet wer-den, vermutlich eher als Verein mit gesellschaftlichenZielen? Solidarität und das Bestreben nach Zusam -mengehörigkeit, Unterstützung unter den Handwer-kern der Stadt führte einst zur Gründung des Vereins.Noch heute ist es eine Ehre, Mitglied zu sein. Aufmehr als 50 Jahre Mitgliedschaft können BernhardZindel (1929, Baumeister) und Peter Florin (1936,Schmiedemeister) zurückblicken. Als «Meister» am-tete Peter Florin während 12 Jahren als Präsident. Nachwie vor hat der Präsident die Aufgabe, Mitglieder zubesuchen, wenn sie schwer erkrankt sind. Der offizielle Teil der Jahresversammlung wird sehrkurz gehalten, das gesellige Beisammensein dauerteher länger … Allerdings eröffnet der Präsident dieVersammlung pünktlich um 20.15 Uhr, wer zu spätkommt, bezahlt die Busse! Das Krankengeld wird inder Regel nicht ausbezahlt; der Anspruchsberechtigtespendet den Betrag in die Reisekasse, denn die Aus-flüge gehören zum Vereinsleben und fördern die Be-ziehungen.

Albert Casutt hat 2017 das Amt an Bruno Möhr über-geben. Tristram wünscht dem Präsidenten viel Freudein seinem Amt und gratuliert dem Verein zum Jubi-läum. Rita von Weissenfluh �

Page 12: Tristram - maienfeld.ch · Tristram erscheint 3- mal im Jah r/ 18. Jahrgang Nr.52 Redaktionsschluss nächste Ausgab e: Samstag, 15. Juni 2019 Der sagenhaft listige Affe Tristram lebte

12

Schulkommission und Kreisschulrat

Die Schulkommission hat sich zu vier ordentlichenSitzungen, fünf Sitzungen der Baukommission Schul-raumerweiterung und drei Sitzungen der KommissionStatutenrevision Kreisschule getroffen. Die Kommis-sionen haben sich mit folgenden Themen beschäf-tigt:� Verabschiedung Pflichtenheft Leitung Sonderpä -

da gogik� Ablehnung Gesuch Begleithund im Klassenzimmer� Verabschiedung des Budget der Primarschule

zuhanden des Stadt rats� Verabschiedung des Budgets der Kreisschule zu-

handen der Gemeindepräsidenten� Verabschiedung Pensenplanung der Kreis- und

Primarschule� Anpassung Konzept Kombiklassen� Genehmigung unbezahlter Urlaub für eine Lehr-

person� Zur Kenntnisnahme der Umfrage Tagesstrukturen� Verabschiedung Schulraumerweiterungskonzept

zuhanden des Stadtrats� Prüfung Integration Kindertagesstätte in Schul-

raumprojekt� Diskussion Pilotprojekt Teiltagesschule� Zur Kenntnisnahme und Diskussion der Kosten-

entwicklung der Kreisschule der letzten Jahre� Diskussion möglicher zukünftiger Organisations-

strukturen der KreisschuleIn den folgenden Abschnitten wird auf die ThemenSchulraumerweiterung, Konzept Kombiklassen, Revi-sion Kreisschulstatuten und Teiltagesschule vertiefteingegangen.

SchulraumentwicklungDer ursprünglich beabsichtigte Zeitplan mit der Vor-lage des Projektes Schulraumerweiterung an der Ge-meindeversammlung vom 12. Dezember 2018 konntenicht eingehalten werden. Die zwei nachfolgendenGründe haben den Stadtrat zu diesem Beschluss be-wogen. Einerseits war der Stadtrat der Ansicht, dassdie Projektkosten reduziert werden müssen und an-derseits wollte der Stadtrat sämtliche drei TeilprojekteNeubau, Umbau und Sanierung und das Projekt Kin-dertagesstätte/Kunstturnen an der gleichen Gemein-deversammlung zur Beschlussfassung vorlegen. Im

Schule

Bewusstsein, dass im Schuljahr 2019/20 zwingend vierKindergarten zur Verfügung stehen müssen, wurdedie Baukommission Schulraum beauftragt, eineÜbergangslösung zu suchen. Die Baukommission Schulraum hat sich daraufintensiv mit den Kos ten und der Übergangslösung fürden vierten Kindergarten beschäftigt. Als pragmati-scher Ansatz zeigte sich der vorzeitige Umbau desHandarbeitszimmers in einen weiteren Kindergarten.Damit sind vier Kindergarten am selben Ort. Nach ver-tiefter Prüfung zeigte sich, dass das Zimmer nicht ver-grössert werden muss und es neben der Kochschuleweiterhin für Kochschultheorie und Handarbeit ver-wendet werden kann. Der Umbau wird so vorgenom-men, dass bei sinkenden Kinderzahlen das Zimmerauch als Schulzimmer genutzt werden kann. Gleich-zeitig wird die Hauswartwohnung leicht umgebaut,dass diese Räume als Musikzimmer, Handarbeits-zimmer oder als Gruppenraum verwendet werdenkönnen. Gleichzeitig hat die Kommission die Kosten nocheinmal eingehend überprüft und die Vorschläge demStadtrat vorgelegt. Der Stadtrat und die Baukommis-sion Schulraum sind der Ansicht, dass auf eine Redi-mensionierung (kleinere Räume im Neubau, Verzichtauf Unterkellerung etc.) verzichtet werden soll. Zudemsoll die Küche bestehen bleiben und nicht verschobenwerden. Im Aussenbereich wurden kleinere Anpassun-gen vorgenommen. Die Projekte Neubau, Sanierungund Umbau können nun in dieser Form der Gemeinde-versammlung vorgelegt werden. Das dritte Teilprojekt der Kindertagesstätte Plusund Trainingszentrum Kunstturnervereinigung Grau-

1

Südfassade

Christof Kuoni

Page 13: Tristram - maienfeld.ch · Tristram erscheint 3- mal im Jah r/ 18. Jahrgang Nr.52 Redaktionsschluss nächste Ausgab e: Samstag, 15. Juni 2019 Der sagenhaft listige Affe Tristram lebte

bünden wurde von den Vereinen parallel aufgearbei-tet. Der Stadtrat hat die vertraglichen Rahmenbedin-gungen für einen Baurechtsvertrag zwischen denbeiden Vereinen im Grundsatz zugestimmt. Die Verei -ne haben anschliessend eine Absichtserklärung un -terschrieben und ein Projekt ausgearbeitet. Die umfangreichen vereinsinternen Abklärungenhaben ergeben, dass ein gemeinsames Projekt für dieVereine nicht finanzierbar ist. Ohne eine Haftung derStadt ist eine Finanzierung aufgrund der hohen Eigen-mittelanforderung in der Zone für öffentliche Bautennicht finanzierbar. Aufgrund dieser Sachlage hat derStadtrat beschlossen das Projekt Kindertagesstätteim Rahmen der Schulraumerweiterung zu überprüfen.Damit ist der Stadtrat der Ansicht, dass der Erlebnis-spielplatz am bestehenden Ort bestehen bleiben soll.Für die Kunstturnervereinigung Graubünden kann kei-ne alternative Nachfolgelösung angeboten werden. Die Baukommission Schulraum wurde daraufhinbeauftragt, den Einbezug der Kindertagesstätte in denbestehenden Neubau zu überprüfen und allfälligeMietmodalitäten mit oder ohne Investitionsbeitragmit dem Verein Kinderbetreuung Plus auszuarbeiten. Aktuell ist die Baukommission Schulraum daran,die Studien zu überprüfen und einen Antrag an denStadtrat zu erstellen. Gleichzeitig wurden die Projekt-abläufe optimiert, so dass wir weiterhin dem Legisla-turziel «wir sorgen für eine bedarfsgerechte Infrastruk-tur» nachkommen können.

KombiklassenDie Schulkommission hat für das Schuljahr 2017/18entschieden auf der Unterstufe weiterhin mit Kombi-klassen zu arbeiten, während in den dritten und vier-ten Klassen wieder zu Jahrgangsklassen zurückge-kehrt wird. Grundsätzlich ist die Schulkommissionvom System des altersdurchmischten Lernens über-zeugt. Aktuelle Forschungen zum Lernerfolg in Kombi-klassen belegen, dass es im Leistungsniveau keinesignifikanten Unterschiede zur Regelklasse gibt. DieStudien zeigen auch, dass die Sozialkompetenz stär-ker gefördert wird als in der Regelklasse. In der Bünd-ner Herrschaft ist das nichts Neues. Sämtliche Gemein-den arbeiten bereits seit Längerem mit Kombiklassenüber alle Stufen. Im Rahmen der Pensenplanung 2019/20 hat sichherausgestellt, dass aufgrund der Anzahl der Schülereine vierte Kombiklasse in der ersten und zweitenPrimarklasse notwendig wird. Aufgrund von erneutenZuzügen hat sich das bestätigt. Damit müssen wir dieAnzahl Klassen in der Primarschule auf zehn Klassenerhöhen. Unsere Optimierungen im Rahmen der Schul-raumentwicklung zeigen, dass wir auf jedes einzelneKlassenzimmer angewiesen sein werden, bis das Pro-jekt umgesetzt ist. Die Erfahrungen haben gezeigt,dass der Raumbedarf pro Schüler in einer Kombiklasseeher grösser ist als in einer Jahrgangsklasse. Aufgrunddieser Ausgangslage hat die Schulkommission ent-schieden bis zum neuen Schulraum Kombiklassen nurin der ersten und zweiten Klasse durchzuführen.

Statutenrevision KreisschuleDie Statuten der Kreisschule wurden letztmals im Jahr

13

Schule

2003 überarbeitet. Gesetzesanpassungen auf kantonaler Ebene wie zumBeispiel das Gesetz über den Finanzausgleich des Kantons Graubündenund das neue Schulgesetz sowie Verfassungsänderungen der Trägerge-meinden auf kommunaler Ebene lösen einen gewissen Handlungsbedarfaus.Die Kommission setzt sich wie folgt zusammen:� Projektleiter: Stefan Kessler (Vertreter Jenins)� Vertreter Gemeinde Fläsch: Andraina Wyss,

Michelle Frommelt� Vertreter Stadt Maienfeld: Claudia von Sprecher, Christof KuoniBevor diese gesetzgeberischen Anpassungen diskutiert werden sollen,ist es das Ziel, die Organisationsstruktur zu hinterfragen. In diesem Zu-sammenhang werden derzeit verschiedene Möglichkeiten diskutiert. Zu-dem wird die Kostenentwicklung der Kreisschule vertieft analysiert. DieEntwicklung zeigt, dass sich die Kosten pro Schüler in den letzten Jahrenstark erhöht haben. Die nachfolgende Grafik zeigt die Entwicklung der Schulbetriebskos -ten:

Wir gehen davon aus, dass sich die Schülerzahlen der Kreisschulewieder erhöhen werden. Die sinkende Schülerzahl hat bei gleichbleiben-der Klassenzahl dazu geführt, dass die Kosten pro Schüler der Schulbe-triebskosten entsprechend gestiegen sind. Im Zusammenhang mit derRevision der Kreisschulstatuten werden mögliche Massnahmen evaluiert.

Pilotprojekt «Teiltagesschule»Seit anfangs Schuljahr läuft das Pilotprojekt Teiltagesschule. Am Montagund Dienstag wird von 7 bis 18 Uhr eine Teiltagesschule ab der erstenPrimarklasse angeboten. Dies entspricht einem Legislaturziel der Schul-kommission. Anfangs Jahr haben wir eine Umfrage zum aktuellen Pilot-projekt durchgeführt. Die aktuellen Nutzer dieses Pilotprojekts wünschentendenziell eine Ausweitung des Angebots. Insbesondere eine Auswei-tung auf den Kindergarten scheint wünschenswert. Der Mittagstisch wirdsehr geschätzt. Einzelne wünschen die Einführung des Mittagstisches amMittwoch. Generell wird das Angebot positiv wahrgenommen. Die Schulkommission hat die Ergebnisse der Umfrage zur Kenntnisgenommen und wird diese in die Entscheidung für die Organisation desSchuljahrs 2019/20 miteinbeziehen. Christof Kuoni �

1 Halbe Schülerzahlen entstehen dadurch, dass das Rechnungsjahr nicht mit dem Schul-jahr übereinstimmt. Das Schuljahr dauert von August bis Juli und das Rechnungsjahrvon Januar bis Dezember. In der Jahresrechnung sind folglich zwei halbe Schuljahre ent-halten. Der Durchschnitt dieser Schülerzahlen führt zu «halben Schülerzahlen».

Rechnung 2013 2014 2015 2016 2017

1 927 353 2 013 133 1 960 185 1 860 556 1 894 689

19 178 21 882 24 051 25 314 26 134

100.5 92 81.5 73.5 72.5

Kosten pro Schüler

Anzahl Schüler 1

Kosten total Schulbetriebskosten

Page 14: Tristram - maienfeld.ch · Tristram erscheint 3- mal im Jah r/ 18. Jahrgang Nr.52 Redaktionsschluss nächste Ausgab e: Samstag, 15. Juni 2019 Der sagenhaft listige Affe Tristram lebte

Interview mit Conchita OrgaSchulleiterin der Schulen Maienfeld

Frau Orga, Sie sind seit Mitte September 2018 im Amt als Schulleiterinder Schulen Maienfeld tätig. Wie sind Sie gestartet? Die unglaubliche In-formationsfülle, die in kürzester Zeit auf mich hereingebrochen ist, vieleoffene Baustellen und dazu all die neuen Gesichter haben mich ganzschön auf Trab gehalten. Dank der geduldigen Unterstützung seitens un-serer kompetenten Sekretärin, Carmela Müller, sowie der wohlwollendenHilfestellung durch die Lehrpersonen und externen Partner konnte ichmir aber doch relativ schnell einen Überblick über die Gegebenheitenund anstehenden Projekte verschaffen und freue mich nun sehr, michden diversen Herausforderungen zu stellen.

Sie kamen nach Ihrer Tätigkeit als Schulleiterin an einer Schweizer Schulein Mexiko zu uns nach Maienfeld. Wie kam es dazu? Die insgesamt 24 Jahre an Schweizer Privatschulen im Ausland waren für mich eine wun-derschöne und unglaublich bereichernde Erfahrung, die ich sehr genos-sen habe, die mir aber auch bewusst gemacht hat, was wir in der Schweizan unserem Volksschulsystem eigentlich haben! Im tiefsten Innern hegteich deshalb seit Längerem den Wunsch, in die Schweiz zurückzukehrenund in einem Bildungssystem zu arbeiten, das allen Kindern offensteht,unabhängig vom Portemonnaie ihrer Eltern. Zunächst fasste ich eineRückkehr in die Westschweiz ins Auge, wo ich nach meinem Studium ge-lebt und gearbeitet hatte, aber dann entdeckte ich die ansprechendeStellenausschreibung der Schulen Maienfeld. Natürlich hat mich dieAussicht darauf, in der wunderschönen Herrschaft zu arbeiten, zusätz-lich motiviert, mich hier zu bewerben. Und dann war, nach so vielen Jahrenim Ausland, auch die Nähe zu meiner Familie in St.Gallen entscheidend.

Wie haben Sie diesen Wechsel erlebt? Als grosse Herausforderung. Wäh-rend meiner Zeit im Ausland hat sich im Schweizer Schulsystem unglaub-lich viel getan. Ich nenne nur die Umstellung von inhaltlich definiertenauf kompetenzorientierte Lernziele, den Auf- und Ausbau der integrati-ven Förderung oder auch die Einsetzung von professionellen Schullei-tungen. Ich musste mich erst einmal tief in die neuen Strukturen einarbei-ten. Selbstverständlich waren meine Erfahrungen aus der Privatschuledabei von Vorteil: professionelle Schulleitungen gibt es dort seit Langem,und alle der IBO (International Baccalaureate Organisation) angeschlos-senen Schulen sind durch und durch kompetenzorientiert. Eine absoluteNeuheit war für mich aber der gesamte Bereich der Sonderpädagogik.Die Auseinandersetzung damit hat mir völlig neue Perspektiven erschlos-sen. Um mit Theodor Fontane zu sprechen: «ein weites Feld…»

Was fasziniert Sie am Amt als Schulleiterin? Mich mit den Lehrpersonenzusammen den diversen Herausforderungen der Zukunft zu stellen, auf

14

Schule

die wir unsere Schützlinge ja nach bester Manier vor-bereiten wollen. Aus meiner Sicht sind es vor allem dieüberfachlichen Kompetenzen, welche unseren Schü-lern und Schülerinnen später einmal von Nutzen seinwerden. Für mich persönlich ist Frustrationstoleranzdie Schlüsselkompetenz schlechthin, um sich in unse-rer Gesellschaft behaupten, persönlich weiterentwi -ckeln und wohlfühlen zu können. Keiner von uns ist ge-gen Enttäuschungen gefeit. Die entscheidende Frageist, wie wir darauf reagieren und daraus hervorgehen. Meines Erachtens leben wir in einer Zeit, in der so-wohl Schule wie auch Elternhaus zur Überbehütungneigen. Ich denke, wir tun unseren Kindern damitnicht wirklich einen Gefallen. Um auf Ihre Frage zurück -zukommen: mein Amt als Schulleiterin ermöglicht esmir, mit Eltern, Lehrkräften, Schülern und externenPartnern in einen Dialog zu treten, der sie über solcheFragen mindestens nachdenken lässt und dabei auchmir die Gelegenheit bietet, meine eigenen Ansichtenregelmässig zu kontrastieren und zu hinterfragen.

Sie sind das Bindeglied zwischen den Lehrpersonen,dem Schulrat, den Eltern, der politischen Behörde undanderen Ansprechpartnern. Sie führen und managenein kleines Unternehmen. Was sind die grössten Her-ausforderungen in Ihrem Job? Sämtliche Mitgliederunserer Schulgemeinschaft immer wieder von Neuemdavon zu überzeugen, dass wir letzten Endes alle eineinziges, gemeinsames Ziel verfolgen: das Wohlerge-hen und die fundierte Basisausbildung unserer Kinder;dass wir also nicht gegeneinander, sondern miteinan-der arbeiten und gemeinsam auch die erforderlichenMittel dafür stellen müssen. An der Bildung zu sparen,wäre ein grosser Fehler. Ich halte es da mit dem deut-schen Chemiker Quadbeck-Seeger, wenn er sagt: «Na-türlich kostet Qualität, aber fehlende Qualität kostetmehr.»

Ein kleiner Blick in die Zukunft. Wie sehen Sie unsereSchule in fünf Jahren? Was sind Ihre Ziele? Zunächstmöchten wir uns in fünf Jahren natürlich in einem völ-lig neuen Kleid zeigen. Das anstehende Neubau-, Um-bau- und Sanierungsprojekt wird in seiner Umset-zungsphase zwar von allen Beteiligten viel Gedulderfordern, aber die Aussicht auf eine moderne und in-spirierende Lehr- und Lernumgebung macht die zu er-wartenden Unannehmlichkeiten mit Sicherheit wett.Selbstverständlich wollen sich die Schulen Maienfeldaber nicht nur äusserlich herausputzen, sondern auchein von Grund auf überarbeitetes Bildungsprojekt vor-legen: zukunftsweisende Kompetenzorientierung, au-thentische Differenzierung, nachhaltige Wertevermitt-lung sowie eine ausgeprägte Feedback-Kultur sollenseine Grundpfeiler sein.

Unsere Leserinnen und Leser würden sich sicher freu-en, noch etwas mehr über Sie zu erfahren. Wer istConchita Orga, wenn sie gerade nicht an ihrem Ar-beitsplatz ist? Ich bin ein Mensch, der sehr ungernüber sich selbst spricht und Beruf und Privatleben seitjeher strikt trennt. Was ich Ihren Lesern aber verraten

Conchita Orga

Page 15: Tristram - maienfeld.ch · Tristram erscheint 3- mal im Jah r/ 18. Jahrgang Nr.52 Redaktionsschluss nächste Ausgab e: Samstag, 15. Juni 2019 Der sagenhaft listige Affe Tristram lebte

«Aufschrei» oder auch «Waffengeklirr» bedeutet, hatdurchaus seinen Reiz, mahnt mich aber auch, diesemPlaudern aus dem Nähkästchen mit einem entschie-denen «Basta!» ein Ende zu setzen.

Wenn Sie unseren Schülerinnen und Schülern einenRatschlag mit auf den Weg durch die Schulzeit gebenkönnten, wie würde der aussehen? Ich würde ihnennicht nur für ihre Schulzeit, sondern für ihren lebens-langen Lernprozess gern die folgenden Worte aus«Wilhelm Meisters Lehrjahre» mit auf den Weg ge-ben: «Wehe jeder Art von Bildung, welche die wirk-samsten Mittel wahrer Bildung zerstört und uns aufdas Ende hinweist, anstatt uns auf dem Wege selbstzu beglücken!»

Tristram wünscht Ihnen weiterhin alles Gute in ihremAmt als Schulleiterin und dankt herzlich für das span-nende Interview. Jeanette Hoppe �

kann, ist, dass ich auf ganz spezielle Art und Weisedem Element Wasser verbunden bin. Schon als kleinesKind eroberte ich an der Pinne meines Optimisten denSteinacher Hafen und zog im Schlepptau des Mutter-schiffs auch auf das weite Schwäbische Meer hinaus.Die Leidenschaft für die Navigation ist geblieben.Ebenfalls nutze ich seit nunmehr 30 Jahren jede sichmir bietende Gelegenheit, um die entlegensten Win-kel des Erdballs zu erkunden. Mit Vorliebe schliesseich mich dabei internationalen Studien- und Trekking-gruppen an. Dies erlaubt es mir, neben dem Einblickin die Kultur des bereisten Landes gleichzeitig auchEinsicht in die Sitten und Gebräuche meiner Reise-partner zu gewinnen: die Art und Weise, wie wir auffremdes Kulturgut reagieren, sagt unglaublich vielüber unser eigenes aus. Aus meinen Studienzeiten inFribourg stammt eine ausgeprägte Faszination fürEtymologien. Ein Interview zu geben in einer Zeitschriftmit dem keltischen Namen «Tristram»,was so viel wie

15

Schule

Ein etwas anderer Nachmittag

Im Fach Deutsch bekamen wir die Aufgabe, einenNachmittag mit den kleinen Kindergärtnern zu gestal-ten. Einige Wochen vorher wählten wir in der Biblio-thek ein Bilderbuch aus und dann mussten wir es rich-tig gut lesen lernen. Als der Tag gekommen war, kamen die Kindergärt-ner zu uns ins Schulhaus, jedem Schüler wurden zweiKindergärtner zugelost. Jetzt ging es ans Vorlesen.Die Kindergärtner fanden die Geschichten gut undwir stellten ihnen Fragen dazu. Danach malten wirmit ihnen ein riesiges buntes Bild. Wir zeichneten dieHauptfiguren oder irgendwelche Szenen aus demBuch. Als die Kinder nicht mehr zeichnen wollten, gin-gen wir mit ihnen auf den Spielplatz, dort spieltenwir mit ihnen Verstecken, sie schaukelten oder glit-ten die Rutsche hinunter. Dann war der Nachmittagmit den Kindergärtnern schon fast zu Ende. Wir spa-zierten mit ihnen wieder ins Schulhaus zurück, wowir einander erzählten, welche Geschichten wir ge-lesen hatten und was uns am Nachmittag besondersgefallen hat. Ich fand die Aufgabe gut, denn es hat mir Spassgemacht. Man lernt mit kleinen Kindern umzugehen.Wahrscheinlich waren wir Vorbilder für die Kinder-gärtner. Timoteo Janggen � 3. Oberstufe

Page 16: Tristram - maienfeld.ch · Tristram erscheint 3- mal im Jah r/ 18. Jahrgang Nr.52 Redaktionsschluss nächste Ausgab e: Samstag, 15. Juni 2019 Der sagenhaft listige Affe Tristram lebte

Textiles Gestalten

Im Rahmen des Faches «Textiles Gestalten» hat die 3. Klasse, ganz nachLehrplan 21, Papierkörbe verschönert. Das Thema «Unterwasserwelt» wurde von den Lehrpersonen vorge-geben. Die Schülerinnen und Schüler entwickelten selbstständig einenEntwurf. Mithilfe von verschiedensten Techniken wie Weben, Stricken,Häkeln, Sticken und Filzen entstanden bunte und originelle Kreationen. Die Rückmeldungen der Schülerinnen und Schüler waren durchwegspositiv. Wir hoffen, die Papierkörbe zieren nun so manches Kinderzim-mer oder Büro in Maienfeld. Anina Caflisch, Luzia Werder �

16

Schule

Evangelische Kirchgemeinde

Konfirmation

Am Palmsonntag, 14. April 2019 findet um 10 Uhr derKonfirmationsgottesdienst statt. Unsere elf Konfir-mandinnen und Konfirmanden laden Sie dazu herzlichin die Amanduskirche ein. Nach dem Gottesdienstwird bei guter Witterung wie gewohnt die Musikge-sellschaft Maienfeld beim Städtliplatz aufspielen. An

diesem Tag kommt das Konfirmandenjahr, das nebenden Konfstunden und verschiedenen Einsätzen in derKirchgemeinde seinen Höhepunkt mit dem einwöchi-gen Konflager in München erlebte, zu seinem Ab-schluss. Pfarramt und Kirchgemeinde wünschen allen«kirchlichen Jungbürgerinnen und -bürgern» vergnüg-

Unsere diesjährigen Konfirmandinnen und Konfirmanden

Foto

: Michael Ott

gKirchgemeinden

Page 17: Tristram - maienfeld.ch · Tristram erscheint 3- mal im Jah r/ 18. Jahrgang Nr.52 Redaktionsschluss nächste Ausgab e: Samstag, 15. Juni 2019 Der sagenhaft listige Affe Tristram lebte

te Feiern im Kreise der Familie und auf ihrem weiterenLebensweg alles Gute und Gottes Segen.

Luis MeierIch wohne in der Pardellgasse 21. Ich lebe in einerfünfköpfigen Familie. Ich habe einen älteren Bruder,welcher 17 Jahre alt ist. Mein jüngerer Bruder ist 12.Mein Lieblingsessen ist Fajita. In meiner Freizeit spieleich Fussball beim FC Bad Ragaz und fahre auch nochSki. Ich werde dieses Jahr die Schule in Maienfeld be-enden und danach die Lehre als Kaufmann bei derUBS beginnen.

Luca DerungsIch wohne mit meiner Mutter im Unteren Stieg 7 in Mai-enfeld. Mein absolutes Lieblingsessen ist Pizza. In mei-ner Freizeit spiele ich Gitarre und Klavier. Ich fahreauch gerne Ski. Nach der Schule trete ich die Lehre alsInformatiker bei der Firma HSL Informatik an.

Nicolas MajolethIch wohne in der Falknisstrasse 30. Ich bin Einzelkind.Seit zwei Jahren haben wir jedoch einen Hund namensEmilio. Mein Lieblingsessen ist Pizza Prosciutto. Inmeiner Freizeit spiele ich Fussball beim FC Bad Ragazund bin im TV Maienfeld. Nächstes Jahr werde ichmeine Lehre als Kaufmann beim Hotel Grand Resort inBad Ragaz starten.

Timoteo JanggenIch wohne in Fläsch, in der St.Luzi 7. Ich habe einenälteren Bruder und eine ältere Schwester. Ich fahregerne Töffli und Ski. Mein Lieblingsessen ist Rahm-schnitzel mit Pommes. Die Lehre mache ich in Grüschals Polymechaniker.

Ritchi WipfliIch wohne im Städtli 13 mit meiner Familie und meinerKatze Mikesch. Ich habe eine ältere Schwester namensLarina, sie ist 17 Jahre alt. In meiner Freizeit fahre ichSki und Töffli und spiele Videospiele. Ich werde imSommer eine Lehre als Automechatroniker in Chur be-ginnen.

Anna WachterIch wohne Unter der Linde 11 und habe zwei ältereGeschwister. In meiner Freizeit gehe ich reiten undauch in den Turnverein. Ich esse gerne Lasagne undnach der Schule mache ich eine Lehre als Hochbau-zeichnerin in Chur.

Ursin PadrunIch wohne in der Pardellgasse 14a. Ich habe ein älte-res und drei jüngere Geschwister. Mein Lieblingsessensind Älplermagronen. In meiner Freizeit fahre ich gerneTöff und fahre Ski und Snowboard. Am Ende diesesSchuljahres werde ich eine Lehre als Automatikmon-teur bei Trumpf antreten.

Lea SutterIch wohne mit meiner Schwester, meiner Mutter undmeiner Katze in Rofels. Mein Lieblingsessen ist Pizza.In meiner Freizeit verbringe ich Zeit mit meinen Freun-den oder im Pferdestall. Nach der Schule mache ichdie Ausbildung zur Fachperson Gesundheit (FaGe) imAlterszentrum Maienfeld.

Carina SulserIch wohne am Pizalunweg 1. Ich habe eine jüngereSchwester. Meine Lieblingsessen sind Pizza und ThaiCurry. In meiner Freizeit bin ich im Turnverein, macheviel mit Freunden und höre gerne Musik. Ich besucheaktuell die EMS Schiers und werde voraussichtlich2022 mit der Matura abschliessen. Anschliessendwürde ich gerne etwas im Bereich Management stu-dieren.

Nadja FlückigerIch wohne Im Loretscher 14. Ich habe eine ältereSchwester. Mein Lieblingsessen ist Reis Casimir. Inmeiner Freizeit gehe ich gerne einkaufen, spiele Kla-vier oder treffe mich mit Freunden. Ich werde weiter-hin an die Mittelschule in Schiers gehen.

Ribana FreibergerIch wohne an der Kanalstrasse 4 in Maienfeld mitmeiner Mutter, Sabina Soliva, meiner Schwester, Chia -ra-Maria Freiberger und meiner Tante, Marion Soliva.Mein Lieblingsessen ist Raclette. In meiner Freizeitmusiziere ich gerne auf meinem Klavier, meiner Gi-tarre und meiner Querflöte. Momentan besuche ichdie 3. Sekundarklasse. Nach der Schule würde ichgerne Medizinische Praxisassistentin lernen, eineSchule oder ein Praktikum machen. Später würde ichauch gerne Anästhesieschwester oder TechnischeOperationsschwester lernen. Michael Ott � Pfarrer

17

gKirchgemeinden

Page 18: Tristram - maienfeld.ch · Tristram erscheint 3- mal im Jah r/ 18. Jahrgang Nr.52 Redaktionsschluss nächste Ausgab e: Samstag, 15. Juni 2019 Der sagenhaft listige Affe Tristram lebte

Gedanken zur Konfirmation

In diesen Tagen und Wochen vor Ostern finden in denmeisten evangelischen Kirchgemeinden Bündens Kon-firmationsfeiern statt. In diesem Zusammenhang ist esdurchaus möglich, dass jemand Sie fragt: «Was be-deutet die Konfirmation?» Überlegen Sie sich, bevorSie weiterlesen, Ihre Antwort. Der folgende Beitrag be-fasst sich mit Herkunft und Bedeutung dieses kirch-lichen Festes, das in der reformierten Bevölkerungnach wie vor tief verankert ist.

Konfirmation – seit wann?Wer in der Bibel nach einer Geschichte über die Kon-firmation sucht, wie etwa über die Geburt Jesu (Weih -nachtsgeschichte) oder über die Auferstehung Jesu(Ostern), sucht vergebens. Die Konfirmation fanderst mit der Reformation (Mitte des 16. Jahrhunderts)als «kirchliches Fest» Eingang in den neugläubigenGemeinden. Entscheidend für die Reformatoren unddamit auch für die Einführung dieser kirchlichen Hand-lung war die Frage nach dem Verständnis der Taufe.

TaufpraxisIn den frühen christlichen Gemeinden wurden (aus-schliesslich?) Erwachsene getauft. Wer sich für eineAufnahme in eine christliche Gemeinde entschiedenhatte, wurde vor der Taufe im christlichen Glaubenunterwiesen. Dabei handelte es sich um einfacheGrundkenntnisse, z.B. die Bedeutung der Taufe unddes Abendmahls, Kenntnisse der Zehn Gebote, dasUnser Vater, Geschichten über Leben und Wirken Jesuu.a.m. Taufkandidaten mussten sich gewissermassenüber eine «eiserne Ration» der wichtigsten Glaubens-grundlagen ausweisen. Bestanden sie diesen «Test»,wurden sie getauft und in die christliche Gemeindeaufgenommen.

Kindertaufe mit Folgen Die Taufpraxis – allein Erwachsene zu taufen – ändertesich gegen Ende des 4. und zu Beginn des 5. Jahrhun-derts. Zunehmend äusserten Eltern den Wunsch, auchihre Kinder taufen zu lassen. Auch sie sollen zur Ge-meinde derer gehören, die an Jesus Christus glauben.Das hatte weitreichende Folgen auf die bisherigeTaufpraxis und warf viele Fragen auf. Wie soll mankleinen Kindern die Bedeutung des Abendmahls er-klären? Wie jene der Zehn Gebote oder gar ein Glau-bensbekenntnis? Kleine Kinder wussten damals undwissen heute nicht, was bei der Taufe mit ihnen ge-schieht. Sie können keine Stellung beziehen. So wurdees Aufgabe der Eltern und später auch der Taufpaten,bei der Taufe stellvertretend für ihr Kind ein Bekennt-nis abzulegen und es schrittweise in den christlichenGlauben einzuführen. Die Bereitschaft dazu wird heu -

2019 steht die evangelisch-reformierte Kirche in der Schweiz ganz imZeichen der Reformation: 500 Jahre Zwingli-Jubiläum, zu dem als Auf-takt der gleichnamige Film in den Kinos spielt. Auch für die Konfirmationbrachte die Reformation Veränderung. Für die Tristram-Leser schriebPfarrer Florin seine Gedanken dazu nieder. Pfarrer Josias Florin war von1974 bis 1998 als Seelsorger in der Stadt Maienfeld tätig.

te noch bei der Taufe eines Kindes stellvertretend vonden Eltern und Taufpaten mit einem Taufversprechenbezeugt.

Suche nach einer «Lösung»Die Reformation stellte die Bibel in den Mittelpunkt.Was sich nicht mit der Bibel begründen liess, wurdekritisch hinterfragt, so auch die Kindertaufe. Die Re-formatoren wollten an der Kindertaufe festhalten. Die«Täufer», so nannte man die Gegner der Kindertaufe,lehnten sie ab. Das Fehlen eines persönlichen Be-kenntnisses empfanden sie als Verlust. Die Frontenzwischen Befürwortern und Gegnern der Kindertaufeführten zu schwerwiegenden Auseinandersetzungen.Die Gegner forderten: «Wer Aufnahme in eine christ-liche Gemeinde begehrt, muss dies selber bestätigenund wissen, worum es sich handelt.» Die grosse Fragewar: Wie weiter? – Gefragt war eine «Lösung»: Wiekönnen getaufte Kinder ihre eigene Taufe bestätigen?Der Strassburger Reformator Martin Bucer schlug1543 vor: Getaufte Kinder ab 10 Jahren sollen in denHauptstücken des christlichen Glaubens unterwiesenund dann im Rahmen eines öffentlichen Gottesdiens -tes über ihre Kenntnisse befragt werden. Waren ihreAntworten genügend, galten sie als persönliches Glau-bensbekenntnis und als Bestätigung ihrer Taufe. Die se«Handlung» führte im Laufe der Jahre zu den heuti -gen «Konfirmationsfeiern». Doch bis sich die Konfir-mation als kirchliche Feier überall durchsetzte, dau-erte es lange. In der Schweiz fand 1760 in der KircheDübendorf die erste Konfirmationsfeier statt.

Bekenntnis, Versprechen oder…? …schlicht Abschluss des kirchlichen Unterrichts?«Con firmare» bedeutet «bestätigen, bekräftigen, be-zeugen». Kann man heute von Konfirmanden über-haupt noch ein Glaubensbekenntnis oder Verspre-chen verlangen, wie dies über Jahrhunderte landauf,landab üblich war? Das gemeinsame Aufsagen des«Apostolischen Glaubensbekenntnisses» durch dieKonfirmandengruppe ist weitgehend verschwunden.Ich bezweifle, dass Jugendliche überhaupt noch wis-sen, was unter dem «Apostolicum» verstanden wird.Die Jungen bekunden vorformulierten Bekenntnissengegenüber Mühe. Sie sind allenfalls bereit, einenselbst verfassten Text zu bejahen, der ihrem kritischenAlter und ihrer Überzeugung entspricht. Eine Bestäti-gung mit einem «Ja» oder «Ja, mit Gottes Hilfe» sollteihnen deshalb freigestellt werden. Das heisst keines-wegs, dass sie ungläubiger als frühere Generationensind. Was sie anlässlich der Konfirmation denken undempfinden, entzieht sich unserem Wissen. Die Konfir-mation soll darum nicht am Ablegen eines persön-

18

gKirchgemeinden

Page 19: Tristram - maienfeld.ch · Tristram erscheint 3- mal im Jah r/ 18. Jahrgang Nr.52 Redaktionsschluss nächste Ausgab e: Samstag, 15. Juni 2019 Der sagenhaft listige Affe Tristram lebte

lichen Bekenntnisses beurteilt werden. Die Freude,mit den Konfirmanden diesen Tag zu begehen, lässtvieles offen und vieles hoffen, denn…

Vieles hat sich verändert Stand über Jahrhunderte die Bestätigung der Taufeim Mittelpunkt, wird Konfirmation heute vorwiegendals Abschluss des kirchlichen Unterrichtes und alsAufnahme der Jugendlichen in die Gemeinde der er-wachsenen Christen verstanden. Verändert hat sichnicht allein das Verständnis der Konfirmation, auch dieKleidung hinsichtlich Mode und Farbe. Waren Kon-firmandinnen und Konfirmanden bis weit ins letzteJahrhundert hinein sozusagen ausschliesslich dunkelgekleidet, hielt plötzlich der farbige Zweiteiler Einzug.Heute wird «Dunkel» und «Uni» wieder mehrheitlichbevorzugt. Bei den Konfirmandinnen erlebte ich garden Wechsel von langen, dunklen Röcken bis hin zumMinijupe oder den schwarzen Hosenkleidern.

Bedeutung und BrauchtumMit der Konfirmation wurde man unter die mündigen Christen aufgenom-men und erhielt das Recht zur Teilnahme am Abendmahl und zur Über-nahme eines Patenamtes. Man gehörte fortan zu den Ledigen und«durfte» rauchen, Bier trinken, den ersten Ostermontag-Tanz besuchen,in den Ausgang gehen, trug lange Hosen wie die Männer und «musste»nicht mehr jeden Sonntag zur Kirche. Diese «Privilegien der Mannbar-keit» waren vorwiegend eine Folge der Halbjahresschule. Schule wurdein den ländlich und bäurisch geprägten Gemeinden und Kantonen imWinterhalbjahr gehalten, von Mitte Oktober bis Mitte April. Bei 26 Schul-wochen im Winterhalbjahr fielen im Frühjahr Konfirmation und Schul-schluss praktisch zusammen. Die Berufslehren begannen im Frühjahr.Deshalb war es naheliegend, die Konfirmation auf ein Datum rund umOstern festzulegen. Die Schuldauer hat sich geändert, das Konfirma-tionsdatum ist – mindestens in Graubünden – mehrheitlich dasselbe ge-blieben. Josias Florin � Pfarrer im Ruhestand

Quelle: Christian Keller, Die Konfirmation

Küblis 1967, 19.März, ausschliesslich schwarz 15 Jahre später, Maienfeld, 4. April 1982, hell und farbig, bunt

19

gKirchgemeinden

Katholische Pfarrei Igis–Landquart–Herrschaft

Palmstecken basteln und Palmsonntag…Wir laden alle Kinder mit ihren Eltern, Grosseltern am Samstag, 13. Aprilvon 14 bis 16 Uhr zum Palmsteckenbasteln ins Foyer des Pfarreizentrumsein. Mitzubringen sind drei Äpfel, ein Holzstecken und eine Baum- oderBlumenschere.

…und festlicher Einzug am PalmsonntagDie Palmstecken werden am Palmsonntag, 14. April um 10.15 Uhr vordem Pfarreizentrum gesegnet. Anschliessend begleiten die Kinder mitihren Palmstecken den festlichen Einzug in die Kirche, wo wir gemeinsamden Familiengottesdienst, welcher die Firmlinge mitgestalten, feiern wer-den. Sandra Marti �

Foto

: Schmelz

Foto

: Fetzer

Page 20: Tristram - maienfeld.ch · Tristram erscheint 3- mal im Jah r/ 18. Jahrgang Nr.52 Redaktionsschluss nächste Ausgab e: Samstag, 15. Juni 2019 Der sagenhaft listige Affe Tristram lebte

Neue Stiftung am Rhein

Die beiden Stiftungen Alterszentrum Bündner Herr-schaft (Trägerschaft des Pflegezentrum Senesca) undAlters- und Pflegeheim Neugut (Trägerschaft des Zen-trum für Betagte und Kinder Neugut) haben per 1. Ja-nuar 2019 zur Stiftung am Rhein fusioniert. Es ist derGeschäftsleitung gelungen, die Ende 2015 bestehen-den personellen Probleme im ZBK Neugut zu lösen.Die beiden Pflegezentren konnten in den vergange-nen drei Jahren erfolgreich umstrukturiert werden unddie Fusion war deshalb ein logischer Schritt. Die Stif-tung am Rhein ist heute als starker und zuverlässigerPartner in der Pflege und Betreuung von betagten undpflegebedürftigen Personen in der Region Landquartund in Graubünden positioniert. Der neue Stiftungs-rat setzt sich wie folgt zusammen:Per Ende 2018 sind folgende Personen unter Verdan-kung ihrer langjährigen Verdienste aus den «alten»Stiftungsräten ausgeschieden: Rosmary Gmür, Maien-feld, Christian Möhr, Maienfeld, Hans Wolf, Untervaz.Bereits im Jahr 2016 ist Martin Liesch, Malans, aus demStiftungsrat Neugut ausgeschieden.Auf der operativen Ebene setzt sich die Geschäftslei-tung wie folgt zusammen:� Urs Hardegger, Gesamtleiter und Leitung Bereich

Dienste� Norina Voneschen, Leitung Pflege und Betreuung� Claudio Colocci, Leitung Pension� Rosmarie Holzknecht, Leitung Kindertagesstätte

Unter dem Dach der Stiftung am Rhein sind folgendeBetriebe integriert:

mit Kindertagesstätte.

Auch auf kantonaler Ebene ist eine Umstrukturie-rung im Gange. Im Leitbild zur Organisation der Ge-sundheitsversorgung im Kanton Graubünden aus demJahr 2013 sieht die Regierung die Bildung von regio-nalen Gesundheitsversorgungsregionen vor. DieserSchritt zur koordinierten und verstärkten Zusammen-arbeit der Leistungsanbieter ist aus Sicht der Regie-rung notwendig, um auch in Zukunft über ein alle Re-gionen versorgendes und wirtschaftlich tragbaresGesundheitsversorgungssystem zu verfügen. Ziel istes, in den Regionen des Kantons beziehungsweise inden drei Subregionen des Churer Rheintals die Dienst-leistungen insbesondere für die stationäre und ambu-lante Pflege und die Betreuung «aus einer Hand» zuerhalten. Der Stiftungsrat der Stiftung am Rhein so-wie die beiden Vorstände der Spitex-Vereine Bünd-ner Herrschaft und Fünf Dörfer haben deshalb be-schlossen, am Standort Neugut als geografischesZentrum der Region Landquart das Pflege- und Bera-tungszentrum für die stationäre und ambulante Pflegeund Betreuung der Subregion Landquart aufzubauen.Im Hinblick auf dieses Ziel ist die Fusion der beidenSpitex-Vereine per 1. Januar 2020 zur Spitex-RegionLandquart in Vorbereitung.

Erstes Hospiz für Graubünden hat seinen BetriebaufgenommenNach mehrjähriger Vorbereitungszeit konnte das Ho-spiz Graubünden anfangs 2019 seinen Betrieb imDachgeschoss des Pflegezentrum Senes ca in Mai-enfeld unter dem Motto «Achtsame Begleitung undPflege auf dem letzten Lebensweg» aufnehmen.

Welchen Menschen steht das Hospiz offen?Das Hospiz bietet unheilbar kranken Menschen einletztes Zuhause. Aufnahme finden Menschen, die älterals 18 Jahre und noch nicht in eine Alters- oder Pflege-heimeinrichtung eingetreten sind.

Umfassende Pflege und BegleitungDas interdisziplinäre Team unter der Leitung von Ni-kolaus Goop ist dafür da, die körperlichen, psychi-schen und seelischen Bedürfnisse der Bewohnerinnenund Bewohner wahrzunehmen. Dabei werden diesein ihrer Selbstbestimmung unterstützt. Im Vorder-grund steht – nebst der adäquaten Pflege – die Be-handlung von belastenden Beschwerden wie Angst,Schmerzen und Atemnot. Die medizinische Betreuungerfolgt nach dem Eintritt ins Hospiz durch den Leiten-den Arzt der Palliativstation im Kantonsspital, Dr. med.Cristian Camartin.

AngehörigeAngehörige der Bewohnerinnen und Bewohner sindwichtige Wegbegleiter. Sie werden nach ihren Mög-lichkeiten und auf Wunsch der Bewohnerinnen undBewohner in die Pflege und Betreuung einbezogen.Besuche sind rund um die Uhr möglich. Für Angehö-rige, die mit der schweren Erkrankung ihrer Familien-angehörigen konfrontiert sind, soll das Hospiz Ruheund Sicherheit ausstrahlen. Sie werden während derganzen Aufenthaltszeit, insbesondere in schwierigenSituationen und beim Abschiednehmen, vom Pflege-und Betreuungsteam unterstützt und begleitet.

Von links nach rechts: Beat Hunger, Malans; Elly Süsstrunk,Fläsch; Dr. med. Norbert Sieber, Jenins; Dr. iur. Corsin

Blumenthal, Maienfeld (Präsident); Monika Walther, Landquart; Norbert Mittner, Landquart (Vizepräsident).

20

Alterszentrum

Page 21: Tristram - maienfeld.ch · Tristram erscheint 3- mal im Jah r/ 18. Jahrgang Nr.52 Redaktionsschluss nächste Ausgab e: Samstag, 15. Juni 2019 Der sagenhaft listige Affe Tristram lebte

Wachablösung im Café Rathaus

Es war einmal… Vor 42 Jahren pachtete Werner Künz-ler die Bäckerei im Städtli und erwarb die Liegen-schaft 1980 zu Eigentum. Als gelernter Konditor/Con-fiseur mit Weiterbildung zum Bäcker sah Werner hierseine Chance, in seinem Heimatort einen eigenen Be-trieb aufzubauen. Nach der Berufslehre – in der einstberühmten Confiserie Hürsch in Chur – sammelte ereinige Jahre Erfahrung in verschiedenen namhaftenBetrieben, so auch im Kongresshaus in Zürich. «MeinBeruf war schon damals meine Leidenschaft», sagtWerner Künzler. Frühaufstehen war für ihn kein Pro-blem, auch wenn es oftmals sehr lange Tage wurden.Während vieler Jahre lieferte er seine Backwaren auchin die Hotelbetriebe nach Bad Ragaz und in die Militär-kantine auf der Luziensteig. Dort waren vor allem seineCremeschnitten sehr beliebt. Der Transport dorthinjedoch hatte es in sich. Werner schmunzelt und er-innert sich: «Ich war halt oft in Eile. Bei einem abrup-ten Bremsmanöver landeten die Cremeschnitten ein-mal auf dem Armaturenbrett…».

Standort und EinrichtungDas Hospiz ist dem Pflegezentrum Senesca am Törli-weg 5 angegliedert. Es verfügt aktuell über vier Bet-ten, die in zwei gemütlich eingerichteten 3,5-Zimmer-Wohnungen untergebracht sind. Die Bewohnerinnenund Bewohner können ihr Schlafzimmer auf Wunschmit persönlichen Möbeln einrichten und dürfen in Ab-sprache ihre Haustiere mitnehmen. Lebensraum undPlatz für Besucherinnen und Besucher bietet der ge-meinsame Wohnraum mit Küche, der Balkon, das CaféBündtli im Erdgeschoss und die Gartenanlage.

KostenDie Finanzierung des Hospizes erfolgt auf der Grund-lage der Pflegefinanzierung der stationären Langzeit-pflege. Der Selbstkostenanteil beträgt zurzeit rund188 Franken pro Tag. Bewohnerinnen und Bewohner,die nicht über diese finanzielle Mittel verfügen, kön-nen beim Förderverein Hospiz Graubünden Unterstüt-zung beantragen. Kosten dürfen kein Hindernis für

einen Eintritt sein. Der Sozialdienst des Hospizes be-ziehungsweise des Pflegezentrums hilft bei Finanzie-rungsfragen weiter. Das Hospiz konnte dank der engen Zusammenar-beit und mit der Unterstützung durch den Verein Palli-ative GR (Monika Lorez-Meuli) sowie der Menzi-Jenny-Gertrud Stiftung (Barla Cahannes) realisiert werden.Ebenso hat sich der Kanton Graubünden in vorbild-licher Art und Weise engagiert und garantiert mit ei-ner begrenzten Defizitgarantie während den Jahren2019–2022 den Betrieb. Ziel ist es, während diesendrei Jahren einen starken Freundes- und Gönnerkreisfür das Hospiz Graubünden aufzubauen, der das Hos -piz emotional und finanziell unterstützt. Einmaligeoder jährlich wiederkehrende Gönnerbeiträge sinduns eine grosse Hilfe. Auskunft erhalten Sie bei Hospiz Graubünden, Tör-liweg 5, 7304 Maienfeld, Telefon 081 303 86 90 odervia E-Mail [email protected] bzw. [email protected] Urs Hardegger � Institutionsleiter

21

Alterszentrum

Gewerbe

Die feinen Maienfelder Heidi-Grüessli oder die Alp -öhi-Brote zählten zu den Spezialitäten der Bäckereiim Städtli. Viele Jahre half auch seine Mutter, Magda-lena Künzler-Riederer, im Laden. Einst führte «Leni»mit Vater Künzler die Drogerie im Städtli und schätzteeinen herzlichen Kontakt zur Kundschaft. Es hat alles seine Zeit… Am 1. Januar 2019 ver-pachtete Werner Künzler sein Café und den Bäckerei-Laden an Erika Bleisch, eine erfahrene Gastrofach-frau. So können Einheimische und Gäste weiterhin daseinladende Café besuchen und im hübschen Garten-sitzplatz dem Geschehen im Städtli zuschauen. Tris -tram wünscht Erika Bleisch viel Erfolg und WernerKünzler eine genussvolle ruhige Pension. Werner Künzler dankt allen Gästen für die lang-jährige Treue und freut sich über ein gelegentlichesWiedersehen – als Besucher im Café Rathaus. Rita von Weissenfluh �

Gartensitzplätzli im Städtli

Werner Künzler bei der Vorbereitung der Alpöhi-Brote

Page 22: Tristram - maienfeld.ch · Tristram erscheint 3- mal im Jah r/ 18. Jahrgang Nr.52 Redaktionsschluss nächste Ausgab e: Samstag, 15. Juni 2019 Der sagenhaft listige Affe Tristram lebte

Am 10. November 2018 «brannte die Schweiz». Brennereien – heuteDestillerien genannt – öffneten ihre Türen. Tristram besuchte den Be-trieb von Carina und Reto Lipp-Kunz. Carina bezeichnet den Weinbau alsihre Leidenschaft und bei Reto ist es das Schnapsbrennen.

Handwerk im Wandel der Zeit

Was war früher Aufgabe des Schnapsbrenners? Wasist es heute? Wie hat sich der Beruf verändert und wiedie Wahrnehmung von aussen? Diese Fragen stellteTristram. Lesen Sie, was Carina Lipp über den Wandelberichtet: «Während dem Schreiben wird mir bewusst,dass ich das Schnapsbrennen in den vergangenenvier Jahrzehnten tatsächlich auf verschiedene Artenerlebt habe. Heute kann ich sagen, das Ansehen unddie Wertschätzung von Schnaps und Brenner war niegrösser als heute.» In den 70er-Jahren zog mein Vater Martin Kunz-Keller als Störbrenner von Ort zu Ort, um den Bauernmitten auf dem Dorfplatz ihre Früchte des vergange-nen Jahres zu brennen. Kalt und unwirtlich war die Ar-beit, gross die Freude bei den Leuten. «Wie wenn derZirkus im Dorf Halt machen würde», erinnert sich meinVater. Der Akt des Destillierens findet heute in intimeremRahmen statt. «Das Destillieren ist ein heikles Spielmit den Temperaturen. Dafür brauche ich Ruhe undKonzentration», sagt Reto Lipp-Kunz. Vor bald zehnJahren hat er die Brennerei, das Wissen und die Erfah-rung von Schwiegervater Martin übernommen. «EinIdealfall», so Reto. Noch heute gibt es in der Schweizkeine Lehre als Schnapsbrenner, lediglich Kurse anlandwirtschaftlichen Schulen und an der ZHAW Wä-denswil. Ein reicher Erfahrungsschatz erhält somit ei-nen unbezahlbaren Wert. «Ich konnte die langjährigeErfahrung von Martin verbinden mit meinem techni-schen Hintergrund in Elektronik und Selbststudiumsowie mit meinem Hang zu Perfektion und Neugierwürzen.» Der Brennprozess – das Destillationsverfahren istseit hundert Jahren unverändert: Die Maische – dassind die vergorenen Früchte oder Traubentrester –wird im Brennhafen erhitzt, bei 78 Grad wird der Alko-hol flüchtig, dieser wird stetig hochkonzentriert, nurdie «besten» Alkohole schaffen es weiter und gelan-gen schliesslich in den goldenen Topf. Dank modernerTechnik und steuerbarem Programm kann der Brenn-prozess heute genauestens kontrolliert werden. Frü-her war dies etwas rudimentärer. Von oben statt von unten – die Philosophie des

Familienbetriebes jedoch ist über all die Jahre dieselbegeblieben: Verwendet werden regionale Früchte, Bee-ren und Gemüse, allerdings mit einem Unterschied:Wurden die Rohstoffe früher meist vom Boden aufge-lesen, werden sie heute vom Baum abgelesen. DieserEntscheid bedeutet natürlich Mehraufwand, ist aberletztlich wegweisend für den heutigen Stellenwertder Edeldestillate. «Wir brauchen die gleiche Qualitätwie die Köche – die beste.» Schnaps galt früher als Verdauer, heute als Ge-nussmittel. «Der gute Kirsch in der rustikalen Liter-flasche auf dem Stubenbuffet, wohl gereift in derKorbflasche auf dem Estrich, meist den Männern vor-behalten, als Verdauer, als Ritual am Sonntag, oft alsBegleiter im Kafi.» Das war gestern. Heute sind die edlen Destillate ein Genussmittel,ja sogar ein Lifestyleprodukt. Der allgemeine Trendim Essbereich – zurück zu regionalen Produkten –,das Bewusstsein für gute Qualität und die Nachfragenach handwerklich hergestellten Nischenprodukten– diese gesellschaftlichen Bewegungen kommen denSpezialitätenbrennern zugute. Erfreulicherweise inter-essieren sich auch vermehrt jüngere Leute für die hei-mischen Brände – gerade auch Frauen. Der design-affinen Kundschaft könnte man aberdie Literflasche nicht mehr verkaufen. Schon ehergleicht die Verpackung heute einem Parfüm. «Vor dreiJahren haben wir einen Neuauftritt gewagt mit unse-ren Destillaten. Es war mutig – und hat sich gelohnt»,so Reto Lipp. «Das Auge trinkt mit». Lesen Sie mehrüber dieses besondere Handwerk unter www.lipp-destillerie.ch Carina Lipp-Kunz �

Messung der Alkoholstufen/Alkoholqualität

22

Gewerbe

Brenner bei der Arbeit

Foto

s: Carina Lipp

Wii-kend – der beliebte Treffpunkt…für Geniesser edler Tropfen, feiner Speisen –hausgemacht – und für alle, die Gemütlichkeitschätzen. Nach den langen Wintermonaten öffnetwieder ein Weinbaubetrieb jedes Wochen ende sei-nen Keller.

Die Weinlese 2018 war Freude pur! Die Trauben wa-ren nicht nur reif, sondern auch kerngesund – eineausgezeichnete Qualität, die zu vielversprechen-den Weinen gekeltert wurde.

Das Weingut Pola, Andreas von Sprecher, öffnetam 13./14. April den Keller und heisst herzlich will-kommen zum Probieren und Geniessen. Lassen Siesich überraschen vom Jahrgang 2018.

Wo man sich an den folgenden Wochenenden bisEnde Oktober trifft, entnehmen Sie der Homepagewww.wiikend.ch.

Am 1. Mai 2019 übrigens heisst es wieder «Herein-spaziert, hereinspaziert und fleissig Wein probiert».Mehr dazu in der Tagespresse und unter www.grau-buendenwein.ch Rita von Weissenfluh �

Page 23: Tristram - maienfeld.ch · Tristram erscheint 3- mal im Jah r/ 18. Jahrgang Nr.52 Redaktionsschluss nächste Ausgab e: Samstag, 15. Juni 2019 Der sagenhaft listige Affe Tristram lebte

Kampfrichter-Chef der SchweizerKunstturner

Andreas Kuoni, 2001 haben Sie das Kampfrichter-Brevet des Internationalen Turnverband erfolgreichabsolviert. Wie müssen wir uns den Weg vorstellen,der zu diesem Dokument führt? Die FIG (FédérationInternationale de Gymnastique, Internationaler Turn-verband) führt einmal pro Olympiazyklus, also allevier Jahre, eine internationale Kampfrichter-Prüfungdurch. Diese Prüfung wird von einem FIG-Delegiertenabgenommen und besteht aus einem praktischenund einem theoretischen Teil. Bei bestandener Prü-fung vergibt die FIG dann das internationale Kampf-richter-Brevet, das den Kampfrichter berechtigt, anFIG-Wettkämpfen teilzunehmen und zu werten.

Seit 2017 sind Sie Kampfrichter-Chef der Schweiz. Werhat Sie für dieses Amt vorgeschlagen, gewählt oderauserkoren? Gleicht diese Ernennung einer politischenWahl? Ist Ihre Amtszeit begrenzt? Der Kampfrichter-Chef wird vom Ressort Kunstturnen gewählt. Das Res-sort besteht unter anderem aus Nationaltrainer, ChefAusbildung, Chef Nachwuchs sowie dem Kampfrich ter-Chef jeweils für das Kunstturnen Männer und Kunst-turnen Frauen und wird durch den Spitzensport-ChefFelix Stingelin geleitet. Als langjähriger Kampfrichterund aufgrund meiner Mitarbeit in der entsprechen-den Fachgruppe wurde ich 2017 zum Kampfrichter-Chef gewählt. Primär steht die Fachkompetenz sicherim Vordergrund, ganz unpolitisch ist die Wahl jedochnicht. Eine zeitliche Begrenzung der Amtszeit ist nichtvorgesehen.

Wie müssen wir uns das Gremium der Kampfrichter/innen, dem Sie vorstehen, vorstellen? Über wie vieleMitglieder verfügt es? Die Fachgruppe Kampfrichterbesteht aktuell aus vier Mitgliedern. Grundsätzlichsind wir verantwortlich für die Kampfrichter-Ausbil-dung in der Schweiz. Diese beinhaltet neben derDurchführung von jährlichen Kursen auch die Abnah -me der Kampfrichter-Prüfung für das nationale Brevet.Aus serdem stellen wir Kampfrichter für die nationalenund internationalen Wettkämpfe, an denen SchweizerTurner im Einsatz sind und koordinieren und planendie Kampfrichter-Einsätze. Zu meinen Aufgaben zähltbeispielsweise auch die Kampfrichter-Organisationam Swisscup, der jährlich im Hallenstadion stattfin-det und bei Publikum und Turnern sehr beliebt ist.

Wir nehmen an, dass Sie oft an Wochenenden unter-wegs sind? Heisst das, Sie haben neben Ihrer Tätig-keit als Projektleiter im Anlagebau für die Halbleiter-industrie kaum Freizeit? Das Hobby Kunstturnennimmt sicher sehr viel Zeit in Anspruch. Neben dennationalen Wettkämpfen, die meist an einem Wochen -ende stattfinden, sind insbesondere auch Grossanläs -se wie Länderkämpfe, internationale Turniere sowieEuropameisterschaften (EM) und Weltmeisterschaf-ten (WM) sehr zeitintensiv. Da ist viel Verständnis mei-nes Umfelds nötig, da übers Jahr doch einige Einsätzezusammenkommen. Ausserdem sind mit meinem Amtals Kampfrichter-Chef diverse administrative Arbei-ten sowie Sitzungen in Aarau und Magglingen ver-

23

bunden. Natürlich bleibt mir daneben auch Freizeit,die ich mit meiner Familie verbringe und auch hiergerne unterwegs bin.

Sie richten auch an internationalen Anlässen und kom-men so in der Welt herum. Welche Länder haben Siebesucht? Wo hat es Ihnen gut gefallen? Durch dieWettkämpfe kommt man doch etwas in der Welt he-rum. Die Weltmeisterschaften, die ich besucht habe,fanden beispielsweise in Holland, Japan, China, Gross-britannien, Kanada und Katar statt, die Youth OlympicGames jeweils in Singapore und China und der Olym-pic Test Event 2016 in Rio de Janeiro in Brasilien. Dazukommen die europäischen Wettbewerbe in verschie-denen Städten. Durch die Kampfrichter-Einsätze be-sucht man auch Orte, die sonst vielleicht für Ferienoder Ausflüge nicht an erster Stelle stehen würden.Der nächste Wettkampf findet beispielsweise in Baku(Aserbaidschan) statt. Auch der Durchführungsort derletzten WM ist kein üblicher Urlaubsort: Was in Doha(Katar) in Sachen Sportinfrastruktur und Events be-reits auf die Beine gestellt wurde beziehungsweise fürdie Zukunft geplant wird, ist beeindruckend. Ob sol-che Projekte sinnvoll sind oder nicht, ist eine andereFrage. Aber auch die Stadt Cluj-Napoca, Rumänien, inder die EM 2017 ausgetragen wurde, hat mich positivüberrascht und ist eine Reise wert.

Sie waren selbst ein erfolgreicher Turner. Sind Sieheute noch aktiv? Ich bin technischer Leiter der Kunst-turnvereinigung Graubünden sowie bereits erwähntKampfrichter-Chef und internationaler Kampfrichter.Meine Kunstturnkarriere als aktiver Turner in der Halleist jedoch schon etwas länger zu Ende. Selber turne-risch aktiv bin ich noch als Mitglied des TurnvereinMaienfeld und turne in der Barrensektion mit. Mit demEidgenössischen Turnfest in Aarau steht für mich die-ses Jahr somit auch noch ein Highlight als aktiver Tur-ner auf dem Programm.

Wir nehmen an, dass Ihnen Ihre frühere Tätigkeit ge-holfen hat, ein höheres Amt anzustreben. Über welcheEigenschaften muss ein Kampfrichter, eine Kampfrich-terin verfügen? Für meine Tätigkeit im Kampfrichter-Bereich ist es sicherlich sehr hilfreich, dass ich einmalselbst aktiv geturnt habe. Ansonsten muss jederKampfrichter das Regelwerk sowie die rund 800 Turn-elemente und die Symbolschrift (jedes Element hatein eigenes Symbol und einen Einstufungswert) ler-nen, um in der Lage zu sein, die Übungen währenddes Wettkampfs simultan aufs Papier zu bringen undzu beurteilen. Ein gutes Auffassungsvermögen undein Auge fürs Detail sind für die Bewertung der Übun-gen ebenfalls wichtige Voraussetzungen. Ein ständi-ges Training ist im Kampfrichter-Wesen unabdingbar.Die praktische Erfahrung, die regelmässig an Wett-kämpfen gesammelt wird, hilft hier natürlich sehr.

Herr Kuoni, wir freuen uns, mit Ihnen ein erfolgreichesMitglied der Welt-Turnerszene in Maienfeld zu haben.Wir wünschen Ihnen herzlich weiterhin Freude undErfolg auf diesem Schauplatz. Rosmary Gmür �

Andreas Kuoni

Persönlichkeiten

Page 24: Tristram - maienfeld.ch · Tristram erscheint 3- mal im Jah r/ 18. Jahrgang Nr.52 Redaktionsschluss nächste Ausgab e: Samstag, 15. Juni 2019 Der sagenhaft listige Affe Tristram lebte

In den Vordergrund drängt sich zu diesem Jubiläum kein Vereinsmitglied.Sie sind ihrer Bestimmung folgend hilfsbereite und selbstlose Men-schen. Als Präsidentin nimmt Cilia Nänni Verantwortung wahr und trifftsich mit der Tristram-Redaktion. Die 58-Jährige ist in Fideris aufgewach-sen, wohnt seit Jahrzehnten in Jenins, hat drei Kinder und zwei Enkelkin-der. Cilia Nänni ist während zwölf Jahren Vereinsmitglied, seit vier JahrenPräsidentin. Sie erzählt im Interview von den grossen Veränderungen inall den Jahren, bedauert manchenorts das verstaubte Image des Sama-ritervereins und freut sich auf die Jubiläumsfeierlichkeiten.

125 Jahre Samariterverein

Cilia Nänni, weshalb gehören Sie dem Samariterver-ein an? Für mich war es wichtig, in einem Verein zusein, der einen gewissen Sinn erfüllt, nicht einfach nurzum Plausch. Zwei einschneidende Erlebnisse bestärk-ten mich darin, Samariterin zu werden. Eines ereig-nete sich in Mexico, wir fuhren an einen schlimmenBusunfall heran. Ich hatte wohl die Nothelfer-Ausbil-dung, war aber nicht fähig, mitzuhelfen. Die Situationüberforderte mich komplett, die vielen Menschen undeine fremde Sprache dazu. Ein anderes Mal kam eineNachbarin mit ihrem Kind, es war regungslos und icherkannte nicht, dass es sich um einen epileptischenAnfall handelte. Das wollte ich nicht mehr erleben. Ichwollte helfen können und verlange wohl auch viel vonmir selber.

Und? Bringt die Mitgliedschaft im Samariterverein dieerhoffte Bereicherung im Alltag? Ja, auf alle Fälle. Esist schön, Leuten helfen zu können. Wir treffen unseinmal im Monat zu einer zweistündigen Übung un-ter der Leitung von Inge Sieber und Nadja Amlinger,um unser fachtechnisches Wissen aufzufrischen. Ichhabe viel gelernt in all den Jahren, auch an den Sama-riterposten bei Anlässen. Verantwortung bin ich nunbereit zu übernehmen.

Also keine Schockstarre mehr? Wir sind immer nochLaien, das darf man nicht vergessen. Der Wille alleinreicht nicht, ein guter Samariter zu sein. Man brauchtauch die Fähigkeit, mit dem Druck zurechtzukommen.Ich habe immer hohe Ansprüche an mich selbst, imentscheidenden Moment alles richtig zu machen.Wichtig ist, dass ich weiss, ich habe mein Möglichs -tes getan.

Der Grund für dieses Interview ist das 125-Jährige desSamariterverein Maienfeld. Was wissen Sie über denEntstehungsgedanken? Die Zeiten waren vor den bei-den Weltkriegen natürlich ganz andere. Die Leute hat-ten kein Geld und konnten keine medizinischen Hilfs-mittel anschaffen. Sie liehen sich diese Materialienaus und die Verwaltung übernahm das Krankenmobi-lienmagazin. In Maienfeld entstand daraus eine derers ten Lokalsektionen des Bündner Samariter-Verein.Aus den handgeschriebenen Zusammenfassungengeht hervor, dass die Gründung bereits im Jahr 1983erfolgte.

Die Gegenstände aus diesem Krankenmobilienmaga-zin, wissen Sie, wo sie sind? Das Material war schonrecht in die Jahre gekommen und es wurde währendeiniger Zeit nichts mehr ersetzt. Was noch übrig blieb,

wurde günstig abgegeben oder entsorgt. Der neu ge-gründete Spitex-Verein Maienfeld, welcher in den80er-Jahren diese Aufgabe übernahm, schaffte mo-dernes Material an.

Was war der Sinn des Vereins früher? In den Kriegs-jahren und Nachkriegsjahren war es wichtig, dass esüberhaupt Menschen gab, die Erste Hilfe leisten konn-ten. Dazu kam der gesellschaftliche Aspekt, das höreich von älteren Mitgliedern. Die Nidelabende seienlegendär gewesen. Nach den Samariterübungen habeman manchmal bis in die Morgenstunden zusam men -gesessen.

Wie hat sich die Bedeutung denn gewandelt zu früher?Medizinisch wissen heute alle sehr gut Bescheid.Trotzdem erstaunt mich, was sich ein Samariter früheralles zutraute, wenn ich Berichte aus dem Jahr 1930nachlese. Da wird berichtet, wie am Hals eine aufge-platzte Eise (Abszess) behandelt wurde oder eineBrustfellentzündung, das würde ein Samariter heutenicht mehr machen. Heute sucht jeder schnell einenArzt auf. Früher, noch als ich Kind war, mussten wirvon Fideris für einen Arztbesuch nach Küblis. Früh amMorgen setzten wir uns ins Wartezimmer und sassendort oft bis Mittag, bis die Reihe an uns war. Samari-ter konnten zu jener Zeit noch wertvollere Diens te leis -ten in der Erstversorgung mit Verbandsmittel, Salbenetc.

Nicht nur die medizinische, auch die gesellschaftlicheBedeutung ist eine ganz andere. Jede Gemeinde warstolz auf ihre Samariter, es gab etliche Vereine mehrals heute. Dass viele davon eingegangen sind, hatverschiedene Gründe: Zum einen hat die Freiwilligen-arbeit nicht mehr denselben Stellenwert, zum andernhat die Umstrukturierung in den vergangenen Jahrendie Vereinsorganisation aufwendiger und kostenin-tensiver gemacht. Diese Entwicklung hat einige Sama-ritervereine zur Aufgabe bewogen, manche Vereinehaben fusioniert. In Zukunft wird die überregionaleZusammenarbeit angestrebt, was eine Bereicherungsein kann.

Wie steht es denn um die Zukunft? Wir haben heute22 Mitglieder. Klar, das ist kein Vergleich zu den Jah-ren 1928/29, als Maienfeld dem Schweizerischen Sa-mariterbund beitrat, mit gut 50 Aktiven und 80 Passi-ven, aber wir sind zufrieden. In den letzten Jahrenkonnten wir einige jüngere Mitglieder gewinnen undhoffen, dass weitere dazukommen. Der Aufwand alsVereinsmitglied ist vergleichsweise bescheiden. Ne-

24

Vereine

Page 25: Tristram - maienfeld.ch · Tristram erscheint 3- mal im Jah r/ 18. Jahrgang Nr.52 Redaktionsschluss nächste Ausgab e: Samstag, 15. Juni 2019 Der sagenhaft listige Affe Tristram lebte

2525

Vereine

Cilia Nänni

125 Jahre Samariterverein

� 1893 Gründung des Vereins mit Krankenmo-bilienmagazin

� 1913 erster Samariterkurs mit 54 Teilnehmern,die Aktivität hielt sich nicht lange

� 1928 zweiter Samariterkurs mit 62 Teilneh-mern, Folge 53 Mitglieder und 82 Passivmit-glieder

� 1929 Beitritt Schweizerischer Samariterbund� 1930 erster Samariterposten, Einsätze an

Sportveranstaltungen� 1932 Bildung Samariterposten und Ortsgrup-

pen in Fläsch und Jenins� 1939 bis 1945 Vorbereitungen und Hilfestel-

lung im Falle eines Kriegsausbruchs� 1943 Bündner Samariter Landsgemeinde in

Maienfeld� 1962 Anschaffung des ersten Samariterzeltes� 1975 Ausstattung aller Aktivmitglieder mit

Sanitätstaschen� 1980 Einzug ins neue Vereinslokal am Törli-

weg� 1989 Durchführung der Delegiertenversamm-

lung vom Kantonalverband Graubünden� 1994 100-jähriges Jubiläum� 2009 Gründung regionale Helpgruppe (Jung-

samariter) und Anschaffung AED-Gerät (Defi-brillator)

ben den monatlichen Übungen haben wir unsere Pos -tendiensteinsätze, ob bei den Internationalen Pferde-rennen oder kleineren Anlässen wie z.B. den AlligatorSpecials. Es kommen 300 bis 400 Postenstunden zu-sammen im Jahr, diese sind für jedes Mitglied freiwil-lig.

Welche Vorkenntnisse sind nötig, um im Verein auf-genommen zu werden? Keine speziellen, jede interes-sierte Person ist willkommen. Die nötigen Kurse oderAusbildungen organisiert der Samariterverein. Gernestehen wir Interessierten für Fragen zur Verfügung,auch an unserem Bevölkerungstag. Es besteht dieMöglichkeit, bei einer Übung zu schnuppern. Wirtreffen uns jeweils am ersten Montag im Monat um20 Uhr.

Welche Feierlichkeiten sind geplant anlässlich des125-Jahr-Jubiläums? Wir möchten unsere Arbeit undBedeutung für die Gesellschaft aufzeigen. Am Bevöl-kerungstag vom 5. Mai in der Mehrzweckhalle Lust laden wir alle ein. Es besteht die Möglichkeit, verschie-dene Partner-Organisationen, mit welchen wir zu-sammenarbeiten, besser kennenzulernen. Von denRettungshunden über die Rettungsschwimmer bis zuden Jungsama ritern, der Helpgruppe des Samariter-verein Falknis, zeigen wir das breite Spektrum. Dazugibt es wertvolle Tipps, wie wir einen Defibrillatorselbstsicher benützen beispielsweise oder Informa-tionen zum Notruf 144. Am Vortag begrüssen wir rund100 Delegierte des Kantonalverbandes in Maienfeld.Es ist bereits die dritte Delegiertenversammlung derGeschich te, die wir ausrichten dürfen, und im Augustunternehmen wir eine Vereinsreise ins Elsass.

Das Vereinslokal ist seit Jahren in der Alten Turnhalleuntergebracht. Wo wird sich der Verein nach der Schul-hauserweiterung treffen? Wir sind mit der Gemeindeauf der Suche nach einem geeigneten Lokal, das unswohl nicht mehr alleine zur Verfügung stehen wird.Der Stadt Maienfeld möchten wir an dieser Stelleherzlich für den Vereinsraum danken, der uns bisherzu günstigen Konditionen zur Verfügung gestellt wur -de. Das war rundum ideal, vom Parkplatzangebot, denRäumlichkeiten und der zentralen Lage her.

Was habe ich direkt für einen Nutzen, wenn wir hiernoch einen eigenen Samariterverein haben? Wirbieten verschiedene Erste-Hilfe-Kurse für die Bevöl-kerung an oder stellen uns bei Anlässen für den Sa-nitätsdienst zur Verfügung. Weiter helfen wir bei Blut-spende-Aktionen, Nothelferkursen oder geben nützli-

che Tipps wie beispielsweise am 1. Juli zum The maSonnenschäden. Das Jahresprogramm und unsere An-gebote finden Sie auf www.samariter-maienfeld.ch.Es ist aber auch einfach für jeden gut zu wissen, dassMenschen da sind, die jederzeit hilfsbereit zur Seitestehen, beratend oder fachmännisch mit Rat und Tatihr Bestes geben. Freiwillig, weil das ihr Anspruch ansie selbst ist. Zeitzeugen: Rund um das 125-jährige Jubiläumsammelt der Samariterverein Maienfeld Fotos oderDokumente aus der Geschichte. Wer solches Materialhat, soll sich bitte direkt beim Verein melden. Riccarda Trepp �

Page 26: Tristram - maienfeld.ch · Tristram erscheint 3- mal im Jah r/ 18. Jahrgang Nr.52 Redaktionsschluss nächste Ausgab e: Samstag, 15. Juni 2019 Der sagenhaft listige Affe Tristram lebte

Ende einer langjährigen Tradition – der Verein derBündnerinnen löst sich nach 94 Jahren auf

Die Kantonale Bündnerinnen-Vereinigung wurde vor 100 Jahren gegrün-det mit dem Ziel sozialer Fürsorge, Gemeinwohl und Mitverantwortungin der Demokratie nach dem 1.Weltkrieg. Im ganzen Kanton bildeten sichin kurzer Zeit 15 Sektionen, von denen heute nur noch 5 aktiv sind. Kul-turelles und Kurse waren eine wichtige Aufgabe des Vereins. Es gab Re-ferate über «Strafen in der Erziehung», «die Frau und die Demokratie»,«Kinder- und Frauenschutz», «Gefahren und Machenschaften des Kom-munismus», «Frauenstimmrecht» usw. Die Kurse waren mehr auf Selbstversorgung ausgerichtet: Gartenbau,Fleischverwertung, Mohn- und Rapsanbau, Brotbacken oder Spinnen.Dazu gehörten auch Trachten-Nähkurse, um Zitat «Die Geschmacklosig-keit der Mode zu steuern»! Der Kantonalvorstand legte grossen Wert auf gemeinsame Projektealler Sektionen. Dazu dienen bis heute die praktische und kulturelle Jah-resaufgabe. Für die praktische hat jede Sektion gestrickte Blätzlidecken, Socken,Bettsocken an den Kantonalen Vorstand abzuliefern, die dann in Alters-heime verschenkt werden. Für die kulturelle wurde ein Thema bestimmt(z.B. Flurnamen, Brauchtum), welches jede Sektion frei bearbeitete miteinem Schlussbericht. Ab 2005 gab es kulturelle Ausflüge mit allen Sek-tionen, die sehr beliebt waren. Der Kontakt mit Frauen anderer Sektio-nen war stets anregend, freundschaftlich und fröhlich.

Einführung des Kindergartens1925: Gründung des Bündnerinnenvereins in Maienfeld. Erstaunlicher-weise gab ein Mann, Dr. Nino Enderlin, den Anstoss zur Gründung desVereins, der vor allem für «einfachere Frauen» sein sollte. Ein Frauenver-ein für adlige Maienfelderinnen bestand bereits. Mit vier jungen Frauenbesprach er Ziel und Aufgaben. Begeistert begann man mit der Mitglie-derwerbung: Am 11. November 1925 fanden sich 25 Aktiv- und 46 Passiv-mitglieder zum 1. Arbeitsabend ein. Jeden Mittwochabend wurden Klei-der für Bedürftige genäht, unter Anleitung zweier Arbeitslehrerinnen. AusProtokollen erfahren wir, dass die fleissigen Bündnerinnen den Solda-ten auf der Luziensteig Socken strickten, die Wäsche besorgten und ih-nen zu Weihnachten sogar Guatali und Pitta brachten. 1952 gründetendie Bündnerinnen den Kindergarten, der Kindern ab 5 Jahren den freiwil-ligen Vorschulbesuch ermöglichte. Für die Einrichtung und den Lohn kamwährend 30 Jahren der Verein auf! 1984 wurde der Kindergarten von derStadt übernommen. Bis 2008 die Spitex den Mahlzeitendienst übernahm,kümmerten sich jahrelang die Bündnerinnen darum. Seit 47 Jahren führtder Verein die Brockenstube. Sie bleibt unter einem neuen Trägervereinbestehen.

Bräuche und Wohltätigkeiten Zur Geldbeschaffung organisierte der Verein in denersten Jahren die «Auffahrts-Bachete». Im Gemeinde-backhaus wurden miteinander Guatali gebacken undauf einem Handwagen zum Verkauf auf die Luzien-steig gezogen. In späteren Jahren führten wir denAuffahrts-Gebäckverkauf auf dem Städtliplatz durch,doch mit der Zeit verlor dieser Brauch immer mehr anBeliebtheit, sodass wir diesen Anlass im 2015 aufga-ben. Auch ein «Wohltätigkeits-Bazar» mit Unterhal-tungsprogramm, später mit Kaffeestube und Tombola,brachte viel ein. Was nicht allen passte, wie das Zitataus einem Protokoll unterstreicht, «die Saalfrage gibtviel zu reden; der Besitzer, ein etwas bockbeinigerHerr, ist dem Hyänenclub nicht sehr gewogen»! Seit20 Jahren nannten wir ihn Weihnachtsmarkt, mitMarktständen, einer grossen Kaffeestube und Tom-bola. Diesen lukrativen Grossanlass hätten wir ohnezugezogene Helferinnen und Helfer nicht mehr be-wältigen können. Auch der Herbstmarkt mit anderen Vereinen aufdem Städtliplatz brachte uns Einnahmen. Es ist einschöner, aber für uns sehr strenger Anlass mit reich-haltigem Kuchenbuffet und zwei Brockiständen. Mitdem Reinerlös aus den Märkten und der Brockenstubesowie den Passivmitglieder-Beiträgen unterstütztenwir die Altersarbeit in der Gemeinde. Wir organisiertenund finanzierten jährlich einen Altersausflug mit Carund Zvieri. Auch den beliebten Altersnachmittag mitzirka 90 Gästen in der Mehrzweckhalle, wo es Anspra-chen des Stadtpräsidenten und der Pfarrersleute gab,dazu Musikunterhaltung und Gratisbewirtung.

Geselligkeit spielte von Anfang an eine grosseRolleEs wurde Theater gespielt, lustige Schnitzelbänke ge-dichtet, gelacht und gesungen. Man unternahm be-scheidene Ausflüge, z.B. nach Guscha oder eineMondschein-Schlittenfahrt von der Luziensteig. Der Verein bot eine willkommene Abwechslungausserhalb der Familie. Die gemeinsame Arbeit mach -te doppelt Freude. Dies ist auch heute noch so, denn

26

Vereine

Page 27: Tristram - maienfeld.ch · Tristram erscheint 3- mal im Jah r/ 18. Jahrgang Nr.52 Redaktionsschluss nächste Ausgab e: Samstag, 15. Juni 2019 Der sagenhaft listige Affe Tristram lebte

menschliche Anteilnahme und gegenseitige Hilfeleis -tung ist selbstverständlich, man besucht sich an Ge-burtstagen oder unterstützt bei Krankheit oder Unfäl -len. Nach unserem Motto «Miteinander–Füreinander»sind wir eine grosse Familie und teilen Freud und Leid.Daneben pflegen wir aber auch heute noch die Gesel-ligkeit mit Ausflügen in der näheren Umgebung, meistmit Betriebsbesichtigungen. Viel Freude bereiten un-sere alljährlichen Weihnachtsgeschenke an 20 Allein-stehende. Das 90-Jahr-Jubiläum im 2015 feierten wirausgiebig mit verschiedenen Anlässen für die Aktiv-mitglieder.

Auflösung mangels NachwuchsDer Bündnerinnenverein Maienfeld zählt heute 36Ak tiv- und 150 Passivmitglieder. An der GV vor zweiJahren haben wir schweren Herzens den Entschlussgefasst, den Verein im 2019 aufzulösen wegen Über-alterung der Aktivmitglieder und fehlendem «Nach-wuchs». Das Durchschnittsalter beträgt bereits 78Jahre und die Vorstandsbesetzung wurde immer

schwieriger. Deshalb sind die meisten von uns er-leichtert über den Entscheid. Wir schauen dankbar aufeine sehr schöne und bereichernde Zeit zurück, wowir in der Gemeinschaft als wohltätiger Frauenvereinvielen Menschen helfen und Freude bereiten konn-ten. Der Stadtbehörde und der Einwohnerschaft dan-ken wir herzlich für die Solidarität und die wohlwol-lende Unterstützung unserer sozialen Arbeit! Ursula Meinherz �

27

Vereine

Einblicke in das Sängerjahr (Männerchor)

Das laufende Sängerjahr begann Anfang November mit viel Schwungund grosser Freude mit dem tra ditionellen «Waldtag». Einmal im Jahrleis ten die Männerchörler einen Arbeitseinsatz im Wald der Gemein-den Maienfeld und Fläsch. Dieses Jahr leisteten 24 Männer einen Bei-trag zur Bekämpfung der wuchernden Neophyten. Nach getaner Arbeitwurde grilliert und gefeiert, und – wie nicht anders zu erwarten – mitFreude gesungen. Etwas besinnlicher und ruhiger gestaltete sich der nächste Anlass.Der Männerchor bereicherte in würdiger Art den Gottesdienst am Ewig-keitssonntag. Die Lieder werden manchem Gottesdienstbesucher in Er-innerung bleiben. Auch am Altjahrabend feierte der Männerchor mitder Kirchgemeinde zusammen den Gottesdienst. Man hört Stimmen, diesagen, sie würden auch wegen dem wunderbaren alten Lied «Des Jahresletzte Stunde» so gerne den Gottesdienst besuchen. Einmal im Jahr treffen sich die beiden Männerchöre Maienfeld und Jenins, um sich gegenseitig einige Lieder zu präsentieren und dann auchgemeinsam zu singen, dieses Jahr war das am 24. Januar in Jenins. Eben-falls zum Jahresprogramm gehört das Mitwirken am Suppentag, den diebeiden Kirchgemeinden gemeinsam zur Unterstützung gemeinnützigerProjekte veranstalten. Der Chor wirkt jedes Jahr mit einigen Liedern mitbeim ökumenischen Gottesdienst und dem anschliessenden Suppenes-sen in der MZH Lust. Am Gründonnerstag, 18. April, werden wir den Be-

wohnern im ZKB Neugut mit einem Ständchen Ab-wechslung und Freude bereiten. Den Abschluss des Sängerjahres 2018/19 bildetdas grosse Konzert in der Amanduskirche. Für diesesEreignis planen wir ein Programm mit Liedern aus allerWelt. Wir freuen uns, wenn Sie am Samstag, 18.Maium 20 Uhr mit uns rund um die Welt reisen. Ein wei-terer schöner Anlass steht dem Männerchor am Auf-fahrtstag, 30.Mai, bevor mit der Organisation des Auf-fahrtsfestes auf der St.Luzisteig. Hans Wismer �

Der Männerchor nach getaner Arbeit.

Fortbestand Brockenstube

Die Brockenstube bleibt bestehen, mit den bekann-ten Verkäuferinnen und Öffnungszeiten am Mitt-woch- und Samstagnachmittag von 13.30 bis 16 Uhr.Bisher hatte sich die Bündnerinnen Vereinigung umdie Organisation der Brockenstube gekümmert,nach deren Auflösung übernimmt ein Trägervereindiese Aufgabe. Was auch immer Sie kaufen, es istbestimmt günstig und für einen guten Zweck. Der Er-lös dient «gemeinnützigen Zwecken».

Bringen Sie Ihre noch intakten Sachen zu uns,statt sie wegzuwerfen. Auch damit unterstützen Sieunsere Spendenkasse und leisten einen Beitrag zueiner sinnvollen und nachhaltigen Wiederverwer-tung. Wir freuen uns, sie wieder oder neu bei unsbegrüssen zu dürfen. Marlies Klesse �

Page 28: Tristram - maienfeld.ch · Tristram erscheint 3- mal im Jah r/ 18. Jahrgang Nr.52 Redaktionsschluss nächste Ausgab e: Samstag, 15. Juni 2019 Der sagenhaft listige Affe Tristram lebte

2019

gAgenda

Bitte melden Sie alle öffentlichen, in Maienfeld stattfindenden Anlässe an Theresia Mäder, Stadtverwaltung:Telefon 081 300 45 65, Telefax 081 300 45 60, E-Mail [email protected], Redaktionsschluss: Samstag, 15. Juni 2019

Datum Veranstaltung Ort Organisator Zeit

April17. Papiersammlung Städtli Zweckverband Falknis17. Bürgerversammlung Mehrzweckhalle Lust Stadtrat 20 Uhr17. 1. Obligatorisches Schiessen Schiessanlage St.Luzisteig Schützengesellschaft 18–20 Uhr17. Kliikinder-Fiir, ök. Feier für Kinder Amanduskirche Kirchgemeinde 9.15 Uhr18. Ständchen des Männerchors/Gründonnerstag ZKB Neugut Männerchor 18.45 Uhr

Mai1. «Hereinspaziert» Diverse Torkel www.graubuendenwein.ch ab 11 Uhr4. Bevölkerungstag 125-jähriges Jubiläum Mehrzweckhalle Lust Samariterverein 10 Uhr9. Gemeinsames Mittagessen Pfrundhaus Kirchgemeinde 11.30 Uhr15. Kliikinder-Fiir, ök. Feier für Kinder Amanduskirche Kirchgemeinde 9.15 Uhr18. Führung Schloss Reichenau Kultur Herrschaft 9– 11 Uhr19. Erstkommunion Pfarrkirche Kath. Kirchgemeinde 9–11 Uhr22. Vorlesetag Bibliothek Maienfeld Bibliothek Maienfeld25. Heidiland-Cup 2019 Mehrzweckhalle Lust Turnverein/Jugis25. Dr gschnällscht Herrschäftler Mehrzweckhalle Lust Turnverein/Jugis 20 Uhr26. Herrschäftler Turntag 2019 Mehrzweckhalle Lust Turnverein/Jugis26. Staibock-Cup Mehrzweckhalle Lust Turnverein30. Auffahrtsfest St.Luzisteig St. Luzisteig Männerchor

Juni7. Hot-Dog Konzert mit unserer Bläserband Schulhaus Maienfeld Musikschule Landquart 18 Uhr10. Firmung Pfarrkirche Kath. Kirchgemeinde12. Spielplatzfest (Ausweichdatum: 19.6.2019) Erlebnisspielplatz Maienfeld Trägerverein Erlebnisspielplatz 14 Uhr13. Buchstart mit Nina Kolb Bibliothek Maienfeld Bibliothek Maienfeld 9.15 Uhr15. Tag der Begegnung mit der Bevölkerung In den Siechenstauden Stadtrat18. Ferienlektüre Lesetipps für Erwachsene Bibliothek Maienfeld Bibliothek Maienfeld 20 Uhr25. Gemeindeversammlung Mehrzweckhalle Lust Stadtrat 20 Uhr27.–30. Springkonkurrenz 2019 Möhrwiese Reitverein Falknis28. Führung durchs Fotomuseum Bad Ragaz Kultur Herrschaft 19 Uhr

Juli1. Sonnenschäden, öffentliche Samariterübung Samariterlokal Samariterverein21. Calamus Trio, Sommerkonzert Kirche Steigkirche Calamus Trio 19–20.30 Uhr

August19. Schuleröffnungsfeier Mehrzweckhalle Lust Schule24. 2. Obligatorisches Schiessen Schiessanlage St. Luzisteig Schützengesellschaft 9–12 Uhr24. Ganztagesausflug Quinten Kultur Herrschaft31. Lizenzprüfung Möhrwiese Reitverein Falknis

September1. Guscha-Sunntig (ohne Gottesdienst) Guscha Pro Guscha ab 11 Uhr10. Brandiscup Mehrzweckhalle Lust Männerriege 18–22 Uhr11. Öffentlicher Kinderflohmarkt Erlebnisspielplatz Maienfeld Trägerverein Erlebnisspielplatz 14 Uhr11. Bürgerversammlung Mehrzweckhalle Lust Bürgergemeinde 20 Uhr14. Städtlimarkt, Bücherstand im Städtli Städtli Bibliothek Maienfeld14. Städtlimarkt Städtli Weinbauverein21. Le Bal des Vents, Konzert von Zephyr Combo Kirche Malans Kultur Herrschaft 18– 19 Uhr

Vorschau2. November Turnunterhaltung Mehrzweckhalle Lust Turnverein 13.30/20 Uhr4. November Blutspenden Mehrzweckhalle Lust Samariterverein 18–20 Uhr6. November Papiersammlung Städtli Zweckverband Falknis8. November Erzählnacht Bibliothek Maienfeld Bibliothek Maienfeld 16– 16.45 Uhr19. November Bücherkaffee Bibliothek Maienfeld Bibliothek Maienfeld 9–11 Uhr11. Dezember Gemeindeversammlung Mehrzweckhalle Lust Stadtrat 20–22 Uhr27. Dezember Jungbürgerfeier 2019 Rathaus Stadtrat 17 Uhr

Regelmässige VeranstaltungenSamstag/Sonntag Guscha-Wirtschaft (Ostern bis Mitte November) Guscha Pro GuschaSamstag/Sonntag Enderlin-Wirtschaft (Pfingsten-Oktober) Enderlinhütte SAC Piz SolMontag/Dienstag Mini Gym (3–5 Jahre) Kunstturnhalle Mo 9– 10 Uhr Di 10.15–11.15 UhrMontag Lauftreff (ohne Voranmeldung) vor Mehrzweckhalle Lust Katrin Camenzind 19 UhrMittwoch Hunde-Welpenprägung Kanalstrasse 5, Maienfeld NF Footstep 9 UhrMi/Do/Fr Krabbel Gym (1–4 Jahre) Kunstturnhalle 9– 10.30 UhrSamstag Jugend- und Hunde-Gruppe Clubhaus Kynologischer Verein 8.20–10 UhrSamstag/Sonntag Wii-kend – offene Weinkeller April –Oktober Weinbauverein ab 11 Uhr