Visualisierte Patientenaufklärung Depression - AbZdem Weg aus der Depression. Dank der modernen...

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Visualisierte Patientenaufklärung Depression Ein Service der AbZ-Pharma Qualität aus Deutschland. Preiswerte Arzneimittel.

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Visualisierte Patientenaufklärung

Depression

Ein Service der AbZ-Pharma

Qualität aus Deutschland.Preiswerte Arzneimittel.

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Depression ist eine der häufigsten vorkommenden Erkrankungen in Deutschland. Statistisch gesehen erkranken

daran 20% der Menschen mindestens einmal im Laufe ihres Lebens. Leider immer noch tabuisiert, selten erkannt

und oft nicht behandelt. Doch es gibt Auswege aus der Depression. Diese Broschüre wurde mit viel Sorgfalt und

unter Beteiligung von Betroffenen für Sie entwickelt. Sie enthält ein Tagebuch eines Patienten, in dem Sie sich

vielleicht wieder finden werden und soll Ihnen ein Begleiter auf dem Weg zurück zu Ihrer Gesundheit sein.

Nutzen Sie die Broschüre, um aktiv Ihre Umwelt zu informieren.

Ihre AbZ-Pharma GmbH

Vorwort

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Kapitel 1

Inhalt Seite

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Was ist nur los mit mir? 4

Wie kann mir diese Broschüre helfen? 6Bin ich allein? – Allgemeines zur Erkrankung

Ab wann ist es eine Depression? 9Häufigkeit

Die Gesichter der Depression 10Unipolare DepressionBipolare affektive Depression

Die komplexen Ursachen 15Depression als ReaktionWas passiert im Gehirn

Wie komme ich da wieder raus? – Was hilft mir? 19Medikamentöse TherapiePsychotherapieWo bekomme ich Hilfe? – AdressenGeben Sie nicht auf

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Kapitel 1

4

Warum habe ich heute die Aufgaben, die ich mirgestellt hatte, wieder auf morgen verschoben? Mirfehlt immer mehr die Fähigkeit, Dinge realistisch zusehen, meine Ängste wachsen und nehmen immermehr Raum in meinem Leben ein. Wo sind meinOptimismus und meine Lebensfreude? Eigentlichhabe ich immer gerne Sport getrieben oder michmit Freunden getroffen, aber das finde ich allesunwichtig.

Das geht jetzt schon so lange und wird immerschlimmer. Anfangs habe ich gedacht, ein Tief hatjeder mal, aber ich komme da gar nicht mehrheraus.

Wahrscheinlich kommen Ihnen solche oder ähnlicheGedanken vertraut vor. Das sind nur einige typischeEmpfindungen, die mit einer Depression einherge-hen. Der Begriff leitet sich vom lateinischen„deprimere“ = niederdrücken ab.

Was ist nur los mit mir?

Am Anfang war es nur ein Impuls,

viele Dinge haben sich in meinem

Alltag verändert und plötzlich war

sie da, die Angst vor der Zukunft.

Nicht mehr zu genügen, keine

Perspektive zu haben und nicht

mehr weiter machen zu wollen. Der

Zustand der völligen Hilflosigkeit

gegenüber meinen Gefühlen hat

mich immer weiter in den Strudel

der Hoffnungslosigkeit gezogen, bis

zu dem Punkt, dass ich morgens

nicht mehr aufstehen wollte und

konnte . Dies war meine erste

Krankmeldung wegen „Rücken -

schmerzen“ …

Tagebuch

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Die Worte „Depression“ oder „depressiv“ werdenschnell mal in den Raum geworfen. Wer einenschlechten Tag im Büro hatte, ist abends „depres-siv“, schlechtes Wetter führt zur „Depression“ undgenerell wird jedes Stimmungstief gerne mit diesenBe zeichnungen versehen.

Doch eine echte Depression ist eine ernst zu neh-mende Krankheit und keine Befindlichkeitsstörung.Sie muss erkannt und medizinisch behandelt wer-den. Nicht nur die Psyche spielt hier eine Rolle, tat-sächlich spielen sich nachweisbare Prozesse imGehirn ab, die zu einer Depression führen. DieseErkennt nisse, die erst in den vergangenen Jahr -zehnten gewonnen wurden, haben wesentlich zueinem besseren Verständnis der Erkrankung

Kapitel 1

beigetragen und machen eine wirksame Behandlungmöglich.

Bei Ihnen ist eine Depression festgestellt worden.Diese Diagnose mag Sie zunächst schockiert habenund ängstigt Sie sicher immer noch. Doch dasErkennen der Erkrankung ist der erste Schritt aufdem Weg aus der Depression. Dank der modernenForschung kann heute den meisten Betroffenen gutgeholfen werden. Voraussetzung dafür ist, dass Sierichtig informiert sind und aktiv bei der Behandlungmitmachen.

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Sie können sie auch dazu einsetzen, Ihr Umfeld zuinformieren. Angehörigen und Freunden fällt es dannleichter, Ihre Situation zu verstehen und Sie bei IhrerGenesung zu unterstützen.

Ohne Ihren Arzt geht es aber nicht, nutzen Sie dieBroschüre, um ihm gezielt Fragen zu stellen odernachzuhaken, wenn Ihnen etwas unklar ist.

Wir wünschen Ihnen alles Gute!

Vielleicht hilft es Ihnen zu wissen, dass Sie nichtalleine sind: vier Millionen Deutsche leiden an einerbehandlungsbedürftigen Depression.

Diese Broschüre soll Sie dabei unterstützen, dieKrankheit besser zu verstehen. Sie erklärt IhnenUrsachen und Symptome, Formen der Depressionund natürlich die Behandlungsme thoden. Nutzen Siesie als hilfreichen Begleiter auf dem Weg zurück indie Gesundheit!

Kapitel 2

Wie kann mir diese Broschüre helfen?

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Eine Depression macht sich bemerkbar durch eineanhaltend gedrückte Stimmung, Antriebslosigkeit,Interessensverlust und Freudlosigkeit. Dazu kommenunerklärliche Ängste und Schuldgefühle, ein vermin-dertes Selbstwertgefühl, Konzentrationsstörungenund eine Neigung zum Rückzug.

Diese Symptome sind ganz unabhängig von äußerenUmständen, Ablenkung durch angenehme Dinge hilftnicht, Zuspruch durch nahestehende Menschenebenso wenig. Zwar sind alle diese Empfindungenindividuell sehr unterschiedlich ausgeprägt, dochgerade ihre lange Dauer und die scheinbareAusweglosigkeit unterscheiden die Krankheit voneiner depressiven Verstimmung, die jeder aus ver-schiedenen Situationen kennt. Ohne Behandlunggeraten viele Betroffene immer tiefer in den Strudel,der sie nach unten zieht, bis am Schluss womöglichdie Frage auftaucht: Wozu noch leben?

Bin ich allein? – Allgemeines zur Erkrankung Kapitel 2

Meine Umwelt nimmt mich nicht

ernst. Du schaffst das schon.

Stell Dich doch nicht so an, das geht

vorbei … Nur wann ?

Tagebuch

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Kapitel 2

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Wenn Sie solche oder ähnliche Gedanken schoneinmal hatten, sollten Sie unbedingt zu Ihrem Arztgehen. Er kann Ihnen helfen, sich aus den Fängender Depression wieder zu lösen.

Sehr häufig treten im Rahmen einer Depressionauch körperliche Beschwerden auf, manchmal sindsie sogar das erste oder einzige Anzeichen für dieKrankheit. Dazu gehören beispielsweise Kopf -schmerzen, Appetitlosigkeit, Schlafstörungen oderMagen-Darm-Probleme.

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Kapitel 3

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Eine Depression festzustellen, gestaltet sich nichtimmer einfach, da die Symptome sich in ihrer Zu -sammensetzung, ihrem zeitlichen Ablauf und derIntensität stark unterscheiden können.

Zunächst sollten mittels verschiedener Unter suchun -gen körperliche Ursachen oder Medikamente alsAuslöser einer Depression ausgeschlossen werden.Ist dies nicht der Fall, ergibt sich die Diagnose inerster Linie aus einem ausführlichen Gespräch mitden Betroffenen.

Eine Depression gilt als gesichert, wenn mindestenszwei typische Beschwerden aus der Hauptsymp -tomgruppe (gedrückte Stimmung, Interessensverlust,Freudlosigkeit, Antriebsmangel) und zwei weitereSymptome wie z.B. Konzentrations störungen, ver-mindertes Selbstwertgefühl, Schuldgefühle oderHoffnungslosigkeit vorliegen. Je nachdem, wie viele

Symptome insgesamt zu finden sind, wird die De -pres sion in leicht, mittelgradig oder schwer einge-teilt.

Depressionen sind viel weiter verbreitet, als manvermuten mag. In Deutschland leiden etwa vierMillionen Menschen darunter, das sind ungefähr5% der Bevölkerung. Die Zahl der Betroffenen, dieunter einer depressiven Episode (s. Seite 10) leiden,ist dreimal so hoch und liegt zwischen 15 und20%. Haben Sie bereits eine depressive Phasedurchlebt, erhöht sich das Risiko einer Neuer -krankung.

Denken Sie also nicht, Sie wären ein hoffnungs loserEinzelfall!

Ab wann ist es eine Depression?

Häufigkeit

Die Depression hat

viele Gesichter.

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Ärzte unterscheiden zwei Hauptformen von de pres -siven Störungen, die unipolare und die bipolare.Während bei einer unipolaren oder einpoligen

Depression nur depressive Phasen auftreten, zeichnetsich die bipolare Depression durch niedergedrücktewie auch Phasen größter Begeisterung aus.

Die Gesichter der Depression

Kapitel 4

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Kapitel 4

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Hauptsymptome einer Depression Einige weitere typische Symptome

Gedrückte Stimmung

Angst und Schuldgefühle

Neigung zum Rückzug

Hoffnungslosigkeit

Konzentrationsstörungen

Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust

Schlafstörungen

Selbstmordgedanken

Interessensverlust

Freudlosigkeit

Schnelles Ermüden

Antriebsmangel

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Häufigkeit des Auftretens beschrieben. MancheMenschen erleiden nur eine einzige depressiveEpisode in ihrem Leben. Bei vielen kehrt dieErkrankung aber immer wieder zurück, imFachjargon heißt das rezidivierende Depression.

Unipolare Depression

Kapitel 4

Bei der sehr viel häufigeren unipolaren Depressionherrschen ausschließlich depressive Phasen vor.Neben den Schwere graden wird sie auch nach der

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Kapitel 4

Bei einigen Betroffenen sind die Symptome nichtganz so stark ausgeprägt, bleiben aber dauerhaft aufdem niedergedrückten Niveau, das bedeutet, die

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Krankheit verläuft chronisch und wird dann alsDysthymie bezeichnet.

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Die Einteilung in Schweregrade und Formen kanndurch das Ausfüllen verschiedener Fragebögenerleichtert werden. Werden diese Fragebögen imVerlauf der Erkrankung wiederholt ausgefüllt, lässtsich auch abschätzen, ob und in welchem Ausmaßeine Therapie Wirkung zeigt.

Patienten, die an einer bipolaren affektivenStörung erkrankt sind, wurden früher „manisch-depressiv“ genannt. Bei ihnen wechseln klassische

Kapitel 4 depressive mit manischen Phasen. ManischeEpisoden zeigen sich durch einen massiv gesteiger-ten Tatendrang und ausgeprägte Euphorie. Währenddieser Zeit benötigen die Betroffenen scheinbar kei-nen Schlaf und sind nächtelang aktiv. Häufig werdendann auch fatale Handlungen vollzogen. Manchetätigen beispielsweise überstürzte Einkäufe, diehorrende Summen kosten und zum finanziellenDesaster führen. Dann aber kommen wieder diePhasen der Niedergedrücktheit und Antriebs losig -keit.

Bipolare affektive Störung

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Bei der Entstehung von Depressionen spielenverschie dene Faktoren eine Rolle. Dazu zählen unteranderem eine genetische Veranlagung, Stoff wechsel -störungen im Gehirn sowie manche Persönlich keits -merkmale wie z.B. eine erhöhte Sensibilität undVerletzlichkeit.

Eine erbliche Vorbelastung gilt als gesichert. Ist einElternteil an einer Depression erkrankt, liegt daseigene Risiko bei etwa 15%. Es steigt auf 50 bis60%, wenn beide Eltern betroffen sind. Frauen lei-den etwa zwei bis dreimal häufiger an Depressionen,die genaue Ursache ist unklar, vermutlich ist dieseTatsache hormonellen Umständen zuzuschreiben.

Viele Untersuchungen haben ergeben, dass beidepressiven Patienten eine Stoffwechselstörung imGehirn vorliegt. Die Konzentration zweier wichtigerBotenstoffe – Serotonin und Noradrenalin – ist beiihnen häufig vermindert. Die Botenstoffe sind dafürverantwortlich, Impulse zwischen Nervenzellen zuübertragen (s. Seite 16). Diese Impulsübertragungermöglicht unter anderem das Denken und Fühlen.

Die komplexen Ursachen

Kapitel 5

Bei einer Reihe von Patienten tritt die Erkrankungnach belastenden oder kritischen Situationen auf.Dazu können sowohl schwerwiegende Ereignisse wieder Verlust einer nahestehenden Person als auchÄnderungen der Lebensumstände, z.B. durchPensionierung, zählen. Bei den Betroffenen liegteine erhöhte „Verletzlichkeit“ durch derartigeBelastungen vor, was dann zum Ausbruch derDepression führt.

Depression als Reaktion

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elektrischerImpulse austau-schen. Zwischenden Zellen liegt

ein kleiner Spalt,den die Impulse

nicht einfach übersprin-gen können. Zur Überwin-

dung dieser Lücke gibt es ver-schiedene chemische Bo ten stoffe, wie Serotoninund Noradre nalin. Diese beiden Botenstoffe habenbe sonders großen Einfluss auf unsere Stimmungund unsere Aktivität. Serotonin beispielsweise fördertaber auch die Bewegungen des Darmes. Die Stoffewerden vom Ende einer Zelle ausgeschüttet, wan-dern hinüber zur nächsten und lösen dort wiedereinen elektrischen Impuls aus. ÜberschüssigesSerotonin und Noradrenalin werden sofort wiedervon der ersten Zelle aufgenommen. Das Gleich -gewicht der Stoffe ist sehr ausgeklügelt, damitInformationen ungestört weitergeleitet werdenkönnen.

Depressionen können auch als Folgekörperlicher Krankheiten auftreten.Dazu zählen unter anderem Krebs -leiden, Schlaganfälle, die Parkinson-Krankheit („Schüttel lähmung“), chronischeSchmerzzustände oder Demenz-Er kran kungen.Außerdem gilt eine Reihe von Medikamenten alsAuslöser von Depressionen, wobei hier ebenfalls diepersönliche Veranlagung von Bedeutung zu seinscheint, damit die Krankheit ausbricht.

„Bei einer Sonderform der Depression – derWinterdepression – wird Lichtmangel als Ursachevermutet. Die depressiven Symptome treten hierverstärkt während der dunklen Wintermonate aufund klingen mit Beginn des Frühlings meist wiederab.“

Unser Gehirn besitzt etwa 25 Milliarden Nerven -zellen, die untereinander Informa tionen in Form

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Kapitel 5

Serotonin wirkt an vielen Stellen im Gehirn

Was passiert im Gehirn?

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Kapitel 5

Bei Depressionen ist die Chemie aus dem Gleichgewicht.

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Kapitel 5

Bei Patienten mit einer Depression ist dieses chemi-sche Gleichgewicht nun aus der Balance geraten.Eine mögliche Ursache liegt darin, dass zu wenigBoten stoffe in den Nervenzellen vorhanden sind.Die Folge: weniger Impulse werden weitergeleitet.Damit sinkt die Fähigkeit, Empfindungen wie Freudeoder Zufriedenheit zu spüren, und negative Emp -findun gen haben die Möglichkeit, übermächtig zuwerden.

Bei anderen depressiven Patienten sind zwar genü-gend Stoffe vorhanden, aber aus noch nicht sichergeklärter Ursache sind sie nicht mehr in der Lage,die Informationen richtig zu übertragen. In beidenFällen schlägt sich das chemische Ungleich gewichtauf die Stimmung und die Aktivität der Patientennieder. Außerdem sind auch körperliche Verände -rung wie Magen-Darm-Beschwerden möglich.

Die Botenstoffe im Spaltzwischen den Nervenzellenreichen nicht aus.

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kenhaus dient nicht dazu, Sie „wegzusperren“, son-dern hilft Ihnen, wieder in den Alltag zurückzukehren.

Die Entdeckung, dass die Botenstoffe im Gehirn ausdem Gleichgewicht geraten sind, hat zur Entwicklungeiner Reihe von sehr effektiven Wirkstoffen geführt.Fast alle dieser Antidepressiva versuchen, auf ver-schie denen Wegen die Konzentration der beiden wich - tigen Stoffe Serotonin und Noradrenalin zu er höhen.

Kapitel 6

19

Medikamentöse Therapie

Ihre Medikamente erhöhen dieKonzentration der Botenstoffe, dieÜbertragung klappt wieder!

Die Behandlung von Depressionen ist heute sehrerfolgreich und gründet sich im Wesentlichen aufzwei Säulen: Medikamente und Psychotherapie.Beide zeigen große Erfolge. Welche der beiden fürSie in Frage kommt, oder ob sie am besten kombi-niert werden, richtet sich nach dem SchweregradIhrer Depression. Fakt ist: egal, was Ihr Arzteinsetzt, es wird Ihnen helfen!

Bei leichten Formen reicht oft eine ambulantePsycho therapie. Bei mittlerer oder schwererAusprägung sind in der Regel Medikamente unver-zichtbar. In gravierenden Fällen kann auch ein statio-närer Aufenthalt erforderlich werden, insbesondere,wenn Selbstmordgedanken vorhanden sind. ScheuenSie sich nicht, diese Hilfe anzunehmen! Das Kran -

Wie komme ich da wieder raus? –Was hilft mir?

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Ein Großteil der Medikamente verhindert die rascheWieder aufnahme der Botenstoffe in die Nervenzellenund erhöht so die Konzentration am Spalt. ÄltereAnti depressiva (tri- und tetrazyklische) beeinflussenmehrere Botenstoffsysteme, was zwar zu einer brei-ten Wirkung, aber auch zu vermehrten Neben wir kun -gen führen kann (s. Seite 21). Neuere Anti depres siva(z.B. Citalopram, Fluoxetin, Sertralin, Paroxetin) sindselektiver und verhindern gezielt die Wieder auf -nahme von Serotonin und/oder Noradrenalin odererhöhen die Freisetzung der Botenstoffe(z.B. Mirtazapin).

So genannte Monoaminooxidasehemmer (MAO-Hemmer) setzen ganz anders an, sie hemmen dennatürlichen und regelmäßigen Abbau der Botenstoffeim Körper und erhöhen auf diesem Wege die Kon -zentration. Bei der Einnahme von MAO-Hemmernist darauf zu achten, dass sie in Verbin dung mitbe stimmten Lebensmitteln wie Käse, Nüssen,Alkohol und manchen Wurst- oder Obst sorten zueinem Blutdruckanstieg führen können.

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Kapitel 6

Nichts ging einfach vorbei , ich zog mich

immer weiter zurück in meine Welt ohne

Hoffnung, schlief schlecht und versuchte

mit Alkohol meine Gefühle zu ertränken

und Schlaf zu finden … – definitiv keine

Lösung! …

Habe allen Mut zusammengenommen und

die Scham überwunden und mit meinem

Hausarzt gesprochen. Alle meine Gedanken

sprudelten heraus, auch diese , die ich

eigentlich nicht teilen wollte , da sie mein

Ausweg aus dem Leben und der Situation

waren …

Mein Arzt klärte mich über die Möglich -

keiten auf aus der Depression zu kommen.

Er half mir zu verstehen, dass mein Stoff -

wechsel aus dem Gleich gewicht ist und

erklärte mir die medikamentösen und

psychologischen Therapiewege …

Tagebuch

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X

XX X X X X

XXX X

XX X X X

X

XBitten Sie eventuell Angehörige oder Freundedarum, Sie zu motivieren!

Bei tri- und tetrazyklischen Antidepressiva kann esdurch die breitere Wirkung auch zu unerwünschtenErscheinungen wie Blutdruckabfällen, Schwindel,Müdigkeit, Mundtrockenheit oder Gewichtszunahmekommen.

Bei den neueren Antidepressiva sind Magen-Darm-Beschwerden, Kopfschmerzen oder auch Störungender Sexualfunktionen mögliche Nebenwirkungen.Ihr Arzt wird Sie darüber aufklären und die für Siepersönlich günstigsten Medikamente auswählen.

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Pflanzliche Alternativen wie z.B. Johannis-kraut eignen sich nur für leichte depressiveEpisoden. Außerdem kann es hier zuWechsel wirkungen mit anderen Medikamen-ten kommen. Bei bipolaren Störungen (manisch-depressiven Erkran kungen) werden unter anderemLithiumsalze oder verschiedene Substanzen gegenEpilepsien oder Schizophrenien eingesetzt, diemanische Phasen verhindern können.

Die Wirkung von Antidepressiva setzt erst nacheinigen Tagen bis Wochen ein. Haben Sie Geduldund nehmen Sie sie weiter konsequent ein, auchwenn sich zunächst kein Erfolg zeigt oder sogar zuBeginn Nebenwirkungen auftreten! Diese Neben -wirkungen verschwinden in der Regel im Laufe derBehandlung wieder. Jeder Tag, an dem Sie IhreMedikation einhalten, ist ein Schritt hin zu einerBesserung und Rückkehr in Ihr „altes“ Leben.

Wann wirken Antidepressiva?

Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Kapitel 6

Geben Sie nicht auf!!

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Ein klares Nein ! Bei Antidepressiva ist keineAbhängigkeit oder ein „süchtig machendesPotenzial“ zu befürchten. Daher drohen auch keineEnt zugs erscheinungen, wenn die Medikamenteabgesetzt werden. Außerdem haben sie keinenEinfluss auf die Persönlichkeit.

Nach dem Abklingen der Symptome sollten Sie dieMedikamente auf keinen Fall gleich wieder abset-zen. Die Balance Ihrer Botenstoffe ist weiterhin sehranfällig für Störungen und muss sich erst nachhaltigstabilisieren. Die Behandlung sollte mindestens übervier bis sechs Monate erfolgen. Eventuell ist aucheine Dauertherapie erforderlich, um einen Rückfallzu verhindern. Über die individuelle Therapiedauerentscheiden Sie gemeinsam mit Ihrem Arzt.

Wann kann ich sie wieder absetzen?

Kapitel 6

Machen Antidepressiva abhängig oderverändern sie mich?

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Bei der Behandlung von Depressionen kommen vorallem zwei Verfahren zum Einsatz: die kognitiveVerhaltenstherapie und die interpersonelleTherapie.

Die kognitive Verhaltenstherapie dient dazu,Verhaltensweisen aufzudecken, die durch dieDepression entstanden sind, z.B. im Umgang mitMitmenschen. Negative Denkmuster werden identifi-ziert und mit Hilfe des Therapeuten schrittweiseabgebaut. Dazu gehört unter anderem, gemeinsamIdeen von positiven Aktivitäten zu entwickeln undsoziale Fähigkeiten zu trainieren.

Bei der interpersonellen Therapie stehen dieBeziehungen zu Mitmenschen im Vordergrund. Hierwerden Verluste durch Trennungen oder Trauerfälle,bestehende Konflikte oder andere Schwierigkeitenim Umgang mit anderen aufgearbeitet.

Psychotherapie

Kapitel 6

Manchmal erinnere ich mich

zurück an die Zeit vor der Diagnose

und frage mich, warum ich alle

diese glücklichen Momente und

wertvollen Dinge nicht mehr erken-

nen konnte . Heute , fast ein Jahr

nach dem Beginn der Therapie , geht

es mir wieder gut. Ich bin den

Empfehlungen meines Arztes gefolgt

und einen Weg gegangen, der

nicht einfach war, aber er hat

sich gelohnt!

Tagebuch

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Mitmenschen, Sie haben eine ernstzunehmendeErkrankung! Gemeinsam schaffen Sie den Wegzurück aus der Depression!

Noch etwas: Wenn Sie nach dem Abklingen einerEpisode irgendwann erneut erste Anzeichen einerDepression bemerken, setzen Sie sich möglichstrasch mit Ihrem Arzt in Verbindung und sprechenSie über eine mögliche antidepressive Therapie.Häufig kann die frühzeitige medikamentöse Be -handlung die Stärke und Dauer der depressivenEpisode deutlich verringern.

Wer bereits einmal eine Erkrankungsphase durchge-macht hat, kann die in der Psychotherapie erlerntenKonfliktbewältigungs strategien anwenden, um sichvor weiteren Episoden zu schützen.

Ihre Mitarbeit ist unerlässlich für den Behandlungs -erfolg! Denken Sie daran, dass die Tabletten Zeitbrauchen, ehe sie ihre Wirkung entfalten. Wenn SieFragen zur Therapie oder zu Medika menten haben,scheuen Sie sich nicht, sie zu stellen! Nehmen SieHilfe an, sowohl von Ihrem Arzt als auch von Ihren

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Geben Sie nicht auf!

Kapitel 6

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Der Umgang mit depressiv erkrankten Menschenstellt Sie vor eine enorme Herausforderung. DerMensch, den Sie glauben zu kennen, hat sichwomöglich völlig verändert. Die Lebenslust und derAntrieb sind in Lustlosigkeit, Erschöpfung und dasGefühl völliger Leere übergegangen. Akzeptieren Siedie Depression Ihres Partners oder Ihres Freundesals Krankheit. Suchen Sie die Schuld für dieErkrankung nicht bei sich selbst.

Sie sollten wissen, dass auch Sie bei der Therapieeiner Depression wichtig sind!

Die regelmäßige Einnahme der Medikamente ist einwesentlicher Teil der Therapie, der von dem Patientendurch seine Antriebslosigkeit häufig als nicht notwen-dig abgetan wird. Sie können ihm dabei helfen, sichan die Regeln zu halten. Haben Sie Geduld mit IhremPartner und hören Sie ihm zu. Treiben Sie ihn nicht

an, aber unterstützen Sie ihn in seinen Aktivitäten wenner Eigeninitiative zeigt. Es hat keinen Sinn, einemDepressiven zu sagen, dass er sich zusammenreißen soll,dass alles nicht so schlimm ist, und dass seine Schuld -gefühle grundlos sind. Er wird nichts davon in seinerSituation verstehen.

Gehen Sie liebevoll mit dem Betroffenen um und wen-den Sie sich nicht von ihm ab, auch wenn er Ihnengegenüber noch so abweisend ist.

Denken Sie aber auch daran, dass Ihre Belastbarkeitbegrenzt ist und Sie sich selbst zur Unterstützung einpositives Umfeld schaffen sollten.

Informieren Sie sich über die Krankheit, aber auch überIhre Rolle. Scheuen Sie sich nicht, eine Beratungsstellefür Angehörige psychisch Kranker aufzusuchen, wennSie Hilfe benötigen!

Ein paar Worte für Angehörige und Freunde

Kapitel 6

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Wo bekomme ich Hilfe? – Adressen

Kompetenznetz DepressionInternet: www.kompetenznetz-depression.de

Hier finden Sie ausführliche Informationen rund um Depressionen, nicht nur, was das Krankheitsbild betrifft,sondern auch nützliche Adressen, z.B. von Krisen diensten oder Angehörigengruppen sowie persönlicheErfahrungsberichte.

Darüber hinaus ermöglicht ein Diskussionsforum den Austausch mit anderen Betroffenen.

Onmeda – Für meine GesundheitInternet: www.onmeda.de/krankheiten/depression.htmlGut gegliederte und verständliche Darstellung aller medizinischer Fakten zum Thema Depression.

Bundesverband der Angehörigen psychisch Kranker (BApK)Internet: www.bapk.deOppelner Straße 130, 53119 Bonn, Tel.: 0228 632646

Telefonseelsorge: 0800 111 0111 oder 0800 111 022224 Stunden täglich – anonym, vertraulich, gebührenfrei!

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Fragen für den nächsten Arztbesuch!

Kapitel 6

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Konzeption: MEDinMOTION GmbHAgentur für Marketing in der [email protected]

Text: Dr. med. Anja BraunwarthUta Eichler

Gestaltung: MedienDesignjkJörg-Thomas Krienelke

© 2010 by AbZ-Pharma GmbH, Dr.-Georg-Spohn-Straße 7, 89143 BlaubeurenAlle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung vorbehalten. Kein Teil des Werkes darfin irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigungder AbZ-Pharma GmbH reproduziert oder in Datenverarbeitungsan lagen gespeichert werden. Die Haftung fürFehler und Druckfehler ist ausgeschlossen.

Fotoquellen: fotolia.de, dak.de

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AbZ-Pharma GmbH

Dr.-Georg-Spohn-Str. 7, 89143 Blaubeuren

Internet: www.abz.de

Tagebuch Manchmal erinnere ich mich zurück an die Zeit vor der Diagnose

und frage mich, warum ich alle diese glücklichen Momente und

wertvollen Dinge nicht mehr erken-nen konnte. Heute, fast ein Jahr

nach dem Beginn der Therapie, geht es mir wieder gut. Ich bin den Empfeh lungen meines Arztes gefolgt

und einen Weg gegangen, der nicht einfach war, aber er hat sich gelohnt!

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