Wie teuer ist das Leben, wenn immer Wochenende ist? · 2020. 6. 16. · Unsere Kurzstudie «Wie...

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Wie teuer ist das Leben, wenn immer Wochenende ist? helvetia.ch/einfachpensioniert Helvetia Versicherungen Studie 2020

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  • Wie teuer ist das Leben, wenn immer Wochenende ist?

    helvetia.ch/einfachpensioniert

    Helvetia Versicherungen

    Studie 2020

  • 2

    Editorial.

    Das denken Herr und Frau Schweizer über die Pensionierung.

    So sorgen Herr und Frau Schweizer vor.

    Seite 03

    Wer hat mitgemacht?

    Seite 04

    Seite 06

    Das geben Schweizerinnen und Schweizer aus.

    Seite 08

    Seite 14

    Kurz und knapp.

    Seite 19

  • 3

    Editorial.

    Liebe Leserin, lieber Leser

    Haben Sie bereits konkrete Vorstellungen, wie Ihre Pensionierung aussehen soll? Wie viel Geld wird Ihnen zum Leben zur Verfügung stehen, wenn Sie nicht mehr arbeiten? Wofür werden Sie dieses Geld ausgeben?

    Unsere Kurzstudie «Wie teuer ist das Leben, wenn immer Wochenende ist?» geht diesen Fra-gen nach und liefert spannende Erkenntnisse über die Träume und Erwartungen von Schwei-zerinnen und Schweizern in Bezug auf den drit-ten Lebensabschnitt.

    Lesen Sie auf den nächsten zehn Seiten, wie andere Menschen in Ihrer Altersgruppe und in Ihrer Einkommensstufe vorsorgen, mit welchem Einkommen sie nach der Pensionierung rechnen und wie das Leben nach der Pensionierung aus-sehen soll.

    Wir hoffen, dass Ihnen die Antworten unserer Studienteilnehmenden Anregungen für die eige-ne Vorsorge und für Ihr «Dauerwochenende» liefern.

    Viel Vergnügen bei der Lektüre wünschen Ihnen

    Donald DesaxLeiter Berufliche Vorsorge Schweiz, Helvetia Versicherungen

    Reto Keller Leiter Private Vorsorge Schweiz, Helvetia Versicherungen

  • 4

    Erwerbstätigkeit

    Vollzeit erwerbstätig: 80–100 % Pensum

    Teilzeit erwerbstätig: 50–79 % Pensum

    Teilzeit erwerbstätig:

  • 5

    Schulbildung

    Sprachregion

    Alter (18 bis 64 Jahre)

    Geschlecht Wer hat mitgemacht?

    Die Teilnehmenden der Studie repräsen-tieren die Schweizer Bevölkerung hinsicht-lich Geschlecht, Alter und Sprachregion. Unsere 1’001 Befragten waren in vier Altersgruppen zwischen 18 und 64 Jahren unterteilt. Zum Zeitpunkt der Befragung waren 76 Befragte noch in Ausbildung – 10 Personen waren bereits pensioniert.

    Die Daten wurden zwischen Juli und Au-gust 2019 durch das Marktforschungsins-titut GIM Suisse AG in einer quantitativen Online-Befragung erhoben. Die Verteilung von Schulbildung, Erwerbstätigkeit, Haus-haltseinkommen und Familiensituation ist nicht repräsentativ für die Schweizer Be-völkerung. Dennoch ergaben die Analysen dieser Subgruppen interessante Hinweise über die unterschiedlichen Einstellungen nach soziodemografischen Merkmalen.

    Einkommen

    F-CH22 %

    D-CH 73 %

    I-CH5 %

    51–64 J. 31 %

    26–40 J. 31 %

    18–25 J. 14 %

    41–50 J. 24 %

    Hoch: 35 %

    Mittel: 57 %

    Gering: 8 %

    weiblich55 %

    männlich45 %

  • 6

    Das denken Herr und Frau Schweizer über die Pensionierung.

    Eine Pensionierung kann – wie auch die Lebensabschnitte davor – viele Formen haben. Entsprechend verschieden sind die Erwartungen, Hoffnungen und Ängste, die damit zusam-menhängen. Dies zeigt sich auch in unserer Studie.

    Mehr Freiheit und Freiräume – aber auch ÄngsteGanz oben auf der Liste stehen bei unseren Befragten mehr Freiheit und Freiräume. Rund ein Viertel verbindet die Pensionierung mit mehr Ruhe und mehr Erholung. Das Leben als Pensi-onär bzw. Pensionärin soll aber auch mehr Raum für das Reisen bieten – ein Stichwort, das 13 % der Befragten nennen. Der Gedanke an die Pensio-nierung führt jedoch nicht nur zu po-sitiven Bildern. Rund 3 % der Befrag-ten haben Zweifel respektive äussern Gefühle der Unsicherheit und haben Angst, sich alleine zu fühlen.

    Zeitpunkt der Pensionierung – lieber früher als späterAuch wenn das Gesetz ein ordentliches Pensionierungsalter vorgibt, ist der tat-sächliche Zeitpunkt der Pensionierung mit vielen individuellen Faktoren ver-bunden. Gemäss dem Bundesamt für Statistik (BfS) geht heute in der Schweiz jeder dritte Erwerbstätige vor Errei-chen des offiziellen Rentenalters in den Ruhestand. Unsere Studie zeigt, dass die Teilnehmenden im Durchschnitt ein Pensionierungsalter von 62.2 Jahren anstreben. Dies liegt bei den weiblichen sowie männlichen Befragten unter dem ordentlichen Rentenalter von 64 resp.

    65 Jahren. Einige möchten sich sogar noch früher aus dem Erwerbsleben verabschieden. 35 % der Befragten er-hoffen sich die Pensionierung vor dem Alter von 60 Jahren und 10 % möchten bereits vor 55 in Rente gehen.

    Junge Erwachsene und Männer träumen von Frühpensionierung Mit spätestens 50 pensioniert zu sein – dieser Wunsch wird mit 12 % haupt-sächlich von den 18- bis 25-Jährigen

    Frühpension – wie können sich Herr und Frau Schweizer das leisten? «Eine gute Pensionsplanung ist für eine Frühpension essenziell. Ich empfehle eine erste Standortbestimmung im Alter von 50 Jahren zu machen. Je nach individuellen Bedürfnissen können so Wünsche nach mehr Freizeit und die finanzielle Seite op-timal aufeinander abgestimmt und damit die Lebensqualität gesichert werden.»

    Reto Keller Leiter Private Vorsorge Helvetia Versicherungen

    geäussert. Je jünger die Teilnehmen-den, desto jünger möchten sie auch den dritten Lebensabschnitt begin-nen. Dennoch können sich 8 % dieser Altersgruppe vorstellen, bis etwa 70 Jahre zu arbeiten. Frauen und Män-ner unterscheiden sich hingegen we-nig in Bezug auf das gewünschte Pen-sionierungsalter. Einzig beim Wunsch einer sehr frühen Pensionierung sind Frauen weniger vertreten: Wollen

    Expertenmeinung

    3 % der Befragten haben Angst, sich nach der Pensionierung allein zu fühlen.

    12 %der Befragten Män-ner wollen vor dem Alter von 55 Jahren in Pension gehen.

  • 7

    Altersteilzeit: die stufenweise PensionierungDer Schritt in die Pensionierung kann für Arbeitnehmende eine abrupte Umstellung darstellen. Die Alters-teilzeit würde es Arbeitnehmenden, die unmittelbar vor oder nach der Pensionierung stehen, erlauben, den Übergang in den dritten Lebensab-schnitt fliessender zu gestalten. Die Sozialversicherungen in der Schweiz sehen jedoch keine stufenweise Pen-sionierung vor. Gemäss unseren Erkenntnissen gilt die Altersteilzeit nichtsdestotrotz als eine attraktive Vorbereitung auf die Pensionierung. Für viele ist aber die Bereitschaft, in

    eine Teilzeitanstellung überzugehen, abhängig von dem Einfluss auf die Höhe ihrer Rente. Während die über 50-Jährigen eine eher skeptische Hal-tung haben, sind die 26- bis 50-Jähri-gen von diesem Modell überzeugter. Meinungsunterschiede sind ebenfalls in den verschiedenen Einkommens-klassen zu erkennen. Rund 38 % der Befragten mit einem monatlichen Einkommen ab CHF 6‘000 können sich eine Altersteilzeit auf jeden Fall vorstellen, während der prozentuale Anteil bei der untersten Einkommens-klasse tiefer liegt.

    35 %der Befragten erhof-fen sich die Pensio-nierung vor dem Alter von 60 Jahren.

    12 % der Männer vor dem Alter von 55 Jahren in Pension gehen, sind es bei den Frauen nur 8 %. Relativ wenig Interesse an einer frühen Pensionie-rung haben auch Selbstständigerwer-bende. Diese wollen im Durchschnitt erst nach dem Erreichen des 65. Al-tersjahrs pensioniert werden.

  • 8

    Das geben Schweizerinnen und Schweizer aus.

    Wie leben Schweizerinnen und Schweizer heute? Und wie möchten sie den dritten Lebensabschnitt verbringen? Um diese Fragen zu beantworten, wurden die Teilnehmenden in einem ersten Schritt nach ihren jährlichen Ausgaben für bestimmte Aktivitäten und Themen befragt.

    Auto und Reisen kosten am meistenDer grösste Kostenpunkt liegt ganz klar bei den Fahrzeugen mit jährlichen Ausgaben von CHF 3‘338 – dicht ge-folgt vom Reisen mit jährlichen Aus-gaben von CHF 3‘163. Deutlich we-niger investieren Schweizerinnen und Schweizer hingegen ins Familienleben, Wohnen1 und Essen. Unsere Umfrage zeigt auch, dass immer noch gerne selbst gekocht wird. Für das Essenge-hen geben die Studienteilnehmenden deutlich weniger aus (CHF 956) als fürs Kochen und Backen (CHF 1‘293)2. Generell schätzen Männer die Kosten höher ein als Frauen.

    Familie grosser Kostenpunkt für 41- bis 50-JährigeDie Auswertung nach Altersgrup-pen zeigt, dass viele Ausgaben stark von der Lebensphase und dem ver-fügbaren Einkommen abhängen. Dies ist vor allem beim Kostenpunkt «Familie, Kinder und Partnerschaft»

    deutlich zu erkennen. Während die 41- bis 50-Jährigen jährlich durch-schnittlich CHF 3‘535 für das Fami-lienleben ausgeben, liegen die Kos-ten bei jüngeren wie auch bei älteren Altersgruppen wesentlich tiefer. An-gesichts des durchschnittlichen Alters bei der Familiengründung (31 Jahre für Mütter, 35 für Väter) überrascht es wenig, dass unter 25-Jährige am wenigsten für die Familie ausgeben.

    Unterschiede zwischen der Deutsch- und WestschweizUnterschiede bei den Ausgaben sind auch zwischen der Deutsch- und West-schweiz zu erkennen. Teilnehmende aus der Westschweiz schätzen für Fahrzeuge mit CHF 6‘217 weit höhere Ausgaben als Befragte aus der deutsch-sprachigen Schweiz mit CHF 2‘544. Umgekehrt ist es beim Reisen: Geben

    Deutschschweizer CHF 3‘380 pro Jahr für das Reisen aus, sind es in der West-schweiz nur CHF 2‘555. Die Anzahl der Teilnehmenden aus dem Tessin ist nicht repräsentativ, weshalb kein Ver-gleich gemacht werden kann.

    Nach der Pensionierung: Reiselust und UmweltschutzMit dem Übertritt in die Rente ver-ändert sich auch der Alltag merklich. Mehr Freizeit, neue Tagesstrukturen und wechselnde Interessen geben eine neue Verteilung des (Renten-)Einkommens vor. Wir haben genauer untersucht, ob und wie sich die Aus-gaben gemäss subjektiver Einschät-zung vor und nach der Pensionie-rung verlagern. Ebenfalls wurde das geschätzte Einkommen nach der Pen-sionierung ermittelt. Während das Einkommen nach der Pensionierung im Durchschnitt relativ realistisch ein-geschätzt wird, sind zwischen den heutigen3 und zukünftigen Ausgaben Unterschiede zu erkennen.

    Für das Auto und Reisen wird am meis-ten Geld ausgegeben.

    1 Angesichts der geschätzten jährlichen Ausgaben von CHF 2‘305 für Wohnen und Einrichten werden die meisten Teilnehmenden die Miet- oder Hypothekarkosten nicht einkalkuliert haben. Diese Angaben beziehen sich eher auf den Unterhalt von Haus, Wohnung und Garten.

    2 Aufgrund der relativ tief geschätzten Ausgaben werden die meisten Teilnehmenden die Lebensmitteleinkäufe nicht einkalkuliert haben.3 Bei der Auswertung der geschätzten Ausgaben von heute wurden lediglich die Befragten berücksichtigt, die mindestens teilweise an der jeweiligen Aktivität interessiert sind.

  • 9

    Autos & Motorräder: CHF 3‘338

    Reisen: CHF 3‘163

    Familie, Kinder und Partnerschaft: CHF 2‘542

    Wohnen und Einrichten: CHF 2‘305

    Kochen & Backen: CHF 1‘293

    Essengehen (z.B. Restaurants): CHF 956

    Outdoor Aktivitäten (z.B. Biken, Wandern): CHF 414

    Fitnesstraining: CHF 361

    Handarbeiten, Basteln, Do-It-Yourself: CHF 328

    Vereinsleben (z.B. Fussball, Eishockey): CHF 219

    Kunst & Kultur: CHF 207

    TV & Streaming (z.B. Netflix,

    YouTube): CHF 202

    Unterhaltung & Humor: CHF 192

    Gemeinnützige Tätigkeiten (ehrenamtlich): CHF 185

    Literatur: CHF 149

    Engagement für den Umweltschutz:

    CHF 113

    Wie viel haben Sie im letzten Jahr für folgende Themen/Aktivitäten ausgegeben?

    CHF 3’500/Jahr

    CHF 0/Jahr

  • 10

    Pensionierte geben mehr fürs Reisen aus.

  • 11

    Pensionäre geben mehr aus als PensionärinnenGenerell gehen unsere Befragten da-von aus, dass die totalen Kosten für die verschiedenen Aktivitäten und Themen nach der Pensionierung hö-her sein werden als vor der Pensio-nierung. Männer schätzen die Aus-gaben auch nach der Pensionierung höher als Frauen. Im Durchschnitt steigen die geschätzten jährlichen Ausgaben um 13 %. Das Reisen ist des Pensionärs LustNach der Pensionierung bleibt das Reisen nicht nur Spitzenthema, son-dern gewinnt auch an Wichtigkeit. Die höchsten Ausgaben verlagern sich somit von Fahrzeugen zu Reisen. Im dritten Lebensabschnitt gedenken die befragten Personen für das Rei-sen 20 % mehr als vor der Pensionie-rung auszugeben – durchschnittlich insgesamt CHF 3‘746 im Jahr.

    Umweltfreundliche Rentnerin-nen Eine starke Verlagerung der Aus-gaben ist beim Engagement für den Umweltschutz mit einer Zunahme von mehr als 200 % zu erkennen. Für den Anstieg sind hauptsächlich Frauen verantwortlich. Diese schätzen die

    Ausgaben nach der Pensionierung um 265 % höher ein, wohingegen die Ausgaben bei den Männern lediglich um 150 % steigen. Ein weiterer An-stieg von durchschnittlich knapp 50 % ist bei den Themen Kunst und Kultur, Unterhaltung und gemeinnützige Tä-tigkeit zu erkennen.

    Junge planen kostenintensive PensionierungJe jünger die Befragten, desto höher schätzen sie ihre Ausgaben nach der Pensionierung. Gesamthaft betrach-tet, würden die Ausgaben aus Sicht der 18- bis 25-Jährigen um das Dop-pelte steigen. Besonders beim Reisen, bei Fahrzeugen sowie beim Wohnen sehen sie deutlich höhere jährliche Ausgaben als ältere Altersklassen.

    Fitness und Auto verlieren an Bedeutung Generell nehmen die Ausgaben für Fitnessaktivitäten und Autos nach der Pensionierung ab. Männer rechnen mit 40 % weniger Ausgaben für das Auto. Bei Frauen liegt dieser Wert sogar bei der Hälfte der heutigen Ausgaben. Für Fitnessaktivitäten rechnen die Befrag-ten im Durchschnitt mit 40 % weniger Ausgaben als heute. Die Ausgaben für Outdoor-Aktivitäten hingegen nehmen um rund ein Fünftel zu.

    200 % wollen die Pensionäre mehr für den Umweltschutz ausgeben.

  • 12

    Erwartetes Einkommen nach der Pensionierung

    2 %

    6 %

    3 %

    18 %

    18 %

    17 %

    16 %

    6 %

    5 %

    3 %

    3 %

    1 %

    2 %0 % des heutigen Einkommens

    Keine Angaben

    100 % des heutigen Einkommens

    90 % –99 %

    1 % –9 %

    10 % –19 %

    20 % –29 %

    30 % –39 %

    40 % –49 %

    50 % –59 %

    60 % –69 %

    70 % –79 %

    80 % –89 %

    CHF

    CHF

    CHF

    63.5 % Erwartetes durchschnittliches Einkommen

  • 13

    So viel Einkommen erwarten Herr und Frau SchweizerUnsere Befragung zeigt, dass Herr und Frau Schweizer das zu erwar-tende Einkommen nach der Pensio-nierung weitgehend realistisch ein-schätzen. Durchschnittlich rechnen sie mit 63.5 % des heutigen Einkom-mens. Dies liegt leicht über den Leis-tungen aus der 1. und 2. Säule, die laut Bundesamt für Sozialversiche-rungen bei rund 60 % des letzten Ein-kommens liegen. Unklar ist, ob und wie viel Einkommen aus der 3. Säule bei dieser Frage einkalkuliert wurde.

    Die Mehrheit der Befragten geht da-von aus, dass ihnen nach der Pensio-nierung zwischen 50 und 90 % des heutigen Einkommens bleiben wird. Nur 20 % der Befragten erwarten, dass sie mit weniger als der Hälfte des jetzigen Einkommens leben müssen.

    Grosse Lücke im dritten LebensabschnittStellen wir das erwartete Einkom-men der Befragten den geschätzten Ausgaben nach der Pensionierung gegenüber, zeigt sich für die meisten eine grosse Lücke. Wie Kapitel 2.1 zeigt, steigen die geschätzten Ausga-ben nach der Pensionierung durch-schnittlich um 13 %. Gleichzeitig wird im Durchschnitt nur knapp 65 % des jetzigen Einkommens erwartet. Vor allem bei den Befragten unter 25 Jah-ren geht die Schere zwischen den ge-schätzten Einnahmen und Ausgaben im dritten Lebensabschnitt weiter auf.

    Wie kann eine Lücke vermieden werden?«Wichtig ist es, sich bereits in jungen Jahren klar zu werden, dass es diese grosse Lücke geben wird. Dies sollte motivieren, früh mit dem Sparen in den Säulen 3a und 3b zu beginnen – am besten bereits beim Eintritt ins Erwerbsleben. Ich empfehle auch, regelmässige Zusatzeinlagen in die Pensionskasse zu tätigen. Spätestens mit 50 Jahren sollte man sich mit der Planung der Pensionierung befassen und die ge-wünschten Ausgaben mit den Einkünften in Einklang bringen.»

    Donald Desax Leiter Berufliche Vorsorge Helvetia Versicherungen

    Expertenmeinung

    20 %der Befragten erwar-ten, dass sie mit weni-ger als der Hälfte des jetzigen Einkommens leben müssen.

  • 14

    So sorgen Herr und Frau Schweizer vor.

    Das Schweizer Altersvorsorgesystem muss sich ändern. Um den Lebens-standard auch im Alter weiterführen zu können, sollten Schweizerinnen und Schweizer zukünftig mehr Eigenverantwortung bei der Vorsorge über-nehmen. Fast 30 % der Teilnehmenden fühlen sich jedoch den Aufgaben der Vorsorge nicht gewachsen. Und wie sorgen Schweizerinnen und Schweizer heute für den dritten Lebensabschnitt vor?

    Frauen und Junge haben AufholbedarfFrauen und junge Erwachsene unter 25 Jahren stimmen der Aussage, den Vorsorgethemen nicht gewachsen zu sein, öfters zu als Männer bezie-hungsweise als die älteren Befragten. Die Umfrage zeigt denn auch, dass sich Frauen im Gegensatz zu Män-nern weniger mit Versicherungs- und Vorsorgethemen auseinandersetzen beziehungsweise sie als weniger wichtig bewerten. Während sich 42 % der Teilnehmer regelmässig mit Vorsorge- und Finanzthemen be-schäftigen und das Thema als wichtig empfinden, sind es bei den Teilneh-merinnen nur 28 %. Ähnlich verhält es sich im Generationenvergleich. 40 % der Befragten zwischen 18 und 25 Jahren fühlen sich den Vorsorge-themen nicht gewachsen. Mit einem Anteil von 34 % tendieren junge Be-fragte deutlich mehr als ältere Teil-nehmende dazu, Geldthemen zu ver-nachlässigen.

    Sparkonto topGanz oben auf der Rangliste der Finanz- und Bankprodukte ist auch heute noch das Sparkonto. 85 % der Befragten besitzen mindestens ein Sparkonto. Auch wenn es kein ty-pisches Vorsorgeinstrument ist, wird das Sparkonto immerhin von 60 % seiner Besitzer für die finanzielle Vor-sorge genutzt.

    3. Säule wenig beliebtProdukte der Säule 3a und 3b gelten in der Schweiz als das private Vor-sorgeprodukt schlechthin. Ergänzend zur AHV und Pensionskasse bietet die freiwillige private Vorsorge eine steuerlich attraktive Möglichkeit, um finanzielle Lücken im Alter zu schlies-sen. Unsere Studie zeigt, dass vor allem bei den jungen Erwachsenen unter 25 Jahren Produkte der 3. Säule weniger verbreitet sind. Auch Teilnehmende mit einem Monatsein-kommen von weniger als CHF 6’000 ziehen das Sparkonto den Produkten der 3. Säule vor.

    40 %der Befragten zwischen 18 und 25 Jahren fühlen sich den Vorsorgethemen nicht gewachsen.

    85 % der Befragten besitzen mindestens ein Sparkonto.

    Warum ist das Sparkonto keine gute Vorsorgestrategie?«Angesichts der 0%-Zinsen ist das Spar-konto kein sinnvolles Vorsorgeinstrument. Wer heute fürs Alter vorsorgen möchte, wird mehr oder weniger gezwungen, andere Instrumente zu wählen.»

    Reto Keller Leiter Private Vorsorge Helvetia Versicherungen

    Expertenmeinung

  • 15

    Alt vs. Jung: Säule 3a, Aktien, Fonds & Co.

    81%85%

    89%87%

    18 bis 25 Jahre

    26 bis 40 Jahre

    41 bis 50 Jahre

    51 bis 60 Jahre

    32%

    43%38%

    18%

    18 bis 25 Jahre

    26 bis 40 Jahre

    41 bis 50 Jahre

    51 bis 60 Jahre

    23%

    30%25%

    12%

    18 bis 25 Jahre

    26 bis 40 Jahre

    41 bis 50 Jahre

    51 bis 60 Jahre

    27%

    30%

    21%

    18 bis 25 Jahre

    26 bis 40 Jahre

    41 bis 50 Jahre

    51 bis 60 Jahre

    21%

    18%

    24%

    12%

    18 bis 25 Jahre

    26 bis 40 Jahre

    41 bis 50 Jahre

    51 bis 60 Jahre

    20%

    18%17%

    7%

    18 bis 25 Jahre

    26 bis 40 Jahre

    41 bis 50 Jahre

    51 bis 60 Jahre

    18%

    14%14%

    6%

    18 bis 25 Jahre

    26 bis 40 Jahre

    41 bis 50 Jahre

    51 bis 60 Jahre

    10%

    19%

    14%

    6%

    18 bis 25 Jahre

    26 bis 40 Jahre

    41 bis 50 Jahre

    51 bis 60 Jahre

    8%8%

    10%

    8%

    18 bis 25 Jahre

    26 bis 40 Jahre

    41 bis 50 Jahre

    51 bis 60 Jahre

    1%

    Sparkonto Lebensversicherung/ Säule 3a

    Bankkonto Säule 3a (fixer/variabler Zins)

    Hypothek Aktien Fonds

    Fondskonto Säule 3a (bei Bank)

    Lebensversicherung/ Sparversicherung Säule 3b

    Obligationen

  • 16

    Säule 3a: Männer sorgen mehr vorBesonders bei den Säule 3a-Produk-ten sind die Unterschiede zwischen den Geschlechtern auffällig: 37 % der Männer besitzen eine Sparversiche-rung, 26 % ein Säule 3a Bankkonto, und 18 % ein Säule 3a Fondskonto. Bei den Frauen ist der Anteil über alle Produkte hindurch tiefer: 32 % der Frauen besitzen eine Sparver-sicherung, 21 % ein Säule 3a Bank-konto und gerade mal 11 % ein 3a Fondskonto bei der Bank. Bei Aktien und Fonds sieht das Bild ähnlich aus (vgl. Grafik). Interessanterweise ge-ben Frauen (80.3 %) häufiger an, die Lebensversicherung 3b zur finanziel-len Absicherung nach der Pensionie-rung abgeschlossen zu haben, als Männer (68.2 %).

    Vorsorge von Alter und Einkommen abhängigDer Besitz von vielen Finanzproduk-ten hängt stark mit dem Alter und dem Einkommen zusammen. Wäh-rend das Sparkonto in jeder Alters-gruppe sehr beliebt ist, ist die Anzahl der Inhaber eines solchen Kontos bei den 51- bis 64-Jährigen geringer als bei den Teilnehmenden unter 25 Jahren. Im Gegenzug bevorzugen die älteren Befragten aber Säule 3a Fondskonten bei einer Bank deutlich mehr als die jüngeren Teilnehmen-

    den zwischen 18 und 25 Jahren. Die 51- bis 64-Jährigen, die Anlagefonds besitzen, geben signifikant häufiger (72.6 %) an, diese zur Absicherung bei der Pensionierung zu halten, als die 26- bis 40-Jährigen (38.5 %). Teil-nehmende mit einem monatlichen Einkommen von über CHF 10’000 setzen sich am meisten mit Vorsorge-themen auseinander. Die Mehrzahl dieser Einkommensklasse besitzt min-destens ein Sparkonto. Generell be-sitzen Teilnehmer aus dieser Gruppe am meisten Vorsorgeprodukte.

    32 % der Frauen besitzen eine Lebensversicherung/ Sparversicherung Säule 3a

  • 17

    Mann vs. Frau: Säule 3a, Aktien, Fonds & Co.

    87%84%

    Mann Frau

    37%32%

    Mann Frau

    26%21%

    Mann Frau

    23%

    21%

    Mann Frau

    25%

    16%

    Mann Frau

    20%

    14%

    Mann Frau

    18%

    11%

    Mann Frau

    15%

    11%

    Mann Frau

    10%

    8%

    Mann Frau

    Sparkonto Lebensversicherung/ Säule 3a

    Bankkonto Säule 3a (fixer/variabler Zins)

    Hypothek Aktien Fonds

    Fondskonto Säule 3a (bei Bank)

    Lebensversicherung/ Sparversicherung Säule 3b

    Obligationen

  • 18

  • 19

    Kurz und knapp.

    Die Pensionierung wird oft mit mehr Frei-heit und Freiräumen assoziiert.

    Im Durchschnitt wird das ordentliche Pensi-onierungsalter angestrebt. Nichtsdestotrotz wollen vor allem junge Erwachsene unter 25 Jahren in die Frühpension gehen.

    Die Mehrheit der Befragten schätzt das Einkommen nach der Pensionierung relativ realistisch ein. Durchschnittlich rechnen sie mit 63.5 % des heutigen Einkommens.

    Frauen und junge Erwachsene unter 25 Jahren befassen sich im Vergleich zu Männern beziehungsweise zu den älteren Befragten zwischen 51–64 Jahren weni-ger mit Vorsorgethemen.

    Die geschätzten Ausgaben nach der Pen-sionierung steigen durchschnittlich um 13 %. Junge Erwachsene unter 25 Jahren erwarten nach der Pensionierung doppelt so viel Ausgaben wie jetzt.

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