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Wohnen am Osterfeld Klimamodellquartier Sülldorf S3 Zweistufiges Konzeptverfahren zur Veräußerung eines Grundstücks in zwei Baulosen in Hamburg-Sülldorf PROTOKOLL AUSWAHLSITZUNG

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Wohnen am OsterfeldKlimamodellquartier Sülldorf S3

Zweistufiges Konzeptverfahren zur Veräußerung eines Grundstücks in zwei Baulosen in Hamburg-Sülldorf

ProtoKoll AuSwAHlSitZunG

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AuSloBerin

Bezirksamt Hamburg AltonaFachamt für Stadt- und landschaftsplanungJessenstraße 1-322767 Hamburg

Ansprechpartnerin: Martina Michalziktel: +49 40 42811- [email protected]

in Abstimmung mit:Behörde für Stadtentwicklung und umwelt, Hamburg

und der Finanzbehörde, immobilienmanagement, Hamburg

VerFAHrenSKoordinAtion

büro luchterhandtstadtplanung.stadtforschung.stadtreisen

daniel luchterhandt, renée tribbletel: +49 40 [email protected]

Shanghaiallee 620457 Hamburg

Hamburg, im Juni 2012

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Präsentationskolloquium

das Auswahlgremium und die Sachverständigen treten am 14.06.2012 um 9:15 uhr im technischen rathaus in Hamburg-Altona zusammen. die Beschlussfähigkeit des Auswahlgremiums wird festgestellt:

Mitglieder des Auswahlgremiums• UlrikeStöber,BehördefürStadtentwicklung&Umwelt• KarinDröge,Finanzbehörde,Immobilienmanagement• Dr.ReinholdGütter,BezirksamtHamburg-Altona,DezernentfürWirtschaft,BauenundUmwelt• UlrichZeiger,FreierArchitekt,Hamburg• HenrikStrate,SPDBezirksfraktionAltona• LarsAnderson,GALBezirksfraktionAltona

stellv. Mitglieder des Auswahlgremiums• MartinaMichalzik,BezirksamtHamburg-Altona,Stadt-&Landschaftsplanung• IrisNeitmann,FreieArchitektin,Hamburg

darüber hinaus sind folgende Sachverständige und Begleiter des Verfahrens anwesend.

Sachverständige und Berater• AngelaHansen,BehördefürStadtentwicklung,AgenturfürBaugemeinschaften• VerenaTroschke,BezirksamtHamburg-Altona,Bauprüf• StephanLandgraf,BezirksamtHamburg-Altona,Stadt-&Landschaftsplanung• Dr.UweRömmling,SachverständigerEnergie

Verfahrensbetreuung• DanielLuchterhandt,büroluchterhandt• RenéeTribble,büroluchterhandt• FrederickJensch,büroluchterhandt• LennartSchwenkel,büroluchterhandt

Klimamodellquartier Sülldorf S3 „Wohnen am Osterfeld“Konzeptverfahren Stufe 2

Protokoll des Präsentationskolloquiums und Auswahlsitzung am 14. Juni 2012, 09:00 - 16:30 uhr,

technisches rathaus Altona, Jessenstraße 1-3, Großer Sitzungssaal, 22767 Hamburg.

wohnen am osterfeld

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Herr ulrich Zeiger wird einstimmig zum Vorsitzenden des Auswahlgremiums bei einer enthaltung gewählt. das Gre-mium verständigt sich über den Ablauf des Kolloquiums. im Folgenden erhalten die Bieter jeweils einzeln mit ihren Pla-nungsbüros die Gelegenheit, ihr Konzept vorzustellen und die Fragen des Gremiums zu beantworten.

09:25 uhr Behrendt wohnungsbau mit eins:eins architekten09:55 uhr Sparda immobilien mit Fusi Ammann Architekten10:35 uhr Conplan mit orP Architekten11:10 uhr nCC deutschland mit MwY Architekten11:45 uhr interHoMeS AG mit Plan-r

das Präsentationskolloquium endet um 12:10 uhr Auswahlsitzung

nach einer kurzen Pause tritt das Gremium um 12:40 uhr zur Auswahlsitzung zusammen. das Gremium verständigt sich darauf, zunächst die Qualität der vorgestellten Konzep-te im Ausschlussverfahren zu beurteilen. Herr Zeiger ruft als Vorsitzender die in der Auslobung genannten Beurtei-lungskriterien in erinnerung. das Gremium beschließt ein-stimmig, die Akzeptanz der vorgeschlagenen Bebauung vor ort in die Beurteilung mit einfließen zu lassen.

um 12:50 uhr folgt ein erster orientierungsrundgang, in dem die städtebaulichen und architektonischen Konzepte von den Mitgliedern des Gremiums sowie die ergebnisse der Vorprüfung vorgestellt und diskutiert werden. Verständ-nisfragen werden mit Hilfe der Vorprüfung und der Sach-verständigen geklärt. der informationsrundgang endet um 14:20 uhr.

es folgt eine 20-minütige Pause.

um 14:40 uhr werden im ersten wertungsrundgang folgen-de Beiträge einstimmig ausgeschieden, da sie keine über-zeugenden Ansätze für ein Klimamodellquartier aufzeigen:

04 nCC deutschland05 interHoMeS AG

der erste wertungsrundgang endet um 14:55 uhr.

damit verbleiben folgende Beiträge im Verfahren:01 Behrendt wohnungsbau02 Sparda immobilien03 Conplan

das Gremium entscheidet, die verbliebenen Arbeiten in der engeren wahl zu betrachten. es schließt sich unmittel-

bar eine intensive diskussion über die Qualitäten und her-vorstechende Merkmale der verbliebenen Konzepte an. das Gremium beschließt sich, dass die lose nicht unabhängig voneinander entwickelt und beliebig untereinander kombi-niert werden können.

Über die Anträge die Arbeiten 01, 02 und 03 jeweils auf den ersten rang zu setzten wird wie folgt abgestimmt:

02 Sparda immobilien , 1. rang2:4 -> nicht angenommen

01 Behrendt wohnuungsbau, 1. rang3:3 -> nicht angenommen

03 Conplan, 1. rang3:3 -> nicht angenommen.

Anschließend werden erneut die Argumente entsprechend der Auswahlkriteien diskutiert, die für oder gegen die Bei-träge sprechen. um 15:50 uhr wird über die rangfolge wie folgt abgestimmt:

02 Sparda immobilien, 3. rang4:2 -> angenommen

01 Behrendt wohnungsbau, 1. rang:4:2-> angenommen

03 Conplan, 2. rang:6:0 -> angenommen

im Anschluss über die Abstimmung der rangfolge der Kon-zepte werden die gesammelten Argumente in Punkte über-tragen und bewertet. die Konzeptqualität fließt mit 70% und die Höhe des Kaufpreisgebotes mit 30% in die Ge-samtwertung ein. die Gesamtwertung führt zu folgendem ergebnis:

5. rang nCC deutschland4. rang interHoMeS AG3. rang Sparda immobilien2. rang Conplan1. rang Behrendt wohnungsbau

das Auswahlgremium beschließt, dass Verhandlungsge-spräche für die lose 1 und 2 mit dem Bieter des mit dem ersten rang gewerteten Angebots aufgenommen werden sollen. Ferner formuliert das Gremium empfehlungen für die weitere Bearbeitung des Angebots und konkretisiert die inhaltlichen Bedingungen für die Anhandgabe der Grund-stücke:

wohnen am osterfeld

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empfehlungen:

Lose1&2–1.Rang–Bieter: Behrendt wohnungsbau mit eins:eins architektendas vorgelegte Konzept entspricht den Kriterien der Auslo-bung im wesentlichen. die vorgeschlagene Freiraumkon-zeption sowie die architektonische Ausgestaltung überzeu-gen insbesondere im Zusammenhang mit dem dörflichen Charakter der umgebung. die vorgeschlagene evaluierung und Auswertung der Maßnahme durch eine universitäre Forschungseinrichtung wird positiv gewertet und sollte un-bedingt umgesetzt werden. das Gremium empfiehlt zudem, den modellhaften Charakter des Quartiers weiter zu stär-ken. in dieser Hinsicht soll geprüft werden, inwieweit auch die nutzung von Geothermie an Stelle einer Holzpelletkes-selanlage in Frage kommen kann. Zudem sollten Visualisie-rungssysteme des Verbrauchs in die Konzeption einbezogen und das nutzerverhalten abgebildet werden. das Auswahl-gremium würdigt die Ansätze für gemeinschaftliche nut-zungen und empfiehlt dringend deren konsequente wei-terverfolgung und umsetzung. diesbezüglich sollte eine professionelle Betreuung und Moderation hinzugezogen werden. das Carsharing-Konzept sollte auf weitere positi-ve Anreize, z.B. in Kombination mit besonderen Angeboten des HVV (Proficard), ausgeweitet werden. das Gremium unterstreicht, dass auf dem Grundstück diffe-

renzierte wohnangebote entwickelt werden sollen, die den vielfältigen Ansprüchen einer pluralistischen Gesellschaft entsprechen. daher gilt es, förderfähigen wohnungsbau zu ermöglichen. die errichtung bezahlbaren wohnraums, ins-besondere für Familien mit Kindern, wird mit hoher Priori-tät verfolgt. der Anteil tatsächlicher realisierter geförderter wohnungen soll aufgrund dessen bei 30% der wohnein-heiten liegen.

Herr Zeiger dankt allen Anwesenden für die intensiv ge-führte diskussion und gibt den Vorsitz zurück an die Aus-loberin. die Vorprüfung wird einstimmig entlastet. Herr dr. Gütter bedankt sich für die aufgewendete Zeit aller teil-nehmer und die sachlich geführte diskussion der verschie-denen Konzepte unter den unterschiedlichen Aspekten. das erzielte ergebnis ist sowohl aus fachlicher Sicht als auch im Hinblick auf eine positive weitere entwicklung Sülldorfs als gelungen zu bewerten.

die Sitzung endet um 16:30 uhr.

Für das Protokoll

ulrich Zeigerrenée tribble, daniel luchterhandt (büro luchterhandt)

wohnen am osterfeld

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Behrendt Wohnungsbau

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A KonZePt

Städtebau (Freiraum/erschließung):die städtebauliche Stringenz des Konzepts wird gewürdigt. Gleichwohl wird aufgrund der städtischen Anmutung die vollständige integration in die umgebung bezweifelt.

Architektur:die Architektursprache wird als ausgewogen und differenziert betrachtet. die dauerhafte Gewährleistung des modularen Ausbaus wird kontrovers diskutiert. der hohe Anteil an Präfabrikation und die Zusammenarbeit mit einem renommierten Anbieter wird vor allem in Hinblick auf kostengünsti-ges Bauen positiv bewertet.

energie:das vorliegende Konzept wird positiv und in energetischer Hinsicht als modellhaft bewertet. die städtebauliche Anordnung wird im Hinblick auf die energetischen Anforderungen jedoch kritisch betrachtet.

Chancen und risiken der realisierung:die von der städtebaulichen Konzeption des B-Plan entwurfs abweichen-de vorgeschlagene Anordnung führt im südlichen Baufeld zu höheren lär-meinträgen. Gleichzeitig wird die Ausrichtung der Gebäude für die Passiv-hausbauweise als nicht optimal beurteilt.

Lageplan_M 1:500 Grundrisse_M 1:200

Perspektive Innenhof

Lageplan Kontext_M 1:2500

1 Strukturverbindung

3 Pattern Raumverbindungen

2 Pattern Module

4 Pattern Wegeverbindungen Modulkombinationen

Einfamilienhaus/Wohnungen

Reihenhaus

Kellergeschoss Erdgeschoss Obergeschoss Staffelgeschoss

II

II

II

II

II

II

II

II+St.

II+St.

II+St.

II+St.

II+St.

II+St.

II+St.

Schnitte BB_M 1:200

Ansicht AA_M 1:200

FUSI & AMMANN

+ 27m ü.NN

+ 28m ü.NN

+ 29m ü.NN

,00 m

,95 m

+ 5,90 m

+ 8,85 m

,95 m

+ 0

+ 2

- 2

+ 28m ü.NN

+ 27m ü.NN

+ 26m ü.NN

+ 25m ü.NN

BGF 86 m2

Einfamilienhaus BGF 425,60 m2

WF 233,40 m2

Einfamilienhaus AlternativeBGF 297 m2

WF 189,95 m2

Wohnungen BGF EG Whg 147,35 m2

WF EG Whg 88,35 m2

Wohnungen AlternativeBGF EG Whg 393,20 m2

WF EG Whg 189,10 m2

Reihenhaus BGF 327,10 m2

WF 166,70 m2

Reihenhaus AlternativeBGF 202,90 m2

WF 128,80 m2

BGF 43 m2

BGF 51,70 m2

BGF 30,50 m2

BGF 80,70 m2

BGF 41,60 m2

BGF 38 m2

BGF 34,35 m2

BGF 127 m2

WF 97,45 m2

BGF 127 m2

WF 97,20 m2

BGF 113 m2

WF 88,35 m2

BGF 13,90 m2

WF 11 m2

BGF 13,90 m2

WF 11 m2

BGF 113 m2

WF 88,35 m2

BGF 80,65 m2

WF 67,10 m2

BGF 80,65 m2

WF 67,10 m2

BGF 80,65 m2

WF 61,70 m2

BGF 80,65 m2

WF 61,70 m2

BGF 43,40 m2

WF 28,10 m2

BGF 29,45 m2

WF 7 m2

BGF 12,25 m2

WF 2,80 m2

BGF 127 m2

WF 88,70 m2

BGF 127 m2

WF 91 m2

BGF 127 m2

WF 91 m2

BGF 127 m2

WF 91 m2

BGF 53,20 m2

WF 37,50 m2

BGF 53,20 m2

WF 37,50 m2

BGF 32,40 m2

WF 7,75 m2

BGF 32,40 m2

WF 7,75 m2

WF 2 m2

WF 2 m2

WF 2 m2

WF 2 m2

BGF 1.OG Whg 366,55 m2

WF 1.OG Whg 149,25 m2

BGF 1.OG Whg 393,20 m2

WF 1.OG Whg 189,10 m2

BeurteilungenSparda Immobilien, Hamburg mit Fusi Ammann Architekten, Hamburg

wohnen am osterfeld

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A KonZePt

Städtebau (Freiraum/erschließung):die stark ausgearbeiteten gemeinschaftlichen Aspekte des Konzepts, die sich auch in der Konzeption der Freiflächen äußert, stechen positiv hervor. insbesondere die angestrebte Kooperation mit dem HVV für das Angebot eine Proficard für das Quartier und die einbindung der Baugemeinschaft in die Konzeption und Planung werden gewürdigt. dies zeigt sich auch in der Gestaltung und den nutzungsvorschlägen für die Freiräume.

Architektur:die vorgeschlagene Architektursprache wird gewürdigt, aber auch als zu wenig spezifisch für diesen Standort betrachtet. die vielfältigen Grundris-se bieten einen ausgewogenen wohnungsmix.

energie:die bewusste Aufweitung des nachhaltigkeitsgedankens auf andere As-pekte wird gewürdigt. Gleichwohl wird ein zentraler, innovativer Bestand-teil für das Klimamodellquartier vermisst. der erwerb eines windrades an anderer Stelle überzeugt nicht für die modellhafte Charakterbildung des Quartiers nach außen.

Chancen und risiken der realisierung:die umsetzung des Konzepts mit einer Baugemeinschaft wird positiv ge-würdigt. letztendlich überzeugt die vorgeschlagene Konzeption jedoch nicht für ein Klimamodellquartier an dieser Stelle.

BeurteilungenConplan, Hamburg mit ORP Architekten, Hamburg

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A KonZePt

Städtebau (Freiraum/erschließung):der hohe Versiegelungsgrad der Freiflächen überzeugt nicht und wird dem landschaftlichen und dörflichen Charakter des Standorts nicht gerecht. Zum teil werden nutzungen, die auf dem eigenen Grundstück nachzuwei-sen sind, auf fremde Grundstücke verlagert, so dass das Freiraumkonzept insgesamt nicht überzeugt.

Architektur:die Fassaden wirken durch ihre gleichartige Konzeption monoton und un-differenziert. die Grundrisse weisen in teilen geringe raumgrößen unter 10 qm auf, die als problematisch betrachtet werden. insgesamt liegt mit den zwei vorgeschlagenen typen ein wenig differenziertes wohnrauman-gebot vor.

energie:der vorgeschlagene Ansatz kann für ein Klimamodellquartier nicht über-zeugen. insbesondere der rückgriff auf Fernwärme wird nicht als modell-haft gewertet. der große Anteil an Photovoltaikflächen wird positiv be-wertet.

Chancen und risiken der realisierung:in Anbetracht der vorgeschlagenen investitionssumme wird der einbezug/die umschlagfähigkeit der zu erwartenden Kosten auf den vorgeschlage-nen Marktpreis in Frage gestellt.

WOHNEN AM OSTERFELDKLIMAMODELLQUARTIER SÜLLDORF S3

Mit dem „Wohnquartier Osterfeld“ in Hamburg Altona soll im ländlich geprägten Stadtteil Sülldorf ein innovatives Wohnkonzept in Form einer Reihenhaussiedlung mit 45 Wohneinheiten im Passivhaus-Standard realisiert werden.

Städtebau

Der Bebauungsplanentwurf Sülldorf S3 bildet die Grundlage für das städtebauliche Konzept und wird im Hinblick auf eine bessere Vernetzung des neuen Quartiers mit dem bestehenden Umfeld leicht überarbeitet. Hierzu wird das süd-lich der geplanten Spielstraße liegende Baufeld nach Westen verschoben und mit den nördlich liegenden Baufeldern zu einem Block geformt. Diese Verschiebung ermöglicht das Herausarbeiten einer neuen Sichtachse und „grünen“ Wegeverbindung, begleitet von einer Birkenreihe, von der Straße Op´n Hainholt bis in die Tiefe der Siedlung, zum Quartiersplatz. Die Mitte wird als Anger gestaltet und bietet vielfältige Möglichkeiten, um als Treffpunkt für die neuen Bewohner und deren Nachbarn zu funktionieren. Die Wegeverbindungen zum S-Bahnhaltepunkt „Sülldorf“ werden quer über den Platz gelenkt. Ein ausgewogenes Verhältnis aus grünen Inseln und befestigten Flächen ermöglicht die unterschiedlichsten Nutzungen des Platzes um damit zum Herzstück des Quartiers zu werden.

Architektur: „Wachsendes Haus“

Die Reihenhauszeilen werden aus zwei verschieden Grundtypen gebildet. Zum einen gibt es das „preisgünstigere“ 2-geschossige Standardreihenhaus welches als Ausbauhaus angeboten wird und im Staffelgeschoss zusätzliche Aus-baureserven, die auch in Eigenleistung erfolgen können, vorhält. Der Investor bietet von vornherein die Hülle, sodass je nach Budget der Ausbau von Beginn an oder zum späteren Zeitpunkt erfolgen kann. Der zweite Haustyp ist das „mitwachsende Haus“. Dieser Haustyp ist so konzipiert, dass er sich über Generationen den unterschiedlichsten Lebensphasen anpassen kann. Es kann in verschieden Stufen wachsen und schließlich auch wieder schrumpfen, in dem es in bis zu 3 unabhängig funktionierende Wohneinheiten unterteilt werden kann. Das Kernhaus bietet Platz für die Kernfamilie mit bis zu 3 Kindern. Wird noch mehr Platz benötigt, kann in einer 2. Stufe ein Staffelgeschoss aufgestockt werden. Die 3. Stufe der Erweiterungsmöglichkeit ist der Anbau eines 1-geschossigen „Gartenhauses“. Der Anbau kann über das Kernhaus und über einen eigenen Eingang erschlossen werden. So funk-tioniert er z.B. als Büro für Freiberufl er, die Wohnen und Arbeiten in einem Haus verbinden möchten. Das Gartenhaus funktioniert aber ebenso gut auch als „Studentenbude“ oder fremdvermietete kleine „Einliegerwohnung“. Schließlich bietet sich das barrierefrei gestaltete Gartenhaus auch als „Seniorenwohnung“ für Großeltern an, sodass Mehrgene-rationswohnen gelebt werden kann. Um den fortgeschritten Lebensabschnitten gerecht zu werde, kann das „ausge-wachsene“ Haus auch wieder schrumpfen, indem das Kernhaus in 2 Wohnungen unterteilt wird. Die Lage des Trep-penhauses ermöglicht eine unabhängige Vermietung des Ober- und Staffelgeschosses. Das Erdgeschoss wird dann für das ältere Ehepaar oder eine Einzelperson zur 2 Zimmerwohnung.

Konstruktion und Gestaltung

Die Reihenhaussiedlung soll durch einheitliche Gestaltung eine ruhige Atmosphäre ausstrahlen. Beide Haustypen wer-den aus den gleichen Baustoffen und mit verwandten Gestaltungselementen erstellt. Konstruktiv wird unterschieden zwischen dem 2-geschossigen Kernhaus, welches massiv genmauert und weiß verputzt wird und den Staffelgeschos-sen sowie Gartenhäusern. Diese werden in Holzrahmenbauweise erstellt und mit Lärchenholz verschalt. Durch die Holzrahmenbauweise ist eine Vorfertigung und kurze, unproblematische Bauphase zum späteren Zeitpunkt möglich.

Energiekonzept und E-Mobilität

Die Gebäude werden im Passivhaus-Standard errichtet. Die Warmwasserbereitung und Heizwärmeversorgung erfolgt über das vorhandene Fernwärmenetz. Alle Dächer werden mit Photovoltaik-Dünnschichtmodulen für die eigene Her-stellung von Strom genutzt. Es erfolgt eine Stromerzeugung über den prognostizierten Bedarf der Siedlung. Mit dem Überschuss sollen Elektroautos betankt werden, die im Car-Sharing Modell den Bewohnern zur Verfügung stehen.

„Autoarmes Wohnen“

In Verbindung mit der E-Mobilität wird ein Konzept für „autoarmes“ Wohnen entwickelt. Jedes Grundstück bzw. jedes Kernhaus erhält zunächst einen konventionellen Stellplatz, 29 Kernhäuser = 29 Stellplätze. Zusätzlich stehen 6 Elektro-autos allen Bewohnern gemeinschaftlich zur Verfügung. Mit den „wachsenden Häusern“ kann die Anzahl der Wohn-einheiten durch den Anbau der Gartenhäuser um 16 auf 45 WE ansteigen. Werden die Gartenhofhäuser im späteren Lebenszyklus noch geteilt, sind sogar maximal 61 Wohneinheiten möglich (Seniorenwohnen). Bei diesem Konzept wird davon ausgegangen, dass durch die sehr gute Anbindung an das regionale Nahverkehrsnetz die erwachsenen Kin-der bzw. die Großeltern (Bewohner der Gartenhofhäuser) auf das eigene Auto verzichten. Es wird davon ausgegan-gen, dass im Laufe der Zeit das Car-Sharing Modell über die ersten 6 Elektroautos weiter ausgebaut wird.

Energie - Konzept

Gebäude: Passivhausstandard

wird erreicht durch:

Entwurf: Räume und Fenster nach Süden bzw. Ost-West ausgerichtet Bauteile: Außenwände, Dächer mit U-Wert < 0,15 W/(m²K) Kellerdecken, Bodenplatten mit U-Wert < 0,20 W/(m²K) Fenster mit Uw-Wert ca. 0,80 W/(m²K) Haustechnik: Lüftungsanlage mit kontrollierter Be- und Entlüftung mit Wärme-Rückgewinnung, Wärmebe- reitstellungsgrad > 0,8 Heizung über Zuluft und Flächenheizungen Warmwasser ohne Zirkulation

Der Nachweis erfolgt durch das PHPP.

Wärmeversorgung:

Fernwärme: Warmwasserbereitung und Heizwärmeversorgung Fernwärme aus dem regionalen Wärmenetz mit Primärenergiefaktor < 0,6

Stromerzeugung:

Ein Teil der Dachfl ächen wird verwendet für Photovoltaik-Module. Für Modul-Flächen von ca. 1.800 m² wird ein Ertrag von 151.000 kWh/Jahr prognostiziert. Unterschiedliche Ausrichtungen und die Verwendung von Polykristallinen und Dünnschichtmodulen mindern dabei die Leistungsspitze. Der erzeugte Strom wird im Quartier verwendet oder in das regionale Elektrizitätsnetz eingespeist. Einhaltung der Brandschutz - Hinweise aus der Broschüre “Brandschutzgerechte Planung, Errichtung und In-standhaltung von PV-Anlagen“ (Expertenkommission, 02/2011)

Primärenergiebilanz:

Für das Gebiet wird ein Gebäude-Primärenergiebedarf (Heizung, Warmwasser, Lüftung, Hilfsstrom, Haushalts- strom) von 281.000 kWh/a prognostiziert (< 50 kWh/m²a). Die Verwendung / Einspeisung des erzeugten Stromes entspricht einer Primärenergieeinsparung von ca. 393.000kWh. In der Bilanz bleibt ein Überschuss von 112.000 kWh.

Energie für E-Mobilität:

Der Ertrag der PV-Module beträgt ca. 151.000 kWh/Jahr. Der Gebäude-Stromverbrauch wird mit 102.000 kWh prognostiziert. Der Überschuss beträgt ca. 49.000 kWh. Dadurch ist eine Fahrleistung (abhängig vom Fahrzeug-Modell) von ca. 300.000 km/Jahr möglich.

Das e-Carsharing-Modell kann mit dem Quartier und der technischen Entwicklung weiter wachsen. Dabei sollen optional auch Speicherbatterien zum Einsatz kommen, die den Eigenverbrauch des erzeugten Stroms erhöhen.

Mobilität:

Es wird ein autoarmes Wohnen angestrebt. Das regionale Nahverkehrsnetz und die gute Anbindung an städtische und dörfl iche Strukturen wird durch ein Car-Sharing Sytem unterstützt. Das Carsharing-Modell geht in der Startphase von 6 Elektro-Fahrzeugen aus.

Elektrizität0

20

40

60

80

100

120

140

160

Jahres-Energiebilanz

Bedarf Erzeugung Überschuss

MW

h/a

Primärenergie0

50100150200250300350400450

Jahres-Energiebilanz

Bedarf Erzeugung Überschuss

MW

h/a

Erläuterungsbericht Klimamodellquartier Sülldorf,

Die Lage des Wettbewerbsgebietes zeichnet sich durch seinen besonders idyllischen, ländlichen Charme aus. Auf diesen Flächen fi nden viele gemeinschaftliche Aktivitäten der Anwohner statt, Ponys und Scharfe stehen auf der Wie-se und werden von den Kindern der Umgebung umsorgt.Diese Aktivitäten, die man sich als Planer zur Belebung einer Freifl äche wünscht, sollten weiter möglich sein. Aus die-sem Grund ist hier eine Zonierung der Freifl ächen vorgesehen, die auf diese Aktivitäten Rücksicht nimmt.Das Quartier gliedert sich in ein Zentrum, die Wohnbebauung, und den alles umschließenden Grüngürtel, bestehend aus Gemeinschaftswiese und bahngleisbegleitendem Park.Das freiraumplanerische Zentrum des neuen Quartiers ist ein Anger, der durch Reihenhäuser mit unterschiedlichen Größen und Ausrichtungen umstellt ist. Auf dem Anger fi ndet das quartiersbezogene Leben statt. Es ist eine Fläche, die für alle möglichen Dinge Raum bietet, so können hier Kleinkinder spielen oder Erwachsene sich abends mit einem Glas Wein in der Hand treffen und in der Abendsonne sitzen. Geprägt wird der Anger durch einen großen Baum, der durch sein farbiges Laub besonders ins Auge sticht und durch die Hecken der privaten Gärten, die sich durch einheitliche Pfl anzenarten und Heckenhöhen auszeichnen und so dem Anger eine geometrische Anmutung verleihen.Der Anger wird mit der Straße Op´n Hainhold mit einer Baumreihe aus Birken verbunden, sie ist das Rückgrat der An-lage. Parallel zu dieser Baumreihe verläuft eine zweite Baumreihe, die das neue Quartier zur Gemeinschaftswiese abschließt.Ziel ist es Blühaspekte zu nutzen, um durch fl orale Aspekte eine höhere Identifi kation mit dem Quartier zu erhalten. Aus diesem Grund werden die Baumreihen durch Hortensien und Rosen begleitet. Auch die Hecken sind unterschiedlich strukturiert, am Anger entstehen Hainbuchenhecken, die weiteren Hecken können aus Weißdorn bestehen, da dieser auch als Heckenpfl anze eine üppige Blühte hervorbringt.Die Gemeinschaftswiese erhält eine Struktur aus Obstbäumen und soll sich zur Streuobstwiese weiterentwickeln. Die Reduzierung der im Bebauungsplan vorgesehenen Entwässerungsfl ächen an dieser Stelle wird ermöglicht durch die Anordnung neuer Entwässerungsfl ächen im Osten. Der bahngleisbegleitende Park erhält als übergeordnetes Wegesystem ein vermehrt aus großkronigen Bäumen beste-hendes Baumgerüst. Dabei wird mit der Baumstellung und dem damit verbundenen Schattenwurf auf die Wohnbe-bauung Rücksicht genommen.

Landschaftsplan M 1:200

Perspektive Süd- West

Lageplan M 1:500

Mobilität

Gebäude

______Wärmenetz

Stromnetz

Photovoltaik

Passivhäuser

ÖPNV-Netz / S-Bahn E-Car-Sharing E-Bike

StromtankstelleFußwege

Globaldenken

Regionalvernetzen

Lokalhandeln

Meyer-Wolters & Yeger Architekten Langenstücken 29 - 22393 Hamburg

Dirk Hansen - Architekt Grindelallee 27 c - 20146 Hamburg

Lichtenstein Landschaftsarchitekten Seilerstraße 16 - 20359 Hamburg

NCC Deutschland GmbH Hamburger Straße 181 - 22083 Hamburg1

Klima-Modellquartier �Wohnen am Osterfeld“

Quartiermitte

Grünanlage

Oberflächen-entwässerung

Anbindung anS-Bahn Haltestelle

Kinderspielfläche

Streuobstwiese

Wiederaufnahme der ehem.Nutzung- Tiere- Reiten- etc.

Elektroautos

Energiehaus

FW-

Übergabe-

Station

Offener G

raben Regenwasser

Elektro

Fahrrä

de

r

Sonnenweg

BeurteilungenNCC Deutschland, Hamburg, mit MWY Architekten, Hamburg

wohnen am osterfeld

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KlimamodellquartierWohnen am Osterfeld

Interhomes AGPlan-R-Architekten

Lageplan Dachaufsicht M 1:5001

A KonZePt

Städtebau (Freiraum/erschließung):die Massivität der vorgeschlagenen Struktur überzeugt nicht. insbeson-dere durch die Staffelgeschosse entstehen zum teil 3-geschossige Ge-bäudefronten, die nicht dem Charakter des Standorts entsprechen.der hohe Versiegelungsgrad des vorgeschlagenen Freiraumkonzepts er-scheint zu hoch und unpassend für die einbindung in die dörfliche land-schaftsstruktur.

Architektur:die gewünschte bauliche differenzierung über wechselnde Materialität herzustellen, wirkt aufgesetzt und nicht überzeugend.

energie:insgesamt überzeugt der vorgeschlagene Ansatz für ein Klimamodellquar-tier nicht. die Photovoltaikanlagen sind nicht Grundbestandteil des bau-lichen Konzepts und sollen lediglich als Sonderwunsch der endkäufer re-alisiert werden. Aus energetischer Sicht konzentriert sich der Beitrag auf ein zukunftsfähiges Mobilitätskonzept (e-Mobilität), regenerative energi-en werden lediglich optional vorgeschlagen.

Chancen und risiken der realisierung:die vorgenommene drehung des westlichen Baufelds auf los 2 ent-spricht nicht den Vorgaben des B-Plan entwurfs. dadurch ragt die Bebau-ung wesentlich in die als Sichtachse freizuhaltende Grünfläche hinein. insbesondere die Position des Gemeinschaftshauses verstärkt den versie-gelten und verbauten eindruck. der in der Präsentation genannte endkaufpreis ist sehr hoch und liegt be-reits oberhalb der möglichen Förderungsgrenze für eigentumswohnungs-bau in Hamburg von 360.000.

BeurteilungenINTERHOMES AG, Hamburg, mit Plan-R, Hamburg

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