Widerstand ist zwecklos: Ein Pladoyer für nachhaltige Geldanlagen

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28 29 03|2015 Investmentstrategie Investmentstrategie Seit vielen Jahren organisieren wir Schulungen und Veranstal- tungen zu nachhaltigen Geldanlagen für Finanzprofis. Stets bekunden die Teilnehmer ein reges Interesse an der Thematik, doch letztlich kommen nachhaltige Geldanlagen nur dann zum Einsatz, wenn die Kunden ausdrücklich danach fragen. So hat sich das Bild in den vergangenen Jahren nicht verändert: Von wenigen Nischenanbietern abgesehen setzen weder Finanzpla- ner, unabhängige Berater noch Banken auf nachhaltige Geld- anlagen als strategischen Baustein bei der Konstruktion von Anlageportfolien. Doch warum greift die Finanzbranche noch immer in die teil- weise schmutzigen Schubladen konventioneller Investments wo es auch sauberere Alternativen gibt? Die erste Antwort lesen Sie in den Performanceranglisten von Print- und Onlinemedien: Egal in welche Produktkategorie Sie schauen, nur selten findet sich in den Top-Ten der Performan- cerankings ein nachhaltiges Produkt. Auch wenn jeder Berater weit von sich weist, dass seine Produktauswahl nach einfachen Ranglisten erfolgt: Es ist eben einfacher, wenn man beim Ver- kauf dem Kunden die Ranglistenposition oder die Rating-Sterne vorlegen kann. Zahlreiche Studien belegen, dass die Berück- sichtigung von moderaten Nachhaltigkeitskriterien keine Per- formancenachteile birgt oder zumindest die Beimischung von nachhaltigen Investments dem Anleger keine finanziellen Nach- teile verursacht. Ganz im Gegenteil vermeidet die Berücksich- tigung gesellschaftlicher Aspekte bei den Unternehmen eher Reputationsrisiken oder andere Fehlentwicklungen. Doch genau an dieser Stelle baut sich ein weiteres Hindernis auf: Durch die Berücksichtigung von Nachhaltigkeit wird aus dem magischen Dreieck von Anlagehorizont, Risiko und Rendi- te ein magisches Viereck. In dem herausfordernden Marktum- feld noch eine vierte Dimension zu berücksichtigen, macht für Banken und Einzelkämpfer gleichermaßen eine Überarbeitung der bestehenden Systeme oder einen grundsätzlich neuen An- satz notwendig. Um auf Dauer zukunftsfähig zu bleiben, ist eine stärkere EDV-Unterstützung des Beratungsprozesses jedoch ohnehin unvermeidlich. Die Investition in Beratungsunterstüt- zungssysteme, die auch Nachhaltigkeitsaspekte berücksichti- gen können, ist damit empfehlenswert. Noch ist das Angebot in diesem Bereich gering, doch kann zum Beispiel unter www. Nachhaltigkeitsdepotcheck.de ein bewährtes System aus dem Hause Tetralog in einer Basisversion kostenfrei getestet wer- den. Viele Portfolioverwalter behelfen sich in der heutigen Zeit auch durch vermögensverwaltende Produkte und vereinfachen ihre eigenen Prozesse. Auch hier können mittlerweile kluge, ak- tiv verwaltete Konzepte aus dem Nachhaltigkeitsbereich einen Ersatz oder mindestens eine Ergänzung bieten. Der Begriff der „Nachhaltigkeit“ sei zu schwammig, lautet ein weiterer, häufig genannter Kritikpunkt und vielfach besteht die Sorge, in diesem Segment einem „Greenwasher“ aufzusit- zen. Das Forum Nachhaltige Geldanlage (FNG) bietet jedoch eine Vielzahl einfacher Instrumente, um mehr Transparenz zu schaffen. Entscheidend für die Vermeidung von Fußangeln ist aber auch eine realistische Steuerung der Erwartungen der Investoren: Es gibt nämlich kein allgemeingültiges Verständ- nis von Nachhaltigkeit, vielmehr handelt es sich eher um einen Idealzustand, der weit entfernt von unserer realen Wirtschaft ist und dessen Ausgestaltung von den individuellen Wertvor- stellungen abhängt. Damit keine überzogenen Erwartungen an die Erfüllung eines Nachhaltigkeitsanspruchs gestellt wer- den, sollte das Kundengespräch nicht überfrachtet werden. Oft reicht die einfache Frage an den Kunden aus, ob nach- haltige Anlageaspekte generell auch Berücksichtigung finden sollen, soweit dadurch die finanziellen Vorteile einer Lösung nicht beeinträchtigt werden. Viele Kunden greifen dieses An- gebot dankbar auf, weil sie selbst diesen Zusammenhang gar nicht sehen. Dass die so zustande kommende Lösung unter Nachhaltigkeitsaspekten nur „als Schritt in die richtige Rich- tung“ bewertet werden kann, ist gerade diesen Anlegern ohne großen Aufwand vermittelbar. Ein hilfreiches Kommunikationsinstrument ist in diesem Zusammenhang unsere Greenbox, mit der wir Investoren aufklären, welche Möglichkeiten nachhaltige Geldanlagen grundsätzlich bieten und wie die drei Nachhaltigkeitsziele mit unterschiedlichen Methoden umgesetzt werden könnten. Anspruchsvolleren Kunden kann über das FNG-Nachhaltig- keitsprofil eine konkrete einheitliche Dokumentation zu den Nachhaltigkeitsaspekten der ausgewählten Produkte geboten Widerstand ist zwecklos! Plädoyer für die Berücksichtigung von gesellschaftlichen Anlageaspekten in der Finanzplanung. werden. Die Ziele und Methoden aus der Greenbox finden sich in den standardisierten Factsheets des FNG wieder und ma- chen die Nachhaltigkeitsaspekte der einzelnen Fonds auch ohne vertiefte Kenntnis für Anleger und Berater transparent. Alle FNG-Nachhaltigkeitsfondsprofile finden Sie kostenfrei un- ter www.forum-ng.org. Gerade erfahrene Finanzplaner und Vermögensverwalter kontern mit einem weiteren Einwand, wenn sie gefragt wer- den, warum sie nachhaltige Geldanlagen nicht systematisch in ihren Portfolios berücksichtigen. „Das bringt doch alles gar nichts“, lautet das pauschale Urteil über die Wirkung, die nachhaltige Geldanlagen aus ihrer Sicht entfalten. Nicht sel - ten verweist man dabei auch auf die Tatsache, dass sich die Portfolios von nachhaltigen und konventionellen Fonds stark ähneln. Es besteht jedoch ein fundamentaler Unterschied, ob man eine BMW-Aktie über einen konventionellen Fonds erwirbt oder über ein nachhaltig orientiertes Mandat. Denn nicht zuletzt über das Instrument der Stimmrechtsnutzung können verantwortungsbewusste Investoren maßgeblichen Einfluss auf die Unternehmenspolitik erhalten. Je höher der Anteil der nachhaltigen Fonds und Mandate im Markt wird, desto mehr wachsen die Möglichkeiten der Einflussnahme. Weitere Wirkungsketten für mehr verantwortliches Handeln in den Unternehmen ergeben sich aus den Research-Pro- zessen der Analysten. So befruchten die Rankings vieler Nachhaltigkeitsratingagenturen die Corporate Governan- ce-Prozesse in vielen Unternehmen und erzeugen einen Wettbewerbsdruck. Durch die Datenbanksysteme der Nach- haltigkeitsanalysten wird es leichter, Reputationsrisiken bei Unternehmen zu erkennen und konkrete Missstände zu be- nennen. Diese Infrastrukturen werden letztlich über die Ge- bühren der nachhaltigen Investmentfonds finanziert. Solche Beispiele verdeutlichen, dass der größte Hebel nachhaltiger Investoren nicht in der Frage besteht, ob man in ein konkre- tes Unternehmen investiert oder nicht, sondern in dem Er- kenntnisprozess durch das Nachhaltigkeitsscreening und den damit verbundenen Möglichkeiten der direkten oder in- direkten Einflussnahme. Wer in diesem Bereich mehr Argu- mentationssicherheit gewinnen möchte, kann zum Beispiel in eine Ausbildung zum Ecoanlageberater oder als Experte für verantwortliches Investieren bei Ecoeffekt oder der Frankfurt School investieren. Das Forum Nachhaltige Geldanlage bie- tet zudem kostengünstige Einsteigerqualifizierungen an. Mit unserem neuen Webinar- und Newsformat „Performancetalk Nachhaltigkeit“ informieren wir kostenfrei laufend über wich- tige Trends und Qualifizierungsmöglichkeiten. Unter www. geld-anlage.info können Sie den Performancetalk abonnie- ren und sich zu den Veranstaltungen anmelden. Auch wenn alle Argumente für nachhaltiges Investieren auf fruchtbaren Boden fallen, gibt es noch inneren Widerstand bei den Beratern und Portfoliomanagern, die bislang kon- ventionell beraten haben: Lastet nicht sofort ein großer Er- wartungsdruck auf ihnen, wenn sie Nachhaltigkeit zu einem strategischen Baustein innerhalb ihrer Unternehmensstrate- gie erheben? Waren dann die bisherigen Empfehlungen nicht alle falsch und müssen nicht alle Portfolios auf den Prüf- stand? Muss ich meine Sportlimousine nun gegen ein E-Bike eintauschen? Natürlich nicht, denn wenn alle Ihre Kunden bislang aktiv keine Berücksichtigung nachhaltiger Anlageas- pekte eingefordert haben, müssen Sie vielmehr behutsam vorgehen. Sonst kommt bei den Kunden Misstrauen auf, ob die neue Strategie letztlich nicht nur das Ziel hat, für Bank oder Berater zusätzliche Erträge durch erhöhte Aktivitätsni- veaus zu erwirtschaften. Eine schrittweise Beimischung von nachhaltigen Investments ist vor allem bei bestehenden Ver- bindungen der richtige Weg. Das gibt Ihnen und den Investo- ren die notwendige Zeit, sich immer mehr mit den Vorteilen dieser Strategie vertraut zu machen. Denn nicht nur Ihnen, sondern auch Ihren Kunden gibt es ein gutes Gefühl, wenn es gelingt, ohne Verzicht auf Rendite oder höheres Risiko einen gesellschaftlichen Beitrag zu leisten. Der Widerstand gegen den gesellschaftlichen Trend zu mehr Verantwortlichkeit ist nicht nur zwecklos, sondern führt zu verpassten Chancen: Mit der systematischen und schrittweisen Integration von Nachhaltigkeit in die Unternehmens- und Portfoliostrategie können sich Finanzexperten zumindest aktuell noch deutlich von ihren Wettbewerbern abgrenzen und mehr Kundenbin- dung und Kundenzufriedenheit erzeugen. Greenboxbeispiele Fördern Vermeiden Beeinflussen Umweltschutz Solarenergie Keine Kernkraft Umwelt Spende Sozialer Frieden Mikro- Finanz Keine Rüstung Soziale Spende Verantwortliche Führung „Best in Class“ Keine Korruption Stimmrechts- nutzung Ziel Methode Quelle: ©GOOD GROWTH INSTITUT für globale Vermögensentwicklung

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Financial planner 8 2015

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28 29 03|2015

Investmentstrategie Investmentstrategie

Seit vielen Jahren organisieren wir Schulungen und Veranstal-tungen zu nachhaltigen Geldanlagen für Finanzprofis. Stets bekunden die Teilnehmer ein reges Interesse an der Thematik, doch letztlich kommen nachhaltige Geldanlagen nur dann zum Einsatz, wenn die Kunden ausdrücklich danach fragen. So hat sich das Bild in den vergangenen Jahren nicht verändert: Von wenigen Nischenanbietern abgesehen setzen weder Finanzpla-ner, unabhängige Berater noch Banken auf nachhaltige Geld-anlagen als strategischen Baustein bei der Konstruktion von Anlageportfolien.

Doch warum greift die Finanzbranche noch immer in die teil-weise schmutzigen Schubladen konventioneller Investments wo es auch sauberere Alternativen gibt?

Die erste Antwort lesen Sie in den Performanceranglisten von Print- und Onlinemedien: Egal in welche Produktkategorie Sie schauen, nur selten findet sich in den Top-Ten der Performan-cerankings ein nachhaltiges Produkt. Auch wenn jeder Berater weit von sich weist, dass seine Produktauswahl nach einfachen Ranglisten erfolgt: Es ist eben einfacher, wenn man beim Ver-kauf dem Kunden die Ranglistenposition oder die Rating-Sterne vorlegen kann. Zahlreiche Studien belegen, dass die Berück-sichtigung von moderaten Nachhaltigkeitskriterien keine Per-formancenachteile birgt oder zumindest die Beimischung von nachhaltigen Investments dem Anleger keine finanziellen Nach-teile verursacht. Ganz im Gegenteil vermeidet die Berücksich-tigung gesellschaftlicher Aspekte bei den Unternehmen eher Reputationsrisiken oder andere Fehlentwicklungen.

Doch genau an dieser Stelle baut sich ein weiteres Hindernis auf: Durch die Berücksichtigung von Nachhaltigkeit wird aus dem magischen Dreieck von Anlagehorizont, Risiko und Rendi-te ein magisches Viereck. In dem herausfordernden Marktum-feld noch eine vierte Dimension zu berücksichtigen, macht für Banken und Einzelkämpfer gleichermaßen eine Überarbeitung der bestehenden Systeme oder einen grundsätzlich neuen An-satz notwendig. Um auf Dauer zukunftsfähig zu bleiben, ist eine stärkere EDV-Unterstützung des Beratungsprozesses jedoch ohnehin unvermeidlich. Die Investition in Beratungsunterstüt-zungssysteme, die auch Nachhaltigkeitsaspekte berücksichti-gen können, ist damit empfehlenswert. Noch ist das Angebot

in diesem Bereich gering, doch kann zum Beispiel unter www.Nachhaltigkeitsdepotcheck.de ein bewährtes System aus dem Hause Tetralog in einer Basisversion kostenfrei getestet wer-den. Viele Portfolioverwalter behelfen sich in der heutigen Zeit auch durch vermögensverwaltende Produkte und vereinfachen ihre eigenen Prozesse. Auch hier können mittlerweile kluge, ak-tiv verwaltete Konzepte aus dem Nachhaltigkeitsbereich einen Ersatz oder mindestens eine Ergänzung bieten.

Der Begriff der „Nachhaltigkeit“ sei zu schwammig, lautet ein weiterer, häufig genannter Kritikpunkt und vielfach besteht die Sorge, in diesem Segment einem „Greenwasher“ aufzusit-zen. Das Forum Nachhaltige Geldanlage (FNG) bietet jedoch eine Vielzahl einfacher Instrumente, um mehr Transparenz zu schaffen. Entscheidend für die Vermeidung von Fußangeln ist aber auch eine realistische Steuerung der Erwartungen der Investoren: Es gibt nämlich kein allgemeingültiges Verständ-nis von Nachhaltigkeit, vielmehr handelt es sich eher um einen Idealzustand, der weit entfernt von unserer realen Wirtschaft ist und dessen Ausgestaltung von den individuellen Wertvor-stellungen abhängt. Damit keine überzogenen Erwartungen an die Erfüllung eines Nachhaltigkeitsanspruchs gestellt wer-den, sollte das Kundengespräch nicht überfrachtet werden. Oft reicht die einfache Frage an den Kunden aus, ob nach-haltige Anlageaspekte generell auch Berücksichtigung finden sollen, soweit dadurch die finanziellen Vorteile einer Lösung nicht beeinträchtigt werden. Viele Kunden greifen dieses An-gebot dankbar auf, weil sie selbst diesen Zusammenhang gar nicht sehen. Dass die so zustande kommende Lösung unter Nachhaltigkeitsaspekten nur „als Schritt in die richtige Rich-tung“ bewertet werden kann, ist gerade diesen Anlegern ohne großen Aufwand vermittelbar.

Ein hilfreiches Kommunikationsinstrument ist in diesem Zusammenhang unsere Greenbox, mit der wir Investoren aufklären, welche Möglichkeiten nachhaltige Geldanlagen grundsätzlich bieten und wie die drei Nachhaltigkeitsziele mit unterschiedlichen Methoden umgesetzt werden könnten. Anspruchsvolleren Kunden kann über das FNG-Nachhaltig-keitsprofil eine konkrete einheitliche Dokumentation zu den Nachhaltigkeitsaspekten der ausgewählten Produkte geboten

Widerstand ist zwecklos!

Plädoyer für die Berücksichtigung von gesellschaftlichen Anlageaspekten in der Finanzplanung.

werden. Die Ziele und Methoden aus der Greenbox finden sich in den standardisierten Factsheets des FNG wieder und ma-chen die Nachhaltigkeitsaspekte der einzelnen Fonds auch ohne vertiefte Kenntnis für Anleger und Berater transparent. Alle FNG-Nachhaltigkeitsfondsprofile finden Sie kostenfrei un-ter www.forum-ng.org.

Gerade erfahrene Finanzplaner und Vermögensverwalter kontern mit einem weiteren Einwand, wenn sie gefragt wer-den, warum sie nachhaltige Geldanlagen nicht systematisch in ihren Portfolios berücksichtigen. „Das bringt doch alles gar nichts“, lautet das pauschale Urteil über die Wirkung, die nachhaltige Geldanlagen aus ihrer Sicht entfalten. Nicht sel-ten verweist man dabei auch auf die Tatsache, dass sich die Portfolios von nachhaltigen und konventionellen Fonds stark ähneln. Es besteht jedoch ein fundamentaler Unterschied, ob man eine BMW-Aktie über einen konventionellen Fonds erwirbt oder über ein nachhaltig orientiertes Mandat. Denn nicht zuletzt über das Instrument der Stimmrechtsnutzung können verantwortungsbewusste Investoren maßgeblichen Einfluss auf die Unternehmenspolitik erhalten. Je höher der Anteil der nachhaltigen Fonds und Mandate im Markt wird, desto mehr wachsen die Möglichkeiten der Einflussnahme. Weitere Wirkungsketten für mehr verantwortliches Handeln in den Unternehmen ergeben sich aus den Research-Pro-zessen der Analysten. So befruchten die Rankings vieler Nachhaltigkeitsratingagenturen die Corporate Governan-ce-Prozesse in vielen Unternehmen und erzeugen einen Wettbewerbsdruck. Durch die Datenbanksysteme der Nach-haltigkeitsanalysten wird es leichter, Reputationsrisiken bei Unternehmen zu erkennen und konkrete Missstände zu be-

nennen. Diese Infrastrukturen werden letztlich über die Ge-bühren der nachhaltigen Investmentfonds finanziert. Solche Beispiele verdeutlichen, dass der größte Hebel nachhaltiger Investoren nicht in der Frage besteht, ob man in ein konkre-tes Unternehmen investiert oder nicht, sondern in dem Er-kenntnisprozess durch das Nachhaltigkeitsscreening und den damit verbundenen Möglichkeiten der direkten oder in-direkten Einflussnahme. Wer in diesem Bereich mehr Argu-mentationssicherheit gewinnen möchte, kann zum Beispiel in eine Ausbildung zum Ecoanlageberater oder als Experte für verantwortliches Investieren bei Ecoeffekt oder der Frankfurt School investieren. Das Forum Nachhaltige Geldanlage bie-tet zudem kostengünstige Einsteigerqualifizierungen an. Mit unserem neuen Webinar- und Newsformat „Performancetalk Nachhaltigkeit“ informieren wir kostenfrei laufend über wich-tige Trends und Qualifizierungsmöglichkeiten. Unter www.geld-anlage.info können Sie den Performancetalk abonnie-ren und sich zu den Veranstaltungen anmelden.

Auch wenn alle Argumente für nachhaltiges Investieren auf fruchtbaren Boden fallen, gibt es noch inneren Widerstand bei den Beratern und Portfoliomanagern, die bislang kon-ventionell beraten haben: Lastet nicht sofort ein großer Er-wartungsdruck auf ihnen, wenn sie Nachhaltigkeit zu einem strategischen Baustein innerhalb ihrer Unternehmensstrate-gie erheben? Waren dann die bisherigen Empfehlungen nicht alle falsch und müssen nicht alle Portfolios auf den Prüf-stand? Muss ich meine Sportlimousine nun gegen ein E-Bike eintauschen? Natürlich nicht, denn wenn alle Ihre Kunden bislang aktiv keine Berücksichtigung nachhaltiger Anlageas-pekte eingefordert haben, müssen Sie vielmehr behutsam vorgehen. Sonst kommt bei den Kunden Misstrauen auf, ob die neue Strategie letztlich nicht nur das Ziel hat, für Bank oder Berater zusätzliche Erträge durch erhöhte Aktivitätsni-veaus zu erwirtschaften. Eine schrittweise Beimischung von nachhaltigen Investments ist vor allem bei bestehenden Ver-bindungen der richtige Weg. Das gibt Ihnen und den Investo-ren die notwendige Zeit, sich immer mehr mit den Vorteilen dieser Strategie vertraut zu machen. Denn nicht nur Ihnen, sondern auch Ihren Kunden gibt es ein gutes Gefühl, wenn es gelingt, ohne Verzicht auf Rendite oder höheres Risiko einen gesellschaftlichen Beitrag zu leisten. Der Widerstand gegen den gesellschaftlichen Trend zu mehr Verantwortlichkeit ist nicht nur zwecklos, sondern führt zu verpassten Chancen: Mit der systematischen und schrittweisen Integration von Nachhaltigkeit in die Unternehmens- und Portfoliostrategie können sich Finanzexperten zumindest aktuell noch deutlich von ihren Wettbewerbern abgrenzen und mehr Kundenbin-dung und Kundenzufriedenheit erzeugen.

Greenboxbeispiele

Fördern Vermeiden Beeinflussen

Umweltschutz Solarenergie Keine Kernkraft

UmweltSpende

Sozialer FriedenMikro- Finanz

KeineRüstung

Soziale Spende

Verantwortliche Führung

„Best inClass“

KeineKorruption

Stimmrechts-nutzung

Ziel

Methode

Quelle: ©GOOD GROWTH INSTITUT für globale Vermögensentwicklung