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Verhaltensauffälligkeit oder Genialität? Die Bedeutung des UmfeldesProf. Dr. Heidrun Stöger

Verhaltensauffälligkeit oder Genialität?

Die Bedeutung des UmfeldesDie Bedeutung des Umfeldes

Prof. Dr. Heidrun Stöger

Universität Regensburg


Leistungsexzellenz wird in allen Gesellschaften hoch geschätzt.

Tatsächlich findet man, dass jedes Land einen Tatsächlich findet man, dass jedes Land einen gewissen Stolz auf seine leistungsexzellenten

Personen empfindet, die bis hin zur regelrechten Anbetung reichen kann.


Einige der größten Wissenschaftler der Menschheitsgeschichte waren Österreicher

Erwin Schrödinger, „Vater“ der Quantenphysik, Nobelpreis für Physik 1933


Konrad Lorenz, Nobelpreis für Physiologie oder Medizin 1973

Konrad Lorenz (r.) und Nikolaas Tinbergen, 1978


Was ist der Alptraum deutscher Männer?


Hans Krankl


Bei der WM in Argentinien war er mit zwei Toren maßgeblich am legendären 3:2-Sieg über Deutschland

beteiligt.


Das unvergessene 3:2 wird von Edi Finger kommentiert:

Da kommt Krankl in den Strafraum. Schuss … Tooor, Tooor, Tooor, Tooor, Tooor, Tooor! I wer’ narrisch! Krankl schießt ein. 3:2 für Österreich! Meine Damen und Herren, wir fallen uns um den

Hals; der Kollege Rippel, der Diplom-Ingenieur Posch. wir busseln uns ab. 3:2 für Österreich durch ein großartiges Tor unseres Krankl. Er hat olles überspielt, meine Damen und Herren. Und warten’s noch ein bisserl, warten’s no a bisserl; dann können wir uns vielleicht ein Vierterl genehmigen. (…) Jetzt hammas gschlagn! (…) Noch einmal Deutschland am Ball. Eine Möglichkeit für Abramczik.

Und!? Daneeeeben! Also der Abraaaamczik. Obbusseln möcht’ i den Abramczik dafür. Jetzt hat er uns gehooolfn. Allein vor dem Tor stehend. Der braaave Abramczik hot daneben gschossn. Der Orme wird si’ ärgern. Und jetzt ist auuus! Ende! Schluss! Vorbei! Aus! Deutschland geschlagen!


Nena, 1983:99 Luftballons


Falco 1985: Rock Me Amadeus


Häufig werden leistungsexzellenten Personen jedoch auch bestimmte Verhaltensauffälligkeiten,

Schrulligkeiten und Starallüren zugeschrieben


Wolfgang PauliNobelpreis für Physik 1945

„Es ist schon eine kühne Tat der Redaktion, ein Referat über eine neue Feldtheorie Einsteins unter die Ergebnisse der exakten Naturwissenschaften aufzunehmen. Beschert uns doch seine nie versagende Erfindungsgabe sowie seine hartnäckige Energie beim Verfolgen eines bestimmten Zieles in letzter Zeit durchschnittlich etwa eine solche Theorie pro Jahr - wobei es psychologisch interessant ist, dass die jeweilige Theorie vom Autor gewöhnlich eine Zeitlang als die "definitive Lösung" betrachtet wird.“


Wolfgang PauliNobelpreis für Physik 1945

Der immer optimistische deutsche Physiknobelpreisträger Werner Heisenberg sagte über seine „Einheitliche Feldtheorie“, sie stände kurz vor der Vollendung, es fehlten „nur ein paar Details“.

Pauli schickte darauf am 1. März 1958 eine Postkarte an George Gamow, auf der nur ein Quadrat gezeichnet war mit der Bemerkung:


„Ich kann malen wie Tizian“

Darunter stand in kleiner Schrift:


„Es fehlen nur die Details.“


Zusammenhänge zwischen Verhaltensauffälligkeit und Genialität Verhaltensauffälligkeit und Genialität


1) Der Geniebegriff

2) Wissenschaftliche Zugänge

a) Sind Hochbegabte verhaltensauffällig?

b) Sind Genies tatsächlich verhaltensauffälliger als andere b) Sind Genies tatsächlich verhaltensauffälliger als andere

Personen?

3) Funktionalität von Verhaltensauffälligkeiten

4) Zusammenfassung und Ausblick


Schöpferischer Wahnsinn

„amabilis insania“


„Genies sind eine andere psychisch-biologische Spezies, die sich in ihren geistigen und emotionalen Eigenschaften so stark von der übrigen Menschheit unterschiedet wie diese sich vom Affen“ (Hirsch, 1931, unterschiedet wie diese sich vom Affen“ (Hirsch, 1931, S. 298, zitiert nach Ziegler, 2008).


Sir Isaac Newton (1642-1726)


Fazit:

• Im traditionellen Geniebegriff ist Verhaltensauffälligkeit eine Bedeutungsfacette.

• Das Genie wird dekontextualiesiert – also unabhängig vom Umfeld - gedacht, d.h. z.B. Mozart wäre zu jeder Zeit an jedem Ort ein Musikgenie.


1) Der Geniebegriff




Personen?




Genie über IQ definiert

Genie:

Höchstbegabte mit einem IQ > 160, die Leistungsexzellenz in einer

gesellschaftlich relevanten und hochgeschätzten Domäne zeigen

Universalgenie:

Personen, deren Genie eine besondere Leistungsbreite aufweist


1) Der Geniebegriff


a) Sind Hochbegabte verhaltensauffällig? – Die Divergenzhypothese

b) Sind Genies verhaltensauffälliger als andere b) Sind Genies verhaltensauffälliger als andere

Personen?




• Längsschnittstudie von 1921 bis heute

• „Genetic Studies of Genius“

• Aus einer Stichprobe von 250.000 Schüler wurden ca. 1.500 mit einem

Wissenschaftliche Überprüfung der Divergenzhypothese

Schüler wurden ca. 1.500 mit einem weitüberdurchschnittlichen IQ ausgewählt

• Erhoben wurden Variablen wie soziale Herkunft, intellektuell herausragende Verwandte in der Familie, medizinische Daten, Schulleistungen, Motivation, Karriereverläufe, Persönlichkeits-merkmale, Verhaltensauffälligkeiten

Lewis M. Terman


Ergebnisse:

• Besserer Gesundheitszustand

• Bessere Schulleistungen

Wissenschaftliche Überprüfung der Divergenzhypothese

• Vergleichbares oder günstigeres Spielverhalten

• Günstigere emotionale, moralische und charakterliche Entwicklung

• Günstigere Schul- und Karriereverläufe

=> Divergenzhypothese ließ sich nicht bestätigen

Lewis M. Terman


• 70er Jahre: vermehrt Berichte über Hochbegabte, die soziale und psychische Probleme aufwiese

• vor allem diejenigen hochbegabten Kinder zeigten psychosoziale Probleme, deren Eltern in einer Hochbegabtengesellschaft oder einer Elternselbsthilfegruppe organisiert waren (Freeman, 1979)


Fazit:

• Die Divergenzhypothese trifft bei zufällig ausgewählten hochbegabten Kindern nicht zu. Ihr Verhalten und ihr Umfeld sind eher günstig ausgeprägt.Umfeld sind eher günstig ausgeprägt.

• Vor allem hochbegabte Kinder, die das Label „Hochbegabt“ von einer Beratungsstelle erhielten und deren Eltern in einer speziellen Hochbegabtenvereini-gung organisiert sind, zeigen Verhaltensauffälligkeiten


Kritik an der Terman Studie:

• Obwohl die Schul- und Karriereverläufe der Teilnehmer durchaus positiv verliefen, waren sie nicht günstiger als bei Personen mit vergleichbarem sozioökonomischem Status und Lebensumfeld.

• Nur sehr wenige Personen der Stichprobe erzielten in ihrem späteren Leben wirklich herausragende Leistungen. späteren Leben wirklich herausragende Leistungen.

• Im Gegenteil: zwei spätere Nobelpreisträger wurden aufgrund ihres zu niedrigen IQs sogar aus der ursprünglichen Stichprobe ausgeschlossen.

William B. Shockley

Nobelpreis für Physik

Luis W. Alvarez

Nobelpreis für Physik


1) Der Geniebegriff




Personen?




Lange-Eichbaum (1928): „Genie, Irrsinn und Ruhm“

• Biographien von 200 Genies

• Psychotische Störungen: 12% im Vergleich zu 0.5%

• Nur 6,5% der Genies waren völlig gesund• Nur 6,5% der Genies waren völlig gesund


Methodische Schwächen:

• Retrospektive Analysen von Biographien

• Keine zufällige Auswahl der Teilnehmer, sondern Auswahl aufgrund des konservativen GeniebegriffsAuswahl aufgrund des konservativen Geniebegriffs

• Ergebnisse beruhen auf Beobachtungen psychiatrisch ungeschulter Personen


Wissenschaftlich fundiertere Studien:

Psychiatrische Untersuchungen bei Genies:

Überdurchschnittliche Prozentzahlen an mentalen und emotionalen Störungen (z.B. Andreasen, 1987; Jamison, 1989)

Psychometrische Studien mit Vergleichsgruppen:Psychometrische Studien mit Vergleichsgruppen:

Ungünstigere Ausprägung von Persönlichkeitsmerkmalen bei Genies (z.B. Götz & Götz, 1979, Rushton, 1990)

Häufung psychopathologischer Auffälligkeiten in Familien von Genies (z.B. Andreasen, 1987; Karlson, 1970)


Fazit:

• Trotz methodischer Mängel – auch neurer Studien – gibt es Hinweise, dass leistungsexzellente Personen möglicherweise ein erhöhtes Risiko haben, möglicherweise ein erhöhtes Risiko haben, Verhaltensauffälligkeiten zu zeigen.

• Welche Rolle das Umfeld hierbei spielt wurde in den genannten Studien kaum beachtet.


1) Der Geniebegriff




Personen?




• Größter Logiker seit Aristoteles

• Entdecker des Unvollständigkeitssatzes

Kurt Gödel „Genie mit psychopathischen Zügen“

• Weiterentwicklungen der Relativitätstheorie

• Einstein schrieb in einem Brief, er ginge nur ins Institut, um Gödel auf dem Heimweg begleiten zu dürfen.

• John von Neumann („Vater“ des Computers): „Gödel ist tatsächlich absolut unersetzlich. Er ist der einzige Mathematiker, von dem ich das zu behaupten wage.“


- Depressive Verstimmungen- Hypochondrische Zwangsvorstellungen- Tod durch Verhungern aufgrund seiner

Kurt Gödel „Genie mit psychopathischen Zügen“

- Tod durch Verhungern aufgrund seiner Vergiftungsängste

- Starke Beeinträchtigung seiner Arbeit

Þ Pathologische Verhaltensauffälligkeiten sind nicht funktional für die Entwicklung und Aufrechterhaltung von Leistungsexzellenz


Leitner (2007): Verhaltensauffälligkeit = Verhalten,

• „das auf den sich verhaltenden Menschen selbst und / oder seine Umwelt und Mitwelt über einen längeren

Wissenschaftliche Definition von Verhaltensauffälligkeit

Zeitraum belastend und verunsichernd wirkt

• das in der Auswahl und Intensität nicht der Situation angepasst erscheint

• das Entwicklungsmöglichkeiten behindert, anstatt sie zu fördern.“ (S. 15)


einfache Auffälligkeiten im Verhalten, die auf Mitmenschen

unverständlich, merkwürdig, ungewohnt, fremd, kaum sinn-

oder zweckvoll wirken

Alltagsverständnis von Verhaltensauffälligkeit


Können nach dem Alltagsverständnis eingestufte Verhaltensauffälligkeiten funktional bzw. adaptiv sein?

Einige Befunde: Leistungsexzellente Personen zeichnen sich aus durch:

• durchschnittlich geringere Konformität sowie unkonventionelleres • durchschnittlich geringere Konformität sowie unkonventionelleres Denken und Handeln (Eysenck, 1995)

• manische Phasen und hoher Optimismus (Jamison, 1993; Weisberg, 1994)

• „verrückte“ Gedanken, bizarre Assoziationen oder fremde Metaphern (Woody & Claridge, 1977; Eysenck, 1995)


Vergesslichkeit als maladaptive Verhaltensauffälligkeit von Genies?

Richard Reti (tschechoslowakischer Schachgroßmeister)

Gewann 1925 ein Blindsimultanspiel bei dem er gleichzeitig 29 Schachpartien spielte, ohne dabei auf das Schachbrett schauen zu dürfen.


• Leistungsexzellente Personen verfügen über ein extrem gutes Gedächtnis in ihrem Spezialgebiet (Ericsson, Charness, Feltovich & Hoffmann, 2006)


Gedächnisexperiment mit dem Ex-Schachweltmeister Gary

Kasparow (zitiert nach Ziegler et al., 2008)

Antihistamine appendicitis

GleichheitLeningrad

TegemeriltiUumotelleguwiappendicitis

plesiopsic salmonella

Talgult staphylokinase streptokinase mirkokinase

fissuraIrkutsk

LeningradUssuri

AstronautenGlasnost

AchtenbachEuropäerChinese

GeschichteFritz Meiers Hut

UumotelleguwiTongorolote

Hübners FingerKauzumyni

AgnostizismusLehrbuch

caloriaHatjiroomutos


Zerstreutheit als adaptive Funktion?

• Der berühmte Schachmeister Ludwig Rellstab wurde auch als der "Schachprofessor" bezeichnet. Bei einem Schachturnier in Berlin hatte er eine wichtige Partie gewonnen, was er sofort seiner im Nebenraum auf ihn wartenden Frau verkünden wollte.

Noch erhitzt von Spiel und Erfolg setzte sich Rellstab brilleputzend an Noch erhitzt von Spiel und Erfolg setzte sich Rellstab brilleputzend an den Tisch zu einer Dame. Er erzählte, wie er durch ein glänzendes Opfer gewonnen habe. Erst nachdem er die Brille gesäubert und auf die Nase gesetzt hatte, bemerkte er seinen Irrtum und zog sich unter tiefen Verbeugungen von der entgeistert blickenden Fremden zurück!

• Ein kanadischer Schachspieler gab 1958 bei der Schacholympiade in München eine Brille, die auf seinem Tisch lag, als Fundgegenstand ab. Kurze Zeit später stellte er fest, dass es seine eigene war.


Adaptive Verhaltensweisen, deren Auffälligkeit auf der

gezielten (Nicht-)Nutzung von Kapazitäten beruht

• Théodule Ribot (1888): Konzept der „Zerstreutheit aus Aufmerksamkeit“Aufmerksamkeit“

• Aufmerksamkeitsfokussierung auf die Interessendomäne (z.B. Simonton, 2000)


Robert (Bobby) Fischer

„Schlecht in der Schule, herausragend im Schach, “


Fazit:

• Pathologische Verhaltensauffälligkeiten bei Genies treten in vereinzelten Fällen auf, sind jedoch kein Merkmal von Leistungsexzellenz, sondern beinträchtigen diese.Leistungsexzellenz, sondern beinträchtigen diese.

• Nach der Alltagssprache definierte Verhaltensauffälligkeiten sind häufig Vorraussetzungen für oder Reaktionen auf besondere Lernerfordernisse, die notwendig sind, um Leistungsexzellenz zu erreichen bzw. zu erhalten.


Die Bedeutung des Lernverhaltens und des Umfeldes für

die Entwicklung von Leistungsexzellenz

Unproblematisches leichtes Lernen von Genies vs. 10.000 Stunden „deliberate practice“„deliberate practice“


Die Novosibirskschule für mathematisch, naturwissenschaftlich begabte Sekundarschüler (Jeltova & Grigorenko, 2005)

• Lehrpläne sind speziell auf das Erreichen von Leistungsexzellenz ausgerichtet

• Erfolgreiche Teilnahme an einer Schülerolympiade gilt als normales Ziel

• 7:15 Frühstück8:30 – 21:30 Uhr Schule insgesamt 3 Stunden Pause23:00 Uhr Bettruhe

• Wenn deutsche Schüler mit ersten sporadischen Trainings für die Schülerolympiade beginnen, haben die Schüler der Novosibirskschule bereits 1000 Stunden Lernvorsprung

• Wegen der großen Erfolge wurde das Schulkonzept im Jahr 2000 bereits von zehn Nationen übernommen (Donoghue et al. 2000).


Die Geniephase und die Bedeutung der Umwelt

Verehrung, Freiheiten, Vorrechte, Nachsicht gegenüber Defiziten etc. als Ursache von Verhaltensauffälligkeiten?


Rapper P. Diddy beschäftigt einen persönlichen Assistenten, der ihm ständig einen Schirm nachträgt, der ihn vor zu viel UV-Licht schützt.


Rod Stewart wünscht stets, dass sein Hotelzimmer total abgedunkelt wird. Ein Team klebt alle Ritzen, durch die Licht eindringen könnte, in seiner Suite ab.


Athenaios berichtet, dass es die luxuriösesten Snacks wohl bei Alexander dem Großen gab. Das Dessert, das aus Nüssen, Feigen und anderem Naschwerk bestand, war in Blattgold gehüllt. Die Partygäste packten die Leckerei aus und warfen den „goldenen Abfall“ auf den Boden. Das hatte auch sein Gutes, denn die Sklaven, die anschließend sauber machen mussten, durften behalten, was sie fanden (nach Athenaios)


Der römische Schriftsteller und Verwaltungsbeamte Sueton berichtet darüber, wie Kaiser Caligula sein Lieblingspferd verwöhnte.

Siegte es bei einem Rennen, lud er das Tier zum Essen ein. Es wurde mit vergoldetem Getreide und Wasser aus vergoldetem Getreide und Wasser aus goldenen Kelchen belohnt.

In einem überschwänglichen Moment rief Caligula das Pferd sogar zum Konsul aus. Außerdem besaß es ein eigenes komplett eingerichtetes Haus, in dem es Gäste empfangen konnte.


Möglicherweise sind gerade die Verehrung, die man Genies entgegen bringt, die Freiheiten und Vorrechte, die ihnen gewährt werden sowie die Nachsicht, die man die ihnen gewährt werden sowie die Nachsicht, die man ihren Defiziten entgegen bringt, die eigentlichen Ursachen für eventuelle Verhaltensauffälligkeiten


Die Geniephase und die Bedeutung der Umwelt

Moderne Hochbegabungskonzepte:

Loslösung der Betrachtung von Hochbegabung und Genie als Persönlichkeitsmerkmal, Hinwendung zu systemischer Perspektive (Dai & Renzulli, 2008; Ziegler, 2005)

Verhaltensauffälligkeiten sind

• entweder positive Systemeigenschaften, die zur Leistungsent-wicklung beitragen

• oder dysfunktionale Eigenschaften, wobei zwar eine Adaption an die jeweilige Umwelt stattgefunden hat, diese jedoch nicht im Sinne einer Leistungsentwicklung bzw. -aufrechterhaltung war


1) Der Geniebegriff




Personen?




• Verselbständigung des metaphysischen unwissenschaftlichen Stereotyps des verhaltensauffälligen Genies aus der Antike

• Erste wissenschaftliche Ansätze (z.B. Terman) weisen nach, dass Hochbegabte gleichgute bzw. bessere körperliche und psychische Gesundheit aufweisen als durchschnittlich Begabte.

• Die Divergenzhypothese bleibt dennoch populär.• Die Divergenzhypothese bleibt dennoch populär.

• Studien mit Personen, die bereits Leistungsexzellenz zeigen deuten tatsächlich auf mehr Verhaltensauffälligkeiten hin. Allerdings weisen diese erhebliche methodische Mängel auf.


Genauere Betrachtungen zeigen:

a) Klinische Verhaltensauffälligkeiten führen zu einer Beeinträchtigung der Schaffenskraft.

b) Verhaltensauffälligkeiten, die eher dem Alltagsverständnis entsprechen, sind teilweise adaptiv für die Entwicklung von Leistungsexzellenz und / oder entstehen als Reaktion auf besondere Lernanforderungen.

c) Einige Verhaltensauffälligkeiten treten erst als Folge von Leistungsexzellenz auf und sind in der Regel wenig adaptiv.


Was bedeutet das für die Praxis?


• Verhaltensauffällige Kinder sind nicht automatisch hochbegabt –Gefahr bei der Identifikation von Hochbegabten

• Das Label „Hochbegabt“ kann sich negativ auf das Verhalten auswirken

• Zeigen begabte Kinder (pathologische) Verhaltensauffälligkeiten, sind diese meist maladaptiv und sollten therapiert werden.sind diese meist maladaptiv und sollten therapiert werden.

• Zeigen begabte Kinder nicht-maladaptive Verhaltensauffälligkeiten, so sind diese normalerweise lernförderlich.

• Hat eine Person Leistungsexzellenz erreicht sollte darauf geachtet werden, dass sie nicht mit Handlungen blockiert wird, die Starallüren fördern (z.B. Autogramme und Interviews geben).

Stattdessen sollte ein lernförderliches Umfeld geschaffen werden (zur Verfügung von Labors, Proberäume).


oder eines geeigneten Rasenplatzes, damit die gegnerische Mannschaft auch in der nächsten WM geschlagen werden kann


Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

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