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22.08.2019

Christopher Wohland, Wiesbaden

Erkenntnisquelle und Steuerungs-

instrument im

Arbeitsschutzmanagement

Untersuchung von

Schadensereignissen

222.08.2019Christopher Wohland, Wiesbaden

Was ist ein Schadensereignis

• Abweichung vom Standard

• Kleinerer Sachschaden

• Havarie

• Unsichere Handlung

• Kleinere Bagatell-Verletzung einer Person

• Meldepflichtiger Unfall

• Massenunfall

• Unfall mit MdE (Minderung der Erwerbsfähigkeit)

• Tödlicher Unfall

Ab wann „kümmert“ man sich?

• Gesetzliche Vorgaben

• Systemanforderung (SCC, OHSAS, AMS)

• Individuelle Wahrnehmung / Faktor Mensch

• Mengengerüst / Ressourcenproblem (Zeit)

• Sicherheitskultur im Betrieb

• Sicherheitskultur der einzelnen Beschäftigten


Wo ist Ihre „Schmerzgrenze“?


Beispiel „Radlader“



• Unsichere Handlung

• Fahren ohne Rückhaltegurt

• Mitfahren auf der Trittstufe

• Sachschaden

• Bauliche Einrichtungen etc. angefahren, beschädigt

• Personenschaden

• Fersenbeinbruch beim Abspringen

• Person angefahren

• Überrolltrauma (mit Todesfolge)


Beispiel „Umsturz Holzbund“



• Probleme beim Stapeln

• Umsturz von Stapeln

• Beinaheunfälle beim Stapeln und Lagern

• Technische Trocknung mit Schwinden des Holzes

• Umreifung des Holzes nach der Trocknung

• Wareneingangskontrolle

• Alternative Lagerung / Regale

• Meldebogen für Sachschäden / unsichere Vorgänge

• Meldebogen für Bagatellunfälle (T-O-P)

• Unfallerfassung (z.B. im Rahmen eines AMS)

• Unfallkurzbericht

• Unfalluntersuchung (Typ: großer Bahnhof)

Untersuchungsmethode:

Erklärungsmodell, Ishikawa, N5W-Methode, Tripod


Instrumente in der Praxis

ISHIKAWA – Ursache-Wirkungs-Diagramm

Christopher Wohland, Wiesbaden Seite 13

• Mensch

Maschine

ArbeitsumgebungMethode /

Organisation

MaterialArbeitsplatz

Verhalten

Klima

Kenntnisse Verschmutzung

Hilfsmittel

Überforderung

Fußboden

Platzverhältnisse

fehlende

Schutzeinrichtung

techn. Störung

Anweisungen

Arbeitstempo

Ablaufplanung

…..

Rohstoffe

Gefahrstoffe

Verpackungsmaterial

…..

…..

…..

…..

…..

Beleuchtung

Unfall

Ursache Wirkung


Instrumente in der Praxis

• Situation zum Unfallzeitpunkt?

• Beteiligte Personen? Organisationsverschulden?

• Technische Beweiswürdigung

• Fotos

• Asservate

• Gutachten

• Zeugenarten

• Augenzeuge

• Knallzeuge

• Zeuge vom Hörensagen


• Zeitpunkt der Ermittlung (unverzüglich, später)

• Einbindung von Personen (Beteiligte, Experten)

• Beweiswürdigung (Zeugenbefragung, techn. Gutachten)

• Berichtswesen (rechtliche Wertung, was wird

dokumentiert und wo?)

• Verteiler und interne Kommunikation

• Konsequenzen (KVP, Arbeitsrecht, Unterweisung,

Änderung von Arbeitsverfahren, technische oder

organisatorische Maßnahmen)

Aufwand und Nutzen bzw. Risiken


Beweiswürdigung

• Objektiv und vorurteilsfrei

• Offene Fragen (oft ist es anders als gedacht)

• Klare Zuordnung der Aussagen zu Personen

(Vorsicht vor dem Erzählstil)

• Klare Benennung von technischen Fakten

• Fotos sagen mehr als tausend Worte

• Trennung Unfallhergang und UnfallursacheDie Schuldfrage klärt übrigens ausschließlich die Justiz


Der Todesfall ist nur auf den ersten Blick

der schlimmste anzunehmende Schadensfall

Auch eine unsichere Handlung ist ein Schadensfall,

denn sie schädigt die Sicherheitskultur im Betrieb.

Das Wort zum Schluß


Dipl.-Ing. Christopher Wohland

BG BAU – Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft

Fachabteilung Prävention

Gebiet NRW NO

Kronprinzenstraße 67

44135 Dortmund

0231 / 5431 1013

[email protected]

Vielen Dank

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